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CANTABRIA 2011 PRESSE DOSSIER

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Dossier Cantabria 2010 Aleman

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INDEX

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Kantabrien: Kultur, Geschichte und Natur

Touristische Kernpunkte 2011

Kantabrien,CaminosInfinitos(GrenzenloseWege) DerKantabrischeFestivalpalastfeiertzwanzigjährigesJubiläum

Für Touristengruppen DerJakobswegEntlangderKüste ElSoplao Cabárceno-Naturpark

Lage und Verkehrsanbindung

Geschichte

Kunst und Kultur

Einhistorisch-künstlerischerStreifzugdurchKantabrien AufMuseumstourdurchKantabrien KulturelleVeranstaltungen

Natur

GeschützteNaturräume Strände UnterirdischesErbe

Kantabrien Scheideweg

Einrichtungen von Cantur

Landkreise und Ortschaften

Ländlicher Tourismus

Internationales Zentrum Für Spanische Hochschulstudien in Comillas Club de Calidad Cantabria Infinita

Sport- und Abenteuertourismus

Schiffstourismus

Thermaltourismus

Gastro-Tourismus

Feste von touristischem Interesse

Touristische Informationen

Bilder

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Kantabrien, Grenzenlose Natur und Kultur

Kantabrien steht für ein perfektes Zusammenspiel von üppiger Natur voll einzigartiger Landschaften, historischem Kulturerbe, zahlreichen kulturellen Veranstaltungen und einer erstklassigen Tourismusbranche. Die Natur im Reinzustand gehört zweifellos zu den wichtigsten Eigenschaften dieser Region, wo über 2600 m hohe Berggipfel und 90 goldgelbe, feine Sandstrände gleichermaßen zu finden sind und somit ein unvergleichliches, vom Kantabrischen Meer gesäumtes und von den „Picos de Europa” gekröntes Landschaftsbild abgeben.

Die 37 Naturräume, die das Gesamtnetz an Naturschutzgebieten dieser Region ausmachen, wie z.B., der Nationalpark Picos de Europa, sowie sechs Naturparks, gehören zu den beispielhaften Gegenden dieses Landschaftsparadieses, welches aber auch in seinem Erdreich im Vergleich zu anderen Urlaubszielen hervorsticht: durch den Reichtum seines unterirdischen Erbes.

Kantabrien ist ein Land starker Kontraste, das in seinem Inneren eine atemberaubende unterirdische Welt birgt, mit mehr als 6.500 Höhlen, von denen ein Großteil von geschichtlichem und geologischem Interesse sind, wie z.B. die 10 prähistorischen Höhlen, die zum Weltkulturerbe ernannt wurden oder auch „El Soplao”,

in deren unmittelbarer Reichweite eines der weltweit bedeutendsten Bernsteinvorkommen der Kreidezeit entdeckt wurde.

Neben der Vielfalt und Schönheit der Natur lassen sich noch eine große Bandbreite an Möglichkeiten aufzählen, die künstlerisch-historische Fülle an kulturellen Veranstaltungen, wie etwa die Sommerkurse der Universidad Internacional Menéndez Pelayo, und das Festival Internacional de Santander oder auch der Klavierwettbewerb “Paloma O’Shea”.

Außerdem gilt es neben diesem vielfältigen Angebot touristische Sehenswürdigkeiten wie etwa den Cabárceno-Naturpark, die Seilbahn von Fuente Dé oder die Wegkreuzung von Kultur - und Pilgerpfaden, wie etwa dem „Lebaniego- Weg“ (der vom Jakobsweg aus als Kreuzpilgerpfad zum Kloster des Santo Toribio führt) oder den nördlichen Jakobsweg an der Küste zu erwähnen.

Die Besucher finden hier einen kleinen Katalog mit allen zur Verfügung stehenden Optionen, vom Strand und den Bergen bis bin zum

EINLEITUNG

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Thermaltourismus, dazu eine köstliche gastronomische Reise, Golf Spielen und Segeln oder auch eine Tour quer durch das weitreichende, hochgeschätzte Angebot im ländlichen Tourismus.

Seinem touristischen Slogan „Cantabria Infinita” getreu, ist die Region stets darum bemüht, Neuerungen durchzuführen, um ihren Besuchern eine große Bandbreite an Möglichkeiten und ein vielfältiges Angebot mit den beliebtesten Elementen des landschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Kulturerbes bereit zu halten: Die bereits erwähnten Höhlen, Strände und Berge, ihre Badeorte und Golfplätze, die Hotelanlagen und der ländliche Tourismus, ihre romanischen und gotischen Kirchen, ihre Gastronomie und selbstverständlich ihre Gastfreundschaft.

Stärkung der Tourismusbranche

Den großen touristischen Projekten wie die Höhle „El Soplao”, das Heilige Jahr des Lebaniego-Wegs und das Centro Internacional de Estudios Superiores de Español (Internationales Zentrum für Spanischstudien) oder auch die Aufnahme von Flugverbindungen u. a. wurden seitens der Kantabrischen Regierung im Laufe dieser letzten beiden Legislaturperioden vor allem Begeisterung und Vertrauen entgegengebracht. Gepaart mit den Werbemaßnahmen und der Qualitätsverbesserung hinsichtlich von Anlagen und Produkten konnte sich die Region als wettbewerbsfähiges Urlaubsziel mit - trotz Krisenjahr - stets wachsenden Besucherzahlen, behaupten.

Die Tourismusbranche ist zu einem der wichtigsten Wirtschaftssektoren der Region geworden und ihre Stärkung geschieht im Gleichschritt mit den seit zwei Jahren fortschreitenden Bemühungen bezüglich von Qualität und Vielfalt.

Zu den Hauptmerkmalen zählt der gemeinsame Einsatz für einen guten Kundenservice seitens der Fachleute und Kantabrischen Regierung, sowie für ein qualitativ hochwertiges Angebot an Einrichtungen und Dienstleistungen. Damit wird die Region in ein überaus geschätztes Urlaubsziel verwandelt.

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Kantabrien, Caminos Infinitos (Grenzenlose Wege)

25, in vier große Themenblöcke einbettete Touren, Kulturelle und Gastronomische Routen, Große Wege und Sport - bzw. Freizeitrouten stehen 2011 auf dem Präsentationsplan der Region.

Caminos Infinitos (Grenzenlose Wege) heißt das Motto, mit dem Kantabrien seine Urlauber dazu einlädt, eine überaus geschichtsträchtige Region samt ihrem Erbe, ihrer Natur, Kultur und Gastronomie zu entdecken. 25 Routen, die in vier große Themenblöcke eingebettet sind, Kulturelle und Gastronomische Routen, Große Wege, sowie Sport- und Freizeitrouten machen das kulturelle und menschliche Landschaftsbild aus, das dazu konzipiert wurde, die Entdeckung dieses sehr überschaubaren Gebietes, wo sich auf einer Fläche von wenig mehr als 5.000 Quadratkilometern alles und für jeden Geschmack und jeden Moment finden lässt, nahe zu bringen.

Es handelt sich um ein Netz von Routen, Pfaden, Wegen und Straßen, auf denen das Wesen dieses Grenzenlosen Kantabriens entdeckt werden kann. Wege durch Landschaften und Landwirtschaft, auf einem schier unerschöpflichen Streifzug durch Natur und geschichtliches Erbe.

Die 25 empfohlenen Routen führen von Kantabriens Norden nach Süden und von Osten nach Westen, mit Stationen an verschiedenen sehenswerten Kernpunkten, wie etwa den zum Kulturerbe der Menschheit erklärten Höhlen: El Soplao, romanische Kunst, die Felsenkapellen, die Fischerdörfer, das Kloster Santo Toribio, der Cabárceno-Naturpark, die vías verdes1 oder die Strände.

Kantabrien ist der Weg, so lautet kurz gesagt die Botschaft, die all denjenigen überbracht werden soll, die auf der Suche nach dem eigenen Weg sind.

Für Kultur- und Geschichtsliebhaber sind besonders sechs Kulturrouten zu empfehlen. (Höhlen, romanische Kunst, Mittelaltertürme, Stelen, Literarische Routen und Felsenkapellen).

Erzeugnisse vom Land und aus dem Meer und ihre schmackhafte Zubereitung spielen auf der Gastronomischen Route die Hauptrolle. („pasiego”, d.h. aus der Pas-Flussebene stammende Erzeugnisse, Produkte aus dem Liébana Tal, Blätterteig, Anchovis, Cocido Montañes (Eintopfgericht aus weißen Bohnen), die Seemanns- Fischer- und Meeresfrüchteroute, und die Fleischroute). Sieben gastronomische Angebote zur Verköstigung typischer regionaler Gerichte direkt am Herkunftsort und so berühmt-berüchtigten Produkten „sobaos” (eine Süßspeise aus Brot und Zucker) oder „quesadas pasiegas” (süße Milchspeise), „quesucos“ (ein Mischkäse aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch) Anschovis und Kantabrische Meeresfrüchte.

1 Ehemalige Bahnlinien, die heute vor allem als Radwanderwege genutzt werden.

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Den Großen Wegen sei ein Extrakapitel geweiht. Der Jakobsweg, der die gesamte Küste von Ost nach West entlangführt; der Lebaniego-Weg, auf dem man bis zum Kloster des Santo Toribio von Liébana gelangt, wo die Reliquie des Lignum Crucis aufbewahrt wird oder die Route von Karl V., welche die letzte Reise des Herrschers von dem Kantabrischen Ort Laredo bis hin zu seiner Zufluchtsstätte Yuste nachempfindet. Diese drei Routen zählen zu den wichtigsten historischen Pilgerwegen überhaupt und verwandeln Kantabrien so zu einer Wegkreuzung bedeutender Pilgerstrecken.

Es gibt viele Möglichkeiten, den landschaftlichen Reichtum und die erstklassigen Umweltbedingungen Kantabriens auszukosten. Vorgeschlagen werden neun Touren (Badeorte, Surfen, Feste, Klettern (Steilwände und Klettersteige), Boleras (ein typisch Kantabrisches, dem Kegeln ähnelndes, Spiel), Vías Verdes, Schluchten, Motor und Regatten.) Diese umfassen die insgesamt 37 Naturschutzgebiete, allen voran den Nationalpark der Picos de Europa und die anderen Gegenden der Region mit Touren und Wanderpfaden inmitten der Natur.

Für den sportlichen Naturgenuss wie etwa für Surfen, Bergsteigen, Segeln und Regatta Fahren, aber auch die einheimische Sportart der bolos (s. o.), werden unterschiedliche Optionen bereit gehalten. Wird Freizeitspaß gewünscht, so laden wir herzlich dazu ein, die regionalen Feste von landesweitem touristischem Interesse kennen zu lernen, wie etwa den berühmten Karneval von Santoña. Und schließlich die Route der Badeorte mit insgesamt sechs Stationen, die Erholung, Ruhe und Wellness versprechen, wie auch ein Zentrum für Thalassotherapie, welches das Angebot im Bereich Gesundheitstourismus abrundet.

Caminos Infinitos wirbt für Kantabrien als ein Urlaubsziel, wo sich die Vielfalt mit einem stets größer werdenden touristischen Angebot verbündet (Ländlicher Tourismus, Sporttourismus, Golfplätze, Museen und Informationszentren, die Skistation Alto Campóo) sowie der Qualität von Unternehmen und Einrichtungen (Verein für die Qualität von Unterkünften und Restaurants im Rahmen des Programms Grenzenloses Kantabrien, ein breit gefächertes Hotelangebot, wie auch eine bedeutende Anzahl von Unterkünften auf dem Land, die zu den besteingestuften Spaniens zählen.)

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Der Kantabrische Festivalpalast feiert zwanzigjähriges Jubiläum

Der Kantabrische Festivalpalast feiert im Jahre 2011 seinen 20. Geburtstag. Zu diesem Anlass soll ein Sonderprogramm mit großen Auftritten namhafter Künstlern und insgesamt 32 Shows und 54 Aufführungen veranstaltet werden.

Die Schwerpunkte des Programms für dieses 20. Jubiläum sind beispielhaft für die bisher durchgeführten Veranstaltungen des Festivalpalastes, von kultureller Referenz nicht nur für Spanien, sondern auch europaweit. Kennzeichnend sind Ausgewogenheit, Vielfalt, Risikofreude, Suche nach neuen Zuschauerkreisen und ein Angebot, das die derzeitige kreative Wirklichkeit der Region und weltweit gleichermaßen aufnimmt, ohne dabei jedoch das Erbe der großen Klassiker in Vergessenheit geraten zu lassen.

Kommen wir nun zu einer genaueren Beschreibung, zunächst hinsichtlich des Theaters, das dem Prinzip, der Öffnung gegenüber neuen Produktionen und Prämieren treu bleibt. Zu den im Januar stattfindenden Aufführungen („El tiempo y los Conway“ unter der Regie von Juan Carlos Pérez de la Fuente, und „La Avería“ unter der Regie von Blanca Portillo) kommt im Verlauf der nächsten Monate, eine Produktion unter der Regie von José Carlos Plaza, basierend auf dem Roman „La sonrisa etrusca” („Das etruskische Lächeln”) von José Luis Sampedro. Die Hauptrolle spielt Héctor Alterio (Freitag, 4. März).

Weiter wird dieser szenische Zyklus von Theaterkompanien wie etwa der Compañía Nacional de Teatro Clásico und das Stück „Der Richter von Zalamea”, von Arthur Miller abgerundet; von Arthur Miller ist diesmal auch „Alle meine Söhne”, mit Carlos Hipólito, u.a., zu sehen, und unter der Regie von Ernesto Caballero, einer der ganz großen Namen des Spanischen Theaters, bekommen wir „La fiesta de los jueces” („Das Fest der Richter“) mit einer von Santiago Ramos angeführten Besetzung.

Im September startet dann ein Programm mit zwei aufstrebenden Namen des zeitgenössischen Theaters, Calixto Beitio, der in dem Monolog mit dem Titel „Travesía del amor y de la muerte” mit Juan Echanove die Regie führt. Weiter geht es mit dem sozialkritischen Stück „Razas” von David Mamet und mit Toni Cantó. 2012 beschert uns José Sacristán in der Hauptrolle eine Version von „El Quijote” sowie das Stück von Jean Genet „Negros” unter der Regie von Miguel Narros.

Im Bereich der Klassischen Musik offenbart sich uns ein Programm mit den angesehensten Orchesterensembles, wie beispielsweise der Moskauer Philharmonie, unter der Leitung des Meisters Simonov, das Baskische Symphonieorchester und der Chor Donostiarra (aus San Sebastián), ebenso wie das Orchester des Herzogtums Asturien. Außerdem werden Solisten der Spitzenklasse, wie Arcadi Bolodos, Leonel Morales und der immer wieder für Überraschungen sorgende Ara Maliakian u. a. erwartet.

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Von der Klassischen Schule Russlands bis hin zum aktuellsten Flamenco, so entfaltet sich der Zyklus Tanz. Hier bekommen wir die Balletkompanie Grigorovich und ein Doppelprogramm mit unentbehrlichen Stücken aus dem Klassischen Repertoire „Spartakus” und „Der Freibeuter”, sowie den Flamencotänzer Rafael Amargo und sein neues Stück “Solo y Amargo” dargeboten.

Ein verschmitztes parodistisches Zwinkern erhalten wir von Seiten des Les Ballets del Trockadero de Montecarlo, das vom Palastpublikum aufgrund seiner Parodien und eigenwilligen Interpretationen großer Ballettklassiker in guter Erinnerung gewahrt wird. Und schließlich am 7. Oktober die ganz und gar persönliche Vision der Gräfin von Alba mit dem Titel „Cayetana, la pasión”, tänzerisch zum Ausdruck gebracht von Cecilia Gómez.

Die Lyrische Saison, die ihre 16. Veranstaltungsreihe feiert, präsentiert zwei ausgezeichnete Stücke mit einer der aufstrebenden Stimmen des internationalen Lyrikpanoramas, der Sopranistin Patricia Petipon und der Produktion des Berliner Ensembles „Die Dreigroschenoper” von Bertolt Brecht, unter der Regie von Robert Wilson - ein überwältigendes Stück, das in die Geschichte des Festivalpalast eingehen wird.

Das Programm setzt weiterhin auf Musicals und bringt die besten, derzeit in Madrid und Barcelona für Erfolg sorgenden Produktionen in unsere Region, diesmal „Chicago” und „Los 40 el musical”.

Bei den Konzertreihen lässt sich vor allem Julia Migenes außergewöhnliche Stimme hervorheben, die zum ersten Mal in Kantabrien auftritt. Diese charakterstarke Sängerin verfügt über ein weitreichendes Repertoire, das von Operngesang über Jazz und Pop bis hin zum Musical alles umfasst.

Die Schaffung neuer Zuschauerkreise mit dem Augenmerk auf die Allerjüngsten lässt sich auch in diesem Programm wiederfinden, wobei Aufführungen aufgenommen werden, die vom Tanz bis hin zum Theater und zur Musik etc. reichen, im Rahmen der Reihe „Der Palast für Kinder” wie auch in den Kampagnen für Schulen.

Auch das Programm für einheimische Kunstschaffende soll hier Erwähnung finden: Die Escuela de Artes Escénicas des Festivalpalastes spielt diesmal die Hauptrolle. Zwei neue Produktionen sollen Premiere feiern, „Romeo und Julia” von Shakespeare, unter der Regie von Román Calleja und eine Version des Musicals „Annie” von Studenten und Professoren, unter der Regie von Roberto P. Gallegos. Der Lyrische Chor wird im Verlauf des Jahres zwei Konzerte mit unterschiedlichen Programmen geben.

Mehr Information: www.palaciofestivales.com

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Welterbe Höhlen

Die vor kurzem erfolgte Erklärung von neun Höhlen zum UNESCO-Weltkulturerbe und die Entdeckung eines der weltweit größten Bernsteinvorkommen in El Soplao machen das unterirdische Erbe Kantabriens zum absoluten Hauptdarsteller innerhalb des touristischen Angebots.

Kantabrien beherbergt in seinem Inneren die weltweit größte Dichte an Höhlen mit Felsenmalereien: über 60 Hohlräume weisen Gemälde an ihren Wänden auf. Altamira und die weiteren neun zum Weltkulturerbe erklärten Höhlen sind das Nonplusultra dieses wertvollen altsteinzeitlichen Erbes, welches mit einem weiteren, nicht weniger beeindruckenden unterirdischen Erbe in Verbindung steht: die mehr als 6.500 Höhlen warten mit atemberaubenden Gesteinsformationen und spektakulären Landschaften auf, wie z. B. in El Soplao.

Die autonome Region Kantabrien beherbergt in ihrem Untergrund eine einzigartige Welt, die es zu entdecken gilt. Die Höhlen mit Felsenmalereien begeistern alle Besucher durch ihren unschätzbaren historischen und künstlerischen Wert, Höhlen wie El Soplao oder die Hohlräume im Flussgebiet des Asón durch ihre höhlenkundlich interessanten unterirdischen Landschaften.

Ein besonderer Mehrwert und wichtiger Anziehungspunkt besteht darin, dass zahlreiche dieser Höhlen besichtigt werden können.

IM TOURISMUSBEREICH

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Im Juli 2008 gab die UNESCO die Aufnahme von neun weiteren Höhlen Kantabriens in die Liste der Welterbestätten bekannt. Die Höhlen gehören damit zum Kreis der großen Denkmäler der Welt, zu denen bereits seit 1985 die international als ‚Sixtinische Kapelle der

steinzeitlichen Kunst‘ bekannte Höhle Altamira mit ihrer berühmten Bisondecke zählt.

Die Anerkennung der großen Bedeutung der Höhlen El Castillo, Las Monedas, La Pasiega, Las Chimeneas, Covalanas, El Pendo, Hornos de la Peña, Chufín und La Garma bestätigt den archäologischen Reichtum Kantabriens und den hohen internationalen Wert der Höhlen im Bereich der altsteinzeitlichen Kunst.

Ebenso interessant und beeindruckend wie die in diesen Höhlen zu findenden, bis zu 35.000 Jahre alten Felsenmalereien ist ein Besuch der Höhle El Soplao, die von Geologen und Höhlenforschen aus der ganzen Welt „Sixtinische Kapelle der Geologie“ genannt wird – aufgrund des immensen Reichtums an Gesteinsformationen und der atemberaubenden Anzahl an prächtigen Excentriques, Stalaktiten und Stalagmiten, die im Rahmen des 1,5  km langen Touristen-Rundgangs oder beim Rundgang Abenteuertourismus in zahlreichen weiteren Höhlengängen bewundert werden können.

Außerdem steht die Höhle seit letztem Jahr im Blickpunkt von Forschern und Wissenschaftlern, da in ihrer Nähe das weltweit bedeutendste Bernsteinvorkommen aus der Kreidezeit entdeckt wurde. Dieses Vorkommen stammt aus der Zeit von 110 Millionen Jahren und weist unzählige, größtenteils blau bis purpurfarbene Bernsteine auf, in denen teilweise Insekten eingeschlossen sind.

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Ein einzigartiges Zeugnis der ersten Kreativen

Die altsteinzeitlichen Felsenmalereien sind eine überaus wichtige kulturelle Ausdrucksform innerhalb der Menschheitsgeschichte. Neben ihren ästhetischen Merkmalen gewinnen diese Malereien aus historischer Sicht durch die bildliche Darstellung einer wesentlichen Etappe der menschlichen Evolution – nämlich des Auftretens des Homo Sapiens – an Bedeutung.

Es handelt sich daher um ein einmaliges Kulturgut, ein echtes Meisterwerk des Menschen, das nicht nur in künstlerischer Hinsicht bemerkenswert ist, sondern als erster künstlerischer Ausdruck des Menschen auch ein einzigartiges Zeugnis der Menschheitsgeschichte darstellt. Es ist daher von unvergleichbarem Wert und von universeller Bedeutung und eng mit unserer Evolution und Gesellschaft

verbunden. Diese Werte, die 1985 der Höhle Altamira zuerkannt wurden, gelten auch für weitere Ensembles altsteinzeitlicher Kunst in Nordspanien und insbesondere für El Castillo, Las Chimeneas, La Pasiega, Las Monedas, La Garma, Covalanas, El Pendo, Chufín und Hornos de la Peña.

Aufgrund der Anzahl und Dichte der dekorierten Höhlen (die allesamt hervorragend erhalten sind), aufgrund des umfassenden in ihnen gezeigten Repertoires an Malereien, durch die vielfältigen dokumentierten Techniken und Stile, durch das große Alter der Werke und die jahrtausendelange Erhaltung stellt Kantabrien ein wesentliches Zentrum der menschlichen Kreativität innerhalb der Weltgeschichte dar: Kantabrien ist einer der Ort auf der Welt, an dem die Kunst entstand.

Allgemeingültigkeit

Die in das Weltkulturerbe aufgenommenen Höhlen mit altsteinzeitlichen Felsenmalereien repräsentieren in Einklang mit den von der UNESCO festgelegten Kriterien allgemeingültige Werte und stehen somit für die Kultur der gesamten Menschheit. Sie bilden ein Kunstwerk, das die menschliche Schaffenskraft belegt.

Wie bereits der Name sagt, wird die altsteinzeitliche Kunst allgemein als Kunstwerk anerkannt, das die Kreativität des Menschen hervorgebracht hat.

Die unterschiedlichen Fachbereiche (Geschichte, Anthropologie, Archäologie, Kunstgeschichte und Angewandte Kunst), welche die Höhlenmalereien erforscht und verschiedene theoretisch-methodologische

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Paradigmen auf sie angewandt haben, bewerten diese Werke gemäß ihren primitiven Merkmalen: es handelt sich um die erste bekannte Kunstform der Menschheitsgeschichte. In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben sind die hohe technische Perfektion und die beeindruckende Ausdrucksweise. Sie liefern uns ein einzigartiges – oder zumindest außerordentliches – Zeugnis einer kulturellen Tradition und einer lebendigen bzw. vergangenen Zivilisation.

Die altsteinzeitlichen Höhlenmalereien sind ein außergewöhnliches und einmaliges Zeugnis einer verschwundenen Zivilisation. Wie nur wenige andere Elemente des kulturellen Erbes bringt uns diese künstlerische Ausdrucksform die kulturellen und sozialen Lebensweisen einer vergangenen Gesellschaft, nämlich der Gemeinschaften der Jäger und Sammler gegen Ende der letzten Eiszeit, näher. Aus anthropologischer Sicht weist diese Kunstform eine direkte Verbindung mit dem Auftreten einer neuen Menschenart – nämlich der unseren – und den damit zusammenhängenden Entwicklungen im kognitiven Bereich und in der gesellschaftlichen Organisation auf.

Die altsteinzeitliche Kunst stellt ein besonderes Merkmal der Gemeinschaften der Jäger und Sammler gegen Ende des Pleistozäns dar. Sie gehört zur Lebensweise und insbesondere zu den Siedlungsgewohnheiten der Gemeinschaften in der ausgehenden letzten Eiszeit: die ausgeschmückten Höhlen waren ein wesentlicher

Bestandteil des allgemeinen Wohnsystems und der Raumnutzung im Paläolithikum. Im Falle Kantabriens ist die altsteinzeitliche Kunst ein direkter Nachweis der zu jener Zeit in der Region vorherrschenden Lebensform – der Höhlenmenschen.

Die Entstehung der altsteinzeitlichen Höhlenmalereien ging außerdem mit dem Aufkommen von Techniken einher, welche speziell für die Darstellung bestimmter Konzepte und Wahrnehmungen entwickelt wurde.

Die altsteinzeitliche Kunst ist daher ein höchst repräsentatives Beispiel für die Lebensweise und die technische Entwicklung, die eine der bedeutendsten Etappen in der Geschichte der Menschheit gegen Ende der letzten Eiszeit kennzeichnen.

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EL CASTILLO

LagePuente Viesgo

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Besucher-Info y Parkplatz für Pkws und Busse y Führungen y Interpretationszentrum y Shop yWC

BesichtigungenDie Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Führung dauert 45 Minuten. Vom 1. Mai bis 30. September erfolgt der Besuch in Gruppen mit 13 Personen, vom 1. Oktober bis 30. April in Gruppen mit 15 Personen.

Öffnungszeiten1. Mai bis 30. September: täglich 9.30-20.00 Uhr. 1. Oktober bis 30. April: Mittwoch bis Sonntag 9.30-17.00 Uhr..

Information und BuchungTel.: 942598425Fax: 942598305E-Mail: [email protected]: http://cuevas.culturadecantabria.com/

AnreisePer Pkw: Nehmen Sie von der Ortsmitte von Puente Viesgo aus, neben dem örtlichen Parkplatz im Ortsteil La Llana die Landstraße zum Monte El Castillo. Nach ca. 1,4 km erreichen Sie einen Parkplatz, von dem aus ein Fußweg zum Interpretationszentrum und zu den Höhlen führt.

Zu Fuß: Nehmen Sie von der Ortsmitte von Puente Viesgo aus, neben dem örtlichen Parkplatz im Ortsteil La Llana den Weg PR-S17. Nach ca. 25 Minuten erreichen Sie das Interpretationszentrum und die Höhlen.

BeschreibungAm Ufer des Flusses Pas in Puente Viesgo erhebt sich der Monte Castillo, ein kegelförmiger Kalksteinberg, in dessen Inneren sich ein

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verschlungenes Labyrinth aus Höhlen erstreckt, die mind. während der letzten 150.000 Jahre vom Menschen bewohnt waren.

Unter diesen Hohlräumen, von denen fünf vorsteinzeitliche Felsenmalereien aufweisen, ist insbesondere die 1903 von H. Alcalde del Río entdeckte Höhle El Castillo hervorzuheben. Zahlreiche dort durchgeführte archäologische Studien lieferten grundlegende wissenschaftliche Erkenntnisse über die Entwicklung und die Lebensweise des Menschen in der Vorgeschichte im Südwesten Europas.

Die ca. 20 Meter dicke äußere Gesteinsschichtung, die sich wie ein Mantel um die Höhle legt, weist Spuren menschlicher Besiedelung auf. Dank ihrer archäologischen Erforschung verfügen wir heute über Kenntnisse über die Umweltbedingungen, die Flora und Fauna, die menschliche Anatomie, die technische Entwicklung, die ausgeführten Tätigkeiten und das Sozialverhalten der letzten 150.000 Jahre. Anhand der in den Höhlen gefundenen Ablagerungen und Materialien erlangten wir Wissen über den Neandertaler und den Homo sapiens, über Kalt- und Warmzeiten, über die Tierwelt des kalten und gemäßigten Klimas, die Gestaltung der Jagd, die Nutzung natürlicher Ressourcen, die technische Bearbeitung von Knochen, Steinen und Horn, über dekorative und gesellschaftlich genutzte Elemente, über mit dem Ziel des künstlerischen Ausdrucks geschmückte Gegenstände, über den sozialen Zusammenhalt und vieles mehr.

Im Inneren der Höhle befindet sich eines der einzigartigsten und bedeutendsten vorgeschichtlichen Ensembles in Europa, das einen wichtigen Bezugspunkt für die Geschichte darstellt. Die über 275 Figuren, die aus der Zeit der Anfänge des Homo sapiens in Europa stammen, bilden eine unterirdische Tour durch die Ursprünge des symbolischen Denkens, des abstrakten Geistes und des künstlerischen Ausdrucks.

Die Wände entlang des fast 275 m langen Rundgangs, auf denen der Großteil der vorhandenen Malereien zu sehen ist, zeigen die Techniken, Themen und grafischen Mittel, welche die Künstler im Jungpaläolithikum (36.000-10.000 v. Chr.) einsetzten, um sich auszudrücken.

Pferde, Bisons, Hirschkühe, Auerochsen, Hirsche, Ziegen, ein Mammut usw. bilden die vielseitige Tierwelt, die einen Teil der Lebewesen zeigt, welche mit dem Menschen zusammenlebten. Darstellungen von Menschen sind zahlreich, aber auf einzelne Elemente beschränkt, d. h. sie werden durch Abbildungen der Hand ausgedrückt, die in dieser Höhle über 50 Mal zu sehen ist und somit ein besonders wichtiges Motiv darstellt.

Zeichen, geometrische Formen und abstrakte Darstellungen sind besonders zahlreich vertreten. Die so genannten Punktwolken und rechteckigen Formen, die oftmals aufgrund ihrer Unterteilungen und Füllungen sehr komplex sind, stechen besonders ins Auge. Es finden sich rote, schwarze und gelbe Zeichnungen, deren Farbe mithilfe unterschiedlicher Hilfsmittel (Pinsel, Fingerspitze, Aufblasen der Farben mithilfe von Röhrchen usw.) aufgetragen wurde, Gravuren (in unterschiedlichen Ausführungen und Ritztechniken) und mindestens zwei einfache Skulpturen, die zusammen mit den Malereien eine umfassende Zahl an Ausdruckstechniken nachweisen.

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LAS MONEDAS

LagePuente Viesgo

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Besucher-Info y Parkplatz für Pkws und Busse y Führungen y Interpretationszentrum y Shop yWC

BesichtigungenDie Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Führung dauert 45 Minuten. Vom 1. Mai bis 30. September erfolgt der Besuch in Gruppen mit 13 Personen, vom 1. Oktober bis 30. April in Gruppen mit 15 Personen.

Öffnungszeiten1. Mai bis 30. September: täglich 9.30-20.00 Uhr. 1. Oktober bis 30. April: Mittwoch bis Sonntag 9.30-17.00 Uhr.

Information und BuchungTel.: 942598425Fax: 942598305E-Mail: [email protected]: http://cuevas.culturadecantabria.com/

AnreisePer Pkw: Nehmen Sie von der Ortsmitte von Puente Viesgo aus, neben dem örtlichen Parkplatz im Ortsteil La Llana die Landstraße zum Monte El Castillo. Nach ca. 1,4 km erreichen Sie einen Parkplatz, von dem aus ein Fußweg zum Interpretationszentrum und zu den Höhlen führt.

Zu Fuß: Nehmen Sie von der Ortsmitte von Puente Viesgo aus, neben dem örtlichen Parkplatz im Ortsteil La Llana den Weg PR-S17. Nach ca. 25 Minuten erreichen Sie das Interpretationszentrum und die Höhlen.

BeschreibungAm Ufer des Flusses Pas in Puente Viesgo erhebt sich der Monte Castillo, ein kegelförmiger Kalksteinberg, in dessen Inneren sich ein verschlungenes Labyrinth aus Höhlen erstreckt, die während der Vorgeschichte vom Menschen bewohnt waren. Ca. 675 Meter von der berühmten Höhle El Castillo entfernt befindet sich entlang des Wegs, der um den Berg herum führt, die Höhle Las Monedas, welche die längsten Höhlengänge aller

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bekannten Höhlen des Monte El Castillo beherbergt.

Nach ihrer Entdeckung im Jahre 1952 taufte man sie auf den Namen „Bärenhöhle“. Nach kurzer Zeit jedoch wurden in verschiedenen Höhlenräumen Abdrücke eines Stiefels mit drei Nägeln im Absatz festgestellt. Als man diesen Spuren folgte, stieß man in einer 23 Meter tiefen Spalte auf 20 Münzen aus der Zeit der Herrschaft der Katholischen Könige, von denen eine 1563 nachgeprägt worden war. Diese Münzen, die ein anonymer Besucher aus dem 16. Jahrhundert in der Höhle verloren oder streckt hatte, verliehen ihr ihren endgültigen Namen.

Ca. 160 Meter der insgesamt 800 Meter langen Höhle sind für Besucher freigegeben. Der Rundgang erschließt den Besuchern ein unglaubliches Schauspiel aus Stalaktiten, Stalagmiten, Tropfsteinsäulen, Baldachinen und durch die unterschiedliche mineralogische Zusammensetzung der Felsen verschiedenfarbigen steinernen Vorhängen, die eine wahrhaftige Tour durch die Welt der Geologie bilden. Die Auflösung von Kalzit sowie Ablagerungen und Aushöhlungen haben ein herrliches, farbenfrohes Bild hervorgebracht, das das Auge aller Besucher erfreut.

Im Gegensatz zur Höhle El Castillo konzentrieren sich die Wandmalereien in einem kleinen Seitenraum, der nur wenige Meter vom Eingangsbereich entfernt ist. Das Ensemble, das aus mindestens 17 Tierdarstellungen und diversen schwierig zu interpretierenden Zeichen und Linien besteht, ist hinsichtlich der angewandten Technik (schwarze Stiftzeichnungen) und des Stils der Malereien (der auf eine einzige Phase der Anfertigung schließen lässt) äußerst homogen. Zahlreiche Pferde und in geringerem Maße Rentiere, Ziegen, Bisons sowie ein Bär und ein weiteres unbestimmtes Tier stellen die vielfältige Fauna einer Kaltzeit dar. Die Datierungen anhand der C14-Methode bestätigen, dass die Figuren während einer Eiszeit ca. 10.000 v. Chr. entstanden

LAS CHIMENEAS

LagePuente Viesgo

BesichtigungenDa der Zugang zur Höhle ausschließlich Forschern vorbehalten ist, sind keine Besichtigungen möglich.

BeschreibungDiese Höhle mit kompliziertem Grundriss verfügt über zwei Ebenen. Diese sind durch hohle Karstformen miteinander verbunden, welchen die Höhle ihren Namen Las Chimeneas („Die Schornsteine“) verdankt. Der heutige (künstlich angelegte) Eingang befindet sich in der oberen Ebene, die aus einem Labyrinth aus Höhlengängen besteht und archäologisch wenig interessant ist. Die untere Ebene, die früher einen – heute verschlossenen – Eingang aufwies, hat

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ebenfalls einen komplexen Grundriss und beherbergt Hinweise auf eine Besiedlung während des Jungpaläolithikums. Die Wandmalereien wurden traditionell dem Solutréen zugeordnet, doch die anhand der C14-Methode durchgeführten absoluten Datierungen weisen auf das späte Magdalénien (vor 15.000-14.000 Jahren).

Die Höhle wurde 1953 von einer Gruppe Straßenarbeiter des kantabrischen Regionalrates entdeckt, die unter der Leitung von A. García Lorenzo die Zufahrtsstraße zu den Höhlen El Castillo und La Pasiega bauten. Öffentlich gemacht wurde der Fund 1956 von J. González Echegaray. Im primitiven Eingangsbereich wurden untypische Feuersteine und Überreste einer Beisetzung aus der jüngeren Vorgeschichte gefunden.

In der Nähe des primitiven Eingangsbereichs sind mehrere gravierte Wandflächen zu sehen, die mit der „Maccaroni-Technik“ gestaltet wurden und einige Tierfiguren sowie abstrakte Motive zeigen. Weiter innen befinden sich ein großes „Maccaroni“-Wandbild und vereinzelte Figuren. Das Ensemble aus schwarzen Zeichnungen liegt an der Hinterwand eines Höhlenraums, und in den kleinen anschließenden Höhlengängen finden sich Tiere und viereckige Zeichen. Die Gravuren wurden – mit Ausnahme eines Horntieres, das hervorgehobene Hörner trägt – mithilfe der „Maccaroni-Technik“ erstellt. Die Vierbeiner sind sehr einfach gezeichnet und stellen im Allgemeinen Auerochsen sowie hirsch- und ziegenähnliche Tiere dar. Das erste schwarze Wandbild enthält viereckige Zeichen. In den kleinen Höhlengängen ganz in der Nähe finden sich großformatige Hirsche und ein Pferdekopf. Das Ensemble, das stilistisch gesehen dem Stil III von Leroi-Gourhan (d.  h. dem Solutréen) zugeordnet werden kann, wurde jedoch anhand der C14-Methode, bei der zwei Figuren (ein Hirsch und ein Zeichen) untersucht wurden, auf das Magdalénien datiert (auf die Jahre 13.940 bzw. 15.070).

LA PASIEGA

LagePuente Viesgo

BesichtigungenDa der Zugang zur Höhle ausschließlich Forschern vorbehalten ist, sind keine Besichtigungen möglich.

BeschreibungDie Höhle hatte früher bis zu sechs kleine Eingänge, von denen zwei erhalten sind. Einer der Eingänge führt zu den Höhlengängen A, B und D, der andere zum Gang C. Die übrigen vier Eingänge wurden verschlossen. Gang A ist gerade, ca. 70 m lang und endet in einem sehr engen Seitengang. Gang B beginnt im tiefsten Bereich von Gang A, ist relativ breit und äußerst kurvig. Früher hatte er zwei kleine Eingänge, die heute verschlossen sind. Gang C

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verläuft labyrinthartig durch Höhlenräume und breite Gänge, die zum Anfang von Gang D führen, mit dem Gang C über unbegehbare enge Korridore verbunden ist. Die Höhle weist Spuren einer Besiedlung im Solutréen und Magdalénien (vor 18.000-14.000 Jahren) auf. Die Wandmalereien gehen auf das Gravettien, das Solutréen und das Magdalénien (vor ca. 26.000 bis 14.000 Jahren) zurück.

Die Höhle wurde 1911 von H. Obermaier und P. Wernert entdeckt, zu denen sich später H. Alcalde del Río gesellte, um Forschungsarbeit zu leisten. Das Ergebnis der Analyse der Malereien wurde 1913 veröffentlicht. Ab den fünfziger Jahren wurden neue Höhlenmalereien katalogisiert und Ausgrabungen in den Eingangsräumen

angestellt. Momentan wird die Höhle von einem Team von Spezialisten für Vorgeschichte unter der Leitung von R. Balbín und C. González Sáinz untersucht.

In zwei der Eingangsbereiche liegen archäologische Fundstätten, in denen Material aus dem frühen Solutréen und dem späten Magdalénien sowie wahrscheinlich ältere Quarzitgegenstände entdeckt wurden. Nahezu die gesamte Höhle weist Wandmalereien oder Gravuren auf, weshalb sie zusammen mit El Castillo über die größte Anzahl an Wanddekorationen in Kantabrien verfügt. Dabei ist zu bedenken, dass es sich bei La Pasiega eigentlich um zwei unterschiedliche Fundorte handelt (einerseits Gang C und andererseits die Gänge A, B und D).

Im Höhlengang A finden sich – insbesondere im hinteren Abschnitt – zahlreiche Wandmalereien und Gravuren, die unter anderem Pferde, hirschähnliche Tiere und Auerochsen zeigen. Am Anfang des engen Seitenganges sind gravierte Tierdarstellungen zu sehen, im hinteren Bereich gibt es eine enorme Wandfläche mit großen, viereckigen roten Zeichen („Ecke der Dachformen“). Gang B beherbergt ebenfalls zahlreiche Abbildungen von Tieren und Zeichen. Andere Abschnitte wie z. B. Gang D sind besonders reich an Gravuren und roten Malereien. Auch Gang C weist unzählige Darstellungen von Bisons, Pferden, Hirschen, großen Zeichen usw. auf. Die Höhle wurde zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeschmückt, wobei die Malereien von Stil III – vermutlich aus der Zeit zu Beginn des Magdalénien (Gänge A und C) – bis zum Aufkommen von Stil IV des späten Magdalénien reichen.

ALTAMIRA

LageSantillana del Mar

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Parkplatz yGarderobenservice und Aufbewahrungsschränke y Picknick-Bereich y Erste-Hilfe-Raum

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yCafeteria und Restaurant y Shop yWorkshops

BesichtigungenDie originale Höhle ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, aber es können das Museum und die Schauhöhle besichtigt werden.

ÖffnungszeitenMai bis Oktober: Dienstag bis Samstag 9.30-20.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9.30-15.00 Uhr. November bis April: Dienstag bis Samstag 9.30-18.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 9.30-15.00 Uhr.

Information und BuchungTel.: 942818815 – 942818005E-Mail: [email protected]: http://museodealtamira.mcu.es

AnreiseDas Museum Altamira liegt 2 km vom Ortskern von Santillana del Mar entfernt in der autonomen Region Kantabrien. Anreise per Pkw: Richtung Santillana del Mar über die Schnellstraße A-67, die Nationalstraße N-611 und die Landstraße 6316. Folgen Sie in Santillana del Mar der Abzweigung zum Museum Altamira.

BeschreibungDie ca. 300 m tiefe fossile Höhle hatte früher einen großen Eingang, der jedoch bereits in der Vorgeschichte einstürzte. Durch die verbliebene kleine Öffnung gelangt man in den leicht abschüssigen Eingangsraum, in dem sich hinten links die große Wandfläche mit den berühmten vielfarbigen Malereien befindet. Dieser Bereich ist derzeit durch eine künstlich errichtete Mauer vom übrigen Eingangsraum abgetrennt. Weiter geht es durch einen geraden, ebenfalls leicht absteigenden Höhlengang, der durch moderne Konstruktionen zur Vermeidung eines Einsturzes sehr verändert wurde. Danach gelangt man in einen breiten Korridor, der in einem großen Höhlenraum („Die Grube“) mündet, welcher wiederum an einen engen, kurvigen Gang mit dem Namen „Pferdeschwanz“ anschließt, der im hinteren Abschnitt nicht begehbar ist. Die Höhle zeigt Spuren der Besiedelung im Solutréen (vor ca. 18.000 Jahren) und im späten Magdalénien (vor 16.500-14.000 Jahren). Die gesamten Wandmalereien sind ebenfalls diesen Zeitabschnitten zuzuordnen.

Die Höhle wurde 1875 von Marcelino Sanz de Sautuola entdeckt, der dort Ausgrabungen anstellte. In den Jahren 1875-1879 entdeckte er die großen schwarzen viereckigen Felder im hinteren Teil der Höhle. 1879 erkannte Sautuolas Tochter Maria, als ihr Vater mit den Ausgrabungen beschäftigt war, die weltberühmten vielfarbigen Darstellungen an der Höhlendecke. Im Jahre 1880 veröffentlichte Sautuola die Ergebnisse seiner Nachforschungen und heizte damit die weithin bekannten Streitigkeiten über die Echtheit der Malereien an.

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Erst nachdem Ende des 19. Jahrhunderts ähnliche Felsenmalereien in Frankreich entdeckt worden waren, wurde die Bedeutung der Höhle 1902 von der Wissenschaft anerkannt.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Höhle von zahlreichen Archäologen erforscht, unter denen besonders die folgenden hervorzuheben sind: H. Breuil und E. Cartailhac, die 1906 eine Studie herausgaben, H. Alcalde del Río, der die Malereien erforschte und Ausgrabungen im Eingangsbereich machte (Veröffentlichung

im Jahre 1906), sowie H. Obermaier und H. Breuil, die 1935 die bis heute umfassendste Studie über die Höhle veröffentlichten. Auch später haben viele Spezialisten die unterschiedlichsten Aspekte der Höhle Altamira untersucht, wobei die 1985 von J. González Echegaray durchgeführte Studie über die Höhlenkunst besondere Erwähnung verdient. Im Eingangsraum wurden Elemente aus dem frühen Solutréen Superior und dem späten Magdalénien dokumentiert und bedeutende Nachweise der damaligen Möbelkunst entdeckt, wie z. B. Stöcke mit geschmücktem Knauf und gravierte Schulterblätter.

Altamira ist besonders reich an altsteinzeitlichen Malereien, die über nahezu die gesamte Höhle verteilt und vor allem im Eingangsraum und dem hinteren Höhlengang, der „Pferdeschwanz“ genannt wird, zu finden sind. Die „Polychrome Halle“, die zweifelsohne das weltweit bekannteste Wandbild aus dem Paläolithikum – ein Ensemble aus ca.

zwanzig großformatigen, meist zweifarbigen gravierten Bisons – beherbergt, wird oftmals als „Sixtinische Kapelle der steinzeitlichen Kunst“ bezeichnet. Neben den Bisons finden sich mithilfe der gleichen Techniken erstellte Abbildungen einer großen Hirschkuh sowie von zwei Pferden und mehreren Zeichen, darunter große, rote keulenförmige Darstellung mit Höckern im mittleren Bereich. Außerdem sind im Höhlenraum einige violette Negativabbildungen von Händen, mehrere schwarze Pferde und Bisons sowie eine große Anzahl von gravierten Hirschen, Zeichen und diversen menschenähnlichen Gestalten. In den Höhlengängen im Inneren sowie im Hauptsaal finden sich zahlreiche naturalistische Gravuren, die vor allem Hirsche und Pferde zeigen und außerdem schwarze Darstellungen von Tieren und Zeichen aufweisen. Im Gang mit dem Namen „Pferdeschwanz“ stechen die bekannten schwarzen Masken hervor, die unter Einbeziehung der Gesteinsvorsprünge erstellt wurden. Des Weiteren gibt es eine große Zahl von schwarzen Vierecken, eingeritzte Hirschkühe und mehrere Gruppen von naturalistisch anmutenden Gravuren und schwarzen Abbildungen.

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Altamira beherbergt wahre Schätze aus mehreren Epochen. Die ältesten – wahrscheinlich die im Innersten der Höhle befindlichen – Motive werden der Zeit zwischen dem frühen Solutréen und dem frühen Magdalénien zugeordnet. Die vielfarbigen Malereien werden auf die Zeit vor ca. 14.500 Jahren (spätes Magdalénien) datiert. Der Komplex umfasst die Schauhöhle Altamira, in der die Besucher die herrlichen altsteinzeitlichen Kunstwerke und die Wohnräume der Höhlenmenschen kennen lernen können, und ein Museum. Die Schauhöhle ist eine getreue Nachbildung der echten Höhle und ihrer Malereien, die mithilfe umfassender wissenschaftlicher Erkenntnisse und modernster Technologie eingerichtet wurde. Das Museum zeigt in der Dauerausstellung „Die Zeiten von Altamira“ über 400 Gegenstände aus der frühen Altsteinzeit.

LA GARMA

LageRibamontán al Monte

BesichtigungenDa der Zugang zur Höhle ausschließlich Forschern vorbehalten ist, sind keine Besichtigungen möglich.

BeschreibungLa Garma ist eine aktive Höhle mit drei fossilen Ebenen und unzähligen Karstformationen. Die oberste Ebene, in der sich der derzeit einzige begehbare Eingang zur Höhle befindet, besteht aus einem kleinen Eingangsbereich, welcher in einen kurvenreichen Höhlengang mündet, der an einer Erdspalte endet. Hinter dieser Spalte besteht Zugang zum größeren Zwischenstock, dessen ursprünglicher Eingang verschüttet ist. Am Ende dieses Höhlengangs öffnet sich eine weitere Spalte, die bis zur Mitte der untersten Ebene abfällt. Diese Etage umfasst insbesondere im Bereich des primitiven Eingangsbereichs, der heute ebenfalls verschüttet ist, große Gänge und Höhlenräume. Vom unteren Stockwerk kann man durch eine dritte Spalte bis zur aktiven Ebene des Systems hinabsteigen, durch die ein unterirdischer Fluss verläuft. Der Berg von La Garma beherbergt verschiedene Höhlen, die während der gesamten Altsteinzeit und der jüngeren Vorgeschichte bewohnt waren. Auf dem Gipfel finden sich Reste einer Siedlung, die auf die Bronze- und Eisenzeit datiert wurden. Die Höhlenmalereien des Komplexes gehen auf die Zeit zwischen dem Aurignacien und dem mittlerem Magdalénien (vor 29.000 bzw. 13.500 Jahren) zurück.

Anfang der neunziger Jahre fanden Mitglieder der Höhlenforschergruppe Carballo/Raba durch die Entdeckung der nahen Höhle La Garma B den Eingang und die Räumlichkeiten der obersten Ebene von La Garma A. 1996 entdeckten P. Arias und R.

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Ontañón, zwei Mitarbeiter des Teams von J. M. Ayllón und A. Serna, bei archäologischen Ausgrabungen im Eingangsbereich der oberen Ebene, als sie das Höhlensystem erkundeten und Karten anlegten, den Höhlengang mit Felsenmalereien in der unteren Ebene.

Derzeit werden die Ausgrabungs- und Dokumentationsarbeiten im gesamten Bereich von einem Team der Fakultät für Geschichtswissenschaften der Universität von Kantabrien weitergeführt. Die komplexen Schichten im oberen Eingangsbereich weisen menschliche Grabstätten und Wohnbereiche aus dem Mesolithikum sowie dem Alt- und Frühpaläolithikum auf. Im Zwischenstock finden sich zahlreiche Überreste aus der Altsteinzeit – im Wesentlichen von Bären – sowie Werkzeuge aus dem Jungpaläolithikum. Die wichtigsten Entdeckungen wurden jedoch in der unteren Ebene mit äußerst komplexen Strukturen gemacht, wo drei

intakte Fundstätten liegen. Im primitiven Eingangsbereich wurde ein Wohnbereich aus dem Magdalénien dokumentiert. Unter den wichtigsten Wandbildern befindet sich eine weitere altsteinzeitliche Fundstätte an der Oberfläche, und genau unter der Spalte, welche zum Zwischenstock führt, gibt es diverse Überreste von Beisetzungen aus dem Hochmittelalter. Die künstlerischen Elemente sind in fast der gesamten unteren Ebene zu finden. Im Eingangsbereich gibt es Wandflächen mit Malereien und Gravuren, und auch in den angrenzenden Abschnitten sowie im großen Höhlenraum daneben wurden komplexe Wandbilder entdeckt.

Im hinteren Bereich der Höhle befinden sich unzählige Malereien, die sich bis in den Höhlenraum erstrecken, in dem die Spalte in die aktive Ebene mit dem unterirdischen Fluss führt. Insgesamt ist über die altsteinzeitlichen Kunstwerke der Höhle, deren Inneres gerade ausführlich dokumentiert und untersucht wird, noch wenig bekannt. Im primitiven Eingangsbereich wurden zahlreiche Felsgravuren und Malereien entdeckt. Besonders hervorzuheben sind die große, äußerst lebensnahe Abbildung eines schwarzen Pferdes sowie viele rote Zeichen. In den anschließenden Bereichen gibt es schwarze Darstellungen von diversen Vierbeinern und einige rote Zeichnungen. Weiter im Inneren ist in einem großen Höhlenraum ein enormes Wandbild mit roten Abbildungen mit gravierten Umrissen zu sehen, das das Vorderteil eines Horntieres, einen Hirsch, mehrere Ziegen sowie einige einfachere rote Figuren zeigt. Von dort aus erstrecken sich über einen Gang bis in einen

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kleinen hinteren Höhlenraum unzählige, größtenteils rote Malereien mit komplexen Zeichen, Punkten und drei Bisons. Von diesem letzten Raum aus gelangt man über einen Korridor bis zu einem großen Höhlengang, von dem eine Abzweigung in dem Raum mit der Erdspalte mündet, welche den Zugang zum Zwischenstock ermöglicht. Im gesamten Bereich finden sich rote Malereien, die meist Zeichen und Negativabbildungen von Händen zeigen.

Im hinteren Abschnitt der Höhle, im Höhlenraum, in dem die Spalte zur aktiven Ebene hinabführt, sind komplexe Wandbilder mit Negativabbildungen von Händen und Zeichen sowie vereinzelte Darstellungen zu sehen, unter denen besonders ein schwarzer Bison hervorzuheben ist. Die Zeichnungen lassen sich den Stilen II, III und IV von Leroi-Gourhan zuschreiben. Dem

Stil II sind die roten Hände und Zeichen im hinteren Teil des Höhlengangs zuzuordnen. Die Darstellungen von Ziegen, Auerochse, roter Hirschkuh und den unzähligen komplexen Zeichen gehören dem Stil III an. Eine schwarze Figuren, wie z. B. das modellierte Pferd, die sich vom Eingangsbereich bis in den hinteren Höhlenabschnitt verteilen, welcher das Hinterteil eines Bisons zeigt, lassen sich dem Stil IV zuordnen. Entstanden sind die Höhlenmalereien in der Zeit vom Ende des Aurignacien (vor ca. 28.000 Jahren) bis zum mittleren Magdalénien (vor ca. 13.000 Jahren).

EL PENDO

LageOrtsteil El Churi, Escobedo de Camargo

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Besucher-Info y Parkplatz für Pkws y Führungen yWC

BesichtigungenDie Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Führung dauert 45 Minuten. Vom 1. Mai bis 30. September erfolgt der Besuch in Gruppen mit 17 Personen, vom 1. Oktober bis 30. April in Gruppen mit 25 Personen.

Öffnungszeiten1. Mai bis 30. September: täglich 9.30-14.30 und 16.00-20.00 Uhr. 1. Oktober bis 30. April: Mittwoch bis Sonntag 9.30-13.45 und 14.45-17.00 Uhr.

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Information und BuchungTel.: 942598425Fax: 942598305E-Mail: [email protected]: http://cuevas.culturadecantabria.com/

AnreiseNehmen Sie von der CN-623 aus in Revilla de Camargo die Landstraße CA-240 in Richtung Puente Arce. Folgen Sie anschließend auf der Höhe von Escobedo der Straße in Richtung des Ortsteils El Churi, in dem sich die Höhle befindet. Die Höhle ist über einen Pfad zu erreichen, der nicht von Bussen befahrbar ist.

BeschreibungIm Herzen des Camargo-Tals liegt in der Nähe der Ortschaft Escobedo diese 1878 von Marcelino Sanz de Sautuola entdeckte Höhle, die sich durch einen

überaus großen Eingang und einen enormen Höhlenraum auszeichnet. Seit damals war die Höhle Ort unzähliger archäologischer Forschungsarbeiten, die 1997 in der Entdeckung einer bedeutenden Wandfläche mit roten Malereien gipfelten. Die Erforschung der archäologischen Fundstätte hat wie im Falle der Höhle El Castillo grundlegende Informationen über die menschliche Evolution, die technologische Entwicklung und das Verhalten des Neandertalers und des Homo sapiens geliefert. Daher steht die Gesteinsschichtung und die archäologische Entwicklung der Höhle, die mind. 82.000 v. Chr. begann und bis ins Jahr 1.500 v. Chr. reicht, im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Debatten. Zwar wurde hier den Tätigkeiten des täglichen Lebens nachgegangen, doch weisen die bedeutenden Stücke der Möbelkunst sowie die dekorativen Elemente, die mit der ersten Besiedlung durch den Homo sapiens in Verbindung stehen, darauf hin, dass diese unterirdischen Hohlräume nicht zur für soziale Zwecke Verwendung fand. Während der Bronzezeit, kurz vor dem Aufkommen unserer heutigen Gesellschaften, wurden die Räumlichkeiten zu rituellen Zwecken genutzt, wie Funde von Opfergaben inmitten der zahllosen Felsblöcke belegen.

Das beste Beispiel für die symbolische Ausdrucksweise der Bewohner sind die kunstvollen Wandmalereien. Bis zur jüngsten Entdeckung des „Gemäldefrieses“ waren lediglich zwei gravierte Figuren, von denen eine einen Vogel darstellt, im tiefsten Teil der Höhle bekannt.

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Der „Gemäldefries“, eine 25 Meter lange bemalte Wandfläche, ist von jedem Punkt des großen Höhlenraums aus zu sehen. Dieses einmalige Wandbild umfasst ca. zwanzig rote Figuren – zwölf Hirschkühe, begleitet von einer Ziege, einem Pferd, zwei nicht definierten tierähnlichen Wesen und mehrere Darstellungen von Zeichen (Punkte, Kreise und Linien), die üblicherweise von den Abbildungen der Vierbeiner getrennt zu finden sind. Wie im Falle der Höhle Covalanas sticht die Zeichnung der Figuren im pointillistischen Stil – entweder mit den Fingerspitzen oder mithilfe eines Stempels –hervor. Einige Motive wurden ergänzend mit anderen Techniken erstellt, indem die traditionelle Ausführung mit Punkten mit linearen Umrissen kombiniert wurde. Die Einbindung der Figuren in den Fries sowie die technischen Ähnlichkeiten in Ausführung und Stil (innere Aufteilung, vollständige oder teilweise Ausfüllung mit Farbe etc.) bestätigt die Einheit des Ensembles der Malereien und somit deren gleichzeitige Entstehung. Die Malereien lassen sich nur schwer genau datieren, doch es wird von einer Entstehungszeit um ca. 20.000 v. Chr. ausgegangen.

COVALANAS

LageRamales de la Victoria

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Besucher-Info y Parkplatz für Pkws y Führungen

BesichtigungenDie Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Führung dauert 50 Minuten. Vom 1. Mai bis 30. September erfolgt der Besuch in Gruppen mit 6 Personen, vom 1. Oktober bis 30. April in Gruppen mit 10 Personen.

Öffnungszeiten1. Mai bis 30. September: täglich 9.30-14.30 und 16.00-20.00 Uhr. 1. Oktober bis 30. April: Mittwoch bis Sonntag 9.30-13.45 und 14.45-17.00 Uhr.

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Information und BuchungTel.: 942598425Fax: 942598305E-Mail: [email protected]: http://cuevas.culturadecantabria.com/

AnreisePer Pkw: Nehmen Sie von Ramales de la Victoria aus die Nationalstraße N-629 in Richtung Burgos. Folgen Sie nach ca. 2 km (bei km 188) der Abzweigung auf der linken Seite, die zum Parkplatz und zur Besucher-Info führt. Von dort aus erreicht man die Höhle über einen ca. 50 m langen Fußweg.

Zu Fuß: Nehmen Sie von Ramales de la Victoria aus den Höhlenweg „Camino de las Cuevas“ (Pfad PR-S.22), der parallel zum Berg La Haza verläuft. Nach ca. 1,8 km erreicht man den Parkplatz und die Besucher-Info, von wo aus ein ca.

600 m langer Fußweg zur Höhle führt.

BeschreibungDie Höhle Covalanas – die Höhle der roten Hirschkühe – befindet sich am Nordosthang des Monte Pando oberhalb der Höhle El Mirón, welche bereits vor mind. 45.000 Jahren als Behausung diente. Entdeckt wurde die Höhle im Jahre 1903 von L. Sierra und Hermilio Alcalde del Río, zwei Schlüsselfiguren in der archäologischen Forschung in Kantabrien. Die Entdeckung der Höhle erfolgte in den Anfängen der Erforschung der Vorgeschichte und insbesondere der altsteinzeitlichen Kunst. Die relativ kleine Höhle verfügt über zwei Höhlengänge, die einen gemeinsamen äußeren Schutzbereich aufweisen, welcher wahrscheinlich nicht als Wohnort genutzt wurde.

Der rechte Höhlengang beherbergt die Wandmalereien: im Anschluss an zwei kleine Punktreihen erscheinen bis zu einer Entfernung von 65  m vom Eingang die ersten Tierformen. Danach wechseln sich die roten Abbildungen rechts und links im Hauptgang und in einem kleinen Hohlraum ab.

Insgesamt 18 Hirschkühe, ein Hirsch, ein Pferd, ein Auerochse, eine mögliche Hybrid-Figur und drei rechteckige Zeichen sowie kleine Punkte und Linien verteilen sich auf verschiedene Wandfriese. Ab einer Tiefe von 90 Metern, wo die Höhle bereits erheblich kleinere Ausmaße aufweist, nimmt die Anzahl der Figuren drastisch ab: hier finden sich lediglich ein vollständiges Tiermotiv und zahlreiche kleine Punkte und Linien. Die Darstellungen sind mithilfe der Fingerspitzen im pointillistischen Stil gezeichnet. Diese Technik ist sehr typisch für einige Höhlen zwischen dem Flussgebiet des Nervión (Biscaya) und dem Fluss Sella (Asturien), wobei die größte Anzahl im Gebiet des Flusses

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Asón zu verzeichnen ist (außerdem gibt es besondere Ensembles in diesem Stil, wie z. B. in El Pendo). Die Verteilung dieser charakteristischen Malereien beweist die Existenz von Menschengruppen, die starke grafische Verbindungen aufwiesen und somit über soziale Netze und Kontakte verfügten. Die Malereien lassen sich nur schwer genau datieren, doch es wird von einer Entstehungszeit um ca. 20.000 v. Chr. ausgegangen.

Die kräftige rote Farbe, die Größe der Motive, die punktierten Umrisse der Tiere und die Konzentration der meisten Abbildungen in einem sehr begrenzten Bereich entführen den Besucher in eine geheimnisvolle Welt. Im Halbdunkel der Höhle scheinen die Tiere zum Leben zu erwachen und aus den Felswänden hervorzutreten. Wie bereits erwähnt ist diese rötliche Herde ein jahrtausendealter Zeuge der Menschheitsgeschichte.

HORNOS DE LA PEÑA

LageTarriba, San Felices de Buelna

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Besucher-Info y Führungen

BesichtigungenDie Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Führung dauert 50 Minuten. Der Besuch erfolgt in Gruppen mit 4 Personen.

Öffnungszeiten1. Mai bis 30. September: täglich 9.30-14.30 und 16.00-20.00 Uhr. 1. Oktober bis 30. April: Mittwoch bis Sonntag 9.30-13.45 und 14.45-17.00 Uhr; Besuche im Winterhalbjahr nur nach Voranmeldung.

Information und BuchungTel.: 942598425Fax: 942598305E-Mail: [email protected]: http://cuevas.culturadecantabria.com/

AnreiseNehmen Sie ab der Ortschaft San Felices de Buelna (CA-170) auf Höhe von Rivero die Landstraße nach Tarriba (nach 0,6 km). Von dort aus führt

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eine unbefestigte Straße zum Monte Tejas. Nach ca. 1,7 km erreichen Sie auf der linken Seite den Berg Peña de los Hornos, in dem die Höhle liegt.

BeschreibungDie Höhle Hornos de la Peña befindet sich im Felsen, der von den Einwohnern Kantabriens als „Peña de los Hornos“ bezeichnet wird. Der nach Süden ausgerichtete Eingangsbereich zeichnet sich innerhalb der Landschaft durch seine Bogenform aus. Seit 1903, als Hermilio Alcalde del Río die ersten Wandmalereien entdeckte, ist die wissenschaftliche Bedeutung dieser Höhle belegt.

Die Größe des Eingangsbereichs und die dortige Sonneneinstrahlung waren für die letzten Gruppen von Neandertalern und die ersten Exemplare des Homo sapiens, die diesen äußersten Abschnitt der Höhle bewohnten, besonders attraktiv. Die unterirdischen Räume wurden auch viel später, zum Beispiel in der Kupferzeit und sogar während des spanischen Bürgerkrieges zu unterschiedlichen Zwecken genutzt.

Die ersten Figuren, von denen einige heute nicht mehr zu sehen sind, befinden sich im Außenbereich. Hier sticht besonders ein mit tiefen und breiten Umrissen in den Fels geritztes Pferd ins Auge. Der unterirdisch bzw. im Inneren des Felsens gelegene Bereich, der über einen niedrigen und engen Gang erreichbar ist, welcher in die verschiedenen mittelgroßen Höhlenabschnitte führt, beherbergt den größten künstlerischen Reichtum. Die Höhle weist eine der vollständigsten Sammlungen an Felsgravuren in ganz Kantabrien auf, unter denen besonders die großformatigen, naturalistisch anmutenden Abbildungen hervorzuheben sind. Pferde, Auerochsen, Ziegen, Hirsche, ein Bison, möglicherweise ein Rentier und eine schlangenförmige Gestalt bilden die Tierwelt, die aufgrund ihrer Detailgenauigkeit (Fell, Augen, Mäuler etc.) beweist, dass der Künstler bei der Ausführung der Malereien über präzise Kenntnisse der tierischen Anatomie verfügte.

Das herausragendste Motiv ist ohne Zweifel eine menschenähnliche Gestalt mit einem erhobenen Arm und einem langen Schwanz. Die gemischte Darstellung mit tierischen und menschlichen Elementen, deren Bedeutung nicht erschlossen werden kann, erinnert an Figuren aus anderen Höhlen. Die Abbildungen wurden größtenteils in den Felsen eingraviert; es gibt nur eine einzige Zeichnung, die ein schwarzes Pferd darstellt. Die Gravuren

entstanden auf verschiedene Weise: die Wandflächen im Höhleninneren wurden durch das Einritzen der feinen Umrisse und das Nachmalen mit dem Finger geschmückt, während die Werke im Eingangsbereich durch Abschleifen gestaltet wurden. Die verschiedenen angewandten Techniken wie auch die stilistische Konzeption der Abbildungen lassen auf zwei unterschiedliche Entstehungsphasen schließen: eine frühe Phase, der die durch Abschleifen angefertigten Darstellungen im Außenbereich zuzuordnen sind und die auf die Zeit vor mindestens 18.000 Jahren zurückgeht, und eine zweite Phase im Magdalénien (ca. 13.000 v. Chr.), während der die Mehrzahl der Abbildungen im Inneren entstand.

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CHUFÍN

LageRiclones

LeistungenFolgende Leistungen stehen zur Verfügung:

y Führungen

BesichtigungenDie Höhle ist ganzjährig geöffnet und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Führung dauert 2 Stunden und 15 Minuten. Der Besuch erfolgt in Gruppen mit 5 Personen.

Öffnungszeiten1. Mai bis 30. September: täglich 9.30-14.30 und 16.00-20.00 Uhr. 1. Oktober bis 30. April: Mittwoch bis Sonntag 9.30-13.45 und 14.45-17.00 Uhr; Besuche im Winterhalbjahr nur nach Voranmeldung.

Information und BuchungTel.: 942598425Fax: 942598305E-Mail: [email protected]: http://cuevas.culturadecantabria.com/

AnreiseNehmen Sie von der Landstraße CA-181 aus die Abzweigung nach Riclones, kurz vor der Ankunft in der Ortschaft Celis. Folgen Sie der Beschilderung bis zur Hütte des Fremdenführers, der Sie entweder per Boot oder zu Fuß zum Eingang der Höhle begleiten wird.

BeschreibungDie Höhle Chufín liegt inmitten einer herrlichen Landschaft im Flusstal des Nansa. Zwar erfährt die Umgebung der Höhle durch den Bau der Talsperre La Palombera einige Veränderungen, doch die Lage inmitten von Steilhängen, die dichte Bewaldung und die ständige Präsenz von Wasser machen den Besuch stets zu einem vollkommenen Genuss. Die Tour beginnt in bestimmten Jahreszeiten mit einer Bootsfahrt zum Höhleneingang. Der geräumige

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Höhleneingang wurde ca. 15.500 v. Chr. und sogar vorher von Menschen bewohnt. Vom Eingang der Höhle aus mussten die Bewohner einen hervorragenden Blick auf das Tal haben, weshalb sich Chufín als Ausgangspunkt für die Jagd anbot.

Außerdem finden sich dort Figuren, die die vorgeschichtlichen Bewohner in den Fels gravierten: zahlreiche durch Abschleifen tief in den Stein geschabte Hirschkühe, ein Bison, fischähnliche Darstellungen und diverse Zeichen sind hauptsächlich an einer Wandfläche erhalten, unter der eine kleine Öffnung in das Innere der Höhle führt. Im Anschluss an einen sehr niedrigen Bereich gelangt man in einen großen Höhlenraum, in dem an beiden Seiten die auffälligsten Wandmalereien entdeckt wurden und in dessen hinteren Teil sich ein

künstlicher See befindet, welcher durch die Schaffung der nahen Talsperre entstanden ist. Hinter dem See geht die Höhle jedoch noch weiter.

Aufgrund ihrer kräftigen roten Farbe stechen die aus Punkten erstellten Malereien hervor, von denen einige als Darstellungen von Genitalien interpretiert werden können. Ebenfalls in Rot sind mehrere Pferde, ein Auerochse, einige teilweise als Reihen gruppierte Punktzeichnungen, eine Frauenfigur und ein Hirsch zu sehen.

Das Innere beherbergt ferner zahlreiche Felsgravuren, die sowohl durch Ritzen als auch durch Abschleifen angefertigt wurden. Die abgebildete Tierwelt umfasst Bisons, Pferde, Horntiere, einen Hirsch, eine ziegenähnliche Figur sowie außerdem mindestens eine menschenähnliche Gestalt und möglicherweise einen Stelzvogel. Die Ausführung der Figuren scheint einer eher zeitlich begrenzten Phase zu entsprechen. Die Gravuren im Eingangsbereich und einige im Höhleninneren sowie die roten Malereien stammen wahrscheinlich aus der Zeit vor dem Magdalénien, vor 16.000 v. Chr., doch ist eine genaue Festlegung der Gleichzeitigkeit bzw. der zeitlichen Abfolge aller Werke nicht möglich. Die übrigen Gravuren im Inneren weisen im Allgemeinen feinere Linien und anatomische Details auf, weshalb sie einer späteren Phase um ca. 11.500 v. Chr. zugeordnet werden.

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Eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit Kantabriens ist die Höhle El Soplao. Die Höhle gilt als einer der weltweit größten geologischen Schätze und hat sich seit ihrer Eröffnung im Jahr 2005 zu einem bedeutenden touristischen Anziehungspunkt entwickelt, der jährlich ca. 300.000 Besucher zählt.

Die Höhle ist weder die größte noch die längste der 6.500 bekannten unterirdischen Hohlräume Kantabriens, doch die prächtigen Excentriques und atemberaubenden Gesteinsformationen, die diese Höhle beherbergt, machen sie absolut einzigartig und verliehen ihr die Beinamen „Kathedrale der weltweiten Geologie“ und „Sixtinische Kapelle der Geologie“.

Die Höhle

Die Höhle, die in einer herrlichen natürlichen Umgebung zwischen den Gemeinden Valdáliga, Herrerías und Rionansa gelegen ist, ist seit Ende des 19. Jahrhunderts durch den Bergbau im Bergwerk La Florida bekannt und beherbergt in ihrem Inneren ein wahres Paradies aus beeindruckenden Gesteinsformationen.

El Soplao ist eine einzigartige, unvergleichliche Höhle, die auf dem Gebiet der Höhlenkunde weltweit bekannt ist. Ihr Inneres stellt ein echtes geologisches Wunder dar, das mit großen mit Aragonit bedeckten Flächen, Sinterdecken, Gours (Becken), Stalaktiten, Stalagmiten und Excentriques ein herrliches Spiel von Licht und Schatten, Gefühlen, Farben und Gerüchen hervorbringt.

Die Höhle ist definitiv von weltweiter Bedeutung, da neben ihrem hohen Umweltwert insbesondere ihr einzigartiger ästhetischer Wert zu berücksichtigen ist, den sie den unzähligen und vielfältigen

EL SOPLAOSIXTINISCHE KAPELLE DER GEOLOGIE UND BERNSTEINLAGERSTÄTTE

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Excentriques ohnegleichen verdankt. In diesem Zusammenhang besonders zu erwähnen ist der „Hohlboden“ (Falso suelo), ein Bereich, der aufgrund seiner Großartigkeit, seiner Raumaufteilung und seiner guten Erhaltung weltweit als unterirdische „Sixtinische Kapelle“ bezeichnet wird. Neben den Excentriques beherbergt die Höhle ein ganzes Universum an vertikalen Tropfsteinen (Stalaktiten und Stalagmiten) und verschiedenfarbigen steinernen Vorhängen. Besonders hervorzuheben sind außerdem die Pisolithe, die auch „Höhlenperlen“ genannt werden.

Die Höhle El Soplao kann auf zwei verschiedene Arten – Touristen-Rundgang oder Rundgang Abenteuertourismus – besucht werden.

Beim Touristen-Rundgang findet ein geführter Rundgang von 1500 m Länge statt, bei dem der „Große Gang“ (Galería Gorda) und der „Geister-Gang“ (Galería de los Fantasmas) besichtigt werden.

Beim Rundgang Abenteuertourismus können alle Abenteuerlustigen bis zu 3 km innerhalb der Höhle erkunden. Die Tour beginnt im Tunnel La Isidra und führt in den oberen Bereich des „Hohlbodens“. Von dort aus geht es weiter in die Höhlengänge „Los Italianos“ und „Campamento“, in den so genannten „Orgelsaal“ und anschließend in die Gänge „El Bosque“ und „La Sinera“, in denen herrliche Tropfsteinformationen bestaunt werden können.

Territorium Soplao

Neben der Höhle umfasst dieser Komplex ein Besucherzentrum, eine Bergwerksbahn, den Bereich für Spaziergänge Prado Collao mit Verbindung zur Anhöhe von La Florida und einen herrlichen Skulpturenpark unter freiem Himmel, in dem diverse zeitgenössische Künstler ihre persönliche Interpretation der Höhle verewigt haben.

Ein weiterer Anziehungspunkt von El Soplao ist die spektakuläre umgebende Landschaft, die bei gemütlichen Spaziergängen oder von den Aussichtspunkten im Außenbereich der Höhle aus bewundert werden kann.

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In der Nähe ist der Bau eines Bergbaumuseums geplant, das nach der Entdeckung des dortigen Bernsteinvorkommens um eine Abteilung für eine Bernsteinausstellung bereichert werden wird.

Die Höhle liegt 37 km von Torrelavega und 62 km von Santander entfernt und ist von der Ortschaft Rábago (Herrerías) aus zu erreichen. Die Anfahrt erfolgt über die Schnellstraße A8 Santander-Oviedo, Ausfahrt 269 (Los Tánagos-Pesués-Puentenansa).

Information und Ticketverkauf:Tel.: 902 82 02 82URL: http://www.elsoplao.es/

Blauer Bernstein: Fossile Kleinode aus der Zeit vor über 110 Millionen Jahren

Das am Abhang des Territorium Soplao entdeckte einzigartige Bernsteinvorkommen ist die weltweit größte Bernsteinlagerstätte aus der Kreidezeit. Nach Aussage der dort tätigen Forscher entstand es vor 110 Millionen Jahren durch einen steinzeitlichen Brand. Diese Theorie erklärt die ungewöhnlich hohe Anzahl an gefundenen Bernsteinen sowie die blau-purpurne Farbe, welche die Mehrzahl der Steine aufweist.

Die neuen Bernsteinfunde in El Soplao bestätigen die ersten Urteile über den besonderen Wert dieses Vorkommens, in dem einzigartige Bernsteinexemplare ans Tageslicht

befördert wurden, die sich durch ihre große Anzahl, ihre Vielfalt und ihre hohe Qualität (Einschluss von Gliederfüßern) auszeichnen.

Zu den Aufsehen erregendsten Fundstücken gehören Exemplare mit Inklusen von Tieren und Pflanzen, die direkt

an Baumstämmen entstanden sind. Erwähnenswert ist auch ein besonders großes Stück von blauem Bernstein: diese Art von Bernstein ist äußerst selten,

und ähnliche Exemplare wurden bislang nur in der Dominikanischen Republik entdeckt.

Außerdem wurden bei den Ausgrabungen ca. fünfzig Insekten aus insgesamt acht verschiedenen Ordnungen – vor allem Mücken, Wespen und Käfer – ausgemacht. Bei zwei der Wespen könnte es sich sogar um vollkommen neue

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Ordnungen und Spezies handeln, und eine Fliege weist eine ganz besondere Morphologie auf, die nie zuvor in spanischem Bernstein gefunden wurde.

Beeindruckend ist auch die Größe der Lagerstätte, die sich laut Experten über eine ca. 25 Meter lange Fläche erstreckt. Insgesamt 14 Forscher und Freiwillige waren an den Ausgrabungsarbeiten beteiligt.

Entdeckt wurde das Vorkommen von einem Forscherteam des dem Ministerium für Wissenschaft und Innovation unterstehenden Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau, in Zusammenarbeit mit

dem Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport der Regierung von Kantabrien und dem Unternehmen SIEC, S.A. Dies ist der erste große wissenschaftliche Erfolg der geologischen Forschungsarbeiten, die in dieser Gegend dank des vom Institut für Geologie und Bergbau, vom Ministerium und von SIEC, S.A. unterzeichneten Abkommens durchgeführt werden.

Während der Herrschaft der Dinosaurier, in der Kreidezeit vor ca. 110 Millionen Jahren, war das heutige Kantabrien vom Meer sowie von weiten Ästuarien und Küstenlagunen bedeckt, die von dichten Nadelwäldern gesäumt wurden. Diese ausgedehnten Wälder erstreckten sich entlang der Küste des Tethysmeeres von Asturien bis nach Alicante. Die Fossilisation des Harzes, das in großen Mengen von den Nadelbäumen ausgeschieden wurde, hatte die Entstehung des neu entdeckten Bernsteinvorkommens im Gebiet der Höhle El Soplao zur Folge.

In Spanien gibt es noch weitere Bernsteinlagerstätten, doch nur wenige warten mit einer derart großen Menge an Bernstein auf und gerade einmal zwei von ihnen glänzen mit relativ häufigen Einschlüssen von Insekten und anderen Gliederfüßern (Bernstein aus Álava und aus San Just i n Teruel). Die in Kantabrien entdeckte Lagerstätte (Bernstein aus El Soplao im Gemeindebezirk Rábago) zeichnet sich durch die große Menge an Bernstein, insbesondere an Bernstein durch herabgetropftes fossiles Harz, aus. Die Analyse der dortigen Bernsteinmengen besagt, dass dieses Vorkommen aus der Unterkreide die bedeutendste Lagerstätte der Welt ist.

Das Bernsteinvorkommen befindet sich in Ton- und Sandschichten mit kohlehaltigen Resten, die während der Kreidezeit (Albium), d. h. vor ca. 110 Millionen Jahren in weiten Flussmündungen und Küstenebenen entstanden.

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Wissenschaftliche Bedeutung der Lagerstätte

Bernsteinvorkommen aus der Kreidezeit sind im Gegensatz zu jüngeren Lagerstätten aus dem Känozoikum weltweit nur sehr selten zu finden. In einigen Lagerstätten aus der Unterkreide konnte das Vorhandensein von Inklusen, z. B. von Insekten, dokumentiert werden: derzeit bekannt sind neben den spanischen Lagerstätten die berühmten Vorkommen in Jezzine und Baabda (Libanon), im Wadi Zerka (Jordanien), auf der Isle of Wight (Vereinigtes Königreich) und in Golling (Österreich). Angesichts dieser geringen Anzahl an Fundorten wird die große Bedeutung des in El Soplao entdeckten kantabrischen Bernsteinvorkommens deutlich.Es wurden eingeschlossene kleine Wespen, diverse Fliegen- und Stechmückenarten, Küchenschaben, Wanzen und zahlreiche andere Insekten gefunden, die in den Ökosystemen der Vergangenheit trotz ihrer geringen Körpergröße eine weitaus wichtigere Rolle spielten als die Dinosaurier. Die Mücken der Familie Ceratopogonidae (Bartmücken) ernährten sich vom Blut der Dinosaurier und einiger Amphibien. Die meisten Insekten gehören bislang unbekannten Arten an, welche die Wissenschaft als neue Tierarten bestimmen muss. Außerdem wurden wissenschaftlich äußerst interessante Spinnen und ein Teil eines Spinnennetzes gefunden.

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Die am häufigsten gefundenen pflanzlichen Reste sind Blätter einer seltenen Nadelbaumart der ausgestorbenen Familie der Cheirolepidiaceae (Gattung Frenelopsis) und Blätter einer Art der Ordnung Ginkgoales (Gattung Nehvizdya).

Anhand der Untersuchung der im Bernstein enthaltenen Fossilien erhalten wir aufschlussreiche Informationen über die Kreidezeit, als die Dinosaurier die Erde beherrschten. Dank zahlreicher wissenschaftlicher Belege weiß man heute, dass während der Kreidezeit in dieser Region ein subtropisches, sehr heißes Klima und in den harzhaltigen Wäldern eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte. Die Atmosphäre der Kreidezeit war

weitaus reicher an Kohlendioxid als unsere heutige, was einen ausgeprägten Treibhauseffekt bedingte, durch den sich die Ökosysteme auf der Erde wesentlich von den heutigen Ökosystemen unterschieden.

Der Bernstein aus El Soplao ist wie ein Fenster zu den warmen, waldreichen Ökosystemen der Kreidezeit. War die in der Lagerstätte erhaltene Vegetation jener Wälder die Nahrung der Dinosaurier, welche von den Bartmücken gestochen wurden?

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Nur 15  km von der kantabrischen Hauptstadt Santander entfernt befindet sich der Cabárceno-Naturpark, der über 1200 Tieren und mehr als 100 verschiedenen Spezies aus allen fünf Kontinenten ein Zuhause bietet. Inmitten einer atemberaubenden Karstlandschaft leben Elefanten, Flusspferde, Strauße, Kamele, Tiger, Zebras, Giraffen usw. in großen Freigehegen, die den natürlichen Lebensraum der Tiere möglichst getreu nachahmen (allein das Elefantengehege hat die Ausdehnung des Zoos von Madrid).

Der kantabrische Naturpark hält mehrere Rekorde: er beherbergt z. B. die mit ca. 70 Tieren größte Gruppe Braunbären in Europa, 13 afrikanische Elefanten, von denen viele im Park geboren wurden und die eine der weltweit größten Herden dieser Tierart außerhalb von Afrika bilden, und eines der größten Gorilla-Gehege Europas.

Die täglich stattfindenden Vorführungen mit Seehunden und Seelöwen sowie die Greifvogel-Flugschau bieten den Besuchern eine zusätzliche Gelegenheit, um sich an den hier lebenden Tieren zu erfreuen. Der Park ist ein ideales Ausflugsziel für die ganze Familie und bietet Picknickbereiche, Aussichtspunkte, Seen, Botanik-Pfade, Cafés, Restaurants, Kinderspielplatz usw.

Innerhalb des Parks gibt es mehrere Routen, die an faszinierende Orte führen. Unter den mehr als einhundert Baumarten wurden 24 ausgewählt, damit die Besucher einige der repräsentativsten Pflanzenbestände im Cabárceno-Naturpark kennen lernen können.

Der Pfad der Eiben, Korkeichen und Nussbäume (rund um das Tigergehege) ist einer der schönsten und am besten gepflegten bepflanzten Wege. In seinem Verlauf sieht man außerdem Bambus, Birken, Eichen, Rosskastanien, Feigenbäume, Bananenstauden, Erdbeerbäume, Atlas-Zedern, Ginkgos, Berberitzen, Sommerjasmin…

Ferner locken der Pfad der Birken, Linden und Buchen (rund um das Hyänen- und Wolfsgehege), der Pfad der Lorbeer- und Holunderbäumen sowie ebenfalls Linden und Buchen und der Pfad der Kastanien und Pinien (rund um das Löwen- und Wisentgehege).

Zu den beliebtesten Bewohnern des Cabárceno-Naturparks gehört ein Gorilla-Pärchen, für welches das mit insgesamt 14.500 m² größte Gorilla-Gehege Spaniens und eines der besten seiner Art in ganz Europa eingerichtet

CABÁRCENO-NATURPARKDIE GRÖSSTE GRUPPE BRAUNBÄREN IN EUROPA

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wurde. Das vom kantabrischen Architekten Eduardo Fernández Abascal für Nicky, Nadia und Chelewa entworfene Haus erstreckt sich über eine Fläche von über 800 m² und ist mit riesigen Glaswänden abgeschlossen, die die ausgiebige Beobachtung der Tiere ermöglichen. Im Außenbereich finden die Gorillas Felsen und Bäume vor, die für die Tiere einen angenehmen und vertrauten Lebensraum darstellen. Der Besuch der Anlage wird durch einen großen, didaktisch gestalteten Ausstellungsraum

abgerundet, der den Besuchern die Gewohnheiten, das Verhalten und die Lebensweise dieser Spezies näher bringt und außerdem eine Reproduktion der Hütte beherbergt, in der die US-amerikanische Zoologin Dian Fossey arbeitete.

Lehre und Forschung

Dieses Tierparadies, das sich zu einem der größten touristischen Anziehungspunkte Nordspaniens entwickelt hat, verfolgt außerdem auch Ziele in den Bereichen Lehre, Kultur, Wissenschaft und Freizeit.

Die Aula für Umwelterziehung bietet für Schulen aus ganz Spanien ein umfassendes Programm an didaktischen Aktivitäten mit unterschiedlichen Inhalten für Kinder und Jugendlichen von 3 bis 18 Jahren an.

Dank seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist der Cabárceno-Naturpark international für den Erhalt von vom Aussterben bedrohten Tierarten bekannt und Vorreiter im Bereich von Zuchtprogrammen für in Gefangenschaft lebende Tiere.

Die Einrichtung in an zahlreichen Studien und Analysen beteiligt, die in Zusammenarbeit mit anderen Zoos und Tierparks sowie mit Universitäten, Vereinigungen und Forschungszentren aus aller Welt durchgeführt werden.

Besonders hervorzuheben sind die Projekte im Zusammenhang mit dem afrikanischen Elefanten (Untersuchungen des Brunstzyklus des

Elefantenweibchens und des Verhaltens der Elefantenbullen), die Programme zur Brunstkontrolle bei Löwen- und Tigerweibchen und das Programm zur Vermehrung des Kantabrischen Braunbären.

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MAR CANTÁBRICO

LAGE UND VERKEHRSANBINDUNG

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Cantabria

Sevilla

Dublín

Londres

Bruselas

ParísFrankfurt

Milán

RomaBarcelona

Reus

Plymouth

Madrid

Málaga

Las Palmas

TenerifeLanzarote

Valencia Palma de Mallorca

Pisa

Santander

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Die im Norden Spaniens gelegene autonome Region Kantabrien erstreckt sich über eine Fläche von 5.289 Quadratkilometern und reicht von den Bergen der Kantabrischen Kordillere bis zum Kantabrischen Meer. Kantabrien hat über eine halbe Million Einwohner, wobei die Hauptstadt Santander ca. 200.000 Bewohner zählt.

Kantabrien grenzt im Norden an das Kantabrische Meer, im Westen an Asturien, im Süden an die spanischen Provinzen León, Palencia und Burgos (Kastilien-León) und im Osten an die Provinz Biskaya (Baskenland).

Die Region verfügt über ausgezeichnete Verkehrsanbindungen zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Zu Lande bestehen über die Schnellstraße „Autovía del Cantábrico“ (A-8) Verbindungen mit Bilbao und San Sebastián bis nach Frankreich (in weniger als zwei Stunden). Die Schnellstraße führt bis nach Galicien und bietet Anschluss nach Oviedo, Gijón und Avilés.

Die Hauptverbindungswege mit der Meseta, dem kastilischen Hochland, sind folgende: nach Burgos über die Nationalstraße N-623 (Bergpass Puerto del Escudo) und die N-629 (Bergpass Puerto de Los Tornos), nach Palencia über die N-611 (Bergpass Puerto de Pozazal). Der Anschluss an die Schnellstraße „Autovía de la Meseta“ bedeutet eine wesentliche Verbesserung der Infrastrukturen.

Des Weiteren bieten zahlreiche Busunternehmen Überlandverbindungen zu spanischen Zielen (Madrid, Burgos, Palencia, Valladolid, Salamanca, Barcelona, Bilbao, San Sebastián, Logroño und Oviedo) und in europäische Städte wie Paris und Brüssel an.

Es bestehen tägliche Zugverbindungen der spanischen Eisenbahngesellschaft RENFE nach Alicante, Valladolid und Madrid. Die Schmalspurbahn FEVE verbindet Santander mit Bilbao und Oviedo.

Zu Wasser besteht seit mehr als 25 Jahren eine Fährverbindung von Kantabrien nach England (Plymouth). 2009 wird eine weitere Fährverbindung nach Portsmouth in Betrieb genommen.

Vom Flughafen Parayas starten Linienflüge nach Madrid, Barcelona, Reus, Alicante, Málaga, Valencia, Sevilla, Palma de Mallorca, Las Palmas de Gran Canaria, Lanzarote und Tenerife sowie in europäischen Großstädte

wie London, Frankfurt, Rom, Mailand, Pisa, Paris, Düsseldorf, Dublin und Brüssel mit der Low-Cost-Airline Ryanair.

In Kantabrien herrscht ein feuchtes, gemäßigtes Klima mit milden Wintern und Sommern. Die Temperaturen

überschreiten 22 °C nur selten.

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In Kantabrien finden sich einige der bedeutendsten prähistorischen Überreste der Iberischen Halbinsel wie unter anderem in den Höhlen Altamira, La Pasiega und El Castillo. Die keltische Bevölkerung lebte verstreut in den Bergen.

Die Kantabrer, der kriegerische Volksstamm schlechthin, bewiesen ihren Mut und ihre Stärke im Widerstand gegen die römischen Eroberer. Zehn Jahre lang kämpften sie gegen die Invasion der Römer und konnten dank der schroffen Landschaft, ihrer Guerrilla-Taktik und ihrer Beharrlichkeit das Vordringen der Feinde deutlich verlangsamen. In Julióbriga (Befestigte Stadt des Julius) in der Nähe von Reinosa findet man Spuren der römischen Invasoren und Überreste einer einstmals bedeutenden Siedlung.

Auch das Eindringen der Araber war äußerst schwierig, was die Region zu einem Rückzugsort der Christen machte. Während dieser

GESCHICHTE

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Zeit und bis ins 17. Jahrhundert war Santillana del Mar – eine ganz besondere Ortschaft, in der Teile der regionalen Geschichte, Tradition und alten Bräuche immer noch lebendig sind – Hauptort der Region. Im 9. Jahrhundert, als die Vertreibung der Araber aus Spanien immer weiter fortschritt, emigrierten zahlreiche Siedler aus den kantabrischen Bergen in Richtung Süden. Diese Auswanderer, die so genannten „Foramontanos“ brachten ihre Kultur und ihre vom Lateinischen abgeleitete Sprache mit sich, die mit der Zeit zur Entstehung des Kastilischen beitrug.

An der Küste entstanden verschiedene Fischer- und Handelsorte (Laredo, Santander, Castro Urdiales, San Vicente de la Barquera). Vom 12. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert erlangten diese Häfen großen Wohlstand, da sie der Ort für den Abtransport der Wolle aus Kastilien nach Europa waren und eine Station auf der Handelsroute Medina del Campo-Amberes darstellten. Als diese Ortschaften der Autorität von Burgos unterstellt wurden, erleichterte dies die Entwicklung der kastilischen Sprache und Kultur in Santander. Auch die Wirtschaft der Region wurde der von Kastilien unterworfen, wodurch die Region die Krise des 16. Jahrhunderts durchmachte, in der die Bevölkerung einige Jahre lang an Hungersnot und Pest litt (1599-1601).

Seit jeher ist Kantabrien eng mit dem Meer und der Seefahrt verbunden. Der Großteil der Artilleriegeschosse der Marineschiffe stammte aus den Gießereien der Region, und bis zu 40 % der besten Schiffe, die der spanischen Armada – der „unbesiegbaren Kriegsflotte“ – angehörten, wurden in den Werften Kantabriens bestückt, um später zur Rückeroberung von Sevilla auszulaufen, um in die Schlacht zu segeln oder auf der Suche nach dem Glück zu neuen und alten, bekannten und unbekannten Ufern zu fahren. Einige Beispiele für Seefahrer sind die Seemänner, die mit Kolumbus segelten, oder der aus Santoña stammende Kartograph Juan de la Cosa, der in seinem Heimatort und für die Geschichte unsterblich ist.

Die Regierungen der Aufklärung trieben im 17. Jahrhundert den Seehandel sowie die Nahrungsmittelindustrie (Brauereien, Müllereien) und die staatliche Hüttenindustrie voran. Die Verkehrswege nach Kastilien wurden ausgebaut und die Position Kantabriens als Verbindung von der Meseta zur See wurde gestärkt. 1799 wurde die von Burgos unabhängige Küstenprovinz gegründet und 1817 wurde Santander zur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz ernannt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts schlug sich die Stadt in den Karlistenkriegen auf die Seite der Liberalen. Ebenfalls im 19. Jahrhundert war Santander Ausgangspunkt für die Versendung von kastilischen Mehlen auf die Antillen).

Nachdem Spanien 1898 die meisten seiner kolonialen Besitzungen verloren hatte, gewannen die Viehhaltung und die Fischerei in der kantabrischen Wirtschaft an Gewicht. Die Militärgarnison von Santander schloss sich dem Aufstand gegen die Republik an und 1937 wurde Kantabrien von General Fidel Dávila besetzt. Während der Diktatur General Francos konsolidierten sich die Viehhaltung, die Fischerei und der Fremdenverkehr als wichtigste Wirtschaftssektoren der Region. Es gab mehrere staatliche Versuche, eine Eisen- und Schiffbauindustrie zu etablieren.

Nach der Verabschiedung des Autonomiestatuts wurde Kantabrien 1982 zu einer autonomen Region Spaniens und ein Jahr später erhielt die Region den Namen Kantabrien, der die Bezeichnung Provinz Santander ersetzte.

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Ein historisch-künstlerischer Streifzug durch Kantabrien

Kantabrien zeichnet sich auch durch seine bedeutenden künstlerischen und architektonischen Zeugnisse aus verschiedenen Zeitaltern aus.

Zu nennen sind die Überreste der Megalithkultur wie die des Pico Las Nieves, die römischen Siedlungen im Landkreis Reinosa mit den Ruinen von Julióbriga und Camesa-Rebolledo, die vorromanische Kunst in der Kirche Santa María in Lebeña und die kostbaren Exemplare alter Felsenkirchen in Campóo und Valderredible.

Bis heute erhalten sind auch zahlreiche romanische Kirchen wie die Stiftskirche von Santillana del Mar, die Stiftskirche Santa Cruz in Castañeda, die Stiftskirche San Pedro in Cervatos und die Stiftskirche San Martín de Elines sowie eine beachtliche Konzentration dieses Baustils in Valderredible und – in geringerem Maße – im Flusstal des Besaya und im Landkreis Liébana.

Die gotische Baukunst kommt in den Kirchen einiger der schönsten Orte der autonomen Region Kantabrien zum Ausdruck. Die Kirche Santa María de la Asunción in Castro Urdiales ist das bedeutendste gotische Bauwerk in Kantabrien, jedoch müssen auch die gotische Kirche Santa María de la Asunción von Laredo, die Kirchen von Santoña, San Vicente de la Barquera und Udalla del Cristo, das Kloster Santo Toribio von Liébana und die Kathedrale von Santander genannt werden.

Aus der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts von der Renaissance bis zum Barock stammen zahlreiche Paläste und befestigte Villen. Die herausragendsten historischen Bauensembles finden sich in Liérganes, Alceda, Cartes, Potes und insbesondere in Santillana del Mar. Auch die vereinzelten Paläste wie der Palast Los Acebedos in Hoznayo, der Elsedo-Palast in Pámanes und der Soñanes-Palast in Villacarriedo sind äußerst sehenswert.

Was die Architektur des 19. Jahrhunderts anbelangt, so sind die neoklassizistischen Kirchen wie die Kirche San Pelayo in Arredondo oder die Kirche in Salarzón zu nennen. Der Sobrellano-Palast, die Erzbischöfliche Universität, Gaudís Bauwerk „El Capricho“ sowie der Friedhof mit dem Würgeengel von Llimona in Comillas

sind Beispiele für die Neugotik und den katalanischen Jugendstil.

Zu den Zeugnissen der Baukunst des 20. Jahrhunderts gehören der königliche Sommerpalast La Magdalena in Santander, das Casino von El Sardinero und weitere mit dem Sommerurlaub in Santander in Verbindung stehende Bauten. Die zeitgenössische Architektur findet ihren Ausdruck in der kantabrischen Veranstaltungshalle Palacio de Festivales und der Sporthalle Palacio de Deportes in Santander.

KUNST UND KULTUR

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Auf Museumstour durch Kantabrien

Der entschiedene Einsatz für die Zugänglichmachung und in zahlreichen Fällen erst die Entdeckung eines historisches Erbes, das auf den Anfang aller Zeiten zurückgeht, lässt sich in der äußerst interessanten Tour durch die Geschichte erkennen, die der Besucher in den verschiedenen Landkreisen Kantabriens und deren Museen unternehmen kann.

Kantabrien entwickelt ein weit verzweigtes und vielfältiges Netz an örtlichen Museen und Interpretationszentren, die an Standorten mit besonderer Bedeutung für die einzelnen Epochen gelegen sind.

Die autonome Region wartet mit einer Reise durch Raum und Zeit auf, die von der Küste bis in die Berge führt und den Besucher in die Altsteinzeit, die Welt der Römer, das Mittelalter, die Klassik oder den Modernismus eintauchen lässt – anhand mehrerer Zentren, die durch den Einsatz modernster Technologie das Verständnis der Geschichte, der früheren Lebensweisen und der Spuren erleichtern, die der Lauf der Zeit in dieser Gegend hinterlassen hat.

• Julióbriga. Römische Siedlung und Domus-Museum. Eine archäologische Fundstätte, die die Betrachtung öffentlicher Bauten, Hütten, Häuser und Herrensitze aus der Römerzeit ermöglicht. Das Domus lässt mittels nachgestellter Szenen und Reproduktionen die Räume des täglichen Lebens im alten Rom wieder auferstehen. In einer Abteilung des Museums sind außerdem archäologische Fundstücke aus den Ausgrabungen zu sehen. Lage: Retortillo (Campóo de Enmedio).

• Kantabrisch-römische Fundstätte Camesa. Dieses rund um ein Herrenhaus und seine Thermen errichtete Zentrum stellt archäologische Überreste wie z. B. Nachbildungen der römischen Thermalanlagen und Wandgemälde aus. Eine Projektion stellt mittels virtueller Realität dar, wie dieser Ort wohl früher ausgesehen haben muss

und welche Funktionen die einzelnen Elemente des Gebäudes hatten. Das Interpretationszentrum ermöglicht es dem Besucher, Näheres über die örtliche Geschichte und Aspekte aus dem römischen Alltag zu erfahren. Lage: Camesa (Valdeolea).

Ohne den Landkreis Campóo im Süden Kantabriens zu verlassen, kann man im Interpretationszentrum der Romanik in Villacantid, das in der romanischen Kirche Santa María la Mayor eingerichtet wurde, in die Zeit des Mittelalters reisen. Das künstlerisch gestaltete Gotteshaus bildet den Rahmen für eine Ausstellung, die dem Besucher

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die Glanzzeit der internationalen Romanik, welche im südlichen Kantabrien ein ganzes Ensemble an Kirchen hervorbrachte, näher bringt. Lage: Villacantid (Hermandad de Campóo de Suso).

Außerdem bietet sich ein Besuch des Interpretationszentrums für Felsarchitektur in Santa Maria de Valverde an – ein einzigartiges Erbe aus der Anfangszeit des Mittelalters, das in Sandstein gehauene Einsiedeleien, Nekropolen und Kirchen umfasst, die über den gesamten Landkreis Valderredible verstreut sind. In diesem Zentrum, welches in unmittelbarer Nähe der größten Felsenkirche gelegen ist, kann man erfahren, wie diese Kultur, die Felsen in Stätten für Glaube und Religion verwandelte, entstand. Lage: Santa María de Valverde (Valderredible).

• Ebenfalls rund um das Mittelalter geht es in der Ausstellung im befestigten Herrenhaus Torre de Pero Niño in San Felices de Buelna: dort wird der Besucher anhand des Lebens und der Heldentaten von Pero Niño, Graf von Buelna, in die Lebensweise in der ständischen Gesellschaftsordnung eingeführt. Um diesen Abschnitt der Geschichte zu neuem Leben zu erwecken, setzte man auf eine Multimedia-Präsentation mit zahlreichen Sound- und Berührungselementen, die somit auch von Personen mit Sehbehinderung erlebt werden kann, und auf die menschliche Darstellung der Informationen durch acht Schauspieler, die Szenen aus dem Leben von Pero Niño wie z.  B. seine Erhebung in den Ritterstand oder die Ernennung zum Grafen nachgestellt haben. Didaktisch gestaltete grafische Elemente, optische Spiele, ein virtuelles Theater mit Hologrammen und interaktive Soundelemente mit Touchscreens oder elektromagnetischer Betätigung runden die Palette an für die Vermittlung von Kultur und Geschichte eingesetzten Technologien ab. Lage: San Felices de Buelna.

• Landkreis Nansa: das Museumshaus Tudanca war früher das Haus des Schriftstellers und Mäzens José Mª de Cossío y Martínez-Fortún, eines bedeutenden spanischen Intellektuellen aus dem 20. Jahrhundert und Autor

des Werks „El Cossío“. Dieses Gebäude beherbergt literarische Kleinode wie das Manuskript „Llanto por Ignacio Sánchez Mejía“ von García Lorca, Briefe von Alberti, Werke von Malern der damaligen Zeit, Stierkampfandenken von mit dem Hausherren befreundeten Stierkämpfern usw. Lage: Tudanca.

• Carrejo. Das Regionale Naturkundemuseum, das seinen Sitz in einem in der Ortschaft Carrejo gelegenen Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert hat, ist ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Einrichtung, die moderne Museumsgestaltung mit traditioneller Architektur verbindet. Die Ausstellung richtet sich an alle Interessierten, die mehr über die Natur Kantabriens erfahren möchten, und bietet in drei voneinander unabhängigen Abteilungen einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der Landschaften und Ökosysteme Kantabriens. Lage: Carrejo.

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• Altamira, Wiege der Zivilisation: in der Nähe des Landkreises Besaya befindet sich in Santillana del Mar eines der wichtigsten Aushängeschilder Kantabriens: neben der originalen Höhle Altamira liegt in einem herrlichen, von Navarro Baldeweg entworfenen Gebäude, das Museum Altamira, ein Zentrum für Erhalt, Erforschung und Verbreitung des Wissens über die Höhle Altamira und die Vorgeschichte – und ein einmaliger Ort, um die ersten Kunstwerke der Menschheit zu bewundern. Lage: Santillana del Mar.

Im Anschluss an diese zweifellos aufregende Tour erwarten den Besucher in dem mittelalterlichen Ort die Villen El Aguila und La Parra, meisterhafte Beispiele für die gotisch geprägte Baukunst aus der Zeit Anfang des 16. Jahrhunderts, in deren Inneren interessante Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen zu sehen sind.

• Entdecken Sie das „Wesen Kantabriens“ im Ethnographischen Museum von Kantabrien in Muriedas, ganz in der Nähe von Santander. Diese Einrichtung, die ihren Sitz im Herrenhaus Velarde hat, wartet mit beachtlichen Sammlungen der unterschiedlichsten Gegenstände aus verschiedenen Epochen und mit verschiedenem Nutzen auf, unter denen besonders volkstümliche Möbelstücke, Küchenutensilien, Werkzeuge typischer Handwerksberufe, Haushaltsgeräte und zahlreiche Einzelstücke von unschätzbarem geschichtlichen Wert hervorzuheben sind, die für die regionale Kultur stehen. Lage: Muriedas (Camargo).

• Santander bietet einen interessanten Streifzug von der Prähistorie im Museum für Vorgeschichte bis in die faszinierende Unterwasserwelt im Kantabrischen Meeresmuseum. Innerhalb dieser höhlenreichen Region beherbergt das kantabrische Museum für Vorgeschichte und Archäologie, das europaweit bekannt ist, die materiellen Überreste aus weltberühmten archäologischen Fundstätten – La Garma, El Castillo, Altamira… – sowie Sammlungen mit Steinwerkzeugen und vorsteinzeitlichen Kunstgegenständen aus Knochen und

Horn. 2009 wird die Sammlung ihren Standort wechseln und vorübergehend in einem Bereich der Markthalle „Mercado del Este“ in Santander ausgestellt werden.

Der Besucher kann seine Route entlang des Ufers einer der schönsten Buchten der Welt fortsetzen: nachdem er die kantabrische Veranstaltungshalle Palacio de Festivales passiert hat, in der das ganze Jahr über hochkarätige Events auf dem Programm stehen, lockt das Kantabrische Meeresmuseum mit einem unterhaltsamen didaktischen Rundgang, der uns in prächtigen Aquarien die vielfältige Unterwasserwelt näher bringt und auf die enge Verbindung von Mensch und Meer eingeht, die den Charakter der Kantabrer geformt hat. Lage: C/ San Martín de Bajamar (Santander).

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Diese zahlreichen Sehenswürdigkeiten werden durch weitere interessante Einrichtungen ergänzt, wie z. B. durch das Museum der schönen Künste in Santander, das Natur-Interpretationszentrum des Flussgebiets des Asón in Arredondo, den Ökopark von Trasmiera, das Interpretationszentrum für Vorgeschichte in Ramales de la Victoria, das Interpretationszentrum der Aktivität des Flusshafens in Limpias, das Botanik-Interpretationszentrum im Arboretum von Liendo, das Interpretationszentrum für Geschichte und Techniken der Steinhauerei in Cereceda, das Interpretationszentrum für Ethnographie und Kultur der Ortschaften mit Foralrechten im Tal von Villaverde, das Interpretationszentrum Marschland-Ökologie-Werkstatt in Bádames-Rada, das Interpretationszentrum der Bevölkerung und Emigration in Ruesga, das Interpretationszentrum der jungsteinzeitlichen Megalithkultur in Ampuero-Guriezo und das Besucher- und Interpretationszentrum des Ökomuseums Saja-Nansa in Polaciones. Des Weiteren locken die Einrichtungen in den Tälern „Valles Pasiegos“, unter anderem das Ammenmuseum in Selaya, die „Casa del Pasiego“ in San Roque de Riomiera, das Museum über die aus Amerika nach Spanien zurückgekehrten Auswanderer in Saro und das Museum der Valles Pasiegas in Vega de Pas.

Kulturelle Veranstaltungen

Die autonome Region Kantabrien hält ein umfangreiches Programm an künstlerischen, musikalischen und kulturellen Veranstaltungen sowohl öffentlicher Institutionen als auch privater Einrichtungen bereit. Das bekannteste Beispiel hierfür ist das Internationale Festival von Santander (FIS), das bereits seit mehr als

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einem halben Jahrhundert jedes Jahr im August die Crème de la Crème der internationalen Künstler und Musiker vereint.

Das ganze Jahr über präsentiert die kantabrische Veranstaltungshalle Palacio de Festivales ein hochkarätiges Musik- und Schauspielprogramm, das Opern, großartige Solokonzerte, klassische Musik, Tanzvorführungen, Theatervorstellungen und ein spezielles Kinderprogramm umfasst.

Andere Institutionen wie die Initiative Obra Social des Geldinstituts Caja Cantabria, die Universität von Kantabrien, der Kulturverein Santander oder die Stiftung Marcelino Botín bereichern ebenfalls das breit gefächerte kulturelle Angebot in Santander und Kantabrien.

Ferner sprechen die renommiertesten Referenten bei den Sommerkursen der Internationalen Universität Menéndez Pelayo (UIMP) vor Studenten aus aller Welt. Auch die Sommerkurse der Universität von Kantabrien (UC), die Messe für zeitgenössische Kunst Artesantander, die Treffen „Música y Academia“ oder der Klavierwettbewerb machen Santander im Sommer zur Kulturhauptstadt Spaniens und bilden das große Angebotspaket.

Die übrigen Ortschaften der autonomen Region Kantabrien stellen ebenfalls und insbesondere im Sommer ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Auftritten hochkarätiger Künstler auf die Beine. Die Abende in vielen Gemeinden Kantabriens werden von unzähligen Besuchern genossen, die sich bei hervorragenden

Musikveranstaltungen, Theatervorstellungen etc. einfinden.

Zu den angesagtesten Veranstaltungen gehören auch die in der Region stattfindenden Folk-Festivals, wobei insbesondere das Festival Cantabria Infinita zu nennen ist. Bei all diesen Events stehen renommierte spanische und internationale Sänger und Bands auf der Bühne.

Das vom Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport geförderte Netz an örtlichen Theatern bringt hochkarätige Kunstveranstaltungen in die wichtigsten Gemeinden Kantabriens. Besondere Erwähnung verdienen die Filmothek von Kantabrien, der sich zahlreiche Gemeinden angeschlossen haben, die ganzjährig Kinofilme und speziell zusammengestellte Filmzyklen vorführen, und das Theater Concha Espina in Torrelavega.

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Geschützte Naturräume

Kantabrien wartet mit einer immensen Zahl an geschützten Naturräumen auf, die allesamt einen unglaublichen ökologischen Reichtum aufweisen: Berglandschaften, Marschland, Wälder… Das Netz der geschützten Naturräume Kantabriens umfasst insgesamt 37 Schutzgebiete, darunter 1 Nationalpark (Picos de Europa, gemeinsam mit Asturien und Kastilien-León), 6 Naturparks (Dünen von Liencres; Saja-Besaya; Oyambre; Bergmassiv Peña Cabarga; Collados del Asón; Marschgebiete Santoña, Victoria und Joyel), 1 Naturdenkmal (Sequoias des Monte Cabezón), 8 Vogelschutzgebiete und 21 Gebiete von gemeinschaftlichem Interesse.

Nationalpark Picos de Europa. Dieser insgesamt 64.660 Hektar große Nationalpark erstreckt sich über die Provinzen Kantabrien (15.381 Hektar), Asturien und León. Das Bergmassiv Picos de Europa ist Bestandteil der Kantabrischen Kordillere.

Die Anfahrt zu den Picos de Europa von Kantabrien aus erfolgt über die Schnellstraße A-8 (Autovía del Cantábrico) bis Unquera, wo man die Nationalstraße N-621 in Richtung Potes, Hauptort des Landkreises Liébana, nimmt. Diese Landstraße verläuft entlang der atemberaubenden Hermida-Schlucht.

Von Potes aus erreicht man über die regionale Landstraße CA-185 Fuente Dé, einen der wichtigsten Zugangspunkte zum Nationalpark, an dem die berühmte Seilbahn abfährt.

Die Geologie des Nationalparks ist einzigartig: alle Felsen stammen aus dem Paläozoikum, d. h. sie entstanden vor mehr als 230 Millionen Jahren. Damals waren die Picos de Europa von einem flachen Meer bedeckt, auf dessen Grund sich nach und nach Karbonatsedimente und Überreste von Organismen ablagerten, die nach diversen Transformationsprozessen die unterschiedlichen Kalksteinmassive hervorbrachten, welche heute diese Region prägen.

Im Bergmassiv Picos de Europa finden sich praktisch alle Vegetationsstufen, von der Hügellandstufe über die Gebirgsstufe bis hin zur Hochgebirgsstufe, was bedeutet, dass in diesem Nationalpark eine äußerst große Vielfalt an Vegetationsformen heimisch ist: Steineichenwälder auf felsigem Gelände, Auen-, Misch-, Eichen- und Buchenwälder sowie Buschlandschaften.

Die Lage der Picos de Europa zwischen der eurosibirischen Zone und der Mittelmeerregion trägt zum außergewöhnlichen Reichtum der dort lebenden Tierwelt bei. Die Fauna dieses Nationalparks ist möglicherweise die vielfältigste ganz Kantabriens.

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Naturpark Oyambre. Die Anfahrt erfolgt über die Autobahn „Autopista del Cantábrico“ und die Landstraße C-131 Comillas-La Revilla, über die man die Meeresbucht La Rabia erreicht. Diese Küstenlandschaft erstreckt sich über die Orte Comillas, San Vicente de la Barquera, Udías, Val de San Vicente und Valdáliga. Das Ökosystem des Naturparks umfasst zahlreiche unterschiedliche Spezies und typische Lebensräume der kantabrischen Küste: auf wenigen Kilometern vereinen sich verschiedene Landschaften wie die Steilküste des Kaps Oyambre, die Wälder des Monte Corona, Meeresbuchten, Flussmündungen, Flachland, Weideflächen, Strände und Dünensysteme.

Die Fauna dieses Naturparks wird durch die verschiedenen Ökosysteme bestimmt: einerseits ist der Park eine Zwischenstation für nahezu 200 Zugvogelarten auf ihrem Weg nach Süden, andererseits findet man große Zahlen an Wirbeltieren und wirbellosen Tieren vor, welche die Küstenstreifen, Meeresbuchten usw. bewohnen. Hier leben Dachse, Eichhörnchen, Füchse, Marder…, Vögel wie Möwen, Kormorane, Stelzenläufer, Schwäne…, wirbellose Tiere aller Art, wie z. B. Grasfrösche, Salamander… und natürlich Wassertiere wie Schwertmuscheln, Venusmuscheln, Krebse…

Insbesondere zu erwähnen ist eine Inschrift auf einem kleinen Monolithen am Strand von Oyambre, einem der längsten Strände des Naturparks. Diese Inschrift resümiert die Geschichte der Luftfahrtpioniere, die an diesem Ort besondere Bedeutung erlangte: „An diesem Strand landete das erste transatlantische Flugzeug, das spanischen Boden berührte. Es handelte sich um den ‚gelben Vogel‘, der am 10. Juni 1929 im Direktflug von Old Orchar (USA) mit der Mannschaft Sollant, Lefebre und Ltti startete.“

Naturdenkmal Sequoias des Monte Cabezón. Ganz in der Nähe des Naturparks Oyambre befindet sich ein Landstück mit einer Fläche von 2,5 Hektar, auf dem Mammutbäume (Sequoias) wachsen. Bei diesem Landstrich, der unter dem Namen Monte Las Navas bekannt ist und im Jahre 2003 zum Naturdenkmal erklärt wurde, handelt es sich um einen einzigartigen Naturraum, denn der Mammutbaum ist eine äußerst seltene Spezies, die unglaubliche Höhen und Ausmaße erreichen kann und sehr alt wird. Gepflanzt wurden die Sequoias des Monte Cabezón in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

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Naturpark des Bergmassivs Peña Cabarga. Diesen Park erreicht man über die regionale Landstraße CA-412, die von der Nähe von Heras über den östlichen und teilweise südlichen Abhang des Bergmassivs bis zum Gipfel des Pico Llen führt. Weitere Zugänge bestehen über den nördlichen Bereich sowie über den Cabárceno-Naturpark, der innerhalb dieses Parks gelegen ist. Zu den Besonderheiten dieses Naturraums gehören seine außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen, da die Klimadaten zwischen dem Fuß des Bergmassivs und der Umgebung des Gipfels stark variieren. Dasselbe gilt für den Nord- und Südhang, wo ebenfalls unterschiedliche Temperaturen und Niederschlagsmengen verzeichnet werden.

Geologisch gesehen besteht das Bergmassiv Peña Cabarga aus Kalksteinfelsen (Calcit und Dolomit), die einem Prozess der Karstbildung unterworfen wurden, d.  h. leicht saures Wasser trat in Felsfurchen ein, erweiterte diese allmählich und formte somit im Inneren des Bergmassivs Gänge und Höhlenräume mit Stalaktiten und Stalagmiten sowie auf der Oberfläche der Berge typische Reliefs wie Furchen, Spalten, Dolinen usw. Das spektakulärste Beispiel dieser Karstformationen sind die kegelförmigen rötlichen Turmkarste, die sich in diesem Naturraum entwickelt haben. Außerdem entstand in den Kalksteinfelsen von Peña Cabarga im Laufe der Zeit durch Karstbildung ein komplexes Netz unterirdischer Wasservorkommen, welches nahezu vollständig an die Stelle des Oberflächenwassers getreten ist.

Im Bereich der Vegetation besonders hervorzuheben sind die am Südhang befindlichen Waldflecken mit Kreuzdornen, Steineichen, Lorbeerbäumen, Hagedorn und Ebereschen. In den unteren Bereichen wachsen Linden, Haselnusssträucher und Eschen.

Innerhalb dieses Naturraums liegt der Cabárceno-Naturpark auf dem Gelände einer ehemaligen Eisenmine.

Naturpark Dünen von Liencres. Die Anfahrt zum Naturpark Dünen von Liencres erfolgt für gewöhnlich über die regionale Landstraße CA-231, die Santander mit Boo de Piélagos verbindet. Nach dem Passieren

der Ortschaft Liencres geht es weiter in Richtung des Strandes Valdearenas im Herzen des Naturparks.

Die Dünenfelder sind vom Wind angehäufte Erhebungen aus Sand, an denen durch die Wellenbewegungen des Meeres neue Ablagerungen entstehen. Die Dünen von Liencres sind das größte und – auch hinsichtlich der Vegetation – am besten entwickelte Dünensystem an der kantabrischen Küste.

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Dieses Dünenfeld weist diverse Dünentypen mit unterschiedlicher Sedimentbewegung auf, von der die Beständigkeit der Sandanhäufungen abhängt. Die Primärdünen sind dem Strand am nächsten und weisen eine hohe Sandbewegung auf, da sie dem Wind stark ausgesetzt sind. Diese Dünen wachsen allmählich an und beherbergen ein äußerst verletzliches Ökosystem. Wenn Wanderdünen von der Vegetation in Besitz genommen werden, beginnt die Entwicklung von Sekundärdünen, die durch die Erosion von Primärdünen entstehen. Von Tertiärdünen oder festen Dünen spricht man dann, wenn die Vegetation der Düne für eine hohe Stabilität der Sandmassen gesorgt hat. Die festen Dünen, bei denen die Sandbewegung verschwindend gering ist, erreichen Höhen von bis zu 40 m über dem Meeresspiegel. 1949 wurde ein Projekt zur Aufforstung der Tertiärdünen mit See-Kiefern (Pinus pinaster) durchgeführt, um die Dünen zu befestigen und somit eine Schutzbarriere gegen die Wanderung der Sedimente zu errichten. Neben seinem Hauptbestandteil Kieselsäure enthält Sand außerdem weitere Elemente bioklastischen Ursprungs, Fragmente von Muscheln und anderen Organismen, die dem Sand die typisch goldene Färbung der Strände und Dünenfelder Kantabriens verleihen.

Naturpark Saja-Besaya. Der Naturpark Saja-Besaya erstreckt sich über insgesamt 24.500 Hektar, die den kantabrischen Gemeindebezirken Ruente, Los Tojos, Campóo de Suso, Cieza, Arenas de Iguña und Cabuérniga angehören. Die maximale Höhe des Parks liegt bei 2.087 Metern auf dem Berg Iján.

Die Hauptverkehrswege, die von Santander aus in den Naturpark Saja-Besaya führen, sind die Landstraße N-611 und die Schnellstraße Autovía del Cantábrico. Erstere verbindet die kantabrische Hauptstadt mit den Ortschaften Torrelavega und Reinosa. Sie verläuft parallel zum Fluss Besaya und führt durch die Dörfer Villasuso, Los Llares und Pujayo. Die Kantabrien-Schnellstraße, die Santander und Oviedo verbindet, wird an der Ausfahrt Cabezón verlassen, um den weiteren Weg auf einer Landstraße zurückzulegen, die durch das Tal von Cabuérniga verläuft.

In Richtung Westen steigen die Erhebungen des Parks, dessen höchste Gipfel die Berge Cordel (2.040 m) und Iján (2.087 m) sind, allmählich an. Im Süden grenzt der Naturpark an die Kantabrische Kordillere, im Norden an die Bergkette Sierra del Escudo.

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Die Trennlinie zwischen den Flüssen Saja und Besaya, die von abgetragenen, sanften Hügeln gebildet wird, gewinnt immer mehr an Höhe, je weiter sie sich der Kantabrischen Kordillere nähert. Der höchste Berg ist mit 1.219 m der Obios.

In diesem Naturpark sind drei Vegetationsstufen präsent: die Hügellandstufe, die Gebirgsstufe und die subalpine Stufe.

Den Abhang des Flusses Besaya, der in Peñuquíos entspringt, bilden die Berge Cieza und Poniente. Diese Erhebungen werden von mäßig großen Flüssen und Bächen durchkreuzt, wie z. B. dem Fluss Los Llares, dessen Wassermenge in seinem Verlauf immer weiter ansteigt, bis er schließlich in den Besaya mündet. Der Cieza ist ein weiterer der wichtigsten Nebenflüsse des Besaya.

Der Abhang des Flusses Saja gestaltet sich vielseitiger: die Flussbecken der mittelgroßen Nebenflüsse des Saja zeichnen sich durch ein dichtes Netz an Rinnsalen und kleinen Tälern aus, die Flusstäler sind breiter und werden von längeren Flüssen mit beachtlicher Wassermenge wie z. B. dem Argoza durchquert. Der Oberlauf des Saja liegt in dem am höchsten gelegenen Gebiet des Naturparks, wo wasserreiche Bachläufe und Sturzbäche zu finden sind. Der Wasserablauf einer großen Fläche an Kalksteinfelsen des Naturparks erfolgt bei Fuentona de Ruente.

Naturpark der Marschgebiete Santoña, Victoria und Joyel. Der an der Ostküste Kantabriens gelegene Naturpark der Marschgebiete Santoña, Victoria und Joyel erstreckt sich über die Gemeindebezirke Ampuero, Argoños, Bárcena de Cicero, Colindres, Escalante, Laredo, Limpias, Noja, Santoña und Voto.

Die Marschgebiete von Santoña haben ihren Ursprung in einem Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit, der eine Überschwemmung des Flusstals des Asón verursachte. Die Entstehung der Marschgebiete von Victoria und Joyel dagegen verlief weitaus einfacher.

In den genannten Marschgebieten vereinen sich die Wasserläufe, die in die Meeresbuchten von Limpias und Rada münden. Im Westen fließen die Gewässer kleiner Bäche hinzu, wobei zu erwähnen ist, dass der Fluss Asón den Hauptanteil an Süßwasser liefert.

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Aus dem Kantabrischen Meer strömt Salzwasser durch den Kanal San Martín in diese Flussmündung und aufgrund der Gezeiten ca. alle 6 Stunden und 15 Minuten wieder heraus – ein Phänomen, das sich in diesem Gebiet regelmäßig wiederholt.

Zu den interessantesten Aspekten dieses Naturraums gehört die dortige Vogelwelt. Der Naturpark der Marschgebiete von Santoña und Noja ist aus ornithologischer Sicht das wichtigste Feuchtgebiet am Kantabrischen Meer. Es stellt eine strategisch wichtige Station auf den Wanderrouten dar, die Jahr für Jahr Millionen von Wasservögeln von ihren Aufzuchtsorten in Nordeuropa zu ihren Winterquartieren in Südeuropa und Afrika führen. Damit dient dieser Naturraum den Tieren als Ort zur Nahrungsaufnahme, als Rastplatz und auch als Ort zur Überwinterung.

Die wichtigste in den Marschgebieten lebende Vogelgruppe bilden die Watvögel, Tiere mit langen Beinen und Schnäbeln, mithilfe derer sie tief in den Schlamm eindringen und sich von den dort lebenden wirbellosen Tieren ernähren können.

Außerdem gibt es in den Marschgebieten von Santoña und Noja eine große Population von Entenvögeln, die unter anderem Stockenten, Krickenten und Löffelenten umfasst, sowie weitere mit dem Wasser in Verbindung stehende Vögel wie z.  B. Kormorane, Graureiher, Zwergdommeln, Lachmöwen, Eisvögel und Fischadler.

Besonders erwähnenswert ist das Symbol des Naturparks, der Löffler, der seinen Namen der besonderen Form seines Schnabels verdankt. Bis zu 75 % der niederländischen Population dieses Vogels machen während der Wanderung vor

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der Paarung in den Marschgebieten Rast, während bei der Wanderung nach der Paarung Gruppen von bis zu einhundert Exemplaren gebildet werden.

Auch in der Umgebung des Parks leben umfangreiche Populationen von Amphibien, Reptilien und Säugetieren.

Naturpark Collados del Asón. Der Naturpark Collados del Asón liegt im Südosten Kantabriens, am Oberlauf der Flüsse Asón und Gándara. Dieser Park, der sich über eine Fläche von 4.740 Hektar und auf einer Höhe zwischen 1.434 und 250 Metern über dem Meeresspiegel erstreckt, befindet sich ausschließlich im Gemeindebezirk Soba.

Es handelt sich um eine Gegend mit einem schroffen und komplexen Relief, mit beachtlichen Abhängen und Erhebungen, die in zahlreichen Fällen Höhen über bzw. um 1.500 m erreichen.

Die geologische Grundlage des Naturparks wird von einer enormen Kalksteinformation gebildet. Im Laufe der Karstbildung hat das Regenwasser allmählich Kalksteinfelsen geformt und dadurch eine Reihe von oberflächlichen Geländeformen wie Furchen, Dolinen und Poljen (geschlossene Täler) sowie andererseits unzählige Höhlen, Grotten und Erdspalten hervorgebracht. Das Gebiet ist daher voll von Spalten, Rillen und Aushöhlungen, in die Wasser einsickert und somit unterirdische Ströme verursacht, die oftmals als Quellen zutage treten, wie z. B. am Wasserfall des Asón, dessen Gewässer teilweise aus einer Polje stammen.

Die Flusstäler des Miera und des Oberlaufs des Asón erfuhren die Erosion der Gletscher, aufgrund derer breitere und tiefere U-förmige Täler, Senken in den höher gelegenen Gebieten und Gletscherablagerungen entstanden.

Das an der Oberfläche vorhandene Netz an Wasserläufen wird größtenteils vom Fluss Asón, dem der Naturpark seinen Namen verdankt, und dessen Nebenfluss Gándara gebildet. Die Quelle des Asón ist eine Karstquelle, die sich als mächtiger, über 50 m hoher Wasserfall bogenförmig in die Tiefe stürzt.

Ferner gibt es im Park ein Netz an unterirdischen Wasservorkommen, die aus miteinander verbundenen Wasserläufen von 2 bis 30 km Länge bestehen – ein regelrechtes Flechtwerk, das aufgrund seiner Dimensionen eines der größten unterirdischen Wassernetze Europas ist.

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Strände

Einer der bedeutendsten touristischen Anziehungspunkte der Region, die Jahr für Jahr Tausende Sommerurlauber anlockt, ist der 220 km lange kantabrische Küstenstreifen mit seinen insgesamt 90 feinsandigen, weißen Stränden. Ob weitläufig oder klein, städtisch oder ländlich, einsam und ruhig oder zum Kantabrischen Meer hin offen – der Großteil der Strände liegt in der Nähe bedeutender Ortschaften, die mit einem breit gefächerten Angebot an Unterkünften und Gastronomie sowie einer ausgezeichneten Infrastruktur aufwarten.

Strände finden sich in den folgenden Orten Kantabriens: Val de San Vicente, San Vicente de la Barquera, Valdáliga, Comillas, Alfoz de Lloredo, Santillana del Mar, Suances, Miengo, Piélagos, Santa Cruz de Bezana, Santander, Marina de Cudeyo, Bareyo, Noja, Santoña, Arnuero, Laredo, Liendo und Castro Urdiales.

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Geologisch interessante Höhlen

Der Untergrund Kantabriens beherbergt über 6.500 Höhlen. Neben einer Reihe von in künstlerischer und historischer Hinsicht äußerst wertvollen prähistorischen Höhlen kann die autonome Region auch ein einzigartiges unterirdisches Erbe von hohem geologischen Wert ihr Eigen nennen, für das El Soplao, Cullalvera und das Höhlennetz Alto Asón die besten Beispiele sind.

Allein im Landkreis Alto Asón befinden sich über 4.500 Höhlen, für deren große Anzahl und hohen Wert diese Gegend international bekannt ist. Sie verbirgt in ihrem Untergrund ein unterirdisches Erbe, das auf der gesamten Iberischen Halbinsel und sogar in ganz Europa einzigartig ist. In der Höhle Torca del Carlista gibt es einen riesigen Höhlenraum, in dem drei Fußballfelder Platz hätten. Hervorzuheben ist auch das berühmte Höhlensystem Cueto-Coventosa, das über 800 Meter tief ist und sich über eine Länge von mehr als 32 Kilometern erstreckt.

Bei zahlreichen Rundgängen unter der Leitung professioneller Höhlenforscher können die Besucher in die Welt des Abenteuers eintauchen und die unvergleichlichen Kreationen der Natur bewundern. Die meisten Höhlen sind für alle Besucher, unabhängig von körperlichen Verfassung, Alter und Erfahrung zugänglich. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: von einfachen horizontalen Höhlen, die ohne Hilfe von Seilen erkundet werden können und sich über große Gebiete erstrecken, bis hin zu Höhlen, in denen das Abseilen einen wichtigen Teil der Tour darstellt. In Höhlen wie Cofiar oder Cueva Fresca können die Besucher den Schwierigkeitsgrad und die Größe ihres Abenteuers frei wählen.

Ein weiteres geologisches Wunder der Region ist die Höhle Cullalvera in Ramales de la Victoria, in der durch Wassererosion Höhlenräume mit spektakulären Ausmaßen entstanden sind. Der enorme Eingang ist 40 Meter hoch und 30 Meter breit.

Neben ihrem geologischen Wert wartet diese Höhle mit den am tiefsten gelegenen Felsenmalereien der Welt auf.

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Kantabrien, eine historische Wegkreuzung

Die Beziehung Kantabriens zu großen Pilgerzügen geht weit in die Vergangenheit zurück. Die autonome Region hat das große Privileg, das Kloster Santo Toribio von Liébana (einen der weltweit insgesamt vier heiligen Stätten des Christentums) und einen Abschnitt des Jakobswegs entlang der Küste zu beherbergen.

Das Heilige Compostelanische Jahr 2010 bietet sich an, um die Route entlang der Küste bis nach Santiago de Compostela zu entdecken. Pilger, die sich für diese alternative Strecke entscheiden, werden feststellen, dass Kantabrien eine äußerst attraktive Wegkreuzung ist.

Beide Wege, der Jakobsweg entlang der Küste und der Kreuzpilgerweg zum Kloster Santo Toribio von Liébana (wo die Reliquie „Lignum Crucis“ aufbewahrt und dank einer Bulle von Papst Julius II. seit 1512 in Jubeljahren ein Generalablass gewährt wird), sind für Pilger und Wanderer aus aller Welt zwei wichtige Bezugspunkte in der Region.

Beide Wege verlaufen in einem bestimmten Abschnitt auf der gleichen Strecke, da der Kreuzpilgerweg den Jakobsweg entlang der Küste und den traditionellen „Camino Francés“ miteinander verbindet.

Der Jakobsweg entlang der Küste verläuft durch wunderschöne Landschaften voller Kunst und Geschichte. Er beginnt in El Haya de Ontón in der Nähe des Fischerdorfs Castro Urdiales und führt den Wanderer durch zahlreiche Küstenorte der Region, wie z. B. Laredo, Santoña, Santander, Santillana del Mar, Comillas und San Vicente de la Barquera, bis nach Unquera. In der Nähe dieses Ortes, genauer gesagt in Hortigal im Gemeindebezirk Val de San Vicente, schließt er an den Kreuzpilgerweg an, welcher bis zum Kloster Santo Toribio am Fuße des Bergmassivs Picos de Europa reicht.

Entlang der beiden Pilgerwege locken eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt, bedeutende Beispiele weltlicher wie auch religiöser Architektur und ein großes kulturelles Erbe. Stiftskirchen wie die in Santillana del Mar, Gotteshäuser wie die mozarabische Kirche Santa María in Lebeña, romanische Kirchen wie in Bareyo, gotische wie die vier Kirchen Santa María (San Vicente, Santoña, Laredo und Castro Urdiales) sowie die Kathedrale von Santander und das neugotische Ensemble des Klosters

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Viaceli, die Zisterzienserabtei in Cóbreces oder die Kirche von Cigüenza im Stil des spanischen Kolonialbarock begleiten den Pilger auf seiner Route, ebenso wie einzigartige, historisch und kulturell bedeutende Schätze wie die weltberühmte Höhle Altamira.

Neun Etappen

Der Jakobsweg durch Kantabrien umfasst neun Etappen, von denen einige sehr leicht zu bewältigen sind wie z. B. die mit 12,1 km kürzeste Etappe zwischen Comillas und San Vicente de la Barquera. Die übrigen Etappen umfassen zwischen 14 km (von Castro Urdiales nach Guriezo) und 33 km (längste Etappe zwischen Santander und Santillana del Mar).

Der „Jakobsweg entlang der Küste“ durchkreuzt die gesamte Region von Ost nach West und bietet atemberaubende Ausblicke auf die kantabrische Küste auf der

einen und die hohen Berge auf der anderen Seite.

Neben dem religiösen Erbe finden sich entlang des Jakobswegs durch Kantabrien interessante historische Sehenswürdigkeiten und Beispiele weltlicher Architektur, unter denen insbesondere das mittelalterliche Bauensemble in Castro Urdiales, die Eisenhütte von La Yseca, der historische Ortskern von Laredo, das kleine Pilgermuseum in der Herberge von Güemes, der Magdalena-Palast in Santander, die typisch kantabrische ländliche Architektur in Ruiloba, Gaudís Bauwerk „El Capricho“, die Erzbischöfliche Universität und der Sobrellano-Palast in Comillas sowie die Königsburg und die Befestigungsmauern in San Vicente hervorzuheben sind. Selbstverständlich nicht zu vergessen sind die herrlichen Landschaften wie die Meeresbuchten Tina Mayor und Tina Menor, der Naturpark Oyambre, der Strand von Luaña, die Strände in der kantabrischen Hauptstadt Santander (z. B. El Sardinero), die atemberaubenden Ausblicke von Somo aus auf die Bucht von Santander, das Guriezo-Tal, der Monte Buciero, die Meeresbucht von Oriñón und El Pontarrón.

50 Kilometer weiter bis nach Santo Toribio

Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela, die genügend Zeit und Muße mitbringen, können das Heilige Jahr 2010 nutzen, um in nur drei zusätzlichen Etappen mit insgesamt etwas mehr als 50  km Länge den Kreuzpilgerweg zum Kloster Santo Toribio von Liébana zu absolvieren. Die Flusstäler von Deva und Nansa, das beeindruckende Bergmassiv Picos de Europa und einladende ländliche Ortschaften wie Herrerías, Peñarrubia oder Potes sind auf jeden Fall sehenswert.

Allen Pilgern, die 2010 auf dieser alternativen Route auf dem Jakobsweg unterwegs sind, steht ein dichtes Netz an Herbergen zur Verfügung, von denen viele vor nicht allzu langer Zeit eröffnet wurden, da das Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport der Regierung von Kantabrien den Ausbau dieser Infrastrukturen aus Anlass des Jubeljahrs von Liébana 2006 förderte.

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Jubeljahr von Liébana

Das allmähliche Verschwinden des Heidentums und der alten römischen Götterkulte, die Annahme des Christentums als allgemeine Religion, die Verbreitung der Verehrung von Heiligen und der Widerstand der beginnenden christlichen Königreiche gegen die Invasion der Araber sind die Grundsäulen, auf denen die kulturelle Einheit Europas aufbaut und die die Landschaften prägten, in denen sich die bedeutenden mittelalterlichen Pilgerwege entwickelten.

Die wachsende Verehrung der Heiligen, die von der Kirche zu Fürsprechern der Menschen bei Gott gemacht wurden und sogar Wunder und Heilungen vollbringen konnten, führte schnell zur Errichtung zahlreicher Kirchen zu deren Ehren, welche häufig als Aufbewahrungsort heiliger Reliquien dienten. Dies alles hatte zur Folge, dass sich unzählige Gläubige an diese heiligen Stätten begaben, um Schutz und Zuflucht zu suchen – so entstanden die ersten Pilgerfahrten.

Das strategische Bedürfnis, die Verbindungswege zwischen den großen geistlichen (und politischen) Zentren der damaligen Zeit aufrechtzuerhalten, war die treibende Kraft hinter den einzigartigen kulturellen Errungenschaften der einzelnen Regionen. Dies belegt das umfangreiche historische und künstlerische Erbe, das entlang jeder dieser Routen zu finden ist und einen Beweis für den regen Austausch von Ideen, Techniken und theoretischen Konzepten darstellt, den diese bedeutsamen Wege begünstigt haben.

Neben Jerusalem als Schauplatz der Passion und des Todes Christi gibt es in Europa zwei Hauptorte, an denen diese wichtigen Routen zusammenlaufen und die seit jeher durch ihre große Bedeutung eine ganz besondere Stellung einnehmen: Rom, wo das Petrusgrab einen Eckstein des Katholizismus bildet, und Santiago de Compostela, Stadt des Schutzpatrons von Spanien, in dessen Namen gegen die Ausbreitung des Islam gekämpft wurde, der drohte, bis ins Herz des christlichen Europas vorzudringen. Rund um diese beiden wichtigen Orte vernetzten sich Wege und Pfade und bildeten schließlich die zwei großen geistlichen Routen Europas heraus – den Jakobsweg, ein wahre Fülle von Wegen mit gemeinsamem Endpunkt in Santiago de Compostela, und die Via Francigena, die von Canterbury über Nordfrankreich bis nach Rom führt und dabei die Pilger aus der Niederrheinregion aufnimmt.

Ab 1512 kam zu diesen zwei historischen Pilgerwegen der seit damals offiziell anerkannte und bereits Jahrhunderte zuvor etablierte Weg zum Kloster Santo Toribio von Liébana in Kantabrien hinzu. Dieser Weg ist ein besonderes Beispiel

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für die große Bedeutung der weniger bekannten Pilgerstrecken, die – obwohl Gemeinsamkeiten mit dem Verlauf und der Tradition der Hauptwege bestehen – einzigartige und außergewöhnliche Merkmale aufweisen.

Die Kenntnis dieser Routen, sowohl der wichtigen als auch der einfacheren, ihrer Etappen und Landschaften, der künstlerischen Ausdrucksformen, die sie hervorbrachten, und ihrer früheren Bedeutung bedeutet die Kenntnis der Wurzel dessen, was wir heute sind – denn alle Pilgerwege tragen mit ihrem Erbe zu alledem bei, das uns als Europäer definiert.

Die Regierungen sind dafür zuständig, dieses umfangreiche Erbe mittels ihrer Kulturpolitik zu fördern und zu verbreiten und die für den dessen Erhalt erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Ihre Aufgabe ist es, dem Bürger die Möglichkeit zu bieten, die Vergangenheit zu interpretieren, in die Geschichte einzutauchen und durch neu erworbene Kenntnisse zu wachsen.

Weitere Ziele der Regierungen sollten unbedingt darin bestehen, das notwendige Informationsangebot über Inhalte bereitzustellen und die touristischen Dienstleistungen an die Besonderheiten dieses Angebots anzupassen.

Innerhalb dieses Rahmens kann die internationale Initiative Europäische Kulturwege, die diese Routen aufwerten und die Gemeinschaften, welche diese Wege miteinander teilen, zur Zusammenarbeit anregen will, bereits auf die Mitarbeit der Regierung von Kantabrien zählen, die über das Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport und die Verwaltungsgesellschaft des Jubeljahrs von Liébana zu diesem Projekt beiträgt: einerseits aufgrund des Glaubens an die kulturellen Prinzipien, auf der die Initiative aufbaut, und andererseits aufgrund der unbedingten Verpflichtung, an einem Projekt mitzuwirken, mit dem sich Kantabrien zutiefst identifiziert; denn die Region ist – was unberechtigterweise eine wenig bekannte Tatsache ist – die einzige Gemeinschaft der Welt, durch die zwei heilige Wege führen: der Jakobsweg „Camino del Norte“, der von El Haya de Ontón bis Unquera an der kantabrischen Küste entlangführt, und der Pilgerweg zum Kloster Santo Toribio in Liébana, das zusammen mit Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela das Privileg besitzt, eine der vier heiligen Stätten auf der Welt zu sein. Das letzte Jubeljahr von Santo Toribio wurde 2006/07 unter dem Motto „Cantabria 2006/07. Liébana Tierra de Júbilo“ begangen.

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Kantabrien will in Zusammenarbeit mit Galicien, Frankreich und Italien die „Route der Reliquien“ einrichten.

Das Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport der Regierung von Kantabrien hat zusammen mit der italienischen Region Abruzzen und den Gemeindeverwaltungen von Celanova in Galicien und Conques in der französischen Region Midi-Pyrénées ein Kollaborationsabkommen mit dem Ziel der Einrichtung der „Route der Reliquien“ unterzeichnet.

Das Abkommen soll die Beziehungen zwischen den Regionen Kantabrien und Abruzzen sowie den Gemeinden Celanova und Conques für die Umsetzung eines gemeinsamen Projekts zur Tourismus- und Kulturförderung festigen. Grundlage dieses Projekts ist die Wertschätzung der vorhandenen

Reliquien und kulturhistorischen Ressourcen, die mit den Routen unter der Bezeichnung „Wege Europas: der Jakobsweg und die Via Francigena“ verbunden sind. Außerdem wird mit „Wege Europas“ das ehrgeizige Ziel verfolgt, sämtliche Gebiete Europas, die über eine Reliquie verfügen, auf besondere Weise miteinander zu verknüpfen.

Dieses beschriebene Netz soll die historisch-kulturellen Verbindungen seiner Mitglieder stärken und ein gemeinsames touristisches Angebot schaffen, das sich auf ein reiches religiöses und kulturelles Erbe stützt, welches über die einzelnen Gegenden verstreut ist: Kirchen, Museen, Paläste… Ziel ist es, eine Route zu etablieren, auf der die Urlauber die religiösen Reliquien kennen lernen und die Schönheit der jeweiligen.

DIE ZWEI WEGE

Die Nordroute „Camino del Norte“

Nach der Entdeckung der Überreste des Apostels Jakob auf dem Campus Stellae zu Beginn des 9. Jahrhunderts trieb der Monarch Alfons II. von Asturien die Pilgerschaft zu diesem heiligen Grab voran, indem er selbst dorthin reiste und die Errichtung einer kleinen Kirche anordnete – so wurde König Alfons II. der erste Pilger in der Geschichte.

Unter der Schirmherrschaft Karls des Großen, der die Grenzen seines Territoriums vor der Gefahr durch die Araber schützen wollte, entstand ein Korridor entlang der kantabrischen Küste, durch den die ersten Pilgerströme zogen.

Die Wallfahrer aus Frankreich und Mitteleuropa kamen zu Fuß aus Irún, zahlreiche Pilger aus England und Skandinavien gelangten per Schiff in die Häfen am kantabrischen Küstenstreifen. So etablierte sich der „Camino del Norte“, auch „Kantabrischer Jakobsweg“, „Jakobsweg

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entlang der Küste“ oder „Camino Alto“ genannt, als erster Weg, auf dem die unterschiedlichen europäischen Pilgerwege zu Lande und zu Wasser zusammenführten.

Nach dem langen Verlauf entlang der Küste führte der meistgenutzte Weg zur damaligen Zeit im Gedenken an die Wallfahrt des asturischen Königs von der Kirche San Salvador in Oviedo über León und das Hinterland nach Santiago de Compostela. Diese Strecke ist unter dem Namen „primitiver Jakobsweg“ bekannt.

Ab dem 10. Jahrhundert, als sich die Araber weiter in den Süden zurückzogen und der cluniazensische Einfluss zunahm, wurde ein neuer Pilgerweg durch La Rioja und Kastilien zugunsten der dortigen mächtigen Klöster etabliert, der die kurvenreiche Wegstrecke entlang der Küste und die steilen Berge des Nordens umging und dadurch zur meistgenutzten Strecke wurde. Somit wurde der Jakobsweg endgültig festgelegt und es öffneten sich die Türen für einen außerordentlichen kulturellen Austausch, der die mittelalterliche Welt ungemein verändern sollte.

Dieser durch die Abtei von Cluny vorangetriebene „Camino Francés“ ist heute die allgemein als bedeutendster Jakobsweg akzeptierte Pilgerstrecke, obwohl der „Kantabrische Jakobsweg“ seine Eigenschaft als anerkannter und traditioneller Pilgerweg niemals eingebüßt hat, was die unzähligen später errichteten Kirchen, Hospitäler und Herbergen bezeugen, die mit Hinweisen auf den Hl. Jakobus und die Pilgerschaft gefüllt sind.

In jüngster Zeit haben diverse Vereinigungen der Freunde des Jakobsweges zusammen mit den Regierungen der autonomen Regionen im Norden Spaniens aufgrund der großen Nachfrage im Bereich Kultur und des wieder erwachten allgemeinen Interesses an diesen historischen Wegen für eine Revitalisierung, bessere Beschilderung und Ausstattung der alten Pfade gesorgt, die den Jakobsweg entlang der kantabrischen Küste zu einer echten Alternative zum herkömmlichen Jakobsweg gemacht hat.

Die große Anzahl an Elementen, die an diesen Wegen zusammenkommen (Kunst, Religion, internationaler Austausch, Sport usw.) haben eine bedeutende Aufwertung und gesteigerte Attraktivität des Jakobswegs zur Folge.

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Der „Jakobsweg entlang der Küste“ in Kantabrien durchkreuzt die gesamte Region in neun Etappen von Ost nach West und führt durch interessante und geschichtsträchtige Küstenorte und ländliche Dörfer wie Castro-Urdiales, Laredo, Santoña, Santander, Santillana del Mar, Comillas oder San Vicente de la Barquera. In all diesen Ortschaften stehen den Pilgern Unterkünfte und Fremdenverkehrsbüros zur Verfügung. Unsere Region lockt alle Wallfahrer, die auf dieser Variante des Jakobsweges nach Santiago de Compostela pilgern, mit grünen Landschaften und einer entspannenden Umgebung.

Der Kreuzpilgerweg zum Kloster Santo Toribio von Liébana

Die seit undenkbaren Zeiten bestehende Verbindung Kantabriens mit dem Jakobsweg erlangt in dieser autonomen Region eine besondere Dimension, denn neben der Tatsache, dass die dortige Route den ersten und sichersten Weg zur Grabstätte des Apostels Jakob darstellte, besuchten die Pilger außerdem das Kloster Santo Toribio von Liébana, bevor sie ihren Weg nach Santiago de Compostela fortsetzten.

Zu diesem Zweck schlugen sie, ohne Kantabrien zu verlassen, den Pilgerweg nach Liébana oder „Kreuzpilgerweg“ ein: dieser führte sie in gerade einmal zwei Tagesmärschen von der Umgebung der

Ortschaft San Vicente de la Barquera über die Hügel, die die Flusstäler von Nansa und Deva voneinander trennen, bis zu dieser Bastion des Christentums, der man aufgrund ihrer besonderen Bedeutung unbedingt einen Besuch abstatten sollte.

Im Inneren des Klosters Santo Toribio wird seit mehr als eintausend Jahren eine der wertvollsten Reliquien des Christentums aufbewahrt: das „Lignum Crucis“.

Dieses größte bekannte Stück des Kreuzes Christi wurde im 5. Jahrhundert vom Hl. Toribio aus dem Heiligen Land nach León und später an diesen versteckten Ort

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gebracht, um es vor der Entweihung durch die Araber zu schützen.

Die Jakobspilger, die entlang der Küste wanderten, wurden somit auf ihrem Abstecher nach Liébana zu „Kreuzpilgern“, die die Nähe des Kantabrischen Meeres für einige Tage hinter sich ließen und gegen den Schutz durch die Kalksteingipfel des Bergmassivs Picos de Europa eintauschten, um sich ohne Rücksicht auf Ermüdung und Erschöpfung ins Herz des Tals von Liébana zu begeben und vor der mächtigsten Reliquie Christi niederzuknien.

Dank einer Bulle von Papst Julius II. wurde diese jahrhundertealte Tradition im Jahre 1512 anerkannt und dem Kloster wurde der Titel einer heiligen Pilgerstätte verliehen. Seit damals gelten alle Jahre, in denen der Tag des Hl. Toribio auf einen Sonntag fällt, als Jubeljahre, die allen Pilgern, die an diesen Ort reisen, einen Generalablass versprechen, durch den ihnen alle Sünden vergeben werden.

Der Ausnahmecharakter dieser Tatsache war der Hauptaspekt einer beispiellosen Kampagne, die die Regierung von Kantabrien während des Jubeljahrs von Liébana 2006/2007 durchführte und die durch unzählige bedeutende Maßnahmen in allen kulturellen und religiösen Bereichen unterstützt wurde. Es wurde ein nie zuvor gesehenes Großprojekt auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt, das Kantabrien in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückte und für historische Besucherzahlen sorgte, sowohl was durch religiöse Beweggründe motivierte Pilger anbelangt als auch im Hinblick auf Reisende, die Wert auf qualitativ hochwertigen Kulturtourismus legen. Denn neben dem rein religiösen Phänomen ist ebenso bedeutend, dass der Landkreis Liébana, in dem das Kloster gelegen ist, zu den schönsten Bergregionen Spaniens zählt: er bietet neben idyllischen Landschaften am Bergmassiv Picos de Europa und einer atemberaubenden natürlichen Umgebung ausgezeichnete und vielfältige Unterkünfte, ein reiches Erbe, ein umfassendes, hervorragendes Tourismus- und Gastronomieangebot sowie unzählige Sehenswürdigkeiten, die diese Gegend zu einem Reiseziel erster Güte machen.

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PILGERWEGE

Die kastilische Route

Liébana und Kastilien werden von den schroffen Felsen der Kantabrischen Kordillere getrennt. Die imposanten Berge, insbesondere die Gipfel Peña Labra und Peña Prieta, erreichen Höhen von 2.000 Metern und mehr.

Die Route geht wahrscheinlich auf eine Römerstraße zurück, welche die Verlängerung der so genannten „Vía del Burejo“ nach Liébana darstellt. Die Vía del Burejo führt von Pisorca (Herrera de Pisuerga) entlang des Flusses Burejo nach Colmenares (Dehesa de Montejo), wo sich die bedeutende römische Fundstätte El Otero befindet.

Die Römerstraße verläuft weiter über Cervera de Pisuerga und das Tal von La Pernía, von wo aus die Route anschließend über die Zugänge Sierras Albas bzw. Piedrasluengas in den Landkreis Liébana bis nach Potes führt.

Route durch die Provinz León

Die Berge, welche Liébana und die Provinz León voneinander trennen, bilden einen der unwegsamsten und höchsten Abschnitte der Kantabrischen Kordillere. Genauer gesagt handelt es sich um den Abschnitt zwischen Peña Prieta und dem Zentralmassiv der Picos de Europa (Torre del Llambrión), der stets oberhalb von 1.600 Metern verläuft und zahlreiche Gipfel aufweist, die 2.000 Meter weit überschreiten.

Das wichtigste Wegstück zwischen Liébana und León ist der Bergpass Puerto de San Glorio. Der Ursprung des Wegs über San Glorio ist unbekannt, jedoch wird davon ausgegangen, dass er auf das Hochmittelalter zurückgeht, als der Landkreis Liébana dicht bevölkert war und dem Königreich León angehörte. Es ist aber auch möglich, dass der Weg bereits zur Römerzeit entstand, worauf zwei der wenigen Anzeichen für eine römische Besiedlung von Liébana sprechen: in den Ortschaften Bores und Villaverde am Fuße des Puerto de San Glorio wurde jeweils eine römische Stele entdeckt.

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Küstenweg

Der traditionelle Weg, der von der Küste nach Liébana führte, beginnt in der Nähe von San Vicente de la Barquera und führt durch das Flussgebiet des Nansa und das Lamasón-Tal. Von dort aus gab es zwei Möglichkeiten für den weiteren Weg: einerseits über den Bergpass Collado de Pasaneu in das Bedoya-Tal und andererseits über den Bergpass Collado de Arceón nach Lebeña. Nachdem sich beide Pfade in Castro Urdiales wieder vereint haben, verläuft die Route, deren Verlauf von alten Klöstern und Kirchen markiert wird, entlang des Flusses Deva bis nach Potes.

Asturische Route

Diese Route ist aufgrund der Notwendigkeit der Überquerung des Bergmassivs Picos de Europa die schwierigste aller Optionen. Der Zugang in die Berge erfolgte über den Gemeindebezirk Cabrales und den Anstieg von Las Arenas über die Straße von Caoru bis nach Sotres. Von dort aus gab es zwei Möglichkeiten: man konnte dem Verlauf des Flusses Duje bis zum Bergpass Puertos de Áliva folgen und anschließend nach Espinama absteigen oder aber die östlichen Picos de Europa auf der Nordseite bis zur Ortschaft Bejes umgeben, um über den Bergpass Collado Pelea nach Cabañes und über Pendes und die Wallfahrtskirche San Francisco bis nach Potes zu gelangen.

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Romanische Route entlang des Besaya

Wege durch das Hinterland und Anschluss an den Camino Francés

Mit dem Aufschwung des Camino Francés, der durch Kastilien nach Santiago führt, entstanden unzählige Routen, die Kantabrien über die Küste oder über das Hinterland mit dem Hauptweg verbanden. Unter Einbeziehung der verschiedenen Bergpässe (Los Tornos, Palombera etc.) wurden Jakobswege in die Meseta (das kastilische Hochland) sowie in die Provinzen Burgos und Palencia eingerichtet, um den großen Strom an europäischen Pilgern anzusprechen, die bislang den klassischen Weg durch Kastilien und entlang der dortigen bedeutenden Klöster und Kathedralen genommen hatten.

Eine der ältesten Routen von der Meseta zur Küste ist die Römerstraße, die zu großen Teilen parallel zum Fluss Besaya verläuft, die Berge über Hoces de Bárcena überwindet und in Portus Blendium – dem heutigen Suances – das Meer erreicht.

In ihrer neuen Funktion als Verbindung zwischen Kantabrien und dem Jakobsweg beginnt die Route in Santander und Santillana del Mar, verläuft über Torrelavega und entlang des Besaya über die alte Römerstraße. Sie durchkreuzt Orte in Kantabrien und Palencia mit bedeutenden romanischen Bauwerken und einem reichen historischen Erbe, bis sie in Carrión de los Condes in den Hauptweg mündet.

In der Region Kantabrien sind entlang dieser Route folgende Sehenswürdigkeiten hervorzuheben: die Stiftskirche Santa Juliana in Santillana del Mar, die Kirche Santa María de Yermo und das mittelalterliche Bauensemble in Cartes, die archäologischen Überreste der Römerstraße in Bárcena de Pie de Concha und Molledo, die romanischen Kirchen in La Serna, Silió und San Martín de Quevedo, die römische Fundstätte Julióbriga in Retortillo in der Nähe von Reinosa und an der Grenze der Provinz die künstlerisch besonders wertvolle romanische Stiftskirche San Pedro in Cervatos.

Aufgrund der langen Tradition dieser Route, ihres Reichtums an Denkmälern und der beeindruckenden umgebenden Landschaften sind Initiativen entstanden, die die Anerkennung dieses Weges als offizielle Route anstreben. Eine solche Kandidatur wird momentan von den zuständigen Kulturbeauftragten der Regierung von Kantabrien ins Auge gefasst.

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JUGENDHERBERGEN

• Castro Urdiales • 16 Betten • 942 87 15 12 • Polizei: 942 86 12 94 • Islares •18 Betten • 671 99 58 70 • Tourismus-Zentrale: 942 87 15 12 • Guriezo • El Pontarrón • 18 Betten • 942 85 00 61 • Liendo (Barrio Hazas) • 10 Betten • 650 867 193 / 942 64 30 07 • Colindres •18 Betten • 942 68 18 20 • Laredo • El Buen Pastor • 20 (Doppelbetten), 8 Frühstück • 942 60 62 88• Laredo • La Trinidad • 6 Betten • 942 60 61 41 • Santoña • Albergue Juvenil • 12 Betten • 942 66 20 08 • Gama (Bárcena de Cicero) • 14 Betten • 942 64 20 65 • Güemes • El Cagigal • 40 Betten • 942 62 11 22 • El Astillero • Nuestra Señora de Muslera • 14 Betten • 696 27 12 58 • 691 88 28 56• Cabárceno • Ayuntamiento de Penagos • 24 Betten • 635 07 03 71 • Santander • Santos Mártires • 20 Betten • 942 21 97 47 • Polanco • El Regato de las Anguilas • 6 Betten • 942 82 40 28 • Santillana del Mar • Albergue Municipal Jesús Otero • 16 Betten • 942 84 01 98• Cóbreces • Abadía Cisterciense • 24 Betten • 942 72 50 17 • Comillas • La Peña • 20 Betten • 942 72 25 91 • 942 72 02 89 • San Vicente de la Barquera • El Galeón, Convento Claretianos • 45 Betten • 942 71 53 49 • 664 56 88 41 • Serdio (Val de San Vicente) • 16 Betten • 942 71 84 31 • 664 10 80 03• Riaño (Solórzano) (opción ciclista) • 32 Betten • 942 67 63 00 (ayuntamiento)

LIÉBANA SHELTER ROAD

• Cades • Kurz vor der Eröffnung• La Fuente (Lamas n). • 20 Betten • 942 72 7958 • 942 72 78 10 • Cicera • 20 Betten • 679 530 105 • 942 730 964 • Potes • Plaza Mayor • 45 Betten • 942 73 81 26 • Santo Toribio • 38 Betten • 942 73 05 50

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UnqueraSan Vicente

Serdio Santillana del Mar

Comillas

Cóbreces

Polanco

Santander Somo

Somo

Güemes

Astilleros

Penagos Riaño(Solórzano)

GamaColindres

Liendo

Santoña

Santoña

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Guriezo

Laredo

LaredoIslares

Castro-Urdiales

El Haya de Ontón

26 31 24 11

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Astillero Güemes Gama

Orte mit Lodge Road PilgerKüstenroute Main (Across the Bays mit dem Boot )Option Land (umliegenden Buchten zu Fuß)Andere Alternativen (Radfahrer, Tourismus, etc.)Limit Autonomy

Unquera Serdio S. Vicente Comillas Cóbreces Santillana Polanco Santander Güemes Colindres Liendo Guriezo Islares Castro

4 9

3

10 7 12 9 12 9 28 13 19 13 12 5 9 23

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EINRICHTUNGEN VON CANTUR

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Die wichtigsten touristischen Einrichtungen Kantabriens (u.  a. der Cabárceno-Naturpark, die Seilbahn „Fuente Dé“ und die Ski- und Bergstation Alto Campóo) werden vom öffentlichen Unternehmen Cantur S.A. (Kantabrische Gesellschaft für Tourismusförderung) verwaltet, das dem Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport der Regierung von Kantabrien untersteht.

Kantabrien ist eine Region voller Kontraste, die alle Sinne begeistert. Und Cantur bietet dem Besucher hervorragende Einrichtungen, um Natur, Tierwelt, Wintersport, Golf und Gastronomie in vollen Zügen zu genießen.

Die Gesellschaft ermöglicht eine Reise vom Nationalpark Picos de Europa – auf den die Seilbahn Fuente Dé hinaufführt und wo das Hotel Refugio de Áliva zum Übernachten einlädt – bis zur Mündung des Flusses Pas an einem herrlichen Golfplatz. Den Landkreis Campóo kann man an der Mündung des Ebro, im Restaurant Fontibre, auf dem Golfplatz Nestares und an der Ski- und Bergstation Alto Campóo erleben.

Bergabwärts liegt im Pisueña-Tal der Cabárceno-Naturpark, ein einzigartiges Beispiel für die respektvolle Behandlung der Tier- und Pflanzenwelt. Oben über der Bucht von Santander erhebt sich vor dem Hintergrund

des Berges Llen der Aussichtspunkt Peña Cabarga, der einen atemberaubenden Blick auf die kantabrische Hauptstadt und die Küste bietet.

Cantur betreibt ein Info-Telefon (Infocantur: 902 210 112) und eine Webseite, auf der die Benutzer alle angebotenen Dienstleistungen einsehen können (www.cantur.com).

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Seilbahn „Fuente Dé“

Sehen, Hören und Riechen sind die Sinne, die im Bergmassiv Picos de Europa zuerst angeregt werden. Die über 2.600 Meter hohe Kantabrische Kordillere beeindruckt den Besucher, der sich unten im Tal beim Anblick der Berge klein und unbedeutend vorkommt. Das Gehör wird vom Rauschen der Stille überrascht, und der Geruchssinn wird vom Duft nach Bergen, Kastanien, Eichen, Nussbäumen und Haselnusssträuchern geweckt.

Neben dem Aufstieg im Quad oder zu Fuß bietet Kantabrien eine weitere attraktive Möglichkeit, das Bergmassiv Picos de Europa zu erleben: die Seilbahn „Fuente Dé“, die einen Höhenunterschied von 750 Metern bewältigt, bringt die Reisenden auf 1.850 m Höhe. Auf dem Gipfel angekommen kann man sich beim Wandern, Klettern oder Skibergsteigen verausgaben und im Hotel Refugio de Áliva, das vier Kilometer von der Bergstation der Seilbahn inmitten der Berge gelegen ist, übernachten.

Die Gegend wartet mit einer vielfältigen Natur und einer köstlichen Gastronomie auf. Hier findet man erstklassige Restaurants und Gasthäuser, in denen typische Produkte und Spezialitäten serviert werden, und kann zu Fuß, mit

dem Fahrrad oder zu Pferd herrliche Flecken, Pfade und Wege entdecken.

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Ski- und Bergstation Alto Campóo

Der Landkreis Campóo Los Valles ist der südlichste Landkreis Kantabriens, der mit einem der großen Kontraste dieser Region aufwartet. Diese Gegend, die trockener und karger anmutet als der nördliche Teil Kantabriens, erwartet Wintersportfans in der kalten Jahreszeit mit ca. 28 Pistenkilometern zum Skifahren und Snowboarden an der Ski- und Bergstation Alto Campóo.

Hier trifft man vor allem auf Skifahrer aus Kantabrien – oftmals dieselben Sportler, die im Sommer an den Küsten surfen – sowie aus dem Baskenland, Asturien und Kastilien-León.

Die Ski- und Bergstation Alto Campóo befindet sich in der Kantabrischen Kordillere in ca. 90 km Entfernung von Santander, ganz in der Nähe von Reinosa, auf einer Höhe zwischen 1.650 und 2.125 Metern. Zur Verfügung stehen 23 Skipisten (10 rote, 9 blaue und 4 grüne Pisten) sowie über 3  km Ziehwege, eine Langlaufstrecke und einen Snowpark. Insgesamt warten ca. 28 km an Pisten und Einrichtungen auf die Besucher. Zwei der Pisten sind für die Austragung von Wettkämpfen zugelassen. Die Ski- und Bergstation wartet mit 5 Sesselliften und 8 Schleppliften mit einer Kapazität von insgesamt 13.100 Personen/Stunde auf. Außerdem gibt es einen Spielbereich für Kinder, Skischulen, Restaurants, Cafeterias usw.

Im Dezember 2008 wurde an der Ski- und Bergstation Alto Campóo der beste Snowpark der kantabrischen Kordillere eingeweiht. Er verfügt über sechs Kicker der Schwierigkeitsgrade Grün, Blau und Rot (ab 1,5 m Höhenunterschied für Anfänger bis zu 12 m für Experten), einen Step-Up-Sprung, zwei Rails, eine Down-Box,

eine gerade Box und eine Up-Down-Box, welche 4 bis 8 m hoch sind.

Auf der Webseite www.altoCampóo.com finden Wintersportfans weitere Informationen, Neuigkeiten, den Schneebericht und vier Webcams, die Aufschluss über den Zustand der Pisten geben.

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Golfplätze

Im Landkreis Campóo befindet sich ein weiterer symbolträchtiger Ort, auf den die Kantabrer besonders stolz sind: die Quelle des Ebro. Nach Spaziergängen am Oberlauf des wasserreichen Flusses, nachdem man sich an den üppigen grünen Bäumen erfreut und die Stille der Umgebung genossen hat, kann man im Restaurant Fontibre traditionelle Gerichte kosten und sich auf dem nur wenige Kilometer entfernten 18-Loch-Golfplatz Nestares verausgaben.

Cantur erwartet den Besucher mit zwei Golfplätzen, dem Golfcourt Nestares am Fuße der Bergstation Alto Campóo und dem Golfplatz Abra del Pas in der Nähe der Mündung des Flusses Pas. Beide Anlagen zeichnen sich durch ihre herrliche natürliche Umgebung und ihre moderne Ausstattung aus.

Nestares ist eine vielseitige, technisch äußerst interessante Anlage mit 18 Löchern und Par 72. Auf diesem Platz, der sowohl für Fortgeschrittene als auch für Anfänger ideal geeignet ist, wurden die natürlichen Bedingungen optimal ausgenutzt.

Der Golfplatz Abra del Pas ist nur 15 km von Santander und 8 km von Torrelavega entfernt und bietet eine ausgezeichnete Verkehrsanbindung. Er verfügt über 15 Löcher und hat Par 68, wobei das Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport eine Erweiterung zum 18-Loch-Platz plant.

Beide Anlagen – Nestares und Abra del Pas – bieten Übungsareale, Approach-Bereiche, Bunker, Putting Green, Umkleideräume, Restaurant-Cafeteria, Materialverleih und Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene.

Cabárceno-Naturpark

Der Cabárceno-Naturpark lädt dazu ein, sich inmitten der Natur zu verlieren, sich zwischen ockerfarbenen Felsen, die einer Mondlandschaft gleichen, treiben zu lassen. Dies ist jedoch nur eine, wenn auch vielleicht die auffälligste,

Facette dieser Karstlandschaft, die den Besucher beim ersten Anblick ergreift. Anschließend überrascht der Naturpark mit 114 Spezies und ca. eintausend in großen Freigehegen lebenden Tieren sowie einem großen Respekt gegenüber der Umwelt, da Tier- und Pflanzenwelt hier bestens gepflegt und geschützt werden. Aufgrund dieser Vorzüge zählt der Park jährlich um die 600.000 Besucher.

Das 750 Hektar große Gelände kann mit dem Bus, per Quad oder mit dem Pkw erkundet werden. Im Park können die Besucher Ausstellungen ansehen, an Umwelt-Workshops teilnehmen, wandern und zwischendurch in einem der Cafés und Restaurants oder an einem Aussichtspunkt eine Pause einlegen.

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Neben dem touristischen Angebot für die Besucher spielen im Cabárceno-Naturpark auch die Forschungsarbeit und der Einsatz für bedrohte Tierarten eine wichtige Rolle. Die Forschung mit dem Ziel der Arterhaltung ist eine der Prioritäten des Naturparks, der in diesem Bereich mit wissenschaftlichen und universitären Einrichtungen aus Spanien und ganz Europa zusammenarbeitet. Die Erforschung des Verhaltens des afrikanischen Elefanten und diverse Programme zur Vermehrung bedrohter Tierarten – europäischer Wisent, Tiger, Breitmaulnashorn, Braunbär usw. –

gehören zu den wichtigsten Tätigkeiten des Parks, der große Erfolge verzeichnet: der Cabárceno-Naturpark gehört zu den wenigen Einrichtungen in Europa, in denen sich sämtliche Tierarten auf natürliche Weise fortpflanzen.

Ferner wartet der Naturpark mit dem größten Gorillagehege in Spanien und einem der größten in Europa auf. Im April 2007 hieß man hier zwei neue Bewohner willkommen: Nadia und Nicky, zwei Exemplare der Spezies Gorilla Gorilla, die aus dem Madrider Zoo stammen.

„Camera Obscura“ aus der Anhöhe Peña Cabarga

Die Kantabrer nennen diese Anhöhe, die sich im Süden der Bucht von Santander auf einer Höhe von 569 m über dem Meeresspiegel erhebt, Peña Cabarga, obwohl der Aussichtspunkt auf dem Berg Pico Llen gelegen ist.

Das Bergmassiv Peña Cabarga, das bereits aus vielen Kilometern Entfernung sichtbar ist, ist einer der schönsten Aussichtpunkte in Kantabrien, der dem Besucher einen wunderschönen Blick auf die Bucht von Santander, die Kantabrische Kordillere sowie auf die Ausläufer der Gegend in Richtung Osten und Westen bietet.

Um den Aussichtspunkt zu beleben und ihm die verdiente Bedeutung zu verleihen, hat die kantabrische Regierung auf dem Berg eine „Camera Obscura“ eingerichtet, die für einen explosiven Anstieg der Besucherzahlen gesorgt hat.

Der Pico Llen ist Teil eines Naturparks mit einer Fläche von 2.588 Hektar, die sich über die Gemeindebezirke Liérganes, Medio Cudeyo, Penagos und Villaescusa erstrecken. Seit 1968 wird die Silhouette der Gebirgskette vom Denkmal zu Ehren der Indios und der Kantabrischen Marine, das im Allgemeinen unter dem Namen El Pirulí bekannt ist, gekrönt.

Die 23 m² große „Camera Obscura“ steht auf der ersten Plattform des Aussichtspunktes und überrascht die Besucher – ohne Sicht nach außen und dank eines optischen Systems – mit einem dreidimensionalen, bewegten Blick auf die Umgebung in Echtzeit. Die begehbare Lochkamera, die es in ähnlicher Form z. B. in Cádiz und Edinburgh gibt, ist seit ihrer Einweihung im April 2007 mit Tausenden von Besuchern ein voller Erfolg für Kantabrien.

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LANDKREISE UND ORTSCHAFTEN

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In Kantabrien gibt es eine große Anzahl wunderschöner, idyllischer Orte. Die meisten Besucher jedoch zählt die moderne und kosmopolitische Stadt Santander, die Hauptstadt der autonomen Region, in der rund 200.000 Einwohner leben und die an einer der schönsten Buchten der Welt gelegen ist.

Santander ist eine in vielerlei Hinsicht ideale Stadt, die Touristen anzieht und besonders im Sommer ein attraktives Ambiente und stets ein vergnügliches Nachtleben bietet. Die Stadt wartet nicht nur mit einem umfassenden und abwechslungsreichen kulturellen Angebot auf, sondern lockt auch mit zahlreichen beeindruckenden Naturlandschaften wie dem Mataleñas-Park und der Parkanlage auf der Magdalena-Halbinsel sowie mit geschichtsträchtigen Orten mit besonderem Charme wie El Sardinero, dem Paseo de Pereda und Castelar, die als historisch-künstlerisches Ensemble unter Denkmalschutz stehen.

Unzählige Sommerurlauber zieht es an die herrlichen Strände der Stadt, unter denen vor allem die Strände El Sardinero, La Magdalena und La Virgen del Mar hervorzuheben sind. Ihre günstige geografische Lage ganz in der Nähe des Cabárceno-Naturparks und mit hervorragenden Verkehrswegen in das Landesinnere macht die Stadt zum touristischen Zentrum der gesamten Region.

Zu den Küstenorten, die stets einen Besuch wert sind, gehören San Vicente de la Barquera, Comillas, Suances, Miengo, Liencres, Pedreña, Ajo, Noja, Isla, Santoña, Laredo und Castro Urdiales.

Auch im Landesinneren wird der Besucher Kantabriens von herrlichen Landkreisen und Dörfern erwartet, zu denen Santillana del Mar, der Landkreis Liébana und sein Hauptort Potes, Ucieda, Cabuérniga, Ruente, Bárcena Mayor, Los Tojos, der Landkreis Campóo, Valderredible, San Roque de Río Miera, Liérganes, Ampuero, Arredondo und Soba zählen.

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LÄNDLICHER TOURISMUS

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Für die Liebhaber des ländlichen Tourismus ist Kantabrien ein ideales Reiseziel, um sich inmitten der Natur zu erholen. Die Region, die im Bereich Ländlicher Tourismus eines der beliebtesten Urlaubziele der Spanier ist, hält eine breite Palette mit mehr als 500 über ganz Kantabrien verstreuten Fremdenverkehrsbetrieben bereit. Innerhalb dieses Angebots ist insbesondere die Initiative Club de Calidad Cantabria Infinita hervorzuheben, die 54 charmante alte Villen, Paläste, Pensionen und Hotels umfasst.

Da aufgrund seiner natürlichen Abgrenzung unzählige, bis heute bestehende kleine Dörfer zwischen Tälern und Bergen, nah am Meer oder am Ufer wasserreicher Flüsse entstanden

sind, ist Kantabrien für diese Art von Tourismus geradezu prädestiniert und bietet von der Küste bis in die Berge großartige Möglichkeiten, um Natur, Sport, Kultur und Gastronomie zu verbinden. Eine attraktive Kombination für alle, die in ihrem Urlaub Ruhe suchen und Tradition erleben möchten.

An der Entwicklung dieses Tourismusmodells arbeitet eine neue Generation von Unternehmern im Hotel- und Gaststättengewerbe, die sich für die Konsolidierung eines hochwertigen Angebotes engagieren, welches auf die Anforderungen von Reisenden abgestimmt ist, die sich echte Urlaubsalternativen wünschen. Zwar sind die Landkreise Liébana und Saja-Nansa weiterhin die bedeutendsten Gegenden für den ländlichen Tourismus in Kantabrien, doch auch Küstenregionen und andere Gebiete im Hinterland (Campóo, Asón, Pas usw.) erleben derzeit eine Entwicklung ländlicher Urlaubsmöglichkeiten, was ein kontinuierlich wachsendes Angebot an entsprechenden Unterkünften zur Folge hat.

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INTERNATIONALES ZENTRUM FÜR SPANISCHE HOCHSCHULSTUDIEN IN COMILLAS

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Der Küstenort Comillas, der für sein herausragendes modernistisches Bauensemble bekannt ist, beherbergt ein besonders ehrgeiziges Kulturprojekt: das Internationale Zentrum für Spanische Hochschulstudien (Centro Internacional de Estudios Superiores del Español, CIESE), das ein Bezugspunkt für die Erforschung und Verbreitung der spanischen Sprache werden soll.

Dieses Zentrum, das zum Ziel hat, die spanische Sprache und Kultur zu verbreiten und zu lehren, wird in Kürze eröffnet. Es wird ein erstklassiges Lehrangebot bereithalten, das neben akademischen Studienangeboten und Forschungsprogrammen auch spezielle Fortbildungskurse aus den Bereichen Sprache, Wissenschaft, Berufs- und Unternehmenspraxis auf Spanisch sowie die Anwendung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien umfasst.

Die von der Stiftung Fundación Comillas geleitete und verwaltete Einrichtung wird unterstützt von der Regierung von Kantabrien, von der spanischen Staatsregierung sowie von Unternehmen und privaten Institutionen, unter anderem vom Konzern Grupo Santander über die Universität von Kantabrien und die Internationale Universität Menéndez Pelayo bis hin zum Instituto Cervantes.

Das Zentrum, das sich in der altehrwürdigen Erzbischöflichen Universität von Comillas befindet (einem einzigartigen, vom katalanischen Architekten Joan Martorell y Montéis (1833-1906) entworfenen und von Lluís Doménech i Montaner (1850-1923) vollendeten Gebäude, dessen Restaurierung in der ersten Bauphase eine Investition von 32 Millionen Euro bedeutete), wird den regulären Lehrbetrieb im September 2010 aufnehmen und ab 2011 den Studiengang Hispanische Studien anbieten. Derzeit werden bereits diverse Fortbildungsprogramme für Spanischlehrer aus verschiedenen Ländern aller fünf Kontinente erarbeitet und Kurse, Seminare sowie Konferenzen auf höchstem akademischem Niveau abgehalten, an denen renommierte Experten und Hispanisten teilnehmen.

Parallel dazu wird 2012 das erste Studienjahr der United World Colleges beginnen, da Comillas außerdem als ein Sitz dieser Einrichtung ausgewählt wurde.

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CLUB DE CALIDADCANTABRIA INFINITA

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Das Gewöhnliche zu etwas Besonderem machen – das ist die Philosophie, die hinter dem Service und den Angeboten der 54 Unterkünfte und 47 Restaurants steht, welche dem Club de Calidad Cantabria Infinita angehören. Diese vom Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport der Regierung von Kantabrien geförderte Initiative spiegelt die Vorzüge wider, die die Region ihren Besuchern bietet: Qualität und köstliche kulinarische Genüsse, begleitet von privilegierten Umgebungen und wunderschönen grün-blauen Landschaften, die zum Entspannen und Genießen einladen. Bei diesem Angebot im Bereich Ländlicher Tourismus und Gastronomie wird Wert auf

jedes einzelne Detail gelegt.

Die zahlreichen bemerkenswerten Gebäude in den ländlichen Gegenden der Region haben im Laufe der vergangenen Jahre die Entstehung einer Vielzahl von charmanten Unterkünften begünstigt, die mit einer begrenzten Zimmeranzahl und einem zusätzlichen Angebot an Aktivitäten und Entspannung auf die derzeitigen Trends in der Freizeitgestaltung reagieren.

Die Initiative Club de Calidad Cantabria Infinita steht für einen hochwertigen ländlichen Tourismus und umfasst eine erlesene Gruppe von 54 kleinen Betrieben, die allesamt inmitten der Natur bzw. in ländlichen Gebieten gelegen sind, in traditioneller oder einzigartiger Bauweise errichtet wurden und die ihre erstklassigen Dienstleistungen mit gepflegten Einrichtungen und Angeboten abrunden, die auf die Bedürfnisse der anspruchsvollsten Kunden abgestimmt sind.

Die Einrichtungen – alte Villen, Gasthöfe und Hotels – sind modern ausgestattet und garantieren hervorragenden Service. Sie sind über die gesamte Region verstreut und ermöglichen es dem Besucher daher, in verschiedenen Unterkünften Kantabrien in

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seiner ganzen Vielfalt kennen zu lernen. An der Küste, im Hinterland oder in der Nähe geschichtsträchtiger Dörfer und Ortschaften kann man in diesen Einrichtungen seiner Fantasie freien Lauf lassen und die Gefühle nachempfinden, welche die Bewohner der ehemaligen Paläste und Herrenhäuser, die in außergewöhnliche Unterkünfte verwandelt wurden, möglicherweise erlebten.

Tradition und Innovation imBereich Gastronomie

Nach dem Beispiel des Club de Calidad Cantabria

Infinita für Hotels, Gasthöfe und Herrenhäuser wurde 2005 der Club de Calidad für Restaurants mit 31 Betrieben gegründet, der mittlerweile 47 Mitglieder zählt. Aspekte wie Dienstleistungen, Ausstattung, Speisekarte, Geschirr und Gestaltung wurden bei der Schaffung dieser erlesenen Restaurantvereinigung berücksichtigt, welche die verbreitete Meinung, in Nordspanien könne man am besten essen, mehr als bestätigt.

Die der Initiative angehörenden Restaurants laden die anspruchsvollsten Gaumen ein, bei ihrer Entdeckungsreise durch die kantabrischen Täler und Landkreise die köstlichen traditionellen Gerichte zu genießen oder sich von der Nouvelle Cuisine überraschen zu lassen.

Der Ruhm der regionalen Küche, die als eine der besten Küchen Spaniens gilt und einer der Hauptanziehungspunkte für Besucher ist, hat Kantabrien seinen verdienten Spitzenplatz unter den Urlaubszielen eingebracht. Die kantabrische Gastronomie, die es versteht, Tradition und Kultur mit Innovation und Moderne zu verbinden, und im Club de Calidad die

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besten Köche und Speisekarten vereint, ist die beste Visitenkarte dieser Region.

Wissen und Kochkunst verwandeln sich in die Aromen einer Gastronomie, die sich durch die Vielfalt ihrer Speisen, die außergewöhnliche Qualität der verwendeten Zutaten und eine meisterhafte Zubereitung auszeichnet.

Das Meer und die Felder beliefern die Köche dieser 47 Restaurants mit erstklassigen Waren, dank derer die kantabrische Küche in ganz Spanien berühmt ist.

Schmackhafter Fisch, köstliche Meeresfrüchte, erstklassige Fleischgerichte und Käse mit Herkunftsbezeichnung bilden die Grundlage der regionalen Küche und stellen einen bedeutenden Bestandteil der Speisekarten der Qualitätsinitiative dar. Zu den Spezialitäten gehören unter anderem der Eintopf nach Art von Santander (Cocido montañés), Sardellen aus Santoña und natürlich die typischen Desserts und Süßspeisen, wie z.  B. das

Biskuitgebäck Sobao und die so genannte Quesada, eine Art Käsetorte.

Dies alles wird gewürzt mit einem exzellenten Service und garniert mit Räumlichkeiten, die traditionelle wie auch avantgardistische Vorlieben berücksichtigen, sowie mit typischen Spezialitäten oder eigens kreierten Gerichten – und in jedem Falle natürlich mit bester Qualität.

Weitere Informationen über die Initiative Club de Calidad Cantabria Infinita unter: www.calidadcantabria.com.

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SPORT- UND ABENTEUERTOURISMUS

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Kantabrien ist das ideale Reiseziel für alle Liebhaber von Sport und Abenteuer. Die einzigartige Natur der Region bietet vortreffliche natürliche Voraussetzungen und stets die besten Bedingungen für die Ausübung der verschiedensten Sportarten und Aktivitäten im Bereich Aktivtourismus. Die kantabrische Landschaft mit einem langen Küstenstreifen, steilen Berghängen, wasserreichen Flüssen und einem beeindruckenden Paradies unter der Erde macht diese Region zum perfekten Urlaubsziel für alle Fans von Abenteuersport, die sich bei Kanutouren, Rafting, Paragliding, Höhlenforschung, Wanderungen, Ausflügen zu Pferd oder in Geländewagen, Wasserski, beim Abseilen in Schluchten, Bungee-Springen usw. vergnügen können.

Der lange Küstenstreifen Kantabriens lockt viele Besucher in die Region, die ihren Aufenthalt nutzen, um sich der Ausübung vielfältiger Wassersportarten wie Segeln, Windsurfen, Wellenreiten, Rudern, Wasserski etc. zu widmen.

Die Flussfischerei ist ebenfalls einer der wichtigen Anziehungspunkte für alle, die gerne am und im Wasser aktiv sind. Die Flussgebiete Kantabriens erstrecken sich auf einer Fläche von 3.000 Quadratkilometern und hinzu kommen die Verläufe der Flüsse Deva und Ebro, die die Region durchfließen. In allen Flüssen der autonomen Region Kantabrien sind Fanggründe (insgesamt ca. 50) zum Angeln der zwei charakteristischsten Fische – Forelle und Lachs – ausgewiesen. Außerdem sind in den Wassern Kantabriens auch Barben, Wolfsbarsche, Flundern, Aale, Krebse und viele mehr beheimatet.

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Kantabrien ist nicht nur die Heimatregion des erfolgreichsten spanischen Golfprofis aller Zeiten, Severiano Ballesteros, sondern bietet den Liebhabern dieses Sports auch hervorragende orografische und klimatische Gegebenheiten. Beide Umstände tragen dazu bei, dass immer mehr Golf-Fans die Region besuchen.

Der Golf-Tourismus ist ein weiterer Teil des breit gefächerten touristischen Angebots, das die autonome Region für Besucher bereithält. Kantabrien verfügt über optimale klimatische und orografische Bedingungen für die Ausübung des Golfsports, da die Temperaturen stets sehr angenehm für Freizeitbeschäftigungen unter freiem Himmel sind und die derzeit bestehenden Golfplätze in einzigartigen natürlichen Umgebungen gelegen sind – in der Nähe der Küste, inmitten von herrlichen Landschaften und nicht weit entfernt von Urlaubsorten mit touristischen Infrastrukturen.

In Kantabrien gibt es momentan neun Golfplätze: acht liegen an der Küste der autonomen Region, ein Court befindet sich im Hinterland. Alle Golfplätze zeichnen sich dadurch aus, dass in ihrer Umgebung jeweils ein bedeutendes kulturelles und gastronomisches Erbe zu finden ist und die unzähligen kantabrischen Strände schnell zu erreichen sind.

Zwei der Golfplätze – Nestares und Abra del Pas – werden über die Kantabrische Gesellschaft für Tourismusförderung (Cantur) vom Ministerium für Kultur, Tourismus und Sport der Regierung von Kantabrien verwaltet und stehen allen Interessierten offen, die sich am Golfsport ausprobieren möchten und nicht Mitglied eines Golfclubs sind.

Allen Wintersportfans, die sich beim Ski- oder Snowboardfahren verausgaben möchten, bietet

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Kantabrien die Ski- und Bergstation Alto Campóo in der Nähe von Reinosa – eine perfekt ausgestattete Bergstation für die Ausübung von Sport im Schnee, die inmitten von über 2000 Metern hohen Bergen liegt. Sie befindet sich am geografischen Scheitel des Tals von Campóo, 24 km von Reinosa und 95 km von Santander entfernt, und bietet hervorragende Einrichtungen für den Wintersport, moderne und komfortable Verkehrsanbindungen sowie eine unvergleichlich schöne Landschaft.

Die Ski- und Bergstation Alto Campóo und ihr Einzugsbereich warten mit modernen Freizeiteinrichtungen und Dienstleistungen auf, unter denen das erst kürzlich eröffnete Mehrzweckgebäude am Fuße der Pisten hervorzuheben ist. Der moderne Bau mit Glasfassade verfügt über einen Telekommunikationsturm mit einer Webcam, eine mit dem Pistenbereich verbundene Lautsprecheranlage, eine digitale Wetterstation, ADSL-Internetverbindung, Aufenthaltsbereiche für die Skifahrer bei schlechtem Wetter, Kundenservice, einen Kinderbereich, Toiletten, Schließfächer, Selbstbedienungsautomaten, Cafeterias, Geschäfte, Ski-Service, Skipass-Automaten zur Verringerung der Wartezeit an der Kasse etc.

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SCHIFFSTOURISMUS

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Einige der Küstenorte Kantabriens verfügen über attraktive Yachthäfen. Zu den derzeit bedeutendsten dieser Orte gehören Castro Urdiales, Laredo, Colindres, Santoña, Suances, Comillas und San Vicente de la Barquera, doch nicht zu vergessen ist, dass die Stadt Santander in dieser Hinsicht das Aushängeschild der Region und wie auch Santoña einer der zwei größten natürlichen Häfen Nordspaniens ist.

Hunderte von Freizeitbooten, vor allem Segelschiffe, kommen Jahr für Jahr – mehrheitlich aus Frankreich und England – an die attraktive Küste Kantabriens. Da am Kantabrischen Meer nur äußerst selten Windstille herrscht und die Küste somit ideale Bedingungen für den Segelsport bietet, werden ganzjährig Regatten veranstaltet.

Kantabrien mit seiner großen Flotte von ansässigen Segelschiffen ist eine regelrechte Kaderschmiede für Top-Segler, die Erfolge bei spanischen, internationalen und olympischen Wettbewerben vorweisen können. In der Region gibt es mehrere Segelschulen, in denen das ganze Jahr über Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene bei entsprechend ausgebildeten Segellehrern belegt werden können.

Das Príncipe-Felipe-Segelleistungszentrum (Centro de Alto Rendimiento C.A.R.) in Santander dient derzeit als Trainings- und Vorbereitungsbasis für das spanische Olympia-Segel-Team.

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Yachthäfen

Aufgrund ihrer hervorragenden orografischen Gegebenheiten bietet sich die kantabrische Küste als Standort für Fischerei- und Yachthäfen an, welche praktisch das ganze Jahr über die Fischerei sowie den Segel- und im Allgemeinen den Wassersport ermöglichen.

Dank ihrer einzigartigen Eigenschaften laden die kantabrischen Buchten, in denen einige der wichtigsten Yachthäfen gelegen sind, zu beinahe allen Jahreszeiten zum Vergnügen auf und im Wasser ein. In der Bucht von Santander und der Bucht von Laredo-Santoña fahren tagtäglich Segel- und Motorboote auf das Meer hinaus.

Im Folgenden werden die wichtigsten Yachthäfen von Osten nach Westen aufgeführt:

Castro Urdiales: Dieser Yachthafen ist gegenüber dem Yachtclub des Ortes und neben dem idyllischen kleinen Fischereihafen gelegen. Er verfügt über Anlegestellen für über 100 Boote und einen leichten Zugang. In diesem 15 Seemeilen von Bilbao entfernten Hafen, der mit einem Schutzdamm für Segel- und Motorboote aufwartet, bietet der Yachtclub einen Service für die Überführung von Booten.

Laredo: Der Yachthafen liegt direkt an der Spitze des herrlichen Salvé-Strandes in 2  km Entfernung vom historischen Ortskern von Laredo. Zu den Leistungen und Einrichtungen des Yachtclubs gehören Kräne zum Heben der Boote, ein Überwinterungsdienst und großzügige Hallen. Dank seiner besonderen Gegebenheiten ist dieser Hafen das ganze Jahr über für die Ausübung von Segel- und Wassersport geeignet. Der Yachtclub ist ganzjährig geöffnet.

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Santoña: Der Yachthafen dieses idyllischen Fischerdorfs bietet an Landungsstegen in einem ideal geschützten Hafenbecken Liegeplätze für 100 Boote.

Marina de Pedreña: Der attraktive Hafen Marina de Pedreña liegt in der gleichnamigen Ortschaft im Süden der Bucht von Santander, gegenüber dem renommierten Golfclub von Pedreña. Er bietet Anlegestellen für über 120 Boote bis12 Meter Kiellänge, einen Überwinterungsdienst, große Hallen und ein Clubhaus mit umfassenden Dienstleistungen für Boote und Besatzung.

Marina del Cantábrico: Der bedeutendste Yachthafen am Kantabrischen Meer liegt im Südwesten der Bucht von Santander und verfügt über Anlegestellen für über 500 Boote mit unbegrenzter Kiellänge. Er bietet Travellift, Überwinterungsdienst, Hallen, Kräne, Cafés, Shops und sämtliche Dienstleistungen für Boote und Besatzung. Die Einrichtungen befinden sich in der Nähe des Flughafens Santander und der Schnellstraße Autovía del Cantábrico.

Puerto Chico: Der Yachthafen Puerto Chico, der mitten im Stadtzentrum in einem der attraktivsten Viertel von Santander gelegen ist, gehört zweifelsohne zu den bekanntesten Yachthäfen Spaniens, da er erfolgreiche Teilnehmer an olympischen Regatten wie z. B. Gorostegui, Abascal, Piris oder López-Vázquez hervorgebracht hat. Er verfügt über Liegeplätze für mehr als 300 Segel- und Motorboote und Bereiche für die Überwinterung von kleineren Segelbooten.

Auch in anderen Ortschaften wie Suances, Comillas oder San Vicente de la Barquera, in denen bedeutende Fischereihäfen gelegen sind, finden sich Anlegestellen für Segel- und Motorboote. Die Regierung von Kantabrien entwickelt derzeit einen Hafenplan, der die Schaffung moderner Infrastrukturen in den genannten Küstenorten vorsieht.

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Kantabrien, das in seinen grünen Landschaften und seinem kristallklaren Wasser die ganze Schönheit der

Natur bewahrt, wartet mit einem umfassenden Angebot im Bereich Thermaltourismus auf. Ihr besonderer Reichtum an

Thermalquellen bringt der Region, sowohl was die Anzahl der Thermaleinrichtungen als auch was die gesundheitsfördernden Resultate für die Besucher anbelangt, großes Ansehen ein.

In der Region laden sieben traditionelle Thermalbäder und das Thalassotherapie-Zentrum des Hotel Real in Santander die Besucher zu Erholung und Entspannung ein. Besonders erwähnenswert ist, dass die meisten der Thermaleinrichtungen mitten in der Natur oder ganz in der Nähe von Stränden gelegen sind, wodurch die Gäste neben den Thermalbehandlungen auch die zahlreichen anderen

Angebote zur Freizeitgestaltung, mit denen die Umgebung aufwartet, nutzen können.

Thermalbad Alceda

Inmitten des Toranzo-Tals liegt am Ufer des Flusses Pas das Thermalbad Alceda in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das den Charme der alten Zeit bewahrt. Das Tal wartet mit einem reichen kulturellen Erbe auf – mit zahlreichen erhaltenen Zivilbauten, Palästen und Wallfahrtskirchen sowie prähistorischen Höhlen. Die spektakulären Landschaften und der die Einrichtungen umgebende Park machen das Thermalbad zu einem idealen Ausgangspunkt für Spaziergänge und Wanderungen.

Das schwefelhaltige Wasser der Thermalquelle, die als wasserreichste Europas gilt, eignet sich zur Anwendung unter ärztlicher Aufsicht besonders bei Hautproblemen und Atemwegsbeschwerden, zur Entspannung, für Schönheitsbehandlungen sowie zur Linderung von rheumatischen Leiden und Allergien.

Zu den Leistungen des Thermalbads Alceda zählen unter anderem Heilbäder, Hydromassage, Naturdusche, Nebelbäder, Naseninhalationen, Whirlpool, Sauna, Fango- und Schlammanwendungen, entspannende und therapeutische Massagen sowie Lymphdrainage.

THERMALTOURISMUS

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Thermalbad Corconte

Das Gran Hotel Balneario in Corconte liegt am Fuße des Ebro-Stausees ganz in der Nähe der Provinz Burgos. In der Nähe des mit Quadersteinen im Renaissancestil von Santander errichteten Palais befinden sich die Ortschaft Reinosa, Fontibre (Quelle des Ebro), die Ski- und Bergstation Alto Campóo, die römischen Ruinen von Camesa-Rebolledo und Julióbriga und die Kantabrer-Siedlung von Argüeso.

Die Besucher können sich dem Aktivtourismus und zahlreichen Tätigkeiten wie Ausritten zu Pferd, Wanderungen, Spaziergängen sowie Wasser- und Wintersport widmen.Das chlorid-, natrium- und schwefelhaltige Wasser eignet sich vor allem für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, von Arthritis, Arthrose, Sehnenentzündungen, Muskelverspannungen, Hautproblemen, nervösen Beschwerden wie Stress und Beklemmungen sowie von Krampfadern. Außerdem werden im Thermalbad Corconte Schönheitsbehandlungen für Gesicht und Körper sowie hautstraffende Behandlungen und Schlankheitskuren angeboten. Wird das Thermalwasser getrunken, hilft es bei der Linderung von Nierenbeschwerden, Infektionen der Harnwege und Verdauungsstörungen.

Hotel Balneario La Hermida

Das Hotel, welches im September 2006 seine Tore öffnete, liegt im etwas über 54 km² großen Gemeindebezirk Peñarrubia in der Nähe der beeindruckenden Hermida-Schlucht, der die Einrichtung ihren Namen verdankt.

Mit seiner Wiedereröffnung nahm das Thermalhotel erneut die Geschäftstätigkeit auf, die der Thermalbetrieb bereits seit 1881 ausgeführt hatte. Heute ist die Einrichtung ein erlesenes 4-Sterne-Hotel mit 57 Zimmern auf vier Etagen. Das Thermalbad, das sich über eine Fläche von 2.000 m² erstreckt, ist in drei Bereiche aufgeteilt. Der Nassbereich umfasst 11 Whirlwannen, Sprudelliege, Farbtherapie sowie Algen- und Meerschlammpackungen. Der Freizeitbereich wartet mit einem Fitnessrundkurs, dynamisches Thermalschwimmbecken, Whirlpool, Fünffachdusche, Kneippbecken, Kaltbecken, römischer Therme, Trockensauna, kaltem Sprühregen, Hermida-Bad und einer natürlichen Thermalgrotte auf. Der Trockenbereich umfasst ärztliche Beratung, Physiotherapie, Fitnessraum, Massageräume, Behandlungskabinen und Einrichtungen für die Kolonhydrotherapie.

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Thermalbad Liérganes

In der zum kulturhistorischen Denkmal erklärten Ortschaft Liérganes, in gerade einmal 15 Minuten Entfernung von Santander, liegt das Thermalbad Liérganes. Die Anfang des letzten Jahrhunderts erbaute Einrichtung, zu deren Gästen sogar Könige zählten, ist von einer prächtigen Parkanlage mit hundertjährigen Bäumen umgeben. Die positive Wirkung des Wassers aus den zwei weithin bekannten Thermalquellen ist nachgewiesen.

Das Heilwasser dieses Thermalbades, in dem ca. 30 verschiedene Anwendungen und Behandlungen angeboten werden, trägt zur Linderung von Rheuma, Atemwegsproblemen, Hautleiden und Stress bei. Hier werden Leiden wie z. B. Allergien, Asthma, chronische Bronchitis, Arthrose, Rheuma, ausheilende Frakturen, Schuppenflechte und Akne behandelt. Außerdem werden Anti-Stress-Behandlungen und Programme zur Nikotinentwöhnung angeboten und es stehen zahlreiche Thermalanwendungen zur Verfügung, u.  a. diverse Bäder (z. B. Sprudelbad, Hydromassage, schmerzlinderndes Bad, Aromabad, Milchbad, Dampfbad), Rund- und Wechselduschen, Massagestrahlen, Anwendungen mit Meerschlamm und Fango sowie Algenpackungen. Das umfassende Angebot an Massagen reicht von Ganzkörper-, Teil- und Fußreflexzonenmassage über Lymphdrainage, Gesichts- und Anti-Cellulite-

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Massage bis hin zu Unterwasser- und Schaummassagen.

Viele dieser Leistungen werden auch vom Gästehaus Posada Termal del Sauce angeboten, das nur wenige Meter vom Thermalbad entfernt ist.

Thermalbad Puente Viesgo

Das Thermalbad Puente Viesgo ist in der gleichnamigen Ortschaft im Flussbecken des Pas, in der Nähe von Santander gelegen. Der Ort ist nicht nur für sein Thermalbad, sondern auch durch die dort gelegenen bedeutenden prähistorischen Höhlen bekannt, unter denen besonders El Castillo, Las Monedas, La Pasiega und Chimeneas hervorzuheben sind, die im Juli vergangenen Jahres zusammen mit fünf weiteren kantabrischen Höhlen zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Die kulturell und landschaftlich interessante Umgebung macht Puente Viesgo zum idealen Ort für Erholung und Entspannung.

Das chlorid-, natrium-, bikarbonat- und kalziumhaltige Wasser hilft bei Problemen im Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System, den Atemwegen und dem Bewegungsapparat. Zu den hier behandelten Beschwerden gehören unter anderem Bluthochdruck, Hyperurikämie, Diabetes, Krampfadern, Venenentzündungen und

Herzbeschwerden. Außerdem wirkt das Thermalwasser unterstützend bei der Vorbeutung und Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Atemwegs- und Nervenleiden, Hypersensibilität und Schlafproblemen.

Das Thermalbad Puente Viesgo wartet mit zahlreichen Behandlungen und Dienstleistungen auf, wie z.  B. mit Sprudelbädern, Algenbädern, Bädern mit Salz aus dem Toten Meer sowie Hydromassage. Außerdem werden die neuesten Thermalanwendungen, Massagestrahlen, Thermalsauna, Meerschlamm- und Fangoanwendungen sowie Nebelbäder angeboten. Eine der Neuheiten dieses großen Thermalkomplexes

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ist der Wassertempel, ein über 2.000 m² großes Freizeitschwimmbad, in dem ein Thermalrundgang sowie Schwimmbecken, Wasserfälle, Whirlpools, Gegenstromanlagen etc. zur Verfügung stehen. Auch der Schwebepool gehört zum neuen Angebot für Entspannung und Wellness.

Thermalbad Solares

Das Hotel Balneario de Solares, ein traditionsreiches Haus in Nordspanien, wurde restauriert und im Jahre 2006 als moderne Thermaleinrichtung wiedereröffnet. Die Architektur des schlichten Gebäudes, in dem einige alte Bereiche rekonstruiert wurden, erinnert an die Romantik. Innen ist die Einrichtung gemäß den neuesten Trends in der Bädertherapie mit modernsten Thermalanlagen ausgestattet.

Das Heilwasser des Thermalbades Solares enthält Bikarbonat, Chlorid, Kalzium und Natrium und wird für die Behandlung von Verdauungs-, Stoffwechsel- und Nervenproblemen sowie für harntreibende Anwendungen empfohlen. Die Besucher können zwischen den unterschiedlichsten Bädern, Hydromassage, Duschen, Schlammpackungen, Schönheitsbehandlungen, Pressotherapie und Massagen wählen.

Außerdem steht ein Freizeitbereich mit einem enormen, fast 900 m² großen Thermalschwimmbecken sowie einem Reha- und Fitnessbereich zur Verfügung. Das Aquarium, das teilweise an eine römische Therme erinnert, wartet mit einem Thermalrundgang durch mehrere Räume auf.

Abgerundet wird das umfangreiche Angebot durch ein Thermalbad für Kinder und Räumlichkeiten für die Durchführung der einzelnen Körperbehandlungen.

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Thalassotherapie-Zentrum Hotel Real

Das Thalassotherapie-Zentrum Hotel Real hat seinen Sitz in einem bei Urlaubern sehr beliebten Hotel, das auf der Anhöhe El Sardinero in Santander, ganz in der Nähe des berühmten Magdalena-Palastes gelegen ist und herrliche Ausblicke auf die Bucht von Santander sowie den Strand El Sardinero bietet. Bei der Einrichtung, die neuerdings auch Anwendungen mit Meerwasser im Angebot hat, handelt es sich um das einzige 5-Sterne-Thermalbad (die übrigen Zentren gehören der 4-Sterne-Kategorie an).

Die Nutzung von Meerwasser im Rahmen der angebotenen Behandlungen wird durch den Einsatz von Algen und Meerschlamm ergänzt. Den Gästen stehen unter anderem Massageduschen, Massagestrahlen, Vichy-Dusche und Mehrzweckbadewannen zur Verfügung.

Außerdem stehen Sauna, Dampfbad, Aromatherapieraum, ein Meerwasserschwimmbecken, Behandlungs- und Massagekabinen sowie ein Fitnessraum zur Verfügung. Selbstverständlich gehören auch Schönheitsbehandlungen zu den Dienstleistungen des Thalassotherapie-Zentrums Hotel Real.

Komplettiert wird die große Auswahl an Leistungen mit Spezialbehandlungen aus den Bereichen

Stressbekämpfung, Entspannung, Fitness, Schlankheitskuren und müde Beine, Rückenbehandlungen sowie Rückbildungsprogramme nach der

Entbindung.

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GASTRO-TOURISMUS

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Kantabrien zeichnet sich durch die hervorragende Qualität der einheimischen Produkte und seine gut gefüllte, vielfältige Speisekammer aus: von zahlreichen Käsen über erlesenes Fleisch und die besten Konserven bis hin zum berühmten Fisch und den Meeresfrüchten aus dem Kantabrischen Meer. Die Vielfalt des Angebots ist derart groß, dass der Besucher in den verschiedenen Landkreisen eine wahre Rundreise durch die Gastronomie Kantabriens unternehmen kann.

Die herrliche Bucht von Santander beherbergt eine unglaubliche Vielfalt an Meerestieren, die der regionalen Küche zu großem Ruhm verholfen haben: Venusmuscheln, Schwertmuscheln, rote Fleckbrassen, Meerbarben, Sardellen, Wolfsbarsche und Sardinen sowie Tintenfische und andere Weichtiere. Die Küche in Santander ist deutlich von der Fischerei geprägt, wobei insbesondere die Venusmuscheln „a la marinera“ (in Zwiebel-Knoblauch-Weinsauce) und die „Rabas“ (panierte und frittierte Tintenfischstücke) hervorzuheben sind, die als Appetithappen auf keinem Tisch fehlen dürfen. Die gastronomische Tour führt durch das Fischerviertel, Puertochico und El Sardinero und endet in der Gegend Corbán und Umgebung am Stadtrand.

Dem Küstenstreifen Kantabriens sollten alle Besucher unbedingt einen Besuch abstatten, um fangfrischen Fisch und exquisite Meeresfrüchte aus dem Kantabrischen Meer zu kosten. Die Tour beginnt an der Ostküste im Ort Castro Urdiales, der für seine Meerbrasse „a la preve“ (mit Knoblauch) und seine Schnecken berühmt ist, und führt über Laredo, wo Thunfisch auf eine ganz besondere Art zubereitet wird und die „Respigos“ (zarte Blätter weißer Rüben) sowie die „Jibiones“ (Tintenfische) zu

den typischen Spezialitäten gehören. Weiter geht es nach Santoña, wo Sardellen und Thunfisch zu erlesenen Konserven verarbeitet werden, die in den besten Küchen der Welt präsent sind. Isla lockt mit Langusten und Hummer vom Grill und seinen exzellenten

roten Paprikaschoten. In Pedreña kann man ausgezeichnete dort gefischte Venusmuscheln genießen und unter freiem Himmel herrliche Speisen vom Grill kosten.

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An der Westküste Kantabriens liegt der Ort Suances, der für seine kulinarischen Aktionstage wie beispielsweise den Tag der Meeresfrüchte, der Reisgerichte, des Kabeljaus usw. bekannt ist. Ubiarco, Oruña, Ruiloba und Comillas warten ebenfalls mit einem vielfältigen gastronomischen Angebot auf, welches auf Fisch, Fleisch und traditionellen kantabrischen Schmorgerichten basiert. Die berühmteste Spezialität des bedeutenden Fischerortes San Vicente de la Barquera ist „Sorropotum“ (eine Abwandlung des Thunfisch-Kartoffel-Eintopfs „Marmita“), ein Gericht mit Thunfisch und Kartoffeln, das die Fischer auf ihren Booten zubereiten, wenn sie auf das Meer hinausfahren. In San Vicente de la Barquera können außerdem die in der örtlichen Meeresbucht gezüchteten Austern und eine große Vielfalt an Fisch aus dem Kantabrischen Meer gekostet werden. In der Ortschaft Unquera, die an der Grenze zu Asturien liegt, sollte man unbedingt die typischen „Corbatas“ kosten, eine leckere Süßspeise aus Blätterteig.

Die außergewöhnliche Orographie und das Mikroklima des Landkreises Liébana ermöglichen den erntereichen Anbau von Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten und das erfolgreiche Sammeln von Pilzen und Schnecken im Überfluss. Die in Liébana nach traditioneller Art hergestellten Käse genießen

hohes Ansehen, wobei die Sorten „Picón de Bejes-Tresviso“ und die „Quesucos de Liébana“ über eine eigene Herkunftsbezeichnung verfügen. Die Hauptrolle bei Tisch spielen in diesem Landkreis jedoch der Eintopf nach Art von Liébana (Cocido lebaniego) und der Tresterbranntwein Orujo. Zum Nachtisch sollte man den Honig und die Süßspeisen der Gegend genießen – und als Abschluss eines schwer verdaulichen Essens den „Hafentee“ (Té del puerto) mit Orujo aus Áliva.

Das beliebteste Gericht des Landkreises Saja-Nansa ist der „Cocido montañés“ mit seinen köstlichen Zutaten, der in den Tavernen und Gaststätten von Bárcena Mayor, Tudanca, Ruente, Ucieda und Carmona serviert wird. Der Eintopf mit geschmorten roten Bohnen gehört ebenfalls zu den typischen Spezialitäten dieser Gegend. Des Weiteren sollte man die hervorragenden Fleischgerichte, insbesondere mit Fleisch von Rindern der einheimischen Rasse Tudanca, und – in der entsprechenden Saison – die vorzüglichen Wildgerichte kosten. Auch Forelle und Lachs kommen hier häufig auf den Tisch.

In den Landkreisen Campóo und Valderredible locken der Eisenbahner-Eintopf („Olla ferroviaria“) mit Fleisch und Kartoffeln, Koteletts vom Milchkalb, Heidekrauthonig und Pilze. Hervorzuheben sind außerdem das erlesene Fleisch von Rindern aus den Bergen, das exquisite Fohlen und Zicklein sowie die „Pantortillas“, ein köstliches Blätterteiggebäck. In Campóo de Suso werden nach traditioneller

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Art Käse, Honig, Marmeladen und Konfitüren mit Waldfrüchten hergestellt. Valdeolea und Valdeprado del Río warten mit erstklassigem Rindfleisch, Milchlamm, Lamm und Zicklein sowie mit Heidekrauthonig und dem schmackhaften, im Holzofen gebackenen Olea-Brot auf. Die Spezialität von Las Rozas und Campóo de Yuso ist das Freilandhähnchen (auch „Picasuelos“ genannt). Valderredible ist weithin bekannt für seine Kartoffeln, die als die besten in ganz Kantabrien gelten, für seinen Honig, der in der gesamten Region hergestellt wird, und für den ausgezeichneten Käse aus reiner Schafsmilch.

Die Täler mit dem Namen „Valles Pasiegos“ sind bekannt für ihre großartigen Konditoreiwaren: das Biskuitgebäck „Sobao“ und die so genannte „Quesada“, eine Art Käsetorte, sind zu wahren

Botschaftern der Kultur dieser besonderen Gegend geworden. Die gastronomische Route führt durch die drei Ortschaften San Roque de Riomiera, Vega de Pas und San Pedro del Romeral. Neben den Süßspeisen verdienen insbesondere das vorzügliche Rindfleisch, gebratenes Zicklein, geschmorte weiße und rote Bohnen sowie die Gemüse und Käse (Frischkäse aus Vega de Pas und die zylinderförmigen „Quesucos“, die beide aus Kuhmilch hergestellt werden) eine besondere Erwähnung.

In der Küche der Täler Asón und Soba spielen Lachs, Forelle und Glasaale eine große Rolle. Auf der gastronomischen Tour sollte man Colindres besuchen, wo hervorragende Fischgerichte und Meeresfrüchte serviert werden, Limpias, das für sein geröstetes Brot mit Schokolade berühmt ist, und ferner Ampuero, wo kulinarische Aktionstage wie der Tag des Glasaals und der Tag der Wildgerichte veranstaltet werden. Im Soba-Tal werden erstklassige dort gesammelte Pilze und schmackhafte Zickleinbraten zubereitet. Der Ort Arredondo, der auch „Hauptstadt der Welt“ genannt wird, verfügt über ausgezeichnete Forellengründe, und die dortigen Köche über ein gutes Händchen bei der Zubereitung von Lamm- und Zickleinbraten.

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FESTE VONTOURISTISCHEM INTERESSE

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FESTE VON TOURISTISCHEM INTERESSE

• LA VIJANERA. Silió (1. Sonntag im Jahr).• UMZUG DER HL. DREI KÖNIGE. Santillana del Mar (5. Januar).• KARNEVAL IN SANTOÑA. Der bedeutendste Karneval in Nordspanien (40 Tage vor Gründonnerstag).• LA FOLIA. San Vicente de la Barquera (Sonntag nach Osterdienstag).• EL COSO BLANCO. Castro Urdiales (Letzte Juniwoche).• KANTABRIEN-TAG. Cabezón de la Sal (2. Sonntag im August).• BLUMENGALA. Torrelavega (Sonntag nach dem 15. August).• BLUMENUMZUG BATALLA DE FLORES. Laredo (Letzter Freitag im August).• GUERRAS CÁNTABRAS. Letzte Augustwoche bis erste Septemberwoche.• Campóo-TAG. Reinosa (Letzter Sonntag im September).

FESTE VON REGIONALEM TOURISTISCHEM INTERESSE

• LA PEROLA Vargas. Puente Viesgo (20. Januar).• LEBENDIGE PASSION. Castro Urdiales (Karfreitag).• KARWOCHE. Santander.• KANTABRISCHER KINDERTAG. Santander (1. Sonntag im Juni).• VERBENA DEL MANTÓN. Ramales (Samstag nach Sankt Peter (29. Juni)).• JOHANNISNACHT. Soto de la Marina (23. Juni).• FEST ZU EHREN DER VIRGEN DE LA SALUD. Aliva (2. Juli).• FEST ZU EHREN VON SAN BENITO. Barcenaciones (11. Juli).• BAÑOS DE OLA. Sardinero (Santander) (Mitte Juli).• EL CARMEN. Revilla de Camargo (16. Juli).• EL CARMEN. Suances. (16. Juli).• FEST ZU EHREN VON SAN PANTALÓN. Escobedo (27. Juli).• STIERKAMPFWOCHE FERIA TAURINA DE SANTIAGO. Santander. (Juli. Während der Festlichkeiten zu Ehren des Hl. Jakob).• FERIA DE LA HOYA. Villaverde de Trucíos (letzter Sonntag im Juli).• FEST ZU EHREN VON SAN CARLOS. Gleichnamiger Berg der Picos de Europa (1. Sonntag im August in Jahren, die mit 0 oder 5 enden).• WANDERUNG NACH BRAÑA LOS TEJOS. Grenze zwischen den Ortschaften Lamasón und Cillorigo de Liébana (1. Augustwoche).• FEST ZU EHREN DER VIRGEN DE VALVANUZ. Selaya (15. August).• LA GATA NEGRA. Carasa (16. August).• LA SEMANUCA. Santander (Letzte Augustwoche).• INTERNATIONALE KANUFAHRT DURCH DEN FLUSS DEVA. Unquera. (Letzter Sonntag im August).• ENCIERRO DE AMPUERO. Ampuero (7.-9. September).• DER GROSSE KESSEL. Santoña. Woche fällt mit dem 8. September• FEST ZU EHREN DER VIRGEN DE LA LUZ. Peña Sagra-Aniezo. Cabezón de Liébana (8. September).• FEST ZU EHREN DER VIRGEN DE VALENCIA. Sanktuarium Vioño. Piélagos (8. September).• FIESTA DEL COCIDO. Ucieda (1. Sonntag im September).• FIESTA DE LA CRUZ. Potes (14. September).• LA BIEN APARECIDA. Ampuero (15. September).• FEST ZU EHREN VON SAN CIPRIANO. Cohicillos (16. September).• FEST ZUM GEDENKEN AN DIE LANDUNG KARLS V. Laredo (September).• ORUJO-FEST. Potes (2. Novemberwoche)• FEST ZU EHREN VON SAN ANDRÉS. Castro Urdiales (30. November).

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www.turismodecantabria.com

EINRICHTUNGEN VON CANTUR 942 318 950(Kantabrische Gesellschaft für Tourismusförderung) INFOCANTUR 902 21 01 12www.cantur.com

Parque de la Naturaleza de Cabárceno 942 563 736Golf Abra del Pas 942 577 597Golf Nestares 942 771 127Estación de Esquí y Montaña Alto Campóo 942 779 222Hotel La Corza Blanca 942 779 250Teleférico de Fuente Dé 942 736 610Hotel Refugio de Áliva 942 730 999Restaurante Fontibre 942 779 541Biblioteca Casa Museo de Tudanca 942 729 025Museo Marítimo del Cantábrico 942 274 962

Club de Calidad Cantabria Infinita 942 208 280www.clubcalidadcantabriainfinita.es

CENTRAL DE RESERVAS 902 76 02 06

Asociación Empresarial de Hostelería de CantabriaTlfno.: 942 367 030www.dormirencantabria.com

Asociación Empresarial de Camping de CantabriaTlfno.: 942 367 030

Asocc. Empresarial de Agencias de Viajes de CantabriaTlfno.: 942 319 063www.ceoecant.es/aedave

Asociación de Turismo Rural de CantabriaTlfno.: 942 217 000www.turismoruralcantabria.com

Asociación de Agencias de Viajes y Operadores TurísticosTlfno.: 942 36 09 36

Consejería de Cultura, Turismo y Deportedel Gobierno de CantabriaPasaje de Peña, 2. 1ª Planta. 39008 Santander.Tlfno.: 942 207 458 / 59Fax.: 942 217 666www.consejeriactdcantabria.com

Dirección General de CulturaPasaje de Peña, 2. 1ª Planta. 39008 Santander.Tlfno.: 942 207 420 / 21

Dirección General de TurismoMiguel Artigas, 4. 39002 Santander.Tlfno.: 942 208 265

Dirección General de DeportePasaje de Peña, 2. 1ªPlanta. 39008 Santander.Tlfno.: 942 207 410 / 11

Sociedad Regional de TurismoMiguel Artigas, 4. 39002 Santander.Tlfno.: 942 208 280Fax.: 942 208 [email protected]

Sociedad Gestora Año Jubilar LebaniegoMiguel Artigas 4, 2ª Planta 39002 Santander.Tlfno.: 942 208 008Fax.: 942 208 284

Asociación Año Jubilar LebaniegoPasaje de Peña 2, 1ª Planta. 39008 Santander.Tlfno.: 942 207 458 / 59Fax.: 942 217 666

SERVICEZEITEN: 9:00 A 21:00H

FERIENTELEFON

901 111 112

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OFICINA REGIONAL DE TURISMO SANTANDER MERCADO DEL ESTE Hernán Córtes 4. 39003 SANTANDER.Tlfno.: 942 310 708Ganzjährig geöffnet. Öffnungszeiten: 9:30 - 13:30 uhr. 16:00 - 19:00 [email protected]

OFICINA TURISMO CASTRO URDIALESAvda.de La Constitución, s/n. 39700 CASTRO URDIALES.Tlfno.: 942 871 51215. septiember - 30. Juni Öffnungszeiten: 9:30 - 13:30 / 16:00 - 19:00 uhr.1. Juli - 14. september Öffnungszeiten: 9:00 - 21:00 [email protected]

OFICINA TURISMO LAREDOAlameda de Miramar, s/n. 39770 LAREDO.Tlfno.: 942 611 09615. septiember - 30. Juni Öffnungszeiten: 9:30 - 13:30 / 16:00 - 19:00 uhr.1. Juli - 14. september Öffnungszeiten: 9:00 - 21:00 [email protected]

OFICINA TURISMO SANTILLANA DEL MARJesús Otero, 20. 39330 SANTILLANA DEL MAR.Tlfno.: 942 818 251/81215. septiember - 30. Juni Öffnungszeiten: 9:30 - 13:30 / 16:00 - 19:00 uhr.1. Juli - 14. september Öffnungszeiten: 9:00 - 21:00 [email protected]

OFICINA TURISMO UNQUERA Ctra. N-634 KM. 279. 39560 UNQUERA.Tlfno.: 942 719 680Geöffnet in der Karwoche und während der SommermonateÖffnungszeiten: 10:00 - 15:00 / 16:00 - 18:00 [email protected]

OFICINA TURISMOAEROPUERTO DE SANTANDERCtra. del Aeropuerto, s/n. 39600 MALIAÑO.Tlfno.: 690 600 825Ganzjährig geöffnet. Öffnungszeiten: 8:00 - 21:00 uhr.

OFICINA TURISMO VALLADOLID C/Héroes de Alcázar, 22. 47001 VALLADOLID.Tlfno.: 983 330 199Ganzjährig geöffnetÖffnungszeiten: 9:30 - 13:30 / 17:00 - 20:00 [email protected]

Teléfono del Peregrinowww.cantabria2009.es

902 999 222Teléfono de información sobre CantabriaLiébana Tierra de Júbilo.

Teléfono de El Soplaowww.elsoplao.es

902 82 02 82Teléfono de información.

Die Hölen Kantabrienswww.cuevasdecantabria.es

902 999 222Info-telefon und Buchungs-Hotline für den Schoner Cantabria Mar Infinita.

Cantabria Mar Infinitawww.cantabriainfinitamar.es

902 995 906Info-Telefon und Buchungs-Holine für den Schoner Cantabria Mar Infinita

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Verfügbar auf der beiliegenden CD.

Die Verwendung der auf der CD verfügbaren Fotos ist ausschließlich für die Veröffentlichung redaktioneller Inhalte der Medien im Zusammenhang mit Kantabrien gestattet. Jegliche andere Verwendung kann verfolgt werden.

1. Quintanilla de Lamasón

2. San Vicente de la Barquera

3. Liébana-Pilger

4. Bear Denkmal. Cabárceno

5. Strände von Langre

6. Buchenwälder des Saja

7. Höhle El Soplao

8. Landzunge. Somo

9. Reinosa. Ebro-Stausee

10. Karneval von La Vijanera

11. Tal in Liébana

12. Iglesia mozárabe de

Santa María de Lebeña

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13. Kloster Santo Toribio von Liébana

14. Erzbischöfliche Universität Comillas

15. Castro Urdiales

16. Käse aus Kantabrien

17. Typische Produkte aus Kantabrien

18. La Arnía

19. Strände von Liencres

20. Carmona. Valle de Cabuérniga

21. Leuchtturm Faro de Mouro. Santander

22. Seilbahn Fuente Dé

23. Luftaufnahme der Magdalena-Halbinsel. Santander

24. Covalanas. Ramales de la Victoria

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25. Vega de Pas

26. Stiftskirche von Santillana del Mar

27. Strand und Uferpromenade von El Sardinero.

Santander

28. Ethnographischen Museum von Kantabrien

29. Aufstieg nach Tresviso

30. Strände von Somo

31. Kantabrisches Meeresmuseum

32. Liérganes

33. Zebras im Cabárceno-Naturpark

34. Römische Stadt Julióbriga

35. Römisch-mittelalterliche Fundstätte Camesa-Rebolledo

36. Sobrellano-Palast. Comillas

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37. Sobrellano-Palast. Comillas

38. Stiftskirche von Castañeda

39. Höhle El Castillo. Weltkulturerbe UNESCO

40. Höhle La Garma. Weltkulturerbe UNESCO

41. Höhle Chufín. Weltkulturerbe UNESCO

42. Höhle El Pendo. Weltkulturerbe UNESCO

43. Höhle Las Monedas. Weltkulturerbe UNESCO

44. Höhle de Altamira. Weltkulturerbe UNESCO

45. Höhle Covalanas. Weltkulturerbe UNESCO

46. Strände von Camello e Isla de Mouro

47. Bucht von Santander

48. Oyambre

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