marketingkonzept für das hotel belalp -...
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Marketingkonzept für das Hotel Belalp
Schriftliche Arbeit zur Erlangung des Diploms der Schweizerischen
Tourismusfachschule in Siders
Eingereicht von: Referent: Brigitte Millius Jean-Marie Schmid
Sandstrasse 19 mag. oec. HSG
3937 Baltschieder Dozent Hochschule Wallis
Tel: 078 856 30 10 3902 Brig-Glis
Eingereicht am 20. Juni 2008 in Siders
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius I
Zusammenfassung
Das 150-jährige Hotel Belalp befindet sich auf dem Aletschbord auf der Belalp, oberhalb
von Blatten bei Naters, im Kanton Wallis. Das Hotel Belalp ist das Hotel mit den
einzigartigen Aussichten: zum Einem auf den grossen Aletschgletscher und zum anderen
auf die restlichen Naturschönheiten des UNESCO Weltnaturerbes „Jungfrau-Aletsch-
Bietschhorn“.
1993 wurde das Hotel Belalp von der Burgerschaft Naters aufgekauft, welche das Hotel
seither unterhält und an Wirteehepaare verpachtet. Das historische Hotel ist im
Sommer und im Winter geöffnet und beherbergt vor allem Sportbegeisterte und
Naturliebhaber.
Auf der Belalp gibt es noch vier weitere Hotels, diese stellen eine direkte Konkurrenz für
das Hotel dar. Auch wenn das Hotel Belalp das älteste Hotel auf der Belalp ist, steckt
noch sehr viel Potenzial in den alten Mauern, das jedoch noch gefunden werden muss.
Das Hotel Belalp soll trotz seinen 150 Jahren wieder neu erblühen und wieder vermehrt
Leute anlocken.
In der vorliegenden Arbeit wird das Hotel Belalp untersucht, Stärken und
Schwachpunkte, sowie Chancen und Gefahren des Betriebes dargelegt, und mögliche
Verbesserungsvorschläge und Potenziale und konzipiert.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius II
Résumé
L’hôtel Belalp construit au début du 19ème siècle se situe au bord de l’Aletsch sur la
Belalp en-dessus de Blatten près de Naters dans le canton du Valais. Cet hôtel possède
une vue extraordinaire: d’un côté sur le grand glacier d’Aletsch et de l’autre côté sur une
des beautés de la nature qui fait partie du patrimoine mondial naturel de l’UNESCO:
„Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn“.
En 1993 l’hôtel Belalp a été racheté par les citoyens de Naters qui depuis le louent à un
couple de restaurateurs qui l’entretiennent. Cet hôtel historique est ouvert en été et en
hiver et héberge avant tout des sportifs et des amoureux de la nature.
Même si l’hôtel Belalp est l’hôtel le plus ancien de la région , il y a quatre autres hôtels
qui représentent une concurrence directe. Dans ces vieux murs se cache un potentiel
d’amélioration qui doit être encore découvert. L’hôtel Belalp devrait malgrés ses 150
ans se rajeunir et attirer encore plus de touristes.
Dans mon texte, les points forts et faibles ainsi que les possibilités et dangers de
l’exploitation de l’hôtel Belalp sont analysés. Des propositions d’amélioration et des
potentiels possibles sont présentés.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius III
Vorwort Die vorliegende Diplomarbeit ist Bestandteil meiner Ausbildung an der
Tourismusfachschule in Siders. Der Inhalt stellt meinen persönlichen Standpunkt dar
und verpflichtet weder mich noch die Schule in irgendeiner Weise.
Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, wird in der gesamten Arbeit nur die männliche Form
verwendet. Diese schliesst jedoch die weibliche Form stets mitein.
Problemstellung
Im Jahre 2003 hat die Burgerschaft Naters das Hotel Belalp aufgekauft. Seither
verpachtet die Burgerschaft das 150-jährige Hotel an begeisterte und leidenschaftliche
Pächter.
Die Konkurrenz auf der Belalp ist gross, jedes Hotel versucht sich von den anderen
Hotels zu differenzieren. Den Gästen muss ein gutes Angebot unterbreitet werden, dies
ist nicht einfach, da sich das Reiseverhalten und die Bedürfnisse der Reisenden im
Wandel der Zeit verändert haben.
Zielsetzung
Ziel meiner Diplomarbeit ist es, dem Hotel Belalp durch meine Ideen und Anstösse einen
weiteren Wegweiser für die Zukunft zu geben. Durch dieses Marketingkonzept soll sich
das Hotel Belalp auf dem Markt besser positionieren können und durch seine Vielfalt
von Angeboten mehr Kunden anziehen, wodurch man die Anzahl der Logiernächte
erhöhen könnte.
Auch wenn dieses Konzept nur teilweise ausgeführt werden kann, sollen Ideen
meinerseits vielleicht helfen andere Ideen zu verwirklichen.
Problemaspekte
Meine Vorschläge sind alle mit wenig finanziellen Mitteln realisierbar, dies aus einem
bestimmten Grund. Der Ertrag, der die Burgerschaft Naters jährlich aus dem Hotel
Belalp holt, reicht bei weitem nicht für die ständig anstehenden Renovationen aus. Aus
diesem Grund soll die Burgerschaft nicht noch mehr Geld in das Hotel stecken müssen
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius IV
und trotzdem einige Neuerungen in einem finanzierbaren Rahmen verwirklichen
können.
Vorgehen
Erst habe ich mich über das Hotel Belalp informiert. Ich merkte bald, dass es nicht viele
Dokumentationen darüber gibt. In einem zweiten Schritt habe ich alle, die das Hotel
Belalp einmal besessen, gepachtet haben oder mir irgendwelche Informationen geben
können, kontaktiert. Von allen Seiten erhielt ich wertvolle Inputs und Informationen, die
ich für diese Diplomarbeit brauchen konnte. Desweiteren habe ich mich über die Trends
im Tourismus und über Wissenswertes in der Hotellerie informiert.
Mit all diesen gesammelten Informationen und meinem geistigen Gedankengut habe ich
mich an die Arbeit gemacht und das Ihnen vorliegende Marketingkonzept für das Hotel
Belalp geschaffen.
Danksagung
Mein Dank gilt allen, die mich mit Ihrem Wissen über das Hotel Belalp einen Schritt
näher zu meinem Ziel gebracht haben. Besonderen Dank an:
• Liliane Schmid, Brig-Belalp Tourismus
• Caesar Jaeger, Sohn der ehemaliger Besitzerfamilie Jaeger-Eggel
• Armin Agten, Präsident Burgerschaft Naters
• Beat Ruppen, ehemaliger Pächter des Hotel Belalp
• Beat und Vreni Thür-Fahrni, momentane Pächter des Hotel Belalp
Ausserdem möchte ich mich besonders bei meinem Dozenten Jean-Marie Schmid für
seine Ideen, seine Betreuung und seine Tipps bedanken.
Zuletzt einen herzlichen Dank an meine Familie und meine Freunde, welche mich in den
letzten drei Jahren unterstützt haben, wo sie nur konnten.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius V
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung ............................................................................................................... I
Résumé................................................................................................................................ II
Vorwort .............................................................................................................................. III
Problemstellung................................................................................................................. III
Zielsetzung ......................................................................................................................... III
Problemaspekte ................................................................................................................. III
Vorgehen............................................................................................................................ IV
Danksagung........................................................................................................................ IV
Inhaltsverzeichnis................................................................................................................ V
Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................... VIII
Tabellenverzeichnis.......................................................................................................... VIII
Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................... IX
1 Tourismus in Naters-Blatten-Belalp............................................................................ 1
1.1 Anfänge des alpinen Tourismus.............................................................................. 1
1.2 Briten entdecken Naters-Blatten-Belalp................................................................. 1
1.3 Bau der Luftseilbahn Blatten-Belalp 1954 .............................................................. 2
1.4 Bau der Electra-Massa und Staumauer Gebidem 1957.......................................... 2
1.5 Der grosse Durchbruch 1970 und die Zeit danach ................................................. 3
1.6 Naters-Blatten-Belalp 2007 .................................................................................... 3
1.7 Brig Belalp Tourismus – Der Zusammenschluss 2003 ............................................ 5
2 Hotel Belalp................................................................................................................. 6
2.1 Meilensteine: Hotel Belalp...................................................................................... 6 2.1.1 1856 -1968 Drei Generationen Klingele ...................................................................................... 6
2.1.2 1968 – 1993 Familie Jaeger-Eggel ............................................................................................... 7
2.1.3 1993 – 2008 Burgerschaft Naters................................................................................................ 7
2.1.3.1 Familie Ruppen-Jossen....................................................................................................... 8
2.1.3.2 Familie Thür-Fahrni............................................................................................................ 8
2.2 Standort Naters-Blatten-Belalp .............................................................................. 9 2.2.1 Lage Hotel Belalp......................................................................................................................... 9
2.2.2 Erreichbarkeit Hotel Belalp.......................................................................................................... 9
2.3 Infrastruktur.......................................................................................................... 10
2.4 Betriebskonzept .................................................................................................... 11
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius VI
2.5 Finanzielle Aspekte ............................................................................................... 12 2.5.1 Pachtzins.................................................................................................................................... 12
2.5.2 Hotelpreise ................................................................................................................................ 12
2.5.3 Betriebskennzahlen ................................................................................................................... 13
2.5.4 Investitionen und Visionen........................................................................................................ 13
3 Situationsanalyse Hotel Belalp ................................................................................. 14
3.1 Standortanalyse .................................................................................................... 14
3.2 Umweltanalyse ..................................................................................................... 15
3.3 SWOT Analyse ....................................................................................................... 16
3.4 Marktanalyse ........................................................................................................ 17 3.4.1 Prognosen Tourismusjahre 2008 bis 2010 ................................................................................ 17
3.4.2 Trends im Tourismus ................................................................................................................. 18
3.4.3 Nachfrage im Hotel Belalp......................................................................................................... 19
3.4.4 Zielgruppe.................................................................................................................................. 19
3.5 Konkurrenzanalyse................................................................................................ 20 3.5.1 Direkte Konkurrenz auf der Belalp ............................................................................................ 20
3.5.2 Indirekte Konkurrenz in Blatten ................................................................................................ 21
3.5.3 Indirekte Konkurrenz historischer Hotels im Aletschgebiet ...................................................... 22
4 Ziele und Strategien .................................................................................................. 23
4.1 Marketingziele ...................................................................................................... 23 4.1.1 Marktziele.................................................................................................................................. 23
4.1.2 Leistungsziele ............................................................................................................................ 24
4.1.3 Bedürfnisziele ............................................................................................................................ 24
4.2 Marketingstrategie ............................................................................................... 24
4.3 Neupositionierung Hotel Belalp............................................................................ 25 4.3.1 Klassifikation.............................................................................................................................. 25
4.3.2 Qualitäts-Gütesiegel .................................................................................................................. 26
4.3.3 Spezialisierung zum Historischen Hotel..................................................................................... 26
4.3.4 Konzentration auf Busunternehmungen................................................................................... 27
4.3.5 Kulinarisches Erlebnis ................................................................................................................ 28
5 Marketing Mix........................................................................................................... 29
5.1 Produkte und Dienstleistungen ............................................................................ 29 5.1.1 Alter Tennisplatz........................................................................................................................ 29
5.1.2 Carnozet .................................................................................................................................... 30
5.1.3 Alpen-Wellness.......................................................................................................................... 30
5.1.4 Seminar-Angebote..................................................................................................................... 31
5.1.5 Pauschal-Angebote.................................................................................................................... 31
5.1.6 Maultier-Trekking ...................................................................................................................... 31
5.1.7 Schlafen im Stroh....................................................................................................................... 32
5.1.8 Naturkunde-Stunde................................................................................................................... 32
5.1.9 Wander-Bibliothek .................................................................................................................... 32
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius VII
5.2 Distribution ........................................................................................................... 33 5.2.1 Direkter Absatzweg ................................................................................................................... 33
5.2.2 Indirekter Absatzweg................................................................................................................. 34
5.3 Kommunikation..................................................................................................... 35 5.3.1 Aktuelles Webkonzept .............................................................................................................. 35
5.3.2 Verbesserungsvorschläge Webkonzept .................................................................................... 36
5.3.3 Neues Webkonzept ................................................................................................................... 38
5.4 Preispolitik ............................................................................................................ 39 5.4.1 Zahlungsmittel........................................................................................................................... 39
5.4.2 Pauschal- und Sonderangebote................................................................................................. 39
5.4.3 Yield Management .................................................................................................................... 39
6 Schlussbemerkungen und Erkenntnisse ................................................................... 40
Literaturverzeichnis ............................................................................................................ X
Anhangverzeichnis ........................................................................................................... XIII
Eidesstattliche Erklärung ................................................................................................. XIII
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius VIII
Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Entwicklung Logiernächte 2001-2006/07.............................................................. 3
Abb. 2 Herkunftsländer Gäste in Ferienwohnungen 2006/07.......................................... 4
Abb. 3 Auslastung Blatten-Belalp 2006/07 in Prozent...................................................... 4
Abb. 4 Organigramm Brig-Belalp Tourismus per 31.10.2007 ........................................... 5
Abb. 5 Standort Naters-Blatten-Belalp ............................................................................. 9
Abb. 6 Entwicklung der Hotelübernachtungen in den Schweizer Regionen .................. 17
Abb. 7 Zukünftige Positionierung Hotel Belalp............................................................... 25
Abb. 8 Distribution Hotel Belalp ..................................................................................... 33
Abb. 9 Webkonzept Hotel Belalp alt............................................................................... 35
Abb. 10 Webkonzept Hotel Belalp neu........................................................................... 38
Tabellenverzeichnis
Tab 1 Zimmerpreise Hotel Belalp 2007/08 ..................................................................... 12
Tab 2 Betriebskennzahlen Hotel Belalp 2002-2007........................................................ 13
Tab 3 Standortanalyse Vor- und Nachteile ..................................................................... 14
Tab 4 Umweltanalyse Hotel Belalp – Eigene Darstellung ............................................... 15
Tab 5 SWOT Analyse Hotel Belalp................................................................................... 16
Tab 6 Hotelübernachtungen Belalp 2004 – 2007 ........................................................... 19
Tab 7 Logiernächte Hotel Belalp 2001 – 20061............................................................... 19
Tab 8 Direkte Konkurrenz auf der Belalp ........................................................................ 20
Tab 9 Indirekte Konkurrenz in Blatten ............................................................................ 21
Tab 10 Indirekte Konkurrenz historischer Hotels im Aletschgebiet ................................. 22
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius IX
Abkürzungsverzeichnis
Abb. Abbildung
AG Aktiengesellschaft
bzw. beziehungsweise
ca. zirka
CHF Schweizer Franken
d.h. das heisst
Dr. Doktor
DZ Doppelzimmer
EURO Fussball Europameisterschaft
Exkl. Exklusiv
Hrs Hotel Reservations System
Inkl. Inklusiv
Km Kilometer
m2 Quadratkilometer
MGB Matterhorn Gotthard Bahn
Mio. Million/Millionen
m ü. M. Meter über Meer
MwSt Mehrwertsteuer
NEAT Neue Eisenbahn-Alpentransversale
RSS Really Simple Syndication
S. Seite
SBB Schweizerische Bundesbahnen
St. Sankt
SWOT Strenghts, Weaknesses, Opportunities, Threats
Tab Tabelle
UEFA Union des Associations Européennens de Football
UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization
usw und so weiter
z.B. zum Beispiel
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 1
1 Tourismus in Naters-Blatten-Belalp
Der urchige Weiler Blatten ist idealer Ausgangspunkt für Wintersport auf der sonnigen
Belalp, ist aber auch während dem Sommer für Wanderungen, Gletscher-, Hütten- oder
Gebirgstouren beliebt. Auf den nachfolgenden Seiten werden ca. 150 Jahre Geschichte
zusammengefasst dargestellt.
1.1 Anfänge des alpinen Tourismus
Die Alpen wurden für eine lange Zeit von Touristen gemieden. Die Bergwelt stellte
nichts Sehenswertes dar, die grauen gewaltigen Massen wurden als bedrohlich
empfunden und sogar gefürchtet.
Im 18. Jahrhundert wurde die Bedrohung zur Faszination, die Angst verwandelte sich in
Neugier und die ersten Touristen fanden ihren Weg in die Berge. Die einen um die
Naturschönheit zu geniessen, die anderen um die Bergwelt und deren Bewohner zu
erforschen.
Durch den Wandel der Werte und die Vertrautheit mit der Natur kam der Alpinismus
auf. Die Menschen merkten, dass Sie die Natur beherrschen können und begannen die
Alpen zu erobern und zu erzwingen. Mit der Zeit kam es zu vielen Erstbesteigungen der
Walliser und Berner Alpen. Die grosse Nachfrage am Tourismus in den Alpen verlangte
nach Infrastrukturen und so wurden die ersten Hotels gebaut.1
1.2 Briten entdecken Naters-Blatten-Belalp
Bereits 1856 lockte die Bergwelt von Blatten-Belalp Wanderer, Alpinisten und
Erholungssuchende an. Das Hotel Belalp war das erste Hotel, welches in hochalpiner
Landschaft auf 2137 m ü. M. auf dem Aletschbord erbaut wurde. Es beherbergte die
englische Bergsteigerelite und andere Berühmtheiten, wie beispielsweise den irischen
Physiker und Geologen John Tyndall, welcher über 44 Sommer auf der Belalp
verbrachte.
1 Quelle: S.448 Naters- Das grosse Dorf im Wallis - Die Anfänge des Tourismus in Naters-Blatten-Belalp
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 2
Damals war das Reisen ein Privileg der gutbetuchten Bevölkerungsschicht. Wer nicht zu
Fuss auf die Belalp gehen wollte, musste mit hohen Transportkosten von ca. 40 Franken
für ein Maultier oder einen Tragsessel rechnen.
Weitere Hotels und Betriebe, sowie eine Vielzahl von Ferienhäusern wurden nach dem
zweiten Weltkrieg gebaut. Aus der Destination Blatten-Belalp entstand ein Kurort, was
lediglich noch fehlte war ein Transportmittel auf die Belalp.1
1.3 Bau der Luftseilbahn Blatten-Belalp 1954
Nach Beschluss der Urversammlung wurde 1954 die Luftseilbahn Blatten-Belalp in
Betrieb genommen. Zuerst verkehrte diese nur im Sommer, ab 1957/58 war die
Luftseilbahn auch während der Winterzeit in Betrieb.
Die Bevölkerung akzeptierte das neue Transportmittel, aber stand dem sich langsam
entwickelden Tourismus noch skeptisch gegenüber. Es waren nicht mehr nur einzelne
Fremde, die auf die Belalp kamen, nun strömten Menschenmassen an. Im Jahre 1963
wurde der erste Skilift auf der Belap durch Unterstützung der Luftseilbahn Blatten-
Belalp AG und der Gemeinde erbaut. Auch das restliche touristische Angebot wurde
ausgebaut.2
1.4 Bau der Electra-Massa und Staumauer Gebidem 1957
Der eigentliche Aufbruch in die touristische Entwicklung geschah nach dem Bau des
Wasserkraftwerkes „Electra-Massa“ und der Staumauer Gebidem im Jahre 1957. Die
Berghotels hatten zuvor ihr eigenes kleines Kraftwerk für die Wasser- und
Stromversorgung, Kerzenlicht und ein wärmender Giltsteinofen waren Energiespender,
bevor die Energie von der Stromversorgungsgenossenschaft bezogen werden konnte.
Die damalige Zubringerstrasse von Naters nach Blatten war eine einspurige
Naturstrasse, welche zu geraden und ungeraden Stunden wechselweise befahren
werden konnte. Für den Bau des Wasserkraftwerkes musste die Strasse verbreitert
werden, was die touristische Entwicklung vorantrieb.3
1 Quelle: S.448 Naters - Das grosse Dorf im Wallis - Die Anfänge des Tourismus in Naters-Blatten-Belalp
2 Quelle: S.449 Naters – Das grosse Dorf im Wallis – Bau und Ausbau der Luftseilbahn Blatten Belalp
3 Quelle: S. 19 Festzeitschrift 50 Jahre Geschichte Electra Massa
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 3
Entwicklung Logiernächte 2001-2006/07
170'000
180'000
190'000
200'000
210'000
220'000
2001 2002 2003 2004 2005 2006
Logiernächte
1.5 Der grosse Durchbruch 1970 und die Zeit danach
Der Durchbruch für Blatten-Belalp kam erst in den 70er Jahren. Dr. Jost Krippendorf vom
Schweizerischen Fremdenverkehrsverband schrieb 1971 in einer Studie über den
gegenwärtigen touristischen Entwicklungsstand von Blatten Belalp: „Der gegenwärtige
touristische Entwicklungsstand von Blatten-Belalp ist als bescheiden zu bezeichnen. Im
Beherbergungssektor stehen in Blatten und auf der Belalp 350 Betten in Hotels und
Massenlagern zur Verfügung. Dazu kommen circa 120 Chalets, was eine gesamte
Beherbergungskapazität von ungefähr 1000 Betten ergibt. (...) “1
Zwischen Blatten und Belalp liegt der Weiler Tschuggen, bei der Ortsplanung wurde
Tschuggen als touristische Zone ausgeschieden. Trotzdem wurden dort von 1978 bis
1980 auf einer Fläche von 73'000 m2 100 Chalets erbaut. Das Feriendorf Tschuggen trägt
seither einen grossen Anteil an den Logiernächten von Blatten-Belalp bei.2
1.6 Naters-Blatten-Belalp 2007
200’611 Logiernächte in der Saison
2006/07 zeigen deutlich: Naters-
Blatten-Belalp ist wieder „Top of
Aletsch“. Im Vergleich zum Vorjahr
ist dies eine Steigerung von 3.51%.
(vgl. Anhang 1)
Abb. 1 Entwicklung Logiernächte 2001-2006/073
Die atemberaubende Natur und das vielfältige touristische Angebot zieht Touristen
wieder vermehrt aus aller Welt auf die schöne Alp. Vor allem aber sind es Besucher aus
der Schweiz, aus Deutschland und Holland.
1 zitiert aus S. 450 Naters - Das grosse Dorf im Wallis – Wichtige Studie von Dr. Jost Krippendorf
2 Quelle: S. 468 Naters – Das grosse Dorf im Wallis – Feriendorf Tschuggen
3 Quelle: Jahresberichte 2001-2006/07 Brig-Belalp Tourismus
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 4
51%
33%
13%
3%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Schweiz
Deutschland
Niederlande
Andere
Auslastung Blatten-Belalp in %
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Januar
Febru
ar
Mär
zApr
ilM
aiJu
niJu
li
August
Septe
mber
Okt
ober
Novem
ber
Dezem
ber
Die nachfolgende Grafik zeigt die Herkunft der Ferienwohnungsgäste in Blatten-Belalp.
Eine Herkunftsstatistik der Logiernächte in der Hotellerie war nicht verfügbar. Trotzdem
gibt die Grafik eine Idee über die Herkunft der Gäste. Der Anteil an Besuchern
ausserhalb Europa beträgt nicht einmal 1 %. (vgl. Anhang 2)
Abb. 2 Herkunftsländer Gäste in Ferienwohnungen 2006/071
Blatten-Belalp hat eine maximale Kapazität von 3’500 Betten in der Hotellerie und
Parahotellerie. 70% der Gäste verbringen ihren Urlaub in Ferienwohnungen, 20% der
Gäste in Hotels und 10% in Gruppenunterkünften.1
Abb. 3 Auslastung Blatten-Belalp 2006/07 in Prozent1
Ausserdem verfügt die Destination über gut ausgebaute Transportanlagen, sowie
vielseitige Sport- und Kurortanlagen. Im Jahre 2006 wurde der 6er Sessellift gebaut, der
seither am Erfolg von Blatten-Belalp beiträgt.
1 Eigener Entwurf in Anlehnung E-mail von Brig-Belalp Tourismus
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 5
Naters-Blatten-Belalp ist heute eine sehr bekannte und beliebte Sommer- und
Winterdestination im Herzen des UNESCO-Welterbe-Gebiet Jungfrau-Aletsch-
Bietschhorn und liegt in unmittelbarer Nähe des weltbekannten grossen
Aletschgletschers.
1.7 Brig Belalp Tourismus – Der Zusammenschluss 2003
Am 10. Dezember 2003 wurde aus „Naters-Blatten-Belalp Tourismus“ und „Brig am
Simplon“ Brig Belalp Tourismus. Der Hauptsitz von Brig Belalp Tourismus befindet sich in
Brig, um den ankommenden Gästen bereits erste Informationen und Hilfestellung
anbieten zu können. Brig Belalp Tourismus vermarktet die Stadt Brig und die
umliegenden Dörfer sowie die Berggebiete Brigerbad, Naters, Blatten-Belalp,
Tschuggen, Rosswald, Rothwald, Ried-Brig, Termen, Birgisch und Mund. Untenstehend
ist der Aufbau von Brig-Belalp Tourismus in einem Organigramm dargestellt.
Abb. 4 Organigramm Brig-Belalp Tourismus per 31.10.20071
1 Quelle: Jahresbericht 2006/2007 Brig Belalp Tourismus
Direktor David Guntern
Bürochefin Blatten M. Sinniger
Praktikant 1
Dir. Assistentin J. Amacker
Text & Layout S. Wyss
Lehrlinge 2
Administration/ Information
D. Locher
Buchhaltung F. Schmid
TCS/Information M. Schmid
Information L. Schmid
Gruppen / Information
G. Arnold
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 6
2 Hotel Belalp
Das Hotel Belalp ist das erste Hotel, welches auf der Belalp erbaut wurde. Damals war es
ein einfaches Berghotel im Stil der Belle Epoque, dieses Jahr feiert das Hotel Belalp sein
150-jähriges Bestehen.
2.1 Meilensteine: Hotel Belalp
Das Hotel Belalp würde wohl einige Geschichten zu erzählen wissen, hätte es eine
Stimme. Stolz kann es heute auf seine Vergangenheit zurückblicken, die vorallem durch
seine Besitzer geprägt wurde.
2.1.1 1856 -1968 Drei Generationen Klingele
Der Bauherr des Hotels Belalp hiess Leopold Bürcher, ein Handelsmann aus Brig. Schon
damals erkannte er den einmaligen Standort und liess 1856/57 das Hotel Belalp
erbauen, welches 1858 eröffnet wurde.
Im Jahre 1861 wurde Gervas Klingele Mitinhaber und später Eigentümer des Berghotels.
Weitere Erweiterungen am Hotel wurde von Gervas Klingele und seinen Söhnen,
Edward und Karl, 1885 unternommen, wie zum Beispiel der Bau eines weiteren
Gebäudes der „Dependance“. Das Hotel verfügte zu dieser Zeit über rund 70
Gästebetten. In den 20er Jahren liess Gervas sogar einen Tennisplatz erbauen.1
„Das Hotel Belalp ist im wahren Sinn des Wortes ein Gasthof, in welchem die Fremden
Gäste und nicht Schröpfobjekte sind. Es roch gar nicht nach Geschäft und Geldmacherei,
man fühlte überall die treue Besorgnis um das Wohlergehen und die Zufriedenheit der
Kurgäste heraus.“2
1 Quelle: S. 466 Naters – das grosse Dorf im Wallis – Hotel Restaurant Belalp
2 zitiert aus S. 466 Naters – das grosse Dorf im Wallis – Ausschnitt aus dem Walliser Volksfreund
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 7
2.1.2 1968 – 1993 Familie Jaeger-Eggel
Therese Jaeger-Eggel erwarb das Hotel Belalp 1968, welches sie neben dem Blattnerhof
in Blatten und einem weiteren Betrieb in Turtmann führte. Nach dem grossen Umbau in
den Jahren 1970/71 konnte das Hotel Belalp wieder richtig in Betrieb genommen
werden und war während der Sommerzeit geöffnet.
1978 erbten Caesar Jaeger und seine Schwester Pia das Hotel. Anfangs führten sie das
Hotel Belalp abwechslungsweise, später dann nur noch Caesar Jaeger. Jeden Sommer
bot das Hotel Journalisten, Autoren, Medizinern und Forschern aus aller Welt, welche
die Abgeschiedenheit suchten, oder auch Wandergruppen ein Zuhause.
Wegen Zeitmangel und verstärktem Engagement in anderen Bereichen führten ab 1991
Geranten während zwei Sommern im Auftrage von Caesar Jaeger das Hotel. Zwei Jahre
später wechselte das Hotel Belalp für ein vorerst letztes Mal seinen Besitzer.1
2.1.3 1993 – 2008 Burgerschaft Naters
Da im Jahre 1993 dem Hotel Belalp die Schliessung drohte, erwarb die Burgerschaft
Naters das Gebäude für 1,2 Mio. Franken. Die Burgerschaft wollte das Alte, Traditionelle
und Historische in der Region erhalten. Ein Jahr später 1994 wurde das Hotel Belalp
saniert: das Keller- und Erdgeschoss, das erste und zweite Obergeschoss, sowie die eine
Hälfte des Dachgeschosses wurden komplett renoviert. Seit die Burgerschaft das Hotel
Belalp übernommen hat, ist der Betrieb auch während der Winterzeit für Gäste
geöffnet.
Im Lawinenwinter von 1999 brach die östliche Hauswand der „Dependance“ unter den
gewaltigen Schneemassen ein und musste gänzlich abgerissen werden.
2006 erstand die Burgerschaft die „alte Lingerie“, das alte Waschhaus, das zu einem
Ferienhaus ausgebaut wurde und nun auch zum Hotel Belalp gehört.2
1 In Anlehnung Gespräch mit Caesar Jaeger
2 In Anlehnung Gespräch mit Armin Agten
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 8
2.1.3.1 Familie Ruppen-Jossen
Von 1996 bis 2003 wurde das Hotel Belalp von der Familie Ruppen-Jossen gepachtet.
Konsequent verfolgten sie das eigene Betriebskonzept mit der Verknüpfung von Natur
und Kultur als Schwerpunkt.
Das Vertrauen zu den Einheimischen und den Gästen konnte wieder gestärkt und teils
zurückgewonnen werden. Das Hotel Belalp und seine Umgebung steigerten ihre
Attraktivität für die Gäste und konnte in einem hohen qualitativen Standard erfolgreich
geleitet werden.
Nach sieben Jahren beschloss sich die Familie Ruppen-Jossen das Pachtverhältnis zu
beenden. Zum einen aus privaten Gründen und zum anderen wegen damaligen
Differenzen mit der Belalp Bahn AG.1
2.1.3.2 Familie Thür-Fahrni
Ab 2003 bis 2008 pachtete das Wirte-Ehepaar Thür-Fahrni das Hotel Belalp. „Ein feines
Haus mit wunderbaren Gastgebern“, so wurde das Hotel Belalp auf dem Online-Portal
von Schweiz Tourismus gelobt.
Die Familie Thür-Fahrni hatte es sich zum Ziel gesetzt, aus dem Hotel Belalp ein
„Wohlfühl-Hotel“ zu machen. Neben einer ausgezeichneten Betreuung und einem guten
Ambiente bieten sie ihren Gästen eine ausgezeichnete Küche.
So zog das Hotel Belalp ein gemischtes Publikum an. Im Winter wurden mehrheitlich
Wintersportler begrüsst, im Sommer hingegen eher Wandergäste und Ruhesuchende.
Nach dieser Sommersaison, per 30. November 2008, wird die Familie Thür-Fahrni das
Pachtverhältnis aus verschiedenen Gründen beenden.2
1 In Anlehnung Email von Beat Ruppen
2 In Anlehnung Email von Familie Thür-Fahrni
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Brigitte Millius 9
2.2 Standort Naters-Blatten-Belalp
Naters liegt im Oberwallis, dem deutsch-
sprechenden Teil des Kanton Wallis. Das
Gebiet von Naters erstreckt sich von 673 m
ü. M. beim Rhoneufer bis zum höchsten
Punkt, dem Aletschhorn, welches auf 4195
m ü. M. liegt. Blatten-Belalp ist ein Gebiet
von 1322 m ü. M. bis 3112 m ü. M.
Abb. 5 Standort Naters-Blatten-Belalp1
2.2.1 Lage Hotel Belalp
Mit der Luftseilbahn Blatten-Belalp gelangt man in ca. zehn Minuten zur Belalp. Am
Aletschbord auf 2137 m ü. M. liegt das Hotel Belalp, wo es einen unverwechselbaren
Ausblick auf das Herzstück des UNESCO Welterbes, den grossen Aletschgletscher, bietet.
(vgl. Anhang 3)
2.2.2 Erreichbarkeit Hotel Belalp
Die Destination Naters-Blatten-Belalp ist sehr gut in das öffentliche Verkehrsnetz
eingebunden. Am Bahnhof Brig kommen Züge aus allen Himmelsrichtungen an. Von
internationalen und nationalen Flughäfen im Umkreis dauert die Anreise nicht länger als
drei Stunden.
Die 7 km lange Strasse nach Blatten-Belalp ist über Naters in 15 bis 20 Minuten
erreichbar. Wer nicht selber mit dem Auto anreist, kann auch das Postauto benutzen,
welches regelmässig zwischen Brig und Blatten verkehrt.
Blatten ist der Ausgangspunkt um auf die Belalp zu gelangen, entweder zehn Minuten
mit der Luftseilbahn Brig-Belalp oder zweieinhalb Stunden im Sommer zu Fuss.
Von der Belalp aus führt ein Panoramaweg eine halbe Stunde lang zum Aletschbord.
Dort, etwas abgelegen aber sehr harmonisch und idyllisch in die Walliser Bergwelt
eingebettet, befindet sich das Hotel Belalp.
1 Quelle: Broschüre, Naters – vielseitig wie Sie, gescannt
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Brigitte Millius 10
2.3 Infrastruktur
Das Hotel Belalp ist mit viel Liebe zum Detail aufgebaut und erhalten worden. Im
Untergeschoss befinden sich Toiletten, Lager, Keller und technische Anlagen. Das
Erdgeschoss beinhaltet die Rezeption, das Restaurant und die Sonnenterrasse. Auf dem
ersten und dem zweiten Obergeschoss, im Dachgeschoss sind 21 Zimmer mit 36 Betten
und ein Seminarraum verteilt.
Zimmer:
Das Hotel Belalp bietet insgesamt 36 Betten an, welche sich in sieben Einzelzimmer, 13
Doppelzimmer und zwei Mehrbettzimmer unterteilen lassen. Alle Zimmer besitzen ihren
eigenen Charme, haben eine Toilette und entweder ein Bad oder eine Dusche. Im
zweiten Obergeschoss gibt es drei Zimmer ohne Nasszellen, auf dieser Etage gibt es eine
Etagendusche. Die Zimmer sind zeitgemäss eingerichtet, wobei darauf geachtet wird,
dass es nicht zu modern ist.
Tyndall-Zimmer:
Einem der ersten und treuesten Gäste, John Tyndall, später Ehrenburger von Naters,
wurde ein Zimmer zu Ehren im Hotel Belalp gewidmet. Mit Parkettboden ist das Zimmer
noch sehr traditionell eingerichtet und versetzt den Gast um einige Jahrzehnte zurück in
die Vergangenheit.
Personalzimmer/Wirtezimmer:
Auf der ersten und zweiten Etage befinden sich sechs Personalzimmer.
Restaurant:
Das Restaurant ist im einfachen Stil gehalten. Es steht für die Öffentlichkeit zur
Verfügung und bietet 50 Gästen Platz, dort ihre Mahlzeiten einzunehmen. Auf 2098 m ü.
M. werden internationale Küche, regionale und Schweizer Spezialitäten, sowie
vegetarische Speisen angeboten.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 11
Sonnenterrasse:
Die Sonnenterrasse hat eine Gesamtfläche von 260 m2 und bietet 100 Plätze.
Hotelsaal:
Der Hotelsaal steht nur den Hotelgästen zur Verfügung, welche Halb- oder Vollpension
gebucht haben.
Aufenthaltsraum:
Im Erdgeschoss befindet sich ein kleiner Aufenthaltsraum für die Hotelgäste.
Seminarraum:
Der Seminarraum ist im Dachgeschoss und bietet Platz für 25 Personen. Für Gruppen,
welche im Hotel übernachten, steht der Seminarraum kostenlos zur Verfügung.
Solaranlage:
Der Energiebedarf wird zu zwei Drittel durch Sonnenenergie gedeckt.
2.4 Betriebskonzept
Das Hotel Belalp ist im Besitz der Burgerschaft Naters und wird als historisches
Berghotel mit Restaurationsbetrieb und Angeboten im Seminarbereich vermietet. Den
Pächtern wird freie Hand in der Durchführung des Konzeptes gegeben.1
Das Wirte-Ehepaar Thür-Fahrni haben es sich zum Ziel gemacht, das Hotel Belalp zu
einem Wohlfühl-Hotel zu machen. Sie legen viel Wert auf ein gutes Ambiente, gute
Küche und gute Betreuung.2
1 Quelle: Dokumentation Burgerschaft Naters
2 In Anlehnung Email von Familie Thür-Fahrni
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Brigitte Millius 12
2.5 Finanzielle Aspekte
2.5.1 Pachtzins
Den Pächtern wird ein Mietzins von 11 % des Erfolges berechnet und ist zweimal jährlich
an die Burgerschaft zu entrichten. Das ganze Inventar des Hotel Belalps ist Eigentum der
Burgerschaft Naters. Der Pächter muss lediglich für Waren-, Personal-, Strom-,
Abwasser-, Kehricht- und Heizölkosten aufkommen.
Alles was die Burgerschaft durch das Hotel Belalp einnimmt, wird wieder für
Neuanschaffungen oder Renovationen in das Gebäude investiert.
2.5.2 Hotelpreise
Die Zimmer werden zu einem vernünftigen Preis (inkl. Kurtaxe und MwSt) angeboten. Es
sind im Sommer und im Winter dieselben Preise. So zieht das Hotel Belalp besonders
Gäste aus der Mittelklasse an. Die Zimmerpreise aller Hotels auf der Belalp befinden sich
durchschnittlich im selben Bereich und weichen nicht ausschlaggebend voneinander ab.
Der Halb- und Vollpensionszuschlag von 35 und 60 Franken pro Person ist in Anbetracht
des Transportweges der Nahrungsmittel gerechtfertigt.
Kindern im Zimmer der Eltern werden bis zum 12. Lebensjahr eine Reduktion geboten.
Tab 1 Zimmerpreise Hotel Belalp 2007/081
1 Quelle: www.hotelbelalp.ch/preise.html
Einzelzimmer
WC / Bad / Dusche / Frühstück CHF 90.-
Einzelzimmer
Lavabo / Etagendusche/ Frühstück CHF 75.-
Doppelzimmer
WC / Bad / Dusche / Frühstück CHF 80.-
Tyndallzimmer
Lavabo / Balkon / Etagendusche / Frühstück CHF 80.-
Doppelzimmer
Lavabo / Balkon / Etagendusche / Frühstück CHF 75.-
Preise pro Person
Doppelzimmer
Lavabo / Etagendusche / Frühstück CHF 65.-
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2.5.3 Betriebskennzahlen
2002 2003 2004 2005 2006 2007
CHF CHF CHF CHF CHF CHF
Restaurant
Sommer 273'000 292'000 291'000 281'000 330'000 407’600
Winter 301'000 384'000 400'000 372'000 327'000 393'000
Total Sommer/Winter 574'000 676'000 691'000 653'000 657'000 800’600
Hotel
Sommer 182'000 126'000 87'000 109'000 146'000 140’000
Winter 298'000 281'000 157'000 195'000 218'000 240'000
Total Sommer/Winter 480'000 407'000 244'000 304'000 364'000 380'000
Total Restaurant und Hotel 1'054'000 1'083'000 935'000 957'000 1'021'000 1’180'600
Tab 2 Betriebskennzahlen Hotel Belalp 2002-20071
Das Hotel Belalp ist ein Zwei-Saisonbetrieb mit 224 bis zu 240 Öffnungstagen pro Jahr.
Im Winter ist das Hotel zu 55 % und im Sommer zu 45% ausgelastet.2 Der Betrieb zählt
16 Mitarbeiter, die Voll- oder Teilzeit beschäftigt werden. Die primäre Einnahmequelle
des Hotels ist der Restaurantsertrag, sekundär der Beherbergungsertrag.
2.5.4 Investitionen und Visionen
Das Hotel Belalp soll zu seinem 150-jährigen Bestehen eine Sanierung des Daches und
einen Neuanstrich der Fassade erhalten. Das Total der zu erwartenden Kosten belaufen
sich laut Offerte auf 758'000 Franken. (vgl. Anhang 4)
Es wird diskutiert in absehbarer Zeit die Sonnenterasse auszubauen und zu verlängern.
Ausserdem wird beratschlagt, beim Restaurant einen Wintergarten zu erbauen, der dem
Gast beim Essen einen traumhaften Ausblick bietet.2
1 Quelle: Dokumentation Burgerschaft Naters
2 In Anlehnung Gespräch mit Armin Agten
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Brigitte Millius 14
3 Situationsanalyse Hotel Belalp
Im folgenden Kapitel werden verschiedene Bereiche des Hotel Belalp analysiert.
3.1 Standortanalyse
Die folgende Darstellung soll die Vor- und Nachteile vom Standorts des Hotel Belalp
verdeutlichen:
Vorteile Nachteile
Einmalige Aussicht auf den grossen Aletschgletscher und andere
Naturschönheiten des UNESCO
Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn
Verhältnismässig lange Anreise
Panorama von über 17 Viertausendern, einer
davon ist das Matterhorn
Erreichbarkeit von Luftseilbahn zum Hotel
Belalp
Sonnige Lage Keine Einkaufs- und
Vergnügungsmöglichkeiten in der Nähe
Ruhig und abgelegen, weg vom Alltagsstress Kein Alternativprogramm bei Schlechtwetter,
Gäste sitzen fest
Belalp bzw. das Hotel Belalp kann im Sommer
und Winter besucht werden
Vielseitiges touristisches Angebot im Winter und im Sommer auf der Belalp, welches der
Hotelgast nutzen kann
Gut ausgebautes und attraktives
Wanderwegenetz
Viele Tagesausflügler benutzen Panoramaweg um sich den grossen Aletschgletscher
anzusehen
Perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen
und Ausflüge im Aletschgebiet
Schneesicheres Gebiet
Tellerlift, welcher Gast in die Sparhornregion
befördert
In der Nähe des Hotel Belalps finden viele
Events statt
(z.B. Gletscherzirkus, Schäfersonntag)
Genug Platz für möglichen Ausbau vorhanden
Tab 3 Standortanalyse Vor- und Nachteile1
1 Quelle: Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 15
3.2 Umweltanalyse
Das Hotel Belalp steht in ständiger Beziehung mit seiner Umwelt. Die Umweltspähren gestalten sich dynamisch und beeinflussen das
Unternehmen und umgekehrt.
Ökonomische Umwelt Technologische Umwelt Chancen Chancen
• Stabile Wirtschaft
• Tiefe Arbeitslosenquote, gute Konsumentenstimmung
• Hotel Belalp schafft Arbeitsplätze
• Erhöhung der touristischen Wertschöpfung
• Historischer Wert des Hotels bereichert touristisches Angebot
• Kurzaufenthalte / Wochenendtrips in die Berge liegen im Trend
• Internet als Marketingmassnahme
• Mehr Buchungen durch Online Reservationssystem
Gefahren Gefahren
• Gesättigter Markt
• Starke Konkurrenz im Aletschgebiet
• Parahotellerie wird immer stärker
• Konjunkturschwankungen
• Wechselkursschwankungen
• Schnelle Entwicklung der Technologie fordert ständige Anpassung
• Technologie ist sehr kostenintensiv
• Kundenentfremdung durch unpersönlichen Kontakt
Ökologische Umwelt Soziale Umwelt Chancen Chancen
• Belalp ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar
• Belalp ist autofrei
• Nachhaltiger Tourismus liegt im Trend
• Solaranlage
• Befindet sich in den Bergen, gute Höhenluft
• UNESCO Weltnaturerbe
• Schweiz ist ein sicheres Reiseland
• Zusammenarbeit mit Leistungsträgern/Partnern aus der Region
• Marketing Kooperation im Aletschgebiet
• Einbeziehen der Einheimischen
• Restaurant/Sonnenterrasse öffentlich zugänglich
• Faires Konkurrenzverhalten
Gefahren Gefahren
• Mindestanteil an Abfall ist unvermeidbar
• Bodenverbrauch durch diverse Nutzungen
• Globale Erwärmung
• Klimaveränderung
• Kritische Meinungen gegenüber Neuerungen
• Verlust der kulturellen Identität
Tab 4 Umweltanalyse Hotel Belalp – Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 16
3.3 SWOT Analyse
Bei der SWOT Analyse werden Stärken und Chancen, sowie die Schwächen und
Gefahren zusammengefasst dargestellt. Die Schwächen sollten, unter Einbezug der
gebotenen Chancen und möglichen Gefahren in Stärken umgewandet werden.
Intern
Stärken Schwächen • Attraktiver Standort
• Ruhige Lage, gute Luft
• Günstiger Ausgangspunkt für Ausflüge
• Schneesicheres Wintersportgebiet
• Hotel mit historischem Hintergrund
• Gemütliches Ambiente
• Nachhaltiger Umgang mit natürlichen
Ressourcen
• Unterstützung von regionalen Partnern
• Kleiner Seminarraum in den Bergen
• Online Reservation mit Buchungsübersicht
• Sehr hohe Betriebsaufwand/Investitionen
• Ständig anfallende Renovationen
• Erreichbarkeit im Winter
• Bleibt vier Monate jährlich geschlossen
• Personalrekrutierung
• Ausländischer Markt schwer erreichbar
• Spricht nur kleine Zielgruppe an
• Fehlende Kooperationen
• Unprofessionelle Internetseite
• Unzureichende Vermarktung
• Nur einzelne Mitgliedschaften
• UNESCO Weltnaturerbe
• Starker Euro
• Kulturangebot und Kulturverständnis
• Nachfrage nach Seminarräumen
• Jährlich stattfindende Events bei Hotel
• Verstärkter Binnentourismus
• Angebot des gesamten Aletschgebietes
• Sensibilisierung der Gäste durch Natur
• Trend „Back to nature“
• Gut eingebundenes Verkehrsnetz
• Reisezeitverkürzung durch NEAT
• Touristisches Angebot der Region
• Viele Wanderer die beim Hotel vorbei laufen
• Ausbaupotenzial
• Geringe Bekanntheit des Hotels
• Grosse und breite Konkurrenz
• Rasch wechselnde Trends
• Einsprachen der Einheimischen, wegen
Veränderung des Landschaftsbildes
• Klimaerwärmung
• Währungsschwankungen
• Image der Hochpreisinsel Schweiz
• Kurze Aufenthaltsdauer
Chancen Gefahren
Extern Tab 5 SWOT Analyse Hotel Belalp
1
1 Quelle: Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 17
3.4 Marktanalyse
3.4.1 Prognosen Tourismusjahre 2008 bis 2010
Die Hotelübernachtungen der Schweiz in der Wintersaison 2007/2008 konnten um 6.8 %
gesteigert werden. Es zeichnete sich eine deutliche Nachfragesteigerung aus dem
Ausland aus, aber auch die Binnennachfrage war mit 4.8% dynamisch. Auch für den
Sommer wird eine ausgezeichnete Saison erwartet und es kann schon heute gesagt
werden, das 2008 das beste Tourismusjahr aller Zeiten werden wird.
2009 wird es einen leichten Rückgang von -1.1% geben, der vor allem durch die
wegfallenden Logiernächte der UEFA EURO 2008 verursacht wird. Es wird generell mit
schlechteren Wetterverhältnissen gerechnet und auch konjunkturelle Unsicherheiten
wegen der Krise auf den internationalen Finanzmärkten könnten die Logiernächte
beeinträchtigen. Im Jahre 2010 wird wieder ein Wachstumstrend von 1.7%
prognostiziert.1
Entwicklung der Hotelübernachtungen in den
Schweizer Regionen
-4.0%
-2.0%
0.0%
2.0%
4.0%
6.0%
8.0%
2007 2008 2009 2010
Alpen Raum Grosse Städte Restliche Gebiete Schweiz
Abb. 6 Entwicklung der Hotelübernachtungen in den Schweizer Regionen1
1 Quelle: Prognosen für den Schweizer Tourismus – Ausgabe Mai 2008 seco
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 18
3.4.2 Trends im Tourismus
Um auf dem globalen Markt mithalten zu können, müssen sich die Destinationen an
Trends orientieren. Folgende Aufzählung soll eine Übersicht über den Reisenden und
dessen Reiseverhalten geben:1
• Kurzfristige Entscheide
• Immer kürzere Aufenthaltsdauer
• Mehrmaliges Verreisen im Jahr
• Demografische Entwicklung der Konsumenten
• Neue Familienformen
• Rüstige, relativ wohlhabende Rentnerinnen und Rentner
• Hoher Erfahrungsgrad und Wissen der Touristen
• Gesunkene Treue zum Ferienort
• Höhere Risikobereitschaft
Folgende Reisearten werden in Zukunft mehr gefragt:2
• Wellness und Kultur
• Erlebnis- und Relaxingreisen
• Nah- und Fernreisen
• Gruppenreisen
• Top Hotels
Für die Gäste der Destination Blatten-Belalp besteht der Trend, dass sie sich lieber eine
Unterkunft auf der Belalp suchen. Es ist anzunehmen, dass die Belalp praktischer ist für
die Sportler, auch wenn es nicht viel an Unterhaltung und Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Dafür muss sich der Gast nicht jeden Morgen in die Schlange der Luftseilbahn Blatten-
Belalp stellen.3
1 Quelle: Botschaft zum Entwurf des Gesetzes über den Tourismus – Staatskanzlei Kt. Wallis 2007 Kapitel 1.4
2 Quelle: S. 124/125 Tourismuslehre – Ein Grundriss Thomas Bieger
3 In Anlehnung Gespräch mit Armin Agten
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 19
3.4.3 Nachfrage im Hotel Belalp
Die Tabelle wird aufgeführt, um zu veranschaulichen, welchen Marktanteil das Hotel
Belalp auf der Belalp hat.
Jahr Hotelübernachtungen Belalp (5 Hotels) Veränderung
2004 7'636 Logiernächte -
2005 9'113 Logiernächte + 19.3%
2006 9'254 Logiernächte + 1.5%
2007 10'434 Logiernächte + 12.8% Tab 6 Hotelübernachtungen Belalp 2004 – 2007
1
Die durchschnittliche Auslastung des Hotel Belalp beträgt 35%. Dies liegt deutlich unter
der Walliser Hotelauslastung von 44.6% oder der Schweizer Hotelauslastung von 43.6%.2
Jedoch ist zu beachten, dass der hohe Restaurantertrag den etwas tieferen
Beherbergungsertrag ausgleicht. (* September und Oktober fehlen)
Jahr Logiernächte
Sommer 2006 1’049*
Winter 05/06 2’478
Sommer 2005 1’232
Winter 04/05 2’239
Sommer 2004 1’080
Winter 03/04 1’590
Sommer 2003 1’205
Winter 02/03 2’462
Sommer 2002 1’395
Winter 01/02 2’542 Tab 7 Logiernächte Hotel Belalp 2001 – 2006
1
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste im Winter ist sieben Tage, wobei diese
sich im Sommer auf eins bis drei Tage verkürzt. Im Winter hat das Hotel einen Anteil von
70% und im Sommer einen 80% Schweizer Gäste, von denen viele Einheimische sind.
3.4.4 Zielgruppe
Das Hotel Belalp zog bislang ein gemischtes Publikum an. Die Gästestruktur im Sommer
besteht aus Bergsteigern und Wanderern gemischten Alters, im Winter sind jüngere und
ältere Wintersportler zu Gast im Hotel Belalp.1
1 Quelle: Dokumentation Burgerschaft Naters
2 Quelle: www.bfs.admin.ch
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 20
3.5 Konkurrenzanalyse
Das Hotel Belalp kann verschiedene Konkurrenten haben, deshalb ist die
Konkurrenzanalyse in drei Teile gegliedert, die direkte Konkurrenz auf der Belalp, die
indirekte Konkurrenz in Blatten und die indirekte Konkurrenz von historischen Hotels im
Aletschgebiet.
3.5.1 Direkte Konkurrenz auf der Belalp
Hotel Anzahl Betten
Preis pro Nacht pro Person im DZ inkl. Frühstück
Dienstleistung / Stärken der Konkurrenz
Hotels Belalp
Hotel Aletschhorn
Keine Kategorie
15 CHF 59.00 -
88.00
• Direkt bei Luftseilbahn
• Sonnenterasse mit Liegestühle
• Aussichtsrestaurant
• Seminar Hotel
• Kinderrabatt
• Ermässigung ab dritter Übernachtung
Hamilton Lodge
Keine Kategorie
36 CHF 70.00 –
95.00
• Direkt beim Skilift
• Möglichkeit ganze Lodge zu reservieren
• Komfortable Zimmer
• Kinderbetreuung
• Gesundheits Hotel
• Seminar Hotel
• Avisiert Holländische Gäste
Hotel Zum Skilift
Keine Kategorie
6 CHF 60.-
• Direkt beim Skilift
• Direkt bei Schlittelpiste
• Grosse Sonnenterasse
• In Hauptsaison Fondue und Raclette Plausch
mit musikalischer Unterhaltung
Hotel Sparrhorn
Keine Kategorie
14 CHF 70.00 –
85.00
• Direkt bei 6er Sessellift
• Ermässigung ab dritter Übernachtung
• Säli mit Grill Tab 8 Direkte Konkurrenz auf der Belalp
1
Auf der Belalp gibt es fünf Hotels und auch wenn die Hotels unterschiedlich sind, stehen
sie wegen Ihrem Standort in direkter Konkurrenz zu einander. Allerdings ist zu
1 Quelle: Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 21
bemerken, dass das Hotel Belalp das einzige Hotel auf der Belalp ist, welches eine
Klassifikation des Schweizerischen Hotelier-Vereins hat.
Es gibt keinen Preisvorteil, da das Hotel Belalp mit 75 bis 80 Franken im Durchschnitt zu
den anderen Hotels liegt.
Das Hotel Aletschhorn und die Hamilton Lodge bieten Möglichkeiten um Seminare
abzuhalten. Alle Hotels liegen entweder an Luftseilbahn, Skilift oder Sessellift. Das Hotel
Belalp ist eher abgelegen, bietet jedoch eine Parkanlage und den einmaligen Ausblick
auf den grossen Aletschgletscher.
Die Hotels „Zum Skilift“ und „Sparrhorn“ sind Ein-Saison Betriebe und nur im Winter
geöffnet.
3.5.2 Indirekte Konkurrenz in Blatten
Hotel Anzahl Betten
Preis pro Nacht pro Person im DZ inkl. Frühstück
Dienstleistung / Stärken der Konkurrenz
Hotels Blatten
Hotel Blattnerhof
***
74 CHF 55.00 –
95.00
• Freier Zugang Wellnessbereich ( exkl.
Whirlpool)
• Kinderspielplatz
• Nahe Talstation Luftseilbahn Blatten-Belalp
• Seminar Hotel
• Grosszügige Familienzimmer > 25 m2
• Kinderrabatt
• Schonkost, Vegetarisch, Diät möglich
• Rollstuhlgängige Zimmer
Hotel Massa
***
40 CHF 50.00 –
80.00
• Rollstuhlgängige Zimmer
• Nahe Talstation Luftseilbahn Blatten-Belalp
• Duplexzimmer auf zwei Etagen
• Seminar Hotel
• Sonderangebote
• Familienangebote
Hotel Geimerhof
Keine Kategorie
11 CHF 45.-
• Ruhig gelegen
Tab 9 Indirekte Konkurrenz in Blatten1
1 Quelle: Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 22
Im Weiler Blatten selbst gibt es zwei Hotels, welche der 3-Sterne Kategorie angehören.
Während das Hotel Belalp seinen Gästen, nur das Nötigste bietet, sind die beiden Hotels
in Blatten an die internationalen Standards angepasst.
Von Blatten aus ist man mit der Luftseilbahn Blatten-Belalp innerhalb von zehn Minuten
auf der Belalp und kann dort alle Angebote nutzen, somit ist auch der Standort der
beiden Hotels kein zwingender Nachteil.
Die Preise sind im Preis-Leistungsverhältnis billiger als im Hotel Belalp.
Das Hotel Geimerhof ist ein Ein-Saisonbetrieb, der nur im Sommer geöffnet ist. Er liegt
recht abgelegen in Blatten und stellt für das Hotel Belalp keine wirkliche Konkurrenz dar.
3.5.3 Indirekte Konkurrenz historischer Hotels im Aletschgebiet
Hotel Klassifikation Baujahr
Anzahl Betten
Preis pro Nacht pro Person im DZ inkl. Frühstück
Dienstleistungen/ Stärken der Konkurrenz
Villa Cassel Riederalp
Villa mit
Ferienzimmer 1900
61 CHF 80.-
• Ausflüge mit kundiger Führung
• Alpengarten
• Ausstellungen/Tonbildschau
• Openair Kino
Hotel Belvedere Furkapass
Keine Kategorie
1882
63 CHF 40.00 - 120.00
• Gletschersuite mit Whirlpool
• Carnozet
Hotel Ofenhorn Binn
Keine Kategorie
1883
64 CHF 56.00 –
80.00
• Historische & Standardzimmer
• Fastenwoche
• Auszeichnung historisches Hotel seit 2008
Tab 10 Indirekte Konkurrenz historischer Hotels im Aletschgebiet1
Auch die historischen Hotels sind nicht einfach miteinander zu vergleichen. Jedes hat
seine eigene Entstehungsgeschichte und seinen Charme, der die Gäste anzieht.
Die Hotels Belvedere und Ofenhorn sind etwas moderner ausgestattet und gehören zu
der Gruppe der historischen Hotels mit Luxus. Die Villa Cassel ist dem Hotel Belalp am
ähnlichsten, wobei die Villa eher Mehrbettzimmer anbietet.
1 Quelle: Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 23
4 Ziele und Strategien
4.1 Marketingziele
Die Burgerschaft Naters hat das Hotel Belalp 1993 von Caesar Jaeger gekauft.
Beweggrund war, ein Stück Kultur und Geschichte von Naters zu erhalten und mit dem
Kauf zu sichern.
Weiterhin soll das Hotel Belalp an leidenschaftliche Wirte verpachtet werden, deren
Hauptinteresse es nicht ist, einen möglichst grossen Gewinn zu erzielen, sondern viel
mehr das Alte und Historische zu wahren und dies an den Gast weiter zu geben. So soll
dieser einzigartige Ort noch einzigartiger gemacht werden und gleichzeitig den Wert des
touristischen Angebotes auf der Belalp steigern.
Um dieses Unternehmungsziel zu erreichen müssen die folgenden Ziele avisiert werden:
• Neupositionierung auf dem Markt
• Steigerung des Bekanntheitsgrades
• Förderung der Akzeptanz und des Vertrauens in der Bevölkerung
• Ausbau des touristischen Angebots im und um das Hotel
• Steigerung der Logiernächte und der Betriebstätigkeit
4.1.1 Marktziele
Die Vermarktung des Hotels soll auf den Schweizer Markt eingegrenzt werden, da im
Durchschnitt 75% des Hotels Schweizer Gäste, ein grosser Anteil davon Einheimische,
sind. Die Gäste sind vor allem an sportlichen Aktivitäten, Natur und Kultur interessiert
und gehören zum Gästesegment 50 Plus. Dies ist und bleibt eine der wichtigsten
Zielgruppen des Hotels.
Das Hotel sollte auch kleine und mittlere Unternehmungen und Vereine aus der Region
angehen, welche Seminare im Hotel abhalten könnten.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 24
4.1.2 Leistungsziele
Der Gast ist in einer historischen Unterkunft untergebracht, doch soll nicht auf einen
qualitativ hochstehenden Service verzichten müssen. Das Gesamtangebot verknüpft mit
Kultur und Natur, soll zum besonderen Ferienerlebnis werden.
4.1.3 Bedürfnisziele
Der Gast soll im Hotel Belalp den historischen Wert wiedererkennen und sich in den
150-jährigen Mauern wohlfühlen. Er soll die Faszination der Natur mit jedem Augenblick
entdecken, erleben und erforschen. Er soll durch einen hochstehenden Service und
traditionelle Walliser Gastfreundschaft verwöhnt werden. Nach einem Aufenthalt im
Hotel Belalp soll der Gast aufgetankt, mit viel Energie und schönen Erinnerungen zurück
in seinen Alltag kehren.
4.2 Marketingstrategie
Das Hotel Belalp hat einen sehr grossen Anteil an einheimischer Kundschaft. Um diese
nicht mit Tatsachen zu überfallen, sollten die Ziele mit einer transparenten Strategie
verwirklicht werden. Das Umfeld soll sehen, wie das Hotel die Ziele zu erreichen
versucht und stetig über den neusten Stand der Dinge informiert sein.
Um sich mit seinem Angebot weiterhin von seiner Konkurrenz abzuheben, braucht es
Innovationen und Pioniergeist. Mit einer erhöhten Qualität der Dienstleistungen und
Spezialisierung soll das Hotel Belalp noch mehr Leute anziehen.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 25
Hotel Belalp
Berghotel
2 Sterne Küche Kulinarisches Erlebnis
Konkurrenz
Wohlfühl-Hotel
4.3 Neupositionierung Hotel Belalp
Mit einem 150-jährigen Berghotel sind nicht mehr grosse Sprünge möglich, auch die
Burgerschaft Naters ist darauf bedacht, das Alte, Traditionelle und Historische zu
wahren und diesen Bereich eventuell auszubauen. Eine Erhöhung der Qualität und eine
Spezialisierung in verschiedenen Interessensbereichen können das Unternehmen jedoch
neu positionieren. Die folgende Abbildung zeigt eine mögliche Positionierung des Hotel
Belalps wenn später folgende Vorschläge berücksichtigt und befolgt werden würden.
Abb. 7 Zukünftige Positionierung Hotel Belalp
1
4.3.1 Klassifikation
Wenn das Hotel zukünftig eine 3-Stern Klassifikation erreichen möchte, müssten einige
Änderungen vorgenommen werden. Alle Zimmer müssten über Bad oder Dusche
verfügen und müssten einen Farbfernseher, Radio und Telefon enthalten. Durch diese
Neuerungen würde das Hotel zwar besser klassifiziert werden, aber durch die
Modernisierungen, welche zur höheren Klassifikation verlangt werden, verlieren die
Zimmer an Charme und das Hotel an Reiz. (vgl. Anhang 5)
1 Quelle: Eigene Darstellung
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 26
4.3.2 Qualitäts-Gütesiegel
Das Programm „Qualitäts-Gütesiegel für den Schweizer Tourismus“ wird von den
touristischen Dachverbänden unterstützt und hat zum Ziel, in den touristischen
Betrieben das Qualitätsbewusstsein zu steigern und so die Dienstleistungsqualität im
Reise- und Ferienland Schweiz ständig weiter zu entwickeln.1
Das Qualitäts-Gütesiegel ist eine Alternative zur fragwürdigen 3-Sterne Klassifikation für
das Hotel Belalp. Trend ist, dass sich Kunden vermehrt für Angebote entscheiden, bei
denen sie die Sicherheit haben, dass die Dienstleistung qualitativ hochstehend und ihren
Preis wert ist.
Das Qualitäts-Gütesiegel ist in drei Stufen unterteilt, die man Schritt für Schritt erreichen
kann. Die Erlangung dieses Gütesiegels verspricht einen optimalen Service und soll die
Mitarbeiter motivieren. Gerade letzteres ist sehr wichtig, da der Mitarbeiter unbewusst
seine Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit auf den Gast ausstrahlt.
4.3.3 Spezialisierung zum Historischen Hotel
Das Hotel Belalp muss sich vor allem für die schwächere Sommersaison attraktiver
werden, um noch mehr Interessierte anzulocken. Es ist bereits von Hotellerie Suisse als
Ferien- und Wanderhotel ausgezeichnet. Eine weitere Möglichkeit ist die Auszeichnung
zum historischen Hotel.
Die Voraussetzungen sind alle erfüllt: Das Hotel Belalp ist 150-jährig und hat eine
interessante Vergangenheit, die Innenausstattung besteht grösstenteils noch aus
Orginalausstattungen oder wurde erneuert, aber im alten Stil gehalten. (vgl. Anhang 6)
Falls diese Auszeichnung als historisches Hotel nicht im Sinne des Hotel Belalp ist, gibt es
noch die Ausschreibung von Hotellerie Suisse, Gastro Suisse und Schweiz Tourismus
welche das „historische Hotel/Restaurant des Jahres 2010“ suchen. Dies könnte die
nächste Herausforderung für das Hotel Belalp werden. (vgl Anhang 7)
1 Zitiert von http://www.myswitzerland.com/de/page-Footer_Content-Quality-107145.html
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Brigitte Millius 27
4.3.4 Konzentration auf Busunternehmungen
Im Sommer ist das Hotel Belalp eher schlecht ausgelastet, es gibt vereinzelt Gäste, aber
das Hotel ist nicht annährend voll ausgelastet. Eine Möglichkeit mehr Leute ins Hotel
Belalp zu bringen, wäre eine Kooperation mit Busunternehmungen. Die
Busunternehmungen würden die Reisegruppe nach Blatten bringen und von dort würde
diese per Luftseilbahn und Panoramaweg zum Hotel Belalp gelangen. Eine interessate
Zielgruppe, doch es gibt dabei folgende Vor- und Nachteile zu beachten:
Vorteile:
• regelmässige Besetzung von Reisegruppen im Hotel
• Steigerung der Logiernächte
• Höhere Einnahmen
• Übernachtungen auch während Leerzeiten
• Gruppe hat dasselbe Programm und ist somit nicht zeitaufwendig
Nachteile:
• Zu wenig Platz für andere Gäste
• Zu wenig Platz für ganze Gruppe
• Kurze Aufenthaltsdauer (zeitaufwendig für Putzpersonal)
• Durch Massenanströmung und Krach gehen Ruhe und Idylle verloren
Sowohl die Vorteile, als auch die Nachteile sind sehr aussagekräftigt und zu bewerten.
Das Hotel Belalp verfügt nur über 36 Betten, die an Gäste vermietet werden. Die
restlichen Zimmer gehören den Angestellten und den Pächtern. Würden diese nicht
mehr im Hotel übernachten, könnten mehr Bettenkapazitäten geschaffen werden. Die
Pächter könnten in der alten Lingerie ihre Wohnung einrichten. Die Mitarbeiter jedoch
müssten vermehrt aus der näheren Umgebung kommen und bereit sein nur Teilzeit
oder gar stundenweise beschäftigt zu werden. Notfalls könnte ein Chalet für die
Mitarbeiter auf der Belalp gemietet werden, um diese dort unterzubringen.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 28
Trotzdem gibt es immer noch ein Platz-Problem, es bleiben die Individual Gäste und
Stammkunden, welchen das Zimmer auch nicht weggenommen werden kann. Deshalb
ist die Beherbergung vorerst nicht machbar, oder nur während Leerzeiten.
Ein Kompromiss hingegen wären Busgruppen, welche nur als Tagesgäste anreisen
würden. Ideal wäre, wenn diese gegen Mittag auf der Belalp ankommen würden. Ihr
Mittagessen könnten sie dann im Hotel Belalp einnehmen, später die Belalp erkunden
und anschliessend wieder nach Hause fahren könnten. Die Mittagessen könnten ihm
Hotelsaal serviert werden, wo eigentlich die Hotelgäste ihre Mahlzeiten einnehmen.
Dies sollte kein Problem sein, da die Hotelgäste meist nur Halbpension gebucht haben.
4.3.5 Kulinarisches Erlebnis
Weiterhin muss das Hotel Belalp darauf achten, dass auch das kulinarische Angebot
stimmt. Das Angebot soll zwar traditionell, aber auch ein Anreiz für Feinschmecker sein.
Besonderen Wert soll auf lokale, regionale und nationale Spezialitäten gelegt werden,
auch ein kleines Angebot an internationalen Speisen soll vorhanden sein. Der Aufenthalt
im Hotel und die genutzte Dienstleistung, soll ein Erlebnis für Körper, Geist und Seele
sein, auch wenn diese nur aus einer Mahlzeit besteht.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 29
5 Marketing Mix
5.1 Produkte und Dienstleistungen
Neben den bereits vorhandenen Angeboten des Hotel Belalp, sollte über einige
Neuerungen bzw. Alternativen nachgedacht werden, die sich positiv auf die
Betriebstätigkeit auswirken könnten. Wichtig dabei ist, dass die neuen Angebote keine
hohen Kosten mit sich bringen und sich durch deren Erträge finanzieren lassen.
Vor allem sollten Lösungsansätze für die Sommersaison gefunden werden, da die
Auslastung halb so hoch ist, wie in der Wintersaison.
5.1.1 Alter Tennisplatz1
Der Tennisplatz, der in den 1920er Jahren erbaut wurde, ist heute noch oberhalb des
Hotels erkennbar. Dieser sollte wieder in Betrieb genommen werden. Ausserdem würde
Boden zur Verfügen stehen um eine Tribüne darauf zu errichten.
In der Region gibt es zwar bereits eine Vielzahl von Tennisplätzen, entweder
Hallenplätze oder freie Plätze, der nächstgelegene ist der Tennisplatz in Blatten. Doch
bisher gibt es keinen auf einer Höhe von 2137 m ü. M. mit einem solchen Ausblick.
Im Sommer könnten Hotelgäste und Einheimische den Platz stundenweise mieten.
Somit könnte das Hotel Belalp auch für kleine Tennisclubs attraktiv werden, die einen
abgelegenen Ort für ihr Traininglager suchen. Eventuell könnte sogar ein „Belalp Open“
organisiert werden.
Auch im Winter würde der alte Tennisplatz nicht an Nutzen verlieren, dieser könnte
nämlich zu einer Natur-Curling-Bahn umfunktioniert werden. Auch diese würde Vereine
auf die Belalp locken, welche nach einem gemütlichen Curling-Abend noch ihr
Abendessen im Hotel Belalp einnehmen würden. Im Winter könnte ausserdem ein
Curling-Turnier organisiert werden.
1 In Anlehnung Gespräch mit Armin Agten
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 30
5.1.2 Carnozet
Im Untergeschoss könnte ein Carnozet im typischen Walliser Stil errichtet werden.
Durch holzige Weinfässer, Käseleitern und weiteren urchigen Utensilien soll eine
traditionelle und gemütliche Ambiance geschaffen werden. Das Carnozet soll für
Aperitifs und Abendessen im kleinen Rahmen bis zu 20 Personen Platz bieten. Das
Carnozet wäre zudem interessant zum Gebrauch für Vereinsanlässe.
5.1.3 Alpen-Wellness
Die Infrastruktur des Hotel Belalp ist zu alt um eine Wellness Zone einzurichten.
Wellness Anlagen haben einen riesigen Anschaffungswert und hohe Unterhaltskosten
und sprengen den Rahmen der finanziellen Mittel der Burgerschaft Naters.
Das neu angebotene Wellness würde keine zusätzlichen Räumlichkeiten benötigen, da
die Gäste draussen oder im Zimmer behandelt werden könnten. Es würden Services
vom Hotel Belalp selbst angeboten werden, aber bei gewissen Behandlungen würde
Fachkräfte benötigt werden.
Die Voraussetzung wäre die Kooperation mit externen Spezialisten, denn
Festanstellungen im Bereich Wellness sind zu kostspielig und würden sich für das Hotel
Belalp nicht auszahlen. Darum können die gewünschten Services vom Hotel mit den
ausführenden Spezialisten am Vorabend bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gebucht
werden. Eine Stunde sollte immer noch zusätzlich eingeplant werden, in der allfällige
Notfälle behandelt werden könnten. Das Alpen-Wellness (vgl. Anhang 8) könnte
folgende Dienstleistungen anbieten:
• Alpenkräuter-Bad
• Alpenkräuter-Massage
• Alpenkräuter-Gesichtsmaske
• Fussreflexzonen-Behandlung
• Kneipp-Theraphie
Neben den angebotenen Leistungen können nach Absprache gewöhnliche kosmetische
Behandlungen bestellt werden, wie z.B. Enthaarungen, Gesichtsmassagen usw.
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Brigitte Millius 31
5.1.4 Seminar-Angebote
Das Hotel hat einen Seminarraum, der 25 Personen Platz bietet, das Angebot wurde
bislang jedoch unzureichend genutzt. Das Hotel muss versuchen, sich auf dem
Seminarbereich zu etablieren. Besonders geeignet ist das Hotel für kleine Gruppen,
welche mit einem Seminar ihren Zusammenhalt und Teamgeist stärken möchten.
Zielgruppen könnten hier Anbieter von Naturseminaren, kleine Firmen oder Schulklasse
sein. Ausserdem gibt es im Aletschgebiet genug Aktivitäten, welche Teams
zusammenschweissen könnten. Angefügt einige Beispiele:
• Gletscherüberquerung
• Begehung der Massaschlucht
• Klettersteig Aletsch
5.1.5 Pauschal-Angebote
Im Sommer bleiben die Gäste im Durchschnitt drei Tage. Wenn das Hotel Belalp den
Gästen Pauschal-Angebote anbieten würde, würden diese sicherlich vermehrt anreisen.
Die Pauschalen sollten aus einem Mix von Übernachtung und Alpen-Wellness oder
Übernachtung und Ausflüge zusammengestellt werden. Die Ausflüge würden in
Kooperation mit Alpin Center Belalp oder der Oberaletschhütte angeboten werden.
Untenstehend einige Beispiele (vgl. Anhang 9):
• 4 Tage / 3 Nächte Oberaletschhütte deluxe
• 3 Tage / 2 Nächte Gletscher-Package
• 2 Tage / 1 Nacht Belalp in Love
5.1.6 Maultier-Trekking
Vor 150 Jahren mussten die ersten Besucher des Hotel Belalp noch zu Fuss oder mit dem
Maultier auf die Belalp. Der halbstündige Panoramaweg mit dem fantastischen Ausblick
kann auch auf einem Maultier zurückgelegt werden. Es müssten mehrere Routen
ausgearbeitet und anschliessend angeboten werden, dass auch ein Sportmuffel etwas
von der schönen Belalp gesehen und erlebt hat.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 32
5.1.7 Schlafen im Stroh
Die Burgerschaft Naters könnte in der Nähe des Hotels eine alte Scheune mieten oder
aufkaufen. Das Angebot „Schlafen im Stroh“ würde als Package an die Gäste verkauft
werden, d. h. der Gast schläft zwar in der Scheune, verpflegt sich aber im Hotel Belalp.
Das Hotel betreibt bereits ein ähnliches Angebot, wo der Gast in der alten Lingerie,
heute zu einer Ferienwohnung ausgebaut, übernachtet, sich aber im Hotel verpflegt.
5.1.8 Naturkunde-Stunde
Im Aufenthaltsraum des Hotel Belalp, welcher mit einem Farbfernseher ausgestattet ist,
sollten ein DVD bzw. Videorecorder bereit stehen mit entsprechendem Filmmaterial.
Das Filmmaterial sollte sich um die Natur, die UNESCO, das Oberwallis usw. drehen.
Natürlich sollten auch Bücher für Gäste, die das Lesen bevorzugen, bereitstehen.
5.1.9 Wander-Bibliothek
Ein Buch kann nicht immer so lang sein, wie eine Reise. Deshalb sollte im
Aufenthaltsraum eine Wander-Bibliothek stehen, welche die Gäste selbst verwalten
würden. Ein gelesenes Buch kann durch ein hingelegtes Buch eines anderen Gastes
ausgetauscht werden. Das Prinzip ist einfach, das Buch wandert von einem Besitzer zum
Anderen.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 33
5.2 Distribution
Es reicht nicht ein gutes Angebot zu produzieren, es muss den Konsumenten auch richtig
angeboten werden. Dies kann auf dem direkten oder dem indirekten Absatzweg
geschehen. Folgende Abbildung zeigt die Distribution des Hotel Belalp:
Abb. 8 Distribution Hotel Belalp1
5.2.1 Direkter Absatzweg
Hauptsächlich sollte das Hotel Belalp den direkten Absatzweg betreiben. Der Kunde
findet auf der Homepage www.hotelbelalp.ch Informationen wie Kontaktadresse mit E-
mail und Telefonnummer und hat sogar die Möglichkeit direkt von der Homepage aus
eine Buchungsanfrage zu machen. Dies gibt dem Hotel Belalp bereits die Möglichkeit
einen Kundenkontakt einzugehen, Unklarheiten zu beseitigen, besondere Angebote
anzubieten und einen ersten guten Eindruck beim Kunden zu hinterlassen.
Der Kunden der bereits schon mal im Hotel Belalp war oder Interesse am Hotel
bekundet, muss per Internet, Newsletter, Telefon, Fax, Broschüre und Post erreicht
werden können.
Zwar kostet der direkte Absatzweg viel Zeit für die Gastgeber, ist aber immer noch
preiswerter als die Kommissionskosten, welche an Absatzmittler bezahlt werden
müssen.
1 Quelle: Eigene Darstellung
Hotel Belalp
Gast des Hotel Belalp
Dir
ekt
er
Ab
satz
Portale Brig Belalp Tourismus Partner Gäste
Dir
ekt
er
Ab
satz
Indirekter Absatz
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5.2.2 Indirekter Absatzweg
Auch der Indirekte Absatzweg ist wichtig und darf nicht unterschätzt werden. Mit Hilfe
von Organisationen und Portalen kann eine breitere Gästegruppe eventuell auch vom
Ausland erreicht werden. Die Homepage der Absatzmittlern sind von einem ganz
anderen Gästesegment besucht, als die Hotel Homepage und darum sollte diese Art der
indirekten Distribution unbedingt weiter betrieben werden. Jedoch ist mit hohen
Kommissionsbeiträgen zu rechnen und es führt gewissermassen zu einem
Kontrollverlust. Nachfolgend sind einige Portale aufgelistet, die das Hotel Belalp bislang
noch nicht nutzt:
• www.booking.com
• www.hrs.com
• www.hotel.de
• www.swisshotels.com
Nicht zu vergessen ist das Viral Marketing mit Partner in der Region. Diese können auf
Ihrer Homepage einen Link des Hotel Belalps aufschalten, im Gegenzug bekommen sie
einen Link von der Homepage des Hotel Belalps auf ihre Homepage. Hinzu kommt das
diese Leistung meist kostenlos ist.
Auch Gäste, welche im Hotel Belalp waren, sind Werbeträger und darum sollte stets
darauf geachtet werden, dass der Kunde als König behandelt wird und mit einem
Lächeln das Hotel verlässt, so wird er Freunden und Bekannten von seinen Ferien
erzählen, so genannte Mund-zu-Ohr Propaganda.
Ein weiteres Angebot, worüber das Hotel Belalp nachdenken könnte, ist die
Versteigerung von Angeboten auf ebay.com oder ricardo.ch. Der Hotelier lädt aktuelle
Angebote auf das Netz und dann beginnen die Kunden zu bieten. Verlieren kann man
nichts, da der Hotelier einen Mindestpreis festlegen kann.
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Brigitte Millius 35
5.3 Kommunikation
Die Wahrnehmung von aussen, widerspiegelt für den Kunden den Betrieb von innen.
Darum ist auf eine aktuelle und transparente Kommunikation vom Hotel Belalp zum
Kunden zu achten. Das beste Medium, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen,
ist das Internet.
Vor allem als Hotel im UNESCO Weltnaturerbe-Gebiet sollte darauf geachtet werden,
dass effektiv aber trotzdem umweltfreundlich geworben wird. So ist von einer
übermässigen Prospekt-Produktion abzuraten, da diese sowieso an Beliebtheit verloren
haben und somit quasi überflüssig sind. Trotzdem sollten Imagebroschüren zum Versand
bereit stehen. Umso mehr ist auf einen einwandfreien Internet-Auftritt Wert zu legen,
da dies das heutige Aushängeschild eines Hotels ist.
5.3.1 Aktuelles Webkonzept
Der aktuelle Internet-Auftritt ist unzureichend und nicht standardgetreu für Hotels. Die
Ansätze stimmen, doch die Ausführung ist mangelhaft. Die Geschichte des Hotels, die
Umgebung und die Angebote werden zu wenig in Szene gesetzt.
Lobenswert ist das Online Reservations System, das sogar die Verfügbarkeit der freien
Zimmer anzeigt.
Abb. 9 Webkonzept Hotel Belalp alt1
1 Quelle: Eigene Darstellung
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Brigitte Millius 36
5.3.2 Verbesserungsvorschläge Webkonzept
Heute ist es nicht mehr nur wichtig eine Website zu haben, sondern diese auch
professionell zu betreiben. Allgemein ist die Messlatte hoch gesetzt und vor allem im
Bereich Internet sollte der „Hotelier von Morgen“ nicht an der falschen Stelle sparen.
Nachfolgend einige Anmerkungen, welche man bei der nächsten Website-Konzeption
dringend beachten sollte:
• Der Gast muss sich von der Seite eine Übersicht verschaffen können, mit einem
Sitemap und der Option Suchen, wo er einen Suchbegriff eingeben kann, wird er
sich besser auf der Seite zurecht finden.
• Der Gast soll schon auf der Website so viele Informationen wie möglich über das
Hotel Belalp erhalten. Der Gast braucht mehr Informationen über die
Entstehungsgeschichte und die Philosophie des Hotels. Der Gast muss sich
vorstellen können, wo das Hotel liegt, wie es aussieht und wie er dorthin kommt.
Ausserdem ist es üblich das Team, von dem der Gast bedient wird vorzustellen
und offene Stellen im Betrieb anzugeben.
• Je mehr Bilder aufgeschaltet sind, desto besser kann sich der Gast sein eigenes
Bild vom Hotel Belalp machen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass die
Bilder wahrheitsgetreu sind und den aktuellen Stand der Dinge widerspiegeln.
• Die Seite muss mehrsprachig sein, unerlässlich sind vor allem Deutsch und
Französisch und die Weltsprache Englisch, dadurch können auch mehr
potenzielle Kunden erreicht werden.
• Die Zimmer sollten in Wort und Bild und mit Preisangabe beschrieben sein. Der
Gast soll die Möglichkeit haben zu buchen und soll per Verfügbarkeitsanzeige die
Besetzung des Hotels selber ablesen können.
• Die Angebote im und ums Hotel müssen mehr betont werden. Der Gast muss
wissen, dass es ihm auf der Belalp nicht langweilig wird. Ausserdem sollen
Packages und Spezialangebote besonders hervorgehoben werden.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 37
• Die Restauration muss mit Wort und Bild mehr zur Geltung kommen, dies ist die
primäre Einkommensquelle des Hotel Belalp. So soll der Gast schon zu Hause
wissen, was für eine Auswahl er abends haben wird.
• Auf ein Gästebuch ist heute nicht mehr zu verzichten, der Gast will und braucht
einen Platz, wo er sich Gleichgesinnten mitteilen kann. Die Wichtigkeit von
Gästebüchern nimmt stetig zu, da sich viele Gäste ihr Hotel durch
Gästebewertungen aussuchen. So lange der Kunde wie ein König behandelt wird,
muss sich auch nicht vor schlechten Kommentaren gefürchtet werden.
• Gewisse Services sind heute schon fast normal und nicht mehr wegzudenken.
Der Gast kann sich selber informieren und falls er doch noch Fragen hat, kann er
mit dem Kontaktformular das Hotel schnell und unkompliziert kontaktieren. RSS-
Feeds können vom Gast abonniert werden, der Gast wird bei der Aktualisierung
eines bestimmten Themas informiert und auf dem Laufenden gehalten.
Ausserdem soll die Seite mit einem Klick weiterempfohlen werden oder der Gast
die Möglichkeit haben Fotos als elektronische Postkarten, sogenannte E-Cards
versenden zu können.
• Links sollen es dem Gast vereinfachen sich über die Destination zu erkundigen.
Für das Hotel Belalp sind dies nützliche Synergien, welche auch den Link des
Hotel Belalp auf ihrer Seite haben. Je besser verlinkt eine Website ist, desto
schneller wird sie auch von Suchmaschinen gefunden.
• Grundsätzlich gilt, je mehr Text, desto mehr Informationen für den Gast und
gleichzeitig wird die Website Suchmaschinenkompatibler, wenn man die
Suchbegriffe richtig analysiert und fördert.
Eine Website ist gut gelungen, wenn die Aufmerksamkeit des Gastes geweckt wird,
einige Zeit auf der Seite verweilt und Informationen aufnimmt. Der Inhalt soll den Gast
dazu bewegen mit dem Hotel in Kontakt zu treten und später dort seine Ferien zu
buchen. Mit dem neuen Webkonzept auf der nächsten Seite, sollte dies nun auch dem
Hotel Belalp gelingen.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
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5.3.3 Neues Webkonzept
Abb. 10 Webkonzept Hotel Belalp neu1
1 Quelle: Eigene Darstellung
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Brigitte Millius 39
5.4 Preispolitik
Das Preis-/Leistungsverhältnis vom Hotel Belalp stimmt und im Vergleich zur Konkurrenz
ist das Hotel Belalp im Preis-Durchschnitt. Das Hotel Belalp hat aber gegenüber seiner
Konkurrenz einen offensichtlichen Vorteil – den grossen Aletschgletscher.
So würde eine Preissteigerung von 10% auf den jetzigen Preis angemessen sein. Der
Preis ist in der Winter- und Sommersaison derselbe, darum wäre darüber nachzudenken
den Preis nur im Winter, der besseren Saison, zu steigern. Der Sommer muss für das
Hotel zuerst noch stärker werden und dann erst kann der Preis angehoben werden.
Die Rabatte für Kinder bis zum 12. Lebensjahr sollten beibehalten werden, da damit
Familien angelockt werden.
5.4.1 Zahlungsmittel
Als Zahlungsmittel sollten Schweizer Franken und Euro, sowie die üblichen Kreditkarten
wie EC, Postcard, Visa, American Express usw. Akzeptiert werden. Auch sollten mit
Checks oder per Rechnung bezahlt werden können.
5.4.2 Pauschal- und Sonderangebote
Durch Pauschal- und Sonderangebote wird versucht eine höhere Bettenauslastung zu
generieren. Diese Angebote sind preislich besonders attraktiv zu gestalten, damit sich
mehr Gäste für eine definitive Buchung entscheiden. Neben der Hauptleistung befinden
sich auch noch Ausflugskosten im Packetpreis.
5.4.3 Yield Management
Eine weitere Möglichkeit die Nachfrage zu lenken ist das Yield Management. Die Preise
im Hotel werden tiefer, wenn es schlecht ausgelastet ist, somit wird probiert mehr
Gäste anzuziehen nach dem Motto „Lieber ein Gast als kein Gast“. Hingegen bei Events
wie dem Schäfersonntag, der Belalp Hexenabfahrt oder dem Gletscherzirkus kann das
Hotel die Preise nach oben korrigieren.
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius 40
6 Schlussbemerkungen und Erkenntnisse
Die Konkurrenz wird auch in Zukunft stark bleiben und immer grösser werden. Aus
diesem Grund muss sich das Hotel Belalp von den anderen Wettbewerbern abheben
und mit einem attraktiven Angebot Gäste anlocken. Es soll nicht nur das Hotel mit der
einzigartigen Aussicht sein, sondern auch das Hotel mit dem einzigartigen Angebot.
Das Wichtigste ist, dass sich das Hotel Belalp an Trends orientiert und auf die sich
dauernd verändernden Kundenbedürfnisse eingeht. Trotz seinem hohen Alter muss das
Hotel Belalp flexibel bleiben und im richtigen Moment auf den Zug aufspringen bzw.
vom Zug hinunter hüpfen.
Wie in dieser Arbeit festzustellen ist, hat auch ein 150-jähriges Berghotel noch viele
Potenziale und Perspektiven, welche es zu seinem Vorteil nutzen kann. Ansätze, die das
Hotel Belalp baldmöglichst umsetzen sollte sind:
• Ausbau der Angebotsinszenierung: Heute reicht es nicht mehr ein Hotel mit
einem schönen Ausblick zu sein, auch der Rest rundherum muss stimmen.
Jedoch soll darauf geachtet werden, dass das Hotel nichts von seinem Charme
oder seiner Ursprünglichkeit verliert.
• Kooperationen eingehen: Das Hotel Belalp sollte anfangen, Kooperationen mit
lokalen Leistungsträgern einzugehen und von Geschäftsbeziehungen zu
profitieren. Diese Beziehung werden sich vor allem bei der Schaffung von
Pauschalangeboten positiv auf die Geschäftstätigkeit auswirken.
• Erneuerung des Webkonzeptes: Die Hotelbranche setzt die Standards von
Webseiten sehr hoch. Auch Gäste haben ihre Erwartungen und Vorstellungen
welche nicht enttäuscht werden sollten. Somit ist eine Erneuerung des
Webkonzeptes für das Hotel Belalp unerlässlich.
Über andere Ansätze soll vorerst nur nachgedacht werden. Diese könnten eventuell zu
einem späteren Zeitpunkt noch ausgebaut werden.
Auf diesem Wege möchte ich dem Hotel Belalp recht herzlich zum 150-jährigen
Geburtstag gratulieren und für die nächsten 150 Jahre viel Glück wünschen!
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius X
Literaturverzeichnis
Fachliteratur und Bücher
Bieger, Thomas Tourismuslehre – Ein Grundriss
2. Auflage
Hauptverlag, 2006
Blatter-Constantin, Martin Marketingerfolg im Internet
Orell Füssli Verlag AG, 2005
Blatter-Constantin, Martin Marketing und Verkauf – Das Handbuch
Gantner, Bernard 3. Auflage
Sauerländer AG, 2002
Jossen, Erwin Naters – Das grosse Dorf im Wallis
Rotten Verlag, 2000
Publikationen
Electra Massa 50 Jahre Geschichte Electra Massa, 2007
Müller, Hansrudi Angebots-Inszenierung in Tourismus-Destinatioen
Scheurer, Roland Jahrbuch der Schweiz. Tourismus Wirtschaft 2004
(IDT)
Schweizer Tourismusverband Schweiz Tourismus in Zahlen, 2007
SECO Prognosen für den Schweizer Tourismus
Ausgabe Mai 2008
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius XI
Informationsmaterial
Brig-Belalp Tourismus Jahresberichte 1994 – 2006
Herkunftsstatistik der Gäste 2002 – 2007
Burgerschaft Naters Dossier Spezial; Hotel Belalp – Fundrasing (2007)
Summarische Unternehmensbewertung (2008)
Logiernächtestatistik
Betriebskennzahlen
Gemeinde Naters Naters vielseitig wie Sie! 98/99
Diplomarbeiten
Schmid, Marielène Marketingkonzept für das Ferienlager alts
Schüälhüs in Blatten bei Naters
Tourismusfachschule Siders, 2006
Pelet, Linda Marketingkonzept für ein Hotelunternehmen
dargestellt am Beispiel Hotel-Restaurant „Relais
Walker“ in Mörel (VS)
Tourismusfachschule Siders, 2007
Gespräche
Agten, Armin Präsident Burgerschaft Naters
Jaeger, Caesar Ehemaliger Besitzer Hotel Belalp
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius XII
E-mails
Ruppen, Beat Ehemaliger Pächter Hotel Belalp
Schmid, Liliane Brig-Belalp Tourismus
Thür-Fahrni, Vreni Momentane Besitzer Hotel Belalp
Internetadressen
Alpin Center Belalp http://www.alpincenterbelalp.ch
Brig-Belalp Tourismus http://www.brig-belalp.ch
Forschungsinstitut für Freizeit http://www.fif.unibe.ch
und Tourismus
Gemeinde Naters http://www.naters.ch
Hotel Belalp http://www.hotelbelalp.ch
Hotellerie Suisse http://www.hotelleriesuisse.ch
Conseil International des Monu-
ments et des Sites http://www.icomos.ch
Kartenmaterial http://maps.google.ch
Schweiz Tourismus http://www.myswitzerland.com
Tiscover http://www.tiscover.ch
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Brigitte Millius XIII
Anhangverzeichnis
Anhang 1: Entwicklung Logiernächte Naters-Blatten-Belalp 2001-2006/07...................XIV
Anhang 2: Logiernächte Ferienwohnung nach Herkunftsland .........................................XV
Anhang 3: Lage Hotel Belalp ............................................................................................XVI
Anhang 4: Investitionskosten...........................................................................................XVI
Anhang 5: Klassifikation 3-Stern Hotel ...........................................................................XVII
Anhang 6: Anforderungen Historisches Hotel ................................................................XVII
Anhang 7: Historisches Hotel/Restaurant des Jahres 2010...........................................XVIII
Anhang 8: Alpen-Wellness ............................................................................................... XIX
Anhang 9: Pauschal-Angebote.......................................................................................... XX
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius XIV
Anhang 1: Entwicklung Logiernächte Naters-Blatten-Belalp 2001-2006/071
Übernachtung 2001 2002 2003 2004 2005 2006
Hotel 39'067 34'486 32'723 30'857 33'555 38'539
Ferienwohnung 147'729 138'931 141'671 144'992 124'016 132'864
Gruppen 12'300 12'654 11'780 11'063 7'655 468
Jahrespauschale 0 0 0 24'962 28'590 28'740
TOTAL 199'096 186'071 186'174 211'874 193'816 200'611
Logiernächte 2006/071
Logierächte Winter
Unterkunft Naters-Blatten-Belalp
Hotels 18'079
Ferienwohnung 89'635
Gruppen 4'367
Jahrespauschale 14'370
Total 2006/07 126'451
Total 2005/06 124'062
Veränderung in % 1.93%
Logierächte Sommer
Unterkunft Naters-Blatten-Belalp
Hotels 20'460
Ferienwohnung 38'862
Gruppen 755
Jahrespauschale 14'370
Total 2006/07 74'447
Total 2005/06 69'754
Veränderung in % 6.73%
Logierächte Sommer
Unterkunft Naters-Blatten-Belalp
Hotels 38'539
Ferienwohnung 132'864
Gruppen 468
Jahrespauschale 28'740
Total 2006/07 200'611
Total 2005/06 193'816
Veränderung in % 3.51%
Total 2006/07 200'611
Total Brig-Belalp 2006/07 514'298
Anteil Logiernächte Brig-Belalp in % 39%
1 Quelle: Brig-Belalp Tourismus Jahresberichte 2001-2007
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Brigitte Millius XV
Anhang 2: Logiernächte Ferienwohnung nach Herkunftsland1
Land des ständigen Wohnsitzes des Gastes 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07
Schweiz 65'874 71'881 67'973 69'345 67'817
Belarus 0 0 0 0 0
Belgien 556 796 726 1'079 676
Bulgarien 0 0 0 0 0
Dänemark 49 176 183 241 117
Deutschland 43'405 52'804 50'944 43'368 44'081
Finnland 0 0 12 0 28
Frankreich 758 2'368 2'339 2'214 1'622
Griechenland 0 0 0 0 34
Irland 0 0 108 0 56
Island 0 0 0 0 0
Italien 32 252 128 143 63
Jugoslavien 0 0 0 0 0
Kroatien 0 0 0 0 0
Lichtenstein 14 0 16 0 0
Luxemburg 0 245 70 84 80
Niederlande 13'474 17'844 17'466 13'766 17'327
Norwegen 28 0 0 70 0
Österreich 57 108 82 106 67
Polen 110 107 98 0 286
Portugal 0 0 18 0 0
Rumänien 0 0 0 0 0
Russische Föderation 35 0 17 0 0
Schweden 198 336 240 166 251
Slowakische Republik 0 0 0 0 0
Slowenien 0 21 28 0 0
Spanien 20 182 222 202 119
Tschechische Republik 40 82 61 75 251
Türkei 0 0 0 0 35
Ukraine 32 28 28 0 0
Ungarn 0 0 0 112 14
Vereinigtes Königreich 131 229 127 500 294
übriges Europa 0 0 0 0 0
Total Europa 124'813 147'459 140'886 131'471 133'218
Total Aussereuropa 28 203 87 172 114
Total Aussereuropa in % 0 0 0 0 0
Total 124'841 147'662 140'973 131'643 133'332
1 Quelle: Brig Belalp Tourismus
STF Diplomarbeit 2008 Marketingkonzept Hotel Belalp
Brigitte Millius XVI
Anhang 3: Lage Hotel Belalp1
1 Naters
2 Blatten bei Naters
3 Belalp
4 Hotel Belalp
5 Grosser Aletschgletscher
Anhang 4: Investitionskosten1
1 Quelle: http://maps.google.ch
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Brigitte Millius XVII
Kostenübersicht Sanierung Dach / Fassade
Gerüste CHF 71’000
Zimmermannsarbeiten,
Bedachung/Spenglerarbeiten
CHF
312’000
Fenster und Fensterläden CHF 160’000
Äussere Oberflächenbehandlungen CHF 120’000
Honorare (Architekt und Ingenieur) CHF 30’000
Transport CHF 35’000
Unvorhergesehenes/Reserve CHF 30’000
Total zu erwartende Kosten laut Offerten CHF 758’000
Anhang 5: Klassifikation 3-Stern Hotel2
• Mehrsprachiger und funktionstüchtiger Empfang
• Alle Zimmer verfügen über Bad oder WC Dusche
• Zimmer sind komfortabel eingerichtet mit Farbfernseher, Radio und Telefon
• Frühstücksbuffet
• Dienstleistungsangebot erfüllt grundlegende Bedürfnisse
Anhang 6: Anforderungen Historisches Hotel2
• Als historisch gelten jene Gebäudekomplexe, deren Hauptgebäude seit mindestens
50 Jahren besteht und von architekturgeschichtlicher Bedeutung ist. Umbauten
wurden/werden in der Regel von der Denkmalpflege oder verwandten
Organisationen betreut
• Der Gastbetrieb im historischen Gebäude hat sich währen einer repräsentativen
Zeitspanne etabliert
• Gebäude und Umgebung, Räume, Mobiliar, Beleuchtung usw. Bauen vorwiegend auf
dem historischen Orginal auf und bewirken eine hohe historische Erlebnisqualität.
1 Quelle: Dossier Spezial; Hotel Belalp – Fundraising (2007)
2 Quelle: http://www.hotelleriesuisse.ch
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Brigitte Millius XVIII
Anhang 7: Historisches Hotel/Restaurant des Jahres 20101
1 Quelle: http://www.icomos.ch
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Brigitte Millius XIX
Anhang 8: Alpen-Wellness
Alpenkräuter-Bad
In einer runden Holzwanne wird für bis zu vier Personen Warmwasser eingelassen und
mit wohltuhenden Alpenkräutern verveinert. Die Kräuter haben eine entspannende und
erfrischende Wirkung und das Alpenkräuterbad ist besonders nach einem langen
Wandertag der Renner für Wanderer.
Alpenkräuter-Massage
Nach einer Gletscherüberquerung oder Begehung der Massa-Schlucht kehrt der Gast
müde zurück ins Hotel. Hier wird er von einem ausgebildeten Masseur mit
Alpenkräuterölen behandelt, somit wird dem lästige Muskelkater am nachfolgenden Tag
vorgebeugt.
Alpenkräuter-Gesichtsmasken
Frischgepflückte Alpenkräuter vermischt mit einer Gesichtscreme, geben der Haut die
notwendige Feuchtigkeit und lässt den Gast mit einer unschlagbarer Bergkulisse im
Rücken neu erblühen.
Fussreflexzonen-Behandlung
Das Wohl der Gäst liegt dem Hotel Belalp besonders am Herzen und die Gastgeber
sollten immer wissen, wo der Schuh drückt. Die Wirkung einer Fussreflexzonen
Behandlung ist unumstritten und lindert Schmerzen.
Kneipp-Theraphie
Rund ums Hotel kann, ohne grossen Aufwand eine Kneipp-Anlage erstellt werden. Die
Wechselwirkung von kaltem und warmen Wasser und weichen und hartem Untergrund,
welche man barfuss wahrnimmt, ist wohltuhend für Körper, Geist und Seele.
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Brigitte Millius XX
Anhang 9: Pauschal-Angebote
4 Tage / 3 Nächte Oberaletschhütte deluxe
Tag 1: Anreise zum Hotel Belalp
Abendessen im Restaurant
Übernachtung im Hotel Belalp
Tag 2: Frühstück
Geführte Wanderung zur Oberaletschhütte
Lunch Packet (inkl. 1 Flasche Mineralwasser)
Abendessen in Oberaletschhütte
Übernachtung in Obraletschhütte
Tag 3: Frühstück
Geführte Wanderung zum Hotel Belalp
Lunch Packet (inkl. 1 Flasche Mineralwasser)
Ganzkörpermassage
4 Gänge Menu im Restaurant
Übernachtung im Hotel Belalp
Tag 4: Frühstück
Abreise
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Brigitte Millius XXI
3 Tage / 2 Nacht Gletscher Package
Tag 1: Anreise zum Hotel Belalp
Abendessen im Restaurant
Tag 2: Frühstück
Geführte Wanderung über Aletschgletscher zur Riederfurka (ca. 7 Stunden)
Lunch Packet (inkl. 1 Flasche Mineralwasser)
Transfer zurück zur Belalp
Abendessen
Übernachtung im Hotel Belalp
Tag 3: Frühstück
Abreise
2 Tage / 1 Nacht Belalp in Love
Tag 1: Anreise zum Hotel Belalp
Geführte Wanderung mit Picknick-Korb zu einer abgelegenen Stelle um
Sonnenuntergang zu sehen(inkl. Eine Flasche Champagner)
Übernachtung im Hotel Belalp
Tag 2: Frühstück
Alpenkräuterbad mit Cüpli
Abreise
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Brigitte Millius XIII
Eidesstattliche Erklärung
Ich bestätige hiermit, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbstständig und nur unter
Benützung der erwähnten Quellen verfasst habe.
Baltschieder, den 20. Juni 2008 Brigitte Millius
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