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DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl Rekrutierung: Warum, wen, woher und wie? Martin Bickl Mathias Diederich International Office Goethe-Universität Frankfurt [email protected] [email protected] DAIA-Jahrestagung 2010 Berlin 6. März 2010

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Page 1: DAIA-Jahrestagung 2010Mathias Diederich, Martin Bickl Rekrutierung: Warum, wen, woher und wie? Martin Bickl Mathias Diederich International Office Goethe-Universität

DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Rekrutierung:Warum, wen, woher und wie?

Martin BicklMathias Diederich

International OfficeGoethe-Universität Frankfurt

[email protected]@em.uni-frankfurt.de

DAIA-Jahrestagung 2010

Berlin

6. März 2010

Page 2: DAIA-Jahrestagung 2010Mathias Diederich, Martin Bickl Rekrutierung: Warum, wen, woher und wie? Martin Bickl Mathias Diederich International Office Goethe-Universität

2DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Gliederung

Warum?Rahmenbedingungen und Hochschulspezifika

Wen?Interne Marktforschung

Woher?Externe Marktforschung

Wie?Kanäle und Instrumente

Wie weiter?Erfolgskontrolle

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3DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Warum rekrutieren?Durch Rahmenbedingungen gefördert

• Reform der Hochschullandschaft(en)• Schaffung einer Konkurrenzsituation• HS zunehmend für eigene Finanzierung verantwortlich

Von HS aktive betrieben, um• Wissenschaftlichen Nachwuchs zu gewinnen• Qualität/Passung der ausländischen Studierenden erhöhen• Fächervielfalt zu bewahren (und Studiengänge „aufzufüllen“, die ansonsten schließen

müssten)• Studiengebühren zu erwirtschaften

Rekrutierung steht in Wechselwirkung mit anderen Maßnahmen der Internationalisierung wie Austausch, Forschungszusammenarbeit, Alumni und allgemeiner Imagepflege.

Rekrutierung ist nur eine von vielen Werbemaßnahmen einer HS Abstimmung mit anderen Bereichen notwendig.

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4DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Grundsätzliche Überlegungen einer Hochschule

• Welche Art von Hochschule sind wir?

- forschungsintensiv / praxisorientiert

- groß / klein

- Volluni / spezialisiert

- großstädtisch / ländlich

• Was wollen wir?

- Nobelpreise gewinnen?

- Nachwuchs für die regionale Wirtschaft ausbilden?

- Entwicklungshilfe leisten?

- ...... Wer sind wir? (auf dem Papier / in unserem Selbstverständnis)

Brauchen/wollen wir eine aktive Rekrutierung, was sind ihre Ziele, und was sind wir bereit zu investieren?

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5DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

„Warum sollen wir uns das antun?“ Reaktionen aus der Hochschule

„Die Qualität unserer Studiengänge spricht für sich, wir brauchen kein Marketing“

„Wir kriegen eh schon so viele Bewerbungen und die Auswahl ist schwierig genug. Warum sollten wir Geld investieren, um uns noch mehr Bewerber aufzuhalsen?“

„Unsere Ausländer brechen doch fast alle ab. Warum sollten wir um solche Leute werben?“

„Für unsere Studiengänge gibt es im Ausland keine Nachfrage.“

Man ist also ganz schnell

in einer (nötigen) Grundsatzdiskussion

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6DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Goethe-Universität Frankfurt

1914 von Frankfurter Bürgern gegründet

Volluniversität (alles außer Ingenieurwiss. und Kunst/Musik)

Forschungsintensiv, drei Exzellenzcluster

36.000 Studierende

21% aus dem Ausland

davon gut die Hälfte Bildungsausländer

Schwundquote unter Bildungsausländern: 60%

International Office: 12 Mitarbeiter (VzÄ), davon 1 im Recruiting

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7DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Der Kuchen wird größer ...

Quelle: Brandenburg (CHE-Consult) 2010 nach British Council und IDP

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8DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

... und kleiner!

Quelle: Brandenburg (CHE-Consult) 2010 nach www.wissenschaft-weltoffen.de

Bildungsausländer-Studienanfänger in Deutschland

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9DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

„Wer passt hier rein?“ oder„Wen wollen wir woher rekrutieren?“

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10DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Interne Marktforschung I- Besuche in Fachbereichen und Graduate Schools I

- „Angebot und Nachfrage“

- Idealprofil des ausländischen Studierenden

- Status Quo Ausländerstudium / Gründe für Erfolg und Misserfolg

- Angebot an Studiengängen (Unterrichtssprache, Kernkompetenzen, Alleinstellungsmerkmale, Auslastung?)

- Betreuungsangebote (Auslandsbeauftragter, soft skills, buddy program, Hilfe f. Praktika, Jobs etc.)

- Forschungsschwerpunkte

- Stipendien

- Kooperationen

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11DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Interne Marktforschung II

Besuche in Fachbereichen und Graduate Schools II

Außendarstellung

- Web, Print

- Pressearbeit

- Ranking

- Alumnivereine

- Zeugnisübergaben

- (Infoveranstaltungen, Messeauftritte)

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12DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Externe Marktforschung I

- Länderstudien zur Attraktivität deutscher Universitäten allgemein

- (Quellen: DAAD, CHE-Studie u.a.)

- Parameter:- 1. Demografie

- 2. Sprachkenntnisse (Sprachkursangebote), Affinität zu Deutschland

- 3. fachliche Voraussetzungen

- 4. Auslandserfahrung

- 5. finanzielle Voraussetzungen, Ressourcenlage

- 6. Stellenwert von Bildung / Vorhandensein eigener Bildungsangebote u. Kosten

- 7. Infrastruktur (techn. / Vertretungen)

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13DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Externe Marktforschung II

- Länderstudien zur Attraktivität der Goethe Uni Frankfurt

- Dialog mit ausländischen Studierenden u. Mittlern vor Ort

- International Student Barometer- Eigene Umfragen- Gespräche mit Tutoren, Organisatoren des Studienkollegs, von Sommerkursen...- Gespräche mit Ausländervereinen, Firmen

- Analyse von internen Statistiken zum Ausländerstudium

- - Abbrecherzahlen- Welche Ausländer studieren welche Fächer (inkl. Tendenzen) -

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14DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Kanäle und Instrumente

Wenig Erfahrung in Frankfurt, deshalb Beispiel aus Durham

Einsatz von Instrumenten und Kanälen landes- und situationsabhängig

Instrumente• Informationsmaterial: Broschüren, CDs, Website• Messen (mit und ohne Vorauswahl der Besucher)• Telefonanrufe• Allgemeine PR/Presse

Kanäle• Direkt• Agents• Regierungsstellen

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15DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

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et

Instrumente situationsabhängig

Interested in your country

Want to study a course that you offer

Have the necessary formal quals

Have knowlegde, skills and motivation

Have the money

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APPLICATION

Offer

Acceptance

800 students ENROLLING at your institution

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16DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Wie weiter: Ergebniskontrolle

Bsp. Stückkosten-Analyse

Effektivität von Rekrutierungskanälen

Kosten pro angeworbenem Student (Durchschnitt pro Land)

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17DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Wie weiter: Ergebniskontrolle

Effektivität der Rekrutierungskanäle

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18DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Wie weiter: Ergebniskontrolle

Durham Landesdurchschnitt

Bewerber, die eine Zusage erhielten

48% 62%

Von den zugelassenen Bewerbern schrieben sich ein

21% 22%

Zahlenverhältnis Bewerber - Einschreibungen

10% 13%

Konzentration auf Phase zwischen Bewerbung und Einschreibung- Antwortzeit verkürzt von 32 auf 8 Tage-„Callathon“- Visa Officer

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19DAIA-Jahrestagung 2010 Mathias Diederich, Martin Bickl

Weiterführende Literatur

http://www.gate-germany.de/ (Konsortium Hochschul-Auslandsmarketing)

www.wissenschaft-weltoffen.de (Datenbank von DAAD und HIS)

http://www.idp.com/research/main.aspx (Research Unit, IDP Education Australia)

Bode, J.; Jäger, G. W.; Koch, U.; Ahrberg, F. S. (2008), Instrumente zur Rekrutierung internationaler Studierender. Ein Praxisleitfaden für erfolgreiches Hochschulmarketing. Bertelsmann (= Band 1, Schriftenreihe Hochchulmarketing, GATE-Germany)

Brandenburg, U.; Carr, D.; Donauer, S.; Berthold, C. (2008), Analysing the future target countries for German HEIs. (= CHE Working Paper 107) (gibt‘s auf der CHE-Website)