juli 2006 business facts - upcbusiness facts, 2/2006 business facts, 2/2006 ich bin überzeugt, dass...
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BUSINESSFACTS
Juli 2006
Top-Interviews in dieser Ausgabe:
Robert Blass, CIO Helsana, über IT-Strategie und E-Health
Max Etter, Partner in4U, über ASP und Business Continuity
Karl Gasser, CEO iSource, über ILM und Records Management
Frank Boller über seine Pläne mit cablecom business
FACTSBUSINESS FACTS ONLINE
Bitte beachten Sie Seite 16
NEU:
BUSINESS FACTS, 2/2006 3
«Ohne Business Case gibt es keine Innovation»
Jahr für Jahr werden wir von den Krankenversicherungen mit erhöhten Prämien konfron-
tiert. Über probate Gegenmittel gegen die Kostenexplosion wird heftig debattiert. Kann
E-Health zur ökonomischen Genesung unseres Gesundheits wesens beitragen? BUSINESS
FACTS hat mit Robert Blass, CIO des Branchenleaders Helsana, über die Rolle der IT im
Krankenversicherungsgeschäft und in der Gesundheitsbranche gesprochen.
Herr Blass, fünf Jahre nach der 1996 erfolgten Fusion der beiden Kranken-kassen Helvetia und Artisana zum gröss-ten schweizerischen Krankenversicherer Helsana hat die Konzernleitung den neuen Konzernbereich Informations- und Technologie-Service geschaffen und Sie als Leiter dieses Konzernbereichs an Bord geholt. Welche Erwartungen waren mit diesem Schritt verknüpft?Dieser Entscheid basiert zu einem wesent-lichen Teil auf der Erkenntnis, dass die Infor-mationsverwaltung im Krankenversicherungs-geschäft zu den strategisch wichtigen Faktoren zählt. Hier wollten sich die obersten Organe einen möglichst direkten Einfluss sichern. Die Ansiedlung der IT auf C-Level entspricht auch einem Trend, dem viele Unternehmen folgen. Gerade im Dienstleistungs bereich sind IT-Erfolg und Unternehmenserfolg heute so eng miteinander verknüpft, dass sich eine Beeinflussung auf oberster Führungs ebene rechtfertigt.
Sie sind von Haus aus Jurist. In anderen Unternehmen wird die IT von einem IT-Fachmann geführt, der dem CFO rap-portiert. Ihr Werdegang ist nicht der eines
Samstag Brand, Montag Business as usualAm 31. Januar 200� brannte das Verwaltungsgebäude des Busreiseunternehmens Ernst Marti AG vollständig ab. Am Tag 2 nach der Feuersbrunst wurde wieder normal gearbeitet. Ein Lehrstück in Sachen Business Continuity. Seite 7
Suchen oder finden, das ist hier die FrageAuf Dauer können selbst die cleversten Suchmaschinen keine systematische und gesetzeskonforme Datenablage ersetzen. Information Lifecycle Management ist angesagt. Interview mit dem IT-Experten Karl Gasser von iSource. Seite 10
«Für uns als IP-Carrier ist VoIP eine zentrale Applikation»Frank Boller, Leiter der Abteilung Business Markets, über cablecoms Pläne als Anbieterin von IP-basierten End-to-End-Kommunikationslösungen. Seite 13
Cablecom Business Solutions 2006Alle aktuellen cablecom-Produkte für Unternehmen im Überblick. Seite 15
Marco Quinter
Impressum
Herausgeber: Cablecom GmbH, Zollstrasse �2, 8021 Zürich, Tel. 0800 888 310, Fax 0800 888 301, www.cablecom.biz
Ansprechpartnerin: Catherine Klink, Tel. 0�� 2�� 93 08, [email protected]
Redaktion: Marco Quinter (Leitung), Olav Frei, Catherine Klink, Guido Biland
Produktion: Guido Biland, alphatext.com
Layout/Typografie: feinkost.ch
Korrektorat: www.textcontrol.ch
Übersetzung D/F: Jean-Marie Nicola, Chapelle-sur-Moudon
Druck: Schmid-Fehr AG, Goldach SG
Erscheint vierteljährlich. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.
Marco Quinter
«IP! IP! IP! …»
Liebe Leserinnen und Leser
Wer schon einmal einen Auftritt von Microsoft-CEO Steve Ballmer gesehen hat, weiss, dass IT sehr
emotional sein kann. Mit seinem berühmten «Monkey Dance» oder seinem Schlachtruf «Developers!
Developers! Developers! …» im verschwitzten Hemd und nach Luft japsend hat er IT-Geschichte
geschrieben – oder zumindest das Blog-Universum um einige bizarre Anekdoten bereichert. Man kann
von dieser Show fasziniert oder degoutiert sein – kalt lässt sie keinen.
Wir in Europa gehen etwas vornehmer mit der Darstellung von technischen Phänomenen um.
Wenn Frank Boller, Leiter der Abteilung Business Markets, im Interview ab Seite 13 cablecoms Wan-
del vom Corporate Network Carrier zum IP-Carrier propagiert, geht es in jeder Hinsicht gesittet zu
und her. Steve Ballmer würde sich wahrscheinlich aufs cablecom-Dach stellen, von Ecke zu Ecke tan-
zen und in die Stadt schreien: «IP! IP! IP! …» Bemerkenswert ist die Message so oder so: «Grundsätz-
lich sind wir ein IP-Carrier, der sich zum Ziel gesetzt hat, der bevorzugte Anbieter von IP-basierten
Diensten zu werden.»
Auf diesem Weg unterstützen uns exzellente Partner wie iSource und in4U. Ihr Know-how ist für
KMU ein grosser Gewinn. Wir freuen uns, dass Max Etter von in�U und Karl Gasser von iSource
ihr Wissen und ihre Erfahrung ins BUSINESS FACTS eingebracht haben – besten Dank für die span-
nenden Beiträge in der aktuellen Ausgabe!
Herzlich danken möchte ich auch Robert Blass und Stefan Huber von Helsana. Zum komplexen
Thema E-Health gibt es inzwischen zahlreiche Veranstaltungen und Studien. Umso stolzer sind
wir darauf, dass wir Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, auf den folgenden Seiten die Ansichten
eines höchst kompetenten Insiders zu diesem Thema präsentieren können.
Viel Vergnügen!
Ihr Marco Quinter
Sales Director Business SolutionsRobert Blass stiess
2001 als Mitglied der
Kon zernleitung zu Hel-
sana. Im fünfköpfigen
Gremium trägt er die
Verantwortung für den
ebenfalls 2001 geschaf-
fenen Konzernbereich
Informations- und Tech-
nologie-Service. Davor hatte er während Jahren
leitende Funktionen in der Westschweiz wie im
Ausland in der SKA bzw. der CS Group inne –
so als Leiter einer Zweigniederlassungsgruppe
und einer Tochterfirma im IT-Bereich. Er nimmt
mehrere Mandate im Auf trag von Helsana wahr.
Blass studierte Rechts wissenschaften an der
Universität Freiburg und schloss mit dem
Lizenziat ab.
Zur Person
IT-Fachmanns, und Sie rapportieren dem CEO. Vorteil für die Helsana?Die Helsana hat damals bewusst jemanden gesucht, der nicht nur ein IT-Fachmann ist, sondern der sich sowohl in der IT-Welt als auch in der Welt des Managements auskennt und beide Sprachen spricht. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der CIO versteht die Business-bedürfnisse und kann diese in ein relevantes IT-Konzept übersetzen. Umgekehrt versteht er die Argumente des IT-Spezialisten und kann sie in den Business Case einfliessen lassen.
Auch wenn der CIO nicht wirklich viel von der Technik versteht?Böse Zungen behaupten, dass Juristen dazu ausgebildet werden, klug über Dinge zu reden, von denen sie wenig Ahnung haben. In diesem maliziösen Spruch kommt eine durchaus posi-tive Eigenart des Berufs zum Ausdruck.
«Ich habe immer Dinge
gemacht, von denen ich
eigentlich zu wenig verstan-
den habe. Das ist ein Marken-
zeichen von mir.»
Nämlich?Juristen müssen Sachverhalte aus den ver-schiedensten Gebieten würdigen können. Ohne Fachmann zu sein, müssen sie sich ein Bild von komplexen Situationen machen und dieses auch weitervermitteln können. Ich
M.
Fisc
her,
Hitt
nau
� BUSINESS FACTS, 2/2006 BUSINESS FACTS, 2/2006 �
Ich bin überzeugt, dass der Trend Richtung E-Health auch in der Schweiz nicht aufzuhalten ist. Ich denke dabei primär an die Infrastruktur, zum Beispiel an Gesundheitskarten und Netz-werke. Auf jeden Fall braucht es Standards, um Interoperabilität zu ermöglichen.
Helsana übt im aktuellen Geschäftsbericht harsche Kritik am Parlament und am BAG und spricht von einer «Reformblockade». Tatsächlich agieren Krankenversiche-rungen in einem stark regulierten Markt. Dennoch haben sie Handlungsspielraum. Mit welchen Massnahmen und Initiativen fördert Helsana die digitale Vernetzung und Integration der Akteure im Gesundheits-wesen?Wir haben zum Beispiel aktiv dazu beigetra-gen, dass die Ausstellung der europäischen Versichertenkarte durch die meisten Kran-kenversicherer im Verbund mit santésuisse, dem Branchenverband der schweizerischen Krankenversicherer, erfolgen konnte. Sie wurde dieses Jahr an alle Versicherten geschickt. Damit können Sie im europäischen Ausland einfacher Leistungen beziehen. Innovationen wie diese sind aber nur erste Schritte auf dem langen Weg zu einer digitalen Vernetzung.
Sie listen im Geschäftsbericht eine Reihe von teuren IT-Aktivitäten auf: Modernisie-rung sämtlicher Arbeitsplätze, CRM, Data Warehouse usw. Wie und woran messen Sie den Erfolg solcher Projekte?
habe immer Dinge gemacht, von denen ich eigentlich zu wenig verstanden habe. Das ist ein Markenzeichen von mir.
Warum haben Sie reüssiert?Wenn Sie als IT-Fachmann eine IT-Abteilung führen, neigen Sie zur Meinung, dass Sie mehr von der Sache verstehen als Ihre Mit-arbeitenden. Dazu verlieren Sie sich gerne in fachlichen Details. Wenn Sie nicht vom Fach sind, wissen Ihre Mitarbeitenden, dass ihr Fachwissen für den Chef kostbar ist. Und Sie haben eher die Freiheit, grundsätzliche Fragen zu stellen. Vielleicht untertreibe ich jetzt ein wenig – nicht dass die Leser denken, der CIO von Helsana sei ein IT-Debütant. Die IT fasziniert mich, seit ich dem Commodore 6� begegnet bin, und da hat sich im Lauf der Jahre auch Kompetenz angesammelt.
Wenige Monate nach Ihrem Amtsantritt wurde eine IT-Strategie in Kraft gesetzt. Wie sind Sie vorgegangen, um sie zu definieren?Die Strategie habe ich mit meinen Kollegen in der IT-Führung erarbeitet. Zudem habe ich rund zwanzig Themen definiert, zu denen sich die Konzernleitung im Grundsatz äussern sollte. Aus diesen Statements entwickelte ich ein Strategiepapier. Das Essenzielle steht auf drei Seiten.
Welche Themen standen zur Debatte?
Es ging um die Beantwortung grundsätzlicher Fragen bezüglich Identität des Bereichs, Mis-sion, Kompetenzen, Architektur, Sourcing, Sicherheit und so weiter.
Inhaltliche Hauptakzente?Wir waren uns einig, dass wir eine skalierbare und flexible IT anstreben, also beispielsweise nur mandantenfähige Applikationen einsetzen. Die IT sollte zu unserer Expansionsstrategie passen. Also Finger weg von Experimenten, die dem Wachstum des Gesamtunterneh-mens hinderlich sein könnten!
Neuer Bereich, neuer Mann, neue Strate- gie – das klingt nach Aufbruchstimmung. Verfügten Sie auch über das passende Budget?Als ich zu Helsana stiess, herrschte eine angespannte finanzielle Situation. Es war eine schwierige Zeit. Unter den gegebenen Umständen bestand die Herausforderung darin, Kosten herunterzufahren, ohne den Aktionsradius für Innovationen einzuschrän-ken. Da muss man Prioritäten setzen – zumal vor meinem Erscheinen bereits viel Geld in das Kernsystem SANAswiss investiert worden ist. Dessen ungeachtet standen grosse Projekte an wie Data Warehousing, der konzernweite Ersatz des Desktop-Equipments, die Einfüh-rung von Voice over IP oder Investitionen im Bereich CRM. Die Devise war klar: Das IT-Pro-jekt, das am meisten zum Bottom Line Profit der Helsana beiträgt, kommt zuerst.
Wenn Sie nach fünf Amtsjahren auf die aktuelle IT-Landschaft der Helsana bli-cken – auf welche erreichten Ziele sind Sie besonders stolz?Wir haben im Konzernbereich IT unseren Auf-trag erfüllt. Wir haben die Strategie umgesetzt und alle soeben genannten Grossprojekte realisiert oder stehen vor deren Einführung.
Helsana strebt Wachstum an – neben or-ganischem auch akquisitorisches. Heute ist Helsana die Nummer 1 und fährt mit ihren Tochtergesellschaften eine erfolg-reiche Multi-Marken- und Multi-Channel-Strategie. Was ist auf diesem dynamischen Erfolgskurs wichtiger für einen CIO: Strategiedisziplin oder Improvisations-talent?Improvisationstalent ist ein strategischer Erfolgsfaktor für einen IT-Bereich. Wichtig ist, dass wir uns auch in hektischen Zeiten an die strategischen und architektonischen Grundsätze halten. Meine Erfahrung ist: Egal, wie turbulent es im Tagesgeschäft zu und her geht – wenn die IT-Strategie klar und einfach ist, vergisst man sie nie.
Im Geschäftsbericht 2005 schreiben Sie, dass «die IT-Strategie eine Überarbeitung und Präzisierung erfahren hat». Haben sich die Prioritäten verschoben?Nein. Es wurden lediglich einige Punkte orga-nisatorischer Natur präzisiert und gewisse Dinge klarer formuliert.
Auf jeden Fall hat der Bundesrat vor kurzem die Prioritäten verschoben. In seiner 1998 verfassten und im Januar 2006 revidierten Strategie für eine Informationsgesell-schaft in der Schweiz* haben die Themen E-Government und E-Health nun deutlich mehr Gewicht erhalten. Welchen konkreten Beitrag kann Ihrer Meinung nach der ICT-Einsatz zur Gesundung des Gesundheits-wesens leisten?Es ist unbestritten, dass IT die Effizienz der Administration und der Kommunikation erhöht und dass der Prozess der digitalen Vernetzung auch in unserer Branche kontinuierlich weiter-geht. Da gibt es ein Potenzial. Es fragt sich, wie gross dieses ist. Man darf die IT nicht als Wunderheilmittel gegen die Kostenexplosion betrachten. Seitens der Krankenversicherer wurde in den letzten Jahren viel in die Pro-zessoptimierung investiert, die Sparpotenziale sind grösstenteils bereits ausgeschöpft. Die IT hält auch bei den Leistungserbringern im grösseren Stil Einzug. Über das dortige Sparpotenzial kann ich mich nicht äussern.
Persönlich bin ich der Ansicht, dass der ICT-Einsatz das Gesundheitswesen vor allem durch Qualitätsgewinne bereichern wird. Ob und in welchem Umfang er auch die Kosten im Gesundheitswesen beeinflussen wird, ist schwierig vorherzusagen.
Im April veröffentlichte IBM die in einer 20-köpfigen Expertenrunde erarbeitete Studie «Schweizer Gesundheitswesen – Quo vadis». Diagnose: Die Schweiz habe im Bereich E-Health im internationalen Vergleich grossen Nachholbedarf, und in den kommenden Monaten und Jahren seien keine Innovationen zu erwarten. Gleichzeitig ist die Schweiz ICT-mässig bestens ausgerüstet. Wo klemmts, und welche Anreize braucht es Ihrer Ansicht nach, um ICT-Innovationen im Gesundheitswesen zum Durchbruch zu verhelfen?Ein offensichtlicher Grund, warum es klemmt, ist die Beschaffenheit des Gesundheits-marktes. Es gibt viele Partikularinteressen und Partikularlösungen. Jeder Partner im Gesundheitswesen stellt dieselbe Frage: Wie lautet der Business Case, der eine Inves-tition in eine Innovation rechtfertigt? Fehlt der Business Case, gibts keine Innovation. Wenn wir ins Ausland blicken, vor allem in die USA, stellen wir fest, dass umfassend tätige Health Care Networks durchaus in E-Health investieren. Ohne Business Case würden sie das nicht machen. * www.infosociety.ch
Seit 2003 besteht zwischen Helsana und cablecom eine Technologiepartner-schaft. Warum sich der Branchenprimus für diese Kooperation entschieden hat, erklärt Stefan Huber, Head of Communi-cation Engineering, im folgenden Inter-view.
Herr Huber, die Helsana verfügt mit ihren zahlreichen Filialen, Agenturen, Service-Centern und Call-Centern über ein schweiz-weites Netz zur Betreuung der Versicherten. Neu setzen Sie auch konzernweit VoIP ein. Welche Anforderungen stellen Sie an das Firmennetzwerk?Die Betreuung unserer Kunden und die damit verbundene Auskunftsbereitschaft steht im Zentrum unseres Handelns. Entsprechend ist neben der Leistungsfähigkeit und der Ver-fügbarkeit des Firmennetzes auch dessen Anpassungsfähigkeit von Bedeutung. Beim steten Wandel der betrieblichen und tech-nologischen Anforderungen ist der Umgang mit den infrastrukturellen Anpassungen eine besondere Herausforderung. Mit dem Einsatz von VoIP konnten wir bereits einigen dieser Herausforderungen erfolgreich begegnen.
Sie haben sich im Bereich Netzwerk für eine Dual-Provider-Strategie entschieden. Wie
ist es dazu gekommen, und welche Erfah-rungen machen Sie mit dieser Strategie?Helsana setzt auf Technologien, die langfristig von Bedeutung sind. In den frühen Neun-zigerjahren wurde dabei konsequent auf IP als Standardprotokoll für die Datenübertra-gung gesetzt. Mit der Marktreife von MPLS wurden erste Teile der Netzinfrastruktur an Dritte vergeben. Dabei hat sich gezeigt, dass sich mit zunehmendem Angebot unterschied-liche MPLS-Produkte ausprägten, die sich nicht nur im Preis, sondern auch im Leis-tungsumfang unterscheiden. Das hat letztlich dazu geführt, dass wir im Firmennetz für unterschiedliche Bereiche mit verschiedenen Partnern zusammenarbeiten. Eine klassische Dual-Provider-Strategie haben wir bei den Internet Services gewählt. Dabei haben wir zwei Erfahrungen gemacht: Zum einen sind Architektur-Entscheidungen für die Anbin-dung an die unterschiedlichen Partner von grosser Bedeutung, zum andern kann auf
Stefan Huber: «Wir glauben an die IP-Konvergenz»
providerbedingte Betriebsstörungen mehr Einfluss genommen werden. Der administra-tive Mehraufwand hält sich in Grenzen.
Zurzeit sind 40 Helsana-Standorte an das cablecom-Netz angeschlossen. Erste Aufschaltungen fanden im Dezember 2003 statt. Warum haben Sie sich für cablecom entschieden?Seit Jahren beobachten wir den Telekom-munikationsmarkt, insbesondere die MPLS-Produkte. Mit der Verfügbarkeit bei cablecom fanden wir eine weitere attraktive Alternative zu den bestehenden Angeboten im Schwei-
zer Markt. Ausschlaggebend für den Ent-scheid war neben der Wirtschaftlichkeit auch die Anpassungsfähigkeit und damit die Fähig-keit zur Unterstützung unserer Geschäfts-modelle.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit cablecom in Bezug auf Performance, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Betreuung?Eine mutige Frage! Alle, die beruflich mit Datenübertragungstechnik zu tun haben, wissen um deren Herausforderungen. Ent-sprechend gehören betriebstechnische Stö-rungen zum Alltag. Wir erleben cablecom als engagierte Partnerin, die uns bei unserer Zielerreichung aktiv unterstützt. Speziell die technische Betreuung und die Einsatzbereit-schaft können hier hervorgehoben werden. Die Infrastruktur ist modern und erfüllt unsere Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit – mit dem Einsatz von VoIP ein besonderes Erfordernis!
Angenommen, Sie müssten auf eine Single-Provider-Strategie umstellen und heute eine Wahl treffen: Auf welches Pferd würden Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen setzen – rein hypothetisch?Ich kann mir durchaus vorstellen, mit nur einem Partner im Bereich der Telekommu-nikationsdienstleistungen zusammenzuarbei-ten. Dies würde aber voraussetzen, dass sowohl im Access- wie im Core-Netz eine redundante Infrastruktur zur Verfügung steht. Das bietet zurzeit kein Carrier vollständig an. Letztlich ist es eine Kosten-Nutzen-Rech-nung, wobei die Nutzwertbetrachtung zum Teil eine Abwägung der Risiken darstellt. Cablecom gehört für mich zu den möglichen Partnern für eine Single-Provider-Strategie.
Herr Huber, besten Dank für das Inter-view.
Interview: Guido Biland
«Wir erleben
cablecom als engagierte
Partnerin, die uns bei
unserer Zielerreichung aktiv
unterstützt.»
«Improvisationstalent
ist ein strategischer
Erfolgsfaktor für einen
IT-Bereich.»
Stefan Huber, Head of Communication Engineering
6 BUSINESS FACTS, 2/2006 BUSINESS FACTS, 2/2006 �
Im Jahr 2002 evaluierte das Busreiseunter-nehmen Ernst Marti AG eine neue Informatik-lösung. Von der IT-Modernisierung versprach sich die Geschäftsleitung in erster Linie gerin-gere Betriebskosten, mehr Betriebssicherheit und mehr Flexibilität. Marti entschied sich für eine ASP-Lösung (Application Service Providing) und übertrug die Verantwortung für den Betrieb aller IT-Ressourcen – 9 Server und �2 Clients – der Firma in�U AG. Da die Server zunächst noch in Martis Verwaltungsgebäude im Dorfzentrum von Kallnach stationiert wer-den sollten, drängte in�U darauf, sie an einem gesicherten Ort im Nebengebäude aufzustel-len (üblicherweise werden die Applikationen und Daten in den in�U-Rechenzentren in Lyss gehostet). Nach der Migration auf die neue Plattform baute Marti die eigenen IT-Ressourcen praktisch vollständig ab. Die vom Outsourcing erhofften Vorteile stellten sich zur Freude des CEO Heinrich Marti bald ein: höhere Systemqualität bei insgesamt tieferen Betriebskosten.
Disaster Recovery in 24 StundenNach zwei Jahren ASP-Betrieb wurde der Bus-reiseveranstalter unfreiwillig mit einem weiteren Vorteil des Outsourcings vertraut gemacht: In der Samstagnacht vom 31. Januar 200� brannte das Verwaltungsgebäude bis auf die Grundmauern nieder. Menschen kamen keine zu Schaden. Aber der Sachschaden
Max Etter, Partner und Marketingchef von in�U. Er war seinerzeit wenige Stunden nach dem Brand persönlich vor Ort gewesen, um die Lage zu beurteilen. BUSINESS FACTS wollte von ihm wissen, welche Bedeutung ein zeitgemässes Business Continuity Manage-ment für KMU hat.
Herr Etter, Schicksale wie das der Ernst Marti AG sind gottlob nicht alltäglich. Dennoch dramatisieren sie einen wich-tigen Nutzen von ASP-Modellen, nämlich Business Continuity. Hätte in diesem Fall eine herkömmliche Backup-Lösung versagt?Ich weiss nicht mehr genau, welche Notfall-szenarien vor unserer ASP-Implementierung vorhanden, griffig dokumentiert und regel-mässig getestet waren. Im KMU-Bereich ist dies eher selten der Fall. Das Erstellen von Datenbackups ist ein Bereich, die Bereit-stellung von Ressourcen für den regulären Betrieb ein anderer. Ich bin überzeugt, dass kaum eine andere Lösung – ausser eine sehr kostspielige Hot-Backup-Lösung vielleicht – in der Lage gewesen wäre, eine Weiterarbeit am Montagmorgen zu ermöglichen.
Empfehlen Sie die Marti-Lösung als Referenzmodell in Bezug auf Business Continuity, oder legen Sie Ihren Kunden auch andere Lösungen ans Herz?
Von Katastrophenereignissen erfährt man in der Regel aus den Medien. Wenn das
Foto von der Ruine, das man in der Zeitung erblickt, die Überreste der eigenen Firma
darstellt, ist das Entsetzen grösser. Eine derartige Erfahrung musste vor zwei Jahren
Heinrich Marti, CEO der Firma Ernst Marti AG, machen. Doch Marti hatte Glück im
Unglück. Ein Lehrstück in Sachen Business Continuity.
war beträchtlich: Die gesamte Verwaltung lag in Schutt und Asche. Sämtliche PCs – Geschichte. Schadensumme: über zwei Millionen Franken.Die Sensation: Bereits am Montag – Tag 2 nach dem Brand – wurde die Geschäftstätig-keit wieder aufgenommen, zuerst in proviso-rischen Räumen, danach in einem Container-Provisorium. Als wäre nichts geschehen. Diese Sensation verdankt Marti zwei weitsichtigen Entscheiden im Jahr 2002. Erstens: Marti ent-schied sich für ASP. Zweitens: in�U bestand auf einer sicheren Platzierung der Server im Nebengebäude; dieses blieb in der fatalen Nacht von den Flammen verschont. So konnte sich in�U noch am Sonntag um die Wieder-herstellung der rund �0 Arbeitsstationen küm-mern und sämtliche betriebsrelevanten Daten für die Mitarbeiter zur Verfügung stellen.
Zwei Jahre danachNach einer zweijährigen Planungs- und Bauzeit fand vor kurzem der Umzug in den Neubau statt. Der moderne Komplex besteht aus dem Verwaltungsgebäude und einem Busterminal. Daten und Applikationen werden heute in den redundant ausgelegten Rechen-zentren von in�U gehostet. Die Standorte sind via Glasfaserleitungen von cablecom vernetzt (connect LAN, � Mbit/s).Das offizielle Einweihungsfest fand am 2�. März statt. Zur Feier geladen war auch
Zunächst einmal gäbe es alle diese Projekte nicht ohne entsprechende Business Needs. Erfüllt ein Projekt unsere geschäftlichen Kri-terien, ist sein Erfolg gewissermassen vorpro-grammiert. Wir messen, ob die IT die an sie gestellten Forderungen erfüllt. Generell ist es aber sehr schwierig, im Detail den Beitrag der IT zum Geschäftsergebnis zu quantifizieren. Klar, Sie können die Performance des IT-Personals und der Technik messen, aber wie relevant sind solche Werte für Investitionsent-scheide? Man kann den Erfolg auch direkt bei den Kunden und Anwendern messen. Vor kurzem haben wir erstmals eine umfas-sende Umfrage bei unseren internen Kunden, den Helsana-Mitarbeitenden, zu unseren IT-Dienstleistungen durchgeführt. Wir sind gespannt auf die Resultate.
Der Verwaltungsaufwand der Helsana beträgt weniger als fünf Prozent des Prämienvolumens; darin ist auch das IT-Budget enthalten. Wie wichtig ist ein sparsamer CIO für das Erreichen einer gesunden Combined Ratio?Unser Bereich hat einen nicht zu unterschät-zenden Impact auf die Kostenentwicklung insgesamt. Es gibt kein Sparszenario, bei dem die IT nicht essenziell beteiligt ist. Wir tragen massgeblich dazu bei, dass die Geschäfts-prozesse effizient abgewickelt werden. Wenn der Konzernbereich Informations- und Tech-nologie-Service der Verwaltung mehr Kosten erspart, als er selber verursacht, wirkt sich das positiv auf den Betriebsaufwand aus.
Sie verwalten sensible Daten von 1,8 Millionen Versicherten. Für welche Partei schlägt Ihr Herz in der Causa Datenschutz versus Transparenz?Selbstverständlich ist Datenschutz für die Helsana ein sehr wichtiges Thema. Helsana hat deshalb auch einen entsprechend ausge-bildeten internen Datenschutzbeauftragten. Ich bin der Meinung, dass jeder Versicherte selber entscheiden muss, was mit seinen Daten passiert. Die Verfügbarkeit von Daten kann in Extremfällen über Leben und Tod entscheiden.
Gemäss der Studie «IT-Trends und IT-Governance in der Schweiz 2006» von Accenture und Avanade sind 91% der CIOs überzeugt, dass Strategie, Entscheide und Massnahmen in der IT-Abteilung in dieselbe Richtung weisen, in die sich das Unterneh-men entwickelt. Immerhin 73,1% geben an, dass die IT in ihrem Unternehmen kurzfristig auf wechselnde Geschäftsanforderungen reagieren kann. Allerdings lassen nur 28,4% ihre Ziele und Strategien regelmässig von neutraler Seite prüfen. Wie wichtig ist IT-Governance Ihrer Erfahrung nach für den Erfolg eines Unternehmens?IT-Governance ist enorm wichtig. Die Frage ist, ob das etwas Neues ist. Oder ist es ein neuer Terminus für etwas, was wir schon lange machen? IT-Governance bringt einige gute zusätzliche Ideen, aber wenn Sie CIO sind, müssen Sie nicht auf einen neuen Terminus warten, damit Sie Ihren Job richtig machen.
Welche ICT-Trends beobachten Sie derzeit mit besonderem Interesse?Die zunehmende Vernetzung, die fortschrei-tende Integration der verschiedenen Techno-logien und die Renaissance des Insourcing.
Zum Schluss noch ein Blick in die Kristall-kugel: Wie dürfen wir uns Patient Rela-
Helsana-GruppeDie Helsana-Gruppe ist mit � Milliarden
Franken Prämienertrag und über 1,8 Millionen
Versicherten der grösste Krankenversicherer
der Schweiz. Das Angebot von Helsana richtet sich an Privatkunden – und dabei insbesondere auch an
Familien – wie an Unternehmen und Verbände. Helsana versteht sich als kundenorientierter Versicherer
mit den «gesunden Ideen» und einem umfassenden, qualitätsorientierten und überdurchschnittlichen
Produkte- und Dienstleistungsangebot zu attraktiven Prämien.
Mit zahlreichen Kundenkontaktpunkten (Filialen, Agenturen, Service-Center, Call-Center) verfügt
Helsana über ein auf die ganze Schweiz verteiltes Netz zur Betreuung und Beratung der Versicherten.
Ende 200� beschäftigte das Unternehmen knapp 2�00 Mitarbeitende.
Infos: www.helsana.ch
Von cablecom bezogene Leistungen
Services connect LAN, connect Internet
Access SDSL und Glasfaser
Bandbreiten �12 Kbit/s bis �0 Mbit/s
SLAs Silber und Gold
Standorte �0
Infos Nenad Baranasic, Account Manager, Tel. 0�� 2�� 92 06,
«Es gibt kein Sparszenario,
bei dem die IT nicht essenziell
beteiligt ist.»tionship Management im Jahr 2010 vor-stellen?Der Electronic Patient Record wird irgend-wann kommen, aber 2010 werden wir noch ganz am Anfang der Entwicklung stehen.
Herr Blass, besten Dank für das Interview.
Interview: Guido Biland, alphatext.comFotos: Gerhard Krischker, Zürich
Hinweis der Redaktion: Die Zürcher Hochschule Winterthur hat im April eine ausführliche Studie zur Machbarkeit einer Gesundheitskarte in der Schweiz publiziert. Titel: «Untersuchung der Machbarkeit einer schweizweiten Public Private Partnership zum Aufbau und Betrieb eines Health Information Clearinghouse (Gesundheitskarte)».Die 119-seitige Studie basiert auf ausführ-lichen Interviews mit den relevanten Playern im Schweizer E-Health-Umfeld (Ärzte, Kantone, Spitäler, Versicherer, Patientenorganisation, SUVA, Politik sowie IT-Industrie). Dazu werden rechtliche, ökonomische, medizinische und ethische Aspekte beleuchtet.Die 8-seitige Zusammenfassung ist kostenlos als PDF erhältlich.
Bezug/Infos:http://init.zhwin.ch, Zürcher Hochschule Winterthur ZiW, Institut für angewandte Informationstechnologie, Gerold Baudinot, Tel. 0�2 26� �� 8�
Lehrstück in Sachen Business Continuity: Das Verwaltungsgebäude der Ernst Marti AG in der Nacht vom 31. Januar 2004.
«Ich bin der Meinung,
dass jeder Versicherte
selber entscheiden muss,
was mit seinen Daten
passiert.»
Samstag Brand, Montag Business as usual
Wandschmuck im Korridor, der zum Büro von Robert Blass führt.
To ensure success of any therapy,
Helsana has a drug called IT.
8 BUSINESS FACTS, 2/2006 BUSINESS FACTS, 2/2006 9
Es gibt verschiedene Lösungen. Sie müs-sen jeweils den betrieblichen Verhältnissen angepasst werden. Massgeschneidertes ASP ist ein Modell, das sehr viele Bereiche der Notfallvorsorge abdeckt. Die Marti-Lösung kann deshalb als Referenzmodell verwendet werden.
ASP und Computing on Demand sind elegante, gemessen am Markterfolg aber eher theoretische Konzepte. Wie haben Sie den KMU-Betrieb Marti mitten in der Dotcom-Krise überzeugen können, auf ASP umzusteigen?Gemessen am gesamten Markterfolg haben Sie Recht, da scheinen die Konzepte eher theoretisch. Dass wir ASP-Konzepte seit sechs Jahren konsequent implementieren, dabei ein konstantes Wachstum erzielen und auf eine steigende Anzahl vollauf zufriedener Kunden zählen können, zeigt doch eher einen praktischen Ansatz. Kein Wunder, dass nun auch andere Anbieter – bis heute waren es in der Schweiz nicht allzu viele – auf den Ge-schmack kommen.
Marti hat am Anfang darauf verzichtet, seine Server auch physisch auszulagern. Warum?Zuerst eine Klarstellung: Die Server-Umge-bung gehört mehrheitlich uns, wir verkaufen der Ernst Marti AG nur die Leistungen. Dass wir sie damals in einer gesicherten Umgebung vor Ort installierten, war eine Ausnahme. Grund dafür waren einzig die damals sehr hohen Kommunikationskosten.
Welche Qualitätskriterien muss ein Appli-cation Service Provider unbedingt erfüllen, um das Vertrauen der KMU zu verdienen?Vertrauen ist das wichtigste Qualitätskriterium. ASP geht weit über den einfachen Konsum
eines Produktes oder einer Dienstleistung hin-aus. ASP ist eine Partnerschaft. Beide Seiten müssen gewillt sein, Lösungen zu erarbeiten, die für beide Seiten stimmen, nur so können Win-Win-Situationen erreicht werden. Klar, dass Grundlage für Vertrauen nur Topleistun-gen sein können.
Wie werden diese Topleistungen nach aussen dokumentiert?Als ISO-zertifiziertes Unternehmen haben wir verschiedene Möglichkeiten. Die wichtigste ist wohl unsere periodische Umfrage, mit welcher wir die Kundenzufriedenheit ermitteln. Sie besteht aus 1� Fragen. Wird eine Frage mit einer Note unter � bewertet, halten wir mit dem Kunden Rücksprache. Unsere Mitarbeitenden sind stolz darauf, für das Jahr 200� wieder einen Durchschnitt von �,31 – auf einer Skala von 1 bis 6 – erreicht zu haben.
Netzwerkinfrastrukturen werden laufend aufgerüstet, die Preise für Bandbreiten bewegen sich abwärts. Fehlen nur noch businesstaugliche und bezahlbare ASP-Produkte. Welche ICT-Bedürfnisse kann in4U derzeit abdecken?An businesstauglichen Produkten fehlt es nicht, sie sind auch bezahlbar. Wir haben bis heute an die 30 verschiedene Kundenappli-kationen in unsere ASP-Fabrik eingebaut. Der Anteil «Kundenspezifisch» wird umfangreicher, der Anteil «Standard» laufend ausgebaut. Eben haben wir – nach dem Ausbau mobiler Kommunikationslösungen – die Mail-Archi-vierung eingeführt. Demnächst wird VoIP als Zusatz in unserem Angebot erscheinen. Die Entwicklung bei den grossen Anbietern, ich denke da zum Beispiel an Microsoft Office 200�, kommt uns sehr entgegen. Unsere Zertifizierung mit der Kompetenz «Information Worker» läuft genau dahin, nämlich näher zum Endbenutzer.
in4U AGin�U ist auf Computing on Demand spezialisiert. Umfangreiche Sicher-
heitsdienste und Kommunikationslösungen werden aus zwei geografisch
getrennten Rechenzentren angeboten. Für den Datenabgleich «over the air»
hat in�U Lösungen für Microsoft-, Symbian- und SyncML-basierte Geräte
und deckt den grössten Teil aller mobilen Endgeräte ab.
Als ASP der ersten Stunde betreut in�U heute gegen ��00 Benutzer.
Infos: www.in�u.ch
Von cablecom bezogene Leistungen
Services connect LAN, connect Internet
Access SDSL und Glasfaser
Bandbreiten 1 bis 10 Mbit/s
Standorte Diverse
Infos Gilbert Erne, Large Account Manager, Tel. 031 38� 21 68,
Unter welchen Bedingungen macht Com-puting on Demand auch wirtschaftlich Sinn?Sinn macht Computing on Demand dann, wenn man sich auf das Kerngeschäft kon-zentrieren und mit den Fragen rund um den IT-Betrieb nichts mehr zu tun haben will. Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben, wenn der Preisvergleich im Sinne von Total Cost of Ownership stimmt, das heisst, wenn auch indirekte oder so genannte verdeckte Kosten einbezogen werden. Dies ist der einzige kleine Nachteil von ASP: Es liegen alle Kosten auf dem Tisch.
Oft erwarten Outsourcing-Kunden eine deutliche Kostenentlastung. Verschiedene Studien kommen indes zum Schluss, dass die Kosteneffekte überschätzt werden. Wie hat sich die Kostensituation bei Marti in den vier Jahren mit ASP entwickelt?In einem internationalen Branchenvergleich hat die Ernst Marti AG immer noch relativ hohe IT-Kosten, wobei wir die Vergleichbarkeit noch nicht analysiert haben. Von unserer Seite aus können wir jedoch sagen, dass wir in der Lage waren, trotz zusätzlicher Leistungsanfor-derungen Kosten zu reduzieren. In der Praxis heisst das: ASP wird tendenziell günstiger.
Marti hat sich für ein Komplett-Outsour-cing entschieden. Viel häufiger sind Teil-Outsourcing- und Outtasking-Projekte anzutreffen. Wie rational gestalten KMU die Arbeitsteilung zwischen Inhouse und Outhouse Ihrer Erfahrung nach?Da gilt der Grundsatz: Richtig ist, was für das Geschäft richtig ist! Die Application-Services müssen den Geschäftsprozessen des Kunden
angepasst sein. Früher bestanden IT-Leistun-gen aus Hardware und Software, heute zählt einzig der Service, der dem Kunden Nutzen bringt – daher der neue Begriff «Software as a Service». Die Aufteilung Inhouse/Outhouse stimmen wir jeweils im Detailkonzept mit dem Kunden ab.
Wagen Sie eine Prognose: Wie verwalten wir Daten und Applikationen im Jahr 2008?Die Bearbeitung von Daten wird sich wieder vermehrt von Thin Clients, also reinem Server Based Computing, zu Smart Clients bewe-gen, dies auch im Zuge der zunehmenden Verbreitung mobiler Geräte. Geeignete Repli-kationskonzepte sind vorhanden. Dass die
Speicherung von Daten mit den gesamten Sicherheitsanforderungen in Zukunft zentral, das heisst in professionellen Datenzentren erfolgen wird, steht für mich ausser Frage.
in4U arbeitet bei der Angebotsgestaltung eng mit cablecom business zusammen. Was macht cablecom für in4U attraktiv, und welches sind Ihre persönlichen Erfah-rungen?Der Bandbreitenbedarf nimmt zu. Die Zeiten, wo wir mit 128-Kbit/s-Verbindungen gearbei-tet haben, sind wohl endgültig vorbei. Cable-com hat uns als erste Anbieterin im höheren Bandbreitenbereich Angebote gemacht, hinter denen – nach ein paar Monaten Einführungs-zeit – auch die entsprechenden Leistungen standen. Die Zusammenarbeit klappt bestens. Negative Aspekte würden sich ja direkt auf unsere Kundenzufriedenheit auswirken.
Herr Etter, besten Dank für das Interview.
Text/Interview: Guido Biland, alphatext.comFotos: in4U, Ernst Marti AG
«Unsere Mitarbeitenden
sind stolz darauf, bei
der Kundenumfrage im
letzten Jahr wieder einen
Notenschnitt von 5,31
erreicht zu haben.»
«Dies ist der einzige kleine
Nachteil von ASP: Es liegen
alle Kosten auf dem Tisch.»
«Früher bestanden
IT-Leistungen aus Hardware
und Software, heute zählt
einzig der Service, der dem
Kunden Nutzen bringt.»
Imposante Neuerscheinung in Kallnach: Das neue Verwaltungsgebäude mit Busterminal der Ernst Marti AG wurde am 2�. März feierlich eröffnet.
Max Etter ist Partner und Gründungsmitglied der in�U AG. Nachdem er mehrere Jahre als Leiter Datacenter tätig war, ist er heute für Marketing und Verkauf verantwortlich.
CEO Heinrich Marti anlässlich der Eröffnungsfeier
10 BUSINESS FACTS, 2/2006 BUSINESS FACTS, 2/2006 11
Kostenmanagement bei. Für die Wettbewerbs-fähigkeit sind alle Themen wichtig, keine Frage.
Obwohl technisch längst möglich, ist das papierlose Büro Fiktion geblieben; elektro-nische Dokumente werden ausgedruckt und in Ordnern abgelegt. Entspricht das Ihrer Vorstellung von «Wandel als Chance»?Ja und nein. Es wird schon viel mehr aus-schliesslich elektronisch abgelegt, als man glaubt. Aber die Daten- und Dokumentenflut hat derart drastisch zugenommen, dass per Saldo der Papierverbrauch immer noch steigt. Damit das papierlose Büro Realität wird, braucht es einen mentalen Wandel. Das dauert. Die junge Generation kommt besser ohne Papier zurecht.
Bleiben wir einen Moment bei den explo-dierenden Datenbeständen. Wie gehen Sie als Outsourcing-Anbieter mit dem Thema um?Immer mehr Kommunikationsprozesse und Transaktionen werden elektronisch abge-wickelt. Das Problem ist nicht primär die Quantität der Daten, sondern der Wildwuchs. In vielen Betrieben wuchern die Bestände mehr oder weniger unstrukturiert. Solange man sich auf das Papierarchiv verlassen kann, mag das vertretbar sein. Wir verfolgen
hier einen anderen Ansatz. Wir setzen die IT-Ressourcen für unsere Kunden so ein, dass sie die Vorteile der digitalen Ablage optimal nutzen können.
… als da sind?Mehr Transparenz, schneller Zugriff und redu-zierte Kosten. Es ist doch eigentlich unsinnig, Dokumente am Laufmeter elektronisch zu produzieren, aber kein vernünftiges Konzept für die Archivierung zu haben. Ich stelle fest, dass wir bezüglich Information Lifecycle Management noch ganz am Anfang der Evo-lution stehen. Hier können wir als Sourcing-Spezialisten den KMU einen entscheidenden Mehrwert bieten.
Welche gesetzlichen Auflagen müssen Unternehmen, die nicht an der Börse kotiert sind, beim Thema ILM beachten?Sie sprechen von Schweizer Firmen ohne ausländische Niederlassungen. Bezüglich Buchführungspflicht gelten die OR-Arti-kel 9�� und folgende sowie die Geschäfts-bücherverordnung. Dazu kommen die Bestim-mungen des Mehrwertsteuergesetzes sowie der Verordnung des EFD über elektronisch übermittelte Daten und Informationen. Weitere wichtige Gesetzesbestimmungen finden sich im Produktehaftpflichtgesetz. Auch das Daten-schutzgesetz sollte man im Auge behalten. Da sind Spannungsfelder und Widersprüche vorprogrammiert.
Bei der Implementierung von ILM ist es offensichtlich wieder von Vorteil, Justiz-minister zu sein …
Ich empfehle wärmstens, für Compliance-Fragen entsprechende Spezialisten zu kon-sultieren. Die Einführung eines gesetzeskon-formen ILM sprengt den Rahmen der üblichen IT-Disziplinen. Doch auch die technische Umsetzung von ILM setzt professionelle Projektarbeit in vielen Disziplinen voraus: Infra-struktur-Konsolidierung, Hochverfügbarkeit, Storage Management, Document Manage-ment, Content Management, Security und so weiter.
Sind KMU damit nicht ziemlich überfor-dert?Auf sich alleine gestellt, ja. Umso wichtiger ist es, auf einen seriösen und kompetenten Partner zählen zu können. Fest steht: Auch KMU müssen sich damit auseinandersetzen. Zulieferer von börsenkotierten Konzernen sind besonders gefordert. Diese müssen punkto Buchführung und Produktehaftpflicht strenge Gesetzesauflagen erfüllen. Folglich verschär-fen sie die Anforderungen an die Lieferanten. Darum betreffen ausländische Regularien wie zum Beispiel der Sarbanes-Oxley Act indirekt auch Schweizer KMU.
Als Outsourcing-Anbieter «erben» Sie meistens eine komplexe Kunden-History. Welches sind die fatalsten Fehler in den
«Das Problem ist
nicht primär die Quantität
der Daten, sondern der
Wildwuchs.»
Herr Gasser, Sie verfolgen die Entwicklun-gen in der IT seit über 30 Jahren. Sie haben viele Hypes kommen und gehen sehen. Was macht für Sie die Faszination der IT aus?In der IT ist es nie langweilig. Das hohe Inno-vationstempo hält den Geist wach: Was ist wesentlich, was nicht? Wie lassen sich tech-nische Innovationen sinnvoll am Arbeitsplatz einsetzen? Was kann ich damit positiv ver-ändern? Spannende Fragen, die man immer wieder neu beantworten muss.
Als Sie in die Branche eingestiegen sind, gab es noch Lochkarten. Wie bleibt man
schreiben.» Das hat unlängst ein bekannter Unternehmer und Politiker gesagt. Ahnen Sie, wer?Ich tippe auf Christoph Blocher.
Richtig. Seine Technologieresistenz hat ihn offenbar nicht daran gehindert, als Unternehmer und Politiker grandios zu reüssieren. Wie wichtig ist IT-Kompetenz für die Führung eines Unternehmens?IT ist für alle Unternehmen zum erfolgs-kritischen Faktor geworden. Das heisst nicht, dass jeder Topmanager viel IT-Kompetenz benötigt. Es ist aber enorm wichtig, dass er die Chancen und Risiken der IT auf Stra-tegie-Ebene richtig einschätzen kann. IT- Governance ist ein neudeutscher Ausdruck dafür.
Eine aktuelle Studie von Accenture und Avanade zum Thema «IT-Trends und IT-Governance in der Schweiz 2006» kommt zum Schluss, dass Themen wie Security, IT-Effizienz und Kostenmanagement in den kommenden zwei Jahren für die CIOs viel wichtiger sind als Collaboration, Unter-nehmensagilität, Business Intelligence und Reporting. Befassen sich die CIOs im Zeitalter des globalen Wettbewerbs mit den richtigen Prioritäten?Ich bin überzeugt, dass die Themen Security et cetera sehr wichtig sind. Collaboration, Business Intelligence und Reporting tragen aber auch zu mehr Effizienz und besserem
Auf der Suche nach virtuellen Dokumenten im eigenen Haus verlassen sich
immer mehr Unternehmen auf Googleware. Auf Dauer aber können selbst
die cleversten Suchmaschinen keine systematische und gesetzeskonforme
Datenablage ersetzen. Information Lifecycle Management (ILM) ist angesagt.
BUSINESS FACTS wollte vom IT-Experten Karl Gasser u.a. wissen, wie
relevant Buzzwords wie IT-Governance und Compliance für KMU sind.
Suchen oder finden, das ist hier die Frage
auf dieser beruflichen Achterbahnfahrt entspannt?Freizeitsport und Glück im Privaten helfen sehr. Abgesehen davon sollte man sich von den Hypes nicht blenden lassen. Manches ändert sich nur scheinbar. Wir sind konzep-tionell heute teilweise wieder da, vor wir vor 30 Jahren waren, aber natürlich auf einer viel höheren Qualitäts- und Leistungsstufe. Damals war Mainframe angesagt, dann Client/ Server Computing, und heute ist es Server Based Computing.
«Verschonen Sie mich vor dem Computer! Ich kann ja nicht mal Schreibmaschine
iSource AGEin Dutzend IT-Spezialisten haben unter der
Führung der heutigen GL-Mitglieder im Oktober
1999 ihre eigene Firma gegründet. iSource AG
definiert sich als strategische IT-Partnerin der
Kunden in den Bereichen Systemintegration
und Infrastruktur-Outsourcing. Deshalb offeriert das Unternehmen ein komplettes Dienstleistungsport-
folio mit Beratung, Engineering und Projektleitung bis hin zum Betrieb. iSource strebt kein Full-Out-
sourcing, sondern das partielle, massgeschneiderte Outsourcing an (Ergänzung statt Abhängigkeit).
Das Unternehmen ist Goldpartner von Citrix und Microsoft und betreibt ein EBK-zertifiziertes Hoch-
sicherheitsrechenzentrum mit modernsten Systemplattformen. Diese Plattformen erschliessen dem
Kunden Anwendungsmöglichkeiten, die sonst aus Kostengründen nur Grossfirmen zugänglich sind.
Per 1. März 2006 beschäftigte iSource 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Infos: www.isource.ch
Von cablecom bezogene Leistungen
Services connect LAN (VPN)
Access SDSL und Glasfaser
Bandbreiten 1 bis 100 Mbit/s
SLAs Silber und Gold
Standorte 10
Infos Nenad Baranasic, Account Manager, Tel. 0�� 2�� 92 06,
«Damit das papierlose
Büro Realität wird, braucht
es einen mentalen Wandel.
Das dauert.»
Der gelernte Werkzeugmacher und eidg. dipl.
Verkaufsleiter mit Weiterbildungen in Mar-
keting und Management (IMEDE Lausanne,
Harvard Business School, Babson College)
ist seit 3� Jahren in der IT-Branche tätig.
Bereits 19�0 begann Karl Gasser bei der
damaligen Burroughs (Schweiz) AG als Pro-
grammierer und Analytiker. Weitere Stationen
in Marketing und Sales führten ihn zu Digital
Equipment Corporation, Megatek SA und
Nixdorf Computer AG. Bei Nixdorf leitete er
den Bereich «Banken und Versicherungen».
Dieser Bereich blieb auch nach der Fusion
mit Siemens ein wichtiger Eckpfeiler der Fir-
menstrategie und unter seiner Leitung. 199�
wurde Gasser mit der Führung des Bereiches
IT-Services betraut; nebst den klassischen
Dienstleistungen war er verantwortlich für
den Aufbau der Outsourcing- und Managed-
Services-Aktivitäten der Siemens Business
Services AG.
Seit der Gründung der iSource AG im Herbst
1999 ist Karl Gasser deren Geschäftsführer
und VR-Präsident.
Zur Person
Karl Gasser, Geschäftsleiter und VR-Präsident von iSource: «Wir setzen die IT-Ressourcen für unsere Kunden so ein, dass sie die Vorteile der digitalen Ablage optimal nutzen können.»
12 BUSINESS FACTS, 2/2006 BUSINESS FACTS, 2/2006 13
Bereichen Records Management und Security Management, die Sie in der KMU-Praxis antreffen?File-Server mit wilden Strukturen und Virenscanner mit veralteten Signaturen sind in der Realität derzeit noch wesentlich häu-figer anzutreffen als erfolgreich umgesetzte ILM-Konzepte. Fatal wird dieses Struktur- und Sicherheitsdefizit, wenn vitale Informationen verloren gehen oder in falsche Hände gera-ten. Gerade zur Klärung von Haftungsfragen sind lückenlos dokumentierte Prozesse und rückverfolgbare Korrespondenzen von exis-tenzieller Bedeutung.
Das Geschäftsmotto von iSource lautet: «iSource optimiert Ihre IT-Ressourcen». Stellen wir uns iSource und ein KMU kurz als tanzendes Paar vor – iSource führt. Wie sieht die Schrittfolge aus?Tanzen ist nicht gerade meine Spezialität, aber es gibt tatsächlich gewisse Parallelen: Outsourcing-Projekte erfordern stets ein ge-meinsames, partnerschaftliches Vorgehen. Das Parkett, auf dem wir uns bewegen, ist gegenseitiges Vertrauen. Das muss im offenen Dialog entstehen. Oft kommt der entscheidende Impuls vom Kunden selbst, da er zwecks Sicherung der Gesetzeskon-formität oder Wettbewerbsfähigkeit handeln will oder muss. Das ist gleichzeitig auch aktives Risikomanagement und Marketing. Ohne Ihre Metapher unnötig strapazieren zu wollen: Unser Ziel ist, dass der Kunde am Ende glücklich mit seiner IT «tanzt». Dieses
Ziel erreichen wir, indem wir die IT so weit bringen, dass sie jede Bewegung des Kunden geschmeidig mitmacht.
Kernelement künftiger Architekturen sind kontextbezogene Services on Demand. Dank der Beschleunigung der Datennetz-werke scheint der Stern der Fat Clients zu sinken. Wie verwalten wir Daten und Applikationen im Jahr 2008?Der Erfolg von Services on Demand hängt stark vom Kostenmodell ab. Ich sehe auch eine Trennung zwischen häufig benötigten und sporadisch benötigten Applikationen. Bezüglich Datenverwaltung auf dem Desktop erwarte ich bis im Jahr 2008 keine drama-tischen Verbesserungen. Die Verschmelzung der Ablagen für Office-Dokumente und für E-Mails wird in der täglichen Praxis aber schon sehr hilfreich sein.Im Bereich der zentralen Datenverwaltung geht momentan die Post ab. Neue Compli-ance-Anforderungen treiben den Markt an und führen zu neuen Konzepten und Tech-nologien, über die wir bereits gesprochen haben.
Der Trend zu sicheren, schnellen und bezahlbaren Datenverbindungen sowie das
hohe Innovationstempo in der IT dürften das Outsourcing-Geschäft dynamisieren. Welche Rolle spielt der Carrier in Ihrem Lösungspaket?Der Carrier ist ein sehr wichtiger Faktor im Gesamtpaket. Die Verfügbarkeit und die Übertragungsqualität der Verbindungen sind essenziell. Weitere wichtige Faktoren sind die geografische Netzpräsenz sowie die Flexibili-tät und Zuverlässigkeit im Geschäftsalltag.
Warum empfehlen Sie Ihren Kunden cablecom?Bei cablecom finden wir alle diese Qualitä- ten – und obendrein das entscheidende Quäntchen Unternehmergeist. Unsere bishe-rigen Erfahrungen sind durchwegs positiv. So liegt zum Beispiel die Verfügbarkeit aller von uns benötigten Verbindungen sehr nahe bei 100 Prozent. Das ist matchentscheidend für einen Outsourcing-Anbieter.
Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Sie sind gelernter Werkzeugmacher. Wel-chen Beruf würden Sie heute ergreifen, wenn Sie noch mal 16 wären?Auch heute noch hätte ich an diesem Ent-scheid zu knabbern. Vermutlich würde ich ein Betriebswirtschaftsstudium anstreben.
Herr Gasser, besten Dank für das Inter-view.
Interview: Guido Biland, alphatext.comFotos: Guido Biland, iSource
«Unsere bisherigen
Erfahrungen mit cablecom
sind durchwegs positiv.»
Im EBK-zertifizierten Hochsicherheitsrechenzentrum von iSource können KMU von IT-Ressourcen profitieren, die sonst nur Grossfirmen zugänglich sind.
«Für uns als IP-Carrier ist VoIP eine zentrale Applikation»
Als innovativer Corporate Network Carrier hat cablecom im Schweizer Markt erfolgreich
neue Akzente gesetzt. Nun soll cablecom auch im Geschäftskundenmarkt innerhalb von
Liberty Global als B2B-Kompetenzzentrum eine Vorreiterrolle übernehmen. Frank Boller,
Leiter der Abteilung Business Markets, über cablecoms Pläne als Anbieterin von IP-basierten
End-to-End-Kommunikationslösungen.
Frank Boller, Sie haben im Dezember 2005 die Leitung von cablecom business übernommen. Was ist Ihre Zwischenbilanz nach gut 100 Tagen im Amt?Meine Vorstellung von cablecom hat sich bestätigt. Das Unternehmen wird im Markt als einziger alternativer Anbieter wahrgenommen, der über eine eigene nationale Infrastruktur bis zum Endkunden verfügt. Gerade in der Agglomeration und in ländlichen Gegenden haben wir die Möglichkeit, Geschäftskunden im Bereich Daten- und Sprachkommunikation eine echte Alternative anzubieten. Und cable-com business ist bereit: Im letzten Jahr wurde viel Vorarbeit geleistet, mit der sich dieses Kundenpotenzial – ich denke da vor allem an grössere KMU – erschliessen lässt.
Sie waren vor cablecom Chief Operating Officer bei Sunrise und haben dort unter anderem die Reorganisation des B2B-Bereichs geleitet. Worin unterscheidet sich cablecom business von einem Mitbewerber wie Sunrise?Im Unterschied zu Sunrise kann cablecom business eine End-to-End-Kundenbeziehung
eingehen. Dies erlaubt es cablecom, innova-tive und wirtschaftlich überlegene Lösungen anzubieten und gleichzeitig die volle Kontrolle über Qualität und Verfügbarkeit zu behalten. Oder lassen Sie es mich anders sagen: Wir verfügen über eine eigene Infrastruktur, mit der wir Lösungen anbieten können, ohne von aktiven Netzkomponenten von Swisscom abhängig zu sein. Das ist auch der Grund dafür, dass wir uns in Wettbewerbssituationen häufig mit Swisscom in der Schlussrunde finden.
Von welcher Infrastruktur sprechen wir eigentlich?Da gilt es ein Missverständnis auszuräumen, dem wir oft begegnen. Viele potenzielle Kunden glauben, dass wir über das Fernseh-kabelnetz zu ihnen gelangen. Tatsächlich basieren unsere Dienste aber auf einer modernen IP-MPLS-Plattform und werden
über ein eigenes Glasfasernetz transportiert. Dank unserer hohen Abdeckung von rund 8� Prozent erreichen wir unsere Kunden entweder direkt über Glasfaser oder über Kupferleitungen.
Das ist aber nur für grosse Kunden attrak-tiv.Nicht unbedingt. Unser Glasfasernetz ist so ausgelegt, dass wir auch kleinere Kunden kostengünstig erschliessen können. Wo dies keinen Sinn macht, arbeiten wir auf der letzten Meile mit Mietleitungen von Swisscom. Diese Anschlussart wird – nachdem die Öffnung der letzten Meile jetzt beschlossen ist – mit der Umsetzung des Unbundling noch attraktiver werden. Es wird uns dann möglich sein, auch jenes Kundensegment anzusprechen, das sich heute mit ADSL-Lösungen zufrieden geben muss.
Nun ist die Infrastruktur bloss ein Teil einer Gesamtlösung. Dem richtigen Produkt-angebot kommt ebenfalls eine entschei-dende Bedeutung zu. Was tun Sie hier, um sich neue Kunden zu erschliessen?Es ist richtig, cablecom business ist als Anbieterin von Datennetzen gross geworden. Das zeigt sich unter anderem darin, dass wir im BILANZ Telekom Rating 200� als bester Corporate Network Carrier ausgezeichnet wurden. Grundsätzlich aber sind wir ein IP-Carrier, der sich zum Ziel gesetzt hat, der bevorzugte Anbieter von IP-basierten Diens-ten zu werden.
Frank Boller, im August 200� als Vice Pre-
sident Sales zu cablecom gestossen, leitet
seit Dezember 200� die Abteilung Business
Markets. Vor cablecom war Frank Boller bei
Sunrise als COO Wireline & Internet neben
dem Festnetzbereich für die Reorganisation
des Bereichs Geschäftskunden zuständig.
Weitere Stationen seiner Laufbahn sind CEO
von Obtree, CEO des Mobilfunkanbieters
diAX (bis zur Fusion mit Sunrise) und Country
Manager bei HP Schweiz.
Zur Person
«Wir haben uns als
IP-Carrier zum Ziel gesetzt,
der bevorzugte Anbieter
von IP-basierten Diensten
zu werden.»
Frank Boller, Leiter der Abteilung Business Markets
1� BUSINESS FACTS, 2/2006 BUSINESS FACTS, 2/2006 1�
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Was heisst das in Bezug auf das Ange-bot?Unser Basisangebot ist der Anschluss an unser IP-Netz. Bis vor kurzem haben wir ausschliesslich Datenkommunikationsdienste angeboten – entweder private Verbindungen mehrerer Standorte oder schnellen Internet-zugang. Auf diesem IP-Netz können zugleich mehrere Anwendungen transportiert werden. So bietet cablecom seit kurzem Lösungen für Festnetztelefonie an. Telefongespräche werden über die gleiche Infrastruktur über-mittelt – eine parallele Leitung für Telefonie erübrigt sich.
Was heisst das für die Organisation von cablecom business?Mit der Übernahme von Teilen der ehemaligen Solpa hat cablecom business die Kompetenz und Kapazität gewonnen, die Terminierung von Sprachverkehr selber zu implementieren. Wo die Funktionalität der internen Telefo-nie ausgelagert werden soll, arbeiten wir mit renommierten Partnern wie NextiraOne zusammen. Wir ergänzen uns hier optimal und bieten bereits gemeinsame Lösungen am Markt an.Was die Implementierung von Anschlüssen betrifft, liegt der Fokus auf der Automatisie-rung der Abläufe in unserer Produktion. Je weniger manuelle Schnittstellen, desto prä-ziser und schneller wird der Ablauf von der Bestellung bis zur Inbetriebnahme.
Stichwort Partner: Welche Rolle spielt der indirekte Kanal für cablecom?Der indirekte Kanal ist vor allem für die Erschliessung des KMU-Segments von gros-ser Bedeutung. Wir haben allerdings lernen müssen, dass der Aufbau mehr Zeit in Anspruch nimmt als vorgesehen. Darüber hinaus braucht es eine sehr gute Betreuung der Partner, um das notwendige Vertrauens-verhältnis aufzubauen. Wir werden diesem Bereich grosse Aufmerksamkeit widmen.
Welche Rolle spielt VoIP in der mittelfristi-gen Strategie von cablecom business?Gegenwärtig beobachten wir im gesamten Markt eine steigende Nachfrage für Sprach-lösungen mit Voice over IP. Für uns als IP-Carrier ist VoIP eine zentrale Applikation. Noch sind jedoch nur wenige Unternehmen bereit,
ihre herkömmliche Telefonie vollständig durch VoIP abzulösen. Für Kunden, die langfristig auf VoIP umstellen möchten, bieten wir deshalb die Möglichkeit, den Sprachverkehr direkt von ihrer Telefonanlage abzuholen und damit ohne technologischen Umstieg von unseren vorteilhaften Tarifen zu profitieren. Sollte der Kunde dann später auf VoIP umsteigen, sind keine Infrastrukturanpassungen mehr not-wendig. Heute sind es eher grössere Kunden, die VoIP-Lösungen implementieren. Ich gehe aber davon aus, dass gerade IP-basierte Sprachdienste auch für mittlere Unternehmen an Attraktivität gewinnen.
VoIP ist also mehr als nur ein Hypethema?VoIP ist klar das Thema Nummer 1 im Markt. Man kann davon ausgehen, dass sich die Preise und Angebote im Festnetzbereich mit zunehmender Nachfrage signifikant verändern werden. Anbieter ohne eigene Zugangsnetze werden die Entwicklung Richtung Flatrates kaum mittragen können. Das Angebot für eine breitere Kundenbasis muss allerdings möglichst einfach sein, und deshalb liegt unser Fokus darauf, praktikable Lösungen zu entwickeln, die keine grossen Investitionen benötigen und die wirtschaftlich und einfach im Betrieb sind.
Die weit fortgeschrittene Integration in Liberty Global hat einige Änderungen mit sich gebracht. So findet die Netzwerk-überwachung nun in Amsterdam statt. Was bedeutet das für Kunden von cablecom business?Für den Businesskunden ändert sich nichts. In Amsterdam wird ja nicht der einzelne Kunde überwacht, sondern der Backbone. Das eigentliche Monitoring der Geschäftskunden geschieht nach wie vor bei uns in der Schweiz. Gibt es nun irgendwo einen Netzausfall, dann wissen wir also, welcher Kunde mit welchem Dienst betroffen ist. Wir nehmen Kontakt mit
dem Kunden auf und sorgen auch für eine möglichst schnelle Reparatur.
Welche Auswirkungen hat die Integration auf die Systeme?Wie bei jedem Zusammenschluss gilt es, mög-liche Synergien zu nutzen und die Systeme, so weit es Sinn macht, zu harmonisieren. Dies betrifft in erster Linie den Consumerbereich, wo das PETC (siehe Kasten) zahlreiche Integra-tionsprojekte umsetzt. Kunden von cablecom business werden davon nicht betroffen sein.
Im Geschäftskundenmarkt innerhalb von Liberty Global soll die Schweiz als B2B-Kompetenzcenter eine Vorreiterrolle über-nehmen. Weshalb?Cablecom business hat in zwei Belangen mehr Erfahrung als die anderen Länderge-sellschaften: Erstens verfügen wir auf natio-naler Ebene über eine breite Lösungspalette mit Internet-, Daten- und Sprachprodukten, mit der wir uns als Alternative zur ehemaligen Monopolistin positionieren können. Und zwei-tens haben wir mit der Akquisition von Teilen der ehemaligen Solpa im vergangenen Sommer ein Infrastruktur-Management-System übernom-men, das «state of the art» ist. Dieses System ist einmalig innerhalb der UPC-Gruppe und wird vermutlich konzernweit als Standard eingeführt. Daraus ergibt sich automatisch eine Konzentra-tion der B2B-Kompetenzen hier in Zürich.
Herr Boller, besten Dank für das Gespräch.
Interview: Martin Wüthrich, cablecom
UPC gründet in Zürich das Pan European Technology Center PETC
Das PETC (Pan European Technology Center) wurde geschaffen im Lauf der Integration von cable-
com in die Kabelnetzgruppe von Liberty Global, UPC Broadband. Die Technologiespezialisten des
PETC bieten eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Engineering, Entwicklungsarbeit
und Support sowohl für die Systemimplementierung als auch für operationelle Abteilungen. Kunden
des PETC sind sämtliche Niederlassungen von UPC; bis zum vollständigen Abschluss der Integration
liegt der Schwerpunkt noch auf Tätigkeiten von cablecom. Wichtigste Vorhaben sind das Softswitch-
Projekt für Voice over IP (VoIP), Arbeiten für den internationalen Backbone AORTA und die Migration
des Network-Management-Systems.
Das PETC ist seit dem 1. April 2006 operationell tätig und stellt ein gutes Beispiel dafür dar, wie
das Know-how und die Erfahrung von cablecom nun in einem erweiterten europäischen Unterneh-
mensumfeld genutzt werden.
«VoIP-Anbieter ohne
eigene Zugangsnetze
werden die Entwicklung
Richtung Flatrates kaum
mittragen können.»
«cablecom entwickelt
praktikable Lösungen, die
keine grossen Investitionen
benötigen und die wirt-
schaftlich und einfach im
Betrieb sind.»
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