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ZOO AND WILDLIFE MEDICINE 42(4) ZUSAMMENFASSUNGEN Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 537-551, 2011. Titel: Kortikosteroidmessung im Kot zur Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei wildlebenden Huftieren mit Hilfe eines handelsüblichen Enzymimmunassays Autoren: Conception Borque, Ph.D. Chemistry, Sonia S. Pérez-Garnelo, Ph.D. Veterinary, Maria Delclaux, M.S. Veterinary, Eva Martínez, M.S. Veterinary und Julio De la Fuente, Ph.D. Veterinary Departamento de Reproducción Animal y Conservación de Recursos Zoogenéticos, Subdirección General de Investigación y Tecnología, Instituto Nacional de Investigación y Tecnología Agraria y Alimentaria, Carretera de La Coruña Km 5.9, 28040 Madrid, Spanien (Borque, Pérez-Garnelo, De la Fuente); Zoo-Aquarium de Madrid, Zoo de la Casa de Campo, 28011 Madrid, Spanien (Delclaux, Martínez). Korrespondenz bitte an Dr. Borque ([email protected]). Zusammenfassung: Die Analyse von Fortpflanzungshormonen in Kotproben ist zur nicht invasiven Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei Wildtierarten notwendig. Das Ziel dieser Studie war es, eine einfach auszuführende, nicht invasive Methode zur Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei weiblichen nicht domestizierten Paarhufern. Kotproben wurden täglich, wöchentlich oder drei bis viermal pro Woche direkt vom Boden für einen Zeitraum von ein bis 9,8 Monaten gesammelt. Östradiol und Progestagene wurden bei neun weiblichen Wildtierarten mit einem handelsüblichen Enzymimmunassay gemessen, das für Serum oder Plasma von Menschen entwickelt wurde: (Mähnenspringer, Ammotragus lervia [n = 3]; Wisent, Bison bonasus [n = 1]; Auerochse, Bos taurus primigenius [n = 2]; Sitatunga, Tragelaphus spekii gratus [n = 2]; und Panzernashorn, Rhinoceros unicornis [n = 1]). Bei den untersuchten Tierarten stimmten Gelbkörperphase, Abort und Trächtigkeit eng mit Veränderungen der Progestagene im Kot überein. Die Konzentrationen während der Gelbkörperphase und der Trächtigkeit waren signifikant anders (P < 0,001) als die Basiswerte, und die Progestagenwerte nach Aborten waren nicht signifikant unterschiedlich (P > 0,05) von den Basiswerten. Die Östrogenwerte waren während der Follikelphase und der Trächtigkeit signifikant anders (P < 0,001) als die Basiswerte, aber die Werte nach Aborten waren nicht signifikant anders als die Basiswerte (P > 0,05). Die Dauer des Zyklus war durch die Östradiolwerte klar definiert. Diese Studie zeigt, dass die Ovarienfunktion bei den untersuchten wilden Paarhufern durch ELISA untersucht werden kann. Deshalb stellen die hier beschriebenen ELISA- Methoden eine praktische Option zu anderen ELISAs dar, die kompliziertere Vorgänge haben oder bei denen der käufliche Erwerb schwierig ist.

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ZOO AND WILDLIFE MEDICINE 42(4) ZUSAMMENFASSUNGEN

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 537-551, 2011.

Titel: Kortikosteroidmessung im Kot zur Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei wildlebenden Huftieren mit Hilfe eines handelsüblichen Enzymimmunassays

Autoren: Conception Borque, Ph.D. Chemistry, Sonia S. Pérez-Garnelo, Ph.D. Veterinary, Maria Delclaux, M.S. Veterinary, Eva Martínez, M.S. Veterinary und Julio De la Fuente, Ph.D. Veterinary

Departamento de Reproducción Animal y Conservación de Recursos Zoogenéticos, Subdirección General de Investigación y Tecnología, Instituto Nacional de Investigación y Tecnología Agraria y Alimentaria, Carretera de La Coruña Km 5.9, 28040 Madrid, Spanien (Borque, Pérez-Garnelo, De la Fuente); Zoo-Aquarium de Madrid, Zoo de la Casa de Campo, 28011 Madrid, Spanien (Delclaux, Martínez). Korrespondenz bitte an Dr. Borque ([email protected]). Zusammenfassung: Die Analyse von Fortpflanzungshormonen in Kotproben ist zur nicht invasiven Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei Wildtierarten notwendig. Das Ziel dieser Studie war es, eine einfach auszuführende, nicht invasive Methode zur Überwachung des Fortpflanzungszustandes bei weiblichen nicht domestizierten Paarhufern. Kotproben wurden täglich, wöchentlich oder drei bis viermal pro Woche direkt vom Boden für einen Zeitraum von ein bis 9,8 Monaten gesammelt. Östradiol und Progestagene wurden bei neun weiblichen Wildtierarten mit einem handelsüblichen Enzymimmunassay gemessen, das für Serum oder Plasma von Menschen entwickelt wurde: (Mähnenspringer, Ammotragus lervia [n = 3]; Wisent, Bison bonasus [n = 1]; Auerochse, Bos taurus primigenius [n = 2]; Sitatunga, Tragelaphus spekii gratus [n = 2]; und Panzernashorn, Rhinoceros unicornis [n = 1]). Bei den untersuchten Tierarten stimmten Gelbkörperphase, Abort und Trächtigkeit eng mit Veränderungen der Progestagene im Kot überein. Die Konzentrationen während der Gelbkörperphase und der Trächtigkeit waren signifikant anders (P < 0,001) als die Basiswerte, und die Progestagenwerte nach Aborten waren nicht signifikant unterschiedlich (P > 0,05) von den Basiswerten. Die Östrogenwerte waren während der Follikelphase und der Trächtigkeit signifikant anders (P < 0,001) als die Basiswerte, aber die Werte nach Aborten waren nicht signifikant anders als die Basiswerte (P > 0,05). Die Dauer des Zyklus war durch die Östradiolwerte klar definiert. Diese Studie zeigt, dass die Ovarienfunktion bei den untersuchten wilden Paarhufern durch ELISA untersucht werden kann. Deshalb stellen die hier beschriebenen ELISA-Methoden eine praktische Option zu anderen ELISAs dar, die kompliziertere Vorgänge haben oder bei denen der käufliche Erwerb schwierig ist.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 552- 557, 2011.

Titel: Die Haltekraft drei verschiedener Pinsorten im Femur und in der Ulna beim Mäusebussard (Buteo buteo)

Autoren: Mariano López García, D.V.M., Ph.D., Ana M. López Beceiro, D.V.M., Ph.D., Víctor Valcárcel Juárez, Ph.D., Fernando Muñoz Guzón, D.V.M., Ph.D. und Antonio González Cantalapiedra, D.V.M., Ph.D.

Department of Veterinary Clinical Sciences, Faculty of Veterinary, University of Santiago de Compostela, Av. Carvallo Calero, s/n, ZC 27002, Lugo, Spanien (López García, López Beceiro, Muñoz Guzón, González Cantalapiedra); Institute of Ceramics, University of Santiago de Compostela, Avda. Maestro Mateo. Campus Vida, ZC 15782, Santiago de Compostela, A Coruña, Spanien (Valcárcel Juárez). Korrespondenz bitte an Dr. López García ([email protected]; [email protected]). Zusammenfassung: Die Anwendung von Fixateur externe wird als die beste Repositionsmethode von Frakturen von Röhrenknochen bei Vögeln angesehen, obwohl eine wichtige Komplikation der Verlust des Kontakts zwischen dem Knochen und der Platte oder Verlust der Haltekraft ist. Aus diesem Grund hatte diese Studie das Ziel,

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herauszufinden, welche Pinsorte bessere Ausreißfestigkeit in ausgewählten Knochen beim Mäusebussard (Buteo buteo) hat. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden drei Pinsorten (eine glatte Sorte und zwei Sorten mit negativem Gewindeprofil mit unterschiedlicher Gewindesteigung) in fünf Stellen in Femur und Ulna von Mäusebussarden eingesetzt. Die Ausreißfestigkeit der Pins wurde gemessen, und medulläre und pneumatische Knochen, die verschiedenen Einsetzungsstellen sowie Pinsorten wurden miteinander verglichen. Die Pins mit negativem Gewindeprofil zeigten höhere Haltekraft als die glatten Pins (P < 0,05). Wenn man die Haltekraft zwischen Ulna und Femur vergleicht, gab es keinen Unterschied für die glatten Pins, aber die Pins mit Gewinde zeigten mehr Ausreißfestigkeit in der Ulna als im Femur (P < 0,05). Es gab keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Pinstellen am gleichen Knochen für die jeweils gleiche Pinsorte. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pins mit negativem Gewindeprofil mehr Haltekraft als glatte Pins haben, und dass pneumatische Knochen niedrigere Ausreißfestigkeit als medulläre Knochen haben, wenn Pins mit negativem Gewindeprofil verwendet werden.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 558-564, 2011.

Titel: Kortikosteroidanalyse im Kot zur Evaluierung von Ovarfunktion beim Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros) und Kleinen Kudu (Tragelaphus imberbis)

Autoren: Peter A. Black, D.V.M., Ava M. Trent, D.V.M., M.V.Sc., Dipl. A.C.V.S.., Joan E. Bauman, Ph.D., Ralph J. Farnsworth, D.V.M., M.S. und Steven L. Monfort, D.V.M., Ph.D.

University of Minnesota College of Veterinary Medicine, 1365 Gortner Avenue, Saint Paul, Minnesota 55108, USA (Black, Trent, Farnsworth); Smithsonian Conservation Biology Institute, 1500 Remount Road, Front Royal, Virginia 22630, USA (Monfort); Saint Louis Zoological Park, One Government Drive, Saint Louis, Missouri 63110, USA (Bauman). Aktuelle Adresse (Black): Busch Gardens, 3605 East Bougainvillea Avenue, Tampa, Florida 33612, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Black ([email protected]). Zusammenfassung: Saisonale endokrine Fortpflanzungsmuster sind für die Gattung Tragelaphus nicht beschrieben, die aus sieben afrikanischen Antilopenarten besteht. Eine längsschnittliche Analyse von der Ausscheidung von Progesteron-Metaboliten mit Radioimmunassay in Kotproben wurde durchgeführt, die auf nicht invasive Art drei bis sieben mal pro Woche vom Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros, n = 4) und Kleinen Kudu (Tragelaphus imberbis, n = 4) gesammelt wurden. Die Analyse der Ausscheidung von Progesteronmetaboliten zeigte saisonale Östruszyklen. Die Unterscheidung zwischen trächtigen und nicht trächtigen Weibchen konnte beim Kleinen Kudu erreicht werden. Diese Daten zeigen, dass Progesteron-Metaboliten im Kot zur Feststellung von endokrinen Fortpflanzungsmustern bei sowohl gehaltenen als auch wildlebenden Antilopen der Gattung Tragelaphus verwendet werden können.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 565-571, 2011.

Titel: Durch Kältestress induzierte Kortiokosteroidantwort beim Großen Tümmler (Tursiops truncatus)

Autoren: Dorian S. Houser, Ph.D., Laura C. Yeates, Ph.D. und Daniel E. Crocker, Ph.D.

National Marine Mammal Foundation, 2240 Shelter Island Drive, San Diego, California 92106, USA (Houser, Yeates); Department of Biology, Sonoma State University, 1801 East Cotati Avenue, Rohnert Park, California 94928, USA (Crocker). Korrespondenz bitte an Dr. Houser ([email protected]). Zusammenfassung: Zwei ausgewachsene Große Tümmler (Tursiops truncatus) wurden in einzelnen überirdischen Becken über einen Zeitraum von 10 Tagen gehalten und abnehmenden Wassertemperaturen ausgesetzt, um zu bestimmen, ob Kältestress die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse aktiviert. Als Kontrolltiere dienten zwei ausgewachsene Tümmler, die auf ähnliche Weise für die gleiche Zeitdauer bei Umgebungstemperaturen (16,8–19,6°C) gehalten wurden. Bei allen Tieren waren die Wassertemperaturen zwischen 4,2 und 19,6°C. Freiwillige

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Blutabnahmen wurden von jedem Delfin alle 2-3 Tage durchgeführt, und Kortisol und Aldosteron wurden im Serum mit einem Radioimmunassay bestimmt. Bei den Tümmlern, die kaltem Wasser ausgesetzt wurden, stiegen die Kortisol- und Aldosteronkonzentrationen mit fallender Temperatur. Bei der tiefsten Temperatur waren die Kortisolwerte mehr als dreifach und die Aldosteronwerte mehr als zweifach höher als die Konzentrationen bei Umgebungstemperatur. Die Erhöhungen wurden beobachtet, bevor die Wassertemperatur unter die kritische Tiefsttemperatur des Einzeltieres fiel, bei der die Stoffwechselrate sich erhöht, um den Verlust der Körperwärme auszugleichen. Die Variationen der Kortikosteroidkonzentrationen hingen nicht mit der 10-tägigen Isolierungsperiode zusammen; dieser Befund deutet darauf hin, dass die Veränderungen durch Kältestress und nicht durch den Stress der Isolierung verursacht wurden. Die Erhöhungen der Kortisol- und Aldosteronwerte waren kleiner als die, die bei zwangsweise gefangenen oder bei gestrandeten Delfinen beobachtet werden. Obwohl die Erhöhungen der Kortisol- und Aldosteronwerte durch allgemeinen Stress der Anpassung auf die neue Situation hervorgerufen sein könnten, könnten sie andere Anpassungsfunktionen haben, die mit den Auswirkungen von kalten Umgebungstemperaturen zusammenhängen.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 572-579, 2011.

Titel: Echokardiographische Parameter bei Westlichen Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) in menschlicher Obhut

Autoren: Hayley Weston Murphy, D.V.M., Patricia Dennis, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M., William Devlin, M.D., F.A.C.C., Tom Meehan, D.V.M. und Ilana Kutinsky, D.O., F.A.C.C.

Zoo Atlanta, 800 Cherokee Avenue Southeast, Atlanta, Georgia 30315, USA (Murphy); Cleveland Metroparks Zoo, 3900 Wildlife Way, Cleveland, Ohio 44109, USA (Dennis); Michigan Heart Group, Unasource Health Building, 4600 Investment Drive, Suite 200, Troy, Michigan 48098, USA (Devlin, Kutinsky); Chicago Zoological Society, Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA (Meehan). Korrespondenz bitte an Dr. Murphy ([email protected]).

Zusammenfassung: Insgesamt 163 echokardiographische Untersuchungen bei Westlichen Flachlandgorillas (Gorilla gorilla gorilla) wurden zur Evaluierung eingereicht; 140 Untersuchungen von 99 Tieren eigneten sich für die Analyse. Von diesen Untersuchungen werden 81 hier beschrieben (42 Untersuchungen von 35 Männchen im Alter von 11-41+ Jahren und 39 Untersuchungen von 31 Weibchen im Alter von 11-41+ Jahren). Drei Untersuchungen von drei Weibchen und 56 Untersuchungen von 30 Männchen wurden aus der Studie wegen Herzerkrankungen ausgeschlossen. Gemessene kardiologische Parameter waren Aortenwurzeldurchmesser (Ao Rt) und linke Vorhofgröße (L atrium). Untersuchte linke Kammer (LV)-Messungen waren Innendurchmesser der linken Kammer in Systole (LVIDs) und Diastole (LVIDd) sowie Dicke des diastolischen interventrikulären Septums (IVS) und der linksventrikulären Hinterwand (LVPW). Die folgenden Werte wurden als physiologisch bei Weibchen >11 Jahre alt betrachtet: Ao Rt < 3,5 cm, L atrium < 4,0 cm, LVIDd < 5,0 cm, IVS < 1,4 cm, LVPW < 1,4 cm und eine Ejektionsfraktion (EF) >60%. Die Daten von männlichen Gorillas zeigten eine Einteilung der Tiere auf Grund dreier Herzparameter: systolische Funktion, LV-Hohlraumgröße und linksventrikuläre Wanddicke. Männliche Gorillas >11 Jahre alt konnten in zwei Gruppen eingeteilt werden: unbetroffen und betroffen. Unbetroffene Tiere wurden als Tiere definiert, die keine echokardiographischen Abweichungen zeigten und gleichmäßige Ao Rt von <4,0 cm, LVIDd <6,0 cm, IVS und LVPW <1.5 cm sowie eine EF >58%. Die betroffene Gruppe bestand aus männlichen Gorillas, die Veränderungen der echokardiographischen Parameter zeigten, welche das Vorkommen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung darstellen. Die Ergebnisse, die mit Hilfe dieser Datenbank aus den Jahren 1999-2009 bestimmt wurden, deuten darauf hin, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt und dass vorwiegend Männchen Herzerkrankungen zeigen. Der bemerkenswerteste Befund dieser Studie ist die Feststellung von fortschreitender LV-Hypertrophie und erniedrigter LV EF bei betroffenen männlichen ausgewachsenen Gorillas.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 580-585, 2011.

Titel: Vergleich von zwei chemischen Narkoseprotokollen bei wildlebenden Rotluchsen (Lynx rufus)

Autoren: Aimee P. Rockhill, M.S., Sathya K. Chinnadurai, D.V.M, M.S., Dipl. A.C.Z.M., Roger A. Powell, Ph.D., und Christopher S. DePerno, Ph.D.

Department of Forestry and Environmental Resources and the Program of Fisheries, Wildlife, and Conservation Biology, North Carolina State University, 110 Brooks Avenue, Raleigh, North Carolina 27695, USA (Rockhill, DePerno); College of Veterinary Medicine, Department of Molecular Biomedical Sciences, North Carolina State University, 4700 Hillsborough Street, Raleigh, North Carolina 27606, USA (Chinnadurai); Department of Biology and the Program of Fisheries, Wildlife, and Conservation Biology, North Carolina State University, Campus Box 7617, Raleigh, North Carolina 27695, USA (Powell). Korrespondenz bitte an Ms. Rockhill ([email protected]).

Zusammenfassung: Narkoseprotokolle, die eine schnelle Einleitungszeit, kurze Verstoffwechselung der Medikamente und schnelle Aufwachzeit bieten, sind für Wissenschaftler notwendig, die nicht-invasive Eingriffe wie morphometrische Messungen oder Anlegen von Radiosendern durchführen. Das Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit von Medetomidin und Butorphanol als Ersatz für Xylazin in Ketamin-basierten Narkoseprotokollen bei wildlebenden Rotluchsen (Lynx rufus) zu untersuchen, um die Aufwach- und Gesamtnarkosezeiten zu verkürzen. In den Jahren 2008 und 2009 wurden 11 Rotluchse mit einer intramuskulären Kombination aus Ketamin (10 mg/kg) und Xylazin (0,75 mg/kg) (KX) oder aus Ketamin (4 mg/kg), Medetomidin (40 mcg/kg) und Butorphanol (0,4 mg/kg) (KMB) narkotisiert. Die Zeit bis Beginn der Sedierung, bis das Tier sich hinlegte und die Zeit bis zur vollständigen Narkotisierung nach der Injektion wurden notiert. Die Zeit bis das Tier den Kopf hob, bis es sich auf das Brustbein aufrichtete, bis es aufstand und bis zur vollständigen Erholung seit der Verabreichung der Antidote, sowie die Gesamtnarkosezeit, wurden ebenfalls notiert. Während der Narkosezeit wurden Herzfrequenz (HR), Atemfrequenz (RR), rektale Körpertemperatur (RT) und nicht invasive Hämoglobin-Sauerstoffsättigung (SpO 2) alle 5 Minuten gemessen. Die KX-Kombination zeigte eine mittlere Zeit bis zur vollständigen Narkotisierung von 10 Minuten, eine mittlere Aufwachzeit von 46 Minuten und eine mittlere Gesamtnarkosezeit von 83 Minuten. Die KMB-Kombination zeigte eine mittlere Zeit bis zur vollständigen Narkotisierung von 21 Minuten, eine mittlere Aufwachzeit von 18 Minuten und eine mittlere Gesamtnarkosezeit von 64 Minuten. Die KX-Kombination zeigte eine mittlere HR von 129/Minute, RR von 25/Minute, eine RT von 38,3°C und SpO2 von 93%. Die KMB-Kombination zeigte eine mittlere HR von 97/Minute, RR von 33/Minute, RT von 38,4°C und SpO2 von 92%. Obwohl beide Protokolle eine sichere und zuverlässige Sedierung boten, ist der Zusatz von Medetomidin und Butorphanol, um die Ketamindose zu erniedrigen und die Gesamtnarkosezeit zu verkürzen, für kurze, nicht chirurgische Eingriffe bei wildlebenden Rotluchsen hilfreich und wird näher diskutiert.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 586-592, 2011.

Titel: Klinische und physiologische Auswirkungen von Natriumchlorid-Bädern beim Goldfisch (Carassius auratus)

Autoren: Anne Burgdorf-Moisuk, D.V.M., Mark A. Mitchell, D.V.M., Ph.D., Dipl. E.C.Z.M. (Herpetology) und Megan Watson, D.V.M.

University of Illinois, College of Veterinary Medicine, 1008 West Hazelwood Drive, Urbana, Illinois 65102, USA. Aktuelle Adresse (Anne Burgdorf-Moisuk): San Diego Zoo, P.O. Box 120551, San Diego, California, 95616, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Burgdorf-Moisuk ([email protected]).

Zusammenfassung: Natriumchlorid (Kochsalz; NaCl) wird bei Frischwasserfischen zur Verringerung von Stress und zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheitszuständen eingesetzt. Die Empfehlungen für Dosis und Behandlungsdauer variieren stark. Das Ziel dieser Studie war es, mögliche klinische und physiologische Nebenwirkungen bei verschiedenen Konzentrationen von Salzwasserbädern bei Goldfischen zu bestimmen. Elf Goldfische (Carassius auratus) wurden in einer Crossover-Studie verwendet, um die Auswirkungen von drei

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verschiedenen Salzkonzentrationen (5, 10 und 20 g/l) auf biochemische Plasmakonzentrationen sowie auf klinische Merkmale zu untersuchen. Basiswerte für biochemische Plasmakonzentrationen wurden gemessen und analysiert, unmittelbar bevor die Goldfische in das Salwasserbad gesetzt wurden und nachdem sie aus dem Bad entnommen wurden. Eine zweiwöchige Auswaschperiode wurde zwischen den einzelnen Behandlungen eingehalten. Signifikante Unterschiede wurden bei den Fischen für Natrium- (10 g/l, P = 0,007; 20 g/l, P = 0,01), Chlorid- (10 g/l, P = 0,006; 20 g/l, P = 0,001) und Alaninaminotransferase-Konzentrationen (10 g/l, P = 0,002; 20 g/l, P = 0,004) festgestellt, nachdem sie 10 und 20 g/l Salzwasser ausgesetzt wurden. Die Glukosekonzentration war signifikant anders, nachdem die Fische allen drei NaCl-Konzentrationen (5 g/l, P = 0,0009; 10 g/l, P = 0,0001; 20 g/l, P = 0,0005) ausgesetzt wurden. Bei der Beurteilung der klinischen Reaktion wurde beobachtet, dass die 5 g/l- und 10 g/l-Salzwasserbäder von den Fischen gut für die gesamte 12-stündige Behandlungsdauer ertragen wurden; nur ein Goldfisch mußte während der Durchführung des 10 g/l-Salzwasserbades in der 7. Stunde wegen Apathie aus dem Bad entnommen werden. Die durchschnittliche Dauer im 20 g/l-Salzbad betrug 43 Minuten, und sechs (54 %) der Fische blieben im 20 g/l-Salzbad für die insgesamt vorgesehene 60-minütige Behandlungsperiode. Die übrigen 5 (46%) Goldfische wurden wegen Apathie oder Dyspnoe entfernt. Alle untersuchten Fische erholten sich von den Behandlungen ohne weitere Komplikationen. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf an, dass Goldfische Salzwasserbäder tolerieren, aber dass physiologische Störungen bei den höheren Konzentrationen eintreten können.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 593-596, 2011.

Titel: Vorkommen von Cryptosporidium spp. beim Karibik- (Trichechus manatus) und Amazonas-Manati (Trichechus inunguis) in Brasilien

Autoren: João Carlos Gomes Borges, M.Sc., Leucio Câmara Alves, Ph.D., Maria Aparecida da Gloria Faustino, Ph.D. und Miriam Marmontel, Ph.D.

Fundação Mamíferos Aquáticos, Rua Paraíso do Norte, 150, Apt. 203 A, Várzea, CEP: 50.740-260, Recife-PE, Brasilien (Borges); Programa de Pós-Graduação em Ciência Veterinária—UFRPE, Laboratório de Doenças Parasitárias dos Animais Domésticos—UFRPE, Rua Dom Manoel de Medeiros, s/n, Dois Irmãos, CEP: 52.171-900, Recife—PE, Brasilien (Alves, Faustino, Borges); Instituto de Desenvolvimento Sustentável Mamirauá, Estrada do Bexiga, 2.584, Fonte Boa, CP: 38, CEP: 69.470-000, Tefé—AM, Brasilien (Marmontel). Korrespondenz bitte an Dr. Borges ([email protected]).

Zusammenfassung: Infektionen mit Cryptosporidium spp. bei Meerestieren erregen wegen der Übertragung von Oozysten im Wasser große Besorgnis. Das Ziel dieser Studie war es, das Vorkommen von Cryptosporidium spp. bei Karibik- (Trichechus manatus) und Amazonas-Manatis (Trichechus inunguis) in Brasilien zu untersuchen. Kotproben wurden gesammelt und mit der Kinyounschen Methode analysiert. Positive Proben wurden außerdem mit dem direkten Immunfluoreszenztest geprüft. Die Untersuchung ergab ein Vorkommen von Cryptosporidium spp.-Oozysten in 12,5% (17/136) der Proben von Karibik-Manatis und in 4,3% (05/115) der Proben von Amazonas-Manatis. Die Infektion mit Cryptosporidium spp. zeigte eine höhere Prävalenz bei Tieren in menschlicher Obhut als bei wildlebenden Tieren.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 597-607, 2011.

Titel: Pathologische Befunde von Östlichen Schimpansen (Pan troglodytes schweinfurthii) aus dem Gombe Nationalpark, Tansania, 2004-2010

Autoren: Karen A. Terio, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.V.P., Michael J. Kinsel, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Jane Raphael, D.V.M., Titus Mlengeya, D.V.M., Iddi Lipende, D.V.M., Claire A. Kirchhoff, Ph.D., Baraka Gilagiza, Michael L. Wilson, Ph.D., Shadrack Kamenya, Ph.D., Jacob D. Estes, Ph.D., Brandon F. Keele, Ph.D., Rebecca S. Rudicell, B.S., Weimin Liu, M.D., Sharon Patton, M.S., Ph.D., Anthony Collins, Ph.D., Beatrice H. Hahn, M.D., Dominic A. Travis, D.V.M., M.S. und Elizabeth V. Lonsdorf, Ph.D.

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Zoological Pathology Program, Zoological Pathology Program, LUMC Building 101, Room 0745, 2160 South First Street, University of Illinois, Maywood, Illinois 60153, USA (Terio, Kinsel); Tansania National Parks, P.O. Box 3134, Arusha, Tansania (Raphael, Mlengeya); Gombe Stream Research Center, The Jane Goodall Institute, P.O. Box 1182, Kigoma, Tansania (Lipende, Gilagiza, Kamenya, Collins); Department of Anthropology and Ecology, Evolution and Behavior, University of Minnesota, 19th Avenue South, St. Paul, Minnesota 55108, USA (Kirchhoff, Wilson); AIDS and Cancer Virus Program, Science Applications International Corporation–Frederick Inc., National Cancer Institute – Frederick, Fort Detrick Campus, Frederick, Maryland 21702, USA (Estes, Keele); Departments of Medicine and Microbiology, University of Alabama at Birmingham, 720 20th Street South, Birmingham, Alabama 35294, USA (Rudicell, Liu, Hahn); University of Tennessee College of Veterinary Medicine, 2407 River Drive, Knoxville, Tennessee 37996, USA (Patton); Lincoln Park Zoo, 2001 N. Clark Street, Chicago, Illinois 60614, USA (Travis, Lonsdorf). Aktuelle Adressen (Kirchhoff): University of North Texas Health Science Center, Department of Cell Biology and Anatomy, Fort Worth, Texas 76107, USA; (Travis): University of Minnesota College of Veterinary Medicine, St. Paul, Minnesota 55108, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Terio ([email protected]).

Zusammenfassung: Während eines Rückgangs einer Population oder Krankheitsausbruches ist das genaue Risiko einer spezifischen Erkrankung in einer wilden Population oft schwer zu bestimmen, weil die Basisinformation über die Krankheit fehlt. Um das Krankheitsrisiko einer bedrohten und wissenschaftlich wichtigen Population von Östlichen Schimpansen (Pan troglodytes schweinfurthii) besser verstehen zu können, wurde ein Gesundheitsüberwachungsprogramm im Gombe Nationalpark, Tansania, eingeleitet. Als Teil dieses Programmes wurden vollständige Sektionen mit histopathologischer Untersuchung bei Schimpansen (n = 11; 5 Männchen, 6 Weibchen) im Alter von neugeboren bis 44 Jahre durchgeführt, die zwischen August 2004 und Januar 2010 tot aufgefunden wurden. Im Vergleich zu früheren Studien waren Atemwegserkrankungen nicht Ursache der Morbidität oder Mortalität der Tiere. Trauma war die häufigste Todesursache bei den 11 untersuchten Schimpansen. Alle Tiere älter als 1 Jahr alt hatten parasitäre Granulome im Darm oder Gekröse, die mit echten Strongyliden, die mit Oesophagostomum spp. übereinstimmten, assoziiert waren. Die relative Zahl der Granulome nahm mit dem Alter zu, und könnte in manchen Fällen mit Gewichtsverlust und Durchfall einhergegangen sein. Simian Immunodeficiency Virus (SIV)cpz-Infektion wurde bei vier verstorbenen Affen festgestellt, die alle verschiedene Grade von lymphatischer Depletion zeigten, darunter auch zwei Weibchen mit hochgradigem CD4+ T-Verlust, der typischerweise mit dem Endstadium von SIVmac oder Human Immunodeficiency Virus-Infektionen einhergeht. Megalokaryose des Herzmuskels war bei Schimpansen, die älter als einen Monat waren, häufig, aber interstitielle Herzmuskelfibrose, die ein häufiger Befund bei Schimpansen in menschlicher Obhut ist, war nicht häufig und wurde bei nur zwei alten Affen beobachtet. Diese Ergebnisse liefern wichtige Information über die Ursachen der Morbidität und Mortalität von wildlebenden Schimpansen, die zur Interpretation von zukünftig gesammelten Informationen während einer Abnahme der Population verwendet werden können und zum besseren Verständnis dieser Population in Hinsicht auf Krankheitsrisiken führt.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 608-616, 2011.

Titel: Viszerale Leishmaniose bei einem Maikong (Cerdocyon thous)

Autoren: Michely da Silva Tenório, B.S., Lucio de Oliveira e Sousa, D.V.M., Mírian dos Santos Paixão, B.S., Maria Fernanda Alves, B.S., Silvana de Cássia Paulan, B.S., Flavia Luna Lima, B.S., Márcia Mariza Gomes Jusi, B.S., Karen Ingrid Tasca, B.S., Rosangela Zacarias Machado, D.V.M., Ph.D. und Wilma Aparecida Starke-Buzetti, D.V.M., Ph.D.

Departamento de Biologia e Zootecnia, Faculdade de Engenharia de Ilha Solteira – FEIS/UNESP, Avenida Brasil, 56, 15385-000, Ilha Solteira, São Paulo, Brasilien (Tenório, Paixão, Alves, Paulan, Lima, Starke-Buzetti); Centro de Conservação da Fauna Silvestre, Av. Brasil Norte s/n, 15385-000, Ilha Solteira, São Paulo, Brasilien (Sousa); Departamento de Patologia Veterinária – FCAVJ/UNESP, Via Prof. Paulo Donato Castellane s/n, 14884-900, Jaboticabal, São Paulo, Brasilien (Jusi, Machado). Korrespondenz bitte an Dr. Starke-Buzetti ([email protected]).

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Zusammenfassung: Viszerale Leishmaniose (VL) ist eine weltweite zoonotische Erkrankung. Der Maikong (Cerdocyon thous) wird als wildes Reservoir für viele zoonotische Erkrankungen angesehen, darunter vor allem VL. Diese Studie berichtet vom Vorkommen von Amastigoten von Leishmania infantum in verschiedenen Organen von einem C. thous in menschlicher Obhut, der in einem zoologischen Garten tot aufgefunden wurde. Das Tier testete mit dem indirekten Fluoreszenz-Antikörpertest positiv und zeigte viele klinische Symptome der VL. Intrazelluläre Amastigotenformen von L. infantum wurden in Neutrophilen und Makrophagen in Gewebeproben von Haut, Lymphknoten (Lnn. poplitei, Lnn. submandibulares, Lnn. praescapulares und Lnn. mesenterici), Milz und Leber vorgefunden. Die Zahl der positiven Zellen und intrazellulären Parasiten waren in Makrophagen höher als in Neutrophilen. Polymerase-Kettenreaktion zeigte ausgedehnte Verteilung von Leishmania-DNA in Geweben mehrerer Organe von C. thous. Das Vorkommen von intrazellulären Amastigoten in Neutrophilen und Makrophagen sowie Parasiten-DNA in Geweben, vor allem in der Haut, demonstrieren, dass dieser Maikong ein geeigneter Wirt für L. infantum war und unterstreicht die Bedeutung von VL für symptomatische Hundearten in menschlicher Obhut in endemischen Standorten.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 617-622, 2011.

Titel: Evaluierung von Medetomidin-Alfaxolon und Medetomidin-Ketamin bei halbwildlebenden Rotnackenwallabys (Macropus rufogriseus)

Autoren: Tim Bouts, D.V.M., M.Sc., M.R.C.V.S., Dananjaya Karunaratna, B.V.Sc., M.Sc., Karla Berry, V.N., Joanne Dodds, V.N., Frank Gasthuys, D.V.M., Ph.D., Dip. E.C.V.A.A., Andrew Routh, B.V.Sc., Cert. ZooMed., M.R.C.V.S. und Polly Taylor, M.A., Vet.M.B., Ph.D., D.V.A., Dip. E.C.V.A.A., M.R.C.A., M.R.C.V.S.

Zoological Society London, Whipsnade Zoo, Veterinary Department, Whipsnade, Bedfordshire, LU6 2LF, Großbritannien (Bouts, Berry, Dodds and Routh); Zoological Society London, Institute of Zoology, London NW1 4RY, Großbritannien (Karunaratna); Ghent University, Faculty of Veterinary Medicine, Department of Surgery and Anesthesiology, Merelbeke, East-Flanders, B-9820 Belgien (Gasthuys); Taylor Monroe, Gravel Head Farm, Ely, Cambridgeshire, CB6 2TY, Großbritannien (Taylor). Korrespondenz bitte an Dr. Bouts ([email protected]). Zusammenfassung: Sechsundzwanzig ausgewachsene, halbwildlebende Rotnackenwallabys (Macropus rufogriseus) wurden narkotisiert. Den Tieren in der MA-Gruppe wurden Medetomidin 0,1 mg/kg und Alfaxalon 4 mg/kg i.m. in einem 5-ml-Betäubungspfeil, und den Tieren in der MK-Gruppe wurden Medetomidin 0,1 mg/kg und Ketamin 5 mg/kg i.m. in einem 3-ml-Pfeil verabreicht. Die Dosen wurden mit geschätzten Körpergewichten berechnet. Die Wallabys erholten sich spontan nach der Narkose; wenn sie am Ende der Narkose noch nicht auf Reize reagierten, wurden ihnen Atipamezol 0,5 mg/kg (halb i.m und halb i.v.) verabreicht. Herz- und Atemfrequenz wurden alle 5 Minuten und Körpertemperatur alle 10 Minuten gemessen, und zwei arterielle Blutproben wurden für Blutgasanalyse genommen. Statistische Analyse wurde mit Varianzanalyse (P < 0,05) berechnet. Die Verwendung von 5-ml-Pfeilen in der MA-Gruppe im Vergleich zu den 3-ml-Pfeilen in der MK-Gruppe könnte das Risiko von iatrogenem Trauma erhöhen und sollte in Betracht gezogen werden. Die Einleitung und die Narkosezeit waren in beiden Gruppen zufriedenstellend. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen für die mittlere Zeit bis zur ersten Wirkung, bis das Tier sich hinlegte, und bis sich dem Tier genähert werden konnte, sowie bis das Tier die sternale Lage wieder einnahm und aufstand nach der Verabreichung des Antidots Atipamezol. Obwohl Bradykardie in beiden Gruppen vorhanden war, gab es keine statistischen Unterschiede für Atem- und Herzfrequenz, obwohl die kloakale Temperatur in der MA-Gruppe signifikant kleiner war (P = 0,01). Gemischte Säure-Base-Störungen wurden in beiden Gruppen beobachtet. Alle Tiere, mit einer Ausnahme in der MK-Gruppe, benötigten Atipamezol am Ende der Narkose. Nebenwirkungen wurden nach der Erholung nicht beobachtet.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 623-633, 2011.

Titel: Evaluierung einer modifizierten Immobilisierungsmethode bei wildlebenden Kattas (Lemur catta)

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Autoren: R. Scott Larsen, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.Z.M., Michelle L. Sauther, M.A., Ph.D. und Frank P. Cuozzo, M.A., Ph.D.

Wildlife Health Center and Department of Medicine and Epidemiology, School of Veterinary Medicine, University of California, Davis, California 95616, USA (Larsen); Department of Anthropology, University of Colorado, Boulder, Colorado 80309, USA (Sauther); Department of Anthropology, University of North Dakota, Grand Forks, North Dakota 58202, USA (Cuozzo). Aktuelle Adresse (Larsen): Denver Zoo, 2300 Steele Street, Denver, Colorado 80205, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Larsen ([email protected]).

Zusammenfassung: Wildlebende Kattas (Lemur catta) werden erfolgreich mit Telazol (Zolatil) mit einem Blasrohr narkotisiert, obwohl bessere Methoden benötigt werden, um jedes Tier zuverlässig mit einem Pfeil zu induzieren. Medetomidin-Butorphanol (MB) ist ein geeigneter Zusatz, nachdem die Kattas gefangen werden, obwohl andere Protokolle eine längere Sedierungs- und Immobilisierungsdauer liefern könnten. Eine mögliche Methode zur Erhöhung der Wirksamkeit jedes Betäubungspfeils ist es, die Zeit zu verlängern, die der Pfeil im Bein verbleibt. In dieser Studie wurde eine „doppelte Schlauch“-Methode versucht, um die Zeit im Tier zu verlängern. Diese Methode verwendet einen Standard-Silikonschlauch auf der Kanüle sowie einen zweiten Schlauch am Konus der Kanüle. Werte für die Einleitung wurden zwischen Gruppen verglichen, die mit Kanülen mit zwei Schläuchen oder mit einem Schlauch geschossen wurden. Nach der Einleitung der Tiere wurden ihnen zusätzlich entweder MB (0,04 mg/kg und 0,2 mg/kg) oder Ketamin-Medetomidin (KM) (10 mg/kg und 0,04 mg/kg) verabreicht. 23 Kattas wurden mit Telazol mit einer Kanüle mit einem Schlauch, und 24 Kattas wurden mit einer Kanüle mit zwei Schläuchen narkotisiert. Die Anzahl der verwendeten Pfeile pro Katta und die Anzahl der entkommenen Tiere waren zwischen den Tieren mit einem oder zwei Schlauch-Kanülen nicht unterschiedlich; deshalb gab es keine erhebliche Besserung in der Einleitung mit der doppelten Schlauch-Methode. Ausreichende Sedierung und Muskelentspannung wurden sowohl mit MB als auch mit KM erreicht, obwohl die Kattas, denen MB verabreicht wurden, bessere Entspannung zeigten und wenigere Zusätze benötigten als die Tiere, die KM bekamen. Pfeile mit einem Schlauch werden zur Einleitung mit Telazol bei Kattas mittels Blasrohr empfohlen, und Zusätze mit MB liefern bessere Sedierung und Muskelentspannung als KM.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 634-640, 2011.

Titel: Studie über Ixodidzecken und zwei durch Zecken übertragene Krankheiten bei Afrikanischen Büffeln (Syncerus caffer) im Caprivi Strip, Namibia

Autoren: Ilaria Pascucci, D.V.M., Ph.D., Andrea Capobianco Dondona, D.V.M., Cesare Cammà, B.Sc., Maurilia Marcacci, B.Sc., Marco Di Domenico, B.Sc., Rossella Lelli, D.V.M., Massimo Scacchia, D.V.M., Mark Jago, D.V.M., Siegfried Khaiseb, D.V.M., Anna Laure Hager, D.V.M., Georgina Tjipura-Zaire, B.Sc. und Vincenzo Caporale, D.V.M., Ph.D.

Istituto Zooprofilattico Sperimentale dell'Abruzzo e del Molise “G. Caporale” (Istituto G. Caporale), 64100, Teramo, Italien (Pascucci, Capobianco Dondona, Cammà, Marcacci, Di Domenico, Lelli, Scacchia, Caporale); Ministry of Environment and Tourism, Directorate of Scientific Services, Subdivision: Game Capture, Private Bag: 13306, Windhoek, Namibia (Jago); Central Veterinary Laboratory, Private Bag: 13187, Windhoek, Namibia (Khaiseb, Hager, Tjipura-Zaire). Korrespondenz bitte an Dr. Pascucci ([email protected]).

Zusammenfassung: Der Gesundheitszustand von wildlebenden Büffeln in sechs verschiedenen Standorten in Caprivi Strip im Nordosten Namibias wurde im Oktober 2009 bestimmt. Basisinformation fehlt weitgehend über die Zecken und die durch Zecken übertragenen Krankheiten bei Wildtieren in dieser Region. Das Ziel dieser Studie war es, zu bestimmen, für welche Ixodus-Zecken der Afrikanische Büffel (Syncerus caffer) als Wirt dient, und ob er für zwei ausgewählte über Zecken übertragene Erkrankungen in Caprivi Strip anfällig ist, der eine wichtige Region an der Grenze von Angola, Zambia, Botswana und Zimbabwe darstellt. Vier unterschiedliche Zeckenarten wurden unter den 233 gesammelten Proben identifiziert. Von 95 untersuchten Büffeln waren 54 (57%) positiv für Theileria parva, und nur 3 (3%) waren mit Ehrlichia ruminantium infiziert.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 641-650, 2011.

Titel: Aktuelle Fischquarantänemethoden in zoologischen Gärten und Aquarien

Autoren: Catherine A. Hadfield, M.A., Vet.M.B., M.R.C.V.S. und Leigh A. Clayton, D.V.M., Dipl. A.B.V.P. (Avian)

National Aquarium, 501 E. Pratt Street, Baltimore, Maryland 21202, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Hadfield ([email protected]).

Zusammenfassung: Das Hauptziel einer Quarantäne ist es, das Risiko der Einführung von Infektionskrankheiten in etablierte Tiersammlungen zu verringern. Fischquarantäne ist von Natur aus kompliziert aufgrund der Vielfalt von Arten, Umweltanforderungen und Einrichtungen. Um die aktuellen Quarantänemethoden zu bestimmen, wurden Umfragen an 60 öffentliche, hauptsächlich in Nordamerika befindliche, zoologische Gärten und Aquarien geschickt. Es wurde nach Systemtyp (geschlossen, Durchfluss), Länge der Quarantäneperiode, durchgeführten diagnostischen Untersuchungen und Behandlungen sowie nach verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmethoden gefragt. 42 der 60 Einrichtungen beantworteten die Umfrage. Die meisten Einrichtungen hatten spezielle Quarantäneprotokolle für Frischwasser- und Salzwasserknochenfische sowie Knorpelfische. 95% der Einrichtungen hatten eine Mindestquarantänedauer von 30 Tagen. 64% der Einrichtungen benutzten getrennte Bereiche teilweise oder für alle Fische. 25% verwendeten designiertes Personal für die Quarantäne. Alle Einrichtungen verwendeten regelmäßige visuelle Untersuchungen, um die Gesundheit der Fische zu kontrollieren. 54% der Einrichtungen führten routinemäßige klinische Untersuchungen mit Einsammln diagnostischer Proben bei einigen Fischen durch; klinische Untersuchungen wurden bei Knorpelfischen häufiger als bei Knochenfischen durchgeführt. Alle befragten Einrichtungen führten Sektionen bei verstorbenen Fischen durch. 15% der Einrichtungen führten histopathologische Untersuchungen bei den meisten frisch verstorbenen Tieren durch; 54% führten histopathologische Untersuchungen bei weniger als 10% der toten Tiere durch. Prophylaktische Behandlungen wurden bei geschlossenen Systemen häufig durchgeführt. Am häufigsten wurden Formalin-Tauchbäder für Knochenfische, Frischwasser-Kurztauchbäder (Dip) und Kupfersulfat-Tauchbäder für Salzwasserknochenfische und Praziquantel-Tauchbäder für Salzwasserknochenfische und Knorpelfische verwendet. Einrichtungen, die Kurztauchbäder (Dips) verwendeten, setzten sie hauptsächlich zum Beginn oder Ende der Quarantäne ein. Fischfutter mit Fenbendazol- und Praziquantel wurde häufig bei Knochenfischen eingesetzt, und Dosen variierten stark. Reinigung und Desinfizierung der Systeme und Geräte wurden verstärkt, wenn Krankheitserreger vorhanden waren. Diese Ergebnisse dienen zum Vergleich und zur Diskussion von Fischquarantänemethoden in Einrichtungen, um den Erfolg der Quarantäne zu erhöhen.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 651-657, 2011.

Titel: Evaluierung des passiven Immuntransfers beim Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros) in menschlicher Obhut

Autoren: Elizabeth E. Hammond, D.V.M. und Christine V. Fiorello, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M.

Lion Country Safari, 2003 Lion Country Safari Road, Loxahatchee, Florida 33470, USA (Hammond); Wildlife Health Center, School of Veterinary Medicine, University of California at Davis, One Shields Avenue, Davis, California 95616, USA (Fiorello). Korrespondenz bitte an Dr. Hammond ([email protected]).

Zusammenfassung: Fehlerhafter passiver Transfer (FPT) bei Kälbern des Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros) in menschlicher Obhut kann zur erhöhten Morbidität und Mortalität führen. In einer retrospektiven Studie wurden Serumproben von neugeborenen Kudukälbern auf Immunglobuline mit den folgenden Tests untersucht, die für domestizierte Wiederkäuer validiert sind: Gamma-Globuline (GG) mit Proteinelektrophorese, Serumproteine (TS) mit kalibrierter Refraktometrie, Gesamtprotein (TP) und Globuline mit Kolorimetrie, Gamma-Glutamyltransferase (GGT) und Zinksulfat-Turbidititätstest (ZSTT). In einem logistischen Regressionsmodell waren TP, TS, Globuline

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und die natürliche Logarithmus-Transformation von GGT die einzigen signifikanten Parameter, die mit FPT im Zusammenhang standen. Verschiedene historische Parameter des Muttertiers sowie Körpergewicht, Geschlecht, Glukose- und Hämatokritwerte des Kalbes waren nicht signifikant. Auf Grund dieser Ergebnisse wird FPT beim Großen Kudu definiert als ein GG-Wert <0,5 g/dl; dieser Wert ist niedriger als der beim Hausrind. TS mit Refraktometrie hatte eine Sensitivität von 80% und eine Spezifizität von 100% für FPT beim Großen Kudu. Mit FPT definiert als GG <0,5 g/dl haben Kudukälber mit TS < 4,8 g/dl und einem negativen ZSTT eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, medizinische Eingriffe und weitere diagnostische Tests zu benötigen.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 658-670, 2011.

Titel: Isoflavonresorption, -ausscheidung und –stoffwechsel bei Geparden (Acinonyx jubatus) in menschlicher Obhut

Autoren: Katherine M. Whitehouse-Tedd, Ph.D., Nicholas J. Cave, Ph.D., M.V.Sc., Claudia E. Ugarte, Ph.D., B.V.Sc., Lucy A. Waldron, Ph.D., Jeevan K. Prasain, Ph.D., Alireza Arabshahi, M.Sc., Stephen Barnes, Ph.D. und David G. Thomas, Ph.D.

Center for Feline Nutrition, Institute of Food, Nutrition and Human Health (Whitehouse-Tedd, Ugarte, Thomas) und Institute of Veterinary, Animal and Biomedical Sciences (Cave), Massey University, Private Bag 11222, Palmerston North 4410, Neuseeland; LWT Animal Nutrition Ltd., Feilding 4774, Neuseeland (Waldron); Targeted Metabolomics and Proteomics Laboratory, Department of Pharmacology and Toxicology, University of Alabama at Birmingham, Birmingham, Alabama 35294, USA (Prasain, Arabshahi, Barnes). Aktuelle Adressen (Whitehouse-Tedd): Cheetah Outreach, P.O. Box 116, Lynedoch, 7603, Western Cape, Südafrika; (Ugarte): Central City Vets, Pitt Street, Palmerston North 4410, Neuseeland. Korrespondenz bitte an Dr. Whitehouse-Tedd ([email protected]).

Zusammenfassung: Oral aufgenommene Isoflavone können Fortpflanzungsparameter bei Hauskatzen (Felis catus) beeinflussen und wurden in handelsüblichen Futtermitteln bei Geparden (Acinonyx jubatus) in menschlicher Obhutnachgewiesen. Die resorptiven und metabolischen Wirkungen von Isoflavonen bei Geparden wurden bisher nicht untersucht. Diese Studie wurde unternommen, um die Plasma-Konzentrations-Zeitkurve, das Stoffwechselprofil und die Harn- und Kotausscheidung von Genistein und Daidzein bei Geparden nach der oralen Aufnahme von Isoflavonen zu bestimmen. Vier ausgewachsenen Geparden wurde eine einmalige orale Dose von Genistein und Daidzein verabreicht, und fünf jungen Geparden, denen Isoflavone enthaltender Milchersatz gefüttert wurde, wurden ebenfalls in die Studie aufgenommen. Harn wurde von allen Tieren gesammelt, und Blut und Kot wurden zusätzlich von den ausgewachsenen Geparden nach der Einnahme von Isoflavonen entnommen. Proben wurden auf die Konzentrationen von Isoflavon-Stoffwechselprodukten durch Flüssigkeitschromatographie-Elektrosprayionizierung-Mehrfachreaktion-Einzelmessungregistrierung-Massenspektrometrie und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie untersucht [sic..?]. Sulfatkonjugate waren die Hauptstoffwechselprodukte für sowohl Genistein als auch Daidzein (60-80% der nachgewiesenen Isoflavone) im Plasma und Harn der Geparden. Ein kleinerer Anteil von Daidzein wurde als Konjugate im Urin der jungen im Vergleich zu den ausgewachsenen Geparden nachgewiesen. Die folgenden Metaboliten wurden ebenfalls gemessen: unkonjugiertes Genistein und Daidzein, O-Desmethylangolensin und Dihydrodaidzein, aber nicht Equol. Nur 33% der eingenommenen Dose von Genistein und 9% von Daidzein wurde im Plasma der ausgewachsenen Geparden nachgewiesen. Von der eingenommenen Dose wurde 67% von Genistein und 45% von Daidzein im Kot der ausgewachsenen Tieren gemessen. Diese Studie zeigte, dass Geparden oral aufgenommenes und resorbiertes Isoflavon effizient konjugieren können und nur ein kleiner Anteil der eingenommenen Dose resorbiert wird. Die Fähigkeit des Geparden, Genistein und Daidzein mit Sulfat zu konjugieren, ist niedriger als bei der Hauskatze. Dieses Ergebnis könnte eine größere biologische Aktivität von Isoflavonen beim Gepard andeuten, wenn man die Befunde bei der Hauskatze verwendet. Weitere Studien sind nötig, um diese These zu bestätigen.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 671-679, 2011.

Titel: Biochemische Plasmawerte bei frisch gefangenen Gelbaugen-Muränen (Gymnothorax vicinus)

Autoren: Claire Erlacher-Reid, D.V.M., Walter E. Hoffman, D.V.M., Ph.D., Megan Priede, B.S., Robert Pulver, D.V.M. und Allison D. Tuttle, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M.

Mystic Aquarium, a division of Sea Research Foundation, Inc., 55 Coogan Boulevard, Mystic, Connecticut 06355, USA (Erlacher-Reid, Priede, Pulver, Tuttle); Veterinary Diagnostic Laboratory, University of Illinois at Urbana–Champaign, P.O. Box U, 2001 South Lincoln Avenue, Urbana, Illinois 61802, USA (Hoffman). Aktuelle Adresse (Erlacher-Reid): University of Florida College of Veterinary Medicine, Department of Large Animal Clinical Sciences, P.O. Box 100136, Gainesville, Florida 32610, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Tuttle ([email protected]).

Zusammenfassung: Das Hauptziel dieser Studie war es, biochemische Plasmawerte bei gesunden, frisch gefangenen Gelbaugen-Muränen (Gymnothorax vicinus) zu bestimmen, um Basisdaten zur verbesserten medizinischen Versorgung in Aquarien oder zoologischen Gärten und zur Beurteilung von wildgefangenen Tieren zu ermitteln. 31 klinisch gesunde Gelbaugen-Muränen unbekannten Alters und Geschlechts wurden aus freier Wildbahn gefangen und 50 Tage nach dem Fang zur Blutabnahme von der ventralen Schwanzvene narkotisiert. Die folgenden mittleren biochemischen Plasmawerte wurden bestimmt: Hämatokrit = 21%, Kreatinkinase = 2100 U/L, Laktatdehydrogenase = 97 U/L, Aspartataminotransferase = 88 U/L, Alaninaminotransferase = 51 U/L, Alkalinphosphatase 3939 U/L, Gamma-Glutamyltranspeptidase = 1 U/L, Amylase = 40 U/L, Harnstoff = <11 mg/dl, Glukose = 21 mg/dl, Calcium = 12,5 mg/dl, Triglyzeride = 206 mg/dl, Kreatinin = 0,1 mg/dl, Cholesterin = 334 mg/dl, Gesamtbilirubin = <0,1 mg/dl, Phosphor = 6,5 mg/dl, Gesamtprotein = 4,2 g/dl, Albumin = 1,5 g/dl, Globulin = 2,7 g/dl, Albumin/Globulin-Verhältnis = 0,6, Natrium = 185 mmol/l, Kalium = 3,7 mmol/l und Chlorid = 175 mmol/l. Die Alkalinphosphatase-Isoenzymwerte zeigen, dass die Mehrheit der Alkalinphosphatase im Plasma das Isoenzym der Leber ist. Die Daten dieser Studie können Basiswerte für Cholesterin und Triglyzeride für frisch gefangene Gelbaugen-Muränen bieten, um Erhöhungen dieser Werte in Aquarien mit der Zeit zu überwachen, um die Diät anzupassen und um Zustände wie Lipidkeratopathie zu verhindern oder verbessern.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 680-685, 2011.

Titel: Wirkungen von intamuskulär verabreichtem Meloxicam auf Prostaglandin-E2-Synthese beim Amerikanischen Ochsenfrosch (Rana catesbeiana)

Autoren: Larry J. Minter, M.S., D.V.M., Elsburgh O. Clarke, 3rd, D.V.M., Jenessa L. Gjeltema, D.V.M., Kate E. Archibald, Lysa P. Posner, D.V.M., Dipl. A.C.V.A. und Gregory A. Lewbart, V.M.D., Dipl. A.C.Z.M.

Department of Clinical Sciences (Minter, Gjeltema, Archibald, Lewbart) und Department of Molecular and Biomedical Sciences (Posner), North Carolina State University, College of Veterinary Medicine, 4700 Hillsborough Street, Raleigh, North Carolina 27606, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Minter ([email protected]).

Zusammenfassung: Meloxicam ist ein häufig verwendetes Antiphlogistikum in der Tiermedizin, aber die Verwendung bei Amphibienarten ist nicht in der Literatur vertreten. Nichtsteroide Antiphlogistika haben entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen durch die Synthese von Prostaglandin E2 (PGE2). Das Ziel dieser Studie war es zu bestimmen, ob die intramuskuläre Verabreichung von Meloxicam die zirkulierende entnommen, um den Entzündungsprozess einzuleiten. 24 Stunden später wurde eine zweite Blutprobe genommen, und das Serum wurde eingefroren. PGE2-Serumkonzentrationen wurden mit einem handelsüblichen PGE2-Enzymassay (EIA) gemessen. 24 Stunden nach der Biopsie betrug die mittlere zirkulierende PGE2-Konzentration der mit Meloxicam behandelten Frösche 57,79 ± 12,35 pg/ml; dieser Wert unterschied sich nicht signifikant von der mittleren Konzentration der mit Kochsalzlösung behandelten Tiere (85,63 ± 17,55 pg/ml, P ≥ 0,05). Der berechnete Mittelwert der absoluten Änderung zwischen den zirkulierenden PGE2-Basiswerten und den Werten nach dem Trauma ergab, dass die mit Meloxicam behandelten Tiere signifikant niedrigere PGE2-Werte (13,11 ± 17,31 pg/ml)

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als die Kontrolltiere (46,14 ± 38,02 pg/ml) (P ≤ 0,05) zeigten. Diese Ergebnisse zeigen, dass die systemische Verabreichung von Meloxicam mit einer Dosis 0,1 mg/kg einmal täglich zirkulierende PGE2-Serumkonzentrationen nach Trauma beim Amerikanischen Ochsenfrosch unterdrückt.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 686-693, 2011.

Titel: Disseminierte Mykose bei zwei Haiarten in menschlicher Obhut

Autoren: David P. Marancik, D.V.M., Aimee L. Berliner, D.V.M., Julie M. Cavin, D.V.M., Tonya M. Clauss, M.S., D.V.M., Alistair D. M. Dove, Ph.D., Deanna A. Sutton, Ph.D., Brian L. Wickes, Ph.D. und Alvin C. Camus, D.V.M., Ph.D.

University of Georgia College of Veterinary Medicine, Department of Pathology, 501 D. W. Brooks Drive, Athens, Georgia 30602, USA (Marancik, Camus); Georgia Aquarium, 225 Baker Street, Atlanta, Georgia 30313, USA (Berliner, Clauss, Dove); University of Texas Health Science Center at San Antonio, Department of Pathology and Department of Microbiology and Immunology, 7703 Floyd Curl Drive, San Antonio, Texas 78229-3900, USA (Sutton, Wickes). Aktuelle Adresse (Cavin): New England Aquarium, 1 Central Wharf, Boston, Massachusetts 02110-3309, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Marancik ([email protected]).

Zusammenfassung: Zwei Fälle einer systemischen Mykose werden in diesem Bericht bei Haien in menschlicher Obhut beschrieben. Diese Fälle kennzeichneten sich als fortschreitend und führten letztlich zum Tod der Tiere. Paecilomyces lilacinus ist ein selten vorkommender Erreger in der Human- und Tiermedizin und wurde mit Stellen von Nekrose in der Leber, im Herzen und in den Kiemen von einem Großen Hammerhai (Sphyrna mokarran) in Zusammenhang gebracht. Pilzwachstum wurde in Proben von Niere, Milz, Rückenmarkflüssigkeit und aus Abstrichen aus dem Zölom festgestellt. Gleichzeitige Pilzinfektion mit Exophiala pisciphila und Mucor circinelloides wurde bei einem jungen Zebrahai (Stegostoma fasciatum) diagnostiziert. Beide Pilzarten waren in der Leber vorhanden, und ausgeprägtere Gewebezerstörung wurde mit E. pisciphila assoziiert. E. pisciphila verursachte auch erhebliche Nekrose der Milz und Kiemen, während M. circinelloides nur sehr geringe Veränderungen im Herzen hervorrief. Pilzkulturen von der Leber, Niere und Milz ergaben Isolierung von E. pisciphila und M. circinelloides. Die Identifizierung von P. lilacinus und M. circinelloides wurde auf Grund der Morphologie der Kolonie und der Hyphen vorgenommen. E. pisciphila wurde mit Sequenzanalyse der 28S rRNA D1/D2-Region und der internen transkribierten Spacer (ITS)-Region zwischen den 18S- und 28S-rRNA-Untereinheiten identifiziert. Diese Fälle, zusammen mit dem Fehlen von Information über sie, unterstreichen die Notwendigkeit für weitere Forschung und diagnostische Probesammlung, um die Wirt-Erreger-Wechselwirkung zwischen Knorpelfischen und Pilzen näher zu beschreiben.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 694-699, 2011.

Titel: Ein Ausbruch von Salmonella enterica Serotyp Choleraesuis bei Kropfgazellen (Gazella subgutturosa subgutturosa) und einem Schabrackentapir (Tapirus indicus)

Autoren: Tiffany M. Wolf, D.V.M., Arno Wünschmann, Dr. med. vet., Dipl. A.C.V.P., Brenda Morningstar-Shaw, Ph.D., Gayle C. Pantlin, James M. Rasmussen, D.V.M. und Rachel L. Thompson, D.V.M.

Minnesota Zoological Garden, 13000 Zoo Boulevard, Apple Valley, Minnesota 55124, USA (Wolf, Rasmussen, Thompson); Department of Veterinary Population Medicine/Minnesota Veterinary Diagnostic Laboratory, College of Veterinary Medicine, University of Minnesota, 1333 Gortner Avenue, St. Paul, Minnesota 55108, USA (Wünschmann, Pantlin); Diagnostic Bacteriology Laboratory, National Veterinary Services Laboratories, 1920 Dayton Avenue, Ames, Iowa 50010, USA (Morningstar-Shaw). Korrespondenz bitte an Dr. Wolf ([email protected]).

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Zusammenfassung: Ein Ausbruch von durch Salmonella enterica Serotyp Choleraesuis verursachte Enteritis trat bei zwei jungen Kropfgazellen (Gazella subgutturosa subgutturosa) und einem ausgewachsenen Schabrackentapir (Tapirus indicus) über einem Zeitraum von 5 Wochen im Minnesota Zoo auf. Die Diagnose wurde nach dem Tod bei einer der Gazellen und dem Tapir sowie bei der zweiten Gazelle mit Kultur vom Kot gestellt. Die Todesursache beim Tapir wurde als Septikämie durch S. enterica serovar Choleraesuis bestimmt. Salmonellose wurde als entscheidender Faktor zusammen mit Ostertagiose beim Tod der einen Kropfgazelle sowie als Ursache für den Durchfall der anderen Gazelle angesehen. Eine dritte Gazelle wurde im gleichen Zeitraum krank, aber Infektion mit Salmonella konnte mit Kultur nicht bestätigt werden. Alle betroffene Tiere zeigten starken wässrigen Durchfall. Die Gazellen entwickelten Enteropathie mit Proteinverlust, und der Tapir zeigte Zeichen einer Septikämie und Endotoxämie. Serotypenbestimmung und Pulsfeldgelelektrophorese wiesen Salmonella-Isolate nach, die voneinander nicht unterschieden werden konnten. Ein Jahr vor diesem Ausbruch wurde Salmonella sp. von einem Visayas-Pustelschwein (Sus cebifrons) isoliert, das im gleichen Gebäude wie der Tapir behaust wurde. Nach weiteren Untersuchungen des Ausbruchs wurde vermutet, dass der Erreger durch menschliche Bewegung zwischen Tierbereichen verbreitet wurde.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 700-708, 2011.

Titel: Computertomographische Darstellung einer granulomatösen Pneumonie mit Oxalose bei einem Mississippi-Alligator (Alligator mississippiensis) im Zusammenhang mit Metarhizium anisopliae var. anisopliae

Autoren: Natalie H. Hall, D.V.M., Kenneth Conley, D.V.M., Clifford Berry, D.V.M., Dipl. A.C.V.R., Lisa Farina, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Lynne Sigler, M.Sc., James F. X. Wellehan, Jr.,D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M., Dipl. A.C.V.M. (Virology, Bacteriology/Mycology), Michael H. A. Roehrl, M.D., Ph.D. und Darryl Heard, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.Z.M.

Department of Small Animal Clinical Sciences (Hall, Berry, Wellehan, Heard) and the Department of Infectious Diseases and Pathology (Conley, Farina), University of Florida Veterinary Medical Center, 2015 SW 16th Avenue, Gainesville, Florida 32610, USA; University of Alberta, Microfungus Collection and Herbarium, Devonian Botanic Garden, Edmonton, Alberta T6G 2R3, Kanada (Sigler); Department of Pathology and Laboratory Medicine, Boston Medical Center, 670 Albany Biosquare III, Boston, Massachusetts 02118, USA (Roehrl). Korrespondenz bitte an Dr. Hall ([email protected]).

Zusammenfassung: Ein 18 Jahre alter, männlicher Albino-Mississippi-Alligator (Alligator mississippiensis) wurde wegen verminderter Futteraufnahme und abweichenden Auftriebs im Wasser untersucht. Computertomographie (CT) des Zöloms zeigte multifokale Lungenknoten, die Mineral und Weichgewebe attenuierten und mit mykotischen Lungengranulomen einhergingen. Zusätzlich wurden multifokales, generalisiertes, hochgradiges Emphysem und Verdickung der Lunge und Pleura festgestellt. Der Alligator wurde eingeschläfert, und bei der Sektion wurde hochgradige mykotische durch Oxalose verursachte Pneumonie festgestellt. Metarhizium anisopliae var. anisopliae wurde aus Lungengewebe isoliert und zeigte Oxalat-Kristallbildung in vitro. Kristalle wurden als Calciumoxalatmonohydrat mit Röntgenpulverdiffraktometrie identifiziert. Identifizierung des Pilzes beruhte auf Morphologie, darunter Gewebe-Sporulierung und DNA-Sequenzanalyse. Dieser Organismus wird normalerweise als entomopathogen angesehen. Die klinischen Symptome einer mykotischen Pneumonie bei Reptilien (und nicht Vögeln) sind meist inapparent, bis die Erkrankung weit fortgeschritten ist. Die Erkrankung ist daher schwer vor dem Tod des Tieres zu diagnostizieren. Dieser Fall stellt den Wert von CT bei der Untersuchung der Lunge und Diagnose einer mykotischen Pneumonie bei einem Mississippi-Alligator dar. Bei Pilzinfektionen mit Oxalose sollte Aspergillose nicht angenommen werden.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 709-712, 2011.

Titel: Urogenitale und pulmonale multiresistente Infektion mit Mycobacterium tuberculosis bei einem Asiatischen Elefanten (Elephas maximus)

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Autoren: Genevieve A. Dumonceaux, D.V.M., Judy St. Leger, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., John H. Olsen, D.V.M., Michael S. Burton, V.M.D., David Ashkin, M.D., and Joel N. Maslow, M.D., Ph.D., M.B.A.

Busch Gardens Tampa Bay, 3605 East Bougainvillea Avenue, Tampa, Florida 33612, USA (Dumonceaux, Olsen, Burton); Sea World of San Diego, 500 Sea World Drive, San Diego, California 92109, USA (St. Leger); A. G. Holley State Hospital, P.O. Box 3084, Lantana Road, Lantana, Florida 33465, USA (Ashkin); Section of Infectious Diseases, VA Medical Center, University and Woodland Avenues, and the Division of Infectious Diseases, University of Pennsylvania, Philadelphia, Pennsylvania 19104, USA (Maslow). Aktuelle Adresse (Dumonceaux): Palm Beach Zoo, 1301 Summit Boulevard, West Palm Beach, Florida 33405, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Dumonceaux ([email protected]).

Zusammenfassung: Ein weiblicher Asiatischer Elephant (Elephas maximus) wurde mit Vaginal- und Rüsselausfluss vorgestellt. Bei der Kultur wurde ein Mycobacterium tuberculosis isoliert, das gegen alle untersuchten Antibiotika empfindlich war. Isoniazid und Pyrazinamid wurden rektal verabreicht, und Serumkonzentrationen wurden überwacht. Nach 10 Monaten wurde der Elefant dazu ausgebildet, orale Medikamente zu akzeptieren, und Rifampin wurde zusätzlich verabreicht. Orale Medikamente wurden weitere 10 Monate verabreicht. Ein Jahr nach Ende der Therapie nahm der Vaginalausfluss zu, und M. tuberculosis wurde nochmals isoliert und war gegen Isoniazid und Rifampin resistent. Behandlung wurde oral mit Ethambutol, Pyrazinamid und Enrofloaxacin sowie mit intramuskulärem Amikacin begonnen. Obwohl spätere Kulturen negativ wurden, musste die Therapie vor Beendigung wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden. Wegen der öffentlichen Gesundheit und der Besorgnis über das Vorkommen eines multiresistenten M. tuberculosis (MDR-TB), wurde der Elefant eingeschläfert. Abstriche von der Lunge, den peribronchialen Lymphknoten und Lymphknoten der Bauchhöhle bei der Sektion zeigten das Vorkommen von säurefesten Bakterien, obwohl Kulturen negativ waren. Dieser Fall unterstreicht wichtige Überlegungen bei der Behandlung von M. tuberculosis bei Tieren und den Bedarf für einen gleichmäßigen Ansatz zur Diagnose, Behandlung und Nachkontrolle.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 713-717, 2011.

Titel: Narkose bei einem Tibet-Yak (Bos grunniens) mit Thiafentanil-Xylazin und Carfentanil-Xylazin

Autoren: Andrew Cushing, B.V.Sc., Modesto McClean, D.V.M., Michael Stanford, B.V.Sc., RCVS Recognized Specialist in Zoo and Wildlife Medicine (Avian)., Tessa Lohe, prakt. T.A., Benjamin E. Alcantar, M.V.Z., Andrea Denise Chirife, M.V.

Wildlife Safari, 1790 Safari Road, P.O. Box 1600, Winston, Oregon 97496, USA (Cushing, McClean, Lohe, Alcantar, Chirife); Birch Heath Veterinary Clinic, Birch Heath Road, Tarporley, United Kingdom CW6 9UU (Stanford). Aktuelle Adresse (Cushing): Birch Heath Veterinary Clinic, Birch Heath Road, Tarporley, Großbritannien CW6 9UU; (McClean): P.O. Box 867, Winston, Oregon 97496, USA; (Lohe): Pferdepraxis Dr. Olaf bey, Tannenweg 9, 65319 Pfungstadt, Deutschland; (Chirife): Saavedra 77, Puerto Madryn (C.P.: 9210) Chubut, Argentinien. Korrespondenz bitte an Dr. Cushing ([email protected]).

Zusammenfassung: 0,025 ± 0,012 mg/kg (Mittelwert ± Quartilabstand) Thiafentanil mit 0,15 ± 0,03 mg/kg Xylazin (TX) und 0,011 ± 0,0015 mg/kg Carfentanil mit 0,25 ± 0,093 mg/kg Xylazin (CX), mit Dosen mit geschätztem Körpergewicht berechnet, wurden zur Narkotisierung von 37 Tibet-Yaks (Bos grunniens) in einem Safari-Park verwendet. Die mittlere Zeit, bis das Tier sich in Seitenlage befand, war 5 bzw. 7 Minuten für die zwei Gruppen. Popofol wurde bei 8 CX- und 17 TX-Tieren zusätzlich verabreicht, um eine ausreichende Narkosetiefe für die Durchführung einer breiten Auswahl von medizinischen Vorgängen zu erreichen. Die mittlere Zeit, bis das Tier stand nach der Verabreichung von Naltrexon, betrug 4 ± 3,5 Minuten mit TX und 7 ± 1,5 Minuten mit CX. Es gab einen Todesfall und einen Fall von Renarkotisierung in der TX-Grupppe. Insgesamt bieten die hier verwendeten Dosen ein zuverlässiges und praktisches Protokoll zur Einleitung der Narkose. Die TX-Gruppe zeigte eine schnellere Einleitung und Erholung mit weniger ausgeprätgten Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen als die CX-Gruppe.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 718-722, 2011.

Titel: Immunologische Verhütung bei Östlichen Grauhörnchen (Sciurus carolinensis)

Autoren: Murali Pai, M.V.Sc., Ph.D., R. Bruner, D.V.M., Dipl. A.C.V.P., Donald H. Schlafer, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.V.P., Greg K. Yarrow, D.F., Christi A. Yoder, Ph.D., and Lowell A. Miller, Ph.D.

North Slope Borough Department of Wildlife Management, P.O. Box 69, Barrow, Alaska 99723, USA (Pai); Research Pathology Associates, LLC, 220, Pendleton Road, Clemson, South Carolina 29631, USA (Bruner); Cornell University Department of Biomedical Sciences, T6-020 VRT, College of Veterinary Medicine, Tower Road, Ithaca, New York 14853, USA (Schlafer); Clemson University Department of Foresty and Natural Resources, 261, Lehotsky Hall, Clemson, South Carolina 29634, USA (Yarrow); and USDA/APHIS/WS/National Wildlife Research Center, Fort Collins, 4101 LaPorte Avenue, Fort Collins, Colorado 80521, USA (Yoder, Miller). Korrespondenz bitte an Dr. Pai ([email protected]).

Zusammenfassung: Östliche Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) (EGS) beschädigen Bäume, indem sie bei höheren Dichten die Rinde ablösen oder beißen. Diese Studie wurde durchgeführt, um die Wirkungen eines Verhütungsimpfstoffs bei EGS sowie histologische Veränderungen der Fortpflanzungsorgane zu untersuchen. Wild in Städten lebende EGS wurden mit dem Verhütungsimpfstoff GonaCon™ behandelt. Die EGS waren ≥6 Monate alt, was durch eine Kombination aus Fellmerkmalen und Körpergewicht bestimmt wurde. Der Impfstoff wurde mit einer Dose von 0,4 ml mit 400 μg eines GnRH-Molluskenproteinkonjugats i.m im Oberschenkel bei den folgenden EGS verabreicht: 33 EGS (17 Männchen [m], 16 Weibchen [f]) in Fangsaison 1 (TS1), 23 (14 m, 9 f) in Fangsaison 2 (TS2) und 11 (8 m, 3 f) in Fangsaison 3 (TS3). Eine Scheinbehandlung mit 0,4 ml Kochsalzlösung- AdjuVac™ wurde einer Kontrollgruppe mit den follgenden Zahlen verabreicht: 22 EGS (16 m, 6 f) in TS1, 20 (12 m, 8 f) in TS2 und 8 (4 m, 4 f) in TS3. In der letzten Fangsaison (TS4) wurden 35 EGS (16 behandelte und 19 Kontrolltiere) eingeschläfert und eine Sektion durchgeführt, um histologische Veränderungen der Hoden und Eierstöcke zu evaluieren. Behandelte EGS-Männchen zeigten Atrophie der Hoden, Prostata und Nebenhoden im Vergleich zu Kontrolltieren. Die Tubuli seminiferi und Lumen der Prostatadrüse waren bei behandelten EGS-Männchen ebenfalls atrophisch, und das Lumen des Nebenhodens enthielt keine Spermienzellen. Histologische Veränderungen waren bei behandelten EGS-Weibchen nicht festzustellen, allerdings wurden die Weibchen wahrscheinlich außerhalb der Zeit gefangen, in der Veränderungen im Zusammenhang mit GonaCon™ zu erwarten gewesen wären. Es gab keine histologischen Unterschiede der Hypophyse zwischen behandelten und Kontrolltieren. Es gab keinen statistisch signifikanten Unterschied für Testosteron- und Progesteronwerte zwischen den Kontroll- und behandelten EGS. Obwohl keine schwerwiegenden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Impfstoff beobachtet wurden, entwickelten sechs EGS Abszesse der Injektionsstelle. GonaCon™ könnte ein potentielles Mittel zur Verhütung und Populationskontrolle EGS sein.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 723-726, 2011.

Titel: Versuchte In-vitro-Maturation und Fertilisation von nach dem Tod gesammelten Oozyten beim Sumatra-Nashorn (Dicerorhinus sumatrensis)

Autoren: Monica A. Stoops, M.Sc., Ph.D., Helen L. Bateman, M.Sc., Mark K. Campbell, D.V.M. und Terri L. Roth, M.Sc., Ph.D.

Center for Conservation and Research of Endangered Wildlife, Cincinnati Zoo & Botanical Garden, 3400 Vine Street, Cincinnati, Ohio 45220, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Stoops ([email protected]).

Zusammenfassung: Eine opportunistische Studie zur Evaluierung der Gewinnung unreifer Oozyten von Eierstöcken eines Sumatra-Nashorns (Dicerorhinus sumatrensis) nach dem Tod wurde unternommen. Gewonnene Oozyten (n = 30) wurden in Maturationskultur 36 Stunden lang gelegt und mit eingefrorenen und aufgetauten homologen Spermatozoen inseminiert. Nach der Kultur wurde der Zustand der Kernmaturation evaluiert, und es wurde festgestellt, dass eine große Anzahl von Oozyten degeneriert waren (n = 21), obwohl neun Oozyten sich in der Stufe des Germinalvesikels (n = 3), der Metaphase I (n = 3) und Metaphase II (n = 3) befanden. Eingefrorene

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und aufgetaute Spermatozoen vom Sumatranashorn hafteten an der Zona pellucida der in vitro maturierten Oozyten, aber Fertilisation und Spaltung fanden nicht statt. Diese Studie zeigt, dass eine relativ große Anzahl von Oozyten durch Follikelaspiration des Eierstocks des Sumatranashorns nach dem Tod gewonnen werden können, und dass einige dieser Oozyten die Kernmaturation in vitro erreichen können. Weitere Studien sind notwendig, um den Maturationserfolg zu erhöhen und Fertilisation in Kultur zu erreichen.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 727-731, 2011.

Titel: Disseminierte Histoplasmose bei einem Bengal-Tiger (Panthera tigris)

Autoren: Dominique L. Keller, D.V.M., Ph.D., Howard Steinberg, V.M.D., Ph.D., Dipl. A.C.V.P. und Kurt K. Sladky, M.S., D.V.M., Dipl. A.C.Z.M.

Department of Surgical Sciences (Keller, Sladky) and the Department of Pathobiological Sciences (Steinberg), School of Veterinary Medicine, University of Wisconsin-Madison, 2015 Linden Drive, Madison, Wisconsin 53706-1101, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Sladky ([email protected]).

Zusammenfassung: Disseminierte Infektion mit Histoplasma capsulatum wurde bei einem 7 Jahre alten weiblichen Bengal-Tiger (Panthera tigris) diagnostiziert. Klinische Symptome waren unspezifisch mit Ausnahme von kurzen Episoden von Tachypnoe 5 Tage vor dem Tod. H. capsulatum wurden in der Lunge, den Lnn. tracheobronchales und der Leber vorgefunden. Die Diagnose wurde mit Trachealspülung, H. capsulatum-Enzymimmunassay in Urin und bei der pathologischen Untersuchung bestätigt. Dieser Bericht stellt den ersten veröffentlichen Fall disseminierter Histoplasmose bei einem Tiger dar.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 732-734, 2011.

Titel: Nekrotische Enteritis beim Halsband- (Pecari tajacu) und Weißbartpekari (Tayassu pecari)

Autoren: Marco Antônio Galvão de Carvalho, D.V.M., M.Sc., Polyana Silva Santos, D.V.M., M.Sc., Selene Siqueira da Cunha Nogueira, B.Sc. Biol., Ph.D., Fabiana Lessa, D.V.M., Ph.D., Valter dos Anjos Almeida, D.V.M., M.Sc., Nilo Fernandes Leça-Junior, D.V.M., M.Sc., Felipe Masiero Salvarani, D.V.M., MSc., Francisco Carlos Faria Lobato, D.V.M., Ph.D. und Sérgio Luiz Gama Nogueira-Filho, B.Sc. Agr., Ph.D.

Programa de Pós Graduação em Ciência Animal, Universidade Estadual de Santa Cruz. Rod. Ilhéus Itabuna km 16, Ilhéus, Bahia, 45662-900, Brasilien (Carvalho, Santos, Nogueira, Lessa, Almeida, Leça-Junior, Nogueira-Filho); Laboratório de Bacteriose e Pesquisa, Escola de Veterinária, Universidade Federal de Minas Gerais. Av. Antônio Carlos, 6627. Campus Pampulha, Belo Horizonte, Minas Gerais, 30123-970, Brasilien (Salvarani, Lobato). Korrespondenz bitte an Dr. Nogueira-Filho ([email protected]).

Zusammenfassung: Ein Ausbruch nekrotischer Enteritis durch Clostridium perfringens Typ C verursacht trat bei Halsband- (Pecari tajacu) und Weißbartpekaris (Tayassu pecari) auf, die im Laboratory of Applied Ethology der Universidade Estadual de Santa Cruz in Ilhéus, Budesstaat Bahia, Brasilien, gehalten wurden. Vier Halsband- und drei Weißbartpekaris, die alle Jungtiere (25-105 Tage alt) waren, waren betroffen. Alle betroffenen Tiere zeigten Apathie und Inappetenz und starben plötzlich innerhalb von 24 Stunden. Histopathologische Untersuchung der Darmwand, Isolierung von C. perfringens Typ C in Kultur sowie den Nachweis von beta-Toxin im Darminhalt bestätigten die Diagnose.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 735-737, 2011.

Titel: Tödlich verlaufende Kokzidiose verursacht durch Isospora icterus (Upton and Whitaker, 2000) bei gehaltenen Orangetrupialen (Icterus jamacaii) in Brasilien

Autoren: Marcus V. R. Marques, Daniel A. da R. Vilela, Emily A. G. Andrade, Carolina Z. Galvão, José S. de Resende, Francisco C. F. Junior, Danielle A. Andery, Roselene Ecco, Ingred Sales Preis und Nelson R. S. Martins

Avian Diseases Laboratory, Setor de Doenças das Aves, Departamento de Medicina Veterinária Preventiva, Escola de Veterinária da UFMG, Avenida Antônio Carlos 6.627, Caixa Postal 567, CEP 30123-970, Belo Horizonte, MG, Brasilien (Marques, Andrade, Galvão, Resende, Junior, Andery, Ecco, Preis, and Martins); CETAS, Instituto Brasileiro de Meio Ambiente e Recursos Naturais Renováveis, IBAMA, Avenida do Contorno, No. 8.121, Cidade Jardim, CEP 30.110-120, Belo Horizonte, MG, Brasilien (Vilela). Korrespondenz bitte an Dr. Martins ([email protected]).

Zusammenfassung: Ein Ausbruch von Kokzidiose verursacht durch Isospora icterus (Upton and Whitaker, 2000) wird bei gehaltenen Orangetrupialen (Icterus jamacaii) in Animals Triage Center (IBAMA, Belo Horizonte, Brasilien) hier beschrieben. Die Anamnese und Sektion zeigten Durchfall mit diffuser nekrotischer Enteritis. Sporulierte Oozysten (n = 100) hatten eine zweischichtige Wand, waren kugelartig und waren 30,1 (27,5–32,5) μm lang und 28,5 (26,2–30,0) μm breit. Ein Polkörper aber kein Mikropyl war vorhanden, und das Verhältnis von Länge zu Breite betrug 1,1 (1,00–1,2). Jedes Oozyst hatte zwei elliptische Sporozysten, die 17,6 (15,0–20,0) μm lang und 12,9 (12,5–15,0) μm breit waren und ein Verhältnis von Länge zu Breite von 1,4 (1,2–1,5) vorwiesen, und Stiedasche- und Substiedasche Körper zeigten. Jedes Sporozyst hatte vier Sporozoiten mit granulärem Sporozystenrest. Die Oozysten stimmten mit denen von I. icterus überein, die bei Orangetrupialen bereits beschrieben sind.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 738-742, 2011.

Titel: Aeromonas hydrophila-assoziierte Septikämie bei Krokodilen (Crocodylus johnstoni und Crocodylus porosus) in menschlicher Obhut

Autoren: Yoon-Seok Roh, D.V.M., Ph.D.., Heejin Park, D.V.M., M.S., Hyun-Ung Cho, D.V.M., Ara Cho, D.V.M., Mohammad Rafiqul Islam, D.V.M., M.S., Ho-Seong Cho, D.V.M., Ph.D., Chae Woong Lim, D.V.M., Ph.D. und Bumseok Kim, D.V.M., Ph.D..

Bio-Safety Research Institute and Department of Pathology, College of Veterinary Medicine, Chonbuk National University, Jeonju City, 561-756, Korea (Roh, Park, A. Cho, Islam, H. S. Cho, Lim, and Kim); Jeonbuk Institute of Livestock & Veterinary Research, Jeong-Eup City, 580-814, Korea (H. U. Cho). Korrespondenz bitte an Dr. Kim ([email protected]).

Zusammenfassung: Fünf 25 Jahre alte Krokodile (Crocodylus johnstoni und Crocodylus porosus) wurden mit Aeromonas hydrophila-assoziierter Septikämie diagnostiziert, die durch nicht angemessene Thermoregulierung beschleunigt wurde. Bei der Sektion waren Blutstauung der Lunge und Pleuralerguß die Hauptbefunde im Brustkorb. Bei der Untersuchung der Bauchhöhle wurden nekrotisierende Enteritis, Darmblutung, fibrinöse Serositis, Hepatitis und Pankreatitis bei den fünf Krokodilen festgestellt. Aeromonas hydrophila wurde im Pleuralerguß und Aszites der Bauchhöhle der untersuchten Krokodile durch ein API-System 20NE identifiziert. Aeromonas hydrophila-Infektion sowie die Virulenz des Erregers wurden durch Polymerase-Kettenreaktion gezielt auf 16S rRNA und das extrazelluläre Hämolysin-Gen bestätigt. Die Krokodile in diesen Fällen wurden in einem Innengehege in einer privaten Einrichtung gehalten, in der nicht für optimale Land- und Wasseranteile gesorgt wurde. Dies führte dazu, dass die Thermoregulierung der Tiere behindert war. Das deutet darauf hin, dass die Pathogenese der Infektion durch den Stress der behinderten Thermoregulierung beschleunigt wurde. Dieser Fall beschreibt die Pathogenese von A. hydrophila und den Zusammenhang mit nicht ausreichender Thermoregulierung bei Reptilien.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 743- 746, 2011.

Titel: Disseminierte Infektion verursacht durch Mycobacterium avium subsp. avium bei einem Asiatischen Elefanten (Elephas maximus)

Autoren: Hwanyul Yong, D.V.M., Ph.D., Go-Eun Choi, M.S., Byung Soo Lee, M.S., Jake Whang, M.S. und Sung Jae Shin, D.V.M., Ph.D.

Animal Research Division, Seoul Zoo, Gwacheon 427-080, Südkorea (Yong); Department of Laboratory Medicine, School of Medicine, Pusan National University, Yangsan, Gyeongsangnam-do 626-770, Südkorea (Choi); Department of Microbiology and Research Institute for Medical Sciences, Infection Signaling Network Research Center, College of Medicine, Chungnam National University, Daejeon 301-747, Südkorea (Lee, Whang, Shin). Korrespondenz bitte an Dr. Shin ([email protected]).

Zusammenfassung: Eine disseminierte Infektion verursacht durch Mycobacterium avium subsp. avium (MAA) wurde bei einem 57 Jahre alten männlichen Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) im Seoul Zoo, Gyeonggi, Republik Korea diagnostiziert. Eine anscheinend granulomatöse Entzündung mit zentraler käsiger Nekrose war im Lungengewebe sichtbar. Um eine mykobakterielle Infektion zu bestätigen, wurde Polymerase-Kettenreaktion-Restriktionsenzympolymorphismus-Analyse (PCR-RFLP) der rpoB- und hsp65-Gene mit Geweben aus mehreren Organen und isolierten Bakterien durchgeführt. Die PCR-RFLP zeigte eine Unterart von M. avium. MAA wurde mit Multiplex-PCR für die Feststellung von IS901 und IS1311 nachgewiesen. Deshalb wird angenommen, dass MAA die disseminierte Infektion in diesem Fall verursachte. Obwohl die Quelle der Infektion nicht festgestellt werden konnte, könnte dieser Elefant durch Kontaminierung des Bodens und des Futters durch wildlebende, mit MAA infizierte Vögel infiziert worden sein. Dieser Bericht stellt den ersten Fall einer disseminierten Infektion durch MAA bei einem Elefanten in menschlicher Obhut in der Republik Korea dar.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 747-750, 2011.

Titel: Behandlung von durch Endometriose verursachte bilaterale Hydronephrose durch endoskopische Stentlegung in den Harnleiter bei einem Guinea-Pavian (Papio papio) in menschlicher Obhut

Autoren: Rebecca K. Dallwig, D.V.M., Jennifer N. Langan, D.V.M., Dipl. A.C.Z.M., David A. Hatch, M.D., Karen A. Terio, D.V.M., Ph.D., Dipl. A.C.V.P. und Craig Demitros, M.S.

Chicago Zoological and Aquatic Animal Residency Program, University of Illinois, College of Veterinary Medicine, Urbana, Illinois 61802, USA (Dallwig); College of Veterinary Medicine, University of Illinois (Langan), Chicago Zoological Society, Brookfield Zoo, 3300 Golf Road, Brookfield, Illinois 60513, USA (Langan, Demitros); Department of Urology, Loyola University Stritch School of Medicine, Maywood, Illinois 60153, USA (Hatch), Zoological Pathology Program, University of Illinois, LUMC, Building 101, Room 0745, 2160 South First Avenue, Maywood, Illinois 60153, USA (Terio). Korrespondenz bitte an Dr. Dallwig ([email protected]).

Zusammenfassung: Spontane Endometriose ist eine Östrogen-abhängige, fortschreitende, schmerzhafte Krankheit, die eine Vielzahl von nicht menschlichen Primaten betrifft, darunter mehrere Pavianarten (Papio sp.). Dieser Fall beschreibt die vielseitige Behandlung hochgradiger Endometriose bei einem weiblichen Pavian in einer zoologischen Einrichtung. Ein 18 Jahre alter, nicht kastrierter, weiblicher Guinea-Pavian (Papio papio) zeigte bei einer Untersuchung eine Gebärmuttervergrößerung. 15 Monate nach einer Ovariohysterektomie führte die Narbenbildung im Zusammenhang mit Endometriumgewebe zu Strikturen der Harnleiter, bilateraler Hydronephrose und Urämie. Zytoskopische Anlegung bilateraler Harnleiterstents mit Fluoroskopie wurde durchgeführt und führte zu kurzfristiger klinischer Besserung. Der Zustand des Tieres verschlechterte sich, und das Tier wurde vier Monate nach der Stentlegung eingeschläfert. Bei der Sektion wurde schwerwiegende Endometriose mit sekundärer Entzündung vorgefunden, die zu beidseitigem Hydroureter und Hydronephrose, sowie Zystitis, Ureteritis und Pyelonephritis führte. Trotz möglicher Komplikationen können Harnleiterstents als brauchbare therapeutische Option bei Tieren mit Harnleitererkrankungen betrachtet werden.

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Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 751-754, 2011.

Titel: Aktinomykose der Pleura bei einem wildlebenden Flussotter (Lontra canadensis)

Autoren: Ann P. Britton, D.V.M., M.Sc., Ph.D., Erin Zabek, B.Sc. und Helen Schwantje, D.V.M., M.Sc.

BC Ministry of Agriculture, Animal Health Centre, 1767 Angus Campbell Road, Abbotsford, British Columbia V3G 2M3, Kanada (Britton, Zabek); BC Ministry of Environment, Ecosystems Branch, 2975 Jutland Road, Victoria, British Columbia V9W 9M1, Kanada (Schwantje). Korrespondenz bitte an Dr. Britton ([email protected]).

Zusammenfassung: Aktinomykose wurde als eine chronische, proliferative, pyogranulomatöse Pleuritis assoziiert mit Schwefelgranula bei einem ausgewachsenen männlichen Flussotter (Lontra canadensis) diagnostiziert, der in der Nähe von Victoria, British Columbia, Kanada im April 2010 gefangen wurde. Der Otter starb während der Narkose bei der klinischen Untersuchung, und eine Sektion wurde sofort durchgeführt. Bakterien der Gattung Actinomyces sind Kommensale der Schleimhäute bei einer großen Zahl von Tieren und vom Menschen und können opportunistische Erreger sein. Dieser Bericht stellt den ersten Fall von Aktinomykose bei einem Flussotter dar.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 755-758, 2011.

Titel: Ovariohysterektomie bei drei Gemeinen Vampirfledermäusen (Desmodus rotundus)

Autoren: Elsburgh O. Clarke, 3rd, D.V.M. und Ryan S. DeVoe, D.V.M., M.Sp.V.M., Dipl. A.C.Z.M., Dipl. A.B.V.P. (Avian)

Environmental Medicine Consortium and Department of Clinical Sciences, College of Veterinary Medicine, North Carolina State University, Raleigh, North Carolina 27606, USA (Clarke, DeVoe); North Carolina Zoological Park, 4401 Zoo Parkway, Asheboro, North Carolina 27203, USA (Clarke, DeVoe); Center for Marine Sciences and Technology, North Carolina State University, Morehead City, North Carolina 28557, USA (Clarke). Korrespondenz bitte an Dr. Clarke ([email protected]).

Zusammenfassung: Drei geschlechtsreife weibliche Gemeine Vampirfledermäuse (Desmodus rotundus) im North Carolina Zoological Park, Asheboro, North Carolina, wurden zur chirurgischen Ovariohysterektomie vorgestellt. Die Narkose wurde eingeleitet und mit Isofluran aufrechterhalten. Eine chirurgische Lupenbrille wurde vom Chirurg getragen. Die ventrale Mittellinie wurde, ebenso wie die Bauchwand, aufgeschnitten. Einfache mikroophthalmische chirurgische Packungen mit Hämoclips wurden für die OPs verwendet. Die Linea alba und Muskelschichten wurden mit einer einfachen fortlaufenden Naht mit 4-0 Polydioxanonnahtmaterial zugenäht. Die Haut wurde mit einer horizontalen Matratzennaht mit 4-0 Polydioxanonnahtmaterial zugenäht. Die Tiere erholten sich mit wenigen Nebenwirkungen. Die Tiere wurden zusammen in einem temporären Gehege gehalten, und Meloxicam 0,2 mg/kg wurde oral in der Blutmahlzeit einmal täglich für 7 Tage nach der OP verabreicht. Danach wurden sie zu ihrem normalen Gehege zurückgebracht.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 759-762, 2011.

Titel: Dermatophytose (Trichophyton mentagrophytes) bei einem Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli)

Autoren: Kristen Phair, D.V.M., R. Scott Larsen, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.Z.M. und Raymund Wack, D.V.M., M.S., Dipl. A.C.Z.M.

Page 20: Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 537 … · Web viewCenter for Feline Nutrition, Institute of Food, Nutrition and Human Health (Whitehouse-Tedd, Ugarte, Thomas) und Institute

Sacramento Zoo, 3930 West Land Park Drive, Sacramento, California 95822, USA, and Veterinary Medical Teaching Hospital, School of Veterinary Medicine, University of California-Davis, Davis, California 95616, USA (Phair); Wildlife Health Center and Department of Medicine & Epidemiology (Larsen and Wack), School of Veterinary Medicine, University of California–Davis, Davis, California 95616, USA. Aktuelle Adresse (Larsen): Denver Zoo, 2300 Steele Street, Denver, Colorado 80205, USA. Korrespondenz bitte an Dr. Phair ([email protected]).

Zusammenfassung: Ein 19 Jahre alter, nicht kastrierter Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli) wurde wegen verkrusteter Hautveränderungen im Gesicht untersucht. Pilzkultur und histopathologische Untersuchung von Hautbiopsien führten zu einer Diagnose von Dermatophytose durch Trichophyton mentagrophytes verursacht. Behandlung mit dem Antimykotikum Terbinafin wurde eingeleitet. Einen Monat nach Beginn der Behandlung waren alle klinischen Symptome behoben, und eine Pilzkultur der Haut war negativ. Der Sifaka wurde mit Terbinafin 81 Tage lang behandelt. Zwei weitere Pilzkulturen wurden entnommen, und Dermatophyten wurden nicht isoliert. Die letzte Kultur wurde einen Monat nach Absetzen von Terbinafin genommen. Dieser Bericht stellt sowohl den ersten Fall einer Dermatophytose bei einer Halbaffenart dar als auch den ersten Fall einer Behandlung eines Halbaffen mit dem Antimykotikum Terbinafin.

Journal of Zoo and Wildlife Medicine 42(4): 763-765, 2011.

Titel: Vorkommen von Toxoplasma gondii-Antikörpern bei Dasyprocta aguti in Brasilien:Vergleich verschiedener diagnostischer Methoden

Autoren: Herbert S. Soares, D.V.M., Antonio H. H. Minervino, D.V.M., Ph.D., Raimundo A. Barrêto-Júnior, D.V.M., Ph.D., Kedson A. L. Neves, D.V.M., Moacir F. Oliveira, D.V.M., Ph.D., Jackelyne R. Santos, D.B.S., Astrid R. van Sauers, D.V.M., Jitender P. Dubey, M.V.Sc., Ph.D. und Solange M. Gennari, D.V.M., Ph.D.

Faculdade de Medicina Veterinária e Zootecnia da Universidade de São Paulo, Av. Prof. Dr. Orlando Marques de Paiva, 87, 05508–270, Cidade Universitária, São Paulo/SP, Brasilien (Soares, Minervino, Santos, Gennari); Departamento de Ciências Animais, Universidade Federal Rural do Semi-Árido, 59625–900, Mossoró/RN, Brasilien (Barrêto-Júnior, Oliveira); Universidade Federal do Oeste do Pará, Av. Vera Paz, s/n°, Salé, 68135-110, Santarém/PA, Brasilien (Minervino, Neves); Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University, Yalelaan 1, De Uithof, 3584 CL Utrecht, Niederlande (van Sauers); U.S. Department of Agriculture, Agricultural Research Service, Animal and Natural Resources Institute, Animal Parasitic Diseases Laboratory, Beltsville, Maryland 20705, USA (Dubey). Korrespondenz bitte an Dr. Gennari ([email protected]). Zusammenfassung: Das Vorkommen von Antikörpern gegen Toxoplasma gondii wurde bei Goldagutis (Dasyprocta aguti) mit anti-Capybara-Konjugat untersucht, und der modifizierte Agglutinationstest (MAT) wurde mit dem indirekten Fluoreszenz-Antikörpertest (IFAT) verglichen. Serum von 109 Agutis wurde mit MAT (1:25 Grenzwert) und IFAT (1:16 Grenzwert) untersucht; 19% testeten mit MAT positiv und 18% mit IFAT. Insgesamt waren 17 IFAT-positive Proben auch mit MAT positiv. Die vier positiven MAT-Proben mit einem Titer ≤200 waren IFAT-negativ. Alle negativen Proben mit MAT stimmten mit den IFAT-Ergebnissen überein. Wenn man beide Testmethoden vergleicht, wird MAT als Goldstandard angesehen. Die Sensitivität des IFAT betrug 81%, die Spezifizität 100%, die Genauigkeit 97%, der positive Vorhersagewert (PPV) 100%, der negative Vorhersagewert 96%. Der Kappa-Wert betrug 87,3% (75,1–99,6%). Das Anti-Capybara-Konjugat kann erfolgreich zur Durchführung von IFAT beim Goldaguti mit maximaler Spezifizität und PPV eingesetzt werden.