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Deutsch für alle 99 Wege zur deutschen Sprache www.offenes-sachsen.de

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Deutsch für alle

9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

www.offenes-sachsen.de

D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 3

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

immer wieder habe ich bei meinen Kontaktenmit den Menschen aus anderen Heimatländernfestgestellt, wie wichtig die deutsche Sprachefür die Integration und die Lebensqualität inDeutschland ist.

Sprachkurse sind nur ein Weg, Deutsch zulernen. Wer keinen Zugang zu Sprachkursenhat, oder wer sich verbessern will, für den gibtes trotzdem gute und kostengünstige Möglich -keiten. Ob jung oder alt: alle können Deutscherlernen, egal wie schnell oder langsam dasgehen mag. Aber jedes neu gelernte Wort isteine Chance, sich bei uns zu verständigen,zu verstehen und verstanden zu werden. Niemand braucht isoliert zu bleiben, weil eroder sie kein Deutsch verstehen, sprechenoder schreiben kann. Und für den, der nureine Zeit lang in Deutschland lebt, ist dasSprachenlernen von Vorteil: er kann sichorientieren, sich verständlich machen undseine Zeit nutzen.

Mit dieser Ideensammlung möchten wirIhnen, liebe Migrantinnen und Migranten,ein Hilfsmittel für Ihr Leben bei uns an dieHand geben. Fangen Sie am besten nochheute an mit dem Lernen, denn es macht

Impressum

HerausgeberDer Sächsische AusländerbeauftragteBernhard-von-Lindenau-Platz 1 | 01067 Dresden

Postanschrift:Postfach 120705 | 01008 Dresden

Telefon: 0351 493 5171Telefax: 0351 493 5474E-Mail: [email protected]: www.offenes-sachsen.de

Autorinnen:Katrin Holinski, Hang Thanh Phung

Endredaktion:Dr. Ute Enderlein, Markus Guffler

Beiträge von Gastautoren sind namentlich gekennzeichnet.

Diese Broschüre kann kostenfrei über die Internetseite des Sächsischen Ausländerbeauftragten bestellt werden:www.offenes-sachsen.de / Service /Publikationen

Bildnachweis:xxxxxxxx

Illustrationen: Dao Ngoc Mai, Dresden

Realisierung: www.oe-grafik.deDruck: Druckhaus Dresden

Die Broschüre »Deutsch für alle – 99 Wegezur deutschen Sprache« stellt einfachenTechniken zum Erlernen einer fremden Spra-che vor. Die Tipps sind durchgängig praktischausgerichtet und direkt umsetzbar. Sie richtensich in erster Linie an Menschen mit geringenoder keinen Deutschkenntnissen, die keinenZugang zu Sprachschulen haben. Zudem er-gänzen sie Sprach unterricht und sind geeignet,einen bereits erlernten Wortschatzes zu festi-gen. Kleine Lernstrategien und Erfahrungs -berichte runden die Handreichung ab. Das Heftist auch eine Anregung für Integrationsberaterund Betreuerinnen in der täglichen Arbeit.

Soweit in dieser Broschüre die männlicheForm gebraucht wird, werden Männer undFrauen in gleicher Weise angesprochen.

Martin Gillo

Spaß, sich auf diese Weise eine neue Lebens-welt zu erschließen.

Bei der Zusammenstellung dieses Bucheshaben wir viel Hilfe bekommen: von Migrant -Innen, SprachlehrerInnen, PädagogInnenund BeraterInnnen aus der Praxis. Sie habenIhre Erfahrungen eingebracht und praxisnaheTipps gegeben. Dafür danken wir Ihnen herz-lich.

Der Titel unserer Broschüre heißt: 99 Wegezur deutschen Sprache. Wir zeigen ihnendavon viele auf, aber nicht 99. Wir sind über-zeugt davon, dass Ihnen beim Lernen eigeneIdeen für kreative Lernwege einfallen. WennSie die ausprobiert haben und damit erfolg-reich waren, schreiben Sie uns. Wir werdenIhren Weg in die Sammlung mit aufnehmenund in zukünftigen Auflagen dieser Broschüremit aufnehmen. So lernen wir von einander.

Viel Spaß beim Umsetzen der Ideen und vielErfolg beim Lernen!

Ihr Martin Gillo

Deutsch für alle

9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

www.offenes-sachsen.de

w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 5

Das Internet bietet viele Wege, wie Sie diedeutsche Sprache kostenfrei, selbstständigund unabhängig lernen können.

Sie müssen den Weg des Deutschlernensnicht allein gehen. Einige Vereine und Initia-tiven in Sachsen bieten kostenlose Deutsch-kurse an. Eine Auswahl an Kontaktdatenfinden Sie in der Broschüre.

Außerdem nennen wir Ihnen Fachlitera-tur, die Sie nutzen können.

Die Sammlung ist nicht nur für Lernan-fänger bestimmt, sondern sie will auch alleLehrer, Co-Lehrer, Betreuer und Weggefähr-ten anregen und ermutigen, Lernanfängerfachgerecht und effektiv zu unterstützen.Gleichzeitig spiegeln sich auch die Erfahrun-gen von Migrantinnen und Migranten wider,die zeigen, wie vielseitig die Wege sind.

Aller Anfang beginnt im Alltag. Los geht’s!

Alltag bedeutet Regelmäßigkeit, Gewohnheitund Routine Ihrer Handlungen. Bei den meis-ten dieser Handlungen begegnet uns diedeutsche Sprache: beim Einkaufen, imStraßen verkehr, im Sportverein, bei Behörden,im Café ... Das Beherrschen der deutschenSprache hilft Ihnen, Ihren Alltag selbstbe-stimmt zu gestalten.

Wir zeigen Übungen zu den FertigkeitenLesen und Verstehen, Hören und Verstehen,Sprechen und Schreiben. Zu jedem Tippgeben wir den Schwierigkeitsgrad (*für Anfänger, **für Personen mit mittlerenDeutschkenntnissen und ***für Fortgeschrit-tene), den Inhalt, die Bedeutung und Schritteder Übung an.

4 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

Das Leben in einem fremden Land ist eineReise mit vielen neuen Erfahrungen und Her-ausforderungen. Eine davon ist das Erlernender neuen Sprache. Wenn Sie sich dieser Herausforderung stellen, wird sie einen großen Einfluss auf Ihr Leben und auf IhreUmwelt nehmen.

Eine fremde Sprache zu erlernen, ist eingroßer Gewinn. Sie ist ein Schlüssel zu einerneuen Welt, und sie macht den Zugang zuun terschiedlichen Bereichen der Gesellschaftfrei.

Wenn Sie die deutsche Sprache lernenund sie anwenden, so sind Sie in Deutsch-land nicht mehr fremd. Sie können die neueUmgebung kennen lernen und sich orientie-ren. Die Lebenswelt um Sie herum wird mitjedem neu gelernten Wort ein Stückchen größer. Sie verstehen, was die Menschensagen und können sich mit ihnen verstän -digen. Sie können sich Gehör verschaffenund werden wahrgenommen.

Wenn Sie das Lernen der deutschen Sprache selbst in die Hand nehmen, stoßenSie eine Tür auf. Sie übernehmen Verantwor-tung für Ihr Leben und können anderen aufgleicher Augenhöhe gegenübertreten. Siekönnen sagen, was Sie denken und fühlen.Sie können zeigen, wer Sie sind. Sie habenteil an der Gesellschaft.

Die deutsche Sprache ist ein Mittel, umden Alltag besser zu bewältigen. Wenn Siekrank sind, können Sie dem Arzt sagen, wasIhnen fehlt. Wenn Ihre Kinder Probleme inder Schule haben, können Sie mit ihren

Lehrern sprechen. Sie können sich selbst-ständig über Ihre Rechte informieren. Siekönnen selbstbewusst auftreten und Vor -urteile beseitigen.

Das Beherrschen der deutschen Spracheist eine wichtige Qualifikation für Ihr weiteresLeben und eröffnet Ihnen viele Möglichkeiten.Sie können einen Beruf erlernen, Arbeit findenund selbstständig leben. Und falls Sie wiederin Ihr Heimatland zurückkehren, dann könnenSie Fremdsprachenkenntnisse vorweisen…

99 Wege zur deutschen Sprache…Sag´ bloß!

99 Wege zur deutschen Sprache ist der Titelunserer Broschüre und steht symbolisch fürdie Vielfalt des Sprachenerwerbs.

Diese Broschüre ist kein Lehrbuch. Sie istvielmehr eine Sammlung von Ideen und An-regungen, die wir dem Alltag entnommenhaben. Die Sammlung ist nicht vollständig,aber ein Anfang. Wir laden Sie ein, neugierigzu sein und die verschiedenen Wege zugehen. Vielleicht finden Sie einen Lieblings-weg oder Gleichgesinnte, die die Wege mitIhnen gemeinsam gehen.

Im Mittelpunkt der Broschüre stehen dieFer tigkeiten Lesen, Sprechen, Hören undSchrei ben. Die Broschüre stellt Wege vor, wieSie diese Fertigkeiten erlernen und vertiefenkönnen. Auch soziale Strategien werden ge-zeigt, mit denen komplexe sprachliche Her-ausforderungen im Alltag gemeistert werdenkönnen.

Alles wird einfacher mit Deutsch.Warum eigentlich?

Lesen

Hören

Sprechen

Schreiben

Online-Kurse

Wir zeigen zunächst Wege für Anfänger,dann für Personen mit mittleren Deutsch-kenntnissen und schließlich für Fortge -schrittene. Einige Wege sind auch für alleZielgruppen anwendbar.

für Anfänger

für Personen mit mittlerenDeutschkenntnissen

für Fortgeschrittene

Soziale Strategie

6 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

SCHREIBEN ... ........................................ 32Ein Tipp für Anfänger: ............................... 32Mit Bildern lernen ..................................... 33Kochrezepte abschreiben und nachkochen ............................................... 33Listen schreiben ........................................ 34Ein Grammatikheft führen ........................ 34Kreuzworträtsel für Kinder lösen ............... 35Ein Lerntagebuch führen ........................... 35Briefe und E-Mails schreiben ..................... 36

Kleine Schritte mit großer Wirkung … ................................. 37Sich trauen … ............................................ 37ehler zulassen ... ....................................... 37Menschen beobachten … ........................... 38Mitstreiter suchen … .................................. 38Migrantenvereinen .................................... 38Bekanntenkreis ......................................... 38Kontakt zu deutschen Muttersprachlern suchen … ...................... 40www.wir-fuer-sachsen.de ......................... 40

Zum Nachschlagen ................................ 41Online-Deutschkurse ................................. 41Online-Deutschkurse der Deutschen Welle .................................. 41Mission Berlin ............................................ 41Audiotrainer .............................................. 42Deutsch Interaktiv ..................................... 42Radio D ..................................................... 43Deutsch – warum nicht? ........................... 43Deutsch Mobil ........................................... 44

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Vorwort ................................................... 3

Alles wird einfacher mit Deutsch. Warum eigentlich? .................................. 4

LESEN und VERSTEHEN... ...................... 9Supermarktwerbung lesen .......................... 9Laut vorlesen .............................................. 9Illustrierte Kinderbücher lesen ................. 10Verpackungen und Etiketten lesen ............ 10Kochrezepte lesen ...................................... 11Durch die Stadtspazieren und Plakate lesen ............................................. 12Fahrpläne lesen ......................................... 12Deutschsprachige Zeitungen lesen ............ 13Durch die Stadtbibliothek gehen ............... 13Witze sammeln .......................................... 14Wort-Bild-Memory basteln und spielen ..... 15Memory ..................................................... 15Memory ..................................................... 15Wort-Bild-Memory ..................................... 15Wort-Bild-Memory ..................................... 15Deutschsprachige Bücher lesen ................ 16Comics lesen ............................................. 16Donald Duck ............................................. 16Superman .................................................. 16

HÖREN und VERSTEHEN ... ....................17Hören mit der Deutschen Welle ................. 17Telenovela: »Jojo sucht das Glück« ............ 17Deutsch aktuell: langsamgesprochene Nachrichten .......................... 18Deutsch aktuell: Top-Thema ..................... 18

Deutsch aktuell: Video-Thema .................. 19Deutsch im Fokus: Deutsche im Alltag – Alltagsdeutsch ........................................... 19»Der Zug ist abgefahren« ........................... 19»Das ist unter aller Kanone« ...................... 19»Morgenstund hat Gold im Mund« ............ 19Hören und Sehen mit KI.KA ...................... 20Die Sendung mit der Maus ......................... 21Wissen macht Ah! ...................................... 21»Warum kratzen Wollmützen?«, ................ 21»Warum drehen sich die Uhrzeiger von links nach rechts?« ............................. 21»Wie viele Augenlider haben Krokodile?« ..................................... 21Hörbücher und Filme aus Bibliotheken ........................................23Hörsituationen finden ................................23Jeden Tag bewusst ein neues Wort heraushören ...............................................24

SPRECHEN ... ......................................... 25Wörter laut aussprechen ............................ 25Sprechsituationen finden .......................... 25Selbstgespräche führen ............................. 26Telefonieren üben ..................................... 26Ein Tipp für Anfänger: ............................... 27Internationales Café .................................. 28In ein Café gehen ...................................... 28Witze erzählen .......................................... 29Tandemprogramme ................................... 29Einen Leserclub gründen .......................... 30Gegenstände mit deutschemNamen bekleben ........................................ 31Eine eigene Vokabelliste erstellen ............. 31

Wieso nicht? ............................................. 44Marktplatz ................................................ 44Grüße Deutschland ................................... 44KuBus – Kulturvideos aus Deutschland ............................................. 4649–89–2009: Deutsch-deutsche Geschichte für Deutschlerner .................... 47Meet the Germans ..................................... 47www.deutschlernen.net ............................ 47www.deutsch-lernen.com ......................... 48

Anhang ................................................. 49Vereine und Initiativen ............................. 49Literaturhinweise ...................................... 50

ErfahrungsberichteGute Beispiele. Mach es nach!In Am Mahmood ........................................ 11Nadja Generosow ...................................... 14Seok Won Lee ............................................ 15Pilar Reif ................................................... 20Nguyen Hoai Ngoc ..................................... 22Mikhail Badasian ...................................... 27Bee Chang ................................................. 32Igor Mitin .................................................. 39Khadija Hornig .......................................... 42Maria Mednikova ...................................... 45Dimitri Gargulia ........................................ 46

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Lesen ist eine kulturelle Fertigkeit, die in allenBereichen des alltäglichen Lebens von großerBedeutung ist. Überall werden wir aufgefordertzu lesen und Informationen herauszu filtern.Lesen bedeutet nicht nur, Geschrie ben es und Gedrucktes mit den Augen zu erfassen,Buchstaben zu Wörtern und Wörtern zu Sätzenzu verbinden. Lesen heißt auch, den Sinn zuverstehen und über diesen nachzudenken.Lesen im Alltag bedeutet, sich zu orientierenund unabhängig zu leben.

1 Supermarktwerbung lesen

In der Supermarktwerbung finden Sie Wörteraus fast allen Bereichen des täglichen Be-darfs: Fleischprodukte, Milchprodukte, Ge-tränke, Obst, Gemüse und vieles mehr. Zujeder angebotenen Ware sehen Sie entspre-chende Bilder.

Sie lernen praktisch neue Begriffe, dennSupermarktwerbung verbindet das geschrie-bene Wort mit einer Abbildung.

Wenn Sie die Produkte abschreiben undeine Einkaufsliste anfertigen, findet eine noch stärkere Festigung statt. Gleichzeitighilft Ihnen diese Liste beim späteren Ein-kauf.

1 Nehmen Sie aus den Supermärkten diebunten Werbungen mit oder finden siediese täglich in Ihrem Briefkasten.

2 Sehen Sie sich die Werbung an und findenSie heraus: Was kann man alles kaufen?

Wie teuer sind die Waren? Welche Wörterkennen Sie, welche si nd Ihnen unbekannt?

3 Schlagen Sie die unbekannten Wörter imWörterbuch nach.

4 Schreiben Sie eine Einkaufsliste für alleProdukte, die Sie einkaufen möchten.

8 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

LESEN und VERSTEHEN...

2 Laut vorlesen

Lesen Sie kurze einfache Texte laut vor. Daslaute Lesen hilft Ihnen, Unsicherheiten mitder deutschen Aussprache zu verringern. Siehören, wie Sie klingen und bekommen einGefühl für die verschiedenen Wörter.

1 Wenn Sie allein im Zimmer sind, nehmenSie sich einen kurzen Text vor, den Sie gernlesen möchten. Es kann ein Zeitungsartikel,eine Geschichte aus einem Kinderbuchoder auch ein Kochrezept sein.

2 Lesen Sie den Text laut vor. Sprechen Siedie einzelnen Wörter deutlich aus.

w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 1110 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

3 Illustrierte Kinderbücher lesen

Kinderbücher sind in einfacher Sprache ge-schrieben. Sie haben überschaubare Hand-lungen. Die Illustrationen geben dieHandlung wieder. Durch das Lesen festigenSie die Wörter und ihre Bedeutung, aberauch grammatische Regeln. Wenn sie IhrenKindern Geschichten vorlesen, werden Sie si-cherer in der Aussprache.

1 Gehen Sie in die Stadtbibliothek und suchenSie sich ein Kinderbuch aus. Leihen Sie esaus und lesen Sie jeden Tag ein paar Seiten.

2 Wenn Sie Kinder haben, können Sie die Geschichten gemeinsam mit Ihren Kindernlesen.

3 Schreiben Sie sich unbekannte Wörter herausund schlagen Sie diese im Wörterbuch nach.

4 Verpackungen und Etiketten lesen

Die Verpackungen und Etiketten enthaltenzahlreiche Informationen. Sie erfahren allesüber den Preis, das Mindesthaltbarkeitsdatumund die Bedienungsanleitung der Ware.Sie finden auch die Adresse des Herstellers.Dieser macht manchmal auch Werbung fürandere Produkte.

1 Lesen Sie die Produktverpackungen undEtiketten der Lebensmittel oder Getränke,die Sie zu Hause haben.

2 Wenn Sie sich etwas Neues kaufen, nehmenSie sich Zeit für das Lesen der Informationen.

4 Schreiben Sie diese Informationen ab, um sich die Schreibweise der Wörter ein -zuprägen.

5 Sprechen Sie die Wörter und Sätze laut aus,um zu hören, wie sie klingen. Wenn Sie nichtalles verstehen, nutzen Sie ein Wörterbuch.

5 Kochrezepte lesen

Kochrezepte enthalten neben den Zutatenauch Mengenangaben. Auf diese Weise lernenSie neue Wörter kennen.

1 Suchen Sie sich im Internet oder in Koch -büchern aus der Stadtbibliothek ein deutsch -sprachiges Kochrezept.

2 Kaufen Sie die Zutaten ein und kochen Sieein leckeres Gericht. Vielleicht können Siedas auch zu zweit oder zu dritt tun. Gemein -sames Kochen macht mehr Spaß.

3 Beim Kochen schauen Sie immer wieder aufdas Kochrezept. Dadurch festigen Sie dieneuen Wörter. Am Ende haben Sie auch einleckeres Essen auf Ihrem Teller.

4 Schreiben Sie das Rezept ab und schlagenSie unbekannte Wörter im Wörterbuch nach.

In Am Sayad Mahmood

Die deutsche Sprache hat für mich eine großeBedeutung. Sprache ist für mich Leben,ohne Sprache kann man nichts anfangen,man kann sich weder mit Menschen ver -ständigen noch kommunizieren und amschlimmsten ist, dass man immer auf dieHilfe der Anderen angewiesen ist.

Meine Kenntnisse in Arabisch haben mirgeholfen, die Grammatik zu lernen, und Englisch hat mir geholfen, viele Begriffe zuverstehen. Wichtig war mein Wille zu lernenund Muttersprachler zu bitten, mich bei Fehlern zu korrigieren. Damit ich mit Menschen in Kontakt komme, versuche ichimmer ein Thema zu finden, um ein Ge-spräch anzufangen.

Ein Tipp für Anfänger: Beim Lernen Spaßzu haben. Die Motivation zu haben, um zulernen. Sich nicht demütigen lassen. Die Sub -stantive mit den Artikeln zu lernen, weil esdie Grammatik viel leichter macht. Soweitwie möglich sprechen, ohne Angst zu haben.

In Am Sayad Mahmood, aus Irak, seit 1996 in Deutschland

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8 Deutschsprachige Zeitungen lesen

Es gibt sehr viele deutschsprachige Tages -zeitungen. Diese unterscheiden sich in ihrerSprache und auch inhaltlich sehr voneinan-der. Einige sind sehr einfach geschrieben.Andere schildern Zusammenhänge inhaltlichund sprachlich sehr komplex.

6 Durch die Stadtspazieren und Plakate lesen

Auf einem Spaziergang durch die Stadt können Sie die unterschiedlichsten Plakatesehen: Werbeplakate, Plakate mit Hinweisenfür Veranstaltungen wie Konzerte und Theateraufführungen, Wahlplakate undviele andere.

Die Abbildungen und Wörter ergeben eine Einheit und sollen eine ganz bestimmteBotschaft vermitteln. Jedes neu erlernte Wort erweitert Ihren Wortschatz. Gleichzeitigsehen Sie, was in Ihrer Umgebung passiert,welche Veranstaltungen stattfinden.

1 Lesen Sie die Wörter auf den Plakaten undentdecken Sie, welche Wörter Sie kennenund welche neu sind.

2 Finden sie heraus, welche Informationendie Plakate vermitteln sollen.

3 Schreiben Sie sich die unbekannten Wörterauf und schlagen Sie diese später im Wörter -buch nach.

7 Fahrpläne lesen

Fahrpläne für Busse, Straßen- und S-Bahnenenthalten alle Informationen, wann und welche Strecken diese fahren.

Hier üben Sie unterschiedliche Fertigkeiten.Zuerst fragen Sie nach einem Fahrplan bei derInformation der Verkehrsbetriebe. Dann lesenSie sich einzelne Auskünfte im Fahrplan durchund fahren dann zum Ziel Ihrer Suche.

1 Auf Bahnhöfen und Informationszentrenfragen Sie nach einem Fahrplan für Busund Bahn. Schauen Sie sich den Plan an.

2 Suchen Sie sich ein Ziel, sehen Sie im Fahr-plan nach, wie Sie dorthin kommen undfahren Sie hin.

12 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

3 Lesen Sie deutschsprachige Nachrichten in der Tageszeitung oder im Internet undhören Sie Radionachrichten. Über welcheThemen berichten sowohl die Tageszeitung/das Internet als auch das Radio?

4 Schauen Sie sich verschiedene deutsch-sprachige Tageszeitungen an. Wie berichtensie über ähnliche Themen?

9 Durch die Stadtbibliothek gehen

Stadtbibliotheken haben ein großes Sorti-ment an Fachbüchern, Sachbüchern und Romanen für Kinder, Jugendliche und Er-wachsene. Auch Tageszeitungen liegen aus.

Durch die Bibliothek zu schlendern, gibtIhnen die Möglichkeit, viel zu lesen. DasLesen der unterschiedlichen Inhaltsangabentrainiert Ihr Leseverständnis. Wörter, die Sieimmer wieder lesen, festigen sich in IhremKopf. Dadurch erweitert sich Ihr Wortschatz.

1 Schauen Sie sich die Stadtbibliothek inIhrer Nähe an. Gehen Sie durch die Gänge,nehmen Sie sich einzelne Bücher aus demRegal und lesen Sie darin.

2 Welche Bücher finden Sie interessant?Welche Bücher sind in einer einfachenSprache geschrieben?

Eine Möglichkeit, die das Internet bietet,ist die Deutsche Welle. Die Deutsche Welle ist der deutsche Auslandsrundfunk. Auf derInternetseite www.dw-world.de können SieNachrichten aus aller Welt auf Deutsch lesen.

Deutschsprachige Zeitungen zu lesen, erweitert Ihren Wortschatz. Sie bekommenauch einen Überblick über das Geschehen in Deutschland und in der Welt.

Finden Sie die Zeitung, die zu Ihnen passt.

1 Lesen Sie Artikel in einer Tageszeitung oderim Internet. Schlagen Sie unbekannte Wörterim Wörterbuch nach.

2 Lesen Sie ähnliche Nachrichten auf Deutschund in Ihrer Muttersprache. Vergleichen Siedie Themen der deutschsprachigen Nach-richten mit denen in Ihrer Muttersprache.

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4 Kleben Sie das geschriebene Wort und dasBild jeweils auf ein Kärtchen. Wenn Sie die36 Paare fertig gestellt haben, können Siemit dem Spiel beginnen.

5 Decken sie die Karten auf und finden Siedas passende Wort zu dem Bild.

6 Lesen Sie das Wort leise mit.

10 Witze sammeln

Witze sind kurze Texte, die mit einer Pointeenden. Wenn Sie Witze lesen, aufschreibenund Anderen erzählen, verbinden Sie Lernenund Lachen miteinander.

1 Schauen Sie sich Tageszeitungen oder Witz-sammlungen an und suchen Sie nach Witzen,die Sie besonders lustig finden.

2 Fragen Sie Personen in Ihrer Umgebungnach Witzen.

3 Schreiben Sie sich die Witze auf und erzählenSie sie Anderen.

14 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

Nadja Generosow

Die deutsche Sprache ist für mich ein Kommu -nikationsmittel und dient zur Orientierungund Integration in die deutsche Gesellschaft.

Wichtig war für mich am Anfang, ständigDeutsch zu sprechen und mit Deutschen zu-sammen zu sein. Da meine Enkelkinder nur

Deutsch sprechen, kann ich mit ihnen üben.Außerdem sind Radio und Fernsehen undSprachkurse mit guten Lehrern wichtig.

Eine wichtige Strategie, um mit fremden Menschen in Kontakt zu kommen, sindFreund lichkeit und Improvisation.

Ein Tipp für Anfänger:Hab keine Angst!!!! Du schaffst es! Und vergiss alle negativen Erlebnisse (in Deutschland)!

Nadja Generosow, Russland, seit 1994 in Deutschland

11 Wort-Bild-Memory basteln und spielen

Memory ist ein Gesellschaftsspiel. Es bestehtaus 36 gleichen Paaren von Bildern. BeimSpielen müssen die verdeckt liegenden Bil-der aufgedeckt und Paare gefunden werden.Memory kann man zu zweit, zu dritt oderauch zu viert spielen.

Beim Wort-Bild-Memory gehört immer einBegriff zu einem Bild. So steht beispielsweisedas Wort Stuhl auf einem Kärtchen geschrie-ben und ist auf dem anderen Kärtchen alsBild abgebildet.

1 Ein Wort-Bild-Memory können Sie sehreinfach selbst basteln. Überlegen Sie sich36 Gegenstände, Tätigkeiten oder Ähnliches.

2 Schreiben Sie die Wörter auf. 3 Suchen Sie sich zu jedem Wort ein Bild

oder malen Sie es selbst.

Seok Won Lee

Hören und Sprechen sind mir am Anfangsehr schwer gefallen. Ich habe allein mitKopfhörern und Mikrofon geübt. Die reprä-sentativen Beispiele habe ich immer wiederwiederholt und eingeprägt, bis sich ein Automatismus sich eingestellt hat.

Wenn ich im Zug unterwegs bin, übe ichviel Lesen. Ich lese zum Beispiel die Bibel aufDeutsch, weil ich den Inhalt schon kenne.

Geholfen haben mir meine deutschenMit bewohner in der WG, die sehr nett und

sehr positiv waren. Ich konnte schnell beimgemein samen Kochen und Essen lernen.

Eine große Hilfe ist außerdem mein Eng-lisch-Deutsch-Wörterbuch.

Seok Won Lee, aus Südkorea, seit 2006 in Deutschland

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»Gesprochene Sprache existiert in dem Moment, in dem sie produziert und wahr -genommen wird. Sobald der Augenblick vorbei ist, gibt es sie nicht mehr. Daher sinddie Informationen, die nicht verstanden wurden, verloren«1. Das Besondere der ge-sprochenen Sprache ist, dass sie sich häufigsehr von der geschriebenen Sprache unter-scheidet. Die Bedeutung, aber auch die Herausforderungen des Hörverstehens imAlltag sind daher sehr groß. Ihnen begegnenviele Situationen, in denen Sie Informationenaus Gehörtem entnehmen müssen: beim Be-zahlen ihrer Einkäufe im Supermarkt, im Café,beim Bäcker...

Hören mit der Deutschen Welle

Die Deutsche Welle ist der deutsche Aus-landsrundfunk. Das Internetangebotwww.dw-world.de gibt Menschen aus allerWelt die Möglichkeit, Deutsch zu lernen.Neben unterschiedlichen Online-Deutsch-kursen finden Sie viele Angebote, das Hör-verstehen zu trainieren und die deutscheSprache praxisnah zu erleben.

14 Telenovela: »Jojo sucht das Glück«

»Jojo sucht das Glück« ist eine Serie. In 33Folgen können Sie die brasilianische StudentinJojo auf der Suche nach ihrem Glück begleiten.Die Videos können Sie mit oder ohne Unter -titel anschauen. Zu jedem Video gibt es denText der Folge, interaktive Übungen, Gram-matik und Aufgaben sowie die Lösungen.

1 Schauen Sie sich eine Folge der Serie an. 2 Lösen Sie zunächst die interaktiven

Übungen. 3 Im Anschluss schauen Sie sich die gramma -

tischen Erläuterungen an und lösen Sie dieAufgaben.

4 Vergleichen Sie Ihre Antworten mit denrichtigen Lösungen. Wollen Sie denSchwierigkeitsgrad erhöhen, so schauenSie die Folge ohne Untertitel.

5 Verbinden Sie die Handlung mit den gesprochenen Wörtern, um den Inhalt zuverstehen.

6 Wenn Sie die Serie mit Untertitel schauen,können Sie jedes gehörte Wort auch mit -lesen. Die grammatischen Erklärungen undAufgaben helfen Ihnen beim Verstehen der Struktur der deutschen Sprache.

16 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

HÖREN und VERSTEHEN...

12 Deutschsprachige Bücher lesen

Wenn Sie ein Buch lesen, setzen Sie sich sowohl mit der deutschen Sprache als auchmit dem Inhalt auseinander. Sie folgen einerGeschichte, indem Sie die Sätze lesen. Die Sprache festigt sich auf diese Weise.

1 Suchen Sie sich je nach dem Stand IhrerSprachkenntnisse ein Buch, das Sie inte -ressiert. Es kann ein Roman oder auch einSachbuch sein. Die Stadtbibliothek in IhrerNähe bietet eine Menge Bücher für jedenGeschmack. Es gibt auch zweisprachige Bücher, die en einstieg erleichtern.

2 Fangen Sie zunächst mit einem Erzählbandoder einem Sachbuch an. Anfänger konzen -trieren sich zunächst auf Kinderliteraturoder auf einfache Romane, die das Ziel desSpracherwerbs verfolgen.

3 Je mehr Sie lesen, desto einfacher wird esIhnen fallen, auch komplexe Romane zulesen.

13 Comics lesen

Comics zeigen eine Geschichte, die durch Bilder und dazugehörige sehr kurze Texte undwörtliche Rede erzählt wird. Es gibt Comicsfür Kinder wie Donald Duck oder Superman,aber auch für Erwachsene, die sich mit derLebensgeschichte von Menschen auseinander -setzen. Comics können lustig, aber auchtraurig und ernst sein.

1 In jeder Stadtbibliothek finden Sie aucheine Comicabteilung.

2 Schauen Sie sich die Comics an und findenSie eins, das Sie anspricht.

3 Versuchen Sie, der Handlung zu folgen unddie Geschichte trotz vielleicht unbekannterWörter nachzuvollziehen.

4 Versuchen Sie die Geschichte zu verstehen,auch wenn sie mit sehr wenigen Worten erzählt wird. Die Bilder unterstützen dasErfassen der Geschichte, aber vor allemeinzelne Wörter müssen verstanden werden.

1 Storch, Günther: Deutsch als Fremdsprache –Eine Didaktik. Paderborn 2008, S. 140.

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17 Deutsch aktuell: Video-Thema

Das Video-Thema der Deutschen Welle infor-miert Sie regelmäßig über Neuigkeiten ausaller Welt und erweitert zugleich Ihren Wort-schatz. Zu jedem Video-Thema finden Sie denNachrichtentext, ein Glossar mit Vokabelnsowie Fragen zum Text.

Durch das Sehen des jeweiligen Videoskönnen Sie intensiv mehrere Fertigkeitenüben. Sie verbessern Ihr Hörverständnis, erweitern Ihren Wortschatz und informierensich zugleich über das Weltgeschehen. Sielernen, die gesprochene Sprache schnell zuerfassen.

1 Sehen Sie sich die Video-Nachrichten anund lesen Sie gleichzeitig den Nachricht-entext mit.

2 Im Anschluss gehen Sie die Vokabeln durchund beantworten Sie die Fragen. Die richti-gen Antworten können Sie sich per E-Mailzuschicken lassen.

3 Wollen Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen,sehen Sie sich das Video-Thema an und be-antworten Sie, ohne den Nachrichtentextzu lesen, die Fragen.

4 Lesen Sie den Text im Anschluss.

18 Deutsch im Fokus: Deutscheim Alltag – Alltagsdeutsch

Die Hörtexte sind kurze Betrachtungen zumAlltag und zur Sprache in Deutschland. ImMittelpunkt stehen Redewendungen undSprichwörter, deren wirkliche Bedeutungeine andere ist als die wörtliche. Was bedeutet»Der Zug ist abgefahren«, »Das ist unteraller Kanone« oder »Morgenstund hat Goldim Mund«? Die Antworten finden Sie in denBeiträgen. Für jeden Beitrag gibt es einenentsprechenden Text zum Mitlesen sowieFragen zum Text.

Die anspruchsvollen Texte beschäftigensich mit sprachlichen Phänomenen in derdeutschen Sprache. Durch das Hören undLesen der Beiträge setzen Sie sich intensivmit den Feinheiten der deutschen Spracheauseinander. Sie trainieren Ihr Hörverständnisund erweitern Ihren Wortschatz.

1 Hören Sie sich den jeweiligen Beitrag zumAlltagsdeutsch an.

2 Wollen Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen,so lesen Sie den zugehörigen Text danach.

3 Beantworten Sie im Anschluss die Fragenzum Text.

15 Deutsch aktuell: langsam gesprochene Nachrichten

Die Deutsche Welle bietet jeden Tag die 11-Uhr-Nachrichten aus dem deutschen Radiopro-gramm. Diese werden langsam und deutlichgesprochen. Neben der Audio-Datei finden Sieauch den vollständigen Text zum Ausdrucken.

Mit dem Hören der Nachrichten könnenSie Ihr Hörverständnis trainieren und sichgleichzeitig über das Weltgeschehen informie-ren. Das (Mit-)Lesen der Nachrichtentextehilft beim Verstehen.

1 Hören Sie sich die Nachrichten an und lesenSie sie gleichzeitig mit.

2 Lesen Sie zuerst den Nachrichtentext undhören Sie sich im Anschluss die Nachrich-ten an.

3 Hören Sie sich erst die Nachrichten an undlesen Sie im Anschluss den Nachrichtentext.Was konnten Sie gut verstehen und wasvielleicht nicht so gut?

4 Wollen Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen,hören Sie sich die Nachrichten im Original-tempo an.

16 Deutsch aktuell: Top-Thema

Das Top-Thema der Deutschen Welle infor-miert Sie zweimal in der Woche über Neuig-keiten aus aller Welt und erweitert zugleichIhren Wortschatz. Zu jedem Top-Thema findenSie den Nachrichtentext, ein Glossar mit Vokabeln sowie Fragen zum Text. Sie könnenmehrere Fertigkeiten intensiv üben. Sie ver-bessern Ihr Hörverständnis, erweitern IhrenWortschatz und informieren sich zugleichüber das Weltgeschehen.

1 Hören Sie sich die Top-Nachrichten an undlesen Sie gleichzeitig den Nachrichtentextmit.

2 Im Anschluss gehen Sie die Vokabeln durchund beantworten Sie die Fragen. Die richti-gen Antworten können Sie sich per E-Mailzuschicken lassen.

3 Wollen Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen,hören Sie sich das Top-Thema an und be-antworten Sie, ohne den Nachrichtentextzu lesen, die Fragen. Lesen Sie den Text imAnschluss.

18 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

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20 Die Sendung mit der Maus

»Die Sendung mit der Maus« ist eine Wissens -sendung für Kinder. Auch viele Erwachsenemögen die große Maus und ihren kleinenFreund, den blauen Elefanten.

Die aktuelle Sendung können Sie immerSonntag vormittags in der ARD sehen. ÄltereFolgen finden Sie auf der Internetseite www.wdrmaus.de. Die DVD´s finden Sie vielleichtin der Medienabteilung Ihrer Stadtbibliothek.

In den Sachgeschichten erklären die Moderatoren Kindern komplexe Themen undVorgänge auf sehr einfache Art und Weise.Sie können lernen, wie das Internet funktio-niert, wie ein Bleistift hergestellt wird oderwie die verschiedenen Farben in die Zahn -pastatube kommen.

Die Lachgeschichten sind kurze Zeichent-rickfilme, die Kinder (und Erwachsene) lustigfinden.

1 Schauen Sie sich die Sendungen an. 2 Versuchen Sie, den Handlungen zu folgen

und das Gesagte zu verstehen. Schreiben Siesich einzelne Wörter, die sie nicht kennen,auf.

3 Schlagen Sie diese Wörter im Wörterbuchnach.

4 Wenn Sie die Sendung im Fernsehenschauen, können Sie im Videotext deutscheUntertitel einstellen.

21 Wissen macht Ah!

»Wissen macht Ah!« ist eine Wissenssendungfür Kinder, die auch für Erwachsene spannendist.

»Wissen macht Ah!« können Sie im Fern-sehen, im Internet und auch auf DVD sehen.Die aktuelle Folge können Sie Samstag mor-gens in der ARD sehen. Auf der Internetseitewww.wdr.de/tv/wissenmachtah/multimedia/index.php5 finden Sie ältere Folgen. DVDsfinden Sie vielleicht in der MedienabteilungIhrer Stadtbibliothek.

In jeder Sendung beantworten die Mode-ratoren fünf bis sechs Fragen aus dem Alltag.Z. B.: »Warum kratzen Wollmützen?«,»Warum drehen sich die Uhrzeiger von linksnach rechts?« und »Wie viele Augenliderhaben Krokodile?«

19 Hören und Sehen mit KI.KA

KI.KA ist ein deutscher Fernsehsender fürKinder. Auf der Internetseite www.kika.dekönnen Sie in der Mediathek Sendungen finden, die auch für erwachsene Zuschauerinteressant und lustig sein können.

Eine Sendung, die mehrmals am Tag aufKI.KA gezeigt wird, ist »Logo!«.

»Logo!« ist eine deutsche Nachrichten-sendung für Kinder. Sie dauert 10 Minutenund berichtet über aktuelle politische, sportliche und gesellschaftliche Themen.Kindgerecht erklärt sie Zusammenhänge undHintergründe. In den Sendungen wird häufigeinfach und deutlich gesprochen.

In der Mediathek der Internetseite findenSie viele weitere Sendungen und Filme.

1 Schauen Sie sich die Sendung an. VersuchenSie, den Handlungen zu folgen und das Ge-sagte zu verstehen.

2 Schreiben Sie einzelne Wörter, die sie nichtkennen, auf. Schlagen Sie diese Wörter imWörterbuch nach.

20 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

Pilar Reif

Für mich hat die deutsche Sprache eine sehrgroße Bedeutung. Wie kann ich sonst einLeben hier haben, wenn ich nicht mit denLeuten kommunizieren kann oder sie nichtverstehe? Wie kann ich meinen Kindern helfen,wenn ich nicht die Sprache spreche? Wie kannich meine Rechte nutzen, wenn ich nichtweiß, welche ich in Deutschland habe? Ichdenke, die Sprache spielt eine große Rolle fürjede Person, die daran denkt, hier ihr Lebenzu leben und die sich integrieren möchte.

Ich finde, dass die deutsche Sprache einesehr schöne Sprache ist. Es ist nicht einfach,aber wenn einem eine Sprache gefällt, machtdas alles einfacher.

Beim Lernen der deutschen Sprachehaben mir mein deutscher Ehemann undseine Familie geholfen. Mit meinen deut-schen Freunden und Bekannten schreibe ichE-Mails oder wir chatten. Auch das Fernse-hen und das Internet haben mir geholfen.

Außerdem versuche ich, auf die Menschenzuzugehen, da ich sehr kontaktfreudig bin.Auch das verbessert meine Sprachkennt-nisse.

Ein Tipp für Anfänger: Versuchen Deutschzu denken und nicht alles in die eigene Spra-che zu übersetzen. Filme, Fernsehpro-gramme, Radio auch in deutscher Sprache zusehen und zu hören. Wenig in der eigenenMuttersprache sprechen. Auch einen deut-schen Freundes- und Bekanntenkreis auf-bauen.

Pilar Reif, aus Peru, seit 2009 in Deutschland

1 Schauen Sie sich die Sendungen an. Versu-chen Sie, den Handlungen zu folgen unddas Gesagte zu verstehen.

2 Schreiben Sie sich einzelne Wörter, die sienicht kennen, auf. Schlagen Sie diese Wörterim Wörterbuch nach.

3 Wenn Sie die Sendung im Fernsehenschauen, können Sie im Videotext deutscheUntertitel einstellen.

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22 Hörbücher und Filme aus Bibliotheken

In Bibliotheken finden Sie eine Reihe vonHörbüchern und Filmen, die Sie ausleihenund hören bzw. sehen können. Hörbüchergibt es für jedes Deutschniveau. GeleseneKindergeschichten eignen sich eher für Anfänger, Romane für Fortgeschrittene.Deutschsprachige Filme können Sie mitUntertitel sehen. Gehen Sie einfach durch die Bibliothek in Ihrer Nähe und schauenSie, wie groß die Auswahl ist.

1 Suchen Sie sich eine Geschichte aus undhören Sie sich diese an. Was passiert in dieser Geschichte? Wer sind die handelndenPersonen? Folgen Sie der Geschichte.

2 Schreiben Sie Wörter, die Sie nicht verstan-den haben, auf.

3 Schauen Sie im Wörterbuch nach, wie dieWörter geschrieben werden und wie sie inIhrer Muttersprache heißen.

4 Sehen Sie sich einen deutschsprachigenFilm mit deutschen Untertiteln an. WollenSie den Schwierigkeitsgrad erhöhen,schauen Sie den Film ohne Untertitel an.Können Sie der Handlung folgen?

23 Hörsituationen finden

An vielen Orten können Sie hören, wie Men-schen sprechen. Finden Sie diese Orte. Washören Sie im Bahnhof, im Supermarkt, in derStraßenbahn oder bei der Sportberichterstat-tung? Je unterschiedlicher die Orte sind,desto unterschiedlicher sprechen Menschenmiteinander.

Bewusstes Hören schult Ihr Ohr und hilftIhnen, Alltagssituationen zu bewältigen. IhrHörverständnis verbessert sich und Ihr Wort-schatz erweitert sich.

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Nguyen Hoai Ngoc

Die deutsche Sprache zu lernen, ist fürmich persönlich von großer Bedeutung. Zumeinen war es damals in meiner Ausbildungwichtig, um einen guten Ausbildungserfolgzu erzielen. Zum anderen finde ich, ist dieSprache ein unabdingbares Mittel zur Kom-munikation und Verständigung – besondersfür jemanden, der den Lebensmittelpunkt inder hiesigen neuen Gesellschaft hat.

Um die deutsche Sprache zu vertiefen,nutzte ich sehr viele Möglichkeiten währenddes Deutschunterrichts. Ich stellte Fragen andie Lehrerinnen oder den Lehrer und achteteauf die Auswertung der gemachten Hausauf-gaben. Denn diese Korrekturen halfen mirsehr gut, aus den Fehlern zu lernen und dierichtigen Formulierungen lassen sich somitbesser einprägen.

Ich versuchte, um den Wortschatz zu er-weitern, einige Aufsätze und Briefe selbst zuschreiben sowie Texte zu lesen. Dabei konnteich besser die Rechtschreibung und Gramma-tik lernen.

Aussprache, Ausdruck und Hörverständ-nis konnte ich mir aneignen und gut in diePraxis umsetzen, auch in dem ich mit deut-schen Freunden viel sprach. Besonders durch

Gespräche und Unterhaltungen mit deut-schen Freunden und Bekannten lernte ichviel. Ich fand es sehr wichtig, mich den Deut-schen gegenüber zu öffnen und aufgeschlos-sen zu sein.

Ein Tipp für Anfänger: Vergiss nicht: jemehr du zu den Menschen gehst und mitihnen sprichst, umso mehr werden deineSprachkenntnisse erweitert.

Suche den Kontakt zu deutschen Men-schen. Denn nur so kann man die Sprachegut, schnell und praxisnah erlernen.

Außerdem gibt es sehr gute Lernhilfsmit-tel wie moderne Medien, Lehrbücher mit Il-lustrationen, gute Möglichkeiten, dasHörverstehen zu üben, moderne Wörterbü-cher, Sprachcomputer usw. Schöpfe dieseVielfalt an Möglichkeiten aus.

Nguyen Hoai Ngoc, aus Vietnam, seit mehr als 30 Jahre in Deutschland

1 Gehen Sie zum Bahnhof und hören Sie sichdie Ansagen an. Verstehen Sie, wann undwohin die unterschiedlichen Züge fahren?

2 Gehen Sie in den Supermarkt. VerstehenSie, welche Produkte im Angebot sind?

3 Fahren Sie mit dem Bus oder mit derStraßen bahn. Welche Haltestelle ist dienächste?

4 Sehen Sie sich Sportübertragungen imFernsehen an oder hören Sie Sportüber -tragungen im Radio. Was wird berichtet?

5 Hören oder sehen Sie den Wetterbericht im Radio oder im Fernsehen. Wie wird dasWetter am nächsten Tag?

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Sprechen und Hören sind eng miteinanderverbunden. Sprechen setzt Hören und Ver-stehen voraus. Wenn Menschen miteinandersprechen, findet eine Handlung statt. Sie interagieren miteinander; sie reagieren auf-einander. Gegenseitiges Verstehen ist dabeivon großer Bedeutung.

Der Alltag bietet Ihnen nicht nur vieleMöglichkeiten, Deutsch zu sprechen. In vielenSituationen werden Sie sogar aufgefordert zu sprechen: beim Brot kaufen, wenn Sie Bekannte treffen, bei der Arbeit, mit demLehrer bzw. der Lehrerin Ihrer Kinder, bei Behörden ... Wenn Sie Deutsch sprechenkönnen, können Sie sich mitteilen und fürsich sorgen.

25 Wörter laut aussprechen

Die deutsche Sprache hat viele Wörter, dieman schwer aussprechen kann. Vielleichtgibt es bestimmte Laute nicht in Ihrer Mutter -sprache. Vielleicht sprechen Sie bestimmteLaute in Ihrer Muttersprache anders aus. Das laute Aussprechen von Wörtern hilftIhnen, in der Aussprache sicherer zu werden.

1 Welche Wörter bereiten Ihnen bei der Aus-sprache Schwierigkeiten?

2 Auf der Internetseite dict.leo.org könnenSie die Wörter suchen und sich ihre Aus-sprache anhören.

3 Wenn Sie allein im Raum sind, sprechenSie diese Wörter laut nach. Tun Sie das solaut, wie Sie können!

26 Sprechsituationen finden

Ihr Alltag bietet Ihnen viele Möglichkeiten,Deutsch zu sprechen. Haben Sie keine Angst.Die meisten Menschen helfen Ihnen gerne.Je mehr Sie in Ihrem Alltag Deutsch sprechen,desto sicherer werden Sie. Sie verlieren mehrund mehr Ihre Unsicherheit. Ihre mündlicheSprache wird fließender. Außerdem schulenSie Ihr Hörverständnis. In Gesprächen müs-sen Sie nicht nur sprechen. Sie müssen IhrenGesprächspartner auch verstehen.

1 Fragen Sie jemanden auf der Straße nachdem Weg zum Bahnhof, zur Post oder zumPark. Versuchen Sie den Wegbeschreibungenzu folgen.

2 Fragen Sie beim Bahnhof, mit welchem ZugSie nach Leipzig, Dresden oder Chemnitzkommen. Wie teuer ist das Zugticket?

3 Fragen Sie jemanden auf der Straße nachder Uhrzeit.

4 Gehen Sie zum Bäcker und kaufen sich einStück Kuchen, ein Brot oder ein paar Bröt-chen. Fragen Sie nach dem Preis.

24 Jeden Tag bewusst ein neues Wort heraushören

In Ihrem Alltag hören Sie viele neue deutscheWörter und Begriffe. Wenn Sie sich auf einbestimmtes neues Wort konzentrieren, könnenSie es festigen.

1 Hören Sie jeden Tag ein Wort bewusst heraus,das Sie noch nicht kennen.

2 Schauen Sie nach, wie das Wort geschriebenwird und was es in Ihrer Muttersprache be-deutet.

3 Zu welcher Wortart gehört es? Finden Sie soviel wie möglich über dieses Wort heraus.Gehen Sie auf die Suche. Wo sehen Sie diesesWort in Ihrem Alltag?

4 Gibt es typische deutsche Wörter? Was mei-nen Sie? Schreiben Sie diese Wörter auf underforschen Sie die Bedeutung dieser Wörter.

24 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

SPRECHEN ...

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27 Selbstgespräche führen

Wenn Sie die deutsche Sprache lernen,haben Sie zunächst vielleicht Angst, Gesprä-che auf Deutsch zu führen. Wenn Sie mit sichselbst Gespräche führen, können Sie IhreUnsicherheit überwinden und gleichzeitigdie Aussprache üben. Niemand hört Ihnenzu. So gewöhnen Sie sich an die deutscheSprache. Sie merken auch, welche VokabelnIhnen fehlen.

1 Wenn Sie abwaschen, kochen, aufräumenoder einfach allein im Zimmer sind, sprechenSie Deutsch mit sich selbst.

2 Sprechen Sie Ihre Gedanken laut aus. DenkenSie an Ihren Alltag.

3 Wann sprechen Sie Deutsch? Überlegen Siesich Situationen und erzählen Sie sich selbstdiese Ereignisse. Sprechen Sie dabei bewusst.

28 Telefonieren üben

Am Telefon zu sprechen und die andere Per-son zu verstehen, ist sehr schwierig. Sie kön-nen Ihren Gesprächspartner nicht sehen.Durch das Telefon ist der andere nicht deut-lich zu hören. Da das Telefonieren sehrschwer ist, wird es oft vermieden. Telefonie-ren gehört aber zum Alltag. Je mehr Sie esüben, desto leichter fällt es Ihnen. Außerdemüben Sie das Hörverständnis.

1 Telefonieren Sie ab und zu. 2 Sprechen Sie zunächst mit anderen Migran-

ten am Telefon. Diese sprechen langsamer. 3 Vielleicht haben Sie deutsche Bekannte,

mit denen Sie telefonieren können.

26 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

Mikhail Badasian

Ich habe Deutsch aus Liebe zur deutschenSprache gelernt und außerdem ich finde essehr wichtig, es richtig gut zu können, weilIntegrationsprozesse meistens über die Sprache verlaufen. Außerdem macht es richtigviel Spaß, eine neue Sprache zu lernen.

Eine Herausforderung ist für mich, einenguten Fachtext zu schreiben. Man brauchtviel Zeit dafür. Dabei kann nur Übung helfen,sprich Fleiß und Disziplin. Natürlich ist eshart am Anfang, aber aller Anfang ist schwer.

Dagegen macht mir Lesen viel Spaß undman lernt am meisten beim Lesen. Außerdemfällt es mir ganz leicht, mich mit Leuten zu un -terhalten. Da ich sehr aufgeschlossen bin, kom -muniziere ich gerne mit meinen Mitmenschen.

Eine wichtige Hilfe waren meine Freundeund Bekannte, weil sie mich unterstützt undkorrigiert haben. Meine ersten Freunde habeich bei einer Demonstration für Tierrechtekennengelernt. Ich halte es für wichtig, sichsozial zu engagieren und wenn man in einemVerein oder bei einer Vereinigung ist, lerntman gleich viele Leute kennen.

Der andere Weg, mit anderen Menschen inKontakt zu kommen, ist Kultur und Kunst.Seit zwei Jahren besuche ich regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, nehme an Diskus-sionen und politischen Debatten teil unddort kommt man auf jeden Fall mit ganz vielenund sehr interessanten Menschen zusammen.Neben dem Sprechen mit Muttersprachlern istes auch gut, sich deutsche Filme anzuschauenund Radio zu hören.

Ein Tipp für Anfänger:Es gibt eine tolle Kampagne, die »Zeige dieZunge« heißt. Ich finde das Motto zutreffend.Man muss sich trauen, so viel wie möglich,mit Leuten zu kommunizieren und »dieZunge zu zeigen«.

Mikhail Badasian, Russland, seit 2009 in Deutschland

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29 Internationales Café

Internationale Cafés sind locker zusammen-gesetzte Gruppen. Die Teilnehmer kommenaus vielen verschiedenen Ländern. Sie treffensich, um miteinander Deutsch zu sprechen.

Es ist sehr spannend, Menschen aus an-deren Ländern zu treffen. Sie erfahren nichtnur etwas über die unterschiedlichen Länderund Kulturen. Sie können sich auch über IhreErfahrungen in Deutschland austauschen.Dabei sprechen Sie Deutsch. Sie erweiternIhren Wortschatz und werden sicherer imSprechen.

1 Schauen Sie, wo sich in Ihrer Stadt Migran-ten treffen, um miteinander Deutsch zusprechen.

2 Fragen Sie in Migrantenvereinen oder beimAusländer- oder Flüchtlingsrat nach.

3 Wenn Sie keine Gruppe finden, können Sievielleicht selbst eine gründen.

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30 In ein Café gehen

Ein Café bietet spannende Erfahrungen. Ineinem Café müssen Sie sagen, was Sie möch-ten. Sie müssen gleichzeitig aber auch denKellner bzw. die Kellnerin verstehen. Es findeteine Kommunikation statt, die Ihnen hilft, sicherer im Sprechen und Verstehen zu werden. Gleichzeitig hat das Café viele andereGäste, die sie beobachten können. So könnenSie sehen, wie die Menschen miteinanderkommunizieren.

1 Gehen Sie (allein) in ein Café. 2 Lesen Sie sich die Karte durch. 3 Fragen Sie, was der Kellner bzw. die Kellnerin

empfehlen kann.4 Bestellen Sie sich etwas zu trinken und

vielleicht auch etwas zu essen. 5 Schauen Sie sich im Café um. Beobachten

Sie, welche Menschen hierher kommen!Wie gehen die Menschen miteinander um?Erzählen Sie laut oder leise? Was fällt Ihnenauf?

1 Gehen Sie zum Sprachenzentrum der Uni-versität in Ihrer Stadt. Dort gibt es vielleichtein Schwarzes Brett, auf dem viele Zettelkleben. Vielleicht sucht jemand einenTandem partner, der Ihre Muttersprache erlernen möchte.

2 Oder sie hängen selbst eine Anzeige an dasBrett, dass Sie einen Tandempartner suchen.

3 Hat Ihre Stadt keine Universität, gehen Siezu verschiedenen Migrantenvereinen. Dortkann man Ihnen bestimmt helfen.

32 Tandemprogramme

Ein Tandem ist ein Fahrrad, auf dem zweiPersonen hintereinander sitzen und zusam-men fahren. Bei einem Sprachtandem treffensich zwei Personen. Eine Person hat Deutschals Muttersprache und die andere Person hateine andere Muttersprache.

Durch eine Tandempartnerschaft könnenSie nicht nur von den Sprachkenntnissen desMuttersprachlers profitieren. Sie bekommenauch einen schnelleren Einblick in das Lebenin Deutschland. Auch Ihr Tandempartnerprofitiert von Ihren Treffen. Er kann IhreSprache und Ihre Kultur kennen lernen.

31 Witze erzählen

Witze sind kurze Texte, die mit einer Pointeenden. Witze zu erzählen macht Spaß.Gleichzeitig üben Sie das Sprechen.

1 Erzählen Sie Ihren Freunden deutschspra-chige Witze.

2 Oder erzählen Sie Witze auf Deutsch, dieSie aus Ihrer Muttersprache kennen.

3 Achten Sie auf die Pointe.

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33 Einen Leserclub gründen

In einem Leseclub kommen Menschen zu-sammen, die über ein Buch, das alle gelesenhaben, sprechen.

Ein Leseclub ist eine sehr gute Möglichkeit,die deutsche Sprache zu vertiefen. Sie lesenein Buch und versuchen der Geschichte zufolgen. Daneben treffen Sie sich mit Menschen,mit denen Sie über dieses Buch sprechenkönnen. So kombinieren Sie das Lesen unddas Sprechen miteinander. Sie lesen alleinund sprechen mit anderen.

1 Hören Sie sich in Ihrem Bekanntenkreisum. Wer von ihren Bekannten liest gern?

2 Sprechen Sie diese an und gründen Sieeinen Leserclub.

3 Sie können sich regelmäßig treffen undüber ein Buch sprechen, das alle Mitgliederlesen.

4 Sie können sich über die erzählte Geschich te,die handelnden Personen, die Qualität desBuches usw. austauschen.

5 So können Sie auch hören, wie andere dieGeschichte verstanden haben.

6 Wenn Sie ein Buch beendet haben, beginnenSie mit dem nächsten.

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SCHREIBEN ...

Schreiben ist wie Lesen, Hören und Sprechenein wesentlicher Teil der Kommunikation,der auch im Alltag eine große Rolle spielt.Sie können SMS, E-Mails oder Briefe anFreunde und Bekannte schreiben. Sie könnenjedoch auch auf Briefe von Behörden antwor-ten, Ihren Kindern in der Schule helfen oderFormulare ausfüllen.

34 Gegenstände mit deutschem Namen bekleben

Mit vielen Gegenständen in Ihrer Wohnunghaben Sie im Alltag zu tun. Klebezettel mitdem deutschen Namen dieser Gegenständehelfen Ihnen, sich die deutschen Begriffe zumerken. Wenn Sie jeden Tag sehen, wie dieGegenstände Ihres Alltags auf Deutsch hei-ßen, prägen Sie sich die Wörter ein.

1 Kleben Sie an jeden Gegenstand in IhrerWohnung einen kleinen Klebezettel.

2 Auf diesem Zettel steht der deutsche Namedes Gegenstands mit Artikel und Deklination.

3 Immer wenn Sie mit diesem Gegenstand zutun haben, sehen Sie sich den Zettel bewusstan, lesen Sie den Begriff und sprechen Sieihn aus.

35 Eine eigene Vokabelliste erstellen

Eine Vokabelliste enthält alle Wörter, die Siesich merken möchten. Eine Vokabelliste hilftIhnen, Wörter zu sammeln. Sie schreibendiese Wörter auf und beschäftigen sich mitihnen. So festigen sich die Wörter.

1 Jeden Tag begegnen Ihnen neue Wörter.Damit diese nicht verloren gehen, könnenSie eine Vokabelliste beginnen.

2 Die Liste enthält auf der einen Seite den Begriff in Ihrer Muttersprache und auf deranderen Seite die deutsche Übersetzung.

3 Schreiben Sie sich zu jedem Substantiv denArtikel und die Deklination auf, zu jedemVerb die Konjugation und die Zeitformen.

4 Sie können sich zu jedem Wort Notizen machen. Schreiben Sie auch Beispielsätzezu jedem Wort auf. Beispielsätze könnenSie im Internet finden, indem Sie das Wortbei Google suchen. Wenn Sie sich dieseListe immer wieder durchlesen, festigensich die Wörter.

5 Sie können diese Vokabelliste auch alsABC-Liste führen. Sammeln und ordnen Sie die Wörter alphabetisch.

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36 Mit Bildern lernen

Sie lernen ein neues Wort zusammen mit einerAbbildung. Es ist leichter, sich mit BildernVokabeln zu merken. So können Sie es imGedächtnis besser behalten.

1 Fertigen Sie eine Tabelle an. 2 Schreiben Sie in die linke Spalte das Wort,

das Sie lernen möchten mit seinen gramma-tischen Regeln.

3 In die rechte Spalte kleben oder malen Siedas zugehörige Bild. Schreiben Sie links dasWort Stuhl auf und malen Sie rechts einenStuhl hin.

4 Die Liste können Sie jeden Tag weiterführen.37 Kochrezepte abschreiben

und nachkochen

Wenn Sie Wörter abschreiben, festigen Siesie. Das passiert noch stärker, wenn Sie mitden Wörtern „arbeiten“. Sie schreiben die Zu-taten und Mengenangaben aus dem Koch-buch oder dem Internet ab, kaufen ein undkochen. Bei den verschiedenen Arbeitsschrit-ten sehen Sie die Wörter.

1 Schreiben Sie Kochrezepte aus dem Internetoder aus einem Kochbuch ab.

2 Schreiben Sie eine Einkaufsliste. 3 Kaufen Sie diese Zutaten ein und kochen

Sie das Gericht nach. 4 Vielleicht können Sie das auch zu zweit

oder zu dritt tun. Dann macht das Kochenund Essen noch mehr Spaß.

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Bee Chang

Sprache ist wichtig, um zu kommunizieren,Austausch zu ermöglichen, sich selbst auszu-drücken. D.h. mit anderen Augen eine neueSichtweise auf die Welt und das Leben zu bekommen. Als Sängerin muss ich nicht nurdie Wörter kennen und aussprechen können,sondern auch ein Gefühl für sie bekommen,erst dann kann ich die Herzen der Menschenerreichen.

Deutsch ist für mich eine sehr klare, direkteSprache. Das ist es, was mir an der deutschenSprache gefällt. Besonders schwer war fürmich die deutsche Grammatik mit dem stren-gen Satzbau. Ich versuche beim Lesen derSätze, die grammatische Konstruktion zu erkennen und meine Sätze nach dieser Regelbewusst zu bauen.

Wenn die Deutschen sprechen, bemüheich mich, diese Satzkonstruktion herauszu-hören. Bevor ich einen Satz ausspreche, habeich ihn im Kopf zu Ende gedacht. Eine Zeitlang habe ich ALLES aufgeschrieben, dannbegann ein Automatismus für den Satzbaumit korrekter Grammatik. Generell lerne ichjedes Wort mit dem Artikel zusammen. Ichmuss langsam und wiederholend lesen, dabeiden Text laut vorsprechen, damit er sich inmeinem Bewusstsein einprägt.

Eine wichtige Strategie ist es außerdem,auf die eigene Ausdrucksweise in der Mutter-

sprache zu achten, also meine persönlicheEigenart, wie ich immer wieder Bilder, Gleich -nisse benutze. Dann frage ich die Deutschen,wie man es auf Deutsch ausdrücken kann,damit es verständlich, grammatikalisch korrektund vom Sinn her am nächsten kommt.

Eine große Hilfe sind deutsche Mutter-sprachler. Meine Mitbewohnerin hat micheine Zeit lang bei jedem Satz korrigiert, wennwir gegessen haben. Andere Deutsche helfenmir, wenn ich sie frage, sie helfen mir sehrgern und waren sehr freundlich. Wenn ich imZug sitze, spreche ich jemanden an und ver-suche ganz gezielt, ihm zuzuhören. Wenn ichetwas nicht verstehe, frage ich ihn direkt:»Sie meinen…?«, »Habe ich Sie richtig ver-standen, dass….?« oder »Können Sie mir esnoch mal erklären?«.

Ein Tipp für Anfänger: Tandemprogramme nutzen.

Bee Chang, Taiwan, seit 2006 in Deutschland

nur 200 dpi

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40 Kreuzworträtsel für Kinder lösen

Kreuzworträtsel gibt es in unterschiedlichenFormen und Schwierigkeitsgraden. Kreuz-worträtsel für Kinder sind besonders für An-fänger und Personen mit mittleren Deutsch-kenntnissen geeignet.

41 Ein Lerntagebuch führen

Ein Lerntagebuch kann jeden Tag oder amEnde einer jeden Woche geschrieben werden.Alle Wörter oder alle grammatischen Regeln,die neu gelernt wurden, werden notiert.Mit einem Lerntagebuch machen Sie sich be-wusst, was Sie bereits gelernt haben. Außer-dem festigen Sie die Schreibweise der Wörter.

1 Kaufen Sie sich ein Schreibheft. 2 Überlegen Sie, ob Sie jeden Tag oder am

Ende der Woche aufschreiben möchten,was Sie gelernt haben.

3 Sie können alle Wörter mit Übersetzungenund Kommentaren dazu aufschreiben.

4 Das gleiche können Sie auch mit gramma-tischen Regeln tun.

5 Lesen Sie sich das Tagebuch regelmäßigdurch und wiederholen Sie das Gelernte.

38 Listen schreiben

Eine Liste ist eine Sammlung von Wörtern.Sie hat die Funktion, an Dinge zu erinnernoder sie zu planen.

Wenn Sie eine Liste schreiben, müssenSie über die Wörter nachdenken. Sie überle-gen, wie diese geschrieben werden. Wenn Siedie Wörter aufschreiben, sprechen Sie dieseinnerlich mit. So festigen sich die Wörter. IhrWortschatz vergrößert sich.

1 Schreiben Sie jeden Tag eine Liste. 2 Was müssen Sie im Supermarkt einkaufen?

Wie sind Ihre Pläne für die Woche, den Tagoder das Wochenende?

3 Was müssen Sie Anderen unbedingt erzäh-len? Es gibt viele Anlässe, um eine Liste zuschreiben.

39 Ein Grammatikheft führen

Wenn Sie Deutsch lernen, ist es auch wichtig,die Grammatik zu lernen. Ein Grammatikheftist eine persönliche Übersicht über gramma-tische Regeln.

Wenn Sie sich die grammatischen Regelnaufschreiben, arbeiten Sie mit ihnen. Sie fes-tigen die einzelnen Wörter. Wenn Sie Aufgabendazu lösen, festigen Sie auch die Regel.

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1 Legen Sie sich ein Grammatikheft an. 2 Schreiben Sie die jeweilige grammatische

Regel aus einem Grammatikbuch ab. 3 Notieren Sie dazu mehrere Beispiele. 4 Arbeiten Sie mit verschiedenen Farben: Rot

für die grammatische Regel und Grün fürdie Beispiele. Durch die Farben können Siesich die Regel besser einprägen.

5 Lösen Sie dazu auch passende Aufgaben.Übungsaufgaben und die Lösungen dafürfinden Sie in Übungsbüchern oder auch imInternet.

1 Suchen Sie im Internet nach Kreuzwort -rätseln für Kinder.

2 Fragen Sie in einer Buchhandlung nachsolchen Kreuzworträtseln.

3 Füllen Sie das Kreuzworträtsel aus. WennSie einzelne gesuchte Wörter nicht wissen,schauen Sie ins Wörterbuch. VergleichenSie am Ende die Auflösung mit Ihrem aus-gefüllten Rätsel.

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Sprachliche Herausforderungen meistern ...

43 Sich trauen …

Wenn Sie die deutsche Sprache lernen, habenSie am Anfang vielleicht Angst, sie zu sprechen.Vielleicht sind Sie sich unsicher, wie bestim -mte Wörter ausgesprochen werden. Oder Siesind sich nicht sicher, ob Sie alles richtig ver-stehen. Vielleicht ist es Ihnen auch unange-nehm, dass Ihre Aussprache anders ist …

Versuchen Sie, die Unsicherheit zu über-winden. Trauen Sie sich, Deutsch zu sprechen.Je öfter Sie die deutsche Sprache benutzendesto besser werden Ihre Sprachkenntnisse,desto selbstsicherer werden Sie. Nutzen Siedie Möglichkeiten, die der Alltag bietet: FragenSie auf der Straße nach der Uhrzeit oder demWeg. Kaufen Sie sich ein Brötchen oder einStück Kuchen beim Bäcker. Fragen Sie nachdem Preis für ein Zugticket beim Bahnhof. Es gibt so viele Möglichkeiten, die Angst zuverringern und zu überwinden. Gleichzeitigüben Sie zu sprechen und zu verstehen.

Im Gespräch ist es vielleicht für Sie manch -mal schwierig, den Anderen zu verstehen.Haben Sie Mut, nachzufragen, wenn Sieetwas nicht verstanden haben. Bitten SieIhren Gesprächspartner, den Satz zu wieder-holen oder einzelne Wörter aufzuschreiben.Bitten Sie Ihren Gesprächspartner, langsamerund deutlicher zu sprechen. So können Sieihn besser verstehen.

44 Fehler zulassen ...

Fehler haben eine große Bedeutung beimLernen einer neuen Sprache. Vielleicht habenSie Angst zu sprechen, weil Sie keine Fehlermachen wollen. Fehler gehören aber zumProzess des Lernens. Indem Sie Ihre Fehlerentdecken und sie verstehen, lernen Siegrammatische Strukturen. So machen SieFortschritte.

Seien Sie mutig und nutzen Sie jede Gele-genheit, um die deutsche Sprache zu sprechen.Je mehr Sie sprechen, desto sicherer werdenSie mit der deutschen Sprache. Haben Sie alsokeine Angst davor, zu sprechen und Fehlerzu produzieren. Lernen Sie aus Ihren Fehlern.

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Kleine Schritte mit großer Wirkung …

42 Briefe und E-Mails schreiben

Schreiben Sie Briefe und E-Mails an Freundeund Bekannte. Schreiben ist eine wichtigeFertigkeit. Wenn Sie regelmäßig Briefe oderE-Mails schreiben, werden Sie sicherer.Außerdem vergrößert sich Ihr Wortschatzund Sie verbessern Ihre grammatischenKenntnisse.

1 Wenn Sie in Ihrem Freundes- oder Bekann-tenkreis deutsche Muttersprachler haben,schreiben Sie Ihnen E-Mails oder Briefe.

2 Bitten Sie sie, Ihnen zu antworten und viel-leicht Ihre Fehler zu verbessern. So kannsich eine schriftliche Kommunikation entwickeln, mit deren Hilfe Sie Ihre schrift-lichen Fertigkeiten ausbauen.

w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 3938 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

45 Menschen beobachten …

Menschen gehen in jedem Land anders mit-einander um. Es gibt Floskeln und Verhaltens -weisen, die scheinbar typisch für ein Landsind. Das gilt auch für Deutschland – ja sogarfür die verschiedenen Regionen innerhalbDeutschlands. Wenn Sie diese typischen Ver-haltensweisen nicht kennen, verstärkt dasvielleicht Ihre Unsicherheit.

Setzen Sie sich bei gutem Wetter auf eineBank und beobachten Sie die Menschen.Gehen Sie spazieren oder besuchen Sie einCafé. Wie gehen die Deutschen miteinanderum? Vielleicht sehen Sie Menschen, die sichgerade treffen. Wie begrüßen sie sich? Wie verabschieden sie sich? Schauen sich die Menschen in die Augen beim Sprechen?Geben sie sich die Hand beim Begrüßen oderVerabschieden? Oder umarmen sie sich dabei?Was glauben Sie, in welchem Verhältnis dieMenschen zueinander stehen? Wie gehen dieMenschen miteinander um?

Sie lernen so typische Verhaltensweisenkennen. Achten Sie dabei auf sich. Wie spre-chen Sie mit anderen Menschen? Wie gehenSie mit anderen Menschen um? Nehmen Siefremde und eigene Verhaltensweisen bewusstwahr. Das hilft Ihnen, sicherer im Umgang mitanderen Menschen zu werden. So fällt es Ihnenvielleicht leichter, auf Menschen zuzugehen.

46 Mitstreiter suchen …

Alleine Deutsch zu lernen, ist nicht immerleicht. Gemeinsames Lernen ist effektiver undmacht mehr Spaß. Doch wie können Sie Mit-streiter finden?

Suchen Sie im Internet nach Migranten-vereinen in Ihrer Umgebung. Diese Vereinehelfen Migranten bei der Integration inDeutschland. Sie klären Migranten nicht nurüber ihre Rechte und Pflichten auf. Die Vereinekönnen vielleicht auch beim Deutschlernenhelfen.

Fragen Sie den Migrantenverein in IhrerNähe nach Möglichkeiten. Vielleicht gibt esdort schon eine Gruppe von Migranten, diezusammen Deutsch lernt. Vielleicht kann derVerein Kontakte vermitteln, damit sich eineLerngruppe gründen kann. Vielleicht gibt esin diesem Verein ehrenamtliche Deutschlehrer.Es wäre ein großer Vorteil, wenn Ihnen eindeutscher Muttersprachler beim Deutsch -lernen helfen könnte.

Vielleicht gibt es auch in Ihrem Bekann-tenkreis jemanden, mit dem Sie gemeinsameine Lerngruppe gründen können.

Sie können einen Text zusammen lesenund über ihn sprechen. Sie können Aufgabengemeinsam bearbeiten oder einen Online-Deutschkurs belegen. Wenn Sie Unterstützungsuchen, werden Sie selbst aktiv.

Igor Mitin

Die deutsche Sprache hat eine große Bedeu-tung für mich. Ich denke, es ist sehr wichtig,die Sprache des Landes zu lernen, in dem ichmich gerade befinde. Kommunikation ist einBestandteil des Lebens. Ohne Sprache gibt es keine richtige Kommunikation. Außerdemfinde ich die deutsche Sprache ganz sympa-thisch.

Ich habe Hochdeutsch in der Schule ge-lernt, dann kam ich aber nach Baden-Württem -berg, um mein Freiwilliges Soziales Jahr zuleisten. Es war am Anfang sehr schwierig,Schwäbisch zu verstehen.

Danach bin ich nach Dresden gekommen.Hier musste ich mich an Sächsisch gewöhnen.Die besten Übungen sind die deutschenFreunde… Im Kontakt mit den Einheimischenlernt man die Sprache (Dialekt) ziemlichschnell. Ich bin sehr kommunikativ und ich war immer offen für Kommunikation. Ichhabe oft auf der Straße die Leute nach demWeg gefragt, obwohl ich gut wusste, wo die»gesuchte« Straße sich befindet.

Eine große Hilfe sind meine Freunde, Kollegen und alle Leute, mit denen ich imAlltag kommuniziere. Ich habe lange einenrichtigen Deutschkurs für mich gesucht. Es war nicht einfach. Aber irgendwann habeich endlich eine professionelle Lehrerin ge-funden, die Deutsch mit einer großen Liebeunterrichtet hat. Das war eine private Sprach -schule, deswegen nicht billig… aber sehrwirksam. In zwei Monaten konnte ich schonrelativ fließend sprechen.

Ein Tipp für Anfänger:Sprechen, sprechen und sprechen… Zuerst istes unglaublich schwer, aber es ist sehr wich-tig… Ohne Kommunikation mit den Mutter-sprachlern lernt man die Sprache nicht.

Igor Mitin, Russland, seit 2008 in Deutschland

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Es gibt viele Wege, die deutsche Sprache sys-tematisch zu erwerben und zu vertiefen. Wirstellen Ihnen im Folgenden einerseits kos-tenfreie Sprachkurse vor, die Sie im Internetabsolvieren können. Andererseits finden Sieim Anschluss daran Adressen von Vereinenund Initiativen in Sachsen, die kostenloseDeutschkurse durchführen.

Online-Deutschkurse

Das Internet bietet einige Möglichkeiten, kostenfrei Deutsch zu lernen. Das Lernen mitHilfe des Internets hat dabei viele Vorteile.

So können Sie selbst bestimmen,· wo, wann und wie lange am Tag Sie lernen,· wie Sie beim Lernen vorgehen, · ob Sie allein oder zu zweit lernen...

Manchmal ist es schwer, jeden Tag diszipliniertzu lernen. Fertigen Sie sich einen Stunden-plan an. Schreiben Sie auf, wann und wielange am Tag Sie lernen möchten. So fällt esIhnen vielleicht leichter.

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Zum Nachschlagen

Online-Deutschkurse der Deutschen Welle

48 Mission Berlin

»Mission Berlin« ist ein Krimi-Hörspiel undrichtet sich an junge Sprachschüler. Aus derPerspektive eines Computerspielers könnenSie Anna auf ihrer Mission durch Berlin be-gleiten. Anna muss Zeitgangster daran hin-dern, die deutsche Vergangenheit wiederher- zustellen.

Für jede Lektion gibt es interaktive Übun-gen, einen Sprachführer und ein Manuskriptzum Mitlesen. Außerdem gibt es ein Compu-terspiel.

Der Sprachkurs ist zweisprachig. Die Dialoge sind in deutscher und englischer,spanischer, französischer oder polnischerSprache.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.missioneurope.eu

2 Wählen Sie »Mission Berlin« und sie passende Sprache.

3 Klicken Sie auf »Act 1« und das Hörspiel beginnt.

4 Lesen Sie den Text für jede Lektion undlösen Sie die Aufgaben.

47 Kontakt zu deutschen Muttersprachlern suchen …

Suchen Sie Kontakt zu Deutschen. Es ist diebeste Möglichkeit, Ihre Deutschkenntnisse zuvertiefen und sich in Deutschland einzuleben.

Überlegen Sie, welche Interessen Siehaben. Vielleicht können Sie Mitglied ineinem Sportverein werden und Fußball,Handball oder Tischtennis spielen. Sie könnenmit anderen Menschen in einem Chor singen,gemeinsam kreativ sein oder zusammen ineinem Gartenprojekt arbeiten. Sie könnensich ehrenamtlich bei einer Migrantenorga -nisation beteiligen oder eine Initiative finden,die Ihre Hilfe braucht.

Auf der Internetseite www.wir-fuer-sachsen.de finden Sie Möglichkeiten sich zu engagieren.

Haben Sie keine Angst, sondern gehenSie auf die Vereine zu.

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49 Audiotrainer

Der Audiotrainer ist englisch-deutsch. In 100Lektionen können Sie einfache Vokabeln undBeispielsätze hören, die Sie im Alltag brau-chen. Für jede Audiodatei gibt es ein Arbeits-blatt.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.dw-world.de/dw/0,,3657,00.html

2 Hören Sie das Wort erst auf Englisch unddann auf Deutsch.

3 Sprechen Sie das Wort nach.

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Khadija Hornig

Als ich vor 13 Jahren nach Deutschland kam,gab es noch keine staatliche Förderung fürAusländer, um die deutsche Sprache zu lernen. Trotzdem habe ich mich bemüht,Deutsch zu lernen. Ich fühlte mich sogargegenüber meinen Kindern verpflichtet, siezu lernen. Ich lebe hier und möchte ein sozia-ler Mensch sein und bleiben.

Um die deutsche Sprache zu lernen, habeich z.B. ein Portfolio angefertigt, in dem ichWörter auf Französisch und Deutsch aufge-schrieben habe. Auch mein Ehemann und

unser Familienkreis haben mir beim Deutsch -lernen geholfen. Außerdem lese ich Bücherauf Deutsch und höre Radio. Um die Ausspra-che zu üben, lese ich laut.

Ein Tipp für Anfänger: Dran bleiben. Miteinem Deutschkurs fängst du gut an. Dulernst deinen Namen zu sagen, du wirst an-dere Migranten kennenlernen und du bausteinen Freundeskreis auf. Du sollst aber nachdem Beenden des Kurses nicht aufhören,Deutsch zu lernen. Lies kostenlose Zeitungenoder Bücher, dann verbesserst du deinDeutsch und du bist gut informiert. Besucheeine Gemeinde oder Vereine, wo du unterMenschen bist und weiter deine deutscheSprache verbessern kannst.+ 1 Zeile

Khadija Hornig, Marokko, seit 1998 in Deutschland

51 Radio D

»Radio D« ist ein Audiosprachkurs. Er bestehtaus zwei Teilen mit jeweils 26 Lektionen undist in Form eines Radioprogramms gestaltet.Sie begleiten die Redakteure Philipp undPaula auf ihren Reisen durch Deutschland.

Eine Moderatorin unterbricht die Folgenund führt so durch die Lektion. Ein Professorerklärt Besonderheiten der deutschen Sprache.Die Sprache der Moderatorin und des Profes-sors ist Englisch. Die Handlung selbst ist aufDeutsch.

Für jede Lektion gibt es ein Manuskriptzum Mitlesen, eine Grammatik und Übungen.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.dw-world.de/dw/0,,9603,00.html

2 Wählen Sie das richtige Sprachniveau: A1 ist für Anfänger. A2 ist für fortgeschritteneAnfänger.

3 Hören Sie sich die Lektionen an.4 Lesen Sie das Manuskript und lösen Sie die

Übungsaufgaben.

+2 Zeilen50 Deutsch Interaktiv

Der Sprachkurs besteht aus 30 Lektionen. MitVideos, Bildern und Hörtexten gibt der Kurseinen authentischen Eindruck vom Leben inDeutschland. Jede Lektion enthält Übungen,Arbeitsblätter und einen Test. Eine Grammatik -übersicht, ein Wörterbuch sowie Aussprache -hilfen unterstützen das Lernen. Der Kurs planzeigt Ihnen, welche Lektionen Sie schon be-endet und welche Sie noch vor sich haben.

Erklärungen können auch auf Englischund auf Russisch angehört werden.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.dw-world.de/dw/0,,9571,00.html

2 Registrieren Sie sich für »Deutsch Interak-tiv«. Ihre Daten bleiben so gespeichert.

3 Führen Sie den Einstufungstest durch.4 Bearbeiten Sie nun die Lektionen.5 Schließen Sie die Lektion mit einem Test ab.

52 Deutsch – warum nicht?

Der Deutschkurs erzählt in vier Serien dieGeschichte des Journalistikstudenten Andreasund seiner unsichtbaren Begleiterin Ex.

Jede Serie hat 26 Lektionen. Für jede Lek-tion gibt es Audiodateien, Dialogmanus-kripte und Übungsaufgaben. Außerdemfinden Sie eine Grammatikübersicht, einWörterverzeichnis und eine Übersetzung derDialoge.

Eine Moderatorin führt durch die Lektionauf Englisch. Die Handlung selbst ist aufDeutsch.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.dw-world.de/dw/0,,2163,00.html

2 Gehen Sie zur Serie 1.3 Dort sehen Sie die Zeile „Appendix 01“.4 Klicken Sie auf den schwarzen Pfeil und

wählen Sie die Lektion 1.5 Klicken Sie nun auf den blauen Pfeil.6 Hören Sie sich nun die Lektion an und

lösen Sie die Übungsaufgaben.7 Wenn Sie eine Lektion abgeschlossen

haben, gehen Sie weiter.

w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 4544 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

Maria Mednikova

Die deutsche Sprache ist sehr wichtig fürmich, da sie in allen meinen Lebensberei-chen unentbehrlich ist. In der Familie, imFreundeskreis, in meiner sozialen Umge-bung, bei der Arbeit usw.

Am Anfang habe ich mich nicht getraut zusprechen. Dann während des Studiums warich gezwungen, mit den anderen Studentenund Lehrkräften in Kontakt zu kommen.Irgendwann habe ich nicht mehr darauf ge-achtet, dass ich keine Deutsche bin. Ich habeeinfach nicht mehr daran gedacht, dass ichanders bin und die Anderen habe mir auch dasGefühl gegeben, dass ich keine Fremde bin.

Es ist also das Wichtigste beim Lernen derSprache, sich vom Kreis der eigenen Leute zulösen, um mit anderen in Kontakt zu kom-men. Sonst hat man keine guten Aussichten,die Sprache zu lernen, sie zu beherrschen. Wichtig waren neben dem Studium meindeutscher Ehemann und meine deutschenFreundinnen, die mich immer wieder beim

Sprechen korrigiert haben. Wenn man korri-giert wird, dann merkt man sich meistensdiese Momente und macht an der Stelle niewieder Fehler.

Ein Tipp für Anfänger: Man muss als erstesdie Vorbehalte vor der anderen Kultur, derSprache, den Menschen aufgeben. Die Moti-vation ist der nächste wichtige Punkt. Wennman nicht weiß wozu, dann ist es auch ziem-lich sinnlos, die Sprache zu lernen. Außer-dem ist ein guter Sprachkurs im richtigenMoment unersetzlich.

Maria Mednikova, Russland, seit 1997 inDeutschland

53 Deutsch Mobil

Der Audiosprachkurs hat 12 Lektionen.Durch die Lektionen führen Lena und Monica.Beide reisen gemeinsam durch Deutschlandund lernen Einiges über Fußball.

Für jede Lektion gibt es einen Dialog aufEnglisch und Deutsch, Übungsaufgaben, einGlossar für Fußball und ein Glossar für Tou-rismus.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.deutsch-mobil.dw-world.de/courses/de/access_web.html

2 Hören Sie sich die Dialoge an und lösen Siedie Übungsaufgaben.

3 Hören Sie sich die Vokabeln im Glossar anund sprechen Sie sie nach.

54 Wieso nicht?

Der Audiokurs zeigt 20 Szenen aus dem Alltagin Deutschland, Österreich und der Schweiz.Die Themen sind zum Beispiel Zahnarztbesu-che, das Leben in Wohngemeinschaften undSupermärkte bei Regen...

Für jede Szene gibt es ein Lehrbuchkapitelund ein Manuskript.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.dw-world.de/dw/0,,2164,00.html

2 Wählen Sie die Szene aus, die Sie spannendfinden.

3 Zuerst hören Sie die Szene in normaler Geschwindigkeit. Anschließend werden einige Sätze in langsam gesprochener Sprache wiederholt.

55 Marktplatz

»Marktplatz« ist ein Wirtschafts-Sprachkursmit 26 Lektionen. Er erläutert Aspekte derdeutschen Wirtschaft und gibt so einen Ein-blick ins Wirtschaftsdeutsch.

Für jede Lektion gibt es ein Hörspiel zueinem bestimmten Thema und Erläuterungenzu Begriffen und Problemen. Außerdem findenSie ein Manuskript zum Mitlesen.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.dw-world.de/dw/0,,2203,00.html

2 Wählen Sie die Lektion, die Sie inhaltlichspannend finden.

3 Laden Sie die dazugehörige Lehrbuchseiteherunter. Dort finden Sie einen Text undÜbungsaufgaben.

56 Grüße Deutschland

Der Audio-Sprachkurs besteht aus 60 Lektio-nen zu unterschiedlichen Themen des Alltagswie Ernährung, Wohngemeinschaft, Weih -nachten oder das Oktoberfest. Die Lektionensind unabhängig voneinander.

Alle Folgen sind in authentischer Sprachegesprochen. Die zwei Moderatoren Anna undArdhi führen durch die Lektionen. Sie erklärenschwierige Begriffe und stellen Aufgaben. AmEnde der Lektion wiederholen Sie wichtigeRedewendungen. Zum Mitlesen gibt es einManuskript.

Die Folgen 1 bis 30 sind sprachlich etwaseinfacher als die Folgen 31 bis 60.

1 Gehen Sie auf die Internetseite http://www.goethe.de/lrn/prj/gad/ueb/deindex.htm

2 Beginnen Sie mit der Lektion, die Sie interes-siert.

3 Lesen Sie zu jeder Audio-Datei das Manus-kript.

4 Lösen Sie die Aufgaben.

Sterne bitte prüfen laut Daten 2x zwei Sterne

w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 4746 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.goethe.de/kue/flm/prj/kub/deindex.htm

2 Suchen Sie sich das Themenfeld, das Siespannend finden.

3 Jedes Themenfeld bietet mehrere Videos an.Lernen Sie unterschiedliche Aspekte zueinem Thema.

4 Lesen Sie die Manuskripte.

57 KuBus – Kulturvideos aus Deutschland

Die 49 Kulturvideos aus Deutschland zeigenEreignisse aus Kultur, Gesellschaft und Poli-tik in Deutschland. Muttersprachler erzählenetwas zu unterschiedlichen Themen. Hinter-grundartikel helfen beim Verständnis. Die Filme und Texte liegen in deutscher,englisch er, spanischer, französischer, russi-scher und chinesischer Sprache vor.

Dimitri Gargulia

Weil ich schon lange in Deutschland lebe, istDeutschland mein Heimatland geworden.Die deutsche Sprache spreche ich gerne undsie ist mir sehr wichtig. Allerdings habe ichgelernt, dass Sprache Macht bedeutet. Fürmich ist Sprache nicht nur ein Weg zu kom-munizieren, sondern auch eine Möglichkeitmich durchzusetzen.

Ich habe in Deutschland die Schule be-sucht, doch das hat mir noch lange nicht alleTüren geöffnet. Ich habe oft die Erfahrungmachen müssen, dass wenn ich meine Wün-sche nicht klar äußern konnte, ich anschlie-ßend wütend oder enttäuscht war, weil ichdachte, mein Gegenüber mag mich nicht,oder er will mit mir nichts zu tun haben.Dabei habe ich gemerkt, dass er mich ein-fach nur nicht verstanden hat. Eine Sprachezu sprechen und zu verstehen ist wie einSchlüssel, der Türen öffnet.

Ich denke beim Deutschlernen sindFreunde, mit denen man einfach quatschenkann, die beste Übung. Aber auch Zeitungenund Bücher helfen sehr bei der Erweiterungdes eigenen Wortschatzes und beim Verbes-sern des Ausdrucks. Aber auch Comics undeinfache Zeitschriften sind nützlich. Haupt-sache man liest. Was Grammatik und Recht-

schreibung angeht, da hilft ein Sprachkurs.Man bekommt oft Hausaufgaben auf, wasgut ist, denn ansonsten würde ich nur seltenschreiben. Außerdem kann man Fragen stel-len, falls man etwas nicht verstanden hat.

Eine wichtige Strategie, um mit fremdenMenschen in Kontakt zu treten, war einfachdrauf los zu sprechen. Bloß nicht zu viel dar-über nachdenken, was man sagen soll. Diemeisten Menschen sind freundlich, höreneinem zu und versuchen einen zu verstehen.

Ein Tipp für Anfänger: Dran bleiben! Man ist zwar oft enttäuschtund wütend, aber man sollte nicht aufgeben.Das Beste ist, sich Freunde zu suchen, dieselbst nicht super Deutsch können, aberauch nicht die gleiche Muttersprache spre-chen. Dann muss man sich auf Deutschunterhalten und man hat nicht andauernddas Gefühl, dass man etwas falsch sagt.

Dimitri Gargulia aus Kasachstan, seit 19 Jahren in Deutschland

58 49 – 89 – 2009: Deutsch-deutsche Geschichte für Deutschlerner

Hier können Sie interaktiv etwas über diedeutsche Geschichte erfahren.

Sie finden· eine Einführung in das Grundgesetz

Informationen zur Geschichte vor und nachdem Mauerfall

· Informationen zum Alltag in Deutschland· Informationen zum Thema Vergangenheits-

bewältigung

Jedes Thema ist in kleinere Einheiten unter-teilt. Texte, authentische Filmausschnitteund Audi-Interviews zeigen Ihnen Aus-schnitte der deutschen Geschichte. Außer-dem finden Sie Übungsaufgaben.

»49–89–2009« ist eine gute Möglichkeit,ein Gefühl für Deutschland zu bekommen –für die Menschen und die Geschichte ihresLandes.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.goethe.de/lrn/duw/auf/stb/deindex.htm

2 Schauen Sie sich die Internetseite an.3 Sie können chronologisch vorgehen oder das

Thema wählen, das Sie am spannendstenfinden.

59 Meet the Germans

Das Goethe-Institut beschäftigt sich mit derFrage „Was ist typisch Deutsch?“. Es stelltDeutsche und ihre Gewohnheiten vor. Dazugibt es fünf Rubriken: Deutschland und …,Deutsche handverlesen, Über den Garten-zaun, ein Blog und ein Quiz.

Durch das Lesen von Texten lernen Sieetwas über das Denken und Fühlen inDeutschland.

1 Gehen Sie auf die Internetseite www.goethe.de/ins/gb/lp/prj/mtg/deindex.htm

2 Schauen Sie sich die Rubriken an und wäh-len Sie das aus, was Sie spannend finden.

60 www.deutschlernen.net

Auf der Internetseite finden sie kurze Lern -einheiten in drei Schwierigkeitsstufen: Kurz& leicht, Grundstufe und Fortgeschrittene.Für jedes Thema finden Sie unterschiedlicheÜbungen zum Hörverständnis, Leseverständ-nis und zur Grammatik.

Sie können sich registrieren und unter»Statistik« sehen, wie viele Lektionen Sieschon beendet haben. Sie können auch eindigitales Vokabelheft führen. So speichernSie alle wichtigen Vokabeln.

1 Registrieren Sie sich auf der Internetseiteund speichern so Ihre Daten.

2 Finden Sie die richtige Niveaustufe und suchen Sie sich ein Thema.

3 Wenn Sie die Aufgaben gelöst haben, klickenSie auf »Korrigieren«. So erhalten Sie dieLösungen.

w w w. o f f e n e s - s a c h s e n . d e 4948 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

61 www.deutsch-lernen.com

Auf dieser Internetseite finden Sie einenGrammatikkurs. Systematisch werden gram-matische Regeln erklärt. 10 Lektionen richtensich an Anfänger und 24 Lektionen an Fort-geschrittene.

Grammatiktafeln geben einen Überblicküber die deutsche Grammatik. Sie findenaußerdem interaktive Übungen mit dreiSchwierigkeitsgraden, ein Beispiel und eineWörterliste.

Mit einem Deutschtest finden Sie heraus,welche Niveaustufe die Richtige für Sie ist.

1 Registrieren Sie sich auf der Internetseite.2 Absolvieren Sie den Einstufungstest und

beginnen Sie mit der Lektion.

Wenn Sie den Grammatikkurs beginnen,lesen Sie parallel auch andere Texte oderhören Sie sich Audiodateien an – zum Beispielauf der Internetseite der Deutschen Welleoder des Goethe-Instituts. So können Sie diegrammatikalischen Regeln anwenden.

Anhang

Vereine und Initiativen

Im Folgenden finden Sie eine kleine Auswahlan Vereinen und Initiativen in Sachsen, diekostenlosen bzw. ermäßigten Deutschunter-richt für unterschiedliche Zielgruppen anbie-ten. Rufen Sie die Vereine einfach an und in-formieren Sie sich. Vielleicht gibt es in IhrerStadt einen für Sie passenden Deutschkurs.Hier sind nicht alle Vereine in Sachsen auf-geführt. Fragen Sie einfach in den Vereinen,die es in Ihrer Stadt gibt, nach Deutschkursen.

Chemnitz:

AG In- und Ausländer Elisenstraße 1 | 09111 ChemnitzTelefon: 0371 49512754E-Mail: [email protected]· Asylbewerber; Frauen mit Alphabetisie-

rungsbedarf; minderjährige Flüchtlinge

Caritasverband für Chemnitz und Umgebung e.V. – Treffpunkt »Weitblick« –Max-Müller-Straße 13 | 09123 ChemnitzTelefon: 0371 2361237E-Mail: migration-weitblick@

caritas-chemnitz.de· alle Interessierte

DIDAKTIKA-LehrgängeBildungszentrum RauschRößlerstraße 15 | 09120 ChemnitzTelefon: 0371 33471833E-Mail: [email protected]· alle Interessierten

Globus e.V.Jägerstraße 1 | 09111 ChemnitzTelefon: 0371 2404408E-Mail: [email protected]· Senioren

Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.Henriettenstraße 5 | 09112 ChemnitzTelefon: 0371 903133· Asylbewerber/Flüchtlinge

»Internationales Engagement Chemnitz« e.V.Horst-Menzel-Straße 19 | 09112 ChemnitzTelefon: 0371 2673872E-Mail: [email protected]· Senioren; Menschen, die den Integrations-

kurs nicht erfolgreich absolvieren konnten

Dresden:

Deutsch-russisches Kulturinstitut e.V.Zittauer Straße 29 | 01099 DresdenTelefon: 0351 8014160· vor allem russisch sprechende Migranten

und Migrantinnen

Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.Heinrich-Zille-Straße 6 | 01219 DresdenTelefon: 0351 4363725· Asylbewerber/Flüchtlinge

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Kästner, Erich: Emil und die Detektive. Easy Readers. Stuttgart 1997.Kästner, Erich: Emil und die Detektive. Ein Leseprojekt. Aufgaben und Übungen.Berlin 2000.Malmmose, Ulla (Hrsg.): Hans Fallada: Erzählungen. Easy Readers. Stuttgart 2008.Scholl, Inge: Die weiße Rose. Easy Readers.Stuttgart 2008.Von der Grün, Max: Die Entscheidung. Erzäh-lungen. Vereinfachte Fassung für Deutsch als Fremdsprache. Lesen leicht gemacht: Lesegruppe A. Stuttgart 2000.Zweig, Stefan: Novellen. Easy Readers. Stuttgart 1999.

MittelstufeBraucek, Brigitte: Der Passagier und andereGeschichten. Lesehefte Deutsch als Fremd-sprache. Ismaning 2008.Fischer, Gudrun: Sagen zu Landschaften. Einunterhaltsames Lesebuch mit Kommentarenund Aufgaben für Deutsch als Fremdsprache.Leipzig 1994.Goeb, Alexander: Er war sechzehn, als manihn hängte. Das kurze Leben des Wider-

standskämpfer Bartholomaeus Schink. Lesenleicht gemacht: Gruppe B. Stuttgart 2004.Griesbach, Rosemarie: Deutsche Märchen undSagen. Lesetexte Deutsch. München 1997.Hebel, Johann Peter: Kalendergeschichten.Vereinfachte Fassung für Deutsch als Fremd-sprache. Stuttgart 1985.Kyber, Manfred: Tiergeschichten und Märchen. Lesen leicht gemacht: Gruppe B.Stuttgart 2004.Richter, Gabriele: Anekdoten, Legenden und Sagen. Aus deutscher Vergangenheit.Ein Lese- und Übungsbuch für Deutsch als Fremdsprache. Leipzig 2002.Specht, Franz: Die Angst und der Tod. Carsten Tsara macht sich Sorgen. Krimi. Lesehefte Deutsch als Fremdsprache. Ismaning 2006.Specht, Franz: Die schöne Frau Bär. FalschesSpiel mit Carsten Tsara. Krimi. LesehefteDeutsch als Fremdsprache. Ismaning 2007.Specht, Franz: Schöne Augen. Carsten Tsaraist verliebt. Krimi. Lesehefte Deutsch alsFremdsprache. Ismaning 2002.Thoma, Leonhard: Das Wunschhaus und andere Geschichten. Lesehefte Deutsch alsFremdsprache. Ismaning 2006.

Kästner Kolleg e.V.Tannenstraße 2 | 01099 Dresden Telefon 0351 78036360E-Mail: [email protected]· Stammtisch jeden Mittwoch in einer der

Kneipen in der Neustadt (Info zum aktuellenTreffpunkt auf Facebook: www.de-de.face-book.com/people/Kastner-Kolleg/1489784107)

· Vermittlung von Sprachtandems (aktuelleTandem-Angebote auf der Internetseitewww.sprachmobil.com/deutsch/sprachen-tandems/index.php; bei Interesse im KästnerKolleg e.V. anrufen)

· Sprachkurse (B2 und höher) für Akademiker(mögliche finanzielle Förderung durch Otto-Bennecke-Stiftung e.V., die ARGE oderdurch das einzustellende Unternehmen)

Leipzig:

Flüchtlingsrat Leipzig e.V.Sternwartenstraße 4 | 04103 Leipzig Telefon: 0341 9613872E-Mail: [email protected]· Asylbewerber

Volkshochschule LeipzigLöhrstraße 3–7 | 04109 LeipzigTelefon: 0341 1236000E-Mail: [email protected]

Tipp: Die Volkshochschule Leipzig bietet keinen kostenlosen Deutschunterricht an. Inhaber des Leipzig-Passes erhalten jedocheine Ermäßigung von 50%.· alle Interessierte mit einem Leipzig-Pass

Literaturhinweise

Im Folgenden zeigen wir Ihnen Romane, diefür Deutschlernende geeignet sind. Einigesind didaktisch aufbereitet und beinhaltenauch Übungsaufgaben. Die Literaturhinweisesind nach den Niveaustufen des EuropäischenReferenzrahmens für Sprachen geordnet.

AnfängerBaake, Heike:Die Bremer Stadtmusikanten. Stuttgart 2009.Gellenbeck, Christian:Verfolgung in München. München 2009.Wagner, Andrea M.:Abenteuer im Schnee. Stuttgart 2009.Wagner, Andrea M.: Blinder Passagier. Stuttgart 2009.Wagner, Andrea M.: Unheimliches im Wald. Stuttgart 2009.

GrundkenntnisseBrussig, Thomas: Am kürzeren Ende der Sonnenalle. Easy Readers. Stuttgart 2004.Fesl, Anamone: Tatort St. Pauli. Das spannendeSprachtraining. Lernziel Deutsch Grundwort-schatz. München 2008.Glahn, Iris (Hrsg.): Der Mann ohne Gesicht.Das spannende Sprachtraining. LernzielDeutsch Grammatik. München 2004.Glahn, Iris (Hrsg.): Der Schatz des Märchen-prinzen. Das spannende Sprachtraining.Lernziel Grundwortschatz. München 2004.Härtling, Peter: Ben liebt Anna. Easy Readers.Stuttgart 2007.Hauff, Wilhelm: Märchen aus dem Orient.Vereinfachte Fassung. Lesen leicht gemacht:Lesegruppe A. Stuttgart 2004.Jaekel, Franziska: Mord unter den Linden.Das spannende Sprachtraining. LernzielDeutsch Grundwortschatz. München 2009.

50 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

52 D e u t s c h f ü r A l l e – 9 9 We g e z u r d e u t s c h e n S p r a c h e

Der Sächsische Ausländerbeauftragte

Bernhard-von-Lindenau-Platz 101067 Dresden

Postanschrift 12070501008 Dresden

Telefon 0351 493 5171Telefax 0351 493 [email protected]

www.offenes-sachsen.de