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1/2012 Januar · Februar · 20. Jahrgang · D 7,95 · A 9,00 · CH 15,50 CHF · BE 9,40 · NL 9,40 · LU 9,40 · IT 10,00 f oto f orum Fotografie und Präsentation – analog und digital f otof orum Kamera-Workshop Sony Alpha 77 in der Praxis Bildgestaltung Natürliche Ebenen Vogelfotografie mit dem Weitwinkel Präsentation AV-Shows mit AquaSoft DiaShow 7 Portfolio Marco Becher: Bei den Eisenfressern Praxis-Test Sigma SD1 mit Foveon-Sensor

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Page 1: Kamera-Workshop Sony Alpha 77 in der Praxis · Portfolio Marco Becher: Bei den Eisenfressern Praxis-Test Sigma SD1 mit Foveon-Sensor. 54 fotoforum 1/2012 Die Technik im Detail Der

1/2012 Januar · Februar · 20. Jahrgang · D 7,95 € · A 9,00 € · CH 15,50 CHF · BE 9,40 € · NL 9,40 € · LU 9,40 € · IT 10,00 €

fotoforumFotografie und Präsentation – analog und digital

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Kamera-Workshop Sony Alpha 77in der Praxis

BildgestaltungNatürliche Ebenen

Vogelfotografiemit dem Weitwinkel

PräsentationAV-Shows mit AquaSoft DiaShow 7

PortfolioMarco Becher: Beiden Eisenfressern

Praxis-TestSigma SD1 mit Foveon-Sensor

Page 2: Kamera-Workshop Sony Alpha 77 in der Praxis · Portfolio Marco Becher: Bei den Eisenfressern Praxis-Test Sigma SD1 mit Foveon-Sensor. 54 fotoforum 1/2012 Die Technik im Detail Der

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Die Technik im DetailDer Rodeon VR St ation CL ist vo l l a u to m at i s c hg e s te u e rt.Ve ra ntwo rtlich für eine präzise Wi n-ke l e i n s tellung sind zwei Mo to re n , einer fürdie Ho ri zo ntale und einer für die Ve rt i ka l e.Die akku be t ri e benen Schri t t m o to ren be s i t-zen je 24.000 mögliche Stopppunkte – unterPa n o ra m a fo tog ra fen auch Kl i c k - Stopps ge-n a n nt.Sie be s i t zen ein Dre h m o m e nt von vierNewtonmeter, was problemlos ausreicht, umauch eine größere Ka m e ra samt schwe re mObjektiv zu bewe g e n . El e k t ro m a g n e t i s c h eBremsen sorgen dafür, dass der Kopf auchexakt dort anhält, wo er soll. Be festigt sinddie Mo to ren an ro b u s ten Al u m i n i u m - Pro f i-len, die zudem die Achsen für die Schwenksund die Ei n s tellung des Nod a l p u n k tes bilden.

An g e s te u e rt we rden die Mo to ren per So ft-wa re via Sm a rtphone oder No te book undAnschluss finden die Ge r ä te entweder pe rBl u e tooth oder Ka be l .Das Sm a rtphone ist imL i e fe rumfang ent h a l ten und arbe i tet mit

auch die sog e n a n nten equire ct a n g u l a re nPa n o ra m e n , die eine Si c ht von 360° x 180° aufdie Welt biete n .Besser be ka n nt sind sie unte rdem Be g riff Ku g e l p a n o ra m e n .Bei dieser Te c h-nik wird einfach alles fo tog ra f i e rt, sei es links,re c ht s, ü ber oder unter der Ka m e ra . Das istspannend, birgt aber einige Raffinessen undS c h w i e ri g ke i ten – angefangen bei der Te c h n i k ,die so etwas übe rhaupt erst erm ö g l i c ht.Gru n dvo raussetzung ist neben der Ka m e raund einem festen Stativ auch ein Panorama-s t at i v ko p f. Hier gibt es unterschiedliche An b i e-ter wie Novo f l ex oder Ma n f ro t to, die manuel-le Sys teme anbiete n . Der He r s teller Clauss ausdem sächsischen Erz g e b i rg s kreis hat sicha l l e rdings auf die auto m atische Er s tellung derunterschiedlichsten Panoramen spezialisiertund führt mehre re moto ri s i e rte Pa n o ra m a-kopfsysteme in seinem Programm. Exempla-risch testeten wir den in allen Achsen moto-risch und per No te book oder Sm a rt p h o n esteuerbaren Rodeon VR Station CL.

Windows 7. Am Panoramakopf selbst gibt eseine kleine Ha l te ru n g, in die es gekl e m mtwe rden ka n n . Das ist zum An s te u e rn des Ko p-fes allerdings nicht zwingend notwe n d i g,denn durch die dra htlose Bl u e too t h - Ste u e-rung kann es ebenso in der Ja c ke ntasche desFo tog ra fen ve r s c h w i n d e n , der sich sogar meh-re re Me ter ent fe rnen ka n n , ohne dass die Ve r-bindung unte r b rochen wird. Im Test wa re nrund 10 m problemlos machbar. Da d u rc hbleibt die Technik flexibel einsetzbar.

We i te rhin findet am Pa n o ra m a kopf eineKo nt rolleinheit Pl at z , die die via Bl u e too t hoder Ka bel gesendeten Be fehle für die Mo to-ren und die Ka m e ra umre c h n e t. Sie be s i t z tUSB-Anschlüsse, den Anschluss für das Fern-a u s l ö s e ka bel der Ka m e ra , einen Ei n - / Au s -Schalter, einen Stromanschluss und mehrereKo nt ro l l l e u c hte n .Mit St rom wird das ganze pe rAk ku oder Netzanschluss ve r s o rg t. Für denAk ku gibt es eine Ha l te rung unte rhalb derKo nt ro l l e i n h e i t. Unve rz i c ht b a res Hilfs m i t te l

Die Pa n o ra m a fo tog rafie hat durch die digitale Fo tog rafie einen enorm e nAu fschwung erlebt und es wurden Möglichke i ten eröffnet, die es so imAn a l ogen nicht gab oder die nur schwer zu re a l i s i e ren wa re n . Dazu zählen

Kugelpanoramen bieten eine verrückte Sicht auf die Welt. Je mehr es in alle Himmelsrichtungen zu entdecken gibt,desto interessanter werden die Bilder.Alle Fotos: Christian Beck

Praxis-Test

Vollautomatische Kugelpanoramen

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ist die kleine Wa s s e rwa a g e, die zuve rl ä s s i ga n ze i g t, wann die Ausrüstung im Wa s s e r –also gerade – steht. Ist die horizontale Achsedes Pa n o ra m a ko p fes nicht exakt ausgeri c hte t,kann das später große Probleme beim Zu-sammensetzen der Bilder mit sich bringen.

Der Nodalpunkt der Ka m e ra - Ob j e k t i v - Ko m-b i n ation kann über einen beweglichen Schlit-ten eingestellt we rd e n , der in das Al u m i n i u m-profil für die Kameraführung eingelassen ist.Der dazu passende Inbusschlüssel besitzt eineeigene Ha l te rung am Pa n o ra m a ko p f,s odass erzur Not schnell zur Hand ist.Wie man den No-dalpunkt exakt ausmisst und einste l l t, ze i g tu nter anderem ein ku rzes Video auf der We b-site des Herstellers.

Die Ka m e ra wird mittels einer üblichenS c h n e l l we c h s e l vo rri c htung von Ma n f ro t to amPanoramakopf befestigt. Je nach verwende-tem Objektiv muss man die Schra u be derSchnellwechselplatte unter der Kamera sehrfest anziehen, damit sich die Kamera späterunter der Hebelwirkung nicht löst.

Be s o n d e res Au g e n m e rk muss auch auf dasStativ gelegt werden. Es sollte große Lastent ragen können und schwingungsarm sein.Hierzu testeten wir drei Modelle. Das kleinstewar das Be rlebach Re po rt 3032 aus Ho l z . Es istschnell aufgebaut und trägt die Last von ru n d5 kg (Kopf + DSLR) fest genug. Ein ganz ande-res Ka l i ber war das Be rlebach UNI 17, e be n f a l l saus Ho l z . Es ist schwer und mit 20 kg Be l a s t b a r-keit äußerst stabil. Ein drittes Stativ war dasMa n f ro t to 545B aus Al u m i n i u m . Es ist sehrgroß, stabil und flexibel anpassbar. Allerdingsist das Pa c kmaß re c ht gro ß . Alle St at i ve ha-ben gemeinsam, dass sie eine Nive l l i e r - Ei n-heit besitzen, ohne die es kaum möglich ist,den Pa n o ra m a kopf in die Waage zu bri n g e n .Al-ternativ kann diese Aufgabe auch ein großerKu g e l kopf erledigen oder man ve r s u c ht mitte l sder St at i v be i n l ä n g e n , den Kopf gerade aus-z u ri c hte n , was allerdings ausgesprochen müh-sam ist. Ebenfalls hilfreich sind St at i ve, die zurBefestigung des Rodeon VR-Kopfes eine Ge-windeschraube besitzen, die man von unter-halb der St at i v kopfauflage drehen und anzie-hen kann. Das hat den Vorteil, dass man dend och re c ht voluminösen Kopf nicht umständ-lich drehen muss, um ihn aufzuschrauben.

Ein Kugelpanorama fotografierenBei einem Ku g e l p a n o rama wird eine Sze n e ri ein Reihen und Spalten wie bei einem Rasterabfotografiert. Wie viele davon jeweils nötigs i n d, hängt von der ve rwe n d e ten Bre n n we i tea b. Bei einem Fi s h eye mit einem großen Bi l d-w i n kel kann ein Bild pro Himmelsri c ht u n ggenügen, um ein Kugelpanorama zu erzeu-g e n .Je länger allerdings die Bre n n we i te,d e s tomehr Bilder werden benötigt.

Eines merkt man schnell, wenn man sichmit Kugelpanoramen beschäftigt – egal mitwelcher Bre n n we i te man fo tog ra f i e rt : De rSt a n d o rt für das Fo to sollte gut übe rlegt sein:Hat man bei normalen Panoramen den An-spruch, etwas Sehenswertes vor die Linse zubekommen, muss man bei dieser Art von ➜

Praxis-Test

Der aufg e b a u te Rodeon VR St ation CL der Fi rma Cl a u s s.Unten das Sm a rtphone mit der Ste u-ersoftware, dahinter der Schrittmotor für die horizontale Drehung. An der Hochkantachsebefindet sich der Ak ku, d a r ü ber die Ko nt rolleinheit mit der Ste u e rh a rdwa re und dem gegen-ü ber der Schri t t m o tor für die ve rt i kalen Bewe g u n g e n .Die Ka m e ra ,hier eine Nikon D700,w i rdper Fernauslösekabel automatisch über die Kontrolleinheit ausgelöst.

Die So ftwa re Rodeon Mod u l a r, hier auf dem mitg e l i e fe rten Sm a rt p h o n e. Für die Be d i e-nung benötigt man etwas Fi n g e r s p i t ze n g e f ü h l , a l te rn ativ nutzt man den im Ha n dy ve r s t a u-ten Be d i e n s t i ft.Die So ftwa re ist einfach aufgebaut und man kann mit ein paar Klicks die An-zahl der zu gew ü n s c hten Bilder auf der Ho ri zo ntalen wie auch auf der Ve rt i kalen einste l l e n .Zusätzlich lassen sich Belichtungsreihen,Wartezeiten bei langen Belichtungszeiten sowieein Twister-Modus aktivieren, in dem der Kopf für die jeweiligen Fotos nicht anhält.

Ist der exakte Nodalpunkt gefunden, lässt sich die Kamera mittels eines kleinen Schlittensf i x i e re n , der im Al u - Profil beweglich gelagert ist. Eine Skala gibt dabei Au s ku n ft über die ge-naue Po s i t i o n . Einmal ausgemessen, kann man so auch für unterschiedliche Bre n n we i ten denNodalpunkt schnell wiederfinden.

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➜ Bi l d e rn daran denke n , dass auch unte rh a l bund obe rhalb der Ka m e ra etwas Ne t tes zue ntd e c ken sein sollte. Das macht die Mo t i vs u-che nicht einfacher, aber umso interessanter.

Hat man sein Motiv gefunden, be g i n nt dieArbeit mit dem Aufbau der Rodeon-Ausrüs-t u n g, was auch bei geübten Ha n d g ri f fen ze h nMi n u ten dauern ka n n : Das St ativ muss ausge-ri c hte t, der Kopf mont i e rt, das Sm a rt p h o n eh oc h g e f a h ren und die So ftwa re gestartet we r-d e n . Die Ka m e ra versetzt man in den manuel-len Mod u s, wählt die passende Be l i c ht u n g,verbindet sie mit dem Au s l ö s e ka bel des Rod e-on-VR-Kopfes und klemmt sie in die Schnell-we c h s e l vo rri c ht u n g. Nach dem Ei n s c h a l te ndes Pa n o ra m a ko p fes und der Pa a rung mitdem Ha n dy via Bl u e tooth fährt der Kopf leises u rrend in eine 90°-Au s g a n g s s te l l u n g. Au fdem Smartphone klickt man sich in der Soft-ware Rodeon Modular durch vier Reiter undstellt ein, wie viele Bilder die Kamera in denh o ri zo ntalen Reihen und in den ve rt i ka l e nSp a l ten machen soll. Pra k t i s c h e rweise ze i g td a bei eine Ta belle an, für welche Bre n n we i te nsich die jeweiligen Einstellungen eignen. Miteinem Klick auf die Pl ay - Ta s te startet die Ka m e-ra f a h rt.Zuerst bewegt der Kopf die Ka m e ra inRichtung Boden und macht ein Bild. Danachfährt er eine Reihe höher und dreht fotogra-f i e rend die erste Ru n d e. Das macht er Reihe fürReihe so we i te r,bis das letzte Bild vom Himmeldirekt über der Kamera gemacht ist.

Be s o n d e res Au g e n m e rk sollte man be iKu g e l p a n o ramen auf das Ta g e s l i c ht legen,schließlich ändert es sich schnell. Pa n o ra m e nmit strahlend rotem Abendhimmel sind teilsnur schwer zu re a l i s i e re n ,denn ist beim erste nBild das Licht noch wunderbar, kann es fünfMinuten später beim letzten Bild schon wie-der ganz anders aussehen. So lange bra u c htein unseren Tests nämlich der Rodeon V RSt ation CL für eine ko m p l e t te Ru n d f a h rt.Di e-se Zeit ko m mt zustande, da der Ko p f, bevor erdie Ka m e ra auslöst, a b b remst und ku rz wa rte t,um möglichst ve rwa c ke l te Aufnahmen zu ve r-m e i d e n .Al l e rdings besitzt der Rodeon VR aucheinen Tw i s te r- M od u s, indem die Ka m e ra ohnea n z u h a l ten ausgelöst wird. Dann bew ä l t i g ter die gleiche Ka m e ra f a h rt in weniger als einerMi n u te,a l l e rdings sollte die Be l i c ht u n g s zeit derDSLR dann mindestens 1/1.000 Sekunde be-tragen, damit die Bilder scharf und nicht ver-wischt werden.

Megapixel-WahnWir programmierten bei unseren Test mit ei-ner Nikon D700 und einem AF-S 1,4/35 mmden Rodeon-VR-Kopf so, dass er 77 Bilder fürein Kugelpanorama aufnahm, was bedeutet,dass der Kopf die Sze n e rie in fünf Reihen und15 Spalten abfotografierte und zudem je einBild vom Boden und vom Himmel anfe rt i g te.Auf diese Weise war es möglich, Pa n o ra m a a u f-nahmen mit etwa 27.000 x 14.000 Pi xeln zu er-

ze u g e n , was sto l zen 378 Me g a p i xeln ent-spricht und für den Standardgebrauch abso-lut ausreichen sollte. Nach oben sind aller-dings kaum Grenzen gesetzt und auch Giga-pixelaufnahmen sind nur eine Frage der Pro-g ra m m i e rung des Rodeon VR St ation CL.Noc hmehr Ko m fo rt bietet in diesem Fall die Erwe i-te ru n g s s o ftwa re Rodeon Prev i ew,mit der mandie Ka m e ra fe rn s te u e rn ka n n , die Bilder di-rekt in einer Übe r s i c ht auf ein No te book übe r-t ragen be ko m mt und sogar gezielt Ei n ze l fo to snachfotografieren kann.

FazitDer Rodeon VR St ation CL ist ein fasziniere n d e sStück Technik für die auto m atische Er s te l l u n gvon Pa n o ramen aller Art. Der Kopf ist solide ge-baut, die Ansteuerung einfach und die Akku-l a u f zeit ausre i c h e n d. Mit einem Preis von ru n d4.350,- Eu ro ri c htet er sich vor allem an Be ru fs-fo tog ra fe n , die mit dieser Art der Fo tog rafie ihrGeld ve rd i e n e n . Und die Ei n s at z m ö g l i c h ke i-ten sind vielseitig, wie uns be i s p i e l s weise vie-le Websites von Städten, Hotels oder Firmenzeigen, die mittels Kugel- oder Gigapixelpan-oramen virtuelle Rundgänge anbieten. ■

Ch ristian Be c kwww.dr-clauss.de

Praxis-Test

Interaktivu

Alle Panoramen aus diesem Beitrag undmehr finden Sie auf www.fotoforum.de

Die drei Test-Stative von links nach rechts: Das massive Berlebach UNI 17, daszierlichere Berlebach Report 3032 und das große Manfrotto 545B. Die besteStabilität zeigten das Berlebach UNI 17 und das Manfrotto 545B. Das kleineReport 3032 konnte aber durch kompaktere Packmaße und ein geringeresGewicht überzeugen. Denn neben der Stabilität ist beim Einsatz im Freien dieFragestellung wichtig, wie weit man das entsprechende Stativ tragen möchteoder kann. Die gesamte Ausrüstung wiegt nämlich schnell an die 10 kg.

Panoramen mit den Eckdaten 360° x 180° lassen sich zwar auch zu Papierbringen, bieten dann aber oft Perspektiven, die für ungeübte Panoramabe-trachter befremdlich wirken. Ihr ganzes Potenzial entfalten diese Panoramenerst auf einem Computer, wenn sie interaktiv dargestellt werden. Das Bildöffnet sich dann in einem speziellen Programm, wie hier Apple Quick Time,und man kann sich per Maus durch das Bild bewegen. Auch für die Präsen-tation im Internet bietet sich diese Betrachtungsweise an.

57fotoforum 1/2012

Zwei dafür übliche Prog ramme sind PTGu iPro und Au topano Gi g a . Beide Prog ra m m el a u fen auf dem PC und auf dem Mac und kön-nen auch RAW-Dateien der meisten Kamera-Hersteller lesen. Es empfiehlt sich allerdings,die Einzelbilder zuvor in einem RAW-Konver-ter zu entwickeln und als JPEG-Datei an dasPa n o ra m a - Prog ramm zu übe rg e be n .Wi c ht i gbei der Entw i c klung der RAWs ist, dass globa-le Ve r ä n d e rungen wie der We i ß a bgleich od e rdie Be l i c ht u n g s ko rrektur auf alle Bilder ange-wendet we rd e n . Sonst kann es zu Fa r b s t ö-rungen im späteren Panorama kommen.

PTGui ProSt a rtet man die So ftwa re, e r s c h e i nt das Di a l og-fenster Load Images zum Import der Bilder.Die ent s p rechenden Fo tos (in unserem Fa l l77 Stück) we rden ausgewählt und im Pro-gramm geöffnet. Beim zweiten Schritt AlignImages be g i n nt die So ftwa re mit der auto m a-tischen Verknüpfung der Bilder. Das kann jenach Rechnerleistung und Bildanzahl einigeMi n u ten in An s p ruch nehmen. Unser Ma c-Book Pro mit einem 2,66 GHz Intel Co re 7i-Pro-zessor und 8 GB Ha u p t s peicher be n ö t i g te für77 JPEGs mit je 12 Megapixeln 2:15 Minuten.

Im Idealfall hat PTGui danach alle Bilder er-ka n nt und an ri c htiger Stelle ins Pa n o ra m ag e s e t z t. Ist dem nicht so, e r s c h e i nt eine Fe h l e r-meldung und das Prog ramm bittet daru m ,händisch An kn ü p f p u n k te (Co nt rol Po i nts) für

e i n zelne Bilder zu setze n .Das ist der Fa l l , we n ndie So ftwa re be i s p i e l s weise in Himmelspart i e nke i n e rlei St ru k t u ren findet und nicht we i ß ,welche Bilder wie zusammengehöre n .Dann istes allerdings auch oft schwe r, manuell die An-kn ü p f p u n k te zu setze n . Deshalb bietet derPa n o rama Ed i to r die Möglichke i t, in der Ge-s a mt ü be r s i c ht die einzelnen Bilder anzuze i g e nund manuell zu ve r s c h i e be n . Folgt man dabe ider Logik des Ra s te r s, h at man schnell alle Bi l-der an ri c htiger Stelle plat z i e rt (Bild obe nlinks). Einen Blick wert ist die Ansicht LittlePl a n e t,die ein Ku g e l p a n o rama umke h rt undeinen scheinbaren Mi n i p l a n e ten dara u smacht. Mit Klick auf Create Panorama wirddas Pa n o rama erste l l t.Verschiedene Fo rm atewie JPEG, PSD für Ph o toshop oder MOV für dievirtuelle Ausgabe stehen zur Verfügung.

Autopano GigaStartet man Autopano Giga, kann man überBilder auswählen seine Bilder für ein Kugel-p a n o rama ins Prog ramm laden. Eine Übe r-s i c ht erscheint und klickt man auf Erke n n e n,beginnt das Programm, die einzelnen Fotosa n e i n a n d e rz u s e t ze n . Das schafft das Pro-gramm in unserem Beispiel in 40 Sekunden.Wichtig ist, dass man für ein Kugelpanoramain den Gruppeneinstellungen (kleines Maul-s c h l ü s s e l s y m bol neben Erke n n e n) bei Ve r-kn ü p fen den Haken bei Erz w i n g e, dass je-des Bild im selben Pa n o rama ist s e t z t.So n s t

kann es vorkommen, dass die Software ver-s u c ht, be i s p i e l s weise aus einer Himmelspart i eein eigenständiges Panorama zu fertigen.

Hat man Erfo l g, e r s c h e i nt die Vorschau desKugelpanoramas auf der rechten Seite. Nunmuss die Bi l d d atei nur noch ent s p re c h e n da bg e s pe i c h e rt we rd e n .Gab es Probleme be i mZu s a m m e n s e t ze n , ko m mt man über Be a r-be i ten in einen Übe r s i c ht s m odus zur Fe i n-anpassung der Bi l d e r. Ü ber den Bi l d s c h i e be-m od u s kann man jetzt einzelne Bilder an ihreStelle schiebe n . Auch hier hilft es, dass dieBildzahlen wie in einem Raster eingeblendetwerden (Bild oben rechts).

Ab s pe i c h e rn lässt sich das Bild über einZa h n ra d s y m bo l . Auch hier stehen Fo rm atewie JPEG oder PSD zur Auswahl.

FazitBeide Prog ramme sind Profis auf dem Ge b i e tder Panoramaerstellung. PTGui ist leider nurauf Englisch erh ä l t l i c h , t ro t zdem erscheint esteils int u i t i ver als Au topano Gi g a . Pe rfekt sindallerdings beide nicht, so erkennt PTGui teilsPanoramen problemlos, während Autopanosich sträubt und umgekehrt.

Für Te s t z we c ke bieten beide He r s teller eineko s tenlose De m o - Version zum Download an.Damit kann man be reits gut fe s t s te l l e n ,we l c h eSoftware einem eher liegt. ■

Ch ristian Be c kwww.ptgui.com I www.kolor.com

Praxis-Test

So sieht ein Panorama mit 360° x 180°, das aus 77 Bildern besteht, im Pan-orama-Editor in PTGui Pro aus. Die Software zeigt die einzelnen Bilder nu-merisch an und skizziert deren Abgrenzungen. Schafft es PTGui nicht, alleBilder passend zu platzieren, kann man händisch nachhelfen.

Die Software Autopano Giga vom Hersteller Kolor bietet eine ähnliche Über-sicht wie der Panorama Editor von PTGui. Hier können ebenfalls einzelne Bil-der ausgewählt und verschoben oder sogar gedreht werden. Auch die Belich-tung und die Farben können sehr fein eingestellt werden.

Kugelpanoramen richtig erstellen

Sind die Bilder eines Ku g e l p a n o ramas fo tog ra f i e rt, ist schon die halbe Ar be i tg e t a n . Spezielle Prog ramme erledigen die andere Hälfte, indem sie die Bi l-der zusammenfügen und für die unte r s c h i e d l i c h s ten Be d ü rfnisse ausgebe n .