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Blick zurück auf 50 Jahre NAM
Rainer Kress
Institut für Numerischeund Angewandte Mathematik
26. Oktober 2019
Rainer Kress Blick zurück auf 50 Jahre NAM
Apology
History will be kind to me for I intend to write it
Winston Churchill
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Carl Friedrich Gauß
Professor in Göttingen 1807–1855
Gaußsche NormalverteilungMethode der kleinsten QuadrateGaußsches EliminationsverfahrenGaußsche Quadraturformeln · · · · · ·
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Carl David Tolmé Runge
Professor in Göttingen 1904–1927 am neugeschaffenenInstitut für Angewandte Mathematik
Promotion 1880 in Berlin bei Weierstraß
Der Wert einer mathematischen Disziplinist nach ihrer Anwendbarkeit aufempirische Wissenschaften zu schätzen.
1886 Professor in Hannover
Approximationstheorie im KomplexenRunge–Kutta VerfahrenPolynom Interpolation
Iris Runge: Carl Runge und sein wissenschaftliches Werk.Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1949
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Gustav Ferdinand Maria Herglotz
Professor in Göttingen 1925–1953 als Nachfolger von Runge,am Mathematischen Institut
Promotion 1902 in München bei Seligerin Astronomie
1907 außerordentlicher Professor inGöttingenZusammenarbeit mit Emil Wiechert(Erdbebenforschung)
1908 außerordentlicher Professor inWien
1909 Professor in Leipzig
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Herglotzsche Wellenfunktionen
G. Herglotz:Die ganzen Lösungen der Wellengleichung.Vortrag am 1. November 1945 in der MathematischenGesellschaft in Göttingen.
W. Magnus:Fragen der Eindeutigkeit und des Verhaltens imUnendlichen für Lösungen von ∆u + k2u = 0.Abh. Math. Sem. Hamburg 16, 77–94 (1949).
C. Müller:Über die ganzen Lösungen der Wellengleichung.(Nach einem Vortrag von G. Herglotz.)Math. Annalen 124, 235–264 (1952).
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Herglotzsche Wellenfunktionen
Theorem (Herglotz, Magnus, Müller)
Für eine Lösung u der Helmholtz Gleichung ∆u + k2u = 0 imR3 mit der Wellenzahl k > 0 ist die Wachstumsbedingung
supR>0
1R
∫|x |≤R
|u(x)|2dx <∞
äquivalent zum asymptotischen Verhalten
u(rz) =eikr
rg(z)− e−ikr
rg(−z) + o
(1r
), z ∈ S2, r →∞,
mit einer Funktion g ∈ L2(S2).
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Herglotzsche Wellenfunktionen
Theorem (Hartman, Wilcox)Für eine ganze Lösung u der Helmholtzgleichung ist dieWachstumsbedingung
supR>0
1R
∫|x |≤R
|u(x)|2dx <∞
äquivalent zu der Darstellung
u(x) =
∫S2
eik x ·zg(z) ds(z), x ∈ R3,
mit einer Funktion g ∈ L2(S2).
P. Hartman and C. Wilcox:On solutions of the Helmholtz equation in exterior domains.Math. Z. 75, 228–255 (1961).
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Verbindung von Herglotz zur NAM
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Verbindung von Herglotz zur NAM
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Frühe EDV Entwicklung in Göttingen
Am MPI für Physik unter Direktor Werner Heisenbergauf dem Gelände der Aerodynamischen Versuchsanstalt (AVA).
In der Abteilung Astrophysik von Ludwig Biermann bestandintensiver Bedarf an numerischen Simulationen. Biermannsuchte nach Bestätigungen für den von ihm 1951vorausgesagten Sonnnenwind.
Dies führte zum Bau des Rechners G1 durch Heinz Billing.Zwei Operationen pro Sekunde und Trommelspeicher für 26Wörter mit jeweils 32 Bit. Nachfolgemodelle G2 und G3,letzteres von 1960 bis 1972 in Betrieb.
1958 zog das Institut als MPI für Physik und Astrophysik unterden Direktoren Heisenberg und Biermann nach München um.
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Berufungskommission Math.-Nat. Fakultät 1963
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Berufungskommission Math.-Nat. Fakultät 1963
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Lehrstühle Numerische und Angewandte Mathematik
Bruno BrosowskiBerufung zum WS 1969/70Promotion 1964 in München bei MartensenApproximationstheore, Optimierung1960–1969 MPI Astrophysik
Rainer KreßBerufung zum WS 1971/72Promotion 1968 in Darmstadt bei MartensenIntegralgleichungen, Randwertprobleme1970–1971 MPI Astrophysik
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1969=1968+1
Übergangssatzung vom 1. Oktober 1969.
Dualistische Aufteilung in akademische Verwaltung mit Rektoran der Spitze und in staatliche Verwaltung unter dem Kuratorals Vertreter des Landesregierung.
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät wurde in dieFachbereiche Mathematik, Physik, Chemie,Geowissenschaften und Biologie untergliedert.
Mitbestimmung 2:1:1:1 für ordentliche Professoren,wissenschaftliche Räte und Professoren, wissenschaftlicheMitarbeiter und Studenten.
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1969=1968+1
Übergangssatzung vom 1. Oktober 1969.
Vorschaltgesetz für ein NiedersächsischesGesamthochschulgesetz am 26. Oktober 1971.
Keine absolute Mehrmeit für Professoren in denKollegialorganen.Wird durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts 1973grundsätzlich bestätigt.
Erstes Niedersächsische Hochschulgesetz in 1978.
Mit Verabschiedung des neuen Organisationsplans derUniversität im September 1981 wird NAM Institut.
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Wissenschaftliche Räte und ProfessorenHans-Ludwig de VriesBerufung zum SS 1972Promotion 1953 in Kiel bei WeiseKombinatorik u.a.1957–1972 MPI Astrophysik
Jochen WernerBerufung zum SS 1972Promotion 1968 in Hamburg bei CollatzOptimierung1968–1971 Universität Hamburg
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Vier Professoren
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Institutsgebäude
3 1/2 Jahre provisorische Unterbringung auf 2 Etagen desWohnhauses Bürgerstraße 32
SS 1973 Umzug in die Lotzestraße
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Universitätsterminal
Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen(GWDG), gegründet im April 1970
Inbetriebnahme einer UNIVAC 1108 im Januar 1971
NAM betrieb Terminal zum Anschluss des Südbereichs derUniversität an die GWDG.
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Informatik
Von 1967 bis 1979 drei Programme des Bundesministerium fürwissenschaftliche Forschung zur Förderung der Einrichtungvon Informatik Studiengängen.
BroKreßiver Antrag, das Informatik Studium in Göttingeneinzurichten, scheitert an Voten des Fachbereichsratsund des Senats.
Nebenfach Informatik seit WS 1984/85
Hauptfach Informatik seit WS 2000/01
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Abwanderungsgedanken
R.K. erhält 1974 Ruf an die Technische Universität Berlin.Im März 1975 abgelehnt.
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Abwanderung
B.B. nimmt 1975 Ruf an die Universität Frankfurt an
1998 Emeritierung
Brosowski und Martensen initieren 1969Workshops in Oberwolfach überMethoden und Verfahren der Mathematischen Physik.
Brosowski und Roach 1979 Gründungs Editoren vonMathematical Methods in the Applied Sciences
With Bruno Brosowski the mathematical community has lost acreative researcher and a successful organizer. His friends, hiscollaborators and his colleagues will keep his memory alive asan innovative scientist and a principled man.
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Nachfolger Robert Schaback
Promotion 1969 in Münster bei Helmut Werner
1973 Wissenschaftlicher Rat und Professor in Bonn
1976 Professor in GöttingenRainer Kress Blick zurück auf 50 Jahre NAM
R.K. und R.S.
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Professoren
Brosowski Kreß de Vries Werner1969 1971 1972 1972
Schaback1976
Lube1994
Plonka-Hoch Schöbel Wardetzky2010 2004 2008
Hohage Luke ???2012 2019 2019
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Bilanz
Kooperation mit mehreren Fakultäten in SFBs und GRKsIndividuelle Koopertionen mit Universitäten im In- undAuslandMitwirkung an zentraler akademischer Selbstverwaltung≈ 130 Promotionen≈ 15 Berufungen auf Professuren im In- und Ausland≈ 15 Lehrbücher, Monographien und Sammelbände
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Danke
Dankean alle Institutsangehörigen der vergangenen 50 Jahre für ihrenEinsatz an der NAM.
Ich wünsche weiterhin viel
Erfolgin den nächsten 50 Jahren.
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