issn 2512–9368 dpr # 19/2017 · content-anbietern, was im moment viele blog-an-bieter schmerzlich...

40
dpr # 19/2017 digital publishing report Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet ISSN 2512–9368 Designed by mrsiraphol / Freepik Verlage als Webinar-Anbieter Einstieg in die Customer Journey Facebook setzt Blogs unter Druck DNA digitaler Produkte & Corporate Pulishing

Upload: others

Post on 15-Sep-2020

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

dpr # 19/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368De

sign

ed b

y m

rsira

phol

/ Fr

eepi

k

Verlage als Webinar-AnbieterEinstieg in die Customer Journey

Facebook setzt Blogs unter DruckDNA digitaler Produkte & Corporate Pulishing

Page 2: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

Ein paar Worte zum Geleit

Immer wieder haben wir im digital publishing re-port Verlage beleuchtet, die ihr Geschäftsmodell an moderne Herausforderungen anpassen – sei es in Form der Produkte, der Organisationsstruktur und der Betriebsprozesse oder gleich durch mas-sive Veränderung ihrer Geschäftsmodelle. Dies-mal beleuchten wir das Thema Bewegtbild und Webinar – mit einem grundlegenden Hintergrund-artikel zu Technologien und Prozessen sowie mit Interviews mit zwei Verlagskollegen, für die das Webinar schon lange kein Fremdwort mehr ist. Und richten den Spot auf den Verlag Friedrich Oe-tinger, der sich mit TigerCreate zum Softwarean-bieter gemausert hat.

Neue Technologien und Plattformen haben oft zwei Seiten, bestes Beispiel: Facebook. Auf der ei-nen Seite mächtige Tools wie Facebook Live, hier schließen wir die Artikelreihe mit dem dritten Teil ab. Andererseits hat Facebook durch seine Reich-weite enormen Einfluss auf die Sichtbarkeit von Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist hiervon jeder Content-Anbieter betroffen.

Auch ein Ziel des digital publishing report: Hinter-grundwissen statt Buzzwords. Diesmal beleuch-ten Autoren Themen wie Corporate Publishing und Customer Journey. Oder die Frage, welche Rolle heutzutage überhaupt Daten im Wirtschaftsbe-trieb spielen (das Stichwort „DNA“ lässt schon darauf schließen: eine enorme). Damit können Sie nicht nur bei anstehenden Buchmessen-Talks glänzen, sondern auch Möglichkeiten für Ihr Un-ternehmen besser einschätzen und bewerten.

Ganz praktisch schauen wir uns auch die Metho-den der Individualisierung im E-Mail-Marketing an, ganz praktisch berichtet auch der piepmatz Verlag von seinen Social Media-Aktivitäten. Abgerundet wird dieser Themenkomplex durch das gewohnte monatliche Facebook-Ranking der Buchverlage.

Und auch nie von Nachteil: der berühmte Blick über den Tellerrand. In dieser Ausgabe mit den Themen Blockchain und humanitäre Hilfe – zwei Themen, die man auf den ersten Blick nicht in Ver-bindung bringen würde, die aber zeigen, welche Möglichkeiten neue Technologien bieten können. Im Guten wie im Bösen.

Viel Spaß und Erkenntnisse bei der Lektüre

Ihr/euer

Steffen Meier

Page 3: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

3

Impressum Der digital publishing report ist ein 14-tägig erscheinendes Magazin für die Medienbranche rund um Digitale Themen. Format: PDF. Verbreitete Auflage: 6-10.000 Downloads je Ausgabe. Herausgeber und VisdP: Steffen Meier . Redaktion: dpr / Postfach 12 61 / 86712 Nördlingen Art Direction: Cornelia Zeug. Redaktionelle Mitarbeit: Nikolaus Wolters ISSN zugeteilt vom Nationalen ISSN-Zentrum für Deutschland: Digital publishing report ISSN 2512–9368

Bildquellen Alle Bilder sind entweder im Artikel direkt vermerkt oder von den Autoren

Bewegte Fachverlage: Geschäftsmodell Web-Video 4 Christina Güll

Die Chance liegt in der Interaktion 7 Webinare beim Verlag Eugen Ulmer

Hunde, Pferde und Rauchwerk 10 Bewegtbild bei Kosmos

Daten: Die DNA digitaler Produkte und Business Modelle 12 Anna-Lena Schwalm

Facebook Live – der Leitfaden für Marketer 16 Teil 3: Tue Gutes und rede darüber Inken Kuhlmann

Wie Facebook die Blogs immer mehr unter Druck setzt 18 Rob Vegas

Corporate Publishing: eine Definition 20 Konrad Fux

Individualisierung im E-Mail-Marketing: der 4 Stufen Plan 22 Melanie Wimmer

Customer Journey: So gelingt der Einstieg 24 Sabine Holicki

Vom Kinderbuch zur erweiterten Realität 26 TigerCreate bringt als Dienstleister frischen Wind in den Markt Anna Schneider

Social Media bei piepmatz Verlag 30 „Interaktion mit den Piepkindern“ Sandra Vogel

Blockchain optimiert humanitäre Hilfe 32 Es kommt einfach zu wenig an Patrick Rosenberger

Facebook-Ranking der Buchverlage August 2017 34

Heftverzeichnis 37

i n h a l t4

2 0

2 2

2 4

3 2

Page 4: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

4

Bewegte FachverlageGeschäftsmodell Web-VideoChristina Güll

In Zeiten sinkender Technologiekosten sind Webinare aufgrund ihrer Interaktivität und Dezentralität ein

gutes Mittel, (nicht nur) Fachinformationen an Mann und Frau zu bringen.

Vier Geschäftsmodelle

Die Bandbreite der für Fachverlage sinnvollen Videofor-mate sei anhand von vier Modellen skizziert. Zu jeder dieser Modellvarianten sind Beispiele angefügt, die allerdings nicht alle aus Verlagen kommen. Auch hier sind im digitalen Geschäft Start-ups manchmal schnel-ler und flexibler – und tummeln sich in Geschäfts-feldern, die genau genommen von Verlagen besetzt sein könnten oder sollten.Hier die Modellvarianten, die allerdings in keiner Weise den Anspruch auf Vollständigkeit erheben:

• Videoeinsatz als gezielt erweiterte redaktionelle Kompetenz (spitze Themen, Aktionen, Nischenbe-setzungen, Faszinationsvideos, Test-Videos etwa bei Autos, Land- und Bautechnik, Maschinen)

• Videoproduktion als Erweiterung im Media-Angebot• Videoeinsatz zur Vertiefung des Fachwissens: We-

binare, Tutorials, Erklär-Videos, Lernhilfen• Ein Mix aus Video-Auftragsproduktionen, Down-

load-Shops, Lernvideos und Werbeformat-Vermark-tung

Video-Einsatz als erweiterte redaktionelle Kompetenz

Man muss zwar grundsätzlich davon ausgehen, dass sich Videos, die rein redaktionelle Fachinhalte wieder-geben, eher nicht als Geschäftsmodell eignen, zumal

DRs

Kultu

rarv

spro

jekt

from

Cop

enha

gen,

Dan

mar

k

Page 5: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

5

sie ja unter die Regel fallen, dass die meisten durchaus ebenso gut als Text- oder Bildformat, auch als Bilderga-lerie oder Ähnliches funktionieren können. Allerdings gibt es aber immer wieder Situationen im Verlagsge-schehen, in denen sich eine solche Darstellung auch rechnet. Zum Beispiel bei Messen als zusätzliches re-daktionelles Informationsinstrument. Oder als zusätz-liches Medium für Verlage, die selbst Veranstaltungen betreiben.In einigen Fällen gibt es bei Messen auch Beispiele für Kooperationen mit Messeveranstaltern, die durchaus im beiderseitigen Interesse sind. Exemplarisch sei an die-ser Stelle auf die frühere Medienkooperation des Deut-schen Landwirtschaftsverlags mit der dlg, der Messebe-treiberin von EuroTrier und AGRITECHNICA hingewiesen. Zur Messe fungiert der Verlag als „Medienpartner für Internet-TV“, der Verlag berichtet in Video-Formaten von der Messe, die nicht nur auf den Verlags-Webseiten, sondern auch auf den Messe-Webseiten zur Darstel-lung kommen. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten: Der Verlag erhöht damit deutlich seine Reichweite, und die Messeveranstalter müssen das Thema Videos nicht selbst betreiben. Gleichzeitig werden auf der Messe Vi-deos von Kunden als Auftragsproduktion übernommen. Auch der Rudolf Müller Verlag produziert gezielt Videos auf Messen und vermarktet sie auch, auch bei Vogel Bu-siness Media geht man bei Messen und anderen großen Branchen-Events so vor. Bei diesen Modellen werden also 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen:1. Positionierung in der Branche, enge Zusammenar-

beit mit Messeveranstaltern2. Reichweitensteigerung3. Vermarktung von Videos als Auftragsproduktionen

Video-Produktion als zusätzliches Serviceangebot

Bei den grundsätzlichen Fragen für Video-Einsatz ist die Frage nach der Zielgruppe von höchster Bedeutung. Je nach Branche, die ein Fachverlag bedient, geht es nicht nur um die Zielgruppe, die die Videos dann anschauen soll, sondern auch um Zielgruppen auf der Kunden-Ebe-ne, die bei Bedarf eine Video-Produktion in Auftrag ge-ben. Es gibt einige sehr erfolgreiche Modelle, in denen die Video-Produktion für Kunden von Fachverlagen bzw. deren speziellen Abteilungen oder auch eigens dafür gegründeten Organisationseinheiten übernommen wird. Mit einem derartigen Modell ist auch die Kosten-/Erlös-Situation von Anfang klar definiert: Es werden im Zweifelsfall Videos nur dann produziert, wenn sie auch bezahlt werden.Ein gutes Beispiel hierfür sind die Vogel Business Medi-en, deren “Webcast-Team“ ganz auf Videoproduktion fo-kussiert ist. Gearbeitet wird für Kunden genauso wie für die Redaktionen des Hauses, allerdings bewusst nicht nur als reine Produktions-Einheit, sondern als Teil der in-tegrierten Kundenvermarktung. Die Anzeigen-/Vermark-

tungsabteilung schnürt mit den Kunden ein Gesamt-Me-diapaket, in dem Videos als Teil des Media-Mixes und der Medialeistung erscheinen und berechnet werden. Das Team arbeitet Konzeption und Storyboard aus, führt Dreh, Schnitt und Upload bis zur Reichweitenfrage (auf welchen Websites und welchen Social- Media-Kanälen) durch und berechnet die Aufwände - entweder über die Anzeigenabteilung oder in manchen Fällen auch direkt dem Kunden bei einer Auftragsproduktion. Die für Re-daktionen gedrehten Videos werden intern berechnet, so dass die Abteilung stets Aufwände und Einnahmen korrelieren kann. Das Volumen der beauftragten Videos steigt stetig, in Spitzenzeiten wird externer Produk-tions-Support zugekauft, auch in den Fällen, in denen das Basisequipment im Verlag für besondere Aufträge wie z.B. Imagefilme selbst nicht ausreicht. Auf diese Weise muss nicht ständig höchste Equipment-Qualität vorgehalten werden.

Video-Einsatz als Lernhilfe (Webinare, Tutorials, Erklärvideos)

Mit dem etwas verschwommenen Begriff „visual cul-ture“ wird das Phänomen bezeichnet, dass sich die Wahrnehmung mehr und mehr vom geschriebenen Wort wegbewegt und Inhalte über Bilder aufnimmt. Das hat nicht zuletzt auch Auswirkungen auf das Lernen. Und wer wäre besser geeignet, Lerninhalte und Fachinhalte auch in Bildern zu vermitteln als ein Fachverlag?Sehr früh und sehr konsequent unter dem Schlagwort „Vom Buchverlegen zum Video-Publishing“ hat das etwa Britta Kroker durchgeführt, die - vom Campus-Verlag kommend - mit der Pink University eine Plattform auf-gebaut hat, über die private und Firmen-Kunden sich beruflich über Video-Trainings weiterbilden können. Die Kunden bezahlen für Lerneinheiten zwischen 8 und 12 Videos knapp unter 40 Euro. Firmenkunden werden zusätzlich bei Konzepten und individualisiertem Lehr-material für Weiterbildungsaktivitäten aller Art unter-stützt.Ein weiteres Beispiel ist etwa der VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, der mit seinem Fachverlag für Computerwissen einen eigenen Video-Learning-Bereich betreibt. Der User wird dabei in verschiedenen Erklär-schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für Schritt bei der Lösung seines Computerproblems unterstützt.

Nicht aus dem Verlagsbereich kommend, aber Schul-buchverlagen durchaus ernstzunehmende Konkurrenz machend stellt sich Sofatutor seit 2008 auf. Diese Platt-form bietet Schülern und Studierenden aktive Lernhilfe per Video für Klassenarbeiten, Hausaufgaben und Ab-schlussprüfungen. Die Idee dafür hatte der damalige Student Stephan Bayer während seiner eigenen Exa-mensvorbereitungen. Das Start-up-Unternehmen lief bis 2012 so gut, dass Investoren einstiegen und die

Page 6: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

6

Nachhilfe-Plattform mit jetzt über 50 Mitarbeitern deut-lich erweitert werden konnte. Das Geschäftsmodell: Lern-Videos gibt es im Abo je nach Laufzeit zwischen 15 und 30 Euro pro Monat.

Fach-Webinare

Manchmal gelingt der Einstieg schon durch Fach-Webi-nare. Dienstleister können hier mit einer Software unter-stützen, allerdings müssen die Inhalte für die Darstel-lungsform „Webinar“ aufbereitet werden. Eines sei hier grundsätzlich angemerkt: Lehren benötigt immer ein anderes Vorgehen als Fachinformationen (Artikel, Bei-träge) an interessierte Leser oder User zu bringen. Die didaktische Aufbereitung darf nicht unterschätzt wer-den. Für den Anfang empfiehlt es sich, wenn man die didaktische Kompetenz nicht im Hause hat, auch hier externe Experten zur Hilfestellung heranzuziehen.Grundsätzlich gibt es bei den Webinaren zwei unter-schiedliche Angebotsmodelle, von denen dann auch die Entscheidung für die technische Durchführung abhängt:

a)Zu einer fest definierten Uhrzeit werden potenzielle Teilnehmer in einen virtuellen Raum eingeladen, zu dem sie einen Zugangscode erhalten – entweder, weil sie zu einem Kreis gehören, den man z.B. bei gespon-sorten Webinaren in möglichst großer Anzahl dabei haben will, oder weil sie dafür bezahlt haben. Diese Webinare werden in Echtzeit von einem Experten abgehalten und oftmals sowohl inhaltlich wie auch technisch moderiert. Hier kann man sich sowohl die technische Plattform wie auch die technische Mo-deration von Dienstleistern von Webinar zu Webinar einkaufen. Die fachliche / inhaltliche Durchführung machen Fachredakteure entweder selbst oder mit Hil-fe von Experten. Grundlage ist jeweils ein Video, das den Experten in Aktion, also in seinem Vortrag zeigt, oder ein Video, das rein die Präsentation zusammen mit dem Vortrag des Experten wiedergibt.b) Ein Webinar-Angebot steht über einen längeren Zeit-raum grundsätzlich immer zur Verfügung, Berechtigte können zu jeder beliebigen Zeit auf das Angebot zu-greifen. Inhalte des Webinars sind einerseits Videos, die entweder einen Vortrag abbilden oder Fachwissen direkt am Objekt vermitteln. Oftmals werden diese Vi-deos dann ergänzt durch Multiple-Choice-Abfragen, bei denen man sein Wissen testen kann. Vielfach wird mit einem zugeschalteten Chat- bzw. Forum-Angebot die Möglichkeit für Fragen oder Anregungen geschaf-fen. Antworten der Experten gibt es dann natürlich nicht direkt, weil der User ja zu jeder Tages- und Nacht-zeit das Angebot wahrnehmen kann, sondern zu kom-munizierten Zeiten. Das Standardmodul für diese Ab-wicklung von Webinaren ist das Open-Source-System „moodle“. Allerdings kostet es durchaus einiges an Einsatz, dieses Tool an die eigenen Verlagsbedürf-nisse und an das Verlags-Look&Feel anzupassen.

Mix aus verschiedenen Video-Geschäftsmodellen

Natürlich sind die vorgestellten Beispiele nur Modelle, in der Praxis funktionieren auch Mixes aus den verschie-denen Angebotsformen ganz gut. Hat man sich denn einmal entschlossen, selbst Videos zu produzieren, liegt es nahe, dies auch als Auftragsarbeit für Kunden zu tun. Als Beispiel dafür, dass das Geschäftsmodell gerade in einem Mix funktioniert, kann www.segel- filme.de die-nen. Entstanden aus einem Segel-Reiseführer als DVD ist hier nun eine Sender-Plattform entstanden, in der Imagefilme als Auftragsproduktion genauso entstehen wie Informations- und Faszinationsvideos, die selbst vermarktet werden (ausdrücklich nicht über YouTube), auf der Segel-Lern-Videos genauso zu haben sind wie DVDs und kostenpflichtige Downloads in einem Shop.

Ein RechenexempelRechnet man einmal zusammen, welche Kosten an-fallen, wenn man professionell Videos produziert, z. B.

• Lizenzgebühren für Programme• Anschaffungskosten für Hardware• Lizenzgebühren für ein Video-CMS• Redaktionskosten für evtl. Leistungen von Dienst-

leistern oder Video-Redakteuren (inhouse oder frei)

• Hosting bzw. Archiv-Kosten für die Verwaltung von Video-Material und Video-Archiven usw.

kommt man schnell auf Tausender-Abruf-Kosten von 300 bis 600 Euro. Und wie sieht es auf der Erlös-seite aus? Lassen wir hier einmal die YouTube-Ein-spiel-Möglichkeiten im einstelligen Bereich beiseite und gehen wir von einer Selbstvermarktung aus, so liegen die Preise für Prerolls oder andere Werbe-formen bei Videos im Höchstfall bei einem TKP von 80 Euro. Rechnet man dann die Rabatte und Aktionen ab, kommen im Regelfall nicht viel mehr als 25 Euro TKP heraus. Die Lücke zwischen Kosten und Erlösen pro Tausend Abrufen ist also ganz beträchtlich – und es will wohlüberlegt sein, ob und für welche Zwecke es sich als Fachverlag lohnt, Videos zu produzieren. Eine Ausnahme zu dieser Gegenrechnung sind Videos, die im Sinne redaktioneller Illustrationen eingesetzt wer-den, um die Innovationskraft der Marke zu belegen. In diesen Fällen kann der Aufwand als Marketinginvesti-tion verbucht werden.

Christina Güll hat Philosophie in München studiert, war in verschiedenen Positionen in Redakti-onen und Agenturen, hatte 10 Jahre die Verlagsleitung der Stadtillustrierten PRINZ München inne und ist seit 2000 Leiterin der Abteilung Online-Services im dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag.

Page 7: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

7

Die Chance liegt in der InteraktionWebinare beim Verlag Eugen Ulmer – Interview mit Christoph Killgus, verantwortlicher Redakteur DEGA GARTENBAU

Mal in den Raum gestellt: Der Gartenbauer ist kaum ein Digital Native, eigentlich sollte eine Fachzeit-

schrift doch ein adäquates Medium für ihn sein. Ist das ein falscher Eindruck? Wieso eine Ansprache

über Webinare?

Eine herrlich provokative Eingangsfrage, in der so manches Klischee mitschwingt! Das ist zunächst mal eine Altersfrage. Jüngere Gärtner sind mit den nicht mehr ganz so neuen Medien aufgewachsen und nutzen diese selbstverständlich. Interessanterweise sind aber auch ein Großteil der Unternehmer und Führungskräf-te, die auch sonst aufgeschlossen sind für neue Wege, recht schnell in Facebook & Co. unterwegs gewesen – und nehmen auch ein Angebot wie Webinare gerne wahr. Ich bin als Redakteur und Medienmensch übrigens sehr gern in einer Fachbranche wie dem Gartenbau unter-wegs, weil neue Angebote hier schlicht und ergreifend auf ihre Nutzwertigkeit abgeklopft werden – das finde ich spannender, als nur in der Medienwelt unterwegs zu sein, die auch eine Blase ist und in der so mancher Hype nur ein behaupteter ist – das ist jetzt meine Gegenpro-vokation fürs Gärtnerklischee in der Frage … Praktiker und Unternehmer mit Händchen fürs Geldverdienen entscheiden sehr nüchtern im Blick auf neue Medienan-gebote, ob diese für Image und Ergebnis ihres Betriebs etwas bringen oder nicht. Und viele sind da durchaus experimentierfreudig.

Konkret zu Medienangeboten und Webinaren: Auch da nutzt unsere Zielgruppe gern alles, was ihr mit Fachin-fos hilft und Orientierung gibt. Und da gibt es nicht Fach-zeitschrift oder Webinar – sondern das eine ergänzt das andere. Die Fachzeitschrift kann in einem Beitrag gut ins Thema einführen. Das Webinar bietet die Stärken einer Liveveranstaltung, wobei der Aufwand für die Anfahrt entfällt. Im Unterschied zum Fachmagazin ist beson-ders interessant, dass der Infofluss im Webinar keine Einbahnstraße ist. Die Teilnehmer können per Chat kom-

mentieren oder Fragen stellen, was immer wieder rege genutzt wird. Und für uns als Redaktion ist es gut, im Webinar in direkten Kontakt mit unseren Lesern zu kom-men und über die inhaltlichen Rückmeldungen auch An-regungen für die Redaktionsarbeit zu bekommen, was die Themenauswahl anbetrifft zum Beispiel.

Wie funktionieren denn die Auswahl der Inhalte, die Umsetzung und die Durchführung?

Anfangs haben wir Webinare sowohl von der Themen- wie der Referentenauswahl als Stand-alone-Angebote konzipiert. Da kamen andere Themen und andere Refe-renten zum Zug als im Magazin. Dann haben wir gelernt, dass das zu kompliziert gedacht ist – warum soll man nur wegen eines anderen Mediums andere Redner und Inhalte wählen? Mittlerweile stimmen wir die Planung im Magazin intensiv mit den Webinaren ab. Es lohnt sich, nachfolgend zu einem Themenspecial im Print ein Webi-nar mit einem der Fachautoren anzubieten und dieses natürlich auch im Special entsprechend anzukündigen. Die Leser können sich so schon ins Thema einlesen und auch schon Fragen mitbringen. Außerdem sind natürlich die Themen, die wir im Magazin aufgreifen, auch die The-men, die im Webinar interessieren. Das andere Medium bietet einfach andere Möglichkeiten, dieses Thema für die Zielgruppe aufzubereiten und zu vermitteln, insbe-sondere eben den direkten Kontakt mit dem Fachexper-ten und auch der Redaktion.

Page 8: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

8

Und das Marketing für die Webinare?

Zum einen weisen wir mit redaktionellen Hinweisen und auch Eigenanzeigen im thematischen Zusammenhang in Fachbeiträgen und Themenspecials auf das nächste Webinar hin. Per E-Mail laden wir bisherige Webinar-Teil-nehmer zu den jeweils nächsten Veranstaltungen ein. Hinweise vor allem in Facebook werden auch recht gut wahrgenommen. Teilweise haben wir Sponsoren für bestimmte Themen, die ihrerseits wieder eigene E-Mail-Verteiler nutzen.

Wie schwer ist es, Referenten für die Webinare zu gewinnen?

Das ist nicht viel leichter oder schwerer, als Autorinnen und Autoren zu gewinnen – genau aus diesem Kreis wählen wir mittlerweile auch bevorzugt die Referenten aus, weil sich damit eben am besten ein sich ergän-zender Kurs zwischen Magazin und Webinar gefahren werden kann. Freilich ist es nicht jedes Autors Sache, auch als Referent aufzutreten, insofern ist die Zahl der infrage kommenden Experten etwas kleiner als die der Autoren. Mittlerweile arbeiten wir bei den Themen auch gern wiederholend mit den gleichen Referentinnen und Referenten, denen das Freude macht. Zum einen ist der Aufwand bei der Suche und der organisatorisch-tech-nischen Vorbereitung dann deutlich geringer. Zum an-deren bekommen Wiederholungsreferenten auch mehr Übung, was der Qualität der Webinare gut tut.

Haben sich inhaltliche Gestaltung und Ablauf der Webinare verändert?

Ja – anfangs waren die Webinare sehr referenten- und vortragslastig, sprich: Der größte Teil der Zeit war Re-dezeit des Experten. Das ist teils auch immer noch so. Wir haben aber gelernt, dass die besondere Chance der Webinare in ihrem interaktiven Teil liegt. So versu-chen wir, von der insgesamt eine Stunde dauernden Veranstaltung nicht nur eine 10-minütige Fragerunde am Schluss anzubieten, sondern den Frage- und An-merkungsteil auszudehnen auf 20 Minuten und mehr. Durchaus denkbar sind auch Webinare, die nach einer sehr kurzen Einleitung schnell auf die Rückmeldungen der Teilnehmer eingehen, denn genau das ist es, was wir im Magazin so nicht können. Individuelle und oft auch sehr spezielle Rückfragen und Kommentare aus der Pra-xis machen das Webinar besonders spannend – für die Teilnehmer ebenso wie für uns als Redaktion, denn wir lernen unsere Zielgruppe dadurch noch besser kennen.Wenn man dem interaktiven Teil viel Zeit einräumt, stellt das natürlich mehr Anforderungen an den Experten, der eine gewisse Spontaneität mitbringen sollte. Er kann durch eine Frage auch einmal schlicht überrascht oder überfragt sein. Aber wenn er einmal nicht sofort ant-worten kann, ist das nicht schlimm – wir können dann anbieten, dem Fragenden die Antwort per Mail nachträg-lich zu liefern. Hier und da haben wir die Ergebnisse be-sonders spannender Fragenrunden auch schon in einer nächsten Printausgabe veröffentlicht.

Page 9: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

9

Eine mit längerer Zeitdauer eingeplante Fragerunde ist auch für die moderierende Redaktion ein Unsicher-heitsfaktor, denn man weiß ja nicht, wie viele Rückmel-dungen kommen. Das lässt sich tatsächlich auch trotz einiger Erfahrung mittlerweile nicht wirklich vorhersa-gen. Manchmal können wir gar nicht alle Fragen aufgrei-fen, ein anderes Mal scheint die Zuhörerschaft komplett zufrieden mit dem, was sie im Referat gehört hat und meldet sich gar nicht. In so einem Fall hilft es, wenn die Redaktion ein paar vorbereitete Fragen parat hat.

Im Moment werden Webinare und deren Aufzeich-nungen kostenlos angeboten. Ist eine Monetarisie-

rung geplant oder beteiligen sich Unternehmen?

Natürlich wollen wir eine Monetarisierung, wir sind ja kein Wohltätigkeitsverein, sondern wirtschaftlich han-delndes Unternehmen. Einnahmen erzielen wir momen-tan immer wieder durch Sponsoren der Zulieferindustrie aus dem thematischen Umfeld des Webinars, gelegent-lich auch von Verbänden und Organisationen. Es gab auch schon Webinare, bei denen Teilnehmergebühren möglich waren – dann nämlich, wenn über das Webinar ein für den Beruf nötiger Schein erwerbbar war, den die Teilnehmer ansonsten in einer auch nicht kostenlosen anderen Veranstaltung hätten erwerben müssen. Aber sicherlich ist das Sponsorenmodell das interessantere und im Blick auf die Abwicklung auch einfachere.

Lassen sich Webinare inhaltlich unabhängig durchführen, wenn ein Sponsor zur Finanzierung

beiträgt?

Webinare müssen in ihrem Fachteil trotz Sponsoring fachlich unbedingt unabhängig bleiben, ansonsten ver-lieren sie ganz schnell an Glaubwürdigkeit. Gärtner sind kluge Menschen und merken sehr schnell, wenn ihnen über einen angeblichen Fachvortrag unterschwellig ein bestimmtes Produkt oder ein bestimmter Anbieter emp-fohlen wird. Übrigens haben wir da im Gespräch mit den Sponsoren auch keine Schwierigkeiten, das zu vermit-teln, die sehen das auch so. Wir weisen in den Webi-nar-Ankündigungen und in der Veranstaltung selbst ger-ne darauf hin, wer Sponsor ist, und auch darauf, wenn dieser zum Beispiel Unterlagen zum Download anbietet. Auch für ein interessantes 1-Minuten-Video, das zum Beispiel das Unternehmen des Sponsors vorstellt und ausdrücklich als dessen Beitrag angekündigt wird, ist große Akzeptanz bei den Teilnehmern. Wichtig ist eben, Fachinhalte und Sponsorenvorstellung nicht zu vermi-schen.

Können Sie etwas dazu sagen, wie viele Teilnehmer solche Webinare im Schnitt haben?

Das ist sehr unterschiedlich. Wir hatten schon Webinare mit 130 Teilnehmern, was für uns ein sehr guter Erfolg ist. Es gab aber auch schon ganz schwach besuchte Ver-

anstaltungen mit 20 Leuten. Das Grundinteresse hängt vom Thema ab. Dann kommen aber auch Unwägbar-keiten zu, die nicht vorplanbar sind. Gärtner sind zum Beispiel sehr wetterabhängig. Und je nach aktueller Wetter- und damit Arbeitslage kann die Bereitschaft zur Teilnahme groß sein oder eben auch nicht. Und wenn man übersehen hat, dass sich das Webinar mit einem wichtigen Fußballspiel überschneidet, spiegelt sich das auch in den Teilnehmerzahlen wider …

Für die Umsetzung nutzen Sie ja einen Dienstlei-ster. Hier stellt sich die alte Technologiefrage: ist

langfristig inhouse oder extern sinnvoller?

Als Redaktion sind wir sehr dankbar für die gute Zusam-menarbeit mit einem externen Dienstleister. Es ist ja wie bei anderen neuen Medienangeboten so, dass die-se von uns in den Redaktionen zusätzlich geschultert werden, ohne dass dafür neue Kapazitäten geschaffen werden. Das geht – zum einen durch nicht einfache zeit-liche Rationalisierung an anderen Stellen. Und zum an-deren eben durch die professionelle Unterstützung von außen. Ob wir irgendwann einmal alles selber machen, ist nicht auszuschließen. Momentan steht das aller-dings nicht zur Diskussion, da ist es uns wichtiger, noch in der inhaltlichen Ausgestaltung der Webinare weiter-zukommen.

Ist das Webinar-Angebot im Moment eher ein strate-gisches Marketinginstrument oder auf dem Weg zu einem lukrativen Geschäftsfeld mit eigenständigen

Produkten?

Es ist eine Mischung aus verschiedenen Zielen. Wir kön-nen mit Webinaren unsere Fachzielgruppe besser an-sprechen, als dies im Magazin der Fall ist. Insofern sind Webinare durchaus auch ein Instrument der Leserbin-dung. Ein kleiner Nebeneffekt dabei ist übrigens, dass wir mit den Webinaren als Verlag und Redaktion wahr-genommen werden, die im Interesse ihrer Leser neue Medien nutzen. Das finden offensichtlich auch die Leser gut, die gar nicht an Webinaren teilnehmen. Und dann sind Webinare durch die Einnahmen aus dem Sponso-ring auch ein eigenes Geschäftsfeld. Das ist nicht groß, aber in Zeiten, in denen mit Medien alles andere als leicht Einnahmen zu erzielen sind, ein wichtiges Puzz-leteil.

Page 10: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

10

Hunde, Pferde und RauchwerkBewegtbild bei Kosmos – Interview mit Carsten Vetter, Produktmanager digitale Angebote

Verlage können nur Papier bedrucken? Diese Spöt-telei entspricht schon lange nicht mehr der Realität

in Zeiten, in denen sich Verlage gerne auch mal als Ser-vice-Provider definieren. Oder neue Produktformen für sich entdecken: von Veranstaltungen bis Bewegtbild und Webinar. Hier tut sich im Ratgeberbereich vor allem der Stuttgarter Kosmos mit einer ganzen Webinar-Palet-te [http://webinare.kosmos.de/] positiv hervor. Zeit für Fragen an Carsten Vetter, der den Bereich Webinar bei Kosmos verantwortet.

In Zeiten von interaktivem Web, YouTube und Social Media boomen visuelle Information und Bewegtbild.

Ist das Bewegtbild-/Webinarangebot von Kosmos eine Erkenntnis aus dieser Entwicklung?

Sie ist es zum Teil. Aber ganz am Anfang stand die Frage: Wie können wir unsere Zielgruppen, die sich für unsere Ratgeber-Themen interessieren, mit neuen (digitalen) Angebotsformen erreichen? Gestartet haben wir mit einem kreativen Prozess, den wir rund um die Bedürf-nisse und Wünsche unserer Zielgruppe ausgerichtet haben. Auf dieser Grundlage haben wir eine Reihe an Produktideen entwickelt und dann priorisiert. Die Webi-nare waren das erste Angebot, das live gegangen ist, ein weiteres Angebot aus diesem Prozess ist gerade in der Endphase.

Die mit den Angeboten wie Hundeerziehung, Umgang mit Pferden anvisierte Zielgruppe ist wohl

kaum die „Generation YouTube“, oder? Wer wird denn hier angesprochen?

Wir haben mit Sicherheit eine große Überschneidung mit unseren Buchkäuferinnen und Buchkäufern. Wer bei uns ein Webinar besucht, hat ein echtes Interesse an den Themen und den Wunsch etwas zu lernen, denn die Webinar und Videos kosten zwischen 20 und 40 Euro. Durch das digitale Angebot sprechen wir aber auch die Personen an, die sonst ein „klassisches“ Seminar besu-chen würden, aber nicht die Zeit haben, am Wochenen-de irgendwo hinzufahren. So können sie ganz bequem vom Sofa aus teilnehmen. Und sie haben sogar die Mög-lichkeit, direkt Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.

Wie funktionieren denn die Auswahl der Inhalte, die Umsetzung und die Durchführung?

Die Themenauswahl bei den Webinaren unterscheidet sich im ersten Schritt nicht von der Auswahl für unsere Bücher. Durch den Austausch mit unseren Autoreninnen und Autoren und mit dem Wissen der Kollegen und Kol-leginnen entstehen die Themenvorschläge, die sich auch von unseren Buchthemen unterscheiden können. Einen besonderen Vorteil sehe ich beim Format Webinar gegenüber unseren Büchern: Hier können wir auch mal (schnell) ein Thema ausprobieren.Nachdem wir ein Thema festgelegt und einen Termin mit den Autoreninnen und Autoren vereinbart haben, kündigen wir das Webinar mit einem kurzen Beschrei-bungstext und Fotos auf unserer Webinar-Seite an. Die aktive Presse- und Marketingarbeit beginnt dann späte-stens zwei Wochen vor dem Termin. Denn die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer melden sich bei uns in den letzten sieben Tagen an, manche sogar erst fünf Minuten vor dem Beginn des Webinars.Beim Webinar bin ich als Moderator immer mit anwe-send. Ich kümmere mich um die Bündelung der im Chat gestellten Fragen und um die Technik.

Und das Marketing für die Webinare?

Das Marketing findet bei uns hauptsächlich auf dem digitalen Weg statt (Facebook-Posts und Facebook-Ads, Newsletter, Blogbeiträge usw.). Meiner Meinung nach funktionieren klassische Anzeigen und Flyer auch nicht optimal, denn hier haben wir immer das Problem des

Page 11: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

11

Medienwechsels. Im Gegensatz zu einem Online-Link ist man eben nicht mit einem einfachen Klick beim An-gebot. Aber wir probieren auch immer wieder aus, denn je nach Thema und Zielgruppe funktionieren die Marke-tingmaßnahmen unterschiedlich gut.

Wie schwer ist es, Referenten für die Webinare zu gewinnen?

Referenten zu finden, war bisher nicht schwierig. Es ist aber schwierig, einen geeigneten Termin zu finden, an dem unsere Experteninnen und Experten Zeit haben.

Sind diese primär Autoren und Autorinnen?

Mit einer Ausnahme sind es Autoreninnen und Autoren von uns.

Im Moment werden Webinare und deren Aufzeich-nungen kostenpflichtig angeboten. Wie fand denn

die Preisfindung statt?

Bei den Preisen haben wir uns an die angebotenen Se-minare, Vorträgen und Unterrichtsstunden orientiert.

Können Sie etwas dazu sagen, wie viele Teilnehmer solche Webinare im Schnitt haben und wie viele kostenpflichtige Downloads der Videos es gibt?

Das hängt sehr stark vom Thema und der vortragenden Person ab. Bisher begrenzen wir die Anzahl der Anmel-

dungen auf maximal 100, dann ist das Webinar ausver-kauft und wir machen lieber ein zweites. Die Downloads finden als Zusatzangebot guten Anklang – mit stei-genden Zahlen.

Für die Umsetzung nutzen Sie ja einen Dienstlei-ster. Hier stellt sich die alte Technologiefrage: ist

langfristig inhouse oder extern sinnvoller?

Ich befürworte die Nutzung eines technischen Dienst-leisters, um ein Angebot schnell an den Markt zu brin-gen. Wenn wir die Technologie hätten selber machen wollen, wären wir noch nicht fertig. Dagegen gehört das gesamte andere Knowhow in den Verlag, nur so können wir lernen und neue Ideen entwickeln.

Ist das Webinar-Angebot im Moment eher ein strate-gisches Marketinginstrument oder auf dem Weg zu einem lukrativen Geschäftsfeld mit eigenständigen

Produkten?

Wir sind ganz klar mit dem Ziel gestartet, mit unserem Webinar-Angebot Geld zu verdienen. Und das klappt bis-her auch ganz gut. Ob es auch lukrativ wird, muss sich zeigen. Ich bin da aber sehr zuversichtlich.

Page 12: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

12

Daten als DNA - Digitaler Lieferant von Informati-onen und Wertschöpfung

Die DNA (englisch: DesoxyriboNucleic Acid) trägt be-kanntermaßen die gesamten Erbinformationen eines Lebewesens - eine gigantische Menge an Informati-onen, die generationsübergreifend weitergereicht wird und somit den Erhalt einer Art sichert.In der vollständig digitalisierten Wirtschaft und Gesell-schaft nehmen Daten eine gleichbedeutende Rolle ein. Als Träger relevanter Informationen bilden Daten das öf-fentliche Leben und die Wirtschafts- und Kundenbezie-hungen bald ganzheitlich ab und zeigen so auf, wo die Digitalisierung ansetzen muss, um neue, intelligente und lebensvereinfachende Gestaltungs- und Innovati-onsmöglichkeiten zu schaffen und diese in Wertschöp-fung zu transformieren. Sie bringen damit nicht nur zum Ausdruck, wo diese Wertschöpfungspotenziale stecken, sondern sind gleichzeitig auch Grundlage für die daraus resultierenden digitalen Produkte und Geschäftsmodel-le.Per Definition fokussieren sich Dynamic IT Environ-ments auf die Interaktion und Zusammenarbeit mit Kunden, Mitarbeitern, Partnern, Lieferanten usw. am Digital Point of Presence. Hierbei handelt es sich um ein vollständig neu entwickeltes System, welches über Social Media, Internet of Things, Web und Mobile Apps auf Basis einer modernen Datenanalyse mit Menschen interagiert. Die von Unternehmen bereits gespeicherten Daten innerhalb der Static IT Environments, das heißt in

Datenbanken, IT-Infrastrukturen, ERP- oder CRM-Syste-men, bieten ebenfalls wertvolle Informationen, die auf das zukünftige Verhalten und Bedürfnisse der Kunden schließen lässt. Der entscheidende Punkt bei der Aus-wertung der Daten richtet sich in der Regel darauf, neue effizientere Lösung zu generieren. Fast die Hälfte der deutschen Mittelstands- und Großunternehmen kennt diese wichtige Rolle der Daten als DNA und ist dabei, die-se Informationen für die Entwicklung und Vermarktung datenbasierter Geschäftsmodelle und neuer vernetzter Produkte zu nutzen.Daten sind das Bindeglied zwischen Unternehmen und Kunden, Partnern und Lieferanten und tragen im Zuge der Digitalisierung dazu bei, deren Bedürfnisse besser zu verstehen und proaktiv zu unterstützen, um sie schließlich wieder am Ort des Geschehens (Digital Touchpoint) gewinnbringend einzusetzen. Die Mehrheit der Unternehmen fasst diesen digitalen Mehrwert ins Auge und beabsichtigt, bis zu 20 Prozent Umsatzbeitrag durch digitale Lösungen und datenbasierte Dienste bis zum Jahr 2020 zu erzielen. Um diesen Plan umsetzen zu können, müssen IT-Manager zukünftig immer mehr Daten, für immer mehr Use Cases in immer kürzeren Zeitfenstern bereitstellen. Dabei müssen Daten flexibel und in Echtzeit verfügbar sein, um den Anforderungen der Digitalisierung, insbesondere im Hinblick auf An-wendungen und Lösungen aus den Bereichen des Ma-chine Learning, Cognititive Computing und der Künst-lichen Intelligenz, gerecht zu werden.

Daten Die DNA digitaler Produkte und Business ModelleAnna-Lena Schwalm

Page 13: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

13

Dem Datenwachstum auf der Spur

Crisp Research schätzt, dass bis zum Jahr 2020 der weltweite Datenberg auf über 50 Zettabyte angewach-sen sein wird. Dabei sind die Gründe für das gegen-wärtige und zukünftige Datenwachstum in den Unter-nehmen vielfältig, wenngleich einige Umstände in den Augen der befragten Entscheider von höherer Relevanz sind.Maßgeblicher Treiber des Datenwachstums in den Un-ternehmen ist laut der Studie von Crisp Research und NetApp die Digitalisierung der Kundenbeziehungen. So nennen knapp 45 Prozent der Befragten Kunden, welche über immer mehr digitale Kanäle mit den Unternehmen kommunizieren und Transaktionen sowie Support-Pro-zesse anstoßen. Das daraus resultierende, im größer werdende Datenaufkommen muss allerdings auch ge-speichert, verarbeitet und insbesondere beherrscht werden. Neben dem kundengetriebenen Datenwachs-tum hinterlässt die fortschreitende Globalisierung (42 Prozent) sichtbare Spuren als Wachstumstreiber des Datenbestandes. Viele Unternehmen verzeichnen mit der Internationalisierung des Business ständig neue Datenquellen, welche sowohl größentechnisch gemei-stert als auch durchdacht und zweckmäßig in ein unter-nehmensweites Datenmanagement integriert werden müssen. Weiterhin werden digitale Geschäftsmodelle als Treiber höheren Datenaufkommens identifiziert, die bedingt durch das kontinuierliche Überwachen und Speichern von Nutzungs-, Log-, Sensor- und Transakti-onsdaten die Datenspeicher der Unternehmen füllen.Auch sinkende Speicherkosten, undefinierte Verant-wortungsbereiche und die Möglichkeit, dass durch be-reits gespeicherte Daten zukunftsweisende Ideen für neue, datenbasierte Systeme und Strategien entstehen könnten, veranlassen dazu, keine Daten mehr zu lö-schen. So können auch nicht genutzte Datenbestände

das Datenlager von Unternehmen füllen. In Folge des hohen Datenaufkommens erhöhen sich die Anforde-rungen an das Datenmanagement und stellen IT-Infra-strukturmanager und IT-Architekten vor echte Heraus-forderungen.

Datenhoheit lässt bitten

Da die Daten nicht bloß abgelegt werden, sondern durch die Bereitstellung und Analyse einen Beitrag zur digi-talen Wertschöpfung von Unternehmen leisten sollten, müssen sich Digitalisierungs- und IT-Entscheider zwangsläufig Gedanken über neue Strategien und Vor-gehensweisen des Daten- und Speichermanagements machen, um folgenden Anforderungen gerecht zu wer-den:

• Skalierbarkeit: Speicherkapazitäten müssen „on the fly“ und ohne Technologiebrüche, Ausfallzeiten oder Integrationsproblemen erweiterbar sein.

• Geschwindigkeit & Verfügbarkeit: Zugriff und Da-tenverarbeitung in nahezu Echtzeit für immer mehr Applikationen

• Datenhoheit & Sicherheit: Sicherstellen von Com-pliance, Sicherheit und Business Continuity sowie Verschlüsselung der Daten und Risikomanagement durch eine intelligente Verteilung über Regionen, Rechenzentren und Anbieter

• Effizienz: Entgegen allen genannten Anforderungen und hohen Service-Level-Agreements gegenüber internen und externen Kunden müssen CIOs die Ko-sten pro Terrabyte im Überblick behalten und sich Gedanken über die langfristige Entwicklung der To-tal Cost of Ownership, Strom und Rechenzentrums-fläche machen.

Angesichts des hohen Datenvolumens und der wesent-lichen Bedeutung von Daten sehen sich viele Unter-nehmen mit der Gefahr konfrontiert, die Datenhoheit zu verlieren. Die Datenhoheit bzw. Daten-Souveränität

Page 14: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

14

beschreibt die Art und Weise, wie Organisationen die Verwaltung und Bewirtschaftung ihrer Daten über Unter-nehmens- und Dienstleister-Grenzen hinweg technisch und organisatorisch gestalten. Darüber hinaus sind viele Unternehmen durch die weltweit massiven Cybe-rattacken auf Firmen und Behörden, durch die multiplen Sourcing-Möglichkeiten im Kontext von Cloud Compu-ting und wegen der Folgen der 2018 in Kraft tretenden Europäischen Datenschutzgrundverordnung verunsi-chert.

Datenhoheit

Der Begriff der Datenhoheit bzw. der Daten-Souveränität beschreibt die Art und Weise, wie Organisationen die Verwaltung und Bewirtschaftung ihrer Daten über Unter-nehmens- und Dienstleister-Grenzen hinweg technisch und organisatorisch gestalten.Hierzu gehört, dass

• die Daten des Nutzers jederzeit verfügbar sind,• der Speicherort und die Übertragungswege dem

Nutzer transparent gemacht werden,• der Nutzer die Verfügungsbefugnis über die Daten

hat,• die Daten im jeweils genutzten System vertraulich

und datenschutzkonform behandelt werden,• Technologien existieren, die vor der Überwachung,

dem Missbrauch und der Veränderung der gespei-cherten Daten bewahrt.

Insbesondere für IT- und Digitalisierungsverantwortliche stellt sich die Frage, wie sie die steigenden Anforde-rungen bewältigen und den Spagat zwischen einer dy-namischen Umsetzung der datenbasierten Wertschöp-fung und einer gleichzeitig geeigneten Absicherung der eigenen Datenbestände technisch und organisatorisch meistern können. Zielführend sind nur jene Szenarien, in denen Unternehmen die Hoheit über ihre Daten nicht verlieren und sich ein Refugium für unternehmenskri-tischen Daten schaffen, gleichzeitig aber die Agilität und Innovationskraft einer hybriden Cloud-Welt nutzen kön-nen. Unternehmen sollten bedenken, dass insbesonde-re die durch digitalen Kundenbeziehungen erhobenen

Daten zwar zur Optimierung und Personalisierung der User Experience notwendig sind, dennoch sollte im Um-gang mit den Daten der zielgerichtete Nutzen im Vorder-grund stehen.

Summary

• Daten als DNA: Unternehmen haben die wesentliche Bedeutung von Daten erkannt und nutzen diese im-mer häufiger als Ausgangspunkt für neue vernetzte Produkte und datenbasierte Geschäftsmodelle.

• Kunden, Globalisierung/Internationalisierung und die Digitalisierung der Geschäftsmodelle sind maß-gebliche Treiber des Datenwachstums in den Un-ternehmen. Die Herausforderung dabei - die Daten müssen gespeichert, verarbeitet und vor allen Din-gen, beherrscht werden.

• Fluch und Segen: Neue Strategien und Vorgehens-weisen des Daten- und Speicher-Managements müssen Anforderungen der Skalierbarkeit, Echt-zeit-Verfügbarkeit, Datenhoheit und Effizienz erfül-len.

• Die Studie “Datenhoheit als Garant für digitale Wertschöpfung" wurde von Crisp Research im Auf-trag der NetApp Deutschland GmbH erstellt und liefert fundierte Einblicke in die Art und Weise, wie Unternehmen in Deutschland das Thema Datenho-heit gestalten.

Anna-Lena Schwalm ist als Junior Analyst des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research tätig. Ihre inhaltlichen Schwer-punkte sind Mobile Technologies, Co-working und datenbasierte Geschäfts-modelle. Weiterhin unterstützt sie im Rahmen des Research sowie individu-eller Kundenprojekte bei der Recher-che und Beratungsarbeit. Anna-Lena Schwalm studiert Business Studies mit dem Schwerpunkt Innovation, Informati-on & Management im Masterstudiengang.

digital publishing report goes mobile!

Page 15: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

15

digital publishing report mit freundlicher Unterstützung von xxxxxxxx

proudly presents

digital publishing report goes mobile!

Alle Ausgaben des digital publishing report sind jetzt mobil verfügbar, als App für Apple/iOS, Android und Web-App.

Einfach im Zugriff, verlinkt, durchsuchbar – echter Lesekomfort.

Die Applikationen für den DIGITAL PUBLISHING REPORT werden exklusiv hergestellt vom Unternehmen SilkCode aus Krefeld.

SilkCode bietet auch Ihnen schlüsselfertige Lösungen für Ihr E-Book- und E-Journal-Geschäft. Stellen Sie Ihren Zielgruppen Ihre digitalen Publikationen zur Verfügung – passgenau über Themen- oder Fach-bereichs-Apps, die Ihr Label tragen:

• mit Ihrem Branding: native Apps für iOS und Android sowie Browser-Anwendung • alle denkbaren digitalen Erlösmodelle: Kauf, Abos, Ausleihen, Flatrates, Bundlings, Backlist-Titel …• Gewinnung von Nutzungsdaten: Lernen Sie Ihre Kunden kennen! • geschlossenes App-Ökosystem: unerlaubte Verbreitung Ihrer E-Books ausgeschlossen

Erfahren Sie mehr über die E-Publishing-Komplettlösung von SilkCode unter www.silkcode.de.

Designed by natanaelginting / Freepik

Page 16: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

16

Facebook Live – der Leitfaden für MarketerInken Kuhlmann

TEIL 3 Tue Gutes und rede darüber

Nachdem Sie sich näher mit den Statistiken zu einem Live-Video beschäftigt haben, werden Sie zu

einer dieser Schlussfolgerungen kommen:1. Ihr Live-Video war ein Bombenerfolg. Es hat Ihre Er-

wartungen bei Weitem übertroffen und zu jeder Men-ge Aufrufe, Interaktionen und Traffic geführt.

2. Ihr Live-Video hat Ihren Erwartungen genau entspro-chen. Sie haben die erhoffte Anzahl an Zuschauern erreicht, die gesetzten Ziele gemeistert und alles in allem genau das bekommen, was Sie sich von Ihrem Video erwartet haben.

3. Die Performance Ihres Live-Videos war enttäuschend. Sie haben die erhofften Zuschauerzahlen und Ergeb-nisse nicht einmal annähernd erreicht.

Egal welches dieser drei Szenarien auf Sie zutrifft, sollten Sie sich an dieser Stelle überlegen, wie Sie Ihre Videos noch weiter verwerten und somit zusätzlichen Mehrwert daraus schöpfen können.Hier finden Sie ein paar Tipps, mit denen Sie das Meiste aus Ihren Facebook-Live-Videos herausholen können:

1) NEU AUFBEREITEN UND KURZE VIDEOCLIPS VERÖFFENTLICHEN

Sie können Ihre Live-Video-Dateien herunterladen und sie in viele kleinere Inhaltselemente zerschneiden. Wenn Sie eine ganze Veranstaltung live übertragen ha-ben, versuchen Sie, kurze Videoclips anzufertigen, die Sie später in den verschiedensten Social-Media-Beiträ-gen oder Blog-Beiträgen verwenden können.Schon bei einer Videolänge von zirka zehn Minuten kön-nen Sie zumindest ein paar kürzere Segmente heraus-schneiden, in Videoclips verwandeln und dadurch neu aufbereiten.

2) VON RELEVANTEN INHALTEN DARAUF VERLINKEN

Behandeln Sie Ihre Facebook-Live-Videos wie Artikel. Wenn Sie einen Blog-Beitrag zu einem ähnlichen Thema verfassen oder ein anderes Video mit einem verwand-ten Inhalt erstellen, dann sollten Sie Ihre Facebook- Live-Videos darin erwähnen und verlinken. Auf diese

Page 17: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

17

Weise können Ihre Fans die Live-Videos wiederentde-cken. Sie können Ihre Live-Videos auch auf Ihrer Web-site einbetten.

3) AUF ANDEREN KANÄLEN VERBREITEN

Ihre Live-Videos selbst bieten Stoff für eine Geschichte. Sie können in Ihrem Blog oder anderen Marketingkanä-len darüber berichten, den Entstehungsprozess der Vi-deos präsentieren, Kommentare oder Reaktionen ana-lysieren, eine Fortsetzung drehen, in der Sie alle Fragen beantworten, für die während der Live-Übertragung kei-ne Zeit war, und und und … Wie Sie sehen, können Sie Ihre Live-Videos auf vielfältige Weise verwenden. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!Sie können Ihre Live-Videos auch über Partner verbrei-ten oder Beiträge in Branchenveröffentlichungen, die thematisch mit dem Event in Ihrem Video verwandt sind, platzieren.Die Zukunft von Inhalten liegt im visuellen Bereich: Bil-der, Videos, Live-Videos, erweiterte Realität (AR), Virtual Reality (VR) oder andere Neuheiten – Marketer auf der ganzen Welt befassen sich bereits intensiv mit diesen neuen Technologien, um herauszufinden, wie Sie damit eine neue und besondere Verbindung zwischen Ihren Zielgruppen und Ihren Marken herstellen können.Sind Sie momentan noch unentschieden, ob Sie einen Versuch mit Facebook Live wagen sollen oder nicht? Haben Sie diese Technologie vor Kurzem in Ihre Marke-ting-Aktivitäten integriert? Wie dem auch sei, die ent-scheidenden Punkte sind:

IHRE MARKE – IHRE MARKETING-STRATEGIE

Als Profi in der Welt des Marketings kennen Sie Ihre Ziel-gruppen ganz genau. Sie wissen, was sie wollen, wie sie zu ihren Informationen kommen und welche Medien und Plattformen bei ihnen besonders gut ankommen. Mit Facebook Live können Sie den Kontakt zu Ihren Fans revolutionieren, aber Vorsicht: Bleiben Sie Ihrer Marke treu! Unglaubwürdige und wenig authentische Auftritte werden in den sozialen Medien sofort erkannt.

GUTE VORBEREITUNG IST ALLES!

Machen Sie es nicht wie Buzzfeed, wo eine technische Panne beinahe eine Live-Übertragung mit dem Präsi-denten der USA vermasselt hätte. Live-Übertragungen sind kein Kinderspiel. Üben Sie daher im Vorhinein ohne Publikum, indem Sie die Einstellung „Nur ich“ auswäh-len. Überlegen Sie sich gut, was Sie eigentlich tun wol-len, und skizzieren Sie einen Plan, bevor Sie tatsächlich live senden. Und wenn Sie hochwertige Ausrüstung brauchen, sollten Sie vor der Live-Übertragung in die richtigen Geräte investieren.

MESSEN, ANPASSEN UND ERNEUT MESSEN

Haben Sie Ihre Ergebnisse und Ziele für Ihre Live-Über-tragungen immer klar vor Augen. Videos für Unterneh-mens- und Marketingzwecke sollten zwar lustig und ansprechend sein, aber das alleine reicht nicht. Messen Sie daher am Ende einer Live-Übertragung Ihre Ergeb-nisse und verwenden Sie diese Kennzahlen, um Ihre Strategie beim nächsten Mal zu optimieren.

NUR MUT!

Zu guter Letzt möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie die Vorbereitungsphase zwar gut nutzen, aber nicht ewig darin stecken bleiben sollten. Vorbereitung, Pla-nung und Übung sind unerlässlich, aber irgendwann müssen Sie den Sprung ins kalte Wasser einfach wagen.Noch eine gute Nachricht zum Schluss: Wie für Pod-casts, Videos und soziale Medien gilt auch für Facebook Live, dass Sie dieses effektive Marketing-Tool – wenn Sie es erst einmal verwenden und wissen, welche Ar-ten von Videos bei Ihrer Zielgruppe gut ankommen – in großen Schritten näher an Ihre Unternehmensziele he-ranbringen wird.

Inken KuhlmannInken Kuhlmann ist als Senior Manager Growing Markets bei HubSpot verant-wortlich für die strategische Entwick-lung des Marktführers für Inbound-Mar-keting und Inbound-Sales-Software in DACH, Frankreich und Spanien. Über 31.000 Unternehmen aus mehr als 90 Ländern optimieren mit HubSpots Software und dem Inbound-Ansatz ihre Kundenansprache, indem sie interes-sante, hilfreiche Inhalte bereitstellen, die potenzielle Kunden auf ihre Pro-dukte und Dienstleistungen aufmerk-

sam machen. HubSpot hat seinen Firmensitz in Cambridge, Massachusetts, USA, und ist mit Büros in Singapur, Dublin, Sydney, Tokio und Portsmouth, New Hampshire, USA, weltweit vertreten. In 2017 wird HubSpot mit einem weiteren Standort in Berlin das Engagement im DACH-Raum verstärken.

Page 18: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

18

Facebook war über Jahre hinweg für viele Blogs eine echte Traffic-Maschine. Man veröffentliche auf seiner

Fanseite den Link zu einem (lustigen) Artikel und die Google Analytics knallten sofort durch die Decke. Aktuell dreht Facebook nicht nur den Blogs, sondern auch der Presse den Hahn ab.

Linkposts laufen unterirdisch

Die Betreiber der Blogs sagen es nicht laut, aber hinter den Kulissen ist es ein großes Thema. Immerhin leben die meisten Blogs vom Traffic. Hat eine Seite 50.000 Zugriffe im Monat, dann ist sie auch für Werbekunden spannend. Bei 500.000 Seitenaufrufen wird es dann schon zu einem echten Geschäftsmodell, welches die Macher und ihre Arbeit finanziert. Viele Blogs betreiben daher schon lange größere Fanseiten bei Facebook.

Twitter haben die meisten Blogger dagegen verschlafen oder bespielen den Dienst nur automatisch. Das Sys-temfunktionierte ja auch blendend mit Facebook. Man hatte seine starke Fanbase, die Linkposts wurden oft geteilt und in die Timelines anderer Nutzer gespült. Mit 100.000 Fans konnte man somit sichere Klicks auf das Blog geradezu garantieren und auch noch wachsen

Facebook wird sein eigenes Internet

User klicken diese externen Links aber kaum mehr an. Facebook wertet die Linkposts immer weiter herab und spielt sie nicht einmal mehr an alle Fans aus. Videos und Fotos dagegen laufen abartig gut. Man kann mittlerwei-le eine Seite mit 150.000 Fans bei Facebook betreiben und doch nur 3 Link-Klicks auf einen externen Post er-halten. Die Reichweite durch Bilder und Videos liegt dagegen bei 2,5 Millionen erreichten Personen. Dieses Bild betrifft gerade fast alle deutschen Blogs und auch die Presse. Man kann es sich auf den Seiten der deut-schen Nachrichtenmagazine live ansehen. Ein emotio-nal aufgeladenes Bild mit Dank an die Feuerwehrleute in London erreicht abnorme Werte in der Reichweite und bei den Interaktionen. Der Link-Post dagegen nur vier Likes und eine unterirdische Reichweite. Mittlerweile „verschenken“ Blogs daher oft schon den lustigen Inhalt im Artikelbild zum Post. Da wird der lustige Spruch von Jodel gleich ins Artikelbild gepackt, damit die User auf „Gefällt mir“ drücken und gar nicht merken, dass es sich hierbei um einen externen Link handelt. Man muss mit allen Tricks arbeiten.

Dienstleister des Publikums

Für mich als Betreiber eines Blogs ist das nicht unbe-dingt schön. Ich sehe das aber sportlich – und mich selbst als Dienstleister des Publikums. Vor allem ziehen wir hier mit robvegas.de fast 80 Prozent unseres Traffics von Twitter. Dort funktioniert das Spiel anders. 140 Zei-chen sind immer nur ein Teaser zum Inhalt, und jener Inhalt befindet sich bei fast allen Angeboten hinter dem Link. Die Nutzer von Twitter sind also daran gewöhnt, dass sie für das ganze Bild auf den Link klicken müs-sen. Allerdings ändert sich auch hier die Lage langsam. Twitter baut selbst immer mehr auf den direkten Einsatz

Wie Facebook die Blogs immer mehr unter Druck setzt Rob Vegas

flick

r/ Ed

Sch

ipul

Page 19: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

19

von Medien. Videocontent wird ein immer größerer Teil von Twitter und macht den Link zu YouTube überflüssig. Die Dienste werden zu eigenen Netzen. Man muss nicht mehr extern in den Browser, sondern erhält alle Infos, In-halte und Medientypen bei Facebook und Twitter. Wie gehe ich als Blog damit um? Wir bespielen aktuell immer weniger dieses Blog und pfeifen auf die Seiten-aufrufe. Das war eigentlich immer die Währung für die Agenturen und Werbekunden: „Wie viele Aufrufe hat dein Blog pro Monat, Rob?“ Das wird unwichtig. Blogs sterben durch diese Entwicklung und verkommen zum Beiwerk.

Was kann man tun?

Wir positionieren uns aktuell anders. Ich will die Leu-te erreichen und veröffentliche schon ganze Beiträge direkt bei Facebook. Dann gibt es die Kinokritik samt Trailer direkt bei Facebook. Diese Fanseiten bieten die gleichen Funktionen wie ein externes Blog. Ich kann als Betreiber Facebook und Twitter nicht ändern. Ich kann Leser auch nicht erziehen. Ich kann aber umdenken und nicht mehr nur auf die Zahlen von Google Analytics schauen. Kommen die Leute nicht zu unserem Konzert in der externen Halle im Netz, dann kommen wir halt als Band direkt ins Wohnzimmer. Allerdings veröffentliche ich diesen Text auch für Agenturen und Medienmen-schen. Es braucht hier ein Umdenken. Blogs werden für die Marke und als Sammelpunkt der Aktivitäten weiter erhalten bleiben. Nur wird ein „Blog“ eher zur Marke, wel-che in allen Social Media Plattformen unterwegs ist. Es wird ein wenig schwerer, diese Reichweiten mit nur ei-ner Zahl an Seitenaufrufen zu erfassen. Dieses Problem betrifft übrigens nicht nur Blogs. Selbst große Nachrich-tenseiten mit 800.000 Fans bei Facebook leiden unter diesem Problem. Facebook zwingt die Betreiber gerade-zu, alle Inhalte direkt auf der Plattform zu spielen. Das Internet im Internet.

Champagner kalt stellen – bald gilt es, ein Jubiläum zu feiern:

ein Jahr „digital publishing report“!

Dank vieler Autorinnen und Autoren, Kolleginnen und Kolle-gen, Freundinnen und Freunde,

die ihre Freizeit investieren, konnten wir bis jetzt 24

Ausgaben und über 250 Artikel publizieren.

Wer die Arbeit der Redaktion gerne unterstützen möchte

kann dies per Paypal und Patreon gerne tun:

Direkt per PayPal: https://www.paypal.me/

digipubreportOder mit einem monatlichen

Betrag per Patreon:

Rob Vegas (Robert Michel) ist seit 2003 offiziell im Netz unterwegs. Er betreibt mehre-re Blogs und ist Redakteur, Moderator, Kolumnist und Berater in verschie-denen Social Media Redaktionen. Ak-tuell ist er dabei unter anderem für TELE5, Coke Journey, Mobile.de, Ford, Oliver Kalkofe, SchleFaZ und das neue Smart Living Angebot von E WIE EIN-FACH tätig. Bei twitter führt er neben dem Account @robvegas auch den Account vom falschen Harald Schmidt unter @bonitotv, welcher regelmä-

ßig für mediales Interesse sorgt. Dazu ist auch die gefälschte Biografie „Ich, Harald Schmidt“ im Goldmann Verlag 2016 erschienen. Vor der Ka-mera ist er als Moderator für verschiedene Formate und Kunden wie FORD und Mobile.de tätig. Der eigene Kanal bei YouTube hat 11.000 Abonnenten.

Page 20: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

20

Corporate Publishing ist ein viel strapazierter Begriff. Die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass jedes

Unternehmen auch Medienhaus sein muss. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff konkret? Hier eine De-finition.Heute geht man davon aus, dass die Ursprünge des Be-griffs „Corporate Publishing“ in der Hamburger Agentur-landschaft der 1990er-Jahre liegen. Obwohl offenkundig englisch, wird er aber überwiegend im deutschspra-chigen Raum angewendet. In den USA ist etwa „Custom Publishing“ geläufiger, in Großbritannien „Customer Pu-blishing“. Aber später mehr zur Geschichte.

Corporate Publishing oder Content Marketing?

Heute ist Content Marketing in aller Munde. Zugegeben: Es hat sich aus dem Corporate Publishing herausentwi-ckelt. Ein Unterschied zwischen beiden liegt zum Teil aber in den Kommunikationszielen. Content Marketing hat einen stärkeren, aber nicht zwangsläufig unmit-telbaren Vertriebsaspekt. Der Begriff „Marketing“ lässt darauf bereits schließen. Corporate Publishing fühlt sich mehr journalistischen Anforderungen verpflichtet. Dennoch besteht natürlich ein Naheverhältnis zwischen beiden.

Die Corporate-Publishing-Definition zielt vorrangig auf Image und Kundenbindung ab:

„Wenn Unternehmen sich mit Kundenzeitschriften, Mit-arbeiterzeitschriften, Geschäftsberichten, Web-Sites, Applikationen oder Social Media gezielt an Teilöffentlich-keiten wenden, heißt das Corporate Publishing. Mit kon-tinuierlich erscheinenden und nach journalistischen Kriterien aufbereiteten Medien versuchen die Unterneh-men die Bindung zu ihren Kunden zu stärken, das Image zu pflegen und mitunter auch den Absatz zu steigern.“ (Weichler 2014)Bis in die 2000er wurde Corporate Publishing häufig sy-nonym mit Kundenzeitschriften gesetzt. In Zeiten von Digital Publishing greift dies aber längst viel zu kurz.„Corporate Publishing ist der Oberbegriff für verschie-dene Formen von Business-Medien. Darunter fallen Kundenzeitschriften, Mitarbeiterzeitschriften, Corporate Books, Geschäftsberichte, Web-Sites, Newsletter, Cor-porate Video, Corporate Blogs und der Unternehmens-auftritt in sozialen Netzwerken wie Facebook und Xing. Corporate Publishing umfasst letztendlich alle medialen Formen, mit denen Unternehmen Kontakt mit ihren Kun-den und Multiplikatoren aufnehmen.“ (Weichler 2014)

Corporate Publishing eine DefinitionKonrad Fux

Page 21: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

21

Eine entscheidende Qualität ist, dass Inhalte, Botschaf-ten, Aufbereitungsformen sowie die Umsetzung in der Hand des Unternehmens liegen (können). „Kein exter-ner Multiplikator (Journalist) oder Realisator (Fotograf, Grafiker eines Massenmediums) beeinflusst die Kom-munikationsinhalte. Der Journalist als Gatekeeper ent-fällt.“ (Weichler 2014). Dies kann natürlich berechtigte Fragen der Medienethik aufwerfen.Wesentlich bei der nötigen Ergänzung der Corporate-Pu-blishing-Definition ist ein Halbsatz: „alle medialen For-men, mit denen Unternehmen Kontakt mit ihren Kunden und Multiplikatoren aufnehmen“. Das geht weit über Kundenmagazine hinaus. Ins Zentrum sind heute On-line-Kanäle gerückt. Digitale Medien lösen Printprodukte vielfach ab. Die Modernisierung der Medien schlägt sich natürlich auch im Corporate Publishing nieder.

Die Ursprünge des Corporate Publishing

Auch wenn der Begriff aus den 1990ern stammt, liegen die Ursprünge viel weiter zurück. Man vermutet sie in den USA des 19. Jahrhunderts. Fabrikanten haben dort erste ähnliche Publikationen veröffentlicht. In Europa gewann die Idee etwa zur Zeit des Ersten Weltkriegs an Prominenz. Angeblich war „Der Pelikan – Mitteilungen der Pelikan-Werke Günther Wagner, Hannover“ aus dem Jahr 1912 eines der ersten deutschen Corporate-Pu-blishing-Produkte.

Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg und zur Zeit des wirtschaftlichen Booms in den 1960er-Jahren ent-wickelten sich zahlreiche weitere Unternehmensmaga-zine. Der Unterschied zwischen interner und externer Publikation war dabei häufig noch nicht merkbar ausge-prägt.Nach zunehmender Verbreitung und deutlicherer Un-terscheidung von Kunden- und Mitarbeiterzeitschriften wurden gedruckte Corporate Publishing-Produkte bis in die 2000er-Jahre stetig relevanter. Seit dem Einsetzen der Digitalisierung transformiert sich der Bereich zugun-sten von digitalen Formen der Verbreitung von Unter-nehmensinhalten.

Konrad Fux bloggt auf MediaPunk.org zu postmo-derner Kommunikation und Digitalisie-rung im professionellen Umfeld. Er hat seine Laufbahn klassisch in Agenturen begonnen, bei einem großen österrei-chischen Stromversorger eine Inhouse Content Factory etabliert und ist aktu-ell als Communications Manager bei der Bitkom Servicegesellschaft sowie der Bitkom Akademie tätig. In Kürze er-scheint sein Buch "Content & Cashflow".

Page 22: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

22

Es ist kein Geheimnis, dass die Aufmerksamkeitsspan-ne Ihrer Abonnenten stetig abnimmt, wohingegen im

gleichen Augenblick die Anzahl an E-Mails im Postfach Ihrer Empfänger ansteigt. Aus Gründen wie diesen ist es wichtig, dass Sie es weg vom unpersönlichen Gießkan-nenprinzip hin zur Königsdisziplin im E-Mail-Marketing schaffen: zur Individualisierung Ihrer Aussendungen. Richtig umgesetzt erhöhen maßgeschneiderte In-halte die Relevanz Ihrer E-Mail-Marketing-Kampagnen und sorgen somit für eine nachhaltige Steigerung von Öffnungs-, Klick- sowie Conversion-Raten. Der 4-Stu-fen-Plan soll Sie dabei unterstützen, Schritt für Schritt Ihre E-Mail-Marketing-Kampagnen erfolgreich zu indivi-dualisieren, um das bestmögliche Ergebnis aus Ihren Aussendungen herauszuholen.

01 - Textpassagen

Wird Ihr Name in einer Menschenmenge gerufen, fühlen Sie sich womöglich auch direkt angesprochen, obwohl Sie vielleicht gar nicht gemeint waren. Nutzen Sie dieses Phänomen auch im Postfach Ihrer Empfänger. Durch die individuelle Anpassung einzelner Textpassagen – wie zum Beispiel eine persönliche Ansprache im Betreff – bekommen Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Abonnenten.

Neben der klassischen Variante durch die Anrede, kön-nen Sie auch unterschiedliche Kundenrabatte in Ihre Mailings integrieren. Wichtiger Erfolgsfaktor, wenn es um die Individualisierung Ihrer Inhalte geht, ist natürlich das Wissen über Ihre Empfänger. Nutzen Sie alle Ihnen zur Verfügung gestellten Möglichkeiten, um mehr über Ihre Abonnenten zu erfahren. Neben dem klassischen Anmeldeformular können Sie auch in der Willkommens-kampagne oder weiteren Aussendungen darauf hin-weisen, dass Sie Ihre Empfänger näher kennenlernen möchten. Sagen Sie ihnen, wie sie dadurch profitieren. Durch einen konkreten Nutzen geben sie mehr über sich preis.

02 - Dynamische Inhalte

Unterschiedliche Empfänger haben natürlich auch unterschiedliche Interessen. Diese können durch die Verwendung von dynamischen beziehungsweise indi-viduellen Inhalten berücksichtigt werden. Segmentie-ren Sie Ihre Abonnenten nach ihrem Standort, dem je-weiligen Ansprechpartner oder sprechen Sie diese mit unterschiedlichen Bildern, CTAs oder Texten an. Zur er-folgreichen Umsetzung der Segmentierung arbeiten Sie am besten mit einem Preference Center. Ihre Empfän-

Individualisierung im E-Mail-Marketing

Der 4 Stufen PlanMelanie Wimmer

Page 23: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

23

ger können selber wählen, welche Inhalte sie erhalten möchten und welche nicht. Außerdem können Sie weitere Informationen auf Basis von Klicks innerhalb Ihres Newsletters sammeln oder über Schnittstellen Daten zu bisherigen Käufen in Ihre E-Mail-Marketing-Software impor-tieren. Natürlich macht es oft auch Sinn, weitere Themen oder Angebote in einem Newsletter zu platzieren. Das Themenfeld eines Abonnenten kann sich so noch weiter auswei-ten und fixe Bestandteile können integriert werden. In diesem Fall ar-beiten Sie am besten mit einer dy-namischen Sortierung – angepasst an die individuellen Interessen Ihrer Empfänger.

03 - Trigger E-Mails

Neben der inhaltlichen Individuali-sierung sollte auch eine zeitliche Komponente berück-sichtigt werden. Individuelle Trigger-E-Mails werden auf Basis von unterschiedlichen Ereignissen versendet und enthalten maßgeschneiderte Inhalte für den jeweiligen Empfänger. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen Sie zuerst die möglichen Trigger identifizieren. Dies kön-nen einerseits Auslöser (z. B. abgesendetes Formular, durchgeführte Bestellung, bestimmter Link-Klick, etc.) sein, aber andererseits kann man hier auch auf erfasste Daten (z. B. Geburtsdatum oder Jubiläum) zurückgrei-fen. Noch einen Schritt weiter in Richtung maßgeschnei-derte Aussendungen gehen Sie durch die Integrationen von Fremdsystemen. Einige E-Mail-Marketing-Systeme ermöglichen es, Inhalte einfach aus anderen Syste-men in Ihre Kampagnen zu integrieren. Die vorbereitete E-Mail dient dabei nur noch als "Hülle", welche mit den relevanten Daten automatisiert und individuell nach Abonnent befüllt wird.

04 – Marketing-Automation

Marketing-Automation vereinfacht beziehungsweise automatisiert die individuelle Ansprache Ihrer Kunden und passt Ihre Aussendungen auf jeweilige Interessen an. Komplexe Dialogstrecken können abgebildet und in-dividuell durchlaufen werden. Dadurch lassen sich Will-kommens-, Reaktivierungs- oder Follow-Up-Kampagnen umsetzen. Nehmen Sie sich die Zeit und denken Sie mögliche Abläufe durch - der Aufwand lohnt sich. Über-legen Sie, was Sie automatisieren können und welche Daten Ihnen zur individuellen Ansprache zur Verfügung stehen, beziehungsweise wie Sie weitere Informationen gewinnen können. Sehen Sie die Stufen des Individua-lisierungsplans nicht isoliert – sie bauen aufeinander

auf. Achten Sie also zum Beispiel bei der Umsetzung von einer Marketing Automation Kampagne auch da-rauf, die Anrede persönlich zu gestalten und einzelne Inhalte zum Beispiel auf den Standort Ihrer Empfänger anzupassen.

Kritische Erfolgsfaktoren

Für eine erfolgreiche Umsetzung von maßgeschnei-derten E-Mail-Kampagnen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Unter anderem müssen Sie sich die Einwil-ligung Ihrer Kunden einholen. Informieren Sie sie darü-ber, welche Daten erfasst und wozu diese verwendet werden. Versuchen Sie darüber hinaus stetig neue In-formationen über Ihre Kunden zu sammeln – optimaler Weise auch durch Schnittstellen zu Fremdsystemen, wie zum Beispiel Ihrer CRM-, ERP- oder Onlineshop-Soft-ware. Außerdem darf bei der gesamten Planung und Umsetzung nicht auf die zur Verfügung stehenden Res-sourcen im Unternehmen vergessen werden. Definie-ren Sie individuell für sich selbst, was aktuell umgesetzt werden kann. Beginnen Sie klein und bauen Sie die Indi-vidualisierung stetig aus.

Melanie Wimmer ist Marketing Leiterin beim österreichi-schen E-Mail-Marketing-Software-An-bieter mailworx. In dieser Funktion beschäftigt sie sich täglich mit aktu-ellen Trends sowie Optimierungsmög-lichkeiten im E-Mail-Marketing. Unter anderem ist sie Fachartikelautorin für das E-Mail Marketing Forum und schreibt für den E-Mail-Marketing-Blog von mailworx. www.mailworx.info/blog

Page 24: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

24

Desi

gned

by

nens

uria

/ Fr

eepi

k

Customer JourneySo gelingt der EinstiegSabine Holicki

Page 25: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

25

Wer früher zum Beispiel einen neuen Fernseher brauch-te, ging zu einem Händler und ließ sich etwas Passendes empfehlen. Heute führt der erste Weg meist ins Internet: Welche Geräte gibt es, was passt für mich, wie sind die Bewertungen und welche Erfahrungen haben andere – Menschen wie ich – damit gemacht? Erst dann wird ein Händler gesucht, der das Gerät möglichst günstig verkauft. Das Beispiel zeigt: Die Entscheidungsreise der Kunden hat sich dramatisch verändert, und wir im Mar-keting müssen darauf reagieren. Daher ist die Analyse und Steuerung der Customer Journey aktuell einer der stärksten Marketingtrends.

Erfahrungsreisen eines Kunden

Customer Journey ist das Nachzeichnen einer „Reise“, die ein Kunde erlebt. Üblicherweise unterscheidet man die Phasen (1) Aufmerksamkeit, (2) Interesse, (3) Infor-mationssuche, (4) Kaufentscheidung und (5) Nutzung/Teilen von Erfahrungen. Doch es gibt mehr Journeys, zum Beispiel Reklamations-, Vertragsverlängerungs- oder Abbesteller-Journeys. Wichtig ist, dass das Mar-keting in die Perspektive des Kunden wechselt, um mit dessen Augen auf das eigene Angebot zu blicken.

Schritt 1: Touchpoints-Analyse

Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme aller Berüh-rungspunkte (Touchpoints), die dem Kunden auf seiner Reise begegnen. Touchpoints sind mehr als nur der Ka-nal (zum Beispiel Webseite, Werbebanner, Telefonhot-line). Sie sind der Kontakt eines Kunden mit seinem ak-tuellen Anliegen in einem Kanal: Also die Webseite beim Stöbern nach Angeboten, der Checkout-Prozess beim Kauf, die Telefonhotline bei einer Beschwerde oder der Werbebanner, der genau während einer Produktsuche erscheint. Solche Momente prägen das Markenerlebnis. Manche können, wenn es schlecht läuft, die Kundenbe-ziehung sogar dauerhaft ruinieren. Dies sind die „Mo-ments of Truth“. Wenn Sie wissen wollen, wie bedeutsam Ihre Touchpoints sind, fragen Sie einfach Ihre Kunden!

Schritt 2: Customer Journey Mapping

Als Nächstes geht es um das Verständnis der Kun-den-Interaktionen entlang einer Journey. Um die Erleb-niskette des Kunden greifbar zu machen, nutzt man am besten eine Mapping-Visualisierung. Den Journey-Pha-sen werden dabei Informationen zugeordnet wie z. B. die einzelnen Schritte des Kunden, die Touchpoints und die Kundenerlebnisse bei diesen Schritten. Dabei wird schon deutlich, wo Lücken bestehen und Touchpoints inkonsistent sind.

Schritt 3: Customer-Experience-Strategie

Nun können Sie Ihre Strategie erarbeiten: Zu allen Pha-sen der Journey sollen Kontaktpunkte mit einzigartigen Markenerlebnissen geschaffen werden, die genau zum

Kundenbedürfnis passen. Digitale Kanäle wie Suchma-schinen, Banner, Facebook-Werbung, E-Mails oder Apps nutzen Keywords, Cookies, Tracking-Pixel und andere Trigger, um im richtigen Moment im richtigen Kanal die passende Botschaft auszuspielen. Selbst Webseiten und Shops lassen sich auf den aktuellen Bedarf eines Kunden hin personalisieren. Kniffliger wird es bei den Offline-Touchpoints. Doch zumindest am Point of Sale versprechen Location-basierte Technologien (Apps, Beacons, Geo-Fencing) zielgenauere Kunden-Interakti-onen und innovative Erlebnisse.

Schritt 4: Customer Journey Tracking

Customer Journey Management braucht Daten. Daher müssen möglichst alle Touchpoints getrackt, Nutzerver-halten erfasst und Nutzer beim Kanalwechsel wiederer-kannt werden – selbstverständlich im Rahmen des Da-tenschutzes. Webseiten, Online-und E-Mail-Kampagnen liefern bereits wertvolle Daten. Nun gilt es, die Kanäle integriert zu bewerten und zu optimieren. Dazu sollten Sie den Wirkungsbeitrag jedes Kanals kennen. Doch Vorsicht vor voreiligen Schlüssen, denn Kanäle haben unterschiedliche Rollen. Manche dienen typischerwei-se der Vorbereitung, andere dem Abschluss. So folgen einem Banner-Kontakt meist weitere Touchpoints, bevor eine Conversion erzielt wird. Geht ein Kunde dagegen direkt auf die Webseite, steht die Conversion oft unmit-telbar bevor – allerdings nur, weil andere Kanäle die Vorleistung erbracht haben. Deshalb kann der Conversi-on-Erfolg fairerweise weder komplett dem ersten noch dem letzten Touchpoint zugeschrieben werden. Um das angemessen abzubilden, nutzt man sogenannte Attri-butionsmodelle.

Schritt 5: Omnichannel-Management

Wer die Customer Journey zum Herzstück seines Mar-ketings macht, braucht Technologie: eine Plattform, die alle (digitalen) Kanäle integriert, Touchpoints trackt, Steuerungswerkzeuge bereitstellt und Analysen liefert. Doch das allein reicht nicht: Wesentlich ist ein tiefes Ver-ständnis für den Kunden und seine Bedürfnisse – und ein tiefer Wunsch, dem bestmöglich gerecht zu werden.

Dr. Sabine Holicki ist Beraterin und Trainerin für Online-Mar-keting und digitale Kommunikation. Mit ihrem Beratungsunternehmen cki.kom-munikationsmanagement https://www.cki-kommunikationsmanagement.de/ in Mainz unterstützt sie kleine und mit-telständische Unternehmen dabei, ein maßgeschneidertes Online-Marketing zu planen, umzusetzen und zum Erfolg zu führen. Als Trainerin bei verschie-denen Weiterbildungsanbietern hält sie Seminare zu Online-Marketing, Google Analytics, Google AdWords, E-Mail-Mar-

keting, Social Media, Customer Journey und Data Driven Marketing/Big Data.

Page 26: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

26

Im digital publishing report 17 hatte Ehrhardt Heinold in seinem Artikel "Erkenne Dich selbst! Wie aus Ver-

lagen Serviceprovider werden" die radikal veränderten Produkte und Geschäftsmodelle einiger Verlage unter-sucht, die über sich selbst sagen: "Wir sind schon lange kein Verlag mehr." Die im Artikel aufgeführten Beispiele zeigen, wie weit sich Verlage von der klassischen Defi-nition entfernt haben mit dem Ziel, so neue Horizonte für ihr Geschäft zu erschließen. Einer dieser Verlage ist Friedrich Oetinger in Hamburg, bekannt für Kinderbü-cher, die mit der Ausgründung der digitalen Tochterge-sellschaft StoryDOCKS und dem Aufbau des Startups und der gleichnamigen Software "TigerCreate" schon eine Weile von sich reden machen. In diesem Interview steht Anna Schneider, die TigerCreate leitet, Rede und Antwort zu aktuellen Entwicklungen und strategischen Ausrichtungen. Das Interview führte Peter Schmid-Meil.

Was ist beziehungsweise was kann TigerCreate – und wo wird die Software derzeit eingesetzt?

TigerCreate ist eine professionelle Animationssoftware, die ursprünglich zur Animation von Kinderbüchern ent-wickelt wurde. Hierfür wird sie nach wie vor eingesetzt – so werden zum Beispiel alle interaktiven Titel auf der Kindermedienplattform TigerBooks mit TigerCreate her-gestellt. Das Leistungsspektrum der Software umfasst sowohl die „Klassiker“ 2D- und 3D-Animation, erlaubt aber auch Augmented-Reality-Features für Bücher. Diese Fähigkeit war uns wichtig, da AR sich gerade rasant entwickelt und

die Buchbranche – zumindest theoretisch – über einen reichen Fundus an dafür geeignetem Content verfügt.Eine der großen Herausforderungen bei der Erstellung und beim Vertrieb animierter und interaktiver Contents sind die verschiedenen Plattformen: Jede verlangt ein anderes Format – und falls man da nicht aufpasst, wird so ein Projekt schnell teuer. Deswegen gibt es bei TigerCreate die Möglichkeit, ein Projekt direkt in die wichtigsten Formate zu exportieren. Der Arbeitsauf-wand für ein Projekt entsteht also nur einmal, um an-schließend sowohl iOS-, Android- und Amazon-Apps als auch E-Books in den passenden Formaten für iBooks, TigerBooks, amazon Kindle und amazon Fire auszu-spielen. Da wir als Dienstleister selbst viele Projekte mit TigerCreate realisieren, wissen wir aus eigener Erfahrung, wie viel Zeit und Geld das spart – deswegen haben wir das Ganze ja so gebaut. Zukünftig werden wir auch noch HT-ML5-Formate generieren, dann können auch Webanwen-dungen mit TigerCreate entstehen. Wie gerade schon angedeutet, programmieren wir nicht nur unsere Software, sondern entwickeln uns immer stär-ker in Richtung Dienstleister. Das hat dazu geführt, dass inzwischen nicht mehr nur Kinderbuchverlage unsere Kunden sind: So haben wir zuletzt zum Beispiel Apps und AR-Projekte für ergobag und McDonalds umgesetzt. Diese Positionierung als Agentur macht Sinn, denn nicht in allen Unternehmen sind die Kapazitäten oder das Know-how für solche Projekte vorhanden – und wir können hier mit unserer langjährigen Erfahrung in Sachen Digitalberatung und Produktion gezielt unterstützten.

Vom Kinderbuch zur erweiterten RealitätDie Friedrich Oetinger-Tochter TigerCreate bringt als Dienstleister frischen Wind in den MarktAnna Schneider

Page 27: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

27

Im Verlagsumfeld wurde TigerCreate bisher haupt-sächlich im Kinderbereich eingesetzt. Welche Formate bieten sich für Erwachsenenliteratur?

Das stimmt, bisher haben wir im Verlagsbereich ei-gentlich ausschließlich Kinderformate entwickelt, das entstammt logischerweise unserer „Familienzugehö-rigkeit“ zu Oetinger und Kinderbücher drängen sich mit ihren Figuren, Zeichnungen und Geschichten für Anima-tionen ja auch geradezu auf.Wir konzipieren aber bereits seit circa einem Jahr mit einigen Verlagen andere, weiterführende Möglichkeiten und Produkte: Bei Ratgebern, Fach- und Sachbüchern bietet der virtuelle Raum zum Beispiel zusätzlichen Platz für weitere Bilder und Texte sowie für Audio- und Videodateien, die via AR aus dem Buch heraus gestar-tet werden. Auch bei belletristischen Titeln ist so etwas denkbar, ähnlich wie beim „Schiff des Theseus“ könnte eine ganze Materialsammlung – nur eben in digitaler Version – die linear erzählte Geschichte ergänzen. Außerdem entwickeln wir gerade eine neue Game-Engi-ne, die es möglich macht, Wenn-Dann-Beziehungen zu integrieren und noch mehr Interaktivität zu schaffen. Durch diese Mechanik soll zukünftig eine stärkere Gami-fizierung von Content stattfinden, sodass Geschichten auch nicht-linear erzählt werden können. Hier eignen sich neben literarischen Inhalten auch andere Anwen-dungsbereiche: Gamification findet in der Arbeitswelt oder auch im Vertrieb immer größeren Anklang und ist ein tolles Mittel zur Steigerung des Involvements von Kunden.

Der Durchbruch von AR wurde schon etliche Male prophezeit. Was müsste sich ändern, damit AR wirk-

lich massenkompatibel werden kann?

Wie häufig bei solchen Neuerungen: die Nutzerfreund-lichkeit der Apps oder der einzelnen Features. Der Mehrwert ist ja durchaus gegeben, dem Kunden ist es bislang leider noch nicht „einfach“ genug. Der Endkunde muss häufig mehr Eigeninitiative zeigen, als es ihm lieb ist, eine Vielzahl von Apps auf seinem Smartphone oder Tablet vorhalten, diese laufend aktualisieren, sich nach Updates immer wieder an neue Oberflächen gewöhnen usw.Es kommt sicher auch auf die Branche und die Nut-zungssituationen an. Klar ist, dass zum Beispiel im Kin-derbuch-Bereich eine AR-Anwendung niemals das Print-produkt verdrängen wird und auch gar nicht will. Und auch hier hängt es wieder von der Situation ab: Ein ani-miertes AR-Buch als Gute-Nacht-Geschichte ist sicher nicht richtig platziert, Animationen regen meist nicht ge-rade zum Schlafen an. Bei Schülern kann AR allerdings wunderbar als Lernmittel und Ergänzung im Schul-Alltag eingebunden werden. Was die Entwicklung von AR betrifft, ist für mich aus-schlaggebend, ob das Endprodukt einen Mehrwert für den Kunden bietet. Diese suchen nach Apps und digitalen Anwendungen, die als Effizienztool dienen, alltägliche Situationen erleichtern oder aber schlicht Spaß machen. Dem Anbieter von AR-Produkten muss klar sein, dass ein Produkt, nur weil es digital wird, nicht die Lösung aller Probleme ist. Digitale Produkte können physische Produkte unterstützen, in der Vermarktung helfen und neben ihnen genauso wie eigenständig funktionieren. Insgesamt benötigt der Markt sicher noch Zeit – sowohl von Kunden- als auch Herstellerseite.

Page 28: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

28

Wer ist denn der ideale Anwender von TigerCreate und welche Vorkenntnisse sollte er haben?

Vorkenntnisse im grafischen Bereich sind bei der Nut-zung von TigerCreate durchaus nützlich, dann findet man sich sehr schnell zurecht. Für jeden Grafiker, Co-ver- oder Animations-Designer ist es erfahrungsgemäß kein Problem, sich innerhalb kürzester Zeit in unsere Software einzuarbeiten. Die Verlage, mit denen wir zu-sammenarbeiten, buchen uns entweder für unsere Dienstleistung oder aber setzen die meist interaktiven Projekte wie Apps oder iBooks-Titel selbst um.Wer Interesse hat, kann die Software übrigens gerne kostenlos ausprobieren und sie aus dem Mac App Store herunterladen – einfach nach TigerCreate suchen. Eine Windows-Version gibt es allerdings nicht.

Für welche Kunden abseits der Verlagsbranche hat TigerCreate bereits Apps oder andere Projekte

umgesetzt?

Wir haben für den Schulranzenhersteller ergobag eine Marketing-Kampagne unterstützt, die von unseren Kol-legen von Oetinger Corporate umgesetzt wurde. Hierfür haben wir eine eigene App inklusive Augmented Reali-ty Features entwickelt. Auch für McDonalds haben wir Printprodukte digital verlängert und mit AR ausgestat-tet. Derzeit arbeiten wir an einem sehr großen Projekt für IKEA, welches wir ebenfalls gemeinsam mit Oetinger

Corporate umsetzen: Der alljährliche IKEA-Adventskalender wird eine sehr spannende AR-Erweiterung mit tol-len Kurzgeschichten hinter den Ad-ventskalender-Türchen bereithalten.

Einmal kurz weiter gedacht als die Buchbranche: Wo wird AR in Zukunft noch eine Rolle spielen?

Kurz gesagt: überall. Augmented Reality wird unseren Alltag nicht komplett verändern, aber verbessern und vereinfachen – und das als ganz normaler Teil täg-licher Handlungen und Anwendungen, nicht im Sinne von Disruption oder Umbruch. Nicht nur in der Enterta-inment- und Games-Branche gibt es vielfältige Anwen-dungsmöglichkeiten. Auch im kulturellen Bereich wird AR bereits häufig eingesetzt, beispielsweise in Museen oder bei interaktiven Stadtführungen. Und auch die Ar-beitswelt oder ganz simpel unser Kaufverhalten werden in Zukunft immer häufiger durch AR-Features ergänzt und erweitert. In der Medizin, in der Logistik oder Indus-trie sind AR-Applikationen ebenfalls sehr hilfreich, weil sie dem User ein direktes Feedback geben und viel an-schaulicher sind, als es ein Text oder eine statische Gra-fik sein können. Hier wird sicherlich noch viel passieren, sogar vermutlich schneller als wir denken.

Anna Schneider leitet TigerCreate seit März 2016 und hat davor bereits selbst po-sitive Erfahrungen mit der Grün-dung eines Startups gemacht.

Page 29: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

29

Wieder mal nicht mitbekommen, dass der aktuelle digital publishing report erschienen ist?

Kein Problem! Der Newsletter kann hier kostenlos abonniert werden:

www.digital-publishing-report.de

Page 30: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

30

In einer losen Interview-Artikelfolge werden die Akteure hinter den Social-Media-Aktivitäten von Verlagen, ihre

Strategien und ihre tägliche Arbeit vorgestellt. Die Rei-he wird fortgesetzt mit Sandra Vogel, piepmatz Verlag, Nürnberg.

Welche Kanäle werden bespielt?

Der piepmatz Verlag ist auf Facebook und Twitter vertre-ten, hat aber auch einen unregelmäßig erscheinenden Newsletter, sowie natürlich die eigene Homepage, auf der man die verlagseigenen Bücher bestellen kann. Die Social Media-Kanäle umfassen auf Facebook und Twit-ter jeweils ca. 1500 Fans/Follower.

Wer bespielt diese?

Das mache ich, Sandra Vogel, ganz alleine. Den Verlag gibt es seit 2010, und seitdem ist er ein Ein-Frau-Verlag. Ich arbeite zwar mit mehreren freiberuflichen Lektoren und Illustratoren zusammen, jedoch kümmere ich mich selbst und eigenständig um die Social-Media-Kanäle.

Mit welchen Inhalten?

Ich poste alles, was mit dem Verlag zu tun hat. Seien es Ankündigungen für neue Bücher oder gar die komplette Entstehung dahinter. Ab und zu gratuliere ich auch einem meiner Autoren zum Schlüpftag. Ich berichte von Buchmessen, zeige auf, was es in der Buchwelt Neues gibt und gebe Einblicke in meinen Büroalltag, die gerne auch mal etwas privater sein dürfen (aber das mögen meine Fans auch).

Welche Ziele haben die Social-Media-Aktivitäten des piepmatz Verlag? Werden diese gemessen?

Das Hauptziel ist es, eine Gemeinschaft aufzubauen (Piepfamilie). Ich lege sehr viel Wert auf Interaktion mit meinen Piepkindern und kenne einige schon persönlich von Buchmessen. An zweiter Stelle steht natürlich auch der Buchverkauf. Und auch neue Autoren finde ich im-mer wieder über die Fanseite von Facebook. Ich schaue mir die Statistiken schon an, aber die stehen eigentlich eher im Hintergrund. Im Vordergrund steht das Miteinan-der mit den Fans.

Social Media bei piepmatz Verlag„Interaktion mit den Piepkindern“Sandra Vogel

Page 31: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

31

Haben kleinere Verlage in Social Media Vorteile?

Nicht mehr als größere, würde ich sagen.

Gibt es einen Redaktionsplan?

Nein.

Sind Anzeigen auf Facebook usw. ein gutes Mittel, um Reichweite zu generieren?

Keine Ahnung, habe ich noch nie probiert.

Was funktioniert in Sachen Interaktion mit den Fans am besten?

Wenn die Fans mitmachen dürfen. Zum Beispiel habe ich schon ein paar Mal über Buchcover abstimmen las-sen, das kam jedes Mal hervorragend bei den Fans an. Genauso, wenn ich am von mir initiierten Weltpostkar-tentag (30. Juli) selbstgeschriebene Postkarten verlo-se. Da geht's immer richtig ab.

Ist Social Media eher ein Endkundenkanal, oder funktioniert auch BtoB (z. B. Buchhandel)?

Hauptsächlich ist es ein Endkundenkanal für mich, jedoch habe ich auch schon vereinzelt Anfragen von Buchhandlungen über Facebook erhalten.

Welche anderen Unternehmen leisten in Social Media gute Arbeit?

Ich verfolge gerne den Ankerherz Verlag und Leander Wattigs diverse Fanseiten. Hier wird gutes Social Media betrieben.

Welche positiven Ereignisse mit Ihren Usern würden Sie hervorheben?

Die persönlichen Piepkindertreffen auf den Buchmes-sen, die über Facebook organisiert werden, gehören definitiv auf Platz 1. Des Weiteren mache ich Antholo-gieausschreibungen über Facebook, welche auch jedes Mal eine Freude sind.

Sandra Vogel Jahrgang 1986, gründete 2010 den piepmatz Verlag, der mittlerweile seinen Sitz in Nürnberg hat. Das Verlagspro-gramm erstreckt sich von Anthologien über Kinderbücher bis zu Belletristik. Nach einer studentischen Pause von 2013-2017 startet der Verlag wieder neu durch. Im Oktober erscheint das neue Buch "Ein kleiner Metal-Guide".

Haben Sie auch negative Erfahrungen machen müssen?

Bisher nicht.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten in Sachen Social-Media-Aktivitäten – welcher wäre das?

Man sollte keine Beiträge bezahlen müssen, um mehr Reichweite zu generieren. Seitdem es diese Funktion gibt, ist meine Reichweite ziemlich eingebrochen, da die Beiträge nur bestimmten Usern angezeigt wird. Das finde ich sehr schade.

Page 32: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

32

Jahr für Jahr fließen Hunderte Millionen US-Dol-lar in Entwicklungsländer. Dabei ist oftmals gar nicht klar, welche gesamtwirtschaftlichen Aus-wirkungen dieser Geldfluss tatsächlich hat. In der Spendensumme, die beim Empfänger an-kommt, steckt im Vergleich zur Summe, die ur-sprünglich zur Verfügung gestellt wurde, jeden-falls noch jede Menge Potenzial. Vieles spricht dafür, dass Diktatoren, korrupte Staatsdiener oder andere eigennützige Mittelsmänner einen großen Teil der Spendensumme in die eigene Tasche fließen lassen, bevor die Spende dort ankommt, wo sie tatsächlich benötigt wird.

Bürokratie kostet Geld

Hinzu kommt die Tatsache, dass ein Anstieg der Staatseinnahmen die Ausschüttung am Ende reduzieren oder sogar verhindern kann. Als Grund dafür nennt eine Analyse des Journal of International Economics, dass der erhöhte Verwaltungsaufwand, der durch den Zuwachs entsteht, das zusätzliche Kapital am Ende voll-ständig liquidieren kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Geld von Staat zu Staat geflossen ist, oder über eine Organisation zur Verfügung gestellt wurde.

Startkapital für ein komfortables Leben

UNICEF Canada rief bereits 2015 ein Kryp-to-Währungsprojekt namens Unicoin ins Le-ben. Die virtuellen Münzen sollten Kindern den Zugang zum Finanzsystem ermöglichen, indem sie ein hübsches Bild gegen eben diese Währung tauschten, um gewissermaßen Start-kapital für ein komfortables Leben zu erhalten. Spinnt man diese Idee weiter, hätte UNICEF jedes hilfsbedürftige Kind mit einem eigenen Konto ausstatten können, auf das Spenden-gelder anteilig transferiert werden. Kein Dikta-tor, keine korrupter Beamter hätte Zugriff auf dieses Konto erlangen können, wenn man die Blockchain als technische Basis für dieses Konto nutzt. Denn die Blockchain ermöglicht

Blockchain optimiert humanitäre HilfeEs kommt einfach zu wenig anPatrick Rosenberger

Page 33: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

33

Transaktionen direkt vom Sender zum Empfänger – ohne einen Mittelsmann, der möglicherweise eigene Interes-sen verfolgt. Über die Blockchain hätten so die Mittel zur Verfügung gestellt werden können, die die Ärmsten auf dieser Welt so dringend benötigen. Leider wurde das Pro-jekt Unicoin inzwischen eingestellt.

Eindeutig identifiziert dank Blockchain

Auch in der aktuellen Flüchtlings-Diskussion könnte die Blockchain eine entscheidende Rolle spielen. Das Ge-dankenspiel beginnt an der Stelle, an der vermeintliche Flüchtlinge unter falschen Identitäten durch die Welt reisen. Würde die Identität in der Blockchain hinterlegt, könnte die echte Identität eines Reisenden mit seinen individuellen Daten und Merkmalen jederzeit und absolut fälschungssicher abgerufen werden.

Hilfslieferungen können der lokalen Wirtschaft schaden

Gleichzeit könnte ein weiteres Problem gelöst werden, das mit den Flüchtlingsströmen einhergeht. Wo auch im-mer diese Menschen durch Hilfslieferungen unterstützt werden müssen, gerät die örtliche Wirtschaft in Schiefla-ge. Denn die Hilfslieferungen lösen keinen Zahlungsstrom in das lokale Finanzsystem aus. Umsatz bleibt aus, da Nahrungsmittel kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Bedürftigen mit Bargeld zu versorgen, führt wiederum zu Missbrauch und Zweckentfremdung. Abhilfe schaffen auch hier die Blockchain und ein über die Blockchain generiertes Konto. Die Bedürftigen bekommen virtuelle Münzen auf ihr Handy gespielt, womit sie sich Lebens-mittel kaufen können. Der Wirtschaftskreislauf bleibt ge-schlossen. Aktuell arbeitet das United Nations World Food Programme an einem System, welches bereits bei etwa 10.000 Flüchtlingen zum Einsatz kommt.

Eindeutige Eigentumsverhältnisse dank Blockchain

2010 ist das Rote Kreuz nach dem Erdbeben von Haiti in die Kritik geraten. Die Organisation wurde verdächtigt, Mittel zu verschwenden und nicht dem geplanten Ziel zukommen zu lassen. Was war passiert? Das Rote Kreuz hatte angekündigt, etwa 130.000 neue Wohnungen zur Verfügung zu stellen, tatsächlich gebaut wurden am Ende aber gerade einmal sechs. Auf Nachfrage stellte sich he-raus, dass die Organisation einfach nicht in der Lage war, herauszufinden, wem das Land, auf dem die Wohnungen gebaut werden sollten, eigentlich gehörte. Die unorgani-sierten Strukturen Haitis konnten diese vermeintlich ein-fache Information nicht verbindlich beisteuern. In einem virtuellen Grundbuch wären diese Informationen unwi-derruflich und nicht manipulierbar hinterlegt. Die Technik schafft klare Eigentumsverhältnisse und schützt vor un-rechtmäßiger Enteignung.

Transparenz in der gesamten Prozesskette

Die Blockchain kann so einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Geldfluss der Entwicklungshilfe zu optimie-ren. Durch sie werden keine Mittelsmänner benötigt, die Gelder in die eigenen Taschen wirtschaften oder für ihre Dienstleistungen Geld verlangen. Denn die Blockchain macht es möglich, Beträge direkt und ohne Umwege von A nach B zu transferieren. So kommt am Ende der Ket-te einfach mehr an. Des Weiteren sorgt sie für absolute Transparenz in der gesamten Prozesskette vom Spender zum Empfänger. Bei jeder Spende eines Einzelnen könnte nachvollzogen werden, wofür sie schlussendlich ein-gesetzt werde – für den Bau eines Krankenhauses oder um das Gehalt eines Dorflehrers zu finanzieren. Fehler oder Veruntreuung der beteiligten Organisationen wür-den sofort auffallen und geahndet werden. Über Smart Contracts, digitale Verträge, die sich über die Blockchain aufsetzen lassen, könnten Treuhandkonten eingerichtet werden, die eine definierte Summe erst dann freisetzen, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind – ohne Mit-telsmann, ohne Notar.Um sämtliche Transaktionen vollkommen transparent vorhalten zu können, experimentiert UNICEF Ventures nun mit den Ethereum Smart Contracts. So soll zukünftig jede noch so kleine Transaktion öffentlich einsehbar sein und „als ein Fenster für die Arbeit dienen, die wir leisten“. Darüber hinaus sind die Personen, die an der Genehmi-gung und Prüfung der Smart Contracts und Transaktionen beteiligt sind, auch vollständig öffentlich einsehbar und auditierbar.

Patrick Rosenberger

geboren 1972, ist Inhaber und Geschäftsführer der Luum GmbH, einer Agentur für digitale Medien in Mün-ster. Auf das Thema Block-chain stieß Patrick während seiner Tätigkeit als freier Redakteur für Hamburger Verlage, die sich eigent-

lich mit Film und Fernsehen beschäftigen. Seitdem ist er fasziniert von den technischen Möglichkeiten der Blockchain und Bitcoin als dem vielleicht größten sozioökonomischen Experiment des Informationszeit-alters. Auf cryco.info beschäftigt sich Patrick mit der Geschichte der Blockchain und hinterfragt Bitcoin als zukunftsträchtige Alternative.

Page 34: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

34

Facebook-Rankingder Buchverlage August 2017

VorbemerkungDie Diskussion um Sinn und Unsinn von Facebook-Ran-kings tobte eigentlich, seit das Institut für Kreativwirt-schaft in Stuttgart zusammen mit meinem Blog mei-er-meint.de ein solches vor einiger Zeit aus der Taufe gehoben hatte. Doch neben Wettbewerb sollte vor allem das Lernen voneinander und den Nutzern im Mittel-punkt stehen, zumal die wenigsten Verlage den Erfolg der eigenen Facebook-Auftritte geschweige das über-greifende Benchmarking mangels vorhandener KPIs messen konnten. Trotz großer Nachfrage (und erbit-terten Diskussionen, warum man jetzt auf Platz 48 statt 33 sei) konnte das Projekt aus verschiedenen Gründen nicht weiterverfolgt werden.Dies hier ist ein neuer Versuch, auf der Datenbasis von 319 Buchverlagen. Buchhandel und Fachpresse sind in Vorbereitung. Der Erfassungszeitraum für die vorliegende Analyse ist der Monat Juli 2017.

BegriffserklärungDas Ranking ergibt sich nicht wie in vielen anderen Ana-lysen aus der Zugriffszahl resp. dem Facebook-Pendant, den Fans. Jeder Verlag hat seine ganz eigene Zielgrup-pe, mal größer, mal kleiner - entscheidender ist aber in der Zielgruppendurchdringung, wie diese auf das eigene „Verhalten“ reagiert. Deswegen orientiert sich das Ran-king klar an am „Engagement“. Der Engagement-Wert gibt an, wie oft ein Fan mit Beiträgen der Seite im Durch-schnitt interagiert hat. Dazu wird zuerst eine tägliche Engagementrate errechnet. Diese ergibt sich aus der Summe aller Reaktionen, Kommentare und Shares an einem Tag geteilt durch die Fananzahl dieses Tages. Be-trachtet man nun einen längeren Zeitraum, wird aus den täglichen Engagementraten der Durchschnitt gezogen.Die anderen aufgeführten Faktoren wie Anzahl der Fans, Wöchentliches Wachstum, Posts pro Tag sowie Reakti-onen, Kommentare, Shares sind weitgehend selbster-klärend. Die Post-Interaktion gibt an, wie aktiv die Fans einer Seite mit einzelnen Posts interagieren. Es stellt die durchschnittliche Menge sämtlicher Interaktionen pro Fan pro Post dar.

PageAnzahl

Fans

Wöchent-lichesWachs-

tumEngagement

Post- Interaktion

Posts pro TagReaktionen,

Kommentare, Shares

1 Ankerherz Verlag 104647 0,24% 4,0% 0,43% 9,4 1290872 Drachenmond Verlag 15844 0,56% 3,73% 3,13% 1,2 181343 Lappan Verlag 8852 0,4% 2,49% 1,48% 1,7 67654 Lingen Verlag 1743 3,61% 2,37% 4,32% 0,5 11415 Gmeiner-Verlag 2718 0,56% 1,44% 4,45% 0,3 11896 Eisermann-Verlag 3164 0,74% 1,38% 1,22% 1,1 13287 OCM Verlag 286 0,97% 1,19% 4,61% 0,3 1028 BLITZ-Verlag 552 1,53% 1,13% 2,18% 0,5 1839 Ronin - Hörverlag 411 0,39% 1,05% 1,63% 0,6 134

10 astikos Verlag 870 0,03% 1,05% 1,13% 0,9 28411 Thieme liebt Medizinstudenten 36678 0,23% 0,99% 1,81% 0,5 1121012 Septime Verlag 2332 0,05% 0,95% 1,64% 0,6 68813 Campus Verlag 3652 0,74% 0,94% 1,45% 0,6 103814 Acabus Verlag 2087 1,05% 0,8% 1,08% 0,7 50415 Stephan Moll Verlag 168 0,27% 0,77% 3,42% 0,2 4016 Schirner Verlag 13662 0,13% 0,74% 0,37% 2,0 313017 humboldt Verlag 638 0,72% 0,73% 1,89% 0,4 14418 Frankfurter Verlagsanstalt 2116 0,21% 0,69% 1,78% 0,4 44919 GABAL Verlag 1410 3,36% 0,68% 0,36% 1,9 27920 Argument_Ariadne 504 0,27% 0,67% 0,99% 0,7 104

Page 35: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

35

PageAnzahl

Fans

Wöchent-lichesWachs-

tumEngagement

Post- Interaktion

Posts pro TagReaktionen,

Kommentare, Shares

21 MANTIKORE-VERLAG 1458 0,3% 0,65% 0,59% 1,1 29022 AvivA Verlag 1002 0,27% 0,64% 3,3% 0,2 197

23VNR Verlag für die Deutsche

Wirtschaft AG1379 3,28% 0,64% 0,99% 0,6 261

24 Verlag an der Ruhr 14399 0,9% 0,62% 0,92% 0,7 269725 Folio Verlag/Editore 1798 0,76% 0,62% 0,91% 0,7 34026 Diogenes Verlag 16430 0,28% 0,61% 0,19% 3,2 307927 August Dreesbach Verlag 460 0,0% 0,6% 2,08% 0,3 8628 Penguin Verlag 4286 0,44% 0,6% 1,09% 0,5 78729 Dryas Verlag 1437 0,11% 0,6% 0,55% 1,1 26630 Gerth Medien Bücher 2671 0,12% 0,59% 0,7% 0,8 48431 Ahead and Amazing Verlag 283 - 0,08% 0,58% 4,49% 0,1 5132 Verbrecher Verlag 9449 0,22% 0,56% 0,25% 2,2 164733 Klartext Verlag 9441 0,14% 0,56% 0,34% 1,7 164234 Brandstätter Verlag 2726 0,26% 0,55% 1,07% 0,5 46335 Bilgerverlag 434 0,26% 0,54% 1,86% 0,3 7236 Cadmos Verlag 3293 - 0,01% 0,54% 0,38% 1,4 54737 Mitteldeutscher Verlag 1369 0,18% 0,53% 0,87% 0,6 22538 Der Hörverlag 8697 0,44% 0,53% 0,86% 0,6 140939 oekom verlag 2526 0,58% 0,52% 0,48% 1,1 40440 Amrun Verlag 3903 0,01% 0,52% 0,67% 0,8 62541 Cross Cult - Comics & Romane 13494 0,3% 0,5% 0,5% 1,0 208142 Thieme liebt Pflegende 39976 0,11% 0,49% 0,65% 0,7 601443 Thieme liebt Ergotherapeuten 9598 0,11% 0,47% 0,81% 0,6 139044 Kynos Verlag 2397 - 0,03% 0,46% 2,04% 0,2 34345 Ueberreuter Verlag GmbH 2966 0,21% 0,45% 0,93% 0,5 414

46Splitter Verlag – Comics für

Erwachsene4764 0,22% 0,45% 0,13% 3,4 658

47 Verlag C.H.BECK 3621 0,95% 0,44% 0,54% 0,8 48348 Literaturverlag DROSCHL 2014 0,1% 0,44% 0,5% 0,9 27149 transcript Verlag 4015 0,52% 0,43% 0,14% 3,2 53350 DVA Verlag 4607 0,31% 0,43% 0,74% 0,6 60751 Verlag Urachhaus 1693 0,17% 0,43% 0,95% 0,5 22452 Kneipp Verlag Wien 820 0,14% 0,42% 0,57% 0,7 107

53Coppenrath Verlag & Die Spiegel-

burg9334 1,16% 0,41% 0,58% 0,7 1160

54 Knaus Verlag 10502 0,1% 0,4% 0,48% 0,8 131155 Prolibris Verlag 560 0,16% 0,4% 1,77% 0,2 6956 Wallstein Verlag 2375 0,03% 0,39% 0,53% 0,7 28957 mare 5112 0,23% 0,39% 0,87% 0,5 61958 Beltz & Gelberg 8441 0,67% 0,39% 0,39% 1,0 101759 mitp 1491 0,31% 0,38% 0,7% 0,5 17560 Eichborn Verlag 8865 0,18% 0,38% 1,06% 0,4 103461 FinanzBuch Verlag 1273 0,02% 0,38% 0,26% 1,4 14862 edition keiper 1671 - 0,03% 0,37% 1,29% 0,3 19363 Thieme liebt Retter 14395 0,34% 0,37% 0,94% 0,4 161264 Verlagshaus Jacoby & Stuart 2261 0,11% 0,36% 0,54% 0,7 254

Page 36: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

36

PageAnzahl

Fans

Wöchent-lichesWachs-

tumEngagement

Post- Interaktion

Posts pro TagReaktionen,

Kommentare, Shares

65 Goldmann Verlag 52252 0,17% 0,36% 0,15% 2,5 574666 Gerstenberg Verlag 2402 2,47% 0,35% 0,38% 0,9 24967 Loewe Verlag 19637 0,02% 0,35% 0,39% 0,9 214468 Thieme liebt Physiotherapeuten 27621 0,05% 0,35% 0,4% 0,9 299169 Nachtschatten Verlag 6240 0,48% 0,35% 0,47% 0,7 66070 Insel Verlag 9747 0,13% 0,34% 0,36% 0,9 101771 Manz Verlag 1376 0,36% 0,34% 0,55% 0,6 14272 Kösel Verlag 5510 0,11% 0,33% 0,27% 1,3 56973 Verlag Kiepenheuer & Witsch 18817 0,16% 0,33% 0,27% 1,2 193074 piepmatz Verlag 1519 0,04% 0,33% 0,73% 0,5 15675 Manesse Verlag 3021 0,14% 0,33% 1,28% 0,3 30976 Gonzo Verlag 2822 0,05% 0,33% 0,53% 0,6 28577 JUMBO Verlag 2338 0,08% 0,32% 0,25% 1,3 22878 Murmann Verlag 1941 1,74% 0,31% 0,41% 0,8 18579 Arena Verlag 8255 0,13% 0,31% 0,28% 1,1 79780 Edition Wannenbuch 3114 0,05% 0,31% 0,73% 0,4 29681 Psychosozial-Verlag 1064 0,3% 0,3% 0,95% 0,3 10082 Thienemann-Esslinger Verlag 13030 0,14% 0,3% 0,78% 0,4 121183 Blanvalet Verlag 21119 0,22% 0,29% 0,26% 1,1 188784 Verlagsgruppe Oetinger 28252 0,21% 0,29% 0,5% 0,6 250985 Grafit Verlag 1312 0,26% 0,29% 0,68% 0,4 11686 Büchergilde 6368 0,09% 0,28% 0,68% 0,4 56087 Helmut Buske Verlag 432 0,05% 0,28% 4,41% 0,1 3888 Zsolnay und Deuticke 2222 0,06% 0,28% 1,09% 0,3 19389 Aufbau Verlag 12618 0,2% 0,28% 0,34% 0,8 107890 Neufeld Verlag 1073 0,06% 0,28% 0,72% 0,4 9291 Suhrkamp Verlag 35182 0,09% 0,27% 0,2% 1,4 299092 Verlag Freies Geistesleben 1789 0,15% 0,27% 0,53% 0,5 15193 KEIN & ABER VERLAG 4541 0,16% 0,27% 0,56% 0,5 37994 Verlag Galiani Berlin 2478 0,13% 0,27% 0,46% 0,6 20795 Starks-Sture Verlag 293 0,0% 0,26% 2,73% 0,1 2496 avant-verlag 3779 0,21% 0,26% 0,28% 0,9 29897 Matthes & Seitz Berlin 6762 0,12% 0,25% 0,51% 0,5 52198 Hörcompany 1229 - 0,07% 0,25% 0,55% 0,5 9499 Berenkamp Verlag 170 2,26% 0,24% 1,08% 0,2 12

100 Schäffer Poeschel Verlag 374 0,06% 0,24% 0,4% 0,6 28

Page 37: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

37

dpr # 15/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368

pixa

bay

Direktvertrieb & VerlageInstagram im B2B & Pinterest

Rechtssicheres Mail-MarketingAugmented Reality & 4P-Marketing

Fail Festival & Psychologie für bessere Personas

digital publishing report Ausgabe 15/2017Direktvertrieb und Verlage – fast schon ein Reizthema für viele Kolleginnen und Kollegen, also höchste Zeit, sich des Themas einmal im „digital publishing report“ anzunehmen und einige Branchenakteure zu Wort kommen zu lassen.Anderes Thema: Scheitern. Vor allem hierzulande gilt der erste Teil von „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen“ als verpönt, Grund genug für uns, das „Fail Festival“, das dem entgegenwirken möchte, einmal vorzustellen.Dazu ein buntes, aber wohldurchdacht ausgesuchtes Potpourri an Themen wie Instagram im B2B-Einsatz (geht bestens!), Tipps für Email-Marketer, Verbesse-rungspotentiale beim 4P-Marketing, Persona-Psychologie, Augmented Reality und eine Umfrage unter Verlagsdienstleistern.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft15_2017.pdf

dpr # 16/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368

pixa

bay

Blockchain & ArbeitDirektvertrieb & Digitale Kompetenz

Referral Marketing & Marketing AutomationPersonalisierung als Engagement-Garantie

Storytelling & Dashboards für Social Media Teams

digital publishing report Ausgabe 16/2017Das Thema Direktvertrieb der Verlage in der letzten Ausgabe hat einiges an Furore erzeugt, in der aktuellen Ausgabe deswegen noch ein paar Statements zum The-ma aus der Branche. Daneben widmen wir uns der Frage, was “Digitale Kompe-tenz” eigentlich wirklich bedeutet im betrieblichen oder schulischen Alltag. Dazu Artikel über Empfehlungsmarketing, Personalisierung im E-Mail-Marketing, einen grundlegenden Blick auf das Thema Marketing Automation, wie man mit vorgeb-lich langweiligen Daten Storytelling betreiben kann. Ebenfalls dabei ein Überblick über Dashboards für Social Media-Teams und die Frage, ob und wie Blockchain auch den Arbeitsmarkt verändert.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft16_2017.pdf

dpr # 17/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368

pixa

bay

EU-Datenschutz-GrundverordnungFacebook Live & Virtual Reality

Buchbranche im Nachwuchs-Dilemma Influencer & sinnvolle Strategiemeetings

Plattform-Ökonomie & Verlage als Serviceprovider

digital publishing report Ausgabe 17/2017Das Thema Branchennachwuchs ist oft eine Mischung aus Schönfärberei und “Ich lese gerne”. Einem jungen Buchhändler und Studenten ist jetzt etwas der Kragen geplatzt – nachzulesen im neuen “digital publishing report”. Dazu wieder eine breite Themensammlung, von DSGVO (brandgefährliche Angelegenheit!) bis zu Verlagen als Serviceprovider, Virtual Reality, Plattform-Ökonomien, dem Geheimnis hinter Strategiemeetings, der Frage, ob Influencer effektiver als klas-sische Medien sind und vieles mehr.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft17_2017.pdf

dpr # 18/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368

Desi

gned

by

mrs

iraph

ol /

Free

pik

Elsevier: Design Sprint und User Stories DNB: Die Gemeinsame Normdatei

RandomHouse: read'n'goDigital Publishing im W3C

Murmann: Social Media AktivitätenDie Zukunft des Lesens & Cognitive Computing

Facebook Live & Tumblr MarketingBlogs für Social-Media-Manager

digital publishing report Ausgabe 18/2017Unser Angebot: Ein Bericht aus dem Hause Elsevier zum Einsatz von Design Sprint und User Stories für die Produktentwicklung, Random House mit seiner Leseprobenplattform für die "Generation Scrollen" oder Murmann Publishers, die über ihre Social Media Aktivitäten berichten. Die Deutsche Nationalbibliothek steht Rede und Antwort zur Gemeinsamen Normdatei, die sämtliche Informati-onen zu Autoren bündeln soll – ebenso wie das W3C mit dem aktuellen Stand der Entwicklungen zum E-Book der Zukunft. Ganz allgemein geht es auch um die Zukunft des Lesens, um Cognitive Computing, Facebook Live, Tumblr-Marketing, Wordpress-Plug-ins und Blog-Tipps für Social Media-Menschen. Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft18_2017.pdf

Page 38: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

38

digital publishing report Ausgabe 12/2017Der digital publishing report bietet auch in der 12. Ausgabe wieder eine bunte Fül-le an Themen mit Relevanz für Medienmenschen: Grundlegendes und Aktuelles zu Blockchain, ePrivacy und die Auswirkungen auf Verlage, Bücher im Browser, Interactive Fiction, Mobile Strategien, Newsletter-Tuning und das Facebook-Ran-king für den Mai.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft12_2017.pdf

dpr # 13/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368

Crea

ted

by C

reat

ivea

rt - F

reep

ik.c

om

Inbound & Content MarketingBig Data und Business Intelligence

Google-Algorithmus für NeugierigeGrundlagen Data-Driven Marketing

Arbeitsmodelle im Verlagswesen

digital publishing report Ausgabe 13/2017Schwerpunkt: Auswertung und Analyse der Blitzumfrage Arbeits(zeit)modelle in Medienunternehmen. In der 13. Ausgabe findet sich aber auch ein Marke-ting-Schwerpunkt mit Beiträgen zu Content Marketing, Content Scoring und Licen-sing als Geschäftsmodell für Verlage. Dazu einen Grundlagenartikel zu Inbound Marketing – und wie man einen Inbound Marketing Plan mit Canvas erstellen kann. Neben Tipps zur erfolgreichen Adressgenerierung für das Mail-Marketing wird auch das Thema Data Driven Marketing behandelt. Aber nicht nur Marketing spielt in der aktuellen Ausgabe des digital publishing report eine Rolle, es wird auch ein potenzielles Szenario zur Zukunft von Print-Magazinen entworfen und das Geheimnis hinter Big Data gelüftet.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft13_2017.pdf

dpr # 14/2017 digital publishing report

Das Digitale Magazin für die Medienbranche: kuratiert, kommentiert, eingeordnet

ISSN 2512–9368De

sign

ed b

y ja

nnoo

n028

/ Fr

eepi

k

Goldfische & AufmerksamkeitDie Mutter der Blockchain

Die Zukunft von Social MediaBadewannenbücher & Paid Content

Barrierefreies Lesen & Marketing-Ziele

digital publishing report Ausgabe 14/2017Es muss nicht immer digital sein – gerade zu den hochsommerlichen Tempera-turen passt diesmal ein Portrait der “edition wannenbuch”, ein Muss für jeden Enten-Fan. Aber Digitales gibt es natürlich wie immer in Hülle und Fülle, etwa das Thema “Barrierefreiheit im digitalen Literaturraum“, Paid Content, die Zukunft von Social Media, SMARTE Marketing Ziele, die Aufmerksamkeitsspanne von Gold-fischen, die Mutter der Blockchains, Learnings aus Newsletter-Abmeldungen undundund. Dabei natürlich ein neuer Tool-Tipp und das Facebook-Ranking Juni der Buchverlage – und eine Vorstellung der Social Media-Aktivitäten des Verlag an der Ruhr.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft14_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 11/2017Blockchain: In einem längeren Interview in der aktuellen Ausgabe des „digital pu-blishing report“ versuchen wir das Geheimnis zu lüften. Daneben widmen wir uns der Frage, ob sich Shop-seitig die mühsame Metadaten-Pflege eigentlich lohnt, wie man Produktinnovation erfolgreich umsetzt, was es neben eigenen Corporate Blogs an Möglichkeiten für Content Marketing gibt, welche Versandfrequenzen im Mail-Marketing sinnvoll sind und welche Social Media-Aktivitäten der Dortmunder OCM Verlag betreibt. Schritt für Schritt wird erklärt, wie man auf Facebook Reich-weite mit Anzeigen erzeugt, und in einem sehr persönlichen Bericht geht es um das Thema Mentoring.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft11_2017.pdf

Page 39: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

39

digital publishing report Ausgabe 7/2017Mit einem Schwerpunkt zu Social Media: der Hidden Champion Musical.ly, Tipps & Tricks im Umgang mit Facebook-Gruppen, Social Media-KPIs und Themenfin-dung für Corporate Blogs. Dazu eine Glosse zu Hasen auf der Leipziger Buchmes-se, Neues zu Design Thinking, Virtual und Augmented Reality auf der CeBIT und Storytelling-Beispiele, ein Bericht zum HR Future Day. Dazu wieder ein Tool-Tipp, die Social Media-Aktivitäten des Ahead and Amazing Verlags und das Facebook Ranking der Buchverlage März 2017.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft7_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 8/2017Diesmal lassen Alexa und Siri schön grüßen mit Artikeln zu Digitalen Sprachas-sistenten, der Aktion #verlagebesuchen wider dem Schwinden der gesellschaft-lichen Akzeptanz von Verlagen, was Chatbots und Harry Potter miteinander zu tun haben sowie mit einem Chatbot-Anbieterüberblick, Robotern und Journalismus, wie man mit Taktik Google in Sachen SEO überzeugt, dem “Western Union”-Ge-schäftsmodell der Verlage und dem Tool-Tipp AutoHash.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft8_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 9/2017Sind Podcasts im Kommen? Der digital publishing report untersucht dies in einem Schwerpunkt „Audio im Netz“. Dazu Artikel über Facebooks Ausblick auf die Zukunft, ein Buchmarketing der besonderen Art, Technologie und Architektur von Chatbots sowie ein genauer Blick auf das neue soziale Netzwerk „Masto-don“. Dazu das Facebook-Ranking der Buchverlage April 2017 und ein Bookmar-king-Tool als Software-Tipp.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft9_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 10/2017Interviews mit den Kollegen von Haufe und Westermann zu Augmented Reality sind ein Schwerpunkt der Ausgabe 10/2017 des digital publishing report. Dazu Tipps für die E-Mail-Adressgenerierung, Update-Strategien für digitale Inhalte, ein Blick in den soeben neu erschienenen Global eBook Report 2017, Social Media beim Ankerherz Verlag und vieles mehr.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft10_2017.pdf

Page 40: ISSN 2512–9368 dpr # 19/2017 · Content-Anbietern, was im Moment viele Blog-An-bieter schmerzlich spüren. Und letzten Endes ist ... schritten wie mit dem Teamviewer Schritt für

40

digital publishing report Ausgabe 3/2017Mit Microsoft und der Liebe zum eBook, 3 datenschutzrechtlich bessere MailChimp-Alternativen aus Deutschland, mit einem Überblick über die neuen Online-Kundenmagazine, Influencer Marketing, einem Instagram-Leitfaden für Profis, Zombie Apps im App Store, den App-Markt (Rückblick 2016 und Ausblick 2017), Produktentwicklung für Mobilgeräte: App oder Web? Oder doch Hybrid?, Social Media bei Klett-Cotta und dem großen Facebook Ranking der Buchverlage Januar 2017.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft3_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 4/2017Gehört haben wir alle schon von Virtual und Augmented Reality – aber was genau steckt dahinter, wie entwickeln sich die Märkte und Hardware und vor allem: Welche Rolle spielt das alles für Verlage? All diesen Themen (und mehr) widmet sich die aktuelle Ausgabe des digital publishing report in einem ausführlichen Themenschwerpunkt.Daneben finden sich interessante Artikel zur Entwicklung von Paid Content oder Facebook, wie man eine Social Media-Strategie entwickelt und was der Piper Verlag in den sozialen Netzwerken macht.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft4_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 5/2017Sichtbarkeit erzeugen in einem Meer von Informationen und digitalen Reizen – das ist eine der Königsdisziplinen heutzutage. Grund genug, sich in dieser Ausgabe des digital publishing report in einem kleinen Schwerpunkt dem Thema „Suchmaschinen“ anzunähern. Aber auch eine Marktbeobachtung und -analyse des angloamerikanischen Buchmarkts findet sich, ein sehr visionärer Artikel, der das Thema Künstliche Intelligenz und Mensch-Sein aufgreift, ein Aufruf zur Indus-trialisierung statt Manufaktur im Bereich der Softwareprogrammierung. Dazu ein Blick auf einen Fachverlag, der Exzellentes in der Community-Betreuung leistet, sowie die neue Kolumne „Tools to know“.Download: http://www.digitalpublishingreport.de/dpr_Heft5_2017.pdf

digital publishing report Ausgabe 6/2017Chatbots haben das Potenzial, die digitale Kommunikation zu revolutionieren. Oder auch zu zerstören. Beide Sichtweisen kommen in der aktuellen Ausgabe des digital publishing report in einem Themenschwerpunkt „Chatbots“ zu Wort. Da-neben finden sich Analysen von Studien zur E-Book-Piraterie, zum europäischen Buchmarkt oder zu den Themen, wie Leser eigentlich Literatur finden, wie man Werbespots richtig analysiert, welche Rolle Autoren-Metadaten spielen könnten, Tool-Tipps für Instagram, das aktuelle Facebook-Ranking der Buchverlage und vieles mehr.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft6_2017.pdf