Grundlagen Mikrofone
SHURE Europe GmbHHeadquarter Europe, Middle East and Africa
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Übersicht
• Elektroakustische Wandler:– Dynamische Mikrofone– Kondensatormikrofone– Elektret-Kondensatormikrofone
• Allgemeine Begriffe:– Richtcharakteristiken, Nahbesprechungseffekt– Frequenzgänge– Interferenz- und Grenzflächenmikrofone– Stereoaufnahmeverfahren, Mikrofonspezifikationen
Elektroakustische Wandler
• Elektroakustische Wandler können akustische Energie in elektrische, und auch elektrische in akustische Energie umwandeln.
• Elektroakustische Wandler sind:– Lautsprecher– Dynamische Mikrofone
Akustische Geber
• Kohlestaubmikrofone, Körperschallmikrofone, Beschleunigungsmesser …
– Körperschallmikrofone setzen mechanische Energie in elektrische Energie um.
Elektroakustische Wandler
• Funktionsprinzip eines elektroakustischen Wandlers
akustisches Signal elektrisches Signal
V
t
Schnitt durch ein dynamisches Mikrofon
• Hauptsächliche Bestandteile:– Membran, Tauchspule und Magnet
Schnitt durch ein dynamisches Mikrofon
• Hauptsächliche Bestandteile:– Membran, Tauchspule und Magnet
Dynamisches Mikrofon
• Funktionsprinzip:– Schall versetzt Membran in Schwingungen.– Die Tauchspule, welche direkt mit der Membran verbunden
ist, bewegt sich im Magnetfeld mit einer bestimmten Geschwindigkeit v.
– Eine Wechselspannung u(t) wird in der Tauchspule induziert:
B = magnetischer Fluß
l = Länge des Leitersv = Geschwindigkeit
Bestandteile eines dynamischen Mikrofons
• SHURE Beta 58
Mikrofonelement
Handgriff
Mikrofonkorb
Membran
Tauch-spule
Wider-standsring
Wind-schirm
Widerstandsscheibe
Magnet Brumm-kompensations-spule
Schock-absorber
Schaum-gummi-unterleg-scheibe
Bestandteile einer dynamischen Kapsel
• Explosivzeichnung einer Kapsel
Bändchen-Mikrofone
• Früher Typ eines dynamischen Mikrofons(zum Beispiel: SHURE SM33)
• Zwischen den Polstücken eines Permanentmagneten wird ein dünnes Metallbändchen positioniert.
• Elektrischer Leiter und Bändchen (Membran) stellen ein Bauteil dar.
Kondensatormikrofone
• Die elektrisch geladene Anordnung aus Membran und Gegenelektrode bildet einen schallempfindlichen Kondensator.
• Die Schallwellen setzen eine sehr dünne vergoldete Kunststoffmembran in Schwingungen.Die Membran ist direkt vor der Gegenelektrode befestigt.
Membran
• Besteht aus „Mylar“ (PET)– PET Polyethylenterephthalat
• Bei PET handelt es sich um die häufigste Thermoplast-Sorte; PET wird oft einfach Polyester genannt.
Membran
• PET/Mylar ist hart, steif, fest und formbeständig. • Diese Mylar-Film Arten finden Verwendung bei
Kondensatoren, Graphiken, Tonträgern und Videobändern. PET wird häufig auch als Faser in der Industrie, bzw. Textilindustrie eingesetzt. (Dacron, Trevira, Terrylen) Auch für Plastikflaschen und Elektroteile wird dieses Polymer verwendet.
Kondensatormikrofon
• SHURE Beta87
Membran
Gummi-Schock-absorber
Kapsel
Platine mitVorverstärker
Abschirmungsröhre
Ausgangs-transformator
Bestandteile eines Kondensatormikrofons
Kondensatormikrofon
• Beschaltung einer Kondensatorkapsel– Versorgungsspannung an der Kapsel aus
Phantomspannung
Auslenkung der Membran
• Abstand Membran-Gegenelektrode:
• Kapazität C(t) eines Kondensatormikrofons:
A = effektive Kondensatorfläche = dielektrische Konstante 0
Kapazität einer Kondensatorkapsel
Ausgangsspannung der Kapsel
• Spannung zwischen Kondensatorplatten:
Q0 = Ladung auf Kondensatorplatten
U0 = konstante Spannungsquelle
(z.B. Batterie oder Phantomspeisung, oder hervorgerufen durch Elektrete auf einer Kondensatorplatte)
Kondensatormikrofone
• Kondensatorelemente benötigen zusätzlich einen internen Vorverstärker, um das Ausgangssignal den nachfolgenden Stufen elektrisch anzupassen.
• Der interne Vorverstärker hat zwei Funktionen:– Impedanzwandlung von ca. 1 M auf ca. 150 – Ausgangssignal auf Mikrofonpegel verstärken
Dauerpolarisierte Kondensator Mikrofone
• Auch Elektret-Kondensator-Mikrofon genannt• SHURE stellt derzeit fast nur diesen Typus her
(Ausnahme KSM44 & KSM27).• Beruht auf dem gleichen physikalischen Prinzip wie
ein “normales” Kondensatormikrofon
Dauerpolarisierte Kondensator Mikrofone
• Elektrete speichern elektrische Ladungen und versorgt die Kondensatorkapsel mit elektrischer Spannung – Von außen zugeführte Gleichspannung wird lediglich für
den Impedanzwandler benötigt.– Von außen zugeführte Gleichspannung wird nicht dazu
benötigt, die Kondensatorkapsel elektrisch zu laden.
Herstellung von Elektreten
• Ein spezielles synthetisches Material wird in einem starken elektrischen Feld zum Schmelzen gebracht.
• Die sog. elektrischen Dipole werden in der Richtung des elektrischen Feldes ausgerichtet.
• Unter Einfluß des elektrischen Feldes wird das Maerial abgekühlt. Die Ausrichtung der elektrischen Dipole wird auf diese Weise “eingefroren”.Hierdurch wird ein permanentes elektrisches Feld erzielt.
• Das Elektretmaterial wird auf der rückwärtigen Platte (Gegenelektrode) der Kondensatorkapsel aufgebracht.
Versorgung von Kondensatormikrofone
• Zur Speisung des Vorverstärkers werden benötigt:– Batterien oder Phantomspannung
• Die Vorspannung an der Kondensatorkapsel kann nur aus der Phantomspannung gezogen werden.– Bei Mikrofonen die mit einer Batterie betrieben werden
können handelt es sich immer um Elektret-Kondensatormikrofone
Phantomspeisung und Bias-Vorspannung
• Die Phantomspannung wird über einen XLR-Stecker vom Mischpult geliefert– Versorgt die Vorspannung an der Kapsel eines reinen
Kondensatormikrofons und den Vorverstärker
• Ein externer Vorverstärker bzw. ein Taschensender liefert die BIAS-Vorspannung– Taucht beispielsweise bei Ansteckmikrofonen und
Headsets auf. Versorgt einen Transistor
Phantomspeisung
• Phantomspeisung– Spannungsversorgung (11-52 V=) für den Vorverstärker
und Kapsel eines Kondensatormikrofon– Phantomspeisung erfolgt normalerweise durch
professionelles Mischpult oder spezielle Speisegeräte.– Symmetrischer Anschluss wird benötig
• Mixer mit Phantomspeisung haben interne Widerstände zur Strombegrenzung:
• Bei falscher Kontaktierung des Mikrofons oder des Mikrofonkabels:– Widerstände begrenzen den Stromfluß zum Mikrofon– Schutz für das Mischpult
kΩ8,6... RIRU
Phantomspeisung
Phantomspeisung
• Betrieb eines dynamischen symmetrischen Mikrofons mit Phantomspeisung:
keine Beeinflussung
• Betrieb eines unsymmetrischen Mikrofons mit Phantomspeisung:
wahrscheinlich keine Beschädigung, jedoch Funktionsstörungen möglich
Bias-Spannung
• Gleichspannung (1.5 - 9V typisch) zur Spannungsversorgung eines Junction Field Effect Transistors (JFET), welcher mit dem Ausgang des Kondensatorelements verbunden ist
• JFET arbeitet als Impedanzwandler/Vorverstärker• Bias-Spannung wird im Gegensatz zur Phantomspannung
über einen einzelnen Leiter übertragen keine symmetrischen Eingangsschaltungen nötig
Bias-Spannung
• Ein Kondensatorelement hat eine hohe Ausgangsimpedanz (>1,000,000 Ohm).
• Der JFET-Eingang belastet den Ausgang des Kondensatorelements mit einer noch höheren Impedanz (>10,000,000 Ohm), um Verluste des Signalpegels zu minimieren.
• Der JFET-Ausgang stellt eine niederohmige Quellimpedanz (<1,000 Ohms) dar, welche zur Speisung von Mikrofonvorverstärkern benötigt wird.
Bias-Spannung
• Übertragungsarten:– Bei manchen Kondensatormikrofonen wird die BIAS-
Spannung auf demselben Leiter übertragen wie das Audiosignal
– Andere Modelle nutzen zwei getrennte Leiter für Bias und Audiosignal.
• z.B. Sennheiser
• SHURE
Bias-Spannung bei drahtlosen Mikrofonen
Bias- / Phantom Spannung
• Externer Vorverstärker– Beispielsweise bei drahtgebundenen Headsets und
Anstecker
PREAMP
Bias Spannung+
AudioPhantom Power
XLR -Stecker
Pin 3
Pin 2
Pin 1
Elektr. Kapsel
+JFET
Bias-Spannung
• Ein dynamisches Mikrofon sollte nicht mit einem Eingang, der Bias-Vorspannung auf dem Audioleiter liefert (zum Beispiel: Taschensender), verbunden werden:– Beeinträchtigung des Frequenzgangs
Verzerrung des Audiosignals
• Bei Anschluß eines dynamischen Mikrofons an SHURE Taschensender: Verwendung des Adapterkabels WA310
Kondensator Dynamische Mikrofone
• Hochqualitatives Kondensatormikrofon hat komplexeren Aufbau als ein dynamisches
meistens teurer• Empfindlichkeit im Hochtonbereich meist sehr gut• Mit Kondensatormikrofonen leichter zu erzielen als
mit dynamischen:– linearer Frequenzgang und große Bandbreite– Kondensatormikrofone in sehr kleinen Dimensionen
herstellbar (Lavalier-Mikrofon)
Impulsantwort
• Kondensator
• Dynamisch
Richtcharakteristik
• Richtcharakteristik ist dreidimensional• Demonstriert die Empfindlichkeit
eines Mikrofons für Schallsignaleaus unterschiedlichen Richtungen
• Messung der Richtcharakteristik:– Drehen des Mikrofons vor
einem Lautsprecher
– Aufzeichung des Ausgangssignalsim Verhältnis zum Einfallswinkeldes Schalls
Richtdiagramm
• Richtdiagramm ist zweidimensional.• Richtdiagramm ist ein Schnitt durch die
dreidimensionale Richtcharakteristik.• Wird häufig in Datenblättern angegeben.• Gibt Auskunft über die Empfindlichkeit des
Mikrofons bezogen auf den Winkel zwischen Klangquelle und Mikrofonmembran.
Typische Richtcharakteristiken
• Kugel• Niere• Superniere• Hyperniere• Achtcharakteristik / bidirektional ("Figure Eight")• Keule
Kugelcharakteristik / Druckempfänger
• Mikrofon ist gleichermaßen empfindlich für Klangquellen aus jeder Richtung.
• Druckempfänger
• Keine Vorzugsrichtung
• Kein Nahbesprecheffekt
Druckgradientenmikrofon
• Erzeugung der Richtcharakteristik durch akustische Laufzeitglieder.
• Durch rückwärtige Öffnungen eintretender Schall trifft aufgrund anderer Weglänge phasenverschoben auf Membran.
Druckgradientenmikrofon
• Schall von vorne
Druckgradientenmikrofon
• Schall von hinten
Richtwirkung / Richtcharakteristik
• Die Differenz der Schalldrücke, welche von außen und von innen auf die Membran treffen, bestimmen das Ausgangssignal des Mikrofons.
• Je nach Richtung besitzen beide Komponenten unterschiedliche Phasenlagen und damit einen unterschiedlichen Antrieb der Membran.
additive und destruktive Interferenzen
Niere / Cardioid
• Mikrofon ist am empfindlichsten für Signale vor der Kapsel
• Am unempfindlichsten für Schall, der unter 180° zur Mikrofonachse einfällt.
• Weniger empfindlich für Umgebungslärm als Mikrofone mit Kugelcharakteristik.
• Zur gezielten Abnahme von Schallquellen
• Nahbesprechungseffekt
Superniere / Supercardioid
• Mikrofon ist am empfindlichsten für Signale vor der Kapsel
• Am unempfindlichsten für Schall, welcher unter 126° zur Mikrofonachse einfällt.
• Weniger empfindlich für Umgebungslärm als Mikrofone mit Kugelcharakteristik.
• Nahbesprechungseffekt
Superniere / Supercardioid
• Platzierung des Monitors in Anwendung von Supernieren
Hyperniere / Hypercardioid
• Das Mikrofon ist am empfindlichsten für Signalevor der Kapsel (0°).
• Am unempfindlichsten für Schall, welcher unter 110°zur Mikrofonachse einfällt.
• Weniger empfindlich für Umgebungslärm als Mikrofone mit Kugelcharakteristik.
• Starker Nahbesprechungseffekt
Achtcharakteristik / bidirektional
• Das Mikrofon ist am empfindlichsten für Signale vor und hinter der Kapsel.
• Am unempfindlichsten für Schall, welcher unter 90° zur Mikrofonachse einfällt.
• Weniger empfindlich für Umgebungslärm als Mikrofone mit Kugelcharakteristik.
• Sehr starker Nahbesprechungseffekt
Übersicht
Distance Factor
Kugel Niere Superniere Hyperniere Keule und Acht
Keulencharakteristik
• Extrem gerichtetes, sogenanntes Richtmikrophon• Sehr empfindlich für Schallquellen vor dem Mikrofon,
extrem unempfindlich für Signalevon der Seite oder von hinten
• Häufig in Theatern und bei Fernseh- und Kinoproduk-tionen eingesetzt
• Reagiert sehr empfindlich auf Wind! für Außenproduktionen
Windschutzfilter unerläßlich!
Interferenz - Mikrofone: "Rifle” - Mikrofon
Interferenz-Mikrofone
• Vor der Membran des Mikrofons: Kammer und mehrere parallele Röhren
• Direkt auf das Mikrofon treffende Schallwellen erreichen die Membran in Phase.
• Seitlich auf das Mikrofon treffende Schallwellen werden durch die einzelnen Röhren vor der Membran in Teilwellen aufgespaltet:Teilwellen haben aufgrund unterschiedlicher Rohrlängen unterschiedliche Laufzeiten zur Membran Teilwellen nicht in Phase gegenseitige AuslöschungKammer
Membran Parallele Röhren
EinfallendeSchallwellen
Interferenz-Mikrofone
• Anstatt mehrerer Röhren vor der Membran, ist es auch möglich nur ein Rohr – mit mehreren Öffnungen zu verwenden (SHURE SM89)
oder
– mit einem Schlitz zu verwenden (Neumann)
Druckkammer
Membran
Schlitz
Rohr
SHURE SM89
• Schallwellen welche vor dem Mikrofon erzeugt werden, kommen an der Membran in Phase an.
• Seitlich einfallender Schall wird durch die Löcher in Teilwellen aufgespaltet.
• Verschiedene Teilwellen haben unterschiedlich lange Wege zur Membran nicht in Phase zueinander
• Phasenverschiebung der Schallwellen wird bestimmt durch den Winkel zwischen Mikrofonachse und Schalleinfallsrichtung
• Phasenverschobene Teilwellen löschen sich vor der Membran teilweise aus.
Richtdiagramme eines “Interferenz” Mikrofons
• Richtdiagramm des SM89
Mikrofone mit schaltbarer Richtcharakteristik
• Zwei Kapseln in einem Mikrofon:– „Doppelmembran“– Doppel-Niere
Resultierende Charakteristik
• Kugel = A+B = 1 – Capsule A: =(1+cos)/2 – Capsule B: =(1-cos)/2
Resultierende Charakteristik
• Niere: nur Kapsel A
Resultierende Charakteristik
• Hyperniere
Resultierende Charakteristik
• Bi-direktional
Nahbesprechungseffekt
• Gerichtete Mikrofone besitzen im Gegensatz zu ungerichteten einen sogenannten Nahbesprechungseffekt.
• Verantwortlich für diese Erscheinung bei Druckgradientenmikrofonen ist das Nahfeld des Schalls.
Nah- und Fernfeld des Schalls
• Nahfeld Gekrümmte Wellenfronten• Fernfeld parallele Wellenfronten
Nah- und Fernfeld des Schalls
• Kugelförmige Ausbreitung des Schalls nahe bei einer Schallquelle (im sogenannten „Nahfeld“)
• Krümmung der Wellenfronten läßt mit zunehmendem Abstand nach.
Ausbildung von „Ebenen Wellenfronten“
Nah- und Fernfeld des Schalls
• Die Größe des Nahfeldes hängt direkt von der Wellenlänge des Signals ab:
– tiefe Frequenzen großes Nahfeld– hohe Frequenzen kleines Nahfeld
Ursache des Nahbesprechungseffekts
• Wenn Mikrofone sehr dicht an Schallquellen herangeführt werden,so gewinnt die Krümmung der Wellenfronten (Kugelwelle) im Vergleich zur Wellenlänge an Einfluß.
• Druckgradient steigt im Vergleich zum Schalldruck überproportional an.
Druckgradientenmikrofon
• Ebene Wellenfront (Fernfeld)
Druckgradientenmikrofon
• Gekrümmte Wellenfront (Nahfeld)
Ursache des Nahbesprechungseffekts
• Zu der Phasenverschiebung des rückwärtigen Schalls addiert sich die Phasenverschiebung, welche durch die Kugelform hervorgerufen wird.
erhöhter Antrieb der Mikrofonmembran
erhöhtes Ausgangssignal
Mikrofon im Nahfeld
• Für hohe Frequenzen: sehr kleines Nahfeld, kleiner als der Abstand zwischen Schallquelle und Mikrofonmembran
• Ein Mikrofon befindet sich daher beim sogenannten „close talking“ nur für sehr tiefe Frequenzen im Nahfeld.
nur eine Anhebung im Baßbereich durch den Nahbesprechungseffekt
Auswirkung auf die Praxis
• Tiefe Frequenzen werden umso stärker wiedergegeben, je näher das Mikrofon an die Schallquelle herangeführt wird.– gezielt nutzbar, um Stimmen und Instrumente voller
klingen zu lassen
• Bei größerer Entfernung (1 m) klingt eine Stimme dünn, ohne Baßfundament.– Hohe Disziplin von Sängern im Umgang mit ihren
Mikrofonen nötig: konstanter Abstand für gleichbleibenden Klang
Nahbesprechungseffekt
• Typischer Frequenzgang (Beta 58A)– Anhebung der tiefen Frequenzen bei Nahbesprechung
Auswirkung auf die Praxis
• Beispiel: Beta58A
Frequenzgang von Mikrofonen
• Der Frequenzgang eines Mikrofons wird bestimmt:– durch das Klangspektrum, welches es reproduzieren kann
und– durch die Schwankungen des Ausgangspegels innerhalb
des Frequenzbereiches.
• Der Frequenzgang ist maßgeblich für die Klangqualität eines Mikrofons.
Frequenzgänge
linearer Frequenzgang konturierter Frequenzgang
Resonanzen
• Dynamische Mikrofone nutzen oftmals Hohlräume zur Beeinflussung des Frequenzgangs.
• Solche sogenannten Resonatoren (Lochscheiben) befinden sich häufig vor der Membran.
Resonanzen
• Jeder Hohlraum besitzt eine spezifische Resonanzfrequenz, welche durch die äußeren Dimensionen bestimmt ist:– Großer Durchmesser tiefe Resonanzfrequenz– Kleiner Durchmesser hohe Resonanzfrequenz– Langer Hohlraum tiefe Resonanzfrequenz– Kurzer Hohlraum hohe Resonanzfrequenz
• Harmonische der Resonanzfrequenz können ebenfalls vorkommen.
Bestandteile einer dynamischen Kapsel
Membran
Tauch-spule
Wider-standsring
Wind-schirm
obere Pol-platte
Magnet
Widerstands-scheibe
Magnet
Frequenzgang unter verschiedenen Winkeln
Grenzflächenmikrofone
• Je weiter ein Mikrofon von einer Schallquelle entfernt steht, umso "hohler" wird der Klangeindruck.
• Verfärbung des Klangbildes hervorgerufen durch:
– verstärkten Raumhallanteil– und Laufzeitunterschiede zwischen direkten und
reflektierten Schallwellen
Grenzflächenmikrofone
• Wege der direkten und einer reflektierten Schallwelle
Kammfiltereffekt
• Direkter und reflektierter Schall
Kammfiltereffekt
• Zwei Mikrofone auf Monomischer
3 kHz
Kammfiltereffekt
1 kHz5 kHz
Kammfiltereffekt
• Werden 2 Mikrofone in 15 cm Abstand platziert und auf einen Mono-Mischer gegeben, so werden die Frequenzen 1 kHz, 3 kHz, 5 kHz, ….herausgefiltert Kammfiltereffekt
Grenzflächenmikrofone
• Unterschiedliche Phasenlage des reflektierten und des direkten Signals:
Interferenzeffekte:
– Anhebungen oder– Auslöschungen bestimmter Frequenzen
Grenzflächenmikrofone
Grenzflächenmikrofone
• Kein Wegunterschied zwischen wirklicher Schallquelle und virtueller Schallquelle bei Integration eines Mikrofons in eine bodenseitige Begrenzungsfläche:
keine Interferenzen
"hohler" Klang verschwindet
Richtdiagramm eines Grenzflächenmikrofons
Stereophonie
• Menschliches räumliches Hören
Stereophonie - Laufzeitunterschied
• Seitlich eintreffender Schall gelangt zuerst zu einem Ohr und mit einer gewissen Laufzeit erreicht der Schall erst später das andere Ohr:
Stereophonie - Intensitätsunterschied
• Durch die längere Wegstrecke zum entfernten Ohr verliert das Schallsignal an Intensität. Aufgrund der unterschiedlichen Wellenlänge (Beugungsfähigkeit) ist dies frequenzabhängig.
Stereophonische Aufnahmetechniken
• A/B Stereophonie
• X/Y- Koinzidenz Technik,Intensitäts-Stereophonie
• M/S-Stereophonie
• Kunstkopf-Stereophonie
A/B-Laufzeit-Stereophonie
• Zwei identische Mikrofone, einige Zentimeter bis Meter voneinander getrennt aufgestellt und auf das gleiche Ziel ausgerichtet.
A/B-Laufzeit-Stereophonie
• Das Schallsignal kommt früher beim rechten als beim linken Mikrofon an.
A/B-Laufzeit-Stereophonie
• Diese Zeitverschiebung zwischen den Mikrofonsignalen erzeugt das Stereobild.
A/B-Laufzeit-Stereophonie
• Liefert nur eine vage Abbildung von Schallquellen, welche nicht in der Stereomitte plaziert sind.
• Ergibt einen „weichen“ Hintergrund-Klang• Gibt bei der Aufnahme einer Rock-Band auf der
Bühne den Klang wieder, wie ihn die Zuschauer empfinden
• Plazierung der Mikrofone näher an den Lautsprecher-Türmen erhöht die Lautstärke des Gesangs im Verhältnis zu den Instrumenten
A/B-Laufzeit-Stereophonie
• Liefert tendenziell übertriebene Kanaltrennung, wenn Mikrofone weiter als 1 m voneinander entfernt sind
• Jedoch verbessert sich die Abnahme eines großen Klangkörpers (z.B. eines Orchesters), wenn die Mikrofone ca. 3 m voneinander aufgestellt werden.
• Nicht Mono-kompatibel !
X/Y- oder Intensitäts-Stereophonie
• Zwei Mikrofone werden sehr nahe beieinander, übereinander angeordnet, in einem Winkel von etwa 131 ° (X/Y) zueinander ausgerichtet (keine Laufzeitunterschiede).
X/Y- oder Intensitäts-Stereophonie
• Aufgrund der Nieren- Richtcharakteristik wird der Schhall aus unterschiedlichenRichtungen mit unterschied-licherIntensität wahr-genommen.
X/Y- oder Intensitäts-Stereophonie
• Dieser Intensitätsunterschied führt zum Begriff "Intensitäts-Stereophonie".
• Erzeugt ein enges Stereobild.
• Gute Abbildung der Schallquellen
• Mono-kompatibel
M/S-Stereophonie
• Zwei Wandlerelemente nötig:– Niere (für Mittensignal)– Acht (für Seitensignal)
• M/S = Mitte & Seite;M = rechts+links, S = links-rechts
• "Links" und "Rechts" werden nicht direkt erzeugt
• Stereosignal resultiert aus der Summe und der Differenz der M/S-Signale.
M = NiereS = Acht
vorne
hinten
links = M+S rechts = M-S
M/S-Stereophonie
• Interne Potis zur Einstellung der Stereobasis
• Externe Potis für die Balance
• Arbeitsprinzip des Shure VP88
• Mono-kompatibel
Potis zur Einstellungder Breite des Stereobildes
Potis für Balancezwischen links und rechts
internextern
M/S-Stereophonie
• Resultierende Richtdiagramme
-50,00
-45,00
-40,00
-35,00
-30,00
-25,00
-20,00
-15,00
-10,00
-5,00
0,00
M+S=L M-S=R
Kunstkopf-Stereophonie
• Für realistische Abbildung des Stereobildes ist Nachbildung des menschlichen Kopfes nötig
• Mikrofone werden in den Ohrmuscheln plaziert Unterschiede bezüglich Laufzeit und Intensität an beiden Mikrofonen
• Kopfhörer zur Reproduktion dieses Stereobildes erforderlich !
Elektrisches Ausgangssignal:
• Ausgangspegel (Empfindlichkeit)– wird gemessen in Millivolt (mV) oder Dezibel (dB)
• Impedanz– niederohmig oder "low Z"– hochohmig oder "high Z"
• Verkabelung– unsymmetrisch (unbalanced)
(eine geschirmte Leitung)– symmetrisch (balanced)
(zwei Leitungen mit Schirm)
Elektrisches Ausgangssignal: Pegel
• 'Mic'-Pegel: – ungefähr 2 mV oder in dB: -54 dBV
• Andere Pegel bei Audiogeräten:– 'Aux'- oder 'Tape'-Pegel: ungefähr 100 mV oder in dB:
-20 dBV– zu finden bei TV-Geräten, Videorekordern,
Kassettenrekordern, CD-Spielern, MD-Spielern etc.
• 'Line'-Pegel:– ungefähr 1 V oder 0 dBV– auch 1,55V oder +6 dBu an 600 Ω
Elektrisches Ausgangssignal: Impedanz
• Niederohmig– 150 bis 600 Ω– gut für Kabellängen von 300 m und mehr
• Hochohmig– 10 kΩ oder mehr– gut für Kabellängen bis 6 m oder weniger
Unsymmetrische Mikrofonleitung
Audio Signal
+
-
Rauschen
VersärkerMikrofon-Kabel
Symmetrische Mikrofonleitung
PIN 2
PIN 3
+
-
Symmetrisches Mikrofon-Kabel
PIN 2 - PIN 3= (Audio + Rauschen) - (- Audio + Rauschen)= 2 x AUDIO
“heißes” Audio Signal
Rauschen
“kaltes” Audio Signal
INPUTCIRCUIT
Was ist Mikrofonempfindlichkeit ?
• Die Mikrofonempfindlichkeit gibt an, wie hoch die elektrische Ausgangsspannung (in mV) ist, welche ein Mikrofon für einen bestimmten Schalldruck (in dB SPL = Sound Pressure Level = Schalldruckpegel) erzeugt.
• Wenn zwei Mikrofone dem gleichen Schalldruck ausgesetzt werden, so ist das Mikrofon empfindlicher, welches die höhere Ausgangsspannung liefert.
• Jedoch ist ein empfindlicheres Mikrofon nicht automatisch auch ein besseres Mikrofon.
Was ist Schalldruckpegel "dB SPL“ ?
• Schalldruckpegel L:
• Zum Vergleich:in 1m Abstand beträgt der Schalldruckpegel– eines Sprechers etwa 60dB SPL– eines Preßlufthammers etwa 120dB SPL
Was ist Schalldruckpegel "dB SPL“ ?
• "dB SPL" ist eine Messung des Schalldruckpegels.
• Schalldruck am höchsten direkt vor der Schallquelle; nimmt mit wachsender Entfernung ab.
• Referenzpegel: 0dB SPL = leisestes Schallsignal, das der Mensch hört.
• Der Schalldruck an der Hörschwelle:
– p0 = 2 * 10-5 N/m2; 1N/m2 = 1 Pascal
– 1dB ist die kleinste Veränderung des Schalldruckpegels, welche das menschliche Gehör wahrnehmen kann.
Welcher dB SPL Eingangspegel ?
• Mikrofonhersteller spezifizieren normalerweise ein oder zwei dB SPL Eingangspegel bei ihrer Angabe der Mikrofonempfindlichkeit:
– 74 dB SPL (typisch für einen Sprecher in einer Entfernung von etwa 25 cm)
– 94 dB SPL (typisch für einen Sprecher in einer Entfernung von etwa 2,5 cm)
Welcher dB SPL Eingangspegel ?
• Beispiele:– 94 dB SPL = 1 Pascal = 10 µbar = 10 Dyn/cm2– 74 dB SPL = 0,1 Pascal = 1 µbar = 1 Dyn/cm2
• Unglücklicherweise geben unterschiedliche Hersteller unterschiedliche SPL-Werte an. bei Empfindlichkeitsvergleich: Datenblätter zu Rate ziehen und nur gleich getestete Mikrofone vergleichen !
Fragen ?
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