hochschullehre neu definiert shift from teaching to learning · hochschullehre neu definiert shift...
TRANSCRIPT
Überblick
• Gründe für Neudefinition
• Bologna Reform
• Kompetenzorientierung
• Unterschiedliche Lernkulturen
• Konsequenzen für die Lehre
• Menschenbild
Gründe für Neudefinition
• Wissensbasierte Wirtschaft
• Kurze Halbwertszeit des Spezialwissens
• Wissensexplosion
• Globalisierung
• Konkurrenz
• Komplexität
• Tempo
• Wertewandel
• Bologna (employability, lifelong learning, mobility)
• Lerntheoretischer Hintergrund
Globale Konkurrenz
• Japan : 130 Millionen
• Russland : 140 Millionen
• Brasililen : 200 Millionen
• USA : 310 Millionen
• Europa : 500 Millionen
• Indien : 1’200 Millionen
• China : 1’350 Milllionen
Tempo
• Innovationszyklen bei Konsumgütern (Folge von
gesättigten Märkten, Konkurrenz)
• Halbwertszeit des Wissens
• Multitasking
Bologna Reform
Vision: Wettbewerbsfähigster, wissenschaftsbasierter Wirtschaftsraum
• Schaffung eines europäischen Hochschulraumes
• Neustrukturierung der Studiengänge
• Vergleichbarkeit von Studiengängen
• Qualitätssicherung
Kompetenzorientierung
Kompetenztreppe nach North (2005)
Kompetenz - Arbeitsdefinition
Kompetenz
Kompetenzen sind Verbindungen von Wissen, Können und Erfahrung, mit denen komplexe Situationen bewältigt werden können. Auch motivationale Elemente sind von Bedeutung.
Standard
Mit Standard ist die Ausprägung einer Kompetenz auf einem bestimmten, massstabsorientierten Niveau gemeint.
Learning Outcomes / kompetenzorientierte Lernziele
Learning Outcomes sind Aussagen darüber, welche Kompetenzen die Studierenden in einem Modul erwerben sollen.
Dublin Descriptors
Die Dublin Deskriptoren sind breit akzeptiert und entsprechen dem
derzeitigen europäischen Konsens. Die Deskriptoren des nqf.ch-HS
beschreiben die Mindestanforderungen.
Die fachunabhängigen und generischen Deskriptoren definieren in 5
Kategorien die Lernergebnisse, die auf der entsprechenden Stufe zu
erreichen sind.
Die fünf Beschreibungskategorien für die Stufen 1–3 sowie für die
Weiterbildung lauten:
• "Wissen und Verstehen"
• "Anwendung von Wissen und Verstehen"
• "Urteilen"
• "Kommunikative Fertigkeiten"
• "Selbstlernfähigkeit"
Bloomsche Lernzieltaxonomie
Hoch
komplex
Mittelm.
komplex
Wenig
komplex
INHALT
PROZESS bzw.
VERHALTEN
•Outputorientierung (Fokus auf angestrebtem Endzustand)
•Fokus auf Inhalt UND Prozess bzw. Verhalten
Beispiel von Lernzielen
zu erwerbende Kompetenzen in Theorie I - Sozialarbeit Am Ende des Moduls sind die Studierenden in der Lage • zentrale Begriffe der Sozialarbeitstheorie zu definieren • zentrale Inhalte der theoretischen Diskussion der
Sozialen Arbeit zu benennen • eine fachgerechte Position zu den Inhalten zu
beschreiben • Fragen zum beruflichen Selbst- und
Handlungsverständnis zu diskutieren • sich mit der eigenen Berufsidentität
auseinanderzusetzen
Kompetenzbereiche und Handlungsdimensionen als
Grundlage zur Bestimmung von Lernzielen (nach Euler, 2004)
Curriculares Kontinuum (nach Ghisla, 2007)
Fachsystematik Situationen-systematik
Orientierung: • Wissenschaft und
tradiertes Wissen • Bildung als Selbstzweck • Kohärenz und logische Ordnung • Qualifikationen • Fächerstruktur
Orientierung: • Praxis &Verwendungskontext • Ansprüche des Lernprozesses • Kompetenzen • Modularisierung
Curriculares
Kontinuum
Unterschiedliche Lernkulturen
Shift from Teaching to Learning
• deep learning
• constructivsm
• self-directed learning
• problembased learning
• situated learning
• co-operative learning
Neue Lernkultur
• Lernen wird auf Erfahrungen und Vorwissen der
Studierenden abgestimmt.
• Wissen wird vernetzt.
• Wissen muss aktiv in einem Handlungskontext
erworben werden.
• Inhalte werden selber entdeckt und in Gruppen
besprochen.
• Authentische Problemstellungen erhöhen den
Transfer in die Berufspraxis.
• Eigenes Lernen wird thematisiert.
Konsequenzen für die Lehre
• Im Zentrum der Lehre steht der aktive Studierende, der
möglichst viel Zeit beim eigenständigen Lernen verbringt
(time on task).
• Die Lehrperson stellt Materialien und Methoden zur
Verfügung und versteht sich in erster Linie als Moderatorin
(challenge-based instruction).
• Um Eigenständigkeit der Studierenden zu fördern und
deren Heterogenität zu berücksichtigen, kommen neben
Präsenzveranstaltungen vermehrt auch neue Medien zum
Einsatz (blended learning scenarios)
Constructive Alignment
In Anlehnung an Biggs (2003)
Aktueller Paradigmawechsel
Wissens- vermittlung
Vermittlung strukturierten
Wissens
Übergang vom Lehr- zum Lernfokus
Erleichterung des Verständ-
nisses/ aktives Lernen
Entwicklung & Veränderung von Wissens-
strukturen
Student als passiver
Informations-empfänger
Student als rezeptiver
Informations-empfänger
Interaktion Dozent
−
Student
Student als aktiv Lernender
Student als unabhängig Lernender
► Bologna-Deklaration mit einer neuen Lehr-/Lernkultur
Dozentenzentrierte
Informationsvermittlung
S h i f t f r o m t e a c h i n g t o l e a r n i n g
Lehrauffassung & Umgang mit Studenten nach Rheinberg et al. (2001): Die Erziehenden und Lehrenden, In: Krapp et al.: Pädagogische Psychologie
Studentenzentrierte
Lernunterstützung
Methodisch-didaktischer Ansatz nach Bologna
Kontaktstudium Selbststudium
Begleitetes Selbststudium Unabhängiges Selbststudium
Veränderte Zielsetzungen
Im Selbststudium
• Reduktion des Präsenzunterrichts durch Bologna
• Die traditionelle frontalunterrichtliche Stoffvermittlung stösst an Grenzen, v.a. in Grossgruppen und Massenveranstaltungen
• Vermehrte Förderung von personalen Schlüsselqualifikationen und Lernkompetenzen auch als Aufgabe der (Fach-)Hochschulen
Lernpsychologische Ziele
• Verminderung der Kluft zwischen Wissen und Handeln; Nutzbarmachung des sogenannt ‚trägen Wissens‘
• Produktives Lernen als ein konstruktiver, selbstmotivierter und selbstgesteuerter Prozess
• Stoffdarsteller/in
• Planer/in
• Unterweiser/in
• Instruktionsperson
• Überwacher/in
• Beurteiler/in
• Lernhelfer/in
• Coach
• Lernberater/in
• Moderator/in
Modell der direkten Instruktion
Modell der indirekten Instruktion
Verändertes Rollenverständnis
Traditionelles
Rollenverständnis -
Lehrperson als:
Erweitertes
Rollenverständnis -
Lehrperson als:
Menschenbild ( Theorie X / Y – McGregor)
Fall YHandlungs-spielraum &
Selbstkontrolle
EngagementInitiative & Verantwortung
führt zu
führt zu
bestätigt
Unterschiedliche Menschenbilder und Lernverhalten (nach Ulich, 2001)
Zusammenfassung
• Paradigmawechsel
(shift from teaching to learning)
• Perspektivenwechsel
(vom Lehrenden zum Lernenden)
• Didaktikwechsel
(von der Instruktions- zur Ermöglichungsdidaktik)
• Rollenwechsel
(Dozierende: Vom Wissensvermittler zum facilitator Studierende: Vom Informationsempfänger zum aktiven, unabgängigen Lernenden)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!