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Lass uns Gott berühmt machen So gewinnen Christen in einer postmodernen Gesellschaft an Einfluss Mal Fletcher

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Lass uns Gott

berühmtmachen

So gewinnen Christen in einer postmodernen Gesellschaft an Einfluss

Mal Fletcher

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Copyright © 2005 in German by Adullam Verlag.

Originally published in English by

Next Wave International

155 Regents Park Road

London, NW1 8BB

United Kingdom

under the title

Making God Famous by Mal Fletcher

Copyright © 2001 by Mal Fletcher. All rights reserved.

Alle Rechte der deutschen Ausgabe bei:

Adullam VerlagSt.-Ulrich-Platz 885630 GrasbrunnTel 089/468801www.adullam.de

ISBN 3-931484-45-9

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Inhaltsverzeichnis

Danksagung .............................................................................. 9

1 Das Ende ............................................................................. 13

2 Größer als Babylon .............................................................. 35

3 Du, ganz neu ....................................................................... 51

4 Offenbarung Mensch ........................................................... 67

5 Das Unsichtbare sehen ......................................................... 85

6 Beweise es! ......................................................................... 103

7 Lebe, als wärst du schon tot ............................................... 121

8 Wo sind nur die Künstler geblieben? ................................... 137

9 Halleluja! ........................................................................... 153

Über den Autor ..................................................................... 165

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Was bekannte christlicheLeiter über

Mal Fletcher sagen:„Ein Sprichwort besagt: Es gibt zwei Arten von Menschen. Dieeinen beobachten, wie die Dinge ihren Lauf nehmen, die anderenbringen die Dinge in Gang. Zuschauer und Aktivisten. Hin undwieder begegnest du jemandem, der in der Lage ist, beides zu tun.Ein Mensch, der mit prophetischem Blick erkennt, was in derWelt passiert, und darüber hinaus die Gabe besitzt, sie mächtig zubeeinflussen. Mal Fletcher ist so ein Mensch. Er ist ein Denker,ein Künstler und vor allem ein Mann, der Gott und die Menschenliebt.“

Winkie Pratney, Autor und Evangelist

„Wir werden heutzutage Zeugen, wie neue Ideen entstehen undunsere Gesellschaft durchdringen. Diese Ideen werden mit fort-schrittlicher Technologie verknüpft und bisweilen erscheint dieGemeinde im Vergleich steril, spießig und irrelevant. Mein FreundMal Fletcher gehört zu denen, die diese Themen ansprechen undauch wissen, wie die Gemeinde sein sollte. Er wurde mir in diesemBereich zu einem besonderen Segen und schenkte mir und demLeib Christi in Süd-Afrika neue Einsichten.“

Pastor Ray McCauley, leitender PastorRhema Church, Süd-Afrika

„Es gibt Menschen, die versuchen, sich selbst berühmt zu machen,sie suchen Ruhm und Glück. Aber Mal Fletcher hat sich als treuerMann Gottes bewährt, der mit seinem Leben danach strebt, Gottberühmt zu machen. Er vermittelt das Evangelium mit einer kraft-vollen Salbung und folgt seinem Ruf, Europa zu verändern. SeinLeben inspiriert viele Menschen, meinen Ehemann Mark undmich inbegriffen. Dieses Buch wird dir nicht nur ein Segen sein

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und dich inspirieren, es wird dich herausfordern, zu tun, was dukannst, um Gott berühmt zu machen!“

Darlene Zschech, Hillsong MusicHillsong Church, Australien

„Mal Fletcher ist eine australische Legende. Selten haben Menschenunsere Ufer mit so wenig verlassen und dennoch so viel erreicht.Ich glaube, dass Mal ein Endzeit-Leiter mit einer erstaunlichenSalbung ist. Seine Integrität und seine Leidenschaft inspirierenmich sehr. Mal ist mein Vorbild!“

Pastor Jack Hanes, Präsident, First PriorityAOG World Missions, Australien

„Mal Fletcher erfüllt mit seiner Gabe, zu kommunizieren, eineSchlüsselrolle in unserer Zeit. Er besitzt eine einzigartige kreativesowie provokative Denkweise, die auf einer soliden biblischenGrundlage basiert. Er steht nicht nur zu seinem Wort, sondernlebt auch dementsprechend. Die Frucht seines Dienstes ist in ganzEuropa zu sehen.“

Pastor Stuart Bell, Leiter vonGround Level Network of Churches, Großbritannien

„Als Freund und Kollege von Mal Fletcher fand ich seine geschrie-benen Werke stets anregend und wurde von ihnen im Glaubenauferbaut. Ein Buch von Mal Fletcher muss man gelesen haben.Du wirst dich sowohl zugerüstet als auch bereit fühlen, dich derHerausforderung in der Leiterschaft zu stellen.“

Pastor Danny Guglielmucci, leitender PastorSouthside Christian Church, Australien

„Mal Fletcher besitzt die einzigartige Fähigkeit, zu erkennen, washeute in der westlichen Gesellschaft gebraucht wird, und vermitteltkraftvoll und relevant die biblischen Lösungen. Gott benutzt ihn,die heranreifende Leiterschaft in der Gemeinde zu formen, insbe-sondere in Westeuropa. Mal hat eine Botschaft, die gehört werdenmuss.“

Pastor Bayless Conley, leitender PastorCottonwood Christian Centre, Los Alamitos, Amerika

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„Mal Fletcher hat sein Leben dem Traum gewidmet, Gottberühmt zu machen. Seine Leidenschaft für diesen Zweck hatTausende von jungen Menschen auf der ganzen Welt bewegt,genau das Gleiche zu tun. Wenn du dich danach sehnst, die Weltim 21. Jahrhundert für Jesus zu beeinflussen, dann ist dieses Buchgenau das Richtige!“

Pastor Brian Houston, Präsident AOG Australia undleitender Pastor, Hillsong Church, Australien

Was christliche Leiter sagen

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1Das Ende

Es ist der 31. Dezember 1999. Wir stehen an der Schwelleeines neuen Millenniums. Auf der ganzen Welt geben sich dieMenschen besonders Mühe, diesen außergewöhnlichen undeinmaligen Silvesterabend zu feiern.

Ich habe CNN eingeschaltet und schaue mir dieFeuerwerksspektakel verschiedener Länder an. Ich gucke vonmeinem Zuhause in Europa zu, weit weg von dem Land, indem ich geboren wurde. Jeglichen Nationalstolz mal beiseitegelegt, kann ich mir dennoch einfach nicht helfen und musssagen, dass die beeindruckendste Show in Sydney gebotenwird, wo sie den Himmel über dem Hafen erleuchtet.

Die Show kostet drei Millionen Australische Dollar. Sie dauert23 Minuten und bietet dem Zuschauer ein erstaunlichesFeuerwerk an Farben und Klängen. Dann, die letztenFeuerwerkskörper explodieren und der Rauch klärt sichlangsam auf, bleibt ein Wort in leuchtenden Buchstaben aufder gesamten Länge der Sydney Harbour Bridge stehen. Es istwunderschön, in kalligraphischer Schrift geschrieben –„Ewigkeit“.

In der Mitte des letzten Jahrhunderts fand jeden Morgen eininteressantes Schauspiel auf den Gehwegen und Straßen in undum Sydney statt. Auf dem Weg zur Arbeit ins Büro, mit dem Zugoder zu Fuß, wurden die Augen der Passanten von einem Wortgefesselt, das in wunderschöner Handschrift auf dem Fußweggeschrieben stand. Das Wort rief Fragen hervor. Fragen über denSinn des Lebens und das Ziel der menschlichen Seele. Das Wortwar bedeutungsgeladen – dort stand: „Ewigkeit“.

Über Jahre hinweg war die Identität des Schreibers unbekannt.Niemand hatte ihn beim Schreiben beobachten können. Dennocherschien das Wort jeden Tag aufs Neue und brachte die Menschenzum Nachdenken.

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Siebenunddreißig Jahre lang tauchte das Wort in der ganzen Stadtund ihren Vororten auf – manchmal an den unmöglichstenStellen (sogar im Inneren einer großen Glocke). Alles in allemerschien es über eine halbe Million Mal! Schließlich wurde dergeheimnisvolle Täter entlarvt. Obwohl er stets die Öffentlichkeitgemieden hatte, erzählte er nun seine Geschichte.

Viele Jahre zuvor, als er als Soldat aus dem 1. Weltkrieg zurück -kehrte, war er Alkoholiker gewesen. Er wuchs in sehr armenVerhältnissen auf. Seine Eltern und Geschwister waren alle alkohol -abhängig. Seine Geschwister betrieben darüber hinaus ein Bordell.Seinen Lebensunterhalt bestritt er übers Stehlen. Seit seinemfünfzehnten Lebensjahr war er mehrmals im Gefängnis gewesen.

Eines Tages hörte er von Jesus – nicht von einer Religion, nicht vonKirchenlehren, sondern von Jesus. Er übergab seine Zukunft Jesus.

Durch Gottes Kraft überwand er seine Alkoholabhängigkeit undfand bald eine Arbeitsstelle. Er bat Gott, ihm zu helfen, anderenMenschen den Weg zu Jesus zu eröffnen. Er wollte, dass dieMenschen darüber nachdachten, wie sie vor Gott stünden, undüber das Reich Gottes.

Nachdem er einer feurigen Predigt eines Baptisten-Predigers überHimmel und Hölle zugehört hatte, kam ihm eine sonderbare Idee.Er nahm ein Stück weiße Kreide und schrieb ein Wort auf dieStraßen der Stadt. Ein Wort, das einen dazu veranlasst, sein Lebenaus der richtigen Perspektive zu betrachten, ein Wort, das Männerund Frauen auf Gott aufmerksam macht. Alle Menschen, reichund arm, klein und groß, sahen sein Kunstwerk, das stets inKreide geschrieben war. Er schrieb immer nachts, damit er nichtbekannt würde. Er wollte stets im Hintergrund bleiben, damit derWeg zu seinem Herrn frei bliebe.

Er hielt keine hohe Position in der Gesellschaft oder Kirche inne.Doch mit seiner einfachen Botschaft forderte er tausendeMenschen heraus, über ihre unsterbliche Seele nachzudenken. Erhätte nie damit gerechnet, dass sein kleines Wort Jahre nach seinemTod in gewaltiger Leuchtschrift auf der gesamten Sydney Harbour-Brücke zu lesen sein würde. Diesmal wurden Millionen Fernseh -

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zuschauer angeregt, darüber nachzudenken, wie sie vor Gottstünden. Was bewirkte der kleine, demütige Mann mit seinemStück Kreide? Er machte Gott berühmt!

Berühmter als Gott?

Wir leben in einem Zeitalter, in dem wir in Netzen surfen, Schafeklonen und Chips haben, die man nicht essen kann. Dennoch,wenn man den Statistiken noch Glauben schenken will, glaubenMillionen von Menschen an die Existenz Gottes. Sie wollen glau-ben, dass es vielleicht jemanden dort oben gibt, der uns hört,wenn wir beten – und möglicherweise sogar willens ist, uns zu hel-fen.

Nach einem Jahrhundert, in dem Materialismus und RationalismusGott scheinbar in den Ruhestand versetzt hatten, sind vieleMenschen in der westlichen Welt nicht nur für den Gedankenoffen, dass es Gott gibt, sie sind auch neugierig, wie Er wohl seinmag.

In den letzten Tagen des vergangenen Jahrhunderts war eineFernseh serie äußerst beliebt und allgegenwärtig: Akte X. Sie spielteauf den Gedanken an, dass es da draußen möglicherweise etwasgibt, das sich der Wissenschaft und der Technik entzieht. DieGeneration der jungen Erwachsenen – die so genannte „GenerationX“ – war von dieser Serie gefesselt. Den jungen Leuten gefiel derGedanke, dass wir mehr als die Summe unserer physikalischenTeile sind. In einem postmodernen Zeitalter konnten sie sich mitder Auffassung identifizieren, dass wir nicht nur Maschinen ineinem mechanisierten Universum sind. Sie glauben, dass es imLeben mehr gibt, als das Auge erfassen kann.

Der Produzent dieser Serie, Chris Charter, soll über sich gesagthaben: „Ich bin nicht gläubig, suche aber nach einer religiösenErfahrung.“ In der entwickelten Welt ist Charter unter Gleich -gesinnten.

Man muss aber auch sagen, dass die heranreifende Generationbedeutend weniger über den Gott der Bibel weiß, als ihre Eltern(und die wussten schon nicht viel).

Das Ende

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In den späten neunziger Jahren wurde berichtet, dass einer derGallagher-Brüder von der britischen Band „Oasis“ gesagt hatte,dass seine Gruppe bei den jungen Leuten bekannter geworden seials Gott. Natürlich gab er damit die Worte John Lennons wieder,der einer seiner Vorbilder war. Aber er könnte damit auch Rechtgehabt haben.

Würde man junge Menschen in den westlichen Ländern fragen:„Über wen denkst du mehr nach – die Superstars der Pop-Kulturoder den Gott der Bibel?“, so würden die meisten nicht den Gottder Bibel nennen. Nachtklubs ziehen mehr Aufmerksamkeit aufsich als Gemeinden und Kirchen. Gott passt einfach nicht in denAlltag oder in das Gedankengut.

Was ist mit Gott passiert?

Fast zweitausend Jahre brachte man die Verbreitung desChristentums auf der ganzen Welt mit der Geschichte der euro-päischen Christen in Verbindung. Der einzige Grund, dass dieWelt die Botschaft von Jesus gehört hatte, war, dass europäischeChristen gebetet, geplant, gepredigt und oftmals ihr Leben fürihren Glauben hingegeben hatten. Christliche Missionare ausEuropa trugen eine erlösende Botschaft der Liebe und Hoffnungin sich, die in jeder Kultur angewandt werden konnte. DasSchicksal vieler Nationen wurde so zum Guten gewandt.

In der Zwischenzeit war der zivilisierende Einfluss der christlichenLehre der Hauptfaktor in der Entwicklung der europäischenGesellschaft. Das Christentum erhielt die westliche Zivilisationwährend der dunkelsten Tage Europas am Leben. ChristlichePioniere wie Irlands St. Patrick taten weit mehr, als Klöster zubauen. Sie brachten Wohlstand und Frieden nach Europa. Dankihres Einflusses tauschten Krieger in der Zeit nach dem römischenReich ihre Waffen gegen Werkzeuge ein und begannen,Handwerk zu betreiben. Selbst die grausamen Barbaren wurdenletztendlich bekehrt und Europa begann, zu florieren.

In den folgenden Jahrhunderten bereicherte das Christentum dasLeben in Europa wie nichts sonst. Nehmen wir die Kunst alsBeispiel. Komponisten wie Bach, Händel, Haydn, Mendelssohn

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und Dvorak und Schriftsteller wie Dante, Milton, Donne undDostoyevsky. Ihr Glaube bildete die Grundlage ihrer Werke. Inder bildlichen Kunst drückten Maler wie DaVinci, Rembrandt,Rubens und VanGogh in ihren Bildern oft christliches Gedanken -gut aus. Man kann den Einfluss des Christentums in Europaswunderbarer Architektur, wie in den Werken von Michelangelo,Alberti und Brunelleschi, um nur einige zu nennen, erkennen.

Der christliche Glaube hob das politische und wirtschaftliche Lebenin Europa auf eine neue Ebene. Das Christentum lehrte denRespekt vor Autorität – selbst der weltlichen. Dies verschaffte derwestlichen Gesellschaft Stabilität. Nach der Reformation entfaltetesich eine völlig neue Arbeitsmoral. Man sah Arbeit als einGeschenk Gottes. Das war der Treibstoff der industriellenRevolution und schaffte ein politisches Klima, in dem freieDemokratien gedeihen konnten.

Das Christentum in Europa leitete die Geburt der modernenwissenschaftlichen Methodik ein. Die Christen lehrten, dass Gottrational sei. Also musste auch seine Schöpfung auf geordnetenPrinzipien beruhen, Prinzipien, die entdeckt und als wissenschaft-liche Gesetzmäßigkeiten festgehalten werden konnten. DasChristentum brachte in Europa die ersten Schulen undUniversitäten hervor. Die Gemeinde war stets an vorderster Front,wenn es darum ging, soziale Gerechtigkeit herbeizuführen. Sieführte die ersten Ernährungshilfsprogramme sowie internationaleWohlfahrten ein.

Frage: Wo wäre die westliche Zivilisation heute ohne dasChristentum? Antwort: Sie würde wahrscheinlich gar nichtexis tieren.

Dennoch betrachten viele postmoderne Westliche die Gemeinde,als sei sie eine Institution vergangener Zeiten, eine Institution, dieihr Haltbarkeitsdatum lange überschritten hat. Gemäß führendenMissionsstatistikern bekehren sich momentan in Lateinamerikatäglich 30.000 Menschen zum Christentum. In China sind es20.000 und in Afrika 15.000. Doch in Europa verlassen Tausendejede Woche die etablierten Kirchen. Was ist im Westen bloß mitGott passiert?

Das Ende

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„Gott ist tot – und wir haben Ihn getötet.“

Der Abfall vom Christentum begann vor einigen hundert Jahren.Es geschah während der „Aufklärung“. Inwiefern dieses Zeitaltertatsächlich „aufklärend“ war, bleibt fragwürdig. Zu dieser Zeitförderten Philosophen, Wissenschaftler und Künstler eine natura-listische Weltanschauung, die für Gott keinen Raum ließ.

Charles Darwin schenkte uns das Konzept, dass der Mensch nurein wenig mehr als ein Affe sei. Ein Affe, der einfach Glück gehabthat. Gorillas, denen die Haare ausgegangen sind. Darwins Theoriewurde bei vielen Menschen sehr beliebt. Nicht etwa, weil sie einenHaufen an Beweisen lieferte. Das fehlenden Verbindungsglied, dasbeweisen würde, dass sich eine Spezies zu einer anderen entwickelnkann, fehlt noch immer. Seine Theorie bot jedoch die Alternative,die Herkunft des Menschen von Gott zu trennen. Zumindestdachten die Menschen das. Wissenschaftler fragen sich nochheute: „Was geschah vor dem Urknall?“

Dieser gottlose Naturalismus wurde der letzte Schrei bei den großeneuropäischen Denkern. In Deutschland lehrte Friedrich Nietzsche,dass Gott tot sei – und dass wir ihn getötet hätten. Er forderte, wirsollten christliche Tugenden wie Demut, Freundlichkeit undNächstenliebe ablehnen, da er sie als schwach empfand. Er wollteden Prozess, eine stärkere menschliche Superrasse zu erschaffen,ankurbeln. Eine Vorstellung, die die Nazis später dankbar aufgriffen.

In Frankreich entwickelte Jean-Jacques Rousseau eine Lehre, inder der Staat den Platz Gottes einnimmt. Der Staat, so sagte er, seider wahre Befreier der Menschheit, da er die wesentlicheGutherzigkeit vieler Einzelpersonen in einem großen „AllgemeinenWillen“ vereinige. Auch Karl Marx glaubte, dass der Staat denPlatz Gottes einnehmen und herrschen sollte. Es gäbe keine allge-mein gültigen moralischen Wahrheiten, sagte er, und der Staatsolle entscheiden, was richtig und was falsch sei. Religion undMoral, so Marx, seien Systeme, mit denen bestimmte Menschen -gruppen andere unterdrückten.

Der Westen, insbesondere Europa, hat einen hohen Preis bezahltund gelernt, dass die grandiosen, utopischen Ideen von Menschen

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wie Nietzsche, Rousseau und Marx nicht funktionieren. Nichtnur das, sie haben oft zu großem Leid geführt. Auf der ganzenWelt haben Tyrannen jeder Art utopische Konzepte benutzt, umVergehen wie Unterdrückung, Mord und ethnische Säuberung zurechtfertigen.

Als sich die Philosophen das Chaos um sich herum ansahen, such-ten sie nach einem Ausweg für die Zukunft. Das bahnte den Wegfür den Existentialismus des zwanzigsten Jahrhunderts mitSchriftstellern wie Jean-Paul Sartre. Er besagt, dass das Lebenbedeutungslos sei und es das Beste sei, es in vollen Zügen zu genie-ßen und dann dem Tod ins Auge zu sehen. Lebe für denAugenblick und hoffe das Beste. Es gäbe keinen Grund für unserenSchmerz und keine Hoffnung auf die endgültige Erlösung. DieVergangenheit sei irrelevant, die Zukunft unsicher, und daher solltenwir einfach nur für den Augenblick leben. Denke nicht zu viel überdie langfristigen oder die nachfolgende Generationen betreffendenKonsequenzen deiner Handlungen nach, ergib dich einfach denErfahrungen des Hier und Jetzt.

Dann versuchte die Wissenschaft, den Platz der Philosophie alsHoffnungsgeber einzunehmen. Doch traten mit der technischenEntwicklung mehr Fragen als Antworten auf. Wie der katholischeSchriftsteller und Sozialkommentator Jacques Ellul einmal sagte:„Wir bauen immer schnellere Maschinen, die uns nirgendwohinbringen.“

Warum Christ sein?

Eine weitere einsichtige Aussage kam von Ellul. Er sagte, wir lebtenin einer Welt, die voller Mittel und Wege sei, doch keine Ziele ver-folge. Einer Welt, in der nur wenige Menschen innehalten undsich fragen, wohin uns moderne Werte und Technologien führen.Kaum einer stellt inmitten der vielen Veränderungen, die wir anunserer Welt vornehmen, die große Frage: „Warum?“

Wenn du an Jesus glaubst und ein wahrer Tod-oder-Leben-ich-werde-alles-tun-was-du-von-mir-willst-Herr-Christ bist, ist es dieMühe wert, sich diese Frage zu stellen. Warum bist du Christ? Ist es,

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weil deine Großmutter gläubig war? Ist es, weil du eine genetischeVeranlagung zum Glauben besitzt? Oder ist es eine Frage derGesellschaft: Bist du Christ, weil deine Eltern dich als Kind in dieKirche brachten – oder schleppten? Oder ist es einfach nur, weildu dich eines Tages in einen Christen verliebt hast und es auchheute noch bist?

Gemäß der Bibel ist Folgendes entscheidend: Du bist Christ, weilGott dich berufen hat. Jesus sagte zu dir, was er auch seinen erstenNachfolgern sagte: „Folge mir!“ Es war die genialste Einladung,die jemals ausgesprochen wurde.

In einem meiner ersten Bücher, Get Real!, erzähle ich von derSchulstunde, die ich am wenigsten leiden konnte: Sport!1 Es wargar nicht mal so, dass ich Sport gehasst hätte, es war nur, dass wirjede Woche ein sonderbares Ritual durchstehen mussten, dasRitual der „Team-Auswahl“.

Ganz gleich, welchen Mannschaftssport wir spielten, es begannimmer auf die gleiche Weise. Aus den Klassen wurden zwei„Arnold Kleiderschränke“ zu Team-Chefs ernannt. Wir, dieNormalsterblichen, wurden dann von ihnen auserwählt und hattendie Ehre, in ihrem Team mitzuspielen.

Es endete auch immer auf die gleiche Weise: meine Freunde undich, stolze Mitglieder des Schul-Schach-Clubs, siechten bis zumEnde jämmerlich dahin. Nach außen hin versuchten wir, so aus-zusehen, als wäre uns das völlig egal. Doch innerlich schrieen wir:„Nimm mich! Nimm mich!“ Es machte keinen Spaß. Wir hattennur ein paar Stunden Sport in der Woche, doch bis heute gehörtzu den klarsten Erinnerungen aus meiner Schulzeit das Gefühl,nicht in das Team hineingewählt worden zu sein.

Als ich später Christ wurde und anfing, die Bibel zu erkunden,fand ich zu meinem großen Erstaunen heraus, dass ich nun für dasTeam aller Teams auserwählt worden war! Gott selbst hatte mirbesondere Beachtung geschenkt, mich herausgestellt und mich fürseine Sache angeheuert.

Was für eine Einladung! Eine Einladung, die du und ich teilen.Aber „Folge mir“ ist auch ein Befehl. Mein Freund Winkie

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Pratney liebt es, folgenden Punkt herauszuheben: „Das Problemmit diesem Jesus ist, dass Er sich benimmt, als wäre Er Gott!“ Jesusruft dich und mich und erwartet, dass wir alles stehen und liegenlassen und Ihm folgen. Er spielt nicht ‚Wer wird Millionär?‘ oder‚Die Zwei-Millionen-Euro-Show‘. Er gibt uns nur diesen einenleisen und vertraulichen Befehl.

Siehst du? Die Initiative ging von Gott aus, nicht von dir. Erbegann den Vorgang aus einem Grund. Nun, warum hat Gottdich berufen, ein Christ zu werden? Was steht am Ende deineschristlichen Glaubens? Was ist der Grund dafür, dass du ein Christwurdest, und was ist das Ziel?

Gemäß der Bibel ruft Gott ein Volk zu sich, um Sich selbst einengroßen Namen zu machen. Das zieht sich wie ein roter Faden durchdie Bibel. Zum Beispiel wurde im Alten Testament das Volk Israelständig daran erinnert, dass Gott sie von den anderen Völkernabgesondert hatte und ihnen eine besondere Berufung gegebenhatte. Denn Er wollte seinen Namen durch sie erheben, um derganzen Welt zu zeigen, wie Er ist.

Israels größter alttestamentlicher König, David, erkannte dies undbetete:

Und wer ist wie dein Volk Israel, die einzige Nation aufErden, für die Gott hingegangen ist, sie sich zum Volk zuerlösen, um dir einen Namen zu machen und große undFurcht gebietende Taten zu tun, indem du vor deinemVolk, das du aus Ägypten erlöst hast, Nationen vertriebenhast?

1. Chronik 17, 21

Einer der bedeutendsten Propheten Israels sah es auch:

Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose einherziehen ließ, der das Wasser vor ihnen spaltete, um sicheinen ewigen Namen zu machen.

Jesaja 63, 12

Der gleiche Gedanke erscheint viele Male im Alten Testament:Gott möchte einen Namen haben, der in aller Munde ist, ermöchte geehrt werden.2

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Im Neuen Testament finden wir ähnliche Aussagen. Das „VaterUnser“ fängt beispielsweise mit dem Aufruf an, Gottes Namen zuheiligen. Etwas zu heiligen bedeutet, etwas über das Gewöhnlichezu erheben, es auszusondern.3 Der Apostel Paulus teilt uns mit, dasswir in alle Ewigkeit Gottes persönliche „Trophäen“ sein werden,die zeigen, was seine Gnade vollbracht hat.4

Uns wird gesagt, dass dies der Hauptgrund sei, weshalb wir betetenund evangelisierten.5 Wir teilen das Evangelium anderen mit undmachen sie zu Jüngern, nicht in erster Linie, damit sie errettetwürden. Die Errettung ist die Frucht der Evangelisation. DasMotiv der Evangelisation ist es, Gottes Namen zu ehren!

Gott möchte, dass sein Name in aller Munde ist. In der Umgangs -sprache würde man das so sagen: Gott möchte berühmt sein!

Was um Himmels willen hat Gott vor?

Ich bereise ungefähr zwanzig verschiedene Länder auf vier ver-schiedenen Kontinenten jedes Jahr. Einige davon mehrmals. Ichkann dir eine Nachricht übermitteln, die auf CNN nicht ausgestrahltwird: Gott macht sich auf dem gesamten Globus einen Namen.

In den letzten Jahren war Palermo in Sizilien nur aus einemGrund bekannt: Filme mit Al Pacino. Es ist der Hauptsitz derMafia Inc. Die Heimat der Paten. Nicht gerade eine Brutstätte derGottseeligkeit.

Vor ungefähr zehn Jahren sprach Gott zu einem meiner Freunde,er solle eine Gemeinde an diesem scheinbar gottverlassenen Ortgründen. Mein Freund Lirio Porello ist Arzt – nicht gerade derideale Gemeindegründer, magst du vielleicht denken. Er wareinfach gehorsam und gründete die Gemeinde, ohne großeErfahrungen mit der Leitung einer Gemeinde zu haben.

Heute gibt es in Palermo eine Gemeinde mit 3.000 Mitgliedern.Es ist eine Gemeinde, in der Kranke geheilt und Dämonen ausge-trieben werden. Eine Gemeinde, in der das Wort Gottes ohneFurcht kompromisslos gepredigt wird. Einige der Mitglieder sindEx-Mafia-Mitglieder. Einige der jüngeren Leiter waren einst Neo-Nazis, die zum Spaß jüdische Grabmale mit Farbe besprühten.

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Heute sind diese Menschen radikal von der Liebe Christi verändertworden und führen andere junge Menschen zum Glauben. DieseGemeinde beeinflusst ein geistlich trockenes Land. Wie nenntman es, wenn Gemeinden Städte reformieren? Gott berühmtmachen.

Die Rhema-Gemeinde in Johannesburg, Süd-Afrika, besteht aus20.000 Menschen. Die Gemeinde wurde von einem ehemaligenProfibodybuilder, Ray McCauley, zu einer Zeit gegründet, in derdas alte Apartheid-Regime am Höhepunkt der Macht war. Voreinigen Jahren wurde ich gebeten, auf einer großen Konferenz die-ser Gemeinde zu sprechen. Aus dem ganzen Land und auch ausanderen Ländern kamen Menschen.

Das Ereignis begann mit einer eher ungewöhnlichenVeranstaltung. Die Musik war in vollem Gange, als sich NelsonMandela, damals Präsident, seinen Weg durch das voll gepackteStadion bahnte. Umgeben von Tausenden von Menschen, unterihnen viele Sicherheits- und Medienmitarbeiter, tanzte derPräsident mit den Kindern. Dann wurde er als Sprecher des Tagesangekündigt.

Präsident Mandela, ein weltbekanntes Symbol für die Kraft, Bösesmit Gutem zu überwinden, sprach fast eine halbe Stunde. Ersprach darüber, wie ihm diese Gemeinde und der christlicheGlaube geholfen haben, während seiner langen Gefängniszeit überBitterkeit hinwegzukommen. Wie nennt man es, wenn eineGemeinde einen Präsidenten beeinflusst? Gott berühmt machen.

Vor nicht allzu langer Zeit machte Michael Jackson eine Welt-Tournee. In fast jeder Stadt, die er besuchte, füllte erFußballstadien mit seinen Fans. Es gab nur eine auffälligeAusnahme: Die Stadt Seoul in Südkorea. Michael konnte dortkein Stadion füllen. Eine Woche nach seinem Auftritt wurde dergleiche Veranstaltungsort für einen ganz anderen Zweck gemietet.

Dr. David Yonggi Cho mietete das Stadium und packte es randvoll– für ein Gebetstreffen! Nein, keine Konferenz, kein Konzert oderFestival, sondern ein Gebetstreffen. Wie nennt man es, wennChristen ein Fußballstadion ausfüllen, das der „König des Pop“ nichtausfüllen konnte? Gott berühmt machen.

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Es sind bei weitem nicht nur die großen Gemeinden, die Gotteinen Namen machen. Ich habe einen Freund in Schweden, dereine Gemeinde mit 200 Menschen in einer Stadt mit nur 2.000Einwohnern leitet. Fünfzig der zweihundert Mitglieder des JoshuaChristian Centre sind im Rahmen verschiedener gemeinnützigerProjekte dieser Gemeinde vollzeitlich angestellt. Die Gemeindebesitzt unter anderem Wohnungen, ein nagelneues Altersheim,eine Schule sowie das Gemeindegebäude selbst.

Vor einiger Zeit versuchte ein Fremder seinen Weg durch die Stadtzu finden. Etwas verloren fuhr er an den Straßenrand und fragteeinen Passanten: „Können Sie mir sagen, wo ich das JoshuaChristian Centre finden kann?“ Der Ortsansässige, der selbst keinGemeindemitglied war, antwortete: „Schauen Sie sich um, diesind überall!“

Wie nennt man es, wenn eine kleine Gemeinde zehn Prozent derStadtbevölkerung ausmacht und einiges in der Stadt besitzt? Gottberühmt machen.

Gott erhebt in unserer Zeit Gemeinden und evangelistische undmissionarische Organisationen, die nur eines im Sinn haben:Seinen Namen zu erheben. Er gießt seinen Geist auf Generationenvon Christen in aller Welt aus. Er vereint ein Volk, dem es nur umdas Eine geht. Es lebt und stirbt, um Gott berühmt zu machen.

Gott möchte berühmt sein – na und?

Warum möchte Gott, dass sein Name bekannt ist? Wenn ich dirsagen würde, dass ich berühmt sein möchte, würdest du vielleichtsagen: „Dieser Typ hat echt ein Ego-Problem“, oder: „Dieser Typist unsicher.“ Und du hättest vielleicht sogar Recht. Ist Gottunsicher („Schnell, Gabriel, häng ein paar Poster auf – die Menschenhaben vergessen, dass es Mich gibt.“)? Hat Gott ein Ego-Problem?

Nein, Gott möchte nicht um seiner selbst willen berühmt sein,sondern um meinetwillen. Verstehe bitte, wenn wir den Respektfür Gottes Namen, sein Wesen oder seinen Charakter verlieren,geschehen drei Dinge:

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1. Wir vergessen, wie Gott ist.

Gemäß der Bibel sollten wir wissen, wie Gott ist, um an Ihnglauben zu können, um uns nach Ihm auszustrecken und uns mitIhm verbinden zu können. Der Schreiber des Hebräerbriefes sagtFolgendes:

Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen;denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist unddenen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.

Hebräer 11, 6

Egal, was jemand von Gott möchte, er muss zuerst glauben, dassGott existiert. Aber welcher Gott (schließlich gibt es ja so vieleVarianten)? Die Antwort lautet: Gott, wie Er in der Bibel beschrie-ben wird.

In der Bibel geht es darum, dass der transzendente Gott, der alsoweit über unsere Fähigkeit, zu begreifen, hinausgeht, sich uns ineiner Art und Weise offenbaren möchte, die wir verstehen. WürdeEr nicht die Initiative ergreifen, hätten wir keine Chance, jemalseine Beziehung zu Ihm zu haben.

Also, wie offenbart sich Gott uns? Unter anderem über dieNamen, die Er sich selbst gegeben hat. Diese Namen verraten unsetwas von seinem Wesen und seinem Charakter. Mehr dazukommt gleich …

2. Wir bauen Götzen, die Gottes Platz einnehmen.

Ob es uns nun gefällt oder nicht, so sind doch menschliche Wesenso erschaffen, dass sie nach einem Gott suchen. Ein Schriftstellersagte es einmal so: „Es gibt ein gottförmiges Loch im Herzen einesjeden Menschen.“ Früher oder später wird jeder von uns versuchen,diesen Leerraum mit etwas oder jemandem zu füllen. Das wirddann das Wichtigste in unserem Leben und wir widmen ihmunsere größte Zuneigung und Hingabe.

Das kann eine Idee sein. Das kann auch eine Person sein - deinEhepartner oder ein Freund. Oder vielleicht ein Traum oder einZiel – Karriere zu machen oder mehr auf dem Bankkonto zu

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haben. Oder es nimmt materiellere Formen an – ein Grundstück,ein Auto oder ein Boot.

Was auch immer ich zu meinem „Gott“ mache, wird meinSchicksal auf entscheidende Weise beeinflussen. Es wird derMittelpunkt und der Sinn meines Lebens sein. Es wird meineZukunft mehr als alles andere beeinflussen. Denn meineEntscheidungen werden vorrangig von dieser Person, diesem Zieloder dieser Sache beeinflusst und geprägt werden.

Dies wiederum spiegelt wider, wie wir geschaffen wurden. Wirwurden geschaffen, im Ebenbild Gottes zu leben.6 Wenn nicht derwahre Gott der Gott unseres Lebens ist, werden wir unausweichlichvon dem geformt, was uns am wichtigsten ist.

3. Wir verpassen unsere Bestimmung

Ob unsere Götzen nun aus Holz, Stein, Plastik oder Stahl gemachtsind; ob es die Träume von Wissenschaftlern oder die utopischenVorstellungen von Philosophen sind, sie werden alle Gott in unseremHerzen entthronen. Er wird nicht den Platz in unserem Lebenerhalten, der Ihm gebührt, und wir entfalten nicht unser vollesPotenzial. Der Apostel Paulus sagt:

Weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherr-lichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihrenÜberlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständigesHerz verfinstert wurde. Indem sie sich für Weise ausgaben,sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeitdes unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichniseines Bildes vom vergänglichen Menschen und vonVögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren.

Römer 1, 21–23

Wenn wir etwas über Gott stellen, werden unsere Gedanken aus-sichtslos, leer, bedeutungslos und nutzlos. Einfach gesagt werdenwir, gemessen an dem, was Gott ursprünglich mit unserem Lebengeplant hatte, nutzlos. Wir können nicht länger in der wunder-vollen Bestimmung leben, für die Gott uns erschaffen hat. Denndas geht nur innerhalb einer Beziehung zu unserem Schöpfer.

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In gewisser Weise ist das die Hölle. Ein Ort für Menschen, derenLeben gemessen an dem, was Gott für sie eigentlich vorgesehenhatte, verschwendet wurde. Wenn Jesus von der Hölle sprach –und für Ihn war dieser Ort sehr real – benutzte Er oft das Bild der„Gehenna“, einem Tal außerhalb von Jerusalem, das die Menschendafür nutzten, ihre Abfälle zu verbrennen.7

Viele Menschen, die zur Zeit der Aufklärung in Europa lebten,dachten wohl, dass sie, wenn sie dem Christentum den Rückenzukehrten, tun und lassen könnten, was sie wollen. Im Grundegenommen ersetzten sie aber nur den Gott ihrer Väter mit Göttern,die keine wahren Götter waren. Paulus beschrieb das so: Sietauschten die Wahrheit Gottes gegen die Lüge ein. Sie dientendem Geschöpf und beteten es an, nicht ihren Schöpfer.8

Gemäß der Bibel verliert das Leben eines Menschen, der vergisst,wer sein Schöpfer ist, das Fundament, auf dem es stehen müsste.Nietzsches Leben endete in einer Irrenanstalt und er starb an einerGeschlechtskrankheit. Er predigte nicht nur, dass Gott tot sei. Erlebte auch dementsprechend und verbrachte einen Großteil seinerZeit damit, mit Prostituierten zu feiern und seinen Spaß zu haben.Wenn man Gott aufgibt und lebt, als gäbe es Ihn nicht, wählt manden Weg zur Verzweiflung.

Rousseaus gottlose Philosophie lehrte unter anderem, dass Elternnicht dafür verantwortlich sein sollten, ihre Kinder groß zu ziehen,sondern der Staat die Verantwortung dafür übernehmen solle.Eigentlich rechtfertigte er damit nur seine eigene verantwortungs-lose und gottlose Lebensweise. Er führte ein sehr lockeres Leben,ging von Job zu Job, von einer Geliebten zur nächsten, bis er sichschließlich mit einer jungen Magd namens Terese niederließ. Siegebar ihm fünf Kinder. Jedes einzelne setzte er auf den Stufen desWaisenhauses aus. Für diese Kinder hieß das damals, auf derStrasse Essen finden zu müssen. Rousseau wusste nur zu gut, dassdies ihr Todesurteil war.

Wir erheben die menschliche Natur nicht, wenn wir leben, alsgäbe es keinen Gott. Wir erkunden vielmehr ihre dunkelsten undtiefsten Abgründe.

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Was für den Einzelnen gilt, gilt auch für die gesamte Gesellschaft.Wenn eine Nation versucht, den Glauben an Gott durch denGlauben an menschliche Leiter oder Systeme zu ersetzen, wirddadurch das Grausamste der menschlichen Natur freigesetzt. Diemoderne Geschichte der westlichen Zivilisation zeigt das klar.

Was zum Beispiel in den Tagen vor dem Zweiten Weltkrieg inDeutschland und Italien geschah, war nicht allein das Resultateines bestimmten politischen und militärischen Phänomens. Eswar das direkte Ergebnis davon, dass eine einstige Bastion desChristentums Gott den Rücken kehrte. Man kann klar sehen, wiebestimmte Gedanken weitergegeben wurden. Zum BeispielNietzsches „Superrasse“. Nietzsche wäre von dem, was Hitler mitseinen Ideen machte, vielleicht schockiert gewesen, aber sie eignetensich hervorragend dazu, die ethnische Säuberung zu rechtfertigen.

Unsere Sünde, die Tatsache, dass wir von Gottes ursprünglichemPlan abgekommen sind, hat zwischen uns und unserem Gott eineTrennung verursacht.9 Unser Gottesbild wurde verzerrt, dieWindschutzscheibe unseres Sinns verschmutzt, und wir verlorenden richtigen Weg aus den Augen.

Was der Name alles sagt

Der Gott der Bibel zeigt uns bewusst und beständig Aspekteseines Wesens und seines Charakters, denn Er möchte, dass wirwissen, wie Er ist. Von Anbeginn der Zeit offenbart sich Gottdurch die Namen, die Er sich selbst gibt. Er wies die Menschenan, Ihn bei diesen Namen zu nennen, und förderte so ihrVerständnis seiner selbst.

In der Frühzeit nannten Menschen wie Abraham Gott Adonay oderAdonai. Dieser Name wird normalerweise mit „Herr“ übersetztund heißt „Herrscher“ oder „Fürst“.10 Dann lud Gott dieMenschen ein, Ihn El Shaddai zu nennen. Obwohl El Shaddai oftmit „der allmächtige Gott“ übersetzt wird, bedeutet es eigentlich„Gott ist genug“; Er hat alles, was wir benötigen, und viel mehr.11

Später kannte Israel Gott als Jahwe Jireh (der Gott, der versorgenwird)12 und Jahwe Shalom (der Gott, der Frieden gibt)13.

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Es gab noch viele andere Namen. Jeder Name zeigte einebestimmte Charaktereigenschaft Gottes.14 Es ist nicht, als ob jederneue Name den vorherigen ablöste, er fügte vielmehr etwas hinzuund schenkte den Menschen ein besseres Verständnis von Gott.Schon das Wort „Gott“ an sich ist im biblischen Gebrauch einbesonderes Wort. Es bedeutet wörtlich „der höchste Gott“, „dereinzige Gott, der von Natur aus Gott ist“. Mit anderen Worten istGott Gott, ob wir es nun anerkennen oder nicht.

Die Namen an sich sind nicht mächtig, die Person, auf die sie hin-weisen, ist es auf jeden Fall. Am liebsten kommuniziert Gott aufanschauliche Weise. Er zeigt sich uns sehr gerne über Bilder, stelltgerne dar, wie Er ist.

Das tat Gott auch, als Er sich diese Namen gab. Gott wählte dieseNamen, um sein Wesen durch sie auszudrücken, seinen Charakterfür uns nachvollziehbar und ergreifbar zu machen. Bevor uns dieBibel zur Verfügung stand, zeigten schon die Namen Gottes,wie Er ist. Bevor wir die Person Jesu hatten – die vollendeteFleischwerdung Gottes – standen uns die Namen Gottes zurVerfügung und erinnerten uns daran, wie Er ist.

Wenn Gott sich mit einem neuen Namen vorstellte, gab es dafüreinen guten Grund: Im Leben der Menschen, denen Er diesenneuen Namen anvertraute, zahlte er sich immer aus. Als Gott sichAbraham als El Shaddai vorstellte, sollte das Abraham denGlauben geben, der nötig war, sodass er an der wunderbarenVerheißung Gottes festhalten konnte.15

Gott stellte sich Mose als „Ich bin“ vor.16 Für jemand anders wäredie Aussage „Ich bin“ unvollständig. Es wäre kein vollständigerSatz. Doch für Gott ist dies der Satz. Er stellt eine erschöpfendeBeschreibung Gottes dar und ist einer seiner Namen. Warumbenötigte Mose diesen Namen? Er brauchte sehr viel Mut, sichdem Zorn des Pharaos stellen zu können.

Gott sagte dem Pharao Folgendes: „Du sagst vielleicht ,Ich bin eingroßer König‘, doch wenn es Mich nicht gäbe, den ICH BIN, gäbees keine Könige. ICH BIN der König der Könige.“

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„Du sagst vielleicht: ,Ich repräsentiere eine große Nation.‘ Dochgäbe es nicht Mich, den ICH BIN, gäbe es keine Nationen. Ichsetze den Nationen ihre Grenzen und bestimme ihre Zeiten.“

„Du gibst dir viele Namen, doch wären sie alle nichtssagend undleer, gäbe es Mich nicht. ICH BIN und Ich bin die Quelle all dieserNamen. Du magst einen Namen haben, doch komme Ich vordeinem Namen. Du kannst nicht sein, wer du bist, es sei dennICH BIN wer ICH BIN.“

Gott erinnerte den Pharao – und Mose – daran, wer der Boss war!Gottes Namen können uns auch heute noch viel über Ihn lehrenund uns Mut geben, dem Pharao in unserem Leben entgegenzu-treten.

Berühmter als John Lennon …

Im Neuen Testament finden wir den größten aller Namen Gottes.Dieser Name wird letztendlich in alle Ewigkeit der berühmtestesein. Der Name Jesu.

Gott offenbarte sich Petrus als „Christus, der Sohn des lebendigenGottes“.17 Jesus, fleischgewordener Gott, war die vollkommeneOffenbarung Gottes. Der Name Jesu ist der größte aller Namen,die wir für Gott haben.

Darum sagte Jesus auch, dass Petrus’ Bekenntnis der Fels sei, aufdem Er seine Gemeinde bauen würde.18 Der Leib Christi hatdurch die Jahrhunderte vielen Angriffen und Verfolgungen stand-gehalten. Sie ist heute noch standhaft und wächst auf der ganzenWelt – besonders in den Entwicklungsländern. Warum? DieGemeinde steht nicht auf der Qualität des Lobpreises, der Kraftder Predigt oder darauf, wie sehr ihre sozialen Programme denPuls der Zeit treffen. Die Gemeinde steht auf der Autorität desNamens Jesu, der Autorität, die sich darin begründet, wer Er ist.

Paulus sagt uns, dass Gott den Namen Jesu zu einem Namengemacht hat, der stärker ist als alle anderen Namen. Paulus schriebdie folgenden unvergänglichen Worte, die einige für ein Zitat auseiner frühchristlichen Hymne halten:

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Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm denNamen verliehen, der über jeden Namen ist, damit indem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischenund Irdischen und Unterirdischen, und jede Zungebekenne, dass Jesus Christus Herr ist zur Ehre Gottes, desVaters.

Philipper 2, 9–11

Wenn etwas Großartiges im Namen Jesu passiert, wird Gott ver-herrlicht, geehrt oder „berühmt gemacht“. In jeder Kultur hat derName Jesu eine besondere Kraft. Gebet in seinem Namen bringtoft Heilung in den Körper. Er schenkt dem, der belastet war,Ruhe. Er heilt kaputte Beziehungen.

Wenn wir in der Autorität des Namens Jesu beten, können wir diegleichen Resultate erhalten wie vor 2000 Jahren. Auf der ganzenWelt geschehen jeden Tag Millionen Wunder, große und kleine,die die Kraft dieses Namens bezeugen.

Wenn wir eine Antwort auf Gebet im Namen Jesu erhalten,offenbaren wir etwas von Gott und machen Ihn einer Generationbekannt, die denkt, dass Er sie vergessen hätte – weil sie Ihnvergessen hat.

Wenn wir im Namen Jesu für Heilung beten und die betreffendePerson geheilt wird, zeigen wir, dass unser Gott heilt. Wenn wirüber eine finanzielle Situation im Namen Jesu beten und dann dasGeld, das wir gebraucht hatten, bekommen, demonstrieren wirdamit, dass unser Gott uns versorgt. Wenn sich Christen zumLobpreis im Namen Jesu versammeln, erleben sie die wunderbareGegenwart des Heiligen Geistes – eine Atmosphäre der Schönheitund der Kraft Gottes.

Mehr als ein Name!

Ich war in Kanada und sprach auf einer Konferenz. Sie fand ineinem Hotel statt, von dem aus man die unglaublichen Niagara-Fälle sehen konnte. Aus der gesamten Gegend um Toronto hattensich Erwachsene der „Generation X“ zusammengefunden. DieVeranstaltungen waren stark gesegnet.

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Der Kerl, der die Konferenz leitete, Dave, ist einer meiner gutenFreunde. Das ganze Wochenende über hatten er und sein TeamProbleme mit der Hotelleiterin. Es schien, als könne sie ihrenMund nicht aufmachen, ohne sich bei ihm über irgendetwas zubeschweren – meist waren es Kleinigkeiten. Dave konnte einfachnicht verstehen, warum diese Dame in ihrer Haltung ihm gegenüberso feindlich war. Es war ganz egal, was er tat, sie brachte es fertig,bis ins Kleinste Fehler zu finden. Schließlich konnte er ihreHaltung nur noch als ein geistliches Problem erklären. Sie hatteeinfach ein Problem mit Christen, Punkt aus.

Am Abend der Hauptveranstaltung stand er hinten im Raum undbeobachtete, wie der Heilige Geist sich unter den Menschenbewegte. Gott wirkte im Leben der Menschen, nachdem seinWort verkündigt worden war. Aus dem Augenwinkel sah Dave,wie die Hotelleiterin auf ihn zukam. Er dachte sich: „Oh nein,nicht schon wieder. Das brauche ich jetzt nun wirklich nicht.“ Erversuchte, den Augenkontakt mit ihr zu vermeiden. Doch sie tratdirekt auf ihn zu und stellte sich vor ihn.

Dave erwartete, dass sie jeden Moment explodieren würde, dochsie stand eine Weile einfach nur vor ihm und ihre Augen fülltensich mit Tränen. Dann sagte sie, leise und sichtlich berührt:„Dieser Raum ist erfüllt von sehr positiver Energie, nicht wahr?“

Diese junge Hotelmanagerin wusste nicht, wie sie es nennen sollte.Sie war mit Ausdrücken wie „die Gegenwart Gottes“ oder „dieSalbung des Heiligen Geistes“ nicht vertraut. Doch sie wusste,dass sie Etwas oder Jemandem in diesem Raum begegnete. Sie warin der Gegenwart eines Königs! Sie konnte spüren, wie sich diegeistliche Atmosphäre veränderte, weil sich Christen im NamenJesu versammelten und Ihn anbeteten.

Der Name Jesu ist ein besonderer Name. Aber es ist nicht dasWort „Jesus“ an sich, das so besonders kraftvoll ist. Selbst heutekannst du auf der ganzen Welt viele Babys finden, die „Jesus“heißen. Wenn Du betest und den Namen eines dieser Kinderbenutzt, wird nichts geschehen. Selbst wenn es großartige Kindersind!

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Nicht das Wort „Jesus“ besitzt Kraft, sondern die Person, die hinterdiesem Namen steht, ihre moralische und geistliche Übertrefflichkeitund ihre Position. Das Wesen Christi und seine Autorität als derauferstandene Sohn Gottes machen Gebete, Glauben und Tatenin seinem Namen zu dem, was sie sind.

Gott möchte, dass sein Name bekannt und angesehen ist, denn Ermöchte den Menschen mitteilen, wie Er ist. Nur dann werden siewissen, wie sie sich Ihm gegenüber verhalten sollen und wie sieseine Freundschaft genießen können, wie sie sich mit Ihm verbindenund Ihm gefallen können.

Dieses Buch stellt folgende Frage: Wie können wir Gottes Namenin unserem Zeitalter berühmt machen und erheben? In dieser post-modernen Welt, die so von Humanismus, Rationalismus und der„Heute-leb-ich-morgen-sterb-ich-Mentalität“ beeinflusst wurde.Wie können wir Gott in unserer Zeit berühmt machen?

1 Mein Buch Get Real! steht nun auch in Englisch als E-bookunter www.nextwaveinternational.com zur Verfügung

2 Siehe auch zum Beispiel: 1. Könige 8, 41–43 und 2. Chronik 7, 143 Matthäus 6, 94 Epheser 2, 6–75 Matthäus 6, 9 und Johannes 15, 86 1. Mose 1, 26–277 Markus 9, 478 Römer 1, 259 Jesaja 59, 2

10 1. Mose 18, 2711 1. Mose 17, 112 1. Mose 22, 1413 Richter 6, 2414 Zum Beispiel: Jahwe Nissi (der Herr ist mein Banner – 2. Mose

17, 15) und Jahwe Tsidkenu (der Herr ist meine Gerechtigkeit –Jeremia 23, 6)

15 1. Mose 17, 1–816 2. Mose 3, 1417 Matthäus 16, 16–1818 siehe 17

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