designers in residence - cis.doc#5

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PROJEKT- PARTNER werbelechner / Creative Industries Styria & … Walking Chair … Stefanie Schöffmann, Isabel Toccafondi, … Klaus Kempenaars, Michael Lackner Paugger Stahlbau & Designstudio Hilgarth NTS Netzwerk Telekom Service & onomato Gestaltungsgesellschaft AMS Steiermark / doppel- punkt PR & Robert Lerch / Monika Rauscher Holding Graz, AEVG & Industrial Design, FH Joanneum Stadt Graz, Umweltamt & Klaus Kempenaars Schabauer Dachdeckerei und Spenglerei & motion code: blue CIS.doc # 05 Designers in Residence

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Wenn mehrere Menschen sich an einem gemeinsamen Denkprozess beteiligen und diesen durch ihr Wissen und ihre Erfahrungen bereichern, so können neue Lösungen entstehen. Das Projekt Designers in Residence zeigt, dass durch gezielte Vernetzung von Unternehmen und Kreativen in der Steiermark genau dies möglich ist. Die CIS.doc dokumentiert die Projekte aus 2009.

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Page 1: Designers in Residence - CIS.doc#5

Projekt-Partner

–werbelechner / Creative Industries Styria &

… Walking Chair… Stefanie Schöffmann,

Isabel toccafondi, … klaus kempenaars,

Michael Lackner

–Paugger Stahlbau & Designstudio Hilgarth–ntS netzwerk telekom Service & onomato Gestaltungsgesellschaft–aMS Steiermark / doppel-punkt Pr & robert Lerch / Monika rauscher

–Holding Graz, aeVG & Industrial Design, FH joanneum–Stadt Graz, Umweltamt & klaus kempenaars–Schabauer Dachdeckerei und Spenglerei & motion code: blue

CIS.doc # 05

Designers in Residence

Page 2: Designers in Residence - CIS.doc#5

Medienfabrik GrazDreihackengasse 20, 8020 Graz

Telefon: +43 (0) 316 8095-0www.mfg.at

IHRE IDEEN

WERDEN GRÜN.

Ökologisch nachhaltiger Druck bei der Medienfabrik Graz:• Verwendung von FSC und

PEFC zertifi zierten Papieren • Klimaneutrale Produktion durch

CO2-Kompensation

Unserer Umwelt zuliebe!

Hello!

Inhalt

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Page 3: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 1 InhaltCreative Industries StyriaDesigners in Residence

Medienfabrik GrazDreihackengasse 20, 8020 Graz

Telefon: +43 (0) 316 8095-0www.mfg.at

IHRE IDEEN

WERDEN GRÜN.

Ökologisch nachhaltiger Druck bei der Medienfabrik Graz:• Verwendung von FSC und

PEFC zertifi zierten Papieren • Klimaneutrale Produktion durch

CO2-Kompensation

Unserer Umwelt zuliebe!

Seite 2 – 3

Gestaltung auf Augenhöhe

Die zweite runde von Designers

in residence

Seite 4 – 5

Design Souvenir Graz

werbelechner / Creative Industries

Styria & drei Designer-teams

Seite 6 – 7

Grafisches Graz: die Graz-Muster

werbelechner / Creative Industries

Styria & klaus kempenaars

/ Michael Lackner

Seite 8 – 9

G’schmackiges Graz: die Käferbohnen

werbelechner / Creative Industries

Styria & Stefanie Schöffmann /

Isabel toccafondi

Seite 10 – 11

Geniales Graz: das Design Thing

werbelechner / Creative Industries

Styria & Walking Chair

Seite 12 – 14

Durchdacht getankt

Paugger Stahlbau &

Designstudio Hilgarth

Seite 15 – 17

Hightech mit Herz

ntS netzwerk telekom Service &

onomato Gestaltungsgesellschaft

Seite 18 – 20

Die Zukunft im Kasten

aMS Steiermark / doppelpunkt Pr

& robert Lerch / Monika rauscher

Seite 21 – 23

Tonnenweise Kreativität

Holding Graz, aeVG &

Industrial Design, FH joanneum

Seite 24 – 26

Design in allen Fasern

Stadt Graz, Umweltamt &

klaus kempenaars

Seite 27

Design ohne Netz

Schabauer Dach &

motion code: blue

Seite 28-29

Informationen und Impressum

Page 4: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 2 VorwortCreative Industries StyriaDesigners in Residence

Gestaltung auf AugenhöheWenn mehrere Menschen sich an einem gemeinsamen Denkprozess be-teiligen und diesen durch ihr Wissen und ihre Erfahrungen bereichern, so können neue Lösungen entstehen. Das Projekt Designers in Residence zeigt seit 2 Jahren, dass durch gezielte Vernetzung von Unternehmen und Kreativen in der Steiermark genau dies möglich ist.

… in der Regel dann erfolgreich, wenn gleichberechtigte Partner

auf Augenhöhe gemeinsam nach Lösungen suchen, sei es für Pro-

dukte oder für Dienstleistungen. Das ist auch der Grundgedanke

von Designers in Residence: Es geht darum, Wirtschaft und Krea-

tivwirtschaft – also Designerinnen und Designer verschiedener

Disziplinen – miteinander zu verbinden. Ohne Berührungsängste,

dafür mit Entschlossenheit, sich diesem Prozess zu stellen. „Desig-

ners in Residence leistet in dieser Hinsicht Pionierarbeit“, meint

der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann. „Das

Projekt verbindet Kreativität mit handwerklichem Know-how, es

vernetzt Betriebe, die unter anderen Umständen nur schwer zuei-

nander gefunden hätten, und es ermutigt weitere Unternehmen,

sich mit dem Thema Design intensiver zu beschäftigen.“

Eine Pionierarbeit, die im Jahr 2011 bereits in ihre dritte Runde

geht und bei der Dinge entstanden sind, die es so in dieser Form

vielleicht nicht gegeben hätte. Beispiele? Aus der Zusammenarbeit

zwischen einem Dachdecker-Meisterbetrieb und einem Designer-

duo sind konkrete Ideen für ein Werkzeug zur Dachrinnenreini-

gung sowie eine völlig neue Art der Schutzbekleidung für Dach-

decker entstanden. Ein Industriedesigner und ein Stahlbauer

haben eine Stromtankstelle für Elektrofahrräder zur Serienreife

gebracht. Ein IT- und Netzwerkprofi hat durch Designers in Resi-

dence nicht nur seinen gesamten Auftritt nach außen neu gestaltet,

sondern dabei auch gleichzeitig die passende Werbeagentur gefun-

den. Das alles sind Erfolgsgeschichten, die eines unterstreichen:

„Design bedeutet Erfolg. Und für diesen Erfolg sind professionelle

Partner aus der Kreativwirtschaft wesentlich mit verantwortlich“,

so Christian Buchmann.

Dass sich bei diesen Beispielen fertige Produkte entwickelt haben,

ist schön. Es ist aber keinesfalls notwendig. Und schon gar nicht

vorhersehbar. „Design ist kein Instant-Rezept, sondern erfordert

Kontinuität. Design ist ein Prozess, ein höchst individueller Vor-

Designprozesse sind …

Page 5: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 3 VorwortCreative Industries StyriaDesigners in Residence

Foto: jorj konstantinov

gang, der von beiden Seiten zu gleichen Maßen bestimmt und

beeinflusst wird“, meint Eberhard Schrempf, Geschäftsfüh-

rer der Creative Industries Styria. Die steirische Netzwerk-

gesellschaft zur Förderung der Kreativwirtschaft spielt auch

eine entscheidende Rolle innerhalb des Projekts. Denn wenn

auch nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob eine Zusam-

menarbeit zu einem guten Ende findet, einen guten Start hat

sie auf jeden Fall. „Wir versuchen, den Unternehmen behut-

sam und sorgfältig die passenden Designerinnen und Desig-

ner vorzuschlagen. Unsere profunde Kenntnis der steirischen

Kreativszene führt in der Regel zu den richtigen Vernetzun-

gen“, so Schrempf.

In der Praxis sieht das so aus: Steirische Unternehmen, die

auf der Suche nach kreativer Unterstützung sind, um etwa ein

Produkt zu gestalten oder eine Dienstleistung zu entwickeln,

kontaktieren die Creative Industries Styria und erklären

ihr Vorhaben. Das dazu passende Designstudio wird im An-

schluss vom Unternehmen ausgewählt. Danach folgen mehre-

re Wochen intensiver Arbeit im Unternehmen, damit sich die

Kreativen ein genaues Bild machen können. So wird Stück für

Stück und Schritt für Schritt am gemeinsamen Ziel gearbei-

tet. Der Ausgang ist aber ungewiss. Eberhard Schrempf: „Der

Erfolg von Design ist von vielen Faktoren abhängig. Zu rech-

nen ist mit allem, auch damit, dass es nicht funktioniert. Denn

der Designprozess inkludiert die Möglichkeit des Scheiterns.

Aber auch daraus lassen sich wertvolle Impulse für Unterneh-

men ableiten.“

Am Ende steht jedenfalls die Erfahrung, dass Kreativität und

Design Produkte und Leistungen besser machen. In der Spra-

che der Wirtschaft heißt das Wettbewerbsvorteil. Und wenn

immer mehr Unternehmen diesen Wettbewerbsvorteil für sich

erkennen, dann ist ein wichtiges Ziel des Projekts erreicht.

“DAS PROJEKT

ERMUTIGT UNTERNEHMEN,

SICH MIT DEM THEMA DESIGN INTENSIVER ZU BESCHäFTIGEN.

”Christian Buchmann

“DESIGN

IST KEIN INSTANT-REZEPT, SONDERN

ERFORDERT KONTINUITäT.

”eberhard Schrempf

eberhard SchrempfGESCHÄFTSFÜHRER DER

CREATIVE INDUSTRIES STYRIA GMBH

Foto: Harry Schiffer

Christian BuchmannLANDESRAT FÜR WIRTSCHAFT , EURopA UND KULTUR

Page 6: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 4 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Design Souvenir Graz

a m a n fa ng sta n d e i n e f r age: w i e kön n t e e i n de s ign s ou v e n i r au s gr a z au s s e h e n? ga bi l e c h n e r, i n h a b e r i n

de r age n t u r w e r b e l e c h n e r h at s ic h da rü b e r ge da n k e n ge m ac h t. h e r au s ge kom m e n i st n ic h t n u r e i n de s ign

s ou v e n i r, s on de r n auc h e i n ga n z b e s on de r e s de s ign e r s i n r e s i de nc e-p ro j e k t.

Die Creative Industries Styria konnte der zunächst noch

vagen Idee von Gabi Lechner von Anfang an viel abge-

winnen. Ein Design Souvenir für Graz – das wäre ein

Auftrag an Kreative mit Graz-Bezug! Dass die Stadt im

März 2011 zur UNESCO City of Design ernannt würde,

wusste zum damaligen Zeitpunkt noch niemand; dass

die Stadt jetzt aber über ein Design Souvenir Graz ver-

fügt – nämlich dem „Design Thing“ von Walking Chair –,

das genau diesem Titel entspricht, ist dem Projekt De-

signers in Residence zu verdanken, allen Beteiligen und

natürlich in erster Linie einem guten Designentwurf.

DIE VoRAUSSETzUNGEN

Gesucht wurden also originelle Souvenir-Ideen. Die

Bandbreite reichte dabei vom konventionellen Branding

eines bestehenden Produkts bis hin zur Konzeption völ-

lig neuer Produkte. Das Design Souvenir Graz sollte

über das klassische Repertoire an Merchandising-Ar-

tikeln hinausgehen und sowohl für Touristen als auch

für die Steirerinnen und Steirer selbst gleichermaßen

funktionieren. Und es sollte im Alltag verwendbar und

leicht im Koffer zu transportieren sein. Verrückte Ideen

und experimentelle Herangehensweisen waren durchaus

willkommen, aber: Der Entwurf sollte produzierbar und

vor allem auch finanzierbar sein. Und: Das Design Sou-

venir Graz sollte gutes Design von Graz aus in alle Welt

transportieren.

DIE EINREICHUNGEN

Die Resonanz unter den Kreativen war enorm. Über 30

Designerinnen und Designer bewarben sich mit ihrem

Portfolio für das Projekt. Drei davon wurden in die en-

gere Auswahl genommen und mit der Ausarbeitung der

Konzeptarbeit beauftragt. „Was mich besonders ge-

freut hat, ist die Internationalität des Projektes“, betont

Lechner. Zum einen wurde Klaus Kempenaars, derzeit

werbelechner / Creative Industries Styria &drei Designer-teams

werbelechner / CreativeIndustries Styria & kempenaars / Lackner, Schöffmann / toccafondi, Walking Chair

Page 7: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 5 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

s a b i n e p r a m m e r & g a b i l e c h n e r

wohnhaft in New York, ausgewählt. Er wur-

de vom Grazer Informationsdesigner Michael

Lackner unterstützt. Zum anderen entschied

man sich für das Wiener Designlabel Walking

Chair, das italienische, österreichische und

Schweizer Wurzeln hat. Die Dritten im Bunde

waren Isabel Toccafondi und Stefanie Schöff-

mann. Sie arbeiten als Einzige in Graz, aber

auch sie sind „Zugezogene“, Schöffmann aus

Vorarlberg, Toccafondi aus Wien.

DIE UMSETzUNGEN

So unterschiedlich die Herkunft und vor al-

lem der Designzugang der ausgewählten Kre-

ativen waren, so unterschiedlich waren auch

ihre Entwürfe und Umsetzungen. Während

Walking Chair, also Fidel Peugeot und Karl

Emilio Pircher, einen sehr klaren Entwurf und

von Anfang an nur ein Produkt vorschlugen,

RELATED LINKSwww.werbelechner.atgraz.designsouvenir.atwww.cis.at

kamen sowohl Kempenaars als auch Schöff-

mann/Toccafondi mit einer unglaublichen

Fülle an Ideen, von denen nur jeweils eine wei-

ter ausgearbeitet wurde.

DIE pRoDUKTIoN

Als Design Souvenir Graz wurde letztendlich

das „Design Thing“ von Walking Chair reali-

siert. Es verbindet das alte Graz mit dem neuen,

abstrahiert Uhrturm und Kunsthaus, dient ne-

ben seiner ursprünglichen Funktion als Schat-

tenlicht auch als Brief- oder Serviettenhalter

und wird erst dann zum fertigen Produkt,

wenn es der Käufer auspackt und zusammen-

biegt. Das Design Thing hat durch seine kla-

re Formsprache und Funktionalität überzeugt

und ist bereits im Verkauf erhältlich. Die an-

deren beiden Projekte sind ebenso erfolgreich

und werden andernorts umgesetzt.

DIE NACHWIRKUNGEN

Die Idee des Design Souvenirs ist übrigens an

alle UNESCO Cities of Design weitergeleitet

und mit Begeisterung aufgenommen worden.

In der kanadischen Metropole Montréal, die im

Juni 2011 ihr fünfjähriges City of Design-Jubi-

läum feierte, wurde sogar ein eigener Design-

Souvenir-Wettbewerb ins Leben gerufen. Das

Grazer Projekt diente dabei als Impulsgeber

und Ansporn. Ein Beispiel, das durchaus Schule

machen könnte.

“DAS DESIGN

SOUVENIR GRAZ SOLLTE GUTES

DESIGN VON GRAZ AUS IN ALLE WELT TRANSPORTIEREN.

”Gabi Lechner

e r i n n e ru ng s k i t s c h v s. de s ig n s ou v e n i r

werbelechner / Creative Industries Styria &drei Designer-teams

Page 8: Designers in Residence - CIS.doc#5

Klaus Kempenaars hat einen multikulturellen Design-Zugang,

dieser erlaubte ihm – ja zwang ihn nahezu –, die Stadt Graz aus

mehreren Blickwinkeln zu durchleuchten. Eine Fülle von Ide-

en ist entstanden, die Gabi Lechner und die Creative Industries

Styria gleichermaßen begeisterten. Kempenaars und Lackner

hatten auf einem Streifzug durch die steirische Hauptstadt viele

Themen zusammengetragen und daraus Vorschläge für das De-

sign Souvenir entwickelt. „Grazer Stand’l, Grazer Murnockerl,

Graz Rocks oder Grazer Schablonen“ – gemeint war die Graffi-

ti-Kunst, die George Bush mit Micky-Maus-Ohren oder diverse

Sprüche an Grazer Hauswänden zeigt. Diese und andere The-

menbereiche haben die beiden Kreativen analysiert und jeweils

ein Marketing-Konzept angedacht. Ausgewählt wurden schließ-

lich die Graz-Muster. Dass es sich dabei nicht wirklich um ein

Produkt handelte, sondern um ein Muster, das auf verschiedene

Trägermaterialien gedruckt werden sollte, brachte eine Fülle an

Anwendungsmöglichkeiten mit sich. Eine schnelle Umsetzung als

Design Souvenir war vorerst zwar nicht möglich, doch gut Ding

braucht bekanntlich Weile. Letzten Endes bedeutet Designers in

Residence für Designer auch, die Möglichkeit zu haben, Ideen zu

entfalten und zu entwickeln. Deswegen wurde diesem Projekt

Zeit und Raum dafür gegeben.

RELATED LINKSxsitevision.com

Grafisches Graz: die Graz-Muster

klaus kempenaars& Michael Lackner g r a z z u m m i t n e h m e n: t e l l e r u n d s e r v i e t t e n

s i n d m ö g l ic h e e r i n n e ru ng s s t üc k e

Seite 6 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

werbelechner / Creative Industries Styria &klaus kempenaars / Michael Lackner

de r i n t e r n a t i o n a l r e n o m m i e r t e de s ig n e r k l au s

k e m p e n a a r s, c ol l a b o r a t o r vo n x s i t e c r o s s c u lt u-

r a l v i s ua l c o m m u n ic a t i o n i n n e w yo r k, i s t f ü r da s

p r o j e k t de s ig n s ou v e n i r g r a z au s g e s uc h t wo r de n.

g e m e i n s a m m i t de m g r a z e r i n f o r m a t i o n s de s ig n e r

m ic h a e l l ac k n e r h a t e r v i e l e m ö g l ic h k e i t e n g e -

f u n de n, g r a z g r a f i s c h z u a b s t r a h i e r e n; di e b e i de n

b r ac h t e n v i e l e m ö g l ic h e vo r s c h l äg e, di e s o g e -

n a n n t e n g r a z-m u s t e r w u r de n da b e i vo n de r j u r y

au s g e wä h lt u n d vo n de n b e i de n k r e a t i v e n au s g e -

a r b e i t e t u n d v e r f e i n e r t.

Page 9: Designers in Residence - CIS.doc#5

EINE IDEE WIRD ENTWICKELT

Klaus Kempenaars und Michael Lackner – einmal auf das Thema

Graz-Muster eingeschworen – haben die Stadt unter die Lupe ge-

nommen, fotografiert, gezeichnet, skizziert und dann abstrahiert.

Sie haben sich überlegt, wie man die Eindrücke grafisch umsetzen

kann, und sind auf drei bis vier Muster gekommen. Nicht nur die

Architektur (wie das Grazer Kunsthaus oder die Murinsel), son-

dern auch Plätze, digitale Tradition, Straßen und Viertel wurden

dabei in die Arbeit integriert. Als Trägermaterialien schlugen

die beiden visuellen Kommunikatoren diverse Möglichkeiten vor:

von Servietten über Schweißbänder, von Tassen über Spiele, von

Farbmusterwalzen bis zum Regenschutz. Als Zielgruppe des Graz-

Musters kamen theoretisch viele infrage: Hoteliers oder Festivals

sollten Abnehmer der Graz-Muster-Produkte sein und diese unter

die Leute bringen, damit die Menschen damit ein Stück Graz mit

auf ihren Weg nehmen.

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

k l au s k e m p e n a a r s u n d m ic h a e l l ac k n e r

Foto: robert Frankl

“FÜR MICH MUSS

DESIGN GRUNDSäTZLICH ZWECKDIENLICH SEIN

UND KLAR ABGEGRENZT ZUR KUNST.

”Michael Lackner

e ig e n de f i n i t i o n e n t w e r f e r: k l au s k e m p e n a a r s, n i e de r l ä n de r m i t g r a z-b e z ug

di e m u s t e r de r s ta d t g r a z: a b s t r a h i e r t e s ta d t s t ru k t u r e n a l s e r i n n e ru ng

Seite 7

pERSoNEN

Klaus Kempenaars: vielgereister niederländer;

bezeichnet sich selbst als entwerfer. Derzeit ist er

„Collaborator“ von xSite Cross-Cultural Visual

Communication in new York. Zur Steiermark hat

kempenaars eine ganz spezielle Verbindung: er hat

die kunstgewerbeschule in Graz besucht, danach im

atelier des Grazer Design-Pioniers karl neubacher

und bei Humanic gearbeitet.

Michael Lackner: Während seiner Studienzeit

an der FH joanneum hat Michael Lackner

bei klaus kempenaars in new York ein drei-

monatiges Praktikum absolviert und ist seither

mit ihm in gutem kontakt.

Page 10: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 8 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Das, womit Steirerinnen und Steirer ganz

selbstverständlich aufwachsen, ist für

Stefanie Schöffmann und Isabel Tocca-

fondi ein kulinarischer Fremdkörper: Kä-

ferbohnen sind weder in Vorarlberg noch

in Wien besonders verbreitet. Die beiden

Designerinnen haben sich während des

Studiums Ausstellungs- und Museumsde-

sign an der FH Joanneum gemeinsam für

das Design Souvenir beworben – es war

ihre erste Zusammenarbeit. Im Gegen-

satz zu Kempenaars/Lackner und Pircher/

Peugeot ist ihr Lebensmittelpunkt jedoch

Graz. Dadurch brachten sie in ihre Ideen-

sammlung ganz andere Aspekte ein als die

beiden anderen Teams, die das „von au-

ßen“ taten. Mittlerweile sind Schöffmann

und Toccafondi ein eingespieltes Team

und sie haben das Käferbohnenprojekt

längst auf ihre Masterarbeit fürs Studium

ausgedehnt.

Als sie mit der Entwicklung von Ideen für

das Design Souvenir Graz beauftragt wur-

den, sahen sie sich nicht nur in Graz um,

sondern dehnten ihre Recherchearbeit auf

die gesamte Steiermark aus. Die Ideen wa-

ren vielfältig und zum Teil kurios. So gab

es etwa den Vorschlag, aus in Graz befind-

lichen Automaten ein originelles Karten-

spiel in Form eines Quartetts zu machen.

Das Kuriose daran: Es handelte sich nicht

um gewöhnliche Zigaretten- oder Kau-

gummiautomaten, sondern um Automaten

für Spritzen, Hotdogs, Strumpfhosen und

Fahrradschläuche …

G’schmackiges Graz: die Käferbohnen s i e s i n d ru n d, ge b o ge n, gro s s, k l e i n, p igm e n t i e r t, l i l a, b r au n bi s s c h wa r z u n d: s i e s i n d e i n gu t e s, na h r h a f t e s u n d u n v e rw e c h s e l b a r e s st üc k st e i e r m a r k. di e r e de i st von k ä f e r b oh n e n.

Stefanie Schöffmann & Isabel toccafondi

“DESIGN TRANSPORTIERT

MEHR, ALS AUF DEN ERSTEN BLICK ZU SEHEN IST.

DIE RICHTIGE WAHL DER MEDIEN, DES MATERIALS,

DER DIMENSION IST FÜR DIE VERMITTLUNG

EINER IDENTITäT ENTSCHEIDEND.

”Stefanie Schöffmann

werbelechner / Creative Industries Styria &Stefanie Schöffmann / Isabel toccafondi

Page 11: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 9 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

RELATED LINKSwww.look-design.atwww.toccafondi.info

DIE KÄFERBoHNE

Entschieden hat sich werbelechner gemein-

sam mit der Creative Industries Styria für

das ebenso in dieser Ideensammlung ange-

dachte Käferbohnenprojekt. Die steirische

Bohne birgt ein unglaubliches Formen-

und Farbenspektrum in sich, das nur mehr

zum Designobjekt stilisiert werden muss,

so der Ansatz. Isabel Toccafondi meint

dazu: „Der Markt will auch etwas Neues

und die Käferbohne ist etwas typisch Stei-

risches und noch ziemlich unentdeckt.“

Was mit einer Schale voll von Käferbohnen

begonnen hat, wurde schnell zu einem un-

glaublichen Universum mit immer neuen

Ideen. Es gab jedoch gute Gründe, warum

die Käferbohne nicht als Design Souvenir

realisiert wurde. Die Designerinnen haben

sehr viele Objekte zur Umsetzung ange-

dacht – vielleicht zu viele. Schöffmann und

Toccafondi waren der Meinung, dass die

Umsetzung nur eines einzelnen Stücks das

Design-Potenzial der Käferbohne nicht

widerspiegeln würde. Warum die Käfer-

bohne letzten Endes das Rennen nicht

gemacht hat, erklärt sich auch ganz prag-

matisch. Gabi Lechner: „Touristen fangen

mit der Käferbohne wenig an; sie kennen

Kernöl, aber bei der Käferbohne gibt es

Erklärungsbedarf.“ Eberhard Schrempf

und Sabine Prammer von der Creative In-

dustries Styria sind sich allerdings einig,

dass Produkte im Käferbohnenlook genau

diesem Defizit entgegenwirken würden.

Das Argument, die Käferbohne sei zwar

steirisch, aber nichts Graz-typisches, war

letztlich entscheidend.

DIE AUSSTELLUNG

Die Käferbohne ist nicht zum Design Sou-

venir geworden, doch das Projekt ist von

Schöffmann und Toccafondi trotzdem wei-

terentwickelt worden. Eine Ausstellung

wurde konzipiert, die die nahrhafte Boh-

ne – sie könnte sogar zum Nudelersatz für

Sportlerinnen und Sportler werden – in ih-

rer Geschichte, Anbauweise und Designre-

levanz beleuchtet. Eine kleine Bohne kam

dabei ganz groß raus. Die Besucher erfuh-

ren Wissenswertes und Skurriles über die

Existenz der Käferbohnen-Königin, über

ein Käferbohnen-Kochbuch und über eine

ganze Community, die der ursteirischen

Bohne sehr zugetan ist. Das wahrhaftige

Highlight der im Designmonat 2011 ge-

zeigten Ausstellung „Die steirische Käfer-

bohne“ war wohl die von Stölzle-Oberglas

mundgeblasene Tischleuchte. Und Stefanie

Schöffmann und Isabel Toccafondi hof-

fen, dass die Ausstellung nicht der letzte

Schritt in ihrem Projekt Käferbohne war:

„Noch ist uns die Käferbohne nicht fad

geworden, jeden Tag lernen wir mehr und

entdecken neue Aspekte!“

n a t u r de s ig n t e s t i l -i ko n e n: k ä f e r b o h n e n a l s l e uc h t s ta t i o n e n

Fotos: look! design

pERSoNEN

Stefanie Schöffmann arbeitet seit 2003

als freie Grafikerin. 2008 hat sie ihren

Lebensmittelpunkt mit ihrem Label

look! design nach Graz verlegt.

Isabel Toccafondi begann gleich nach

der Matura am theater zu arbeiten,

zuerst als Hospitantin, dann als assis-

tentin. nach und neben ihrer arbeit am

Grazer opernhaus ist sie auch als frei-

schaffende kostüm- und Bühnenbild-

nerin tätig. Ihr arbeitsfeld erstreckt

sich von theater und oper über raum-

konzepte für Lokale und ausstellungen

bis hin zu Schmuckdesign.

b o h n a p p e t i t!i n di v i du e l l e b r e t t l jau s e

werbelechner / Creative Industries Styria &Stefanie Schöffmann / Isabel toccafondi

Foto: Landesverband steirischer Gemüsebauern

Page 12: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 10

DER ERSTE EINDRUCK zÄHLT

Um ein Stadt-Souvenir zu entwickeln, muss man „die Fassade ei-

ner Stadt genau unter die Lupe nehmen“, so Peugeot, „denn die

Touristen nehmen diese als Erstes in einer Stadt wahr, die erste

große Architektur bleibt in Erinnerung. Dessen ist sich nicht jeder

bewusst, aber bevor man ins Innenleben einer Stadt dringt, geht

einem die Fassade unter die Haut.“ So funktioniert das in jeder

großen Stadt, New York hat die Freiheitsstatue, Paris den Eiffel-

turm. Und Graz hat das Kunsthaus. Peugeot findet, dass dieser

Bau „modernes architektonisches Zukunftspotenzial hat, das zur

Ikone der Stadt werden kann.“ Mit der Freiheitsstatue war das so,

auch mit dem Eiffelturm. Das Kunsthaus war im Jahr 2003 das

Bauwerk, das am meisten in der Fachpresse beschrieben wurde.

Schon nach acht Jahren ist der „Friendly Alien“ nicht mehr aus

Graz wegzudenken, er ist die moderne Fassade der Stadt. Wenn

ein Tourist aus Graz wieder zu sich nach Hause kommt, erwähnt

er die Blaue Blase mit Sicherheit. Peugeot und Pircher wollten

das moderne Kunsthaus mit dem traditionellen Graz in Verbin-

dung bringen und entschieden sich als Gegenpart für den Grazer

Uhrturm. Dieser steht bereits in architektonischer Verbindung

mit dem Kunsthaus. Denn durch die „Schlossberg-Nozzle“ – eine

besondere Tageslichtöffnungen in der oberen Galerie des Kunst-

hauses – kann der Museumsbesucher den Schlossberg quasi im

„Postkartenformat“ sehen. Der Uhrturm wiederum ist ein viel-

gekauftes Mitbringsel aus Graz: als Schneekugel, Nachbildung

oder Aufdruck … Kitsch in seiner spezifischen Grazer Form.

zUSAMMENFÜHREN, SYNERGIE, DESIGN

Wie aber kann ein modernes Design Souvenir aussehen, das nicht

im Mitbringsel-Regal verstaubt, sondern auch eine Funktion hat?

Pircher/Peugeot zählen Kunsthaus und Uhrturm zusammen, abs-

trahieren beide Gebäude und stellen sie in einem Laserschnitt aus

einem Metallstück gegenüber. Halt: Sie legen es gegenüber, denn

zusammenstellen wird es erst der Käufer. „Design ist erst dann

fertig, wenn es der Kunde benutzt“, erklärt Peugeot. Das Design

Thing kann man auf viele Arten benutzen: Als Teelicht-Behältnis,

das den Uhrturm auf der einen Seite und das Kunsthaus auf der

anderen als Schatten auf die Wand wirft, aber auch als Brief- oder

Serviettenhalter, wenn gerade keine Kerze zur Verfügung steht.

Es ist moderne und traditionelle Architektur zum Mitnehmen und

trägt damit zwei Grazer Originale in die ganze Welt.

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Geniales Graz: das Design Thing

da s de sign t h i ng de s duo s k a r l em i l io pi rc h er u n d f i del peugeo t

(wa l k i ng c h a i r) i s t da s de s ig n s ou v e n i r g r a z. wa l k i ng c h a i r

g e h t s e h r ko n k r e t a n a l l e de s ig n e n t w ü r f e h e r a n: di e de s i-

g n e r f i de l p e ug e o t u n d k a r l e m i l i o p i r c h e r, di e s c h o n s e i t

2003 z u s a m m e n a r b e i t e n, b e h a n de l n j e de n au f t r ag w i e e i n e

f o r s c h u ng s au f g a b e: b r i e f i ng, r e c h e r c h e, e n t w u r f. n ac h de m

e r s t e n b r i e f i ng wa r f ü r di e de s ig n e r auc h g a n z k l a r, wa s g e -

f o r de r t wa r. s i e e n t wa r f e n e i n k l a r e s ko n z e p t, g a b e n s ic h

k l a r e r e c h e r c h e au f g a b e n u n d s c h u f e n e i n v i e lv e r s p r e c h e n de s

e r g e b n i s: da s „g r a z" de s ig n t h i ng.

Walking Chair

f i d e l p e u g e o t

Foto: robert Frankl

werbelechner / Creative Industries Styria &Walking Chair

Page 13: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 11

Walking Chair

Das Design Studio Walking Chair wurde

von karl emilio Pircher und Fidel Peu-

geot 2002 gegründet. Das international

renommierte Produktdesign-Studio

bietet von Möbeln über Lampen bis hin

zu accessoires eine große Bandbreite an

„Design-Dingen“ an. Das Studio zählt

zu einem der erfolgreichsten österreichi-

schen Labels mit überregionaler Strahl-

kraft. Dass die beiden Designer zusam-

menarbeiten, ist eigentlich Zufall, denn

im Lebenslauf von Peugeot war nie eine

enge Zusammenarbeit mit anderen Desi-

gnern geplant, aber „uns verbindet etwas

ganz Spezielles und darum arbeiten wir

zusammen: Pirchers 3-D- und meine 2-D-

kompetenz ergeben eine 5-dimensionale

arbeitssynergie“, subsumiert Peugeot die

kongeniale Zusammenarbeit.

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

RELATED LINKSwww.walking-chair.com

“DESIGN IST ERST DANN

FERTIG, WENN ES DER KUNDE

BENUTZT.

”Fidel Peugeot

werbelechner / Creative Industries Styria &Walking Chair

wa n dlu ng s fä h ig: da s de s ig n t h i ng

Fotos: Marion Luttenberger

Page 14: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 12 orF Steiermark & tobias kestel

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Durchdacht getankt

Paugger Stahlbau &Designstudio Hilgarth

Seite 12 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Paugger Stahlbau & Designstudio Hilgarth

Page 15: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 13 Paugger Stahlbau & Designstudio Hilgarth

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Innovation kann auch bedeuten, aus der Not eine

Tugend zu machen. Und damit gleich einmal ein

bisschen gegen den Strom zu schwimmen. Die Zei-

ten der Krise nämlich – jenes Schreckgespenst, das

die Wirtschaft im globalen Dorf ordentlich durch-

einandergewirbelt hat – haben nicht zuletzt jene

Unternehmen gut überstanden, die sich nach neu-

en Produkten und neuen Märkten umgesehen ha-

ben. So wie die Firma Paugger im oststeirischen

Burgau, ein 1998 gegründeter Stahl- und Maschi-

nenbaubetrieb mit Mut zur Veränderung und zur

Neuorientierung. „Als die Wirtschaft so richtig tief

in der Krise drinnen war, haben wir uns gedacht:

Jammern sollen die anderen! Wir überlegen uns,

was wir in dieser Situation machen könnten“, so

Engelbert Pürrer, kaufmännischer Leiter bei Paug-

ger. Die Idee ließ nicht lange auf sich warten: „Wir

haben gemerkt, dass Elektrofahrräder boomen und

unter anderem von großen Handelsketten massiv

beworben werden.“ Ein innovatives Produkt also,

das bereits existiert und bei dem auch die Nachfra-

ge steigt. Das Fahrrad alleine ist aber noch nicht

alles. Es braucht auch eine Station, an der man es

wieder aufladen kann. Genau dort gibt es noch Be-

darf, und zwar recht großen. Also hat man sich bei

Paugger voll auf die Entwicklung von E-Tankstel-

len für Fahrräder konzentriert. Weil das Produkt

funktional und auch optisch ansprechend sein sollte, hat sich

das Unternehmen zunächst an die Steirische Wirtschaftsför-

derung SFG gewendet, die es wiederum an die Creative Indust-

ries Styria weiterempfahl. Dort hatte man nicht nur ein offenes

Ohr für das Vorhaben, sondern auch schnell einen geeigneten

Designer gefunden: Für die Gestaltung wurde das renommier-

te Studio von Kurt Hilgarth ausgewählt.

DESIGN IST TEAMWoRK

Für Kurt Hilgarth war die Gestaltung der Tankstelle eine Auf-

gabe, der er sich mit besonderer Leidenschaft widmen konnte.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Designer begeisterter

Radfahrer ist. Das macht die Sache natürlich einfacher, da

die Bedürfnisse der Radler von Anfang an mitgedacht werden

können. „Von Anfang an“ ist überhaupt ein gutes Argument

für gelungenes Design. Das Konzept wurde von Paugger und

Hilgarth gemeinsam entwickelt. Das geht schneller und ist

weitaus effizienter, als wenn Designer erst zum Schluss des

Entwicklungsprozesses dazukommen und nur mehr für die

optische Behübschung sorgen sollen. Das Ergebnis des 5-mo-

natigen Gestaltungsprozesses ist die Ladestation ELARIX,

Design und Handwerk, das ist

seit jeher eine gute Verbindung.

Wie sich daraus ein innovatives

und gut gestaltetes Produkt er-

geben kann, zeigt eLarIX, eine

Ladestation für elektro-Fahr-

räder, entwickelt vom Stahlbau-

betrieb Paugger, gestaltet vom

Designstudio Hilgarth.

RELATED LINKSwww.paugger.at

va r i a t i o n s m ö g l ic h k e i t e n vo n e l a r i x: h a n d s k i z z e n

vo n k u r t h i l g a r t h

Page 16: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 14

“HANDWERK UND

DESIGN IST EINE SEHR GUTE KOMBINATION.

”kurt Hilgarth

die perfekt den Vorstellungen der Firma Paugger in puncto

Funktionalität und optischer Gestaltung entspricht. ELARIX

ist in Modulbauweise konzipiert, was den Vorteil hat, dass die

Station beliebig erweiterbar ist. Das Produkt ist robust gebaut

und mit hochwertigem Edelstahl verarbeitet. Auch das The-

ma Sicherheit wurde konsequent mitgedacht: Dank integrier-

ter Sicherung kann es zu keinen ungewollten Zwischenfäl-

len kommen. Der optische Eindruck vermittelt Klarheit und

Funktionalität. Kurt Hilgarth: „Das Projekt war deswegen

sehr interessant, weil wir viele unterschiedliche Funktionen

und Eigenschaften integrieren mussten. Es sollte aber auch

einfach zu produzieren sein, was die Firma Paugger als Stahl-

bauer ja selbst übernehmen kann.“

KRAFTSToFF zUM NULLTARIF

Mittlerweile steigt die Zahl der verkauften Ladestationen kon-

tinuierlich an. Vor allem die auf Photovoltaik basierende Vari-

ante SOLARIX ist bereits an 10 Standorten in der Steiermark

und im Burgenland im Einsatz. Die Sonne hat als Energielie-

ferant freilich einen unschätzbaren Vorteil: Sie schickt keine

Rechnung. Ein Preisvorteil, der von den Betreibern auch ger-

ne an die Kunden weitergegeben wird – den Strom zum Aufladen

gibt’s dann zum Nulltarif. Denn wer eine Ladestation für E-Bikes

betreibt, der verfolgt in der Regel nicht allein ökonomische Ziele,

sondern versteht dieses Angebot vor allem auch als konkrete Maß-

nahme zur Imagepflege – ein Aspekt, der in der immer intensiver

werdenden Energiediskussion nicht ganz außer Acht zu lassen ist.

Wer ein Verrechnungssystem wünscht, bekommt freilich auch ei-

nes, es kann im Nachhinein mit geringem Aufwand implementiert

werden.

DESIGN SELLS

Mit dem innovativen Konzept und der professionellen Umsetzung

ist man bei Paugger in ein interessantes und vielversprechendes

Marktsegment vorgedrungen. Die Gestaltung durch einen re-

nommierten Designer wird auch aktiv in die Marketingkonzep-

tion eingebunden und ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Mit diesem

Trumpf im ärmel geht man bei Paugger nun in die Offensive.

„E-Bike und die Ladestation eignen sich beispielsweise hervorra-

gend für ein effizientes betriebliches Mobilitätsmanagement, um

den innerstädtischen Autoverkehr zu reduzieren“, so Engelbert

Pürrer. So ein Modell sieht etwa vor, dass Mitarbeitern vom Be-

trieb ein E-Bike für den Arbeitsweg zur Verfügung gestellt wird.

Während der Arbeitszeit wird das Fahrrad an der Tankstelle auf-

geladen. Doch auch in Tourismusregionen, die für Freizeitradler

attraktiv sind, können die Ladestation zum Einsatz kommen – als

Zeichen für umweltfreundliche Mobilität, die darüber hinaus

auch noch schön anzusehen sind.

pERSoNEN

Mag. Engelbert pürrer, kaufmännischer

Leiter Paugger GmbH

DI Kurt Hilgarth, Professor am Studiengang

Industrial Design an der FH joanneum, studierter

architekt, eigenes Designstudio mit internationalen

kunden, Schwerpunkt: Produktentwicklung

z a p f s äu l e de r z u k u n f t: di e l a de s ta t i o n e l a r i x

e ng e l b e r t p ü r r e r u n d b e r n h a r d paug g e r

Paugger Stahlbau & Designstudio Hilgarth

Hightech mit Herz

Page 17: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 15 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

ntS netzwerk telekom Service & onomato Gestaltungsgesellschaft

junge Truppe eingeschworener Computer-Nerds. Heute beschäftigt

NTS 90 Mitarbeiter an fünf Standorten in Österreich und Italien. Was

jedoch geblieben ist, sind die Tugenden der Anfangstage: Freundlich-

keit, Verlässlichkeit und natürlich viel Know-how. So weit die Aus-

gangslage. Wie aber soll man das umsetzen? Zum Beispiel, indem man

sich bei der Creative Industries Styria erkundigt. „Die haben wirklich

sehr gute Arbeit geleistet“, ist Sußmann heute noch begeistert, „denn

die Kreativen, die wir letzten Endes für unser Vorhaben ausgewählt

haben, waren absolut richtig.“ Es ist die Grazer Gestaltungsgesell-

schaft onomato. Und aus der Kooperation auf Zeit ist mittlerweile eine

Zusammenarbeit von Dauer geworden.

DER ERSTE EINDRUCK zÄHLT

Der Entschluss, „etwas Neues“ zu machen, setzt voraus, das Alte zu

analysieren. In dieser Analysephase ist onomato auf den Plan getreten

und hat die Kommunikation von NTS genau unter die Lupe genommen.

Hightech mit Herz

ntS netzwerk telekom Service & onomato Gestal-tungsgesellschaft

b2b h e i s s t b u s i n e s s t o b u s i n e s s, n ic h t b o r i ng

t o b o r i ng. w e r da s i n s e i n e r ko m m u n i k a t i o n

b e rüc k s ic h t ig t, k a n n s ic h vo n de r l a ng e w e i l e

v e r a b s c h i e de n u n d s ic h s o p r ä s e n t i e r e n, w i e m a n

w i r k l ic h i s t. s o w i e di e i t -p r o f i s vo n n t s, di e i n

o n o m a t o e i n e n ko ng e n i a l e n pa r t n e r

g e f u n de n h a b e n.

m a r k u s jau s ov e c, f r a n z l a m m e r, m ic h a e l s u s s m a n n

RELATED LINKSwww.nts.atwww.onomato.at

NTS (Netzwerk Telekom Service AG) ist eine Er-

folgsgeschichte. Und die geht ungefähr so: Ein IT-

David kann locker mit den Goliaths der Branche

mithalten. Und weil die Kleinen meistens etwas

wendiger und schneller sind, tun sie sich auch mit

der Umsetzung von neuen Kommunikationsformen

leichter. „Leichter“ heißt allerdings nicht, dass

man das so mir nichts, dir nichts aus dem ärmel

schüttelt. Zumeist stehen langwierige und komple-

xe Prozesse dahinter. Bei NTS ist das nicht anders:

„Vor 5 Jahren war es an der Zeit, eine Neuorientie-

rung unseres Auftritts nach außen zu überlegen.

Wir haben etwas Neues gesucht, das uns wirk-

lich von unseren Mitbewerbern unterscheidet und

uns als das darstellt, was wir heute sind“, erzählt

Michael Sußmann, Sales Director bei NTS. Wie

dieser Auftritt genau aussehen könnte, war zu

diesem Zeitpunkt allerdings völlig unklar. Vor 15

Jahren, zu Zeiten der Gründung, da war NTS eine

Page 18: Designers in Residence - CIS.doc#5

Kommunikation brechen und Emotion

und Esprit mittransportieren. Denn nur

dadurch wird das Unternehmen NTS so

wahrgenommen, wie es auch beim ers-

ten Eindruck der Fall ist: sympathisch,

menschlich, verlässlich. Und der erste

Eindruck zählt ja bekanntlich. Auch bei

Business-Kunden.

Im Fall von NTS und onomato war die-

ser erste Eindruck von besonders star-

ker gegenseitiger Sympathie geprägt.

Das hat sich weiter intensiviert, als sich

onomato daran gemacht hat, die Stärken

und Schwächen der Kommunikation he-

rauszuarbeiten – mit Methoden, die bei

NTS mit Begeisterung aufgenommen

wurden. „Wir haben gezielte Fragen zur

Eigen- und Fremdwahrnehmung des

Unternehmens gestellt und damit auch

Fazit: Stil, Methoden und Instrumente der Un-

ternehmenskommunikation sind austausch-

bar. Man kommuniziert so, wie man glaubt,

dass IT-Unternehmen in dieser Liga eben kom-

munizieren sollen. Auf hohem Niveau, aber

hoch langweilig, sachlich fundiert, aber emoti-

onal dürftig, kompetent, aber ohne Seele. Eben

boring to boring statt business to business.

Einziger Ausweg dabei: die Regeln der B2B-

g a r n ic h t „b o r i ng”: n t s, vo n o n o m a t o i n s z e n e g e s e t z t

e m o t i o n ? - ja , u n b e di ng t. vo r a l l e m i n de r w e r bu ng

“ RELAX,

WE CARE!

”ntS

Page 19: Designers in Residence - CIS.doc#5

Prozesses. Währenddessen war onomato übrigens nicht mehr

Projektpartner, sondern bereits betreuende Agentur von NTS.

„Wir haben dabei nahezu eine neue Welt entwickelt“, erinnert sich

Michael Sußmann. Die konkrete Umsetzung bei onomato über-

nahm Robert Hitthaler, Geschäftsführer Franz Lammer war für

die Konzeption zuständig. In Zukunft ist noch einiges geplant,

vor allem im Online-Auftritt von NTS. Eines lässt sich aber jetzt

schon sagen: NTS und onomato ist eine Erfolgsgeschichte.

die Markenpersönlichkeit des Unternehmens herausgearbeitet,

etwa mit Fragen wie ‚Welche Automarke wäre NTS?‘ oder ‚Wel-

che Musik passt zu NTS?‘“ Herausgekommen ist eine ziemlich

genaue Analyse nicht nur des kommunikativen Ist-Zustands des

Unternehmens, sondern auch des Eindrucks, den NTS bei sei-

nen Kunden hinterlässt.

RELAx, WE CARE!

Knackpunkt der gemeinsamen Arbeit war die stärkere Integra-

tion der emotionalen Komponente in den Auftritt von NTS. Der

neue Slogan bringt genau das auf den Punkt: „Relax, we care!

Darin finden sich die Werte und nicht zuletzt das Lebensgefühl

von NTS wieder. Der Slogan war freilich nicht das einzige Ele-

ment, das neu gestaltet wurde. Es wurde schlichtweg alles ent-

weder einem Relaunch oder einer kompletten Neugestaltung

unterzogen, vom Logo über die Briefsorten bis hin zum Fir-

menfolder. Letzterer entstand im Rahmen eines überaus langen

“VOR 5 JAHREN

HAT DIE WELT AM IT-SEKTOR NOCH ANDERS AUSGESCHAUT. DESHALB

WAR ES AN DER ZEIT, UNSER UNTERNEHMEN NEU ZU

POSITIONIEREN.

”Michael Sußmann

pERSoNEN

Franz Lammer: Geschäftsführer onomato –

Gestaltungsgesellschaft mbH + Co kG

Mag. (FH) Michael Sußmann, Leitung Marketing ntS

Seite 17 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

ntS netzwerk telekom Service & onomato Gestaltungsgesellschaft

e r f ol g r e ic h e a r b e i t a m au f t r i t t: n t s u n d o n o m a t o

Page 20: Designers in Residence - CIS.doc#5

r o b e r t l e r c h, m o n i k a r au s c h e r u n d t h o m a s z e n z

Seite 18 aMS Steiermark / doppelpunkt Pr & robert Lerch / Monika rauscher

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Page 21: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 19 aMS Steiermark / doppelpunkt Pr & robert Lerch / Monika rauscher

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Die Zukunft im Kasten

f e r n s e h e n i s t a t t r a k t i v. vo r a l l e m f ü r j u ng e

m e n s c h e n. u n d vo r a l l e m auc h da n n, w e n n m a n e s

s e l b s t g e s ta lt e t. da s h a t s ic h auc h da s a r b e i t s -

m a r k t s e r v ic e g e dac h t – u n d di e i de e e i n e s s c h u-

lu ng s ko n z e p t s f ü r a r b e i t s l o s e j ug e n dl ic h e au f -

g e g r i f f e n.

„Ein Fernsehsender von jugendlichen Arbeitslosen

für Arbeitslose – das ist doch was“, freut sich Robert

Lerch, seines Zeichens erfahrener Kameramann mit

eigener Produktionsfirma, der gemeinsam mit der

Psychologin Monika Rauscher die Idee zu einem TV-

Lehrgang für arbeitslose Jugendliche hatte. Sicher,

das stellt das eigentliche Konzept von Designers in

Residence ein wenig auf den Kopf: Hier sucht nicht

ein Unternehmen einen Kreativen, sondern ein Kre-

ativer sucht ein Unternehmen. Das war in diesem

Fall auch schnell gefunden, und zwar in Form einer

Institution, die sich durch ein hohes Maß an Exper-

tenschaft auf diesem Gebiet auszeichnet: das Ar-

beitsmarktservice Steiermark (AMS). Dass man im

Bereich der Jugendarbeitslosigkeit gar nicht genug

Initiativen setzen kann, zeigen die Schwierigkeiten,

die junge Menschen dabei haben, im Erwerbsleben

Fuß zu fassen. „Das kreative Potenzial der Jugend zu

nutzen und daraus auch gleich eine sinnvolle und vor

allem attraktive Schulungsmaßnahme zu entwickeln,

aMS Steiermark / doppelpunkt Pr & robert Lerch / Monika rauscher

ist ein absolut richtiges Signal für den Jugendarbeitsmarkt“, so

AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe, der sich umgehend für

das Projekt begeistern konnte und das Duo Lerch / Rauscher mit

der Ausarbeitung eines detaillierten Konzepts beauftragte. Als

Bildungsträger, der das Projekt umsetzt, konnte das LFI Steier-

mark gewonnen werden.

LEARNING BY DoING

Die Eckdaten der Schulungsmaßnahme sind schnell erklärt:

9 Monate Ausbildung, 30 Stunden pro Woche. Innerhalb dieses

Rahmens werden den teilnehmenden Jugendlichen und jungen

Erwachsenen bis 25 Jahren unterschiedlichste Kenntnisse und

Fertigkeiten vermittelt, vor allem in den großen Bereichen „Ka-

mera und Ton“ sowie „Schnitt und Gestaltung“, die im Ausmaß

von 20 Stunden pro Woche gelehrt werden. Dazu kommen noch

g e s c h u lt e s aug e: k a m e r a m a n n r o b e r t l e r c h

Page 22: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 20 aMS Steiermark / doppelpunkt Pr & robert Lerch / Monika rauscher

5 Wochenstunden Allgemeinbildung und weitere 5 Wochen-

stunden weiterführende sozialpädagogische Betreuung mit

individueller Beratung zu Themen wie Gesundheit, Auftreten,

Kommunikation, Bewerbung etc. Die Teilnehmerinnen und

Teilnehmer selbst müssen gewisse Eigenschaften mitbringen.

„Wer Kameramann werden will, der sollte auch Interesse an

Fotografie, Zeichnen oder zumindest Comics haben. Und man

sollte körperlich fit sein – immerhin wiegt eine Kamera rund

10 Kilo“, so Robert Lerch. Hat man es geschafft und ist in den

Kreis der zukünftigen TV-Profis aufgenommen, dann warten

9 spannende Monate. Denn für die praktischen Ausbildungs-

inhalte gilt ein Prinzip: Learning by doing, und das auf sehr

intensive Art und Weise. Lerch: „Die jungen Leute sind von

Anfang an mitten im Geschehen und kommen damit sofort

in Kontakt mit der Medien- und Unterhaltungsindustrie. Un-

sere Coaches und Trainer kennen die Szene, sind anerkannte

Fachleute, die für unterschiedliche Medien arbeiten. So erge-

ben sich schnell Kontakte. Und wenn wer gut ist, kommt er

schnell weiter.“

WIN-WIN FÜR ALLE

Dass dies auch für das AMS attraktiv ist, liegt auf der Hand:

„Die Schulung läuft nicht in einer ‚geschützten Werkstät-

te‘ ab, sondern integriert die Praxis von Anfang an in einem

hohen Maß“, so Karl-Heinz Snobe. Darüber hinaus stehe mit

dem „AMS-TV“, so der Arbeitstitel, ein idealer Kommunika-

tionskanal zur Verfügung, um die Angebote und Leistungen

des AMS zu kommunizieren. Das gilt auch für die Koopera-

tionspartner Creative Industries Styria (CIS) und die Grazer

PR-Agentur doppelpunkt. „Unsere Intention ist es, das Projekt

mit dem ‚Informationsmarkt‘ zu vernetzen. Das soll bedeuten,

dass natürlich Inhalte von CIS und AMS kommuniziert wer-

den, aber nicht ausschließlich, denn sonst würde nur ein be-

schränkt spannendes Programm entstehen“, so Thomas Zenz,

Geschäftsführer von doppelpunkt.

Bei der technischen Umsetzung ist man up to date:

AMS-TV kommt als IP-TV – also Fernsehen über In-

ternet Protocol (IP) – auf die Rechner der Zuseher und

wendet sich an eine eher jüngere Zielgruppe von 16 bis

40, die mit der IT-Technologie gut vertraut ist. Schritt

für Schritt soll ein Fernsehprogramm entstehen, bei

dem auch Kooperationen mit anderen Sendern mög-

lich sind. Erste Gespräche mit MTV Europe gibt es

bereits, und auch die BBC zeigt sich an dem Projekt

interessiert. Eines steht freilich fest: Ein Vorhaben

wie AMS-TV ist überaus komplex, und die Umsetzung

braucht einen langen Atem. Deshalb wurde es bei der

EU eingereicht, die spezielle Förderungen für Arbeits-

losenprojekte vergibt. Ein Finanzierungsentscheid

wird 2011 erwartet.

pERSoNEN

Robert Lerch,

tV-Produzent und kameramann

Mag. Monika Rauscher,

Psychologin und Beraterin

Mag. Karl-Heinz Snobe,

Geschäftsführer aMS Steiermark,

Thomas zenz,

Geschäftsführer doppelpunkt Pr- und

kommunikationsberatung GmbH

k a r l - h e i n z s n o b e

“AUCH WENN

DAS GANZE SEHR TECHNISCH AUSSIEHT: IM ZENTRUM STEHEN

DIE ARBEITSLOSEN JUGENDLICHEN.

”robert Lerch

Page 23: Designers in Residence - CIS.doc#5

Tonnen- weise KreativitätHolding Graz, aeVG & Industrial Design, FH joanneum

Seite 21 Holding Graz, aeVG & Industrial Design, FH joanneum

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Page 24: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 22 Leder und Schuh & Florian PuschmannCreative Industries StyriaDesigners in Residence

In Graz gibt es rund 134.000 Sammelbehälter

für die abfälle unserer Gesellschaft. Sie neu zu

gestalten, ist prinzipiell eine gute Idee. Die

Umsetzung ist allerdings gar nicht so einfach.

Form ist festgelegt, und zwar durch die ÖNORM EN 840-1 bis

6.“ Warum aber braucht es so strenge Auflagen für eine einfa-

che Mülltonne? „Das muss man auch in einem größeren Zusam-

menhang sehen. Es ist deshalb notwendig, weil dahinter ja ein

ausgeklügeltes System der technischen Abwicklung steht. Die

Abmessungen müssen stimmen, um die Tonnen an den Sam-

melplätzen unterzubringen, es muss eine Schüttvorrichtung am

Sammelfahrzeug geben und dann gibt es natürlich auch noch

arbeits- und sicherheitsrechtliche Anforderungen“, erklärt

Sattler. Ganz davon abgesehen, dass die Tonne noch eine Menge

anderer Anforderungen erfüllen muss. Leicht bedienbar muss

sie sein, die Abfälle müssen beim Entleeren leicht herausfallen,

die Tonne muss stapelbar sein, sie muss hohe und tiefe Tempe-

raturen aushalten, leicht soll sie auch noch sein und und und.

Keine wirklich einfache Aufgabe also für die Designer.

VoN DER ToNNE zUR SAMMELSTELLE

„Die formalen Anforderungen an dieses Produkt sind extrem

hoch. Für Designer ergibt sich dadurch eine ganz besondere Her-

ausforderung, weil viele Dinge zu berücksichtigen sind“, meint

Als UNESCO City of Design hat Graz eine große Verantwortung

für den öffentlichen Raum. Der Politik ist das bewusst, der Stadt-

verwaltung auch. Vom Vorstand der Holding Graz, Wolfgang Ma-

lik, kam bereits 2009 die Idee, eine Neugestaltung der Mülltonnen

in Angriff zu nehmen. Mit dem Projekt betraut wurde die städti-

sche Abfall- Entsorgungs- und Verwertungs GmbH (AEVG). Und

diese hat schnell kompetente Partner gefunden: Studierende des

Studiengangs Industrial Design an der FH Joanneum haben un-

ter der Leitung des Designers und FH-Professors Kurt Hilgarth

nach Ideen für eine neue Gestaltung der Mülltonnen gesucht.

Und dabei ebenso überraschende wie interessante Erfahrungen

gemacht, die das Projekt recht schnell in eine andere Richtung

getrieben haben.

GENoRMTE ToNNE

Wer denkt, dass eine Mülltonne einfach nur eine Mülltonne ist,

der hat sich grundlegend getäuscht. Das liegt schon einmal da-

ran, dass Müll nicht gleich Müll ist. Schließlich wollen Papier,

Glas, Bioabfall, Metallverpackungen, Leichtverpackungen und

Restmüll fachgerecht entsorgt werden. Dazu kommt noch ein

ziemlich detailliertes Regelwerk für Mülltonnen. So sind zum

Beispiel Tonnen für Restmüll österreichweit grau, jene für die

anderen Bereiche grün. Und auch hinsichtlich der äußeren Er-

scheinung gibt es eine Menge an Auflagen, wie Walter Sattler,

Geschäftsführer der AEVG weiß: „Die Behälter können unter-

schiedliche Größen haben, von 120 Liter bis 1.100 Liter. Auch die

RELATED LINKSwww.aevg.atwww.fh-joanneum.at

s au b e r e s ac h e: p r o j e k ta r b e i t e n de r s t u di e r e n de n de s s t u di e ng a ng s i n du s t r i a l de s ig n

“DIE ENTWÜRFE SIND DA, JETZT

GEHT ES IN DIE NäCHSTE

RUNDE.

”Walter Sattler

Page 25: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 23 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Kurt Hilgarth. Im Fall der Mülltonnen waren die An-

forderungen vielleicht sogar ein bisschen zu hoch. Und

dazu kommt noch der Faktor Geld: Der Austausch al-

ler Mülltonnen hätte immense Kosten verursacht, die

letzten Endes nicht zu verantworten gewesen wären.

Das Aus für die Mülltonnen bedeutete jedoch keines-

falls das Aus für das gesamte Projekt, ganz im Gegen-

teil. Statt sich auf die Tonne zu konzentrieren, hat man

die Sammelstelle an sich ins Visier genommen. Da die

Stadt anstrebt, Mülltonnen sukzessive von der Straße

wegzubekommen, trafen diese Überlegungen genau ins

Schwarze. Gesucht wurde also nach neuen Ideen für

öffentliche Sammelstellen, bei denen möglichst wenig

Schmutz entstehen soll.

DI Walter Sattler …

… Geschäftsführer aeVG abfall-

entsorgungs- und Verwertungs GmbH

DI Kurt Hilgarth …

… Designer, architekt, Professor am

Studiengang Industrial Design an der

FH joanneum, eigenes Designstudio mit

internationalen kunden, Schwerpunkt:

Produktentwicklung

UMSETzUNG MöGLICH

Aufbauend auf diesen Überlegungen haben die Stu-

dierenden von Kurt Hilgarth Konzepte entwickelt,

aus denen 5 konkrete Projekte entstanden sind.

„Die Vorschläge waren vom Zugang her komplett

unterschiedlich“, so Hilgarth, „eines war jedoch

allen gemein: Die Mülltonnen mussten unverän-

dert bleiben.“ Die Ergebnisse liegen vor, nun heißt

es, an der Umsetzung zu arbeiten. Diese sei durch-

aus realistisch, so die Einschätzung von Kurt Hil-

garth. Jetzt müsse man mit einer Produktionsfirma

in Kontakt treten, die Herstellungskosten abklären

und allfällige Adaptierungen vornehmen. Die Ent-

scheidung darüber liegt jedoch bei der Politik. Ein

schönes Zeichen für die UNESCO City of Design

wäre es allemal!

i de e n f ü r di e s a m m e l s t e l l e de r z u k u n f t

g e r h a r d h e u f l e r, s t u di e ng a ng s l e i t e r i n du s t r i a l de s ig n, f h joa n n e u m

“DIE ENTWÜRFE SIND DA, JETZT

GEHT ES IN DIE NäCHSTE

RUNDE.

”Walter Sattler

Page 26: Designers in Residence - CIS.doc#5

Design in allen Fasern

Stadt Graz, Umweltamt & klaus kempenaars

So geschehen im Fall jenes Designers in

Residence-Projekts, das Gemeinderätin

Andrea Pavlovec-Meixner in Zusammen-

arbeit mit Wolfgang Thiel vom Umweltamt

Graz in Auftrag gegeben hat. Die Politike-

rin hatte zuvor den ungewöhnlichen, sich

aber in die Köpfe der Zuhörerschaft ein-

prägenden Antrag „Kuscheln fürs Klima“

im Gemeinderat eingebracht. Dieser sah

vor, Heizstrahler, die in der kalten Jahres-

zeit die Gäste in den Grazer Gastgärten

wärmen, durch qualitativ hochwertige,

wärmende Decken zu ersetzen – eine gute

Idee, die eine gute Umsetzung benötigte.

Dem Umweltamt passte dieses Projekt in

sein Energie- und Klimaschutz-Konzept

(KEK), meint Wolfgang Thiel und erläu-

tert: „Umweltvorsorge bedeutet auch ein

Bewusstsein für Jahreszeiten zu schaffen.

Man sollte nicht den Winter zum Sommer

und den Sommer zum Winter machen.“ So

machten sich Pavlovec-Meixner und Thiel

an die Arbeit. Kompetente Unterstützung

erhielten die beiden von der Creative Indus-

tries Styria, die eine zentrale Rolle als Ver-

mittlerin zwischen Design und Wirtschaft

und Politik gespielt hat und die Suche nach

geeigneten Kooperations-Partnern wesent-

lich vereinfacht und beschleunigt hat. Ge-

funden wurden sie schlussendlich in Klaus

Kempenaars und Steiner1888.

DESIGNSToFF LoDEN

Klaus Kempenaars, international renom-

mierter Designer, hatte seinen Entwurf der

w e n n e i n i n t e r nat iona l a k t i v e r de s ign e r au f e i n i n novat i v e s u m w e lt p ro j e k t u n d e i n au f ge s c h l o s s e n e s u n t e r n e h m e n t r i f f t, da n n e n t st e h t e i n nac h h a lt ige s, w e r t vol l e s p rodu k t.

Seite 24 Stadt Graz, Umweltamt & klaus kempenaars

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

a n dr e a pav l ov e c -m e i x n e r, wol f g a ng t h i e l

Page 27: Designers in Residence - CIS.doc#5

Stadt Graz, Umweltamt & klaus kempenaars

„Graz-Muster“ bereits beim Vorgängerprojekt De-

sign Souvenir Graz entwickelt. Es handelt sich um

ein abstrahiertes Muster aus Grazer Architekturen,

prägnanten Orten und Plätzen, das auf alle mögli-

chen Trägermaterialien gedruckt werden kann. Die

Graz-Muster auf den geplanten Decken anzuwen-

den, erschien allen Beteiligten als eine gute Idee.

Neben dem Aspekt, ein qualitativ hochwertiges Pro-

dukt zu schaffen, war dies auch eine Möglichkeit,

den gewünschten Graz-Bezug herstellen zu können.

„Das erste Treffen war sehr positiv. Ich habe Klaus

Kempenaars die Beweggründe und meine Vorstel-

lungen eines visuellen nachhaltigen Projektes er-

zählt“, so Pavlovec-Meixner über die erste Begeg-

nung. Doch aus welchem Material sollten die Decken

entwickelt werden? Drei Fasern für die wärmenden

Decken kamen infrage. Letztlich hat man sich für

die qualitativen Lodenstoffe von Steiner1888 ent-

Seite 25

h e r au s f o r de ru ng l o de n: da s g r a z-m u s t e r . . .

schieden, jene Stoffe, die die Mandlinger Stoff-

experten bereits seit fünf Generationen erfolg-

reich produzieren und die von Designlabels wie

Mothwurf, Yves Saint Laurent oder Burberry

für ihre Kollektionen eingekauft werden. Vor

allem aber ist das Material Loden perfekt für

das Vorhaben, denn die Stoffstruktur garan-

tiert Reißfestigkeit, Robustheit und – Wärme!

Darüber hinaus ist der Stoff aus 100 % natürli-

chen Materialien hergestellt, steht für ökologi-

sche Nachhaltigkeit und kommt als heimische

Produktion auf den Markt.

DESIGN zWISCHEN zWEI

zEITzoNEN

Klaus Kempenaars war von der Idee, seine Mus-

ter in traditionellen Schladminger Loden zu

weben, begeistert und entwickelte gemeinsam

. . . w u r de i n jaqua r d - t e c h n i k e i ng e w e b t

RELATED LINKSwww.xsitevision.comwww.oekostadt.graz.atwww.steiner1888.at

jo h a n n e s s t e i n e r

“DIESES PROJEKT

FESTIGT DIE TRADITIONELLE

VERBINDUNG ZUR STEIERMARK UND

KNÜPFT NEUE BEZIEHUNGEN ZUR

STADT GRAZ.

”johannes Steiner

Page 28: Designers in Residence - CIS.doc#5

mit Geschäftsführer Johannes Steiner und

Designerin Juliane Zeißler, beide nicht

minder euphorisch, den Prototypen für die

Decke. Zuerst allerdings nur via Internet,

wobei es laut Juliane Zeißler „drei Seiten,

drei Vorstellungen und zwei Zeitzonen zu

verstehen und zu erarbeiten“ galt. Diese

Vorarbeit hat sich aber absolut ausgezahlt,

denn vor Ort und face à face verläuft die

Prototyp-Herstellung wie am Schnürchen,

in drei intensiven Tagen. Aus mehreren

Entwürfen für Stoffdesign und Schnitt-

konstruktion verfeinerte das neu zusam-

mengebrachte Kreativ-Team den Schnitt,

indem es vor Ort mit Maßen experimen-

tiert und diese angepasst hat. Bezüglich

des Musters wurden zwei unterschiedli-

che Entwürfe ausgearbeitet. Wie wirkt die

Farbe in der Wolle und wie kann aus dem

Entwurf das Optimum herausgeholt und

auf Stoff gebracht werden? Schließlich ent-

schieden sich Kempenars und Steiner1888

für einen wunderbaren ersten Prototyp –

die erste „Graz-Decke“ war geboren.

Die Auftraggeber sind davon begeistert,

für Steiner1888 sind Projekte wie diese

enorm wichtig, denn sie stellen eine Ver-

pERSoNEN

Klaus Kempenaars, niederländer, international

erfolgreicher entwerfer. Derzeit in new York als

Collaborater von x S I t e Cross Cultural Visual

Communication.

Mag. Andrea pavlovec-Meixner, Umwelt- und

energiesprecherin der „Grünen“ im Grazer

Gemeinderat

Wolfgang Thiel, Information & Marketing,

Umweltamt Graz

Juliane zeißler, Design und

Produktentwicklung bei Steiner1888

Johannes Steiner, Geschäftsführer

von Steiner1888

Seite 26 Creative Industries StyriaDesigners in Residence

j u l i a n e z e i s s l e r

bindung zwischen Land, Stadt, Design,

Kultur und Tradition her. Derzeit wird an

der Umsetzung gearbeitet. Für die frisch

ausgezeichnete UNESCO City of Design

ist das entstandene Produkt von besonde-

rer Bedeutung. Anhand einer simplen De-

cke lässt sich sehr gut nachvollziehen, wie

daraus durch kluge Ideen und qualitätvolle

Gestaltung ein Designprodukt mit eindeu-

tigem Mehrwert wird. Idealerweise würden

auch nicht nur die Grazer Gastronomen,

sondern eine noch breitere Öffentlichkeit

von den Decken Gebrauch machen. Dafür

müsste das genuine Grazer Produkt freilich

im Handel erhältlich sein. Und daran wird

gerade gearbeitet …

de s ig n- c ol l a b o r a t e u r k l au s k e m p e n a a r s

“UMWELTVORSORGE IST SO ETWAS WIE ALLTAGSKULTUR;

DESIGN IM WEITESTEN SINN FINDET HIER

SEINEN PLATZ”

Wolfgang thiel

Page 29: Designers in Residence - CIS.doc#5

RELATED LINKS

www.motioncodeblue.com

www.schabauer-dach.at

Die Kombination aus Design und Handwerk ergibt mitunter ideen-

reiche Synergien. Ein perfektes Beispiel dafür ist die kreative Paa-

rung des Grazer Designstudios motion code: blue und der Dach-

deckerei und Spenglerei von Helmut Schabauer. Was nach einem

starken Gegensatz klingt, ergänzt sich in Wirklichkeit perfekt. Im

ersten Durchgang von Designers in Residence 2009 wollte Schabauer

ursprünglich eine Lösung für anfallende Metallabfälle finden. Ge-

meinsam mit dem Designer-Duo Christopher Gloning und Christi-

an Gumpold wurde dann aber eine ganz andere Idee ausgearbeitet.

Die Lösung kam beim gemeinsamen Brainstorming – ein ausgetüf-

telter Dachrinnenreiniger war das Ergebnis. Der „Handlanger“ –

so der Arbeitstitel für das pfiffige Utensil – wartet noch auf seine

Umsetzung. Weil die Zusammenarbeit jedoch so gut verlief, hat

man gleich ein neues Projekt in Angriff genommen. Das Ziel: den

Dachdecker bei der Arbeit sicher auf dem Dach zu halten, ohne zu-

sätzliche, unbequeme Sicherheitsausrüstung.

DIE IDEE

Dachdecker leben gefährlich. Ab drei Metern sieht das Gesetz eine

Absturzsicherung vor. Diese zusätzliche Ausrüstung ist jedoch un-

bequem und lästig zu handhaben. Außerdem kann der Arbeitgeber

nicht so einfach kontrollieren, ob die gesetzlichen Auflagen auch

eingehalten werden – ein Sicherheitsrisiko für alle Beteiligten! Ar-

beitskleidung und Arbeitssicherheit lassen sich aber unter einen Hut

bringen. Die zündende Idee der kreativen Kombinierer war eigent-

lich ganz einfach: die persönliche Schutzausrüstung eines Dachde-

ckers gleich in die Arbeitskleidung einbauen, und das mit Rücksicht

auf maximalen Komfort und schnittige Optik. Das Design-

studio hat viel Wert darauf gelegt, die Bedürfnisse aller Be-

teiligten im Auge zu behalten. Das sind zum einen die Dach-

decker selbst, die bei der Gestaltung der Arbeitskleidung ein

Wörtchen mitzureden hatten. Zum anderen sind es auch die

Unternehmer, die im Gestaltungsprozess bedacht wurden:

Das Dachdecker-Outfit lässt sich nämlich leicht individu-

alisieren und in der Corporate Identity des Unternehmens

ausgestalten.

DIE UMSETzUNG

Herzstück des Systems ist die Arbeitshose. Die Absturzsi-

cherung ist mittels Gurten integriert. Mit einem Handgriff

sichert sich der Dachdecker, Karabiner an Brust und Rü-

cken bewahren ihn im Notfall vor einem folgenschweren

Sturz. Zusätzliche Gurte und Harnische sind nicht not-

wendig. Das bedeutet, dass der Arbeiter automatisch seine

Schutzausrüstung dabei hat, immer und überall. Die ers-

ten drei Kollektionen stehen bereits in den Startlöchern

und werden in Kürze erhältlich sein. Die Schabauer GmbH

wird das patentierte System in drei Designvarianten und

mit unterschiedlichen Kleidungsstücken und Gurtsystemen

anbieten. So werden die Dachdecker auch in luftigen Höhen

sicher sein – die Kombination aus Design-Idee und Hand-

werks-Know-how macht es möglich.

Schabauer Dach & motion code: blue

Seite 27 Schabauer Dach &motion code: blue

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

w e n n s ic h e i n j u ng e s i n du s t r i e de s ig n-duo m i t e i n e r b e wä h r t e n

dac h de c k e r e i z u s a m m e n t u t, w i r d au s a r b e i t s k l e i du ng e i n i n-

n ova t i v e s ou t f i t m i t i n t e g r i e r t e r l e b e n s v e r s ic h e ru ng.

s ic h e r h e i t i s t auc h e i n e f r ag e de s de s ig n s

Design ohne Netz

Page 30: Designers in Residence - CIS.doc#5

Seite 28 Informationen

Das Designers in Residence-ProgrammWie Unternehmen und Designer zusammenfinden: Designers in Residence ist ein Projekt der Netzwerkgesellschaft Creative Industries Styria (CIS), das Unternehmen und Designer zusammenbringt, um daraus mögliche zukünftige Kooperationen zum Vorteil für beide Seiten abzuleiten. Das Programm richtet sich an Unternehmen in der Steiermark, die in Zukunft verstärkt auf professionelles Design setzen möchten, um ihre Marktstellung auszubauen. Für Designer wiederum eröffnet das Programm die Chance, direkt in einem Unternehmen an konkreten Problemstellungen zu arbeiten und innerhalb von 4–8 Wochen einen Lösungsansatz zu entwerfen. Designers in Residence ist kein Wett-bewerb, sondern eine innovative Form der Vernetzung von Wirtschaft und Kreativen. Beide Seiten werden für die Situation des anderen sensibilisiert und lernen das Denken und Handeln des Partners kennen. Es ist eine freiwillig eingegangene und klar definierte Kooperation auf Zeit, an deren Ende idealerweise eine weitere Zusammenarbeit stehen sollte.

Projektausschreibung Die Teilnahme ist einfach: Interessierte Unternehmen erklären sich bereit, an einem Designers in Residence-Projekt teizunehmen. Im Anschluss wird eine Aufgabenstellung mit klaren inhaltlichen Rahmenbedingungen (auf Wunsch mit Hilfe der CIS) ausformuliert. Auf diese konkrete Aufgabenstellung hin können sich Designerinnen und Designer bewerben. Eine Auswahl der Designer erfolgt in Abstimmung mit der CIS. Die Creative Industries Styria ist bei der Ausarbeitung des Designkonzepts behilflich und begleitet alle Phasen des Projekts.

Aufgaben der Unternehmen Es ist wichtig, dass Unternehmen dem Designer in Residence einen Einblick in alle relevanten Bereiche des Unter-nehmens gewähren, die zu einer gewinnbringenden Zusammenarbeit notwendig sind, um daraus ein Maximum an Innovation zu erzeugen. Ein Wissenstransfer-Workshop sorgt dafür, dass die Designpartner die notwendigen Kennt-nisse über den Betrieb haben. Am Ende des Projekts findet eine Abschlusspräsentation der erzielten Ergebnisse statt. Anfallende Kosten: Die Kosten für das Unternehmen belaufen sich auf 2.000 Euro für den gesamten Pro-jektzeitraum. Weiters sollten materielle Ressourcen für Prototypen, Mock-ups oder Ähnliches zur Verfügung gestellt werden. Aufgaben der Designer: Die Designer arbeiten innerhalb von 4–8 Wochen, in denen sie in engem Kontakt mit den Unternehmen tätig sind, an einem Lösungsvorschlag für die anfangs definierte Aufgabenstellung. Am Ende der Laufzeit steht dem Unternehmen beispielsweise ein Prototyp oder ein Designkonzept für die weitere Ausarbeitung zur Verfügung.

Rechtliche AspekteDie rechtlichen Rahmenbedingungen werden vor Projektbeginn genau definiert. Eine von beiden Seiten zu unterzeich-nende Vereinbarung klärt alle relevanten Fragen bezüglich Eigentum, Nutzung, Leistungen und Honorar.

Leistungen der Creative Industries Styria Die Creative Industries Styria begleitet den gesamten Prozess von der Ausschreibung weg und bietet eine Vielzahl an Dienstleistungen für Unternehmen und Designer. Darunter fallen insbesondere:

• Beratung bezüglich der Möglichkeiten und des Nutzens von Design sowie bei der Formulierung der konkreten Projektinhalte • Schaffung einer Öffentlichkeit durch projektspezifische Medien- und PR-Arbeit in Abstimmung mit den Partnern (Kernstück ist die Designers in Residence-Publikation, die einmal pro Jahr alle aktuellen Projekte zusammenfasst und über deren Inhalte informiert.) • Informationen zum Designers in Residence-Programm auf der Website www.cis.at

• Neutrale Evaluierung und Vermittlung der Designerinnen und Designer, die sich für ein konkretes Projekt bewerben • Betreuung und Koordination des gesamten Projekts

Creative Industries StyriaDesigners in Residence

Page 31: Designers in Residence - CIS.doc#5

ImpressumCreative Industries StyriaDesigners in Residence

Die Creative Industries Styria bedankt sich bei allen, die an der zweiten runde des Designers in residence-Projekts mitgewirkt haben, insbesondere den Designerinnen und Designern sowie den Unternehmen und Institutionen, die sich mit ihrer aktiven teilnahme zu einer bewussten Gestaltung bekennen.

Impressum:Herausgeber: Creative Industries Styria GmbHGeschäftsführer: eberhard SchrempfMarienplatz 1, 8020 Graz, austriaT: +43 316 890 598, E [email protected]

projektmanagement: Sabine PrammerText: Stefan Schwar, Susanne LipinskiGrafik Design: moodley brand identityFotos: erwin PolancDruck: Medienfabrik Graz

Die Unternehmen

werbelechner

vertreten durch Gabriele Lechner

www.werbelechner.at

&

Creative Industries Styria

vertreten durch Sabine prammer

www.cis.at

paugger Stahlbau

vertreten durch Engelbert pürrer

www.paugger.at

NTS Netzwerk Telekom Service

vertreten durch Michael Sußmann

www.nts.at

Arbeitsmarktservice Steiermark

vertreten durch Karl-Heinz Snobe

www.ams.at/stmk

&doppelpunkt pR

vertreten durch Thomas zenz

www.doppelpunkt.at

Holding Graz, AEVG

vertreten durch Walter Sattler

www.aevg.at

Stadt Graz, Umweltamt

vertreten durch Wolfgang Thiel

www.oekostadt.graz.at

&

Steiner1888 vertreten durch

Johannes Steiner und Juliane zeißler

www.steiner1888.at

Schabauer Dachdeckerei und Spenglerei

vertreten durch Helmut Schabauer

www.schabauer-dach.at

Die Designer

Walking Chair

www.walking-chair.com

Stefanie Schöffmann Isabel Toccafondi

www.look-design.attoccafondi.info

Klaus Kempenaars Michael Lackner

www.xsitevision.com

Designstudio Hilgarth

onomato

Gestaltungsgesellschaft

www.onomato.at

Robert Lerch

Monika Rauscher

Industrial Design, FH Joanneum, Gerhard Heufler und Kurt Hilgarth

www.fh-joanneum.at

Klaus Kempenaars

www.xsitevision.com

motion code: blue

www.motioncodeblue.com

Graz, Mai 2011

Page 32: Designers in Residence - CIS.doc#5

Suchen und finden im Netzwerk der Creative Industries Styria. Der Marktplatz für kreative und Unternehmer auf www.cis.at