das geschäftsmodell von flixbus

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Das Geschäftsmodell von Flixbus Beschreibung, Value Proposition Canvas , Business Model Canvas , Patterns gemäß dem St. Gallener Business Model Navigator V 1.0, 8.5.2017

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Page 1: Das Geschäftsmodell von Flixbus

Das Geschäftsmodell von

FlixbusBeschreibung, Value Proposition Canvas, Business Model Canvas, Patterns gemäß dem St. Gallener Business Model Navigator

V 1.0, 8.5.2017

Page 2: Das Geschäftsmodell von Flixbus

Geschäftsmodell – FlixBus

Fakultät für Informatik (E-Business Sommersemester 2017)

08.05.2017 Betreuer: Prof. Dr. Michael Gröschel

Gruppe 1: Axel Herbstreith, Dennis Horvat, Tim Wesemeyer,

Marcel Kissel, Michael Sattel, Nicolas Schmitt

Page 3: Das Geschäftsmodell von Flixbus

Inhaltsverzeichnis 1. Über das Unternehmen .................................................................................................................................................................................................................. 3

2. Value Proposition Canvas ............................................................................................................................................................................................................... 4

3. Business Model Canvas (Geschäftsmodell) .................................................................................................................................................................................... 8

4. Einordnung des Geschäftsmodells ............................................................................................................................................................................................... 12

4.1. Allgemein Geschäftsmodelle ................................................................................................................................................................................................ 12

4.2. Geschäftsmodell-Patterns für FlixBus .................................................................................................................................................................................. 12

5. Annahmen und Offene Punkte ..................................................................................................................................................................................................... 15

6. Vorschläge zur Erweiterung des Geschäftsmodells ..................................................................................................................................................................... 15

7. Snack Content ............................................................................................................................................................................................................................... 16

8. Gesamtbewertung ........................................................................................................................................................................................................................ 16

Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................................................................................................................................... 17

Quellenangaben ................................................................................................................................................................................................................................... 17

Anhang Personas

Page 4: Das Geschäftsmodell von Flixbus

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1. Über das Unternehmen FlixBus wurde 2011 gegründet 1. Damals lief das Unternehmen noch unter

dem Namen GoBus, welcher 2013 in den aktuellen Namen umgeändert

wurde 2. Hinter der Marke FlixBus steht die FlixMobility GmbH 3, welche

durch diverse Übernahmen und Fusionen einen Marktanteil von ca. 80%

(Deutschland) an sich nimmt.

FlixBus ist ein Anbieter von Fernbuslinien innerhalb von Deutschland und

Europa. Seit der Liberalisierung des Fernbusmarktes Anfang 2013 4, hat sich

die Anzahl der Fahrgäste, die Fernbusse nutzen, jedes Jahr vervielfacht 5.

Dominiert wird der Fernbusmarkt in Deutschland von der FlixMobility GmbH,

die hinter der Marke FlixBus steht. Entstanden ist die Branchengröße aus der

Fusion der Branchenführer MeinFernbus (Marktanteil: 46%) und FlixBus

(Marktanteil: 29%) 6, die den Fernbusmarkt bereits seit 2013 durch ihre

extrem niedrigen Preise bereinigen und sich so etablieren konnten. Mitte

2016 unterwarf sich Postbus, der letzte ernstzunehmende Wettbewerber

von FlixBus, dem Branchen-Giganten 7. So ist die FlixMobility GmbH nun der

Quasi-Monopolist bei Fernbus-Reisen. Doch FlixBus kooperiert nicht nur mit

inländischen, sondern auch ausländischen Unternehmen. So arbeitet FlixBus

beispielsweise seit Mai 2016 mit dem polnischen Fernbusunternehmen

PolskiBus.com zusammen, um das Angebot für Reisen in und nach Polen zu

verbessern. FlixBus selbst verfügt über keine eigene Bus-Flotte, mit der

Ausnahme eines einzigen Busses, sondern bietet lediglich ein Markendach

für ca. 250 Busunternehmen, die im Auftrag von FlixBus das Liniennetz

bedienen. Diese nutzen ca. 1000 Busse für den Fernbusverkehr und

bedienen 246 verschiedene Linien 8. Das Unternehmen selbst entwickelt nur

das Netz, organisiert den Betrieb und stellt eine Plattform für die

Ticketbuchungen bereit. Durch die extremen Dumpingpreise, die FlixBus zur

Marktbereinigung einsetzte, hat das Unternehmen bis heute die

Gewinnschwelle nicht erreicht. So weist die zuletzt veröffentlichte Bilanz von

2015 einen Jahresfehlbetrag von 10 Millionen Euro aus (Bundesanzeiger).

Erwerben kann man die Reisetickets entweder digital per App oder

Webseite. Allerdings ist der Kauf auch analog möglich, denn die Tickets

werden in Reisebüros, in den meisten ZOBs, in eigenen FlixBus-Stores oder

in den dementsprechenden Bussen verkauft.

Page 5: Das Geschäftsmodell von Flixbus

4

2. Value Proposition Canvas

Abbildung 1: Value Proposition Canvas

Page 6: Das Geschäftsmodell von Flixbus

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Customer Jobs

Das primäre Ziel der Kunden von FlixBus ist es so günstig wie möglich von

Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Hierbei soll den Reisenden eine sichere

und stressfreie Fahrt geboten werden. Das Angebot von FlixBus richtet sich

dabei an alle Leute, die gerne reisen, das bedeutet sowohl junge als auch alte

Menschen aus allen Schichten gehören zur Zielgruppe des Unternehmens.

Exemplarische Beispiele der Zielgruppe befinden sich im Anhang dieser

Ausarbeitung. Die ausgearbeiteten Personas sollen dabei einen Einblick in

die Kundengruppen von FlixBus liefern. Egal ob es sich bei einer Reise mit

FlixBus um eine Geschäfts-, Familien- oder Urlaubsfahrt handelt, der Kunde

hat während der Fahrt dauerhaften Zugang zu einem

Entertainmentprogramm mit kostenlosem WLAN und kann somit während

der Fahrt entspannen oder auch arbeiten.

Des Weiteren können Kunden mit dem von FlixBus angebotenen

„FlixCharter“ einen Bus inklusive Fahrer für Vereins- oder Gruppenreisen

mieten. Dadurch wird ermöglicht, dass auch Schulausflüge oder

Firmenreisen kostengünstig und komfortable durchgeführt werden können.

Nachdem FlixBus im August 2016 den Konkurrenten „Postbus“ übernommen

hat 7, wird neben dem Personentransport ebenfalls das Versenden von DHL-

Paketen mit Hilfe des Fernbusses evaluiert. Hierfür wird die Strecke zwischen

Berlin und Hamburg für den Express-Transport von Paketen ausgetestet.

Somit expandiert das Unternehmen weiterhin und stärkt seine Position auf

dem Markt durch die Gewinnung neuer Zielgruppen.

Pains

Mit Bezug auf die Customer Jobs gibt es jedoch auch negative Aspekte, die

beim Reisen auf den Kunden zukommen können. Häufig sind alternative

Anbieter wie die Deutsche Bahn oder andere Fernbusunternehmen um

einiges teurer und verspäten sich zudem oftmals. Außerdem werden nur

wenige Direktverbindungen angeboten, wodurch häufiges Umsteigen und

lange Wartezeiten vorprogrammiert sind. Dabei werden meist auch die

Folgeanschlüsse nicht eingehalten, sodass bei Reisenden ein hoher

Zeitverlust entsteht. Bei aufkommenden Problemen gibt es dann leider nur

selten einen direkten Ansprechpartner vor Ort, der einen schnell über

alternative Anschlüsse informieren könnte. Des Weiteren bieten die

Reiseunternehmen nur wenige Reiseverbindungen bei Nacht an, was den

Kunden in seiner Flexibilität einschränkt. Bei vielen Anbietern hat man

außerdem keine Sitzplatzgarantie, was zur Folge haben kann, dass man bei

der Reise mehrere Stunden stehen muss und sich nicht wirklich entspannen

kann.

Gains

Das zuvor genannte Reiseangebot von FlixBus bietet den Kunden viele

Vorteile, wodurch sich das Unternehmen stark von der Konkurrenz abhebt.

Der größte Nutzen für den Reisenden ergibt sich dabei durch das günstige

Reisen und dem damit verbundenen Sparen von Geld. Außerdem ist es

möglich sehr viele Ziele mit Direktverbindungen zu bereisen, sodass man

auch Kleinstädte und weitere Reiseziele, die von anderen Reiseanbietern

nicht angefahren werden, erreichen kann. Dabei muss der Kunde nicht

umsteigen, was bei Bahnfahrten häufig der Fall ist, wodurch Zeit eingespart

wird. Des Weiteren wird in den Bussen Verpflegung und ein stabiles WLAN

angeboten, was ein gesteigertes Wohlbefinden des Kunden erzielt und dem

Reisenden unterwegs eine gute Erreichbarkeit ermöglicht. Durch das Reisen

mit dem FlixBus wird kein eigenes Verkehrsmittel benötigt wodurch vor

allem in größeren Städten, die lange Suche nach einem Parkplatz erspart

bleibt. Zudem kann der Kunde während der Fahrt neue Leute kennen lernen

und somit Bekanntschaften schließen.

Page 7: Das Geschäftsmodell von Flixbus

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Gain Creators

Die Vorteile, die FlixBus seinen Kunden ermöglicht, werden über

verschiedene Aktionen und Angebote erreicht.

Dies beginnt bei der umfangreichen Ausstattung der Busse mit

beispielsweise integriertem Entertainmentprogramm, das viele Filme und

Serien bietet und eine stabile Internetverbindung über kostenloses WLAN

zur Verfügung stellt. Zusätzlich wird in jedem Bus ein Snack- und

Getränkeverkauf angeboten, sodass die Kunden auch während der Fahrt

günstig an Essen und Getränke kommen. Des Weiteren werden die Tickets

bei FlixBus zu äußerst günstigen Preisen angeboten, die häufig kaum zu

unterbieten sind. Mit Hilfe von Frühbucherrabatten und Gutscheinaktionen

kann der Kunde mit sehr wenig Geld viele Orte und Städte bereisen.

Diesbezüglich stehen sowohl in Deutschland als auch in Europa durch ein

umfangreiches Streckennetz sehr viele Reiseziele zur Auswahl, wobei auch

kleinere Städte per Direktverbindung mit FlixBus erreicht werden können.

Mit der Buchung eines Tickets stehen dem Kunden automatisch ein

garantierter Sitzplatz und die Mitnahme von drei Gepäckstücken zu. Dabei

können außerdem Fahrräder und Skiausrüstung mit dem Fernbus

transportiert werden. Über einen kleinen Zusatzbeitrag können Kunden

außerdem einen Teil zum Umwelt- und Klimaschutz über die Kompensation

der Emissionen beitragen.

Pain Relievers

Die Sorgen und Mühen der Kunden werden bei FlixBus durch ein

umfangreiches und attraktives Angebot behandelt. Hauptsächlich spielt

dabei die sehr geringen Fahrtkosten eine große Rolle, da Kunden nicht mehr

auf die teuren Alternativen zurückgreifen müssen. Des Weiteren werden

viele Direktverbindungen angeboten und sollte man doch einen

Anschlussbus erwischen müssen wartet dieser eine gewisse Zeit. Des

Weiteren ist es möglich bei Nacht zu fahren und der Kunde hat durch die

Ticketbuchung einen garantierten Sitz- bzw. Schlafplatz. Sollte es dennoch zu

Verspätungen kommen bekommt man regelmäßige Auskunft per SMS und

wird bei Verzögerungen benachrichtigt. Bei Problemen kann man immer mit

dem Service-Personal vor Ort an den Haltestellen oder mit dem Busfahrer

reden und Auskunft erhalten. Die komfortablen Busse bieten neben einem

bordeigenen WLAN auch großräumige Transportflächen für Fahrräder und

Ausrüstungen.

Products & Services

Um die momentane Führung am Markt weiter auszubauen und die Wünsche

der Kunden dauerhaft zu erfüllen, baut FlixBus sein Angebot stetig aus. Zu

Beginn bot das Unternehmen zunächst Reisen innerhalb Deutschlands an,

wobei mittlerweile Ziele europaweit mit den Bussen von FlixBus erreicht

werden können. Die Busse sind dabei auf die Bedürfnisse der Kunden

angepasst und umfangreich ausgestattet. Jeder Bus verfügt über geräumige

Sitze mit viel Beinfreiheit und Steckdosen für die Stromversorgung während

der Fahrt. Außerdem gibt es ein Entertainmentprogramm mit Serien und

Filmen an Board der Busse und eine Internetanbindung über das kostenlose

WLAN. Des Weiteren werden Snacks & Drinks im Bus angeboten und es steht

eine Toilette zur Verfügung. Die Kunden können ihre Bus-Tickets ganz

einfach über die FlixBus-App oder Online über die Webseite buchen,

stornieren oder umbuchen. Wenn ein Kunde ein Ticket erworben hat, stehen

ihm automatisch die Mitnahme von drei Gepäckstücken und ein garantierter

Sitzplatz zu. Zusätzlich zum Gepäck können außerdem Fahrräder und (Ski-)

Ausrüstung mit dem Bus transportiert werden. Um die Kunden dauerhaft

aktuell zu halten und über neue Aktionen zu informieren gibt es einen

Newsletter, der Kunden per Mail zugesendet wird. Unter anderem bietet

Page 8: Das Geschäftsmodell von Flixbus

7

FlixBus seinen Kunden neben den sehr niedrigen Preisen auch

Rabattaktionen (bspw. Frühbucherrabatt) und Gutscheine. Des Weiteren

wird das Angebot stetig mit neuen Reisezielen in Deutschland und Europa

ausgebaut, wodurch das große und dichte Streckennetz von FlixBus

weiterhin erweitert wird. Durch die vielen Reiserouten können Kunden somit

auch Kleinstädte, die mit alternativen Reisemöglichkeiten nicht erreicht

werden können, bereisen. Neben dem Liniengeschäft bietet das

Fernbusunternehmen unter anderem mit „FlixCharter“ eine Busvermietung

inklusive Fahrer an. Somit können bspw. Vereine, Clubs oder Schulklassen

ihre Ausflüge mit FlixBus günstig und entspannt durchführen.

Page 9: Das Geschäftsmodell von Flixbus

8

3. Business Model Canvas (Geschäftsmodell)

Abbildung 2: Business Model Canvas

Page 10: Das Geschäftsmodell von Flixbus

9

Im Folgenden wird auf die einzelnen Segmente des Business Model Canvas

eingegangen. Als Customer Segments haben wir insbesondere die niedrigen

und mittleren Einkommensschichten identifiziert. Dazu zählen Schüler,

Studenten und teilweise auch die Senioren sowie junge Familien. Durch

zahlreiche Direktverbindungen erreicht FlixBus außerdem Geschäftsleute

und Pendler. Vereinen und Clubs wird durch FlixCharter die Möglichkeit

geboten, ganze Busse anzumieten.

Um eine gute Beziehung zu den Kunden (Customer Relations) zu

gewährleisten, nutzt FlixBus Rabattaktionen, Newsletter sowie Social Media.

Über einen umfangreichen Service vor Ort, Umfragen per E-Mail sowie über

eine Service-Hotline, welche rund um die Uhr verfügbar ist, können die

Kunden nicht nur Informationen über aktuelle Verbindungen einholen,

sondern auch persönliches Feedback geben.

Die Kommunikation (Communication Channels) mit FlixBus-Kunden erfolgt

vorwiegend online über die firmeneigene Webseite und die FlixBus App.

Auch über Social Media erreicht das Unternehmen seine Kunden. FlixBus ist

auf Facebook, YouTube, Instagram, Twitter und mehr präsent, veranstaltet

Gutschein- und Rabattaktionen, hält den Kunden auf dem neusten Stand und

beantwortet Fragen.

Außerdem wird über eine Telefon-Hotline Ticketverkauf und Kundenservice

angeboten. Reisebüros und Urlaubsagenturen stellen einen zusätzlichen

Vertriebskanal dar.

Weitere Kanäle werden für Newsletter (E-Mail), Verspätungsticker (SMS)

und Werbung (TV) in Anspruch genommen.

Das auffällige Design der Busse zieht ebenfalls die Aufmerksamkeit

potentieller Kunden auf sich.

Durch die einfache Fahrplanauskunft und Ticketbuchung über die FlixBus-

App und Webseite ergibt sich Mehrwert für den Kunden (Value Proposition).

Dank dem dichten Streckennetz und den vielen Direktverbindungen rund um

die Uhr kann der Kunde entspannt und flexibel reisen. Zudem kann der

kostenlose WLAN-Zugang während der Fahrt 9 zum Arbeiten oder für das

hauseigene Entertainment-Programm genutzt werden. Außerdem bietet

FlixBus das Ticket zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis an, wodurch der

Kunde Geld sparen kann. Des Weiteren bietet FlixBus den Kunden die

Möglichkeit über FlixCharter in ganzen Gruppen zu verreisen.

Um die aktuelle Marktposition aufrechtzuerhalten sind einige grundsätzliche

Aufgaben (Key Activities) für FlixBus unabdingbar. Hierzu gehören die

Erschließung und Aufrechterhaltung von Partnerschaften zu Subunter-

nehmen sowie das Festhalten an den günstigen Preisen. Desweitern muss

das Unternehmen weiter expandieren und durch Online/Offline Marketing

neue Kunden gewinnen, Bestandskunden halten und diese mittels

attraktiven Angeboten zu einer häufigeren Nutzung bewegen.

Damit FlixBus den Kunden dieses umfangreiche Angebot bieten kann, sind

einige Ressourcen (Key Resources) ebenfalls unverzichtbar. Hierzu zählen in

erster Linie die Partnerfirmen und deren Busfahrer, welche die Fahrten für

FlixBus durchführen. Mindestens ebenso wichtig sind die eigenen

Mitarbeiter, welche sich um Marketing, Vertrieb, Kundenservice sowie um

die Instandhaltung und Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur kümmern. Zu

den externen Ressourcen gehören die gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur

sowie vorhandene Bahnhöfe und Haltestellen.

Page 11: Das Geschäftsmodell von Flixbus

10

Wichtige Partner (Key Partners) von FlixBus sind die Bus-Subunternehmen,

welche in deren Auftrag die Fahrten durchführen. Innovationspartner, bei

welchen es sich um internationale Experten aus Hard- und Softwarebranche

handelt, unterstützen die IT-Abteilung von FlixBus um einen reibungslosen

Ablauf zu garantieren. Des Weiteren kooperiert FlixBus mit sog. Influencern.

Bei diesen handelt es sich um YouTuber, Instagrammer, Viner etc., welchen

FlixBus die Möglichkeit bietet mit Freunden kostenlos durch Europa zu

reisen. Im Gegenzug müssen diese FlixBus in ihren Content einbinden. Auch

Webseitenbetreibern bietet das Unternehmen mit ihrem Affiliate-Partner

Programm die Möglichkeit FlixBus-Werbung einzubinden. Klickt ein Nutzer

auf die Werbung und bucht über diese eine Fahrt, erhält der

Webseitenbetreiber eine Prämie. Um die Ticketverkäufe zu steigern, bietet

FlixBus auch Reisebüros die Möglichkeit Tickets zu verkaufen. Über

Werbeagenturen und Marketing-Kooperationen versucht FlixBus zudem

neue Kunden zu gewinnen und sich als Marktführer bei Fernbusreisen zu

etablieren.

Um die Revenue Streams zu optimieren wird ein dynamisches Preismodell

eingesetzt. Das bedeutet, dass Frühbucher das Ticket zu einem günstigeren

Preis erwerben können. Die Kunden bezahlen dabei für eine moderne

Ausstattung der Busse, kompetenten Personal, komfortable Sitze sowie das

Bereitstellen von Snacks und Getränken. Der Ticketverkauf ist die zentrale

Einnahmequelle von FlixBus. Rabattaktionen und Sonderpreise sind dabei

weitere Anreize zum Kauf des Tickets. Die Vermietung eines ganzen Busses

inklusive Fahrer über die Dienstleistung FlixCharter ist ein weiteres,

vorwiegend von Reisegruppen, Vereinen und Clubs genutztes Angebot,

welches jedoch den geringeren Teil der Einnahmen von FlixBus darstellt.

Momentan wird zudem eine neue Einnahmequelle über den Pakettransport

per Fernbus auf der Stecke zwischen Berlin und Hamburg erprobt.

Kunden des Unternehmens haben vielfältige Zahlungsmöglichkeiten.

Diesbezüglich bietet für die Bezahlung von Tickets aktuell Lastschrift,

Kreditkarte, PayPal, Sofortüberweisung, iDeal und PostFinance an 10.

Die Cost Structure des Unternehmens setzt sich wie folgt zusammen: Einen

Großteil der Kosten verursacht die Beauftragung der Subunternehmen.

Diese stellen den Bus, das entsprechende Fahrpersonal und sind für Wartung

und Reparatur der Busse verantwortlich. Der zweite große Kostenfaktor sind

die Personalkosten für IT und Marketing. Auch die Reisebüros erhalten eine

Provision, welche jedoch nur einen kleinen Teil der Kosten einnimmt, da

hierüber nur die Minderheit der Kunden bucht.

Um die Revenue Streams und die Cost Structure näher zu beschreiben, wird

im Folgenden das Modell für die Einnahmeregelungen zwischen FlixBus und

Partnerunternehmen erläutert.

FlixBus behält 26% des Ticketpreises. Den Partnerunternehmen, welche Bus

und Fahrer stellen, werden 1,10€ pro Fahrtkilometer garantiert. Wird dieser

Betrag durch den Anteil der 26% der Ticketverkäufe von FlixBus übertroffen,

bekommt FlixBus den Überschuss. Wird im Gegensatz diese Summe der

1,10€/km nicht durch den Anteil an den Ticketverkäufen erreicht, erhalten

die Busunternehmer den Rest des nicht gedeckten Betrages der 1,10€/km

als Darlehen 11.

Kurz gesagt ist der USP von FlixBus, auf Basis eines umfangreichen

Streckennetzes sehr günstige Direktverbindungen zu Zielen in ganz Europa

zu ermöglichen. Dies beruht auf der nachfragegesteuerten Preisfindung,

welche durch komplexe Algorithmen berechnet wird. Diese ermöglichen

anhand von Nachfrage und Auslastung der Linien „immer den besten Preis

zu finden“ 12.

Page 12: Das Geschäftsmodell von Flixbus

11

Die Abgrenzung von anderen Fernbusunternehmen erreicht FlixBus vor

allem durch das dichte und weite Streckennetz, welches angeboten wird.

Durch die Vielzahl an Linien (433 in Europa) bietet FlixBus das größte

Angebot an Fahrten in Deutschland und Europa an. Mit seinen 433 Linien

bietet FlixBus das umfangreichste Fernreisen-Angebot aller deutschen

Fernbusunternehmen an 13.Dies spiegelt sich auch in einem Marktanteil von

ca. 80% in Deutschland wider 14.

Ein weiterer, ernst zu nehmender Konkurrent für FlixBus ist die Deutsche

Bahn. Diese bietet ebenso ein weitreichendes Streckennetz an, dessen Ziele

jedoch häufig schneller erreichbar sind. So gelangt man mit dem Zug in ca.

vier Stunden von Frankfurt/Main nach Berlin, wofür man bei FlixBus

ungefähr sieben Stunden einplanen muss. Für diese Geschwindigkeit muss

der Kunde jedoch auch bezahlen. Die Ticketpreise der Deutschen Bahn sind

meistens erheblich teurer als eine Fahrt mit dem FlixBus, in welchem der

Fahrgast grundsätzlich auch eine Sitzplatzreservierung erhält.

Billigfluggesellschaften wie Ryanair bieten ebenfalls schnelle und günstige

Reisemöglichkeiten innerhalb Europas an, diese beiden Vorteile werden

jedoch durch einen kleineren Zielekatalog und zeitlich eingeschränkte

Flugmöglichkeiten begrenzt. Des Weiteren sind Flughäfen schwieriger zu

erreichen und seltener als Busbahnhöfe. Dies schränkt die Reiseflexibilität

erheblich ein. Die Gepäckmitnahme wird bei Fluggesellschaften durch

zahlreiche Regelungen eingeschränkt und oftmals auf ein kostenfreies

Gepäckstück mit festgelegten Maßen limitiert. FlixBus punktet im Gegenzug

mit bis zu drei kostenlosen Gepäckstücken pro Fahrt und Fahrgast, ohne

komplizierte Gepäckaufgabe.

Page 13: Das Geschäftsmodell von Flixbus

12

4. Einordnung des Geschäftsmodells

4.1. Allgemein Geschäftsmodelle

Mit Geschäftsmodellen werden die logischen Zusammenhänge und

Funktionsweisen eines Unternehmens beschrieben. Damit einbezogen sind

unter anderem auch das Erwirtschaften von Gewinnen und das Erzeugen von

einem Mehrwert für Kunden. Zu beachten ist, wie in folgendem Zitat

beschrieben, dass Unternehmen so gut wie keine Geschäftsmodelle neu

erfinden, sondern sogenannte, schon bereits existierende "Patterns"

verwenden.

„90 Prozent aller neuen Geschäftsmodelle sind nicht wirklich neu, sondern

basieren auf 55 bestehenden Mustern. Kreatives Imitieren von

Geschäftsmodellen aus anderen Branchen befähigt Unternehmen, in der

eigenen Branche Innovationsführer zu werden. Wichtig ist hierbei das Prinzip

‚Kapieren geht vor Kopieren‘.“ 15

Die mitunter bekanntesten dieser Patterns sind folgende:

Subscription

Abonnieren von Dienstleistungen (Netflix, Spotify, etc.)

Razor and Blade

Rasiermesser und Klinge (das Grundprodukt wird sehr billig verkauft,

während das dringend benötigte Verbrauchsmaterial mit hohen

Margen verkauft wird)

4.2. Geschäftsmodell-Patterns für FlixBus

Unbundling Business Models:

Es gibt drei Business Typen, welche zusammen in einem Unternehmen

existieren können. Idealerweise werden sie voneinander getrennt, da somit

unerwünschte Konflikte vermieden werden. Die drei Typen sind:

Customer Relationship Businesses

Preise werden so niedrig wie möglich gehalten. Dadurch werden

Kunden gewonnen und gebunden. Zur Kundenbindung zählt

außerdem der gute Service (angenehme Fahrt und freundliches

Personal).

Product Innovation Businesses

FlixBus erweitert sein Produktportfolio. Kernaufgabe wäre nur das

Anbieten der Reise, jedoch wird dies durch kostenloses WLAN, die

Verwendung von Toiletten auf den Bussen und durch das Anbieten

von Snacks erweitert.

Infrastructure Businesses

Das Unternehmen mit Hauptsitz in München, besitzt selbst nur einen

Bus. Stattdessen werden Fernbuslinien geplant, konzipiert und

angeboten, welche wiederum von anderen Busfahrunternehmen

befahren werden. Außerdem stellt FlixBus die Plattform bereit, mit

der Tickets erworben werden können

FREE as a Business Model besagt, dass mindestens ein elementares

Kundensegment von einem kostenlosen Angebot profitieren kann.

Nichtzahlende Kunden werden durch einen anderen Teil des Business

Models oder durch ein anderes Kundensegment finanziert. FlixBus bietet

zwar kostenfreie Services an, wie die Nutzung von WLAN oder der FlixBus

Page 14: Das Geschäftsmodell von Flixbus

13

Mediathek, jedoch gibt es keine Kunden, die für die Busfahrt nichts bezahlen

müssen. Das Geschäftsmodell trifft also nicht auf FlixBus zu.

Darüber hinaus gibt es nach Alaa Moustafa das Open Business Model. Dieses

Geschäftsmodell basiert auf der Kooperation eines Unternehmens mit

externen Experten. FlixBus besitzt keine eigene Busflotte, sondern delegiert

diese Aufgabe an Busunternehmen weiter. Diese Vielzahl von

Busunternehmen ermöglichen das Befahren der Fernbusrouten, sowohl

innerhalb von Deutschland, als auch europaweit. So fährt das Unternehmen

PolskiBus (polnisches Busunternehmen - PolskiBus.com) für FlixBus

beispielsweise Ziele innerhalb von Polen an.

FlixBus bringt als Transportdienstleister viele unterschiedliche und

voneinander unabhängige Kundengruppen zusammen, lässt sie allerdings

nicht miteinander interagieren. Das Multi-Sided Platforms Pattern trifft

daher nicht auf FlixBus zu.

Ob das Geschäftsmodell The Long Tail zutrifft, lässt sich leider nicht

abschließend beurteilen, da zum Zeitpunkt dieser Ausarbeitung keine

detaillierten Fahrgastzahlen von FlixBus vorlagen. Jedoch ist davon

auszugehen, dass FlixBus auch Fernbusrouten anbietet, die für sich gesehen

unrentabel sind, da zu wenige Fahrgäste diese Strecke nutzen. Das

Unternehmen möchte aber mit Expansion und einem dichten Streckennetz

werben und bietet daher auch Fernbuslinien an, die man als Nischenprodukt

sehen kann. Das Pattern The Long Tail scheint daher zuzutreffen.

FlixBus nutzt auch das Pattern Aikido. Während die Deutsche Bahn ein

eigenes Schienennetz betreiben und pflegen muss, sowie die eigenen

Fahrzeuge, muss sich FlixBus um keine Infrastruktur kümmern. Gefahren

wird nicht auf der Schiene, sondern auf öffentlicher Verkehrsinfrastruktur

und die Busse gehören nicht FlixBus selbst, sondern den Busunternehmern.

Das Unternehmen wandelt also die Stärke der Deutschen Bahn ein eigenes

Streckennetz zu besitzen, in eine Schwäche um. Denn FlixBus muss keine

neuen Schienen verlegen um zu expandieren, zudem fällt die Anschaffung

und Wartung von Fahrzeugen nicht in den Verantwortungsbereich von

FlixBus.

Seit der Übernahme von Postbus durch FlixBus setzt das Unternehmen auch

auf das Geschäftsmodell Cross Selling.

Hiermit kann der Unternehmensumsatz gesteigert werden, ohne dass die

vorhandenen Ressourcen großartig erweitert werden müssen. DHL nutzt die

Fernbusse von FlixBus um einen Expresskurierservice zwischen Hamburg und

Berlin anzubieten.

Einen Anreiz für lange Treue schafft FlixBus vor allem durch die günstigen

Preise und das stetig wachsende Liniennetz. Zudem gibt es für

Bestandskunden regelmäßig Gewinnspielaktionen und Rabatte, die sie ca. 3-

4-mal im Monat erhalten. Dies entspricht dem Customer Loyality Pattern.

Buchungen von Fernbusreisen lassen sich nicht nur vor Ort oder im

Reisebüro durchführen, sondern auch über die Webseite bzw. mobile App

von FlixBus. Das Unternehmen stellt somit den Kunden, als auch den

Busunternehmern eine digitale Plattform zur Verfügung, die es ermöglicht

Tickets zu buchen, zu stornieren bzw. umzubuchen (Kunde) und im Bus

einzuchecken (Busunternehmen bzw. Busfahrer). FlixBus setzt daher auf das

Geschäftsmodell Digitalization.

Durch die digitale Plattform, die es den Kunden ermöglicht direkt die Tickets

via Webseite oder mobiler App zu buchen, fallen beim Verkauf die

Zwischenhändler weg. Zudem können Tickets auch direkt im Bus und am

Bahnhof gekauft werden. Sofern FlixBus die Tickets also direkt an die Kunden

verkauft, folgt dies dem Direct Selling Pattern. Da das Unternehmen seine

Page 15: Das Geschäftsmodell von Flixbus

14

Fahrscheine aber auch direkt in Reisebüros verkauft, ist das Pattern noch

nicht vollständig umgesetzt.

Bei E-Commerce erfolgt der Vertrieb der angebotenen Güter ausschließlich

per online-handel. Dies dient zur Transparenz und Kostenreduktion. Das

Unternehmen erspart sich umständliche Vertriebswege und kann sich auf

andere interne Prozesse konzentrieren.

In diesem Punkt trifft FlixBus nicht hundertprozentig zu. Zwar wird der

Großteil der angebotenen Bustickets per Webshop und App verkauft, jedoch

existieren auch eigene, wenige FlixBus Filialen, in welchen man besagte

Tickets erwerben kann. Hinzu kommen die Vertriebsstellen an ZOBs und der

direkte Verkauf vor Ort am Bus.

Das Geschäftsmodell des Franchisings besagt, dass der Besitzer des

Franchise den Markenname und das Produkt besitzt. Er gibt den

Markennamen mit dessen Verantwortung jedoch für die Verwendung von

ausgewählten Franchisenehmern frei. Diese können dann mit dem

Markennamen wirtschaften.

FlixBus betreibt Franchising in dem Sinne, da eine Vielzahl von

Busunternehmen für die Marke FlixBus fährt. FlixBus selbst plant nur die

Routen etc. und besitzt keine Busse. Deshalb gibt FlixBus den Markennamen

an Busunternehmen weiter, welche in deren Auftrag fahren. Allerdings – und

daher trifft dieses Modell nicht zu – verlangt FlixBus hierfür keine Gebühr.

Stattdessen werden die Busunternehmen pro gefahrenen Kilometer bezahlt.

Konzentriert sich die Wertschöpfung auf das Wesentliche und Notwendige

spricht man von No Frills. Diese Strategie besagt, dass man sich wirklich nur

mit dem Wesentlichen beschäftigen soll und Unnötiges weglässt. Dieses

Geschäftsmodell dient zur Kostenreduzierung, um somit Niedrigpreise zu

erzielen. Damit zielt No Frills auf eine Kundenzielgruppe mit wenig Kaufkraft

oder geringer Kaufbereitschaft.

Grundsätzlich bietet FlixBus wenig Zusätzliches an. Es gibt so z.B. keine

Möglichkeit zusätzliches Medienprogramm oder 1. Klasse Tickets zu

erwerben. Es lockt Kunden lediglich mit freiem WLAN und während der Fahrt

kaufbaren Snacks. Durch diese Reduzierung auf das Nötigste gelingt es

FlixBus enorm niedrige Preise anzubieten.

Da der Preis des Produkts nicht auf dem physischen Wert basiert, sondern

auf der wertvollen erbrachten Leistung in Form einer Dienstleistung, spricht

man hier von Performance Based Contracting. Durch spezifische

Fachkompetenz werden niedrige Produktions- und Wartungskosten eines

Produkts erzielt, welche auf niedrige Preise für den Kunden resultieren. Im

Fall von FlixBus bleibt das Produkt, also der mit der Busfahrt verbundene Bus,

Eigentum des Unternehmens bzw. Eigentum des Busunternehmens, welches

für FlixBus fährt.

FlixBus beteiligt sich an einer symbiotischen Gewinnteilung. Dies bedeutet,

dass es Gewinne an Partner auszahlt, welche an der erweiterten

Wertschöpfung teilnehmen. Dieses Geschäftsmodell Konzept betitelt man

als Revenue Sharing.

Page 16: Das Geschäftsmodell von Flixbus

15

5. Annahmen und Offene Punkte FlixBus war die letzten Jahre ständig im Wandel. Fusionen und Übernahmen

zur Markterschließung erweiterten das Geschäft von FlixBus kontinuierlich.

Das Streckennetz wurde weiter ausgebaut und die Anzahl der Fahrgäste stieg

rasant an. Daher ist die Beschaffung aktueller Informationen vorsichtig zu

handhaben. Bei der Recherche sollte unbedingt darauf geachtet werden,

dass die Infos auch den aktuellsten Stand repräsentieren. Ältere Quellen

sollten ausführlich geprüft werden.

Öffentliche Informationen darüber, wie viele Passagiere auf bestimmten

Strecken unterwegs sind, sucht man vergeblich.

Der angebotene Service „FlixCharter“, der vor allem Vereine oder

Schulklassen ansprechen soll, ist im Web teilweise unterschiedlich vertreten.

Der Name „FlixCharter“ taucht auf der Webseite von FlixBus nur einmal auf

und ist nicht sehr publik. Dieses Angebot dient dazu Reisegruppen wie

beispielsweise Vereinen oder Schulklassen einen kompletten Bus inklusive

Busfahrer, auf Mietbasis, zur Verfügung zu stellen. Obwohl die Möglichkeit

einen Bus zu mieten recht einfach funktioniert und schnell zu finden ist,

taucht der Name „FlixCharter“ in diesem Zusammenhang nur an wenigen

Stellen auf. Hier wurde die Annahme getroffen, dass der Name „FlixCharter“

diesen Service repräsentiert.

6. Vorschläge zur Erweiterung des Geschäftsmodells Das Geschäftsmodell von FlixBus lässt sich dahingehend erweitern, dass das

Unternehmen eine Flatrate für Busreisen anbietet. So könnten

beispielsweise Geschäftsreisende einen monatlichen oder jährlichen Betrag

entrichten und dafür den Fernbus nutzen, ohne jedes Mal ein Ticket zu

kaufen (Eine Sitzplatzreservierung via App muss trotzdem erfolgen, da

FlixBus ansonsten nicht disponieren kann). Somit würde die Zielgruppe der

Geschäftsreisenden besser angesprochen werden können. Auch das Cross

Selling, dass FlixBus aktuell mit der Post erprobt könnte ausgebaut werden.

Aktuell wird hier der Pakettransport via FlixBus erprobt, um so eine

Expresszustellung zwischen Berlin und Hamburg zu ermöglichen. FlixBus

könnte in Kooperation mit der Post noch weitere Linien für diesen

Pakettransport aktivieren und so den generierten Umsatz erhöhen.

Da die FlixMobility GmbH das Befahren der Buslinien an externe

Busunternehmen delegiert kommt das Open Business Model zum Einsatz.

Den Einsatz dieses Modells könnte FlixBus noch intensivieren, in dem es noch

mehr Busunternehmen akquiriert, die zur Expansion des Liniennetzes und

der Marktmacht von FlixBus beitragen.

Page 17: Das Geschäftsmodell von Flixbus

16

7. Snack Content

Abbildung 3 Snack Content

https://www.dropbox.com/s/l5v4gbir9fdlg2n/Plotagon%20Flixbus.mp4?dl=0

Der Snackcontent zeigt eine Szene, in der die Studentin Katharina über die

hohen Preise der Deutschen Bahn erbost ist. Da die Kosten für eine Bahnreise

nach Amsterdam zu hoch sind, kann sie mit ihrem Freund nicht von dem

stressigen Semester ausspannen.

Schon ganz traurig über die hohen Preise, erscheint auf einmal ein Mann in

typischer FlixBus-Fahrerkleidung. Günther fragt Katharina was ihr Problem

sei und schlägt ihr vor statt mit der Deutschen Bahn doch mit FlixBus zu

fahren. Für einen wesentlich günstigeren Preis – inklusive garantiertem

Sitzplatz und freiem sowie WLAN. Katharina ist ganz begeistert und wird das

Ticket gleich über die FlixBus Webseite buchen ...

8. Gesamtbewertung Mit der von FlixBus angewandten Niedrigpreispolitik ist es ihnen gelungen

im Fernbusmarkt eine Quasi-Monopolstellung zu erlangen. Entweder

wurden alle Konkurrenten aufgekauft oder sind mit FlixBus fusioniert. FlixBus

kooperiert auch mit Busunternehmen außerhalb von Deutschland um

europaweit wettbewerbsfähig zu sein und seine Quasi-Monopolstellung zu

erweitern. Der direkte Konkurrent von FlixBus ist mittlerweile die deutsche

Bahn, welche zwar wesentlich komfortabler und schneller, jedoch auch

teurer ist. Außerdem besitzt diese durch viele Verspätungen und dem damit

verbundenen Verpassen des Anschlusses ein teilweise schlechtes Image.

Doch die Niedrigpreispolitik hat auch eine Kehrseite. Das Unternehmen fährt

infolge der sehr günstigen Angebote keine Gewinne ein. Das war auch

bislang gar nicht das Ziel, da FlixBus zuerst den Markt bereinigen wollte um

Quasi-Monopolstellung zu erlangen. Da dieses Ziel nun geglückt ist, ist

FlixBus gezwungen die Preise langsam anzuziehen. Dieses Drehen an der

Preisschraube macht sich allmählich immer deutlicher. Für FlixBus ist dies

eine entscheidende Phase, denn es wird sich zeigen, ob die Kundschaft der

Marke treu bleibt, wenn die Preise weiter ansteigen werden. Es wird sich

auch die Frage stellen, welche Preisobergrenze überschritten werden muss

bis die Kundschaft zur Konkurrenz wechselt. Somit ist die Zukunft von FlixBus

sehr ungewiss. Trotz der Quasi-Monopolstellung ist nicht sicher, ob nun

endlich auch Gewinne eingefahren werden oder ob der Konzern in ferner

Zukunft insolvent gehen wird.

Page 18: Das Geschäftsmodell von Flixbus

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Value Proposition Canvas........................................................... 4 Abbildung 2 Business Model Canvas .............................................................. 8 Abbildung 3 Snack Content .......................................................................... 16

Quellenangaben

[1] Ich habe lieber FlixBus als einen Doktortitel (o. J.).

Abgerufen 17. April 2017, von

http://www.gruenderszene.de/allgemein/flixbus-vier-jahre-

schwaemlein-interview (Seite 3)

[2] FlixBus: Gründung und Markteintritt (o. J.).

Abgerufen 17. April 2017, von

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flixbus&oldid=164621

189#Gr.C3.BCndung_und_Markteintritt (Seite 3)

[3] FlixBus – Unternehmensprofil (o. J.).

Abgerufen 17. April 2017, von

http://www.gruenderszene.de/datenbank/unternehmen/flixbus

(Seite 3)

[4] BMVI – Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs (o. J.).

Abgerufen 17. April 2017, von

https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/LA/fernbusse-

liberalisierung.html (Seite 3)

[5] Zahl der Fernbus-Passagiere verdreifacht sich (o. J.).

Abgerufen 18. April 2017, von

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/von-der-bahn-in-den-bus-

zahl-der-fernbus-passagiere-verdreifacht-sich/10807278.html

(Seite 3)

[6] Fusion der Fernbusse (o. J.).

Abgerufen 18. April 2017, von

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fernbusse-meinfernbus-

und-flixbus-wollen-sich-zusammenschliessen-13357259.html

(Seite 3)

[7] FlixBus übernimmt Postbus (o. J.).

Abgerufen 15. April 2017, von

https://www.flixbus.de/unternehmen/presse/pressemitteilunge

n/uebernahme-postbus (Seite 3, 5)

[8] Der Angstgegner der Bahn (o. J.).

Abgerufen 15. April 2017, von

http://www.morgenpost.de/wirtschaft/article208472385/Der-

Angstgegner-der-Bahn.html (Seite 3)

[9] Services im Bus FlixBus (o. J.).

Abgerufen 14. April 2017, von

https://www.flixbus.de/service/services-im-bus

(Seite 9)

Page 19: Das Geschäftsmodell von Flixbus

18

[10] FlixBus Günstig mit dem Fernbus reisen (o. J.).

Abgerufen 14. April 2017, von

https://www.flixbus.de/?_ga=2.146900599.1361391662.14927

98102-1650706978.1491774220

(Seite 10)

[11] Die gefährliche Markt-Macht von Flixbus (o. J.).

Abgerufen 15. April 2017, von

http://www.ndr.de/nachrichten/Die-gefaehrliche-Markt-

Macht-von-Flixbus,flixbus106.html

(Seite 10)

[12] Vom Startup zum Marktführer (o. J.).

Abgerufen 15. April 2017, von

http://www.computerwoche.de/a/flixbus-cio-krauss-der-usp-

liegt-in-den-algorithmen,3328923

(Seite 10)

[13] Testergebnis für Flixbus (o. J.).

Abgerufen 15. April 2017, von

https://www.test.de/Fernbusreisen-Flixbus-und-die-

Konkurrenz-im-Test-5086818-5086828/

(Seite 11)

[14] Flixbus auf dem Weg zum deutschen Monopol (o. J.).

Abgerufen 15. April 2017, von

http://orf.at/stories/2352328/2352329/

(Seite 11)

[15] K. F. M. C. Oliver Gassmann, Geschäftsmodelle entwickeln

(Seite 12)

Page 20: Das Geschäftsmodell von Flixbus

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Anhänge Persona 1

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Persona 2

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Persona 3