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Wirtschaft IN BREMEN 1/2011 Resolution des Plenums Verkehrspolitik muss den Standort stärken Regionalkonferenz Logistik Exzellente Position Raumfahrtstadt Bremen Neue Meilensteine Modellprojekt Studium mit Ausbildereignungsprüfung Deutsche Bundesstiftung Umwelt Projekte für den Mittelstand Engagement Dienstälteste Prüfer geehrt Gemeinsam für Fachkräfte MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de DIHK-Jahresthema 2011

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WirtschaftIN BREMEN

1/2011

Resolution des PlenumsVerkehrspolitik muss den Standort stärken

Regionalkonferenz LogistikExzellente Position

Raumfahrtstadt BremenNeue Meilensteine

ModellprojektStudium mit Ausbildereignungsprüfung

Deutsche Bundesstiftung UmweltProjekte für den Mittelstand

EngagementDienstälteste Prüfer geehrt

Gemeinsam für Fachkräfte

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

DIHK-Jahresthema 2011

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Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat uns inden zurückliegenden Monaten zum Teil schmerzhaftvor Augen geführt, wie verletzlich das Wirtschafts-gefüge ist. Nachdem die meisten von uns den Tief-

punkt der Krise überwunden haben, sind wir gleich mit einerneuen Veränderung konfrontiert: dem immer deutlicher werdenden Mangel an gut ausgebildeten, hoch motiviertenFachkräften. Nach der Wirtschaftskrise droht die Fachkräftekrise.

Es muss aber nicht so dramatisch kommen, wie es inmancher Diskussion um den Fachkräftemangel prognostiziertwird. Sicherlich: Die Zahl ausbildungsfäiger und ausbildungs-williger Schulabgänger ist rückläufig. Es wird für viele Unter-nehmen schwerer werden, ihre künftigen Fachkräfte im eigenen

Betrieb auszubilden. Wir haben aber viel Potenzial, das wir in den vergangenen Jahren nicht in dem Maße ausgeschöpft haben, wie es möglich gewesen wäre.

Ganz oben auf der Agenda steht die gesamtgesellschaftliche Ausgabe,das schulische Bildungssystem so zu gestalten, dass die Schülerinnen undSchüler rechtzeitig vor ihrem Abschluss optimal auf das Berufsleben vor-bereitet sind. Das gilt insbesondere auch für unser eigenes BundeslandBremen. Noch immer gehen viel zu viele junge Leute ohne Abschluss von der Schule ab. Hieraus ergibt sich eine klare Forderung an die Politik.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.Selbstkritisch müssen wir sagen, dass durchaus noch Möglichkeiten ausge-schöpft werden können, hervorragend qualifizierte Mitarbeiterinnen dauer-haft an das Unternehmen zu binden. Und ein dritter Punkt ist die Weiterbil-dung unserer Mitarbeiter – gerade auch der älteren Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer, deren Erfahrungsschatz für uns wichtig ist. Hier ist künftignoch mehr zu tun.

Die Situation auf dem Fachkräftemarkt hat sich zweifellos verschärft. Daraus ergibt sich die Aufgabe, gemeinsam die Vielzahl von Möglichkeitenauszuschöpfen, mit denen wir Fachkräfte in unseren Unternehmen haltenund motivieren können. Und wir sollten uns als Unternehmen auch für eingutes schulisches Bildungsangebot einsetzen. Hilfestellung wird hierbei eineneu zusammengeführte Arbeitsgruppe zur Fachkräftesicherung in der Han-delskammer geben. Wir müssen anpacken, wir werden dadurch aber auchmit Sicherheit den Erfolg spüren!

Otto Lamotte (Präses)

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KAMMERSTANDPUNKT

Fachkräfte für die Zukunft sichern

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4 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

1/2011

Resolution des PlenumsVerkehrspolitik muss den Standort stärken

Regionalkonferenz LogistikExzellente Position

Raumfahrtstadt BremenNeue Meilensteine

ModellprojektStudium mit Ausbildereignungsprüfung

Deutsche Bundesstiftung UmweltProjekte für den Mittelstand

EngagementDienstälteste Prüfer geehrt

Gemeinsam für Fachkräfte

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

DIHK-Jahresthema 2011

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält das Veranstaltungsheft1/2011 sowie die Wahlprüfsteine 2011 der Handelskammer Bremen. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEGemeinsam für Fachkräfte Das Thema Fachkräftesiche-rung wird in den kommenden Jahren eine der großen Her-ausforderungen für die Betriebe sein, aber auch für die Arbeit der Industrie- und Handelskammern in Deutschland.Das dokumentiert das IHK-Jahresthema 2011: „Gemeinsamfür Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren“. Es gibtviele Aktionen auf Bundesebene und auf regionaler Ebene.

KAMMERREPORTWirtschaftsjunioren Neuer Sprecher: Schulenburg Amtliche Bekanntmachung SachverständigeHandelskammer Plenarsitzung vom 6. Dezember

STANDORTBREMENResolution Verkehrspolitik muss den Standort stärkenRaumfahrtstadt Bremen Neue MeilensteineAviabelt Bremen Im FormationsflugHafenbilanz Es geht wieder aufwärtsDiersch & Schröder StabübergabeNeue BücherEuropaChorAkademie Chinas Chöre – made in Bremen

METROPOLREGIONRegionalkonferenz Logistik Exzellente Position Cluster-Nachrichten Gesundheitswirtschaft

RUBRIKEN

KAMMERSTANDPUNKTPräses Otto Lamotte: Fachkräfte für die Zukunft sichern

BREMENKOMPAKTLand & Leute, Ausgezeichnet, Wissenschaft,Veranstaltungen

INFOTHEKVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

WIRTSCHAFTSTERMINE

BÖRSENExistenzgründungen, KooperationenRecycling

AnzeigenregisterImpressum

WAGENUNWINNENDie Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Neue Höhepunkte

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DIHK-Jahresthema 2011Seite 10 Gemeinsam für Fachkräfte

Raumfahrtstadt Bremen Seite 24 Neue Meilensteine In den vergangenenWochen stand einmal mehr die Raumfahrtstadt Bremen im öffentlichen Blickpunkt. Ob Forschungund Entwicklung oder der Bau von Satelliten und Robotern (im Bild): Der Bereich ist enorm leistungsstark. Foto DFKIFoto Qualitätsprüfung beim

Automobilzulieferer Hella

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 5

ZUKUNFTBILDUNGModellprojekt Studium mit AusbildereignungsprüfungEngagement Handelskammer ehrt dienstälteste Prüfer Interkulturelle Schule Französisches Abitur in Bremen

WIRTSCHAFTGLOBALInternationaler Dialog Arabische Staaten, UsbekistanDelegationsreise USA: erneuerbare Energien Kongress 9. Deutscher AußenwirtschaftstagHochschule Bremen China-Aktivitäten

NEUECHANCENHDD Technologies Die multikulturellen Systembauer IT-Sicherheit Neuer ForschungsverbundFördervereine (5) Bremen IT + Medienbrinno.net Das Bremer Innovationsnetzwerk

SERVICE&PRAXISDeutsche Bundesstiftung Umwelt Projekte für den MittelstandUmweltnotizen partnerschaft umwelt unternehmen, Klimafonds, nordwest2050

KAMMEROFFIZIELLNachtragswirtschaftssatzung 2010, Wirtschaftssatzung2011, Gebührentarif, Vereinbarung mit der IHK Lüneburg-Wolfsburg

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Logistik Seite 32Exzellente Position 1. Regionalkonferenz Logistik in derHandelskammer: Die Branche ist stark aufgestellt, sie fordertjetzt aber mehr politische Unterstützung.(Im Bild: Logistiktisch) Foto Jörg Sarbach

Deutsche Bundesstiftung Umwelt Seite 46Projekte für den Mittelstand Im Land Bremen hat dieDeutsche Bundesstiftung Umwelt schon mehr als 100 Projekteunterstützt, wie beispielsweise Kunststoffentformung ohne um-weltschädliche Trennmittel (im Bild). Foto IFAM

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Schrottentsorgung auf einen Blick dar-gestellt und bedient. Dafür werdenneben den Prozessführungsbildern zurBedienung und Beobachtung der Anla-gen auch bewegte Videobilder vonmehr als 60 Kameras angezeigt, die vorallem die hochgradig automatisierteSchrottentsorgung überwachen. Übereinfache Dialoge können die Bilder vonbis zu acht Kameras wahlfrei auf denGroßbildschirmen dargestellt werden.Im Falle von plötzlich auftretenden Feh-lern oder Störungen können die Mitar-beiter schnell feststellen, an welcherStelle der Fehler steckt und sofort rea-gieren. So werden teure Produktions-ausfälle vermieden. n

red pepper:Diamond Ideas Award 2010Markendesign und Preiskampagne derNeuromarketing-Agentur red pepperfür den Bremer Friseur-Salon Conturenist mit dem Diamond Ideas Award2010 der Intercoiffure Deutschland inder Königsdisziplin „Best of the Best"sowie der Kategorie „Client Develop-ment“ ausgezeichnet worden. Der Dia-mond Ideas Award ist ein Preis für besonders gute Marketingideen vonCoiffeuren. n

Nordmilch gewinnt den Econ-AwardDas Milchwirtschaftsunternehmen Nord-milch hat für seine landwirtschaftlicheKommunikation in der Kategorie „Stra-tegische Unternehmenskommunika-tion“ den Econ-Award gewonnen. DerAward wird jährlich vom Econ Verlagund der Handelsblattgruppe verliehen.Kommunikationsziel war es, Vertrauenzu den Anteilseignern des genossen-schaftlich organisierten Unternehmensaufzubauen, dabei die Familien derLandwirte einzubeziehen und die An-teilseigner auf dem Weg in einen libe-ralisierten Milchmarkt zu begleiten.Herzstück des innovativen Kommunika-tionsmix bildet „Meine Milchwelt“, dasMonatsmagazin für die ganze Familiesowie ein monatlicher Newsletter undeine individuelle Online-Plattform. n

Deutscher Verkehrsplanungs-preis für Car-Sharing-Aktion Bremen hat den Deutschen Verkehrs-planungspreis 2010 für den Car-Sha-ring-Aktionsplan und die Gestaltungder mobil.punkte gewonnen. „Bremenzeigt eine neuartige und innovativeVerknüpfung von städtischen Verkehrs-mitteln“, so die Jury. Bis zum Jahr 2020soll es in Bremen mindestens 20.000Car-Sharer geben. 2010 wurden siebenneue mobil.punkte als Car-Sharing-Sta-tionen im öffentlichen Straßenraumeingerichtet; dort können mehr als 40weitere Autos des Anbieters cambioPlatz finden und so den Straßenraumvom Parken entlasten. Bremen ist dieerste Stadt, die einen Fachplan zur Car-Sharing Entwicklung erstellt hat. n

Erster Bremer Diversity-Preis für Sikora In Bremen sind erstmals Organisatio-nen und Unternehmen für ihren vor-bildlichen Umgang mit Vielfalt ausge-zeichnet worden. Neben dem Radiosen-der Funkhaus Europa und dem Chinelo-Theaterhaus erhielt die Messtechnik-firma Sikora in der Sparte Wirtschaftden ersten Bremer Diversity-Preis „DerBunte Schlüssel – Vielfalt gestalten“.Einen Sonderpreis gewann die Grund-schule Burgdamm. Ausgelobt hatteden Preis das BremerForum:Diversity.Der bunte Schlüssel wird künftig vonder Hochschule Bremen vergeben. n

Mercedes-Benz Werk Bremen:Manufacturing IT AwardEine gemeinsam von Daimler und Soft-ware-Spezialisten des Fraunhofer-Insti-tut für Optronik, Systemtechnik undBildauswertung (IOSB) eingeführteneue zentrale Leitwarte im BremerPresswerk hat den Manufacturing IT

Award der Fachorganisation WorldTrade Group erhalten. Presswerke sindheute hochkomplexe und automatisier-te Produktionssysteme, in denen eineVielzahl produktionsnaher IT-Systemeim Einsatz ist. Auf der neuen Plattformwerden alle Prozesse von der Platinen-fertigung über das Pressen bis zur

· Jürgen Oltmann, bis 2009 Vor-standsvorsitzender der Sparkasse Bre-men, ist zum Ehrensenator der Hoch-schule Bremen ernannt worden. Beieinem Treffen der Ehrensenatoren undEhrenbürger der Hochschule BremenEnde November überreichte RektorinProfessorin Dr. Karin Luckey (im Bildrechts) Oltmann die Ernennungsurkun-

de für „besondere Verdienste um dieHochschule“. Zum Kreis der Ehrensena-toren und Ehrenbürger der HochschuleBremen zählen 39 Persönlichkeiten desöffentlichen und gesellschaftlichen Le-bens, nicht nur aus Bremen, sondernauch aus europäischen und außereuro-päischen Ländern. n

· Maya de Silva (de Silva, Das undPartner) ist als Vorsitzende des Kommu-nikationsverbandes Nordwest bestä-tigt worden. Ihr neuer Stellvertreterheißt Erik Wankerl (Agentur red pep-per). Wiedergewählt wurde zudem Ste-phan Kappen (Gruppe für Gestaltung)als Vorstand Finanzen. Der Verbandversteht sich als Ansprechpartner fürdie ganze Kommunikationsbranche derRegion. n

6 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE AUSGEZEICHNET

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hmmh gewinnt mit eTelligenceCorporate Media Award 2010Die Agentur hmmh hat für ihr Innova-tionsprojekt App eTelligence im Auf-trag des Energiedienstleisters EWE denCorporate Media Award 2010 gewon-nen. Mit dem EWE-ForschungsprojekteTelligence soll durch den Einsatz neuerStromzählersysteme eine effizientereEnergienutzung erprobt werden. hmmhhat hierfür eine App entwickelt, die denKonsumenten erlaubt, ihren Stromver-brauch in Echtzeit abzurufen und die-sen interaktiv zu analysieren. Mit Hilfevon Zusatzfunktionen wie dem Leis-tungsprüfer kann der Kunde Stromfres-ser identifizieren. n

planetmutlu:„Photokina Star Award 2010“ Auf der diesjährigen Photokina hat dieBremer Agentur planetmutlu mit eineriPhone- App für Europas größten Foto-dienstleister Cewe Color den „Photoki-na Star Award 2010" gewonnen. DerPreis zeichnet jährlich besonders inno-vative Ideen aus, die weltweite Trendsin der Fotobranche setzen, dieses Mal

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die App „cewe phone album“. Damitkann der Nutzer direkt aus dem iPhoneFotos im Leporello-Format nach Hausebestellen. Idee, Konzept, Entwicklungund Programmierung stammen vonplanetmutlu. Die App ist kostenlos imiTunes-AppStore erhältlich. n

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Enterprise Rent-A-Car eröffnetFiliale am City Airport BremenDer Autovermieter Enterprise Rent-A-Car hat eine Filiale am Flughafen Bre-men eröffnet. Die neue Vermietstationim „Pavillon der Autovermieter“ gegen-über vom Terminal 2 sei bereits diezweite Flughafenfiliale nach der Sta-tion am Frankfurter Flughafen, heißt esin einer Mitteilung. Enterprise Rent-A-Car ist eine Marke des weltweit größtenAutovermieters Enterprise Holdings (St.Louis, USA) und hat mehr als 7.000Standorte und 68.000 Mitarbeitern inden USA, Kanada, Großbritannien, Ir-land und Deutschland. n

Steigenberger kommt nach Bremen • Die Hansestadt Bremen bekommt ein neues 4-Sterne-superior-Hotel mit 140 Zimmernund Suiten. Es wird zur Marke Steigenberger, der größten deutschen Hotelgesellschaft, gehören. Das Hotel soll in der Überseestadtneben dem Weser Tower – mit 82 Metern höchstes Bürogebäude der Stadt – gebaut und Mitte 2013 eröffnet werden. Steigenbergerhat einen 20 Jahre laufenden Pachtvertrag geschlossen und will Investitionen „im zweistelligen Millionenbereich“ tätigen. Die Plänehat die Entwicklungsgesellschaft Siedentopf als einer der größten Projektentwickler des Quartiers Überseestadt bekannt gegeben. AlsBaubeginn wurde Mitte 2011 genannt. Der architektonische Entwurf für das Gebäudestammt von Eike Becker_Architekten aus Berlin.

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8 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

WISSENSCHAFT

BREMENKOMPAKT

Leibniz-Preis für Bremer Meeresforscher Professor Kai-Uwe Hinrichs (47) erhält den höchstdotiertendeutschen Förderpreis: Die Deutsche Forschungsgemein-schaft (DFG) verleiht dem Meereswissenschaftler im März inBerlin den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wil-helm-Leibniz-Preis. Hinrichs arbeitet seit 2002 am MARUM,dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Uni-versität Bremen. Er war mit neun weiteren Wissenschaftlernaus 152 Vorschlägen ausgewählt worden. Der Preis wird be-reits zum zweiten Mal an Bremer Meeresforscher verliehen.Im Vorjahr war Professorin Antje Boetius geehrt worden.

„Für mich bedeutet der Preis eine wunderbare Würdigungder wissenschaftlichen Anstrengungen meiner Arbeitsgrup-pe“, sagte Hinrichs. Der Meeresforscher untersucht, welcheRolle Mikroorganismen im Meer für den klimarelevantenKohlenstoffkreislauf spielen. Seine Arbeitsgruppe verbindetgeowissenschaftliche Ansätze mit analytisch-chemischenund mikrobiellen Verfahren. Im Blickfeld stehen Lebenspro-zesse tief im Meeresboden. Diese „tiefe Biosphäre“ ist wohlder am wenigsten untersuchte Lebensraum auf der Erde – ob-wohl er eine Schlüsselrolle für den globalen Kohlenstoff- undSauerstoffhaushalt spielt. www.marum.de n

DFG verlängert drei Sonderforschungsbereiche Außergewöhnlich gute Nachrichten für die Universität Bremen und eine eindeutige Bestätigung für ihre exzellenteLeistungsfähigkeit: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) wird drei Sonderforschungsbereiche der Universität fürweitere vier Jahre fördern. Es sind der SFB/TR 8 „Raumkogni-tion: Schließen – Handeln – Interagieren“ (Informatik), derSFB 747 „Mikrokaltumformen – Prozesse, Charakterisierung,Optimierung“ (Ingenieurwissenschaften) und der SFB 597„Staatlichkeit im Wandel“ (Sozialwissenschaften). Das Ge-samtvolumen der Anschlussfinanzierung beläuft sich auf ins-gesamt 33 Millionen Euro. Mit diesen Entscheidungen folgtder wichtigste Drittmittelgeber in Deutschland den Empfeh-lungen unabhängiger wissenschaftlicher Gutachtergremien,die sich bei Begehungen vor Ort von den Leistungen der SFBüberzeugt haben. Insgesamt laufen an der Uni Bremen der-zeit sechs Sonderforschungsbereiche. n

www.sfbtr8.uni-bremen.de, www.sfb747.uni-bremen.de, www.sfb597.uni-bremen.de

HWWI geht in Bremen an den Start Die Weichen für den Ausbau regionalwirtschaftlicherForschungskompetenz in Bremen sind Ende des Jah-res gestellt worden. In einer Gesprächsrunde in derHandelskammer wurde Einvernehmen darüber er-zielt, die laufenden Forschungsprojekte des BAW-In-stituts für regionale Wirtschaftsforschung GmbH abdem 1. Januar 2011 mit neuen Partnern fortzufüh-ren. Ein Teil der Projekte wird in einer Forschungsstel-le im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Uni-versität Bremen weiter bearbeitet, ein anderer Teil ineinem neuen Projektbüro des Hamburgischen Welt-Wirtschaftsinstituts (HWWI) in Bremen. Das bisheri-ge BAW-Institut sollte demnach zum Jahresende2010 seine Arbeit einstellen. An der Gesprächsrundein der Handelskammer haben unter Leitung von Prä-ses Otto Lamotte und Hauptgeschäftsführer Dr. Mat-thias Fonger Vertreter des HWWI, des BAW, des Se-nators für Wirtschaft und Häfen, der WFB Wirt-

schaftsförderung Bremen und des Fachbereichs Wirt-schaftswissenschaft der Universität Bremen teil-genommen.

Die Handelskammer Bremen sieht in der Entschei-dung eine „Basis für die Stärkung regionalwirtschaft-licher Forschungskompetenz in Bremen“. Neben derkurzfristigen Übertragung der BAW-Forschungspro-jekte auf die neuen Partner soll in den nächsten zweiMonaten ein Konzept zum Ausbau des HWWI-Pro-jektbüros zu einem dauerhaften HWWI-Standort Bre-men ausgearbeitet werden. Ziel ist es, gemeinsammit Partnern in der Metropolregion Bremen-Olden-burg im Nordwesten Themenfelder sowie Organisa-tions- und Finanzierungsmodelle für die regionaleund sektorale Wirtschaftsforschung am Standort Bre-men zu erarbeiten. Dies soll unter enger Einbindungder regionalen Wirtschaft und Wirtschaftspolitik ge-schehen. Die Arbeit des HWWI-Büros soll eng mit derUniversität abgestimmt werden, um Kompetenzen zubündeln und zu verstärken. Insbesondere sollen da-bei Kooperationsfelder mit der am Fachbereich Wirt-schaftswissenschaft neu etablierten Forschungsstel-le erarbeitet werden. n

Der frühereBAW-Chef

Dr. Nikolai Lutzkysoll den neuen

HWWI-Standort aufbauen.

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Die Kreativbranche trifftsich im SchüttingDie Neujahrsmatinee wel. come findetam 22. Januar (ab 11.00 Uhr) im HausSchütting statt. Für Kommunikations-profis aus Bremen und dem Nordwe-sten ist sie das wichtigste Netzwerktref-fen. In den vergangenen Jahren kamenjeweils rund 350 Gäste in die Handels-kammer, um sich auf das neue Jahr ein-zustimmen und aktuelle Themen ausDesign, IT, Kommunikation und Me-dien auszutauschen. Veranstaltet wirddieses große und einzige Event der re-gionalen Kommunikations- und Krea-tivbranche zum achten Mal von derHandelskammer Bremen sowie demVerein Bremen IT + Medien, der BremerAkademie für Kommunikation, Marke-ting und Medien, dem Kommunika-tionsverband und dem Marketing-ClubBremen. n

AnmeldungMarketing-Club Bremen,Telefon 0421 3795596,[email protected]. Der Eintritt beträgt 10,- Euro, Mitglieder der veranstaltenden Verbände zahlen an der Tageskasse 5,- Euro.

„Industrie im Dialog“ –Diskussion im Schütting„Industrie im Dialog – Chancen in derRegion wahrnehmen und nutzen“ istder Titel einer Diskussionsveranstal-tung, die am 18. Januar (18:00 Uhr) imSchütting stattfindet. Im Mittelpunktstehen der Masterplan Industrie desWirtschaftssenators und die industrie-politischen Forderungen der Handels-kammer Bremen („Perspektive Bremen2020“). n

InformationBert Cecchia, Handelskammer Bremen,Telefon 0421 3637-232,[email protected]

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Umbau von Schuppen 1hat begonnenIm denkmalgeschützten Schuppen 1 inder Überseestadt haben die Umbau-und Sanierungsarbeiten begonnen.Das Unternehmen Kastens + SpechtGbR, Investor und Projektentwicklerdes Bauvorhabens, plant für das zwi-schen 1956 und 1960 errichtete Ge-bäude am Europahafen einen Nut-zungsmix aus Gastronomie, Sport undEvents sowie Gewerbe und Wohnen.Die Vermarktung der Flächen hat dasImmobilien-Beratungsunternehmen Ro-bert C. Spies übernommen.

Im Erdgeschoss soll unter anderemder Borgward-Saal für besondere Eventsund Veranstaltungen entstehen. Dabeisollen etwa 15 Fahrzeuge sowie wert-volle Dokumente aus einer Borgward-Sammlung die Kulisse bilden. Eine wei-tere Fläche von rund 2.500 Quadrat-metern ist für das Restaurant El Mundovorgesehen. Die Betreiber wollen ihrenGästen künftig 500 Plätze anbietenund auch eine Außengastronomie di-rekt am Europahafen bewirtschaften.Des Weiteren will die Druckerei StürkenAlbrecht ins Erdgeschoss ziehen.

Darüber hinaus bietet Schuppen 1Platz für Büroräume und Ateliers, wo-bei – so Investor Lüder Kastens – durch-aus noch Freiräume zur Verfügung ste-hen: „Wir haben noch längst nicht alle

denkbaren Konzepte und Ideen ausge-wertet.“ Fest steht hingegen, dass einTeil der Büroflächen künftig von derVerwaltungszentrale der ResidenzGruppe genutzt wird, die bundesweitGesundheitszentren bzw. Seniorenpfle-geeinrichtungen betreibt.

Unmittelbar vor dem Abschluss ste-hen den Angaben zufolge die Verhand-lungen über den Einzug der „Material-Bibliothek“, die von mittelständischenUnternehmen auf der Suche nach adä-quaten Materialien für neue Produktio-nen genutzt wird. Im Fundus dieserbundesweit einmaligen, bislang inKöln ansässigen Einrichtung lassensich die weltweit neuesten Entwicklun-gen bei Stahl oder Kunststoffen sichten.

Einen weiteren Akzent setzen künf-tig ca. 20 exklusive Wohnlofts im Ober-geschoss. „Sie stellen schon angesichtsihrer Raumhöhe von bis zu neun Me-tern und der Gesamtfläche von ca. 190bis 300 Quadratmetern für den bremi-schen Markt etwas ganz Besonderesund Einmaliges dar“, so Jens Lütjen(Robert C. Spies). Insgesamt hat derSchuppen 1 eine Nutzfläche von 36.500Quadratmeter. Kastens + Specht GbR,die den vorderen Teil des Gebäudes mitdem verglasten Treppenturm erworbenhat, rechnet damit, dass die Büros be-reits im kommenden Sommer fertigsind. Die Wohnlofts sollen dann imHerbst bezugsfertig sein. n

Veranstaltungen +++

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Das Thema Fachkräftesicherung wird in den kommenden Jahren eine der großen Herausforderungen für die Betriebe sein, aber auch für die Arbeit der Industrie- und Handelskammern in Deutschland. Das

dokumentiert das IHK-Jahresthema 2011: „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren“. Es gibt viele Aktionen auf Bundesebene und auf regionaler Ebene.

Mit Beiträgen von Hans-Heinrich Driftmann, Ursula von der Leyen und Frank-Jürgen Weise sowie einem Bericht über die in Bremen geplanten Aktivitäten der Handelskammer.

GEMEINSAM FÜR FACHKRÄFTE –BILDEN, BESCHÄFTIGEN, INTEGRIEREN

Ein Beitrag von DIHK-Präsident Professor Dr. Hans Heinrich Driftmann

Der weltweite Wettbewerb spitzt sich zu, Länder wieChina oder Indien drängen auf die internationalenMärkte. Deutschland hat bislang eine führende Posi-

tion in der Weltwirtschaft. Diese werden wir aber nur haltenkönnen, wenn unser Land seine Stärken ausbaut und seineSchwächen verringert. Um unsere Zukunftschancen zu nut-zen, brauchen wir vor allem gut qualifizierte Fach- und Füh-rungskräfte. Am Arbeitsmarkt zeigen sich schon heute abererste Auswirkungen der demografischen Entwicklung: Lauteiner DIHK-Umfrage haben nur 30 Prozent der Unternehmenkeine Probleme, sämtliche offenen Stellen adäquat zu beset-zen. Dieser Trend wird sich noch verschärfen. Daher brauchenwir:

y Anwendbare Bildung auf allen BildungsstufenVon Kindergarten und Schule über Ausbildung und Hoch-schule bis hin zur Weiterbildung – überall sind verstärkte An-strengungen notwendig. Akademisches Wissen allein genügtnicht; entscheidend ist die praktische Anwendbarkeit. Alsstark industriell geprägter Standort brauchen wir dabei ins-besondere Absolventen in naturwissenschaftlichen Berufen.Hier müssen wir zusätzliche Potenziale erschließen.

y Mehr Beschäftigung von Frauen und ÄlterenKeiner darf verloren gehen, das gilt nicht nur für die Schule.Insbesondere Frauen und Ältere müssen stärker als bishermit ihren Qualifikationen am Erwerbsleben teilnehmen. Wirsollten deshalb die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wei-ter intensiv fördern und die Beschäftigungsfähigkeit Ältererstärker in den Blick nehmen. Wir Unternehmerinnen und Un-ternehmer haben hierbei eine hohe Verantwortung, die wirinsgesamt noch besser wahrnehmen müssen.

y Mehr Integration und ZuwanderungWenn jährlich 200.000 Personen mehr aus dem Berufslebenausscheiden als eintreten, müssen alle Potenziale aktiviertwerden. Dazu brauchen wir nicht zuletzt mehr Transparenzbei Abschlüssen und Qualifikationen ausländischer Mitbür-ger. Und wir Unternehmer müssen bereit sein, bisher vernach-lässigte Gruppen noch stärker zu berücksichtigen – zum Bei-spiel Migranten oder Menschen mit Behinderungen. Zueinem Gesamtkonzept zur Fachkräftesicherung gehört aberauch eine gesteuerte Zuwanderung und offensive Anwer-bung von ausländischen Fachkräften.

Zur Zukunftssicherung Deutschlands stellt die IHK-Organisa-tion 2011 angesichts dieser Herausforderung ihre Aktivitä-ten unter das Motto „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, be-schäftigen, integrieren“. Machen Sie mit! n

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12 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

TITELGESCHICHTE

Was 2011 in Bremen passiertDie Aktivitäten der Handelskammer: Pakt fürAusbildung, Projektteam, neues Positionspapier

Aus- und Weiterbildung und damit die Fachkräftesitua-tion in Bremen ist eines der großen Arbeitsgebiete der

Handelskammer. Das Augenmerk wurde frühzeitig auf diedrohende Fachkräftelücke und vor allem auf mögliche Lö-sungsansätze gerichtet. „Wir haben die Initiative ergriffenund erste Schritte getan, um einem zukünftigen Mangel anFachkräften zu begegnen“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr.Matthias Fonger.

Dazu gehört etwa der regionale Pakt für Ausbildung undFachkräftesicherung. Er wird auch in den nächsten Jahrenfortgeführt; 30 Partner wirken mittlerweile daran mit. Dieneuen Vereinbarungen – sie wurden Mitte Dezember unter-zeichnet – betreffen die Jahre 2011-13. In den Mittelpunktgerückt sind die Themen Ausbildungsreife und der Übergangvon der Schule in die Ausbildung.

Das Thema Fachkräftesicherung spielt bereits in dem Stra-tegiepapier „Perspektive Bremen 2020“ eine zentrale Rolle.„Wir haben es fortgeschrieben und im Hinblick auf die Land-tagswahl 2011 um Wahlprüfsteine ergänzt“, so Dr. Fonger.„Wir verstehen dieses Papier auch als Aufforderung an diekünftige Landesregierung, sich für die von uns benanntenHandlungsfelder stark zu machen und sie umzusetzen. Hier-zu gehört insbesondere das Thema Fachkräftesicherung.“

Da dieses Thema auf viele Tätigkeitsfelder der Handels-kammer ausstrahlt und mehrere Geschäftsbereiche betrifft,wurde ein eigenes „Projektteam Fachkräftesicherung“ gebil-det. Das Team wird die Arbeit der Kammer koordinieren, In-formationen bereitstellen, Strategien und Veranstaltungs-konzepte entwickeln, Partner und Multiplikatoren einbinden.Seine Aufgabe wird 2011 sicher nicht beendet sein; das Teamwird seine Arbeit über dieses Jahr hinaus fortführen.

Ein dritter Aspekt: Die Handelskammer Bremen erarbeitetderzeit federführend ein Positionspapier mit dem Arbeitstitel„Fachkräftesicherung“ für das Unternehmerkuratorium Nord,ein Zusammenschluss der Verbände und Kammern aus Ham-burg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommernsowie Niedersachsen. Darin werden Forderungen zu den Po-litikbereichen Bildung, Ausbildung, Ausbildungsreife, Verein-barkeit von Familie und Beruf sowie Zuwanderung ins Wirt-schaftssystem einschließlich der Anerkennung ausländischerBildungsabschlüsse in den norddeutschen Bundesländerndargestellt. Das Positionspapier wird vom Unternehmerkura-

torium Nord verabschiedet und soll als Grundlage für diekommenden Gespräche mit den norddeutschen Ministerprä-sidenten dienen.

Darüber hinaus wird es in Bremen in diesem Jahr eineganze Reihe von Veranstaltungen und Aktivitäten geben.Die einzelnen Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.Die folgende Liste gibt einen kleinen, längst nicht vollständi-gen Ausblick auf das, was alles geplant ist:

• „Industrie im Dialog“ (siehe Seite 9)• TOP-JOB Berufsorientierungsmesse für Jugendliche• bundesweiter Aktionstag „IHK. Die Weiterbildung“• Veranstaltung „Duales Studium Informatik"• job4u-Berufsbildungsmesse• EU-Projekttag• Wirtschaft trifft Wissenschaft • Tag der Ausbildungschance• Expertentelefon (Ausbildung und Fachkräftesicherung)• Ausbildungsbus (Ausbildungsplatzvermittlung)• Nachvermittlungsaktion• „Siegertypen gesucht“ – Bremens engagierteste

Auszubildende• Veranstaltung „Vereinbarkeit Beruf und Familie“• Fraueninfobörse• Mittelstandstreff• Veranstaltung „Existenzgründung aus Migration“• Ausbildungsplatzbörse• Berufsorientierungstour in der Industrie • Veranstaltung „Fachkräftesicherung im Cluster

Windenergie“• zentrales Ausbildungsbüro in der Handelskammer

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Das Projektteam der Handelskammer: (v.l.) Sylvia Meyer-Baumgartner, Dr. Ullrich Hautau, Anja Fiebig, Björn Wedtke und Bert Cecchia

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Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrie-ren“, so lautet das Motto des DIHK für das Jahr 2011. Der

Dreiklang bringt es auf den Punkt. Er zeigt die Richtung undweist die Wege, die wir gemeinsam gehen müssen, wenn wirdie wichtigste arbeitsmarktpolitische Herausforderung deskommenden Jahrzehnts meistern wollen.

Viele Unternehmen beginnen zu erkennen, was auf sie zu-kommt. Der demografische Wandel lässt den Fachkräftebe-darf weiter steigen. In 15 Jahren werden uns bis zu fünf Mil-

lionen Arbeitskräfte fehlen. Das ist soviel wie die Bevölke-rung von Brandenburg und Sachsen-Anhalt zusammen odernahezu halb Baden-Württemberg.

Fachkräftemangel bedeutet Innovations- und Wachstums-bremse und führt zu Ausweichstrategien von Unternehmen.Die Unternehmen werden bei geringerem Arbeitskräfteange-bot in Deutschland weniger investieren, weil ihre Kapitalren-dite sinkt. Es kommt zur Arbeitsverdichtung. Das wiederumkonterkariert die Bemühungen, durch eine bessere Vereinbar-keit von Beruf und Familie das Erwerbspersonenpotenzialvon Frauen zu erhöhen. Und es kommt zur verstärkten Auto-matisierung von Arbeitsprozessen. Das mindert die Chancenvon Geringqualifizierten.

Wenn wir uns nicht in die richtige Richtung bewegen,geht uns nicht die Arbeit aus, sondern die Arbeitskraft. Es giltalso frühzeitig umzusteuern, denn es gibt noch viele Menschenin unserem Land, die unter ihren Möglichkeiten arbeiten.

Nutzen wir die vorhandenen Potenziale noch besser, inves-tieren wir gemeinsam in Bildung und Ausbildung. Schulenwir Menschen mit geringer Qualifikation nach und bilden wirsie weiter. Bauen wir Hürden ab für Menschen, die arbeitenwollen, aber bisher nicht können. Darunter sind viele Frauenmit Kindern, erst recht die Alleinerziehenden – viele hervor-ragend qualifiziert –, die gerne arbeiten würden, wenn es dieKinderbetreuung zulässt. Die Investition in Vereinbarkeit vonBeruf und Familie ist gut angelegt für die Zukunft. Nutzenwir die Potenziale Älterer, ihr Wissen und ihre Erfahrung. Las-

sen Sie uns alles dafür tun, dass sie bis zum Renteneintritt fitbleiben. Der Arbeitsmarkt von morgen braucht die Kraft unddas Engagement aller Generationen. Das Miteinander vonJung und Alt ist ein Erfolgsrezept. Kluge Unternehmen stel-len sich schon heute darauf ein. Das zeigen eindrucksvollauch die Ergebnisse des Unternehmensbarometers des Deut-schen Industrie- und Handelskammertages, die im August2010 veröffentlicht wurden.

Klar ist aber schon jetzt: Wir werden die Lücke bei der qua-lifizierten Arbeit nicht allein mit Arbeitssuchenden im Inlandschließen können. Deswegen brauchen wir in Mangelberufenauch qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland. Das müssenMenschen sein, die zu uns passen und unsere Wirtschaft vo-ranbringen. In Australien haben 40 Prozent der Migranteneinen Hochschulabschluss, in den USA 43 Prozent, in Kana-da sogar 59 Prozent, in Deutschland dagegen nur 22 Prozent.In erster Linie sind hier die Unternehmen gefordert, attrakti-ve Angebote zu machen, um qualifizierte Arbeitskräfte inDeutschland zu halten und nach Deutschland zu holen.

Politik ist gefordert, die Datenbasis zu verbessern und diebestehenden Möglichkeiten im Zuwanderungsrecht auszu-schöpfen. In welcher Region, in welcher Branche droht derFachkräftemangel konkret? Um das zu ermitteln, lasse ich inZusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit bis Herbst2011 einen Jobmonitor aufbauen. Dieser liefert anhand vondetaillierten Daten regelmäßig ein Bild darüber, wo sichFachkräftebedarfe oder Engpässe entwickeln. Ende 2011werde ich den ersten Trendreport mit Prognosen für dreiJahre vorlegen. Ende 2013 ist der Jobmonitor empirisch vollentwickelt und dient als Prognose für die folgenden 30 Jahre.Wo tatsächlich Bedarf besteht, können wir gezielt nachqua-lifizieren und Zuzugserleichterungen schaffen. Kurzfristigkönnen wir anhand einer Positivliste für die qualifizierten Be-rufe die Vorrangprüfung aussetzen, für die ein akuter Bedarfbesteht. Dieser Bedarf muss ständig überprüft werden, umflexibel auf neue Anforderungen reagieren zu können. Esgeht um kluge Zuwanderungssteuerung. Unser Ziel muss essein, dass jeder und jede das Einkommen selber verdienenkann. Sprachfähigkeit, Bildungsstand und Qualifikation müs-sen stimmen und zu dem Fachkräftebedarf im Inland passen.Langfristig muss ein Kombi-Profil der Maßstab werden: DerBedarf im Inland und die Qualifikation des Bewerbers erge-ben das Gesamtbild.

Es ist der richtige Weg, dass die Bundesregierung gemein-sam mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern in einem struktu-rierten Prozess über die „Arbeitskräfte der Zukunft“ berätund nach den besten Lösungen für eine qualifizierte Arbeits-welt sucht. Der DIHK ist in diesem Prozess ein verlässlicherund kompetenter Partner. Ich freue mich über einen Dialog,der deutlich macht, welchen Beitrag die Politik und die Wirt-schaft zur Sicherung der Fachkräfte erbringen wollen.

Die Entscheidung, welche Entwicklung wir in diesem Jahr-zehnt auf dem Arbeitsmarkt haben werden, fällt jetzt. Wennwir jetzt zusammen das Richtige tun, werden wir künftigauch alle davon profitieren. n

Ein Beitrag von BundesarbeitsministerinDr. Ursula von der Leyen

Jetzt zusammen das Richtige tun!

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14 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

TITELGESCHICHTE

Drei gesellschaftliche Megatrends haben die Rahmenbe-dingungen unserer Arbeitswelt maßgeblich verändert;

die Globalisierung, die demografische Entwicklung und dertechnologische Fortschritt, der mit steigenden Anforderun-gen an die Beschäftigten einhergeht. Diese Dynamik hält un-

vermindert an und stellt die Bundesagentur für Arbeit (BA)vor schwierige Aufgaben. Denn neben dem steigenden Risi-ko von Arbeitslosigkeit für Geringqualifizierte resultiert ausdiesen Trends ein wachsender Fachkräftebedarf. Diesen beiabnehmender Erwerbsbevölkerung zu decken, wird unsereganze Kraft erfordern.

Bei der Analyse des Problems zeigt sich, dass wir die heimi-schen Beschäftigungspotenziale nicht genug ausschöpfen.Was die Erwerbsbeteiligung Älterer und von Frauen anbe-langt, hinkt Deutschland trotz Fortschritten im internationa-len Vergleich hinterher. Das heißt, wir verzichten am Arbeits-markt auf teils hervorragend ausgebildete Menschen. Füreinen Hochtechnologiestandort wie Deutschland mit seinerhohen Exportquote ist dies ein unverzeihlicher Fehler. Undnicht nur das. Denn gleichzeitig leisten wir es uns, eine großeZahl junger Menschen ohne Abschluss und mit düsteren Per-spektiven für ihr Erwerbsleben aus den Schulen zu entlassen.Jedes Jahr bleiben nahezu 70.000 Jugendliche ohne wenigs-tens den Hauptschulabschluss. Solange wir solchen Entwick-lungen nicht entschlossener begegnen, steuern wir geradli-nig auf die paradoxe Situation von Fachkräftemangel beigleichzeitig hoher Langzeit- sowie Jugendarbeitslosigkeit zu.Vielleicht staunen Beobachter in einigen Jahren nicht mehrüber unser Jobwunder, sondern schütteln den Kopf über die-se Versäumnisse.

Wie können wir das vermeiden? Ich bin der festen Über-zeugung, dass nur eine Doppelstrategie Sinn macht. Zumeinen müssen wir das inländische Erwerbspersonenpotenzial

weitgehend ausschöpfen. Dazu gehört, sich intensiv den ar-beitslosen Menschen zu widmen, damit diese ihren Weg zu-rück in Beschäftigung finden. Zum anderen ist auch eine ge-steuerte Zuwanderung nach Deutschland notwendig. Ichkann gut verstehen, dass diese Aussicht gerade bei Arbeits-losen Ängste auslöst. Dennoch vergeben wir große Chancen,wenn wir uns qualifizierter Zuwanderung verschließen. Mitihr entstehen hochwertige Arbeitsplätze oder werden erhal-ten. In deren Umfeld gibt es auch für weniger gut ausgebil-dete Menschen Beschäftigungschancen; ein Multiplikatoref-fekt, der nicht zu unterschätzen ist. Gleiches gilt für die zuwenig ausgeprägte und unübersichtlich organisierte Aner-kennung von Qualifikationen der Menschen, die aus demAusland zu uns gekommen und geblieben sind. Auch hier ver-schenken wir Potenziale am Arbeitsmarkt.

Bereits heute erhalten Unternehmen in Deutschland vonder BA wirkungsvolle Hilfe, wenn es darum geht, die Poten-ziale ihrer Beschäftigten stärker zu nutzen und zu erhalten.Zu nennen sind hier die Förderung Jugendlicher bei der Auf-nahme einer Ausbildung oder von Frauen bei der Rückkehrin den Beruf. Auch für ältere und geringqualifizierte Beschäf-tigte fördern wir Weiterbildung. Das dafür entwickelte Pro-gramm „WeGebAU" ist eine konsequente Dienstleistung derBA. Aktuell sind in Deutschland ungefähr vier MillionenMenschen ohne Berufsausbildung beschäftigt. Eine viel zugroße Zahl. Diese Menschen sind es, die bei kommenden Ra-tionalisierungswellen das größte Risiko tragen, arbeitslos zuwerden. Sie erhalten in den Arbeitsagenturen Informationenüber individuelle Weiterbildungsangebote.

Mir ist durchaus bewusst, dass nicht alle Betriebe genü-gend Ressourcen besitzen, um sich mit den Weiterbildungs-bedarf ihrer Beschäftigten und vorhandenen Fördermöglich-keiten intensiv auseinanderzusetzen. Deshalb entwickeln wirden Servicebereich der BA für Arbeitgeber konsequent fort.Etwa, wenn wir Qualifizierungsnetzwerke ins Leben rufen, diees auch kleinen Unternehmen erlauben, sich professionellerum Personalentwicklung zu kümmern. Ein weiteres Modell-projekt zur vorausschauenden Weiterbildung läuft aktuell ge-meinsam mit der Initiative für Beschäftigung (IfB).

Unser Ziel ist es darüber hinaus, frühzeitig zu erkennen, inwelchen Branchen und Regionen Fachkräfte verstärkt fehlen.Wir haben daher in der BA den Arbeitsmarktmonitor entwi-ckelt, mit dessen Hilfe wir erfolgversprechende Ansätze zurFachkräftesicherung auf den lokalen Arbeitsmärkten entwer-fen wollen – natürlich gemeinsam mit den Kammern, Unter-nehmen, Kommunen und Sozialpartnern. Ich freue michdaher, wenn Sie auf Ihre Arbeitsagentur zugehen, um ge-meinsam wirkungsvolle Beschäftigungsstrategien zu finden.Denn die Bekämpfung des Fachkräftemangels erfordertNachhaltigkeit und echte Kooperation gleichermaßen. JedeIHK verfügt hierfür über einen reichhaltigen Erfahrungs-schatz, der in diesen lokalen Foren gehoben werden kann –zum Nutzen der Unternehmen und der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in den Betrieben und der Menschen, die Arbeitsuchen. n

Ein Beitrag von Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit

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Eine Doppelstrategiefahren

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KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMERBREMEN IM JANUAR

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

10.-20. Januar, 18:00 Uhr Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-füllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neu-bauer, Dr. Dietrich Bostelmann, Dr. DorotheeLotz, Mirko Helliger, Dr. Jörg Dohrmann, JörgJarchow, Susanna Suhlrie, André Dillinger,Arno Geerds

Bitte melden Sie sich an bei Jutta Deharde, Telefon 0421 3637-234, [email protected]

26. Januar, 18:00 Uhr Social Media: Kontakte und mehrüber XING & CO. Wer gründet, braucht Bekanntheit und Kon-takte. Genau an dieser Stelle erweitert dasInternet über Social-Media-Plattformen wieXing und twitter die Möglichkeiten zum Aus-tausch von Informationen enorm. Wie mandiese Möglichkeiten nutzen kann, welche Risiken bestehen und wie die Spielregelnsind, soll in der Theorie und anhand von Beispielen besprochen werden. Der Workshopist Teil einer Reihe, in der die B.E.G.IN-Grün-dungsleitstelle, der RKW Nord e. V. und dieHandelskammer Bremen über gründungsrele-vante Themen informieren – eine gute undvertiefende Ergänzung des Gründungssemi-nars der Handelskammer (Der Weg in dieSelbstständigkeit). Referent ist ThorstenPreis (denkBar – PR & Marketing GmbH)

Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

Wirtschaft global

17. Januar und 24. Januar, jeweils 9:00-17:00 Uhr Zoll-Seminar: Aktuelles aus dem Zoll- und AußenwirtschaftsrechtDas Zoll- und Außenwirtschaftsrecht der EUunterliegt – wie kaum ein anderes Rechtsge-biet – einem permanenten Wandel. Zudem

wird deutlich, dass die Verantwortung fu r diezollrechtliche Abwicklung der Außenhandels-geschäfte zunehmend auf die Unternehmenubertragen wird. Dem effektiven und effizien-ten Verfahrensablauf in einer sich immer wei-ter ausdehnenden elektronischen Umgebungkommt somit eine stets größer werdende Bedeutung zu! 2010 gab es unter anderemdiese Neuerungen: Ausweitung des Zugelasse-nen Wirtschaftsbeteiligten, Neuregelung derExportkontrolle inklusive betrieblicher Kon-trollsysteme, neue EU-Dienstleitungsrichtlinie,neue Präferenzabkommen. 2011 soll beispiels-weise eine Vorabanmeldepflicht eingeführtwerden. Referent ist Andreas Heuer, ZollamtBremerhaven

Bitte melden Sie sich an bei Anja Reinkensmeier, Telefon 0421 3637-247, [email protected]

Energie und Umwelt

25. Januar, 14:00 Uhr Elektronische Abfall-Nachweisführung Alle Abfallbeförderer, Abfallentsorger und die meisten Abfallerzeuger müssen seit 1. April 2010 eANV-fähig sein. Ab 1. Februar2011 wird zusätzlich die Nutzung der qualifi-zierten elektronischen Signatur anstelle derschriftlichen Unterschrift bei gefährlichen Abfällen für alle verpflichtend. Damit wirddas elektronische Abfallnachweisverfahren inder endgültigen Form eingeführt. Für Unter-nehmen wird es höchste Zeit, sich mit demThema auseinanderzusetzen. Für den pünkt-lichen eANV-Start müssen zunächst die Anfor-derungen der eigenen Organisation an einetechnische Lösung definiert werden, bevorman sich für das passende System entschei-den und dieses implementieren kann. In derInformationsveranstaltung werden auch Praxisbeispiele vorgestellt. Referent ist Wolfgang Mondry, Umweltschutzamt Bremerhaven.

Bitte melden Sie sich an bei Rita Kahrs, Telefon 0421 3637-231,[email protected]

Bitte beachten Sie:Dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ liegtdas Programmheft für die Veranstaltungen des ersten Halbjahres 2011bei.

Weitere Details sowie Informationen

zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie in der Veranstaltungs-

datenbank im Internet:

www.handelskammer-bremen.de

(mit Online-Anmeldung).

INFOTHEK

Bibliothek

Die Handelskammer beherbergtdie älteste noch bestehende Bibliothek in Bremen. Mehr als600 Jahre Bremer Wirtschaftsge-schichte sind öffentlich zugäng-lich. Zusätzlich können Besucherin elektronischen Datenbanken recherchieren. Sie ermöglicheneinen schnellen Zugriff auf Liefe-rantenadressen, Warenzeichenund viele weitere Informationenfür die Unternehmenspraxis.

Telefon 0421 3637-221 (Peter Gartelmann)

Archiv

Das Archiv der Handelskammerist eine Schatzkammer. Es bestehtseit dem 15. Jahrhundert unddokumentiert die bremische Handels- und Wirtschafts-geschichte mit umfangreichen Beständen (Urkunden, Akten,Pläne, Bilder, Fotos). Es steht allenInteressenten und der Forschungzur Verfügung.

Telefon 0421 3637-222 (Holger Bischoff)

Online

Das Wirtschaftsportal der Han-delskammer finden Sie unterwww.handelskammer-bremen.de.Es greift alle Themen der gewerblichen Wirtschaft in Bremen sowie der Region auf und enthält mehrere tausend Seiten an Informationen -beispielsweise auch ein Register der „Wirtschaft in Bremen“.

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Schulenburg ist neuerSprecher der Junioren Professor Dr. Nils Schulenburg, Gründerund Geschäftsführer der SchulenburgConsulting und FunSulting, ist zumneuen Sprecher der Wirtschaftsjunio-ren der Handelskammer Bremen ge-wählt worden. Der Unternehmensbera-ter löst Nadine Schmidt ab, Sprecherindes Jahres 2010. Schulenburg begannseine Laufbahn bei der Bayer AG, stu-dierte an der Hogeschool Zeeland inden Niederlanden sowie an den Univer-sitäten Bremen und Alicante in Spa-

nien. Anschließend war er wissen-schaftlicher Mitarbeiter an der Uni Bre-men, wo er auch promovierte. 2009wurde er zum Professor für Betriebswirt-schaftslehre, insbesondere Personal-und Organisationsentwicklung, an dieprivate Hochschule für Oekonomie undManagement (FOM) berufen. Dort ister seit Oktober 2010 auch wissen-schaftlicher Studienleiter. „Das Mottomeines Sprecherjahres lautet: Struktu-ren“, sagte Schulenburg. Es gelte, fürdie Wirtschaftsjunioren in Bremen leis-tungsfähige Strukturen zu erarbeiten,„damit wir uns wieder mehr auf unsereeigentlichen Aufgaben (die Projektar-beit) konzentrieren können und langfris-tig so gut organisiert sind, dass auchmal wieder die Organisation einer grö-ßeren Veranstaltung möglich wird“. n

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FIRMEN

100-jähriges Bestehenl Hahndorf & Wucherpfennig GmbH,

gegründet 1. Januar 191175-jähriges Bestehenl Dr. Wolfgang Melzer CHEMISCH-TECHNOLOGISCHES

LABORATORIUM GmbH & Co. KG, gegründet 1. Januar 193650-jähriges Bestehenl Hans-D. Wiemann GmbH & Co. Verwaltungsgesellschaft,

gegründet 24. Januar 196125-jähriges Bestehenl Beerdigungs-Institut Bohlken und Engelhardt

AM RIENSBERG OHG, gegründet 1. Januar 2011l IND Immobilien, Inhaberin Ingrid Nipp-Diersch,

gegründet 1. Januar 1986l Uwe Dornstedt, gegründet 2. Januar 1986l raumplus Besitz- und Entwicklungs-GmbH & Co. KG,

gegründet 2. Januar 1986l Rosemarie Bramow, gegründet 7. Januar 1986l Jens Götze, gegründet 21. Januar 1986l CSG Commercial Steuerberatungsgesellschaft mbH,

gegründet 30. Januar 1986

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

JUBILÄEN

Treier neuer stellver-tretender DIHK-Chef Volker Treier ist seit Jahresbeginn neuerAußenwirtschaftschef und stellvertre-tender Hauptgeschäftsführer des Deut-schen Industrie- und Handelskammer-tages (DIHK). Der 41-jährige bisherigeDIHK-Chefvolkswirt wurde Nachfolgervon Axel Nitschke, der als Hauptge-schäftsführer zur IHK-Rhein-Neckar ge-wechselt ist. Treier arbeitet seit Januar2003 beim DIHK. Zu seinem neuenAufgabenbereich werden vor allem dieAußenwirtschaftspolitik, die Betreuungdes Netzwerkes der Auslandshandels-kammern sowie die Unterstützung derAußenhandelsaktivitäten deutscher Un-ternehmen gehören. Treier ist verheira-tet und hat zwei Kinder. n

Amtliche BekanntmachungDie Handelskammer Bremen hat die folgenden Sachverständigen nach § 36 Gewerbeordnung öffentlichbestellt und vereidigt: • Dipl.-Ing. André Gläser Falkenberger Straße 65, 28215 Bremen Telefon 0421 3462930 Bestellungsgebiet: Fahrradschäden und -bewertung • Dr.-Ing. Hilke Willeke c/o DEKRA Automobil GmbH Fritz-Thiele-Straße 26, 28279 Bremen Telefon 0421 8300231 Bestellungsgebiet: Reifen und Räder • Jan Dirk Brüggemann c/o Hermann Runge GmbH Speicherhof 5, 28217 Bremen Gütermesser

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18 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

KAMMERREPORT

• Aktuelles• Resolution zur Verkehrspolitik• Prüfung des Jahresabschlusses

zum 31.12.2009• Nachtragswirtschaftssatzung

für das Geschäftsjahr 2010• Gebührentarif der Handels-

kammer• Wirtschaftssatzung für das

Geschäftsjahr 2011• Wahl von Syndici• Perspektive Bremen 2020 –

Was in der neuen Legislatur-periode der bremischen Landesregierung ab 2011angepackt werden muss

• Ergänzung der Ausschüsse

P räses Otto Lamotte sprach die er-heblichen Defizite der aktuellenVerkehrspolitik in Bremen an und

informierte das Plenum über die Inhal-te einer zu diesem Thema vorbereitetenResolution (siehe Seite 20). Eine zeitge-mäße Verkehrspolitik müsse sich glei-chermaßen den umweltpolitischen Her-ausforderungen stellen wie auch mo-dernen Technologien und den Mobili-tätsanforderungen von Bürgern undWirtschaft. Diesem Anspruch werde dieaktuelle Politik der Kapazitätsreduzie-rung und Diskriminierung des Indivi-dualverkehrs nicht gerecht. Mit der Re-solution bestimme die Handelskammereine klare Gegenposition und skizzieredie Handlungsfelder für eine moderne,nachhaltige und standortstärkende Ver-kehrspolitik, die die Erreichbarkeit derBremer Innenstadt und der Stadtquar-tiere verbessere und darüber hinaus dieAttraktivität Bremens als Oberzentrumim Nordwesten stärke. Allen Überle-gungen zur Einführung einer City-Mautmüsse eine klare Absage erteilt wer-den. Das Pleum beschloss anschlie-ßend einstimmig die Resolution. DasPapier wurde von allen Plenarmitglie-dern unterzeichnet.

Plenum beschloss BeitragssenkungVizepräses Janina Marahrens-Hasha-gen berichtete als Rechnungsführerinzunächst über die Prüfung des Jahres-abschlusses und die Bilanz zum 31. De-zember 2009. Das Plenum beschlossden Erfolgsplan 2009 sowie die Bilanzzum 31. Dezember 2009 und stimmteder Entlastung des Präsidiums und desRechnungsführers gemäß § 14 der Sat-zung zu. Ferner beschloss das Plenumdie Nachtragswirtschaftssatzung derHandelskammer für das Geschäftsjahr2010 sowie den vorgelegten Vorschlagfür den ab 1. Januar 2011 geltendenGebührentarif (siehe auch Seite 54 ff.).Seine Zustimmung gab das Plenumauch der Wirtschaftssatzung für dasGeschäftsjahr 2011, die unter anderemeine Senkung des Umlagebeitragssat-zes von mehr als zehn Prozent beinhal-tet (Eckdaten der Kammerfinanzensiehe Kasten). Dem Präses und dem I.Syndicus erteilte das Gremium einstim-

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 6. Dezember

mig die Entlastung nach § 13 der Sat-zung. Präses Lamotte dankte Rech-nungsführerin Marahrens-Hashagen so-wie den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern der Handelskammer für die ge-leistete Arbeit.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2011wurden Günther Lübbe und Dr. StefanOffenhäuser vom Plenum einstimmigzu Syndici der Handelskammer Bremengewählt.

Dr. Stefan Offenhäuser stellte dasForderungspapier der Handelskammer„Perspektive Bremen 2020 – Was in derneuen Legislaturperiode der bremi-schen Landesregierung ab 2011 ange-packt werden muss“ vor, das – wie dieWahlprüfsteine zu den vorherigen Bür-gerschaftswahlen – in den politischenDiskurs gestellt werden soll. Eine Veröf-fentlichung war für Mitte Dezember ge-plant; anschließend soll es mit den Spit-zenvertretern der etablierten BremerParteien diskutiert werden. Das Plenumverabschiedete das Papier einstimmig.

Eckdaten der Kammerfinanzen 2011

EinnahmenBeiträge 9.896.000,00 EURGebühren und Entgelte 1.624.400,00 EURSonstige Erträge 1.089.300,00 EURZinsen und Beteiligungen 369.500,00 EUR

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Summe 12.979.200,00 EUR

AusgabenMaterialaufwand 1.985.500,00 EURPersonalaufwand 6.812.000,00 EUEAbschreibungen 409.450,00 EURSonstige betriebliche Aufwendungen 3.680.550,00 EURSonstige Steuern 71.000,00 EUREinstellungen in Rücklagen 20.700,00 EUR

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Summe 12.979.200,00 EUR

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Ihre Zustimmung gaben die Plenar-mitglieder auch der vorgeschlagenenErgänzung der Ausschüsse: Finanzaus-schuss: Eduard Dubbers-Albrecht(Ipsen Logistics Gmbh); Mittelstands-ausschuss: Dr. Guido Brune (BremerLandesbank Kreditanstalt Oldenburg –Girozentrale), Susann Landwehr (FTIGroup Ltd.); Ausschuss für Industrie,Umwelt- und Energiefragen: StephanM. Friedrich (Lürssen Maritime Beteili-gungen GmbH & Co. Kommanditge-sellschaft); Ausschuss für Informations-technologie, Design und Medien (ehe-mals: Ausschuss für Telekommunika-tion und neue Medien): Lars Haider(Weser-Kurier Mediengruppe BremerTageszeitungen AG); Außenwirtschafts-ausschuss: Thomas Schmitz (TransintraGmbH).

Präses Lamotte verabschiedete Vize-präses Dr. Dirk Plump, der zum Endedes Jahres 2010 aus dem Plenum undPräsidium ausgeschieden ist und dank-te ihm für sein jahrzehntelanges ehren-amtliches Engagement. Dr. Plumpwurde zum Senior der Handelkammerernannt. n

Die beiden neu gewählten Syndici: Günther Lübbe (o.) und Dr. Stefan Offenhäuser

Handelskammer kritisiertPosse um Concordiatunnel Die Handelskammer hat den BremerVerkehrssenator aufgefordert, die Pos-se um das Parken im Concordiatunnelendlich zu beenden. Die Situation indiesem Bereich sei nicht länger hin-nehmbar. Stadteinwärts müssten zwi-schen Hollerallee und Dobben umge-hend Halteverbotsschilder aufgestelltwerden, die auf dieser wichtigen, mitvielen öffentlichen Mitteln des Bundesausgebauten Innenstadtzuwegung dasParken auf der rechten Fahrbahnseiteunterbinden.

In der Diskussion um die Sanierungdes Concordiatunnels habe die Politikfest zugesagt, die Straßenführung injeder Fahrtrichtung zweispurig anzule-gen, um den Verkehrsfluss zu gewähr-leisten. Dies, so die Handelskammer,müsse nun auch eingehalten werden.In dieser Situation weiter abzuwartenund mit Kameras die Verkehrssituationbeobachten zu wollen, ist nach Ansichtder Handelskammer nicht nachvoll-ziehbar und bedeutet nur Geld- undZeitverschwendung. n

Lamotte unterzeichnetAusbildungspaktDer regionale Ausbildungspakt in Bre-men ist jetzt verlängert worden. In derBremischen Bürgerschaft wurde die„Vereinbarung zur Sicherung von Aus-bildungsplätzen für Jugendliche imLand Bremen“ Mitte Dezember unter-zeichnet. Präses Otto Lamotte gehörteneben Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-vertretern sowie Vertretern des Senatszu den Unterzeichnern des Paktes. DieVereinbarung wird wiederum drei Jahregelten. Sie war erstmals im März 2008mit 30 Partnern aus Wirtschaft und Po-litik geschlossen worden. . n

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20 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

STANDORTBREMEN

Die Verkehrspolitik in Bremen hatzu einer heftigen Kontroverse zwi-schen Wirtschaft und Politik ge-

führt. Die Handelskammer befürchtetnegative Auswirkungen für den Stand-ort, wenn der Verkehr weiter ausge-bremst wird. Das Plenum hat in seinerSitzung am 6. Dezember einstimmigeine Resolution verabschiedet. Darinwird der Senat der Hansestadt zu einermodernen und standortstärkenden Ver-kehrspolitik aufgefordert.

Handelskammer-Präses Otto Lamottesagte: „Eine zeitgemäße Verkehrspoli-tik muss sich gleichermaßen den um-weltpolitischen Herausforderungen wieauch modernen Technologien und denMobilitätsanforderungen von Bürgernund Wirtschaft stellen. Diesem An-spruch wird eine Politik der Kapazitäts-reduzierung und Diskriminierung desIndividualverkehrs nicht gerecht.“

Moderne Verkehrspolitik müsse mehrsein als die Summe einzelner Stadtteil-politiken. „Sie muss,“ so Lamotte, „ei-nem schlüssigen Gesamtkonzept fol-gen und sie muss verlässliche Aussa-

gen für eine strategische Verkehrsent-wicklungsplanung treffen. Verkehrspo-litik ist Standortpolitik. Ohne verlässli-che Rahmenbedingungen der verkehrli-chen Erreichbarkeit droht die Abwan-derung von Wirtschaftskraft und Ar-beitsplätzen. Eine gute Erreichbarkeitist aber auch für Mitarbeiter, Kunden,Besucher sowie für die Bremerinnenund Bremer in der Innenstadt und denStadtquartieren wichtig."

Bremen, so der Handelskammer-Prä-ses weiter, müsse als Universalhafen-standort gestärkt werden. Im Schulter-schluss mit den anderen Küstenländernmüsse sich Bremen bei der Überarbei-tung des Bundesverkehrswegeplanesfür einen nationalen Investitionsschwer-punkt Hafenhinterlandverkehr einset-zen, was Großprojekte wie die Y-StreckeHamburg/Bremen-Hannover, die Schie-nenanbindung des JadeWeserPorts,den Schienenknoten Bremen, den Aus-bau der Autobahn A 1, die A 281 sowiedie Küstenautobahn A 20 beinhaltenmüsse. „Bremen muss sich – wie Nieder-sachsen und Hamburg – mit 1,5 Millio-

nen Euro an den Planungskosten der Y-Strecke beteiligen. Alles andere wäreein denkbar schlechtes Signal nach au-ßen“, sagte Lamotte. Notwendig sei fer-ner, dass kurzfristig eine Machbarkeits-studie für eine Güterumgehungsbahnin Auftrag gegeben wird, um sie mög-lichst noch 2011 bewerten zu können.

Eine vorausschauende, integrativeVerkehrspolitik verbessere die Erreich-barkeit der Innenstadt und stärke dieAttraktivität Bremens als Oberzentrum.Daher dürfe der Verkehrszufluss aufden Hauptverkehrsachsen in die Innen-stadt nicht behindert werden. PräsesLamotte widersprach allen Überlegun-gen, eine City-Maut einzuführen.

Das Handelskammer-Plenum betontauch die Bedeutung von Innovationenfür einen besseren Verkehrsfluss unddie Entlastung der Umwelt. Die Resolu-tion nennt beispielsweise konkret dieFörderung und Impulsgebung für be-triebliche Mobilitätskonzepte und fürElektromobilität in der MetropolregionBremen-Oldenburg. »»»

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VERKEHRSPOLITIK MUSS DENSTANDORT STÄRKEN Das Plenum der Handelskammer hat eine Resolution zur Verkehrspolitik verabschiedet und fordert ein schlüssiges Gesamtkonzept.

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III. Bremens Wirtschaft benötigteine gute Anbindung an dieüberregionalen VerkehrswegeDie bremischen Häfen sind der zweit-größte deutsche Hafenstandort undder viertgrößte Containerhafen Eu-ropas. Die Funktion als maritime Dreh-scheibe internationaler Warenströmemacht Bremen nicht nur zu einem be-deutenden Logistikstandort, sondernist auch Basis fu r Industrie und Außen-handel. Die bremischen Häfen sindUniversalhäfen und Umschlagsplätzefür Waren aller Art aus allen Herkunfts-und in sämtliche Bestimmungsländer.Die Handelskammer fordert, dass dervon den Hafenkunden in aller Weltanerkannte und über Jahrhunderte er-arbeitete Status als Universalhafen er-halten bleibt. Eine politische Einfluss-nahme auf den Umschlag bzw. Nicht-Umschlag bestimmter Gu ter und Wa-renarten sowie deren Zulaufstreckenins Hafengebiet darf es daher nichtgeben... Die Handelskammer fordert,dass sich Bremen im Schulterschlussmit den anderen Küstenländern aufBasis der so genannten „AhrensburgerListe“ bei der Überarbeitung des Bun-desverkehrswegeplans für einen natio-nalen Investitionsschwerpunkt Hafen-hinterlandverkehr einsetzt.

IV. Mobilität im Stadtverkehr erhaltenDie Einwohner Bremens werden aufganz verschiedenen Ebenen vom Ver-kehr, dessen Nutzen wieauch Belastungen berührt.So besteht ein großer Teilder Stadtbevölkerung ver-ständlicherweise darauf,möglichst frei von Schad-stoffemmissionen und Lärmzu wohnen. Die Stadtbe-völkerung besteht gleich-zeitig aber auch aus denMobilitätsnutzern, die ihreWege zur Arbeit, zum Ein-kauf und zur Freizeitgestal-tung häufig auch motori-siert zurücklegen. Dane-

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ben wiederum stehen die Unterneh-men, die schlicht auf eine gute verkehr-liche Erreichbarkeit angewiesen sind.Dies gilt insbesondere fu r den bremi-schen Einzelhandel. Verkehr ist alsoweder Selbstzweck noch notwendigesÜbel. Verkehr und Mobilität sind inte-graler Bestandteil unserer modernenStadtgesellschaft. Mehr noch: Verkehrund Mobilitätserhalt sind sowohl Vor-aussetzung für Wohlstand und wirt-schaftliche Stärke als im selben Atem-zug auch Zukunftsherausforderung fürStadtentwicklung und Umweltpolitik.Wer dies verkennt, nimmt Kaufkraftab-wanderung ins Umland sowie Umwelt-und Ressourcenbelastungen durch un-nötige Staus und Engpässe in Kauf.

V. Durch Innovationen den Verkehrsfluss verbessern unddie Stadtumwelt entlastenDie Handelskammer setzt sich seit Jah-ren für die Einführung neuer Verkehrs-technologien ein. Der Einsatz innovati-ver Verkehrssteuerungs- und Kommuni-kationssysteme kann einen ganz erheb-lichen Beitrag zur Optimierung derVerkehrsflüsse, zum Zusammenspielder Verkehrsträger sowie zur spürbarenSenkung der mit dem Verkehr verbun-denen Belastungen leisten. Ein solcherTechnikeinsatz ist mit Investitions- undBetriebskosten verbunden. Anderer-seits darf der Rückgriff auf Verbote undRestriktionen nicht das erste Mittel derWahl sein, nur weil dies die kostengüns-tigere Lösung darstellt und eine be-stimmte Klientel bedient. n

I. Verkehrspolitik ist StandortpolitikBremen ist sowohl das lebenswerteOberzentrum im Nordwesten, Deutsch-lands siebtgrößter Industriestandortals zugleich auch bedeutende Logistik-drehscheibe fu r Nordwesteuropa. Dasverarbeitende Gewerbe im Land Bre-men bietet 47.000 Menschen Beschäf-tigung; im Groß- und Einzelhandel sindes 40.000 und in den Kernbereichender Hafen- und Logistikwirtschaft wei-tere 20.000 Arbeitsplätze. Diese Kern-branchen stellen das volks- und regio-nalwirtschaftliche Fundament unsererStadtgesellschaft dar. Bestand und Zu-kunftsorientierung dieser wirtschaftli-chen Basis setzen eine funktionierendeVerkehrsinfrastruktur voraus ... Damit Bre-men seiner Rolle als Oberzentrum in derNordwestregion gerecht wird, fordertdie Handelskammer die Sicherstellungder Mobilität mit allen Verkehrsmittelnals Grundvoraussetzung für wirtschaft-liche Stärke und urbane Vitalität.

II. Bremen benötigt eine strategische Verkehrsentwick-lungsplanungVerkehr und Mobilität stellen für dieStadtgesellschaft der Gegenwart kom-plexe Themenstellungen dar. Die vielenund mehrschichtigen Anforderungenund Betroffenheiten müssen in einemoderne, ebenso integrative wie strate-gische Verkehrsentwicklungsplanungeinfließen. Siedlungsentwicklung, De-mographie und Wirtschaftsverkehr stel-len hierbei die zentralen Handlungsfel-der dar. Eine moderne Verkehrspolitikbasiert auf einem aus diesen Hand-lungsfeldern abgeleiteten und gemein-sam getragenen Zielsystem, das sichden umweltpolitischen Herausforde-rungen des 21. Jahrhunderts stellt, aufmoderne Technologien setzt und dienotwendige Mobilität ermöglicht. Limi-tierende Verkehrsanordnungen und dersimple Rückbau vorhandener Infra-strukturen werden diesem Anspruchnicht gerecht.

Auszüge aus der Resolution

Die vollständigeResolution im Wort-laut finden Sie imInternet unterwww.handels-kammer-bremen.de.

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22 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

STANDORTBREMEN

AB InBev: zehn Millionen Euro für Bremer StandortDer weltgrößte Brauereikonzern An-heuser-Busch InBev, zu dem auch dieBrauerei Beck & Co zählt, hat im Jahr2010 rund zehn Millionen Euro in dentechnischen Ausbau des BraustandortsBremen investiert. Beck & Co ist nichtnur der größte Brauereistandort Deutsch-

lands, sondern mit einem Anteil vonmehr als 20 Prozent an den deutschenBierausfuhren auch dessen größte Ex-portbrauerei. Einer Mitteilung zufolgewill das Unternehmen besonders beimEinsatz von Wasser effizienter werden.Bis Ende 2012 soll der Wasserver-brauch in den weltweiten Braustandor-ten um fast 20 Prozent auf dann 3,5Hektoliter Wasser pro Hektoliter produ-zierten Bieres gesenkt werden. Zurzeitsind es noch 4,3 Hektoliter.

In der Bremer Deutschlandzentralevon AB InBev wollen die Bierbrauer die-ses ehrgeizige Ziel bereits 2011 erfül-len. „Aktuell liegen wir bei 3,8 Hektoli-ter Wasser, 2011 heißt unser Ziel 3,4Hektoliter“, sagt Betriebsleiter IngoNieten. „Wasser wird weltweit immerknapper. Der nachhaltige Umgang da-mit und der Schutz natürlicher Wasser-ressourcen ist deshalb ein Ziel, dass wirländerübergreifend verfolgen“, so derDeutschlandchef Chris Cools. Die welt-weiten Wasserersparnisse des Konzernswürden umgerechnet eine Wassermen-ge ergeben, die in 25.000 Swimming-pools (olympischer Größe) passte. n

Bremen investiert weiterin die Überseestadt Bremen investiert weiter in die Über-seestadt und hat Mittel für Infrastruk-turmaßnahmen bewilligt. „Die Über-seestadt bleibt ein Schwerpunkt unse-

rer Investitionspolitik“, so Wirtschafts-senator Martin Günthner. Das Investi-tionsvolumen für vier Erschließungs-maßnahmen betrage 4,3 Millionen Eu-ro. Damit sollen weitere private Investi-tionen ermöglicht werden. So werdenetwa die Restflächen im Bereich west-lich des Schuppens 3 hergerichtet.Dazu werde das Klärbecken verlegt unddas Abwasserpumpwerk umgerüstet.Südlich des Hilde-Adolf-Parks sollen Er-schließungsstraßen gebaut werden.Westlich der Straße Stephanitorsboll-werk sollen die Nebenanlagen herge-richtet werden. Zudem werde die Kreu-zung in diesem Bereich mit einer Ampelversehen, um den Verkehrsfluss zu ver-bessern. Auf der Südseite des Europa-hafens würden Versackungen beseitigt,um die Standsicherheit des Schuppens6 sowie der kompletten Südseite desEuropahafens zu gewährleisten. n

Logistiktag: „Häfentreffen Hinterland“Der Bremer Logistiktag ist das größteLogistiktreffen der Region. 2011 findetdas zweitägige Symposium der Kieser-ling Stiftung bereits zum sechsten Malstatt. Unter dem Motto „Häfen treffen

Hinterland“ wird sich die Branche am31. März und 1. April im ConferenceCenter Bremerhaven versammeln. Ne-ben den Schwerpunkten Hinterlandan-bindungen und Offshore-Windenergiebietet der Logistiktag den rund 500 er-warteten Experten aus Wirtschaft, Wis-senschaft und Politik wie gewohnt einePlattform zum fachlichen Austausch.Gastland ist Österreich. Zu den Gästenwird deshalb auch der österreichischeBotschafter Dr. Ralph Scheide gehören.Für Referate und Diskussionen habensich unter anderen Gerhard Oswald(TFG Transfracht), Andreas Franz (Suzu-

ki International Europe), Norbert Giese(REpower Systems AG) und MartinRahtge (Hochtief Construction AG) an-gekündigt. www.bremer-logistiktag.de n

Hansa Mare flaggt zurückDie Bremer Hansa Mare Reederei hatmit dem 3.000 TEU-Containerschiff MSMare Internum das vierte Schiff in dasdeutsche Register zurückgeflaggt. Be-reits seit dem Jahr 2004 fahren die bei-den Schwesterschiffe – das MS Mare

Africum und das MS Mare Ionium –unter der schwarz-rot-goldenen Flagge,2008 wurde das MS Mare Doricum zu-rückgeflaggt. Die Reederei fühle sichder Rückflaggungs-Vereinbarung mitder Bundesregierung verpflichtet, sodie Geschäftsführer Thorsten Macken-thun und Dr. Andreas Opatz. Demnachsollen 500 Schiffe unter deutscherFlagge fahren. n

Aufbau-Bank will mehr fördern Die Bremer Aufbau-Bank (BAB), dieFörderbank des Landes, will sich strate-gisch neu ausrichten. Das hat der Auf-sichtsrat im Dezember beschlossen.Dies werde „eine deutliche Ausweitungder Förderleistungen für die BremerWirtschaft nach sich ziehen“, hieß es.Dabei soll das Kreditvolumen von der-zeit rund 100 Millionen Euro innerhalbvon drei Jahren mehr als verdoppeltwerden. Bankchefin Diane Zetzmann-Krien will zudem die Bank bekanntermachen. Die Aufbau-Bank sei noch zuwenigen Unternehmern ein Begriff. DieBAB führt auch eine Reihe von neuenProdukten ein. n

www.bab-bremen.de

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24 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

STANDORTBREMEN

Christa und Manfred Fuchs-Stiftungsprofessur Das Bremer Unternehmerpaar Christaund Manfred Fuchs (OHB System AG)stiftet zusammen mit dem Stifterver-band für die Deutsche Wissenschaftder Universität Bremen eine Professur.Mit einer Anschubfinanzierung in Hö-he von 165.000 Euro jährlich förderndie Stifter für die nächsten zehn Jahreeine Professur mit der Ausrichtung„Raumfahrttechnologie“ am Zentrumfür angewandte Raumfahrttechnologieund Mikrogravitation (ZARM). Die Stif-tungsprofessur entsteht in Kooperationmit dem Institut für Raumfahrtsysteme(DLR) in Bremen. „Die Stiftungsprofes-sur macht einmal mehr deutlich, dassUniversität, Großforschung und Indus-trie gerade in Bremen sehr erfolgreichzusammenarbeiten“, teilte die Universi-tät mit. „Die OHB System AG setzt dielangjährige Zusammenarbeit mit derUniversität und dem DLR fort. Mit derStiftungsprofessur soll die Raumfahrtin Bremen ein gewichtiges Stück vorangebracht und effektive Nachwuchsför-derung betrieben werden“, so Christaund Manfred Fuchs. n

Etappensieg für Treibhausgas-Satellit CarbonSat Die europäische Weltraumbehörde ESAhat die in Bremen konzipierte europäi-sche Treibhausgasmission Carbon Mo-

nitoring Satellite (CarbonSat) nach um-fangreicher wissenschaftlicher undtechnischer Begutachtung aus mehrals 30 Missionsvorschlägen für eineMachbarkeits- und Definitionsstudie aus-gewählt. CarbonSat könnte damit derachte Satellit innerhalb des Earth Ex-plorer Programmes der ESA werden,teilte die Universität Bremen mit. Car-bonSat soll die globale Verteilung derTreibhausgase Kohlendioxid (CO2) undMethan (CH4) in der Atmosphäre mithoher Genauigkeit kartieren. Basierendauf diesen Messungen können die Ver-teilung und Konzentrationen dieserTreibhausgase weltweit vergleichbar

bestimmt werden. Die Daten werdensowohl national als auch weltweit vonWissenschaftlern, Behörden und Wet-terdiensten zur Beantwortung wichti-ger offener Fragen in Bezug auf die Wir-kung der Treibhausgase benötigt – ein-schließlich der Überwachung und Be-wertung von zukünftigen Treibhausgas-emissionen. Neben CarbonSat hat dieESA noch einen weiteren Missionsvor-schlag benannt. Welche der beidenMissionen im Jahr 2018 in den Orbitgebracht wird, sollen die Studien zei-gen. CarbonSat wird auf der wissen-schaftlichen Seite vom Institut für Um-weltphysik der Universität Bremen be-treut; der technische Teil wird von derOHB System AG (Satellitensystem),Kayser-Threde (Sensorik) und dem Bre-mer DLR Institut für Raumfahrtsystemeerarbeitet. n

25 Jahre ZARM Institut – 20 Jahre Bremer FallturmEr ist ohne Zweifel ein Leuchtturm, derdie bremische Kompetenz in SachenForschung und insbesondere in SachenRaumfahrtwissenschaft weithin sicht-bar macht: der Fallturm. Jetzt hatte er20. Geburtstag und zur Feier des Tagesund des Doppeljubiläums (das ZARM-Institut wurde 25) kündigte Professor

Dr.-Ing. Hans J. Rath, Leiter des Zen-trum fu r angewandte Raumfahrttech-nologie und Mikrogravitation (ZARM),die Erweiterung an. Ein zweiter Fall-turm muss her, so sein Wunsch, um diesteigende Nachfrage nach hochfre-quenten Fallturmexperimenten deckenzu können. Die bauliche Erweiterungschließe eine Lücke und sichere die Zu-

kunft und Wettbewerbsfähigkeit desZARM. Der Vorstoß kam ziemlich über-raschend; ob und wie er realisiert wird,ist noch völlig offen. Zurzeit würdendie Anträge dafür ausgearbeitet, 2014oder 2015 könnte der zweite, kleinereFallturm in Betrieb gehen, so Rath. Wis-senschaftssenatorin Renate Jürgens-Pieper zeigte sich in einer ersten Reak-tion auf die Pläne allerdings skeptisch.

Der Betrieb des bestehenden 146Meter hohen Fallturms läuft derweilauf Hochtouren. „Wir haben zurzeit soviele Fallturmflüge wie nie zuvor seit In-betriebnahme 1990 und sind bis weitins nächste Jahr ausgebucht“, sagtePeter von Kampen, kaufmännischer Lei-ter der Fallturm-Betriebsgesellschaft.Pünktlich zum Jubiläum feiert dasZARM das 5555. Fallturmexperiment.Der Fallturm wurde 1990 in Betrieb ge-nommen; er gilt als die weltweit mo-dernste Anlage für Experimente in derSchwerelosigkeit. n

Roboter fürs All testen: Weltraum-Explorationshalle Weltraumroboter unter realistischenBedingungen zu testen – das ermög-licht jetzt die Weltraum-Explorations-halle, die das Robotics Innovation Cen-ter (RIC) des Deutschen Forschungszen-trums für Künstliche Intelligenz (DFKI)eröffnet hat. In der 288 Quadratmetergroßen Halle führen DFKI-Wissen-schaftler Experimente auf einer nach-gebildeten Mondlandschaft durch. DieAusstattung ist weltweit einzigartig.Bau und Ausstattung der Halle koste-ten rund 600.000 Euro, die der DFKI-Gesellschafter Astrium, die WFB Wirt-schaftsförderung Bremen und das DFKIzu gleichen Teilen tragen.

Nach 18-monatiger Bauzeit ist dieExplorationshalle nun vollständig ein-satzbereit. Systeme wie der an steilenHängen kletternde Roboter SpaceClim-ber erproben ihre Fähigkeiten in derneun Meter breiten Kraterlandschaft.Ihre Beschaffenheit wurde der einesKraters am Südpol des Mondes nachge-

Raumfahrtstadt Bremen: neue Meilensteine

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mitglieder sind die Professoren GeroldWefer (Fachbereich Geowissenschaf-ten) mit dem MARUM, Frank Kirchner(Fachbereich Mathematik/Informatik)mit dem DFKI-RIC und Hansjörg Dittus(Fachbereich 04 Produktionstechnik,Maschinenbau & Verfahrenstechnik).MarTech-Bremen gilt als ein wichtigerSchritt zur Stärkung der SpitzenstellungBremens in den Meereswissenschaftenund der Meerestechnologie. Das Insti-tut soll die nationalen Kompetenzen imBereich der maritimen Technologienfür die Erforschung der Meere, dieÜberwachung und das Monitoring desLebensraumes Meer sowie für die nach-haltige Nutzung und Gewinnung vonRessourcen aus dem Meer bündeln.MarTech-Bremen ist einzigartig in Eu-ropa, denn hier wird Meeresforschungkombiniert mit der Entwicklung neuerintelligenter Technologien für maritimeRobotik sowie intermodaler Systemin-tegration von terrestrischer und orbita-ler Infrastruktur. n

OHB: erst Galileo,jetzt Meteosat Nach dem Auftrag für das europäischeSatellitennavigationssystem Galileo hatdas Bremer RaumfahrtunternehmenOHB einen weiteren großen Coup ge-landet. Zusammen mit dem französi-schen Unternehmen Thales AleniaSpace hat OHB von der EuropäischenWeltraumorganisation ESA den Zu-schlag für sechs Meteosat-Wettersatel-

liten bekommen. Sie gelten als die am-bitioniertesten geostationären Satelli-ten, die jemals in Europa entwickeltund gebaut wurden. Mit allen Folge-aufträgen habe das Programm ein Vo-lumen von 1,3 Milliarden Euro, hieß esdazu. 750 Millionen gehen davon anOHB, das damit den größten Auftrag inder Firmengeschichte verzeichnet. DasProgramm für das Meteosat-System derdritten Generation (MTG) – gemeinsamvon der ESA und der europäischen Be-hörde zur Nutzung satellitengestützterWetterdaten, Eumetsat, finanziert –wird der Zugang zu im Weltraum ge-wonnenen Wetterdaten bis zum Jahr2037 in Europa gesichert.

MTG ist ein aus sechs Satelliten be-stehendes System: vier Imager-Satelli-ten zur Aufnahme hoch aufgelöster Bil-der und zum Erfassen von Blitzen sowiezwei Sounder-Satelliten. Der Start desersten MTG-Imager-Satelliten ist zurzeitfür 2017 geplant; 2019 soll der ersteMTG-Sounder-Satellit folgen. ThalesAlenia Space ist Hauptvertragspartnerund für die Imager-Mission verantwort-lich, OHB-System ist für die Sounder-Mission verantwortlich und liefert diebeiden Sounder-Satelliten; die Sounder-Instrumente zur Erforschung der Erdat-mosphäre werden von dem Schwester-unternehmen Kayser-Threde gebaut.Darüber hinaus wird OHB-System diePlattformen für die sechs Satelliten ent-wickeln und bauen. n

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baut. So sorgt die schwarze, nicht-re-flektierende Beschichtung der Hallen-innenwände für mondähnliche Licht-verhältnisse.

Mit einer Höhe von zehn Metern bie-tet die Halle ausreichend Platz, umFlugsysteme sowie Interaktionen zwi-schen Satelliten und Robotern zu erpro-ben: So simulieren DFKI-Forscher dasEinfangen von nicht mehr kontrollier-baren Satelliten durch einen so ge-nannten Servicing-Satelliten. Dieser be-steht aus einem Roboterarm, der aneinen beweglichen Kabelroboter mon-tiert ist. n

Roboter unter Wasser testen:Unterwasser-ExplorationshalleDie Deputation für Wirtschaft undHäfen hat die Finanzierung einesneuen Wasserbeckens für das DFKI Ro-botics Innovation Center beschlossen.Die Unterwasser-Explorationshalle dientder Erforschung von Robotersystemenin realen Umgebungen und soll im ge-planten Erweiterungsbau des DFKI ent-stehen. „Die Errichtung des Wasserbe-ckens ist in Deutschland einzigartigund ein weiteres Highlight für den In-novationsstandort Bremen. Die mariti-me Wirtschaft und die Raumfahrt kön-nen maßgeblich vom Ausbau des DFKIprofitieren. Die Investition ermöglichtzudem die Schaffung zusätzlicher hoch-qualifizierter Arbeitsplätze in Bremen“,so Wirtschaftsenator Martin Günthner.

Das Wasserbecken bietet durchGröße, Witterungsunabhängigkeit unddie kontrollierbaren Bedingungen eineideale Testumgebung für die Erfor-schung von neuartigen Systemansät-zen und Steuerungsalgorithmen. DieGesamtkosten belaufen sich auf achtMillionen Euro, die zur Hälfte aus demEuropäischen Fonds für regionale Ent-wicklung (EFRE) durch das BundeslandBremen und zur Hälfte vom DFKI getra-gen werden. n

Neues Institut für MaritimeTechnologien an der UniAn der Universität Bremen ist AnfangDezember das Institut für MaritimeTechnologien (MarTech-Bremen) gegrün-det worden. Initiatoren und Gründungs-

Professor Frank Kirchner, Roboterspezialist am DFKI in Bremen

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Für Zulieferer der Luftfahrtbrancheist die Zahl der potenziellen Kun-den überschaubar: In Deutsch-

land steht Airbus mit weitem Abstandvorne auf der Liste. Entsprechend inten-siv ist der Wettbewerb um Aufträge.Aber auch der Airbus-Konzern selbst istauf kontinuierliche Innovation und Effi-zienzsteigerung angewiesen, um kon-kurrenzfähig zu bleiben.

In Bremen haben mehrere Unter-nehmen und wissenschaftliche Einrich-

tungen daher vor fünf Jahren den Ver-ein Aviabelt gegründet. Ziel: den Stand-ort besser im internationalen Wettbe-werb positionieren und intensiver zukooperieren. Von rund 90 regionalenUnternehmen, die in der Luftfahrtindu-strie tätig sind, hat sich inzwischenmehr als die Hälfte dem Verein ange-schlossen – darunter viele große Vertre-ter der Branche. Zusammen beschäfti-gen sie rund 10.000 Mitarbeiter.

Die Motivation, enger zusammenzu-arbeiten, ist groß, denn Airbus hat dieZahl seiner Zulieferer drastisch redu-ziert. „Wo es früher noch hunderte En-gineering Supplier gab, gibt es jetzt nurnoch 24 bevorzugte Zulieferer beiEADS“, berichtet Michael Hoffmann,Vorstandsvorsitzender von AviabeltBremen und Geschäftsführer von VoithEngineering Services. Die Arbeitspake-te seien wesentlich größer geworden,einzelne Unternehmen können das oftnicht mehr leisten: „Darum muss manKonsortien gründen.“

Aviabelt versteht sich als Plattform,auf der sich die Mitglieder der Branche

26 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

STANDORTBREMEN

kennen lernen und vernetzen können,um Vertrauen aufzubauen und schließ-lich Kooperationen zu starten. Die ers-ten Erfolge hätten sich auch bereits ein-gestellt, berichtet Hoffmann: So hättenim vergangenen Jahr zwei Unterneh-men und ein Institut das Bremer Tech-nologie-Centrum (BreTeCe) gegründet.Dieses Konsortium möchte bestehendeindustrielle Testanlagen neu auslegenund miteinander verkoppeln. Unterneh-men – nicht nur aus der Luftfahrtbran-

che – haben dann die Möglichkeit, Pro-dukte und Verfahren in diesem vernetz-ten Testumfeld auf ihre Praxistauglich-keit zu untersuchen. Wegen seinerstrukturpolitischen Bedeutung wirddas Projekt vom Senat bis 2013 mit biszu 6,3 Millionen Euro gefördert.

Trotz des regionalen Fokus sollensich die Aktivitäten von Aviabelt nichtallein auf Bremen und die Metropolre-gion beschränken. Besonders nachHamburg werden enge Kontakte ge-pflegt. Rund um den größten deut-schen Airbus-Standort haben sich be-reits mehr als 100 Unternehmen derBranche zu einem regionalen Netzwerkzusammengeschlossen. Auf der Luft-fahrt-Messe ILA 2010 in Berlin tratendie beiden Hansestädte mit ihren je-weiligen Wirtschaftsförderungen be-reits Seite an Seite auf.

Darüber hinaus wurde im Oktober2010 ein Kooperationsvertrag mit demLuftfahrt-Cluster von Izmir (Türkei) un-terzeichnet. Die Mitglieder sollen aufVeranstaltungen Gelegenheit bekom-men, sich kennen zu lernen. Auch sind

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gemeinsame Forschungsprojekte undFortbildungsmaßnahmen geplant.

Dass die Mitglieder von Aviabeltein großes Interesse an Kooperationenhaben, zeigte sich im November beieinem Strategie-Workshop des Vereins:Rund drei Viertel der Mitgliedsunter-nehmen entsandten Vertreter zu derzweitägigen Veranstaltung. Auch derLeiter des Bremer Airbus-Werks, Dr. KaiBrüggemann, nahm teil. Beschlossenwurde dabei die Einrichtung von fünfArbeitsgruppen, die bis Sommer 2011konkrete Ergebnisse vorlegen sollen.Während eine Gruppe sich beispiels-weise um das Thema Marke kümmert,beschäftigt sich eine andere mit demdringenden Ausbildungsbedarf vonFachkräften.

Ein weiterer inhaltlicher Schwer-punkt: In Zukunft möchte Aviabelt aufverwandte Branchen wie die Automo-bilindustrie und die Windenergie zuge-hen. Das vorhandene Know-how sei oftbranchenübergreifend nützlich, so Mi-chael Hoffmann – die Akteure müsstennur voneinander wissen. Im Novemberrichtete Aviabelt daher bereits eine ge-meinsame Veranstaltung mit Automo-tive Nordwest und dem Innovations-netzwerk i2b aus.

Auch überregional will der Vereinmit dem vorhandenen Potenzial desStandorts punkten, nicht zuletzt imWettbewerb um Fachkräfte. So verfügtBremen laut Hoffmann nicht nur übereine bundesweit einzigartige Kombina-tion von Luft- und Raumfahrtkompe-tenz, sondern auch über attraktive Ar-beitgeber in anderen Branchen, fallsNeu-Bremer irgendwann den Arbeits-platz wechseln wollen oder müssen.Dies sei vielen überregionalen Bewer-bern gar nicht bewusst. Das soll sich ändern. n

www.aviabelt.de

IM FORMATIONSFLUGAviabelt Bremen e. V.: Die Luftfahrt-Branche rückt enger zusammen, umsich im überregionalen Wettbewerb durchzusetzen. Von AXEL KÖLLING

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Hafenbilanz: Es geht wieder aufwärtsDie bremischen Kajen zeigen wiedereine erfreuliche Aufwärtsentwicklung:Die Hafen- und Logistikstandorte Bre-men und Bremerhaven haben die Krisegemeistert, der Gesamtumschlag stieg2010, so eine erste Bilanz, voraussicht-lich auf 68,7 Millionen Tonnen. „DieHäfen sind auf den Wachstumspfad zu-rückgekehrt. Seegüterumschlag, Trans-port und Logistik an der Weser erholensich spürbar von den Folgen der globa-len Wirtschaftskrise“, sagte Wirt-schafts- und Häfensenator MartinGünthner. Die Zwillingshäfen erwartenfür das zu Ende gehende Jahr einWachstum des Seegüter-Gesamtum-schlags von knapp neun Prozent gegen-über 2009, als in Bremen und Bremer-haven insgesamt 63,1 Millionen Ton-nen umgeschlagen wurden. Die Erho-lung habe deutlich schneller ein-

gesetzt als zunächst erwartet. „Es zahltsich aus, dass die Unternehmen der bre-mischen Hafenwirtschaft während derKrise unaufgeregt und besonnen rea-giert haben. Auch das Instrument Kurz-arbeit hat sich bewährt. So konntenMitarbeiter gehalten werden, die jetzt –bei verbesserter Wirtschaftslage – drin-gend benötigt werden“, sagte Günth-ner. In Bremerhaven rechnet er miteinem Gesamtumschlag von etwa 55Millionen Tonnen (2009: 51,8 Millio-nen Tonnen), in Bremen-Stadt mit etwa13 Millionen Tonnen (2009: 11,3 Mil-lionen Tonnen).

Im Kerngeschäft der bremischenHäfen, der Containerlogistik, erwartetGünthner für 2010 einen Anstieg vonetwa neun Prozent auf knapp unterfünf Millionen TEU. Im Krisenjahr 2009war der weitgehend auf Bremerhavenkonzentrierte Umschlag der genormtenTransportbehälter auf 4,5 Millionen

TEU zurückgegangen. Bremerhaven blei-be viertgrößter Containerhafen Euro-pas. Positiv sei auch die maritime Auto-mobillogistik: 2010 seien in Bremerha-ven voraussichtlich etwa 1,8 MillionenFahrzeuge umgeschlagen worden(2009: 1,2 Millionen). Der Umschlag-zuwachs basiere zu einem großen Teilauf dem Export, während der Importvon Neufahrzeugen 2010 noch unterden Folgen der europaweiten Abwrack-prämien gelitten habe. Besonders er-freulich entwickelte sich der Umschlagin Bremen-Stadt. Mit mehr als 13 Millio-nen Tonnen sei ein deutliches Plus vonmehr als 16 Prozent erzielt worden. DerUmschlagszuwachs wurde sowohl beiden Massengütern als auch beim Stück-gutumschlag in Bremen-Stadt erreicht.

Erhebliche Fortschritte mache derBau der neuen Kaiserschleuse in Bre-merhaven, im April solle das erste Schiffgeschleust werden. n

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mend „grüne“ Mitbewerber. Schon frühinvestierte DS deshalb auch in das Feldder erneuerbaren Energien. „Wir warendamit ein Vorreiter in der Branche“, er-innert sich Thiele. Begonnen wurde miteiner Beteiligung an einem Windener-gieanlagen-Hersteller. Auch in den Sek-toren Biodiesel und Biogasanlagenwurde investiert. Heute liegt derSchwerpunkt in der Projektentwicklungvon Windenergie-, Photovoltaik- undGeothermie-Lösungen sowie der Pro-duktion und dem Handel mit Holzpel-lets. „Regenerative Energien haben Zu-kunft, und wir haben die passenden Lö-sungen dafür“, sagt Thiele. Aber auchDiersch & Schröder machte die Erfah-rung, dass bei den erneuerbaren Ener-

W ir haben ein festes Stand-bein und können deshalb inSpielbeine investieren, mit

denen wir die Chancen von morgensondieren und neue Absatzmärkte auf-bauen“, sagt Jan Christiansen. Derneue Geschäftsführer der Diersch &Schröder-Unternehmensgruppe weiß,dass nichts beständiger ist als der Wan-del – eine Tatsache, die man sich seitmehr als neun Jahrzehnten immer wie-der zunutze gemacht hat. „Im DS-Unter-nehmensverbund wurde stets genera-tionenübergreifend gedacht. Deshalbist es geradezu eine Verpflichtung, dasswir schon heute schauen, womit wir inder Generation nach uns erfolgreichsein können.“

Früh auf erneuerbare Energien gesetztWichtigster Geschäftsbereich und da-mit Hauptumsatzbringer ist weiter derMineralölhandel. Wärme und Mobilität– zwei Grundbedürfnisse des Menschen– stehen dabei im Mittelpunkt. DieTochter DS-Mineralöl GmbH hat mehrals ein halbes Jahrhundert Erfahrungals Importeur und Großhändler; dieTanklager der DS-Gruppe werden vonder Weser-Petrol SeehafentanklagerGmbH & Co. KG betrieben. Und wer inder Logistikbranche Dieseltreibstoffbraucht, kann in Deutschland und demAusland bei einer der rund 50 eigenenAutomaten-Tankstellen der DS card +drive GmbH oder an den mehr als 400Partnertankstellen des tankpool24zapfen. „Mit dem Mineralölhandel sindwir bundesweit aktiv. Das ist ein etab-liertes Geschäftsfeld“, sagt Finanzvor-stand Henning Thiele.

Doch schon vor mehr als zehn Jah-ren erkannte DS: Fossile Energiequellensind zwar auf lange Sicht noch unver-zichtbar; sie bekommen aber zuneh-

28 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

STANDORTBREMEN

gien oft die politischen Rahmenbedin-gungen über Erfolg oder Misserfolgmitentscheiden.

Ihre Aktivitäten im Bereich erneuer-bare Energien hat die Diersch & Schrö-der-Gruppe unter dem Dach der VisNova GmbH gebündelt. „Unsere Mitar-beiter haben sämtliche Kompetenzen,wenn es um regenerative Energie geht.Dies gilt für die einzelne Immobilieoder für eine ganze Region“, so Chris-tiansen. Ein gutes Beispiel ist die geo-thermische Kühlung, die die zur Grup-pe gehörende Erdwärme-Nord GmbHim Weser Tower in der Überseestadt in-stalliert hat. Denn: „Mit Geothermiekann man nicht nur heizen, sondernauch kühlen. Und diejenigen, die imWeser Tower arbeiten, werden dieseVorzüge zu schätzen wissen.“

Immobilienkompetenz: „grüne Gebäude“ im BlickEine besondere Spezialität sind green

buildings. „Wer schlau ist, kommtschon vor dem Bau zu uns“, so Thiele.Vom Flächenmanagement über denEinsatz erneuerbarer Energien sowie„Green IT“ – also den ressourcenfreund-

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STABÜBERGABE BEI DIERSCH & SCHRÖDERGute Geschäfte in der Gegenwart, den Blick aber auch immer auf neue Möglichkeiten in der Zukunft gerichtet –

das ist seit mehr als 90 Jahren die Philosophie der Unternehmensgruppe Diersch & Schröder. Der Firmenverbundhat tiefe Wurzeln in Bremen und vermarktet sein Know-how auch international. Von KAI UWE BOHN

(v.l.) Henning Thiele, Rainer Sütterlin, Bernd Karstedt und Jan Christiansen

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BÜCHER

» Und woran soll ich denken?Das Buch ist eine Einladung: SpazierenSie durch die Bremer Denkmalwelt!Wagen Sie einen neuen Blick auf bremi-sche Geschichtsdenkmäler, auf die öf-fentlichen Mahn- und Erinnerungszei-chen. Wer weiß schon, was es mit demKentaurenbrunnen am Leibnizplatz aufsich hat oder dem umgestürzten Ge-denkstein an der Langemarckstraße,

dem Turmbläser-brunnen, demEhrenmal aufder Altmanns-höhe, dem eins-tigen Chile-Wandbild ander Uni? DiesesQuintett wirdwie die diver-

sen Holocaust-Denkmäler in der Stadtausführlich dargestellt.

Darüber hinaus versammelt derBand eine Fülle an Text- und Bildnoti-zen aus dem hanseatischen Denkmal-fundus, vor allem die weniger bekann-ten. Mementos werden sie genannt: siezu entdecken, ihre Botschaft aufzuspü-ren, darauf macht das Buch Lust. Wil-trud Ulrike Drechsel, lange Jahre Pro-fessorin für Erziehungswissenschaft ander Universität Bremen, hat die Beiträ-ge zusammengefügt. Denkmäler, schreibtsie, sind „vielschichtige Produkte der Er-innerungskultur und unterliegen derenWandel.“ Wie und woran sich eine Ge-sellschaft erinnert, offenbart viel überihre Werte und ihr Verhältnis zur Ver-gangenheit. Zur Auseinandersetzungregen nicht zuletzt Kinderfragen an.Drechsel berichtet, wie sie dem fünfjäh-rigen Max das „Denkmal“ Roland zeig-te. „Und woran soll ich denken?“ wollteer wissen. Das machte ihr Lust aufDenkmäler. n

Wiltrud Ulrike Drechsel: Geschichte im öffentlichen Raum: Denkmäler in Bremen zwischen 1435 und 2001, Donat Verlag,2011, 192 Seiten, 18,- Euro

Der Bürgerpark ganz handlichWer weiß! Mit ein bisschenmehr Geduld, Langmut undeinem Kämpferherzen wäreBremen vielleicht das deut-sche Wimbledon geworden,sozusagen ein Mekka desgepflegten Rasentennis’. 1892– der weiße Sport wird gerade in England populär undetabliert sich im All Englands Lawn Tennis Club –wurden neben der Meiereivilla im Bürgerpark zweiRasentennisplätze angelegt, die Villa selbst, zuFüßen des Meiereisees, wurde zum Gesellschafts-haus der Lawn-Tennis-Spieler umfunktioniert. Schade,diese Sportepoche währte nur kurz – bis 1899.

Solcherlei Anekdoten und ein ganzes Füllhorn anGeschichten finden sich in dem Lexikon, das dieLandschaftsarchitektin Uta Müller-Glaßl unter Mitar-beit von Parkdirektor Werner Damke erstellt hat. Werweiß, was der Afrikanische Wasserbock und AnnasRuhe, die Große Buchensicht und die Hachez-Brückegemeinsam haben? Ob Großskulptur oder Parkbank,Sichtschneise oder Brücke, in dem handlichen Werkfinden sich tausende an Einzelinformationen übereinen der schönsten deutschen Stadtparks. Der Bür-gerpark ist ein Kulturdenkmal und, wie hier nachzu-lesen, ein Hort an Geschichten und Histörchen. n

Ute Müller-Glaßl, Der Bremer Bürgerpark und Stadtwald von A bis Z: Ein ausführliches Handbuch, Edition Temmen, 180 Seiten, 12,90 Euro

Die Diersch & Schröder GmbH & Co. KGist im vergangenen Jahr 90 Jahre alt geworden.1920 hatten Otto Diersch und Johann Schröderin Bremen das Unternehmen Diersch & Schrödergegründet, das sich der Herstellung vonSchmierstoffen für Schifffahrt und Textilindus-trie widmete. Der nach dem Tode von JohannSchröder alleinige Firmenlenker Otto Dierschbewies das, was ab 1954 auch seinen Schwie-gersohn Wolfgang Karstedt als Nachfolger aus-zeichnete: ein Gespür für Kundenwünsche,Trends und jede Menge Ideen. Die Folge war einimmer breiteres Portfolio von Dienstleistungenund Produkten. 1979 übernahm Bernd Karstedtdie Führung von seinem Vater Wolfgang undentwickelte das Unternehemn weiter. So ent-stand die heutige Unternehmensgruppe – einediversifizierte Holding, deren Angebot von Mineralölhandel und -lagerung über neue Ener-gien bis zur Chemie und IT-Lösungen reicht. An-fang 2011 gab es in der Holding-Geschäfts-führung die Stabübergabe. Bernd Karstedtwechselte in den Beirat der Firmengruppe;Finanzvorstand Rainer Sütterlin ging nach mehrals 20 Jahren DS in den Ruhestand. Nun führenJan Christiansen und Henning Thiele die Gruppe, die rund 240 Mitarbeiter hat. 2010 betrug der Umsatz exklusive Energie-steuer 1,2 Milliarden Euro.

lichen Einsatz von Rechnerkapazitäten– bis zu Finanzierungslösungen bietetDS alles aus einer Hand. „In jüngsterZeit haben wir vermehrt Anfragen vonKommunen, die sich von großen Ener-gielieferanten unabhängig machenwollen und nach energieautarken Lö-sungen suchen.“ Zahlreiche Konzes-sionsverträge zwischen Gemeindenund Stromlieferanten laufen in Kürzeaus – „und wir haben viele Ideen unddas notwendige Wissen für unsere Kun-den parat“, sagt Christiansen.

Zwei weitere Geschäftsfelder kom-plettieren das Portfolio: Chemie und IT.„Besonders die Chemie ist ein Ge-schäftsbereich, in dem wir auch in Zu-kunft investieren und wachsen wollen“,erläutert Thiele. Bei der Suche nachneuen Märkten schaut die neue Ge-schäftsleitung nicht nur in Deutsch-land, welche Chancen sich bieten.„Auch in den aufstrebenden MärktenAsien und Südamerika sondieren wirdas Terrain und suchen nach Partnernvor Ort, mit denen wir vielleicht unserKnow-how vermarkten können“ so JanChristiansen. n

InformationDiersch & Schröder GmbH & Co. KGJanine Wagner (Marketing und Kommunikation), Telefon 0421 39699-551,[email protected], www.ds-bremen.de

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STANDORTBREMEN

Now it's Christmas time“, hieß esvorweihnachtlich swingend inder Glocke, als die EuropaChor-

Akademie gemeinsam mit der aus Del-menhorst stammenden Pop-Queen Sa-rah Connor und dem Tenor und Enter-tainment-Talent Tony Henry – als „bri-tische Antwort auf Pavarotti“ ge-handelt – ein ganz besonderes Konzertbestritt. Kooperationspartner war bre-

movation, der Verein für gelebte Nach-haltigkeit. Namhafte Vertreter aus Wis-senschaft, Bildung, Kultur und Wirt-schaft aus Bremen und dem gesamtenNordwesten haben sich zu diesem Netz-werk zusammengeschlossen, um so-ziale, ökonomische und ökologischeProjekte zu unterstützen. Dazu gehörtauch das von der EuropaChorAkade-mie entwickelte Konzept „Chorpäda-gogik als Sozialarbeit im sozialen Brenn-punkt am Standort Bremen-Nord“. Undso standen die Kids von der multikul-turell geprägten Gerhard-Rohlfs-Schulenach harter Probenarbeit mit Sarah

Connor und Tony Henry stolz auf derBühne der Glocke. Ein ganz großer Moment!

Das ist nur ein Beispiel einerVielzahl von Projekten von ProfessorJoshard Daus, der die EuropaChorAka-demie – ein gemeinsames Musikforumder Hochschule Bremen und der Jo-hannes Gutenberg-Universität Mainz –1997 gegründet hat. „Für mich ist das,was Professor Daus als Leiter der Eu-ropaChorAkademie bewirkt, ganz klareine Art Management-Leistung. Denner führt junge Menschen aus 20 Natio-nen durch die Musik zusammen undmotiviert sie zu Höchstleistungen. Daist er ein absolutes Vorbild“, sagt Rein-hard Cordes.

Der Inhaber der Firma Frerichs Glaserlebte die EuropaChorAkademe nichtnur in China, sondern auch bei der Vo-cale Benediktbeuern, einem einwöchi-gen ChorKulturFestival in dem ältestenKloster Oberbayerns, das als Zentrumfür Umwelt und Kultur firmiert. DasFestival bietet Konzerte mit offenenWorkshops, Meisterkurse internationalbedeutender Dozenten, interdisziplinä-

re Vorträge, Aktionstage für Schul-klassen und für Lehrer.

„Excellence by young voices“, diesenRuf haben sich die jungen Sängerinnenund Sänger der EuropaChorAkademieauf internationalem Parkett erworben.Ihr Anliegen ist es, die klassische Tradi-tion europäischer Chormusik auf höchs-tem künstlerischen Niveau zu pflegen.Für die Aufführung von Klassikern derOratorien-, Opern- und Konzert-Litera-tur sowie neu und wieder entdeckterChorwerke der Musikgeschichte bis zurzeitgenössischen Musik genießt sieweltweit Anerkennung.

Chormusik auf höchstemkünstlerischen Niveau

Internationales Ansehen errang derBremer Chor 1999 in der New YorkerCarnegie Hall mit der amerikanischenErstaufführung von Bernd Alois Zim-mermanns Requiem für einen jungen

Dichter. Vor zehn Jahren sang der Chorunter der Leitung von Sir Simon Rattle

CHINAS CHÖRE - MADE IN BREMEN Professor Joshard Daus hat mit der von ihm 1997 gegründeten EuropaChorAkademie eine Vielzahl von Projekten realisiert und zeigt eine Management-Leistung der besonderen Art. Jetztkooperiert er mit den Chinesen. Von SIGRID SCHUER

Auftritt in Peking:

Der Chor besingt 20 Jahre deutsche

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erstmals beim renommierten Festivalvon Aix-en-Provence. Nach diesemDebüt war die EuropaChorAkademiebis 2004 offizieller Festivalchor in Aix-en-Provence.

Der Grundstein für das bisher wohlambitionierteste Projekt wurde vorzwei Jahren mit der Uraufführung der8. Symphonie von Krysztof Pendereckiunter der Leitung des renommiertenzeitgenössischen Komponisten beimEröffnungskonzert des Beijing MusicFestivals gelegt. „Die EuropaChorAka-demie wird in Zukunft zu einem Drittelchinesisch sein“, sagt der PerfektionistDaus, der die Einrichtung eines interna-tionalen Chor-Kollegs in Bremen plant.Zukunftsmusik, die ohne die finanzielleUnterstützung durch Bremer Un-ternehmer wie beispielsweise ReinhardCordes nicht denkbar wäre. „Der Be-darf an klassischer europäischer Chor-musik ist in China riesengroß“, wissenJoshard Daus und Professor MinyanLuo, der Wirtschaftssinologie an derHochschule Bremen lehrt.

Seit fünf Jahren arbeiten die Profes-soren gemeinsam an einer europa-wenn nicht weltweit einzigartigen Ko-operation, die im Oktober 2010 von derEuropaChorAkademie mit dem Konser-vatorium in Xian geschlossen wurde.Auf der China-Tournee des Chores er-hielt Daus nach einer fulminanten Auf-führung von Carl Orffs Carmina Bu-

rana die Ernennungsurkunde zum Hono-rarprofessor in Xian.

Einem Marathon gleich absolvierteder Chor gleich sechs Konzerte imReich der Mitte. Neun Gesangsstu-dierende und sechs junge Percussionis-ten vom Konservatorium Xian gestal-teten gemeinsam mit der Europa-ChorAkademie auch den musikalischenTeil einer Garten-Party anlässlich derFeier zu 20 Jahren deutscher Einheit inder deutschen Botschaft in Peking.Zudem konzertierte das multinationaleEnsemble beim Bremen-Tag auf derExpo in Shanghai. Die differenzierteGesangskunst des Chores klingt so per-fekt wie ein geschmeidiges Instrument.Das fasziniert nicht nur einen Un-ternehmer wie Reinhard Cordes. n

Bürgerpark-Tombolageht in die 57. SaisonAm 2. Februar startet die Bürgerpark-Tombola in ihre 57. Saison. Unter derSchirmherrschaft von BürgermeisterJens Böhrnsen können über einenVerkaufszeitraum von 95 Tagen wiederLosbriefe erworben werden. Der Los-preis liegt seit 18 Jahren unverändertbei einem Euro. Wie 2010 erhält derBürgerparkverein vom erwirtschaftetenReinertrag den Hauptanteil (5/8) zurPflege und Unterhaltung des bald 145Jahre alten Bürgerparks sowie desweitläufigen Stadtwalds. Die übrigen3/8 erhalten weitere bremische Parksund Grünanlagen.

Nur durch die jährlichen Erlöse derBürgerpark-Tombola und private Spen-den kann der Bürgerparkverein seinegemeinnützigen Aufgaben erfüllenund das größte NaherholungsgebietBremens ohne staatliche Gelder erhal-ten. Unternehmen können die Bürger-park-Tombola in vielfältiger Art undWeise unterstützen, sei es mit direktenBar- und Sachspenden (Gewinne für dieVerlosung) oder durch den Kauf indi-vidueller Loskontingentefür Geschäftspartner, Kun-den und/oder Mitarbei-tern. Steuerlich abzugs-fähige Spendenbescheini-gungen können ausge-stellt werden. n

InformationGeschäftsstelle der Bürgerpark-Tombola, Telefon 0421 323666,[email protected],www.buergerpark-tombola.de,Spendenkonto: 108 08 03,Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01)

Beispielhaft engagiert:Förderverein NRZBürgerschaftliches Engagement in Bre-men hat viele Gesichter. Eine ganzbezeichnende Erfolgsgeschichte ist derFörderverein für das Neurologische Re-habilitationszentrum (NRZ) in Friede-horst, das 1985 als erstes seiner Art imnorddeutschen Raum eröffnet wurde.Unter einem Dach sind hier alleMöglichkeiten für eine umfassendeund individuell abgestimmte medizini-sche, schulisch-berufliche und psy-chosoziale Rehabilitation hirnverletzterund neurologisch kranker Kinder, Ju-gendlicher und jüngerer Erwachsenerin altersgerechtem Ambiente gegeben.

Um diese Arbeit zu unterstützen,haben sich im Jahr 1995 Bremerinnenund Bremer zu einem Fördervereinzusammengeschlossen. Seine Projekteund sein ideelles Engagement habenwesentlich zur Verbesserung des Be-handlungsangebots des NRZ und zuröffentlichen Anerkennung der Be-dürfnisse hirnverletzter junger Men-schen beigetragen. Die Spendenprojek-te des Fördervereins haben inzwischenein Gesamtvolumen von 1,8 MillionenEuro erreicht. Neben vielen kleinen undgrößeren Anschaffungen und Vorha-ben handelte es sich dabei vor allemum das Elternhaus (2005) und dasMedizinische Trainingszentrum (2010).Hier ist das Spendenziel noch nichtganz erreicht. So hofft der Fördervereindaher auf weitere Sponsoren und bittetum Unterstützung. n

Spendenkonto 70 58 001, Sparkasse Bremen(BLZ 290 501 01),www.foerderverein-nrz-friedehorst.de

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32 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

MetropolRegion

In der Logistik hat die Metropolre-gion Bremen-Oldenburg eine ganzstarke Stellung, kaum eine andere Re-gion in Deutschland kann ihr das Was-ser reichen. Entsprechend groß ist dasZukunftsvertrauen in diesem Segment,zumal der Weltseehandel stets schnel-ler wächst als die Weltwirtschaft. Sta-tus, Chancen und Perspektiven der Lo-gistik waren jüngst Thema einer Vor-trags- und Diskussionsveranstaltungim Haus Schütting: Die Handelskam-mer und die Metropolregion hatten zur1. Regionalkonferenz Logistik geladen.

Rund 150 Branchenvertreter erörter-ten, wie sich die Region noch besserentwickeln kann. Wichtigste Vorausset-zung dafür sind die politischen Rah-menbedingungen. Mehr politische Un-terstützung und politische Würdigungseien denn auch unbedingt nötig, hießes, auch wenn – so ein Bonmot – Con-tainer nicht wählen gingen. Alsdringlichste Aufgabe sehen die Ak-teure den zügigen Ausbau der Hafen-hinterland-Anbindungen und den Bauder Küstenautobahn A 20.

Grundlage der Diskussionen war dieStudie „Europa-Hub für Deutschland –Die gesamtwirtschaftliche Rolle der Lo-gistikregion Nordwestdeutschland“, diedas BAW Institut für regionale Wirt-schaftsforschung und das ISL Institutfür Seeverkehrswirtschaft und Logistikerarbeitet haben. Sie untermauert dieSchlüsselbedeutung der Branche mitharten Fakten.

115.000 Erwerbstätige zählt die Lo-gistik; rechnet man indirekte Effektehinzu, beträgt die Beschäftigungswir-kung 143.000 Erwerbstätige. Im Re-gionalvergleich der sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten liegt derAnteil des Logistiksektors in der Me-tropolregion mit 11,3 Prozent mehr alsein Drittel über dem Bundeswert (8,2Prozent). Während im Bundesdurch-schnitt jeder zwölfte Beschäftigte aufdie Logistik entfällt, ist es im Nordwes-ten jeder neunte. Diese Werte werdenin keiner anderen deutschen Wirt-schaftsregion erreicht. Bemerkenswertist auch, so die Wissenschaftler, dasssämtliche Vorleistungsbranchen in der

Region vorhanden seien und ent-sprechende Leistungen auch tatsäch-lich zu 45 Prozent aus der Region bezo-gen würden. Innovative Technologienfinden reichlich Eingang ins Tages-geschäft und die Zufriedenheit der Un-ternehmen mit dem Standort ist hoch.

Der Bau des Tiefwasserhafens inWilhelmshaven kommt derweil gutvoran. Zwei Drittel der Kaje seien vor-bereitet und die Bahngleise verlegt,teilte Rudiger Beckmann, Vertriebsleit-er der Grundstu cksgesellschaft Jade-WeserPort Logistics Zone, mit. Auch dieA 29 sei bis an den neuen Hafenherangebaut worden; zudem seien dieFeederverbindungen optimal. Die Ar-beiten im Gu terverkehrszentrum (160Hektar) sollen in diesem Monat begin-nen. Der erste, 1.000 Meter lange Ka-jenabschnitt des Hafens soll im August2012 in Betrieb gehen, ein Jahr späterdann die gesamte Kaje mit einer Längevon 1.725 Meter. Eines der stärkstenArgumente für den JadeWeserPort sei,dass es keinen Containerhafen in Eu-ropa mit vergleichbar großen Indus-trieflächen gebe. Auch sei der Hafen imGegensatz zu anderen Häfen noch aus-baufähig.

Der JadeWeserPort ist, daran erin-nerte Kammer-HauptgeschäftsführerDr. Matthias Fonger, das Leuchtturm-projekt der Region und „ein Parade-

EXZELLENTE POSITION1. Regionalkonferenz Logistik in der Handelskammer: Branche ist starkaufgestellt, fordert aber mehr politische Unterstützung

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IHK Osnabrück gehörtzur MetropolregionZum 1. Januar 2011 ist die IHK Osna-brück-Emsland der Metropolregion Bre-men-Oldenburg im Nordwesten beige-treten. Bereits im Sommer 2010 hatsich der Landkreis Osnabrück der Me-tropolregion angeschlossen. Zusam-men mit den Industrie- und Handels-kammern Bremen, Bremerhaven, Han-nover, Oldenburg und Stade sind damitsechs IHKn Mitglied der Metropolre-gion. Ebenfalls seit Jahresbeginn ge-hört die IHK Osnabrück-Emsland auchdem Förderverein „Wirtschaft pro Me-tropolregion e. V.“ an und stärkt damitdieses auf nun annähernd 100 Unter-nehmen und Institutionen angewach-sene Unterstützernetzwerk. n

Nachhaltigkeitspreisfür Deutsche SeeDie Deutsche See Fischmanufakturwurde jetzt mit dem Deutschen Nach-haltigkeitspreis 2010 ausgezeichnet.Der deutsche Marktführer für Fisch undMeeresfrüchte siegte in der Kategorie„Deutschlands nachhaltigstes Unter-nehmen“. Der Preis wurde 2010 zumdritten Mal verliehen und ehrt Un-ternehmen, die wirtschaftlichen Erfolgmit sozialer Verantwortung und derSchonung der Umwelt verbinden. DieJury würdigte die innovative und vor-bildliche Integration des Nachhaltig-keitsgedankens bei dem Bremerhaven-er Unternehmen, die gesamte Wert-schöpfungskette sei erfasst: vom Fisch-fang über die Verarbeitung bis zumHandel. Die Juroren begründeten ihreEntscheidung außerdem damit, dassDeutsche See das Sortiment kontinuier-lich in Hinblick auf den Ressourcen-und Artenschutz verbessert habe. DasUnternehmen ist in Deutschland dieNummer Eins bei der Vermarktung vonFisch und Meeresfrüchten. In bundes-weit mehr als 20 Niederlassungen ar-beiten rund 1.700 Beschäftigte. Deut-sche See beliefert mehr als 35.000Kunden. n

E3: Tests fielen durchweg positiv aus Er rollt seit einem Jahr auf den Straßenim nordwestlichen Niedersachsen, inBrandenburg und auch auf Rügen: derE3, das Elektroauto des Energieunter-nehmens EWE. Mittlerweile sind vierFahrzeuge fertiggestellt. Sie waren inden vergangenen zwölf Monaten fürverschiedene Zwecke im Feldtest imEinsatz. „Alles in allem haben dieFahrzeuge sehr zuverlässig funktio-niert“, sagte Dr. Jörg Hermsmeier, Lei-ter der EWE-Forschungsabteilung. Vo-raussichtlich in diesem Frühjahr wirddie technisch u berarbeitete nächsteGeneration des E3 vorgestellt. n

Germanwind willSpitzencluster werdenDer erste Anlauf 2009 war nochgescheitert, jetzt wagt die germanwindGmbH einen zweiten Anlauf. Sie be-wirbt sich erneut darum, Spitzenclusterfür das Thema Windenergie zu werden.Die Vorbereitungen für die neue Wett-bewerbsrunde des Bundesforschungs-ministeriums laufen. Der Senator fürWirtschaft und Häfen stellt für die Fi-nanzierung der Anlaufphase und dieVorbereitung zur Teilnahme an demWettbewerb bis zum Jahr 2014 insge-samt 355.000 Euro zur Verfügung, ingleicher Höhe wird sich der Senator fürUmwelt, Bau, Verkehr und Europabeteiligen. Auch Niedersachsen will dieSpitzencluster-Bewerbung finanziell un-terstützen. Alleiniger Gesellschafter vongermanwind ist derzeit die Windener-gieagentur e. V. (wab). Aufgabe der ger-manwind GmbH ist es, Drittmittelpro-jekte insbesondere im Bereich der For-schung einzuwerben. n

beispiel für eine vernünftige Hafenko-operation“. Um die Wachstumschan-cen zu nutzen, muss aber das Standort-Marketing verbessert werden, sagte Dr.Nikolai Lutzky vom BAW-Institut. AlsErgebnis der gut 240-seitigen Hub-Studie benannte er zehn Handlungs-felder für die Branche. Sie betreffenunter anderem die Infrastruktur, tech-nische Neuerungen und Qualifizierung.

Eine besondere Rolle fällt der Ver-netzung der Akteure im Nordwesten zu.Die fur die Logistikfunktionen geeig-neten Standorte in Bremen und Nieder-sachsen sollten systematisch nach Eig-nung, Funktionen und Potenzialen er-fasst, entwickelt und entsprechend ver-marktet werden. Der Aufbau einesStandortinformations-Systems wird alssinnvoll erachtet. Gleichzeitig soll derBlick grenzuberschreitend auf den Auf-bau europäischer Partnernetzwerke imNord- und Ostseeraum gerichtet wer-den – auch vor dem Hintergrund desEU-Förderzeitraums 2014-2020.

In der anschließenden Diskussions-runde forderte Karl Engelhard (Hell-mann Worldwide Logistics), durch eineverbesserte Infrastruktur die Waren-ströme zu optimieren. Schnelligkeit seidas wichtigste Argument im Logistik-Wettbewerb. Fu r eine engere Verzah-nung von Wirtschaft und Wissenschaftbesonders in der Ausbildung plädierteProfessor Dr. Hans-Dietrich Haasis(ISL). Stefan Schröder (Logistic NetworkConsultants LNC, Hannover) betontedie Notwendigkeit der projektorien-tierten Zusammenarbeit der LänderBremen und Niedersachsen. ProfessorWolfgang Bode (Logis.Net Osnabru ck)unterstrich den dringenden Hand-lungsbedarf bei der Umsetzung der In-frastrukturprojekte wie der zweigleisi-gen Bahnanbindung zwischen Wil-helmshaven und Oldenburg. Ein eige-nes regionales Clustermanagement istnach den Worten von Dr. Fonger jedochnicht notwendig. Vielmehr sollten diebestehenden lokalen Initiativen – Lo-gistikinitiative Niedersachsen, Kompe-tenzzentrum Logistik Bremen und Lo-gisNet – koordiniert werden und ge-meinsame Ansätze verfolgen. (cb) n

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MetropolRegion

Gesundheitstourismus:Neue Angebote schaffen Der Gesundheitstourismus bietet großeChancen für die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten. Nun müs-sen die passenden Angebote entwi-ckelt werden. Auf einer Metropolkon-ferenz in Bad Zwischenahn wurdenjüngst die Ergebnisse des zweijährigenProjektes „Gesundheitstourismus in derMetropolregion" diskutiert.

Die touristischen Voraussetzungenfür den Gesundheitstourismus seiengut, hieß es. Mit einer starken Touris-muswirtschaft, vielseitigen Unterneh-men und Einrichtungen aus dem medi-zinischen Bereich, Kommunen sowieHerstellern gesundheitsorientierter Pro-dukte gebe es bereits jetzt zahlreicheKompetenzträger.

In einem ersten Schritt müssen nundie Bedingungen für die Anbieter opti-miert werden, so Dr. Andreas Keck vonder Keck Medical GmbH. „Dazu müs-sen sich die Kommunen in ihrer Aus-richtung ganz klar für spezielle gesund-heitstouristische Themen und Zielgrup-pen entscheiden.“ Diese kommunaleAusrichtung sei zur Zeit jedoch nocheine Ausnahme in der Metropolregion:Obwohl ca. 42 Prozent der Kommunenfür sich Chancen im Gesundheitstouris-mus sehen, haben sich nur elf Prozentvon ihnen gesundheitstouristisch posi-tioniert – die meisten davon an derKüste und in der Region Osnabrück. Be-stimmte gesundheitstouristische Ziel-gruppen haben nur knapp siebenProzent der Kommunen im Fokus.

Unterstützung für die Wirtschaft bie-tet ein „Praxishandbuch für Einsteiger“,das die Projektpartner zum Geschäfts-feld Gesundheitstourismus erstellt ha-ben. Der im Mai 2010 in der Handels-kammer gegründete Verein „Gesund-heitswirtschaft Nordwest" hat den Ge-sundheitstourismus als eine seinerthematischen Plattformen definiert. n

hkk erlebt MitgliederansturmDie Ersatzkasse hkk wird auch für dasJahr 2011 und damit im dritten Jahr inFolge eine Prämie in Höhe von 60 Euroan ihre beitragspflichtigen Mitgliederausschütten. Während andere KassenZusatzbeiträge fordern, könne die hkk„aufgrund unserer ausgezeichneten Fi-nanzkraft weiterhin diesen Preisvorteilgarantieren“, sagte Kassenvorstand Mi-chael Lempe. Die Prämie für das Jahr2011 in einem Gesamtumfang von 14Millionen Euro wird im Frühjahr 2012ausgeschüttet. Damit könne die Mehr-belastung der Mitglieder durch die vonder Regierung beschlossene Anhebungder Krankenkassenbeiträge von 14,9Prozent auf 15,5 Prozent ganz oder zu-mindest teilweise kompensiert werden.Die Prämienausschüttung der hkk2010 habe „zu einem regelrechten Mit-gliederansturm“ geführt. Das Wachs-tum habe bei mehr als neun Prozent ge-legen, so Lempe. 24.000 neu Versicher-te stellten ein Rekordergebnis dar. n

European MedicalSchool in Oldenburg In Oldenburg wird ein neues Modell fürdas Medizinstudium eingeführt, dieGründung einer Medizinfakultät ist aufden Weg gebracht. Möglich macht dasein in Deutschland einmaliges Gemein-schaftsprojekt mit der Universität imniederländischen Groningen. Der Wis-senschaftsrat – das wichtigste wis-

senschaftspolitische Beratungsgremi-um von Bund und Ländern – habe derEuropean Medical School zugestimmt,teilten das niedersächsische Wissen-schaftsministerium und die Hochschu-le mit. Die Studenten können künftigden dreijährigen Bachelor und drei-jährigen Master in Humanmedizin inGroningen und das deutsche Staats-examen in Oldenburg machen. Wannder neue grenzüberschreitende Studien-gang mit 40 Plätzen startet, ist aller-dings noch unklar.

Das Land Niedersachsen hatte demWissenschaftsrat das Konzept der Euro-pean Medical School zur Begutachtungvorgelegt. „Die Idee, einen neuen struk-turellen Ansatz bei der Ausbildung vonMedizinern zu erproben, fiel nicht vonBeginn an auf fruchtbaren Boden. Auf-klärung und Engagement waren nötig.Heute zeigt sich: Es hat sich gelohnt.Der Weg für eine weitere medizinischeAusbildung auf Universitätsniveau istdamit eingeschlagen“, sagte die nieder-sächsische Wissenschaftsministerin Pro-fessorin Dr. Johanna Wanka.

„Dies ist eine historische Chance fürdie Universität und die Region“, sagte

CLUSTER GESUNDHEITSWIRTSCHAFT

die Oldenburger Universitätspräsiden-tin Professor Dr. Babette Simon. DieRijksuniversiteit Groningen und dieUniversität Oldenburg arbeiten bereitsseit 30 Jahren zusammen. Mit der Han-se Law School, der Juristenausbildungmit europäischer Ausrichtung, sei be-reits ein Meilenstein gesetzt worden.

Der Bachelorabschluss in Gronin-gen nach sechs Semestern qualifiziertdie Studierenden außerhalb des Arzt-berufes in allen Bereichen des Gesund-heitswesens. Nach dem anschließendendreijährigen Masterstudiengang Human-medizin erlangen Absolventen denniederländischen Master in Genees-

kunde oder schließen das Studium mitdem deutschen Staatsexamen ab.Durch diese Abschlüsse erhalten sie dieärztliche Approbation in Deutschlandoder die entsprechende Qualifikationin den Niederlanden. n

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1.2011 Wirtschaft in Bremen |35

Lloyd Werft baut Mein Schiff 2 um Das Kreuzfahrtunternehmen TUI Cruiseshat die Lloyd Werft mit dem Umbauseines zweiten Schiffes (Mein Schiff 2)

beauftragt. Genau wie Mein Schiff 1

wird auch das neue Schiff der Flotte inBremerhaven umfassend neu gestaltet,so eine Mitteilung. Das Investitionsvo-lumen für den Umbau betrage insge-samt 50 Millionen Euro. „Aufgrund dersehr positiven Erfahrungen mit derLloyd Werft beim Umbau von Mein

Schiff 1 im Jahr 2009 sind wir davonüberzeugt, den richtigen Partner zurUm- und Neugestaltung unseres zweit-en Schiffes gefunden zu haben“, sagteRichard J. Vogel, Chef von TUI Cruises.„Die Lloyd Werft bietet uns erstklassi-ges Know-how und maximale Zuverläs-sigkeit in der baulichen Ausführung.“

An dem Umbau sind bis zu 2.000Werftarbeiter sowie eine Vielzahl vonPartnern beteiligt. Nach Abschluss derWerftarbeiten wird das neue Wohlfühl-schiff über insgesamt 956 Kabinen ver-fügen. Im Mai soll es in Dienst gehen.Das in der Meyer Werft gebaute MS

Mercury fährt derzeit noch für die ame-rikanische Reederei Celebrity Cruises,die wie TUI Cruises ebenfalls eineTochtergesellschaft von Royal Carib-bean Cruises ist. Das Schiff wurde1997 in Dienst gestellt. Über den Kauf-preis wurde Stillschweigen vereinbart. n

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• das zeitlich unabhäbgige Selbststudium (Literaturempfehlungen).

Die einzelnen Teile nehmen unge-fähr gleich viel Zeit in Anspruch undsind inhaltlich und zeitlich aufeinanderabgestimmt. Um eine angemesseneVorbereitung zu gewährleisten, ist dieTeilnahme pro Zusatzmodul auf 15 Per-sonen beschränkt. Mittlerweile habendie ersten Studierenden ihre Prüfungbestanden. Das AEVO-Modell Bremenist im Sommersemester 2010 mit demBachelor-Studiengang MiH gestartetund kann auch auf andere Studiengän-ge übertragen werden. Dies ist zum Bei-spiel für den Schwerpunkt Personalma-nagement im Bachelor-StudiengangBetriebswirtschaft und im dualen Ba-chelor-Studiengang Betriebswirtschaftab 2012 geplant.

Mit dem Bremer-Modell werden dieStudierenden schon während des Studi-ums auf eine künftige berufliche Tätig-keit als Ausbilder vorbereitet. Gleichzei-tig werden im Studium erworbene Kom-petenzen auch für eine berufliche Wei-terqualifizierung genutzt. Denn guteFachkräfte auf der mittleren Qualifika-tionsebene setzten eine qualitativhochwertige Ausbildung durch qualifi-zierte Ausbilder voraus. Die BremerKombination von Studium und Ausbil-dereignungsprüfung leistet somit aucheinen Beitrag zur Bewältigung des dro-henden Fachkräftemangels. n

InformationHandelskammer Bremen,Claudia Schlebrügge, [email protected],Telefon 0421 3637-404

36 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

ZUKUNFTBILDUNG

Zur Deckung des betrieblichen Fach-kräftebedarfs hat die duale Berufs-

ausbildung in Deutschland eine beson-dere Bedeutung. Etwa zwei Drittel allerErwerbstätigen haben im Verlauf ihresBildungsweges eine Berufsausbildungim dualen System mit überwiegend be-trieblichen Ausbildungsanteilen absol-viert. In rund 90 Prozent der Betriebemit 500 und mehr Beschäftigten sowiein jedem zweiten Betrieb mit zehn bis49 Beschäftigten werden Fachkräfte inunterschiedlichen Berufen ausgebildet.

Für die Ausbildung in anerkanntenAusbildungsberufen müssen Betriebenachweisen, dass sie geeignetes Perso-nal einsetzen. Ausbilder müssen dafürden Erwerb der berufs- und arbeitspä-dagogischen Fertigkeiten, Kenntnisseund Fähigkeiten nachweisen. Nebendem Berufsbildungsgesetz ist die Aus-bilder-Eignungsverordnung (AEVO) einezentrale Rechtsgrundlage. Die AEVO istam 1. August 2009 mit neuem Rah-menplan wieder in Kraft getreten. DieHochschule Bremen bietet nun in Ko-operation mit dem Bundesinstitut fürBerufsbildung (BIBB) und der Handels-kammer Bremen in dem Bachelor-Stu-diengang Management im Handel

(MiH) die Möglichkeit zur Vorbereitungauf die Ausbildereignungsprüfung an.

Diese Vorbereitung erstreckt sichüber ca. ein halbes Jahr und umfasstdrei Teile: • das Modul „Personalmanagement

und Qualifizierung“ (Bestandteil des Studiengangs MiH, zentraleInhalte des Rahmenplans zum AEVO-Erwerb),

• ein Zusatzangebot, das nicht Bestandteil des Studiengangs MiH ist und weitere Inhalte des Rahmenplans aufgreift sowieauf den praktischen Prüfungsteil vorbereitet,

Willenbrock: Preis fürNachwuchsförderung Für besonderes Engagement bei derAusbildung von Jugendlichen hat dieAgentur für Arbeit Bremen die Willen-brock Fördertechnik GmbH & Co. KGmit dem „Zertifikat für Nachwuchsför-derung“ ausgezeichnet. Ausschlagge-bend waren „die konstant ausgezeich-neten Ausbildungsergebnisse und dieWeitsicht, welche das Unternehmenbei der eigenen Nachwuchsförderung

an den Tag legt“, teilte die Agentur mit.Das Zertifikat wird einmal jährlich anUnternehmen vergeben. WillenbrockFördertechnik ist in Bremen und im ge-samten norddeutschen Raum führen-der Vertragshändler für Linde-Gabel-stapler und beschäftigt 181 Mitarbei-ter. Ausgebildet werden dort zurzeit 18junge Menschen.

Die Ausbildungsqualität bei Willen-brock Fördertechnik nannte Agentur-chef Dr. Götz von Einem bestechend.„Mehrfach wurden in den vergangenenJahren Ausbildungsabsolventen prä-miert. Das Unternehmen hat zudemdie Zeichen der Zeit früh erkannt undengagiert sich vorbildlich für die Zu-kunft der Ausbildung.“

Personalleiter Thorsten Peglow siehtim qualifizierten Personal den entschei-denden Wettbewerbsfaktor: „Ausbil-dung ist daher für uns eine wichtige Zu-kunftsinvestition. Unser Unternehmenwill weiter wachsen. Dabei können undwollen wir uns nicht auf den allgemei-nen Arbeitsmarkt verlassen, der schonjetzt nicht mehr das bietet, was wirbrauchen. Wir setzen auf motivierte,gut ausgebildete, eigene Nachwuchs-kräfte, denen wir nach Abschluss derAusbildung eine Entwicklungsperspek-tive im Unternehmen eröffnen.“ n

Studium mit AusbildereignungsprüfungHochschule und Handelskammer Bremen bereiten Studierendeauf Ausbildertätigkeit vor

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Online-Test zum Thema GlobalisierungBremer Lehrer können das Wissen ihrerSchüler zum Thema Globalisierungjetzt online prüfen. Der Test dauert 45Minuten und basiert auf dem Unter-richtsmaterial von „Handelsblatt machtSchule“, einem Projekt zur Förderung

ökonomischer Bildung in Schulen.Schüler, die den Test bestehen, erhaltenvon der Handelskammer Bremen eineBescheinigung, die sie ihren Bewer-bungsunterlagen beilegen können.

37 Bremer Schulen arbeiten bereitsmit dem kostenlosen Unterrichtsmate-rial. Entwickelt hat es das Institut fürÖkonomische Bildung der Carl von Os-sietzky Universität Oldenburg, um dasVerständnis der Schüler für wirtschaft-liche Zusammenhänge zu verbessern.Der Online-Test richtet sich insbesonde-re an Schülerinnen und Schüler der Se-kundarstufe II. n

Informationen zum Online-Test erhalten Sie bei Björn Wedtke, Handelskammer Bremen, [email protected], Telefon 0421 3637-281 sowie unter www.handelsblattmachtschule.de/ihk-test.

Geehrt wurden: Hans-Dietrich Armgardt, Rita Niestegge, Hans-R. Gfroerer, Manfred Krüger, Wolfgang Sauer, Rudolf Schmidt,Wolfgang Grotheer, Karl-Heinz Hagestedt, Jürgen Otremba, HorstSchnisa, Annemarie Keber, Jürgen Janda, Siegfried Lindhorst,Helmut Loos, Rüdiger Wabnitz.

Handelskammer ehrt ihre dienstältesten PrüferHandelskammer-Vizepräses Lutz H. Pe-per hat in einer Feierstunde im HausSchütting 15 ehrenamtliche Prüferin-nen und Prüfer geehrt, die 25 Jahreoder länger in den Prüfungsausschüs-sen der Handelskammer tätig gewesen

sind. Er dankte ihnen für ihren langjäh-rigen Einsatz: „Sie haben das duale Sys-tem stark gemacht.“ Er hob hervor, dassJugendliche positive Beispiele undgroße Vorbilder bräuchten: „Ihr geleb-tes Engagement bestärkt die Schülerin-nen und Schüler darin, sich fachlich zubilden und persönlich einzusetzen.“ n

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Jetzt bewerben für den Initiativpreis Aus- und Weiterbildung! Die Bewerbungsfrist für den „Initiativpreis Aus-und Weiterbildung 2011“ läuft. DIHK und OttoWolff-Stiftung verleihen den Preis zum 19. Mal.Prämiert werden vorbildliche Initiativen, die dieQualität und Attraktivität der betrieblichen Aus-und Weiterbildung steigern. Der Initiativpreissteht im Jahr 2011 unter dem DIHK-Jahres-motto: „Gemeinsam für Fachkräfte – bilden, beschäftigen, integrieren“. Die Gewinner erhal-ten bei der feierlichen Verleihung in Berlin dieInitiativpreis-Pyramide. Unterlagen zur Aus-schreibung gibt es in der Handelskammer Bremen. Bewerbungen sind online möglichunter: www.initiativpreis.de. Einsendeschlussist der 28. Februar 2011.

Nebelthau-Gymnasium will Eliteschule des Sports werdenDas Nebelthau-Gymnasium, die private Ganz-tagsschule der Stiftung Friedehorst, ergänzt ihrdiakonisches, bilinguales und wirtschaftsorien-tiertes Profil um eine neue Sportkomponente.„Damit positioniert sich das bislang regionalePrivatgymnasium in der bundesweiten Schul-landschaft als attraktive Option für leistungs-sportorientierte Schülerinnen und Schüler“, teilte die Schule mit.

Basis des langfristigen Konzeptes sei ein aufTrainings- und Wettkampfeinheiten abgestimm-ter Stundenplan und eine enge Zusammenarbeitmit Verbänden und Vereinen der Sportarten Rudern, Basketball, Golf, Hockey, Sledge-Eis-

38| Wirtschaft in Bremen 1.2011

ZUKUNFTBILDUNG

Voilà! Erstes französisches Abituram Gymnasium Horn in Bremen

Von der Krabbelgruppe bis zum Abi-Bac – für Liebha-ber der französischen Sprache und frankophone El-tern bietet Bremen viele Möglichkeiten an, ihrer Lei-denschaft zu frönen und das interkulturelle Lernenzu unterstützen. Schon 1981 hat sich der Verein In-terkulturelle Schule e. V. gegründet. „Kinderleicht ver-stehen lernen“ hat er sich auf die Fahne geschrieben.Sein Ziel ist es, die deutsch-französische Verbunden-heit zu stärken und eine frühe bilinguale Erziehungebenso zu fördern wie die soziale Wahrnehmungsfä-higkeit, damit Kinder fremden Kulturen und Men-schen anderer Hautfarbe ohne Vorurteile begegnenund sich verständigen können.

Das Angebot ist vielfältig und beginnt mit Krab-belgruppen für Ein- bis Dreijährige. Es gibt einenDeutsch-Französischen Kindergarten mit 88 Plätzen,eine Vorschulgruppe sowie außerschulische Aktivitä-ten wie Französischkurse und Themennachmittage.In Zusammenarbeit mit dem Verein bietet die staat-liche Grundschule an der Freiligrathstraße auch bilin-gualen Unterricht an. Sie ist bremenweit anwählbar.

Das Angebot wird am Gymnasium Horn weiterge-führt, wo es seit 2009/2010 ab Klasse 5 einen bilin-gualen Zweig gibt. In Horn kann das so genannteAbibac (gleichzeitiger Erwerb des deutschen Abitursund des französischen Baccalauréats) erworben wer-den. Erstmals werden sich neun junge Menschen derdeutsch-französischen Abschlussprüfung im Frühjahr2011 stellen – eine Premiere für Bremen. Seit demSchuljahr 2008/09 haben sie sich in der gymnasia-len Oberstufe darauf vorbereitet.

Die Belastung ist hoch, das Pensum anspruchs-voll: Neben dem fünfstündigen Leistungskurs Franzö-sisch werden sie mit jeweils drei Wochenstunden inden Grundkursfächern Geschichte und Soziologie infranzösischer Sprache unterrichtet. In einem dieserbeiden Fächer müssen sie eine zusätzliche schriftli-che Prüfung ablegen. Darüber hinaus stellen sie sicheiner mündlichen Prüfung mit Schwerpunkt „Franzö-sische Literatur und Zivilisation“ im Beisein des offi-ziellen Vertreters des französischen Erziehungsmini-steriums. Im kommenden Juni nun sollen die neunbacheliers das Abiturzeugnis des Landes Bremenund das Diplôme du Baccalauréat de la RépubliqueFrançaise feierlich überreicht bekommen. n

InformationGymnasium Horn, Christel Kelm, Telefon 0421 361-14260,[email protected], www.gymnasium-horn.de; Interkulturelle Schule, e. V., Alexia Sieling, Telefon 0421 3308956, [email protected], www.interkulturelle-schule.de; Spendenkonto: 116 064 7, BLZ 290 501 01 (Sparkasse Bremen)

hockey und Leichtathletik. Verbindliche Rah-menvereinbarungen seien bereits unterzeichnetworden. „Unsere Pläne“, sagte Hans-Peter Reeb,Sprecher des Vorstandes der Stiftung Friede-horst „ sehen eine Entwicklung vor, die von derzukünftig auch sportbetonten Schule zum Sport-internat bis zur Eliteschule des Sports ab demJahr 2016 gehen wird. Diese Kombination ausprivater Schule mit hohem Bildungsniveau undbesonderem Profil, einem Internat sowie denSportangeboten in paralympischen und olympi-schen Disziplinen wird einmalig in Deutschlandsein.“

swb fördert innovativeLernprojekteDie swb-Bildungsinitiative sucht wieder pfiffigeIdeen für innovative Lernprojekte im Land Bre-men, die sie unterstützen will. Kindergärten undSchulen können sich bis zum 15. Januar bewer-ben. Das ist der mittlerweile 17. Durchgang derBildungsinitiative. Sie stellt in jedem Jahr bis zu130.000 Euro für kreative Bildungsprojekte zurVerfügung. Gesucht werden Projekte rund umein neues Lernen; sie können kulturell, sozialoder wissenschaftlich ausgerichtet sein.

Zusätzlich zur Förderung haben alle Projektedie Chance, zu den drei bestplatzierten des Jahr-gangs gewählt und eigens prämiert zu werden.Den Sonderpreis 2011 erhalten die Projekte, diebei der Realisierung in besonders gelungenerWeise das Thema „Gesellschaftliche Verantwor-tung“ behandeln. Die 2003 gestartete swb-Bil-dungsinitiative hat in den zurückliegenden 16Halbjahres-Durchläufen bereits mehr als 500Bildungsprojekte unterstützt.

Die Azubijury • Auszubildende aus Bremer Betrieben und der Handels-kammer Bremen traten jüngst bei dem Bundeswettbewerb Fremdsprachen in Aktion. Er fand erstmals in Bremen statt. 166 Azubigruppen aus ganzDeutschland waren in den Wettbewerb gestartet, 15 Gruppen haben denSprung in die Endrunde geschafft, die Anfang Dezember in der Jacobs University stattfand. In dem Sprachen-Wettstreit traten sie „live on stage“auf – bewertet von einer Fachjury und der Azubijury (im Bild).

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Türöffner für ArbeitgeberDie Integrationsberatung hilft Betrieben, behinderte Menschen einzustellen. Was ist unter Schwerbehinderung zu verstehen? Wann bekommenUnternehmen Fördergelder? Was ändert sich, wenn ein Mitarbeitereinen Schwerbehindertenausweis erhält? Was kann der Arbeitgebertun, wenn ein Mitarbeiter hohe Fehlzeiten hat? Was beinhaltet dasbetriebliche Eingliederungsmanagement, auch BEM genannt? DerFragenkatalog beim Thema Integration ist lang. Seit einem Jahr gibtes die Integrationsberatung des Integrationsfachdienstes (IFD) Bre-men gGmbH, um sie zu beantworten.

Integrationsberaterin Iris Sauerberg bohrte anfangs häufig dickeBretter. „Ich habe oft aufgeklärt, was unter Schwerbehinderung zuverstehen ist und Vorurteile aus dem Weg geräumt“, sagt sie. „VieleFirmeninhaber scheuen es, sich an Behörden zu wenden. Sie nutzenaber gern unabhängige Beratungsstellen. Dann stehe ich als Info-börse zur Verfügung.“

Das Projekt Integrationsberatung ist mit einer vollen Stelle aus-gestattet und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Unterstützt wird dasAngebot von der Handelskammer sowie der Handwerkskammer undden Unternehmensverbänden im Land Bremen. Finanziert wird esaus Mitteln der Ausgleichsabgabe durch das Integrationsamt Bre-men. Iris Sauerberg ist sicher, dass die kostenlose Rundumberatungauch in Zukunft gefragt sein wird. „Es spricht sich herum, dass wirTüröffner sind“, sagt sie. Bernhard Havermann, Geschäftsführer derIFD gGmbH, sieht weitere Potenziale: „In Zeiten des Fachkräfteman-gels ist es sinnvoll, etwas Neues auszuprobieren“, sagt er, „auch inunserem Interessentenpool gibt es Fachkräfte – ihre Leistungsfähig-keit sollten Betriebe nutzen. Und bei Fragen hilft die Integrationsbe-ratung, vertraulich und individuell.“ n

KontaktIris Sauerberg, Telefon 0421-27750201 / 0172-9918019, [email protected], www.ifd-bremen.de

„Ausbildung ohne Barrieren“ im Mercedes-Benz Werk Bremen„Automobil: Ausbildung ohne Barrieren” war das Thema einer Fach-tagung im Mercedes-Benz Werk Bremen. 250 Teilnehmer aus Wirt-schaft, Politik, Sozialverbänden, Arbeitsagenturen, Gewerkschaftenund Schulen diskutierten über eine Verbesserung der Ausbildungs-angebote für schwerbehinderte Jugendliche. „Die Ausbildung vonJugendlichen mit Behinderung ist fester Bestandteil unserer Philo-sophie im Werk Bremen“, sagte Werksleiter Andreas Kellermann.„Seit 2005 haben wir zwölf Schwerbehinderte ausgebildet, weiteresechs sind noch in Ausbildung. Für uns ist das ein langfristiges En-gagement, denn allesamt haben einen festen, unbefristeten Arbeits-vertrag. Hinzu kommt die Ausbildung von jährlich rund zehn Ju-gendlichen mit Lernbehinderung.“ Insgesamt hat die Daimler AGseit 2005 rund130 junge Menschen mit unterschiedlichen Behinde-rungen für eine Berufsausbildung eingestellt. Der Anteil schwerbe-hinderter Mitarbeiter insgesamt beträgt im Konzern 5,4 Prozent, imBremer Werk liegt die Quote sogar bei 6,1 Prozent. Die Tagung wardie Abschlussveranstaltung eines zweijährigen Projektes, um mehrschwerbehinderten Jugendlichen eine Ausbildung in Unternehmender Automobilindustrie ermöglichen. n

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40| Wirtschaft in Bremen 1.2011

WIRTSCHAFTGLOBAL

INTERNATIONALER DIALOG

Neue Honorarkonsuln: Marokko, Schweiz, Lettland In Bremen haben jetzt drei neue Hono-rarkonsuln ihre Beglaubigungsurkun-den erhalten. Volker Kröning, Rechtsan-walt und ehemaliger Bundestagsabge-ordneter, ist neuer Honorarkonsul Ma-rokkos für die Länder Bremen, Nie-dersachsen und Mecklenburg-Vorpom-mern. Kay Christian Hillmann (VectorFoiltec) ist zum Honorarkonsul für dieSchweiz ernannt worden. Das Konsulatwurde neu geschaffen. Lutz H. Peper(Willenbrock Fördertechnik) ist neuerHonorarkonsul der Republik Lettland inBremen. Er ist auch für Niedersachsenzuständig. n

Sitz des marokkanischen Honorarkonsulats: Wilhelm-Herbst-Straße 12, 28539 Bremen, Telefon: 0421 4604-900, [email protected];Sitz des schweizerischen Honorarkonsulats:Steinacker 3, 28717 Bremen, Telefon 04216935169, [email protected]; Sitz des lettischen Honorarkonsulats: Senator-Bömers-Str. 1, 28197 Bremen,Telefon 0421 549 7100, [email protected].

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Unternehmerfrühstück mitarabischen BotschafternPremiere im Haus Schütting: Beieinem Unternehmerfrühstück trafenDiplomaten arabischer Staaten mitbremischen Unternehmern und Re-präsentanten der Handelskammer zu-sammen. In entspannter Atmosphä-re wurden Möglichkeiten der wirt-schaftlichen Zusammenarbeit erör-tert. Rund 150 Unternehmen ausBremen pflegen regelmäßige Ge-schäftsbeziehungen zur arabischenWelt, sagte Präses Otto Lamotte.„Viele von ihnen unterhalten dortsogar Außenstellen, was auf einenbesonderen Vertrauensbeweis undlangfristige Investitionsvorhaben hin-deutet.“ Auch auf wirtschaftspoliti-scher Ebene seien die Beziehungengut. Am Abend zuvor war im BremerRathaus die Deutsch-ArabischeFreundschaftsgesellschaft für dennorddeutschen Raum gegründetworden. n

Deutsch-usbekische Wirtschaftsgespräche im Haus Schütting:(v.l.) Thomas Schmitz, Geschäftsführer der Transintra GmbH, Vizepräses Matthias Claussen, Usbekistans Botschafter DilshodAkhatov und Lüder Vollers, Honorarkonsul der Republik Usbekistan, trafen sich in der Handelskammer

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 41

USA-Reise 2011: erneuerbare Energien Die Wirtschaft der USA bildet nach derEU den zweitgrößten Binnenmarkt aufder Welt. Obwohl weniger als fünf Pro-zent der Weltbevölkerung in den Verei-nigten Staaten leben, wird hier mehrals 25 Prozent der weltweiten Wirt-schaftsproduktion erzeugt. Die steigen-den Energiepreise und nicht zuletzt dieÖlkatastrophe im Golf von Mexiko ha-ben zu einem Umdenken in Amerikageführt. US-Präsident Barack Obamahat eine neue Strategie zur Energiever-

sorgung der USA vorgelegt: Er will er-neuerbare Energien ausbauen und mehrGeld für Biokraftstoffe aufwenden.

Neben den traditionellen Energie-quellen wie Kernkraft und Kohle setztdie US-Regierung verstärkt auf Wind-kraft. Unternehmen in der amerikani-schen Erneuerbare-Energien-Brancheschätzen die Ertragsentwicklung dernächsten Jahre ausgesprochen positivein; sie mache die Industrie zu einemJobmotor. Das enorme Wachstumstem-po dieser jungen Industrie stellt dieAmerikaner allerdings auch vor Heraus-forderungen und sorgt damit für großesInteresse an deutscher Technologieund Expertise.

Die Industrie- und Handelskammernder Metropolregion Bremen-Oldenburgunternehmen 2011 eine Delegations-reise in die Vereinigten Staaten. Orga-nisiert wird sie von der IHK Stade; mitdabei ist auch der niedersächsischeWirtschaftsminister Jörg Bode. Die Rei-se findet voraussichtlich vom 28. Sep-tember bis 5. Oktober statt. Ziele sind

Aus der Hochschule Bremen +++China-Fokus wird verstärktDie Hochschule Bremen will ihre China-Kompetenz weiter stärken. Lehr-, For-schungs-, Beratungs- und Trainingsakti-vitäten sollen ausgebaut werden. Daskündigte sie auf einer Expo-Bilanz-Ver-anstaltung gemeinsam mit der Wirt-schaftsförderung Bremen an. Im Hausder Wissenschaft präsentierte sie einenAusschnitt ihrer insgesamt 82 Veran-staltungen und Aktionen auf dem Bre-men-Stand der Expo in Shanghai. DieHochschule forscht und kooperiert mitchinesischen Partnern in vielen Berei-chen – wie Architektur, Angewandte

Deutsch-polnischerWirtschaftstag Bei Hellmann Worldwide Logistics Bre-men wurden Anfang Dezember aufdem zweiten Deutsch-Polnischen Wirt-schaftstag die Entwicklungen undChancen deutsch-polnischer Wirt-schaftsbeziehungen diskutiert. Zu denRednern gehörten Staatsrat Dr. HeinerHeseler, Karl Engelhard, Hellmann-Ge-neralbevollmächtigter, HonorarkonsulDr. Hans-Dietrich Paschmeyer sowie Dr.Jacek Robak, polnischer Botschaftsrat,sowie Kai Hasenpusch und MarkusDodt, beide Hellmann Worldwide Logis-tics. Das Unternehmen ist mit eigenenNiederlassungen in Polen vertreten.Horst Finke, Director Logistics Europeder Duni GmbH, stellte Polen als strate-gischen Markt der Logistik dar. Auchwurden die „Dos and don’ts“ imdeutsch-polnischen Business-Alltag er-läutert. Hellmann will mit dem Wirt-schaftstag eine Plattform für den konti-nuierlichen Dialog und den Erfahrungs-austausch schaffen. n

9. Deutscher Außenwirtschaftstag:13. September 2011Die deutsche Außenwirtschaft hat zu alter Stärkezurückgefunden. Waren die Exporte 2009 noch umgut 18 Prozent eingebrochen, so wurden 2010 bereitswieder zweistellige Zuwachsraten erzielt. Auslands-märkte zu gewinnen, bleibt deshalb auch künftig einwesentliches Prinzip fur Wachstumserfolge. „Der 9.Deutsche Außenwirtschaftstag bietet dafür entschei-dende Orientierung“, sagt Projektleiter Ernst Rieso. „Ineiner zunehmend komplexer werdenden Weltwirt-schaft gilt es, Risiken zu vermeiden und zu begrenzenund Chancen konsequent zu nutzen.“ Der Außenwirt-schaftstag findet am 13. September im Congress Cen-trum Bremen statt. Das Motto des zentralen Forumsder Import- und Exportbranche, das alle zwei Jahre or-ganisiert wird, lautet „Neue Märkte, Chancen, Innova-tionen“. Neben Vorträgen und Workshops wird esauch wieder eine Kontaktbörse sowie eine Ausstellunggeben. Zudem verleihen die Spitzenverbände der deut-schen Wirtschaft den Preis der deutschen Außenwirt-schaft. Veranstalter ist der Geschäftsbereich Messeder WFB Wirtschaftsförderung Bremen. n

Kontakt Ernst Rieso, Anja Avci, Telefon 0421 3505-405/-348, [email protected],www.aussenwirtschaftstag.de

unter anderem die texanische Wirt-schaftsmetropole Houston, die Olym-piastadt Atlanta (im Bild) und dasWindenergiezentrum Charlotte. n

KontaktTorsten Grünewald, Telefon 0421 3637, 250,[email protected]

Medien, Interaktive Ausstellungen, In-terkulturalität und Management. DieErfahrungen auf der Expo seien sehrpositiv gewesen. Nun herrsche Auf-bruchstimmung.

Neuer Ostasien-MBA Die Hochschule Bremen startet imMärz das bundesweit erste und einzigeberufsbegleitende MBA-Programm, dasAbsolventen auf die Arbeit mit bzw. inChina, Indien, Japan oder Korea vorbe-reitet. Das Studienangebot richtet sichprimär an Interessenten mit ingenieur-wissenschaftlichem Hintergrund undvermittelt ihnen Management- undFu hrungskompetenzen für die wichtigs-ten asiatischen Märkte, so die Hoch-schule. Da die Teilnehmer ihre berufli-che Tätigkeit nicht unterbrechen müss-ten, eigne es sich gut als spezifischeMaßnahme zur Personalentwicklung.Teilnehmer erwerben den internationalangesehenen und anerkannten Ab-schluss Master of Business Administra-tion (MBA). n

InformationTelefon 0421 5905-4010, [email protected],www.eam.graduatecenter.de

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42 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

NEUECHANCEN

A uf den teuersten Yachten derWelt sind sie zu finden oder imAirbus-Flieger A380 – die Pro-

dukte der HDD Technologies GmbH.Was die Geschäftsführer des Unterneh-mens im Bremen-Arsten tun, hat Sys-tem: HDD entwickelt und produziertKomponenten zum Aufbau elektroni-scher Systeme, also technische Gehäu-se, 19-Zoll-Schränke, Bedientableausoder Frontplatten.

Zum Einsatz kommen sie immerdann, wenn Elektronik sicher und gutverpackt werden muss, etwa in Ampel-anlagen, in Maschinen mit Steuerele-menten oder in der Telekommunikati-on. Für die Yacht des MultimilliardärsRoman Abramowitsch lieferte HDDauch ein Gehäuse für die Steuereinheitder Konsolen. Im Superjumbo A380 be-finden sich die Gehäuse über den Köp-fen der Passagiere: Im Element für Be-lüftung und Licht. Auch beim Arzt kanndas Ultraschallgerät durchaus in einem

solchen Bremer Produkt stecken. DassHüseyin Erdinç und Dietmar Bor-schewski eine internationale Firma lei-ten, zeigt schon der englische Bestand-teil des Firmennamens: Technologies.HDD (eine Zusammensetzung aus denInitialen der Vornamen der Firmengrün-der) ist ein Globalplayer: 70 Prozentder Geschäfte werden zwar in Deutsch-land gemacht, die Hälfte der daraus re-sultierenden Waren ist aber für den Ex-port vorgesehen. Die Produkte vonHDD gibt es auf der ganzen Welt – unddas branchenübergreifend. Die Firmamachte im Jahr 2009 einen Umsatzvon rund vier Millionen Euro. Zum Kun-denstamm gehören rund 800 Firmen.

Mitarbeiter kommen aus vielerlei Ländern

Die Ursprünge von HDD gehen auf dasUnternehmen Vero zurück, das 1961 inEngland gegründet wurde. Die Vero

Electronics GmbH eröffnete 1964 eineZweigstelle in Arsten und arbeitete inden 1960er und 1970er Jahren sehr er-folgreich als Spezialist für 19-Zoll-Ge-häuse und Baugruppenträger. 1998übernahm das amerikanische Unter-nehmen apw die Vero-Gruppe. Obwohldas Geschäft in Bremer gut lief, be-

schloss apw, die Dependance in Arstenzu schließen. 2002 machten die heuti-gen HDD-Geschäftsführer – beide ehe-malige Mitarbeiter von Vero und apw –dann den großen Schritt: Sie gründeteneine eigene Firma am Standort miteiner Kernbelegschaft von 20 Mitarbei-tern. Heute zählt HDD Technologies 65Mitarbeiter, davon hat rund ein Drittelausländische Wurzeln. Deutsche, Portu-giesen, Araber, Marokkaner, Türken,Polen und Russen arbeiten auf dem10.300 Quadratmeter großen GeländeHand in Hand. Ob in der mechanischenFertigung, in der Entwicklungsabtei-lung, der Verwaltung oder im Lager.Das hat sich eher zufällig so ergeben,sagt Erdinç. Bei der Stellenbesetzungwird nicht auf die Herkunft, sondernauf das Können der Bewerber geblickt.„Wichtig ist, dass sie in die Anforderun-gen passen und nicht woher sie kommen.“

DIE MULTIKULTURELLEN SYSTEMBAUER

HDD Technologies GmbH: ein Allrounder für Gehäuse und ein Beispiel für Integration – rund ein Drittel der Belegschaft hat ausländische Wurzeln.

Von CATRIN FRERICHS (Text) und FRANK PUSCH (Foto)

Hüseyin Erdinç und Dietmar Borschewski

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Know-how bündeln für IT-SicherheitForschungsverbund IS-Bremenlädt ein: Grundschutztag

Der neue Forschungsverbund Informa-tion Security Bremen (IS-Bremen) rich-tet am 30. März den Grundschutztagdes Bundesamtes für Sicherheit in derInformationstechnik (BSI) erstmals inder Hansestadt aus. Das Thema: Be-wusstsein schaffen für Informationssi-cherheit in der Praxis. Der Forschungs-verbund IS–Bremen ist ein Zusammen-schluss von Hochschullehrern und wis-senschaftlichen Mitarbeitern des Tech-nologie-Zentrums für Informatik und In-formationstechnik (TZI) an der Univer-sität Bremen und des Instituts für Infor-matik und Automation (IIA) an derHochschule Bremen. „Durch die starkeBündelung von wissenschaftlichen Ak-tivitäten und den engen Kontakt zur In-dustrie und IT-Branchekönnen wir insbesondereForschungsprojekte ak-quirieren und bearbei-ten“, so der KoordinatorThomas Kemmerich.

Aktuelle Themen sinddie Sicherheit von Unter-nehmensnetzen gegen An-griffe von Datenspionenund Hackern, gerade imHinblick auf die Einbin-dung von mobilen Endge-räten wie Smart-phones,sowie die Sicherheitspro-bleme beim Herunterla-den der allgegenwärtigenApps. „Vielen Nutzern, ge-rade in den Unternehmenist oft gar nicht klar, wel-che Gefahren hier lauern,und wie sie sich dagegenschützen können“, sagtKarsten Sohr, der am TZIProjekte in diesem Bereichkoordiniert. IS-Bremen bie-tet deshalb auch auf Basisaktueller Forschungser-gebnisse Unternehmen

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Der 44-jährige Hüseyin Erdinç kamals Vierjähriger mit seiner Familie ausder Türkei nach Deutschland. Seine ge-samte Schullaufbahn absolvierte er inseiner Wahlheimat. 1991 fing er alsProgrammierer bei Vero an und wardort zuletzt Produktionsleiter. „Wir wa-ren immer eine internationale Firma“,sagt er. Sein Kollege Dietmar Bor-schewski ist seit 26 Jahren im Geschäft.Bei Vero war er Entwicklungsleiter. DasKnow-how der beiden Geschäftsführerergänzt sich gut – vor drei Jahrenhaben sie sogar ihre Posten getauscht,um einen besseren Überblick über dieAbläufe zu bekommen. Der 52-jährigeBorschewski ist heute für die Produk-tion verantwortlich, Hüseyin Erdinç lei-tet den Vertrieb.

HDD Technologies produziert nichtnur die Komponenten, sondern hateine eigene Entwicklungsabteilung, inder Standardprodukte gemäß des Kun-denwunsches entweder verändert oderganz neue Produkte konstruiert werdenkönnen. Ferner bietet das Unterneh-men komplette Systeme an und fertigtKunststoff-Zubehörteile. Im Krisenjahr2009 investierte es in eine vollautoma-tische Stanz-Nippel-Maschine für dieDünnblechbearbeitung. Lohnfertigungist ein weiterer Bestandteil des Ange-bots: HDD stanzt, fräst, beschichtetOberflächen oder chromatiert je nachfreien Kapazitäten und Auftragslage.

Solides Fundament schafftRaum für Expansion

Die Firma steht auf einem soliden Fun-dament, sagen Borschewski und Er-dinç. Stillstand soll es nicht geben, ihrBlick ist weiter nach vorn gerichtet. DaFachkräfte schwer zu finden sind, wol-len die Firmengründer ab 2011 selbstausbilden. Weiterhin planen sie Investi-tionen – unter anderem in ein mittleresManagement, das die beiden entlastenund mehr Zeit für strategische Entwick-kungsplanung schaffen soll. Derzeitwerden rund 65 Prozent der Flächen ander Carsten-Dreßler-Straße genutzt. „Wirsind noch ausbaufähig“, sagt DietmarBorschewski. www.hb-hdd.de n

einen Check der IT-Systeme an. Aufeiner Veranstaltung in der Handels-kammer (16. Februar, 16:00-18:00 Uhr)stellt der Verbund mittelständischenUnternehmern „Stabile Geschäftspro-zesse durch Informationssicherheit“ vor.Die Wissenschaftler wollen das ThemaIT-Sicherheit auch stärker im öffentli-chen Bewusstsein verankert wissen.Deshalb entwickeln sie Projekte in en-ger Kooperation mit Schulen und öf-fentlichen Trägern im Land Bremen. n

www.is-bremen.de

IS-Bremen bietet Unternehmen in Bremen auf Basis aktueller Forschungs-ergebnisse an, IT-Systeme auf Sicher-heitslücken zu checken.

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44 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

NEUECHANCEN

Ideenbasierte Spinoffssind besonders innovativDie Privatwirtschaft ist ein wichtigerNährboden für innovative Unterneh-mensgründungen. Viele Geschäftsideenneu gegründeter Unternehmen entste-hen während vorangegangener Tätig-keiten der Gründer als Arbeitnehmer inprivaten Unternehmen. Aus solchenIdeen inspirierte junge Unternehmensind erheblich innovativer als andereGründungen. Sie bringen zu einemdeutlich höheren Anteil Marktneuhei-ten hervor – so lauten die Ergebnissedes aktuellen KfW/ZEW-Gründungspa-nels, das gemeinsam von der KfW Ban-kengruppe, dem Zentrum für Europäi-sche Wirtschaftsforschung (ZEW) unddem Verband der Vereine Creditreformerstellt wurde.

Das Panel spricht von ideenbasier-ten Spinoffs und von kompetenzbasier-ten Spinoffs aus privaten Unterneh-men. Dort haben Gründer besondereFähigkeiten bei ihrem früheren Arbeit-geber erworben und sich anschließendselbstständig gemacht. Laut Studieführen weniger die vermittelten Fähig-keiten als vielmehr die Ideen, die Ar-beitnehmer in bestehenden Unterneh-men entwickeln, zur Gründung innova-tiver Unternehmen. Gut die Hälfte derGründer ideenbasierter Spinoffs habezunächst auch versucht, ihre Idee imHerkunftsunternehmen selbst umzu-setzen, bevor sie gründeten. n

MeVis-Produkt mithohem EinsparpotenzialIn der gesundheitspolitischen Diskus-sion wird innovative Medizintechnikhäufig als Kostentreiber gesehen. Da-bei bietet sie auch ein hohes Sparpo-tenzial. Eine große Berliner Gemein-schaftsstudie hat dazu einige Beispieleaufgeführt. Eines der beispielhaftenProdukte: eine neue Prostata-Lösungder MeVis Medical Solutions AG.„Unser Beitrag bedeutet eine weitereQualifizierung des Standortes Bremenin der innovativen Gesundheitswirt-schaft“, sagt Kai Holtmann, InvestorRelations Manager des Unternehmens.

Dabei handelt es sich um ein Systemzur Diagnose- und Interventionsunter-stützung für Kernspinaufnahmen derProstata. Das Prostatakarzinom sei derhäufigste bösartige Tumor bei Män-nern, es stehe in der westlichen Welt anzweiter Stelle der krebsbedingten To-desursachen der Männer. Grundlageeines Befundes sei der PSA-Spiegel.Neben einer Gewebeentnahme (Prosta-ta-Biopsie) würde vermehrt die Bildge-bung durch Magnetresonanztomogra-phie (MRT) für die Diagnostik verwen-det. Dazu hat MMS eine Workstationmit entsprechender Software entwi-ckelt. Das System ergebe „ein jährlichesgesundheitsökonomisches Einsparpo-tenzial in Höhe von ca. neun MillionenEuro“, hat das Unternehmen in einerKosten-Nutzen-Analyse errechnet. Auchwerde der Patient insgesamt wenigerbelastet. n

Neue DGUV-Regeln für Arbeitssicherheit Arbeitgeber mit mehr als zehnBeschäftigten müssen im neuen Jahrveränderte Vorgaben zur betriebs-ärztlichen und sicherheitstechnischenBetreuung erfüllen. Den Unfallkassenund Berufsgenossenschaften zufolgetritt am 1. Januar 2011 die Vorschrift 2der Deutsche Gesetzliche Unfallver-sicherung (DGUV) in Kraft. Sie löst diebisherigen Vorschriften ab, mit denendie gesetzliche Unfallversicherung dieBetreuung der Unternehmen durch Be-triebsarzt und Fachkraft für Ar-beitssicherheit regelte. Bisher gab esfeste Einsatzzeiten, je nach Art undGröße des Unternehmens. Jetzt werdenLeistungskataloge eingeführt, aus de-nen sich die notwendigen personellenRessourcen ableiten lassen. „Der Un-ternehmer kann nun wesentlich flexi-bler entscheiden, welche Betreuung erbraucht. Er trägt damit aber auch mehrEigenverantwortung“, so die DGUV.„Für den Arbeitsschutz ist das einegroße Chance, denn wirklich gut ist Ar-beitsschutz dann, wenn er auf dieBedürfnisse des jeweiligen Betriebesabgestimmt ist.“ n

FÖRDERVEREINE IN BREMEN (5)

Bremen IT + MedienEiner der wichtigen Erfolgsfaktoren für den weite-ren Ausbau des Wirtschaftsstandortes Bremen undder Region ist die Verfügbarkeit von qualifiziertemFachpersonal. Das gilt insbesondere auch für dieBranchen rund um IT und (digitalen) Medien undhat deshalb im Jahr 2008 zur Gründung des Förder-vereins Bremen IT & Medien geführt. Er richtet seinHauptaugenmerk auf die Ausbildung und Fortbil-dung in den Themenbereichen IT und Medien in derRegion Bremen.

Dazu fördert der Verein die Koordination und Zu-sammenarbeit von Unternehmen, Bildungseinrich-tungen, öffentlichen Institutionen und Dienstleis-tern. Er unterstützt zudem Veranstaltungen undhilft bei der Entwicklung neuer Bildungs- und Aus-bildungsangebote. Die Arbeit im Verein wird inSparten organisiert, die zu bestimmten Themen-schwerpunkten initiiert werden. So fördert zum Bei-spiel die Sparte Duales Studium Informatik dengleichnamigen Ausbildungsgang (kurz DSI).

Dieses bundesweit einmalige Studium wird vonUnternehmen der Region in Zusammenarbeit mitder Universität Bremen, der Hochschule Bremenund der Berufsschule Utbremen angeboten. Es istsehr attraktiv und verbindet eine Berufsausbildungzur Fachinformatikerin bzw. zum Fachinformatikermit einem Bachelor-Studium Informatik an Hoch-schule oder Universität. Der Förderverein unter-stützt die Koordinierung der Ausbildungsstättenund die Weiterentwicklung dieser Ausbildungsform.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist es, die Attrak-tivität von IT- und Medien-bezogenen Berufen zukommunizieren und junge Menschen dafür zu ge-winnen. Im Verein sind sowohl natürliche Personenals auch Unternehmen und Institutionen als Mit-glieder willkommen. Es gibt ordentliche Mitglied-schaften (Jahresbeitrag 100,- Euro) und Fördermit-gliedschaften (Jahresbeitrag 1.000,- Euro).

KontaktK. Christoph Ranze, Förderverein Bremen IT & Medien e. V., c/o Neusta GmbH, Telefon 0421 33003-500,[email protected]

Die „Wirtschaft in Bremen“ stellt in unregelmäßiger Reihenfolge Fördervereine vor, die den Transfer zwischen Wissenschaft bzw. Kultur und Wirtschaft stärken wollen.

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 45

Ein optimaler ServiceBremen knüpft als erstes Bundesland einInnovationsnetzwerk und startet brinno.net.

Bremen will künftig noch mehr als bisher Innovationen inden Fokus nehmen, denn sie sind die Triebfeder des Wirt-

schaftsstandortes. Dafür wurde jetzt eine neuartige Beratungs-infrastruktur geschaffen: In Bremen wurde das Innovations-netzwerk brinno.net aus der Taufe gehoben. Es ist, so Wirt-schaftssenator Martin Günthner, bundesweit einzigartig. „Wirhaben damit einen einmalig kurzen Weg zur Innovationsförde-rung geebnet.“ brinno.net ist eine institutionenübergreifendePlattform, die Unternehmen einen optimalen Service in SachenInnovation bieten und die entsprechenden Angebote, sei es inrechtlicher, finanzieller oder organisatorischer Hinsicht, bün-deln und aufzeigen soll.

Hinter der neuen Dachmarke brinno.net steht „ein engerSchulterschluss“ von fünf Institutionen, sagte Günthner. Es han-delt sich dabei um die Bremer Aufbau-Bank, die Handwerks-kammer, die Handelskammer, das RKW und die Wirtschaftsför-derung Bremen. Sie alle legen ihre Expertise, ihre Kompetenzenund Erfahrungen zusammen, um innovative Unternehmenbestmöglich bei der Umsetzung von Ideen zu unterstützen.„Keine Idee darf mehr verloren gehen,“ sagte Andreas Heyer,Chef der WFB, die das Netzwerk initiiert hat. Innovationen fän-den fast alltäglich statt, nicht nur in großen Industriebetrieben,sondern auch in kleinen Handwerksbetrieben. Doch dieses in-novative Potenzial werde noch viel zu wenig wahrgenommen.

Das soll sich nun mit der neuen konzertierten Aktion än-dern. Die Handwerkskammer sieht darin eine große Chance fürihre Mitgliedsbetriebe. „Das ist ein Riesenschritt in der Zusam-menarbeit“, sagte ihr Hauptgeschäftsführer Michael Busch.„Wenn wir etwas in Bremen gut können, dann ist es das Netz-werken.“ Bereits 1998 wurde die Bremer Existenzgründungsini-tiative B.E.G.IN geschaffen; analog dazu startet nun das brin-no.net. „Wir sehen darin eine ganz wichtige Plattform zur För-derung von Innovationen“, bekräftigte Handelskammer-PräsesOtto Lamotte. „Für Unternehmen ist das ein Gewinn. Sie erhal-ten eine Übersicht über die Vielfalt der Förder- und Beratungs-angebote.“ Dabei brauchen sie nicht auf ihren vertrauten An-sprechpartner in ihrer vertrauten Institution zu verzichten. Die-ser Erstkontakt bleibt ihnen erhalten und begleitet sie durchalle Phasen des Innovationsprozesses.

Der neue Ansatz ist vorbildlich, eher pragmatisch denn stra-tegisch: Er stellt das Interesse, die Sicht des Kunden in den Mit-telpunkt, „die Institutionen treten dahinter ein Stück weit zu-rück“, so Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. MatthiasFonger. „Das ist der Schritt nach vorn: Wir handeln aus der Kun-denperspektive, die Vernetzung findet im Back-office-Bereichstatt. Hier gibt es regelmäßige Abstimmungsrunden. Wir tau-schen unser akkumuliertes Wissen aus, um den Unternehmenzu helfen, ihre Innovationen auf den Weg zu bringen.“ Egal, anwelche Institution sich der Unternehmer wendet – ihm sollbestmöglich und schnell geholfen werden. (cb) n

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46 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

SERVICE&PRAXIS

Gerade in Krisenzeiten haben kleineund mittlere Unternehmen in

Deutschland mitunter Probleme, fürihre Ideen und Entwicklungen das not-wendige Fremdkapital zu mobilisieren.Doch auf die Förderarbeit der Deut-schen Bundesstiftung Umwelt (DBU)ist auch in diesen Zeiten Verlass. DieDBU mit Sitz in Osnabrück fördert inno-vative Projekte zum Umweltschutz un-ter besonderer Berücksichtigung dermittelständischen Wirtschaft. Mit ei-nem Stiftungskapital von rund 1,8 Mil-liarden Euro ist sie eine der größten Stif-tungen in Deutschland und die größteUmweltstiftung der Welt. Seit Beginnihrer Fördertätigkeit im Jahr 1991 hatsie mehr als 7.600 Projekte mit einerFördersumme von mehr als 1,35 Milli-arden Euro unterstützt.

Es werden Projekte außerhalb derstaatlichen Programme in den Berei-chen Umwelttechnik, Umweltforschungund Naturschutz sowie Umweltkommu-nikation gefördert. Ausdrücklich er-wünscht sind Verbundvorhaben zwi-schen Unternehmen und Forschungs-einrichtungen. Die Stiftung setzt dabeibesonders auf den produkt- und pro-duktionsintegrierten Umweltschutz.Drei Kriterien sind für die Förderungmaßgeblich: Innovation, Modellcharak-ter und Umweltentlastung.

Gefördert wird in Form eines zweck-gebundenen Zuschusses. Die Obergren-ze von maximal 50 Prozent misst sicham EU-Beihilferecht. Zur ersten Ein-schätzung eines Vorhabens ist eineknappe, aussagefähige Projektskizzeausreichend. Stimmt das Vorhaben er-kennbar mit Förderzweck und -möglich-keiten der DBU überein, regt die Ge-schäftsstelle an, einen vollständigenAntrag einzureichen. Eine Stärke derDBU ist die qualifizierte Beratung derAntragsteller. Durch den direkten Kon-takt mit den DBU-Experten kommt

auch der in Förderungsangelegenhei-ten unerfahrene Unternehmer zum Ziel.Heute führt jede dritte Anfrage direktzu einer Projektförderung.

In Bremen und Bremerhaven hat dieDBU schon mehr 100 Projekte mit fast20 Millionen Euro unterstützt, unteranderem beispielhafte umwelttech-nologische Entwicklungen und For-schungsvorhaben aus und für den Mit-telstand. Vier Beispiele zeigen ein brei-tes Spektrum.

∂ KunststoffverarbeitungUm Kunststoffteile zu entformen, wer-den üblicherweise große Mengen löse-mittelhaltiger Trennmittel benötigt.Die Acmos Chemie KG will dabei keinedieser umweltschädlichen Zusätze mehreinsetzen. Gemeinsam mit dem IFAMFraunhofer-Institut für Fertigungstech-nik und Angewandte Materialfor-schung hat Acmos trockene Beschich-tungen mit permanenter Trennwirkungentwickelt, die weitgehend ohne Trenn-mittelzusatz auskommen. Grundlageist ein innovativer Fertigungsprozessunter Anwendung der Niederdruck-Plasmatechnik, mit deren Hilfe sichauch bestimmte Oberflächeneffekte,beispielsweise eine Antihaftwirkung,erzielen lassen.

∑ WindenergienutzungZurzeit sind in Deutschland etwa13.000 ältere Windenergieanlagen mitRotorblattprofilen ausgestattet, die fürdie Flugzeugindustrie und nicht spe-ziell für die Windenergienutzung ent-wickelt wurden. Die Deutsche Wind-Guard Engineering GmbH will die Ro-torblätter in bestehenden Anlagen beiden Regelreparaturen aerodynamischso modifizieren, dass sie einen höherenEnergieertrag erwirtschaften. Man rech-net damit, dass die Stromerträge umsechs Prozent steigen. Dazu werdenModelle entwickelt und im Windkanaluntersucht.

∏ Strom aus dem MeerDer wachsende Energiebedarf mariti-mer Technologien – etwa für Unterwas-ser-Messgeräte – erfordert neuartigeVersorgungssysteme. Die mikrobielleBrennstoffzelle ist eine mögliche alter-native Energiequelle. In einer solchenBrennstoffzelle wird die natürliche Po-tenzialdifferenz zwischen Wasser undsauerstofffreiem Sediment genutzt, ummikrobielle Stoffwechselvorgänge „an-zuzapfen“ und dadurch Strom zu gewin-nen. Das Institut für Marine RessourcenGmbH (IMARE) in Bremerhaven be-schäftigt sich mit dieser Idee und ent-wickelt einen feldtauglichen Prototyp,um die „Sedimentbatterie“ als natürli-che Energiequelle für maritime Techno-logien nutzen zu können.

DBU: Bundesstiftung fördert mittelständische Umweltprojekte

Beispiele ausBremen

und Bremerhaven

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 47

Lexzau, Scharbau istneues puu-MitgliedDer Logistikdienstleister Lexzau, Schar-bau GmbH & Co. KG, der zur Anker Le-schaco Group gehört, ist der Initiativepartnerschaft umwelt unternehmen

beigetreten. Ausschlaggebend für dieAufnahme waren innovative Logistik-konzepte, der Einsatz von umweltscho-nenden Technologien und die Umset-zung einer Corporate Social Responsi-bility (CSR) des Unternehmens, so eineMitteilung. Wichtiges Ziel der 1879 ge-gründeten Spedition mit weltweitenNiederlassungen ist es, „den grünenGedanken weltweit auszurollen“, sagteGeschäftsführer Oliver Oestreich, „dennam Klimaschutz führt kein Weg vorbei.“Mit Lexzau, Scharbau hat die BremerUmweltpartnerschaft – ein Netzwerkvon Unternehmen des Landes Bremenund öffentlicher Verwaltung – jetzt 112Mitglieder. n

Umweltpartnerschaftstartet Klimafonds Eine neue Initiative des Umwelt-Wirt-schafts-Netzwerkes partnerschaft um-

welt unternehmen (puu) verbindet Kli-maschutz und gesellschaftliches Engage-ment. Gegründet wurde ein Klimafondsnamens umwelt unternehmen mensch

natur, der Einrichtungen und Projektenzugute kommen soll, die selbst nichtüber ausreichende Mittel für Klima-schutzmaßnahmen verfügen. Der Kli-mafonds ist ein gemeinsames Projektvon puu-Mitgliedern, der Klimaschutz-agentur energiekonsens, des Senatorsfür Umwelt, Bau, Verkehr und Europasowie der puu-Koordinierungsstelle.

Der Treuhandfonds funktioniert so:Unternehmen und Institutionen zahleneinen finanziellen Beitrag für ihrennoch nicht vermiedenen CO2-Ausstoßein – sei es durch die Produktion vonDruckerzeugnissen, den Stromver-brauch von Computern oder die Nut-zung von Firmenfahrzeugen. Bisher ent-hält der Fonds knapp 14.000 Euro. Um

UMWELTNOTIZEN

die Gelder können sich gemeinnützigekulturelle und soziale Einrichtungenbewerben und damit Energieeffizienz-Maßnahmen ergreifen. „Das kann bei-spielsweise die Umstellung der Be-leuchtung auf LED-Technik oder eineoptimierte Heizungsanlage sein“, sag-te Michael Pelzl, Geschäftsführer derenergiekonsens. Die Einrichtungen wer-den von den Experten der energiekon-

sens fachlich und kostenlos beraten.Deren Energieanalyse trägt am Endezur Entscheidung bei, welche Einrich-tung, welcher Verein oder Verband ge-fördert wird. Weiterhin fließt ein Teilder Gelder aus dem Klimafonds direktin die Wiedervernässung von Mooren.

Acht puu-Mitglieder haben denGrundstein für den Klimafonds gelegt:Backen mit Leidenschaft GmbH, tedGmbH, Reetec GmbH, saturn petfoodgmbh, Holzhandlung Hermann EhlersGmbH & Co. KG, cambio Bremen, FranzGottwald GmbH & Co. und b.r.m. busi-ness resource management selbstver-ständlich. Zur Startergruppe zählen da-rüber hinaus als erste Institution dasUmweltressort und die erecon AG. n

Informationwww.umwelt-unternehmen.bremen.de, Koor-dinierungsstelle puu, Telefon 0471 3083131,[email protected]

Tagung: öko-sozialer Einkauf von DienstkleidungDas neue bremische Tariftreue- und Vergabegesetz re-gelt, dass öffentliche Auftraggeber in Zukunft auch öko-logische und soziale Kriterien beim Einkauf beachtensollen, wie beispielsweise die Einhaltung der Kernar-beitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation.Zu diesem Thema veranstaltet das Bremer entwick-lungspolitische Netzwerk e. V. eine Tagung: Wie könnendie gesetzlichen Anforderungen bei der Dienstkleidung(zum Beispiel Polizei- oder Feuerwehruniformen) umge-setzt werden und wo gibt es Hindernisse? Auf dem Po-dium sitzen Finanzsenatorin Karoline Linnert, ChristophSchäfer (Gesamtverband der deutschen Textil- und Mo-deindustrie) und Johanna Fincke (Christliche InitiativeRomero, Kampagne für saubere Kleidung). Die Veran-staltung findet am 19. Januar (19:00-21:00 Uhr) im Ge-werkschaftshaus (Tivoli-Saal), Bahnhofsplatz 22, statt.www.ben-bremen.de n

π AluminiumverarbeitungAluminiumprofile werden mit kompli-zierten Presswerkzeugen hergestellt.Dabei bleiben Aluminiumreste zurück,die normalerweise mit heißer Natron-lauge aus den Werkzeugen entferntwerden müssen. Die Rückgewinnungdes Aluminiums ist dann sehr aufwän-dig. Anders verfährt die vollautomati-sche, geschlossene Pilotanlage der Fir-ma Wieters & Gerdes: Das Metall wirdhier durch Ultraschall mechanisch alsFeststoff von den Werkzeugen entfernt,so dass ein Großteil des Aluminiumsäußerst energiesparend wieder verwer-tet werden kann. Bezogen auf konven-tionelle Anlagen verringern sich Roh-stoff-einsatz und Energieverbrauch soum bis zu 50 Prozent. n

Aktuelle Informationen zur Antragstellung sowie zu Förderschwerpunkten: www.dbu.de

Beispiel ∏

Beispiel ∑

Beispiel π

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48 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

SERVICE&PRAXIS

Tagesseminar: 10.01.11-15.04.11Personalkaufmann/frau IHKAbendseminar: 28.0311-03.10.12Handelsfachwirt/in IHKAbendseminar: 01.03.11-06.09.12Samstagsseminar: 05.03.11-08.09.12Wirtschaftsfachwirt/in IHKAbendseminar: 01.03.11-06.09.12Samstagsseminar: 05.03.11-08.09.12

Veranstalter: Fortbildung direkt,

Birgit Schöning, Nicole Bätjer,

Telefon 0421 579966-0,

www.fortbildungdirekt.de,

[email protected]

Hochschule BremenCertificate in Managementberufsbegleitendes Weiterbildungsstudium(CAS) ab März 2011 (1 Jahr):Modul 1 – Entrepreneurship/IntrapreneurshipModul 2 – Führungskompetenz und SelbstmanagementModul 3 – Grundlagen des ProjektmanagementsModul 4 – Rechnungswesen/ControllingModul 4 – Grundlagen des Prozess- undQualitätsmanagementsInfo-AbendDienstag, 11. Januar, 18:00 UhrInternational Graduate Center, Süderstr. 2

Veranstalter: Hochschule Bremen,

Koordinierungsstelle für Weiterbildung,

Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165,

[email protected],

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge EnergieManager IHKab 17.01.11, TageslehrgangAutoCADab 17.01.11, Tageslehrgang3D CADab 17.01.11, TageslehrgangIndustriemeister Elektrotechnik IHKab 17.01.11, Tageslehrgangab 26.02.11, SamstagslehrgangIndustriemeister Mechatronik IHKab 17.01.11, Tageslehrgangab 26.02.11, SamstagslehrgangIndustriemeister Metall IHKab 17.01.11, Tageslehrgangab 26.02.11, SamstagslehrgangProjektmanager IHKab 24.01.11, Tageslehrgangab 07.03.11, TageslehrgangQM Auditor IHKab 31.01.11, TageslehrgangCNC Technikab 31.01.11, TageslehrgangBerufsausbilder AEVO IHKab 07.02.11, Tageslehrgangab 07.02.11, Abendlehrgangab 14.03.11, TageslehrgangBetriebswirtschaft für NÖab 07.02.11, Tageslehrgangab 01.03.11, TageslehrgangQualitätsmanager IHKab 08.02.11, Abendlehrgangab 14.03.11, Tageslehrgang

Prozessmanagerab 14.02.11, Tageslehrgangab 15.03.11, AbendlehrgangCATIA V5ab 21.02.11, TageslehrgangLogistikmeister IHKab 26.02.11, SamstagslehrgangTechnischer Betriebswirtab 28.02.11, Abendlehrgangab 12.03.11, SamstagslehrgangIndustriemeister Lebensmittel IHKab 05.03.11, Samstagslehrgangab 08.03.11, Abendlehrgangab 08.03.11, SchichtlehrgangCATIA V4/V5ab 08.03.11, Tageslehrgang

Veranstalter: IQ Bremen e. V.

Intelligente Qualifizierung, Sabine Stulken,

Telefon 0421 1748-20,

[email protected], www.iq-bremen.de

Pharmaakademie BremenGepr. Pharmareferent/in IHK,Vollzeitkurs: 1.4.2011-30.9.2011,Wochenendkurs: 1.4.2011-31.3.2012Klinischer Monitor – CRAVollzeitkurs: 1.3.2011-31.6.2011

Veranstalter: Pharmaakademie Bremen,

Tom Chilcott, Telefon 0421 346130,

[email protected],

www.pharmaakademie.com

RKW NordBilanz/BWA lesen, verstehen und für den Erfolgnutzen, 19.1.2011Techniken effektiver Besprechungen, 20.01.2011Der Weg ist nicht das Ziel: Ziele vereinbaren, umsetzen und kontrollieren, 25.01.2011Techniker und Monteure im Umgang mit Kunden, 26.01.2011Einstellung, Abmahnung, Kündigung, Zeugnis,27.01.2011Grundlagen der Betriebswirtschaft, 02.-03.02.2011Betriebliches Gesundheitsmanagement erfolgreich einführen und managen, 14.02.2011Die erfolgreiche Bewerbersuche, 15.02.2011Grundlagen des Vertragsrechts in der Praxis,18.02.2011Konfliktkompetenz für Führungskräfte, 22.-23.02.2011

Veranstalter: RKW Nord,

Grazyna Renzelmann, Telefon 0421 323464-11,

Nadine Czirr, Telefon 0511-33803-21,

www.rkw-nord.de

SVG Straßenverkehrs-GenossenschaftDer Disponent als Führungskraft 1, 1.2.Arbeitssicherheit gem. BKrFQG, 5.2., 5.3.Ladungssicherung gem. BKrFQG, 12.2.Sozialvorschriften gem. BKrFQG, 19.2.ECO-Training gem. BKrFQG, 26.2.

Veranstalter: Straßenverkehrs-Genossenschaft

Bremen eG, Rebecca-Maria Seehafer,

Telefon 0421 3497715,

[email protected], www.svg-bremen.de

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Lehrgänge/IHK-Abschluss31.1.2011, Vorbereitung auf die Ausbildereig-nungsprüfung–- Vollzeit14.2.2011, Gepr. Industriefachwirte –neue Verordnung22.2.2011, Gepr. Wirtschaftsfachwirte22.2.2011, Vorbereitung auf die Ausbildereig-nungsprüfung – Crashseminar, berufsbegleitend5.3.2011, Gepr. Betriebswirte8.3.2011, Gepr. Personalfachkaufleute22.3.2011, Gepr. HandelsfachwirteSeminare24.1., Fragen zur Umsatzsteuer3.-4.2., Etelsen, Leistungsförderliche Führungvon Mitarbeitern9.-11.2., Etelsen, Grundlagen der Mitarbeiter-führung: neues Rollenverständnis für Meisterund Vorarbeiter10.-12.2., Etelsen, Englisch im betrieblichen Alltag: English-Crash-Course15.2., Balance E – Trendanalyse: „Führen inwechselhaften und unsicheren Zeiten“21.2., Grundlagen des Projektmanagements22.2., Arbeitsrecht für die betriebliche Praxis23.2., vormittags, Aktuelle Kündigungsfragen:Personen-, verhaltens- und betriebsbedingteKündigung23.2., Personalentwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen24.2., Mitarbeiterentsendung nach China24.2., vormittags, Krankheit im Arbeits-verhältnis25.2., Professionelle Verhandlungsführung

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft

im Unterwesergebiet, Irene Boubaker,

Rolf Behrens, Telefon 0421 36325-21/16,

www.bwu-bremen.de

fortbildung direkt Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 07.02.11-18.02.11Tagesseminar: 14.03.11-25.03.11Abendseminar: 01.03.11-21.04.11Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKAbendseminar: 07.02.11-25.04.13Samstagsseminar: 12.02.11-02.11.13Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKAbendseminar: 07.02.11-25.04.13Samstagsseminar: 12.02.11-02.11.13Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKTagesseminar: 24.01.11-14.10.11Geprüfte/r Meister/in für Lagerwirtschaft IHKTagesseminar: 24.01.11-14.10.11Geprüfte/r Logistikmeister/in IHKAbendseminar: 07.02.11-25.04.13Samstagsseminar: 12.02.11-02.11.13Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKAbendseminar: 07.02.11-25.04.13Samstagsseminar: 12.02.11-02.11.13Technische/r Betriebswirt/in IHKAbendseminar: 10.01.11-01.03.12Samstagsseminar: 15.01.11-06.10.12Technische/r Fachwirt/in IHKSamstagsseminar: 12.02.11-11.05.13Qualitätsmanager/in IHKTagesseminar: 31.01.11-25.02.11Geprüfte/r Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHK

WIRTSCHAFTSTERMINE

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 49

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer gGmbHFortbildungenGeprüft. Wirtschaftsfachwirt/in (IHK), Beginn 01.02.11Vorb. Ausbildereign.-Prüf. (AEVO), bbgl., Beginn 09.02.11AEVO Vollzeit, Beginn 07.03. und 09.05.11Kaufmännisches Grundwissen, Beginn: 07.02.11Finanzbuchhalter/in, Beginn 15.02.11Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in, Beginn 22.02.11Controlling kompakt, Beginn 24.02.11Internat. Rechnungslegung nach IAS / IFRS, Beginn 28.02.11Geprüft. Personalfachkaufmann/-frau (IHK), Beginn 02.03.11Personalentwicklung, 15.03.11Online-Marketing-Manager, 16.03.11Personalsachbearbeiter/in, Beginn 28.03.11Geprüft. Handelsfachwirt/in (IHK), Beginn 23.03.11Geprüft. Fachkaufmann/-frau Einkauf/Logistik, Beginn 15.03.11Geprüft. Medienfachwirt/-in, Beginn: 18.05.11Betriebswirt/-in International, Beginn: 12.05.11Management, Betriebswirtschaft, HRVertriebscontrolling, 10.-11.1.11Zielvereinbarungen in Unternehmen einführen, 17.-18.1.11Employer Branding und Recruiting-Strategien, 14.-15.2.11Multiprojektmanagement, 8.2.11Führen ohne Weisungsbefugnis, 9.-10.2.11Competitive Intelligence, 23.2.11BWL für Nicht-BWLer, 17.-18.2.11BilMoG, 18.2.11Internationales Vertragsrecht, 23.3.11

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie

der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH,

Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657, [email protected],

www.wisoak.de

ANZEIGENREGISTERBremen Magazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Bremer Tageszeitung AG . . . . . . . . . . . . . . .15Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3Cambio Stadt Auto Bremen . . . . . . . . . . . .29econtur gGmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Euro Hansa GmbH & Co. KG . . . . . . . . .49,51Euro-Tresor GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51GM Stahlbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Helios Lubeoil KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Husen Stahlbau GmbH & Co. KG . . . . . . . .53Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Koopmann-Jindelt GmbH . . . . . . . . . . . . . . .7Künneke GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Meyer Metallbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . .21Philharmonische Ges. . . . . . . . . . . . . . . . . .45RBB Büroeinrichtungen . . . . . . . . . .27,49,53Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49SBB Stiftung Begabtenförderw. . . . . . . . . .37Schnaars, Sprachtrainerin . . . . . . . . . . . . . .51Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . 23,39,43Schwanenberg, Naturheilpraxis . . . . . . . . . 53Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Standby GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Telekom Deutschland GmbH . . . . . . . . . . .U2VBG Verw.-Berufs-Genossenschaft . . . . . . .31Wisoak – Wirtschafts- u. Sozialakademie der Arbeiterkammer Bremen . . . . . . . . . . . 49

After Work: „philharmonischer ausklang”Jeden 3. Donnerstag im Monat bietetdie Musikwerkstatt der Bremer Philhar-moniker Bremen ein After-Work-Eventder besonderen Art an, genannt „phil-harmonischer Ausklang.“ Den Arbeits-tag im wahrsten Sinne musikalisch aus-klingen lassen, das kann man wiederam 20. Januar. Bei einem Glas Prosec-co erfährt der Gast von Musikpädago-gen Interessantes über den Aufbaueines Orchesters und natürlich über dieeinzelnen Instrumente – Ausprobiereninklusive! Dieses Veranstaltungsformateig- net sich auch als „Firmen-Incentive“für geschlossene Gruppen. Termine(und Bewirtung) können individuellvereinbart werden.

Die Veranstaltung findet in der Musikwerk-statt Bremen, Plantage 13, in Findorff statt.Die Teilnahmegebühr beträgt 12,00 Euro, Getränke inklusive. Anmeldung unter Telefon 0421 6267-314.

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UMWELTNOTIZEN

50 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

SERVICE&PRAXIS

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 92. Jahrgang Januar 2011

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 36 vom 1. Januar 2011

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor, [email protected]

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KGAm Hilgeskamp 51-57, 28325 BremenTelefon 0421 427980

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

ivw geprüft

∂ nordwest2050:3. Regionalkonferenz Am 27. Januar (15:30-18:30 Uhr) fin-det in der Handelskammer Bremen diedritte Regionalkonferenz des Projektesnordwest2050 statt. Dort werden unteranderem Klimaanpassungsstrategienaus der Praxis präsentiert. Im Mittel-punkt steht die Frage, was der Klima-wandel für die Unternehmen der Me-tropolregion Bremen-Oldenburg imNordwesten bedeutet. Professor Dr.Klaus Fichter von der Universität Ol-denburg hat im Sommer 2010 rund4.000 Unternehmen im Nordwestenbefragt. Laut Umfrage haben die Fol-gen des Klimawandels bereits heute für21 Prozent der Befragten eine sehrhohe Bedeutung für den Unterneh-menserfolg, die Mehrheit erwartet biszum Jahr 2050 sogar eine starke Zu-nahme der betriebswirtschaftlichen Be-deutung des Klimawandels. Auf der Re-gionalkonferenz werden die Gesamter-gebnisse der Befragung vorgestellt unddiskutiert. Darüber hinaus präsentierenVertreter von bremenports, Beluga Ship-ping und des Biohofes Freese ihre Stra-tegien zur Klimaanpassung. n

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Online-Anmeldung: www.nord-west2050.de: Anmeldeschluss 14. Januar.

∑ nordwest2050:Quickcheck für BetriebeDas Forschungsprojekt nordwest2050,das die Metropolregion Bremen-Olden-burg im Nordwesten auf die Folgen desKlimawandels vorbereiten soll, bietetUnternehmen einen Quickcheck an.Globale und regionale Klimaszenarienzeigen bereits heute deutliche Trendsder Veränderung. Was bedeuten diesefür Unternehmen? Welche Branchensind besonders stark betroffen? WelcheProzesse in Unternehmen sind em-pfindlich, welche robust? Anhand vonzehn Fragen können Unternehmenüberprüfen, was der Klimawandel fürsie bedeuten könnte und ob sie Anpas-sungsmaßnahmen ergreifen müssen.Die Testfragen wurden auf Grundlage

Staroßom: „Gastrechtnicht missbrauchen“Klimaverantwortung und unternehme-risches Denken gehören zusammen.Das war der Tenor auf dem Kongress„Energie – Zukunft – Unternehmen“,der Ende November in Bremerhavenauf Einladung der Klimaschutzagenturenergiekonsens stattfand. Sparkassen-vorstand Dr. Heiko Staroßom, der auchKlimabotschafter der energiekonsens

ist, gab in seiner Rede zu bedenken:Der Mensch ist nur Gast auf der Erdeund sollte dieses Recht nicht missbrau-chen. Dass Nachhaltigkeit und ökono-mische Wertschöpfung eng zusammen-hängen, verdeutlichte auch Bremerha-vens Oberbürgermeister Jörg Schulz.Professor Dr. Dieter Wegener von derSiemens AG stellte die Eco-Care-Matrixvor, ein Steuerungsinstrument für Un-ternehmensprojekte, das neben einerverbesserten Produktivität gleichran-gig CO2-Einsparziele berücksichtigt.

Den Zusammenhang von Umwelt-nutzen und Kostenersparnis demon-strierte auch der Sportbekleidungsher-steller Puma. Christian Conrad, Chefder Bremer Unternehmensberatungbrands & values erläuterte, wie beiPuma der Schuhkarton durch einenStoffbeutel ersetzt wird. Ein weiteresBest-Practice-Beispiel stellte RobertMeyer, Geschäftsführer der BüntingEnergie GmbH, vor. Das Unternehmenreagiere mit einem Effizienzkonzeptauch auf veränderte Marktbedingun-gen, die höheren Energieverbrauch ver-ursachen, wie etwa verlängerte Ge-schäftsöffnungszeiten und der Einsatzvon Informationstechnologien. n

www.energiekonsens.de, www.energieforum10.de

der speziell für die Metropolregion ent-wickelten Klimaszenarien erstellt. Siebesagen, dass es im Durchschnittganzjährig wärmer wird, die Sommer je-doch trockener und die Winter feuchterwerden. Zudem werden im NordwestenDeutschlands Starkregenereignisse, Hit-zeextreme und Sturmtage zunehmen. n

Quick-Check, Infos zu den Klimaszenarien undnordwest2050: www.nordwest2050.de

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 51

bremenports: „fahrrad-aktiver Betrieb 2010“Umweltsenator Dr. Reinhard Loske hatdie Hafengesellschaft bremenports als„fahrradaktiven Betrieb 2010“ ausge-zeichnet. bremenports unterstütze dieumweltfreundliche Mobilität seiner Be-schäftigten beispielhaft, sagte er. Sowürde den Mitarbeitern in Bremerha-ven in einer Tiefgarage ein abschließ-barer Gitterkäfig für die sichere Unter-bringung der Räder zur Verfügunggestellt; ferner gebe es mehrere Firmen-fahrräder. 2010 nahmen rund 25 der

knapp 400 Mitarbeiter von bremen-ports in Bremen und Bremerhaven ander Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“teil. Auch Geschäftsführer Stefan Wol-tering ist ein begeisterter Radfahrer.Zum siebten Mal hatten ADFC Bremenund AOK Bremen/Bremerhaven dieAktion „Mit dem Rad zur Arbeit“durchgeführt. 2010 beteiligten sich ins-gesamt 5.477 Aktive aus 425 Be-trieben. 71 Betriebe bewarben sich umdie vom Umweltsenator ausgelobtendrei Sonderpreise. Einen gewann die A & R Carton Bremen GmbH in Bre-

men-Hemelingen, ein Unternehmendes weltweit tätigen Verpackungsspe-zialisten. Rund 25 Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter in Bremen und Bremer-haven fahren regelmäßig mit dem Radzur Arbeit, hieß es in einer Mitteilung.Als Anreiz zur Teilnahme an der Aktionhabe die Geschäftsführung zum Bei-spiel eine Verlosung organisiert, bei dertäglich zehn Euro zu gewinnen waren.Der Preis der Aktion besteht aus einerUrkunde, einem Edelstahl-Fahrradstän-der und einer Betriebs-Fahrradtour fürdie A&R Carton-Beschäftigten. n

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‰ ANGEBOTE

HB-A-38-2010Gewerbepark in sehr guter Lage zwischen denStädten Bremen und Hamburg zu kaufen. GuteVerkehrsinfrastruktur (BAB A1 und A27). 24Stunden-Betrieb zulässig, keine Gewerbeein-schränkungen. Ein entsprechender Bebauungs-plan liegt vor. 140.000 qm an Firmen aus unter-schiedlichen Branchen sind verkauft. Es habensich bereits 27 Firmen angesiedelt. Die Vermark-tungsgesellschaft wird als GmbH betrieben undist Eigentümerin der Gewerbeflächen. Sie ver-kauft, vermietet und verpachtet Gewerbegrund-stücke und ist bei allen ansiedlungsrelevantenFragen behilflich. Sie unterstützt bei Baugeneh-migungen und stellt Kontakte zu entsprechen-den Behörden und Verwaltungen her. Es sindnoch 110.000 qm frei, parzellierbar.

HB-A-39-2010Kleines Einzelhandelsgeschäft (frische Brötchen,Lebensmittel, Getränke) mit Imbissbereich, sehrgute Lage nahe Bremen, eine große Anzahl vonStammkunden, vor 13 Jahren vom jetzigen Inhaber gegründet, sucht altersbedingt einenNachfolger. Das Geschäft kann mit dem gesam-ten Inventar übernommen werden.

HB-A-42-2010Aus Altersgründen beabsichtige ich, mein lang-jährig bestehendes Unternehmen zu verkaufen.Das Unternehmen ist ein Spezialbetrieb in Sachen Sondermaschinenbau, Bereich Anlagen-baugeräte im Flufördersektor und Krangerätefür Häfen und Industrie, inklusive Wartungs-und Serviceleistungen.

HB-A-43-2010Langjährig bestehender Copyshop mit kom-plettem Inventar zu verkaufen. Verkehrsgüns-tige Lage in einem Nebenzentrum ohne Kon-kurrenz. Angeboten werden sämtliche Kopier-dienstleistungen, Digitaldruck, Textildruck nebstgrafischen Arbeiten; außerdem Verkauf von Büromaterial und Postkarten. Das Inventar besteht aus mehreren Kopiergeräten, EDV, Regalen, Warenbestand und Spezial-Werkzeugenfür verschiedene Aufgaben. Langjährige Stamm-kundschaft im gewerblichen und privaten Bereich. Eine intensive Einarbeitung wirdgewährleistet. Günstige Miete.

HB-A-44-2010Langjähriges, gut eingeführtes Familienunter-nehmen im Bereich Textil. Gesucht wird aus gesundheitlichen Gründen Nacholger/in. DasGeschäft befindet sich in guter Lage und hatvorwiegend Stammkunden (ca. 700); die Aus-stellungsfläche beträgt 35 qm, hinzu kommenLager und Aufenthaltsraum (15 qm). Verfügtüber eine neue Einrichtung. Das Geschäftwürde sich auch als Nähatelier eignen.

52 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

HB-A-45-2010Ein Online Versandhandel (gegründet 2007)mit vielen Produkten aus den Bereichen

Schwimmbecken und Zubehör zu verkaufen. Der Poolbereich umfasst das gesamte Angebotvon aufblasbaren Schwimmbecken und Aufstell-becken jeglicher Art und Größe. Bereits 2010wurde ein Umsatz von 3,0 Millionen Euro erreicht, bei einer sehr guten Rendite. DemKäufer wird ein gutes Geschäft mit erheblichemPotenzial an Umsatzsteigerung angeboten, eineentsprechende Einarbeitung wird vom Inhabergerne übernommen.

‰NACHFRAGEN

HB-G-14-2010Dipl.-Ing. in leitender Funktion sucht Produktions-unternehmen oder technischen Dienstleister zumKauf. Altersnachfolgeregelung mit „sanftem“Übergang selbstverständlich möglich. InnovativeProdukte/Dienstleistungen mit Zukunftspotenzialbevorzugt. Absolute Diskretion wird zugesichert.

HB-G-21-2010Wir wollen weiter kräftig wachsen und suchen zur Arrondierung ein passendes Elektronik-, Solar-,Produktions- oder Handwerksunternehmen.

HB-G-22-2010Suche einen Heizungs-Sanitär-Betrieb zum Kaufoder zur Übernahme.

HB-G-23-2010Suche produzierendes Industrieunternehmen zur Nachfolge, Kauf oder Beteiligung. Gute Eigen-kapitalausstattung ist vorhanden. Als angestellterGeschäftsführer eines international tätigenIndustrieunternehmens trage ich Verantwortungfür rund 100 Mitarbeiter sowie 30 Millionen EuroUmsatz. Unternehmerisches Denken und Handelnliegen in meiner Persönlichkeit. Meine heutigeAufgabe umfasst alle Bereiche der Unternehmens-führung. Mein Wissen und meine Energie möchteich gerne in eine eigene unternehmerische Zukunft investieren.

HB-G-24-2010Wir suchen ein mittelständisches Unternehmen im Bereich Handel oder Dienstleistungen, gerneauch Groß- oder Außenhandel, evtl. mit Laden-geschäft.

HB-G-25-2010Industrie/Handelsvertretung im Bereich Elektrotechnik/Elektroinstallation

HB-G-26-2010Für Immobilienfinanzierungen habe ich Darlehensgeber bis zu 200.000 Euro und sucheeinen Partner, der sich beteiligen möchte. Interessante Rendite.

HB-G-27-2010Nach der Ausbildung zum Industrietechnologen(Siemens-Technik-Akademie Berlin) absolviere ichzurzeit ein duales Studium im Bereich Mechatro-

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Jutta Deharde, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen, oder per E-Mail: [email protected]; [email protected]

nik bei einem mittelständischen Unternehmen inBremen. Praktische Erfahrungen habe ich bereitsbei einem Frankfurter Unternehmen gesammelt.Im März 2012 werde ich meinen Bachelor-Ab-schluss erlangen und würde dann gern als Assis-tent der Geschäftsleitung o. ä. anfangen, um michauf eine spätere Übernahme vorzubereiten.

HB-G-28-2010Ich suche ein Unternehmen (Handwerk, Produk-tion, Handel, Dienstleistung) mit einem Umsatzvon mehr als 1,0 Million Euro p.a., das noch Ent-wicklungspotenzial besitzt.

HB-G-29-2010Technisch versierter Geschäftsführer auf der Suche nach einer (aktiven) Beteiligung oder Nach-folge mit Schwerpunkt in der Technik, wie Auto-matisierung, Robotik, Förderanlagen o. ä. (auch Produktion).

HB-G-30-2010/S-4808aaBetriebsleiter eines stahlverarbeitenden Unter-nehmens mit den Standbeinen CNC-Zerspanungund Konstruktionsbau sucht zwecks Teilhaber-schaft oder Unternehmensnachfolge ein kleinesoder mittleres Unternehmen in der Zulieferbranche.Erfahrungen im Vertrieb von Investitionsgütern,der CNC Programmierung (Dreh-/Fräszentren;Multifunktionszentren), dem Qualitätswesensowie in der Angebotserstellung für Einzel undKleinserienfertigung können nachgewiesen werden.

HB-G-31-2010Erfahrenes Geschäftsführerduo sucht Unterneh-mensübernahme im Raum Nordwestdeutschland.Branche flexibel mit Ausnahme von Landwirt-schaft, Autohandel, komplexen erklärungs-bedürftigen technischen Produkten und Hand-werksbetrieben. Gerne auch international tätigesUnternehmen. Eigenkapital vorhanden.

HB-G-32-2010Sehr erfolgreicher branchenunabhängiger Kaufmann (44, prakt. Betriebswirt), elf Jahre Geschäftsleiter (Prokurist eines Großhandels mitdrei Lagerstandorten (Kunststoffe für Bau, Wer-bung, Industrie), zwei Jahre Geschäftsführer einesInternet-Handels (Lebensmittelindustrie) suchtneue Herausforderung als GF/GL/Niederlas-sungs-/ID-7VT-Leiter. Finanzielle Beteiligung möglich. Keine Versicherungen oder Finanzdienst-leistungen. Standort Bremen, Umkreis 100 km.

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 53

KOOPERATIONSBÖRSE RECYCLINGBÖRSE

HB-13-2010-PMetallbaubetrieb aus Bremen mit sehr gutenVerkehrsanbindungen bietet freie Kapazitätenauf 2000 qm Produktionsfläche + 500 qm Aus-stellungsfläche in den Bereichen der Blechbear-beitung in Stahl/Edelstahl/Aluminium mit eigener Laserschneidanlage und Biegezentrumsowie das Anfertigen von Schweiß- und Mon-tagebaugruppen und Fräsarbeiten inkl. eigenerLackierhallen. Des Weiteren stehen bis zu 7.000qm Freifläche zur Verfügung inkl. eigenem Fuhr-park. Langfristige Kooperations- und Auftrags-partner gesucht.

HB-14-2010-HEiner der marktführenden Spezialisten im Bereich Laminiersystem und Ausweis-/Identifi-kationssysteme sucht zur Verstärkung des Vertriebsteams einen Außendienstmitarbeiter/freien Handelsvertreter. Professionelles Umfeld,umfassende Einarbeitung, wachstumsstarkerMarkt. Attraktive Vergütung auf Provisionsbasis.

HB-15-2010-DGewerbehof, Neubau, zentrale Lage in Bremen-Nord (zwischen A 27, B6 und B75) sucht nochMieter für jeweils 220 qm Lager/Werkstatt; Isotor 5 x 5 m + 60 qm Büro (auch größer). Ab Januar 2011 (provisionsfrei).

KS-914Wir suchen Partnerbetriebe, die die von uns ent-wickelten Produkte aus Gussmarmor (ca. 25 ver-schiedene Produkte z. B. Designermöbel, Trep-pen, wasserdichte Terrassen usw.) in Lizenz her-stellen möchten.

KS-1019Biete Halle mit Produktionsprogramm zurHerstellung von ca. 30 Produkten aus Mineral-marmor an.

VS-HV-35/10Wir sind offizieller Alleinimporteur für vielenamhafte Premiumzigarren aus der Karibik inDeutschland. Wir suchen ab sofort eine/n freienHandelsvertreter/in für Nord-Deutschland (PLZGebiete: 48, 49, 20-29, 30-33, 37, 38). DerSchwerpunkt dieser Tätigkeit liegt im Verkaufunserer Premiumzigarren und Accessoires. Siebetreuen den Tabakwarenfachhandel und diegehobene Gastronomie.

‰ ANGEBOTE

HB-A-2762-7, Pkw- und Lkw-Reifen; 2.000 Stück;Verpackungsart nach Absprache; nur Selbstab-holung; einmalig; kostenlos; BremenBI-A-2637-12, Komposterde frisch mit Analyse;500 t; regelmäßig anfallend; Verpackungsartlose; Transport nach Absprache; OstwestfalenBI-A-2758-6, Baumwollreste (Flusen 100 % naturfarben); 700 kg bis zu 2--3 t; alle 3-4 Mo-nate (700 kg) bis zu einmal jährlich; in Poly-säcken; nur Selbstabholung; GüterslohBI-A-2854-6, Lederstücke/-reste in verschiede-nen Größen, Farben und Stärken (teilweise auchsehr große Stücke, viertel/halbe Häute); 15 t;regelmäßig; Mindestabnahme: 5 t; Verpackungs-art in Säcken; Transport nach Absprache; Nordrhein-WestfalenH-A-2076-7, Silikonkautschuk, bunt; 250 kg;vierteljährlich; Verpackungsart nach Absprache;nur Selbstabholung; VB; HannoverH-A-2326-12, Kokosfaser; Kokosläufer, braun, 2 m breit, variable Längen; 5.000 qm; einmalig;in Rollen; Abholung der Ware erforderlich, Lkw;0,50 Euro/qm; HannoverH-A-2499-1, Phosphorsäure, 65 %; Filterabfälle,die bei der Umsetzung von Phosphin entstehen.Die Konzentration kann schwanken, liegt aberum 65 %; 360 kg; jährlich; in Kanistern; Trans-port nach Absprache; kostenlos; HannoverHH-A-2236-5, Sperrholz; Dicke 8 mm bis 30 mm;Größe 1.220 mm x 2.440 mm, 1.250 mm x2.500 mm, 1.500 mm x 2.500 mm & 1.500 mmx 3.000 mm; Preis nach Angebot; HamburgHH-A-2669-4, Aktenvernichtung; unregelmäßig;im Container; Anlieferung möglich; HamburgHH-A-2811-3, jegliche Art von Schrott- & Metall-abfällen, Kupfer, Messing, Rotguss, E-Motoren,Kabelabfälle, etc.; Container können bei regel-mäßig anfallendem Material bzw. bei Einrich-tung von Baustellen zur Verfügung gestellt werden. Weitere Informationen sind telefonischoder auch gerne in einem persönlichen Ge-spräch erhältlich; grundsätzlich jegliche Größen-ordnung; Verpackungsart und Transport nach Absprache; bundesweitOL-A-2000-2, PP-Monofillgewebe; Polypropylen-Monofillgewebe: hergestellt für die Lebensmit-telindustrie, speziell für Käsereien, geeignet u. a. zum Filtern, Abdecken, Unterlegen; 37 Rollen a 50 m/ Breite 0,54 m; einmalig; Landkreis Ammerland

STD-A-2493-8, Altglas, Hohlglas, ca. 1 Contai-ner, halbjährlich, AhausenSTD-A-2803-1, Rückstand aus der Montanwachs-produktion; Transport bei ca. 120 Grad, Chlorund Schwefel < 1 %, heizwertreich ca. 40MJ/Kg, GefStVO Xn, AVV 070708; > 1.000 t/a;regelmäßig; Verpackungsart lose im Tankcon-tainer; Transport: frei Anlage; bundesweitSTD-A-2804-1, Alkylphenol-Rückstand; Abfall,Abfallschlüsselnummer AVV 070708, ca. 31MJ/Kg Heizwert, GefStVO T, Transport im Ther-motankwagen; 1.000 t/a; regelmäßig; Verpa-ckungsart lose im Tankcontainer; bundesweit

‰ NACHFRAGEN

HB-N-2727-12, Tonerkartuschen, Tintenpatronen, CD, DVD; kosten-freie Entsorgung bzw. Vergütung nach Absprache; unregelmäßig;bundesweitHB-N-2730-12, verbrauchte Tintenpatronen und Tonerkartuschen;nach Absprache; regelmäßig; bundesweitBI-N-2689-3, Edelstahlprofile ab 30x30x3 bis 100 x 100, Quadrat-rohre ab 30 x 30 bis 60 x 60, Rohre ab Dm 30 bis 60; regelmäßig;OWL BI-N-2695-2, PVC-h-Produktionsabfälle, Restposten, Fensterrahmen,Profilstangen, Profile, Rolladen, etc.; regelmäßig; NRWH-N-2784-12, wir kaufen Transformatoren aller Art aus der Elektro-industrie und aus der Energieversorgung; 1-50.000 kg; unregelmäßiganfallend; Verpackungsart und Transport nach Absprache; bundes-weitH-N-2826-11, wiederverwertbare Materialien, Gummi-, Kunst-, Baum-woll-, Leder-Stoffe, Plane, etc., auch Industriemüll, Ringe, Karabiner,Plättchen; alle wiederverwertbaren, industriellen Materialien, alleKunst-/Stoffe aus der Produktion zur Weiter-/Wiederverwendungauch Verpackung & Papier & Pappe; un-/regelmäßig anfallend; Verpackungsart nach Absprache; Transport nach Absprache/gegenAbholung; Hannover & RegionHH-N-2234-2, Silikon; Menge/Gewicht und Häufigkeit sind unter-schiedlich; bundesweitHH-N-2435-2, Scrap TV und PC Gehäuse aus ABS oder aus HIPS; TV,PC Gehäuse gepresst und in Bälle gepackt; 20 Stück; monatlich;Transport nach Absprache; Preis nach Vereinbarung; bundesweitHH-N-2619-2, ABS, PP und HIPS; TV, PC Gehäuse, gepresst; contai-nerweise; monatlich; Verpackungsart als Ballen; Transport nach Absprache; Preis nach Vereinbarung; bundesweitOL-N-2258-12, Paraffin mit Schmelzpunkt bei 40 bis 60° C, darfverschmutzt oder verfärbt sein; bis zu 26 m³; einmalig; PLZ 49632

STD-N-2510-2, suche Wasserfässer, 1.000 Liter, Kunststoff, gebraucht, im Großraum BremenSTD-N-2511-3, suche Gitterboxen, gebraucht, Anfallstelle im Großraum Bremen; regelmäßig

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54 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

KAMMEROFFIZIELL

Nachtragswirtschaftssatzung der Handelskammer Bremen für das Geschäftsjahr 2010

In Ergänzung seines Wirtschaftsbeschlusses vom 14. Dezember 2009 hat das Plenum derHandelskammer am 6. Dezember 2010 eine Nachtragswirtschaftssatzung verabschiedet. Sie enthält die Nachträge, die mit folgenden Endsummen festgestellt wurden:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird:

1. im Erfolgsplanmit der Summe der Erträge von EUR 14.419.550,-mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von EUR 14.369.003,-mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von EUR 50.547,-

2. im Finanzplanmit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von EUR 3.000.000,-mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von EUR 16.636.000,-mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von EUR 3.859.997,-(Abschreibungen/Veränderungen der Rückstellungen)mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von EUR 16.636.000,-

festgestellt.

Hinsichtlich der Abschnitte II. (Beitrag) und III. (Kredite) wurden keine Änderungen beschlossen.

Bremen, den 6. Dezember 2010Handelskammer Bremen

Otto Lamotte Dr. Matthias Fonger Janina Marahrens-HashagenPräses I. Syndicus Rechnungsführerin

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 55

Wirtschaftssatzung der Handelskammer Bremenfür das Geschäftsjahr 2011

Das Plenum der Handelskammer Bremen hat in seiner Sitzung am 6. Dezember 2010 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956(BGBl. I, S. 920 ff.), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Vierten Gesetzes zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicherVorschriften vom 11. Dezember 2008 (BGBl. I, S. 2418), und der Beitragsordnung vom 10. Dezember 2007, gültig ab 1. Januar 2008, folgende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2011 (1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011) beschlossen:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird:1. im Erfolgsplan

mit der Summe der Erträge in Höhe von EUR 12.979.200,-mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von EUR 12.958.500,-

mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von EUR 20.700,-

2. im Finanzplanmit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von EUR 0,-mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von EUR 510.000,-

mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von EUR 420.150,-(Abschreibungen/Veränderungen der Rückstellungen)mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von EUR 510.000,-

festgestellt.

II. Beitrag1. Nicht in das Handelsregister eingetragene natürliche Personen und Personengesellschaften, deren Gewerbeertrag,

hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, EUR 5.200,-- nicht übersteigt, sind vom Beitrag freigestellt.Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31.12.2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe-betrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der Kammer, in dem die Betriebseröffnung erfolgt, und fürdas darauf folgende Jahr von Grundbeitrag und Umlage sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb EUR 25.000,-- nicht übersteigt.

2. Als Grundbeiträge sind zu erheben von 2.1 Kammerzugehörigen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind und

deren Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert,a) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bisEUR 7.800,--, soweit nicht die Befreiung nach Ziff. 1 eingreift, EUR 35,--b) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von überEUR 7.800,-- bis EUR 24.500,--, EUR 90,--c) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von überEUR 24.500,-- bis EUR 76.800,-- EUR 200,--

2.2 Kammerzugehörigen, die im Handelsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichtetenGeschäftsbetrieb erfordert, mit einem Verlust oder Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bis EUR 76.800,-- EUR 200,--

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56 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

KAMMEROFFIZIELL

2.3 allen Kammerzugehörigen mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbe--betrieb, von über EUR 76.800,-- oder großen Unternehmen im Sinne des § 267 HGB EUR 450,--Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziff. II. 2.2 zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Funktion eines persönlich haftenden Gesellschafters in nicht mehr als einer ebenfalls der Kammer zugehörigen Personenhandelsgesellschaft erschöpft (persönlich haftende Gesellschafter i.S.v. § 161Abs. 1 HGB), wird auf Antrag der zu veranlagende Grundbeitrag um 50 % ermäßigt.

3. Als Umlagen sind zu erheben 0,35 % des Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von EUR 15.340,-- für das Unternehmen zu kürzen.

4. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2011.5. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb des Bemessungsjahres nicht bekannt ist, wird eine

Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des der Kammer zum Zeitpunkt des Erlasses desBeitragsbescheides vorliegenden Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb des jüngsten Kalenderjahres erhoben.Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb nicht bekannt ist, der Kammer jedoch Gewerbesteuermess-beträge vorliegen und der letzte Gewerbesteuermessbetrag größer als „EUR 0,--“ ist, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des Gewerbeertrages, der mit der Formela) einheitlicher Gewerbesteuermessbetrag für Jahre bis einschließlich 1997: Messbetrag x 0,865 x 20 (+ EUR 24.542,01 [DM 48.000,--] bei natürlichen Personen und Personengesellschaften)b) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 1998: Messbetrag x 20 (+ EUR 24.542,01 [DM 48.000,--] bei natürlichen Personen und Personengesellschaften)c) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 2002:Messbetrag x 20 (+ EUR 24.500,-- bei natürlichen Personen und Personengesellschaften)aus dem letzten der Kammer vorliegenden Gewerbesteuermessbetrag ermittelt wird, erhoben.

Soweit keine Gewerbesteuermessbeträge größer als „EUR 0,--" vorliegen, der Kammerzugehörige jedoch seinen Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb mitgeteilt hat, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des mitgeteilten Betrages erhoben.

Soweit ein Kammerzugehöriger, der nicht im Handelsregister eingetragen ist und dessen Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert, die Anfrage der Kammer nach der Höhe des Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht beantwortet hat, kann die Kammer die Bemes-sungsgrundlagen entsprechend § 162 AO schätzen oder eine Veranlagung nur des Grundbeitrages gem. Ziff. II. 2. durchführen.

III.Kredite

Investitions- und Kassenkredite sind nicht vorgesehen.

Bremen, den 6. Dezember 2010Handelskammer Bremen

Otto Lamotte Dr. Matthias Fonger Janina Marahrens-HashagenPräses I. Syndicus Rechnungsführerin

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 57

A. Verwaltungsgebühren

EUR

1. Gebühr für die Ausstellung von Ursprungszeugnissen, für die Bescheinigung von Handelsrechnungen/Zoll-fakturen, Original einschl. Kopien 5,00Für jede ab der sechsten Kopie im händischen Verfahren 0,50

2. Für sonstige für den Außenhandel erforderliche Bescheinigungen, Original einschl. Kopien 5,00 Für jede ab der sechsten Kopie im händischen Verfahren 0,50

3. Gebühr für die Ausstellung von Carnets A.T.A.3.1 für Kammerzugehörige 15,00 3.2 für Nichtkammerzugehörige 25,00

4. Gebühr für nicht ordnungsgemäß abgewickelte Carnets A.T.A. 15,00

5. Gebühr für die Eintragung eines Umschulungs-verhältnisses 25,00

6. Gebühr für die Eintragung eines Praktikanten-verhältnisses 25,00

7. Gebühr für die Eintragung eines Ausbildungsverhält-nisses (einschließl. Anschlussverträge bei Stufenaus-bildungsberufen). Die Eintragungsgebühr entfällt für den Ausbildungsvertrag, mit dem ein Ausbildungsplatz wiederbesetzt wird, der durch eine vorzeitige Lösung(Rücktritt vom Vertrag vor Ausbildungsbeginn oderLösung in der Probezeit) im selben Jahr frei geworden ist. 25,00

8. Gebühr für die Zwischenprüfung8.1 kaufm. Berufe ohne Fertigkeitsteil 45,00 8.2 kaufm. Berufe mit Fertigkeitsteil 75,00 8.2.1 zzgl. Materialkosten in Höhe von 0,50 bis 255,00

für Prüfungen nach 8.2 bei Bedarf8.3 gewerblich-technische Berufe 90,00

9. Gebühr für Abschlussprüfungen9.1 von Bewerbern mit Eintragung in das Verzeichnis der

Berufsausbildungsverhältnisse bei der Handelskammer Bremen

9.1.1 kaufm. Berufe ohne Fertigkeitsteil 90,00 9.1.2 kaufm. Berufe mit Fertigkeitsteil 130,00 9.1.2.1 zzgl. Materialkosten in Höhe von 0,50 bis 255,00

für Prüfungen nach 9.1.2 bei Bedarf9.1.3 gewerblich-technische Berufe 180,00 9.1.4 in zweigestuften Berufen bei Abschluss9.1.4.1 der ersten Stufe 180,00 9.1.4.2 der zweiten Stufe 180,00 9.1.5 in dreigestuften Berufen bei Abschluss9.1.5.1 der ersten Stufe 90,00 9.1.5.2 jeder weiteren Stufe 90,00

9.1.6 Berufe mit gestreckter Prüfung – gewerblich 360,009.1.7. Berufe mit gestreckter Prüfung – kaufmännisch 135,00

9.2 von Bewerbern ohne Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse bei der Handelskammer Bremen sowie von Bewerbern mit Zulassung gemäß § 43 Abs. 2 und § 45 Abs. 2 und 3 BBiG

9.2.1 kaufm. Berufe ohne Fertigkeitsteil 135,009.2.2 kaufm. Berufe mit Fertigkeitsteil 195,009.2.2.1 zuzüglich Materialkosten in Höhe von 0,50 bis 255,00

für Prüfungen nach 9.2.2 bei Bedarf9.2.3 gewerblich-technische Berufe 275,009.2.4 in zweigestuften Berufen bei Abschluss9.2.4.1 der ersten Stufe 275,009.2.4.2 der zweiten Stufe 275,009.2.5 in dreigestuften Berufen bei Abschluss9.2.5.1 der ersten Stufe 135,009.2.5.2 jeder weiteren Stufe 135,009.2.6 Berufe mit gestreckter Prüfung – gewerblich 550,009.2.7 Berufe mit gestreckter Prüfung – kaufmännisch 190,00

9.3 Gebühr für kaufmännische und gewerbliche Zwischen- und Abschlussprüfungen von Bewerbern anderer IHKn

9.3.1 kaufm. Zwischenprüfung und Teil 1 der Abschlussprüfung, andere IHK 150,00

9.3.2 gewerbliche Zwischenprüfung und Teil 1 der Abschlussprüfung, andere IHK 200,00

9.3.3 kaufm. Abschlussprüfung und Teil 2 der Abschlussprüfung, andere IHK 300,00

9.3.4 gewerbliche Abschlussprüfung und Teil 2 der Abschlussprüfung, andere IHK 400,00

10. Gebühr für Umschulungsprüfungen10.1 Geprüfte/r Flugzeugabfertiger/-in 230,00

11. Gebühr für Ausbildereignungsprüfungen 170,00 11.1 je Prüfungsteil 85,00

12. Gebühr für Meisterprüfungen (ohne Prüfung gemäß AEVO)12.1 Geprüfte/r Industriemeister/in Metall12.1.1 Teil Basisqualifikation 150,00 12.1.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 12.2 Geprüfte/r Meister/in für Veranstaltungstechnik 450,00 12.3 Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik12.3.1 Teil Basisqualifikation 150,00 12.3.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 12.4 Geprüfte/r Küchenmeister/in12.4.1 Grundlegende Qualifikation 100,0012.4.2. Handlungsspzifische Qualifikation 150,0012.4.3. Praktischer Prüfungsteil 240,0012.5. Geprüfte/r Industriemeister Mechtaronik12.5.1 Teil Basisqualifikation 150,0012.5.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00

Gebührentarif der Handelskammer Bremen(gemäß § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung)Das Plenum der Handelskammer Bremen hat in seiner Sitzung am 6. Dezember 2010 den Gebührentarif wie folgt beschlossen:

EUR

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58 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

KAMMEROFFIZIELL

12.6 andere Meisterprüfungen 365,0012.7 Geprüfte/r Logistikmeister/in 12.7.1 Teil Grundlegende Qualifikation 150,0012.7.2 Teil Handlungsspezifische Qualifikation 300,00

13. Gebühr für Fachwirteprüfungen (ohne Prüfung gemäß AEVO)13.1 Geprüfte/r Bankfachwirt/in 380,00 13.2 Geprüfte/r Immobilienfachwirt/in 380,00 13.3 Geprüfte/r Industriefachwirt/in 380,00 13.4 Geprüfte/r Verkehrsfachwirt/in 380,00 13.4.1 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00 13.5 Geprüfte/r Versicherungsfachwirt/in/Gepr. Fachwirt/

in für Versicherung und Finanzen13.5.1 Teil I/A 150,00 13.5.2 Teil II/B 230,00 13.5.3 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00 13.6. Geprüfte/r Handelsfachwirt/in 380,0013.6.1 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,0013.7 Technische/r Fachwirt/in (alte VO) 380,00 13.8 Geprüfte/r Medienfachwirt/in13.8.1 Grundlegende Qualifikation 150,00 13.8.2 Handlungsspezifische Qualifikation 300,00 13.8.3 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00 13.9 Gepr. Wirtschaftsfachwirt/in13.9.1. Wirtschaftsbezogene Qualifikationen 150,00 13.9.2. Handlungsspezifische Qualifikationen 300,0013.9.3 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,0013.10 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in13.10.1 Betriebswirtschaftliche Qualifikationen 150,00 13.10.2 Technische Qualifikationen 150,00 13.10.3 Handlungsspezifische Qualifikationen 200,0013.10.4 zusätzlich pro Zusatzqualifikation 115,00

14. Gebühr für Fachkaufleuteprüfungen(ohne Prüfung gemäß AEVO)

14.1 Geprüfte/r. Bilanzbuchhalter/in (alte VO) 380,00Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in (neue VO):Teil A 140,00Teil B 140,00Teil C 100,00Organisations- und Führungsaufgaben 150,00

14.2 Gepr. Personalfachkaufmann/frau 380,00 14.3 Gepr. Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik 400,00 14.4 Andere Fachkaufleute 320,00

15. Gebühr für „Andere Fortbildungsprüfungen“15.1 Geprüfte/r Betriebswirt/in 535,00 15.2 Geprüfte/r Controller/in 535,00 15.3 Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in15.3.1 Teil Wirtschaftliches Handeln und betrieblicher

Leistungsprozess 150,00 15.3.2 Teil Führung und Management 220,00 15.3.3 Fachübergreifender technikbezogener Prüfungsteil 150,00 15.4. Geprüfte/r Betriebswirt/in15.4.1 Teil Wirtschaftliches Handeln und betrieblicher

Leistungsprozess 150,00 15.4.2 Teil Management und Führung im Unternehmen 220,0015.4.3 Projektarbeit und projektarbeitsbezogenes

Fachgespräch 150,0015.5 Diätköchin/koch 250,00 15.6 Hafenfacharbeiter/in 230,00 15.7 Servicemonteur/in für Windenergieanlagentechnik 500,00 15.8 Geprüfte/r Pharmareferent/in 350,00

16. Fälligkeit von Prüfungsgebühren nach Ziffern 8. bis 15. Die Gebühren nach Ziffern 8. bis 15. werden mit Prüfungs-zulassung fälig, bei Zulassung zu einem Prüfungsteil wirddie Gebühr für diesen fällig.

17. Gebühr für die Bestätigung der Gleichwertigkeit im Prüfungszeugnis 90,00

18. Gebühr für Freistellungsbescheinigung gemäß AEVO 15,00

19. Gebühr für den Nachweis der fachlichen Eignung zur Führung von Güterkraftverkehrsunternehmen

19.1 Gebühr für die Vorbereitung/Durchführung der Fachkundeprüfung 180,00

19.2 Gebühr für die Anerkennung leitender Tätigkeit gemäß § 7 BZVO GüKG: 50 % der unter 19.1 genannten Gebühren

19.3 Gebühr für die Ausstellung einer Fachkundebescheinigung auf Grund gleichwertiger Abschlussprüfung 30,00

19.4 Gebühr für die Umschreibung einer beschränkten Fachkundebescheinigung 30,00

20. Gebühr für die Ausfertigung von Zweitschriften, IHK-Zertifikaten und Bescheinigungen

20.1 Gebühr für die Ausfertigung einer Zweitschrift nach demBerufsbildungsgesetz 50,00

20.1.2 Gebühr für die Ausfertigung sonstiger Zweitschriften 20,0020.2 DIHK-Zertifikat „Schlankes Konzept“ 100,00 20.2.1 Qualifizierungskonzept „Praxistraining mit

IHK-Zertifikat“ 210,00 20.3 Gebühr für die Ausfertigung einer Bescheinigung

über Ausbildungszeiten für die Versicherungsträger 20,00

21. Gebühr für den Nachweis der fachlichen Eignung zur Führung von Unternehmen des Straßenpersonenverkehrs(Taxen und Mietwagen)

21.1 Gebühr für die Vorbereitung/Durchführung derFachkundeprüfung 150,00

21.2 Gebühr für die Anerkennung leitender Tätigkeit gem.§ 7 PBZugV: 50 % der unter 21.1 genannten Gebühren

21.3 Gebühr für die Ausstellung einer Fachkundebeschei-nigung auf Grund gleichwertiger Abschlussprüfung 30,00

22. Gebühr für Prüfungen über den Nachweis der Sachkenntnis im Einzelhandel mit freiverkäuflichenArzneimitteln 100,00

23. Gebühr auf Grund § 14 Abs. 3 der Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahnen und Binnenschifffahrt (GGVSEB)

23.1 Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennung zur Durchführung von Schulungen

23.1.1 1. Kurs 355,0023.1.2 je weiterer Kurs 175,00 23.2 Wiedererteilung der Anerkennung23.2.1 1. Kurs 175,00 23.2.2 je weiterer Kurs 85,00 23.3 Bearbeitung von Anträgen auf Modifikation der

Anerkennung (nach Aufwand) 50,00 bis 255,0023.4 Lehrgangsabschlussprüfungsgebühr 40,00 23.4.1 Ersatzausstellung der ADR-Bescheinigung 25,00

EUR EUR

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29.8 Besteht eine einzutragende Organisation aus einer Vielzahlvon Standorten unterschiedlicher Behördenzuständigkeit, kann die registerführende Stelle wegen des daraus resultierenden Mehraufwandes eine höhere Gebühr, als im Gebührenrahmen vorgesehen, festsetzen.

30. Gebühr für das Bewachungsgewerbe 30.1 Unterrichtung für Selbstständige, Geschäftsführer

und Betriebsleiter – 80 Std. – 880,00 30.2 Unterrichtung für Mitarbeiter – 40 Std. – 440,00 30.3 Prüfungsgebühr 150,0030.4 Prüfungsgebühr für die Wiederholungsprüfung 75,00

31. Entscheidungen über die öffentliche Bestellung und Vereidigung/Anerkennung von Sachverständigen

31.1 Sachverständige, Versteigerer31.1.1 Bei Erstbestellung 400,0031.1.2 Bei Wiederbestellung 200,0031.2 Messer, Zähler, Wäger, Probenehmer, Eichaufnehmer u.ä.31.2.1 Bei Erstbestellung 150,0031.2.2 Bei Wiederbestellung 70,0031.3 Anerkennung von Sachverständigen nach § 18

Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG)31.3.1 Bei Erstanerkennung 400,0031.3.2 Bei Wiederanerkennung 200,00

32. Gebühr für die Stellungnahme gegenüber der Bundesagentur für Arbeit zum Nachweis der

32.1 Tragfähigkeit eines Existenzgründungsvorhabens zur Erlangung eines Gründungszuschusses (SGB III, § 57) 50,00

32.2 weiteren Geschäftstätigkeit zur Fortgewährung eines Gründungszuschusses (SGB III, § 58), soweit nicht für die gleiche Geschäftstätigkeit bereits eine Gebühr nach Ziffer 32.1 entrichtet wurde 50,00

32.3 Tragfähigkeit für die beabsichtigte Aufnahme einerErwerbstätigkeit zur Erlangung von Einstiegsgeld(SGB II, § 16b) 50,00

33. Beitreibungsgebühr 20,00

34. Gebühr für das Versicherungsvermittlerrecht34.1 Registrierung von Vermittlern/Beratern 25,00 34.2 Erlaubnisverfahren (§ 34 d Abs. 1 GewO und

§ 34 e Abs. 1 GewO) 240,00 34.3 Erlaubnisbefreiung produktakzessorische

Vermittler (§ 34 d Abs. 3 GewO) 120,00 34.4 Erlaubnisverfahren Berater gem. § 156 Abs. 3

GewO: Umschreibung der Erlaubnis nach RechtsberaterG 50,00 bis 120,00

34.5. Widerruf der Erlaubnis 100,0034.6 Schriftliche Auskunft 15,00 34.7 Änderungen und Ergänzungen (Sachverhaltsprüfung):34.7.1 Registerdaten, außerhalb der Gewerbeanzeige 20,00 34.7.2 Ergänzung weiterer EU-Staaten 20,00 34.7.3 Ersatzbescheinigung 20,00 34.8 Sachkundeprüfung:34.8.1 Gebühr Gesamtprüfung 280,00 34.8.2 Gebühr für (Wiederholung) praktische Prüfung 140,00 34.9. Prüfung gem. § 15 VersVermVO 100,00

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24. Gebühr auf Grund § 2 Abs. 2 der Gefahrgutbeauftragten-verordnung – GbV

24.1 Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennung zur Durchführung von Schulungen

24.1.1 1. Teil 510,00 24.1.2 je weiterer Teil 330,00 24.2 Wiedererteilung der Anerkennung zur Durchführung

von Lehrgängen ohne wesentliche Änderung: 50 % der unter 24.1.1 und 24.1.2 genannten Gebühren

24.3 Bearbeitung von Anträgen auf Modifikation der Anerkennung (nach Aufwand) 50,00 bis 255,00

24.4 Gebühr für die Vorbereitung/Durchführung einer Gefahrgutbeauftragtenprüfung 105,00

24.4.1. Ersatzausstellung des Schulungsnachweises des Gefahrgutbeauftragten 35,00

25. Erteilung/Entscheidung über die Erteilung einer Sachkundebescheinigung gemäß Chemikalien-Klimaschutzverordnung – ChemKlimaschutzV

25.1 Erteilung einer Sachkundebescheinigung aufgrund einer erfolgreich abgelegten IHK- oder HWK-Abschluss- oder Weiterbildungsprüfung 00,00 bis 40,00

25.2 Entscheidung über die Erteilung einer Sach-kundebescheinigung aufgrund mehrerer Teilprüfungen 40,00 bis 200,00

25.3 Entscheidung über eine Erteilung einer vorläufigen Sachkundebescheinigung aufgrund einschlägiger Vorkenntnisse 40,00 bis 60,00

26. Wiederholungen von Prüfungen. Bei Wiederholung der gesamten Prüfung wird die jeweilige volle Gebühr, d. h. 100 % , bei Wiederholung von Prüfungsteilen wird die jeweilige Teilgebühr zu 100 %, bei Wiederholung vonPrüfungsfächern werden 50 % der jeweiligen Gebühr erhoben.

27. Rücktritt von Prüfungen. Bei Rücktritt von der Prüfung nach erfolgter Zulassung werden 50 % der jeweiligen Gebühr, bei Rücktritt von der Prüfung nach der Einladungwird der volle Satz der jeweiligen Gebühr, 100 %, erhoben.

28. Erfolglose Rechtsbehelfsverfahren 25,00 bis 250,00

29. Gebühr für Maßnahmen nach der Verordnung (EG)Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagementund die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) und des Umwelt-auditgesetzes

29.1 Erstmalige Eintragung einer Organisation in das Register 230,00 bis 880,00

29.2 Ablehnung der erstmaligen Eintragung 230,00 bis 880,0029.3 Prüfung der Voraussetzungen für den Bestand

der Eintragung nach Ablauf der Frist zur Vorlage einer neuen Umwelterklärung 75,00 bis 450,00

29.4 Eintragung nach vorangegangener Ablehnung 75,00 29.5 Vorübergehende Aufhebung der Eintragung 150,00 bis 880,0029.6 Streichung der Eintragung gem. Art. 6 Nr. 4

der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 150,00 bis 880,0029.7 Abweichend von Ziffer 28. beträgt die Gebühr für ein

erfolgloses Widerspruchsverfahren das Eineinhalbfache der jeweiligen vollen Amtshandlungsgebühr

EUR EUR

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KAMMEROFFIZIELL

Gültig ab 1. Januar 2011Bremen, den 6. Dezember 2010Handelskammer Bremen

Otto Lamotte Dr. Matthias Fonger Janina Marahrens-HashagenPräses I. Syndicus Rechnungsführerin

Gemäß § 11 Abs. 2 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern genehmige ich den vom Plenum der Handelskammer Bremen am 6. Dezember 2010 beschlossenen Gebührentarif mit den darin enthaltenenÄnderungen/Ergänzungen im Einvernehmen mit der Senatorin für Bildung und Wissenschaft.

Bremen, den 16. Dezember 2010Az. 702-62-07/13

Der Senator für Wirtschaft und Häfenim Auftrag

Anette Immoor (Oberregierungsrätin)

35. Gebühr für die Berufskraftfahrerprüfungen nach Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz

35.1 Grundqualifikation35.1.1 Gesamtprüfung 1.370,00 35.1.2 Gesamtprüfung Quereinsteiger 1.340,00 35.1.3 Gesamtprüfung Umsteiger 1.010,00 35.2 Wiederholungs-/Teilprüfung Grundqualifikation35.2.1 Theoretische Prüfung 220,00 35.2.2 Theoretische Prüfung Quereinsteiger 190,00 35.2.3 Theoretische Prüfung Umsteiger 160,00 35.2.4 Praktische Prüfung 1.150,00 35.2.5 Praktische Prüfung Quereinsteiger 1.150,00 35.2.6 Praktische Prüfung Umsteiger 850,00 35.3 Beschleunigte Grundqualifikation35.3.1 Theoretische Prüfung 120,00 35.3.2 Theoretische Prüfung Quereinsteiger 110,00 35.3.3 Theoretische Prüfung Umsteiger 100,00 35.4 Ausstellung einer Ersatzbescheinigung 25,00 35.5 Bei Rücktritt nach Zulassung zur theoretischen

Prüfung (35.2.1. bis 35.2.3 und 35.3.1 bis 35.3.3)werden 50 % der Gebühren erhoben. Bei Rücktritt nach Zulassung zur praktischen Prüfungwerden 10 % der Gebühren erhoben, wenn der Rücktritt mindestens 14 Tage vor der Prüfung erfolgt. Bei späterem Rücktritt werden 50 %der Gebühren erhoben.

B. Benutzungsgebühren

Großer Saal 300,00Gesellschaftsräume 600,00Plenarsaal 200,00 Mittelsaal 200,00Landschaftszimmer 200,00Vizepräseszimmer 125,00Börsensaal 175,00 Zimmer 1 125,00Zimmer 2 50,00 Schwarzhäupterzimmer 75,00 Zimmer 301 – 310 je Raum 35,00

EUR EUR

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1.2011 Wirtschaft in Bremen | 61

§ 1 Übertragung der Aufgabe(1) Die HK Bremen überträgt die ihr durch §§ 32 – 36 UAG zugewiesenen Aufgaben gemäß § 32 Abs. 3 UAG auf die Indus-trie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg.(2) Die bei der IHK Lüneburg-Wolfsburg zur Erfüllung dieser Aufgaben errichtete zentrale Stelle ist eine unselbstständige Einrichtung der IHK Lüneburg-Wolfsburg.

§ 2 Mitwirkung der übertragenden Kammer(1) Neben der zentralen Stelle ist die für den Standort zuständigeHK berechtigt, Anträge zur Eintragung einer Organisation in dasStandortregister gemäß § 33 UAG entgegenzunehmen.Stellt eine Organisation für einen Standort im Bezirk einer über-tragenden HK einen Antrag auf Eintragung unmittelbar bei derzentralen Stelle, teilt die zentrale Stelle dies der für den Standortzuständigen HK mit. (2) Im Verfahren der vorübergehenden Aufhebung oder Streichungvon Eintragungen nach § 34 UAG unterstützt die für den Standortzuständige HK die zentrale Stelle. Ist eine mündliche Verhandlungnotwendig, soll diese im Bezirk der für den Standort zuständigenHK unter Beteiligung dieser HK stattfinden.

§ 3 Maßgebliches RechtDie zentrale Stelle erledigt die ihr von der HK Bremen über-tragenen Aufgaben nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr.1221/2009, des UAG und der von der IHK Lüneburg-Wolfsburgerlassenen Satzung über die Wahrnehmung der Aufgaben der registerführenden Stelle in der jeweils geltenden Fassung.

§ 4 FinanzierungDie Kosten für die Wahrnehmung der Aufgaben der zentralen Stelle werden gemäß § 36 UAG durch Gebühren gedeckt, die vonder IHK Lüneburg-Wolfsburg gemäß dem Gebührentarif in der jeweiligen Fassung, zuletzt dem vom 1. Juni 2010, erhoben wer-den. Eine Änderung dieser Gebühren erfolgt nach Anhörung derübertragenden Kammer. Die Gebühren werden ausschließlich zurFinanzierung der zentralen Stelle und ihrer Aufgaben verwendet.Sollte die Jahresrechnung der zentralen Registrierungsstelle ergeben, dass die Kosten durch die erhobenen Gebühren nichtgedeckt wurden, ist eine Umlage unter den beteiligten Kammernnach der Zahl der bearbeiteten EMAS-Fälle vorzunehmen.

Vereinbarungder Handelskammer (HK) Bremen und der Industrie- undHandelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg über die Übertragungder Aufgaben der Register führenden Stelle im Umweltmanage-ment- und Umweltbetriebsprüfungssystem (EMAS) der Europä-ischen Union (Verordnung [EG] Nr. 1221/2009) und über die Einrichtung und den Betrieb einer zentralen Stelle zur Erledigungdieser Aufgaben gemäß §§ 32 bis 36 des Umweltauditgesetzes(UAG) vom 04.09.2002, zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 11. August 2010 (BGBl. I S. 1163).

§ 5 Dauer und Kündigung der Vereinbarung(1) Diese Vereinbarung wird mit Wirkung bis zum 31. Dezember2011 abgeschlossen. Sie verlängert sich jeweils um ein weiteresJahr, wenn nicht eine der beteiligten Kammern unter Wahrungeiner Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Jahresende kündigt.(2) Die zentrale Stelle übergibt der kündigenden HK nach Beendigung des Vertragsverhältnisses alle Unterlagen, die esihr ermöglichen, die Aufgabe der zuständigen Stelle für ihrenKammerbezirk zu erledigen.

§ 6 Beginn der WirksamkeitDiese Vereinbarung gilt ab dem 1. Januar 2011, jedoch nichtvor Erteilung der Genehmigungen durch die Aufsichtsbehördender Vertragsparteien.

§ 7 Salvatorische KlauselSoweit einzelne Bestimmungen dieser Vereinbarung unwirksamsind oder unwirksam werden, wird dadurch die Gültigkeit desInhalts der Vereinbarung im Übrigen nicht berührt.

Bremen, den 14, Dezmeber 2010Handelskammer Bremengez. Otto Lamotte, Präsesgez. Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer und I. Syndicus

Lüneburg, den 14. Dezember 2010Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburggez. Eberhard Manzke. Präsident gez. Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer

Die vorstehende Übertragungsvereinbarung gem. § 32 Abs. 3 Umwelt-auditgesetz (UAG) zwischen der Handelskammer Bremen und der In-dustrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg vom 14. Dezember2010 und den mit Datum vom 6. Dezember 2010 vom Plenum der Han-delskammer Bremen gem. § 11 Abs. 2 IHKG gefassten Beschluss zurÜbertragung der Aufgaben auf die Industrie- und Handelskammer Lü-neburg-Wolfsburg genehmige ich hiermit. Das Einvernehmen mit demSenator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa ist hergestellt.

Bremen, den 16. Dezember 2010

Der Senator für Wirtschaft und Häfenim Auftrag

Anette Immoor (Oberregierungsrätin)

Page 59: 01 Titel JAN 2011 Layout 1 · 54 » » Logistik Seite 32 Exzellente Position 1. Regionalkonferenz Logistik in der Handelskammer: Die Branche ist stark aufgestellt, sie fordert jetzt

operation, die bis ins Jahr 2002 zurück-reicht, bereits bejubelt worden.

Das Jahresprogramm ist wiederprall gefüllt mit herausragenden Kon-zerten. Der „Sommer in Lesmona“ bei-spielsweise steht Anfang Juli unterdem Motto „Weiße Nächte“; auch wirddas Zukunftslabor in der GesamtschuleOst ein neues Stück aufführen: PolskiBlues. So bleibt die Kammerphilharmo-nie ihrem Ruf treu, nicht nur ein Bot-schafter der Künste zu sein, sondernauch, in den Worten von StaatsrätinCarmen Emigholz, „ein innovatives Un-ternehmen der Kreativwirtschaft, viel-fach ausgezeichnet für kulturelle Bil-dungs- und Vermittlungsarbeit“. (cb) n

62 | Wirtschaft in Bremen 1.2011

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WAGENUNWINNEN

Die Deutsche Kammerphilhar-monie Bremen hat ein höchst erfolg-reiches Jahr hinter sich und startet2011 zu neuen Ufern. Diese liegen inSüdamerika und (nicht geografisch,aber künstlerisch) in Japan. Zum einenwird das Orchester auf den lateiname-rikanischen Kontinent reisen und inBrasilien, Chile, Uruguay und Argenti-nien spielen. Sponsor der Tour ist dasUnternehmen KAEFER. „Wir haben eingemeinsames Ziel“, sagte dessen Chef,Peter Hoedemaker, „und das heißt: aus-gezeichnete Leistungen zu erbringen.“Auch das soziale Engagement sei einverbindendes Element. So werde dieKammerphilharmonie auf der Tour ineinem Waisenhaus in Concepción spie-len; in der chilenischen Stadt hatte einErdbeben starke Zerstörungen ange-richtet. Die Zusammenarbeit von Or-chester und Unternehmen gehe weitüber „schlichtes Sponsoring“ hinaus, soGeschäftsführer Albert Schmitt.

Das zweite Highlight des Jahres istlaut Schmitt die Deutschlandpremierevon Mozarts Zauberflöte als Kyôgen-Theater. Die Bläsersolisten des Orches-ters treten gemeinsam mit japanischenKyôgen-Bühnenkünstlern in verschiede-nen deutschen Städten auf. Kyôgen istreines Sprechtheater, eine Art Lustspiel,komödiantisch und parodistisch insze-niert. In Japan ist die west-östliche Ko-

Hochleistung braucht Dissonanz •Wer die Deutsche Kammerphilhar-monie Bremen begreifen will, ihremErfolg nachspüren und eine Ahnungvon Hochleistung als genetischemCode bekommen will, der sollte sichmit den magischen fünf Sekunden befassen. Sekunde – eine Zeiteinheitin der Musik – dient hier als Metapherfür einen Spannungszustand: Disso-nanz belebt das Geschäft, aus Wider-sprüchlichkeit entsteht Fortschritt.Daraus leitet sich das kammerphilha-monische Erfolgsmodell ab: das 5-Sekunden-Modell. Es beinhaltet fünf Begriffspaare, die den Kosmos„Kammerphilharmonie“ beschreibenund die zugleich ein Management-modell bilden: Energie & Konzentra-tion, Erfolg & Spaß, Perfektion &Abenteuer, Notwendigkeit & Sinn,Hierarchie & Demokratie. AlbertSchmitt, der Manager der Kammer-philharmonie, und Professor ChristianScholz, der Wissenschaftler, habenaufgeschrieben, wie Hochleistungs-teams ticken und was man von ihnenlernen kann.

Christian Scholz, Albert Schmitt:Hochleistung braucht Dissonanz –Was Teamsvom 5-Sekunden-Modell der Deutschen Kammer-philharmonie Bremen lernen können, 2010, Verlag Wiley-VCH, 29,90 Euro

(v.l.) Albert Schmitt, Peter Hoedemaker und der Japan-Kenner Heinz-Dieter Reese

Paavo Järvi spielt mit dem Orchester Schumann ein.

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