konzernabschluss 2018...macht burda zum größten food-publisher in großbritannien. in osteuropa...

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Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft

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Konzernabschluss 2018Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft

Fünfjahresvergleich ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 4

Konzernlagebericht ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 5

Grundlagen des Konzerns ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. 5

Wirtschaftsbericht ...................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 7

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen ..................................................................................................................... 7

Geschäftsverlauf ................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 12

Umsatzentwicklung, Vermögens- und Finanzlage ......................................................................................................................................................................................... 29

Human Resources ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 31

Burda übernimmt Verantwortung ..................................................................................................................................................................................................................................................................... 33

Umwelt und Nachhaltigkeit ......................................................................................................................................................................................................................................................................................... 34

Prognose-, Chancen- und Risikobericht .............................................................................................................................................................................................................................................. 35

Chancenbericht ......................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 35

Risikobericht ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 38

Prognosebericht ...................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 42

Konzernbilanz ......................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 44

Konzernanhang 2018 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 45

Entwicklung des Konzernanlagevermögens ...................................................................................................................................................................................................................................................... 56

Beteiligungsverhältnisse ...................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 58

Inhalt

Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Der Vorstand von Hubert Burda Media

V.  l.: Martin Weiss (International), Holger Eckstein (Finanzen), Philipp Welte (Medienmarken National), Stefan Winners (Digitalmarken National), Dr. Paul-Bernhard Kallen (Vorstandsvorsitzender), Dr. Andreas Rittstieg (Recht und Compliance)

3 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

2014 2015 2016 2017 2018 in

Betriebsleistung 3.030 2.792 2.822 3.234 3.208 Mio. €

Umsatzerlöse konsolidiert 2.455 2.211 2.256 2.672 2.664 Mio. €

davon Digitalmarken National 1.314 1.134 1.180 1.403 1.471 Mio. €Medienmarken National 649 651 661 670 651 Mio. €Medienmarken International 330 265 272 455 413 Mio. €Druck 158 158 134 130 116 Mio. €Sonstige 4 3 9 14 13 Mio. €

Bilanzsumme 1.518 1.510 1.566 1.874 1.827 Mio. €

Anlageabschreibungen 91 85 80 125 122 Mio. €

Personalkosten 527 543 535 657 691 Mio. €

Mitarbeiterzahl am Jahresende 10.374 10.297 10.440 11.918 12.369

Fünfjahresvergleich

4 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Inhaltsverzeichnis

Grundlagen des Konzerns

Hubert Burda Media (im Folgenden auch „Burda“) ist ein international agierendes Medienunternehmen mit einem starken Fokus auf technologische Innovationen. Burda verfolgt den Anspruch, in seinen Märkten die Marktführer-schaft zu übernehmen bzw. sie durch nachhaltiges Wachstum zu festigen.

Alle Produkte Burdas richten sich Tag für Tag an den Be-dürfnissen der Konsumenten aus und sollen diese in ihren Lebenswelten und bei der Verwirklichung ihrer persönli-chen Ziele unterstützen. In das Portfolio Burdas gehörten 2018 rund 600 Produkte in Deutschland und 17 weiteren Ländern.

Wesentliche Erlösquellen des Konzerns sind Handelsum-sätze (Einzelverkäufe, Abonnements und E-Commerce), Provisionsmodelle (Umsatzbeteiligungen wie z. B. bei HolidayCheck), Werbung und B2B-Services (wie z. B. BurdaDruck).

Burda versteht sich als „Unternehmen für Unternehmer“ und ist daher unterhalb der Hubert Burda Media Holding in einer dezentralen Profitcenter-Struktur organisiert. Diese Struktur ermöglicht den Burda-Unternehmen den für ihr Wachstum erforderlichen unternehmerischen und kulturellen Freiraum.

Die unternehmerischen Freiheiten der Burda-Unter neh-men stehen dabei im Einklang mit der gesamtunter-nehmerischen Entwicklung der Gruppe. Dies wird über verlässliche und klare Leitlinien und regelmäßige Möglich-keiten zum Austausch untereinander abgesichert. Es gibt zentrale Dienstleistungseinrichtungen (Shared Services) sowie zentrale Einheiten, welche hoheitliche Holding-Funktionen erfüllen. Zu diesen Corporate Units zählen zum Beispiel Accounting & Tax, Einkauf, Recht & Compli-ance sowie die Konzernkommunikation.

Mit den hochdynamischen Veränderungen der Medien-wirtschaft will Burda nicht nur Schritt halten, sondern sie auch selbst aktiv mitgestalten. Dazu werden konsequent technologische und unternehmerische Fähigkeiten in allen operativen Geschäftsbereichen gestärkt. Hilfreich sind dabei die starken internationalen Netzwerke, die unter an-derem durch die weltweit anerkannten DLD-Konferenzen geschaffen wurden.

Eine entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens liegt darin, dass bestehendes Personal sich weiterentwickeln kann und qualifizierte neue Mitarbeiter rekrutiert und an das Unternehmen ge-bunden werden. Im Rahmen des strategischen Projekts „HR – Next Level“ wurde im Jahr 2018 insbesondere an fünf Themenfeldern gearbeitet: People Excellence, Orga-nisational Excellence, Recruiting Next Level, HR-IT-Strate-gie sowie HR Operational Excellence. Ziel der Zentral-

funktion ist, die Profitcenter Burdas hinsichtlich einer sich stetig wandelnden Marktsituation und eines hart um-kämpften Bewerbermarktes optimal zu begleiten sowie die Arbeitgeberattraktivität durch zeitgemäße Angebote und Tools weiter zu steigern.

Zum Konsolidierungskreis gehörten am Ende des abge-laufenen Geschäftsjahres insgesamt 256 Gesellschaften, davon 146 in Deutschland und 110 im Ausland. Zum Jah-resende waren im Konzern 12.369 Mitarbeiter beschäftigt.

Hubert Burda Media ist neben einem zentralen Holding- und Dienstleistungsbereich in vier operative Unterneh-mensbereiche gegliedert: Digitalmarken National, Medien-marken National, Medienmarken International sowie Druck. Im Geschäftsjahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Außenumsatz von 2,7 Milliarden Euro, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Der prognostizierte leichte Umsatzanstieg konnte somit nicht erreicht werden.

Der Geschäftsbereich Digitalmarken National konnte hier-bei ein Umsatzwachstum von 4,9 Prozent erzielen. Die höchste Steigerungsrate war auch 2018 wieder bei Xing zu verzeichnen, das besonders durch einen starken und erfolgreichen Ausbau des Geschäftsfelds E-Recruiting wachsen konnte. Nach Umsätzen sind die beiden E-Com-merce-Unternehmen Cyberport und Computeruniverse die größten im Digital-Portfolio. Die Ärztebewertungs-plattform Jameda baute 2018 ihre marktführende Position

Konzernlagebericht

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in der digitalen Ärzte-Patienten-Kommunikation weiter aus. Das Geschäftsmodell von Jameda wurde durch ein Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofs (das weiterhin eine Listung aller Ärzte in Deutschland ermöglicht) gestärkt. Auch die HolidayCheck Group AG konnte 2018 eine Um-satz- und Ergebnissteigerung erzielen.

Der digitale Publisher BurdaForward schritt 2018 weiter voran in seiner Entwicklung von einem Anbieter klassi-scher Nachrichtenportale zum Anbieter von Plattformen, die Partnerinhalte gleichberechtigt mit eigenen Inhalten ausspielen. Mehrere Verlage konnten 2018 für dieses neue Partnermodell des Publishings gewonnen werden.

Mit eigenen Produkten weiter in die Kerntechnologien des Internets – Browser und Search – vorzudringen ist die Ziel-setzung von Cliqz. Cliqz stellt den Schutz privater Daten und ein konsumentenfreundliches Werbemodell in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Die von einzelnen markt-dominanten Plattformunternehmen errichteten Markt ein-tritts barrieren behindern jedoch ein schnelles Wachstum von neuen Browser-Anbietern wie Cliqz, auch wenn diese ein innovatives und an den Interessen des Konsumenten orientiertes Angebot aufweisen können.

Daneben stellt die Investmentgesellschaft BurdaPrincipal Investments langfristiges Wachstumskapital für schnell wachsende Technologie- und Medienunternehmen bereit und hat 2018 verstärkt in Deutschland, Großbritannien

und Asien investiert. So wurde im Geschäftsjahr unter anderem das Investment an dem britischen Online-Blu-menversand Bloom & Wild und der asiatischen Fashion-Plattform Zilingo weiter aufgestockt. Neu investiert wurde in die führende asiatische Gebrauchtwagen-Plattform Carsome und in die E-Learning-Plattform Skillshare. In Deutschland wurde weiter in das stark wachsende Nach-barschaftsnetzwerk Nebenan.de investiert.

Im Bereich Medienmarken National sind die Umsätze 2018 entgegen dem für das Geschäftsjahr prognostizier-ten Wachstum insgesamt leicht zurückgegangen. Der deutsche Verlagsteil Burdas betreibt mittlerweile eine Vielzahl nachhaltiger Geschäftsmodelle mit dem Ziel, sich vom Werbemarkt sukzessive unabhängig zu machen und über die klassischen Vertriebserlöse hinaus Umsätze in der direkten Interaktion mit den Kunden zu erzielen. Ein weiterhin moderates Wachstum nach Umsatzerlösen verzeichnete Blue Ocean mit Kindermedien und zuneh-mend auch mit internationalen Lizenzen für Zeitschriften rund um Marken, die bei Kindern erfolgreich sind (z. B. LEGO Ninjago und LEGO Star Wars). 2018 setzte Blue Ocean den Internationalisierungskurs weiter fort und übernahm einen spanischen Verlag für Kinderzeitschrif-ten. Darüber hinaus wurde im Bereich der Medienmarken National weiterhin an der langfristigen Absicherung der Profitabilität gearbeitet, u. a. durch die Implementierung modernster Produktionsmethoden und Verschlankung interner Prozesse.

Der Großteil des Umsatzes im Unternehmensbereich Medien-marken International entfällt auf Immediate Media, eine Unternehmensgruppe sowohl für das Zeitschriften- als auch für das digitale Konsumentengeschäft in Großbritannien. Immediate Media erwarb 2018 die größte britische Food-Medienmarke BBC Good Food von BBC Studios. Die Über-nahme umfasst auch das Digital- und Event-Geschäft und macht Burda zum größten Food-Publisher in Großbritannien. In Osteuropa und der Türkei, die beide zu dauerhaft unbe-rechenbaren Märkten geworden sind, kam es ebenso zu Rückgängen der Umsatzerlöse wie bei BurdaEducation, das den Druck von Schulbüchern verantwortet.

Die Umsatzerlöse im Bereich Druck (d. h. im europäischen Tiefdruckgeschäft) liegen – bedingt durch Reduzierungen im Servicegeschäft sowie durch ein niedrigeres Auftrags-volumen, Verschiebungen im Auftragsmix und Preisrück-gängen – deutlich unter dem Vorjahreswert.

Um schnellstmöglich auf die sich verändernde Medien-nutzung reagieren zu können, hat Burda die Entwicklung neuer Produkte – anders als klassische Industrieunter-nehmen – nicht in einer zentralen F&E-Abteilung gebün-delt, sondern betreibt diese Aktivitäten dezentral in den ein zelnen Profitcentern bzw. den aufgeführten Geschäfts- bereichen.

In Summe blickt Burda auf ein stabiles Geschäftsjahr 2018: Die Verschuldung konnte im Verlauf des Geschäftsjahres

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weiter reduziert werden. Aus der soliden finanzwirtschaft-lichen Lage ergibt sich die Handlungsfreiheit der Unter-nehmensgruppe, auch weiterhin in die Entwicklung der eigenen Gesellschaften zu investieren oder neue Beteili-gungen zu erwerben. Burda ist ein im Hinblick auf Märkte, Produkte und Geschäftsmodelle sehr breit und dadurch stabil aufgestellter Konzern.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchen bezogene Rahmenbedingungen

International

Insgesamt mehren sich die Anzeichen dafür, dass die Ex-pansion der Weltwirtschaft ihren Höhepunkt erreicht hat. Für das globale Wirtschaftswachstum stellt die Organisa-tion für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) 2018 eine Wachstumsrate von 3,7 Prozent fest und prognostiziert für 2019 ein Plus gegenüber dem Vor-jahr von 3,5 Prozent. Nach Einschätzung der Experten steht die Konjunkturentwicklung nicht mehr auf einem so breit angelegten Fundament, wobei sich die Perspektiven in den einzelnen Ländern und Sektoren zunehmend unter-scheiden. Das Wachstum des Welthandels habe sich auf-grund der jüngsten handelspolitischen Entwicklungen be-reits verlangsamt.

Die Wachstumsaussichten der aufstrebenden Volkswirt-schaften werden angesichts zunehmender finanzieller Ri-siken und verlangsamter Reformanstrengungen mittelfris-tig eingetrübt. Ein Jahrzehnt nach dem Ausbrechen der weltweiten Finanzkrise scheinen die Finanzmärkte auf-grund erhöhter Vermögenspreise und einer hohen Schul-denbelastung weiterhin anfällig. In den fortgeschrittenen

Volkswirtschaften dürfte die Inlandsnachfrage durch Politik-impulse und ein kräftiges Beschäftigungswachstum auf kurze Sicht gestärkt werden. Allerdings indiziert der Aus-blick der OECD mittelfristig eine Beeinträchtigung des Wachstums durch restriktivere finanzielle Rahmenbedin-gungen, höhere Ölpreise und die Gefahr von Handelskon-flikten. Eine weitere Ausdehnung der Handelsspannungen gilt im Hinblick auf die weltweite Investitionstätigkeit, die Beschäftigungsentwicklung und den Lebensstandard als erhebliches Abwärtsrisiko.

Nach einem Zehnjahreshoch im Vorjahr hat sich die wirt-schaftliche Erholung in Europa 2018 fortgesetzt, wenn auch langsamer als erwartet. Der Internationale Wäh-rungsfonds (IWF) prognostiziert in seinem Ausblick für den Euroraum eine Wachstumsrate von 2,0 Prozent, für das Jahr 2019 geht man von einem etwas niedrigeren Wachstum (1,9 Prozent) aus. Wichtigster Wachstums-motor bleibt der private Konsum, der gleichermaßen von einer höheren Beschäftigungsquote und einer stabilen Lohnentwicklung getragen wird. Allerdings führt der IWF eine Reihe von exogenen Hemmnissen im Zusammen-hang mit den oben beschriebenen Entwicklungen an, die die Konjunkturerwartungen senken.

In Großbritannien hat das seit dem EU-Referendum im Wert gefallene Pfund zu einem gedämpften Anstieg der Realeinkommen und verhaltenen privaten Konsumaus-gaben geführt. Für das Jahr 2018 prognostiziert der IWF

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ein vergleichsweise mildes Wirtschaftswachstum um 1,4 Prozent und für 2019 um 1,5 Prozent. Während ein ungeordneter Brexit als größter Risikofaktor für die briti-sche Wirtschaft gilt, sehen die Experten weitere Heraus-forderungen in einem schwachen Produktivitätswachs-tum, hoher öffentlicher Verschuldung und einem großen Leistungsbilanzdefizit.

Nach der Prognose der OECD wird sich die gegenwärtige Expansion in den USA in den nächsten zwei Jahren ab-schwächen. Im Jahr 2018 wächst die Wirtschaft demnach um 2,9 Prozent, für 2020 wird mit einem Wachstum von 2,1 Prozent gerechnet. Das Beschäftigungswachstum hat sich zuletzt erneut verstärkt, was der Nachfragestimulie-rung durch eine lange Phase der Niedrigzinsen und der vom US-Kongress im Vorjahr verabschiedeten Steuerreform geschuldet sein dürfte. Aufgrund der Steuersenkungen sowie steigender Staatsausgaben wird indes eine Aus-weitung des Haushaltsdefizits auf erstmals eine Billion Dollar im Jahr 2020 erwartet (Quelle: CBO). Als Unsicher-heitsfaktor gilt eine weitere Eskalation des Handels-konflikts zwischen den USA und China, nachdem die US-Regierung im September die Hälfte aller chinesischen Wareneinfuhren mit Zöllen belegt hat.

Die Wachstumsdynamik der indischen Wirtschaft bleibt den Indikatoren der OECD zufolge weiterhin robust. Die positive Entwicklung bei Investitionen und Exporten sowie der Wachstumseffekt aus der Umsetzung der jüngsten

Strukturreformen sollten dem Land weiteren Auftrieb ge-ben. Für 2019 wird mit einem Plus von 7,3 Prozent gegen-über dem Vorjahr gerechnet.

In China hat das Wachstum im Jahresverlauf etwas abge-nommen und wird sich voraussichtlich auf 6,3 Prozent im Jahr 2019 abschwächen, wobei der konjunkturelle Gegen-wind aus den Handelsspannungen mit den USA laut OECD bis dato noch gemäßigt ausfällt. Mit keinem Land handelt Deutschland so viele Waren wie mit der Volksrepublik – in Summe beliefen sich die Importe und Exporte zwischen beiden Ländern im Jahr 2018 auf fast 200 Milliarden Euro. 

Trotz starken Wachstums um jährlich 4,7 Prozent im Zeit-raum 2000–2017 zeigt ein aktueller OECD-Bericht, dass es in Afrika nach wie vor nur wenige hochwertige Arbeits-plätze gibt und die Einkommensungleichheit weiterhin hoch ist. Ohne eine Verbesserung des Produktivitäts-wachstums werde es schwer, den notwendigen Struktur-wandel fortzuführen. Für das Jahr 2019 wird laut Afrikani-scher Entwicklungsbank (AfDB) ein BIP-Wachstum von 4,0 Prozent erwartet.

Deutschland

Gegenüber dem Vorjahr ist das preisbereinigte Brutto-inlandsprodukt 2018 um 1,5 Prozent gestiegen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Das deutsche Wirtschafts-

wachstum wird sich den Projektionen der OECD zufolge verlangsamen, unter dem Einfluss einer robusten Be-schäftigungslage und fiskalischer Impulse aber insgesamt solide verlaufen. Laut Statistischem Bundesamt wurde die Wirtschaftsleistung im Jahr 2018 von 44,8 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht. Das waren nach vor-läufigen Berechnungen rund 562.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Bis zum Jahr 2019 wird die Zahl der Er-werbstätigen möglicherweise auf das Rekordniveau von 45,3 Millionen Menschen ansteigen. Der private Konsum, bislang eine Stütze der Wirtschaftsentwicklung in Deutsch-land, wird zunehmend fragiler in seiner Entwicklung. Ferner wird die Exportwirtschaft durch Unsicherheiten im Welt-handel belastet.

Die Medienbranche

Die globale Medienindustrie befindet sich unter dem per-manenten und tiefgreifenden Einfluss der sich weiter beschleunigenden Digitalisierung. Zwar betrifft die tech-nologische Transformation alle Bereiche der Wirtschaft, die Medienbranche wird von disruptiven Entwicklungen indes frühzeitiger als andere Wirtschaftszweige erfasst. Während traditionelle Medienunternehmen vor der Her-ausforderung stehen, ihre Produkte, Prozesse, Geschäfts-modelle und ihre Position in der Wertschöpfungskette zu verändern, gewinnen vergleichsweise neue Inhalte-Anbie-ter in unterschiedlichen Segmenten – darunter Netflix

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Milliarden

Menschen5,3Laut Internationaler Fernmeldeunion konnten zum Jahresende 2018 bereits 5,3 Milliarden Menschen weltweit das mobile Internet nutzen.

oder Spotify – binnen kürzester Zeit weltweit Millionen von Kunden. Die Grenzen zwischen Print und Digital, Desktop und Mobile, sozialen und traditionellen Medien verschwimmen aus Sicht des Endkunden immer weiter. Der rasch wachsende Zugang zum Internet über mobile Endgeräte bleibt der vielleicht sichtbarste Treiber der digitalen Entwicklung. Demnach wird der durchschnitt-liche Nutzer in zwei Jahren bereits mehr Daten auf dem Smartphone verbrauchen als mit Breitband-Internet (Quelle: PwC Global Media & Entertainment Outlook). Laut Internationaler Fernmeldeunion konnten zum Jahres-ende 2018 bereits 5,3 Milliarden Menschen weltweit das mobile Internet nutzen. Das Wachstum der breitbandigen Mobilfunkverträge hat mit einer Durchdringungsrate von 69,3 Verträgen pro 100 Einwohnern im Jahr 2018 weiter zugenommen.

Während der Markt für Publikumszeitschriften weiterhin von sinkenden Werbeeinnahmen und – in geringerem Maße – auch von verkauften Auflagen gekennzeichnet ist, zeigt der digitale Bereich einen Aufwärtstrend. In Bezug auf die digitalen Vertriebserlöse (digitale Magazine) wird in Deutschland bis 2022 eine Steigerung von im Jahr durchschnittlich 10,4 Prozent auf 226 Millionen Euro prog-nostiziert, wobei deren Anteil an den Gesamtvertriebs-erlösen der Publikumszeitschriften auf 13 Prozent wach-sen wird (PwC German Entertainment & Media Outlook). Bei den digitalen Werbeerlösen der Publikumszeitschrif-ten wird eine leichte Abschwächung der Wachstumsrate

auf 4,2 Prozent im Jahr 2022 erwartet. Deren Anteil an den Gesamtwerbeerlösen von 15,7 Prozent (2017) wird sich auf 23,1 Prozent im Jahr 2022 erhöhen. Ungeachtet dessen stehen die Verlage weiter vor der Herausforde-rung, ihre Digitalaktivitäten dergestalt zu monetarisieren, dass die sinkenden Werbeeinnahmen im Print-Bereich ausgeglichen werden können.

Zugleich verläuft der klassische Übergang zwischen Me-dien-, Technologie- und Telekommunikationsunternehmen immer fließender. Die „großen vier“ der US-Digitalkon-zerne – Google, Apple, Facebook und Amazon – dringen weiter mit massiven Investitionen in den Medien- und Un-terhaltungssektor oder dominieren wie im Fall von Google und Facebook den globalen Online-Werbemarkt. Auch Amazon ist 2017 in das digitale Werbegeschäft einge-stiegen und verzeichnet darin weiter überdurchschnitt-liche Wachstumsraten. Herausfordernd für klassische Medienunternehmen ist diese Entwicklung auch vor dem Hintergrund, dass der Zugang zu Konsumenten und zu Daten für das erfolgreiche Bestehen eines Unternehmens in der Consumer-Internet-Industrie inzwischen unerläss-lich ist. Da das Internet die Monopolstellung einzelner Unternehmen begünstigt, sind die Chancen für einen er-folgreichen Markteintritt konkurrierender Unternehmen ge schmälert. Durch die kontinuierliche Expansion der monopolistischen Unternehmen in angrenzende Ge-schäftsfelder ist zusätzlich die Gefahr von Marktmacht-übertragungen gegeben.

Die Politik bemüht sich weiterhin darum, gleiche Rahmen-bedingungen für alle Wettbewerber zu schaffen und die noch immer herrschende Ungleichbehandlung in Bezug auf Unternehmensbesteuerung, Datenschutz oder kartell-rechtliche Fragen innerhalb der EU, von der insbesondere Digitalunternehmen aus den USA profitieren, zu beenden. Es laufen diverse gesetzgeberische Maßnahmen auf EU-Ebene sowie auf nationaler Ebene, die ebendieses Ziel verfolgen.

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat Google im Juli 2018 erneut des Marktmissbrauchs für schuldig befunden und eine weitere Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro verhängt. In diesem Fall wurden unzu-lässige Praktiken bei dem Smartphone-Betriebssystem Android untersucht, das bei einem weltweiten Marktanteil von über 80 Prozent liegt. Im Oktober 2018 hat das Unter-nehmen zwar Einspruch gegen die Strafe eingelegt, aber dennoch das Android-Geschäftsmodell geändert. Die Kommission begrüßte die getroffenen Maßnahmen als ei-nen wichtigen Schritt hin zu mehr Wettbewerb, wird das neue Geschäftsmodell jedoch kontinuierlich weiterbeob-achten und bewerten.

Die Reform der Urheberrechtsrichtlinie, die unter anderem auch die Einführung eines Schutzrechtes für Presseverleger vorsieht, ist im Jahr 2018 einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Nach der September-Abstimmung im Europäischen Parlament erkennen nun sowohl die EU-

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Kommission als auch das Parlament mit ihren jeweiligen Vorschlägen die wichtige Rolle der Presseverleger in de-mokratischen Gesellschaften an, die sie durch ihre Inves-titionen in journalistische Inhalte und damit in den Erhalt der Meinungs- und Informationsvielfalt haben. Anfang 2019 haben sich Kommission, Parlament und Rat in den sogenannten Trilogverhandlungen auf eine gemeinsame Position geeinigt. Das Europäische Parlament wird im März 2019 in einer finalen Abstimmung darüber entschei-den, ob die neue Urheberrechtsrichtlinie in Kraft tritt.

Nach einer zweijährigen Übergangsphase wurde die 2016 in Kraft getretene Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 endgültig anwendbar. Mit der DSGVO sollte ein harmonisierter und deutlich erhöhter Datenschutz-standard in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union entstehen. Die ersten Monate nach Ablauf der Übergangsfrist ergaben eine durchmischte Bilanz. So beklagten viele Unternehmen den für sie entstandenen bürokratischen Aufwand und forderten Nachbesserungen. Auf der anderen Seite sei laut der Bundesdatenschutz-beauftragten Andrea Voßhoff die zuvor befürchtete Ab-mahnwelle bisher ausgeblieben, und die Bürger nähmen das neue Schutzrecht auch tatsächlich wahr.

Anfang des Jahres 2017 hatte die Kommission zusätzlich die neue E-Privacy-Verordnung (ePVO) als Ergänzung der Datenschutzgrundverordnung vorgestellt. Die in der ePVO überarbeiteten Regeln dienen vorrangig dem Ziel, die Ver-

traulichkeit in der elektronischen Kommunikation sicher-zustellen und damit den Verbraucher besser zu schützen. Kritiker der ePVO befürchten, dass der europäische Verbraucher in der Praxis nicht besser geschützt wird, da dominante Plattformen im Gegensatz zu anderen Unternehmen jede Einwilligung zur Datennutzung be-kämen. Gerade dadurch verschaffe man den digitalen Monopolisten, insbesondere im Bereich der Online-Werbe-vermarktung, einen noch größeren Wettbewerbsvorteil gegenüber der europäischen Digitalwirtschaft. Aufgrund der weiterhin sehr unterschiedlichen Haltungen im Mi-nisterrat ist derzeit nicht absehbar, ob und wann die Ver-handlungen (Trilog) von Rat, Parlament und Kommission beginnen können.

Nach bald zweijähriger Verhandlungszeit ist dem EU- Finanzministerrat im Oktober 2018 ein Durchbruch ge-lungen: Ende 2016 hatte die Kommission einen Vorschlag vorgelegt, der es den Mitgliedsstaaten ermöglichen sollte, die reduzierten Mehrwertsteuerraten für gedruckte Presse und Bücher auch auf die digitalen Angebote anwenden zu können. Erst nach längeren Verhandlungen konnte der Weg für die von der Verlegerseite geforderte Gesetzesänderung frei gemacht werden. In Deutschland liegt der Mehrwert-steuersatz für gedruckte Presseprodukte bei 7 Prozent, für digitale Presseprodukte hingegen bei 19 Prozent. Die Bundesregierung hat angekündigt, den ermäßigten Steuer-satz nun schnellstmöglich auch für die digitalen Presse-erzeugnisse anwenden zu wollen.

Werbemarkt

Mobile Werbeinvestitionen

Mit der weltweit steigenden Mediennutzung wächst auch der globale Werbemarkt kontinuierlich. ZenithOptimedia prognostiziert in den Advertising Expenditure Forecasts ein Wachstum der Werbeausgaben von 4,5 Prozent auf 581 Milliarden US-Dollar zum Ende des Jahres 2018. Größter Wachstumstreiber und gleichzeitig die größte He-rausforderung bleiben für die globale Werbeindustrie die digitale Transformation und die Technologisierung der Werbung.

Die zunehmende Internet-Nutzung und vor allem die rasante Verbreitung von Mobilgeräten haben die Medien-gewohn heiten der Konsumenten weltweit verändert und auch den Medienkonsum insgesamt befeuert. Laut Schät-zungen von ZenithOptimedia entfallen dabei 25 Prozent des gesamten weltweiten Medienkonsums 2018 auf mo-bile Medien (Media Consumption Forecast). Neben dem Zugriff auf ein schier unendliches Angebot von Inhalten bieten Mobilgeräte die Möglichkeit, immer und von überall teilzuhaben, Kontakte zu knüpfen, sich – zum Beispiel über Messengerdienste – auszutauschen sowie einzu-kaufen und direkt mobil zu bezahlen.

Konsumenten sind zunehmend mobil – und werbungtrei-bende Unternehmen folgen. Mobile ist damit auch der

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größte Treiber des globalen Werbewachstums. Die mobi-len Werbeinvestitionen werden laut Advertising Expen-diture Forecasts von ZenithOptimedia bis 2020 durch-schnittlich um 21 Prozent pro Jahr wachsen, während Internet-Werbung auf dem Desktop um durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr abnimmt. Mobile befeuert nach diesen Prognosen das Wachstum der Internet-Werbung ins-gesamt. Bereits 2017 überholte diese das klassische Fernsehen – und das Internet bleibt das am schnellsten wachsende Medium, auch wenn sich dieses Wachstum verlangsamt. Laut ZenithOptimedia wird Internet-Werbung nach 15 Prozent im Jahr 2017 bis 2020 jährlich noch um 10 Prozent zulegen und 2020 schließlich 44,8 Prozent der globalen Werbeausgaben ausmachen. Auch in Deutsch-land nehmen die Investitionen in Online-Werbung weiter zu: ZenithOptimedia prognostiziert Mehreinnahmen von 600 Millionen Euro für 2019, was einem Anstieg von 7 Prozent entspricht.

Suchmaschinen- und Social-Media-Werbung

Zwei Drittel des gesamten Wachstums der Werbeaus-gaben zwischen 2017 und 2020 werden laut der Prog-nose von ZenithOptimedia auf bezahlte Search- und So-cial Ads fallen. Paid Search wird in diesem Zeitraum um 22 Milliarden US-Dollar wachsen, während das Social- Media-Werbevolumen um 28 Milliarden US-Dollar steigt und damit den größten Beitrag zum Werbewachstum leisten

wird. Das bedeutet, ein Großteil der Werbeinvesti tionen fließt nach dieser Einschätzung auch künftig an Google, Facebook und Amazon. Vor allem Social Media profitiert vom „Mobile Shift“: Viele Konsumenten steuern soziale Netzwerke über ihre mobilen Devices an, und Werbefor-men schmiegen sich zunehmend nahtlos an mobile App-Newsfeeds. Hinzu kommt, dass sich das Nutzungserleb-nis mit besseren Displays und schnellen Verbindungen ständig weiterentwickelt. Zum rasanten Wachstum der Social-Media-Werbung tragen unter anderem Video-Ads bei, mit denen die Social-Media-Plattformen teils in Kon-kurrenz zum Fernsehen treten.

Programmatische Werbung

Mit der rasanten Technologisierung von Werbung zeichnen sich im Markt zwei Megatrends ab: einerseits die immer individueller auf Konsumenten und ihre Mediennutzung zugeschnittene Werbung, andererseits die Automatisie-rung des Einkaufs und des Ausspielens von Werbung. Bereits 2019 werden laut den Programmatic Advertising Forecasts von ZenithOptimedia 65 Prozent aller Werbe-gelder in digitalen Medien programmatisch gehandelt. 2018 haben Werbungtreibende demnach 70 Milliarden US-Dollar programmatisch eingesetzt, was 62 Prozent der Investitionen in digitale Medien entsprach – 2019 werden es bereits 84 Milliarden US-Dollar sein. Allerdings verlangsamt sich das Wachstum: Zenith geht davon aus,

dass die programmatische Werbung 2018 ein Plus von 24 Prozent verzeichnet, gegenüber 32 Prozent im Jahr 2017. Der größte programmatische Markt sind die USA; in der EU zeichnet sich laut ZenithOptimedia eine lang-samere Entwicklung ab. Dies sei im Kern darauf zurück-zuführen, dass die Werbungtreibenden erst noch in Infrastruktur, Know-how und Daten investieren.

„Vertrauen“ im Werbemarkt

Mit der rasanten Entwicklung von Technologien und auto-matisierten Prozessen bekommt das Thema „Vertrauen“ im Werbemarkt eine wichtigere Bedeutung. Für werbungtrei-bende Unternehmen ist der Zugang zu den richtigen Technologien, zu Daten und exzellenten Inhalten, die für Zielgruppen passgenau ausgespielt werden, entscheidend für den Erfolg einer Kampagne. Sie differenzieren sich bei Konsumenten aber vor allem dadurch, dass sie vertraute und vertrauenswürdige Marken sind. Zu diesem Vertrau-ensverhältnis gehört der transparente Umgang mit Daten. Und für die werbungtreibenden Unternehmen spielt in die-sem Zusammenhang auch die „Brand Safety“ eine große Rolle. Das heißt, dass sie auf das Ausspielen ihrer Wer-bung in markenkonformen Umfeldern vertrauen können und das Markenerlebnis und damit letztendlich die Ver-trauensbeziehung zu den Konsumenten nicht durch einen unpassenden Kontext negativ beeinflusst werden (vgl. PwC Global Entertainment & Media Outlook 2018–2022).

11 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Milliarden eUrO

Brutto-uMsatz85Der gesamte online- und Versandhandel (inkl. Dienstleistungen) erzielte mehr als 85 Milliarden euro Brutto-umsatz.

E-Commerce

Der E-Commerce-Umsatz in Deutschland hat auch 2018 zugelegt. Das Umsatzwachstum belief sich auf 11,4 Pro-zent, damit entfiel jeder achte Euro des gesamten Einzel-handelsumsatzes auf den Handel im Internet. Der ge-samte Online- und Versandhandel (inkl. Dienstleistungen) erzielte mehr als 85 Milliarden Euro Brutto-Umsatz.

Nach einem Ranking der Studie „E-Commerce-Markt in Deutschland 2018“ zu den 100 umsatzstärksten Online-Shops in Deutschland belegte Amazon erneut mit deutli-chem Abstand Platz eins. Der Marktanteil des US-Han-delsriesen beträgt nach einer Hochrechnung im Jahr 2018 bereits 77 Prozent am deutschen Online-Handel mit Wa-ren. In einer PwC-Studie gaben 45 Prozent der Befragten an, ihre Produktsuche bei Amazon zu starten – weitere 42 Prozent vergleichen Preise bei Amazon. Im Geschäfts-jahr hatten rund 43 Prozent der Befragten der deutsch-sprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren in den letzten zwölf Monaten etwas bei Amazon bestellt. Konsumenten griffen dabei immer häufiger auf digitale Assistenten wie Amazon Echo (Alexa), den Voice-Service von Amazon, zurück.

2018 hat dem E-Commerce steigende Umsätze in den traditionell stärksten Warengruppen wie Bekleidung (12,69 Milliarden Euro), Elektronikartikel und Telekommu-nikation (11,79 Milliarden Euro), Computer, Zubehör, Spiele und Software (ca. 5,28 Milliarden Euro), Schuhe (4,10 Milli-

arden Euro) oder auch im Gesamtbereich Möbel, Lampen und Dekoration (4,24 Milliarden Euro) beschert. Weiterhin deutliche Wachstumsraten weisen aber auch Warenseg-mente wie der Bereich Lebensmittel auf. Hier lässt sich ein Umsatzplus von 20,3 Prozent verzeichnen.

Geschäftsverlauf

Digitalmarken National

Im Geschäftsbereich Digitalmarken National vereint Burda die wesentlichen deutschen Internet-Aktivitäten des Konzerns. Das Business-to-Consumer-Portfolio umfasst führende Endkundenmarken in den Bereichen E-Commerce, Social Networks, Online Travel sowie Publishing und Sub-scription. Daneben befinden sich Business-to-Business-Dienstleistungen für Unternehmen in den Bereichen Abonnement- und Commerce-Services im Angebot des Geschäftsbereichs. Zu den digitalen Aktivitäten zählen zudem mehr als 30 direkte und indirekte Beteiligungen an Radio- und Fernsehsendern.

Der Bereich Digitalmarken National erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von 1.471,2 Millionen Euro und erwirt-schaftete damit 55,2 Prozent vom Konzernumsatz (2017: 1.402,8 Millionen Euro und 52,5 Prozent). Das Umsatz-wachstum liegt damit im Rahmen der im Vorjahr prognos-tizierten Entwicklung. Als besonders wachstumsstark zeigten sich im Berichtsjahr die XING SE und die Holiday-Check Group AG.

Durch gezielte Investitionen in Wachstumsfelder und in die Entwicklung eigener Technologien wurde die Grundlage für eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung gelegt.

12 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Internet-nutzer2.BurdaForward erreicht pro Monat knapp 32 Millionen Menschen und damit jeden zweiten Internet-nutzer in Deutschland.

jeder

Der Bereich Digitalmarken National gliedert sich derzeit in die folgenden Teilbereiche:

BurdaDirect

BurdaDirect gehört zu den führenden Dienstleistern für crossmediale Performance in den Bereichen Abo-Service, Kundenmanagement und E-Commerce. Die Unter-nehmens gruppe vereint Vertrieb, Marketing und Tech-nologie zu einer Full-Service-Dienstleistung und unter-stützt seine Kunden durch innovativen Vertrieb und crossmediales Multichannel-Marketing für Online- und Offline-Geschäftsmodelle.

BurdaDirect verzeichnete in Bezug auf die Umsatz-erlöse ein solides Jahr: Dabei folgte der leichte Um-satzrückgang der Zeitschriftenabonnement-orientierten Geschäfte der allgemein rückläufigen Marktentwick-lung. Dieser Effekt konnte durch das Wachstum der Full-Service-Agentur Direct Interactive sowie der E-Commerce-Geschäfte weitestgehend kompensiert werden.

Für 2019 strebt BurdaDirect an, die Synergien mit an deren Konzerneinheiten noch besser zu nutzen. BurdaDirect wird daher zum 1. Januar 2019 in seine beiden wesentlichen Geschäftsbereiche Abo- und Marketingservices sowie E-Commerce aufgeteilt.

Das Geschäftsfeld Abo- und Marketingservices – im Ein-zelnen sind dies die Bereiche Neue Verlagsgesellschaft, Dialogplus, Direct Interactive, LeadDirect, Pacvertise sowie Daydreams – wird in die Wertschöpfungskette der Zeit-schriften eingegliedert. Bessere Synergien und eine ganz-heitliche Orientierung an den Bedürfnissen der Leser sind dabei die ausschlaggebenden Ziele.

Die E-Commerce-Unternehmen Silkes Weinkeller und Valentins werden in den zentralen E-Commerce-Hub von Burda Digital integriert und können so besser von der Arbeit des Kompetenzzentrums profitieren. Das Soft-ware-Unternehmen für Versicherungsmakler sowie Vergleichsportal für Versicherungsprodukte Ino24 wird ebenfalls in den Bereich Burda Digital eingegliedert.

BurdaForward

Das Portfolio des Publishing-Hauses BurdaForward um-fasst die reichweitenstarken Marken Focus Online, Chip, HuffPost, Finanzen100, NetMoms, The Weather Channel, Cardscout und seit Juli 2018 auch das selbst gegründete Special-Interest-Portal für Elektromobilität, EFahrer.com. Mit dieser Auswahl an journalistischen Angeboten erreicht das Unternehmen pro Monat knapp 32 Millionen Menschen und damit jeden zweiten Internet-Nutzer in Deutschland (AGOF daily digital facts, Einzelmonat, Dezember 2018). Im Vorjahr waren es 31 Millionen Unique User (AGOF daily

digital facts, Einzelmonat, Dezember 2017). Die Gruppe konnte im Berichtsjahr, wie auch bereits im Vorjahr, eine leichte Steigerung der Umsatzerlöse erzielen.

BurdaForward richtet seine Produkte konsequent an den Bedürfnissen der Nutzer aus, um ihren Alltag mit relevan-ten und konstruktiven Informationen und Services dauer-haft besser zu machen. Mehr als 650 Redakteure, Ent-wickler, Daten- und Produktexperten gestalten mit diesem Ziel an den Standorten München, Köln, Frankfurt, Düssel-dorf, Hamburg und Berlin die Welt der digitalen Nachrich-ten. Gleichzeitig hat BurdaForward sich bundesweit mit zahlreichen Verlagspartnern zusammengeschlossen und treibt den Aufbau eines Publisher-Netzwerks zum Aus-tausch von Inhalten, Wissen und Reichweite voran. Ende 2018 waren bereits 125 Publisher Teil des Partnernetz-werks. Auf diese Weise möchte das Unternehmen seinen Nutzern ein vollständiges Informationsangebot liefern und einen Beitrag zum Erhalt der Pressefreiheit und Meinungs-vielfalt in Deutschland leisten.

Vermarktet werden von der hauseigenen Advertising- Einheit des Unternehmens neben den eigenen Portalen auch weitere digitale Marken, zu denen unter anderem TV Spielfilm, Xing und HolidayCheck zählen. Mit diesen Marken erreicht BurdaForward in der Vermarktung täglich 7 Millionen Unique User (AGOF daily digital facts, Dezem-ber 2018). Im Advertising-Geschäft setzte sich das Unter-nehmen bereits frühzeitig intensiv mit nutzerfreundlicher

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Werbung auseinander. Im Rahmen dieser „Goodvertising“-Strategie wurden überdeckende oder störende Werbefor-mate eliminiert, die Anzahl der Werbeplätze reduziert und eine höhere Qualität durch ein Werbemodell mit smart-loading Ads erzielt. Darüber hinaus investiert das Unter-nehmen in innovative Native-Advertising-Formate und den Ausbau des Transaktionsgeschäfts.

Im Print-Geschäft ist BurdaForward besonders mit dem Chip-Magazin aktiv. Seit November 2018 ergänzt das bun-desweite Tageszeitungs-Supplement Digito als Ratgeber für das digitale Leben mit einer Auflage von mehr als 800.000 Exemplaren das Print-Angebot des Medienhauses.

BurdaTech

Zu BurdaTech gehören die Elektronik-E-Commerce-Betei-ligungen Cyberport GmbH und computeruniverse GmbH, die im Jahr 2018 ihre Zusammenarbeit weiter gestärkt ha-ben. Zu diesem Zweck hat Burda den seit 2015 aufgebau-ten E-Commerce-Hub am Standort München zur neuen Einheit CyberSolutions weiterentwickelt.

Cyberport gehörte auch 2018 zu den größten E-Com-merce-Unternehmen Deutschlands. Zusätzlich zu den bestehenden 13 stationären Filialen (2017: 14) hat das Unternehmen 2018 drei neue Shop-in-Shop-Standorte in Galeria-Kaufhof-Warenhäusern eröffnet.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der beiden E-Commerce- Unternehmen weiter zu erhöhen, wurde im Jahr 2018 eine Initiative gestartet, um die Zusammenarbeit von Cyberport und Computeruniverse in zentralen Funktionsbereichen wie Einkauf, Logistik und IT zu intensivieren. Die BurdaTech-Gruppe konnte 2018 in einem nach wie vor durch hohen Wettbewerbsdruck gekennzeichneten Markt im Inland nach Umsätzen leicht wachsen.

DLD Media

Hubert Burda Media betreibt seit 2005 die international renommierte Konferenz- und Innovationsplattform DLD Media. 2018 hat DLD Media seine Aktivitäten weiter ver-stärkt und neben den DLD-Konferenzen in München, New York City, Brüssel und Tel Aviv zum ersten Mal eine eintägige DLD-Konferenz in Singapur veranstaltet. Darü-ber hinaus war DLD Media im Jahr 2018 mit der Konfe-renzreihe DLD Campus zum zweiten Mal in Bayreuth und zum ersten Mal in Karlsruhe vertreten. DLD Salons wur-den zudem in New York, London, Belgrad und Palo Alto ausgerichtet.

HolidayCheck Group AG

Die HolidayCheck Group AG ist eines der führenden europäischen Digitalunternehmen für Urlauber. Zur rund

450 Mitarbeiter zählenden Gruppe gehören HolidayCheck und MietwagenCheck in Deutschland sowie Zoover und Meteovista-/Weeronline in den Benelux-Staaten. HolidayCheck.de ist derzeit das größte deutschsprachige Meinungsportal für Reise und Urlaub im Internet (AGOF digital facts 2018-08).

Das Geschäftsjahr 2018 stand im Zeichen gezielter In vestitionen in die Weiterentwicklung der bestehenden Produkte und Plattformen in den Kernbereichen Pau-schalreise sowie in den Aufbau daran angrenzender Themen bereiche wie beispielsweise der Vermittlung von Kreuzfahrten. Darüber hinaus wurde der erfolgreiche Wachstumsbereich der persönlichen Urlauberberatung rund um die Markenkampagne „Buch Dein Ding“ weiter ausgebaut.

Mithilfe der genannten Maßnahmen wird weiterhin ein nachhaltiges Umsatzwachstum bei unterproportionalem Anstieg der Marketing- und Personalaufwendungen angestrebt.

Die HolidayCheck Group konnte in den ersten drei Quar-talen 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt ein Umsatzwachstum von rund 16,3 Prozent erzielen. Die Vision der HolidayCheck Group ist, das urlauberfreund-lichste Unternehmen der Welt aufzubauen. Daher wird das Hauptaugenmerk weiterhin auf Investitionen in die Weiterentwicklung der Produkte und Dienstleistungen der

14 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Über 15 MilliOnen

MItgLIeDerÜber 15 Millionen Mitglieder in der D-a-ch-region (2017: 13,4 Millionen Mitglieder) nutzten 2018 Xing.

Urlaubsmarken der HolidayCheck Group liegen. Darüber hinaus werden gezielte Übernahmen digitaler Reiseunter-nehmen nicht ausgeschlossen, um das bestehende Pro-duktportfolio sinnvoll zu ergänzen.

Jameda

Das 2007 gegründete Unternehmen ist Betreiber des gleichnamigen größten deutschen Arztempfehlungspor-tals sowie Marktführer für Online-Arzttermine. Die Um-satzerlöse von Jameda konnten 2018 deutlich gesteigert werden. Wie auch im Vorjahr finden derzeit mehr als sechs Millionen Patienten auf Jameda jeden Monat den passenden Arzt und können anschließend bei immer mehr Ärzten direkt eine Terminbuchung vornehmen. Ärzte kön-nen auf Jameda ihre Praxis vorstellen und umfassend über ihr Leistungsspektrum informieren.

Bei der Suche helfen den Patienten über zwei Millionen Online-Arztempfehlungen anderer Patienten sowie zahl-reiche Filteroptionen. Im Vorjahr waren es mehr als 1,5 Mil-lionen Empfehlungen. Zudem stehen den Nutzern monat-lich eine Million online buchbare Termine zur Verfügung. Um die Marktführerschaft für die Online-Arztsuche und -Terminvergabe sowie die damit verbundene Position als führender digitaler Mittler zwischen Arzt und Patient wei-ter voranzutreiben, investiert Jameda weiter stark in drei strategische Felder:

Die Online-Terminvergabe wurde Mitte 2018 deutlich aus-gebaut und um einen funktionsstarken, cloudbasierten Praxiskalender erweitert, der Ärzten fortan eine noch bessere Integration dieser Technologie in ihren Praxis-alltag ermöglicht. Zur stärkeren Fokussierung auf den weiteren Ausbau der Online-Terminvergabe wurden allein für diese Produktsparte in diesem Jahr 50 neue Mitarbei-ter eingestellt, sodass Jameda künftig deutschlandweit an insgesamt vier Standorten noch besser auf die Bedürf-nisse der Kunden eingehen kann. Anfang 2018 startete Jameda mit einer neuen Arztsuche. Diese basiert auf ei-ner neuen Technologie, die eine gezielte Suche nach Ex-perten für bestimmte Symptome und Behandlungen er-möglicht. Damit finden Patienten nun noch einfacher den richtigen Arzt für ihr Anliegen. Das Angebot des Tochter-unternehmens Patientus, des führenden Anbieters für On-line-Videosprechstunden, wird künftig noch tiefer in die Arztsuche integriert, sodass auch direkte Buchungen von telemedizinischen Behandlungen möglich sein werden.

Im Februar 2018 hat der Bundesgerichtshof der Klage ei-ner Ärztin stattgegeben, die aus Jameda gelöscht werden wollte. Infolgedessen hat das Unternehmen das Anzei-genformat, welches Gegenstand der Klage war, mit sofor-tiger Wirkung entfernt, um Patienten weiterhin vollstän-dige Ärztelisten auf Jameda anzubieten. Mit dem Urteil haben die Bundesrichter nochmals bestätigt, dass eine Speicherung der personenbezogenen Daten mit einer Be-wertung der Ärzte durch Patienten grundsätzlich zulässig

ist, und dem Informationsbedürfnis der Allgemeinheit damit einen hohen Stellenwert eingeräumt.

XING SE

Seit 2012 ist Burda mehrheitlich an Deutschlands größtem beruflichem Online-Netzwerk Xing beteiligt. Über 15 Millionen Mitglieder in der D-A-CH-Region (2017: 13,4 Millionen Mit-glieder) nutzten 2018 die Internet-Plattform für die mo-derne Arbeitswelt, davon sind mehr als eine Million Men-schen zahlende Nutzer des Premiumangebots (2017: 994.000 Premium-Kunden). Im B2B-Geschäft setzt Xing vornehmlich auf das E-Recruiting. Dieses Segment weist Verkaufserlöse von Produkten und Services aus, die Xing Unternehmen verkauft, damit diese sich im immer stärker herausfordernden „War for Talents“ behaupten können. Dem Segment sind die Teilbereiche Employer Branding (kostenpflichtige Unternehmensprofile), Active Sourcing und Passive Recruiting sowie das Empfehlungsmanage-ment zuzuordnen. Im Rahmen der Leitmesse für Human Resources, „Zukunft Personal Europe“, hat Xing zusammen mit seinem 2017 erworbenen Tochterunternehmen Pre-screen zudem ein integriertes Bewerbermanagement-system vorgestellt. Damit können die Personalgewinnung bei Unternehmen deutlich beschleunigt und die sogenannte Time-to-Hire spürbar gesenkt werden. Abgerundet wird das B2B-Segment durch den Xing-Stellenmarkt. Zum dritten Segment Advertising & Events zählt die Marke Xing Events,

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die Eventmanagement-Lösungen anbietet und damit eine Brücke zwischen Online- und Offline-Welt schafft. Im Adver-tising-Geschäft hat Xing im September 2018 mit „Xing Mar-keting Partners“ ein Programm zur engeren Zusammenar-beit mit ausgewählten Mediaagenturen ins Leben gerufen.

In allen Bereichen konnte die XING SE im Geschäftsjahr 2018 deutliche Zuwächse erzielen und – gemäß eigener Berichterstattung nach IFRS – die gesamten Betriebs-erträge (+ 25 Prozent auf 235,1 Millionen Euro, Vorjahr: 188,5 Millionen Euro), EBITDA (+ 23 Prozent auf 75,2 Milli-onen Euro, Vorjahr: 61,3 Millionen Euro) sowie das Kon-zernergebnis (+ 21 Prozent auf 31,0 Millionen Euro, Vorjahr: 25,7 Millionen Euro) jeweils steigern.

Xing hat die in 2018 erfolgte Einführung der Datenschutz-grundverordnung (DSGVO) zum Anlass genommen, sei-nen Mitgliedern noch mehr Transparenz zu bieten, und dazu die Seite „Datenschutz bei Xing“ entwickelt.

Um seine Kompetenz rund um das Thema Freelancer wei-ter auszubauen, hat Xing im Sommer 2018 zudem eine Freelancer-Management-Plattform des Hamburger Start-ups asap.industries übernommen. Der neue Service bietet Firmen interne Organisation, schnelles Anfragen und ein-faches Finden der besten Freelancer für jedes Projekt.

Sein Engagement im Bereich New Work hat Xing mit der dritten „New Work Experience“ weiter ausgebaut. Im März

2018 versammelten sich rund 1.600 Teilnehmer zur größ-ten deutschsprachigen Konferenz zur Zukunft der Arbeit in der Hamburger Elbphilharmonie.

Risiken des Bereichs

Das von der Burda Digital GmbH betreute Portfolio be-inhaltet verschiedene Geschäftsmodelle und bedient unter-schiedliche Zielgruppen. Aufgrund dieser relativ hohen Diver-sifikation werden Klumpenrisiken weitestgehend vermieden. Die Unternehmen sind teilweise einer hohen Markt- und Wettbewerbsdynamik ausgesetzt. Neue Technologien, ver-änderte Rahmenbedingungen und Markteintritte von jungen, oft finanziell gut finanzierten Start-ups, prägen den Alltag.

Zudem stehen die digitalen Geschäftsmodelle in der Re-gel mit mindestens einem der weltweit marktführenden US-Unternehmen Google, Apple, Facebook oder Amazon in einem Abhängigkeits- oder Wettbewerbsverhältnis. Da-raus ergeben sich zum Teil erhebliche Risiken, die schwer zu prognostizieren sind und denen versucht wird, mit un-ternehmerischer Wachsamkeit und Agilität zu begegnen.

Strategie

Die Internet-Unternehmen der Burda-Gruppe verfolgen das strategische Ziel, ihre Wettbewerbsposition weiter

auszubauen und durch profitables Wachstum nachhaltige Wertsteigerungen zu erzielen. Hierfür sind der Schutz der bestehenden Geschäftsmodelle und die Erschließung neuer Erlöspotenziale notwendig. Entsprechend wurden auch im Jahr 2018 verschiedene neue Initiativen gestartet und sowohl in bestehende als auch neue Geschäftsmo-delle organisch und anorganisch investiert.

Beispiele für neue Initiativen sind der Start des Online-Portals für Elektromobilität unter der Marke EFahrer.com bei BurdaForward oder der Start von Shop-in-Shop-Kon-zepten von Cyberport in Kooperation mit Galeria Kaufhof. Bei Xing wurde erfolgreich das Unternehmen Prescreen gekauft und integriert. Das ermöglichte es Xing, die erste vollintegrierte Lösung für Bewerbermanagement auf den Markt zu bringen. Dies stellt einen wichtigen Baustein für die von Xing verfolgte Strategie dar, die eine Integration entlang der Recruiting-Wertschöpfungskette vorsieht.

Auch im E-Health-Markt wird die Wachstumsstrategie fortgesetzt. Durch Investitionen in die Online-Terminbu-chung, Praxiskalender und die Videosprechstunden von Patientus ist Jameda in der Lage, ein für Patienten und Ärzte voll integriertes Produkt anzubieten.

Die E-Commerce-Unternehmen von BurdaTech arbeiten weiter am strategischen Ziel, sich durch Technologie, User Experience, individuelle Beratung und Services besser zu differenzieren. Die zentrale IT-Unit in München, der soge-

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nannte E-Commerce-Hub, wurde hierfür in die Gesellschaft CyberSolutions GmbH ausgegründet, um noch erfolgrei-cher die technologische Verbesserung der E-Commerce-Geschäfte unterstützen zu können. Die Unterstützung soll sich dabei zukünftig nicht nur auf die Elektronik- und Tech-nik-E-Commerce-Händler beschränken, sondern auch die übrigen E-Commerce-Geschäfte des Bereichs umfassen.

Um Synergien im Bereich der E-Commerce-Geschäfte noch besser realisieren zu können, werden 2019 die E-Commerce-Marken Silkes Weinkeller und Valentins vom Geschäftsbereich BurdaDirect der direkten Verantwor-tung der Digitalmarken National unterstellt und eng mit den BurdaTech-Unternehmen zusammenarbeiten.

Auch das Geschäft der Ino24 wird in die direkte Betreu-ung durch die Digitalmarken National übernommen, um die digitale Wachstumsstrategie als InsurTech-Unterneh-men noch besser umsetzen zu können.

Prognose

Für das Jahr 2019 wird erwartet, dass sich die beschrie-bene Marktentwicklung fortsetzen wird. Die Digitalunter-nehmen der Burda-Gruppe treiben ihre Geschäfte aktiv vo-ran, um diese Entwicklungen für sich nutzen zu können. Der Geschäftsbereich Digitalmarken National geht daher für 2019 von einem weiteren moderaten Umsatzwachstum aus.

Medienmarken National

Der Medienmarkt unterliegt seit mehr als zwei Jahrzehnten großen, durch die Digitalisierung bedingten, strukturellen Veränderungen. Diese zeigen sich maßgeblich in der Rück-läufigkeit der beiden traditionellen Umsatzsäulen des Kon-zernbereichs – Anzeigenvermarktung und Zeitschriftenver-trieb –, allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung.

Insbesondere auf dem Werbemarkt haben in den letzten Jahren sowohl global als auch national fundamentale Ver-schiebungen zugunsten der digitalen Medienangebote stattgefunden. Laut der Nielsen-Bruttowerbemarktanalyse hat der deutsche Werbemarkt 2018 auf einem Niveau von 31,9 Milliarden Euro stagniert (Quelle: Nielsen). Der Anzei-genmarkt für Publikumszeitschriften allerdings ist mit einem Minus von 3,9 Prozent weiterhin leicht rückläufig und lag 2018 bei einem Brutto-Werbeumsatz von 3,3 Milliarden Euro (Quelle: Nielsen). Die digitalen Werbeumsätze sind dagegen gestiegen, allerdings profitieren von diesem Wachstum schon heute vor allem die US-amerikanischen Marktführer Google und Facebook, die bereits 2017 rund 25 Prozent des weltweiten Werbeumsatzes erwirtschaftet haben. Mit dem Eintritt von Amazon in das Werbegeschäft kam 2018 ein weiterer perspektivisch starker Marktteilnehmer hinzu.

Burda behält 2018 in der Vermarktung mit Brutto-Werbe-erlösen in Höhe von 366,9 Millionen Euro (2017: 381,1 Mil-

lionen Euro) und einem Marktanteil von 14,9 Prozent (2017: 14,8 Prozent) eine führende Position unter den deutschen Verlagen (Quelle: Nielsen, jeweils ohne Medi-enwerbung). Ferner wurde BCN 2018 als bester Print-Vermarkter in Deutschland ausgezeichnet (Quelle: W&V Vermarktercheck).

Der Vertriebsmarkt ist für den Konzernbereich Medien-marken National heute die wichtigste Umsatzsäule. Allerdings wurden in diesem Jahr branchenweit die Aus-wirkungen veränderter Lebensgewohnheiten der Deut-schen auch auf den Verkauf von Zeitschriften spürbar. Insgesamt ist der Absatz von Presseprodukten (Zeitungen und Zeitschriften) im Pressegrosso in diesem Jahr um 10 Prozent zurückgegangen, umsatzseitig schlägt sich das mit einem Rückgang von 7 Prozent nieder. Der Rück-gang ist vor allem auf strukturelle Veränderungen im Le bens mitteleinzelhandel sowie veränderte Einkaufs -gewohn heiten der Konsumenten zurückzuführen. Insgesamt haben die Verlage in Deutschland 2018 rund 1,40 Milliar-den Zeitschriften verkauft (2017: 1,54 Milliarden; Quelle: Presse grosso). Die Vertriebsumsätze lagen 2018 zu Netto- Abgabepreisen an den Einzelhandel insgesamt bei 1,85 Mil-liarden Euro (2017: 1,98 Milliarden Euro; Quelle: Grosso-verband). Mit einer verkauften Auflage von 245 Millionen Exemplaren (2017: 255 Millionen) und einem Minus von 4 Prozent entwickelten sich die Titel von Hubert Burda Media auch im Jahr 2018 stabiler als der Gesamtmarkt (Quelle: IVW).

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Die fünf Verlagsgruppen haben 2018 mit 49,67 Millionen Menschen (2017: 51,8 Millionen) 70,5 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren erreicht.

der deUtschen

BeVöLkerung70,5%

Der Fokus des Geschäftsbereichs Medienmarken National lag 2018 weiterhin auf den beiden strategischen Schwer-punkten Wachstum und Transformation mit dem Ziel der Sicherung einer marktwirtschaftlichen Finanzierbarkeit von Journalismus im 21. Jahrhundert. Die im Rahmen des Transformationsprogramms „GROW!“ initiierte Entwick-lung des Neugeschäfts erfolgt dabei nah an den journalis-tischen Marken und Inhalten der Medienmarken National und dient der sukzessiven Erreichung der Unabhängigkeit vom Werbemarkt. Neugeschäft umfasst unter anderem Angebote in den Bereichen E-Commerce, Events oder Brand Licensing. Außerdem stand 2018 das Vorantreiben eines Kulturwandels im Verlagsbereich im Mittelpunkt.

Aufgrund der beschriebenen herausfordernden Entwicklun-gen in den traditionellen Märkten sind die Anzeigen- und Vertriebserlöse 2018 deutlich stärker zurückgegangen als erwartet. Gleichzeitig konnten diese Rückgänge nicht voll-ständig durch Neugeschäft kompensiert werden, sodass der Umsatz entgegen dem für 2018 prognostizierten Wachstum insgesamt leicht zurückging. Im Geschäftsjahr 2018 beliefen sich die Umsatzerlöse auf 650,9 Millionen Euro, was einem Rückgang um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz aus Neugeschäft lag auch 2018 über den Print-Anzeigenerlösen und war damit die zweitwichtigste Umsatzsäule nach den Vertriebserlösen.

Die digitale Dimension der nationalen Medienmarken konnte auch 2018 weiter ausgebaut werden. Die Gesamtreichweite

aller dem Geschäftsbereich zugehörigen digitalen Auftritte stieg im letzten Geschäftsjahr um 6,3 Prozent auf 1,49 Milli-arden kumulierte Visits (Quelle: IVW); bei den Unique Usern verzeichnete der Geschäftsbereich 2018 einen Zuwachs um 5,1 Prozent auf 22,3 Millionen (Quelle: AGOF, crossmedia). In den sozialen Netzwerken verzeichnen die Medienmarken National derzeit mehr als elf Millionen Fans und Follower.

Der Geschäftsbereich Medienmarken National umfasst u. a. die Verlagsgruppen BurdaNews, BurdaStyle, BurdaLife und BurdaHome sowie den Kinderzeitschriftenverlag Blue Ocean Entertainment AG. Diese fünf Verlagsgruppen publizierten 2018 insgesamt 151 regelmäßig erscheinende Zeitschriftentitel (2017: 147), die mit 49,67 Millionen Men-schen (2017: 51,8 Millionen) 70,5 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren erreicht haben (Quelle: ma II/2018). Daneben gibt es eine Reihe weiterer dem Konzern bereich Medienmarken National zugehörige Unternehmen sowie die Zentraleinheit Burda Magazine Holding, in der verlags-nahe Dienstleistungen wie beispielsweise die hauseigene Bildbearbeitungsagentur Pixel4Media sowie die Inhouse-Lizenzagentur Brand Licensing gebündelt sind. Im Einzel-nen haben sich die Teilbereiche wie folgt entwickelt:

BurdaLife

Trotz des hohen Marktdrucks im Anzeigen- und Vertriebs-geschäft und einem damit einhergehenden leichten Um-

satzrückgang konnte sich die Mediengruppe BurdaLife durch das innovative Redaktionsmanagement „connected workflow“ sowie durch neue Produkte und 3rd-Revenue-Geschäftsmodelle im Markt behaupten. BurdaLife legt in seinem Medienportfolio in Print wie Digital einen Schwer-punkt auf General-Interest-Angebote und zeichnet sich durch eine besondere Zielgruppenkompetenz 50+ sowie eine große Expertise im Themenspektrum „Health“ aus. BurdaLife publiziert in den Entertainment- und Women-Segmenten zahlreiche Print-Magazine, die vorwiegend wöchentlich erscheinen. Allein mit seinen ma-gelisteten Zeitschriften kommt BurdaLife auf eine Gesamtreichweite von über 7,7 Millionen Lesern (ma II/2018, im Vorjahr rund 8,2 Millionen Leser, ma II/2017).

BurdaLife ist in 2018 Initiator eines Joint Ventures mit der Apothekergenossenschaft NOWEDA. Unter dem Dach des „Zukunftspaktes Apotheke“ zur Stärkung der Apothe-ken vor Ort wird mit My Life ein gemeinsames Apotheken-kundenmagazin entwickelt, das 2019 erstmals herausge-bracht wird. Die Kooperation mit NOWEDA hat eine konzernweite Dimension und bindet neben dem Verlags-bereich u. a. auch das BCN über die Vermarktung und BurdaDruck operativ mit ein. Die B2B-Plattform „Health Lab by Burda“, initiiert von BurdaLife, hat sich nach nur drei Jahren als feste Größe innerhalb der Pharma- und Healthcare-Branche etabliert. Im Jahr 2018 wurde zudem der Startschuss für das innovative Geschäftsmodell einer virtuellen 3-D-Gesundheitsmesse gegeben, umgesetzt

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vom Gesundheitsportal Mylife.de in Kooperation mit Focus Online. Weiter ausgebaut und kontinuierlich neu erschlossen werden Erlösströme im Bereich Merchan-dising. Rund um die Marken von BurdaLife werden so Produkte entwickelt, wie zum Beispiel die Eventreihe „Super Illu-Stadtgespräch“.

Im Kerngeschäft der Print-Marken wurde in 2018 u. a. das erfolgreiche, vierwöchentlich erscheinende Frauenmaga-zin Lust auf mehr für die Zielgruppe 50+ mit der promi-nenten TV-Moderatorin Birgit Schrowange als Editor-at-Large weiterentwickelt zu dem Personality-Magazin Birgit – Lust auf mehr. Zu BurdaLife gehört mit der Goldenen Henne auch Deutschlands größter Publikumspreis, veran-staltet von Super Illu in einer Gemeinschaftsproduktion mit mdr- und rbb-Fernsehen und einer Gesamtreichweite von rund 1,5 Milliarden Kontakten in 2018.

BurdaHome

BurdaHome ist Marktführer im Gartensegment nach ver-kaufter Auflage (IVW IV/2018) und Reichweite (ma II/2018) sowie Marktführer im Bereich Food nach verkaufter Auf-lage (IVW IV/2018). Durch innovative Medienprodukte und neue digitale Erlösmodelle gelingt es, diese Marktführer-schaft trotz rückläufiger Entwicklung im Anzeigen- und Vertriebsmarkt zu halten. BurdaHome steht als nationale Verlagsgruppe von Hubert Burda Media für die Special-

Interest-Expertise. Hier werden über 25 Medienmarken aus den Segmenten Food, Living, Garten und Land publi-ziert mit einer Gesamtreichweite von über 5,8 Millionen Lesern allein der ma-gemeldeten Titel (Vorjahr rund 7,2 Mil-lionen Leser, ma II/2017). Nach Umsatzerlösen war im Ge-schäftsjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Im Jahr 2018 wurde auf Vermarktungsseite das reich-weitenstarke Premium-Netzwerk „First in Food“ weiter-ent wickelt und mit der Food Agency eine Agentur ge-schaffen, die alle medialen Dienstleistungen auch für externe Kunden aus der Food-Branche professionell aus einer Hand umsetzt. Auch das hundertprozentige Toch-terunternehmen StockFood, eine Weltmarke für profes-sionelle Food-Fotografie und zugleich eine der größten Premium-Bildagenturen Deutschlands (Kernthemen u. a. Food, Wohnen, Garten, Beauty, Medizin & Wissenschaft), bringt hier seine Kompetenz und langjährige Content-Vermarktungser fahrung ein. Als neue Print-Marke zum Portfolio hinzu gekommen ist das Magazin Einfach low carb. Mit der Online-Plattform Einfachbacken.de und dem Marken-auftritt Slowlyveggie.de wurden zwei neue Digitalkanäle gelauncht.

Die Brand Group „Garten“ hat auch in diesem Jahr den Ausbau des Themas Merchandising/3rd Revenue, u. a. im Bereich E-Commerce, erfolgreich weiter vorangetrie-ben. Die Digitalplattform von Mein schöner Garten befin-det sich mit über 8,44 Millionen Visits (IVW 5/2018, im

Vergleich zu 5,30 Millionen Visits, IVW 5/2017) und 4,24 Mil-lionen Unique Usern (AGOF 05/2018, im Ver gleich zu 2,75 Millionen Unique Usern, AGOF 05/2017) auf steilem Wachstumskurs. BurdaHome veranstaltet bereits zahlrei-che attraktive Influencer-, Kunden- und Branchen-Events. Mit dem Gartengipfel in Düsseldorf als erfolgreiche Auf-taktveranstaltung wurde im Jahr 2018 der Startschuss für die Etablierung einer neuen, großen B2B-Plattform gege-ben, die künftig unterschiedlichste Events rund um das Thema Garten, Kongresse, Seminare und vieles mehr um-fassen soll. Print-Innovationen im Bereich Garten und Living sind 2018 das Kindermagazin Mein kleiner schöner Garten – Frieda + Paul und das Wohnmagazin Sense of Home.

BurdaStyle

BurdaStyle bündelt als Medienunternehmen für Mode, Lifestyle und Entertainment die Marken Bunte und Freundin (BurdaStyle Premium) sowie Elle, InStyle und Harper’s Bazaar (BurdaStyle Luxury). Die Marken von BurdaStyle werden als Magazine, auf Online-Portalen, über Social Media, mobil, im Bewegtbild und mit Ereignissen wie dem New Faces Award von Bunte oder der InStyle Lounge zur Berliner Fashion Week inszeniert. Die Ereignisreihe Bunte New Faces Award wurde 2018 um eine Kategorie er-weitert. Neben dem New Faces Award Film und dem New Faces Award Style wird nun auch der New Faces Award Show für Stars aus dem Musik-Business verliehen.

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BurdaStyle konzentriert sich weiter auf die Stärke seiner eigenen Marken und hat 2018 die Sonderhefte Bunte Gesundheit, Elle Hochzeit und Elle Traveller sowie We are Fashion/We are Beauty fortgeführt. Seit Anfang des Jahres liegt jeder Ausgabe der Freundin die Freundin Edition bei – ein überformatiges Special, das sich jeweils monothe-matisch mit kreativen Ideen rund um Mode, Beauty, Er-nährung und Reisen beschäftigt.

Mit ihren Print-Produkten erreicht die BurdaStyle pro Mo-nat 7,81 Millionen Leser (Quelle: ma ll/2018; ma II/2017: 8,36 Millionen Leser) und verkauft rund 1,2 Millionen Ex-emplare (Quelle: IVW II/18). Bereinigt um Sondereffekte des Vorjahres, kam es 2018 insgesamt zu einem leichten Rückgang der Umsatzerlöse. Dennoch konnte die Gruppe sowohl im Vertriebs- als auch im Anzeigengeschäft eine Reihe positiver Entwicklungen verzeichnen.

Beim Vertrieb haben die Magazine Freundin, Elle und Harper’s Bazaar 2018 erfreuliche Entwicklungen im Abo-Be-reich vorzuweisen: Freundin verzeichnete zuletzt ein Plus von 8,1 Prozent auf 69.787 Abos; Elle legte zu auf 30.113 Abon-nenten; Harper’s Bazaar hat 24.372 Abonnenten, das ent-spricht einem Plus von knapp 3 Prozent (Quelle: IVW III/18). Freundin verzeichnete im dritten Quartal in der „harten Wäh-rung“ aus Einzelverkauf (EV) plus Abo mit 158.060 Exempla-ren das beste Ergebnis seit 2014 (Quelle IVW lll/2014 bis IVW lll/2018). Bunte führt mit 315.000 Heften (Summe aus EV und Abo) das People-Segment an (Quelle: IVW lll/2018).

Die BurdaStyle-Titel können auch im hart umkämpften Wer-bemarkt Erfolge nachweisen. Bunte und Harper’s Bazaar schließen jeweils ein außergewöhnlich gutes Jahr ab: Bunte liegt zum Stichtag bei den Brutto-Werbeum sätzen 11 Pro-zent über dem Vorjahr, Harper’s Bazaar verzeichnet ein Plus von 6 Prozent. Damit sind beide Titel die Top-Gewinner in ihren jeweiligen Segmenten (Quelle: Nielsen).

Mit Innovationen und Merchandising konnten bereits 13 Prozent des Umsatzes von BurdaStyle erwirtschaftet wer-den. Dazu beigetragen haben beispielsweise die Schön-heitsmesse Bunte Beauty Days und die InStyle Lounge. Beide Projekte, die sowohl Business-to-Business als auch Business-to-Consumer-Geschäftsbeziehungen abbilden, werden aufgrund hoher Nachfrage von Kunden und End-konsumenten 2019 wiederholt und auf einen weiteren Standort (Düsseldorf) ausgedehnt.

Die Stärke der Marken für die weibliche Zielgruppe konnte auch erfolgreich ins Digitale transferiert werden: Die Websites Elle.de, Freundin.de, Instyle.de und Harpersbazaar.de verzeichnen insgesamt 17,4 Millionen Visits (Quelle: IVW 08/18) und 7,49 Millionen Unique User (Quelle: AGOF 08/18). In den sozialen Netzwerken haben die Marken von BurdaStyle derzeit 3,4 Millionen Follower.

BurdaNews

BurdaNews ist Anbieter gedruckter und digitaler Me dien-angebote, die sich überwiegend an männliche Ziel-gruppen richten. Als integriertes Medienhaus bereitet BurdaNews journalistische Inhalte multimedial auf und gruppiert um sie herum diverse Geschäftsmodelle. Dabei ist Print die starke Basis für alle Aktivitäten. Die Marken von BurdaNews überzeugen regelmäßig über 12 Millionen Menschen. In der IVW (IV/2018) erreicht die Gruppe eine Gesamtauflage von fast 1,85 Millionen Exemplaren. Bei BurdaNews kam es im Geschäftsjahr zu einem leichten Umsatzrückgang.

Mit einem Rückgang von 3 Prozent der verkauften Auf-lage verzeichnet das Nachrichtenmagazin Focus eine im Marktvergleich stabile Auflagenentwicklung; die ver-kaufte Auflage sank von 425.891 auf 413.276 Exemp-lare pro Woche (IVW IV/2017; IVW IV/2018). Der Aufla-genbestandteil digitaler Ausgaben wuchs hingegen um ca. 23 Prozent an, von 26.902 auf 33.090 Exemplare (ebd.). Das Wirtschafts- und Finanzmagazin Focus- Money überzeugt in der Abo-Auflage mit einem Plus von 4,6 Prozent (ebd.). Playboy konnte die Auflage sei-ner Abonnements entgegen dem Markttrend zum zwölften Mal in Folge steigern – von 39.539 auf 42.994 (IVW IV/2017; IVW IV/2018) und liegt mit seiner hart ver-kauften Auflage (Abo und Einzelverkauf) deutlich vor der Konkurrenz.

20 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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In einem herausfordernden Werbemarkt konnten sich die Titel von BurdaNews behaupten. Das Nachrichtenmagazin Focus veröffentlichte zehn monothematische Speziale, die dem Hauptheft beilagen und zusätzlichen Umsatz gene-rierten. So konnte ein weiterer siebenstelliger Werbeum-satz erzielt werden. Die Marke Free Men’s World feierte im vergangenen Jahr fünfjähriges Jubiläum und zugleich ihr erfolgreichstes Jahr in der Anzeigenvermarktung. Auch das SerienMagazin von Cinema und TV Spielfilm bietet großen Marken unterschiedlichster Branchen eine neue Heimat im Print-Anzeigenmarkt. Der Vermarktungserfolg des Playboy-Sonderhefts „How to be a man“ übertraf 2018 alle Erwartungen.

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Inno-vationskraft neuer Medienprojekte konnte BurdaNews die Transformation weiter vorantreiben. Das zeigt sich im Wandel der Erlösstruktur der Gruppe. Bereits knapp 27 Prozent der Umsätze kommen aus neuen Erlösquellen.

Mit dem Focus Inner Circle wurde eine Plattform für span-nende Menschen und spannende Geschichten geschaf-fen, die Focus in Berlin erlebbar macht.

Zahlreiche weitere Kooperationsansätze und neue Erlös-formen wurden 2018 verwirklicht. Fit for Fun konnte sei-nen Neukundenumsatz 2018 im Vergleich zum Vorjahr signifikant steigern. Die Marke verfügt mittlerweile über mehr als 25 aktive Lizenzpartnerschaften, über die rund

180 verschiedene Produkte vertrieben werden. Im Jahr 2017 hat BurdaNews aus Redakteuren von TV Spielfilm und Cinema das Center of Competence für Film und Fern sehen geschaffen. Hieraus entstanden ist u. a. das SerienMagazin. Zweimal im Jahr stellen die beiden Burda-Magazine den Lesern darin Neuerscheinungen auf dem Serienmarkt vor.

Mit dem Gentlemen’s Weekend hat Playboy ein Format für Leser und Partner etabliert, das zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell ausgebaut werden konnte. Das Magazin Free Men’s World hat mit dem Free Men’s Place einen Rückzugsort für Männer geschaffen, der erfolgreich als dritte Erlösquelle fungiert.

Die systematische Anbahnung von Neugeschäft und Er-lösformen jenseits der klassischen Umsatzquellen Anzei-genvermarktung und Vertrieb erfolgt darüber hinaus durch die The Enabling Company GmbH, die Start-ups sowohl durch Kooperationen mit Burda-Marken als auch mittels Kapitalbeteiligung fördert. Die Beteiligung an Vicampo liegt bei über 30 Prozent. In Summe konnten seit dem Start der Zusammenarbeit 2015 über zwei Millionen Artikel im Rahmen der Kooperation verkauft werden. Auch die Partnerschaft mit Roast Market ist mit einer direkten Beteiligung Burdas unterlegt.

Die Reichweite der digitalen BurdaNews-Angebote liegt bei 10,85 Millionen Online-Nutzern. Insbesondere die digitalen

Auftritte der Marke TV Spielfilm sind in ihrem Segment deutlich marktführend (vgl. AGOF digital facts 2018-10). Das Live-Streaming-Angebot von TV Spielfilm ist seit Anfang des vergangenen Jahres im EU-Ausland verfügbar. Im Ok-tober hat TV Spielfilm live sein Gratis-Angebot eingestellt und seit der Umstellung die Anzahl der zahlenden Kunden des Live-TV-Pakets um über 20 Prozent gesteigert. Gleich-zeitig haben sich die Conversions bei Neuabschlüssen nahezu verdoppelt. Bis zum Jahreswechsel verzeichnete das Angebot weit über 2,5 Millionen registrierte Nutzer.

Blue Ocean Entertainment AG

Seit 2014 ist Burda mehrheitlich an dem Stuttgarter Kin-derzeitschriftenverlag Blue Ocean Entertainment AG (kurz BOE) beteiligt. Der 2005 gegründete Verlag verlegt hochwertige Medienprodukte für Kinder und ist Marktfüh-rer für Kinderzeitschriften im deutschsprachigen Raum. Als Anbieter von Kindermedien ist der Verlag weitgehend unabhängig von den klassischen Anzeigenmärkten und finanziert sich vor allem aus Vertriebserlösen. 2018 veröf-fentlichte Blue Ocean Entertainment in Deutschland, Öster-reich und der Schweiz 59 regelmäßig erscheinende Ma-gazine und 38 Sonderpublikationen (2017: 59 regel mäßige und 55 Sonderpublikationen).

Durch weitere gezielte Portfolio-Optimierungen konnte Blue Ocean Entertainment den Gesamtverkauf im

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Durch weitere gezielte Portfolio-optimierungen konnte Blue ocean entertainment den gesamtverkauf im deutschsprachigen raum mit rund 11,64 Millionen verkauften exemplaren (2018) im Vergleich zum Vorjahr stabil halten.

MilliOnen verkaUfte

eXeMPLare11,64

deutschsprachigen Raum mit rund 11,64 Millionen verkauf-ten Exemplaren im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr stabil halten (11,54 Millionen in 2017, basierend auf den IVW-gemeldeten Magazinen: IVW I–IV/2018: 26 gemel-dete Publikationen, I–IV/2017: 25 gemeldete Publikatio-nen). Im Vorjahresvergleich sind die Umsatzerlöse mode-rat gestiegen.

Als wichtiges Standbein und Wachstumstreiber hat sich das Auslandsgeschäft etabliert. Neben seiner Funk-tion als Bindeglied zwischen Lizenzgebern und aktuell 21 Partnerverlagen in 18 Ländern wurde das Unterneh-men im Ausland 2018 selbst aktiv. In Polen gründete Blue Ocean im Januar 2018 die Verlagstochter BOE Polska, in Spanien erfolgte die Übernahme des Kinderzeitschrif-tenverlags Heinrich Bauer Ediciones (jetzt BOE España) inklusive aller starken Lizenzthemen, u. a. von Disney und Nickelodeon.

Das Unternehmen verwertet die für Deutschland kreier-ten Inhalte selbst oder in Zusammenarbeit mit Dritten für 854 ausländische Magazinausgaben (2017 waren es 677). Hubert Burda Media konnte im Geschäftsjahr 2018 weltweit (außer Deutschland, Österreich, Schweiz) insge-samt 3,47 Millionen Exemplare aus diesem Titelportfolio verkaufen (2017: 3,99 Millionen).

Brand Licensing

Brand Licensing by Burda übernimmt als konzern - eigene Lizenzagentur die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lizenzprodukten und kommerziellen Markenkooperationen.

Neben der Vermarktung der nationalen Medienmarken von Hubert Burda Media ist der Bereich seit 2017 auch für das Lizenzgeschäft der Marke Elle in den deutschsprachi-gen Ländern sowie für die Lizenzvermarktung des Wirt-schaftsmagazins „manager magazin“ des Hamburger Spiegel-Verlags zuständig. Im vergangenen Jahr konnten, als Reaktion auf den Trend des People Licensing, ver-schiedene Prominente gewonnen werden, die das Port-folio externer Marken des Bereichs weiter ergänzen.

Im Geschäftsjahr 2018 hat der Bereich über 110 Lizenz-kooperationen mit 84 Kunden geschlossen und das Ge-schäftsfeld damit bei Beibehaltung des hohen Profitabili-tätsniveaus weiter ausgebaut. Die Marke Freundin Home Collection wurde auch 2018 weiter zu einer relevanten Handelsmarke ausgebaut. Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag 2018 zudem auf Markenerlebnissen: So fand das Ende 2016 zunächst testweise gestartete Playboy Gentlemen’s Weekend in diesem Jahr bereits fünfmal statt und zeigt eine sehr gute Akzeptanz bei Lesern und Sponsoren. Ausgebaut wurde ebenfalls eine engere Zusammenarbeit mit Messeveranstaltern, wie die Kooperation mit der

Messe „Heim + Handwerk“ und Elle Decoration mit einem eigenen planHaus – „The Loft“ – auf einer offen gestalte-ten Fläche, der „Food & Life“ mit Meine Familie & ich und Lust auf Genuss sowie der Best-Ager-Messe „Die 66“ mit Freizeit Revue.

BurdaStudios

BurdaStudios ist auf die Produktion und das Publizieren digitaler Inhalte spezialisiert und steht für journalistische Erzählformen und verlegerische Erlösmodelle jenseits der Magazine. Hierunter fällt u. a. das „Digital Publish-ing“ mit dem Portal Bunte.de, das seine Position als eine der führenden Content-Destinationen für Frauen in Deutschland im Jahr 2018 beibehalten konnte (8,17 Milli-onen Unique User, AGOF daily facts 2018-08; Vorjahr: 7,84 Millionen Unique User, AGOF digital facts 2017-08). Die Umsatzerlöse liegen hierbei auf Vorjahresniveau. Daneben betreibt die Einheit Affiliate-Modelle und Shops mit dem Performance-Netzwerk der tracdelight GmbH, z. B. die Schmuck-Shopping-Plattform Prettique, die im März 2018 gelauncht wurde. Im Bereich Influen-cer-Marketing konnte die Plattform Brands you love im Laufe des Jahres mehr als 80 Cases (2017: 65) erfolg-reich umsetzen und ihre Stellung als eines der größten Influencer-Netzwerke Deutschlands, das alle Influencer-Gruppen von Consumer- bis Macro-Influencer vereint, weiter ausbauen.

22 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Die ebenfalls zu BurdaStudios gehörige Einheit „Digital Production“ umfasst u. a. Focus TV, das hochwertige Re-portagen, Dokumentationen und Magazine für private und öffentlich-rechtliche TV-Stationen produziert, den Food-Channel BonGusto TV sowie die Produktionseinheit Video-Factory. Im Jahr 2018 wurden u. a. die Produktionen „K1 Magazin“ (kabel eins), „GRIP“ und „Mein neuer Alter“ (RTL2), „Focus TV Reportage“ (SAT.1) sowie Dokumenta-tionen für RTL, RTL2 und Sport1 umgesetzt.

Bei BurdaStudios werden wachsende Potenziale in der Vermarktung von Video und Bewegtbild auf den digitalen Kanälen genutzt und diese strategisch wichtigen Erlös-felder weiter erschlossen.

C3

C3 hat 2018 seine Position im europäischen Content-Marketing-Markt weiter gestärkt und seine Position als eines der größten Content-Marketing-Netzwerke welt-weit gefestigt. Durch ein zunehmendes Wettbewerbs-umfeld sowie dadurch bedingt eine stärkere Konkurrenz im Bereich der Preisbildung kam es im Geschäftsjahr 2018 zu einer leicht rückläufigen Umsatzentwicklung. Dementsprechend war das Geschäftsjahr 2018 geprägt von der konsequenten Umsetzung der strategischen Neuausrichtung und dem strukturellen Umbau des Unternehmens.

Ende 2018 hat C3 ein neues Agenturmodell in Kraft ge-setzt. Ein neues Group Management Board soll hierbei die C3-Gruppe strategisch führen und deren wesentliche Fähigkeiten bündeln. Die Standorte der Gruppe (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart, London, Ljubljana, Prag und Zürich) bleiben in ihrer lokalen und in-haltlichen Eigenständigkeit bestehen. Sie werden jedoch stärker untereinander vernetzt und erhalten Zugriff auf zentrale Kompetenzcluster (wie z. B. Strategieberatung, Analytics, Motion, Performance), die jeweils gruppenüber-greifend geführt werden. Mit dem sogenannten Client-Pod-Modell von C3 sollen Projektteams deutlich passge-nauer und agiler um Kundenbedürfnisse herum geformt werden. Durch diese strategische Ausrichtung will C3 sich Vorteile im zunehmend dicht besetzten Wettbewerb ver-schaffen. Zur Agenturgruppe gehören auch die digitale Redaktionsagentur wunder media production sowie die digitale und Social-Media-Agentur rethink. C3 beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter, die Hauptstandorte sind München, Berlin und London.

BCN

BCN (Burda Community Network GmbH und Burda Com-munity Network International GmbH) ist der Multichannel-Vermarkter von Hubert Burda Media und führender Publikumszeitschriften(PZ)-Vermarkter in Deutschland. Aufgrund der angespannten Situation im Bereich der Pub-

likumszeitschriften sieht sich auch BCN einem herausfor-dernden Marktumfeld gegenübergestellt. 2018 lag der Marktanteil von Burda in einem insgesamt leicht rückläu-figen PZ-Werbemarkt bei 14,9 Prozent (2017: 14,8 Prozent, Quelle: Nielsen, beides ohne Medienwerbung). Das BCN-Portfolio umfasst neben den Burda-Titeln auch Produkte externer Partner, wie z. B. die „ADAC Motorwelt“. Außer-dem schließt das Portfolio alle digitalen Marktauftritte von BurdaStyle, BurdaLife und BurdaHome sowie Bunte.de ein. BCN ist spezialisiert auf die 360-Grad-Vermarktung auf allen Kanälen – über Online, Print, Live bis hin zu Pack Ads. Um den Trends Individualisierung und Automatisie-rung Rechnung zu tragen, setzt BCN auf die Entwicklung integrierter, kreativer und effizienter Kommunikationskon-zepte sowie auf den weiteren Ausbau der eigenen Digital- und Technologiekompetenz. Unterstützt wird BCN in bei-den Feldern durch eigens gegründete Unternehmen. So bündelt die Anzeigenvermarktung ihren After-Sales-Be-reich in der AdTech Factory GmbH & Co. KG. Die 2017 ge-meinsam mit C3 gegründeten b.famous content studios entwickeln für Kunden individuelle Kampagnen exklusiv für die journalistischen Plattformen und Medienangebote von Hubert Burda Media.

Medienforschung

Media Market Insights (MMI) ist die hauseigene Markt-forschungseinheit von Hubert Burda Media. Der Schwer-

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punkt der MMI liegt in der Verlagsmarken-, Medien- und Konsumentenforschung – so betreut die Unit sämtliche Forschungsprojekte für alle Verlagseinheiten und Marken Burdas, darunter Marken-Status-Erhebungen, Cover- und Copy-Tests sowie Leser- und Mitarbeiterbefragungen. Zu-dem hat MMI 2018 für die deutsche Medienlandschaft grundlegende Kooperationsprojekte unter dem Dach der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) weiter vorangetrieben. Hinter der GIK stehen die Medienkonzerne Hubert Burda Media, Axel Springer, Bauer Media Group, Gruner + Jahr und die FUNKE MEDIEN-GRUPPE. Sie geben die crossmedialen Markt-Media-Stu-dien „best for planning“ (b4p) und „best for tracking“ (b4t) heraus. Zu den Neuerungen in der „b4p“ 2018 gehören unter anderem Analysen zu Influencern, Food-Trends und aktuellen Tech-Entwicklungen. Unter der Führung von Burda hat die GIK 2018 außerdem die Trendstudie „b4p trends“ gestartet und die Gattungskommunikation der GIK mit einer Initiative für „True Media“ weiter vorangebracht.

Vertrieb

Das Unternehmen MZV, ein Joint Venture mit der FUNKE MEDIENGRUPPE, ist 2018 mit einem Umsatzanteil von 27 Prozent die Nummer eins im deutschen Pressevertriebs-markt. MZV arbeitet heute für mehr als 100 Verlage und vertreibt über 850 Titel. Neben einem verstärkten POS-Marketing im Einzelhandel und der hervorgehobenen Plat-

zierung seiner Top-Marken setzt Burda auf eine Weiter-entwicklung des Angebotsstellen-Netzes. Burda verkauft jährlich 244,5 Millionen Zeitschriften (Quelle: IVW I–IV/2018), die im Grosso einen Zeitschriftenmarktanteil von 17 Pro-zent einnehmen. Die Top-100-Titel in Deutschland gene-rieren etwa 50 Prozent des gesamten Grosso-Umsatzes, ca. ein Viertel (24 Titel) davon stellt Burda (Quelle: DNV 2/2018). Mit durchschnittlich 5,7 Millionen verkauften Ex-emplaren pro Heftfolge im Einzelverkauf (Quelle: IVW I–IV/2018; 2017: 6,1 Millionen) ist Burda im Vertrieb zwar rückläufig, vollzieht damit aber eine sehr viel bessere Ent-wicklung als der Vertriebsmarkt Presse insgesamt. Als Teil der Medienallianz hat sich Burda dafür eingesetzt, eine neue Branchenvereinbarung mit dem Bundesverband Pressegrosso zu schließen. Ziel ist es, das Pressever-triebssystem zukunfts- und widerstandsfähig zu machen, damit die Pressevielfalt und die Meinungspluralität in Deutschland gesichert bleiben.

Risiken des Bereichs

Die wachsende Nutzung digitaler Informations- und Un-terhaltungsangebote durch die Konsumenten sowie das immer noch zunehmende Überangebot an Werbeflächen führen über den zunehmenden Preisverfall zu geringeren Erlösen bei den klassischen Printmedien. Diesem Risiko wird durch den Aufbau neuer Erlösströme außerhalb des klassischen Anzeigen- und Vertriebsgeschäfts begegnet.

Abwärtstendenzen im Zeitschriftenvertrieb begegnet Burda mit konsumentenzentrierten Marketingmaßnahmen am Point of Sale und im Digitalen.

Den Verlagsbereich treffen auf der Produktionsseite auch Risiken aus der Kostensteigerung von Rohstoffen und Logistikdienstleistungen. Die bereits unter Digitalmarken National beschriebenen Risiken – insbesondere die marktdominierende Stellung großer US-Digitalunterneh-men – sind ebenfalls relevant für die digitalen Erlösmo-delle des Geschäftsbereichs.

Strategie

Der Geschäftsbereich der Medienmarken National führt die Umsetzung des Transformations- und Wachstums-programms „GROW!“ im Geschäftsjahr 2019 fort. Strate-gischer Ansatz bleibt, den Konsumenten und seine Bedürfnisse noch stärker in den Mittelpunkt von Pro-duktstrategien und Geschäftsmodellen zu stellen und durch neue Produkte und Services abseits des klassi-schen Print-Geschäfts zu bedienen.

Im Geschäftsjahr 2019 geht der Geschäftsbereich Me-dienmarken National zudem weiterhin den bereits einge-schlagenen Weg zunehmender Effizienz der klassischen Produktion und von verlagsnahen Dienstleistungen, auch in Kooperation mit anderen Verlagen.

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Burda und seine Partnerverlage pub-lizierten 2018 im ausland 341 titel (2017: 358 titel), europa ist mit 328 titeln (2017: 338 titel) dabei mit abstand die wichtigste region.

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Prognose

Die strukturellen Herausforderungen, denen die Publi-kumszeitschriften insgesamt unterliegen, bleiben groß, aber der Geschäftsbereich Medienmarken National blickt positiv in die Zukunft und verfolgt seine Wachstumsziele weiterhin optimistisch. Die nationalen Medienmarken sind mit ihrer hohen journalistischen Qualität, ihrer großen Strahlkraft und Glaubwürdigkeit deutschlandweit fester Bestandteil der Lebenswelten von 49,67 Millionen Lesern jährlich (Quelle: ma II/2018; 2017: 51,8 Millionen).

Die Anzahl der verlegten Zeitschriften wird 2019 vo raussichtlich konstant bleiben. Auch die Anzahl der Digital produkte wird stabil bleiben. Der Geschäfts - bereich Medienmarken National plant 2019 eine leichte Umsatzsteigerung.

Zum 1. Januar 2019 wird das Dienstleistungsunternehmen BurdaDirect in seine beiden wesentlichen Geschäftsberei-che Abo- und Marketingservices sowie E-Commerce auf-geteilt. Der E-Commerce-Bereich verbleibt in der Verant-wortung der Digitalmarken National. Alle Dienstleistungen rund um Abonnements, Verlagsservices und Direktmarke-ting werden künftig im Geschäftsbereich des nationalen Verlagsgeschäfts betreut und in die Wertschöpfungskette der Zeitschriften eingegliedert. Bessere Synergien und eine ganzheitliche Orientierung an den Bedürfnissen der Leser sind hierfür die leitenden Ziele.

Die Eingliederung von BurdaDirect sowie die im Rahmen des Transformationsprogramms „GROW!“ festgelegten und umgesetzten Maßnahmen werden sich 2019 wieder positiv auf die Umsatzerlöse und Effizienz des Geschäfts-bereichs auswirken. Auch verlagsübergreifende Allianzen an den zentralen Marktschnittstellen können einen positi-ven Effekt auf die Wirtschaftlichkeit des Konzernbereichs Medienmarken National haben.

Medienmarken International

Die in diesem Bereich zusammengefassten ausländischen Verlagsaktivitäten von Burda haben ihren Schwerpunkt in Großbritannien, Kontinentaleuropa und Asien. Insgesamt ist die Einheit in 18 Ländern aktiv (2017: 20 Länder, im Be-richtsjahr wurden die Aktivitäten in Kasachstan und Tai-wan wie geplant eingestellt). Zusätzlich zu den in allen Märkten im Jahr 2018 weiter verstärkten Online-Aktivitä-ten publizierten Burda und seine Partnerverlage im Aus-land 341 Titel (2017: 358 Titel), Europa ist mit 328 Titeln (2017: 338 Titel) dabei mit Abstand die wichtigste Region.

Der Außenumsatz des Bereichs Medienmarken Interna-tional betrug 2018 insgesamt 413,0 Millionen Euro (2017: 454,9 Millionen Euro) und liegt damit entgegen den Er-wartungen unter dem Vorjahr. Deutlichen Zuwächsen in den digitalen Geschäften sowie im Bereich Marketing Services (z. B. Events) stehen insbesondere fehlende Um-sätze aus dem Geschäft BurdaEducation sowie rückläu-fige Gesamtumsätze beim traditionellen Print-Geschäft entgegen.

Die Ende des Jahres 2017 begonnene Neuorganisation des internationalen Verlagsgeschäfts mit vier eigenständi-gen Teilbereichen Immediate Media, Publishing Europe, Luxury Asia und BurdaEducation wurde im Berichtsjahr konsequent umgesetzt.

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Immediate Media

Immediate Media, der nach Umsätzen größte Bereich, setzte in Großbritannien seinen Kurs als innovatives Plattformunternehmen (auf einer bestimmten themati-schen Plattform werden unterschiedliche, auch wech-selnde Geschäftsmodelle betrieben) fort und legte im Umsatz leicht zu. Die Gesamtreichweite der Online- und Print-Marken wurde 2018 erneut erfolgreich gesteigert (bspw. RadioTimes.com plus 30 Prozent auf 15,3 Millio-nen Visitors, BBC Gardener’s World plus 19 Prozent auf 182.000 verkaufte Magazine). Damit konnte die Markt-führerschaft in den Magazinsegmenten ausgebaut und gleichzeitig der „digitale Fußabdruck“ vergrößert werden. Neben neuen Titeln im Kindersegment (Lego, Hatchimals) ist Immediate durch die im Herbst 2018 vollzogene Ak-quisition der Marke BBC Good Food zum führenden Food-Publisher in Großbritannien aufgestiegen. Ferner trug das rasch wachsende Geschäft Sewing Quarter im TV-Umfeld zur Umsatzsteigerung bei. Durch die im Ja-nuar 2019 vollzogene Übernahme des Event-Spezialisten Upper Street Events wird Immediate seine Strategie der Fokussierung auf Special-Interest-Inhalte und Communi-ties weiter umsetzen. Upper Street Events produziert pro Jahr 15 Veranstaltungen mit über 250.000 Besuchern und ist somit fester Bestandteil der florierenden briti-schen Kunst-, Design- und Crafting-Szene sowie gleich-zeitig in den Bereichen Fahrrad, Tanz und Reise unterwegs.

Publishing Europe

Publishing Europe begegnet dem nach wie vor herausfor-dernden Umfeld im Zeitschriftengeschäft in den Märkten Europas mit agiler Unternehmensentwicklung und laufen-den Portfolioanpassungen. Die digitalen Aktivitäten in al-len in dieser Einheit zusammengefassten Märkten wurden 2018 verstärkt, was zu einem deutlichen organischen Wachstum der eigenen Plattformen führte. Die in enger Zusammenarbeit mit Kunden durchgeführten Veranstal-tungen (z. B. das Shopping-Event Marianne Days und Apetit Picnic in Tschechien) tragen als eigenständige Ge-schäftsmodelle ebenfalls zum Wachstum bei. In Rumänien baut das Team auf Basis der Distributionsaktivitäten mit Schwerpunkt Zeitschriften sein Logistikgeschäft mit Fremdkunden weiter aus.

Luxury Asia

Auch in der Einheit Luxury Asia tragen wachsende Digital-aktivitäten und Events – ausgerichtet auf zahlungskräftige und konsumfreudige Bevölkerungsschichten in Südost-asien – zum dynamischen Wachstum bei. Seit Juli 2018 wird am Standort Neu-Delhi (Indien) im Auftrag des Kunden Microsoft und in Zusammenarbeit mit dem Konzernunternehmen C3 ein Kundenservice-Center mit über 100 Mitarbeitern für den Subkontinent aufgebaut.

BurdaEducation

Die Einheit BurdaEducation ist weiterhin kontinuierlich mit relevanten Entscheidern und Auftraggebern im Aus-tausch, um den großen Markt für Schulbücher und Erzie-hungsmaterialien in Entwicklungs- und Schwellenländern zu bearbeiten. Im Jahr 2018 konnten aufgrund kurzfristi-ger Entscheidungen der Auftraggeber mehrere geplante Projekte nicht realisiert werden, was zu einem deutlichen Umsatzrückgang der Einheit führte.

Risiken des Bereichs

Das Geschäft von BurdaInternational befindet sich un-verändert in einer Übergangsperiode, die von drei wesent-lichen Risikofaktoren geprägt ist:

Die politischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Kri-senlagen in Märkten wie Russland, Ukraine, Türkei und Brasilien führen zu Unsicherheiten, was Wechselkursent-wicklungen, Umsatz- und Ergebnisentwicklung betrifft.

Generell rückläufige Marktentwicklungen, geprägt von schwachem Anzeigengeschäft aufgrund unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, denen sich alle international agierenden Anzeigenkunden ausgesetzt sehen, verstärken den Ergebnisdruck im traditionellen Zeitschriftengeschäft.

26 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Der fortlaufende Wandel der Mediennutzung weltweit hin zu mobilen digitalen Quellen und Social-Media-Plattfor-men und damit weg vom klassischen Print-Konsum führt zur weiteren Erosion von Vertriebserlösen.

BurdaInternational begegnet diesen Risiken im Auslands-geschäft durch fortgesetzte Optimierung der Geschäfts-ausrichtung und der Geschäftsstrukturen. So zeigte sich die schnelle Anpassung an neue politische Rahmenbedin-gungen in Russland, wo infolge eines neuen Mediengeset-zes die Beteiligung auf unter 20 Prozent reduziert wurde, als richtiger Schritt zur Fortführung des Geschäfts. Zu-dem wurde auf Basis des im Jahr 2017 akquirierten wirt-schaftlich starken Geschäfts in Großbritannien sowie des Rückzugs aus Kasachstan und Taiwan eine konsequente Neuausrichtung betrieben. Umfassende Restrukturierun-gen in allen operativen Einheiten, insbesondere in den An-zeigenabteilungen, Redaktionen und Management-Over-heads wurden fortgesetzt und führten zu effizienten und skalierbaren Strukturen. Diese ermöglichen nicht nur das Abfedern zukünftiger Risiken, sondern vorrangig die kon-sequente Nutzung von Wachstumschancen.

Bei den in Großbritannien durch Immediate Media reali-sierten Umsätzen handelt es sich mit großer Mehrheit um Vertriebsumsätze, die mit Endverbrauchern realisiert werden. Verbindungen ins europäische Ausland sind un-bedeutend. Solange die britische Volkswirtschaft infolge eines Brexits nicht in Gänze massive Einbußen zu ver-

zeichnen hat und daraufhin das Konsumklima sich deut-lich reduziert, werden die Konsequenzen für das britische Geschäft gering bis moderat sein. Dies gilt auch für trans-latorische Konsequenzen aus einem veränderten (schlech-teren) Wechselkurs. Möglichen Verlusten aus der Um-rechnung konstanter Ergebnisse in britischen Pfund stünden geringere Abschreibungen auf in Fremdwährung geführten Firmenwerten und stillen Reserven gegenüber. Insgesamt werden die ökonomischen Risiken eines Bre-xits für Hubert Burda Media als moderat eingeschätzt.

Strategie

Die durch die Umstrukturierung in selbstständig agie-rende Teilbereiche geschaffene Agilität des Bereichs Me-dienmarken International konnte im Jahr 2018 erstmals voll zum Tragen kommen. Die einzelnen Einheiten setzen unverändert stark auf Weiter- und Neuentwicklungen in den Print- und digitalen Portfolios. Gleichzeitig werden je nach unternehmerischer Entscheidung Erlösquellen jen-seits des traditionellen Print-Geschäfts als Kern eines Transformationsprozesses erschlossen. Bestehende Ein-heiten, Strukturen und Portfolios werden weiterhin konti-nuierlich überprüft und angepasst.

Die auf der Tradition der Marke Burda Style aufbauenden und in den letzten Jahren auch durch Akquisitionen in Skandinavien und Großbritannien ausgebauten Aktivitäten

im Bereich Crafting sollen perspektivisch in einer zusätzli-chen fünften Einheit zusammengefasst werden. Ziel ist es, die vorhandene Crafting-Expertise noch intensiver zu nutzen. Ebenfalls in den Crafting-Bereich fällt die Ende 2018 gestartete Plattform Nähgestöber, die im deutsch-sprachigen Raum zu einem Hub für die Näh-Community ausgebaut werden soll.

Prognose

Wie im Vorjahr bleibt das wirtschaftliche Umfeld heraus-fordernd. Dennoch plant der Bereich Medienmarken In ternational für 2019 insgesamt moderat steigende Umsatzerlöse.

Druck

BurdaDruck ist auf die Herstellung hochwertiger Zeitschrif-ten, Kataloge und Werbedrucke im hochauflagigen Tief-druck sowie auf alle dafür notwendigen Dienstleis tungen spezialisiert. Zu den Auftraggebern zählen neben den Ver-lagen von Hubert Burda Media auch konzernfremde Ver-lags- und Akzidenzkunden aus verschiedenen Branchen.

Die BurdaDruck-Gruppe ist mit Standorten in Offenburg (zwei Werke), Nürnberg sowie im französischen Vieux-

27 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Die verdruckte tonnage lag im geschäftsjahr 2018 bei 325.000 tonnen.

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325.000

Thann eines der größten Druckunternehmen Europas. 2018 betrug der Außenumsatz 116,5 Millionen Euro (2017: 130,2 Millionen Euro). Der Umsatz liegt somit wie erwartet unter Vorjahr, bedingt durch Reduzie-rungen im Servicegeschäft sowie durch ein gesunkenes Auftragsvolumen, Verschiebungen im Auftragsmix und Preisrückgänge. BurdaDruck bewegt sich in einer seit Jahren rückläufigen und von Überkapazitäten ge-prägten Branche. Zwar gehen regelmäßig Druckkapazi-täten aus dem Markt, gleichzeitig sinkt aber in ähnli-chem Umfang die Nachfrage. Der harte, über den Preis geführte Verdrängungswettbewerb hält folglich an. Zu-dem dringen nach wie vor die großen Maschinen des Rollenoffset in die bisherige Domäne des Tiefdrucks ein.

Details

Die verdruckte Tonnage verringerte sich durch einen mas-siven Auftragsrückgang bei einem Großkunden gegen-über dem Vorjahr von 341.000 auf 325.000 Tonnen. Der Auftragsmix hat sich in 2018 wie schon in den vergange-nen Jahren von Zeitschriften hin zu Akzidenzaufträgen (Kataloge und Werbedrucksachen) verschoben.

Die Gesellschaft wird in den nächsten Jahren Synergie-effekte zwischen den beiden Werken in Offenburg erzielen. Am Standort in Vieux-Thann wurde 2018 in einen Cutter in-vestiert. Dadurch erweitert der Geschäftsbereich seine Wert-

schöpfung auf Druckobjekte mit Umfängen von 8 bis 16 Seiten, die insbesondere vom Einzelhandel stark nachgefragt wer-den. Mit diesen Maßnahmen wird der Bereich BurdaDruck auch langfristig seine Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Risiken des Bereichs

Die Entwicklung des sich verändernden Auftragsmix setzt sich wie erwartet fort. Während das Zeitschriften- und Kataloggeschäft rückläufig ist, zeigt sich das Segment der Werbedrucksachen stabil, in manchen Bereichen sogar wachsend. Durch den insgesamt schrumpfenden Markt herrscht allerdings weiterhin ein starker Verdrängungs-wettbewerb, der zu einem anhaltenden Preisdruck führt. Diesem begegnet Hubert Burda Media mit einem strin-genten Kostenmanagement und Fokussierung auf Optimie-rung und Automatisierung der Produktionsabläufe.

Dennoch kann ein Rückgang der Auslastung aufgrund des Wegfalls von Großaufträgen zu einer geringeren De-ckung der Fixkosten führen. Einem nachhaltigen Rück-gang der Auslastung würde man in diesem Fall mit einer Anpassung der Gesamtkapazität entgegenwirken.

Um Forderungsausfällen entgegenzuwirken, wird die Bo-nität der Kunden regelmäßig überprüft und das Auftrags-volumen mittels Kreditversicherungen weitestgehend abgesichert.

Strategie

BurdaDruck wird in allen beeinflussbaren Segmenten auch weiterhin konsequentes Kostenmanagement betrei-ben und alle möglichen und sinnvollen Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ergreifen. Es wird auf der Nachfrageseite weiterhin intensiv geprüft, ob andere Produktionsverfahren komplementär zum Tiefdruckver-fahren ergänzt werden sollten. Im Fokus steht hierbei der Inkjet-Digitaldruck. BurdaDruck hat in eine eigenentwi-ckelte Digitaldruckmaschine investiert, die kostengünstig die Individualisierung von Druckaufträgen ermöglicht. Ein-gesetzt wird diese Technik erstmals beim Magazin My Life, das ab dem Frühjahr 2019 neu erscheinen wird.

Prognose

Nach wie vor ist im europäischen Tiefdruckmarkt ein Nachfragerückgang zu verzeichnen, in dessen Folge der harte, über den Preis geführte Verdrängungswett-bewerb anhalten wird. In nahezu sämtlichen relevanten Kostensegmenten – Papier, Farbe, Personal, Logistik, Energie – ist mit einer signifikanten Preissteigerung zu rechnen. Obwohl die gedruckte Tonnage in 2019 gegen-über 2018 nahezu stabil gehalten werden kann, wird der Umsatz, bei gleichzeitig steigenden Kosten, weiter moderat zurückgehen.

28 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Umsatzentwicklung, Vermögens- und Finanzlage

Der konsolidierte Außenumsatz von Hubert Burda Media – neben dem Ergebnis vor Steuern eine zentrale Steue-rungsgröße des Konzerns – ist leicht um 0,3 Prozent auf 2.664,2 Millionen Euro (2017: 2.671,8 Millionen Euro) zurückgegangen.

Der im Vorjahr prognostizierte Anstieg der Umsatzerlöse im Bereich der Digitalmarken National resultiert im We-sentlichen aus der BurdaTech sowie der XING SE und der HolidayCheck Group AG. Der Rückgang der Umsatzer-löse im Bereich der Medienmarken National ist mit rund 2,9 Prozent geringer ausgefallen als die allgemeine Ent-wicklung im Anzeigen- bzw. Vertriebsmarkt (3,9 Prozent bzw. 7,0 Prozent).

Entgegen den Erwartungen im Vorjahr kam es im Bereich der Medienmarken International zu einem moderaten Um-satzrückgang – im Wesentlichen bedingt durch weitere Umsatzrückgänge in Osteuropa sowie durch ein geringe-res Auftragsvolumen für den Druck von Schulbüchern. Die im Vorjahr erworbene Immediate-Media-Gruppe konnte hingegen erwartungsgemäß einen moderaten Umsatzan-stieg, u. a. aufgrund der im Geschäftsjahr erfolgten Über-nahme von BBC Good Food, verzeichnen.

Der Rückgang der Umsatzerlöse im Bereich Druck fiel mit 10,5 Prozent stärker aus als erwartet. Ursächlich hierfür sind Reduzierungen im Servicegeschäft sowie ein gesun-kenes Auftragsvolumen, Verschiebungen im Auftragsmix und Preisrückgänge.

Die Betriebsleistung (aggregierte unkonsolidierte Um-satzerlöse) verringerte sich um 0,8 Prozent auf 3.207,6 Mil-lionen Euro (2017: 3.234,3 Millionen Euro).

Die Konzernbilanzsumme reduzierte sich um 46,8 Millio-nen Euro auf 1.826,8 Millionen Euro (2017: 1.873,6 Millio-nen Euro). Auf der Aktivseite der Bilanz ist dieser Rück-gang im Wesentlichen auf planmäßige Abschreibungen auf Firmenwerte und andere immaterielle Vermögensge-genstände zurückzuführen, die im Berichtsjahr über den Anschaffungskosten aus Neuinvestitionen lagen. Die im-materiellen Vermögensgegenstände sind folglich von 693,4 Millionen Euro auf 641,0 Millionen Euro zurückge-gangen. Das restliche Anlagevermögen blieb insgesamt weitestgehend konstant. Die Investitionen im Finanzanla-gevermögen lagen leicht über der Summe aus Abschrei-bungen und abgehenden Restbuchwerten. Innerhalb des Finanzanlagevermögens kam es hierbei insbesondere zu einer Verschiebung von den Wertpapieren des Anlagever-mögens hin zu den Beteiligungen. Über das gesamte An-lagevermögen hinweg lagen die Zugänge gemäß Anlagen-spiegel bei 163,6 Millionen Euro (2017: 539,8 Millionen Euro) – davon entfiel ein wesentlicher Teil auf das Beteili-gungsportfolio der BurdaPrincipal Investments sowie auf den Erwerb von BBC Good Food durch die Immediate-Media-Gruppe. Die gesamten zahlungswirksamen Investi-tionen lagen im Geschäftsjahr bei 157,2 Millionen Euro (2017: 336,3 Millionen Euro).

Das Umlaufvermögen lag mit 734,0 Millionen Euro na-hezu auf Vorjahresniveau (2017: 736,7 Millionen Euro). Während es beim Vorratsvermögen zu einem leichten Bestandsaufbau von 152,8 Millionen Euro auf 158,3 Millio-

2017 2018 Veränderungen

in Mio. € in Prozent in Mio. € in ProzentIST

(in Prozent)

Digitalmarken National 1.402,8 52,5 1.471,2 55,2 +4,9

Medienmarken National 670,4 25,1 650,9 24,4 -2,9

Medienmarken International 454,9 17,0 413,0 15,5 -9,2

Druck 130,2 4,9 116,5 4,4 -10,5

Sonstige 13,5 0,5 12,6 0,5 -6,7

Umsatzerlöse 2.671,8 100,0 2.664,2 100,0 -0,3

Im Detail entwickelten sich die konsolidierten Umsatzerlöse der Bereiche wie folgt:

29 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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nen Euro kam, konnten die Forderungsbestände aus Liefe run - gen und Leistungen von 309,4 Millionen Euro auf 282,4 Millionen Euro, insbesondere im Bereich BurdaEducation, reduziert werden. Die sonstigen Vermögensgegenstände lagen ebenso über dem Vorjahr wie die liquiden Mittel (bestehend aus den sonstigen Wertpapieren sowie den Kassenbeständen und Bankguthaben) – bei den sonsti-gen Vermögensgegenständen kam es zu einem Anstieg um 5,3 Mil lionen Euro auf 62,8 Millionen Euro und bei den liquiden Mitteln um 15,4 Millionen Euro auf 184,5 Millionen Euro.

Auf der Passivseite war insbesondere ein Rückgang bei den Bankverbindlichkeiten sowie den Rückstellungen zu verzeichnen. Die Bankverbindlichkeiten gingen hierbei planmäßig um 19,1 Millionen Euro auf 392,5 Millionen Euro zurück. Der Saldo der Rückstellungen sank insgesamt um 42,8 Millionen Euro auf 459,9 Millionen Euro. Der Rück-gang ist u. a. auf größere Zahlungen für Steuern und Earn-out-Verpflichtungen zurückzuführen. Die Verbind-lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um 15,6 Millionen Euro auf 259,3 Millionen Euro, ins-besondere aufgrund eines Rückgangs bei der BurdaTech-Gruppe. Der Anstieg des passiven Rechnungsabgren-zungspostens um 27,8 Millionen Euro auf 170,7 Millionen Euro ist überwiegend, wie auch bereits in den Vorjahren, auf gestiegene Subskriptionserlöse bei bestehenden Kon-zerngesellschaften zurückzuführen.

Die Nettoverschuldung (Bankverbindlichkeiten zzgl. weite-rer – in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesener – Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel und ab-züglich der sonstigen Wertpapiere) lag zum Bilanzstichtag bei 258,0 Millionen Euro (2017: 292,5 Millionen Euro). Die Verschuldung konnte im Verlauf des Geschäftsjahres somit deutlich reduziert werden. Die Inanspruchnahme bestehender Kreditlinien lag zum Bilanzstichtag bei rund 50 Prozent. Die im Vorjahr und per 31. Dezember 2018 ausgewiesenen Bankverbindlichkeiten sowie die weiteren Finanzverbindlichkeiten wurden marktüblich verzinst; der Anteil von Restlaufzeiten bis zu einem Jahr lag bei diesen Positionen wie bereits im Vorjahr bei rund 10 Prozent. Von den ausgewiesenen Bankverbindlichkeiten entfielen rund 26 Prozent auf Verbindlichkeiten in GBP sowie rund 6 Prozent auf Verbindlichkeiten in INR. Der Konzern war im Geschäftsjahr stets und jederzeit in der Lage, fällige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Das mittel- und langfristige Kapital, bestehend aus Eigen-kapital, mittel- und langfristigen Rückstellungen sowie mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten, ist um 3,5 Milli-onen Euro auf 991,3 Millionen Euro (2017: 994,8 Millionen Euro) gesunken.

Das Eigenkapital ist um 8,1 Millionen Euro auf 362,6 Millio-nen Euro gestiegen, was, begünstigt durch einen gleich-zeitigen Rückgang der Bilanzsumme, einen Anstieg der Eigenkapitalquote von 18,9 Prozent auf 19,9 Prozent zur

Folge hatte. Der Anstieg ist im Wesentlichen darauf zu-rückzuführen, dass die im Geschäftsjahr vorgenommenen Ausschüttungen an Minderheits- und Hauptgesellschafter geringer ausfielen als das auf diese entfallende Jahresergebnis.

Mit rund 93 Prozent war das Anlagevermögen des Burda-Konzerns zum Bilanzstichtag nahezu vollständig durch mittel- und langfristiges Kapital gedeckt.

Der Konzern hat sich insgesamt – soweit vorhersehbar – im Erwartungskorridor entwickelt und zeigt unverändert solide bilanzielle Verhältnisse. Die Finanzierung bietet genügend Flexibilität und Potenzial für das weitere Wachstum.

30 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Die unternehmen des konzerns sind in Deutschland an 19 standorten vertreten, die wichtigsten davon sind München mit 2.554 Mitarbeitern, offenburg mit 1.613 Mitarbeitern und hamburg mit 1.279 Mitarbeitern.

19 sta nDorte

Human Resources

Der für einen Großteil der inländischen Konzernunterneh-men zuständige Bereich Human Resources (HR) hat auch im Jahr 2018 die Transformation von einem Medien- hin zu einem Medien- und Technologieunternehmen maßgeb-lich unterstützt. In diesem Zusammenhang wurden sowohl die Struktur als auch das Leistungsspektrum der HR-Orga-nisation neu ausgerichtet.

Die Zentralabteilung Corporate HR gliedert sich nun in drei Kernbereiche: den Bereich Recruiting, dem auch Personal-marketing & Employer Branding sowie Talent Relationship Management zugeordnet sind, dem HR Business Part-nering sowie der Organisations- und Personalentwicklung. Für bestimmte Grundsatzthemen gibt es nun „Centers of Expertise“, unter anderem zu Arbeitsrecht & Mitbestim-mung und Vergütung & Nebenleistungen.

Im Rahmen des strategischen Projekts „HR – Next Level“ wurde im Jahr 2018 fokussiert an fünf Themenfeldern ge-arbeitet: People Excellence, Organisational Excellence, Recruiting Next Level, HR-IT-Strategie sowie HR Opera-tional Excellence. Ziel des Projekts ist es, die Leistungen der HR-Organisation noch besser an den strategischen Zielen des Unternehmens auszurichten und die Professio-nalisierung des HR-Bereichs fortzuschreiben.

Mitarbeiterstruktur

Zum Jahresende 2018 hat sich die Anzahl der Beschäftig-ten im Vergleich zum Vorjahr (2017: 11.918) auf 12.369 er-höht. Die Unternehmen des Konzerns sind in Deutschland an 19 Standorten vertreten, die wichtigsten davon sind München mit 2.554 Mitarbeitern, Offenburg mit 1.613 Mit-arbeitern und Hamburg mit 1.279 Mitarbeitern. Im Ausland befinden sich die größten Standorte in Großbritannien, Polen, Indien, Rumänien und der Schweiz. Das durch-schnittliche Alter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern liegt bei 39,9 Jahren. Der Frauenanteil liegt bei 51,2 Prozent, unter den Führungskräften sind 38 Prozent weiblich.

People Excellence

Der Erfolg von Burda basiert auf der Leistung und dem Engagement seiner Mitarbeiter. Darum ist es von größter strategischer Bedeutung, geeignete Mitarbeiter zu finden sowie bestehende Mitarbeiter weiterzuentwickeln und ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgruppe zum Thema „People Excellence“ 2018 drei Kernaktivitäten – Interviewtrainings, Audits bei der Einstellung von Führungskräften sowie die Konzeption ei-nes systematischen Talent Managements – in den Fokus gerückt:

Im vergangenen Jahr wurden umfassende Interviewtrai-nings eingeführt und ein Workbook für Hiring Manager zur Verbesserung der Interviewqualität ausgearbeitet. Die Optimierung des Auswahlprozesses diente dazu, offene Stellen mit den besten Kandidaten zu besetzen und si-cherzustellen, dass eine hervorragende Candidate Expe-rience für Bewerber Standard ist. Bei der Auswahl von Führungskräften wurde der Regelprozess für Audits ver-einheitlicht. Um Mitarbeiter bestmöglich zu entwickeln, wurde 2018 damit begonnen, ein systematisches Talent Management aufzubauen. Ein Konzept für Entwicklungs-runden, die in jedem Unternehmensbereich zukünftig durchgeführt werden sollen, ist fertig ausgearbeitet.

Organisational Excellence

Auf dem Weg, die Veränderungskompetenz bei Burda ste-tig zu verbessern, wurden im vergangenen Jahr zwei zen-trale Maßnahmen auf den Weg gebracht: Zum einen wurde eine Change Toolbox für Mitarbeiter und Führungskräfte entwickelt, die schnelle und effiziente Unterstützung bei Veränderungsprozessen bietet. Zum anderen hat HR seine Mitarbeiter im Bereich Change Management umfas-send qualifiziert, um Veränderungsprojekte und -prozesse im Unternehmen professionell begleiten zu können.

31 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Recruiting Next Level

Burda möchte am Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitge-ber für die besten Talente wahrgenommen werden, darum war eine Kernaktivität im Jahr 2018 die Neukonzeption des Employer-Branding-Auftritts von Burda. Die Attraktivi-tät der vielen starken Marken im Personalmarketing zu nutzen und die Vielfalt des Unternehmens als eine wich-tige Stärke zu präsentieren ist zentraler Ansatzpunkt des neuen Employer-Branding-Auftritts, der im Herbst 2018 ausgerollt wurde.

Um geeignete Talente für Burda zu gewinnen, wurde zu-dem daran gearbeitet, die Ansprache und das Sourcing potenzieller Kandidaten zielgerichtet entlang acht zentra-ler Zielgruppen – Campus, IT, Marketing, Sales, Design, Redaktion, Zentrale Funktionen und Gewerblich – auszu-legen. Bis Ende 2018 wurden pro Zielgruppe Personal-marketingpläne für 2019 aufgestellt.

HR-IT-Strategie

2018 wurde intensiv an der Entwicklung einer HR-IT-Stra-tegie gearbeitet, welche die Grundlage für die weitere Digitalisierung der HR-Organisation bildet. Im Zuge der Strategieentwicklung wurde eine umfassende Pain-Point-Analyse der bestehenden IT-Landschaft vorgenommen. Anschließend wurden darauf aufbauend die Ansprüche an

eine neue HR-IT-Lösung definiert: ganzheitliche Unter-stützung der Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter in ihrer Personalarbeit, effizientere Gestaltung von Pro-zessen und Abläufen sowie Begleitung der HR-Trans-formation durch moderne Tools und Technologien. Ende des Jahres mündete die IT-Strategie in der konkreten Projektplanung für die Einführung der unternehmens-weiten IT-Lösung SuccessFactors im Jahr 2019.

HR Operational Excellence

Die Arbeitsgruppe rund um das Themenfeld „HR Operati-onal Excellence“ hat den Transfer transaktionaler Aufga-ben von den HR-Business-Partnern ins Service Center Personal vorangetrieben und damit maßgeblich an der strategischeren Ausrichtung des Profils der HR-Business-Partner bei Burda mitgewirkt. Weiteres Fokusthema war die Einführung eines HR-Dashboards, das Führungskräf-ten einen schnellen und umfassenden Überblick über detaillierte Mitarbeiterdaten aus ihrem Bereich liefert und so die Personalplanung genauso wie die Entwicklung der Mitarbeiter deutlich vereinfacht.

Leben & Arbeiten

Burda will eine gute Balance zwischen Arbeit und Leben gewährleisten – hierbei spielen sowohl die Vereinbarkeit

von Familie und Beruf als auch das betriebliche Gesund-heitsmanagement mit seinen zahlreichen Angeboten eine zentrale Rolle. Burda bietet vielfältige, flexible Arbeitszeit-modelle, die sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter ori-entieren und diese bei der Vereinbarkeit von Kindern und Karriere sowie bei der Pflege von Angehörigen unterstüt-zen. Die betriebsnahen Kinderbetreuungseinrichtungen Burda Bande und Burda Bambini in München und Offen-burg leisten weiterhin einen wichtigen Beitrag, um Burda als familienfreundliches Unternehmen zu positionieren.

2018 wurden den Mitarbeitern im Rahmen von „TAKE CARE“ verschiedene Vorsorge- und Präventionsmaßnah-men angeboten, darunter eine Aktion zur Darmkrebsvor-sorge in Kooperation mit der Felix-Burda-Stiftung sowie Grippeschutzimpfungen. Über 2.000 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr von den Vorsorgeangeboten Gebrauch gemacht.

Ausblick

Die Transformation von Burda hin zu einem Medien- und Technologiekonzern wird auch 2019 andauern. Dabei spielt die fortschreitende Digitalisierung von HR-Prozes-sen eine zentrale Rolle. Eine leistungsstarke HR-Organi-sation braucht entsprechende IT-Tools, um effiziente so-wie zeitgemäße Lösungen anzubieten, die Mitarbeiter und Führungskräfte von Burda auf diesem Weg begleiten. Hier

32 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Milliarden

kontakte3Der Felix Burda award erzielte eine nationale reichweite von über drei Milliarden kontakten.

setzt die für 2019 geplante Einführung der IT-Lösung SuccessFactors an: Ziel der Einführung ist es, Prozesse zu standardisieren, operative und administrative Aufgaben effizienter abzuwickeln und die vielen verschiedenen IT-Tools im Bereich HR durch eine durchgängige Lösung zu ersetzen. Das neue Tool wird 2019 in einem zweistufigen Roll-out eingeführt.

Die Gewinnung der besten Talente bleibt vor dem Hinter-grund eines wettbewerbsintensiven Arbeitsmarktes ein wichtiger strategischer Schwerpunkt für Burda. Um in Zu-kunft noch zielgerichteter rekrutieren zu können, reorga-nisiert sich das Recruiting Center im Jahr 2019. Für jede der acht Recruiting-Zielgruppen wird es zukünftig einen Talent Community Manager geben, um die zielgruppenge-rechte Ansprache sowie das zielgruppenspezifische Sourcing auszubauen.

Auch die Entwicklung von Nachwuchstalenten im eigenen Unternehmen steht 2019 im Fokus. Nachwuchsförderung ist ein zentraler Schwerpunkt der HR-Strategie von Burda. Um die hohe Qualität der Ausbildung auch weiterhin zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Nachwuchs-programme optimal auf die Bedürfnisse der Fachbereiche abgestimmt sind, werden im kommenden Jahr die Ausbil-dungsprogramme, das duale Studium sowie die Trainee-Programme für Bachelor- und Master-Absolventen über-prüft und bei Bedarf überarbeitet.

Burda übernimmt Verantwortung

Hubert Burda Media nutzt seine Stärke als internationales Medienunternehmen und die Strahlkraft seiner bekannten Marken, um in gesellschaftlich wichtigen Bereichen Ver-antwortung zu übernehmen. Thematische Schwerpunkte des Engagements sind: Bildung, Kunst und Kultur, die Un-terstützung von Projekten für Kinder in Deutschland in Not, die Aufklärung im Bereich Gesundheit und Präven-tion. Medienwirksame und bekannte Veranstaltungen wie Bambi, das Tribute to Bambi Charity-Ereignis sowie der Felix Burda Award lenken Aufmerksamkeit auf gesell-schaftlich relevante Themen, sind Ort für Vernetzung wichtiger Player auf dem Gebiet des Engagements und geben Hilfsorganisationen und sozialen Initiativen eine Bühne. Hubert Burda Media fördert das persönliche En-gagement seiner Mitarbeiter und unterstützt Eigeninitia-tive durch geeignete Strukturen. Vorbild ist die Familie Burda, die gesellschaftliche Verantwortung lebt und von Beginn an als Stifter kultureller, sozialer Zuwendungen und Einrichtungen aufgetreten ist.

Hubert Burda Stiftung

Die Hubert Burda Stiftung wurde 1999 gegründet. Zu den Förderaktivitäten aus den Bereichen Wissenschaft, Bil-dung, Krebsvorsorge, Kunst und Geisteswissenschaften

gehören unter anderem die Felix Burda Stiftung, der Europäische Übersetzerpreis sowie der Senator- Ehrenamtspreis.

Felix Burda Stiftung

Seit 2001 engagiert sich die Felix Burda Stiftung für die Darmkrebsvorsorge. Ihr Ziel: die Anzahl der Darmkrebs-toten in Deutschland mittels rechtzeitiger Vorsorge dras-tisch zu reduzieren. Hierfür klärt sie die Bevölkerung durch konzertierte und ausgezeichnete Kommunikations-maßnahmen über die Chancen der Darmkrebsvorsorge auf. Mit dem Felix Burda Award zeichnet die Stiftung jähr-lich herausragende Projekte und Leistungen auf dem Ge-biet der Darmkrebsvorsorge aus. Die Veranstaltung er-zielte eine nationale Reichweite von über drei Milliarden Kontakten.

Die Felix Burda Stiftung ist Initiator des bayernweiten Pi-lotprojekts FARKOR. Ziel ist die Verminderung der Darm-krebsinzidenz und -sterblichkeit bei 25- bis 49-Jährigen mit familiärem Darmkrebsrisiko.

Tribute to Bambi-Stiftung

Bambi hilft Kindern! Die mediale Aufmerksamkeit und Strahlkraft von Bambi zu nutzen, um Kindern zu helfen, die

33 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, war die Idee hinter der Gründung der Tribute to Bambi-Stiftung. Denn auch in Deutschland, einem der wohlhabendsten Länder der Welt, gibt es Kinder und Jugendliche, die schwer erkrankt, wirtschaftlich benachteiligt oder see-lisch verletzt sind. Es ist ein Herzensanliegen der Initiato-ren Patricia Riekel und Verlagsvorstand Philipp Welte, die-sen Kindern konkret und nachhaltig zu helfen und ihnen in der Öffentlichkeit eine Stimme zu geben. Die Stiftung ist Träger des renommierten DZI-Spendensiegels.

Seit 2001 werden beim jährlich stattfindenden Charity- Ereignis Tribute to Bambi Spenden für die Förderprojekte der Stiftung gesammelt.

Christian-Liebig-Stiftung

Mit seiner Arbeit möchte die Christian-Liebig-Stiftung e. V. die Vision ihres verstorbenen Namensgebers, Focus-Journalist Christian Liebig, verwirklichen: Hilfe für Men-schen in Entwicklungsländern, insbesondere für Kinder in Malawi. Es geht um Entwicklungshilfe auf Augenhöhe für Kinder in Afrika. Durch gezielte Bildungsmaßnahmen, die bei den Menschen vor Ort ankommen und die dort ergrif-fen werden, wo sie wirklich nötig sind.

Seit 2003 wurden insgesamt 23 Grundschulen, Lehrer-häuser und eine große Sekundarschule mit Mädchen-

wohnheim mit Unterstützung von Spendengeldern und Förderbeiträgen erbaut. Der Verein hat mehr als 100 Sti-pendien für berufliche Ausbildungen vergeben und be-müht sich um finanzielle Unterstützung besonders talen-tierter Schulabsolventen. Im benachbarten Mosambik engagierte sich die CLS gemeinsam mit der Welthunger-hilfe e. V. Binnen fünf Jahren wurde ein Millenniumdorf für 1.000 Bewohner errichtet sowie eine Lehrbäckerei ins Le-ben gerufen. Mehr als 22.000 Kindern wurde durch das Engagement der Christian-Liebig-Stiftung eine (Grund-)Schulbildung ermöglicht.

Umwelt und Nachhaltigkeit

Unternehmerisches Handeln erfordert gesellschaftliche Verantwortung. Burda strebt daher besonders bei den produzierenden Einheiten eine nachhaltige Entwicklung an, die den Bedürfnissen der heutigen Generation ent-spricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. In der Produktion werden daher modernste Technologien genutzt, um wirtschaftliches Wachstum mit der Erhaltung einer intakten Umwelt in Einklang zu bringen.

Energiemanagement und Klimaschutz

BurdaDruck beteiligt sich an den Standorten Offenburg und Nürnberg freiwillig am Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Öko-Audit). Als wesentliches Element dieser Teilnahme veröffentlicht BurdaDruck alle drei Jahre eine Umwelter-klärung und jährlich eine aktualisierte Kurzfassung. Damit werden alle Interessierten über die Produktionstätigkeit, die damit verbundenen umweltrelevanten Themen und Maßnahmen zum effizienten und nachhaltigen Schutz der Umwelt informiert. Wesentlicher Bestandteil der Umwelt-erklärung sind Umweltkennzahlen (sogenannte Kernindi-katoren), die die Entwicklung der Umweltleistung über die zurückliegenden Jahre aufzeigen, sowie das Umweltpro-

34 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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gramm, in dem die Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung beschrieben sind. Die Umwelterklärung wird durch einen akkreditierten Umweltgutachter verifiziert und ist im Internet unter www.burda-druck.de der Öffentlichkeit zugänglich.

Durch die Teilnahme an der Klimainitiative des Bundes-verbands Druck und Medien kann BurdaDruck den vom Bundesverband entwickelten und in Fachkreisen aner-kannten CO2-Rechner nutzen und den Kunden eine CO2-Bilanz für ihre Druckaufträge erstellen. Die Ermittlung basiert auf den eingesetzten Papiermengen und den standortbezogenen Emissionen.

Nachhaltige Papierwertschöpfung

Neben Preis, Qualität und Verfügbarkeit ist die Umwelt-qualität der Rohstoffe wichtig für die Akzeptanz von Druckerzeugnissen. Angefangen bei der Gewinnung der Papierrohstoffe im Wald, strebt BurdaDruck eine vollstän-dige Transparenz der Prozesse in der Papierkette an.

Produktkettenzertifikate sollen Kunden darüber informie-ren, dass die verwendeten Rohstoffe aus vorbildlich be-wirtschafteten Wäldern stammen. Die derzeit im Bereich Druckindustrie relevanten Zertifizierungssysteme sind FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes).

Die Tiefdruckereien von BurdaDruck an den Standorten Offenburg, Vieux-Thann und Nürnberg haben Zertifikate und können Druckkunden die Verwendung zertifizierter Rohstoffe bestätigen oder Druckerzeugnisse auf zertifi-ziertem Papier selbst mit einer entsprechenden Produkt-kennzeichnung versehen.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Chancenbericht

Aus der Transformation des gesamten Medienmarktes ergeben sich für den Konzern Hubert Burda Media in na-hezu allen Geschäftsfeldern große Entwicklungsmöglich-keiten, die das Unternehmen aktiv nutzen will. Besonders die weiterhin stark wachsende Bedeutung des Consumer-Internets als Medien-, Werbe- und Transaktionskanal, das Zusammenwachsen von Inhalt und Technologie und die stetig steigende Nutzung von medialen Inhalten eröffnen dem Unternehmen große Chancen. Burda versteht sich primär als „Consumer Media Company“. Diese strategi-sche Ausrichtung auf die Bedürfnisse des Konsumenten eröffnet große Chancen in der B2C-Interaktion. Anspruch Burdas in allen Profitcentern ist, nachhaltige, ehrliche und zuverlässige Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, die den Menschen den bestmöglichen Mehrwert bringen.

Verschiedene Faktoren kommen dem Gesamtunternehmen grundsätzlich zugute: Burda ist als flexible Organisation konstruiert, die mit permanenten Veränderungen umge-hen kann. Dazu gehört die dezentrale Profitcenter-Struk-tur, in der jedes Unternehmen flexibel und eigenverant-wortlich auf seinen Märkten agieren kann. Chancen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung ergeben sich auf

35 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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der einen Seite durch die hohe Diversifikation in Bezug auf Produkte und Geschäftsmodelle innerhalb des Kon-zerns; auf der anderen Seite werden Synergien unter den einzelnen Gesellschaften wo immer möglich genutzt.

Burda kann durch seine stabile finanzwirtschaftliche Situation kontinuierlich in seine Produkte investieren, Unternehmen weiterentwickeln und als Investor in techno-logisch führende Unternehmen mit international skalier-baren Geschäftsmodellen einsteigen. Bei Burda werden laufend neue Produkte und Geschäftsmodelle getestet, entweder durch eigene Entwicklung oder durch Invest-ments in internationale Digitalunternehmen mit besonde-rem geografischem Fokus in Westeuropa, Asien und den USA. Besonders attraktiv als Investor ist Burda durch sein eigenes Medienportfolio und die starke Marktdurchdrin-gung in Deutschland, wodurch Produkte und Services schnell und nachhaltig bekannt gemacht werden können.

Auf Ebene der Infrastruktur im Internet hat Burda das Thema Suche neu definiert und Cliqz mit einem eigenen Webindex auf den Markt gebracht. Cliqz positioniert sich mit den beiden Alleinstellungsmerkmalen Datensicherheit („Privacy“) und Schnelligkeit. Datensicherheit gewinnt bei den Konsumenten zunehmend Relevanz, das Sammeln und Verwerten persönlichster Daten durch US-amerikani-sche Monopolisten wie z. B. Google und Facebook gera-ten immer stärker in die öffentliche Diskussion. Dies kann dazu führen, dass sich immer mehr Menschen aktiv Ange-

boten zuwenden, die den Schutz ihrer persönlichen Daten garantieren können.

Der digitale Publisher BurdaForward entwickelt Journa-lismus mit technologischen Mitteln permanent weiter und setzt dabei u. a. auf künstliche Intelligenz, durch die der einzelne Nutzer das beste Nachrichtenangebot erhalten kann. Die sich stetig vergrößernde News-Platt-form vereint mittlerweile das Angebot von mehr als 100 regionalen oder lokalen Tageszeitungen und will weitere dazugewinnen. Die Anbieter der regionalen oder lokalen Nachrichtenangebote profitieren vom technologischen Vorsprung und der Option, gemeinsam mit den anderen Medienangeboten vermarktet zu werden. Dieses Ange-bot erfüllt das Bedürfnis der Konsumenten nach auf sie zugeschnittenen Nachrichtenangeboten, die von der großen Nachrichtenlage bis zu lokalen Informationen aus Rathäusern oder Sportvereinen reichen – direkt auf das mobile Endgerät.

Über die regelmäßigen Events wie die „Start-up Nite“, die junge Gründer und Programmierer adressiert, oder die „Burda Hackdays“, bei denen neue Formen des Daten-journalismus erarbeitet werden, arbeitet Burda an ganz neuen Formen des digitalen Journalismus und macht Ta-lente auf sich aufmerksam. Durch daran anschließende „Burda Bootcamps“ soll über mehrere Monate hinweg das neu gewonnene Know-how unmittelbar bei den journalis-tisch arbeitenden Einheiten des Konzerns implementiert

werden. Auf diese Weise sollen auf Basis der beim Konsu-menten vertrauten Print-Marken neue digitale Produkte entstehen und am Markt getestet werden. Durch Daten-journalismus und den verstärkten Einsatz von Technologie in den journalistischen Einheiten ergeben sich publizisti-sche und wirtschaftliche Chancen für Burda.

Auch das Ärztebewertungsportal Jameda entwickelt sein Angebot und sein Geschäftsmodell stetig weiter und er-füllt damit das Bedürfnis vieler Konsumenten, individuell den besten Arzt auswählen zu können und zugleich mit diesem eine unkomplizierte, digitale Kommunikation zu führen. Online-Bewertungen bleiben für Jameda wichtig, künftig werden aber weitere Qualitätsindikatoren in die Arztsuche einfließen. Bislang stellen subjektive Arztemp-fehlungen die einzige Möglichkeit dar, wie sich Patienten über Ärzte informieren können. Weitere Indikatoren wie z. B. die Einschätzung anderer Ärzte oder Wissenschaft-ler sollen die bisher nur auf Patientenbewertungen basie-rende Arztsuche weiterentwickeln. Das Service-Angebot für Patienten wurde bereits durch die Möglichkeit zur Online-Terminbuchung sowie der Video-Sprechstunde durch die Tochterfirma Patientus erweitert.

Bei den Zeitschriften eröffnen sich zusätzliche Er-löschancen durch die Ausweitung der Zeitschriften-marken auf angrenzende Produktbereiche, zum Beispiel Commerce, Events oder Merchandising. Mit ihrer hohen journalistischen Qualität und ihrer Stärke und Glaub-

36 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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würdigkeit genießen die nationalen Medienmarken ein großes Vertrauen bei den Konsumenten. Aus dieser Nähe zu den Menschen ergeben sich viele Chancen für Hubert Burda Media, um neue Erlösquellen in der direk-ten Interaktion mit den Konsumenten zu erschließen und sich so zunehmend unabhängig von der Volatilität des Werbemarkts zu machen.

In der Vermarktung von Zeitschriften kann das Unterneh-men von der Ausweitung digitaler Vermarktungsoptionen und der zunehmenden Fokussierung auf maßgeschnei-derte Werbelösungen für werbende Unternehmen profi-tieren. Das Mitte 2017 gegründete Unternehmen b.famous ist auf individuelle, kreative Inszenierungen von Marken im Medienportfolio von Burda spezialisiert und erfährt eine sehr gute Resonanz im Markt.

Weitere Chancen liegen im Wachstumsmarkt Content-Marketing. Hier ist der Konzern mit C3 Creative Code and Content gut positioniert. C3 hat den Anspruch, auch in Zukunft den Markt als innovativster Marketingdienstleister anzuführen, und hat dafür 2018 ein neues Agenturmodell in Kraft gesetzt. Ein neues Group Management Board soll die C3-Gruppe strategisch führen und deren wesentliche Fähigkeiten bündeln. Die Standorte der Gruppe bleiben in ihrer lokalen und inhaltlichen Eigenständigkeit bestehen. Sie werden jedoch stärker untereinander vernetzt und erhalten Zugriff auf zentrale Kompetenzcluster (wie z. B. Strategieberatung, Analytics, Motion, Performance), die

jeweils gruppenübergreifend geführt werden. Mit dem so-genannten Client-Pod-Modell von C3 sollen Projektteams deutlich passgenauer und agiler um Kundenbedürfnisse herum geformt werden. Durch diese strategische Ausrich-tung will sich C3 Vorteile im zunehmend dicht besetzten Wettbewerb verschaffen.

Im internationalen Mediengeschäft hat Burda besonders durch die neuen Tochterunternehmen der Immediate-Media-Gruppe gute Chancen auf eine wirtschaftlich und publizis-tisch erfolgreiche Entwicklung. Das Unternehmen verfügt über eine Reihe von Medienmarken, die bei den britischen Konsumenten hervorragend positioniert sind. Das Print-Geschäft wird vom Managementteam erfolgreich und nachhaltig profitabel geführt.

Besonders in Afrika kann sich Burda durch wachsenden Wohlstand in ehemaligen Dritte-Welt- und Schwellenlän-dern gute Wachstumschancen erarbeiten, da der Bedarf an gedruckten und digitalen Medienangeboten wie auch der Bedarf an Druckerzeugnissen wie etwa Lehrmateria-lien im Allgemeinen wächst. Das Osteuropa-Geschäft wurde so effizient aufgestellt, dass es auch unter weiter-hin schwieriger werdenden Bedingungen betrieben wer-den kann.

Die fortschreitende Digitalisierung auf der ganzen Welt sowie das in einigen großen Ländern steigende Wohl-stands- und Bildungsniveau schaffen Chancen für digitale

Geschäftsmodelle sowie die Erschließung neuer Märkte mit Medienprodukten.

Burda wird die sich bietenden Chancen weiterhin konse-quent nutzen und die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns positiv fortführen.

37 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Risikobericht

Über die zu den einzelnen Geschäftsbereichen bereits geschilderten und jeweils als gering klassifizierten Risiken hinaus ist Hubert Burda Media weiteren Risiken ausge-setzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Han-deln verbunden sind. Hubert Burda Media begegnet den verschiedenen Geschäftsrisiken durch ein effizientes und effektives Risikomanagementsystem, das sich an den Grundsätzen und dem Rahmenwerk des international anerkannten Risikomanagementstandards ISO 31000 ausrichtet.

Risikomanagement

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das seit Jahren bestehende Verfahren zur Risikoerhebung und -bewertung weiter optimiert. Mögliche Risiken werden, einem einheitlichen Risikokatalog folgend, systematisch von der Unternehmensleitung identifiziert, analysiert und bewertet. Der Risikokatalog umfasst neben strategischen, operativen und finanziellen Risiken auch Compliance- Risikofelder. Auf dieser Basis ergreifen die jeweils verant-wortlichen Geschäftsführer und leitenden Angestellten geeignete Maßnahmen zur Risikosteuerung. Der Risiko-managementprozess wird durch eine Standardsoftware effizient unterstützt. Zentrale und dezentrale Controlling-Funktionen sowie eine unabhängige interne Revision

überwachen seine Wirksamkeit, um sicherzustellen, dass Risiken frühzeitig erkannt, korrekt beurteilt und kontinuier-lich kontrolliert werden.

Risikomanagement im Hinblick auf die Finanzberichterstattung

Die Anforderungen an die Überwachung einer ordnungs-gemäßen und verlässlichen Rechnungslegung und Fi-nanzberichterstattung sind hoch. Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem sorgt dafür, dass alle Anforderungen erfüllt werden. Es ist so ausgestaltet, dass mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist, dass die Fi-nanzberichterstattung zuverlässig ist und die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit Geset-zen und Normen steht. Die Vollständigkeit der Finanzbe-richterstattung, das Prinzip der Funktionstrennung und die Einhaltung des Vieraugenprinzips im Rahmen der Ab-schlusserstellung stellen sicher, dass sämtliche Transakti-onen zeitnah und termingerecht erfasst werden, um eine planmäßige Abschlusserstellung zu gewährleisten. Kon-zerninterne Transaktionen werden vollständig erfasst, ab-gestimmt und eliminiert. Bilanzierungsrelevante und anga-bepflichtige Sachverhalte aus getroffenen Vereinbarungen werden identifiziert und korrekt im Abschluss abgebildet.

Wesentlich dabei ist der Einsatz eines konzerninternen Shared-Service-Centers. Es erstellt die handelsrechtli-

chen Abschlüsse der meisten konsolidierten deutschen Konzerngesellschaften. Die Durchführung der Konsolidie-rungsarbeiten und der Konzernabschlusserstellung er-folgt auf Ebene der Konzernobergesellschaft. Die einheit-liche Bilanzierung wird durch konzernweite Vorgaben und Verfahren, angemessene Prüfungen der angelieferten Da-ten und den Einsatz von SAP-Software-Anwendungen sichergestellt.

Investitionsrisiken

Risiken aus wesentlichen Investitionen, Projekten und Ak-quisitionen werden durch Investitionsprüfungen identifi-ziert, bewertet und durch interne Freigabekontrollen auto-risiert. Größere Einzelinvestitionen werden im Rahmen von Zustimmungsregelungen in den Geschäftsordnungen bzw. Gesellschaftsverträgen beantragt und entschieden. Auftretende Risiken in Sach- und Finanzinvestitionen kön-nen zu Abwertungen führen, welche die Ertragssituation je nach Höhe der Investition unterschiedlich stark belas-ten würden. Beteiligungsrisiken ergeben sich vor allem aus der Gefahr einer erheblich verschlechterten Situation der betreffenden Unternehmen bis hin zur Insolvenz; sie werden durch ein angemessenes Beteiligungscontrolling überwacht. Da einzelne Abwertungen signifikante Aus-wirkungen auf das Konzernergebnis hätten, wird diesem Risiko die insgesamt höchste Bedeutung beigemessen. Nicht zuletzt aufgrund einer geringen Einzeleintrittswahr-

38 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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scheinlichkeit schätzt der Konzern dieses Risiko für das breit angelegte Portfolio als gering bis moderat ein.

Rohstoff-, Beschaffungs- und Lieferantenrisiken

Für die leistungswirtschaftlichen Prozesse werden in allen Konzernbereichen Güter und Dienstleistungen auf verschie-denen Beschaffungsmärkten im In- und Ausland eingekauft. Die Konzernrichtlinie „Beschaffung“ soll die kosten- und pro-zesseffiziente sowie rechtssichere Beschaffung sicherstellen.

Der strategische Einkauf zur Versorgung der Verlage und Tiefdruck-Druckbetriebe mit den wichtigsten Rohstoffen Papier und Farbe erfolgt unter den Gesichtspunkten des Lieferanten-, Qualitäts- und Risikomanagements. Dadurch wird sichergestellt, dass Marktveränderungen frühzeitig erkannt sowie darauf reagiert und damit die Versorgungs-sicherheit zu marktfähigen Preisen gewahrt werden kann.

Im Zusammenhang mit dem zentralen Einkauf dieser Roh-stoffe bestehen die nachfolgend aufgeführten Risiken, die insgesamt als gering bis moderat eingestuft werden: • Der Rohstoffmarkt für Papier und Farbe ist zwischen-

zeitlich zum Verkäufermarkt geworden. Daraus resultie-rend hat die Druck- und Verlagsbranche erhebliche Preissteigerungen zu verkraften. Mit weiteren Preiser-höhungen aus den nachweislich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten ist zu rechnen.

• Die Versorgungslage im Markt ist stark angespannt. Durch Zuwächse im E-Commerce steigt der Bedarf an Kartonagenpapier weiter, d. h. die Umstrukturierung in der Papierbranche hält an. Erschwerend wiegen die EU-Verpackungsverordnung und das deutsche Verpa-ckungsgesetz zur Vermeidung von Plastikabfällen, das 2019 in Kraft tritt. Infolge der Suche nach Alternativ-materialien ist beispielsweise auch die Nachfrage nach Zellstoff gestiegen.

Im Geschäftsjahr wurde die Zentralisierung der Beschaf-fung auch auf zusätzliche Warengruppen ausgedehnt, sodass die mit dem Einkauf dieser weiteren Güter oder Dienstleistungen verbundenen (geringen) Risiken weiter minimiert werden konnten.

Finanz- und Liquiditätsrisiken

Wechselkurs- sowie Zinsänderungen und andere finanzi-elle Risiken werden laufend überwacht, effektiv gesteuert und teilweise durch Sicherungsgeschäfte reduziert. Eine Treasury-Richtlinie definiert die Handlungsoptionen für das Eingehen von Wechselkurs- und Zinsänderungsrisiken und zentralisiert die notwendigen Absicherungen im Konzern.

Zins- und Devisenabsicherungsgeschäfte werden nur ein-gegangen, wenn dadurch Änderungsrisiken bei entspre-chenden Grundgeschäften minimiert werden können.

Wechselkursrisiken werden regelmäßig auf der Grundlage eines konzernweiten Reportings der für Burda bedeutsa-men Währungen analysiert. Zwischen langfristigen Forde-rungen in Fremdwährung als Grundgeschäften und Siche-rungsgeschäften in Form von Währungsswaps werden soweit möglich – auch für die Bilanzierung relevante – Be-wertungseinheiten gebildet. Die Absicherung erfolgt auf der Basis von Micro-Hedges zum Ausgleich von künftigen Fair-Value- und Zahlungsstromschwankungen, welche durch Wechselkursänderungen verursacht werden. Im Falle einer Absicherung werden grundsätzlich Devisenter-mingeschäfte oder -optionsgeschäfte abgeschlossen. Bei zum Bilanzstichtag noch offenen Sicherungsgeschäften wird die Effektivität der Bewertungseinheiten mittels der Critical-Term-Match-Methode untersucht. Währungsän-derungsrisiken sieht Burda derzeit aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation lediglich beim britischen Pfund. Die für den Konzern relevanten Währun-gen werden permanent analysiert und überwacht, um somit bei Bedarf Sicherungsmöglichkeiten kurzfristig ab-schließen zu können. Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis sind jederzeit kalkulierbar. Falls ökonomisch sinnvoll, werden zur Herstellung von natürlichen Siche-rungsbeziehungen auch Bankverbindlichkeiten in Fremd-währung aufgenommen.

Im Falle von Intercompany-Darlehen wird fallbezogen ge-prüft, ob die Vergabe in Euro oder Landeswährung der Tochtergesellschaft erfolgt, um das Währungs- und Zins-

39 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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änderungsrisiko zu miniminieren. Zudem erfolgt eine Überprüfung, ob eine Absicherung (Micro-Hedge) dieser Risiken sinnvoll erscheint. Als Sicherungsinstrumente können neben den klassischen Sicherungsgeschäften auch Cross-Currency Swaps abgeschlossen werden.

Auch die Zinsrisiken werden kontinuierlich zentral über-wacht und, wo sinnvoll, durch Micro-Hedges gesichert. Ziel einer solchen Absicherung ist es, mögliche negative Zahlungsstromschwankungen aufgrund variabel verzinsli-cher Bankverbindlichkeiten zu vermeiden. Die Überprü-fung der Effektivität erfolgt unter Anwendung der Critical-Term-Match-Methode unter Beachtung der Bonität des Hedge-Partners. Bei variabel verzinslichen Bankverbind-lichkeiten, für die keine Sicherungsgeschäfte eingegan-gen wurden, gehen wir derzeit von keinem relevanten Zinsänderungsrisiko aus.

Mittels ausreichend hoher Kreditlinien und eines durch-weg positiven Cashflows ist Hubert Burda Media auf absehbare Zeit mit ausreichend Liquidität versorgt. Das Finanz- und Liquiditätsrisiko wird somit als gering ein- geschätzt.

IT- und Datenschutzrisiken

Datenverluste oder der Ausfall von IT-Systemen sowie Hackerangriffe bergen je nach Geschäftsmodell und des-

sen Abhängigkeit von IT-Systemen teilweise hohe Erlös- und Reputationsrisiken. Der Trend zur digitalen Transfor-mation in allen Geschäftsbereichen, verbunden mit einer stetig wachsenden unternehmensübergreifenden Vernet-zung, hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Gezieltere Angriffe auf die IT-Infrastruktur und Daten von Privatunternehmen sind auch weiterhin eine ständige Bedrohung.

Mithilfe eines Informations-Sicherheitsmanagementsys-tems (ISMS), das sich an dem international anerkannten Standard ISO 27001 ausrichtet, werden Informations- und IT-Risiken kontinuierlich erhoben, bewertet und durch ge-eignete Maßnahmen gemindert bzw. vermieden. Durch die Sicherheitsorganisation werden Informationssicherheits-anforderungen in die jeweiligen Geschäftsprozesse inte-griert und deren Einhaltung mithilfe eines kontinuierlichen Monitorings kontrolliert und verbessert.

Zur Vermeidung oder Minderung von IT-Risiken verfügt Hubert Burda Media über stetig weiterentwickelte Schutzmaßnahmen, welche unter anderem Vorkehrun -gen gegen Denial-of-Service-Attacken, Back-up- und Re-covery-Verfahren sowie Maßnahmen zum Zugangsschutz beinhalten. Gezielte Notfalltests verringern die Gefahren längerer Systemausfälle zusätzlich.

Neue Technologien werden kontinuierlich beobachtet, de-ren Chancen und Möglichkeiten sowie Risiken im Hinblick

auf bestehende und mögliche neue Geschäftsfelder ana-lysiert und bewertet. Besonderes Augenmerk wird dabei auf mögliche regulatorische Anforderungen gelegt.

Die Beachtung datenschutzrechtlicher Rahmenbedingun-gen ist für die Geschäftsaktivitäten von Hubert Burda Me-dia höchst bedeutend. Deshalb wird der Schutz von Daten bereits bei der Konzeption neuer Verfahren (Privacy by design) berücksichtigt und durch unabhängige und kom-petente Datenschutzbeauftragte intensiv überwacht.

In den Jahren 2017/2018 hat Hubert Burda Media im Rah-men der Einführung der DSGVO ein übergreifendes Daten-schutzmanagementsystem in allen Geschäftsbereichen aufgebaut. Das Datenschutzmanagementsystem umfasst sowohl die nachhaltige Implementierung der wesentlichen Datenschutzprozesse (datenschutzkonforme Verarbeitung von personenbezogenen Daten, Sicherstellung der Betrof-fenenrechte, Handhabung von Datenschutzverletzungen) sowie eine Datenschutzorganisation mit dezentralen Ver-antwortlichkeiten und der Unterstützung der Bereiche durch ein zentrales HBM-Datenschutzteam.

Somit ist Hubert Burda Media gut aufgestellt, um die be-kannten regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.

Mögliche neue regulatorische Anforderungen wie bspw. die E-Privacy-Verordnung werden frühzeitig betrachtet und deren Auswirkungen auf die Geschäftsfelder analy-

40 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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siert. Es ist erkennbar, dass sich durch verschärfte gesetz-liche Anforderungen neue Herausforderungen insbeson-dere in den werbefinanzierten digitalen Geschäftsfeldern ergeben können.

Aufgrund der oben dargestellten Maßnahmen schätzt der Konzern sowohl die IT- als auch die Datenschutzrisiken insgesamt als gering ein – wenngleich unberechtigte Da-tenabflüsse oder längere Server-Ausfallzeiten signifikante Auswirkungen auf einzelne Geschäfte haben können.

Rechtliche Risiken

Zivil-, gesellschafts- und steuerrechtliche sowie sonstige rechtliche Risiken aus bestehenden Verträgen, Vereinba-rungen oder laufenden Verfahren werden, soweit geboten, durch die Bildung von Rückstellungen abgedeckt. Einschlä-gige Gerichtsentscheidungen und Gesetzesänderungen in Deutschland oder auf europäischer Ebene werden laufend analysiert, um daraus resultierende Risiken oder Beschrän-kungen für die Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaf-ten frühzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können.

Im Rahmen des Compliance-Management-Systems wer-den auf nationaler und internationaler Ebene die Risiken für die einzelnen Geschäftsbereiche in unterschiedlicher Form analysiert und priorisiert mit dem Ziel, Compliance-Verstöße durch vorbeugende Aufklärung und verfahrens-

rechtliche Regelungen zu vermeiden und etwaige Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu verringern. Dazu dienen zum einen Konzernrichtlinien für eine Vielzahl von Compliance-relevanten Themenfeldern, zum anderen re-gelmäßige Schulungen. Im Übrigen sieht das Compliance-Management-System klare Berichtswege vor für die Mel-dung, Aufklärung und Sanktionierung etwaiger Verstöße.

Für Hubert Burda Media als Technologie- und Medien-unternehmen haben im Übrigen der Markenschutz, der Schutz geistigen Eigentums und das Datenschutzrecht eine große Bedeutung, weshalb auch in diesen Bereichen alle relevanten Entwicklungen intensiv beobachtet und ausgewertet werden.

Gesetzliche Änderungen in den oben aufgeführten Rechtsgebieten können signifikante Auswirkungen auf einzelne Geschäftsmodelle haben. Im Jahr 2018 waren insbesondere die Regelungen der europäischen DSGVO umzusetzen. Wegen der gestiegenen Anforderungen an den Schutz personenbezogener Daten wurde ein Daten-schutzmanagementsystem etabliert, in dessen Rahmen Prozesse für die Verarbeitung personenbezogener Daten neu definiert und Schulungen zum Datenschutzrecht durchgeführt wurden.

Unter Berücksichtigung der genannten Systeme und Pro-zesse werden die Risiken in diesen Bereichen für den Konzern insgesamt als gering eingestuft.

Strategische Personalrisiken

Eine zentrale Herausforderung für das Unternehmen stellt die Rekrutierung von Nachwuchs- und Fachkräften, vor allem in technischen Berufsbildern, dar. Hier besteht das Risiko längerer Vakanzen bzw. fehlender Kompetenzen. Gegenmaßnahmen sind die konzentrierte Arbeit mit Ziel-hochschulen, aber auch Initiativen wie die Beteiligung an Deutschlands erstem Digitalstipendium „Think Digital“ oder dem Master-Studiengang „Media, Management and Digital Technologies“ an der LMU München. Die Umstel-lung des Personalmarketings auf wesentliche Zielgruppen ist in diesem Jahr erfolgt und wird die gezielte Ansprache und proaktive Pflege externer Talentpools vereinfachen. Das gänzlich neu gestaltete Employer Branding stellt die Burda-Marken in den Mittelpunkt und vermittelt somit bei allen Kontakten mit potenziellen Bewerbern die Vielfalt wie auch die technologische Stärke des Unternehmens.

Neben der Ausbildung von Nachwuchskräften durch du-ale Ausbildung, Bachelor- und Master-Traineeprogramme ist auch die kontinuierliche Weiterentwicklung der fachli-chen und persönlichen Kompetenzen von Mitarbeitern und Führungskräften ein entscheidender Faktor für Unter-nehmenserfolg und Mitarbeitermotivation. Bedarfsorien-tierte offene Weiterbildungsangebote und zentrale Ent-wicklungsprogramme einerseits und die individuelle Beratung und Begleitung für Mitarbeiter, Führungskräfte und Teams bei Veränderungen andererseits leisten hier

41 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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einen entscheidenden Beitrag. Die ganzheitliche Gesund-heitsförderung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz wird in Burdas „TAKE CARE“-Programm koordiniert. Sporträume an vier Standorten und Vorsorgemaßnahmen gehören ebenso dazu wie bereichsspezifische Gesundheitsbera-tungen und -angebote. 2018 stand zudem die Umsetzung der in der psychischen Gefährdungsbeurteilung definier-ten Maßnahmen im Vordergrund.

Das Risiko in diesem Bereich wird insgesamt als gering eingestuft.

Prognosebericht

Für 2019 und 2020 gehen die Wirtschaftsforscher mo-mentan noch von einem globalen Wirtschaftswachstum auf dem Niveau von 2018 aus. Jedoch werden diese Prog-nosen seit sechs Monaten fortlaufend nach unten korri-giert und sind weiterhin mit hoher Unsicherheit behaftet.

Einzelne, teils nur schwer zu prognostizierende Entwick-lungen haben schon immer das globale und nationale Wirtschaftswachstum sehr schnell erheblich gefährden können. Jedoch hat die Anzahl der infrage kommenden Störeinflüsse massiv zugenommen.

Mehrere geopolitische Krisenherde besitzen zurzeit ein gro-ßes Risikopotenzial. Die Eskalation des (Handels-)Konflikts zwischen China und den USA, ein erneutes Aufflammen des Iran-USA-Konflikts oder die aktuell eskalierende Situation in Venezuela sind nur Beispiele dafür. Dazu kommen Europa-bezogene Themen wie der Brexit oder die anhaltende Schuldenkrise in Italien. Auch ist absehbar, dass der Han-delskonflikt zwischen den USA und Europa zeitnah wieder verstärkt zum Thema wird. Aus Deutschland-bezogenen Themen wie dem Diesel-Skandal oder der Entwicklung der E-Mobilität und ihren Konsequenzen für die wichtige Auto-mobilindustrie resultiert weitere Verunsicherung. Dies alles führt dazu, dass viele Wirtschaftsakteure mittlerweile Inves-titionen verschieben beziehungsweise final absagen.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass der IWF für die Bundesrepublik als stark exportabhängige Na-tion einen negativeren Ausblick als für die Weltwirtschaft gibt: Im jüngsten World Economic Outlook (WEO) wird für 2019 ein globales Wachstum von 3,5 Prozent und für 2020 von 3,6 Prozent prognostiziert. In Deutschland könnte sich das Wachstum im Jahr 2019 auf nur noch 0,8 Prozent verlangsamen.

Auch der private Konsum, der bislang eine Stütze der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland war und in 2018 noch um 2,6 Prozent gewachsen ist, wird zunehmend fra-giler in seiner Entwicklung. Seit Herbst 2018 verzeichnet der Handel schwächere Zahlen als erwartet, die traditio-nelle Tourismus-Branche durchlebt ebenfalls schwierige Zeiten. Für Burda, das mit seinen Geschäften mehrheitlich nah an den Endkonsumenten aufgestellt ist, ist diese Ent-wicklung ein Warnsignal.

Grundsätzlich ist Burda für die oben genannten Herausforde-rungen gut aufgestellt: Eine solide Finanzierung (die Ver-schuldung wurde auch 2018 reduziert), dezentrale Strukturen mit kurzen Entscheidungswegen, die seit 2010 vorangetrie-bene Diversifikation in Bezug auf Produkte und Geschäfts-modelle sowie der damit verbundene Risikoausgleich bedeu-ten, dass Burda keine singulären Risikopunkte hat.

Jedoch ist die Prognose der Geschäftszahlen 2019 in die-sem Umfeld mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Ver-

42 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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mutlich haben sie seit Abflauen der Finanzkrise 2008/2009 wieder einen Höhepunkt erreicht.

Vor diesem Hintergrund erwartet Burda für das Ge-schäftsjahr 2019 auf Konzernebene in Summe einen leichten Anstieg der Umsatzerlöse. Dabei planen die Bereiche Medienmarken International sowie Digitalmar-ken National einen moderaten Anstieg, während der Druck von einem moderaten Umsatzrückgang ausgeht.

Burda wird auch 2019 investieren und neue Beteiligungen eingehen. Auch Portfoliobereinigungen durch gezielte Desinvestitionen sind möglich. Gegenüber den Beteili-gungsunternehmen versteht sich Burda als verlässlicher, langfristiger Partner, der mit seinen Markt- und Techno-logiekenntnissen sowie seiner Marktdurchdringung vor allem in Deutschland das Wachstum der Partnerunter-nehmen voranbringen kann.

Burda arbeitet weiter konsequent an der digitalen Trans-formation und dem Auf- und Ausbau neuer Geschäfts-modelle. Das Unternehmen betreibt stabile und ausge-wogene Cashflow-starke Geschäfte, aus denen sich die Kraft für weitere Innovationen und Investitionen speist.

43 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018 Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft

Aktiva 2017

in Tsd. €2018

in Tsd. €

(6) Anlagevermögen 1.119.109 1.067.578

Immaterielle Vermögensgegenstände 693.362 641.006

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 201.027 205.859Geschäfts- oder Firmenwert 478.257 431.922geleistete Anzahlungen 14.078 3.225

Sachanlagen 180.378 173.602

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 119.940 114.111technische Anlagen und Maschinen 16.362 11.313andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 42.228 41.476geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.848 6.702

Finanzanlagen 245.369 252.970

Beteiligungen 116.461 163.794Anteile an assoziierten Unternehmen 84.000 87.796Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 58 953Wertpapiere des Anlagevermögens 44.440 1sonstige Ausleihungen 410 426

Umlaufvermögen 736.679 733.978

Vorräte 152.781 158.343

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 26.365 29.629unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 12.140 14.331fertige Erzeugnisse und Waren 113.791 113.935geleistete Anzahlungen 485 448

(7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 414.795 391.110

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 309.369 282.434Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 47.926 45.832sonstige Vermögensgegenstände 57.500 62.844

sonstige Wertpapiere 36.923 34.430

Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 132.180 150.095

(8) Rechnungsabgrenzungsposten 17.857 25.207

Summe Aktiva 1.873.645 1.826.763

Die Nummern in Klammern weisen auf die Angaben im Anhang hin.

Passiva 2017

in Tsd. €2018

in Tsd. €

(9) Eigenkapital 354.508 362.625

Rückstellungen 502.697 459.896

Pensionsrückstellungen 194.388 205.472(10) Steuerrückstellungen 48.619 17.983(11) sonstige Rückstellungen 259.690 236.441

(12) Verbindlichkeiten 841.208 805.338

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 411.630 392.513erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 14.180 11.280Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 274.927 259.281Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 11.777 15.718sonstige Verbindlichkeiten 128.694 126.546

Rechnungsabgrenzungsposten 142.966 170.748

(13) Passive latente Steuern 32.266 28.156

Summe Passiva 1.873.645 1.826.763

44 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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31.12.2017 31.12.2018

Inland 141 146Ausland 111 110

Gesamt 252 256

Davonvoll konsolidiert 218 223anteilsmäßig konsolidiert 14 12assoziierte Unternehmen 20 21

(1) Allgemeine Angaben

Die Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft hat ihren Sitz in Offenburg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Freiburg i. Br. (Reg. Nr. HRA 471250).

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 wurde nach den Vorschriften des Publizitätsgesetzes aufgestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

(2) Konsolidierungskreis

Bei den voll konsolidierten Unternehmen werden für 50 Unternehmen Anteile anderer Gesellschafter ausge-wiesen (2017: 53). 28 Unternehmen wurden nicht konsoli-diert bzw. nicht als assoziiertes Unternehmen im Sinne des § 311 HGB bilanziert, da sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeord-neter Bedeutung sind, deren Anteile lediglich zum Zwecke der Weiterveräußerung gehalten werden oder bei denen kein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann (2017: 26). Die anteilmäßige Konsolidierung nach § 310 HGB kommt zur Anwendung bei Gesellschaften, bei denen eine ge-meinschaftliche Führung mit in der Regel nur einem konzernfremden Partner vorliegt. Die einbezogenen

Unternehmen sind in einer Anlage zum Anhang nach § 313 Abs. 2 HGB aufgeführt. Bei den Gesellschaften ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Medien Park KG, Düsseldorf, sowie ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt

Konzernanhang 2018 Anzahl der konsolidierten Unternehmen:

Voll konsolidierte Unternehmen

Beekeeper Mangagement GmbH, Hamburg 100,00 1) Dezember 2018

Blue Ocean Entertainment Espana S. L. S. en C., Madrid/Spanien 100,00 2) Oktober 2018

Blue Ocean Entertainment Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,00 2) Januar 2018

Burda Digital Future SE, München 100,00 Juni 2018

Burda East Africa Ltd., Kigali/Ruanda 100,00 Januar 2018

Burda Education GmbH, München 100,00 Juli 2018

BURDA PRINCIPAL INVESTMENTS PTE. LIMITED, Singapur 100,00 Januar 2018

CyberSolutions GmbH, München 100,00 April 2018

HC Touristik GmbH, München 100,00 3) Dezember 2018

kununu engage GmbH, Berlin 100,00 1) März 2018

New Work UG haftungsbeschränkt, Hamburg 100,00 1) Dezember 2018

Assoziierte Unternehmen (At-Equity-Konsolidierung)

Good Hood GmbH, Berlin 23,05 Januar 2018

Inovacao Media Brasil Agenciamento e Distribuicao Ltda, São Paulo/Brasilien 30,00 Januar 2018

Anteile in Prozent

Zeitpunkt der erst- maligen Einbeziehung

(1) mittelbare Beteiligung der XING SE (2) mittelbare Beteiligung der Blue Ocean Entertainment AG (3) mittelbare Beteiligung der HolidayCheck Group AG

BURDA Offenburg KG, Düsseldorf, erfolgt die Konzern-einbeziehung aufgrund von § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

Die folgenden Unternehmen wurden im Berichtsjahr erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen:

45 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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(3) Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen wurden grundsätzlich zum Stichtag des Konzernab-schlusses 31. Dezember 2018 erstellt. Bei drei Unterneh-men wurden zum Zweck der Konzerneinbeziehung Zwi-schenabschlüsse zum 31. Dezember 2018 erstellt. Der Einbeziehung der assoziierten Unternehmen wurden die Abschlüsse dieser Unternehmen zum 31. Dezember 2018 zugrunde gelegt. Die ergänzenden Regelungen der Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) kamen grundsätzlich zur Anwendung.

Die Kapitalkonsolidierung der im Rahmen der Vollkonsoli-dierung sowie der anteilmäßigen Konsolidierung einbe-zogenen Tochterunternehmen wurde nach der Neube-wertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB durchgeführt. Hierbei wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile an dem betreffenden Tochterunter-nehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Eigen-kapital des Tochterunternehmens verrechnet, das dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsab-grenzungsposten entspricht. Rückstellungen werden nach § 253 Abs. 1 Satz 2 und 3 sowie Abs. 2 HGB und latente Steuern nach § 274 Abs. 2 HGB bewertet. Die Verrechnung erfolgt dabei auf der Grundlage der Wert-ansätze zu dem Zeitpunkt, zu dem das betreffende Unter-nehmen Tochterunternehmen geworden ist.

Auf- bzw. Abstockungen von Anteilen an konsolidierten Tochtergesellschaften sowie Kapitalmaßnahmen dieser ohne Statuswechsel werden als Erwerbs- bzw. als Ver-äußerungsvorgang abgebildet.

Die Beteiligungen an den assoziierten Unternehmen wer-den in der Konzernbilanz mit dem Buchwert angesetzt. Der Buchwert sowie ein etwaiger Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital werden zu demjenigen Zeitpunkt ermittelt, zu dem das Unternehmen assoziiertes Unternehmen geworden ist. Der Unterschiedsbetrag dieser Neuzugänge wird dabei nach § 312 Abs. 2 HGB errechnet, fortgeführt, abge-schrieben oder aufgelöst.

Die Abschreibungen auf Firmenwerte assoziierter Unter-nehmen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrech-nung unter der Position „Ergebnis aus assoziierten Unter-nehmen“ ausgewiesen. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital der assozi-ierten Unternehmen betrug zum Bilanzstichtag 60.490 Tau-send Euro; der darin enthaltene Geschäfts- oder Firmen-wert belief sich auf 36.465 Tausend Euro.

Den Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkon-solidierung werden grundsätzlich Nutzungsdauern zwi-schen 5 und 15 Jahren beigelegt. Dies trifft sowohl auf die Firmenwerte voll- und anteilsmäßig konsolidierter Unternehmen als auch auf Firmenwerte assoziierter Un-

ternehmen sowie auf Firmenwerte aus dem Erwerb von Geschäftsbetrieben (Asset Deals) zu. Nutzungsdauern oberhalb von fünf Jahren ergeben sich aus dem Ge-schäftsmodell oder der Mitarbeiterfluktuation des be-treffenden Unternehmens. Handelt es sich dabei um ein dem Abonnement-Geschäft ähnelndes Geschäftsmo-dell, so stützt sich Hubert Burda Media auf – auch für die Zukunft erwartete – Erfahrungswerte aus der Ent-wicklung bzw. Bestandsdauer vergleichbarer Kunden-stämme aus dem Verlagsgeschäft. Analog gilt dies für vertriebsorientierte Geschäftsmodelle, da auch hier Er-fahrungen (z. B. aus vergleichbaren Produktlebenszyk-len) vorliegen, die eine entsprechend lange Nutzungs-dauer rechtfertigen. Die Abschreibung erfolgt nach der linearen Methode.

Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wird auf der Passivseite der Bilanz als separater Bilanzposten nach dem Eigenkapital ge-zeigt. Seine Auflösung erfolgt nach § 309 Abs. 2 HGB. Zum Bilanzstichtag lagen keine passiven Unterschiedsbe-träge vor.

Bei einer von der kapitalmäßigen Beteiligung abweichen-den Beteiligungsquote des Konzerns an den laufenden Ergebnissen und Liquidationsergebnissen der einbezoge-nen Tochtergesellschaften werden der Konsolidierung die wirtschaftlichen Beteiligungsquoten zugrunde gelegt, falls diese auf eindeutigen vertraglichen Regelungen basieren.

46 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Ausleihungen und andere Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie entsprechende Rech-nungsabgrenzungsposten werden konsolidiert. Umsatzer-löse, Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezoge-nen Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet.

(4) Währungsumrechnung

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, Gut-haben bei Kreditinstituten und Verbindlichkeiten, die auf Währungen von Ländern außerhalb der europäischen Währungsunion lauten, sind zu den an den Entstehungs-tagen geltenden Kursen oder den höheren bzw. niedrige-ren Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Bei Posten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr erfolgte die Bewertung grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs vom Bilanzstichtag.

Bei der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen konsolidierter Gesellschaften erfolgte die Umrechnung des Eigenkapitals mit den fortgeschriebenen historischen Wechselkursen. Die übrigen Bilanzposten werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag und die Pos-ten der Gewinn- und Verlustrechnungen wurden zu Jah-resdurchschnittskursen umgerechnet. Die Jahresdurch-schnittskurse für die verwendeten Fremdwährungskurse wurden aus den Durchschnittswerten der Devisenkassa-

mittelkurse zu den Monatsenden gebildet. Sich hieraus ergebende Umrechnungsdifferenzen wurden erfolgsneut-ral mit dem Eigenkapital verrechnet.

Wechselkursdifferenzen aus der Schuldenkonsolidierung wurden grundsätzlich ergebniswirksam erfasst. Wäh-rungseffekte aus der Umrechnung von Darlehens- und Cash-Pool-Beziehungen gegenüber in den Konzernab-schluss einbezogenen Unternehmen wurden dagegen er-gebnisneutral erfasst und in die Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung eingestellt. Sie wurden ergeb-niswirksam aufgelöst, sobald die konzerninterne Darle-hens- und Cash-Pool-Beziehung ganz oder teilweise zu-rückgeführt wurden oder die einbezogenen Unternehmen aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden sind.

Die Beteiligungsbuchwerte an assoziierten Unternehmen in Fremdwährung wurden zum Stichtagskurs umgerech-net. Der Unterschiedsbetrag zwischen diesem Wert und den zu historischen Kursen umgerechneten Beteiligungs-buchwerten an assoziierten Unternehmen wurde erfolgs-neutral in der Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsum-rechnung ausgewiesen.

(5) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich gegenüber dem Vorjahr beibehalten.

Die Vermögens- und Schuldposten wurden unter Beach-tung des Vorsichtsprinzips und entsprechend den beim Mutterunternehmen angewandten Methoden bewertet.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegen-stände – mit Ausnahme von Abo-Beständen, deren Ab-schreibung sich am tatsächlichen Verbrauch bemisst – wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer von 3 bis 15 Jahren abgeschrieben. Soweit notwendig, wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände wurden nicht aktiviert.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung von Tochtergesell-schaften werden im Wesentlichen Markenrechte und vom erworbenen Unternehmen selbst erstellte Software akti-viert. Die Bewertung erfolgte im Fall der Markenrechte mithilfe der Lizenzpreisanalogiemethode (zugrunde ge-legte Lizenzraten: 2,00 Prozent – 14,00 Prozent) und im Fall der Software unter Anwendung der Reproduktions-kostenmethode auf Basis marktüblicher Stundensätze.

Für die Verrechnung bzw. Abschreibung von Geschäfts- oder Firmenwerten wurde die dem Geschäftsmodell des betreffenden Unternehmens entsprechende voraussichtli-che Nutzungsdauer von bis zu 15 Jahren zugrunde gelegt. Außerplanmäßige Abschreibungen werden durch Gegen-überstellung des Zeitwertes der Beteiligung des Tochter-

47 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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unternehmens mit der Summe aus dem Reinvermögen zu Konzernbuchwerten und dem Restbuchwert des Ge-schäfts- oder Firmenwertes dieses Tochterunternehmens bestimmt. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und planmäßig über eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 3 bis 23 Jahren ab-geschrieben. Soweit notwendig, wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. In die Herstellungskosten wurden neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten ein-bezogen. Bewegliche abnutzbare Anlagegüter wurden entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer grundsätzlich linear oder, bei vor dem 1. Januar 2010 zu-gegangenen Anlagegütern, aus steuerlichen Gründen degressiv abgeschrieben. In diesen Altfällen erfolgt ein Wechsel zur linearen Abschreibungsmethode, sobald diese zu höheren jährlichen Abschreibungen führt.

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 800,00 Euro nicht überstiegen (geringwertige Anlage-güter). Lagen die Anschaffungs- oder Herstellungskos-ten darüber, wurden die betreffenden Gegenstände aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert, so-fern eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung vor-liegt. Verzinsliche Ausleihungen wurden mit ihren Nenn-werten bewertet. Unter- und unverzinsliche Darlehen wurden entsprechend den Restlaufzeiten abgezinst, so-weit die Zinslosigkeit nicht durch immanente Vorteile kompensiert wird.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren wur-den mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Niedrigere Wiederbeschaffungskosten bzw. Marktpreise am Bilanzstichtag kamen bei der Bewertung zur Anwendung. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen wurden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren, am Bilanzstichtag beizulegenden Wert aktiviert. In die Herstellungskosten wurden neben Mate-rial- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen einbezogen, soweit diese durch die Fertigung veranlasst sind.

Zinsen für Fremdkapital wurden nicht in die Herstellungs-kosten einbezogen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit den Nennwerten angesetzt. Zur Abdeckung des allge-meinen Kreditrisikos wurde eine angemessene Pauschal-abwertung vorgenommen. Bei un- oder unterverzinslichen

Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt der Ansatz mit dem Barwert.

Vorsteuerbeträge für Verbindlichkeiten aus empfangenen Leistungen, für die zum Bilanzstichtag noch keine Rech-nungen vorliegen, werden unter den sonstigen Vermö-gensgegenständen ausgewiesen.

Sonstige Forderungen aus Ansprüchen auf Erstattung von Steuern vom Einkommen und Ertrag, die sich aus der Abrechnung von höheren Vorauszahlungen mit tatsäch-lich entstandenen niedrigeren Steuerschulden ergeben, werden bereits in dem Geschäftsjahr aktiviert, dem sie wirtschaftlich zuzuordnen sind. Der Ansatz erfolgt mit dem Nennwert.

Sonstige Wertpapiere wurden zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen am Bilanzstichtag bilan-ziert. Abgänge erfolgen zu durchschnittlichen Konzern- Restbuchwerten.

Liquide Mittel wurden zu Nennwerten ausgewiesen.

Wurden in den Vorjahren außerplanmäßige Abschreibun-gen im Anlagevermögen vorgenommen oder Vermögens-gegenstände des Umlaufvermögens mit einem niedrige-ren beizulegenden Wert angesetzt und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teil-weise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens

48 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten. Dies gilt nicht für eine etwaige in den Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abwertung eines Ge-schäfts- oder Firmenwerts.

Rückstellungen für Pensionen, für Altersteilzeit, für Jubiläen und für Leistungen im Todesfall werden zum 31. Oktober des

Entgelt- undRentensteigerungen

in % p. a.

angenommene Restlaufzeit

in JahrenZinssatzin % p. a.

Fluktuationin % p. a.

Pensionen 1,8 bis 26 bis 3,33 0,0Altersteilzeit 1,8 2 0,87 0,0Jubiläen n. a. 15 2,32 bis 3,0Leistungen im Todesfall 1,8 15 2,32 bis 3,0

Geschäftsjahres inventarisiert. Diese Rückstellungen wurden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berech-nungen unter Heranziehung biometrischer Wahrscheinlich-keiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwart-schaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) unter Zugrundelegung der folgenden grundsätzlichen, zum 31. Oktober 2018 bestehenden Annahmen ermittelt:

Für die Bewertung der Pensionsrückstellung wird grund-sätzlich der von der Bundesbank veröffentlichte durch-schnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre berück-sichtigt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Für den 31. Dezember 2018 wurde am 31. Oktober 2018 ein Zinssatz in Höhe von 3,21 Pro-zent per annum prognostiziert und der Bewertung zu-grunde gelegt. Zinsänderungseffekte werden im operati-ven Ergebnis ausgewiesen. In Fällen deutlich kürzerer oder deutlich längerer Restlaufzeiten als 15 Jahre wurden die tatsächlichen Restlaufzeiten und der entsprechende prognostizierte Zinssatz angesetzt.

Da der deutlich überwiegende Teil der Pensionsver-pflichtungen auf einer für Neueintritte ab September 1993 geschlossenen Versorgungsordnung beruht und die pensionsberechtigten noch aktiven Mitarbeiter zum Bilanzstichtag daher bereits eine lange Betriebs-zugehörigkeit aufweisen, wurde eine betriebsindividuelle Fluktuation wegen ihrer unwesentlichen Auswirkungen nicht eingerechnet.

Bei den Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen und für Leistungen im Todesfall wurde in den ersten zehn Dienstjahren eine durchschnittliche jährliche Fluktuation von drei Prozent per annum unterstellt. Eine betriebsindividuelle Fluktuation wurde wegen un-wesentlicher Auswirkungen ab dem elften Dienstjahr nicht mehr berücksichtigt.

49 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Im Rahmen des am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Bi-lanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hat sich die Bewertung der laufenden Pensionen oder Anwartschaf-ten auf Pensionen geändert. Der sich durch die geänderte Bewertung der laufenden Pensionen oder Anwartschaf-ten auf Pensionen ergebende Unterschiedsbetrag wird über 15 Jahre verteilt zugeführt. Der noch nicht verteilte Betrag im Sinne von Artikel 67 Abs. 2 EGHGB beträgt zum Bilanzstichtag 16.684 Tausend Euro.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensi-onsrückstellung nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren und dem Ansatz der Pensionsrückstellung nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren beträgt 21.707 Tausend Euro.

Rückdeckungsversicherungswerte, die ansonsten unter den sonstigen Vermögensgegenständen auszuweisen ge-wesen wären, wurden mit den Altersversorgungsverpflich-tungen in Höhe von 4.243 Tausend Euro verrechnet, zu deren Abdeckung die betreffenden Versicherungen abge-schlossen worden sind. Diese Werte entsprechen sowohl dem beizulegenden Zeitwert als auch den fortgeführten Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegen-stände sowie dem Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden. Die Rückdeckungsversicherungswerte wurden von dem jeweiligen Versicherungsunternehmen bestätigt. Ihre Bewertung erfolgte mit dem Betrag, der von dem Ver-

sicherungsunternehmen aus dem zum Schluss der Versi-cherungsperiode berechneten geschäftsplanmäßigen De-ckungskapital abgeleitet wurde, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert.

Zur Absicherung der aus den Rückstellungen für Alters-teilzeit resultierenden Verpflichtungen wurden von den Arbeitgeberunternehmen Bankbürgschaften zugunsten der Berechtigten gestellt.

Die Steuerrückstellungen sowie die sonstigen Rückstel-lungen enthalten entsprechend dem kaufmännischen Vor-sichtsprinzip alle dem Grunde nach zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses erkennbaren Ver-pflichtungen und Risiken. Sie werden mit ihrem voraus-sichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorlie-gen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entspre-chenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergange-nen sieben Geschäftsjahre abgezinst, der von der Deut-schen Bundesbank ermittelt und veröffentlicht wird.

Der Ansatz der Verbindlichkeiten entspricht den Erfüllungs- beträgen.

Sofern zur Sicherung der Devisenkurse Sicherungsge-schäfte vorgenommen werden, kommen grundsätzlich die

Absicherungskurse bei der Bewertung der betreffenden Forderungen und Verbindlichkeiten zum Ansatz. Für etwa-ige Verlustüberhänge aus Kurssicherungsgeschäften wer-den Drohverlustrückstellungen gebildet.

Soweit Bewertungseinheiten gebildet werden, werden diese unter Anwendung der Einfrierungsmethode bilanziert.

(6) Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanla-gevermögens ist in einem Konzernanlagespiegel darge-stellt. Dieser wird dem Konzernanhang als Anlage beige-fügt. Die ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren im Wesentlichen aus Kapitalerstkonsolidierun-gen. Folglich sind auch die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr auf Erstkonsolidierungen des Geschäftsjah-res (s. Tz. 2) sowie auf plan- und außerplanmäßige Ab-schreibungen zurückzuführen. Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 607 Tausend Euro vorgenommen (2017: 2.920 Tausend Euro). Im Vorjahr entfielen hierbei 1.793 Tausend Euro auf außer-planmäßige Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmen-werte. Im Finanzanlagevermögen belaufen sich die außer-planmäßigen Abschreibungen auf 8.854 Tausend Euro (2017: 16.552 Tausend Euro).

50 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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In der Position Beteiligungen sind zur Weiterveräußerung bestimmte Anteile an voll konsolidierten Tochterunterneh-men mit 2.940 Tausend Euro enthalten.

(7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben 596 Tausend Euro (2017: 265 Tausend Euro), von den Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Be-teiligungsverhältnis besteht, haben 371 Tausend Euro (2017: 363 Tausend Euro) und von den sonstigen Vermö-gensgegenständen haben 4.800 Tausend Euro (2017: 1.074 Tausend Euro) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Alle anderen Forderungen und sonstigen Vermö-gensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

Vorbehaltlich des gesonderten Ausweises wären die For-derungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteili-gungsverhältnis besteht, in Höhe von 43.105 Tausend Euro (2017: 42.560 Tausend Euro) unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 2.727 Tausend Euro (2017: 5.366 Tausend Euro) unter den sons-tigen Vermögensgegenständen auszuweisen.

Ferner enthalten die sonstigen Vermögensgegenstände Vorsteuererstattungs ansprüche in Höhe von 2.390 Tau-send Euro, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag ent-standen sind.

(8) Rechnungsabgrenzungsposten

Die auf der Aktivseite der Konzernbilanz ausgewiesenen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten ein Disagio im Sinne von § 250 Abs. 3 HGB in Höhe von 11 Tausend Euro (2017: 25 Tausend Euro).

(9) Eigenkapital

Im Eigenkapital wurden die Kapitalanteile und die Rückla-genkonten des Komplementärs und der Kommanditisten, die aus der Währungsumrechnung entstandene bilanzielle Kursdifferenz, die Rücklagen von Tochtergesellschaften, der Konzernbilanzgewinn sowie die Anteile fremder Ge-sellschafter am Kapital einbezogener Tochtergesellschaf-ten zusammengefasst.

(10) Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen enthalten im Wesentlichen im Folgejahr abzuführende Beträge sowie Beträge für Risi-ken aus steuerlichen Prüfungen.

(11) Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge für ausstehende Rechnungen, Earn-Out-Ver-pflichtungen, Urlaubsansprüche, sonstige Personalauf-wendungen, Remittenden, Rabatt- und Bonusgutschriften und Prozessrisiken.

51 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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(12) Verbindlichkeiten

Restlaufzeiten unter 1 JahrTsd. €

1 bis 5 JahreTsd. €

über 5 JahreTsd. €

GesamtTsd. €

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 45.171 295.634 51.708 392.5132017 (46.655) (353.338) (11.637) (411.630)

erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 11.280 0 0 11.2802017 (14.180) (0) (0) (14.180)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 257.070 1.569 642 259.2812017 (274.927) (0) (0) (274.927)

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 15.718 0 0 15.718

2017 (11.777) (0) (0) (11.777)

sonstige Verbindlichkeiten 75.700 846 50.000 126.546aus Steuern 37.157 0 0 37.157im Rahmen der sozialen Sicherheit 3.458 0 0 3.458andere Verbindlichkeiten 35.085 846 50.000 85.931

2017 (77.131) (1.392) (50.171) (128.694)

aus Steuern (37.647) (3) (0) (37.650)

im Rahmen der sozialen Sicherheit (3.494) (0) (0) (3.494)

andere Verbindlichkeiten (35.990) (1.389) (50.171) (87.550)

2018 404.939 298.049 102.350 805.3382017 (424.670) (354.730) (61.808) (841.208)

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 20.042 Tausend Euro durch Grundpfandrechte sowie 865 Tausend Euro durch Sicherungsübereignung von Maschi-nen gesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, wären – vorbehaltlich des gesonderten Ausweises – in Höhe von 15.344 Tau-send Euro (2017: 9.714 Tausend Euro) unter den sonstigen Verbindlichkeiten und in Höhe von 374 Tausend Euro (2017: 2.063 Tausend Euro) unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auszuweisen gewesen.

(13) Latente Steuern

Aus § 274 HGB resultierende passive latente Steuern ergeben sich überwiegend aus niedrigeren steuerlichen Wertansätzen im Sach- und Finanzanlagevermögen. Diese wurden verrechnet mit aktiven latenten Steuern, die sich größtenteils aus unterschiedlichen Wertansätzen bei den Pensionsrückstellungen ergeben. Des Weiteren wurden aktive latente Steuern aus solchen Verlustvor-trägen in die Verrechnung einbezogen, deren Nutzung in-nerhalb der nächsten fünf Jahre wahrscheinlich ist. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive Steuer-latenzen wurden in Ausübung des Wahlrechts gem. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB i. V. § 298 Abs. 1 HGB nicht aktiviert.

52 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Die ausgewiesenen latenten Steuern resultieren somit vollumfänglich aus der Anwendung des § 306 HGB. Dem bilanzierten Betrag liegen Differenzen aus der Zwischen-gewinneliminierung, der Schuldenkonsolidierung sowie aus der Aufdeckung von stillen Reserven im Rahmen der Kapitalkonsolidierung zugrunde.

Die Entwicklung der saldierten latenten Steuern wird in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Bei der Bewertung kamen grundsätzlich die Steuersätze der jeweiligen Konzerneinheiten zur Anwendung, diese lagen zwischen 11,00 Prozent und 33,00 Prozent.

(15) Löhne und Gehälter, soziale Abgaben sowie Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

01.01.2018Tsd. €

VeränderungTsd. €

31.12.2018Tsd. €

aktive latente Steuern 6.220 -4.324 1.896

passive latente Steuern 38.486 -8.434 30.052

saldierte passive latente Steuern 32.266 -4.110 28.156

(14) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt.

2017 Tsd. €

2018 Tsd. €

1. Aufgliederung nach Bereichen 2.671.813 2.664.179

Digitalmarken National 1.402.827 1.471.223 Medienmarken National 670.403 650.935 Medienmarken International 454.862 412.938 Druck 130.250 116.458 Sonstige 13.471 12.625

2. Geografische Aufgliederung 2.671.813 2.664.179

Inlandsumsatz 1.809.815 1.886.353 Auslandsumsatz 861.998 777.826

Tsd. €

691.341

Tsd. €

5.642

(16) Erträge aus Beteiligungen

(17) Bewertungseinheiten

Der Konzern hat zukünftige Zinsrisiken, welche durch die Aufnahme variabel verzinslicher Bankverbindlich-keiten entstanden sind, durch laufzeitkongruente Zins-swaps abgesichert. Zwischen den Verbindlichkeiten ge-genüber Kreditinstituten als Grundgeschäfte und den Sicherungsgeschäften in Form von Zinsswaps werden Bewertungseinheiten gebildet. Die Absicherung erfolgt auf der Grundlage von Micro-Hedges zum Ausgleich künftiger Zahlungsstromschwankungen aufgrund varia-bler Zinsen.

Die im Rahmen von Bewertungseinheiten einbezogenen Zinsswaps weisen Nominalbeträge von 4.332 Tausend Euro und Zeitwerte von 61 Tausend Euro auf. Es besteht ein Sicherungsumfang von 100,0 Prozent. Die Barwertme-thode ermittelt die Barwerte der künftigen Zahlungen bis zum Vertragsende unter Zugrundelegung der auf Basis der Zinsstrukturkurve errechneten Terminsätze.

53 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Die Absicherungseffektivität hinsichtlich des Zinsände-rungsrisikos wurde prospektiv durch Anwendung der Critical-Term-Match-Methode gemessen, da alle be-wertungsrelevanten Parameter übereinstimmen. Die Bewertungseinheiten sind zu 100,0 Prozent effektiv. Die Zins swaps weisen die nachfolgend dargestellten Nominalwerte und Laufzeiten auf:

(19) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Gesellschaften des Konzerns schließen zur Sicher-stellung ihres Betriebs mittel- und langfristige Mietver-träge ab. Hieraus sowie aus weiteren Verträgen resultie-rende bedeutsame sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Stichtag in der nachfolgenden Höhe und Fälligkeit:

Nominalwertein Tsd. €

Euribor Restlaufzeitenbis

Bewertungs - methode

4.148 6 Monate 31.03.2027 Barwertmethode184 3 Monate 31.03.2019 Barwertmethode

Nominalwertein Tsd. €

Währung Euribor Fälligkeiten Bewertungs - methode

22.510 GBP 6 Monate 30.06.2021 Barwertmethode

Daneben ist der Konzern im Rahmen seiner Geschäftstä-tigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Zwischen der Auslei-hung gegen verbundene Unternehmen in Fremdwährung als Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft in Form eines Zinswährungsswaps wird eine Bewertungseinheit gebildet. Die Absicherung erfolgt auf der Grundlage eines Micro-Hedges zum Ausgleich künftiger Wertänderungsri-siken, welche durch Wechselkurs- und Zinssatzschwan-kungen verursacht werden. Das Grundgeschäft weist einen Nominalbetrag von 22.510 Tausend Euro auf. Der Zeitwert des Swap beträgt 142 Tausend Euro. Es besteht ein Sicherungsumfang von 100,0 Prozent.

Die Absicherungseffektivität hinsichtlich des Wechsel-kurs- und Zinssatzänderungsrisikos wird prospektiv mit-tels der Critical-Term-Match-Methode untersucht. Der Swap weist die nachfolgend dargestellten Merkmale auf:

(18) Haftungsverhältnisse

Bei den Gesellschaften des Konzerns bestanden zum Bi-lanzstichtag Haftungsverhältnisse, die im Wesentlichen aus Bürgschaften gegenüber Dritten in Höhe von 2.187 Tausend Euro (2017: 2.272 Tausend Euro) resultieren. Da-rüber hinaus bestand eine Patronatserklärung gegenüber einem nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Zum Bilanzstichtag lagen keine Anhaltspunkte für eine mögliche Inanspruchnahme vor, da die zugrundeliegen-den Verpflichtungen von den betreffenden Gesellschaften mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit erfüllt werden.

Tsd. €

a) zeitlich befristet 186.338fällig 2019 58.270fällig 2020–2023 109.600fällig nach 2023 18.468

b) zeitlich unbefristet (p. a.) 3.049

Daneben bestanden zum Stichtag Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben in das Sachanlagever-mögen in Höhe von 3.830 Tausend Euro sowie übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber nicht kon-solidierten Unternehmen in Höhe von 37.913 Tausend Euro aus zugesagten Zahlungen, deren Verpflichtungen zum Bilanzstichtag jedoch noch nicht entstanden waren.

54 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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(20) Mitarbeiter (21) Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers

Anzahl im Jahresdurchschnitt

gewerbliche Mitarbeiter 1.347angestellte Mitarbeiter 10.788

12.135davon

männliche Mitarbeiter 5.919weibliche Mitarbeiter 6.216

davon 176 Mitarbeiter bei anteils-konsolidierten Gesellschaften

Anzahl am Jahresende

Zahl der Beschäftigten 12.369

davon 167 Mitarbeiter bei anteils-konsolidierten Gesellschaften

Tsd. €

Gesamt 1.089Abschlussprüfungsleistungen 884andere Bestätigungsleistungen 55Steuerberatungsleistungen 144sonstige Leistungen 6

(22) Sonstige Angaben

Die folgenden in den Konzernabschluss 2018 einbezoge-nen Tochterunternehmen nehmen die Befreiungsmög-lichkeiten nach § 264b HGB zum 31. Dezember 2018 in Anspruch:

Die Vorstände und Aufsichtsräte der in den Konzernab-schluss einbezogenen börsen notierten Tochtergesell-schaften HolidayCheck Group AG, München, sowie XING SE, Hamburg, haben im November 2018 bzw. März 2018 die Entsprechenserklärungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG auf den Investor-Re-lations-Seiten von www.holidaycheckgroup.com sowie www.corporate.xing.com der Öffentlichkeit dauerhaft zu-gänglich gemacht.

Offenburg, den 18. März 2019

Der Vorstand der Hubert Burda Media Holding Geschäftsführung SE

Dr. Paul-Bernhard Kallen (Vorsitzender)Holger EcksteinDr. Andreas RittstiegMartin Weiss Philipp WelteStefan Winners

Gesellschaft Sitz

Burda Broadcast Media GmbH & Co. KG MünchenBurda Broadcast Media Baden-Württemberg GmbH & Co. KG Offenburg

55 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 01.01.2018

Zugänge Veränderungen

Konsolidierungskreis

Zugänge Abgänge Veränderungen

Konsolidierungskreis

Abgänge Umbuchungen Währungs-veränderungen

Anschaffungs-/Herstellungskosten

Stand 31.12.2018

Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. €

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.585.041 40.057 13.003 5.879 9.982 6 -3.855 1.618.391

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 476.709 21.305 10.095 21 4.046 7.824 -1.121 510.745

Geschäfts- oder Firmenwert 1.094.254 18.752 0 5.858 0 0 -2.734 1.104.414geleistete Anzahlungen 14.078 0 2.908 0 5.936 -7.818 0 3.232

Sachanlagen 713.352 3.145 24.625 74 16.757 -6 -1.188 723.097

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 255.297 0 794 0 98 0 -317 255.676technische Anlagen und Maschinen 285.118 2.053 570 0 251 0 -485 287.005andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 171.089 1.092 18.076 74 16.382 299 -386 173.714geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.848 0 5.185 0 26 -305 0 6.702

Finanzanlagen 409.492 28 82.773 135 58.150 0 200 434.208

Beteiligungen 259.239 0 63.113 135 3.478 -4.749 -1 313.989Anteile an assoziierten Unternehmen 105.228 0 17.921 0 10.226 4.749 201 117.873

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 120 0 1.297 0 0 0 0 1.417Wertpapiere des Anlagevermögens 44.446 0 1 0 44.446 0 0 1

sonstige Ausleihungen 459 28 441 0 0 0 0 928

Summen 2.707.885 43.230 120.401 6.088 84.889 0 -4.843 2.775.696

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

56 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

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EröffnungsbestandAbschreibungen

Stand 01.01.2018

Zugänge Veränderungen

Konsolidierungskreis

Abschreibungen des

Geschäftsjahres

Abgänge Veränderungen

Konsolidierungskreis

Abgänge Umbuchungen Währungs-veränderungen

AbschreibungenStand 31.12.2018

BuchwertStand 31.12.2018

BuchwertStand 31.12.2017

Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. €

Immaterielle Vermögensgegenstände 891.679 0 91.185 211 4.614 0 -654 977.385 641.006 693.362

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 275.682 0 33.230 17 3.780 0 -229 304.886 205.859 201.027

Geschäfts- oder Firmenwert 615.997 0 57.948 194 834 0 -425 672.492 431.922 478.257geleistete Anzahlungen 0 0 7 0 0 0 0 7 3.225 14.078

Sachanlagen 532.974 2.085 30.733 69 15.457 0 -771 549.495 173.602 180.378

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 135.357 0 6.405 0 81 0 -116 141.565 114.111 119.940technische Anlagen und Maschinen 268.756 1.131 6.367 0 247 0 -315 275.692 11.313 16.362andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 128.861 954 17.961 69 15.129 0 -340 132.238 41.476 42.228geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0 0 0 0 6.702 1.848

Finanzanlagen 164.123 0 17.617 0 589 0 87 181.238 252.970 245.369

Beteiligungen 142.778 0 8.000 0 583 0 0 150.195 163.794 116.461Anteile an assoziierten Unternehmen 21.228 0 8.762 0 0 0 87 30.077 87.796 84.000

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 62 0 402 0 0 0 0 464 953 58

Wertpapiere des Anlagevermögens 6 0 0 0 6 0 0 0 1 44.440

sonstige Ausleihungen 49 0 453 0 0 0 0 502 426 410

Summen 1.588.776 2.085 139.535 280 20.660 0 -1.338 1.708.118 1.067.578 1.119.109

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

57 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Anteile in %

Burda Digital Ventures GmbH, Offenburg 100,00

Burda Direct GmbH, Offenburg 100,00

Burda Direct Interactive GmbH, Offenburg 100,00

Burda Direkt Services GmbH, Offenburg 100,00

Burda Druck GmbH, Offenburg 100,00

BURDA DRUCK FRANCE SAS, Vieux-Thann/Frankreich 100,00

BURDA DRUCK INDIA Private Limited, Neu-Delhi/Indien 100,00

Burda Druck Nürnberg GmbH & Co. KG, Nürnberg 100,00

Burda Druck Nürnberg Verwaltungs GmbH, Nürnberg 100,00

Burda East Africa Ltd., Kigali/Ruanda 100,00

Burda Education GmbH, München 100,00

BurdaForward GmbH, München 100,00

BurdaForward Advertising GmbH, München 100,00

Burda France SAS, Paris/Frankreich 100,00

Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Offenburg 100,00

Burda Glam AG in Liquidation, Basel/Schweiz 100,00

Burda Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Offenburg 100,00

Burda Grundstücksverwaltungsgesellschaft Objekt München mbH, Offenburg 100,00

Burda + Heist Binding GmbH, Nürnberg 100,00

Burda Holdings (Thailand) Co. Ltd., Bangkok/Thailand 100,00

Burda International CZ s.r.o., Prag/Tschechien 100,00

Burda International Holding GmbH, Offenburg 100,00

Burda Magazine Holding GmbH, München 100,00

BURDA MEDIA INDIA PRIVATE LIMITED, Neu-Delhi/Indien 100,00

Burda Media Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,00

Burda Medien Vertrieb GmbH, Offenburg 100,00

Burda News GmbH, Hamburg 100,00

Burda Nordic A/S, Kolding/Dänemark 100,00

Burda Principal Investments GmbH & Co. KG, München 100,00

Anteile in %

a) Voll konsolidierte Unternehmen

Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg

Hubert Burda Media Holding Geschäftsführung SE, Offenburg 100,00

Abonnenten Service Center GmbH, Offenburg 100,00

AdTech Factory Verwaltungs-GmbH, Offenburg 100,00

AdTech Factory GmbH & Co. KG, Offenburg 100,00

Aenne Burda Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Offenburg 100,00

amiando UK Ltd., Birmingham/Großbritannien 100,00 1)

Amica Verlag GmbH & Co. KG, München 100,00

b.famous content Studios GmbH, München 92,50 5)

BDV Beteiligungen GmbH & Co. KG, München 90,91

Beekeeper Mangagement GmbH, Hamburg 100,00 1)

bestwetten.de GmbH, Offenburg 100,00

Blue Ocean Entertainment AG, Stuttgart 90,34

Blue Ocean Entertainment Espana S. L. S. en C., Madrid/Spanien 100,00 6)

Blue Ocean Entertainment Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,00 6)

Bunte Entertainment Verlag GmbH, München 100,00

Burda (Thailand) Co., Ltd., Bangkok/Thailand 100,00

Burda Broadcast Media Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Offenburg 100,00

Burda Broadcast Media Geschäftsführungs-GmbH, München 100,00

Burda Broadcast Media GmbH & Co. KG, München 100,00

Burda Broadcast Verwaltungs GmbH, Offenburg 100,00

Burda Ciscom GmbH, Offenburg 100,00

Burda Community Network GmbH, München 100,00

Burda Community Network International GmbH, München 100,00

Burda Digital Commerce GmbH, Offenburg 100,00

Burda Digital GmbH, München 100,00

Burda Digital Future SE, München 100,00

Burda Digital Systems GmbH, Offenburg 100,00

Beteiligungsverhältnisse nach § 313 Abs. 2 HGB derHubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg,zum 31. Dezember 2018

58 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Anteile in %Anteile in %

Cyberport Services GmbH, Dresden 100,00

CyberSolutions GmbH, München 100,00

daskochrezept.de GmbH, Offenburg 100,00

DLD Media GmbH, München 100,00

DLD Ventures GmbH, München 100,00

Driveboo AG, Bottighofen/Schweiz 100,00 2)

Editions DIPA Burda SAS, Schiltigheim/Frankreich 100,00

EDITIONS HUBERT BURDA MEDIA SAS – PARIS, Paris/Frankreich 100,00

Editions Nuit et Jour SAS, Paris/Frankreich 100,00

Eqipia GmbH, Zürich/Schweiz 100,00 1)

Essential Publishing Limited, Colchester/Großbritannien 100,00

fi services gmbh, Pleidelsheim 100,00 4)

Fit for Fun Verlag GmbH, Hamburg 100,00

Focus Line Extensions GmbH, München 100,00

Focus Magazin Verlag GmbH, München 100,00

Focus Money Redaktions-GmbH, Deutsches Institut für Qualität und Finanzen, München 100,00

FOCUS Online Group GmbH, München 100,00

Focus TV-Produktions GmbH, München 100,00

ForwardContentServices GmbH, München 100,00

Freedreams B.V., Nimwegen/Niederlande 100,00

freundin Verlag GmbH, München 100,00

FTM Freizeit- und Trendmarketing GmbH & Co. KG, Kleve 100,00

FTM Freizeit- und Trendmarketing Verwaltungsgesellschaft mbH, Kleve 100,00

Genealogy Events Ltd., London/Großbritannien 77,50

Ghostery, Inc., New York/USA 100,00 8)

Grupo Galenicom Tecnologias de la Informacion, S.L., Barcelona/Spanien 100,00 1)

HC Touristik GmbH, München 100,00 2)

Hitched Ltd., London/Großbritannien 100,00

Hitched PTY Limited (South Africa), Pretoria/Südafrika 100,00

Burda Principal Investments Verwaltungs-GmbH, München 100,00

BURDA PRINCIPAL INVESTMENTS PTE. LIMITED, Singapur 100,00

Burda Procurement GmbH, München 100,00

Burda Romania S.R.L., Bukarest/Rumänien 100,00

Burda Senator Verlag GmbH, Offenburg 100,00

Burda Service AG i. L., Basel/Schweiz 100,00

Burda Services GmbH, Offenburg 100,00

Burda Service-Handel-Märkte GmbH, Offenburg 100,00

Burda Singapore Pte. Ltd., Singapur 100,00

Burda Studios Pictures GmbH, München 100,00

Burda Studios Publishing GmbH, München 100,00

BurdaStyle GmbH, München 100,00

BurdaStyle, Inc., New York/USA 100,00

Burda-Ukraina, Kiew/Ukraine 100,00

C3 Creative Code and Content AG, Zürich/Schweiz 100,00 5)

C3 Creative Code and Content GmbH, Berlin 85,00

C3 Creative Code and Content Ltd., London/Großbritannien 100,00 5)

C3 Creative Code and Content s.r.o. Prag/Tschechien 100,00 5)

Casa de Difuzare Presa – New Concept S.R.L., Bukarest/Rumänien 100,00

CHIP Communications GmbH, München 100,00

CHIP Digital GmbH, München 100,00

CHIP Holding GmbH, München 100,00

CliCo GmbH, München 84,04

Cliqz GmbH, München 75,63

Cliqz International GmbH, München 100,00 8)

Cliqz MyOffrz GmbH, München 100,00 8)

computeruniverse GmbH, Friedberg 100,00

CP-Retail GmbH, Berlin 100,00

Cyberport GmbH, Dresden 100,00

59 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Anteile in %Anteile in %

Komunikace 2000 s.r.o., Prag/Tschechien 100,00

kununu GmbH, Wien/Österreich 100,00 1)

kununu engage GmbH, Berlin 100,00 1)

LIFESTYLE HK LIMITED, Hongkong/China 100,00

LIFESTYLE MARKETING PTE LTD, Singapur 100,00

LIFESTYLE ONLINE SDN BHD, Kuala Lumpur/Malaysia 100,00

M.I.G. Medien Innovation GmbH, Offenburg 100,00

MAX Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00

Media Market Insights GmbH, Offenburg 100,00

Meteovista B.V., Amsterdam/Niederlande 100,00 2)

MFI Meine Familie und ich Verlag GmbH, München 100,00

Mirabo AG, Basel/Schweiz 100,00

mobileminds GmbH, München 100,00

Mumdrum Limited, London/Großbritannien 100,00

Neue Verlagsgesellschaft mbH, Offenburg 100,00

New Work UG haftungsbeschränkt, Hamburg 100,00 1)

OOO Burda Distribution Services, Moskau/Russland 100,00

OOO DigiVent, Moskau/Russland 100,00

OOO Everest Distribution, Moskau/Russland 100,00

OOO Burda Interaktiv, Moskau/Russland 100,00

Ortenauer Papierverarbeitung GmbH, Offenburg 100,00

PaketPLUS Marketing GmbH, Berlin 100,00

Patientus GmbH, Lübeck 100,00

Playboy Deutschland Publishing GmbH, München 100,00

PM, poslovni mediji d.o.o., Ljubljana/Slowenien 51,00 5)

Prescreen GmbH, Berlin 100,00 1)

Prescreen International GmbH, Wien/Österreich 100,00 1)

rethink GmbH, Berlin 51,00 5)

ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Medien Park KG, Düsseldorf 100,00

HolidayCheck AG, Bottighofen/Schweiz 100,00 2)

HolidayCheck Group AG, München 56,06

HolidayCheck Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,00 2)

HolidayCheck Solutions GmbH, München 100,00 2)

HQ-Patronen GmbH, Seevetal 100,00

Hubert Burda Media Hong Kong Limited, Hongkong/China 100,00

Hubert Burda Media India Private Limited, Neu-Delhi/Indien 100,00

Hubert Burda Media Limited, Colchester/Großbritannien 100,00

HUBERT BURDA MEDIA MALAYSIA SDN. BHD, Kuala Lumpur/Malaysia 100,00

Hubert Burda Media UK LP., Colchester/Großbritannien 100,00

Hubert Burda Media, Inc., New York/USA 100,00

Immediate Media Company Australia Pty Limited, Sydney/Australien 100,00

Immediate Media Company Bristol Ltd., London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company Ltd., London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company London Ltd., London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company Magicalia Holdings Limited, London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company Magicalia Limited, London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company North America Inc., Delaware/USA 100,00

Immediate Media Company Origin Holdings Limited, London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company Origin Limited, London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Company Services Limited, London/Großbritannien 100,00

Immediate Media Pte Singapore Limited, Singapur 100,00

Immediate Media TV Ltd., London/Großbritannien 100,00

INO24 AG, Pleidelsheim 86,08

ino24 clever versichert GmbH, Pleidelsheim 100,00 4)

innogy.C3 GmbH, Essen 74,90 5)

Internet Magazin Verlag GmbH, München 100,00

InterNations GmbH, München 100,00 1)

jameda GmbH, München 100,00

60 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Anteile in %Anteile in %

Verwaltungsgesellschaft MAX Verlag mbH, Hamburg 100,00

VSG Verlags Service Gesellschaft AG in Liquidation, Basel/Schweiz 100,00

VSG Advertising (Beijing) Co. Ltd., Peking/China 100,00

WebAssets B.V., Amsterdam/Niederlande 100,00 2)

wunder media production GmbH, München 100,00 5)

XING SE, Hamburg 50,26

XING Events GmbH, Hamburg 100,00 1)

XING E-Recruiting GmbH & Co. KG, Hamburg 100,00 1)

XING E-Recruiting Switzerland AG, Zürich/Schweiz 100,00 1)

XING E-Recruiting GmbH, Wien/Österreich 100,00 1)

XING International Holding GmbH, Hamburg 100,00 1)

XING Marketing Solutions GmbH, Hamburg 100,00 1)

XING Networking Spain S.L., Barcelona/Spanien 100,00 1)

XING Portugal Unipessoal Lda., Porto/Portugal 100,00 1)

XING Switzerland GmbH, Zürich/Schweiz 100,00 1)

XING Young Professionals GmbH, Hamburg 100,00 1)

Zoover GmbH, München 100,00 2)

Zoover International B.V., Amsterdam/Niederlande 100,00 2)

Zoover Media B.V., Amsterdam/Niederlande 100,00 2)

Zoover Travel B.V., Amsterdam/Niederlande 100,00 2)

ZVB Zeitschriften-Vertriebs AG i. L., Basel/Schweiz 100,00

b) Anteilmäßig konsolidierte Gesellschaften nach § 310 HGB

B+B Media Services GmbH, Offenburg 50,00

BB RADIO Länderwelle Berlin/Brandenburg Beteiligungs GmbH, Potsdam 50,00

BB Radio Länderwelle Berlin/Brandenburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Potsdam – Gruppe – 50,00

Burda FW Media, LLC, New York/USA 50,00

Burda Hearst Publishing GmbH, München 50,00

DOGAN BURDA DERGI YAYINCILIK VE PAZARLAMA A.S., Istanbul/Türkei 40,00

ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Offenburg KG, Düsseldorf 100,00

SARL Zoover France i.L., Paris/Frankreich 100,00 2)

Seven Publishing Group Ltd., London/Großbritannien 100,00 5)

Showroom Holding GmbH, München 85,20

Showroom Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,00

SHWRM.de GmbH, Berlin 100,00

Silkes Weinkeller GmbH, Mettmann 100,00

STARnetONE GmbH, Berlin 100,00

Stockfood GmbH, München 100,00

Stockfood Ltd., London/Großbritannien 100,00

Stockfood America, Inc., Kennebunk/USA 100,00

Super Illu Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 100,00

Super Illu Verlag Verwaltungs-GmbH, Berlin 100,00

Tailormade Media Lda., Lissabon/Portugal 100,00

TEC The Enabling Company, Hamburg 100,00

Tomorrow Travel B.V., Amsterdam/Niederlande 100,00 2)

TOV Burda Distribution Services Ukraina, Kiew/Ukraine 100,00

tracdelight GmbH, München 100,00

Trans Log – Presa S.R.L., Bukarest/Rumänien 100,00

Treehouse Sp. z o.o., Warschau/Polen 100,00

TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg 100,00

tv.gusto GmbH, München 83,50

Valentins GmbH, Mörfelden-Walldorf 100,00

Valiton GmbH, München 100,00

Vancouver Topco Ltd., London/Großbritannien 100,00

Vancouver Midco 1 Ltd. i. L., London/Großbritannien 100,00

Vancouver Midco 2 Ltd. i. L., London/Großbritannien 100,00

Visordown Ltd., London/Großbritannien 100,00

Verlag Aenne Burda GmbH & Co. KG, Offenburg 100,00

61 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Anteile in %Anteile in %

kununu US LLC, Boston/USA 50,00 1)

Musicstarter GmbH & Co. KG, Berlin 50,00

M.O.R.E. Lokalfunk Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Ulm 50,00

M.O.R.E. Lokalfunk Baden-Württemberg Verwaltungs-GmbH, Ulm 50,00

SEG Stegenwaller Entertainment Group GmbH & Co. KG, Essen 50,00

SEG Stegenwaller Entertainment Group Verwaltungs GmbH, Essen 50,00

c) Assoziierte Unternehmen nach § 311 HGB

COC COC PTE. LTD., Singapur 23,14 3)

CONSUMABLE, INC., Rockville/USA 28,13

Dergi Pazarlama Planlama ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul/Türkei 44,00

Dovetail Services (UK) Limited i. L., London/Großbritannien 50,00

Dovetail Services (UK) Holdings Limited i. L., London/Großbritannien 50,00

Frontline Limited, Peterborough/Großbritannien 14,06

Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung mbH & Co. KG, München 20,00

Good Hood GmbH, Berlin 23,05

Inovacao Media Brasil Agenciamento e Distribuicao Ltda, São Paulo/Brasilien 30,00

Mediaprint & Kapa Pressegrosso spol. s r.o., Prag/Tschechien 34,83

MZV Export-Import Zeitschriften-Vertrieb GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Unterschleißheim 40,00

MZV Export-Import Zeitschriften-Vertrieb Verwaltungs-GmbH, Unterschleißheim 40,00

MZV Moderner Zeitschriften-Vertrieb GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Unterschleißheim 40,00

MZV Moderner Zeitschriften-Vertrieb Verwaltungs-GmbH, Unterschleißheim 40,00

Notonthehighstreet Enterprises Ltd., Richmond/Großbritannien 27,71

Radio Arabella Studiobetriebsgesellschaft mbH, München 20,56

Radio Times Events Limited, London/Großbritannien 51,00

Studio Gong GmbH & Co. Studiobetriebs KG, München – Gruppe – 41,67

Privatradio Landeswelle Mecklenburg-Vorpommern GmbH & Co. Studiobetriebs KG, Rostock 47,15

Vicampo.de GmbH, Mainz 36,04

Priceza Company Limited, Bangkok/Thailand 24,90

d) Gesellschaften nach § 296 HGB bzw. § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB

Acton GmbH & Co Heureka KG, München 40,21

BB Radio Lokalwellen Brandenburg GmbH & Co. KG, Potsdam 100,00 9)

BL Engineering Solutions Private Limited, Neu-Delhi/Indien 51,00

Blue Ocean Entertainment Espana S. L., Madrid/Spanien 100,00 6)

BOTLabs GmbH, Berlin 40,00

Burda Hong Kong Limited, Hongkong/China 82,15

BURDA PRINCIPAL INVESTMENTS LIMITED, London/Großbritannien 100,00

Burda Taiwan Co. Ltd., Taipeh/Taiwan 80,00

CyberSolutions Tech S.r.l., Cluj Napoca/Rumänien 100,00

Denfin Publishing ÖU, Tallinn/Estland 45,00

Europe Online Deutschland GmbH, München 100,00

Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung Verwaltungs GmbH, München 20,00

IR Holding GmbH, Potsdam 100,00 9)

IR MediaAd GmbH, Berlin 100,00 9)

KB sports communications GmbH, Stuttgart 51,00 5)

L.M.2.F SAS., Soreze/Frankreich 25,01

Mode Media Corporation, Brisbane/USA 38,00

Musicstarter Verwaltungs GmbH, Berlin 50,00

Online International Beteiligungs-GmbH, München 100,00

OOO 7dach, Moskau/Russland 25,00

OOO BimBasket, Moskau/Russland 22,10

Privatradio Landeswelle Mecklenburg-Vorpommern Verwaltungs GmbH, Rostock 29,40

Radio TEDDY GmbH & Co. KG, Potsdam 90,00 9)

Radio TEDDY Verwaltungs GmbH, Potsdam 90,00 9)

sevenload GmbH i.L., Köln 100,00

Toppatterns AB Lidingö/Schweden 100,00

Tom Press AG, Soreze/Frankreich 100,00 7)

VSG Advertising Italy S.r.l. i.L., Mailand/Italien 100,00

62 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Anteile in %

e) Wesentliche Beteiligungen < 20%

Vinted Limited, London/Großbritannien 15,20

Bloom & Wild Limited, London/Großbritannien 12,80

Acton GmbH & Co. Heureka II KG, München 11,81

Bauble Bar, Inc., New York/USA 10,00

RCW, Inc./M.Gemi, Boston/USA 8,80

ZILINGO PTE. LTD., Singapur 7,90

AO Verlagshaus Burda, Moskau/Russland 10,00

1) mittelbare Beteiligung der XING SE 2) mittelbare Beteiligung der HolidayCheck Group AG 3) mittelbare Beteiligung der CliCo GmbH 4) mittelbare Beteiligung der INO24 AG 5) mittelbare Beteiligung der C3 Creative Code Content GmbH 6) mittelbare Beteiligung der Blue Ocean Entertainment AG 7) mittelbare Beteiligung der L.M.2.F. SAS 8) mittelbare Beteiligung der Cliqz GmbH 9) mittelbare Beteiligung der BB Radio Länderwelle Berlin/Brandenburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft

63 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

Vorstehender zur Veröffentlichung bestimmter Konzern -abschluss und Konzernlagebericht ist auf Basis der Inanspruchnahme von Offenlegungserleichterungen verkürzt. Zum vollständigen Konzernabschluss und Konzernlage bericht haben wir den folgenden Bestäti-gungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzern-anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrecht-lichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und

• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zu-treffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungs-mäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlage-berichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-mäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verant-wortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlage-berichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen un-abhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handels-rechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Überein-stimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnach-weise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Auf-stellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Be-langen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss

64 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmä-ßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ord-nungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermög-lichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die ge-setzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fort-führung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insge-samt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen ge-setzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Kon-zernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwen-denden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermögli-chen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Kon-zerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung ge-wonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deut-schen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chan-cen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung

mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt-schaftsrüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prü-fung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Un-richtigkeiten resultieren und werden als wesentlich ange-sehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts ge-troffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressa-ten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstel-lungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fäl-schungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irre-führende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen in-terner Kontrollen beinhalten können.

65 Konzernabschluss 2018 Hubert Burda Media

Zum

Inhaltsverzeichnis

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevan-ten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlun-gen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange-messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetz-lichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsme-thoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzli-chen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Un-sicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Ge-gebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unterneh-menstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die da-zugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Kon-zernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungs-urteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerun-

gen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Be-stätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können je-doch dazu führen, dass der Konzern seine Unterneh-menstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deut-schen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unterneh-men oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Ver-antwortung für unsere Prüfungsurteile.

• beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentspre-chung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetz-lichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten An-gaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausrei-chender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Anga-ben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sach-gerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsur-teil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorien-tierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwort-lichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungs-feststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im in - ternen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. München, den 26. März 2019

KPMG AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Hagner, Wirtschaftsprüfergez. Kaltenegger, Wirtschaftsprüferin

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Herausgeber:Hubert Burda Media Holding KommanditgesellschaftHauptstraße 130, 77652 OffenburgInhaltlich verantwortlich für den Konzernabschluss: Heinz Spengler, Thilo Knöller Umsetzung:Hubert Burda Media Holding KommanditgesellschaftCorporate CommunicationsTel. +49 (0)89 [email protected] Verantwortlich: Philipp WolffManagement: Bernd HölznerArt Direction: Ben LierschIllustration: Anette Leutloff

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