tagungsband symposium corporate bonds 2011
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Tagungsband
DVFA-Symposium Corporate Bonds
1. DVFA-Symposium Corporate Bonds
18.Mai 2011DVFA Center, Frankfurt/Main
Corporate Bonds als Assetklasse
Corporate Bonds und institutionelle Portfeuilles
Mindeststandards für Bondkommunikation
Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management
18. Mai 2011
Präsentationen
Corporate Bonds in privaten und institutionelle PortfoliosChristian Eckert, Union Investment Privatfonds GmbH
Vorstellung DVFA-Mindeststandards BondkommunikationDr. Markus Walchshofer, Union Investment Privatfonds GmbH
Entry Standard für UnternehmensanleihenAlexander von Preysing, Deutsche Börse AG
Bondm – Corporate Bonds für den MittelstandRalph Danielski, Boerse Stuttgart AG
Moderne Bondholder RelationsDr. Stephan Lowis, Vorstand DIRK e.V. und Leiter IR RWE AG
Anhang
Mindeststandards für Bondkommunikation inkl. Entwurf der Bestandteile einer Executive Summary, die Bondemittenten Investoren im Rahmen von Emissionen zur Verfügung stellen.
Agenda
DVFA-Symposium Corporate BondsInhaltsverzeichnis
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Corporate Bonds in privaten und institutionellen Portfolios
1. DVFA-Corporate Bond Symposium
Christian Eckert,Mitglied der Geschäftsführung Union Investment Privatfonds GmbHFrankfurt am Main 18. Mai 2011
● Warum Unternehmensanleihen emittieren?
● Besonderheiten von Unternehmensanleihen
● Risiken von Unternehmensanleihen
● Investmentprozess – Bedeutung der Information über Emittenten
Corporate Bonds in privaten und institutionellen Portfolios
19.05.20117228/ IK/ MW 2
Renditebestandteile19.05.20117228/ IK/ MW 3
Quelle: BloombergStand: 11. Mai 2011
Rendite = 4,25%
Kredit- und Liquiditätsrisiko
Zinsrisiko
1,85%
2,4%
Ausfallrisiko
LiquiditätsrisikoUnternehmens-anleihen
Zinsänderungsrisiko
Risikoloser ZinsStaatsanleihen
Attraktivität von Unternehmensanleihen
8,5% ThyssenKrupp 02/2016
Renditen von Unternehmensanleihen streuen stark19.05.20117228/ IK/ MW 4Attraktivität von Unternehmensanleihen
Quelle: DB IQ; Die dargestellten Datenpunkte beziehen sich auf den iBoxx € Corporate All. Stand: 11. Mai 2011
Rendite
Duration
Renditestrukturkurve Bundesrepublik Deutschland
Diversifiziertes Universum von Unternehmensanleihen*19.05.20117228/ IK/ MW 5
iBoxx EuroCorporates
Anzahl an Anleihen
Anzahl an Emittenten
Index-gewichtung
Senior 1073 313 85,5%Subordinated** 52 32 3,4%Lower Tier 2 106 48 7,5%Upper Tier 2 11 6 0,6%Tier 1 48 19 3%Gesamt 1290 337
* Am Beispiel des iBoxx € Corporate All** Subordinierte Anleihen von Industrieunternehmen und Versicherungen Stand:19. April 2011
Attraktivität von Unternehmensanleihen
Breite Sektordiversifikation von Unternehmensanleihen*19.05.20117228/ IK/ MW 6
* Am Beispiel des iBoxx € Corporate AllStand:19. April 2011
Attraktivität von Unternehmensanleihen
12-month-trailing speculative-grade default rates
Default von Unternehmensanleihen bewegt sich zyklisch19.05.20117228/ IK/ MW 7Risiken von Unternehmensanleihen
Quelle: S&PStand: Dezember 2010
Event-Risiko von Unternehmensanleihen kann zu starken Verlusten führen
19.05.20117228/ IK/ MW 8Risiken von Unternehmensanleihen
IntegriertesRisikomanagement
Idealtypischer Investmentprozess im Portfolio-management
PortfoliokonstruktionRisiken simulieren und
managen
AusführungKontrahenten- und
Ausfallrisiken steuern
AnalysePerformance analysieren
und Risiken kontrollieren
ResearchChancen und Risiken
bewerten
9Investmentprozess 19.05.20117228/ IK/ MW
Emittentenanalyse–Woher kommen die Informationen?10Investmentprozess 19.05.20117228/ IK/ MW
StrongIntermediate
4.0
3.5
A-Credit Score
Zentrale Bedeutung der Investor Relations im Research19.05.20117228/ IK/ MW 11Fazit Portfoliomanagement
Research lebt von guter Investor Relation: Zeitnah, pro-aktiv, umfassend!
Informationen für Research
Quantitativ QualitativQuartalszahlen StrategieupdatesCAPEX-Pläne Veränderungen des Rechtsrahmens
Dividendenpolitik Veränderungen in der Branche
● Fokus der Portfoliomanager liegt auf:
• Einschätzung des Eventrisikos
• Analyse des Migrationsrisikos
• Identifizierung der Ertragschancen
● Emittenten wollen Kredite zu günstigen Konditionen aufnehmen
• Refinanzierungskosten= f (Kapitalstruktur/ Rating/ Liquidität Emissionen, Transparenz)
Transparenz über analyserelevante Kriterien ist notwendig um Anlegervertrauen zu gewinnen
Emittenten können Refinanzierungskosten in Unternehmensanleihen beeinflussen
19.05.20117228/ IK/ MW 12Fazit Emittenten
Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management
Mindeststandards für Bondkommunikation
1. DVFA-Corporate Bond Symposium18. Mai 2011
Dr. Markus Walchshofer, Union Investment
Leiter Arbeitskreis Bondkommunikation, DVFA e.V.
2
Arbeitskreis Bondkommunikation
• Gegründet wurde der Arbeitskreis Bondkommunikation im März 2010
• Grundlage war die Beobachtung, dass Bondinvestoren gegenüber Aktieninvestoren eine deutlich geringere Aufmerksamkeit erfahren
• Hintergrund für diese ungleiche Behandlung ist selten ein Kalkül sondern vielmehr mangelndes Verständnis für die spezifischen Anforderungen von Fixed-Income Investoren
Aktuelle Mitglieder
Prof. Dr. Alexander Bassen Universität Hamburg
Prof. Dr. Wolfgang Blättchen BLÄTTCHEN FINANCIAL ADVISORY GmbH
Uwe Burkert LBBW - Landesbank Baden-Württemberg
Monica Fernandez DZ BANK AG
Thomas Hoevelmann Helaba - Landesbank Hessen-Thüringen
Frank Hussing Commerzbank AG
Christoph Klein, Leiter DB Advisors
Michael Schiller Union Investment
Dr. Markus Walchshofer, Leiter Union Investment
3
Mindeststandards Bondkommunikation
• Zentrale Zielsetzung ist die dringend notwendige Verbesserungen der Kommunikation von Emittenten mit Investoren.
• Handlungsanleitung für eine investorengerechte Bondkommunikation, insbesondere durch:
• Vorstellung bondspezifischer Kennzahlen
• Musterauszug aus dem Emissionsprospekt
• Einstieg in die Kapitalmarktkommunikation für mittelständische Emittenten unter dem Grundsatz „the same rules apply“
• Endorsement Deutsche Börse Entry Standard-Transparenzvorschriften
4
Principles
1. Gleichbehandlung
Bondinvestoren und -analysten erwarten von Bondemittenten, dass sie gleichwertig mit Aktieninvestoren und -analysten behandelt werden.
• Dies betrifft insbesondere: Gleichwertiger- und gleichzeitiger Zugang zu Informationen Identer Zugang zum Management
• Aufbau von „Bondholderrelations“ sowie Sensibilisierung der IR-Officer für die spezifischen Anforderungen der Bondinvestoren
5
Principles
2. Berücksichtigung von bondspezifischen Anforderungen
Bondinvestoren erwarten von Emittenten, dass ihre spezifischen Informationsbedürfnisse nicht nur zur Kenntnis genommen werden, sondern auch adäquat, d.h. durch Ressourcen, Instrumente und Reports bedient werden.
• Dies betrifft insbesondere: Risikoberichterstattung, Refinanzierungspläne, Zinsergebnisse,
Pension Liabilities Projektionen zum Geschäftsablauf, Darstellung wichtiger
strategischer Entscheidungen
• Zwingend notwendig: Standardisierung wesentlicher Kennzahlen
• Bondspezifische Nebenverabredungen, z.B. Change-of-Control, Einschränkungen von Assetverkäufen, Einhaltung von definierten Finanzierungskennzahlen.
6
Principles
3. Dialog mit Bondinvestoren
Investoren erwarten von Bondemittenten, dass sie sich nicht nur zum Zeitpunkt der Emission einer Anleihe, sondern regelmäßig dem Dialog mit Bondinvestoren stellen und das Management des Emittenten für Gespräche mit Bondinvestoren zur Verfügung steht.
• Emittenten sollten einmal pro Jahr eine spezifizierte Veranstaltung für Bondinvestoren durchführen.
• Bondinvestoren sollen grundsätzlich zu Conference Calls,unterjährigen Gesprächen mit Investoren, Roundtables, Site Visits Managementbesuchen etc. von Emittenten bei Investmenthäusern und Brokern eingeladen werden.
7
Principles
4. Gestaltung des Emissionsprozesses (1)
Investoren erwarten von Bondemittenten, dass sich der Prozess der Emission bei der Gestaltung des zeitlichen Ablaufs sowie der Bereitstellung von Informationen auch an ihren Bedürfnissen orientiert.
• Kommunikation von Informationen und geplanten Projekten, welche das künftige Finanz- und Geschäftsprofil beeinflussen werden, wie z.B. geplante M&A Projekte oder zu erwartende negative Unternehmenszahlen.
• Keine Ratingüberprüfung während der Emissionsphase.
• Keine Ratingaktion unmittelbar nach der Emission, die bereits während des Emissionsprozesses hätte durchgeführt werden können.
8
Principles
4. Gestaltung des Emissionsprozesses (2)
• Informationen, die während der Emission zur Verfügung gestellt werden oder in Roadshowunterlagen veröffentlicht werden, sollten bondrelevante Fragen adressieren.
Dazu gehören z.B.:
• Eigentümerstruktur• Stabilität der Cash Flows• Liquidität• „Hidden Liabilities“• Covenants.
9
Principles
4. Gestaltung des Emissionsprozesses (3)
• Analog zur Aktienemission „lock-up“ Periode für weitere Neuemissionen
• Aussagen des Unternehmen zum Rating commitment
• Vertraglich zugesicherte Kupon step-ups bei Rating-verschlechterungen sind hilfreich um das commitment zum aktuellen Rating zu stärken und Vermögensschäden der
Investoren zu mindern.
10
Principles
5. Emissionsprospekte und Auszug (Executive Summary) (1)
Bondprospekte müssen Investoren frühzeitiger verfügbar gemacht und um einen Auszug ergänzt werden, der wesentliche Aspekte der Emission sowie des Geschäftsmodells des Emittenten enthält.
• Vorschlag: Veröffentlichung eines Auszugs aus dem Prospekt mit ca. 4-6 Seiten, welcher spätestens 3 Stunden vor Ablauf der
Zeichnungsfrist vorliegt.
• Dieser Auszug sollte als Executive Summary konzipiert sein, welcher wesentliche Inhalte aus dem Prospekt in aggregierter Form enthält.
11
Principles
5. Emissionsprospekte und Auszug (Executive Summary) (2)
Die Executive Summary sollte folgende Bestandteile enthalten:
1. Kurzbeschreibung des Emittenten
z.B. quantitativ: key ratios, Finanzstruktur, komplette Verbindlichkeitsstrukturz.B. qualitativ: Geschäftsmodell, Risikofaktoren
2. Ausgestaltung der Anleihe
3. Investorenschutzklauseln
z.B. Garantien, Besicherung, Restriktionen, Covenants
12
Principles
Bondspezifische Kennzahlen
Emittenten sollen bondspezifische Kennzahlen regelmäßig publizieren
• A. Entry Level (Mindeststandards)
• B. Standard Level (zusätzliche freiwillige Kennzahlen)
Wichtige Datenbasis für die Pflege interner Modelle innerhalb des Assetmanagements
Ausblick
13
• Möglichkeit zur Kommentierung der Mindeststandards
• Weiterentwicklung der Executive Summary
• Durchführung einer Umfrage zur Analyse der Diskrepanz zwischen dem Informationsangebot durch die Emittenten und dem Informationsbedürfnis durch die Investoren
Entry Standard für Unternehmensanleihen
1. DVFA-Symposium Corporate Bonds, 18. Mai 2011, Frankfurt am Main
1
Deutsche Börse Group, 2.5.2011
1
Finanzierungsoptionen über die Deutsche Börse Warum an die Börse?
Eigenkapital Fremdkapital
n Emission einer Unternehmensanleihe
n Zielgruppe: mittelständische Unternehmen mit einem Umsatz von 50 Mio. bis 1 Mrd. Euro
n Marktsegment: Entry Standard für Anleihen
Kapital für Ihre Zukunft. Made in Germany.
n Emission von Aktien (Börsengang)
n Zielgruppe: kleine und mittlere Wachstumsunternehmen, etablierte nationale und internationale Unternehmen
n 4 Marktsegmente mit unterschiedlichen Transparenzniveaus
2
Deutsche Börse Group, 2.5.2011
2
Der Kapitalmarkt ist offen für den MittelstandWarum an die Börse? Kapital für Ihre Zukunft. Made in Germany.
Quelle: Eigene Berechungen Deutsche Börse
Börsengänge Deutschland 2008 – 2010
Mittelstandsanleihen Deutschland 2010/2011e
n Ca. 75 % der Emittenten haben vor dem Börsengang einen Umsatz von unter 100 Mio. Euro
n 57 % der Börsengänge in 2010 hatten ein Emissionsvolumen < 50 Mio. Euro
n Median Anleihevolumen pro Unternehmen 2010: 62,5 Mio. Euro
n Umsatz vor Emission liegt im Median bei 200 Mio. Euro
02468
10121416
2008 2009 2010
0
2
4
6
8
10
12
14
1 HJ 2010 2 HJ 2010 2011 (bis 01.03.11)
X
3
Deutsche Börse Group, 2.5.2011Die UnternehmensanleiheZielgruppen und Eckdaten der Mittelstandsanleihe
§ Emissionsvolumen zwischen 20–150 Mio. Euro§ Laufzeiten 5–7 Jahre§ Fixkoupon§ Privatanlegerfreundliche Stückelung
§ Mittelständische Unternehmen mit Umsatz in Höhe von 50 Mio. bis 1 Mrd. Euro
§ Bedarf an Fremdkapital > 20 Mio. Euro
§ Alle Branchen
Zielgruppe
Eckdaten „typische“Mittelstandsanleihe
4
Deutsche Börse Group, 2.5.2011Entry Standard für UnternehmensanleihenVorteile, Alleinstellungsmerkmale
Based on discussions with market participants
Alleinstellungsmerkmale§ Abgestimmte Angebotspalette für den Mittelstand, Fortsetzung des erfolgreich etablierten
Finanzierungsangebots auf Basis 5-jähriger Erfahrung im Bereich Aktien
§ Handelsteilnehmer übernimmt als Mitglied der FWB die Koordination, Qualitätskontrolle und Überwachung der Transparenzpflichten
§ Erste Wahl für Privatanleger und zugleich Zugang zu einem internationalen institutionellen Investorennetzwerk (4500 Händler in 250 Institutionen)
§ Offene Transaktionsarchitektur: Antragsteller, Zahlstelle und Skontroführer frei wählbar
§ Einzigartiges Netzwerk an Kapitalmarktexperten: Unterstützung durch über 100 Deutsche Börse Listing Partner
§ IR-Plattform: Deutsches Eigenkapitalforum und Entry und General Standard Konferenz
Vorteile§ Einfacher, schneller und kosteneffizienter Zugang zum Kapitalmarkt
§ Mittelstandsfreundliche Transparenzanforderungen geeignet für kleine und mittlere Unternehmen
§ Bankenunabhängige Fremdkapitalfinanzierung, keine Covenants
§ Nutzung der Deutschen Börse als Platzierungs- und Handelsplattform
5
Deutsche Börse Group, 2.5.2011
5
Geringe Zulassungsanforderungen und Folgepflichten
5
* Entfällt wenn Unternehmen bereits im Regulierten Markt notiert ist
Der Entry Standard für Anleihen Kapital für Ihre Zukunft. Made in Germany.
Transparenzanforderungen
n Jährliches Rating*
n Jahresabschluss und Halbjahresbericht (HGB oder IFRS)
n Unternehmenskennzahlen zur Kapitaldienstdeckung und Bilanzkennziffern*
n Veröffentlichung wesentlicher Unternehmensnachrichten, Unternehmenskalender und Unternehmensportrait (Website)
n Antragsteller: Überwachungs-und Informationspflicht
n Gebilligter Wertpapierprospekt
n Keine Nachrangigkeit der Anleihe
n Maximale Stückelung 1.000 Euro
n Mandatierung eines Deutsche Börse Listing Partners
Wesentliche VoraussetzungenNotierungsaufnahme
6
Deutsche Börse Group, 2.5.2011
Listing PartnerEntry Standard für Anleihen
7
Deutsche Börse Group, 2.5.2011Unternehmensanleihe Golden Gate AG
Datum Emission 11. April 2011
Emissionsvolumen 30 Mio. Euro
Marktsegment Entry Standard für Anleihen
Kupon / Rendite 6,5 % p.a.
Stückelung 1.000 Euro
Laufzeit 10.10.2014
Zeichnungsfrist / Bookbuilding
04.04.2011–08.04.2011
Unternehmensrating BB (Creditreform)
Anleiherating BBB (Creditreform)
Eckdaten der Unternehmensanleihe
Verwendung EmissionserlösDie Golden Gate AG entwickelt mit den Finanzmitteln aus der Anleihe die bereits im Portfolio befindlichen und rein mit Eigenkapital erworbenen Gesundheitsimmobilien in Leipzig und Amberg zu zukunftsstarken Fachkliniken weiter. Im Geschäftsfeld Wohnimmobilien entwickelt die Golden Gate AG derzeit Objekte für gehobene Wohnansprüche unter anderem in Kampen auf Sylt und Hamburg-Harvestehude.
Entwicklung Anleihekurs
Stuttgart, den 18.05.2011Stuttgart, den
Ralph Danielski, DVFA Bondsymposium
Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 2
Agenda
1. Anleihenhandel in Stuttgart
2. Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
3. Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 3
Agenda
1. Anleihenhandel in Stuttgart
2. Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
3. Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 4
Börse Stuttgart – die Privatanlegerbörse
Börse Stuttgart unter den Top 10 der europäischen BörsenHandelsvolumen der größten europäischen Börsen in allen Anlageklassen (Umsatz 2010 in Mrd. €)
Börse in Mrd. €
1 NYSE Euronext 1.6852 London Stock Exchange 1.4473 Deutsche Börse 1.4374 BME (Spanish Exchanges) 1.2765 Borsa Italiana 1.0696 SIX Swiss Exchange 6977 NASDAQ OMX Nordic 5958 Oslo Børs 2239 Boerse Stuttgart 94
10 Warsaw Stock Exchange 5311 CEESEG Vienna 3812 Athens Exchange 3313 CEESEG Budapest 2114 CEESEG Prague 15
Quelle: Federation of European Securities Exchanges, Börse Stuttgart Basis: electronic orderbook, Handelsvolumen Gesamtjahr 2010 aufgerundet, alle Anlageklassen
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 5
58%
14%
5%
3%
19%
Unternehmensanleihen BundesanleihenEuro-Staatsanleihen JumbopfandbriefeSonstige
Börse Stuttgart – die Privatanlegerbörse
0%
20%
40%
60%
80%
100%
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Aktien Anleihen Fonds Verbriefte Derivate
2010
Verteilung Orderbuchumsatz auf Segmente Aufteilung Orderbuchumsatz innerhalb Anleihesegment
Anleihen und verbriefte Derivate stärkste Segmente- innerhalb Anleihensegment sind Unternehmensanleihen der Anleihetyp mit dem stärksten Handel
Quelle: Börse Stuttgart
13%
31%
47%
2007
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 6
Anleihenhandel in Stuttgart
*nach Orderbuchumsatz; Quelle: Börse Stuttgart
Jumbo-Pfandbriefe
Emerging Markets Bonds
Länder Jumbos
Euro Staatsanleihen
Unternehmensanleihen
Wandelanleihen
Anleihetyp
45 %
59 %
62 %
65 %
71 %
79 %
Marktanteil* Börse Stuttgart 2010
Marktführer im Anleihenhandel in Deutschland…2010
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 7
Agenda
1. Anleihenhandel in Stuttgart
2. Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
3. Fazit und Übersicht
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 8
Nach Umsatzgröße; Quelle: Statistisches Bundesamt: Umsatzsteuerstatistik 2007, Wiesbaden 2009; Berechnungen des IMF Bonn.
Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
Umsatzgrößen deutscher Unternehmen
Mittelstand – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft
915
636
686
351
230
142
99
37
24
9
5
3
2
0 200 400 600 800 1000
< TEUR 50
TEUR 50-100
TEUR 100-250
TEUR 250-500
TEUR 500 - 1 Mio.
EUR 1-2 Mio.
EUR 2-5 Mio.
EUR 5-10 Mio.
EUR 10-25 Mio.
EUR 25-50 Mio.
EUR 50-100 Mio.
EUR 100-250 Mio.
> EUR 250 Mio.
Unternehmensanzahl in Tausend
Fokus von Bondm
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 9
Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
Finanzierungsmix des Mittelstands im Wandel
Hausbanken sind und bleiben wichtigster Ansprechpartner
Konsortial-/Hausbankkredite bedeutendste Finanzierungsquelle
Aber Flexibilität, Unabhängigkeit, Diversifikation und Refinanzie-rungskosten werden für Unternehmen wichtiger
Ergänzende Wege im Finanzierungsmix gesucht
Eigenemission von börsennotierten Anleihen- eine interessante Option für mittelständige Unternehmen
87
86
84
72
55
80
0 20 40 60 80 100
Flexibilität
Unabhängigkeit
Minimierung derKapitalkosten
Auszug Mittelstandsstudie 2009, NRW Bank
Wichtigkeitvölligunwichtig
sehrwichtig
Alle Angabenin Indexpunkten
Unternehmen: Wenn Sie an die Finanzausstattung Ihres Unternehmens denken, wie wichtig sind für Sie folgende Ziele?
Banken/Sparkassen: Wie wichtig sind Ihrer Einschätzung nach Ihren Kunden die folgenden Ziele bei der Planung der Finanzausstattung?
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 10
Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
Was ist Bondm?
Öffentlich-rechtlich überwachtes Handelssegment für Anleihen mittelständischer Unternehmen im Freiverkehr der Börse Stuttgart
Unternehmen des industriellen und industrienahen Mittelstands
Direkte Emissionsmöglichkeit - Volumen von ca. 50 (ggf. 25) bis 150 Millionen Euro
Mindestanforderungen an die Kapitalmarkteignung der Emittenten
Mindestmaß an fortlaufender Transparenz und Publizität
1.000 Euro Stückelung
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 11
Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
Langfristige Refinanzierung, diversifizierter Investorenkreis..Vorteile für Emittenten
Visibilität des Unternehmens im Handelssegment Bondm
Zugang zu neuem, diversifiziertem Investorenkreis für die Emissionsplatzierung
Privatanleger als sehr stabiler Investorenkreis
Fungibilität der Anleihe ermöglicht reduzierte Kapitalkosten
Chance auf langfristigen Zugang zum Kapitalmarkt
Zulassungs- und Folgepflichten auf mittelständische Emittenten zugeschnitten
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 12
• Transparenz- und Publizitäts-pflichten in Regelwerk festgelegt
• Überwachung von Preis-ermittlung und Auftragsab-wicklung durch unabhängige Handelsüberwachungsstelle
• Fortlaufender Handel• Plausibilitätsprüfung der An- und
Verkaufspreise durch QLP• Liquiditätserhöhung durch QLP• Hohe Ausführungswahrschein-
lichkeit• Gewährleistung der Kurskontinuität
Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
• Chance auf direkte Partizipation an der Zeichnung
• Kauf zum Emissionspreis und damit zur Emissionsrendite
• Orderabwicklung analog Börsengeschäft
OTC - Zeichnungsplattform Hohe Handelsqualität
Öffentl.-rechtl. geregelter und überwachter Handel
Bondm – Qualitätsstandard im Handel mit Corporates…Vorteile für Privatanleger
• Fortlaufende Veröffentlichung von Kursen und Taxen
• Wichtige Informationen zu Emittenten auf Börsen-Homepage
• Regelmäßige Berichterstattung
Hohe Transparenz
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 13
Agenda
1. Anleihenhandel in Stuttgart
2. Bondm – Corporate Bonds für den Mittelstand
3. Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 14
Fazit und Erfahrungswerte
Beeindruckende Primär- und Sekundärmarktvoluminaper Mitte April 2011
Bondm Primärmarkt (Emissionsvolumen) und Sekundärmarkt (Handelsvolumen und Marktanteil)
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
1,4
EmissionsvolumenBondm
HandelsvolumenBondm
in M
rd.
Euro
83,38%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
durchschnittlicher MarktanteilSekundärmarkt (Basis Kurswert,
Zeitraum Sept10-Apri11)
Quelle: Börse Stuttgart
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 15
Segment wird sowohl von Unternehmen….Emissionen im Bondm Segment
Mai 2010
Juli 2010
September 2010
Dezember 2010
Januar2011
Oktober2010
November2010
Februar2011
März2011
Start
Transfer Transfer
50 Mio. €
150 Mio. €
30 Mio. €
25 Mio. €
100 Mio. €
200 Mio. €
75 Mio. €
50 Mio. €
50 Mio. €
75 Mio. € 80 Mio. €
50 Mio. €
April2011
80 Mio. €
50 Mio. €
150 Mio. €
30 Mio. €
Mai2011
Emission
Emission
Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 16
• Umschlag von 10% des Emissions-volumens alleine am ersten Handelstag
• hochliquider Sekundärmarkt
• 3fache Überzeichnung nach 2 Stunden
Marktanteilentwicklung Handel Bondm Anleihen (Basis Kurswert)
0,00%
20,00%
40,00%
60,00%
80,00%
100,00%
Jan
10Mrz
10Mai
10Ju
l 10
Sep 1
0Nov
10
Jan
11
Stuttgart
Frankfurt
Summe AnteilweitereBörsenplätze
…als auch von Privatanlegern sehr gut angenommenBeispiel: Dürr Emission
• 150 Mio. Euro Emissionsvolumen• Laufzeit 5 Jahre• 7,25 % Verzinsung p.a.
Emissionsdaten Zeichnung
Start Sekundärmarkt
Quelle: Börse Stuttgart
Prozentuale Aufteilung Anzahl aller eingegangener Orders nach Bankentyp
26%
25%
14%
33%
2%
Universalbank
Online-Broker
Sparkassen mitZentralinstituten
Volksbanken mitZentralinstituten
Makler
Prozentuale Aufteilung Anzahl aller eingegangener Orders nach Ordergröße
18%
11%
3%
22%
9%
7%
24%
3%
bis 5 T€
5 T€ - 10 T€10 T€ - 20 T€
20 T€ - 30 T€30 T€ - 40 T€
40 T€ - 50 T€50 T€ - 100 T€
100 T€ - 250 T€250 T€ - 1 Mio €
> 1 Mio €
* bis einschl. September: alte Dürr-Anleihe; Oktober-Feb: ohne Aufstockung
Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 17
FAZIT – WIN-WIN Situation
• Diversifikation Finanzierungsmix
• Zugang zu erweitertem Investorenkreis
• Direkte Zeichnung bei Emission
• Liquider Sekundär-markt
Unternehmen Anleger
Börse Stuttgart
OTC – Zeichnungsplattform & QLP im Sekundärmarkt
EUWAX AG
Öffentl.-rechtl. über-wachtes Börsensegment
BWWB
Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 18
Ihre Ansprechpartner rund um Bondm in Stuttgart
Ralph Danielski stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Boerse Stuttgart Holding GmbH und für den Bereich QLP-Services und Handelsprodukte verantwortlich. Zugleich ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender der EUWAX AG.
Sabine TraubLeiterin Anleihenhandel, EUWAX AG
Christopher SchützBereichsleiter Handelsprodukte, -märkte und Geschäftsentwicklung, Boerse Stuttgart Holding GmbH
Fazit und Erfahrungswerte
© Boerse Stuttgart Stuttgart, 18.05.2011 19
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Boerse Stuttgart Holding GmbHBörsenstraße 4
D-70174 Stuttgart
Ansprechpartner:
Ralph DanielskiTel +49 711 222 985-242 Fax +49 711 222 985-222
ralph.danielski@boerse-stuttgart.de
Moderne Bondholder RelationsDVFA-Symposium Corporate Bonds
Frankfurt, 18. Mai 2011
Dr. Stephan LowisVice President Investor Relations
RWE AG | DVFA-Symposium | 18. Mai 2011
This presentation contains certain forward-looking statements within the meaning of the US federal securities laws. Especially all of thefollowing statements: Projections of revenues, income, earnings per share, capital expenditures, dividends, capital structure or other financial items; Statements of plans or objectives for future operations or of future competitive position; Expectations of future economic performance; and Statements of assumptions underlying several of the foregoing types of statementsare forward-looking statements. Also words such as “anticipate”, “believe”, “estimate”, “intend”, “may”, “will”, “expect”, “plan”, “project”“should” and similar expressions are intended to identify forward-looking statements. The forward-looking statements reflect thejudgement of RWE’s management based on factors currently known to it. No assurances can be given that these forward-lookingstatements will prove accurate and correct, or that anticipated, projected future results will be achieved. All forward-looking statementsare subject to various risks and uncertainties that could cause actual results to differ materially from expectations. Such risks anduncertainties include, but are not limited to, changes in general economic and social environment, business, political and legalconditions, fluctuating currency exchange rates and interest rates, price and sales risks associated with a market environment in thethroes of deregulation and subject to intense competition, changes in the price and availability of raw materials, risks associated withenergy trading (e.g. risks of loss in the case of unexpected, extreme market price fluctuations and credit risks resulting in the event thattrading partners do not meet their contractual obligations), actions by competitors, application of new or changed accounting standardsor other government agency regulations, changes in, or the failure to comply with, laws or regulations, particularly those affecting theenvironment and water quality (e.g. introduction of a price regulation system for the use of power grid, creating a regulation agency forelectricity and gas or introduction of trading in greenhouse gas emissions), changing governmental policies and regulatory actions withrespect to the acquisition, disposal, depreciation and amortisation of assets and facilities, operation and construction of plant facilities,production disruption or interruption due to accidents or other unforeseen events, delays in the construction of facilities, the inability toobtain or to obtain on acceptable terms necessary regulatory approvals regarding future transactions, the inability to integratesuccessfully new companies within the RWE Group to realise synergies from such integration and finally potential liability for remedialactions under existing or future environmental regulations and potential liability resulting from pending or future litigation. Any forward-looking statement speaks only as of the date on which it is made. RWE neither intends to nor assumes any obligation to update theseforward-looking statements. For additional information regarding risks, investors are referred to RWE’s latest annual report and to othermost recent reports filed with Frankfurt Stock Exchange and to all additional information published on RWE's Internet Web site.
Forward Looking Statement
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Glaubwürdigkeit und Vertrauensbildung sind der Schlüssel zur erfolgreichen Finanzmarktkommunikation
Spezifische Bedürfnisse erfordern maßgeschneiderte Inhalte.Spezifische Themen durch ein spezielles Fixed-Income-Modul abdecken.
Die kommunizierten Inhalte müssen konsistent sein.Statt unterschiedlicher Kapitalmarkt-Stories für Equity- und Fixed-Income-Investoren lieber eine umfassende, dafür modular aufgebaute Präsentation entwickeln.
Drei Prinzipien zur Meisterung des Fixed-Income-Alltags
Vorsicht bei Themen, bei denen Equity- und Fixed-Income-Investoren unterschiedliche Erwartungen und Zielvorstellungen haben.Differenziert abwägen und mit Fingerspitzengefühl kommunizieren.
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> Strategie
> Rahmenbedingungen
> Finanzielle Eckdaten
> Ziele
“Equity only”-Story
Equity / Fixed Income “Kombi-Story”
“Fixed Income only”-Story
> Finanzierungsquellen
> Fälligkeitsprofile
> spez. Kennzahlen zur Messung der Verschuldung
Unsere Erfahrungen zeigen:Mehr als 80% der Inhalte sind deckungsgleich
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Finanzposition (Netto und Brutto)
Inhalte der „Fixed-Income-only“-Story:
aktuelle Rating-Situation
geplanter Verschuldungsabbau, ggf. Emissionskalender
Fälligkeitsprofile
Kennzahlen wie Net Debt / EBITDA, Interest Coverage
Grundsätze der firmeneigenen Corporate Bond-Policy- „structural subordination“-Status- Cross-Default-Regelungen- Rating Trigger und andere Covenants
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Die Pflicht> regelmäßige Einzelgespräche (1:1-Meetings), wobei sowohl die Finanzabteilung
als auch IR teilnimmt> Analystenkonferenzen mit Fixed-Income-gerechten Inhalten> Fixed-Income-spezifische Angebote in Geschäftsbericht und Internet> IT-gestütztes Key Account Management (wie bei Equity)> Betreuung der Credit-Analysten (Sell-Side der Banken)
Instrumente der (integrierten) Fixed-Income-Kommunikation
Die Kür> Fixed-Income-spezifische Roadshows („Non-Deal-Roadshows“)> Credit Days
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Equity-Investoren reagieren …
Fixed-Income-Investoren reagieren …
-
+
-
-
-
+
+
+
Ehrgeizige Wachstumsziele
Erhöhte Dividende
Aktienrückkauf
Kapitalerhöhung
Themen mit unterschiedlicher Zielerwartung
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Equity-Investoren erwarten …
Fixed-Income-Investoren erwarten …
> steigende Cash Flows
> Steigerung des Unternehmens-wertes (Shareholder Value)
> kontinuierliche Dividendenfähigkeit
> stabile Cash Flows
> Vermeidung operativer Risiken
> gutes Credit-Rating
> solide Unternehmensfinanzierung
Daher mit Fingerspitzengefühl entscheiden und kommunizieren!
Vorsicht: Unterschiedliche Erwartungen führen zu unterschiedlichen Bewertungen
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Performance-Abhängigkeiten zwischenEquity und Fixed-Income
Die Kapitalmarkt-Produkte eines Unternehmens arbeiten nicht isoliert voneinander, sondern stehen in direkter Wechselwirkung.
Aktie
Bonds
Aktien-derivate
CDS
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Performance-Abhängigkeiten bei RWE
60
70
80
90
100
110
120
01.0
1.20
11
08.0
1.20
11
15.0
1.20
11
22.0
1.20
11
29.0
1.20
11
05.0
2.20
11
12.0
2.20
11
19.0
2.20
11
26.0
2.20
11
05.0
3.20
11
12.0
3.20
11
19.0
3.20
11
26.0
3.20
11
02.0
4.20
11
09.0
4.20
11
16.0
4.20
11
23.0
4.20
11
30.0
4.20
11
07.0
5.20
11
RWE Share RWE CDS 5y
Inde
x
Rohstoff-Hausse durch Flut in
Australien und Nordafrika-Krise
Ausnahme „technische
Korrektur“: Tag der Dividendenzahlung
FY 2010 Analystenpräsen-
tation und Ausblick 2011-
2013
Naturkatastrophe in Japan und dt. Moratorium zur
Kernenergie
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Primärmarkt
Systematische Kommunikation über den gesamten Produktlebenszyklus
Im Sekundärmarkt zeigt sich die kommunikative Stärke des Unternehmens.
Sekundärmarkt
Treasury
IR
Treasury
IR
Deal
Non-D
eal
> Platzierungsvorbereitung (Deal-Roadshow und 1:1-Meetings)
> Festsetzung der Konditionen (Laufzeit, Spread) und Zuteilung durch Syndicat
> Handel zwischen Brokern, Banken und Anlegern
> kontinuierlicher Informationsfluss gefordert
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Die Kommunikationsintensität steigt mit der Komplexität der Finanzinstrumente
Basiskommunikation zur Unternehmenslage: regelmäßige Berichte; (non-deal) Fixed-Income-Roadshows
Kom
plex
ität d
er F
inan
zins
trum
ente
Calls und Credit Days
Komplexe Finanzinstrumente
(z.B. Hybrid)
Keine Emissionen am
Markt
Unternehmens-anleihen
Intensive Betreuung:Deal-Roadshows
RWE Hybrid-Roadshow:
2 Teams3 Tage4 Städte80 Investoren
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Case Study:Fixed-Income-Kommunikation bei RWE
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RWE AG | DVFA-Symposium | 18. Mai 2011
• Fixed Income IR (lead)• Sell-side support,
guidance • Commodities research
Judith HeiseFixed Income and S / NOR / DK
Martin VahlbrockD / CH / JAP
Burkhard PahnkeI / AU / E
Cornelia Rath
Valerie Pluta
• Retail investor services• Annual report• Research• Fact Book • AGM• Budget management• Financial Reports production mngmt..
• Equity Buy-side• Equity Sell-side
coordination• Guidance (lead)• ADR• Broker ratings• Fixed-Income Buy-and Sell-side support
• Quarterly reports (lead)• Annual report• Buy- and Sell-side
• CEO Speeches• Internet• Buy- and Sell-side
• Team Assistant• Chart preparation• Event organisation
Lars KorinthF / B / NL
Gunhild GrieveGB / USA / AUS
• Equity and FixedIncome Buy-side
• Equity Investor Targeting (lead)
• RWE npower
Stephan Lowis
• Team AssistantLondon
• Event organisation
Abigail LawtonAnja BartschStefanie Nannke
PA to Stephan Lowis
• Team Assistant• Chart preparation• Event organisation
Sabine Nierhaus
• Team Assistant• Chart preparation• Event organisation
RWEs Investor Relations Team
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Die Verantwortung für Kommunikation bei Neuemissionen und die Zusammenarbeit mit den Rating-Agenturen liegt bei Treasury (unter Einbeziehung von IR).
Facts & Figures RWE Fixed-Income IR
Die Verantwortung für non-deal Fixed-Income-Kommunikation (also Sekundärmarkt-Betreuung) liegt bei IR.
RWE ist damit nach den Automobilkonzernen Porsche, BMW und Daimler der viertgrößte Bondemittent in Deutschland, der größte unter den deutschen Versorgern; und europaweit die Nr. 5 der europäischen Versorger bei Euro-Bonds und Sterling-Bonds.
RWE hat zur Finanzierung von Akquisitionen und Investitionen rund 17 Mrd. € an Corporate Bonds platziert (zum Vergleich: die Marktkapitalisierung beträgt rund 25 Mrd. €).
IR betreut 10 Credit-Analysten und >100 Fixed-Income-Investoren.
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RWE AG | DVFA-Symposium | 18. Mai 2011
Vollständige Integration der Themen und der Betreuung in das vorhandene IR-Programm.
Ca. 8-10 spezifische non-deal Fixed-Income-Roadshows pro Jahr (u.a. London, Paris, Frankfurt, Zürich, Amsterdam), die zusammen mit dem Leiter Konzernfinanzen durchgeführt werden.
Equity-Roadshow-Briefings: durchführende Broker werden „gezwungen“, Fixed Income-Fondsmanager zu regulären Equity-Roadshows mit einzuladen.
1x jährlich Durchführung eines speziellen „Credit Day“ mit spezifischen Fixed-Income-Inhalten für Analysten und Investoren unter Beteiligung des CFOs.
Spezielle Kapitel in Geschäftsbericht und Internet.
Fixed-Income-Modul in jeder Analystenkonferenz.
Teilnahme an Fixed-Income-Konferenzen.
Seit 2004 eigener Fixed-Income-IR-Manager als fest zugeordneter Ansprechpartner für Fixed-Income-Themen etabliert.
Maßgeschneiderte Angebote an Fixed-Income-Investoren
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RWE AG | DVFA-Symposium | 18. Mai 2011
Attractive dividends
Pay out ratio of 50% – 60%of recurrent net income
Ca. 9 bn growth capex …
… 2011 – 2013
Invest in mid-term growth, especially in renewables and upstream gas & oil
Leverage
Keep leverage factor below< 3.0x mid-term to support
solid “A” rating
Balancingthe stakeholders’
interests
Unsere Unternehmenspräsentation trägt auch Fixed-Income-Bedürfnissen Rechnung: z. B. Finanzziele
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Input Output> Net debt / EBITDA> Rating Target> Rating updates> Maturity Profile aller
Emissionen> Gesamtübersicht aller
Emissionen> Veränderungen
Nettofinanzschulden> Finanzschulden nach
Währungen> Risikokapitel im GB
(> 10 Seiten)> Intensive Betreuung> etc.
> Jederzeitiger Zugang zum Kapitalmarkt (Finanzierung Essent im Nov. 2008)
> Platzierung komplexer Produkte (1,75 Mrd. €Hybrid im Sept. 2010)
> Überzeichnung von Emissionen
> geringe Credit Spreads> anerkannte Credit Quality
als Emittent
Analysten Fondsmanager
Rating-Agenturen
Fazit: Die sehr guten Ergebnisse rechtfertigen den hohen Aufwand…
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RWE AG | DVFA-Symposium | 18. Mai 2011
…daher sollten auch Sie fordern…
More access to Corporates!
More access to Corporates!
More access to Corporates!
More access to Corporates!
More access to Corporates!
More access to Corporates!
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Moderne Bondholder RelationsDVFA-Symposium Corporate Bonds
Frankfurt, 18. Mai 2011
Dr. Stephan LowisVice President Investor Relations
inkl. Entwurf der Bestandteile einer Executive Summary, die Bondemittenten Investoren im Rahmen von Emissionen zur Verfügung stellen.
Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management
Mindeststandards für Bondkommunikation _
03
Unternehmensanleihen gehören zu den Assetklassen mit der besten Performance. Dieser Trend scheint sich in den kommenden Jahren fortzusetzen. Bei einem im internationalen Vergleich relativ geringen Aktienanteil von ca. 3-5% nehmen Unternehmensanleihen in institutionellen Anlagen ein hohes Gewicht ein.
In Zeiten verteuerter Kredite und einer generellen Zurückhaltung des Bankensystems bei neuen Krediten haben viele Unternehmen Bonds als Finanzierungsmittel (wieder) entdeckt. Neuerdings treten zudem vermehrt Debütanten auf, d.h. Unternehmen, die sich bislang noch nicht über den Kapitalmarkt finanziert haben.
Im Vergleich zu ihren Kolleginnen und Kollegen der Aktienseite müssen Bondinvestoren häufig Abschläge in der Qualität der Investor Relations ertragen. Mitunter stimmen weder Menge, noch Relevanz, noch Zeitnähe der von Emittenten angebotenen Informationen mit den Erwartungen von Investoren an gute Bondkommunikation über-ein. Das gilt ebenso für Frequent Borrowers und Debütanten wie für die Kommunikation anlässlich einer Emission und auch für die unterjährige Berichterstattung.
Investor Relations ist eine vitale Funktion kapitalmarktorientierter Unternehmen. Damit ist aber weder gesagt, dass sich Investor Relations nur auf aktienseitige Finanzkommunikation bezieht, noch dass nur börsennotierte Emittenten eine IR-Funktion benötigen.
Frequent Borrower sind in der Regel international tätige Großunternehmen und meistens in Aktienindizes ent-halten. Diese Corporates führen oftmals eine Finanzkommunikation durch, die sich bereits an den Bedürfnissen des Kapitalmarktes orientiert. Weiterhin treten diese Emittenten öfter am europäischen und amerikanischen Corporate Bond Market auf. Hier besteht aus Sicht der Bondholder in erster Linie ein Ergänzungs- bzw. Korrekturbedarf.
Nonfrequent Borrower können sowohl gelistete oder ungelistete Large Caps als auch Mid Caps sein. Für beide Gruppen zeigt die Praxis, dass oftmals eine bondorientierte Finanzkommunikation nicht vorhanden ist und somit erst noch implementiert werden muss.
Der Arbeitskreis Bondkommunikation des DVFA e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, auf dringend notwendige Verbesserungen der Kommunikation von Bondemittenten mit Bondinvestoren und -analysten hinzuweisen. Diesem Ziel dienen die Mindeststandards. Sie verstehen sich als Handlungsanleitung für eine investorenge-rechte Bondkommunikation. Die Bondkommunikation deutscher Emittenten bewegt sich zum Teil auf einem guten Niveau. Dennoch: es gibt Vieles, das auch Konzerne als Bondemittenten noch in ihrer Investor Relations verbessern können.
Wenn es zutrifft, dass zukünftig immer mehr mittelständische Unternehmen eine Finanzierung über Bonds suchen – und es deutet vieles darauf hin! -, dann können gerade Debüt-Emittenten aus den Mindeststandards ableiten, wie sie die Chance für einen guten ersten Eindruck bei Bondinvestoren sinnvoll nutzen können.
Warum Mindeststandards?
BONDSMindeststandards _
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BONDSMindeststandards _
1. Gleichbehandlung
Bondinvestoren, Bondanalysten und Creditanalysten werden mitunter von Bondemittenten nicht in gleicher Weise und gleichrangig mit Informationen versorgt, wie dies auf der Aktienseite der Fall ist.
Trotz eines im Vergleich zu Aktieninvestoren teilweise deutlich höheren Engagements und damit Risikos ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Bondinvestoren z.B. Finanzdaten, Unternehmensmitteilungen oder Informationen über Aspekte, die die Situation des Emittenten betreffen, zum gleichen Zeitpunkt erhalten wie Adressaten der Aktienseite des Unternehmens.
Zugang zum Management von Emittenten wird Bondinvestoren in aller Regel weniger gewährt, als dies bei Aktieninvestoren und Aktienanalysten der Fall ist.
Bei einigen wenigen Emittenten existieren spezialisierte Ansprechpartner im Investor-Relations-Team für Adressaten der Anleiheseite. Das Gros der IR-Manager ist aber häufig für Anleiheadressaten nicht zuständig - oder fühlt sich nicht zuständig. Erschwerend kommt hinzu, dass bei vielen Emittenten Stabsstellen, die die Kommunikation mit Ratingagenturen verantworten, nicht ausreichend mit Investor-Relations-Abteilungen ver-bunden scheinen und der unternehmensinterne Informationsfluss nicht in Gange kommt.
Die Herausgabe von Vorabinformationen an Presse oder einzelne Investoren ist Bondinvestoren und -analysten gegenüber grob unfair, gehört aber leider nicht zu den Ausnahmeerscheinungen.
Last but not least ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Emittenten Investoren und Analysten über einen Veranstaltungskalender im Internet über anstehende Teilnahmen an Kapitalmarktveranstaltungen informieren und Bondinvestoren gezielt dazu einladen. Im wortwörtlichen Sinne geht es um Investor Relations.
Leitsätze
Bondinvestoren und -analysten erwarten von Bondemittenten, dass sie gleichwertig mit Aktieninvestoren und -analysten behandelt werden und ihnen gleichwertiger Zugang zu Informationen und zum Management gewährt wird.
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05
BONDS
2. Berücksichtigung von spezifischen Anforderungen
In Deutschland geltende Compliance- bzw. Corporate-Governance-Regulierungen sind in aller Regel vornehm-lich für Aktieninvestoren konzipiert worden. Das führt dazu, dass essentielle Informationen für Bondinvestoren in der Unternehmensberichterstattung mitunter nachrangig behandelt werden.
Dies betrifft u.a. Instrumente und Themen wie Risikoberichterstattung, Refinanzierungspläne, Zinsergebnisse und Pension Liabilities, die aufgrund der Auswirkungen auf die Bonität des Unternehmens und die Bewertung der Anleihen zwangsläufig auf der Bondseite ein größeres Gewicht einnehmen als auf der Equity-Seite. Projektionen zum Geschäftsablauf, die Darstellung wichtiger strategischer Entscheidungen und deren Einfluss auf die Finanzierungsstruktur müssen von Bondemittenten zeitnah und in für Bondinvestoren nutzbaren Formaten berichtet werden.
Zwingend notwendig ist eine Standardisierung wesentlicher Kennzahlen für den Fixed-Income-Markt. Der Anhang zum Forderungskatalog enthält eine Auswahl bondspezifischer Kennzahlen, die von Emittenten zwin-gend und kontinuierlich berichtet werden sollen.
Dazu kommen noch Informationen über die Konzernstruktur, die es erlauben, Subordinationsrisiken zinstragen-der Finanzinstrumente zu identifizieren, um gegebenenfalls zwischen dem Emittentenrating und dem Emissionsrating unterscheiden zu können.
Für die Bewertung des Finanzinstruments hinsichtlich Rating und Pricing sind insbesondere bereits während der Emissionsphase bondspezifische Nebenverabredungen, wie z.B. Change-of-Control, Einschränkungen von Assetverkäufen, Einhaltung von definierten Finanzierungskennzahlen etc. von großer Bedeutung. Diese Nebenabreden müssen klar und umfassend dargestellt werden, im Sinne einer „bright-line rule“, d.h. einer Regelung, die keinen Raum für unterschiedliche Auslegungen mehr ermöglicht1. Emittenten sollten anlassbe-zogen darüber berichten.
Die spezifischen Anforderungen von Bondinvestoren stellen im Übrigen auch besondere Anforderungen an Investor Relations, z.B. Kenntnis der Instrumente, Ereignisse an den Finanzmärkten, beispielsweise CDS, Auswirkungen von Änderungen der Firmenstruktur auf derivative Instrumente.
Die von der DVFA in 2005 veröffentlichten und 2008 überarbeiteten Grundsätze für die effektive Finanzkommunikation enthalten bereits Forderungen, die in weiten Teilen auch für Bondinvestoren gelten.
__________1 Unter bright-line rules versteht man im US-amerikanischen Recht präzise definierte Regeln oder Formulierungen, die der-art objektive Angaben und Faktoren beinhalten, dass sich keine oder nur sehr geringe Interpretationsspielräume ergeben. Quelle: http://definitions.uslegal.com/b/bright-line-rule/ am 06.01.2011
Mindeststandards _
Leitsätze
Bondinvestoren erwarten von Emittenten, dass ihre spezifischen Informationsbedürfnisse nicht nur zur Kenntnis genommen werden, sondern auch adäquat, d.h. durch Ressourcen, Instrumente und Reports bedient werden.
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BONDSMindeststandards _
3. Dialog mit Bondinvestoren
Bondanalysten/-investoren werden nur in Ausnahmen und von einigen wenigen Emittenten zu Kapitalmarktgesprächen oder Unternehmenspräsentationen eingeladen. Das gilt ebenso für Präsenz-veranstaltungen und Broker Roadshows, wie auch für Einzelgespräche oder Managementpräsentationen bei institutionellen Investoren.
Unternehmen, deren Aktien im Prime Standard der Deutschen Börse AG notieren, sind verpflichtet, mindestens einmal im Jahr eine sogenannte Analystenpräsentation abzuhalten. Die Bezeichnung ist etwas irreführend: im Sprachgebrauch der Deutschen Börse AG ist damit die Durchführung einer Präsenzveranstaltung gemeint, die sowohl von Aktienanalysten als auch von Investoren besucht werden kann.
Der Arbeitskreis Bondkommunikation regt an, dass Bondemittenten mindestens einmal im Jahr eine auf die Anforderungen von Bondinvestoren zugeschnittene Veranstaltung durchführen, zu der Bondinvestoren und -analysten gezielt eingeladen werden und an der das Senior Management persönlich teilnimmt.
Zusätzlich ist es aus Sicht von Bondinvestoren notwendig, dass sie ebenfalls zu Conference Calls, unterjährigen Gesprächen mit Investoren, Roundtables, Site Visits, Managementbesuchen bei Investmenthäusern und Brokern eingeladen werden.
Leitsätze
Investoren erwarten von Bondemittenten, dass sie sich nicht nur zum Zeitpunkt der Emission eines Bonds, sondern regelmäßig dem Dialog mit Bondinvestoren stellen und das Management des Emittenten für Gespräche mit Bondinvestoren zur Verfügung steht.
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BONDS
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4. Gestaltung des Emissionsprozesses
Auch die Gestaltung des Emissionsprozesses selbst spielt eine wichtige Rolle. Der Emissionsprozess umfasst inhaltliche und zeitliche Anforderungen. In zeitlicher Hinsicht müssen relevante neue Informationen, die Einfluss auf die Bonitätseinschätzung und damit das Pricing in der Platzierungsphase haben können, während des Emissionsprozesses an Bondinvestoren kommuniziert werden. Richtschnur einer Gestaltung investorenge-rechter Emissionsprozesse sollte der Informationsbedarf von Investoren sein, der für eine Bonitätseinschätzung relevant ist. Dazu zählen z.B. Informationen zu Umständen, Projekten und geschäftlichen Vorhaben, die das Finanz- und Geschäftsprofil beeinflussen (wie M&A Projekte, zu erwartende negative Unternehmenszahlen). Verfügt das Unternehmen über ein öffentliches Rating einer Agentur, sind Ratingagentur und Emittent gehalten, während der Emissionsphase keine Ratingüberprüfung aufgrund einer zu erwartenden Ratingänderung vorzu-nehmen, von der die Öffentlichkeit nicht informiert ist. Das bedeutet, dass unmittelbar nach der Emission eine Ratingaktion zu vermeiden ist, die bereits vor oder während des Emissionsprozesses hätte durchgeführt werden können.
Informationen, die während der Emission zur Verfügung gestellt werden oder in Roadshowunterlagen veröffent-licht werden, sollten bondrelevante Fragen adressieren. Dazu gehören z.B. Eigentümerstruktur Stabilität der Cash Flows Liquidität „Hidden Liabilities“ Covenants.
Bondinvestoren erwarten darüber hinaus von Frequent Borrowers Daten zur Aufstockung von Anleihen, zu Prozess und Timing.
Um eine Arbitrage zwischen unterschiedlichen Währungsräumen auszuschließen, sollten Dokumentationen grundsätzlich in allen Währungen identisch sein. Dennoch soll es immer möglich sein und angestrebt werden, dass neue Anleihen bzw. Dokumentationen bessere Gläubigerschutzklauseln und investorenfreundlichere Ausstattungen aufweisen.
Bondinvestoren erwarten darüber hinaus von Emittenten - analog zur Aktienemission - eine „lock-up“ Periode für weitere Neuemissionen. Insbesondere in schwierigen Marktphasen locken manche Emittenten die Investoren durch wenig belastbare Zugeständnisse bzw. streuen Gerüchte, dass dies wirklich die letzte Neuemission in diesem Jahr bzw. für lange Zeit sei. Investoren schätzen es darüber hinaus, wenn Unternehmen im Rahmen der Emission Aussagen zum Rating Commitment abgeben, insb. welche Schritte der Emittent unter-nehmen wird, um dieses Commitment umzusetzen. Vertraglich zugesicherte Coupon step ups bei Ratingverschlechterungen sind hilfreich, um das Commitment zu stärken und Vermögensschäden der Investoren zu mindern.
Zum praktischen Emissionsprozess schlägt der Arbeitskreis Bondkommunikation Folgendes vor: Das Buch soll mindestens zwei Stunden offen sein. Die Spread Range sollte möglichst nicht mehr verändert werden - keinesfalls, nachdem das Buch geschlossen wurde.
Mindeststandards _
Leitsätze
Investoren erwarten von Bondemittenten, dass sich der Prozess der Emission bei der Gestaltung des zeit-lichen Ablaufs sowie der Bereitstellung von Informationen auch an ihren Bedürfnissen orientiert.
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5. Emissionsprospekte und Auszug (Executive Summary)
Prospekte werden Investoren häufig zu spät verfügbar gemacht. Darüber hinaus sind Bondprospekte zu umfangreich.
Der Arbeitskreis Bondkommunikation schlägt Emittenten vor, einen Auszug aus dem umfassenden Prospekt zu veröffentlichen, der maximal 4-6 Seiten umfasst und der spätestens 3 Stunden vor Ablauf des Book Closings verfügbar gemacht wird. Dabei fungiert der Auszug als eine Art Executive Summary, der wesentliche Inhalte aus dem umfassenden Prospekt in niedrig granularer Form verfügbar macht, dabei jedoch inhaltlich und qualitativ identisch mit dem umfassenden Prospekt ist.
Die inhaltlichen Punkte eines investorengerechten Auszugs aus dem Prospekt sind im Anhang unter 2. auf-geführt.
BONDSMindeststandards _
Leitsätze
Bondprospekte müssen Investoren frühzeitiger verfügbar gemacht und um einen Auszug ergänzt werden, der wesentliche Aspekte der Emission enthält.
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1. Bondspezifische Kennzahlen
A. Entry Level (Mindeststandards)Der Entry Level stellt das Minimum dessen dar, was Anleihen-Emittenten, insbesondere Unternehmen, die mit Anleihen debütieren, Investoren an Informationen zur Verfügung stellen sollten.
I) Kennzahlen zur Kapitaldienstdeckung1
EBIT Interest Coverage (Verhältnis von Jahresüberschuss vor Zinsen und Steuern zu Zinsen und ähnlichen Aufwendungen) EBIT Int. = EBIT / Zinsen u. ä. Aufwendungen (inkl. Zinsanteil Finance / Capital-Lease) EBITDA Interest Coverage (Verhältnis von Jahresüberschuss vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf das materielle und immateri-
elle Anlagevermögen zu Zinsen und ähnlichen Aufwendungen) EBITDA Int. = EBITDA / Zinsen u. ä. Aufwendungen (inkl. Zinsanteil Finance / Capital-Lease)
II) Kennzahlen zur Verschuldung2
Total Debt / EBITDA (Verhältnis von Gesamtverbindlichkeiten zu Jahresüberschuss vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf das materielle und immaterielle Anlagevermögen)
Total Net Debt / EBITDA (Verhältnis von Nettoverbindlichkeiten zu Jahresüberschuss vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf das materielle und immaterielle Anlagevermögen.)
__________1&2 Quelle: Grundsätze für die Vergabe von Unternehmenskrediten durch Versicherungsgesellschaften – Schuldscheindarlehen –,
4., überarbeitete Auflage, Stand: Dezember 2006, Hrsg: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Abteilung Kapitalanlagen, Berlin
BONDSMindeststandards _
Anhang
© 2011 DVFA e.V. Änderungen vorbehalten
Umsatzkostenverfahren:
Umsatzerlöse+ Sonstige betriebliche Erträge- Herstellungskosten- Verwaltungskosten- Vertriebskosten- Sonstige betriebliche Aufwendungen- Sonstige Steuern+ Erträge aus Beteiligungen= EBIT+ AfA= EBITDA
Gesamtkostenverfahren:
Umsatzerlöse+ Bestandsveränderungen+ Andere aktivierte Eigenleistungen+ Sonstige betriebliche Erträge- Materialaufwand- Personalaufwand- AfA- Sonstige betriebliche Aufwendungen- Sonstige Steuern+ Erträge aus Beteiligungen= EBIT+ AfA= EBITDA
Anleihen, Commercial Papers, Medium Term Notes+ Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten+ Verbindlichkeiten ggü. verbundene Unternehmen (soweit Finanzverb.)+ Verbindlichkeiten ggü. Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis (soweit Finanzverb.)+ Genussscheine (bzw. Mezzanine Kapital)+ Nachrangdarlehen, Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaften+ Sonstige zinszahlende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing= Total Debt- Liquide Mittel= Total Net Debt
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BONDSMindeststandards _
Anhang
© 2011 DVFA e.V. Änderungen vorbehalten
Bondspezifische Kennzahlen (Forts.)
A. Entry Level (Mindeststandards)
III) Kennzahlen zur Kapitalstruktur3
Risk Bearing Capital (Verhältnis von Haftmitteln zur modifizierten Bilanzsumme) Risk Bearing Capital = Haftmittel/ Modifizierte Bilanzsumme Total Debt / Capital (Verhältnis der gesamten Finanzverbindlichkeiten zu gesamte Finanzverbindlichkeiten zuzüglich Eigenkapital) Total Debt / Capital = Gesamte Finanzverbindlichkeiten / Gesamte Finanzverbindlichkeiten + Eigenkapital
__________3 Quelle: Grundsätze für die Vergabe von Unternehmenskrediten durch Versicherungsgesellschaften – Schuldscheindarlehen –,
4., überarbeitete Auflage, Stand: Dezember 2006, Hrsg: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Abteilung Kapitalanlagen, Berlin
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Eigenkapital+ Gesellschafterdarlehen (falls nachrangig)+ Mezzanine-Kapital- Eigene Anteile (Aktien)- Forderungen / Ausleihungen an Gesellschafter- Ausstehende Einlagen auf das gez. Kapital- Nicht passivierte Pensionsrückstellungen- Steuerabgrenzung= Haftmittel
Bilanzsumme- Eigene Anteile (Aktien)- Forderungen / Ausleihungen an Gesellschafter- Ausstehende Einlagen auf das gez. Kapital- Nicht passivierte Pensionsrückstellungen- Steuerabgrenzung= mod. Bilanzsumme
10
BONDSMindeststandards _
Anhang
© 2011 DVFA e.V. Änderungen vorbehalten
Bondspezifische Kennzahlen (Forts.)
B. Standard Level (Zusätzliche freiwillige Kennzahlen)Die aufgeführten Kennzahlen stellen eine wichtige Basis dar und sind somit Voraussetzung für die Erstellung interner Ratings auf Investorenseite. Die Erstellung interner Ratings - gerade für mittelständische Emittenten - wird immer wichtiger, um die Attraktivität bzw. das Risiko des Investments für den Bondinvestor sichtbar zu machen. Im Sinne proaktiver und zuvorkommender Investorenkommunikation ist es begrüßenswert, wenn Bondemittenten nicht nur Kennzahlen des Entry Level berichten, sondern sich an den Kennzahlen des Standard Level orientieren und diese berichten.
EBITDA (Earnings before interest, tax, depreciation and amortisation) EBIT (Earnings before interest, tax) Total revenues Total interest payments (Gross amount, not net interest!) Funds from operations (Net profit plus depreciation and amortisation plus deferred income tax) Operating cash flow (Funds from operation plus change in working capital) Operating cash flow last 5 years Capitalization (Short and long term borrowings plus shareholders equity) Net debt (Short and long term interest bearing liabilities minus cash & cash equivalents) Free cash flow to Bondholder (Operating cash flow – Capex – Investments – Acquisitions – Dividends = Free cash flow) Free cash flow (Operating cash flow minus capex minus dividends) Total debt (Short and long term interest bearing liabilities) Total debt sorted by maturity, by subordination level, by instrument type Off balance sheet exposures Retained earnings Total debt to EBITDA in times Funds from operations to total debt in percentage Funds from operations to net debt in percentage
c) Ausweis
Bei Verwendung von Adjustierungen und Ausweis z.B. von adjustierten EBITDA oder Nettoverschuldung müssen sowohl die Berechnungsmethodik als auch die einzelnen Adjustments ausgewiesen und ggf. erläutert werden.
11
10
BONDSMindeststandards _
Anhang
© 2011 DVFA e.V. Änderungen vorbehalten
2. Inhalte Auszug
Der Auszug sollte Angaben in Stichpunkten4 enthalten zu:
1) Kurzbeschreibung Emittent
Emittent (Issuing Entity) Kurzbeschreibung aller relevanter Geschäftsfelder (Brief business description of all relevant segments) Wichtige Geschäftszahlen der letzten fünf Jahre (Key data over the last five years) Wichtige Kennzahlen (Key ratios) Wichtige Risikofaktoren (Key risk factors (operative, financial, regulatory) Zweck der Anleiheemission (Purpose of bond) Unternehmenstransaktionen der letzten fünf Jahre (M&A transactions during the last five years) Finanzstruktur (Financing structure) Eigentümerstruktur (Ownership structure) Komplette Verbindlichkeitsstruktur (mit Angabe zu Fälligkeiten, Rangfolgen, Art der Verbindlichkeit) (Complete debt structure (Sorted by maturity, by subordination level, by instrument type))
2) Ausgestaltung der Anleihe
Währung (Currencies) Laufzeiten (Maturities) Kupon (Coupon) Anleiheausgestaltung (Type of bonds) Börsennotierung (Listing of bonds) Bonitätseinschätzungen der Anleihe (Rating of bonds) Beteiligte Konsortialbanken (Involved banks)
3) Investorenschutzklauseln
Garantien (Guarantees) Besicherung (Collateral) Restriktionen (Restrictions) "Nichtschlechterstellungsgebote" (Negative pledges) Weitere Schutzklauseln (Covenants) Kündigungsoptionen (des Investors / Emittenten) (Put / Call options) Kuponänderung aufgrund von Bonitätsveränderungen (Coupon step up? Which extent? What trigger?) Investorenschutzklausel bei Übernahme des Emittenten (Change of control? Make whole? What trigger?)
__________4 NB. Die jeweils korrespondierenden englischen Begriffe sind in Klammern aufgeführt.
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Bestandteile einer Executive Summary, die Bondemittenten Investoren im Rahmen von Emissionen zur Verfügung stellen
1) Kurzbeschreibung Emittent
1.1. Emittent (Issuing Entity)
Beispiel:
Die Grafik stellt ein Beispiel für die Organisationsform eines Unternehmens dar. Sie soll Aufschluss darüber geben, welche Tochterunternehmen dem Mutterunternehmen unterstellt sind und welchen Stellenwert Sie einnehmen. Eine grafische Darstellung gibt kurz und prägnant Aufschluss über das Unternehmen.
Zusätzlich sollten Angaben zu potenziellen Garantien, Hinweise zu Beteiligungsverhältnissen zwischen operativen und Holdinggesellschaften angeführt werden.
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1.2. Kurzbeschreibung aller relevanten Geschäftsfelder (Brief business description of all relevant segments) / Wichtige Geschäftszahlen der letzten fünf Jahre (Key data over the last five years) / Wichtige Kennzahlen (Key ratios)
Beispiel:
Beispiel:
Dieses Beispiel soll Aufschluss über die einzelnen Geschäftssegmente eines Emittenten und deren Anteil am Umsatz des Unternehmens geben. Eine Darstellung über einen Zeithorizont von 5 Jahren ist wünschenswert.
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Key IndicatorEBITEBITDATotal revenuesTotal interest paymentsFunds from operationsOperating cash flowOperating cash flow last 5 yearsCapitalizationNet debtFree cash flow to BondholderFree cash flowTotal debtTotal debt sorted by maturity, by subordinated level, by instrument typeOff balance sheet exposuresRetained earningsTotal debt to EBITDA in timesFunds from operations to total debt in percentageFunds from operations to net debt in percentage
Mio. Euro988,71.710,111.724,912,5702,8250,61.205,45.734,153.761,6150,1175,13.761,6
502,453,535%23,5%
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1.3. Wichtige Risikofaktoren (Key risk factors (operative, financial, regulatory)
Die folgenden Risiko-Katigorisierungen beziehen sich auf Cabedo und Tirado (2004)6.Risiko wird in 2 Kategorien unterteilt: Nicht-Finanzielle und Finanzielle Risiken
1) Nicht-Finanzielle Risiken:
a. Business Risiko:Business Risiko ist das Risiko, welches ein Unternehmen eingeht, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und den Anteilseignern eine Wertsteigerung ihres Investments zu sichern. Dieses Risiko verweist auf den möglichen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Beispiele: Der Vertrag zwischen einem Abfüllunternehmen und seinem mit Abstand umsatzstärksten Kunden läuft 2014 aus. Wird der Vertrag
nicht vom Kunden verlängert, ist das Geschäftsmodell des Unternehmens hinfällig. Ein Unternehmen erwartet Patentabläufe in den kommenden Jahren in hohem Umfang d.h. in den kommenden Jahren laufen Patente,
die 35% des Umsatzes sichern, aus (besonders wichtig in der Pharmaindustrie). Geringe Kundendiversifikation: z.B. die TOP 5 Kunden machen 30% des Umsatzes aus.
b. Strategisches Risiko:Dieses Risiko wird mit Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld insb. in der Konjunktur assoziiert. Insb. die konjunkturelle Entwicklung kann mit Ungewissheit behaftet sein, welches sich potentiell auf die Performance von Firmen auswirkt. Wie stark diese Auswirkungen sind, hängt von den einzelnen Einflussfaktoren auf die jeweilige Firma ab. Diese Faktoren beinhalten z.B.: BIP, gesamtwirtschaftliche Nachfrage, Inflation, Zinssatz, Staatsdefizit.
Beispiele: Welche Auswirkungen hat der in 2011 bedingt durch die Reaktorunfälle in Japan beschlossene schnellere Ausstieg aus der Kernenergie
druch die Bunderegierung? Wie wird die potenziell eingeschränkte Rechtssicherheit durch das Unternehmen beantwortet? Wie sehen weitere Schritte aus? Existieren „worst case“ Szenarien mit entsprechenden Planungsrechnungen? Wie hoch ist der potenziell betrof-fene Umsatzanteil?
Politische Unruhen in Ländern, in denen das Unternehmen signifikante Umsatzanteile erwirtschaftet. Änderung rechtlicher Rahmenbedingungen z.B. Basel III, Solvency II, Förderung erneuerbarer Energien. Unternehmen sollten spezifizie- ren, welche konkreten Auswirkungen sich auf das Geschäftsmodell ergeben können. Kürzung von Subventionen, welche zentrale Bestandteile des Geschäftsmodells von Unternehmen sind (z.B. Solarindustrie, EEG) Deutlich höhere Umweltauflagen zu erwarten, z.B. Automobilindustrie
__________6 Cabedo, Vorname & Tirado, Vorname (2004). The disclosure of risk in financial statements, Accounting Forum 28, pp 181-200
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2) Finanzielle Risiken:
a. Marktrisikeni. Währungsrisikenii. Zinsrisikeniii. BewertungsrisikenRisiken, die sich aus Berwertungsveränderungen ergeben, z.B.: Bestand an Wertpapiereniv. Rohstoffrisiken
Beispiel:Der Ölpreis bestimmt 20% des Gesamtinputs eines Unternehmens auf der Rohstoffseite; die Kosten bei einer Rohöl-Preissteigerung können nur bedingt bzw. zeitlich verzögert an Kunden weitergegeben werden.
b. Forderungsrisiken
c. Operative Risiken:Risiken, die sich aus Fehlern in Prozessabläufen, Fehlentscheidungen oder IT-Systembedingten Fehlern ergeben. Dazu zählen auch recht-liche Risiken.
2. Zweck der Anleiheemission (Purpose of bond)
Der Hinweis auf “allgemeine Geschäftszwecke” reicht Investoren nicht aus. Der Zweck der Anleihe sollte möglichst präzise spezifiziert werden.
Beispiele: Für welche konkreten Investitionen sollen Erlöse genutzt werden (z.B. Bau einer zusätzlichen Landebahn, Infrastruktur, Akquisen). Anschlussfinanzierung für fälliges FK
3. Unternehmenstransaktionen der letzten fünf Jahre (M&A transactions during the last five years)
Beispiele:2007: Emittent übernimmt Company A für 3,6 Mrd.2005: Emittent übernimmt 50% Anteil + 1 Aktie an Company B.
4. Finanzstruktur (Financing structure)
Kurze Angabe über Verhältnis zwischen EK und FK sowie split des FK in loans und ausstehende Anleihen Angaben zum Verhältnis EK & FK: Kennzahlen wie Gearing, etc.
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5. Eigentümerstruktur (Ownership structure)
XYZ AG Geschäftsbericht 2009/10:Größte EinzelaktionäreXY Bank Invest GmbH & Co OG > 15 %Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung 13,3%AB Bank AG > 5 %
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6. Komplette Verbindlichkeitsstruktur mit Angabe zu Fälligkeiten,Rangfolgen, Art der Verbindlichkeiten (Complete debt structure sorted by maturity, by subordination level, by instrument type)
Beispiel:
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2. Ausgestaltung der Anleihe
a) Währung (Currencies) / Laufzeiten (Maturities) / Kupon (Coupon) / Anleiheausgestaltung (Type of bonds) / Börsennotierung (Listing of bonds) / Bonitätsschätzungen der Anleihe (Rating of bonds)
Beispiel:Unternehmensanleihe des Unternehmens SampleCo 2011
Art der EmissionEmissionsvolumenStückelungKuponFälligkeitTilgungBörseneinführungWertpapierkennnummer
UnternehmensanleiheEUR 500.000.000,--EUR 1.000,--4,75 % p.a.05. Februar 2018zu 100%Handel im Geregelten Freiverkehr an der XY Börse Valuta 03. Februar 2011(ISIN) XYZ0000A0MS00
b) Beteiligte Konsortialbanken (Involved banks)
Beispiel:XY Group Bank International AGYZ AG Sparkasse ZZ Landesbank AGYY Volksbank AG Etc.
3. Investorenschutzklauseln
a) Besicherung (Collateral)
Beispiel:Events of default include default of the issuer or any material subsidiary subject to a EUR5m carve-out (*EUR25m for the 2030 bond).A material subsidiary is a subsidiary accounting for at least 10% or more of consolidated profit before tax and extraordinary items or con-solidated net assets in any of the three most recent audited accounts, or a subsidiary which has outstanding debt managed by the same trustee. A report by the auditors that, in their opinion, a subsidiary is or is not material is binding on all parties.
b) Restriktionen (Restrictions)n.a.
c) Nichtschlechterstellungsgebote (Negative pledges)
Beispiel:Negative pledge covers the obligations of the issuer and its subsidiaries. An obligation is defined as indebtedness represented by notes, bonds and debentures, which are listed at the request of the issuer or its subsidiaries. This definition excludes secured listed loans denominated in sterling and initially primarily distributed to investors in the UK.
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d) Weitere Schutzklauseln (Convenants)
Beispiel:Restriction on sales and lease back transactions covers contracts of 48 months and longer. Sale-and-lease back transactions are permitted if the proceeds from these contracts are at least equal to the sum of all costs incurred in acquiring the property subject to the transaction.Zusatz:Zusätzlich sollten jene Assets angeführt werden, welche vorrangig besichert sind: insbesondere Deckungsstock für Pfandbriefe, Assets, welche durch Projektfinanzierung vorrangig besichert sind; “whole business securitisation“/“Ring fence“
e) Kündigungsoptionen (des Investors/Emittenten) (Put/Call options)
Beispiel:Call: Call at nominal amount multiplied by the RPI ratio plus the excess over the price at which the gross real rate of return on the notes equals the gross real rate of return on the reference gilt. Call for indexation reasons. Reference gilts are: for 2016 bond – Index-linked Gilt 2.5% July 2016; for 2025 bond – Index-linked Gilt 2.5% July 2024; for 2036 bond – Index-linked Gilt 2.0% January 2035.Put:If a restructuring event occurs and within 90 days of the announcement a negative rating event or a rating downgrade happens as a result, the bonds become puttable at a price equal to the nominal amount multiplied by the RPI ratio. A restructuring event is defined as a change of control on: (a) at least 50% of the outstanding capital; or (b) a number of shares that repre-sent more than 50% of the voting rights of the issuer. A negative rating event is defined as the failure by the issuer to seek a rating or to obtain an investment grade rating. A rating downgrade means a rating withdrawal or a downgrade to below investment grade by Moody’s, S&P or Fitch
f) Kuponänderungaufgrund von Bonitätsveränderungungen (Coupon step up? Which extent? What trigger?)
Beispiel:Events of default include cross default of the issuer or any material subsidiary subject to a carve-out of EUR50m.The coupon steps up by 125bp in the event of a rating downgrade to non investment grade or if the rating is withdrawn by S&P. Subsequently, the coupon steps down by 125bp in the event of a rating upgrade by S&P to at least Baa3/BBB-.
g) Investorenschutzklausel bei Übernahme des Emittenten
Beispiel:A change of control (CoC) call event is defined as a CoC (defined as any person(s) acting in concert to acquire 50% of the issuer's share capital or voting rights) and a consequent 1) downgrade to Ba1/BB+ or below by Moody’s or S&P, or 2) withdrawal of the corporate family rating/corporate credit rating. If this occurs before 31 March 2006, the issuer may call the bonds at the price at which the bond’s yield to call is equal to bunds + 75bp; if this occurs after, the issue may call the bonds at par. If the issuer opts not to call the bonds, then there is a coupon step up of 500bp.
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Guideline Analyst Presentation 1.0
DVFA und PwC präsentieren Praxisleitfaden für Analystenpräsentationen
Analystenpräsentationen sollen der Finanzöffentlichkeit einen schnellen Überblick über die Unternehmens-performance bieten. Sie sind damit ein unentbehrliches Instrument der Investor Relations und stehen Geschäfts- und Zwischenberichten in nichts nach. Trotz der hohen Praxisrelevanz hat das Medium bisher wenig strategische und theoretische Beachtung gefunden. Um dem abzuhelfen, haben die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management GmbH (DVFA) und PricewaterhouseCoopers (PwC) mit der "Guideline Analyst Presentation 1.0" einen Leitfaden für Analystenpräsentationen entwickelt.
Die "Guideline Analyst Presentation 1.0" bietet Unterstützung für die Erstellung und Organisation von Analystenpräsentationen und setzt erstmals Maßstäbe. Denn obwohl Investment Professionals klare Anforderungen und Erwartungen haben, hat sich bislang kein einheitlicher Standard für Analystenpräsentationen entwickelt. Die "Guideline Analyst Presentation 1.0" gibt entlang einer Mustergliederung Beispiele guter Präsentationen und hebt Erfolgskriterien hervor.
Autoren:Oliver Madsen, PwC; Tobias Bischoff, PwC; Ralf Frank, DVFA
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), Frankfurt am MainPricewaterhouseCoopers AG WPG, Frankfurt am Main
1. Auflage Februar 2010, ISBN 978-3-928759-17-5, 47 Seiten, Preis: 25,00 Euro (Schutzgebühr)Zu beziehen über: http://www.dvfa.de /guideline_ap
KPIs for ESG 3.0
„KPIs for ESG” ist der Titel des fast 200 Seiten umfassenden Sektoren-Standards für Nachhaltigkeit, den die DVFA und EFFAS in 2010 herausgegeben haben. Damit wurde ein Indikatoren-Set für nicht-finanzielle Risikoaspekte vorgelegt, das national und international Anerkennung findet. KPIs for ESG 3.0 ist ein Standard für Unternehmen zur effektiven und investorengerechten Berichterstattung von ökologischen, gesellschaftlichen sowie Corporate-Governance-Aspekten.
Der Standard ist in zweijähriger Arbeit von einem Team von Mitgliedern der DVFA sowie den Mitgliedern der EFFAS Commission on ESG entstanden. Integraler Bestandteil des Prozesses der Erstellung war eine enge Zusammenarbeit mit einem globalen Netzwerk von Investment Professionals und Experten für Finanzberichterstattung.
Autoren:DVFA-Kommission Non-Financials & EFFAS Commission on ESG
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), Frankfurt am MainEuropean Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS), Frankfurt am Main
Version 3.0 September 2010, ISBN 978-3-928759-18-2, 172 SeitenDownload unter: http://www.effas-esg.com
BONDSAktuelle DVFA-Standards _
Weitere Veröffentlichungen
BONDSFestschrift _
Kapitalmarkt in Theorie und PraxisFestschrift zum 50-jährigen Jubiläum der DVFA
Die Wertpapierbörsen sorgen für die möglichst optimale Allokation des knappen Produktionsfaktors Kapital. Über das Bankensystem wirken die dort ermittelten Preise und Konditionen indirekt auf die gesamte Wirtschaft. Transparenz und Kommunikation, Qualifikation und Integrität gelten dabei in ganz besonderem Maß als unabding-bare Anforderungen an alle beteiligten Akteure an den Finanzmärkten. Die Mitglieder der DVFA - Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management verstehen diese Form der Eigenverantwortung als Selbstverpflichtung.
Das Buch zum 50-jährigen Jubiläum der DVFA spiegelt deren breites Betätigungsfeld wider. In den mehr als 30 Beiträgen geben renommierte Fachleute Antworten auf neue Herausforderungen im Asset Management, in Unternehmensanalyse und Rechnungslegung, im Sektor Fixed Income, in der Risikoanalyse bis hin zu den Themengebieten Corporate Governance, Finanzmarktkommunikation, Ethik und Regulierung.
Herausgeber:Fritz H. Rau, Vorsitzender DVFA e.V. Dr. Peter Merk, stellvertretender Vorsitzender DVFA e.V.
Fritz Knapp Verlag, 1. Auflage Oktober 2010, ISBN 978-3-8314-0838-2, 456 Seiten, Preis: 85,00 EuroErhältlich über den Buchhandel.
Weitere Veröffentlichungen
DVFA e.V.Mainzer Landstraße 47aD-60329 Frankfurt am MainTel.: +49 (0) 69 - 26 48 48 0 Fax: +49 (0) 69 - 26 48 48 488 Mail: info@dvfa.deWeb: www.dvfa.de
DVFA – Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management
Die DVFA ist der Berufsverband der Investment Professionals. Aktuell gehören der DVFA 1.200 persönliche Mitglieder an. Sie sind als Fach- und Führungskräfte bei über 400 Investmenthäusern, Banken sowie Fondsgesellschaften oder als unabhängige Kapitalmarktdienstleister tätig. Die DVFA sichert die Glaubwürdigkeit der Berufs-angehörigen und die Integrität des Marktes durch eine internationalen Standards ent-sprechende Aus- und Weiterbildung, durch die Bereitstellung von Plattformen für die professionelle Finanzkommunikation sowie durch effektive Selbstregulierung.
Über EFFAS, den Dachverband der europäischen Analystenvereinigungen, bietet die DVFA Zugang zu einer paneuropäischen Plattform mit über 17.000 Berufsangehörigen in 26 Nationen. Über die Association of Certified International Investment Analysts (ACIIA) ist der Verband an ein weltweites Netzwerk von über 60.000 Investment Professionals angeschlossen.
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ISBN: 978-3-928759-19-9
18. Mai 2011
WelcomeStefan Bielmeier, DZ BANK AG
Corporate Bonds und institutionelle PortfeuillesChristian Eckert, Union Investment Privatfonds GmbH
Vorstellung DVFA-Mindeststandards BondkommunikationDr. Markus Walchshofer, Union Investment Privatfonds GmbH
Mittelständische Anleihensegmente Vorstellung Bondm/Stuttgart & Entry Standard Deutsche BörseRalph Danielski, Boerse Stuttgart AGAlexander von Preysing, Deutsche Börse AG
Kaffeepause
Moderne Bondholder RelationsDr. Stephan Lowis, Vorstand DIRK e.V. und Leiter IR RWE AG
Corporate Bonds als Assetklasse - the same rules applyDr. Stephan Lowis, Vorstand DIRK e.V. und Leiter IR RWE AGChristian Eckert, Union Investment Privatfonds GmbHChristoph Zender, LBBWArnold Fohler, DZ BANK AG
Mittagessen
DVFA-Symposium Corporate BondsAgenda
09:00
Key Note 09:15
09:45
10:30
11:00
11:15
Panel 11:45
12:45
ZielgruppeBondemittentenInvestment ProfessionalsInvestor RelationsPresse
VeranstaltungsortDVFA CenterMainzer Landstraße 37-3960329 Frankfurt/Main
Teilnahmekostenfrei
DVFA – Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management
Die DVFA ist der Berufsverband der Investment Professionals mit aktuell ca. 1.300 per-sönlichen Mitgliedern. Sie sind als Fach- und Führungskräfte bei Investmenthäusern, Banken, Beratungs- und Asset Management-Gesellschaften oder als unabhängige Finanz-dienstleister tätig. Als Mitglied von EFFAS – European Federation of Financial Analysts Societies mit über 17.000 Investment Professionals europaweit und ACIIA – Association of Certified International Investment Analysts bietet die DVFA Zugang zu einem Netz-werk mit über 60.000 Investment Professionals weltweit.
DVFA GmbHTel.: +49 (0) 69 - 264848 - 104Fax: +49 (0) 69 - 264848 - 489Mail: julius.kostka@dvfa.deWeb: www.dvfa.de
DVFA-Symposium Corporate Bonds
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