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Architecture for living closer together Symposium

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26.05.2011 (Opening Lecture)27.05.2011 - 28.05.2011 (Symposium)Presented by Institute of Architectural Typologies Graz University of Technology, Alte TechnikRechbauerstraße 12, 8010 Graz (AT)

Architecture for living closer together Symposium

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort Preface

Moderation

Lectures

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Hubertus Adam, archithese, Zurich

Christoph Luchsinger, Vienna University of Technology, Vienna

Luis Fernández Galiano, Arquitectura Viva, Madrid

Vittorio Magnago Lampugnani, ETH Zurich, Zurich

Allard Jolles, Dutch Government Buildings Agency, The Hague

Bernardo Secchi & Paola Viganò, Studio Associato Bernardo Secchi Paola Viganò, Milan

Fabian Hörmann, EM2N, Zurich

Markus Penell, Ortner & Ortner, Berlin

Stefan de Koning, MVRDV, Rotterdam

Peter Trummer, Universität Innsbruck, Innsbruck

Stefan Forster, Stefan Forster Architekten, Frankfurt

Khoo Peng Beng & Belinda Huang, Arcstudio, Singapore

Aurora Fernandez Per & Javier Mozas, a+t architecture publishers, Vitoria- Gasteiz

Rüdiger Lainer, Rüdiger Lainer +Partner Architekten, Vienna

Judith Leclerc, Coll-Leclerc Arquitectos, Barcelona

Henning Stüben, JDS Architects, Copenhagen

Kaschka Knapkiewicz & Axel Fickert, Knapkiewicz & Fickert, Zurich

Reinhard Kropf, Helen & Hard, Stavanger

Umberto Napolitano, LAN Paris & Franck Boutté, Paris

Dietmar Eberle, Baumschlager Eberle, Lochau

ZeitplanTimetable

Impressum

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Vorwort

„Dense Cities“ widmet sich dem Themenfeld der „städtischen Dichte“ und dessen Relevanz für die konkrete Architekturproduktion. Der Lebensraum des 21. Jahrhunderts wird aller Voraussicht nach die Stadt sein. Seit dem Jahr 2008 wohnt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten und der weltweite Anteil der städtischen Bevölkerung wird nach Prognosen der UNO bis zum Jahr 2050 rund 70 % erreichen. Während sich ein Großteil dieser Entwicklung in den Megastädten und megaurbanen Räumen abspielt, die sich in den letzten Jahrzehnten vor allem in Asien und Südamerika mit rasen-der Geschwindigkeit entwickeln haben, erscheint die offene Entwicklung mittelgroßer Städte, die sich in ihrem Selbstverständnis noch auf die zentral orientierte historische Stadt berufen, als Anstoß für eine Diskussion neuer architektonischer Entwurfs- und Planungsansätze. Werden Städte als urbane Gebiete mit einer bestimmten Dichte aufgefasst, die in historischen Entwicklungsprozessen stehen, so können Entwurfsansätze der „Verdichtung“ und „Nachverdichtung“ auf allen Maßstabsebenen neue Perspektiven ihrer Transformation eröffnen. „Dense Cities“ richtet die Aufmerksamkeit auf den architek-tonischen Zusammenhang zwischen den Prozessen der Urbanisierung und der Entwicklung kompakter städtischer Formen.Es besteht kein Zweifel, dass die Abkehr vom ungezügelten Landverbrauch und der Verschwendung von Ressourcen angesichts der Bedrohung durch klimatische Veränderungen, aber auch im Sinne eines steigenden Bewusstseins für nachhaltige Lebensweisen, Bedingungen vernünftiger Planungen darstellen müssen. Die Notwendigkeit, höher verdichtete Siedlungsformen zu forcieren, ist daher weit-hin akzeptiert und hat zu der Entwicklung von zahlreichen Konzepten wie der Compact City geführt, die sich in Entwicklungsprogrammen der UNO (Agenda 21) und der Europäischen Kommission (Green Paper of Urban Environment) wiederfinden. Wir gehen davon aus, dass es nicht gleichgültig ist, in welcher formalen Art sich das Phänomen „Stadt“ ausdrückt, sondern sehen den Entwurf kompakter städtischer Formen vielmehr im Zusammenhang mit zukunftsweisenden Strategien auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt. So erfahren das Management von Siedlungsräumen beziehungsweise infrastrukturelle Themen in der Diskussion um nachhaltige räumliche Entwicklungspolitik zwar eine hohe Aufmerksamkeit, inwiefern diese Frage aber mit der Dichte der Stadt zusammenhängt, wird weniger erörtert. Doch wenn der Stopp des Landschaftsverbrauchs ernsthaft diskutiert werden soll, müssen urbane Verdichtungsszenarien auf allen Maßstabsebenen diskutiert werden: Die Dichte von (unterschiedlichen) Infrastrukturen, höhere Bebauungsdichten, die Dichte von unterschiedlichen Nut-zungen, die Dichte an Wohn- und Arbeitsangeboten, die Dichte im Sinne der Entwicklung kompakter Gebäude- und Hüllformen bei energetischen Anforderungen, aber auch die Dichte als Frage nach den Grenzen sozialer Verträglichkeit, sobald Menschen zu eng „aufeinander“ leben. In diesem Sinne besitzt quantitative Dichte immer auch einen qualitativen Aspekt, der als „atmosphärische Dichte“ kompakter städtischer Formen für den Ausdruck einer urbanen Lebenswelt verantwortlich ist. Hinsichtlich dieser Frage werden die Möglichkeiten und Handlungsspielräume der Architekturproduktion zur Disposition gestellt und neu entworfen. So bildet die Entwicklung und Realisierung intelligenter Gebäudetypologien die Voraussetzung für räumliche Verdichtung auf der Mikroebene, die in Wechselwirkung mit der Ver-vielfältigung räumlicher Qualitäten im städtischen Raum, mit der Entwicklung neuer Typologien bzw. der Transformation und Erweiterung bestehender Nutzungen steht. Diese beziehen sich immer auf den Gebäudebestand einer Stadt, den die Architektur mit einem Blick auf die historischen Entwicklungspro-zesse hinsichtlich der Anforderungen der Zukunft adaptiert und weiterbaut.„Dense Cities“ stellt die Frage, wie eine aktive Rolle der Architektur bei der Entwicklung eines „Living Closer Together“ auszugestalten ist. Erklärtes Ziel ist es, architektonische Mittel zu definieren, um den verschiedenen sozialen Gruppen ein hochqualitatives, vielfältiges und anpassungsfähiges urbanes Lebensumfeld zu schaffen. Die Bandbreite der Fragestellung erstreckt sich über alle Maßstabsebenen von der Stadtlandschaft und Agglomeration über das Quartier und den Stadtteil bis zum Block und Einzelobjekt und reicht von der Entwicklung neuer Gebäudetypen über konkrete Interventionen im urbanen Feld bis zu Analysen der Transformation städtischer Dichte.

DENSE CITIES ARCHITECTURE FOR LIVING CLOSER TOGETHER

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Preface

Institut für Gebäudelehre

www.densecities.org

www.gl.tugraz.at

“Dense Cities” focuses on the array of topics connected with “urban density” and its relevance to the production of actual architecture. In all probability, the habitat of the twenty-first century will be the city. Since 2008, more than half the world’s population has been living in cities, and the total percentage of the urban population will reach seventy per cent by 2050, according to forecasts by the UN. While most of this development is taking place in the megacities and megaurban areas that have evolved at breakneck speed above all in Asia and South America in recent decades, the open development of medium-sized cities, that still see themselves as founded on the centrally oriented historical city, would seem to invite discussion of new approaches to design and planning in architecture. If we see cities as urban areas with a certain density in the process of historical development, then design approaches to “densification” and “infill development” can open up new perspectives for their transformation on all scales. Dense Cities focuses on the architectural connection between processes of urbanisation and the development of compact urban forms.There is no doubt that turning away from unbridled land consumption and wasting resources in view of the threat of climate change, but also in the sense of an increasing awareness of sustainable lifestyles, must be the preconditions for sensible future planning. The necessity of encouraging more compact forms of settlement is therefore widely acknowledged and has led to the development of numerous concepts such as the Compact City, as can be found in development programmes carried out by the UN (Agenda 21) and the European Commission (Green Paper of Urban Environment). We assume that it is by no means unimportant in what form the “city” phenomenon expresses itself, and instead sees designing compact urban forms in connection with pioneering strategies on the way to a sustainable city. While management of settlement areas and infrastructural issues are focal topics in the discussion of sustainable spatial development policy, the extent to which this question is connected with the densi-ty of the city is given less attention. But if we are to discuss stopping land consumption with any gravity, then scenarios of urban densification must be discussed at all levels of scale: the density of (different) infrastructures, larger building density coefficients, the density of different uses, the density of residen-tial and working facilities, density in the sense of developing compact building and envelope forms to meet energy-related requirements, but also density as a question of the limits of social compatibility when people live “on top of each other”. In this respect, quantitative density always has a qualitative aspect too, that, as the “perceived density” of compact urban forms, is responsible for the expression of an urban life-world. With regard to this question, Dense Cities would like to negotiate and redraft the possibilities and scopes for producing architecture. For example, the development and realisation of intelligent building typologies is a prerequisite for compacting space at the micro-level, which interacts with the reproduction of spatial qualities in the urban space, with the development of new typologies and the transformation and extension of existing uses. These always refer to a city’s existing buildings, that architects adapt and continue to build with an eye to historical developmental processes with regard to the demands of tomorrow.Dense Cities asks what the architect’s active role should be in developing a “Closer Living Together” The declared aim is to define architectural instruments so as to offer the various social groups a high-quality, diversified and adaptable urban environment. The range of questions covers all levels of scale, from the urban landscape and agglomeration and the district to the block and individual building, and goes from developing new building typologies and concrete interventions in the urban setting to analy-sing the transformation of urban density.

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Christoph LuchsingerModeration 27.05.2011

Geboren 1954 in Rapperswil/SG, Schweiz, studierte er 1973-1979 Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. 1979-1980 absolvierte er das Nachdiplomstudium Architektur an der Universität Montpellier/Frankreich. 1980-1989 war er Assistent am Lehrstuhl für Städtebaugeschichte und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut GTA, ETH Zürich. 1987-1991 hielt er Gastvorlesungen am Technikum Winterthur über Städtebaugeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, 1988-92 war er Dozent für Städtebaugeschichte an der ETH Zürich mit Schwerpunkt des Städtebaus des 19. und 20. Jahrhunderts. 1998-99 war er Gastdozent für Entwurf an der ETH Zürich, 1995-1998 lehrte er als Dozent für Architektur- und Stadtbauanalyse sowie Stadt- und Siedlungsbau an der Zürcher Fach-hochschule Winterthur, Departement Bau, Studiengang Architektur, 2000-2009 als Dozent am Zentrum Urban Landscape der Zürcher Fachhochschule Winterthur, Departement Bau, Studiengang Architektur, Zentrum Urban Landscape. 2003 kam er als Gastprofessor für Entwurf an die Architekturfakultät der Universität Ljubljana/Slowenien, 2004 alsGastprofessor an die Architekturfakultät der Technischen Universität Graz. Seit 2009 ist er ordentlicher Universitätsprofessor für Städtebau und Entwerfen an der Technischen Universität Wien. 1986-1987 führte er gemeinsam mit Franz Romero ein Architekturbüro in Zürich, seit 1990 zusammen mit Max Bosshard ein Architekturbüro in Luzern. 1990-99 arbeitete er zudem als Redakteur der Architekturzeit-schrift „Werk, Bauen+Wohnen“ in Zürich.

Born in Rapperswil/SG, Switzerland, in 1954, he studied architecture at the Swiss Federal Institute of Technology Zurich (ETH) from 1973 to 1979. In 1979–1980 he completed his postgraduate degree in architecture at Montpellier University, France. In 1980–1989 he was assistant at the Chair of Urban Planning History and research fellow at the Institute for the History and Theory of Architecture (GTA), ETH Zurich. In 1987–1991 he held guest lectures on the history of urban development in the 19th and 20th century at Technikum Winterthur, in 1988–92 he lectured on the history of urban development at ETH Zurich, with the emphasis on urban development of the 19th and 20th century. In 1998–99 he was guest lecturer for Design at ETH Zurich, in 1995-1998 he lectured on the analysis of architecture and urban development and urban and settlement construction at Zurich’s Fachhochschule Winter-thur, Department of Construction, Architecture degree course, in 2000–2009 he lectured at the Urban Landscape Centre at Zurich’s Fachhochschule Winterthur, Department of Construction, Architecture degree course, Urban Landscape Centre. In 2003 he was visiting professor for Design at the Faculty of Architecture at Ljubljana University, Slovenia, and in 2004 visiting professor at the Faculty of Architec-ture at Graz University of Technology. Since 2009 he has been full university professor for Urban De-velopment and Design at Vienna University of Technology. In 1986–1987 he ran an architectural firm in Zurich together with Franz Romero, and has been operating an architectural firm in Lucerne together with Max Bosshard since 1990. In 1990–99 he also worked as editor of the architectural magazine “Werk, Bauen+Wohnen” in Zurich.

Max Bosshard &

Christoph Luchsinger (CH)

Christoph Luchsinger

http://www.swiss-architects.com

http://www.tuwien.ac.at

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Moderation 28.05.2011

Hubertus Adam

1965 in Hannover geboren studierte er an der Universität Heidelberg Kunstgeschichte, Philosophie und Archäologie. Seit 1992 arbeitet er als freiberuflicher Kunst- und Architekturhistoriker sowie als Architek-turkritiker für diverse Fachzeitschriften und Tageszeitungen, vor allem für die „Neue Zürcher Zeitung“.1996/97 war er Redakteur der „Bauwelt“ in Berlin, 1998 übersiedelte er in die Schweiz und ist als Redaktor für die in Zürich erscheinende „archithese“ zuständig. Darüber hinaus ist er seit August 2010 Künstlerischer Leiter des Schweizerischen Architekturmuseums S AM in Basel. Zu seiner Arbeit gehören auch Vorträge an verschiedenen Institutionen und Hochschulen, Tätigkeiten als Jurymitglied, Moderator, Publizist und Ausstellungskurator. Unter seinem Namen sind zahlreiche Buchpublikatio-nen, Buchbeiträge, Katalogaufsätze und Zeitschriftentexte über die zeitgenössische Architektur, die Architektur- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, zur Bildhauerkunst und zur Ikonografie des Sozialismus erschienen. Im Jahr 2004 erhält er den Swiss Art Award für den Sektor Kunst- und Architekturvermittlung.

Born 1965 in Hannover, he studied art history, philosophy and archaeology at Heidelberg University. From 1992, he has worked as a free-lance art and architectural historian and critic for various professi-onal journals and newspapers, especially for the Zurich daily, the “Neue Zürcher Zeitung”. From 1996 to 1997 he was editor of “Bauwelt” in Berlin, then in 1998 he moved to Switzerland where he became editor of “archithese”, which is published in Zurich. Additionally, in August 2010 he was appointed artis-tic manager of the Swiss Museum of Architecture S AM in Basle. He was lecturer at various institutions and universities, jury member, presenter, writer and exhibition curator. Numerous books, scientific publications, essays for catalogues and newspaper articles on contempora-ry architecture, history of 20th century architecture and culture, on the art of sculpture and the icono-graphy of Socialism bear his name.In 2004 he was selected for the Swiss Art Award for the sector Promotion of art and architecture.

Archithese (CH)

Hubertus Adam

http://www.archithese.ch/

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LECTURES / VORTRÄGE

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Luis Fernández GalianoArquitectura Viva

Luis Fernández-Galiano (1950) is an architect, professor at the School of Architecture of Madrid’s Universidad Politécnica and editor of the journal AV/Arquitectura Viva. Between 1993 and 2006 he was in charge of the weekly architecture page of the newspaper El País, where he now writes in the Op-Ed section. A member of the Royal Academy of Doctors, he has been Cullinan Professor at Rice Univer-sity, Franke Fellow at Yale University, a visiting professor at the Getty Center of Los Angeles and a visiting critic at Princeton, Harvard and the Berlage Institute; and has taught courses at the Menéndez Pelayo and Complutense universities. President of the jury in the 9th Venice Architecture Biennial, expert and juror of the Mies van der Rohe European Award, he has curated the exhibitions El espacio privado, Extreme Eurasia (in Tokyo and in Madrid) and Bucky Fuller & Spaceship Earth, and has been on the jury of several international competitions, in Europe and America. Among his books are La Quimera Moderna, Fire and Memory (MIT Press), Spain Builds (with New York’s MoMA in its English version, and presented in its Chinese version with symposiums in Shanghai and Beijing) and Atlas, Global Architecture circa 2000, a series of five volumes.

Luis Fernández-Galiano (1950) ist Architekt, Professor an der Architekturschule der Universidad Politécnica Madrid sowie Herausgeber der Zeitschrift AV/Arquitectura Viva. Zwischen 1993 und 2006 war er für die wöchentliche Architekturseite in der Zeitung El País zuständig, wo er nun im Op-Ed Teil schreibt. Er ist Mitglied der Royal Academy of Doctors und war Cullinan Professor an der Rice Univer-sity, Franke Fellow an der Yale University, Gastprofessor am Getty Center Los Angeles und Gastkri-tiker in Princeton, Harvard und am Berlage Institute; er unterrichtete an den Universitäten Menéndez Pelayo und Complutense. Weiters war er Präsident der Jury bei der 9. Architekturbiennale Venedig, Experte und Juror des Europäischen Mies van der Rohe Preises, Kurator der Ausstellungen El espa-cio privado, Extreme Eurasia (in Tokio und in Madrid) und Bucky Fuller & Spaceship Earth und saß in der Jury verschiedener internationaler Wettbewerbe in Europa und Amerika. Zu seinen Büchern zählen La Quimera Moderna, Fire and Memory (MIT Press), Spain Builds (im MoMA New York in der engli-schen Fassung – die chinesische Fassung wurde bei Symposien in Shanghai und Peking präsentiert) sowie Atlas, Global Architecture circa 2000, eine Reihe mit 5 Bänden.

Arquitectura Viva (E)

Luis Fernández Galiano

http://www.arquitecturaviva.com/

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Vittorio Magnago Lampugnani

1951 in Rom geboren studierte er Architektur an den Universitäten von Rom und Stuttgart. Nach dem Diplom 1973 promovierte er 1977 in Stuttgart und erwarb 1983 zusätzlich den Dottore in Architettura in Rom. Von 1974 bis 1980 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart, von 1980 bis 1984 Berater der Internationalen Bauausstellung (IBA) Berlin. 1984-1985 lehrte er als Professor an der Graduate School of Design der Harvard University, 1985-1986 war er Fellow am Wissenschafts-kolleg zu Berlin. 1990-1994 arbeitete er als Direktor des Deutschen Architektur-Museums und ordentli-cher Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main. Daneben war er 1986-1990 stellvertretender Herausgeber der Zeitschrift „Domus“ und 1990-1995 ihr alleinverantwortlicher Herausgeber. Seit 1994 ist er ordentlicher Professor an der ETH Zürich, 1998 - 2001 zudem Dekan des Departements Archi-tektur, von 2005-2007 Direktor des Netzwerks Stadt und Landschaft. Daneben führt er ein eigenes Architekturbüro in Mailand. Seine Thesen zur zeitgenössischen Stadt sind im Band „Verhaltene Geschwindigkeit. Die Stadt im telematischen Zeitalter“ (Wagenbach, Berlin) zusammengefasst.

Born in Rome in 1951 he studied architecture at the universities of Rome and Stuttgart. After gra-duating in 1973, he was awarded his doctorate in Stuttgart in 1977, and also gained his Dottore in Architettura in Rome in 1983. From 1974 to 1980 he was research fellow at Stuttgart University, from 1980 to 1984 consultant to the Internationale Bauausstellung (IBA) Berlin. 1984–1985 Professor at the Graduate School of Design at Harvard University, 1985–1986 fellow at the Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1990–1994 Worked as Director of the German Museum of Architecture (DAM) and full professor at the Städelschule in Frankfurt am Main. In addition, he was deputy publisher of “Domus” magazine from 1986 to 1990 and sole publisher from 1990 to 1995. Since 1994 he has been full professor at ETH Zurich, 1998– 2001 also dean of the department of architecture, 2005–2007 Director of Netzwerk Stadt und Landschaft. He also runs his own architectural firm in Milan. His theses on the contemporary city are summarised in “Verhaltene Geschwindigkeit. Die Stadt im telematischen Zeitalter” (Wagenbach, Berlin).

ETH Zürich (CH)

Vittorio Magnago

Lampugnani

http://www.lampugnani.

arch.ethz.ch/persons

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ETH Zürich

Dichte steht am Ursprung allen menschlichen Siedelns, ist die Essenz der Stadt und heute aktueller denn je. Für sie sprechen funktionale, soziale, ökonomische und vor allem ökologische und kulturelle Gründe. Mithin ist eine neue Stadt des Zusammenrückens ein kategorischer Imperativ, aber die Architektur der Dichte wird immer wieder anders sein. Ein Beispiel für eine solche Architektur ist das Richti Quartier in Wallisellen bei Zürich, ein neues gemischtes Stadtviertel, das die Unterschrift des Referenten trägt und nach dreijähriger Planung gegenwärtig im Bau ist.

Density lies at the origin of all human settlement, it is the essence of the city and more relevant today than ever before. Reasons in its favour are functional, social, economic and, above all, ecological and cultural. Therefore, a new city of moving closer together is a categorical imperative, but the architecture of density will always be different. An example of such architec-ture is the Richti district in Wallisellen near Zurich, a new mixed city district that has been approved by the appropriate authority and, following three years of planning, is now under construction.

FOR AN ARCHITECTURE OF URBAN DENSITY

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Allard Jolles

Allard Jolles (geb. 1958) ist politischer Berater, Architekturhistoriker und Verfasser von Publikationen über Architektur, Stadtplanung und Fotografie. Er arbeitet als Abteilungsleiter im Atelier des Landes-architekten der Niederlande und beschäftigt sich mit Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Architek-turpolitik. Von 2005 bis 2008 war Jolles auch Herausgeber des niederländischen Architekturjahrbuchs. 2007 veröffentlichte er das Buch ‘Hey Ho, Let’s Go!’, das die damals aufkommende Welle neuer Gebäude für Popmusik zum Thema hatte. Unlängst publizierte er das Buch ‘Positions, Dutch photo-graphy of architecture, city and landscape’ über den Wandel in der Auftrags-Architekturfotografie. In früherer Zeit war er Musiker, Schallplattenproduzent, Kolumnist und Stadtplaner im Amsterdamer Amt für Raumplanung.

Allard Jolles (1958) is policy advisor, architectural historian and author on architecture, urban planning, and photography. He works as head of division at the Atelier of the Chief Government Architect of the Netherlands, and is involved in urban renewal, urbanization and architectural policy. He also worked as an editor of the Yearbook Architecture in the Netherlands between 2005 and 2008. In 2007 he pub-lished the book ‘Hey Ho, Let’s Go!’, on the then recent wave of new buildings for pop music. Recently published is the book ‘Positions, Dutch photography of architecture, city and landscape’, on the chan-ging status of architectural assignment photography. Earlier on he was a musician, record producer, columnist and urban planner with the Physical Planning Department of Amsterdam.

AtelierRijksbouwmeester (NL)

Allard Jolles

www.rijksbouwmeester.nl

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Im Rahmen des 2011 TU Graz Dense Cities Symposiums werde ich über meine Erfahrungen als niederländischer Landesarchitekt mit Stadtplanung und insbesondere über meine Strategie, Stadtplanung zu einem vorrangigen Thema zu machen, berichten.Natürlich sind die Niederländer gewohnt, mit hoher Dichte zu bauen – die Niederländer blicken auf eine lange Tra-dition der Mehrfachnutzung von Grundstücken zurück. In den letzten Jahren haben sich die Dinge jedoch verändert und die Nutzfläche pro Haushalt hat sich vergrößert. Das Atelier des Landesarchitekten hat daher aufwändige Recherchen angestellt und die Medien darauf aufmerk-sam gemacht, dass die bebauten Flächen in Holland nicht mehr vergrößerbar sind. Ein Umdenken ist daher erforderlich.

At the 2011 TU Graz Dense Cities Sympo-sium I will speak about the way the Atelier of the Chief Governement Architect has made compact city planning on top of everybody’s agenda.Of course the Dutch are used to building in high densities, and yes, the Dutch have a long tradition in multiple ground use. How-ever, in recent years things have changed and the used up space per household has increased. The Atelier of the Chief Govern-ment Architect has initiated a lot of re-search and media attention on the subject; the built up area in Holland has reached its limits. A new paradigm is needed.

Allard Jolles

bouw 2010

Dutch Government Buildings Agency

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Bernardo Secchi Paola Viganó

Die Architektin und Stadtplanerin Paola Viganò ist ordentliche Professorin für Stadtplanung an der Uni-versità IUAV di Venezia und Koordinatorin des Doktoratstudiums an der IUAV sowie Gastprofessorin an verschiedenen europäischen Architekturschulen (KU Leuven und Louvain-la-Neuve, Belgien, EPFL Lausanne, Schweiz, Aarhus, Dänemark, etc.). 2005 war sie unter den Gründern des europäischen Postgraduate Masterstudiums aus Urbanismus EMU (ein gemeinsames Programm zwischen der UPC Barcelona, der TU Delft, der KU Leuven, der Università IUAV die Venezia) mit Schwerpunkt auf der zentralen Bedeutung des Entwurfs im Stadtplanungs- und Territorialprozess einschließlich Theorie. 2010 war Paola Viganò von der französischen Regierung für den „Grand Prix d’Urbanisme“ nominiert.

Bernardo Secchi ist Professor für Stadtplanung an der Architekturschule Venedig. Er war Professor an der Genfer Architekturschule, in Löwen und Zürich, und von 1975 bis1982 Direktor der Mailänder Architekturschule. Er war Mitarbeiter einer Studie über einen interkommunalen Plan für Mailand (1960-1963) und arbeitete gemeinsam mit Giuseppe Samonà an der Entwicklung des Regionalplans Trento (1966), und (mit Paolo Ceccarelli) am Plan Aostatal (1972). Er ist Autor des Plans für die Region Pescara (1990) und La Spezia (1988-1993), der Pläne für Jesi (1987), Siena (1990), Bergamo (1994), Prato (1996) und für die Altstadt Ascoli Piceno (1993), um nur einige der vielen Stadtplanungs- und Architekturprojekte zu nennen.Von 1984 bis 1990 war Bernardo Secchi Direktor der „Urbanistica“ und Mitarbeiter von „Casabella“ und „Archivio di Studi Urbani e Regionali“. Veröffentlichungen: „Il racconto urbanistico“, Einaudi, Turin 1984, „Un progetto per l’urbanistica“, Einaudi, Turin 1989, „Tre piani“, Angeli, Mailand 1995, „La prima lezione di Urbanistica“, Laterza, Rom 2000 (in französischer Übersetzung bei Paranthèse, Marseille 2005, erschienen), „La città del ventesimo secolo“, Laterza, Rom 2005.

1990 gründeten Paula Viganò und Bernardo Secchi „Studio“. Sie gewannen viele internationale Wett-bewerbe. Unter den gebauten Projekten sind der Park Spoor Noord und der Theaterplein in Antwer-pen, ein System öffentlicher Räume in Mechelen, der Friedhof Courtrai. 2008 wurden zum internationa-len Wettbewerb „Grand Paris“ geladen und 2011 zu „Brüssel 2040“. Derzeit arbeiten sie in Lille, Val de Durance, Rennes und Paris.

Studio Associato Bernardo

Secchi Paola Viganò (I)

Bernardo Secchi

Paola Viganó

http://www.secchi-vigano.it/

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Studio Associato Bernardo Secchi Paola Viganò

Paola Viganò, architect and urbanist, is full professor in urbanism at Università IUAV di Venezia as well as coordinator of the PhD in urbanism at the IUAV and guest professor in several European schools of Architecture (KU Leuven and Louvain-la-Neuve Belgium; EPFL Lausanne, Switzerland; Aarhus Dane-mark…). In 2005 she was among the founders of the European Postgraduate Master in urbanism EMU (a joint program among UPC Barcelona, TU Delft, KU Leuven, Università IUAV di Venezia) focused on the centrality of design in the urban and territorial process and reflection.In 2010 she was nominated by the French government for the “Grand Prix d’Urbanisme”.

Bernardo Secchi is full professor of urbanism at Venice School of Architecture, he was professor at the Geneva School of Architecture, in Leuven and Zurich and from 1975 to 1982 director of the Milan School of architecture. He participated in the study of an intermunicipal plan for Milan (1960-63); worked together with Giuseppe Samonà on the development of the Trento regional plan (1966), and (with Paolo Ceccarelli) on the Aosta Valley plan (1972). He is author of the plan for the Pescara region (1990), and La Spezia (1988-1993) of the plans for Jesi (1987), Siena (1990), Bergamo (1994), Prato (1996) and for the historical centre of Ascoli Piceno (1993), to list some of his numerous projects on urbanism and architecture. Bernardo Secchi, director of „Urbanistica“ from 1984 to 1990, collaborates on „Casabella“ and „Archivio di Studi Urbani e Regionali“. Recent books are „Il racconto urbanistico“, Einaudi, Torino, 1984 and „Un progetto per l“urbanistica“, Einaudi, Torino, 1989, „Tre piani“, Angeli, Milano, 1995, “La prima lezione di Urbanistica”, Laterza, Roma, 2000 (trad. fr. Parenthèse, Marseille, 2005), “La città del ventesimo secolo”, Laterza, Roma, 2005.

In 1990 Paola Viganò and Bernardo Secchi founded Studio. They won many international competi-tions: among the realized projects are the park Spoor Noord and Theaterplein in Antwerp, a system of public spaces in Malines, the cemetery in Courtrai. In 2008 they were invited to participate in the international competition of “Grand Paris” and in 2011 to participate in “Bruxelles 2040”. They are now working in Lille, Val de Durance, Rennes, and Paris.

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Fabian Hörmann

Fabien Hörmann wurde 1978 in Bielefeld, Deutschland geboren. Von 1997 bis 2002 absolvierte er Praktika in den Bereichen Film, Medien und Architektur in Deutschland, den Niederlanden und in der Schweiz. Von 1999 bis 2004 studierte er Architektur und Innenarchitektur an der HFT Stuttgart und an der ETSA ULPGC, Las Palmas. Im Jahr 2004 reichte er seine Diplomarbeit an der HFT Stuttgart ein. Von 2004 bis 2006 arbeitete er an einem Projekt bei EM2N und von 2006 bis 2008 leitete er sein eigenes Büro BEACH.Architekten. Im Jahr 2008 kehrte er als Projektarchitekt zu EM2N zurück, wo er seit 2009 Partner ist.

Born 1978 in Bielefeld, Germany, he had several internships in film, media and architecturein Germany, the Netherlands and Switzerland between 1997 and 2002. 1999–04 he studied architec-ture and interior design at HFT Stuttgart and ETSA ULPGC Las Palmas, ES. 2004 he handed in his thesis at the HFT Stuttgart. 2004–06 he worked as a project architect at EM2N. 2006–08 he run his own office BEACH.Architekten. 2008–09 he returned as a project architect at EM2N and since 2009 he is an associate at EM2N.

EM2N (CH)

Fabian Hörmann

http://www.em2n.ch/

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EM2N

Ungeachtet aller Versuche sie aufzuhalten schreitet die Zersiedlung der Schweiz rapide voran. Das Resultat ist ein zusammenhängender gesichtsloser Siedlungsbrei, der das Mittelland überzieht. Am Beispiel Zürichs respektive des Glattals hat die Architektengruppe Krokodil c/o EM2N Architekten die Frage eines gesteuerten, qualitätvollen Wachstums genauer untersucht und konkrete Lösungs-strategien entwickelt:Zürich ist seit der Eröffnung der S-Bahn vor rund zwanzig Jahren beinahe heimlich zu einer Metropole gewachsen. Der Begriff Metropolitanraum Zürich meint ein Gebiet, das mehr als eine Million Einwohner umfasst, verstreut auf ein Gebiet, das bis in die Nachbarkantone ausgreift. Auch wenn wir dazu tendieren, Stadt eher phänomenologisch zu definieren und als Erscheinung eines zusammenhängen-den Siedlungsgebietes zu begreifen, hört die Stadt Zürich also nicht an ihren Grenzen auf. Die Architektengruppe Krokodil postuliert, das Glattal nicht als periphere metropolitane Region aus Einzelgemeinden, sondern als werdenden Stadtkörper zu lesen. Daraus resultiert der Vorschlag einer noch intensiveren Erschlie-ßung und einer bedeutenden Verdichtung. Die Grenzbe-reiche zwischen den Gemeinden werden als neue Zentren gelesen, die Rolle der Grünräume neu interpretiert und gestärkt. Das Potenzial des Schlüsselareals Flugplatz Dü-bendorf wird aufgezeigt. In der Gesamtschau entsteht die Vision einer dichten, urbanen und nachhaltigen Stadt im Glattal, eines echten Zwillings und Partners der Kernstadt Zürich. Ja, vielleicht lässt sich im Glattal am Ende sogar eine Schweizer Version von Masdar denken?

Urban sprawl has continued rapidly in Swit-zerland despite every effort to put an end to it. The result is an inter-connected and faceless settlement mishmash covering the entire centre of the country. Starting with the example of Glattal in Zurich the firm of architects and design consultants Krokodil c/o EM2N has raised the question of a controlled and qualitative growth and has also provided concrete strategies as a solution for this issue:Zurich has virtually grown into a metropolis since the opening of the suburban railway network around twenty years ago. The term Zurich Metropolitan Area refers to a region with over one million inhabitants, spread over an area that includes the neighbouring Cantons. Even if we have the tendency to define a city phenomenologi-cally and to comprehend it as the aspect of an interrelated settlement area, the City of Zurich does not end at its city limits. The Krokodil architects have postulated that Glattal is not only to be seen as a peripheral metropolitan region comprised of separate municipalities, but that it can be regarded as an area that is on the point of becoming an urban body in its own right. The suggestion of achieving an even more intensive development with a significant urban densification has arisen from this postulate. The border areas between the municipalities are seen as new centres and the role of the green spaces has been reinterpreted and reinforced. The potential of the Dübendorf Airport area has been indicated. The overall outlook comprises the vision of an urban and sustainable city in Dübendorf as a true twin city and partner to the City of Zurich. Ultimately Glattal may perhaps be seen as a Swiss version of Masdar?

GLATTAL – A CITY IN PROGRESS!

Foto: Krokodil

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Markus Penell

Geboren 1965 in Karlsruhe, Deutschland, studierte er 1984 bis 1986 Stadt-und Regionalplanung und 1986 bis 1994 Architektur an der TU Berlin, wo er 1994 diplomierte. Danach war er in verschiedenen Büros in Berlin, Basel und New York tätig. Seit 1996 ist er Mitarbeiter bei Ortner & Ortner Baukunst Berlin, wo er 2001 die Büroleitung übernahm. Seit 2011 ist er Gesellschafter von Ortner & Ortner Bau-kunst sowie Geschäftsführer von Ortner & Ortner Baukunst Berlin. 2000/2001 hatte er einen Lehrauf-trag für computerunterstütztes Entwerfen an der Potsdam School of Architecture inne. Des Weiteren ist er oft als Vortragender und Gastkritiker unterwegs.

Born in Karlsruhe, Germany in 1965 he studied urban and regional planning from 1984 to 1986 and architecture from 1986 to 1994 at Berlin University of Technology, where he graduated in 1994. He then worked at various firms in Berlin, Basel and New York. Since 1996 he has been employed at Ortner & Ortner Baukunst Berlin, where he took charge of the office in 2001. Since 2011 he has been a partner at Ortner & Ortner Baukunst and managing director of Ortner & Ortner Baukunst Berlin. 2000/2001 Taught computer-aided design at Potsdam School of Architecture. He also travels frequently as a lectu-rer and guest critic.

Ortner & Ortner Baukunst (D)

Markus Penell

http://www.ortner.at/

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Ortner & Ortner

Verdichten zählt zu den „Codes“ unserer heutigen Gesell-schaft. Je wirksamer etwas sein soll, desto dichter ist es auch. Das betrifft verbale Botschaften, visuelle Signale, aber genauso lebendige Phänomene. Dichte entsteht dann, wenn die atomaren Bestandteile eines Sachverhal-tes, eines Vorganges zur kompakten Packung implodie-ren. Am anschaulichsten, geradezu physisch erfahrbar, stellt sich Dichte in der Großstadt dar. Ohne Dichte keine Urbanität. Das gilt vor allem für Gebäude. Urbanität hat dicht verbaute Stadt mit einem dichten Angebot vielfältigs-ter Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten zur Vorausset-zung. Solche Dichte wirkt wie ein Magnet. Wo viel ist, will immer mehr hin. Dichte verdichtet sich selbst.

Densification is one of the “codes” of today’s society. The more effective a thing is to be, the denser it is, too. This concerns verbal messages, visual signals, but equally so living phenomena. Density arises when the atomic constituents of a situation or process implode to form a compact package. Density can be experi-enced most vividly, most physically, in big cities. Without density there can be no ur-banity. This is particularly true of buildings. Urbanity is preconditioned on a densely developed city with a dense offering of many and varied functions and possible uses. Such density acts like a magnet. A lot attracts a lot. Density densifies itself.

DENSITY DENSIFIES ITSELF

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Stefan De Koning

MVRDV (NL)

Stefan De Koning

http://www.mvrdv.nl/

Stefan de Koning wurde 1975 in Amsterdam, Niederlande, geboren. Nach dem Abschluss seines Industrial Design Studiums an der AIVE/Design Akademie Eindhoven 1998 absolvierte er 2001 ein Studium für Innenarchitektur und Gestaltung an der Gerrit Rietveld Akademie Amsterdam. Von 2001 bis 2002 arbeitete er freiberuflich bei Opera Designers in Leiden, Niederlande. Seit 2002 arbeitet er für MVRDV. Als Projektleiter beaufsichtigt er den Entwurfsprozess und ist für die Planung und Kommuni-kation verantwortlich.

Stefan de Koning was born in 1975 in Amsterdam, The Netherlands, he graduated as an interior architect and designer from the Gerrit Rietveld Academie Amsterdam in 2001, after obtaining a degree in Industrial Design from the AIVE/Design Academy Eindhoven in 1998. From 2001 to 2002 he was a freelancer at Opera Designers, Leiden, The Netherlands. In 2002 he joined MVRDV. As project leader he monitors the design process, and is responsible for the planning and communication.

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MVRDV

Dichte und urbaner Block. Wie können globale Trends und Themen auf die Praxis umgelegt werden? Think global, act local: THEORIE UND PRAXISWie geht MVRDV mit der Verdichtung heute um? An wel-chen gebauten oder fast fertigen Projekten sind die Kom-plexitäten und Möglichkeiten der Verdichtung ablesbar? MVRDV macht seit mehreren Jahren Untersuchungen über den Bedarf an Verdichtung. Für MVRDV ist die Verdichtung eine wichtige Quelle der Inspiration: FARMAX und KM3, Metacity Datatown, Sky Car City und Pig City, Footprint Manhattan sind daraus hervorgegangen. Theo-rien und Methoden wurden entwickelt. Wie können sie in „richtige Projekte“ umgesetzt werden? Wie kann man sie vor Ort oder auf ein urbanes Setting anwenden?Wie beeinflusst die Verdichtung unsere Architekturpraxis im Alltag? Wie gehen die Architekturprojekte von MVRDV mit den Komplexitäten und Chancen dichter städtischer Konfigurationen um? Anhand einer Reihe von Projekten wird erklärt, wie MVRDV in verschiedenen Teilen der Welt arbeitet. Wie dicht können urbane Blöcke sein? Wo ist die Grenze? Wann ist ein Projekt dicht? Jedes Projekt erklärt die unterschiedlichen Entwurfslösungsansätze je nach Ort und Anordnung der Stadt, örtlichen Bauvorschriften und örtlicher Kultur.

How can global trends and issues be applied to practice? Think global, act local.: THEORY AND PRACTICEHow does MVRDV deal with densification today? Which built or almost built projects reveal the complexities and possibilities of densification? Global studies have been made by MVRDV throughout the years on the need for densification. Clearly densification is a great inspiration for MVRDV. FARMAX and KM3, Metacity Datatown, Sky Car City and Pig City, Footprint Manhattan. Theories and methodologies have been developed. How to apply them in ‘real projects’? How to apply them on the site? How does it apply to an urban setting?How affects densification our daily prac-tice? How deal architectural projects by MVRDV with the complexities as well as the opportunities of dense urban settings? A series of projects explains how MVRDV acts in different parts of the world. How dense can the urban block be? What is the limit? What makes a project a dense? Each project will explain the diversity in design solutions based on the location and its urban setting, local regulation and local culture.

DENSITY AND THE URBAN BLOCK

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Peter Trummer ist seit 2010 Vorstand für Stadtplanung & Raumplanung an der Universität Innsbruck. Bis 2010 war er Leiter der Forschungseinheit „Assoziatives Design & Urbane Siedlungsformen“ am Berlage Institute Rotterdam. Er erwarb sein Diplom an der Technischen Universität Graz bei Günther Domenig und setzte seine Studien als Postgraduate am Berlage Institut Amsterdam bis 1997 fort. Trummer ist ehemaliger Projektarchitekt bei UN Studio; 2001 eröffnete er ein eigenes Büro. Er schreibt derzeit seine Dissertation über „Bevölkerungsdenken in der Architektur“. Er war Gastprofessor am Sci-Arc Southern California Institute of Architecture, an der Technischen Universität München und Inhaber des ersten Roland Rainer Lehrstuhls an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er hält Vorträge und ist immer wieder als Kritiker in das Berlage Institute, an die AA London, die Universität für angewandte Kunst Wien, das IAAC Barcelona, zu SCI-Arc in Los Angeles und an die Rice University, Huston, eingeladen. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind Artikel in AD, Arch+, Hunch, Volume und Manifold.

Peter Trummer is professor for Urban Design & Spatial Planning at the University of Innsbruck since 2010. Until then he was head of the Associative Design Research Program at the Berlage Institute in Rotterdam. He received his Master degree at the University of technology in Graz by Günther Do-menig and finished his postgraduate study and the Berlage Institute in Amsterdam in 1997. He is a former project Architect at UN Studio before establishing his own office in 2001. He writes his PHD on “population thinking in architecture”. He was visiting professor at Sci-Arc Southern California Institute of Architecture, at the Technical University in Munich and holds the first Roland Rainer Chair at the Academy of Fine Arts in Vienna. He travels as lecturer and is invited as a critic at the Berlage Institute, the AA in London, the University for Applied Art in Vienna, IAAC in Barcelona, SCI-Arc in Los Angeles and at Rice University in Houston. Recently he has published Essays in AD, Arch +, Hunch, Volume and Manifold. Since 2010 he is Head of the Institute for Urban Design & Spatial Planning at the University of Inns-bruck

Peter Trummer

Universität Innsbruck (AT)

Peter Trummer

http://www.uibk.ac.at/

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Wir leben heute in einem Zeitalter, das Michel Foucault als das der Biopolitik oder der Bio-Macht bezeichnete. (1) ‘Leben und Lebewesen stehen im Mittelpunkt politi-scher Kämpfe und ökonomischer Strategien.’(2) Für Fou-cault ist das Konzept Biopolitik ein Problem der von ihm so genannten Gouvernementalität (3), der Gesamtheit von Institutionen und Praktiken, die unsere Lebensumge-bungen beeinflussen. Neu an dieser Form von Politik ist, dass zum ersten Mal in unserer Geschichte unser Leben als Spezies und seine produktiven Erfordernisse in das Zentrum politischen Kampfes gerückt sind. Ich werde meine jüngsten Forschungsprojekte mit dieser Aussage als Vorzeichen beginnen. Meine Forschungen fokussieren auf den Stadtrand, dort, wo die Stadt unter Extrembedingungen wächst und wo die Planungstools direkt auf das freie Feld angewendet werden. Nach Madrid, Schanghai, Phoenix-Arizona und Mexico City be-ende ich mein Forschungsprogramm mit den derzeitigen Urbanisierungsprozessen in Wien. Ich werde mich auf einen spezifischen biopolitischen Terminus konzentrieren, der sich für die Stadtplanung generell und für die Planung von Stadtteilen, insbeson-dere von Bezirken, besonders gut eignet: die Idee des „Gesellschaftsdenkens”.

1.) Michel Foucault, Geschichte der Gouvernementalität 1: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, Suhrkamp, 2009, erstmals erschienen bei Editions du Seuil/Gallimard 20042.) Maurizio Lazzarato, From Biopower to Biopolitics, http://www.generation-online.org/c/fcbiopolitics.htm3.) Michel Foucault, Geschichte der Gouvernementalität 1: Sicherheit, Territorium, Bevölkerung, Suhrkamp, 2009, erstmals erschienen bei Editions du Seuil/Gallimard 2004

URBANISM IN THE AGE OF BIO-POLITICS

Today we live in what Michel Foucault defined the age of bio-politics or bio-power. (1) ‘Life and living beings are at the heart of political battles and economic strategies.’(2) For Foucault the concept of bio-politics is a problem of what he calls Govermentality (3), the totality of institu-tions and practices that affect our living environments. What is new to this form of politics is that for the first time is our history our life as a species and its productive requirements has moved into the heart of political struggle. I will present my resent research projects under the above-defined statement. I have focused my research on the edge of the city. There where the city is growing under extreme conditions and where the instru-ments of planning become directly applied on raw ground. After Madrid, Shanghai, Phoenix-Arizona, Mexico City I have ended my research program with the current pro-cesses of urbanization of Vienna. I will focus on one specific bio-political term that was and is extremely instrumental for urban design in general and neighbor-hoods, districts in particular, namely the idea of “population thinking”.

Universität Innsbruck

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Stefan Forster

Stefan Forster Architekten (D)

Stefan Forster

http://www.stefan-forster-architekten.de/

Geboren 1958 studierte er Architektur an der TU Berlin von 1978 bis 1984. 1985 bekam er ein DAAD-Stipendium für Venedig. 1986 arbeitete er im Büro Langhof in Berlin, von 1986 bis 1988 im Büro Kuhler in Mannheim. 1988 bis 1993 war er Assistent an der TH Darmstadt am Lehrstuhl für Wohnungsbau. 1989 gründete er Stefan Forster Architekten, 1995 folgte der Büroumzug nach Frankfurt am Main.

Born in 1958, he studied architecture at Berlin University of Technology from 1978 to 1984. 1985 he received a DAAD scholarship for Venice. 1986 he worked at Büro Langhof in Berlin, from 1986 to 1988 at Büro Kuhler in Mannheim. 1988 to 1993 he was assistant at TH Darmstadt at the Chair for Housing Construction. 1989 founded Stefan Forster Architekten, 1995 he relocated his office to Frankfurt am Main.

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Stefan Forster Architekten

Im Zentrum der Bürotätigkeit steht das städtische Woh-nen. In Kooperation mit Bauherrn und Nutzern wird ein ebenso diversifiziertes wie zukunftsfähiges Wohnungs-angebot erarbeitet, das an qualitätsvolle Vorbilder der Gründerzeit und der Moderne anknüpft und dabei wert-haltige Wohnimmobilien schafft. Dazu gehört die Arbeit an Grundriss und am Detail, aber auch die Verbesserung des Wohnumfeldes, wobei die mal selbstbewusst-kraftvolle, mal freundlich-warme Anmutung der einzelnen Gebäude der Güte der Wohnverhältnisse im Inneren entspricht.

The focus of the firm is on urban housing. In co-operation with building developers and occupants, the firm elaborates a range of dwellings that is as diversified as it is sustainable, creating residential properties of lasting value based upon high-quality precursors from the Gründerzeit and modern era. This includes work on the floor plan and on specific details, but also enhancing the residential setting, with the appearance of the buildings, now self-confident and powerful, now amiable and warm, corresponding to the quality of living conditions within.

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Belinda Huang studierte Architektur an der Staatlichen Universität Singapur und diplomierte 1989 als Bachelor of Arts in Architecture Studies und 1992 als Architektin an der Bartlett, Großbritannien. 1999 gründete Belinda Huang gemeinsam mit Khoo Peng Beng ARC Studio, ein Architekturbüro mit Sitz in Singapur, das in den vergangenen 5 Jahren rasch wuchs. 2007 arbeitete sie mit der Singapurer Stadtentwicklungsbehörde URA zusammen, um das Young Urba-nism Programme in die Wege zu leiten. 2010 war sie Kuratorin des Singapur-Pavillons bei der Biennale Venedig.

Khoo Peng Beng graduierte 1993 an der Staatlichen Universität Singapur. Er ist ein für Bildung zustän-diges Mitglied des Aufsichtsrates des Architekturinstituts Singapur (Singapore Institute of Architects) und war Chefkurator des Singapur-Pavillons bei der 6. Internationalen Biennale für Architektur und De-sign 2005. 2002 - 2004 arbeitete er als Konsulent für die Stadterneuerungsbehörde URA und ist derzeit Mitglied des Architekturbeirats der Wohnbaubehörde. 2010 war er Chefkurator für den Singapur-Pavil-lon bei der Biennale Venedig. Seit 2000 ist er Tutor an der Staatlichen Universität Singapur.

ARC Studio steht für die Vision dynamischer und innovativer Entwürfe durch einen Prozess aktiver Forschung und aktiven Engagements der Bauherren. Zu den gewonnenen Wettbewerben zählen der renomierte Wohnbauwettbewerb Duxton Plain Public Housing (2001), Master Plan für den Tanglin Club (2003), Master Plan für den Bandar Sunway Southern Precinct, Kuala Lumpur (2004)

Belinda studied Architecture at the National University of Singapore and graduated with a Bachelor of Arts in Architectural Studies in 1989 and in 1992 she completed her Diploma in Architecture at Bartlett, UK. In 1999, Belinda Huang and Khoo Peng Beng founded ARC Studio, a Singapore based firm which has enjoyed rapid growth in the past 5 years. In 2007 Belinda Huang collaborated with URA to facilitate the Young Urbanism Programme. In 2010 she was curator for the Singapore Pavilion at Venice Biennale.

Khoo Peng Beng graduated from the National University of Singapore in 1993. He is a council Member in the Singapore Institute of Architects involved in the education. He was the lead curator for the Singa-pore Pavilion in the 6th International Biennial of Architecture and Design in 2005. Peng Beng served in the Urban Renewal Authorities (URA) Design Advisory Committee between 2002 to 2004 and is now in the Architectural Design Review Committee for the Housing Development Board. 2010 he was the lead curator for the Singapore Pavilion at Venice Biennale. Since 2000 he is a tutor at the National Universi-ty of Singapore.

ARC Studio stands for a vision of dynamic and innovative designs through a process of active search, research and engagement of clients. Winning designs include the prestigious International Duxton Plain Public Housing Design Competition (2001), Master Plan for the Tanglin Club (2003) and Master Plan for Bandar Sunway Southern Precinct, Kuala Lumpur (2004).

Belinda HuangKhoo Peng Beng

Belinda Huang

Khoo Peng Beng

www.arcstudio.com.sg

ARC Studio Architecture +

Urbanism (SG)

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In 1000 Singapuren hätte die ganze Weltbevölkerung auf nur 0,5% der Erdoberfläche Platz. Singapur wurde für 6,5 Millionen Personen pro 700 km2 geplant, daher könnte man in 1000 Singapuren 6,5 Milliarden Menschen unterbringen. Der Wohnbau ist ein entscheidendes Stadtplanungs-tool im Singapur-Modell. Wir werden den Wohnbau im weiteren Kontext eines Metaprojektes diskutieren, das eine strategische Planung finanzieller, sozialer und physikalischer Aspekte miteinschließt. Wir werden die Singapur-Fallstudie auch aus der Perspektive der Sied-lungsplanung mit besonderer Gewichtung der Skalierbar-keit des Siedlungsdesigns und der aktuellen Typologie im öffentlichen Wohnbau erörtern. Wir werden Ihnen auch eine weiterführende Fallstudie des öffentlichen Wohnbauprojektes The Pinnacle@Duxton – eine verdichtete Hochhaussiedlung – vom Konzept bis zur endgültigen Ausführung präsentieren. The Pinnacle besteht aus 1848 Wohneinheiten in sieben Wohnblöcke zu je 50 Geschoßen auf einem 2,5 ha großen Grundstück. Die Siedlung am Rande des Central Business District, eines Geschäftsviertels, ist Teil eines Programms, das die Realisierung von Wohnbau-Projek-ten im Zentrum der Stadt fördern soll. Die sieben Blöcke sind durch Brücken im 26. und 50. Geschoß verbunden. Auf diesen Brücken befinden sich Dachgärten und öffent-liche Grünanlagen.

1000 Singapores can house the entire world population using only 0.5% of the Earth’s land area. Singapore is planned for 6.5m people on 700 km square of land. 1000 Singapores therefore should be able to house 6.5b people. Housing is a key of urban planning com-ponent in the Singapore model... We will discuss housing in the next context of a meta-project involving strategic planning of financial, social and physical issues. We will elaborate on the Singapore case study from the perspective of the township planning with particular emphasis on scale-ability of the township design and the latest typology of public housing. You will also hear from us a more in depth case study of The Pinnacle@Duxton, a high rise high density public housing g development from concept to final execu-tion. The Pinnacle comprises 1848 units of housing organized in seven 50 storey blocks sited on a 2.5 Ha plot of land. It is located on the edge of the Central Business District as part of a programme to bring more residential projects into the heart of the city. The seven blocks are connected by bridges that form sky gardens and public parks on the 26th and 50th storey.

1000 SINGAPORES : A MODEL OF THE COMPACT CITY.

ARC Studio

ARC Studio

Pinnacle@Duxton

Singapore

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Aurora Fernández Per wurde 1957 in Spanien geboren und schloss 1979 das Studium der Medienwis-senschaften am Publizistikinstitut der Universidad Complutense Madrid ab. Nach vielen Jahren in der Medienbranche gründete sie 1992 a+t architecture publishers gemeinsam mit Javier Mozas, wo a+t, eine unabhängige werbefreien Architekturzeitschrift, sowie andere Architekturpublikationen erschie-nen. In den letzten 10 Jahren befasste sich a+t besonders mit der Analyse des sozialen Wohnbaus innerhalb der kompakten Stadt sowie mit der Bedeutung des öffentlichen Raumes, der eine Schlüssel-funktion für soziale Regeneration hat. Aurora Fernandez Per ist Herausgeberin der Density-, Common- und Strategy- Reihe. Weiters ist sie auch als Autorin in verschiedenster Publikation vertreten.

Der Architekt und Stadtplaner Javier Mozas wurde 1956 in Spanien geboren. 1982 schloss er sein Studium an der Architekturfakultät an der Polytechnischen Universität Madrid ab. Im selben Jahr eröffnete Mozas sein eigenes Architekturbüro in Vitoria-Gasteiz, das er 2000 mit Eduardo Aguirre erweiterte und in Mozas Aguirre Arquitectos umbenannte. Das Studio hat seither einige Wettbewerbe gewonnen. Mozas, der zusammen mit Aurora Fernandez Per aktueller Herausgeber der Zeitschrift a+t sowie Mitherausgeber aller a+t Reihen ist, hat auch einige Publikationen verfasst. Derzeit schreibt er Architekturkritiken für El Pais und hält Vorträge zum Thema „öffentlicher Raum / public space“ an der Escuela Técnica Superior de Arquitectura Pamplona, (Spanien). Mozas war Mitglied der Jury Europan 10 Spanien und organisierte gemeinsam mit Aurora Fernández Per mehrere Tagungen über Wohnbau und öffentlichen Raum

Aurora Fernandez Per, born in Sapin in 1957 graduated in Mass Media Sciences, Department of Journalism, Universidad Complutense de Madrid, 1979. After having been working in generalist media, together with Javier Mozas she founded a+t architecture publishers in 1992, where she publishes a+t , an independent, advertising-free architecture magazine and other architectural titles. In the last 10 years, a+t has paid careful attention to the analysis of collective housing within the compact city, as well as to the importance acquired by public spaces as the key factor for social regeneration. Aurora Fernandez Per is the editor of the Density series, In Common series, Hybrids series and Strategy series. As a wri-ter, she has contributed to several publications.

Javier Mozas, born in Spain in 1956 is an architect and urban planner that graduated in the ETS of Architecture of Madrid, (1982). Mozas opened his architecture studio in Vitoria-Gasteiz in 1982, and as of 2000, together with Eduardo Aguirre, the architecture studio became Mozas Aguirre Arquitectos. The practice has won several prizes in competitions. Mozas is currently editor of the magazine a+t, together with Aurora Fernandez Per. He is co-editor of all the a+t series and has written for several publications. Currently, he writes architectural critiques for El País, and is Lecturer on Public Space at the Escuela Té-cnica Superior de Arquitectura de Pamplona, Spain. He has been Jury Member for Europan 10 España. Together with Aurora Fernández Per he has given several conferences on housing and public space.

Aurora Fernández PerJavier Mozas

a+t architecture publishers (E)

Aurora Fernández Per

Javier Mozas

http://aplust.net/

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DENSITY IS HOME

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Unsere gegenwärtige Heimat ist die immer kompakter und gemischter werdende Stadt, die nach innen wächst und sich erneuert. Die Nachverdichtung der expandierenden Stadt des letzten Jahrzehnts bedeutet eine Rückkehr zur Altstadt, zur Stadt der Moderne, zur post-industriellen Stadt. Wir kehren zu den schmalen Grundstücken der mit-telalterlichen Raster, zu den expandierenden Städten des 19. Jahrhunderts und zu den neuen Städten der 1960er Jahre zurück. Fünf neuere Beispiele von Arbeiten, die sich mit Blöcken in fünf verschiedenen städtischen Rastern beschäftigen, zei-gen, wie sich Beziehungen zwischen der kompakten Stadt und einem uns ideal erscheinenden Wohnraum gestalten lassen.

Our home is now the city which becomes compact and mixed, which grows inwards and renews itself. We are returning to the historic city, the modern city, the post-industrial city while we are re-densifying the expanding city of the last decade. We are returning to the narrow plots of the medieval grids, to the 19th Century urban expansions and the new cities of the 60s. Five recent examples of work carried out on blocks, in five different urban grids, help us outline what the relationship should be between the compact city and the dwelling which we all desire.

D E N S I T Y I S

HOME

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Density is home

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Rüdiger Lainer

Rüdiger Lainer wurde 1949 in Kaprun / Salzburg geboren und ist seit 1985 freischaffender Architekt in Wien. 1997 Berufung als Professor und Leiter der Meisterschule für Architektur an die Akademie der bildenden Künste Wien, Lehrtätigkeit bis 2006. Mit seinem Büro hat Lainer Projekte unterschiedlicher Größenordnung und Thematik entworfen und re-alisiert: Wohnbauten, Schulen, Kinos, Bürogebäude, Ausstellungen und städtebauliche Planungen wie das Flugfeld Aspern (1995) oder das Strukturkonzept Nördliches Umfeld Gasometer, Wien-Simmering 1999.2004-2007 war er Vorsitzender des Gestaltungsbeirates Salzburg; seit 2006 ist er Vorsitzender des Fachbeirats für Stadtplanung und Stadtgestaltung in Wien; seit 2010 zudem Mitglied des Beirats für Stadtgestaltung in Linz. Von 1991 bis 2009 war er geschäftsführender Vizepräsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs und ist seit 2001 Vorstandsmitglied von Europan Österreich sowie seit 2009 Mitglied des Beirats für Architektur und Design im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur.

Rüdiger Lainer was born in Kaprun / Salzburg in 1949 and has been a freelance architect in Vienna since 1985. He was appointed professor and head of the master class for Architecture at Vienna Aca-demy of Visual Arts in 1997, where he taught until 2006. Lainer’s firm has designed and built projects of varying scales and types: residential buildings, schools, cinemas, office buildings, exhibitions and urban development plans, e.g. Flugfeld Aspern (1995) or the structural concept Nördliches Umfeld Gasometer, Vienna-Simmering, in 1999.In 2004–2007 he was chairman of Salzburg’s Advisory Design Committee; since 2006 he has been chairman of the Expert Committee for Urban Development and Urban Design in Vienna; since 2010, he has also been a member of the Advisory Committee for Urban Development in Linz. From 1991 to 2009 he was managing Vice-President of Austria’s Central Association of Architects and has been a member of the Board of Europan Austria since 2001 and, since 2009, a member of the Advisory Committee for Architecture and Design at the Federal Ministry of Education, Art and Culture.

Rüdiger Lainer + Partner

Architekten (AT)

Rüdiger Lainer

http://www.lainer.at/

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Rüdiger Lainer +Partner Architekten

Die Qualität der traditionellen Stadt liegt nicht primär in ihrer Erscheinungsform, in ihrer Ordnungsstruktur, wie oft fälsch-lich vermutet und karikierend nachgeplant wird. Sie liegt gerade in den Kategorien, die man noch am ehesten der Peripherie zugesteht. In der Neutralität ihrer Struktur, die gerade das Zusammenhanglose, Vielfältige, Bruchstückhaf-te, Gegensätzliche des tägli¬chen Gebrauchs ermöglicht.Dies beschreibt auch einen Irrtum des postmodernen Städtebaus und seiner aktuellen Block- und Platzableger, nämlich die Form mit dem Gebrauch verwechselt zu haben.Die Anforderung an die Stadt ist es, sich mit der Aufgaben¬stellung der Undeterminiertheit auseinanderzu-setzen. Die neuen Dinge (leeres wie volles Volumen) müs-sen vieles gleichzeitig sein können. Und doch, dies ist die große Herausforderung, muss es gelingen diese Neutralität mit einer Spezifität auszustatten, diese beiden Aspekte miteinander zu kombinieren.In der Dialektik von Planung und Skepsis, von Ordnung und Unord¬nung, von Geometrie und Landschaft, verbergen sich die Ansätze zur Erhellung der gegenwärtigen städte-baulichen Problematik.

The quality of the traditional city is due not primarily to its appearance, its ordering structure, as is often erroneously assumed and caricatured in planning. It lies in the categories that are most often attributed to the periphery. In the neutrality of its structure, that enables the disconnected, rich, fragmentary, contradictory nature of everyday life.This also describes an error of post-modern urban development and its current block and square offshoots – confusing form and use.The requirement to be met by the city is to analyse the task of indeterminacy. New things (empty and full volume) must be able to do many things at the same time. But – and this is the big challenge – we must succeed in filling this neutrality with specificity, in combining these two aspects with each other.In the dialectics of planning and scepti-cism, of order and disorder, of geometry and landscape, lie concealed the pos-sibilities of shedding light on the current problems of urban development.

BLOCKS AS OPEN CITY

Rüdiger Lainer + PartnerHaus mit VerandenVienna, AustriaFoto: Hubert Dimko

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COLL-LECLERC Arquitectos (E)

Judith Leclerc

http://www.coll-leclerc.com

Judith Leclerc geboren 1967 in Montreal, Canada, studierte Architektur an der McGill Universität (B.Arch.1992) und an der Barcelona School of Architecture – ETSAB 2002. Seit 2010 unterrichtet sie Entwerfen an der ETSAB Barcelona, an mehreren Universitäten unterrichtete sie als Gastprofessorin: an der Université de Montréal (2010), an der UIC Barcelona (2002-2007), der Fundació Politecnica Catalunya (2004) und in Aarhus (1998).Zusammen mit Jaime Coll (geb. 1964 in Palma de Mallorca, Ph. D. Architect) gründete sie 1993 COLL & LECLERC mit temporären Büros in Paris (1993) und New York (1994-1996). Im Jahr 1997 gewan-nen sie den ersten Preis eines nationalen Wettbewerbes für das Konservatorium für Musik und Tanz und eine Theaterschule in Palma und für das Bonaigua Sportzentrum in Barcelona. Danach eröffneten sie ein ständiges Büro in Barcelona. Im Jahr 2007 gewann COLL-LECLERC den Architekturpreis der Stadt Barcelona, den Preis der 9. spanischen Architekturbiennale und den nationalen Preis für sozialen Wohnbau; sie sind eines von 100 internationalen Architekturteams, die von Herzog&DeMeuron-FAKE Design nach China eingeladen wurden, um ein Stadthaus in einem neuen Wohngebiet in Ordos (Innere Mongolei) zu entwerfen. Ihr Wohnprojekt in Lerida erhielt 2010 den AVS-Preis für den besten sozialen Wohnbau in Katalonien.

Judith Leclerc, born in Montreal, Canada in1967, studied architecture at McGill University (B.Arch.1992) and Barcelona School of Architecture - ETSAB 2002). She is an Associate Architectural Design Professor at the ETSABarcelona since 2010 and has been invited to teach at several univer-sities: Université de Montréal (2010), UIC Barcelona (2002-2007), Fundació Politecnica Catalunya (2004) and Aarhus (1998).She founded COLL & LECLERC together with Jaime Coll (Palma de Mallorca 1964, Ph. D. Architect) in 1993 with provisional locations in Paris (1993) and New York (1994-96). In 1997 they won the first prize in the national competition for the Music and Dance Conservatory ant Theater School in Palma and Bonaigua Sport Center in Barcelona which brought them to establish permanently their practice in Barcelona. In 2007 COLL-LECLERC have been awarded with the City of Barcelona Architectural Award, 9th Spanish Architectural Biennal Award and National Award for Public Housing and they are one of 100 international architects specifically recommended by Herzog&De Meuron - FAKE Design to come to China and design one of 100 villas in a newly emerging residential district in Ordos (Inner Mongolia). In 2010, their Housing project in Lerida has been awarded with the AVS prize for best Public Housing in Catalunya.

Judith Leclerc

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Die Verdichtung von Städten ist ein konstantes Leitmotiv aller Konzepte unseres Büros. Das ergibt sich einerseits aus Einfluss Barcelonas, einer der dichtesten Städte Europas, andererseits aus der Überzeugung, dass mit dem Prozess der Verdich-tung die Schaffung einer „Reibungszone“ einhergeht, die im gegenwärtigen globalen Leben latent vorhan-den ist.Verschiedene Szenarien erzeugen unterschiedliche Architekturstrategien als Reaktion auf die Notver-dichtungen der 70er während des Mandats von Bürgermeister Porcioles.1. Historischer Kontext: Sättigung des Blocks durch die Überlagerung von Programmen.Der LV Facility Komplex steht auf einem Zwickel im Cerda-Raster im Zentrum Barcelonas. Die Grenzen sozialer Verträglichkeit werden durch eine Kombi-nation aus Programmstreifen (Kindergarten, Grund-schule, Parkplätze und Startwohnungen) gemanagt, die um einen Zeitrahmen herum fixiert sind.2. Stadtrand: Dem Bodenverbrauch durch die Schaf-fung künstlicher Landschaften Einhalt gebieten.Im TMB Park über einer städtischen Busremise am Fuße der Collserola Berge wird die notwendige Schaffung einer Verkehrsinfrastruktur mit der Schaf-fung eines neuen Parks kombiniert, dessen Topo-graphie als Entwässerungsmaschine aufgebaut ist. Eine neue Gleichung wurde gefunden: das im Park abgeleitete Wasser wird gesammelt und als Brauch-wasser für die Wartung des Parks eingesetzt.3. Vorhandene Nutzungen: Entwicklung neuer Typologien, Umbau und Erweiterung bestehender Nutzungen durch Mutation (Fusion im Gegensatz zu reiner Erweiterung)Bei der Erweiterung der Schule Sant Gregori am Fuße der Collserola Berge lassen wir das Gebäude den Hang „hinunterwachsen“, indem wir die thermi-sche Trägheit des Bodens voll ausnutzen und eine neue Basis für die alte Schule schaffen. Dieses Vor-gehen bedeutet eine komplette Verwandlung des be-stehenden Teils und bekam dafür den ersten Rang auf der Skala der Energiesparbauten in Spanien.Das Vic-Convent Hotel folgt ebenfalls der Strategie der Fusion von Bausubstanz mit Neuem, indem das existierende Kloster in ein neues Hotel umdefiniert wurde. Das Loft auf Ferlandina im Bezirk Raval in der Altstadt ist eine Umprogrammierung eines ehe-maligen Turnsaals in eine Wohnung mit Studio.Für die Realisierung von Dense Cities muss der Architekt eine neue Einstellung zu seinem Beruf entwickeln: Er muss schon frühzeitig in die Formu-lierung der Vorbedingungen der Konzeption von Architekturwettbewerben eingebunden werden und in der Lage sein, neue Nutzungskombinationen zu erkennen. Der Architekt muss so viele Konsulenten wie möglich in sein Team nehmen, um als Koordi-nator in hybriden Gebilden fungieren zu können. Im Entwurf von Umbauten dürfen die Architekten nicht nur erweitern; vielmehr sollten sie die Bausubstanz im aktuellen Kontext umdefinieren.

The densification of cities is a constant leitmotiv behind all conceptions in our practice. The set-ting of Barcelona, one of Europe’s most dense city sets of course a predisposition but also does the belief that in the process of densification lies the creation of a “friction zone“ latent in the contemporary global living of today.Different scenarios generate different architectu-ral strategies as a response to the salvage den-sification of the ‘70s occured during the years of mayor Porcioles.1. Historical context: Saturation of the block through programs superposition.The LV Facility Complex ocuppies a strategical chamfered corner of Cerda’s grid in the center of Barcelona. The limits of social compatibility are handled by a combination of program strips (kindergarden, preliminary school, parking and housing for young people) soundly combined around a time frame.2. Edge of the City: Stopping land consumption by the creation of artificial landscapes.In the TMB park over a municipal bus depot at the foothill of the Collserola Montains, the necessary creation of transport infrastructure is combined with the creation of a new park whose topography is a draining machine. A new equation is created: the park drains the water, the deposit harvests the water for the park’s maintenance.3. Existing uses: Development of new typologies and the transformation and extension of existing uses through mutation (fusion as opposed to mere extension.) In the Sant Gregori school extension at the foohills of the Collserola Mountains, we grow the building downwards, taking full advantages of the thermal inertia of the land and creating a new base for the old school. The strategy completely transforms the existing part and is rewarded with the highest energy-saving ranking in Spain. The Vic-Convent Hotel also proposes a strategy of fusing the existing with the new through the redifinition of the existing convent into a new hotel. The loft on Ferlandina in the Raval District of the old City, is a reprogramming of a former gimnasium into a dwelling and studio. In a quest for achieving Dense Cities, the architect must develop a new attitude towards his profession: he must definitively be involved in the earlier stage of consultation to design the guidelines in the conception of architectural competitions, be able to pinpoint new use com-binations. The architect must team up with as many consultants as necessary to act as a the coordinator in hybrid ventures. And in designing addition to existing realities the architects must not only enlarge but redefine these in the new contemporary context.

Coll-Leclerc Arquitectos

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Henning Stüben schloss sich 2010 JDS Architects als Partner an. Davor war er Gründungsmitglied von KLAR-Kontor for Landskab og Arkitektur, die nun als Büro für Stadt- und Landschaftsplanung fungieren und eine enge Verbindungen zu JDS unterhalten.Als Dozent am Institut für Planung und Architektur an der Königlich Dänischen Kunstakademie befasst sich Henning Stüben außerdem mit innovativer Stadtplanung. Er studierte in Aachen, Wien und Berlin und machte 2000 seinen Abschluss an der TU Berlin. Bevor er KLAR gründete, arbeitete Henning Stüben für Julien de Smedt‘s frühere Firma PLOT in Kopenhagen, bei OMA/Rem Koolhaas in Rotter-dam und bei NL Architects in Amsterdam. Er ist ausgebildeter Bauwirtschaftler und Sachverständiger für Niedrigenergiehäuser.

JDS Architects (DK)

Henning Stüben

www.jdsarchitects.com

Henning Stüben

Henning Stüben joined JDS Architects as a partner in 2010. Before he was founding-partner of KLAR Kontor for Landskab og Arkitektur, which now functions as an Urban Planning and Lanscape office closely linked to JDS.Furthermore Henning is an assistant professor at The Royal Danish Academy of Fine Arts, School of Architecture, Dept. for Planning and Architecture, exploring innovation in urban design. He studied in Aachen, Vienna and Berlin and graduated from the TU Berlin in 2002. Prior to founding KLAR, Hen-ning worked for PLOT, Julien De Smedt’s previous company, in Copenhagen, OMA / Rem Koolhaas in Rotterdam and NL Architects in Amsterdam. Henning Stüben is educated as a construction economist and qualified as a low-energy building consultant.

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Der Vortrag umreißt JDS‘ Herangehensweise in der Architektur, in der die Performance eines Gebäudes das Leitprinzip des Entwurfs ist. Dieser informationsgetriebene Entwurfsansatz ist für eine breite Palette von Performanceparametern auf räumlich-sozialer, kultureller, ökologischer und technischer Ebene offen. Mit seinem integrativen Ansatz entwickelt JDS Bauten, die komplexe interne und externe Verbindungen und Beziehungen herstellen. Im Vortrag werden Beispie-le anführt werden, die sowohl die Performance in der Architektur, als auch die Performance der Architektur in Bezug auf unterschiedliche programmatische Bereiche aufzeigen.

JDS Architects + BIG

Mountain Dwelling

Copenhagen, Denmark

PERFORMATIVE ARCHITECTURE

JDS Architects

The lecture will address JDS‘s approach to architecture in which building performance is a guiding design principle. This information-driven design approach is open for a broad variety of performance parameters, both on a spatial, social, cultu-ral, environmental and technical level. JDS follows this integrative approach in order to develop buildings that create multiple links and relations, both internally and externally. In the lecture JDS will show examples of both performance in architec-ture and performance of architecture on different programmatic fields.

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Kaschka Knapkiewicz, geboren 1950 in Winterthur studierte Architektur an der ETH Zürich, wo sie 1978 bei Prof. Camenzind diplomierte. 1981 bis 1983 war sie Assistentin bei Prof. Studer, ETH. 1987 bis 1991 lebte sie in London, wo sie u.a. bei Pentagramm, Douglas Stephens&Partners und Zaha Hadid arbeitete.1992 gründete sie gemeinsam mit Axel Fickert das Büro Knapkiewicz & Fickert. Seit 1996 ist sie Mitglied der BSA, seit 1995 Dozentin an der Zürcher Hochschule Winterthur und seit 1999 Lehrstuhlvertretung für Prof. Flora Ruchat, ETH Z. 2002 - 2003 unterrichtete sie als Gastdozentin an der EPFL Lausanne. Axel Fickert, geboren 1952 in Hof/Bayern, studierte Architektur an der ETH Zürich, wo er 1979 bei Prof. Schnebli diplomierte. 1979 bis 1982 war er Assistent bei Prof. Schnebli, ETH. 1983 bis 1991 arbeitete er in den Architekturbüros Theo Hotz, SteigerPartner und BurckhardtPartner, bis er 1992 ein gemeinsames Büro mit Kaschka Knapkiewicz gründete, seit 1996 ist er Mitglied der BSA. Von 1996 bis 2002 unterrichtete er als Gastdozent an der ETH, seit 2002 ist er Dozent an der Zürcher Hochschule Winterthur. Das Büro Knapkiewicz & Fickert gewann zahlreiche Preise wie den Prix Meret Oppenheim, BAK CH, den Bronzenen Hasen für die Wohnsiedlung Lokomotive, Winterthur, den Stahlpreis für den Buster-minal Twerenbold, Rütihof/Baden oder den Silbernen Hasen für Um-/Neubau Wohnsiedlung Stadtrain (Birchermüesli), Winterthur.

Kaschka Knapkiewicz, born in Winterthur in 1950, studied architecture at ETH Zurich, where she gra-duated under Prof. Camenzind in 1978. 1981–1983 Assistant to Prof. Studer, ETH. 1987–1991 Lived in London, where she worked for Pentagramm, Douglas Stephens&Partners, and Zaha Hadid, among others. 1991 Created three large murals for Sulzer AG, CIM-Halle 180, Winterthur, before founding Knapkiewicz & Fickert together with Axel Fickert in 1992. Member of BSA since 1996. Since 1995 she has been a lecturer at Zurich University of Applied Sciences in Winterthur and, since 1999, acting chair for Prof. Flora Ruchat, ETH Z. 2002–2003 Visiting lecturer at EPFL LausanneAxel Fickert, born in Hof/Bavaria in 1952, studied architecture at ETH Zurich, where he graduated under Prof. Schnebli in 1979. 1979–1982 Assistant to Prof. Schnebli, ETH. 1983–1991 Worked at the architectural firms Theo Hotz, SteigerPartner and BurckhardtPartner, before founding a joint office with Kaschka Knapkiewicz in 1992. Member of BSA since 1996. From 1996 to 2002 he was visiting lecturer at ETH, since 2002 he has been lecturer at Zurich University of Applied Sciences in Winterthur.The Knapkiewicz & Fickert firm has won numerous prizes such as the Prix Meret Oppenheim, BAK CH, the Bronzener Hase for the Lokomotive residential development, Winterthur, the Stahlpreis for Twe-renbold bus terminal, Rütihof/Baden or the Silberner Hase for conversion/construction of the Stadtrain residential development (Birchermüesli), Winterthur.

Kaschka KnapkiewiczAxel Fickert

Knapkiewicz & Fickert (CH)

Kaschka Knapkiewicz

Axel Fickert

http://www.axka.ch/

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Mit der Entwicklung des Gebiets Ruggächer – der „Klee“ kam als letzter Neubau hinzu – können wir uns nicht anfreunden: Die verschiedenen Punkt- und Rie-gelbauten sind typische „Aggloarchitektur“ und letztlich Einzelobjekte, die keinen städtischen Raum schaffen können. Die Schaffung von urbanem Raum in dieser Neubauwüste am Rande von Zürich war für uns der Motor, eine zusammenhängende Großform zu ent-werfen, die das ganze komplexe Wohnungsprogramm aufnimmt und prägende, zentrierende öffentliche Au-ßenräume ermöglicht.340 Wohneinheiten, zwei Gemeinschaftsräume, eine Kinderkrippe, mehrere Ateliers und Gewerberäume werden in einem kleeblattförmigem Hofgebäude untergebracht. Die nach außen burgartige Großform zentriert und prägt das neue, schnell wachsende und heterogene Quartier ‚Ruggächer’ an der nördlichen Stadtgrenze von Zürich. Hier wohnt man zukünftig ‚drin oder draußen.’Der Hof, überdacht mit niederstämmigen Baumgrup-pen, ist einerseits gemeinsamer Park mit Spielplätzen etc. und erschließt andererseits auch alle Wohnungen, die mit wenigen Ausnahmen von innen nach außen durchgängig sind. Ein weiteres Merkmal der Siedlung sind die privaten Außenräume: Zwei übereinanderlie-gende Wohnungen bilden eine Einheit, die untere Woh-nung hat eine zweigeschossige großzügige Loggia, die obere einen weit auskragenden Balkon. Die Wohnun-gen teilen sich hälftig unter zwei Genossenschaften auf. Die eine ausgerichtet auf Familien, die andere auf Singles und Paare, haben ihrem Profil entsprechend verschiedene Anforderungen an Standard und Größe der Wohnungen. Die größte Herausforderung für uns und alle Beteilig-ten bedeutete es, beides in einem Haus und hinter der gleichen Fassade unterzubringen. Das Spannendste an diesem Projekt ist dessen Größe und, damit verbun-den, die Beherrschung des Maßstabs im Großen wie im Kleinen. Der Schwerpunkt bei der Suche nach dem angemessenen architektonischen Ausdruck der ganzen Anlage lag auf der Gliederung und Proportionierung der Fassade, gegen den Hof und das Quartier. Dabei inspiriert haben uns sowohl Beispiele von jemenitischen Lehmfassaden als auch klassische Fassadengliederun-gen, z.B. von Giovannii Muzio, wo durch Zusammen-fassung von mehreren Geschossen die Gebäudehöhe kaschiert wird. An ersteren hat uns die netzartige Bemalung interessiert, die an textile Muster oder klassi-sche Lysenen erinnert und dabei die darunterliegende, ohne erkennbare Ordnung angelegte, Fassaden strafft und gliedert.

We cannot warm to the development of the Ruggächer area – the “Klee” (clover) was the last new building to be added: the jumble of point and block buildings are typical “agglo-architecture” and ultimately isolated buildings incapable of creating urban space. Creating urban space in this wasteland of new buildings on the edge of Zurich was the driving force for us to design a coherent large form to accom-modate the entire complex range of dwellings and to permit distinctive, centring public outdoor spaces.340 dwellings, two communal areas, one day nursery, several studios and commercial premi-ses are housed in a clover-leaf-shaped building with a courtyard. The outwardly castle-like large form centres and defines the new, fast-growing, heterogeneous ‘Ruggächer’ district on the nort-hern edge of Zurich. In future, people here will live ‘inside or outside’.The courtyard, covered with groups of bush trees, is both a communal park with playg-rounds, etc. and also provides access to all dwellings, all of which (with a few exceptions) run from the inside to the outside. The priva-te outdoor areas are another feature of the development: two flats, one on top of the other, form a unit, the lower flat has a spacious, two-floor recessed balcony, the upper flat, an amply projecting balcony. Two cooperatives each own half the flats. One is geared to families, the other to singles and couples, and both have different requirements in terms of flat standard and size depending on their particular profile.The biggest challenge for us and everyone else involved in the project was to reconcile both in one building and behind the same façade. The most fascinating thing about this project is its size and, connected with this, controlling the scale, both large and small. The main emphasis in trying to find the appropriate architectural ex-pression of the overall complex was on dividing and proportioning the façade, both towards the courtyard and the surrounding area. We were inspired here by examples of Yemenite loam façades and classical façade divisions, e.g. by Giovanni Muzio, where multiple storeys are combined to mask the height of the building. The former were of interest to us because of the web-like painting, reminiscent of fabric pat-terns or classical lesenes, that tightens up and subdivides the seemingly disorganised under-lying façades.

WOHNÜBERBAUUNG KLEERUGGÄCHER ZÜRICH

Knapkiewicz & Fickert

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Reinhard Kropf

Reinhard Kropf lebt und arbeitet als Architekt in Stavanger/ Norwegen. Zusammen mit Siv Helene Stangeland gründete er das Architekturbüro Helen & Hard. Reinhard Kropf studierte an der Techni-schen Universität Graz und an der Oslo School of Architecture in der Klasse Sverre Fehns. Er lehrt an der Pariser Ecole Speciale d’Architecture, an der University Hust in Wuhan, an der Kansas State University und an der Oslo School of Architecture. Helen & Hard gewannen mehrere Auszeichnungen für ihre Arbeiten und ihre Projekte wurden im Rahmen der Biennale Venedig, der Biennale Lissabon, der art biennale Manifesta7 und an zahlreichen anderen internationalen Veranstaltungsorten präsentiert. Im Jahr 2008 wurde das Büro unter acht Mitbewerbern als Vertreter europäischer Architekturbüros im Rahmen der Wanderausstellung „New Trends of Architecture” ausgesucht. Sie gewannen mehrere Wettbewerbe, unter anderem den norwe-gischen Pavillon bei der Expo Shanghai 2010, und realisierten eine breite Palette an Projekten. H&H schreiben, publizieren und halten in ganz Europa, Nord Amerika und Asien Vorträge über ihre For-schung zum Thema „nachhaltige Praxis und Methodik“.

Reinhard Kropf is an architect based in Stavanger/ Norway. He founded together with Siv Helene Stangeland the architectural office Helen&Hard. Reinhard Kropf studied at the Universityof Technology in Graz and at the Oslo school of Architecture in the class of Sverre Fehn. He has taught at the Ecole Speciale díArchitecture in Paris, University Hust in Wohan, Kansas State University and Oslo school of Architecture. Helen & Hard received several awards for their work and their projects have been presented at the Venice Biennale, Lissboa Biennale, art biennale Manifesta7 and in several other international venues. In 2008 the firm has been selected among 8 others to represent European architectural offices in the traveling exhibition ”New Trends of Architecture”. They won several competitions like the Norwegian pavilion in the Expo Shanghai in 2010 and realized a wide range of projects. H&H have written, pub-lished and lectured extensively in Europe, North America and Asia about their research on sustainable practices and methods.

Helen & Hard (NO)

Reinhard Kropf

http://www.hha.no/

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Helen & Hard

Alle im Vortrag vorgestellten Projekte sind ein Hinweis darauf, wie wichtig es ist, die herkömmliche städtebauli-chen Praxis und Architektur in Frage zu stellen und auf die verschiedenen Verbindungen zwischen Verdichtungs-strategien und besonderen kontextuellen Eigenschaften „abzuklopfen“. Diese relationale Entwurfspraxis verlangt nach einer gegenseitigen Auseinandersetzung mit lokalen Bedingungen wie Material-/Energieeigenschaften, spezi-fischen menschlichen Ressourcen und Umwelt. Sie bringt ununterbrochen Prozesse und Experimente hervor, die die Sinne für die Erschaffung und Gestaltung lokaler, einzig-artiger, spezifischer und origineller Räume schärfen. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Projekte hauptsächlich aus einem Bottom-up Prozess heraus entstehen, sondern sie fassen vielmehr unterschiedliche Ebenen und Konstel-lationen zusammen, um ein besser integriertes Verhältnis zur Umgebung herzustellen. Die Projekte reichen von Projekten zur Revitalisierung aufgelassener Bauten oder Anlagen über Recycling-Projekte der lokalen Mineralölin-dustrie bis zu dichten Hochhäusern in Holzbauweise.

The different projects presented in the lecture share a common emphasis to chal-lenge the practice of urban planning and architecture by exploring various relations in between densification strategies and particular contextual qualities. This rela-tional design practice urges the creation of a mutual encounter with local conditions such as matter/energy properties, specific human resources and the environment. It constantly invents processes and expe-riments, which can help to trigger aware-ness of local, singular, specific, original space-generating possibilities. This does not mean that these projects merely emer-ge from bottom-up processes. Rather they gather different levels and constellations to achieve a more integrated relationship with their surroundings. The projects span from transformation projects of abandoned structures, to recycling projects of the local petroleum industry and dense high-rise timber structures.

RELATIONAL DENSITIES

Helen & Hard

B-Camp

Stavanger, Norway

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Umberto NapolitanoFranck Boutté

Umberto Napolitano begann sein Architekturstudium in Italien und schloss es 2001 an der Architek-turschule La Villette in Frankreich ab. Er entwickelte rasch einen kritischen Zugang zu der Trennung von Theorie und Praxis. Bereits während seines Architekturstudiums arbeitete er in mehreren Archi-tekturbüros. Durch seine Teilnahme an franko-amerikanischen Workshops sammelte er internationale Erfahrungen. LAN (Local Architecture Network) wurde 2002 von Benoit Jallon und Umbert Napolitano mit dem Ziel, Architektur als interdisziplinäres Tätigkeitsgebiet zu erforschen, ins Leben gerufen. Aus diesem An-satz entwickelte LAN eine Methode der Erforschung neuer Bereiche und neue visionäre Entwurfsme-thoden, die auf soziale, städtebauliche, funktionelle und formale Kriterien eingehen. LAN hat folgende Auszeichungen erhalten: die Nouveaux Albums de la Jeune Architecture (NAJA) des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation (2004); den International Architecture Award des Chicagoer Athenaeums und des European Urban Centre for Architecture, Art, Design and Urban Studies; den Archi-Bau Award, den Special Prize der 12. Weltarchitekturtriennale Sofia (2009); den AR Mipim Future Projects Award und den Europe 40 Under 40 Award (2010).

Franck Boutté ist Ingenieur, Architekt, Berater und Lehrer für Umweltplanung und Energieeffizienz. Er arbeitet an der Optimierung von Gebäudehüllen und erneuerbaren Energien. Als Direktor von Frank Boutté Consultants überwacht er die Einsätze der Agentur.

Umberto Napolitano began his architectural studies in Italy and completed them in France at the Villette School of Architecture where he graduated in 2001. He rapidly developed a critical approach to the separation between theory and practice. In parallel with his architectural education, he also worked with a number of architects. His involvement in Franco-American workshops has given his work an international flavour.LAN (Local Architecture Network) was created by Benoit Jallon and Umberto Napolitano in 2002, with the idea of exploring architecture as an area of activity at the intersection of several disciplines. This attitude has developed into a methodology enabling LAN to explore new territories and forge a vision encompassing social, urban, functional and formal questions. LAN has received several awards: the Nouveaux Albums de la Jeune Architecture (NAJA) prize awarded by the French Ministry of Culture and Communication (2004); the International Architecture Award from the Chicago Athenaeum and the European Urban Centre for Architecture, Art, Design and Urban Studies, the Archi-Bau Award, the Special Prize at the 12th World Triennale of Architecture, Sofia (2009); the AR Mipim Future Projects Award and the Europe 40 Under 40 Award (2010).

Franck Boutté is engineer, architect, consultant and teacher in the fields of environmental conception and energy efficiency. He works on the optimisation of the buildings’ envelopes and renewable ener-gies. As Franck Boutté Consultants’ director, he supervise on the agency’s missions.

LAN (F)

Umberto Napolitano

www.lan-paris.com

Franck Boutté Consultents (F)

Franck Boutté

www.franck-boutte.fr

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LAN + Franck Boutté Consultants

Die verschiedenen Stadtlandschaften erweisen sich, wenn sie mit der notwendigen Intensivierung des Habitats konfrontiert werden, noch immer als Gefangene star-rer Symboliken. Bis vor ein paar Jahren hatten wir den Eindruck, dass lediglich zwei Alternativen möglich sind: das Mehrfamilienhaus, das durch das schlechte Image der Wohnkomplexe der 60er Jahre entwertet wurde, und den Vorstadt-Wohnbau; beides Ikonen bzw. Archetypen des sehnsüchtigen Wunsches nach einem Eigenheim. Trotzdem zeichnet sich ein positiver Fortschritt ab. Neue Lebensweisen und die Erkenntnis, dass die nachhaltige Entwicklung durch Fehlfunktionen der Verstädterung gefährdet ist, führen zu einer dringenden Nachfrage nach einem Wohnbau, der sowohl den Wunsch nach Intimität als auch den nach Gemeinschaft und Freizeit weitgehend befriedigt und Zugang zu öffentlichen und privaten Einrich-tungen gewährt. Diese zeitgemäße Vision öffnet den Weg zu einer klima-tisch-strategischen Habitatentwicklung.

Face to the necessary habitat intensifica-tion, the various townscapes still stays pri-soners of motionless symbolic evidences. We had the impression that – until few ye-ars ago – only two alternatives were imagi-nable: the multifamily building depreciated by the image of the housing complexes of the 60s and the suburban housing, both iconic and archetypal images of the desire to possess its own personal home.A positive evolution is nevertheless outlined. New lifestyles, awareness of sustainable development stakes and dys-functions subjected by urban spreading, create an emergent request of intermedi-ate housing likely to conjugate a desire of intimacy, social delight and to give access to public and private utilities.This contemporary vision opens the way to a climatically strategic habitat develop-ment.

A CLIMATIC STRATEGY FOR DENSITY

LAN + Franck Boutté

486 Mina el Hosn

Beyrouth, Liban

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Dietmar Eberle

Geboren 1952 in Hittisau, Bregenzerwald, Vorarlberg, studierte er 1973 - 1978 an der Technischen Hochschule in Wien (Diplomabschluss bei Prof. Anton Schweighofer). 1976 - 1977 arbeitete er an einer Städtebaustudie im Iran, 1979 - 1982 bildete er die Arbeitsgemeinschaft Cooperative Bau- und Planungsges.m.b.H. mit Markus Koch, Norbert Mittersteiner und Wolfgang Juen, 1982 - 1984 die Ar-beitsgemeinschaft Eberle-Egger (ab 1984 mit Carlo Baumschlager) und 1985 gründete er ein gemein-sames Büro mit Carlo Baumschlager. 2004 war er Ehrenmitglied des American Institut of Architects. Eberle kann auch auf eine lange Liste an Lehrtätigkeiten zurückblicken. So unterrichtete er 1983 - 1988 an der Technischen Universität Hannover, Deutschland, 1987 - 1989 an der Technischen Universität Wien, Österreich, Institut für Wohnbau, 1989 -1990 an der Hochschule für künstlerische und industri-elle Gestaltung, Linz, Österreich, 1991-1993 an der ETH Zürich, Schweiz, 1994 an der Syracuse Uni-versity, New York, USA, 1996 - 1999 an der Technischen Universität Darmstadt, Deutschland, ab 1999 an der ETH Zürich, Schweiz als Professor für Architektur und Entwerfen, Leiter des ETH Wohnforums. 2003 - 2005 war er Dekan der Architekturabteilung ETH Zürich, Schweiz.

Born in Hittisau, Bregenzerwald, Vorarlberg, in 1952, studied at Vienna University of Technology from 1973 to 1978. (Graduated under Prof. Anton Schweighofer.) 1976 -1977 Worked on an urban deve-lopment study in Iran, 1979 -1982 formed Cooperative Bau- und Planungsges.m.b.H. with Markus Koch, Norbert Mittersteiner and Wolfgang Juen, 1982 -1984 formed Eberle-Egger (as of 1984 with Carlo Baumschlager), and in 1985 he founded a joint office with Carlo Baumschlager. In 2004 he was honorary member of the American Institute of Architects. Eberle also looks back on a long list of teaching posts. For example, 1983 -1988 Hanover University of Technology, Germany, 1987 -1989 Vienna University of Technology, Institute for Residential Building, Austria, 1989 -1990 Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz, Austria, 1991 -1993 ETH Zurich, Switzerland, 1994 Syracuse University, New York, USA, 1996 -1999 Darmstadt University of Technology, Germany, as of 1999 ETH Zurich, Switzerland, as Professor for Architecture and Design, head of ETH Wohnforum. 2003 -2005 Dean of the department of architecture at ETH Zurich, Switzerland.

Baumschlager Eberle (AT)

Dietmar Eberle

www.baumschlager-eberle.com

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Baumschlager Eberle

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Timetable

Thursday 26.05.11Aula TU Graz

Friday 27.05.11

Aula TU Graz

Public lecturesHS ITU Graz

Moderation: Christoph Luchsinger, Vienna University of Technology, Vienna

OpeningLuis Fernández Galiano, Arquitectura Viva, Madrid

Registration

Opening Siegfried Nagl, mayor GrazVittorio Magnago Lampugnani, ETH Zurich, ZurichAllard Jolles, Dutch Government Buildings Agency, The HagueBernardo Secchi & Paola Viganò, Studio Associato Bernardo Secchi Paola Viganò, MilanCoffee breakFabian Hoermann, EM2N, Zurich

Round table with speakers of section 1Guest: Andreas Tropper, Landesbaudirektion, Graz

Lunch break

Markus Penell, Ortner & Ortner, BerlinStefan de Koning, MVRDV, RotterdamCoffee breakPeter Trummer, Universität Innsbruck, Innsbruck

Round table with speakers of section 2

Stefan Forster, Stefan Forster Architekten, FrankfurtKhoo Peng Beng & Belinda Huang, Arcstudio, Singapore

19:00

8:30

9:009:3010:00

10:30

11:0011:30

12:00

15:0015:3016:0016:30

17:00

19:0020:00

XL URBAN LANDSCAPE, AGGLOMERATION

L DISTRICT

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Timetable

Saturday 28.05.11

Aula TU Graz

Moderation: Hubertus Adam, archithese, Zurich

Registration

ReviewAurora Fernandez Per & Javier Mozas, a+t architecture publishers, Vitoria- GasteizRüdiger Lainer, Rüdiger Lainer +Partner Architekten, ViennaJudith Leclerc, Coll-Leclerc Arquitectos, BarcelonaCoffee breakHenning Stüben, JDS Architects, CopenhagenRound table with speakers of section 3

Lunch break

Kaschka Knapkiewicz & Axel Fickert, Knapkiewicz & Fickert, ZurichReinhard Kropf, Helen & Hard, StavangerCoffee breakUmberto Napolitano, LAN Paris & Franck Boutté, ParisDietmar Eberle, Baumschlager Eberle, LochauRound table with speakers of section 4

8:30

9:009:30

10:00

10:3011:0011:3012:00

15:00

15:3016:0016:3017:0017:30

M BLOCK, BIG DIMENSION

S SINGLE OBJECT

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Impressum

Technische Universität Graz

Institut für Gebäudelehre

Fakultät für Architektur

Lessingstrasse 25/IV

A-8010 Graz

Tel +43(0)316/873-6291

Fax +43(0)316/873-6297

[email protected]

www.densecities.org

www.gl.tugraz.at

Hans Gangoly

Markus Bogensberger

Yvonne Bormes

* Bei allen Bezeichnungen, die auf Personen bezogen sind, meint

die Formulierung beide Geschlechter, unabhängig von der in der

Formulierung verwendeten konkreten geschlechtsspezifischen

Bezeichnung.

2011

Presented by

Information

Institutsleitung / Initiator

Wissenschaftliche Leitung / Konzeption

Organisation / Kommunikation

Das Institut für Gebäudelehre der TU Graz hat unter der Leitung von Prof. Hans Gangoly in den vergangenen Jah-ren sukzessive Fragestellungen zum Bauen im urbanen Kontext behandelt. Der Schwerpunkt der Betrachtungen lag dabei sowohl auf der Analyse von Lösungsansätzen für die vordringlichen sozialen Aufgaben als auch auf dem bewussten Weiterentwickeln und Ergänzen von städti-scher baulicher Substanz.

Headed by Prof. Hans Gangoly, the Institute of Architec-tural Typologies at the University of Technology Graz has successively examined questions of building in the urban context over the past years. The focus of the conside-rations was on analysing possible solutions to pressing social challenges and also consciously developing and supplementing urban building fabric.

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Fakultät