arch 155 bunt - swisspor gruppe · 22 cahill center für astronomie und astrophysik, pasadena, usa...

40
ARCH 155 BUNT Zeitschrift Eternit ( Schweiz) AG Juli 2010

Upload: others

Post on 23-Jul-2020

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNTZeitschrift Eternit ( Schweiz ) AG Juli 2010

Page 2: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT

1 Bunt

2 Essay Farbempfindung ist subjektiv Rose-Marie Spoerli

4 Oslo International School, Bekkestua, Norwegen Jarmund /Vigsnæs AS, Oslo

8 Rehabilitationszentrum, Ljubljana, Slowenien DANS Arhé d. o. o., Ljubljana

12 Kindergarten, Kidricevo, Slowenien Mojca Gregorski und Ajda Vogelnik Saje, Ljubljana

16 Wohngebäude Avant Chelsea, New York, USA 1100 Architects, New York

18 Stadion Bicentenario Nelson Oyarzún Arenas, Chillán, Chile Judson & Olivos Arquitectos, Santiago de Chile

22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica

28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia, Camorino

30 Erweiterung Alters- und Pflegeheim, Hasle-Rüegsau Opus Architekten AG, Langnau i.E.

34 F orschungsprojekt Integrales Faserzement-Verbundelement

35 Design Regalsystem «Tetris» – flexibler Raumtrenner

36 Ausstellung Eternit-Objekte in der Baumuster-Centrale

36 Giardina Auszeichnung für Eternit-Stand

Page 3: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 1

Editorial

Eigentlich, so finden wir, vermag

die graue Faserzementplatte

in sich ästhetisch vollkommen zu

befriedigen. Dennoch sind wir

glücklich darüber, dass die Archi-

tekten weitere Farben verlangen.

Deshalb bieten wir für jede Pro-

duktlinie eine ausgewogene Farb-

palette an. Die Platten werden entweder durchgefärbt

oder naturgrau mit einer speziellen Farbschicht versie-

gelt. Hierzu forschen nicht nur fortwährend unserer

eigenen Fachleute, um garantiert beständige Pigmente

einzusetzen. Für die ausgewogene Abstimmung der

Farben untereinander ziehen wir ausserdem jeweils

externe Spezialisten bei, Farbgestalter und Architektin-

nen, die uns Gewähr für die Anwendbarkeit bieten.

Darum sind wir auf unser Farbangebot besonders stolz.

Denn wir sind überzeugt, dass die Eternitplatten nicht

nur in sich farbig sind, sondern dass sich damit auch

anspruchsvolle mehrfarbige Bauten realisieren lassen.

Die Bautenauswahl in diesem Heft ist bewusst inter -

na tional gehalten. Wir erleben, dass aktuelle Trends

in der Architektur nationale Grenzen überschreiten und

sich mit regionalen Eigenheiten und Gepflogenheiten

vermischen. Insbesondere bei der Farbwahl! Mit den

Bauten aus nah und fern können wir natürlich auch zei-

gen, wie weit verbreitet unsere Produkte sind – das

gibt uns Zuversicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Stolz sind wir auch auf die Forschungsprojekte, die

Sie am Schluss des Heftes sehen: Zur Weiterentwicklung

unseres Angebotes gehen wir Kooperationen mit

Hochschulen ein – und gelangen dabei zu überraschen-

den Resultaten.

Anders Holte, CEO Eternit (Schweiz) AG

Thema Bunt

In der Farbenlehre gilt eine Farbe als bunt, wenn sie, im Gegensatz zu den

unbunten Farben Weiss, Grau und Schwarz, einen Farbton besitzt. Im all-

gemeinen Sprachgebrauch wird bunt mit mehrfarbig oder farbenfroh gleich-

gesetzt und zudem gerne mit mannigfaltig und lebhaft assoziiert. Kunterbunt

drückt das Maximum an verschiedenartiger Mischung, an chaotischem Gemenge

oder abwechslungsreichem Potpourri aus.

Als bunt in Bezug auf Architektur sollen im Folgenden stark farbige oder

mehrfarbige Fassaden und Innenräume gelten. Bunte Bauten heben sich

von denjenigen in den üblichen abgetönten Grau- und Pastelltönen ab

und fallen auf. Dabei darf Buntheit nicht auf grell schreiende Farborgien reduziert

werden. Ausschlaggebend ist vielmehr der gezielte Einsatz von Farbe und Farben,

um die architektonische Idee zu unterstützen.

Beim Einsatz von Farbe in der Architektur können hier, wie die kommenden

Beispiele belegen, vier Kategorien unterschieden werden.

Erste Kategorie: auffällig. Das Gebäude zeigt eine kräftige, bunte Farbe.

Dank der Dimension und Homogenität der bunten Fläche wirkt sie ent-

sprechend stark. Je nach Lichteinfall kann diese eine Farbe allerdings ganz

verschieden wirken. Falls die farbigen Flächen in verschiedenen Winkeln

ausgerichtet sind, verstärkt sich dieser Effekt.

Zweite Kategorie: kontrastreich. Wenige unterschiedliche Farbtöne sind so

kombiniert, dass am Gebäude Unterschiede oder gar Gegensätze hervorgehoben

werden. Mit voneinander abweichenden Farbtönen lassen sich die Gebäudeober-

flächen differenzieren. Oftmals werden dazu verschiedene Materialien miteinan-

der kombiniert, sodass sie in ihren Farben gegeneinander kontrastieren.

Dritte Kategorie: harmonisch. Mehrere Farbtöne sind so aufeinander abge-

stimmt, dass sie harmonische Farbreihen oder -abfolgen bilden. Zum Beispiel wird

eine Grundfarbe mit verwandten helleren und dunkleren Tönen variiert. Farbver-

läufe können daraus resultieren. Die Farben sind so aufeinander abgestimmt und

komponiert, dass eine ausgewogene Ansicht entsteht.

Vierte Kategorie: buntscheckig. Eine Vielzahl verschiedenster Far-

ben ist über das Gebäude verstreut. Scheint die Verteilung zunächst zu-

fällig, so liegt dem vermeintlichen Durcheinander meist eine Logik zu-

grunde – oder eben doch nicht. Wiederholt sich das Muster oder waltet das Zu-

fallsprinzip? Jedenfalls folgen bunt gemischte Farbtöne aufeinander, die sich zu

einer gefleckten oder gescheckten Farbenpracht zusammensetzen, wie bei einem

Schottenrock oder Fleckenteppich.

Selbstverständlich ist jedes bunte Gebäude anders gestaltet und entspricht da-

mit nur teilweise einer der genannten Kategorien oder gleich mehreren. Wenn auch

die Polychromie so alt ist wie die abendländische Architektur selbst, so wagt doch

manch mehrfarbiger Bau etwas Neues und wirkt ungewohnt. Da der Umgang mit

Farbe in der Architektur alles andere als einfach ist, bedarf es einer vertieften Aus-

einandersetzung. Überlassen wir den Umgang mit Farben nicht ganz den Spezia-

listen. Beschäftigen wir uns mit Helligkeit, Intensität und Sättigung von Farb tönen

und studieren wir deren Wirkungen am Gebauten. Michael Hanak

Page 4: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

2

FARBEMPFINDUNG IST SUBJEKTIV

Produktion- und Lagerhallen Swisspor AG, Steinhausen, von Cadosch & Zimmermann GmbH, Zürich

Diese Farbgebung mit dezenten Farben im bläulichen Bereich

geht optisch eine Verbindung mit dem Himmel ein, die je nach

Wetter und Jahreszeit variiert. Die subtile horizontale Gliede-

rung reduziert Höhe und Volumen, und das Gebäude wirkt trotz

Grösse recht leicht.

B U N T. Vier Buchstaben, die eine ganze Welt eröffnen: buntes

Leben, buntes Treiben, bunte Fassaden. Was entstehen da für farbige

Bilder – persönlich und von der momentanen Stimmung geprägt –,

die auftauchen und verschwinden, bevor sie richtig wahrgenommen

wurden. Unsere heutige Welt ändert sich in nie gekannter Geschwin-

digkeit. Trends wandeln sich rasend schnell und sind omnipräsent in

Architektur, Mode, Lebensstil, Freizeitgestaltung, Ess- und Reise-

gewohnheiten, um nur einige zu nennen. Wir passen unsere Gewohn-

heiten dem Zeitgeist an, werfen Bekanntes über Bord und lassen uns

auf Neues ein.

In der Architektur fallen neben der sich wandelnden Sprache hin-

sichtlich Formen, Materialien, Technik, Nutzung, Grösse auch die

neuen Farben auf: frech, selbstbewusst und farbig – sehr farbig und

bunt in ungewohnter Frische. Die ornamentale Fassadengestaltung ist

weitgehend der grossflächigen Musterung mit teilweise starken Farben

gewichen.

Wenn früher ein erdfarbenes Pigment aus einer bestimmten Region

das Kolorit eines ganzen Dorfes oder einer Stadt prägte und diese als

Einheit erscheinen liess, so sind den heutigen Fassadenfarben, die tech-

nisch in fast jeder gewünschten Intensität mach- und anwendbar sind,

kaum mehr Grenzen gesetzt. Spannend ist es zu verfolgen, wie sich

das Pendel über die Jahrhunderte immer wieder von unbunt zu bunt

und zurück bewegt. Im Moment erleben wir eine starke Buntheit mit

zum Teil sehr intensiven Farben und Kombinationen.

Heutige Architektur ist oft expressiv, will auffallen und sich als

Solitär positionieren. Wie wirkt ein auffallend gestaltetes Haus unter

Page 5: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 3

Drei Wohnhäuser, Schaan, von Hansjörg Hilti AG, Schaan Gary Comer Youth Center, Chicago, USA, von John Ronan Architects, Chicago

Die kräftigen Primärfarben Gelb, Rot und Blau sind auf spiele-

rische Art geschossweise eingesetzt, fügen sich harmonisch

in die Umgebung ein und untersützen die Lesbarkeit von Archi-

tektur und Form. Sie beanspruchen durch ihre Intensität

visuell «viel Platz».

Der grossflächige Farbeinsatz verleiht dem Bau eine

starke Präsenz und hebt ihn von seiner Umgebung ab.

Die Farbge staltung folgt einerseits der architektoni-

schen Formensprache, gliedert sie andererseits zusätz-

lich in Einzelflächen.

Biografischen Angaben

Rose-Marie Spoerli ist diplomierte Farb-

gestalterin IACC/BEF (International

Association of Colour-Consultants /Bund

europäischer Farbberater). Sie führt

zusammen mit Peter Spoerli ein Büro für

Architektur und Farbe in Winterthur.

Ihre Tätigkeitsbereiche umfassen die Farb-

gestaltung für Bauwerke, das Erstellen von Farbkollektionen

(Baubranche) und die Lehrtätigkeit im In- und Ausland. Eigene

Farbenschule www.farbenschule.ch.

lauter Seinesgleichen? Fällt es immer noch auf oder verschwindet es

in der Masse? Muss es unbunt sein, damit es sich von anderen wieder

abheben kann? An diesem Punkt wird das Pendel in der Zukunft

wieder einen Wechsel in Richtung schwach farbig oder unbunt erle-

ben, dies aber weder heute noch morgen.

Die Arbeit mit Farben ist mit dem Einsatz von Gewürzen vergleich-

bar: Starke sollten sparsam eingesetzt werden, so wie die Gestaltung

mit intensiven Farben ein hohes Mass an sorgfältiger Abstimmung und

bewusstem (sparsamem) Einsatz erfordert, um voll zur Geltung zu

kommen.

Die gegenwärtige Farbigkeit der Fassaden kann grob in drei Grup-

pen geteilt werden.

Integration: Das Gebäude fügt sich über eine präzise farbliche Ab-

stimmung in die Umgebung, Siedlung oder in den Strassenzug ein,

nimmt Bezüge auf und hat oft ein verbindendes Element hinsichtlich

Farbeinsatz oder Farbabfolge.

Exposition: Das Gebäude fällt durch seine Intensität auf und geht

gleichzeitig einen Dialog mit Nachbarsbauten und vorhandenen Far-

ben ein. Es kann einen Strassenzug oder ein Quartier sowohl farblich

akzentuieren oder aber umgekehrt konkurrenzieren und als Einzeler-

eignis wirken.

Isolation: Das Gebäude hebt sich total von seinem Umfeld ab und

hat eine Signalfunktion. Wenn dies früher vor allem für Kirchen, Stadt-

und Gemeindehäuser, für Verwaltungsgebäude und Schulhäuser galt,

so finden wir heute diese Prominenz bei vielen weiteren Gebäude arten

und Nutzungen. Die prägnante Farbanwendung erfordert ein hohes

Mass an sorgfältiger Abstimmung und einen gezielten Einsatz. Der

Trend zu bunten Fassaden ist immer dichter und häufiger anzutreffen.

So werden zum Beispiel an Neubauten entlang der Bahnstrecke von

Zürich nach Bern Intensivrot mit Blaugrün kombiniert, leuchtendes

Gelb und Grün springen von weitem ins Auge und erheischen Auf-

merksamkeit. Diese Beispiele zeigen eine Tendenz in die eine, sehr

bunte Richtung. Als Gegenpol dazu stehen die Bauten, die mit den

Materialfarben von Sichtbeton, Sichtmauerwerk, Kalksandstein, Glas,

Stahl, Metall, Holz und weiteren Materialien spielen. Solche Bauten

wirken in der Regel recht dezent und sind höchstens mit einem ein-

zelnen bunten Akzent kombiniert. Kräftige Farben lassen sich auch

mit lauten Musiktönen vergleichen: Ein Fortissimo kann krönend sein

– die Empfindung, wann es zu viel wird, ist individuell und persön-

lich sehr verschieden. Rose-Marie Spoerli

Page 6: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

4

Oslo International School, Bekkestua, Norwegen

GESTREIFTER PAVILLON

Das renommierte norwegische Architekturbüro Jarmund/Vigsnæs renoviert und erweitert eine Osloer Schulanlage aus den 1960er Jahren. Ein eleganter Unterrichtspavillon mit farbigem Swisspearl-Kleid bildet die zweite Phase eines Dreistufenplans.

Page 7: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 5

Page 8: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

6

11 10 6

6

7

1

12

13 10

3

4

1

2

5

9

8

10

«ZIEL DIESES PROJEKTES IST EINE VERBESSERUNG DER ALTEN ANLAGE, DER ERSATZ TEMPORÄRER BAUTEN UND DIE SCHAFFUNG VON ZUSÄTZLICHEM LEHRRAUM.» JARMUND / VIGSNÆS

1 Faserzementplatte

2 Hinterlüftungsraum

3 Windpapier

4 Wärmedämmung

5 Stahlträger

6 Dampfsperre

7 Hohlraum

8 Wärmedämmung 60 mm

9 Beton 180 mm

10 Wärmedämmung

11 Dachhaut

12 Trapezblech

13 Abgehängte Decke

Grundriss 1:500

Vertikalschnitt 1:20

Die Oslo International School ist eine angesehene engli-

sche Schule in Bekkestua, einem Vorort von Oslo. Hier

werden rund 570 Schüler zwischen 3 und 18 Jahren aus

mehr als 50 Nationen unterrichtet. Die Unterrichtsform

setzt auf traditionelle Klassenzimmer, kombiniert mit se-

paraten Räumlichkeiten und Gebäuden für Spezialfächer

und weiterführende Studien. Die Anlage aus den 1960er

Jahren wurde kürzlich gründlich renoviert und bereits um

verschiedene Neubauten ergänzt. Schon seit längerer Zeit

hatte es der Schule an genügend Unterrichtsraum geman-

gelt, und man musste sich in den vergangenen Jahren mit

Provisorien behelfen. Gemeinsam mit den Architekten des

Osloer Architekturbüros Jarmund/Vigsnæs entwickelte

die Schule einen Dreistufenplan, der gewährleistet, dass

der Unterricht während der kompletten Bauphase fortge-

setzt werden kann.

Page 9: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 7

Standort Gamle Ringeriksvei 53, Bekkestua, Norwegen

Bauherrschaft Oslo International School

Architekten Jarmund/Vigsnæs AS, Oslo

Bauzeit 2006–2009

Generalunternehmer und Fassadenbau Oslo Byggentre-

prenør AS, Oslo

Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, in zehn

verschiedenen Farben

«Die vorhandene Struktur aus den 1960er Jahren war

ziemlich mitgenommen», erklären Einar Jarmund, Ales-

sandra Kosberg und Håkon Vigsnæs von Jarmund/Vigs-

næs. «Die Architektur verfügt aber über grosse Qualitä-

ten. Die Organisation sämtlicher Räumlichkeiten auf nur

einer Ebene zum Beispiel garantiert eine leichte Orientie-

rung, schöne natürliche Beleuchtung und einen engen

Kontakt zum Aussenraum.» Zudem ist die alte modulare

Struktur äusserst flexibel, ein Vorteil, den auch die Ergän-

zungsbauten der Architekten aufweisen. Die neuen Ge-

bäude zollen der bestehenden Architektur Respekt, indem

sie vorhandene Qualitäten beibehalten. In einer ersten

Phase sind bereits ein neuer Wissenschaftspavillon, ein

zeitgemässer Haupteingang, eine Lobby und eine Biblio-

thek entstanden. Ausserdem wurde das Hauptgebäude re-

noviert. In Phase zwei, die kürzlich vollendet wurde, er-

gänzten die Architekten das Schulareal um einen grosszü-

gigen Unterrichtspavillon für die jüngeren Schüler. In der

dritten und letzten Phase, die momentan in Planung ist,

werden eine Sporthalle, ein Musikraum und ein neues Au-

ditorium/Theater entstehen.

Der Pavillon aus Phase zwei ersetzt einen grossen Teil

der provisorischen Gebäude, die über das Schulgrund-

stück verstreut waren. Die eindrücklichen 1250 Quadrat-

meter beherbergen zehn zusätzliche Klassenzimmer und

eine Reihe Büros. Die Räume sind um einen ringförmigen

Korridor angeordnet, der ein zentrales verglastes Atrium

umschliesst. Die Grösse der Klassenzimmer ist flexibel

und kann der Schülerzahl eines Jahrgangs angepasst wer-

den. Das augenfälligste Merkmal des einstöckigen Pavil-

lons ist seine Aussenfassade. Rund um das Gebäude wech-

seln sich vertikale raumhohe Fenster mit farbigen Swiss-

pearl-Paneelen in zehn verschiedenen Farben und in

unterschiedlicher Anordnung ab. Dem Eindruck des Bil-

ligen, das «farbenfroher» Architektur oft anhaftet, wirken

die Architekten entgegen, indem sie die Fenster in

schwarze Metallrahmen fassen und das Gebäude mit ei-

ner schwarzen Traufe versehen. Die Farbflächen erhalten

so einen edlen Abschluss. Die Fröhlichkeit dieses Gebäu-

des erfreut die kleineren Kinder, die hier unterrichtet wer-

den, passt aber auch hervorragend zu der originalen Ar-

chitektur aus den 1960er Jahren, deren Optimismus, Ex-

perimentier-, Formen- und Farbfreude es widerspiegelt.

Die Farben stehen übrigens für die Nationalflaggen der 50

Herkunftsländer der Schülerschaft. Mirko Beetschen

Der neue Pavillon

beherbergt zehn neue

Schulzimmer und

eine Reihe von Mitar-

beiterbüros, die um

einen grosszügigen Kor-

ridor angelegt sind,

der wiederum einen

zentralen verglasten

Hof umschliesst.

Page 10: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

8

Page 11: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 9

Rehabilitationszentrum, Ljubljana, Slowenien

ORT DER ERNEUERUNG

Die ursprüngliche Anlage ist ein Werk des Architekten Danilo Kocjan aus den frühen 1960er Jahren. Der niedrig gehaltene Gebäudekomplex diente dem in Ljubljana ansässigen Architektenteam DANS als Ausgangspunkt für das Entwurfskonzept zur Erweiterung des Rehabilitationszentrums. Der neue Flügel ist ebenfalls lediglich zwei-geschossig und schmiegt sich in die offene Landschaft, wie man es von skandinavischen Architekturen her kennt. Frei im im Gelände stehend gleicht der Bau einem Pavillon.

Page 12: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

10

Um das Rehabilitationszentrum vom nahen Verkehrskrei-

sel abzuschirmen, hat man es an die hintere Grundstücks-

grenze zurückgenommen. Die drei Eingangszonen sind

durch Holzplattformen gekennzeichnet, die vom Ge bäude

in die Landschaft ausgreifen und durch Fusswege mitein-

ander vernetzt sind. Die Verbindung zum bestehenden

Bau wurde als neutraler Übergang zwischen Alt und Neu

konzipiert, als einfache, mit grossen Öffnungen versehene

Betonform, die einen Abstand zum Altbau schafft und ihn

gleichzeitig direkt an einen inneren Korridor des Neubaus

bindet. Im Erdgeschoss befinden sich die Kinderstation

mit der Cardiopulmonalen Reanimation (CPR) sowie ein

zentraler Liftkern mit Treppenhaus. Da die Kinderstation

im Erdgeschoss liegt, hat sie einen engen Bezug zum Park,

was sich positiv auf die Psyche der kleinen Patienten aus-

wirkt.

Die von den Architekten geschickt geplante Geschoss-

erschliessung erfolgt über natürlich belichtete, quer ver-

laufende Korridore, die sich mit grossflächigen Verglasun-

gen zur Landschaft hin öffnen. Die Bettenzimmer und

Gemeinschaftsräume liegen an der Peripherie des recht-

eckigen Grundrisses; zwei Versorgungskerne und der Ess-

bereich sind in den Raum hineingesetzt. Die verschiede-

nen Räume sind in Blöcke zusammengefasst und durch

die Korridore und Eingänge voneinander getrennt. In der

Mitte durchbricht ein kleines Atrium mit einem Baum das

Gebäude. Indem die Nasszellen leicht in den Korridor

vorspringen, verfügt jedes Bettenzimmer über eine subtile

kleine Eingangszone. Die Raumblöcke sind ebenfalls ge-

geneinander versetzt, sodass die Korridore aus der Achse

geschoben sind. Diese Gliederung verleiht den Korrido-

ren eine gewisse Dynamik und verhindert, dass sie abwei-

send anmuten. Sie hat zudem den Vorteil, dass das ge-

samte Gebäudeinnere trotz beträchtlicher Grundrisstiefe

durchwegs natürlich belichtet ist.

Die an Bonbons erinnernden gelben und weissen Strei-

fen auf den Fassaden schaffen einen Ausgleich zur streng

horizontalen Fensterordnung. Durch die Ausbildung dieser

Fensterbänder, die um die Gebäudeecken herum geführt

sind, werden die Fassaden gleichsam zusammengehalten.

Die vertikalen Linien der gelb gewellten Streifen an der Fas-

sade finden ihren Widerhall in den von der Natur geform-

ten senkrecht aufragenden Baumstämmen im Vordergrund

und lassen den Bau mit der Umgebung verschmelzen. Die

weissen Fassadenteile sind mit glatten Swisspearl-Paneelen

verschiedener Breite bekleidet, während die gelben Berei-

che mit gewellten Paneelen abgedeckt sind. So bilden die

weissen Paneelen den Hintergrund für die die Fassade ak-

zentuierenden gelben Paneelen. Indem die Schrauben, mit

denen das Baumaterial auf der Unterkonstruktion befestigt

wurden, sichtbar sind und etwas vorstehen, erzeugen sie ein

feines Schattenmuster auf der Fassade. Die Fenster unter-

brechen das vertikale Schema ohne erkennbare Regel. Weiss

und Gelb sind eine eher unübliche Farbenkombination für

ein Gebäude, diese spielt aber wohl auf die Bewohner des

Zentrums, die Kinder, an.

Erdgeschoss 1:1000

«WEIL DIE PATIENTEN SO JUNG UND IN DER REGEL LÄNGERE ZEIT HOSPITALISIERT SIND, WOLLTEN WIR ALLES VERMEIDEN, WAS AN EIN SPITAL ERINNERT. DIE EIGENS ENTWORFENEN MÖBEL UND SPIELGERÄTE SIND AUS HOLZ GEFERTIGT, ZUDEM VER- WENDETEN WIR LEB HAFTE FARBEN SOWIE, DAZU PASSEND, FÜR DIE WÄNDE TEXTILE VERKLEIDUNGEN UND SICHTBETON.» VLATKA LJUBANOVIC, DANS ARCHITECTS

Page 13: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 11

Die knapp auskragenden Dachvorsprünge verstärken

den abstrakten Charakter des bodennahen Baukörpers.

Der verschattete Zwischenraum, der dadurch entsteht,

dass die Bekleidungsplatten vom Boden abgesetzt sind,

hebt das Gebäude auf subtile Weise von seiner Basis ab

und lässt die Gestaltung noch abstrakter erscheinen. Alles

in allem ist zu hoffen, dass die Qualität dieser Architektur

zum psychischen und physischen Wohlbefinden der Kin-

der beträgt, die sich zeitweilig hier aufhalten. Anna Roos

9 10

1 2 3 4 1 56 7 8 3

1 Faserzementplatte

2 Windpapier

3 Wärmedämmung

4 Beton

5 Luftspalt

5 Hinterlüftungsraum

6 Aluminium-Rahmen

7 Gefärbtes Sicherheitsglas

8 Wärmedämmung

10 Fensterumrandung in Holz

Horizontalschnitt 1:20

Standort Linhartova 51, Ljubljana, Slowenien

Bauherrschaft Rehabilitationszentrum der Republik Slowenien,

Ljubljana

Architekten DANS Arhé d. o. o., Ljubljana; Katarina und Miha

Desman, Rok Bogataj, Eva Fiser Berlot, Vlatka Ljubanovic

Bauzeit 2007–2008

Fassadenkonstruktion Meteoric Hoce, Ljubljana

Fassadenmaterial SWISSPEARL® TECTURA, weiss 102;

SWISSPEARL® NATURA, grau 201 und Wellplatten EFASAL

(von ESAL d. o. o.), Solarit, gelb 6083

Page 14: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

12

Kindergarten, Kidricevo, SlowenienVielfache räumliche Nutzung

Kidricevo ist eine Kleinstadt im Osten Sloweniens, die in

den 1950er Jahren erbaut wurde, um Wohnraum für die

Werksarbeiter der benachbarten Aluminiumfabrik Talum

zu schaffen. Durch die Reihung länglicher Baukörper, die

sich formal an der modernistischen Zeilenbauweise der

Ortschaft orientieren, fügt sich der neue Kindergarten

der Architektinnen Mojca Gregorski und Ajda Vogelnik

Saje in die städtebauliche Struktur ein und öffnet sich

über eine Abfolge halböffentlicher Räume zur Wohnbe-

bauung hin.

Die Anlage besteht aus drei Gebäuderiegeln, zwischen

denen zwei Innenhöfe mit Rasenbelägen als Spielbereiche

für die Kinder dienen. Die ersten beiden Riegel beherber-

gen die eigentlichen Klassenräume, während im dritten

Verwaltung, Küche und Speisesaal untergebracht sind. Er

bezieht sich in seiner geometrischen Ausrichtung auf die

Lage der bestehenden Primarschule und ist mit dieser über

einen Durchgang verbunden.

Ein gepflasterter Eingangsbereich markiert den Zugang

zum Gebäude und dient trotz seiner peripheren Lage als

öffentlicher Platz für die gesamte Gemeinschaft. Die gross-

zügige Eingangshalle verbindet als Mehrzweckraum die

drei Gebäudeteile; sie kann mit Hilfe einer faltbaren

Trennwand in einen Hauptbereich und einen kleineren

Veranstaltungsraum unterteilt werden. Die funktionale

Verflechtung der Räume ist ein zentrales Element des Ge-

samtkonzepts. Die Klassenräume erlauben nicht nur den

direkten Zugang zu den Spielplätzen im Freien, sondern

können über breite Doppeltüren und Rutschen in den

Korridorbereich erweitert werden. Waschräume sind um

zentrale «Wasserfontänen» organisiert und dienen so als

Ergänzung der Spielbereiche.

Page 15: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 13

Das Innere des Gebäudes ist geprägt durch grossflä-

chige Verglasungen und eine ausgesprochen helle und

leuchtende Farbgebung der Wände und Böden. Die Klas-

senriegel weisen tiefe Korridor- und WC-Decken auf und

ermöglichen so eine zweiseitige Belichtung der höheren

Klassenräume – ein Konzept, das an Pavillonschulen der

1950er Jahre erinnert und massgeblich zu den räumlichen

Qualitäten des Projekts beiträgt.

Trotz der funktionellen Ähnlichkeiten beider Klassen-

riegel unterscheiden sie sich in ihrer äusseren Gestaltung

grundlegend. Sämtliche Gebäudeteile sind als Betonske-

lett ausgeführt und mit Backsteinwänden ausgefacht. Der

äussere Riegel ist mit dunklen Swisspearl-Paneelen ver-

kleidet. Vertikale Holzleisten zwischen den Paneelen und

die Verwendung hölzerner Türen und Fensterrahmen ver-

weisen symbolisch auf die natürliche, durch eine grosse

Standort Kajuhova ulica, Kidricevo, Slowenien

Bauherrschaft Gemeinde von Kidricevo

Architekten Mojca Gregorski und Ajda Vogelnik Saje,

Ljubljana

Bauzeit 2007–2008

Generalunternehmung und Fassadenbau Vegrad d. d.,

Velenje

Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, Bernstein

7082 und Anthrazit 7020; REFLEX, Eisblau 9240

Page 16: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

14

Grundriss 1:1000

1 2 3 4 5 6

7 8 9 10

1 Faserzementplatte

2 Holzlatten 25 × 38 mm

3 Stahl-Unterkonstruktion 60 × 60 × 6 mm

4 Hinterlüftung

5 Wärmedämmung, wasserabstossend 80–130 mm

6 Vertikale Holzlatten 8 × 40 mm

7 OSB 15 mm

8 Backtein 290 mm

9 Putz 25 mm

10 Vertikalprofil

Horizontalschnitt 1:20

Page 17: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 15

«DAS ARCHITEKTONISCHE KONZEPT ENTSPRINGT AUS DER VORSTELLUNG VON DER VER- BINDUNG UND WECHSELWIRKUNG GEBAUTER UND NATÜRLICHER RÄUME, DER SCHAFFUNG VIELFÄLTIGER SICHTBEZÜGE UND DEM UNMITTELBAREN KONTAKT ZUR NATUR.» MOJCA GREGORSKI

Zahl hoher Pinienbäume geprägte Umgebung. Die Stra-

ssenfassade selbst zeigt ein unregelmässiges Muster von

Paneelen, das in Referenz an die nahe gelegene Alu-

minium fabrik durch horizontale Aluminiumprofile struk-

turiert wird. Der innere der beiden Klassenriegel ist mit

hellen Swisspearl-Paneelen und unregelmässig verteilten

Holzleisten in zwei verschiedenen Tönen verkleidet. Das-

selbe Gestaltungsprinzip findet im Speisesaal der Schule

Anwendung, wohingegen die übrigen Wände des Verwal-

tungsflügels in grauem Graphit verputzt sind.

Patrick Zamariàn

Page 18: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

16

Wohngebäude Avant Chelsea, New York, USADer Hingucker

Das Avant Chelsea, entworfen von 1100 Architects, ist ein

zwölfgeschossiges Wohngebäude mit 19 luxuriösen Zwei-

Zimmer-Eigentumswohnungen. Abgesehen von der Du-

plexeinheit im Erdgeschoss, die über einen Gartensitzplatz

und einen Freizeitraum auf der unteren Ebene verfügt,

sind zwei verschiedene Wohnungsgrundrisse erhältlich.

Die nach Norden orientierten Wohnungen sind ein wenig

kleiner als die nach Süden ausgerichteten, bieten jedoch

Balkone auf dem sechsten, siebten und achten Geschoss.

Ergänzend dazu sind in den oberen vier Stockwerken

Penthousewohnungen untergebracht, die beiden obersten

mit Zugang zu separaten Dachterrassen.

Alle Penthousewohnungen verfügen über einen priva-

ten Aussenraum, was zu der ungewöhnlichen äusseren Er-

scheinung des Gebäudes führt. Das massive Volumen

scheint ausgehöhlt und zeigt eine Abtreppung von Terras-

sen auf den obersten vier Geschossen. Die Strassenfassa-

den sind durch raumhohe Fensterflächen mit eloxierten

Aluminiumrahmen geprägt. Ein Band aus Swisspearl-Plat-

ten zieht sich über das Gebäude, entfaltet sich auf der Süd-

ostfassade als Mosaik aus 2500 Paneelen in acht verschie-

denen Farbtönen und dient dem Projekt so als unverwech-

selbares und weithin sichtbares Erkennungszeichen.

Patrick Zamariàn

Page 19: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 17

1

2

3

4

5

6

8

9

10

11

12

7

Typischer Grundriss 1:300

1 Faserzementplatte

2 Aluminium-Unterkonstruktion

3 Hinterlüftung

4 Windpapier

5 Wetterfeste Bauplatte, zwei Lagen

6 Metall-Ständerwand

7 Dampfsperre

8 Aluminium-Fensterrahmen

9 Vorgefertigter Betonträger

10 Wärmedämmung

11 Stahlträger

12 Abgehängte Decke

Vertikalschnitt 1:20

Standort 245 West 19th Street, New York, USA

Bauherrschaft Ginsburg Development Companies, Valhalla (NY)

Architekten 1100 Architects, New York; Sebastian Kaempf

Bauzeit 2006–2008

Generalunternehmung Hunter-Roberts (CM), New York

Fassadenbau Pabco Construction Corp., Farmingdale (NY)

Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, Elfenbein 7099,

Anthrazit 7022 und 7022 R; REFLEX, Silber 9000 und Nachtblau

VR 0316; NOBILIS, naturgrau N 202 und spezialblau N 161 4014

und N 162 4218

Page 20: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

18

Stadion Bicentenario Nelson Oyarzún Arenas, Chillán, ChileZutritt gestattet

Dieses neue Fussball-

stadion von Judson &

Olivos schafft ein neues

soziales und urbanes

Zentrum in der süd-

lichen Peripherie Chil-

láns. Auf Strassen-

niveau ermöglicht eine

Reihe mobiler Schran-

ken den ungehinderten

Zugang und erweitert

so den öffentlichen

Raum in den Innenbe-

reich des Stadions.

Page 21: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 19

2008 fand in Chile die Fussball-Weltmeisterschaft der

Frauen statt. Das Land nahm die Gelegenheit zum Anlass,

mehrere seiner Fussballstadien zu erneuern und an inter-

nationale Standards anzupassen. In der zentralchilenischen

Stadt Chillán führte dies zum Abriss des bestehenden

kommunalen Stadions und zu einem Neubau, dessen

Spielfeld mit der FIFA-Anforderung nach einer Ausrich-

tung in der Nord-Süd-Achse konform ist.

Das neue Stadion Bicentenario Nelson Oyarzún Arenas

befindet sich in der südlichen Peripherie Chilláns, ungefähr

einen Kilometer vom Geschäftszentrum entfernt, und bie-

tet Platz für 12 000 Besucher. Das Verwaltungsgebäude – ein

schlanker, vierstöckiger Bau, der das Stadion nach Westen

hin begrenzt – ist in verschiedene, zentral erschlossene Be-

reiche für Betrieb, Medien, Sport und VIP unterteilt. Das

Stadion selbst ist geprägt durch seine leichte, segelartige

Dachkonstruktion, die beschwingte farbenfrohe Faserze-

ment-Fassade und das erstaunlich durchlässige Sockelge-

schoss. Alle drei Elemente unterstreichen den polyvalenten

urbanen Charakter des neuen Gebäudes, dessen offene und

moderne Typologie eine Abkehr von der burgartigen Ge-

staltung herkömmlicher Fussballstadien bedeutet.

Wie viele chilenische Städte leidet Chillán an einem gra-

vierenden Mangel an öffentlichen Räumen. Nicht zuletzt

wegen der unmittelbaren Nähe zur Rodeoarena, die regel-

mässig grosse Menschenmengen anzieht, ist dieser Man-

gel im Bereich des neuen Stadions besonders augenfällig.

Judson & Olivos begegnen diesem Umstand mit der

Schaffung eines öffentlichen Platzes, der die zwei Sport-

stätten miteinander verbindet und dem ganzen Viertel als

Treffpunkt dient. Zudem sind die untersten Ränge des Sta-

dions auf eine Höhe von drei Metern angehoben und er-

«DER MANGEL AN ÖFFENTLICHEN RÄUMEN INNERHALB DER STADT MACHT DAS STADION ZUM WICHTIGEN VERSAMMLUNGS- UND ERHOLUNGSORT.» JAVIER ÁVILA BURROWS, JUDSON & OLIVOS ARQUITECTOS

Page 22: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

20

zeugen so eine Durchlässigkeit zwischen dem eigentlichen

Spielfeld und den umliegenden Bereichen. Dies ermöglicht

ergänzende Aktivitäten und verleiht dem Stadion eine für

derartige Einrichtungen unübliche funktionelle Flexibili-

tät. Die Kombination der Innen- und Aussenbereiche

kann über ein System mobiler Schranken reguliert wer-

den. Analog den Anforderungen des jeweiligen Anlasses

erlauben sie die Transformation des Stadions von einer ge-

schlossenen Anlage mit beschränktem Zugang zu einem

weitläufigen öffentlichen Raum und umgekehrt.

Das Konzept des Stadionbereichs als öffentlicher Ver-

sammlungsort vor und während sportlicher sowie vom ei-

gentlichen Zweck des Stadions unabhängiger kultureller

und sozialer Veranstaltungen findet seine Entsprechung in

der Fassadengestaltung. Weisse Projektionsflächen sind in

das Mosaik aus Faserzement-Paneelen integriert und er-

möglichen die Übertragung der im Innern des Stadions

stattfindenden Veranstaltungen. Das Farbkonzept der

Wandverkleidung selbst nimmt Bezug auf das künstleri-

sche und kulturelle Erbe der Gegend: Das vorherrschende

Rot, das auch für die Sitze und die Innenraumgestaltung

verwendet wurde, verweist auf die Trikots des lokalen

Fussballklubs Ñublense, Schwarz ist die typische Farbe

des regionalen Kunsthandwerks; und die grauen Töne er-

innern an die Farbgebung der traditionellen Architektur

der Stadt. Patrick Zamariàn

Schnitt 1:2000

Erdgeschoss

Page 23: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 21

1 Faserzementplatte

2 Verzinkte Stahl-Unterkonstruktion

3 Vorfabrizierte Betonwand

4 Vorfabrizierter Betonträger

5 Betonboden

6 Backsteinwand

7 Zugkabel für Zeltdach

2 4 7

2

2

1

3

4

4

5 46

Vertikalschnitt 1:40

Standort Calle Pedro Aguirre Cerda 297, Chillán, Chile

Bauherrschaft Gemeinde von Chillán

Architekten Judson & Olivos Arquitectos, Santiago

de Chile

Bauzeit 2006–2008

Generalunternehmung Constructora BCF, Santiago

de Chile

Fassadenbau Comintecc, Vitacura /Santiago de Chile

Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, Anthrazit

7024; REFLEX, Silber 9000 und Platinum 9020

Page 24: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

22

Page 25: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 23

Das unlängst fertiggestellte Cahill Center in Pasadena versammelt die führenden Astrophysiker des Caltech unter einem Dach. Die zentralen Elemente des neuen Centers sind zum einen seine fragmentierte Fassade und zum an-deren seine dramatische Treppenanlage, die sich durch alle vier Stockwerke bohrt und als begehbares Teleskop fungiert.

Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA

GRIFF NACH DEN STERNEN

Page 26: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

24

Die hoch angesehene Fakultät für Astrophysik am Cali-

fornia Institute of Technology (Caltech) war während

Jahrzehnten in mehreren überfüllten Gebäuden über den

Campus verteilt. Das von Morphosis geplante Cahill Cen-

ter für Astronomie und Astrophysik, benannt nach sei-

nem grosszügigen Spender Charles H. Cahill, der für den

Löwenanteil der Baukosten von fünfzig Millionen Dollar

aufkam, versammelt die Fakultät und die dazugehörigen

Arbeitsgruppen an einem Ort.

Am California Boulevard gelegen, verbindet das Cahill

Center den südlichen Campus mit dem nördlich gelege-

nen Kern des Caltech und stellt auf diese Weise eine Achse

zwischen den beiden Teilen des Hochschulgeländes her.

Die Korridore, welche die oberen Geschosse in Nord-

Süd-Richtung durchlaufen, dienen als sogenannte «Nähte»

und unterstreichen den visuellen Bezug zwischen den bei-

den Campusteilen. Raumhohe Verglasungen machen die

Lage dieser Nähte auf den Fassaden ablesbar und bieten

Ausblicke über die grossflächigen Baseballfelder im Süden

und das historische Zentrum im Norden.

Das Gebäude hat vier Geschosse, wovon das weitge-

hend natürlich belichtete Untergeschoss für Laboratorien

bestimmt ist. Das Erdgeschoss dient als sozialer Begeg-

nungsort und beherbergt eine Bibliothek sowie das nach

einem weiteren Gönner benannte, 149 Sitzplätze bietende

Hameetman Auditorium. Visueller Höhepunkt der Lobby

ist die spektakuläre Treppenanlage, die sich durch alle vier

Stockwerke bohrt. Durch ein Konglomerat gebrochener

Wände mit schrägwinkligen Fenstern windet sich die

Treppe nach oben und verengt sich schliesslich zu einem

nach aussen gestülpten Oberlicht. Konzeptionell stellt die

Treppenanlage eine Art begehbares Teleskop dar und spie-

gelt so die Zweckbestimmung des Centers wider.

Verglichen mit der dramatischen Treppenanlage er-

scheint die Innenraumgestaltung der oberen Geschosse

hingegen eher bieder. Die geneigten Korridorwände ver-

mögen kaum davon abzulenken, dass die Grundrissdispo-

sition auf einem gleichmässigen rechtwinkligen Netz ba-

siert, in dem die Büros entlang den Aussenwänden und

die Konferenzräume im Zentrum angeordnet sind. Die In-

Querschnitt 1:1000

Obergeschoss

Erdgeschoss

Standort 1216 E. California Blvd., Pasadena, Kalifornien, USA

Bauherrschaft California Institute of Technology, Pasadena

Architekten Morphosis, Santa Monica

Bauzeit 2007–2008

Generalunternehmung Hathaway Dinwiddie Construction Company,

San Francisco

Fassadenbau Anning-Johnson Company, Los Angeles

Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, Rubin 7030-R

Page 27: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 25

Page 28: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

26

13 6 14

14

15

3

4

1

2

5

6

7

8

9

12

10

11

nenraumgestaltung steht im Zeichen grösstmöglicher In-

teraktion zwischen den Benutzern. Die Panoramafenster

an beiden Enden der Nord-Süd-Korridore sind mit Sitz-

gelegenheiten bestückt und sollen gemeinsam mit weite-

ren Begegnungszonen und Pausenräumen auf allen Ge-

schossen den informellen Austausch zwischen den Wis-

senschaftern fördern.

Die äussere Hülle setzt sich aus fragmentierten und ent-

schieden horizontal strukturierten Faserzement-Fassaden

zusammen, die auf dem vollständig verglasten Erd-

geschoss zu schweben scheinen. Die terracottafarbenen

Paneele sind schichtweise gegeneinander verschoben und

verleihen dem Gebäude den Ausdruck einer erdbebenge-

schädigten Backsteinmauer. Zahlreiche Schlitze und Risse

sowie tiefe diagonale Spalten, die in die Fassaden ge-

kerbt scheinen und an Gordon Matta-Clarks berühmte

«Splitting»-Serie von 1974 erinnern, verstärken den erup-

tiven Charakter des Gebäudes.

Das Cahill Center ist nicht nur seines Designs wegen

bemerkenswert, sondern auch wegen seiner Nachhaltig-

keit, für die es mit LEED Gold zertifiziert wurde. Die hin-

terlüftete Fassade reduziert den Wärmegewinn und damit

den Energieaufwand für Klimatisierung. Weiterhin sind

die Paneele über den Fenstern stellenweise geneigt und ab-

gewinkelt, um so die Büro- und Klassenräume vor direk-

tem Sonneneinfall zu schützen. Das ausgeklügelte Design

wird im Zusammenspiel mit weiteren baulichen und ope-

rativen Massnahmen wie dem begrünten Dach und dem

Einsatz hocheffizienter Systeme den Energiebedarf be-

trächtlich verringern.

Das Cahill Center komplettiert eine Reihe von Projek-

ten, bei denen Morphosis mit gefalteten und fragmentier-

ten Faserzement-Fassaden experimentiert haben. Im Ver-

gleich mit vorangegangenen Bauten wie dem Student Re-

creation Center in Cincinnati oder dem San Francisco

Federal Building erscheint das Cahill Center allerdings

eher konservativ und verhalten. Dies ist hauptsächlich auf

seine Farbgebung und vergleichsweise bescheidene Grö-

sse zurückzuführen, die das Center in einen Kontext mit

dem historischen Kern des Caltech jenseits des California

Boulevard setzen. Patrick Zamariàn

«DER BAU RESULTIERT AUS EINER REIHE VON KRÄFTEN, DEREN KOLLISION ZUR ENTSTEHUNG EINZIGARTIGER ENTDECKUNGSRÄUME FÜHRT. KRAFTLINIEN ZEICHNEN DIE BEWEGUNG VON FORM UND LICHT DURCH DIE FACETTIERTE FASSADE DES GEBÄUDES, DAS ZENT-RALE VERTIKALE VOLUMEN UND DIE NÄHTE NACH.» MORPHOSIS

1 Faserzementplatte

2 Alumnium-Z-Profil

3 Vertikales Aluminium-Profil

4 Wassersperre

5 Wetterfeste Bauplatte

6 Wärmedämmung

7 Metall-Ständerwand

8 Gipsplatte

9 Aluminium-Konsole

10 Brandabschottung

11 Verankerung im Beton

12 Aluminium-Profil

13 Dachhaut

14 Betonträger

15 Abgehängte Decke

Vertikalschnitt 1:20

Page 29: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 27

Page 30: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

28

In Camorino, einer kleinen Wohngemeinde im Ballungsraum von Bel-

linzona, befindet sich nicht nur das Portal des Ceneri-Basistunnels, der

als Teilbereich der neuen Gotthardtransversale voraussichtlich 2016 er-

öffnet werden soll. Auch ein neu erbautes Gebäude mit rotem Schach-

brettmuster erweckt die Aufmerksamkeit.

Die Bauaufgabe sah die Instandsetzung eines bestehenden Kinder-

gartens sowie einen neuen Erweiterungsbau für eine dritte Kindergar-

tenklasse vor; darin enthalten ein öffentlicher Mehrzwecksaal. Eine

Herausforderung war, dass die beiden zur Verfügung stehenden

Grundstücke durch einen Reissbach getrennt sind und ausserdem zwei

städtebaulich völlig verschiedenen Bereichen angehören. Wegen der

starken inhaltlichen Verknüpfung wollte der Architekt Silvano Caccia

jedoch zwischen beiden Gebäuden eine unmittelbare, sichtbare Ver-

bindung herstellen. Mit einem trapezförmigen Grundriss passte der

Architekt den Neubau in Geometrie und Ausrichtung in seine Umge-

bung ein, richtete aber die zum gegenüberliegenden Kindergartenge-

bäude gewandte Südwestfassade parallel dazu aus. Zudem verbindet

ein Steg, der über den Bach führt, die beiden Anlagen.

Massgeblich für die Wahl der Konstruktion war der Minergie-Stan-

dard. Die Tragstruktur aus Beton wurde an drei Seiten mit Mineral-

wolle bedeckt und verputzt. Die lange, mit einem Vordach aus Sicht-

beton gerahmte Südwestfassade wurde hingegen als Holzständer aus-

geführt, der aussen wie innen mit Faserzementplatten bekleidet ist.

Das alternierende Muster der Eternittafeln verleiht der Fassadengestal-

Kindergarten und Mehrzwecksaal, CamorinoFarbliche Differenzierung

tung eine spielerische und zugleich geordnete Note. Da-

bei definieren die Führungsschienen der Lamellenstoren

aus Aluminium das Raster.

Bei der Wahl der Farben bewies Silvano Caccia, der in

Camorino ein Architekturbüro führt, eine feines Gespür.

Rot durchgefärbte Faserzementplatten machen die Front

zu Spielhof und Bachlauf hin zur Hauptansicht und ver-

leihen ihr eine besondere Kraft. An den Schmalseiten ist

der Putz dunkelgrau gestrichen. An der Nordostfassade

heben hellblaue Rechteckfelder in Analogie zur Südwest-

fassade das Obergeschoss hervor, in dem sich der Mehr-

zwecksaal befindet. Im Innern kehren all diese Farbtöne

wieder: Böden und Decken in materialfarbigen Holzwerk-

stoffen, Fenster und Türen in lackiertem Eichenholz, dun-

kelgrau gestrichene Unterzüge, runde Stützen in hell ab-

getöntem Blau und rubin-rote Eternitplatten.

Michael Hanak

Rote und blaue Ge-

bäudeteile strukturieren

und differenzieren

den Neubau innen wie

aussen.

Page 31: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 29

«DIE WAHL DER KONSTRUKTION HAT SICH AM MINERGIE-STANDARD ORIENTIERT: DIE TRAG-STRUKTUR IN BETON, AN DREI SEITEN MIT MINERALWOLLE GEDÄMMT UND VERPUTZT, UND EINE FASSADE ALS HOLZSTÄNDER AUSGEFÜHRT, MIT INNENLIEGENDER ISOLATION UND AUF BEIDEN SEITEN MIT SWISSPEARL-PANEELEN BEKLEIDET.» SILVANO CACCIA

1

8

1

4

4

1

1

2

3

5

6

7

Standort Via Arla 1, Camorino, Schweiz

Bauherrschaft Gemeinde Camorino

Architekt Silvano Caccia, Camorino

Bauzeit 2008–2009

Generalunternehmung Mafledil SA, Osogna

Fassadenbau Veragouth SA falegnameria, Bedano

Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, Rubin 7031

1 Faserzementplatte 8 mm

2 Hinterlüftung

3 Windpapier

4 Wärmedämmung Mineralwolle

5 Wasserdichte Folie

6 Wärmedämmung, extrudierter Polystyrol

7 Beton

8 Ganzmetallstoren

Vertikalschnitt 1:20

Obergeschoss 1:1000

Page 32: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

30

Erweiterung Alters- und Pflegeheim, Hasle-RüegsauLebhafter Lebensabend

Darf man das? Ein Alters- und Pflegeheim mit einer bunt

gescheckten Rundschindelfassade versehen, bedeutet ge-

gen Konventionen verstossen. Doch mit seinem farben-

frohen Erscheinungsbild passt dieses Bauwerk im Emmen-

tal hervorragend in den Ort und zur Bauaufgabe.

Ausgehend vom Altersleitbild, das die Gemeinden

Hasle, Rüegsau und Lützelflüh zusammen mit der Senio-

renorganisation Pro Senectute erstellt hatten, schrieb das

gemeinsam betriebene Alters- und Pflegeheim 2003 einen

Studienauftrag zur Erneuerung und Ergänzung der Bau-

ten aus. Opus Architekten, die damals noch Jörg + Sturm

hiessen, entschieden dieses Verfahren für sich. Bisher

wurden der Erweiterungsbau errichtet und das bestehende

Heim renoviert; in Planung befinden sich drei anschlie-

ssende Gebäude mit unabhängigen Seniorenwohnun-

gen.

Der neue zweigeschossige Erweiterungsbau führt das

Bestandsgebäude entlang der gebogenen Gerbestrasse fort.

Auf beiden Stockwerken reihen sich je neun Pensionärs-

zimmer sowie ein Mehrzweckraum aneinander. Jedes

Zimmer verfügt über Dusche/WC auf der Korridorseite

und eine windgeschützte Loggia an der Westseite. Im

Osten schliessen zwei eingeschossige Dienstleistungsge-

bäude an, die einen Hof umgeben. Hier sind Räume für

die Gemeinschaft, Aktivierung und Gymnastik unterge-

bracht.

Erstaunlich ist die Farbgebung. Fassaden und Dächer

des Erweiterungstraktes sowie auch Fassadenbereiche am

renovierten Gebäude sind mit verschiedenfarbigen Eter-

nit-Rundschindeln eingedeckt. Im Unterschied dazu sind

die rückwärtigen Anbauten in Sichtbeton gehalten. Für

die Schindeln wählten die Architekten eine Reihe von

Die bunt gemischten

Rundschindeln folgen

der schrägen Trauflinie.

Page 33: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 31

Farben aus, die von Blau und Grün über Ocker und Beige

bis zu Grau und Weiss reicht. Am Walmdach grenzten sie

auf Weisung der Gemeinde die Farbpalette ein, um ein ru-

higeres Bild zu erhalten. Die in Zehnerreihen erhältlichen

Rundschindeln wurden nach einem Zufallsprogramm ver-

teilt. So bilden sie ein kleinteiliges, lebhaftes Fleckenmus-

ter, das an Strickpullover oder Flickenteppiche erinnert.

Speziell an den gleichmässigen Lochfassaden ist ausser-

dem, dass sie zur Südwestecke hin ansteigen. Da die Eter-

nitplatten parallel zur Traufe verlegt wurden, verlaufen sie

leicht schräg über die Wände. Der geschuppte Eternit-

schirm wird an den Gebäudeecken und Fensterzargen

durch Metallprofile präzise abgeschlossen.

Mit der einheitlichen äusseren Gestaltung verbinden

Opus Architekten die verschiedenen Alterseinrichtungen

zu einer Einheit. Mit den Rundschindeln nehmen sie ein

im Emmental verbreitetes bauliches Element auf, ohne

einer verstaubten Idylle zu erliegen. Die Herbstfarben des

Gebäudes korrespondieren mit der weiteren Umgebung.

Darüber hinaus verleihen sie dem Alters- und Pflegeheim

Hasle-Rüegsau ein zeitgemässes Image: Denn das Woh-

nen im Alter ist heute nicht mehr grau, sondern bunt.

Michael Hanak

«DIE EINHEITLICHE ÄUSSERE GESTALTUNG DER NEUBAUTEN IN FORM UND VERKLEIDUNG VERBINDET DIE VERSCHIEDENEN ALTERSEINRICHTUNGEN AUF DER GERBEMATTE ZU EINEM GROSSEN GANZEN.» OPUS ARCHITEKTEN

Page 34: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

32

1 Faserzementplatte 4 mm

2 Hinterlüftung

3 Wärmedämmung

4 Backstein 150 mm

5 Betondecke

6 Konterlattung

7 Lattung, Unterdachbahn

8 Dreischichtplatte 30 mm

9 Sparren 12 × 22 cm

10 Lattung 40 × 20 mm

11 Installationshohlraum 25 mm

12 Gipskartonplatte 2 × 12.5 mm,

Gipsglattstrich

1 2 6 7

1

2

3

3

4

8

9 10 3 11 12

5

Traufdetail Erweiterungsbau 1:20

Erdgeschoss

Obergeschoss 1:1000

Standort Gerbestrasse 1, Hasle-Rüegsau

Bauherrschaft Stiftung Alters- und Pflegeheim

Hasle-Rüegsau

Architekten Opus Architekten AG, Langnau i.E.

Bauzeit 2007–2008

Fassadenbau, Dachdecker Christen AG,

Hasle-Rüegsau; Stettler Polybau AG, Eggiwil

Fassadenmaterial Rundschindeln NOBILIS, Weiss

N112, Grau N211, N212, N214, N215, Grün N511,

N512, N513, N515, Beige N811, Braun N915

Dachmaterial Rundschindeln NOBILIS, Grau N211,

N212 N213 N214, Grün N511, N512, N513, N514

Page 35: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 33

Page 36: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

34

ForschungsprojektIntegrales Faserzement-Verbundelement

Kann ein Haus nur aus Dämmung gebaut werden? Diese

provokative Frage verfolgt die Professur Andrea Deplazes

an der ETH Zürich derzeit in einem Forschungsprojekt.

Sie will ein Fassadensystem entwickeln, das die material-

inhärenten Eigenschaften des grafitveredelten Dämmstoffs

EPS einerseits und des Faserzements andererseits aus-

nutzt, um neue architektonische Ausdrucksweisen zu er-

zielen. Unterstützt wird das Forschungsteam von den zwei

Herstellerfirmen, Swisspor Management AG und Eternit

(Schweiz) AG, zwei erfahrenen Industriepartnern im Be-

reich der Gebäudehülle. Gemeinsam sollen marktfähige

Produkte entwickelt werden, welche die Vorteile des däm-

menden mit denjenigen des schützenden Bau materials

wirkungsvoll vereinigen. Entgegen des üblichen komple-

mentären Systemaufbaus werden die beiden Schichten der

Gebäudehülle dauerhaft verbunden.

Ein besonderes Augenmerk der ETH-Architekten liegt

auf dem Gestaltungspotenzial der Verbundelemente –

ermöglicht doch die voluminöse Lambda-Dämmung

eine dreidimensionale Gestaltung der äussersten Eternit-

Schicht. Dank maximaler gestalterischer Freiheit erhält die

Gebäudehülle je nach Wunsch eine plastische Wirkung.

mh

«NEBST DER ANWENDUNG BEI NEUBAUTEN BIETET SICH DIE NEUE KONSTRUKTION INSBESONDERE AUCH FÜR DIE WÄRMETECHNISCHE FASSADENSANIERUNG IM GEBAUTEN BESTAND AN.» PROFESSUR ANDREA DEPLAZES, ETH ZÜRICH

Page 37: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

ARCH 155 BUNT 35

Regalsystem «Tetris» –

flexibler Raumtrenner

Anders als beim Computerspiel «Tetris» aus den 1980er Jahren han-

delt es sich beim Regalsystem des Gestalterduos Fries & Zumbühl

nicht um verschiedene, ineinander schichtbare Formen, sondern um

ein dreidimensionales Bauteil, das in mehrfacher Weise gruppiert

werden kann. In der losen Aneinanderfügung gleicht es allerdings der

spielerischen Methode. Wie beim Computerspiel kann man die Re-

galelemente drehen und sich so immer aufs Neue sein Regal zusam-

menstellen.

Das Einzelelement ist raffiniert gefertigt: Die aus acht Millimeter

dickem Faserzement gefertigte Schlaufe ist zu einem Rechteck ge-

formt, dessen eine Ecke sich öffnet und in ein Quadrat überleitet.

Zur Stabilisierung des Übergangs ist hier eine Verbindung aus Nuss-

baumholz eingearbeitet, die das kühl wirkende Eternit zugleich har-

monisiert.

Mit dem Regal steht nun das klassische Innenraummöbel schlecht-

hin aus Eternit vor uns. Für «Tetris» muss sich das Material in einer

neuen Funktion beweisen.

Angelegt als flexibles, raumgestaltendes System passen sich die

unverbundenen Elemente individuellen Bedürfnissen an. Durch die

materielle Robustheit und die Nutzbarkeit von zwei Seiten fungiert

es zudem als ein Raumtrenner, schwer zu verschieben, aber doch un-

kompliziert umzustellen. Mit namhaften Designpreisen ausgezeich-

net, führt «Tetris» Eternit als ein Möbelbaumaterial vor, das die In-

neneinrichtung durch seine vielschichtigen Eigenschaften zu berei-

chern vermag. Und diese scheinen gestalterisch noch lange nicht

ausgeschöpft zu sein. Franziska Müller-Reissmann

Design

Design Kevin Fries und Jakob Zumbühl, Zürich

Entwurf 2007

Masse 81 × 35 × 54 cm

Gewicht 9 kg

Auszeichnungen IF Award 2009, reddot design award 2009

Page 38: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

36

Eternit-Objekte in der

Baumuster-Centrale

Studierende der Architektur an der Hochschule Luzern setzten sich

im ersten Semester mit Faserzement auseinander. Zuerst loteten sie

die Materialeigenschaften aus und analysierten die Herstellungs- und

Verarbeitungsprozesse. Dann formten und bauten sie eigenhändig

Objekte.

Machte der Entwurfskurs zunächst den Anschein einer spieleri-

schen experimentellen Annäherung, so forderten die Dozenten Die-

ter Geissbühler und Raphael Schmid mit folgenden Fragen heraus:

Wie lassen sich aus den Eigenschaften eines Materials konstruktive

Prinzipien ableiten, und wie lassen sich daraus Raumhüllen mit spe-

zifischen räumlichen und sinnlichen Eigenschaften entwickeln?

Eine Auswahl der studentischen Arbeiten war in einer Sonderaus-

stellung über Verbundwerkstoffe der Schweizer Baumuster-Centrale

in Zürich vom 19. Januar bis 15. März 2010 zu sehen. Die «Räumlinge»

aus Faserzement sind zwar weitgehend zweckfrei, umso mehr inspi-

rieren sie zu künftigen Anwendungsbereichen. mh

Auszeichnung für

Eternit-Stand

Zur Eröffnung der Gartenmesse Giardina 2010 am 16. März 2010 durf-

ten Cadosch & Zimmermann Architekten für die Gestaltung der

Sonderschau «Urbanes Grün» den Giardina-Silver-Award entgegen-

nehmen. Der Stand, der unter der Federführung der Eternit

(Schweiz) AG gefertigt wurde, zeigte anschaulich, wie mitten in der

Stadt, auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten erholsame grüne

Oasen geschaffen werden können. Pavillonbauten, sorgsam gestal-

tete Nischen und raumbildende Pflanzentröge waren einige der

ebenso schlauen wie handfesten Ideen, die die Besucher der fünftä-

gigen Gartenmesse mit nach Hause nehmen konnten.

Nebst der Eternit (Schweiz) AG beteiligten sich am Gemein-

schaftsstand: Küng AG Saunabau, Balteschwiler AG, Christoph

Bosshard Landschaftsarchitekt, Tschümperlin AG, Tossa und Indu-

plus. mh

Ausstellung

Giardina

Page 39: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

Impressum

Herausgeber

Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen

Telefon 055 617 11 11, Fax 055 617 15 02

[email protected], www.eternit.ch

Redaktion Michael Hanak, Zürich

Beirat Stefan Cadosch, Eternit (Schweiz) AG, Niederurnen

Gestaltung Bernet & Schönenberger, Zürich

Planbearbeitung Deck 4 GmbH, Sandra Eichmann, Zürich

Korrektorat Barbara Raschig, München

Druck Friedrich VDV, Linz

Fotos

Jürg Zimmermann, Zürich (Umschlag, S. 2, 3 links,

28–33, 35 unten)

Steve Hall, Hedrich Blessing, Chicago (S. 3 rechts)

Ivan Brodey, Oslo (S. 4–7)

Miran Kambic, Radovljica (S. 8–15)

Louis Dallara, Medford (S. 16–17)

Judson & Olivos Architects, Santiago de Chile (S. 18–21)

Roland Halbe, Stuttgart (S. 22–27)

Prof. Andrea Deplazes, ETH Zürich (S. 34)

Fries & Zumbühl, Zürich (S. 35)

Fachhochschule Luzern, Horw (S. 35 oben)

Redaktionsadresse

Redaktion ARCH, Postfach 203, 8024 Zürich

[email protected], Telefon und Fax 044 241 35 28

Abonnemente und Adressänderungen

Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen

[email protected], Fax 055 617 15 02

Preis Einzelheft

CHF 10.–

Den Inhalt der Zeitschriftenbeiträge verantworten die

jeweiligen Autorinnen und Autoren. Gemäss dem all-

gemeinen Sprachgebrauch wird Eternit auch als Gattungs-

bezeichnung für Faserzement verwendet. Die Eternit

(Schweiz) AG stellt hiermit jedoch klar, dass es sich beim

Begriff ETERNIT um einen Firmennamen und eine

geschützte Marke handelt.

Die Pläne wurden freundlicherweise von den Architekten

zur Verfügung gestellt. Die Detailpläne wurden zur

besseren Lesbarkeit überarbeitet; für deren Richtigkeit

kann die Redaktion keinerlei Garantie übernehmen.

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.

Gesamtauflage 16 500 Exemplare

Deutsche Ausgabe ISSN 1661 – 3279

Französische Ausgabe ISSN 1661 – 3287

Page 40: ARCH 155 BUNT - swisspor Gruppe · 22 Cahill Center für Astronomie und Astrophysik, Pasadena, USA Morphosis, Santa Monica 28 Kindergarten und Mehrzwecksaal, Camorino Silvano Caccia,

DESIGN

www.eternitshop.ch