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Verlagsgruppe Random House FSC® N001967
Das für dieses Buch verwendete FSC®-zertifizierte Papier Tauro
liefert Sappi, Werk Stockstadt
Dieses Buch ist auch als E-Book erhältlich.
1. Auflage
Deutsche Erstausgabe September 2014
© 2014 der deutschsprachigen Ausgabe
Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
© 2013 by Alexandra Brosh
Originaltitel: Hyperbole and a Half. Unfortunate Situations, flawed coping mechanisms,
mayhem, and other things that happened
Originalverlag: Touchstone, ein Imprint von Simon & Schuster, Inc., New York
Umschlaggestaltung: zeichenpool, München, nach einem Entwurf von Allie Brosh
Umschlagillustration: Allie Brosh
Illustrationen: Allie Brosh
Redaktion: Angela Troni, Claudia Bitz
Satz: Lorenz & Zeller, Inning am Ammersee
Druck und Bindung: Tešínská tiskárna, a. s., Ceský Tešín
CB · Herstellung: IH
Printed in the Czech Republic
ISBN 978-3-442-39271-1
www.mosaik-goldmann.de
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Für Scott.Was sagst du jetzt?
Außerdem für Mom, Dad, Kaiti, Laurie, Duncan, Sarah, Joey und Lee.
Ihr seid spitze.
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Einleitung 3
Warnungen 5Dummer Hund 23Motivation 38Der Gott des Kuchens 58Der Hilfshund hilft keiner Sau 80Depression, Teil 1 103Depression, Teil 2 125Im Wald verirrt 161Umzüge und andere Dinge, die Hunde nicht verstehen 185Das Dilemma mit der Soße 208Warum ich nie erwachsen werde 223Der Papagei 232Dinosaurier oder: Die Gänsegeschichte 254Gedanken und Gefühle 273Kleiner Ratgeber für Hunde 291Die Geburtstagsfeier 317Identität, Teil 1 332Identität, Teil 2 349
Danksagung 375
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Ich glaube, dieses Buch braucht eine Einleitung.
So ähnlich sah ein Bild aus, das ich als Fünfjährige gemalt habe:
Darauf ist ein Mann mit einem normalen und einem absolut
wahnsinnig verkringelten Arm zu sehen. Wenn Sie genau hinschauen,
können Sie den normalen unter dem anderen Arm erkennen. Was Sie
nicht sehen können, ist, dass der Kringel-Arm sich auf der Ursprungs-
zeichnung über eine ganze Rolle Butterbrotpapier erstreckte. Er fing
am linken Rand an und schlängelte sich so weit nach rechts, bis mir
das Butterbrotpapier ausging.
Ich weiß noch, wie ich vor mich hin malte und dabei dachte:
» Verrückt … Ich fasse es nicht, wie lang dieser Arm ist.« Wer weiß,
was passiert wäre, wenn die Rolle weiter gereicht hätte.
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In voller Länge benötigt der Arm mehr Papier als dieses Buch.
Theoretisch hätte ich das Butterbrotpapier damals einfach zerschnei-
den, zusammenheften und daraus ein Kringel-Arm-Buch machen kön-
nen. Aber ich hab’s nicht getan. Ich habe darüber nachgedacht, bin
aber zu dem Schluss gelangt, dass ich damit nicht durchgekommen
wäre.
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Mit zehn habe ich einen Brief an mein zukünftiges Ich geschrieben und
ihn bei uns im Garten vergraben. Siebzehn Jahre später fiel mir ein,
dass ich ihn schon zwei Jahre vorher wieder hätte ausgraben sollen.
Ich freute mich darauf, einen nostalgischen Blick auf meine Kind-
heit zu werfen. Vielleicht ließen sich meine einstige Unschuld oder
erste Hinweise auf meine derzeitigen Ziele darin ausmachen. Doch
tatsächlich fand ich den Brief einfach nur merkwürdig.
Ich hatte ihn mit grünem Buntstift auf die Rückseite einer Strom-
rechnung gekritzelt. Mein zehnjähriges Ich legte damals offenbar kei-
nen großen Wert auf eine schöne äußere Form. Sicher war ich
einfach in die Küche spaziert, wo mir spontan die Idee kam, einen
Brief an mein späteres Ich zu schreiben.
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Die überwältigende Wucht dieser Eingebung muss mich so aufge-
dreht haben, dass bei mir eine Sicherung durchbrannte und ich mir
kein ordentliches Schreibmaterial suchte. Dafür war schlicht keine
Zeit.
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Immerhin konnte ich mich so weit durch den Schleier aus Ver-
wirrtheit und Aufregung kämpfen, dass ich in der Lage war, einen
Buntstiftstummel zu finden und Papier, gegen das ich den Stummel
drücken konnte.
Der Brief beginnt folgendermaßen:
Liebe 25-jährige (tatsächlich nicht »Liebes 25-jähriges Ich« oder
»Liebes 25-jähriges Ego«, sondern nur »Liebe 25-jährige«),
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magst du Hunde immer noch so gerne? Was ist dein Lieplingshund? Arbeitest du als Hundetrainerin? Lebt Murphy noch? Was isst du am liepsten?? Leben Mom und Dad noch?
Die Reihenfolge dieser Fragen erscheint mir bemerkenswert.
Offenbar waren Hunde für mich damals ein großes Thema (Murphy
war unser Familienhund), an nächster Stelle stand das dringende Be-
dürfnis, mich nach meinen zukünftigen Essensvorlieben zu erkundigen
(die zwei Fragezeichen markieren vermutlich die Wichtigkeit dieser
Frage), und erst dann interessierte es mich, ob meine Eltern noch am
Leben waren.
Im Brief folgt eine Passage mit der Überschrift »Über mich«:
Ich heiße Allie und bin zehn Jahre alt. Ich hab blonnde Haare und blaue Augen. Mein Lieplingshund ist der Schäferhund. Mein Zweitlieplingshund ist der Husky. Mein Drittlieplingshund ist der Dobermann.
Diese Zeilen scheinen mir aus mehreren Gründen bedenklich.
Erstens dachte ich damals wohl, dass ich mir später meines Namens
und meiner Augenfarbe nicht mehr bewusst sein würde.
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Zweitens listete ich am Ende dieses Absatzes meine Lieblings-
hunderassen auf, als wären diese ebenso wichtig für meine Identität
wie andere Dinge. Als hätte mein damaliges Ich sich vorgestellt, dass
ich mit dem Brief in der Hand im Garten in der umgegrabenen Erde
stehen und rufen würde: »Aber welche Hunde mochte ich damals???
Wie soll ich wissen, wer ich bin, wenn ich nicht mal mehr weiß, wel-
che Hunde ich mit zehn mochte???«
Danach habe ich den Brief unterbrochen und ein paar Bilder ge-
malt, die wohl Schäferhunde darstellen sollten.
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Unter die Schäferhunde schrieb ich dann die drei erschreckends-
ten Wörter des ganzen Briefs. Drei Wörter, die mehr über meinen
dürftigen Realitätssinn aussagen als alles, was ich je über meine Kind-
heit in Erfahrung gebracht habe. Dort, am Ende des Briefs, hatte ich
mit dem Buntstiftstummel folgenden Satz hingekritzelt:
Bitte schreib mir.
Nach den kräftigen, energischen Buchstaben zu urteilen, muss ich
den Buntstift ordentlich aufs Papier gedrückt haben. Die Ernsthaftig-
keit hinter den Worten erscheint mir ganz und gar unmissverständ-
lich. Ich erwartete allen Ernstes eine Antwort, als ich mein zu künf ti ges
Ich nach meinen Lieblingshunderassen fragte und wissen wollte, ob
Mom und Dad noch lebten. Offenbar erwartete ich auch, immer
noch zehn zu sein, wenn ich diese Antwort bekäme.
Bitte schreib mir. Ich sehe regelrecht vor mir, wie ich tagein, tag-
aus im Garten stand, wartete und dachte: Bald ist es so weit … Die
Antwort wird kommen, ich weiß es genau.
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Ich gehe nicht davon aus, dass Zehnjährige die Komplexität von
Zeitreisen verstehen, doch der Brief zeugt von einem wirklich mehr
als grundlegenden Missverständnis des Konzepts.
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Ich bin mit ziemlicher Sicherheit keine Zeitreisende, aber für den
unwahrscheinlichen Fall, dass ich doch eine sein könnte, beschloss ich
zurückzuschreiben. Ich verfasste gleich mehrere Briefe an die ver-
schiedenen Stadien meines früheren Ichs, um mir ein paar wichtige
Dinge klarzumachen und mich zu warnen.
Mein erster Brief war an mein zweijähriges Ich gerichtet:
Liebe Zweijährige,
Gesichtscreme ist nicht essbar, und wenn sie noch so sehr wie
Zuckerguss aussieht und du sie x-mal probierst. Gesichtscreme bleibt
Gesichtscreme, da wird nie Zuckerguss draus.
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Ich würde dich nie anlügen, ich schwöre es. Das wird niemals
Zuckerguss, ehrlich.
Verdammt noch mal, hör auf damit! Ich brauche meine Organe
noch, ruinier sie gefälligst nicht!
Liebe Vierjährige,
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eins vorweg: Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären,
warum du angefangen hast, Salz zu essen. Sei’s drum, so ist es eben –
was immer auch der Grund dafür war.
Spätestens als dir klar wurde, dass Unmengen von Salz unendlich
salzig schmecken, hättest du damit aufhören sollen. Das wäre die Lö-
sung gewesen. Zu versuchen, das Salz mit Pfeffer aufzuheben, war es
jedenfalls nicht.
Du hast dich ja nun schon öfter in eine solche Lage manövriert,
und jedes Mal verfängst du dich im gleichen Teufelskreis. Nach so vie-
len Fehlversuchen müsstest du doch begriffen haben, dass Pfeffer kein
Gegengift für Salz ist, und trotzdem bist du nicht davon abzubringen.
Ich sag es deshalb gerne noch mal: Du kannst so viel Pfeffer
essen, wie du willst – die abartige Menge Salz, die du in dich rein-
geschüttet hast, wird davon nicht neutralisiert. Wenn du hinterher
Pfeffer isst, erreichst du nichts weiter, als dass alles anschließend nach
Pfeffer UND Salz schmeckt.
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Mit einer weiteren Ladung Salz wirst du ganz sicher nicht den
Pfeffergeschmack aufheben, mit dem du zuvor den Salzgeschmack
bekämpfen wolltest. Wie schwer ist das eigentlich zu begreifen? Hör
einfach auf damit.
Abgesehen davon solltest du allmählich aus deinen Fehlern ler-
nen. Glaub mir, ich weiß, was passiert, wenn du im kommenden Jahr
Elektrozäune entdeckst. Auf den siebten Stromschlag könntest du
echt verzichten.
Liebe Fünfjährige,
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was zur Hölle ist eigentlich dein Problem? Normale Kinder
haben keine toten imaginären Freunde! Normale Kinder kratzen sich
auch nicht sämtliche Windpockenbläschen auf und stehen dann nackt
und blutend in der dunklen Kinderzimmertür, um darauf zu warten,
dass jemand vorbeikommt und sie fragt, was sie da machen. Und sie
antworten schon gar nicht darauf, dass sie bloß wissen wollten, wie
ihr Blut aussieht. Normale Kinder stehen auch nicht in der Zimmer-
ecke und beobachten ihre schlafenden Eltern. Mom hat als Kind Der Exorzist gesehen und fand das echt verstörend, und sie kommt mit
deinem unheimlichen Verhalten nicht klar. Hör also endlich auf damit.
Bitte, bitte.
Liebe Sechsjährige,
den Buchstaben R zu schreiben fällt dir wirklich absurd schwer.
Du übst dich halb tot und beherrschst inzwischen jeden anderen
Buchstaben des Alphabets, sowohl die Groß- als auch die Kleinbuch-
staben, aber aus unerfindlichen Gründen kannst du das R nicht be-
zwingen.
Sieh dir das hier mal an:
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Wie ist das möglich? Wie kannst du nur so einen Mist verzapfen?
Nummer eins ist ja noch nachvollziehbar. Aber was ist mit Num-
mer zwei? Was soll dieser extra Bogen? Und erst das kleine Ding
ganz rechts. Ganze vier Ausläufer! Ich bin wirklich keine Expertin,
was so was angeht, aber das sind einfach zu viele.
Wenn du dir den Buchstaben R mal in aller Ruhe ansiehst, wirst
du merken, dass es nicht halb so schwierig ist, wie du tust.
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Liebe Siebenjährige,
sieh dir bitte mal die anderen Kinder an. Fällt dir auf, dass sie an-
gezogen sind? Dafür gibt es einen simplen Grund: Sie haben begriffen,
dass es mit sieben Jahren nicht mehr angebracht ist, in aller Öffent-
lichkeit nackt durch die Gegend zu springen. Du dagegen hast es
immer noch nicht gecheckt, oder? Dabei hat man es dir doch mehr-
fach erklärt. Deine Lehrer haben es genauso versucht wie deine El-
tern, und sogar deine Mitschüler haben sich über deine andauernde,
unerklärliche Nacktheit beschwert. Trotzdem hörst du nicht damit
auf.
Warum willst du unbedingt nackt sein? Was steckt dahinter?
Zwingt dich irgendeine höhere Macht dazu?
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Wie auch immer, hierzulande trägt man nun mal Kleider. Das ist
etwas, das du akzeptieren musst, daran führt kein Weg vorbei. Du
kannst dich nicht einfach nackt in eine Ecke hocken und hoffen, dass
es keiner mitbekommt. Selbst wenn du dich im Sandkasten einbud-
delst, merken deine Lehrer, dass du nackt bist – weil deine Klamotten
neben dir auf einem Haufen liegen.
Liebe Zehnjährige,
hey, du magst Hunde wirklich gern. So gern, dass ich meine Zwei-
fel habe, ob das gut für dich ist. Vielleicht ist es ja normal, Hunde über
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alles zu lieben oder sich wirklich, wirklich sehr für sie zu interessie-
ren, aber du übertreibst es. Normale Kinder tun beispielsweise nicht
ständig so, als wären sie ein Hund. Du bist immerhin schon zehn. Die
Leute stellen deine geistige Entwicklung infrage, wenn du sie an-
knurrst und bellst.
Noch mehr Sorgen macht mir allerdings der Hundeparcours.
Okay, du willst mit deinem Hund dort trainieren. Das ist noch in
Ordnung. Aber dass deine Mutter die Zeit stoppen muss, während
du mehrfach auf allen vieren durch den Parcours krabbelst, ist das
Gegenteil von in Ordnung. Deine Mom muss ja denken, dass sie bei
deiner Erziehung versagt hat.
Nachdem das geklärt ist, will ich nun gern deine Fragen beant-
worten.
Magst du Hunde immer noch so gerne? Ja, aber nicht
mehr so sehr wie du. Ich habe inzwischen ein gesundes
Verhältnis zu ihnen.
Was ist dein Lieplingshund? Keine Ahnung. Es mag
überraschend klingen, aber genau zu wissen, welche
Hunderasse wo genau auf meiner Hitliste steht, ist für mich
nicht mehr lebenswichtig.
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Arbeitest du als Hundetrainerin? Nein. Ich kann nicht
mal meine eigenen Hunde erziehen, geschweige denn die
von anderen Leuten.
Lebt Murphy noch? Natürlich nicht. Ich bin mir nicht
sicher, ob du nur extrem optimistisch bist oder tatsächlich
nicht weißt, dass Hunde keine fünfundzwanzig werden, aber
dadurch forderst du Enttäuschungen nur so heraus.
Was isst du am liepsten? Nachos. Glücklicherweise –
denn später mal wirst du dein Leben nicht im Griff haben,
nicht auf dich achtgeben und in einem fort Nachos in dich
reinfuttern.
Leben Mom und Dad noch? Tja, also … Nachdem sich
herausgestellt hatte, dass du Batman bist, mussten wir sie
der Dramatik halber aus dem Drehbuch schreiben.
Liebe Dreizehnjährige,
ich nehme an, dass alle erleichtert waren, als du endlich deine
krankhafte Hundebesessenheit abgelegt hast. Nur leider hältst du
dich jetzt für eine Zauberin. Ich weiß das, weil ich dein Buch mit Zau-
bersprüchen entdeckt habe.
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Wie, bitte schön, soll eine Mischung aus Dijonsenf und Sand je-
manden dazu bringen, sich in dich zu verlieben?
Ich dachte eigentlich, deine früheren Erfahrungen mit unverdau-
lichen Dingen hätten dich von solchen Ideen geheilt. Abgesehen
davon wird dich nie jemand lieben, wenn du nicht endlich aufhörst,
mit Senf sand herumzuexperimentieren.
Liebe anderen Stadien meines damaligen Ichs,
Danke, dass ihr nicht so bescheuert oder komisch ward, dass
ich euch eigens mit einem Brief aus der Zukunft bedenken musste.
Hut ab.
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Ich habe es zwar geahnt, aber seit gestern Abend bin ich mir leider
sicher. Mein Hund ist minderbemittelt.
Die Frage nach der Höhe seines IQs stellte sich schon, als ich ihn
zu mir holte und entdeckte, dass er keine Treppen steigen konnte.
Ich schrieb seine Unfähigkeit der Tatsache zu, dass er sein Lebtag
in einem kleinen Zwinger eingesperrt war, weil seine Vorbesitzer ihn
einfach nicht in den Griff bekamen. Womöglich war er noch nie zuvor
mit Treppen konfrontiert worden. Weil ich es nun als meine ehren-
volle Aufgabe ansah, diese arme, benachteiligte Kreatur daran zu ge-
wöhnen, verbrachte ich Stunden damit, ihn Treppen rauf und wieder
runter zu führen. Ich verteilte Hundekekse auf den Stufen und lobte
ihn bei jedem noch so geringen Fortschritt über den grünen Klee.
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Als er am Ende der ersten Woche immer noch keine Treppen steigen
konnte, schob ich es auf seine unterentwickelte Feinmotorik. Dieser
Hund ist so unkoordiniert, dass man meinen könnte, einer seiner
Vorfahren sei kein Vierbeiner gewesen, sondern vielleicht ein See-
stern oder eine Schlange.
Als ich anfing, mit ihm Hundetraining zu machen, hätte ich schalten
müssen. Ich dachte: »Wie schwer kann das schon sein? Nicht beson-
ders«.
Falsch gedacht. Das Training meines Hundes ist nicht nur unfass-
bar anstrengend, es bricht mir außerdem das Herz. Er will mir einfach
um jeden Preis gefallen. Jede Faser seines Körpers zittert vor Verlan-
gen, alles richtig zu machen.
Er gibt sich die allergrößte Mühe.
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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE
Allie Brosh
Ich. Neben der SpurMein Hund ist doof, die Welt ist schlecht und ich weiß auchnicht weiter
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Paperback, Klappenbroschur, 384 Seiten, 13,5 x 20,6 cmISBN: 978-3-442-39271-1
Mosaik Verlag
Erscheinungstermin: September 2014
Amüsante Einblicke in die Welt der extrem erfolgreichen Bloggerin. Absurd, seltsam, einfach wundervoll: Hilfloses Gelächter und ein hoher Wiedererkennungswertsind garantiert, wenn die überaus erfolgreiche Bloggerin Allie Brosh in ihren unnachahmlichenZeichnungen und genialen Texten davon erzählt, welcher Fluch eine leichtfertige Äußerungsein kann, vor allem, wenn es dabei auch noch um Tabasco-Sauce geht; wie sie herausfindet,dass ihr Hund minderbemittelt ist (sie liebt ihn trotzdem); warum sie nicht erwachsen werdenkann (Verantwortung führt nur zu Systemabstürzen); und vor allem natürlich von ihrer Fähigkeit,Dinge, die getan werden müssen, nicht zu tun. So macht sie ein für alle Mal klar, warumTiefpunkte, Macken und andere Katastrophen einen gleichzeitig weinen und lachen lassen.