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Tokyos altes Herz.Bei Kannon, der gliicklicherGёttinIn den zwanzigcr Jahren wxr Asakusa fiir Tokyo was der Montmartre ftlr Paris: ein Ver-gnt lgung:vier iel und da> Herz der Strdl . Um den gewJrigen l emPel tur Krnnon - dieC r ; n i n d e s A a i r e e t u h l s - h a n e s i c h i m L a u l d e r J a h r h u n d e r t e e i n e s r a d t i n d e r S r a d t g e -bildet. Dort wai vom Kaiser erlaub! was im iibrigen Tokyo (damals noch ndo genannt)verboten war: Tanz und Schauspiel, Fleischeslust und GliickssPiel. seine mond:ine Rol-le behi€lt Asakusa iiber Jahrhunderte. Tokyos €rstes Kino stand in Asakusa, mit demzwblfstttckig€n Aussichtsturm im Hanayashild-Park bekan JaPan seinen allererstenLift, und die erste U-Bahn fuhr von Ueno nach Asakusa.

Der Schdftsteller Kawabata Yasunari setzte dem wilden Treiben 1930 mit seinem Ro-maiDieRote Btlnile.,,on Asaft'ra ein Denkmal, Noch heute spiirt man in den Gassen rundum alefl Kannon-T€mpel das Flair des Dorfes inmitten einer Mi]lionenstadt. Diejapani-schen Mxfia-Mitglieder, die Yakuza, leben im DorfAsakusa ebenso wie ilie Geishas, dierunsthandwerkir in der Nakamisealod stamm€r aus den gleich€n Familiet wie vorhundertJahren, und Kanno[ die Gitttin des Mitgeftihls, sitzt noch immer mittendrinin ihremsensoji,ihremTempel,undhijrtdie Klagen derWelt.

Der Schweizer FotoerafAndreas seibert war iiberrascht vom illtimen charakter, dersich Asakusa tiber die jahre bewahrt hat, trotz Zerstdrung durch alas grosse Karlto-Be-ben r9z3 unil trotz der Bombarilements im Zweiten weltkrieg. Dank seiner Kontakte -er lebt seit zehn Jahren in Toyko gelxngen ihm in diesem viertel Bilder von fiir Lai€nunzugengtichen Tempelfesten der Miifche und von Treffen aler bekanntesten Mafia-BandeJapans.

Besucher des Kannon-Tempels, desSensoji in Asakus& ziinden R:lucherstab-chen an und wedeln den Rauch gegenihren I{6rper. Das soll Kraft ulralGluckbringer

t^tt.a;1s.e ^ n lrad. <.;Atr\

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Asakusa ist eine HureSirupgetr:inktes Popcorn, fussballsPielendc Grossmdtter, Vcrgnilgungsboote,Japans erst€s Kino, Monstc|sho-ws ulrd ceishas im a]testei Vicrtcl Tokyos war dic SinneDlust schon immer zu Hausc Und in_mitten Kannon, die viclleicht gliicklichste Gijttin derWelt.

von silke Pfersdor{

cs dcr rhen vergriig!ngsz€nt.enI T.il dcr rolloter Un tc6hdt {slitr-rhi)mit den berilhmrcn , sd$.ji,n 'KdnoD-TcnrPcl .Ds. t r ,wi rd i r\usspndcilcggcl:sen.

j lKUShenbrcrt, rtrf den mi! Hilfe f,ti;rglichcrsienr ror.llem AddirionsIn brilitionsrufgiben gdijst i!o_. lm Uf rcFch ied zu lu ropa is td€flnischeAbal(us inAlhrg rochnich!rtrll durch dcn r:schenrechrcr cr'r lvo.dc.i cir geiibier KrutnrinDnnr mirdon Rechenbre!r $nncllern t rgcbn is , ds e rd ieZa l lcn in denrhorrcdrner einlippo, kdrne.

KヽUSA

Um von einerwelt in die andere zu komrnen, mussmrn irr ' l okyo d.rrchs Dunkel gchcn: s.r l : rvmen inschq'arzen Anziigcn verstopfen die U-Bahn, biszum Bahnhofcilrzaschcintes anjede! stetioD cn-ger zu werdcn und dichter urd dunkler. Dann spiiltcs immer mehr Mcnschen Dachdraussen. Die station ueno gleitetvorbei, noch ein stiick, dann Asekusa. Aussteigen. Die kaihlen glisernen FassxdcnShimbashis, ir deren sich die Zukunft spiegelt,griissen aus derFerne, von1 Dach derAsahi-Braue-rei am Fluss gleisst die vorPhilippeStarck desigl-te goldenc Flammenskulptur iln Vormittagslichtivie einwuchtigerFriller, den jemand dort abgclegtund vergessenhat, an der grossen lceuzung stchtder l,rorgenverkchr. Und dann ist da dieses Tor.Iinwuchtiger knallroter Lanpion baumelt in der Mit-te, farbenprechtig gewardete Riksch afahrer ltim-meln in ihre[ cef:ihften davor, ulrd nulrsindes nurnoch ein paar schritte. Hindurch. Aufdie andereseite dcs Tors. rn eir alrderes Lebcn.

sechsundachtzig PuppenstubeD-L:idcn rechtsund l i r r l ' . schnurger.rde $ ie rulgei eihr auf /s eilfttten, verborgen noch hinter schwere11 Roll];den:die shoppirgstrassc Nakamise, die sich dem nach-tigen Sensoji,Tokyos gritsstcm BLddhistentemP€l,entgegenstrcckt, als wolle sie ihm all den Tand inrhren Reg.r lerr r l< opfcrg:ben drrbieren. Dieb-Uhr-clockenldinge silrd zusammen mit den Slrtra_Ge-s:ingen aus demTempelinneflr illlAten dcs Morgens vc|weht, als der Alltag wie inmcr hinten he-ginllt: an den blechbeschlageneD Hintcrpforten.<Ohayo - Morgenl,, grunzt die gebiickte Altc von')Siissigkeitededen, w:ihrend sie ein paar ausge-r:iuntc warenkartons vor die Trir hintcr dem Haussrell! "cenki

- xlles Llarl,'Ihre Nachbn in gru nztzuiick. <Warstgar nicht im Sentoheute Morgen,was wardennlosl" "Mein Bcin, rveisste doch!,' sienicken sich zu, sind schon verschwunden, unci vor-ne rattern die Rollliden hoch, enthiillen dic fal-schen schwerter, dic bill igen Yukatas, diekitschi-gen H:ischenfigiirchen in Kimonos und siisse Ka-mineriokoshi, eineArtsirupgetr:llktes Popcorn.Inder seiren,Lrrsre kickl eine beHgfe obr. l | ' vor eincm Schaufenster Balle lilit ihrcm Enkel, zwei Fahr-radfahrer halten al fiir eirrPl:uschchen, zwei fal_rige alte M:inner hochen vor eilem verwittertcnHolzbreat ilr derMorgcnsonne und spielen Go. ni1rDorfisr es, das sich noch etwas tdge derMorgen-sonne eltgegenstreckt. Ein Dorfin der grijssaerStadtderwelt, mitten im 16-Milliolten-Moloch To-kyo. ni1r Dorf namens Asakusa.

<Asakusa ist eine HU(c!> hichert RyoLo, wih-rend ciei ,n l () , ,nnn-o,,<en r.r f crnenrrchemel ' i tzr

rnd ihre wischc mit einem Stiick scife rubbelt.As.rku$ hr i s ic,r immcrBur r e,k;uh. 'o hrbcn wi-

lier auch lcben Ldnnen!Die alten Shogunehabencsrku.r ot t rr i t c inef I orosblurrre 'ergl tchen: einewundercchtjnePfl anze, dic besonders gutauf mod-rigem scliamm w:ichst!)' Ryoko, 56, kommt jedenTag hierher. wi€ die ldeine Altc, die neben demd:rmpfenden Becken in der feuchter Luft ihfe Gym-nastik mach! jeden Morgen, seit vielcn Jahrenschon, bevor sie zum Arbeiten in aler Kiiche des Ra-mer-Shops im nichsten Bloct( verschwindet. Diegekacheltcn wande seher xus, als hetten sich dieJahre an ihrer fcstgeknllt, aufdet beschlagenenSpiegeln prangt BicMerbung. Ryoko klaubt ihreSachel zusamncn und tapst iiber de1r lasscn Bo-dcn in die Umkleidekabine. Zq'ei Trockelhaubenaus dellsicbzigern starren auf die durchgesessenensessel, staub entspannt sich aufder Massagematte,dcrSu mokr lender. rufdem di( wichr igcier K:mp-fe der n;chstcn zeit vermerkrsiDd, tfagt eine Pati_na, die ih1l1 noch nicht zusteht. "ohne djc Kan-noo., sagt Ryoho versonnen, .wirer dic mc$tenvonuns hierverlorcn."

Die Gdtter wollen unterhaltcn seinI(a rolrsama, dic Gottin des Mitgefulis.Iin weib-licher Buddhasozusagen. sickrm,alsAsakusarodrein wirkliches Dorf war, dem dcr Schlamm dessumida-Flusses of dentlich zusetzte, feucht undsumpfig uod vollerrtget denen das wasser auchohne Uberschrvemmungen malchmal bis zunHrl . \ i rnd. Doch erncs lage' . imJrl l re6rs,hrn jusraus dem Sumida der Segen: In den Netzen derbei-delr lischerbriidef Hamanari und Txkemd vcrfingsicheine Miristatuc, giilden glinzend.DerDorfbl-testc Haji no Nagatomo erkannte in ihrsogleichdieKennon und machte seir Haus zu ibrcn1 Tempel.In den folgcnden Jahrhulal€rte[ strdmten immermehr leute zun1 Betcn nach Asakusa, die Pilgerriickten an, die Mechdgen des Landcs - und das Ver-gniige[ vor allen wehrend der Edo-Zeit zwischen1603 und 1868. Herrlichc Diifte vonbrutzehd€nLeckcreien und siissen Kuchen vermischten sich mrtdem ceruch dcr Raucherstibchen, die clocken-schlige aus dem Tempel mit der Musik auf denStrassen.Jesus warf die H:indlereinst rus demTem-pel- in Asakusa wurden sie willkommcn geheissen.Die Gdtte! f ld man in Japan stets, wollen unter-halten sein, das stimmt sie gewoge[ Theate! Faf-ben, licht uDd Lachen, als cotterschmaus eir gutesEssen-was soll da noch schiefgchcni Das Ve.gni!gen ta[zte dcn Veitstanz in Asakusa. Aus der Stadt-m itte Edos. wieToloo friiherhiess. verbantten die

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Am Eingang zu einenkleinenKino.

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shogune im 19. Jahrhundert die Kabuki-Theeternach Asakusa, auf den Biihnen gab es die veiwe-gensten Stiicke zu sehcn, das Denkikan Japans er-stes Kino, zog1903 irr den Bezirk, nochbevorAme_rika und England ein Lichtspielhaus kannten.Durch den 1853 erdffneten Hanayashiki-Blumen-garten flaniertell schakemd die P:Lchen, bevor derwelt neuesre Krru'sel l ' s ich donbrei tmachteni inden Misemono-Buden stellten sich die Kleinwtich-sieen und Entstellten zur schau und die H:indlerbo-ten entziickende rimonostoff€ und Binder undKimme feil. Katzen- und M:idch€nfinger Vergnii-gungsboote aufdem sumida, spieler und spelun-ken; ein einziges Irrerhaus sei Asal(usa, notierteder Schriftsteller und sp?itere NobelpreistragerYasunari Kawabata iiber di€ r92o€rJalre in seilemB1r.h Die nt e B aniLe fi n As akus a.

Baumscheren nur von Familie Hiranozur cdtth waren derweil auch dieGdttinnen se-kommen die N urren. Mir Yoshilr aru hI Len si inEdo schon 1617 ein eigenes Viertel in Ternpelnahebekomme[ EinewcltderLust. nur wenise Minu-ten hinter dem sensoji. "wirbetenheute zur rannoD!" hiess es, wenn einer sich einen schiinen Tagmachen wollte. canze Familien bummelten durchYoshiwara,wo dieKurtisalenstets nachdemletz-ten Schrei gekleidet warer! wo Moalen kreiert undTrends gemacht wurden. A<rku(a w.rrhip. Undmittendriq in einem mitderweile pre€htig herar-gewachsenen Tempel: Kannon, die vielleicht gliick-lichste cdttin der welr.

Und eincC l i jc l (ssi inrn l i i rAsrkuq, rst TOru Tr-naka iiberzeugt. De;Neunzigj:iirige stetlt ein paarknallrot gelackte sandalen zu den alderen im Re-gal, schaut priifend den Inhalt zweier kleiner Kis-ren \ol ler bunrer Binder durch. r94o hatre ersei-n€n.codo Hakimono-Laden gleich um die Eckevom Sensoji eritffn€t, damals klapperten die tradi-tionellen Holzsohl noch iiberall auf dem As-phalt AsalGsas: "Jeder trug ceta und zori, prak-tisch €in ganzes Leben lallg", erinnert sich der A1-te. <<Das Gesch:ift mit den traditionellen Sandalenist natiirlich weniger geworden, aber dank Kan-non geht es ufls trotzdem gutb Asakusas Trend-verliebtheit fiittert€ nimlich euch die Tradilro!:rm Dunstkreis der Pilgerstriim€ hatten ilie Kunst-handwerkerstets gut zu tun. Noch heute kaufendieBuddhistenmdnche und ShintaPfl esrer bci 1r-nalaein ebenso wie die Kabuld-schauspieler unddas Filmgewerbe. "Fastjeden Tag kommt eine Be-stellung fiir Dreharbeiten zu irgendeinem altensamuraifilmb freut sich der alte uann.

seinen Kollegen geht es nicht anders: Die vierhun-den Kirschbeume im sensoji-carten w€rd€n rurmit Baunscheren von der Familie Hirano se-schnitren, die ihren Lrden K}ne<o.nunschon inder fiinften Generation ftihrq auch die Friseureiler sumoringer bestellen hier ihre Itokiri-sche-ren. Der alte Abakus-Laden von Hiromi Iwasaldreftete sich als einziges ceschaft fiir di€ alten Re-chenhilfen in ganz Tokyo in die Neuzeit, und osa-muArai, dessen Familie dcn kleinen F:icherladen"BuNendo> fiihrt, kann sich vor Anfragen nachseinenhandbemalenfichern vorallcm /Lr zeilender Tempelfeste kaum retten. sogar die chochin-malerbliebenAsakusa mitihrerKunst,Papierla-ternen mit wunderschiinen Mustern und Schrift-zeichen zu verzieren. so bullem nach wie vor auchbei den ondas die Kerosindfen in der einenwerksLrrL, die crosrtJter onda hier vor achtr igJahr€n eirgericht€t hatte. chunji, s8, mxltgera-de dr5 hr ni i fu r - Fr ieden - aufeine Lrrerne.5einschwiegersohn osamu,29. r i ihrr in rorem Lack.der vier j : ihr ige Yuro er7: ihl t \ io lz. drss er jetzt imKindergrr ien vom sensEi isr. und hol i au\ einerBcke die elst€ kleine Laterne, die erselbstbemalthrr. - Mir q rrvi t l l igkhr. drss wirrLs Cesch: i f tvonVater weiterfiihren wiirden>, sagt chunjis Toch-ter Sxtomi, wahrend sie zwischefl Pinseln undFarbgliischen mit dem zweijihrigen Ryoto spielt."Das ist ein sehr spezieller Leden, und wirlidnnenxlle ahvoll leben. Ware doch dumm, das aufzu-geben."

<wir hatten hier zusammen>Einmal im Monat treffen sich die Kaufleute undHandwerker aus ihrem Teil der Viertels, planen dien-jch\ten Strdrreilfesie. sprechen Verkruf\prei\eab, plaudern iiber neue Laden und das, was man anKlaLsch aus der Kabuki-Srene hdrL. Asalusr isrdcht Tokyo. Wir hier halten zusarnmen>, sagt sa-tomi..Und irg€ndwann werden Yuto und Ryotoden laden iibemehmen." weil sie rechnen kdnnen- nicht aus ver ldlrrer Romrnrik und Nosrr lgiege-ftihlen heraus. Fiir den Blick zuriick hat man rnAsakusa ohnehin nicht viel ubris. "wer das da re-ben opa ist - keine Ahnung', re;s€lt die Achtund-zwanz ig iihrige, wiihrend sie durch ein altes Foto'r lbum bl; i r ier i ,das t ieder I remden Tul iebe,rusei-ner Kiste gezerrt har. <Und das hier war wohl derBau dieserwerkstart. Nxch dem Erdbeben damals,oder Otosan?> lhr Vater guck etwas ratlos: <Tja,vom Erdbeben hat der Grossvater wohl schon 6ftererzihlr, .rber ehrlich qerrqr hat ihm nie iemandrrcnflgzugenorL -

ASAI<USA-PARK1375 und 1332 erweiteft und 1333 uzwei zieitei.he erg?itut dtwickele sid€r uBpriingLi.he lempelgf ten zu,Dcf Art v€rgniigungspark. zu den Itrakioncn zshl!en eine Hingebriicund einModcll dcs ruji, das lseo abtrissen wurd€, nn sclbcDlahr indem dzwtilfstiicker ndrdlich des ?arks ferlwnrde.h sechsten dersieben Bezirlin die der rark unterleilt war, konzedierten sich v.riitds. schaubuden nlKnos. lm zweirenweld(ieg wurde dcehnde weirgeherd ze6rdr! und nadem lcieg durch dieAlliierren an d' Krnnon-Tempel zuriickgegeben: d

[]dtan-Teich (ivijrllich "llaschenkibie-rei.h) wurde aufgeftLlt. Der raexistiert heute nicht mehiBODHISATTWAsanskrit <!rleuchiungswesen>. Inl'.lahayana-!nddhisn$ wesen auf d.weg ztrf Buddhdchaft, die unmitrbare vor tu fezu , Buddha. Dae in !dhisatnva zwar volllommen e.leuchr:ber nocb nicht ins Nimanacingcgagen is t ,s rehrerquas i N i re incmBch lDies€itsund istdeshalh.memchlicl,(als die welhbgewandten Buddhas.IBodhisattsi vesucht, dnrch ube.rlgung seiner verdienste anfalle w6cnihrerErlijsungaus dem c€burtenkrchuf bcizutragcn. -, Buddha selbsr $hschcn friihcroL Gimtionen, be!er als siddh{rha cautama geboren w,de, ein Bodhisattw. gewesen.

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BUq!I{srnskrn "dcIInvrclte, der Erlc!d,tcc". rhmtilcl dcs sid.lhrith. GauleDrs t i f re rdcs , Budd l isnus , geborcn560 tr chi,gesrorbcn +sov. chr.(!cucrc loEchungetr drricfcn eu.h um hur-dct J:l1re sp:it.r). Buddhr n:nrnre .usen,cn Adelsgeschledrc utd rvnchs inI-uxusatrfDieBegcgrungcn mitrnen,\lrcn.einem(rankcn,einemTotenutrdcinemM6nchbccindnrkr€n ihn so rhr,drss er, !m dicvcrginglichheltd{ lv. t.ls A*cr z! iibc$inden, ei1les Dadrsheinlich 5cincrrmilie !eLlie$. srrorgc]\sk*c. dic ihn rn den Rlnd des TodcsfLihrte. bridrk ihn deL fde(chrungDichi ihd. r 6t rls €r einen Mitrcl$'cgz$i5chcn ribcrfl u$ und Adtcsc ivihhc,dlitrgr€ €r unier einem rciecnbetrm die!rlc!chmng (tsodhi). ! uddl, ! gdi ndctcmir fiinf Ad{eten einen Nlii.drordenurd zognriiseinenest.trADlr jngcrn inNordirdicn l€hrend unh*. ZahlrcidrcreBcodcn crzihlen !on seinem rcbcn

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Eir N{iirch trommelt im Scnsoji, Tokyosilresrem Tempel, gcwidmerBodhisrrt'tt'a Kan non,lerGOtrin dcs lVIi tgefiihls. Der lvldnch stehtn1 hintercn Tcil des Tempels, d€r fiif Passarrenricht zLrginglich is.. AufdemLleinen Bild, , , e t e 1 , r f . L e , e r d e r l . e i l g . n ) c l r n l - e l l'c$,cils anr Ersrerl des Monets wcrdel

-{urder.e von Foliantcn in rlrytllmischerle\regung gcdftuer urd rviederlcschlosseD,

BUDDHISM uS

\ lehrehg io f , | c r i rn t n r .h ih rcnr 5 ( i ik . .8 fddh i . ru f ( t$sen Lc l r rc u r (o rdc .ssr i ln . l rDe s ie bdru} r . D ic lehr!nddlrr q.L hlir*G.h e.qcfijber ddlBnhD. r ishnr , i f so fc r t r s ie n i r dccll3ldi.n Auroitir dc5 \'cdr iSrDsl..i

. \ \ ,G ic f " : z t rdenhe i l igc f Sc l r r i l tendcHi .d ! i sm6 z l ih ldnd. L i rc r . ru ls lnnrlnrgl bf.rdr. ttrddhi iibcmrhr je.lodd i . \ r l cdc ,qcbu is lehFurd d icqu l l ihnvc Bcs t n ,n r rg jdcr nc .c I Ex is re f 'durch Krr nir Je lrdr gurcm ode. bijrn, KJ ni, ds durh surc oder b.nr:tc, trne.s.rmnrelt n lrd, .Ll.hgr ci\{cs.n Dch seirenr Tod cincdeue grno(ler rchlcdrLc t:indrz. Dodr ist f.ljuddhr EIIOj!!r- rlso A!flrcLrudg drlddcrs. rurnrijglnI] du !h dcn cedrflicn r. drr \irvrntr. drs Frliis.hen dclL . l x fse ie r . D ic budd l r l s r i s .he Er l , i l .s r .hL soDi t ,D , D icns de f s r lb r rcdosut re . r rc fdB ru f dcr ] l (onz i l zu h isc , . l i l um ]so 1r c l r r l1 f ten bdr jd l l i. , c D i l le renzd ln fc r l , r lb d6 ok lc r !znr t rgc . sn ' lnhren zu f s f ihung nr d l (bcidc, Ricltronscf i,,Iih1atso,)H i r r l ro r - loddh isnr !s un( l , i \h l r , r\ r f r no . ldh innus , d ic sc i r { l tm rn i l r (Lch fc u rd Ansbrc i r l rDgsges.h i .h rc u r !rctschiedlidrc11'cscsinge.. ) Ih.r.nrd i , , v r j ,N t rD, ,Zen Dnddh uns .

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ENRESIG

rtirh fiir Alalokit$hvrra, dicutzgolrhcir ribets. rls de$cn Rc,dririor de. Dalai Llnr gllt. AIsBuddhr dcs rllunrfisenden bediF

,gsioser NI ilgcfiihk rvird chenresigmit vier, nrndrnrrl anch nit sehrlen ̂ rner urd clf Kdpfen darge-Ir. senrcr cirzigcn ihm zugschrie-,en Aufgrbc, alle Nesen drbei zurc6riir7cn, sich von l-tiden z( be-cn.N rd erzuneinen in d€r sar f rrigcn. mitfiihlenden ronn gcrcc|r.ch nlchr jedeh kann nit friedlichcn!hodcn geholfen werden. h dicscnlI kann die cottheit,.lsAusdrudi rcir \tirgcfiihls, eine zornrolle 6$raft

10CHIN― MALER

lLAI LAMA

nsrler, der chochir bcnal! ufd bcrift d. die Prpiedrrernctrbczicnungsi5c Lrmpions, die bei volltsfcslc r,r audr als l-idenatrshiing$drild all-

Das grosse Kanto-Beben 1923, Triimmer-Tokyo.DerZwolfstdcker barst entzwei, steilhaufen dort,wo vorh€r Hluser standen. Die Flammen lecktenschon am sensoji. De drelte derwind ganz plijtz-lich, Rcgcn pr:rsselte aufden Tempel. "Ei1r wun-der', raulten dic Leute vonAsakusa. Und rappeLten sich wiealer auf. Damitkannten sie sich aus -Asakusaflifiete mit aleDr Leben stets wie mit demTod. UnzShlige Brerdehatten die cassen n1it denHolzheusern immer wieder verwiistet. Beim Feu-erwerk, das im Sommerhimmel tarzte. Oderwenndie Trinker im Sake-suff vergassen, die Kerzenauszudriicken, bevor sie auf ihren Tatamimattenin den schlaffielelr. Und schliesslich dieBombendes Krieges. lmmer verscheuchte heruach wiederAufbruchstimmurg die Verzweiflung aus den en-gen Stnssen. Das alte Kaminarimon, alas Donlrer-rormitdem roten Lampion - auferstanden aus Ru-inen. Der Presidelt von Panasonic pcrsdn]ich be-zahlte 1960 den wiederaufbau, aus Dalkbarkeitd; l i i r . dasq cin Pf le ' ter vom sen\oj i \ein Knie ge-heilt habe. wer nicbt genau hingucLt, kdnnte esftir ein Edo-Relikthalten. Anderswo in den cassetrgab man si€h wenigerMiihe, schnddcn Bcton z[verstecken, der die abgebrannten Holzfassaden er-setzensollte.

zum Dessert €in bisschen clickMittag istes geworden, in den Ramen-Buden hoc-keD die strassenh:indler aufeine schnelle Suppe.zum Dessert ein bisschen cliick von derKannon:roo Yen, 1 Frxnken, kostct cs, die Dose mitden numerierren sttben ru schi i tLeln, br5 einer heraLrs-f,illt. Unter der Nummer findet rnan in einem deru| l r . ih l igen 5chubl idchen in einer ' lempelTwischenwrrd schl iessl ich die weissrgrng, l . l s icwohlwollend, tregt man sie in der Jackentasch€mir sich hef lrm: isr 5ie von ubel. hingr m;n ' ie ge-faltet an ein cestell im Tempel. ..Schiitteln sieroch mal!" rit derjunge Mdnch den) Engbnder,der gerade mdhsam die zahl aufseinem stib€henentziffert hat. Die Kannon gibtjedem eine zweiteChance.

Am Asakusa-shintcschrein, gleich neben dembuddhr 'rrschen sen'qi . po5ier l 5tei feine Bfa rrr imtraditionellcn weissen Ubef mantel fiirs Familien-bild, auf dem Kopf tr:igt sie die traditionelle Hau-be, unter der sich Arger und nifersucht versteckensollen. zooooo Yen, rund Tooo SchweizerFranken,hrben \ ie den rr ie.rern geber mLj$en tur die \ ier-zig Minuten Zeren1onic. Drci i\,Ipnatsgeh:iltcr fii Idie Giitter im Schattelr der Kallnon. Ein julgerMann schreibt einen Wunsch auf ein Holzplitt-

chen und hilgt es zu den anderen wiinschenamSchrein. <Win a lot ofmoney>, steht aufseinemschild.

Von ober wachtderweil ft alt das "8stiickigeAsa-kusa-View Hotel iiber delr schmalen Holzheuserni Ir Tempclbczirk.derk:.renr- i ige Rox-shopping-komplexund der Quader deswettbiircs, in ilenendie cesi€hter stummer Spielefan den Monitorenkleben,liegen satt ulrd sc]rwer in dcr sonne. De.Larm aus den Pachinko-Hallel gem^hnt an Fa-brikhallen. Doch die cemiitlichkeit verteidigt ih-re Pl: iLze in A(.r lu ' r . t rnrer den Fuj inohrnr-{*el letwa, die sich wie ein Himmel iiberdie kleine cas-se breiten, in der es den einzigen ortgibt, an demin Arrkusa die zeir wirhl ich *ehengebl ielxn i ' t :<srnny>, mehr ein Wohnzimmer als ein cafd. Mitneun wrnduhrcn Lrnrerder Decke. deren Zeiger inalle Richtungenzeiger "Raun und Zeit, hierfin-d e n s i e z u . ; m m e n - , , c h q i r m L e i n c e d i c h r , d r sirgendein Poet nach ein paar Bieren hier aufein Pa-pier gekritzelt hat. Jetzt h:ingt es gerahmtan derWand. EinAherbeobachtet hinter seiner Zeitungein Pferderennen im Fernsehen. .Deep Impact,wer sonst!> k*chzt erenttiuscht, als der e$teZos-sedurchs Ziel prescht; der Typ nebenihm notier.sich [ochdasnrgebnis vom letzten Lalrf <Yottsu,wakatta!> ruft <sun1ry>-lnhaber Toyohiku Mxnogeradc ins Tclcfon, <vier Kaffee, kannst du gleichabholen!" Das wasserkocht schon. Drci alte Da-men \ i17en rm Tre.en. r i jhre| l i | l ihre| l Crppucci-ni.<MorgenkaufeichehLos!"husteteire..Danrkannst du ja bald mir deinem Reidgurgsladeraufhdrcn>, witzeln die anderenbeiden. "Und aufweltreise gehenl,, .Die dD, flaistert Mano, <ist daswandelnde InternerAsakusas, die weiss hier allesvon jedeml Aber was soll's wir sind ja auchirgendwie eile grcsse Familie, was meinstdu chi-hiror" Chihiro Kawakami, der Sohn des 89j:ihri-gen TenuguiMalers Keiji Kawakami, nickt undmalt ein paar Kestchen aufeine servietce, jedesKtutchen fiir ein Haus. .Eigentlich fegen AsakusasLeute e$tmal vor ihrer eigelen Haustiir", erklarter..Aber rcchts und links und nachvornehin fegtnan hdflicherweise imner auch genau einen Fusslang dariiber hinaus. so ist es hier mit allem: Manguckt immer einbisschen, was derNachbar macht.Jederweiss praktisch alles. schon weil diewendeso diiln sind. Aber men tut so, als wiisste mannichts. Als Halbwiichsiger fand ich das furchtbar.Ich fiihlte mich immer urter Beobachtung. Bis ichbcgriffi Das ist ein Teil meiner Freiheit, dass ichimmer gut aufgehoben bin!,' Chihiro hat sich niegefragt, ob auch er, wie sein Vater die Allzwecktii-

.l des b&leutendsler rri.src6 iLnrrrchischen sys reN dcs ran,aismus.f e5idierte inrh.s.. D.r gcgcnr:inigcDrhi Limi rvurde 1940 i,n Alrcrvonrtlrh,en inthronislerr und lloh lese'dcn Chinesen nach hdieni 19s9 er-It er dcr Iricdensrobelp.eis fiir sel-Eenriilungcn, ribd auf tuiedli.heng ius d cr Hcnscl:ft der volkrepu-k Ch ln t r zn l i , sen . , chenres lg ,

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in Friedhofinnerhalb eines Tempelgelrndes nn Norden vonAsakusa, illrHirtergrundWohnhiuser.

髭一言

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Zr,ei Ii:irm€r b€tr.lchter) dieI'hLrtein) sch.iu[.1sren einesKinos.

興 嶼 映画を見直してみませんか′′亀

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cher, die Tenugui, bemalen wollte, die sie im klei-nen Laden in1 Tempelbezirk verkaufen; er malteeinfach. weniger Mdnche und schreine als sein va-tervielleicht, peppigerund modernerhalt.Neben-bei malagt chihiro den Tempelkindergarten, plaftcrn neues. revolut ion: i res Krbuki- Iheater. orgrnisiertAusstellonger ulrd iiberlegt schon, wie manno€h mehr Tourister 1rach Asahma holen k6[nte,we1rn ab 2011 der neue Fernsehturm, der <WorldTower Sumidaku", erst einmal in der Nehe steht.visionen fiir Asakusa. Fiir einen stadtteil, der altwerden, aber nicht altern will.

An der Rokkudori, ein paarStrxssen weiter, istunterdessen d€r Nachmittag eing€zogen. von denPlaharen schreien die grotesk bemalten Gesichterder Kabukischauspieler, di€ Heilig€n der Komt -dien und Dramen.AufAsakusas Biihnenbeginneloft weltstadtkarieren, immer noch. Die Neujahrs-vorstellungen im Engeischauspielhar.rs, wenn dieKabuki-Newcomer sich vorstellen ausverkauft,alleJahre wieder. Das Publikum ein buntes Durch-einander. oDie schiinsten Kimonos kann mandasehelr., schwarmt eine Frau, die gerade ein Tick€tfdrs wochenende kauft. Morgen wird wieder ern_mal ein Rakugo-Kunstler auftreten, ein ceschich-tcnerzehler. Asakusas Urgesteine, Dinosaurier inder zersiedelten Landschaft der Kultur. Ein paarwerber versuchen halbherzig, ein junges Perchenins Theater zu locken, wahrend nur wenige Me-ter weiter eine Stripshow nackte Tatsachen ver-spricht

Touristen glauben, sie seiel in einenr FestEin alter Mann zieht seine Habe aufeinem Hand-wagen iiber alie strasse. <Friiher musste man rmHanayashiki keinen Eintritt zahlen>, erzahlt derTicketverltufer. ..Abe. dann bauten die obdachlo-sen dort abelds immer ihre Betten. Jetzt nimmtder Park Eintritt und schliesst abends zu. Dortdrohtenjedoch die Lichter zu verldschen, als dieAchrerbxhnbetreiberfu ma <Togo Japan> 2oo4Kon-kurs anmelalete. Die Le11te von Asakusa rottetensich schon zu einer spenilenaktion zusammen, alsdie Firma Banpresto, Hersteller unter anderemvon Tandgewiffren fiir Pachinkohijllen, den ver-Bni igungsprrL i ibernahm. *Mein vrter ugre im-mer: Keiner kann alen leuten den Spass nehmen>,erz:ihlt die 83jihrige Hatsue Takei, die sich bisvor wenige[ Jahren vor Ort als Kumtorin um de1rVergniigungsparkldimmerte. IMwischen lebtsiemehr im Krankenhaus als daheim. Nach dem Krieg,erinnert sich Hatsue, wollten Yakuza den Parkiibernehmen, <miteinem japanischenschwertha-

ben sie meinen Vater am Verhandlungstisch be-droht, aber der sagte nur: Tdtet mich nur!)' Am En-de trollter sich die Jungs, beteuert sie stolz.

"Manche Touristen denken, sie seien in ein Festgeraren -. erz: ihl i Yo\hie, der die l -rrmden mir <ei-ner Rikscha durch die strassel kutschiert. <Damiisster sie mel sehen, wie wir wirklidr feiernb,Rund fiinfundsechzig leste im Jahr verzeichretder Stadtteilkalender, ilarunter das aufgeregteSamba-Fest im August. Und Sanja Matsuri, Asaku-sas grosstes Spektakel an gleich mehreren Tag€nim Mai. Rund eine Million Neugierige schiebensich dalrn durch die cassen. Elegante ceishas, vor-nehme Kaufleute, anpackende Hardwerke! Tou-risten. Und Yakuza, die Menner vom Yamaguchicume-clan zum B€ispiel. Am Sanja Matsurr er-zahlcn ihre sonst eher in weissen Anziigen gewan-derer oberkdrper BanTr cerchichtel l f : i (osje-rungen. die zu enthi i l len i^ Jrprn verboLen ist .Nur an Srnjr Mrisur i macht die Obrigkr ir eineAusnahme - wenn die starke[ Manner aufihrenschultern die omikoshi, kleine, goldglenzendeschreine, durch die strassen wuchten. s;trften ftirdie cdtter. die verstehen. dass die Welt eilr obenund Unten hat. ober- und Unterstadt. ober- undUnterlrelt.

DerSohnvonIdmJong wardaAber trotz Festen: Die Alten sagen, es sei ruhigergeworder irl Asakusa, An Markftagen rauflen dieHitrdler ihren Kram heute bereits mittags zusan-men, das cewimmel h51t nicht an. Die stadt lruchshal! und irgendwie wuchsen wohl auch di€ Dingeund Menschen aus Asakusa hinaus. Die]ugend zogins larmende lichterstakkato des Fashioff tadt-teils shibuya, die Bars und Nutten ins glitzerndeRotlichtviertel Shirluhu.

Dariiber ist auch das alte Kurtisanenviertel Yo-shiwara miide geworden. Nicht mal auf iler Stras-s€nkerte ist dxs Viertel eingetragen, auf demWegvom Tempel ins einstige Mekka der schitnheitsteht die H:isslichkeit spalier - graue Wohrblocks,breite Asphaltbender, billige Lovehotels, in di€sich die Lust nul miihsam schleppt. Ungez:ihmteBedeutungs- und Reizlosigkeir. Tagsiiber gahnenYoshiwaras strassen, die Schlepper vor den Bade-heusern, d€lr sogenannten <Soaplands>, tretenlustlos von einem Bein aufs andere, ein paar Zu-h:ilter polieren ihre Angeberschlitten, ilie der Ge-gend ihren einzigeq schwachel Schimmer verlei-hen. Abenps blinken hier und da ein paarLichtermehr, ein grijnes, gelbes, rotes staktato der Mono-tonie. manchmal schaffen es ein Daar Musikfetzen

Ahe Bczcich nung filr Toklo, gL136s,DieEdo zeit, nach dem herdencescl echt alcl rokugawanannt,dauertevon 1600bis,86!EMADcrBrau.hj den CajtternEm, hvotivbildtifelchen,zu iveihen. l:in Japan auf friihe admisrischcken zdnckfnhrer, Die lczci,Ena, nit den schriftzeichcn fn Iund "Pferd" geschricbcn, vcrwdie slnbolhche Ersa*tunkriofl€benden Pferde. dic mch ahcDbedeutenden shilro-schrchcrtcrwurden,woihnen eine wichtlc hnerhalb <ler religiiisen RirenAls Boten zwischcr dcr irdisdrder nberirdischen wclr sorgtcln:ch shintoistischer voFtelluspielsweise for Regen Mdr zelniirre uddfinTrockenheir nxchgcnzeil. Au$erdehrferdsind :dcrc Morive g€bnuchlich. Die Ite dcr votivtifelchen wird lom Bbcsclriftet und als Dank fiir eliillien wunsch oder mit einebbcrversehen bein schrein rufgi

EDO

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FUJIschichtlultan auf der Hanptinsel Ho!-shir, mitseilcD 3776 Meteh derhijchsteBergJap.ns. Dcr lcrzrc bekannte Au!bNch ereignete sich in,lahr 17ozw:ih-renddeiEdo-zeir.DerBcrg,dc.im shin-toisDus ils heiLig gilt, ivurdc angeblichzuDr erst€n lt'1.1663 vor emcm unlrckannten Mijnch bestieger. ris znrMeiji zeit(13 6s 1e12)wardc.Be.ggipfelfiirrrauen lerbotcn. Wcgen seines sehrsynnetrischo vulhnkegels gilt derluji als eircr dcrschijnsten lerye derrvelt und istcin hiufiges rhena in derjrprnischcrK!nst. DiebedihntesteAFbeit diirfic woll Kasushika Hokusais!ildei4lls.'16 Arrsrchkn ds sergllfu t , ( , f . D e rnr ssren no.n nrurgverwendete sezei.hnung F ujiyaDa bcruhr aufenrer seit Mirte des le.Jahrhundcrrs ver:lteten Au$prache. h la-lan lcissr der vdkan Fujisd,.Berg!ujD.FUJINOHANABlntendcrclyzinie.In Japin giltdied-murige rflanze rls sinnbild der sdtzebcdiirfcnd€n weiblichkeit.

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kawa Nobita, cin Mitglied dcrcomedy-:uppe salnurai Nippon, in seirer Kiinstler-rderobe vorder Show im Toyokan-TheaterAsakusa. Auf dem kleinen Bild Araki)moc, die 2Tjihrige zauberin imeichcnTheater.

GEISIIA<l,erson dcr (unrcrn:ltungs)Ktrnst',ofr s.hon injung$ Jahrcn in c€sang,ranz. ' sh.niser-spicl urd Lonvexarion ansgebil.lete, mdidorcll gddcidc!c, g$drminlite und ftisierrelrau, diczu gcrllsdraft licben Anli$en bestellrrverdcr l{ann. Dic Bezeichnung k.nItinc d$ 13.I:luhunrleLrs aui Die cei-dri biidcrc dcn lvlittelpunktder sridri-schcn vcfgniigtrngnv€lt. ob{ohl derBcru | n icht nrir deh d€r ProstiruicrrcrslckngGctzt lveLden krnn, rlrcn di.ncisrcn Iratre,r quasi reibeigere, dierlsKl ndcr oftmirtelloserEhern geg{Ki€-

CETAHolzsandalen, benehend.us elnen nr-drcn Iu$brettchen trnd zwei drrunterbcfcsriSrcn que, hijlzern. ceii rve.denlrandnDal barfu$ und vie , zdri hrnein€n v'lijrm jgcn zclcn.icDen gedlgen. Drs grobe. crhij| tc sd,uh$c.t h:tseinen ttsprurg darin, da$ m:n sicldie riisse b€nn Ulcrqucrcn der co$cnicht bcsclrnrurzcn $olltc.

C OAhjrpuisdr'stnrcgisclcs Brettspiel.Aufenren qurdn!jsc|cr sp iclbrett nii,e \,e Linien und j6l sdninpuDtrcDivcrdcn von zlvei spielern rbsechsehd131sch$rrzennd L3o weiss€ St€ire ge-scrzr drrch d$ Bildrnlon Kettensoflor dic gcgncrisdrnsteineeingerhLor

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,KAMΛ aufdie Strasse, wenn eilre Tiir sich dffnet. 1958 hat-ten dieAmerikaner die Bordelle geschlossen. Liebedarf man offi ziell nicht haufen in Japan.AllenfalJsdas Vergniigen, sich in eilemwarmen Bad zu enr-sPannen und sich anschliessend massiere[ zu las-seD. <Mit fnnf Kunden am Tag ist es oLay fiirm i c h . . . r g r R i k r i u s d e m B l u e N o r e - . e i n e l h r iwie viele ihrer Kolleginner, die halbnaclct undirgendwie rm-dic-2o-J^hre-altdarauf warrcn,dasssie einen Fremden mit Fliissigseife und ihren Kitr-per abreiben kiinDen. <Fiir mich weren auch Aus-l l indcr okr l . rber die q ol len 5re h icr nichr. \ or einpaar Jahren, davon erz:ihlcn sie heuae noch, warder ilteste Sohn des Nordkorea-Diktators KimJong

da, iln.euren <Y>-Soapland. Eiftrmit celd, deres auch ausgeben wollte. .Der h:itte lieberzu mtrkommcn sollen", lacht Rike. Natiirlich wird siezuriickgehen irgendwann, n1itviel celd in def Ta-sche, natiirlich wird sie heiraten, ein guterMannu nd x r ndcr gehr;reI in ih re Irgr r iunre. wenn sieerst n1al fertig isr mit Yoshiwara, diesem Nie-mandsland mit den vergessenen Heuserzeilen.

ceisha ist €in Job. Schitn, aber hafiAufhalbem Weg zum Sensoji und doch Welten vonihm enrfernL rnalr \or ie ih ren Mund ger,rde zu ei-nerkleinen roten Kircche. WirBchafrswissenschaf-aen hat sie studiert, und manchmal hOrt sie nock-musik, su rft im lnternet od erschreibrsMs anihreFreundinnen. Bevorsie sich am Nachmitrag n eFnem kleincn o( i l r -Hrus h inier der Kororoidori ineincn Schmetterling der Nacht verwandelt. Mitprechtigem Kimono und weissem cesicht. Norieisteineceisha,wieschonihr€Mutterurdcross-mutter. Ei[e Frau, zu deren ceheimnissen ihr ce-burtsjahr gehijrt, dcnn <eire ceisha hat kein Al-ter". Die Zeitcn, in dener eine ceisha mir ihren'Sc\$e'rern - unrerder Knure ihrer Okrsal l ,einerArt Zichmutter in der Okiya lebte, sind lrngst!ergrnSen. Norie Lrnd ihre Kol leginnen leben i leigenenWohnulgen urdkommen vorden Enga-gements nur zum Umziehen in das ceisha-Haus.<Marchmal ft:gt mich ein auslindischer Kurde,obichdamalsvonmeinenElternverkauftwurde>,amiisiertsiesich. Die meisten Okiyas habeD heutewebsites, u1rd die M:dchen bewerben sich iiberslnterner. Cei\ha rsr einJob. Schbn,;bcr hrrr . Undleider\ ie l Tu <elten ge\\ orden.- JgaTeeh:ru'er mirGeishas weist der Vergliigungsfiihrer vo1r rs69noch fiir Asakusas Tempelbezirhaus, die ceisha-vercinigung sdftete sogar die grosse Steinlateflream Sensoji, verziert mit den Namen dcr edlen Da-nren.Heutes ind he im <Lenh,n> d . r^ f f i? iF l l ? , r

stindigen Geisha-Agentur iu Asakusa, nur nocheinundfiinfzig ceishas registriert, vierzig davon.trbciLen L . : rchl ich r l ' e),quisi te UnLerhr lrer in-

l ' , r5t schon Abend't i rnmung in dtr Nr|Jmi.e.Die Farben leuchten ein bisschel bunter jetzt,Schulmrdchen probieren kichernd cummimas-ker rni t Pol i r ikerB$ichrern rn. l ( inder behBern cinen Stand mitReiscrackern. Die alte HureAsakusalacht noch einnal auf. Schau. mich an, ruft sie hei-ser ich habe alles, was ihr wollt, alles, alles, atles. Siedreht i ich urd rrnTr und rch$ rnk ein $enig. derSchurd lirmt und der Kitsch schreit.

Die Rollliiden ranern herunrer. DunLelhcit triibrdie trrben ein. \or ie grei fr ach ih rrr Sh.rmi(en.Vrno br i ihr ( ich selbsr einen lerTrcn Kaffee, beiden ondos sitzensie derwcil vor einem dampfen-den Topf mit weissem Reis uDd vor eingelegtemGemiise, Tofu ulrd Saba, Makrelc. A1n Rox undzwischen den Pachinkohallen klauben ein paarObdachlose ihre lappkartons zusammenj mit de-nen siesich spater in denArkadeneine geschiitzreBeLr(L]tL bruen $ erdcn. Die Krrnon empningL ih-relerzien BesLlcher; mir den Hindfn wi kel l . iesich den weihrauchvors cesicht, wo er g€genlal-ten helfen und fiir einen klaren Kopfsorgensoll."Es heissb, sagt der Mann am Ticketverkauf desKabuhi-Theaters, .dass die hlcine Statue im Tem-pcl in Wirklichkeit schon seit Jahrhunderen ver-:chuunde| l i , t . Keiner wcis< dJs so genru inAsd-l(usa. Ulrd vie]leicht will es auch keiner so genauwissen.SolangemorgeneinneuerTagist.Mitbun-ten Stinden voller duf.ender Kaminariokoshi, Auf-tr;gen fiir neue handbenelte Laternen, feinge-schliffene Schercn, seidige cetas. Mit grellbunrenKabulii-cesichtern auf den Baihnen und lirmen-der Achterbahn im Hanayashiki. Mit spass, rachcn,Leben. UndeinemmachtigenseDsoji,der imLichtder Tokyoter Sonne leuchtet. I

e Ar nad i l io rd lc r japu isdr rHo-.ock, dcrvo. Mi.ncm wie lr.uenbnncllcn Anli$en eetr.gen wei.led

'N4I4!I]IL(l;ch "!luDcivilh.. llerschafdiPar l i rcs idcnz ioderN i ih rdes ,s€n. ru fd . fcn cdeode s ich e iner derf n vergniigunsspana crablierre, d*heureunrf dicscD Nanrcr ncsrud

Bud.lhGmus, di€ hcrtc nurnod, inknl..Binn., Lros md (rnrbod5chabreit* i$. Der Hinalana suddlrisr sirhr nkhr in , Bodhisattwa, sorn in Arhrt (srnst{rir <dcr lvii rd igc,!n bu.ldhistis.hen HciliecD, dcr zuz€itenlrlijnmgc ans!hi!.

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m friiher Morge! ilr eilrerShoppitgstrasse inAsakusa.

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Dcf Hamyashikivergniigurgspark im zentrun) vorAsekusa. Hinten rechts dersensojiurddiefiinfsrdckigePagode.Asakusaliegr ir

一〇

〓毒.一́一一一

・ケ・

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