material & technik möbel special 1 / 2009

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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835 The magazine for furniture production and related fields special 01| 09 SICAM & ZOW Italia

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Special 01/09 “SICAM & ZOW Italia. material+technik möbel zählt zu den führenden Fachzeitschriften für die internationalen Entscheider der Möbel- und Einrichtungsindustrie, des Innenausbaus, des Ladenbaus sowie deren Zulieferern.

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The magazine for furniture production and related fields

special 01| 09

SICAM & ZOW Italia

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Sitz- und Liegemöbel Seiten 22–23

Kasten- und KüchenmöbelSeiten 5–27

Titel: Union Knopf Maschinen und VerfahrenSeiten 15–21

KompaktB. Maier Zerkleinerungs-technik, Dieffenbacher, IMA, Technodomus, Xylexpo 15Effiziente FertigungsprozesseDie Krise elektrisiert 16Auch diese Krise hat ein Ende 17Quantensprünge in Schopfloch 18Effizienz durch fließende Prozesse 19Neue Technologien 2009 20–21

Zum Titelbild: Die neue Kollekti-on von Union Knopf zeichnet sich durch verschiedene Oberflächen, die Farben und vor allem das transdisziplinäre Design aus, das durch eine reduzierte und schlichte Gestaltung gleicher -maßen aktuell und zeitlos er-scheint.

Editorial 3Inhalt und Impressum 4KompaktHettich Strothmann, SaloneUfficio, Wilkhahn 30Partner der Möbelindustrie 28–29Inserentenverzeichnis 29

FokusSICAM 2009: Auf geht‘s! 5ZOW Italia am Start 6Neues Werk eröffnet 14Quadratisch, badisch, gut 26Produkte & KonzepteModerne Stauraumkonzepte 7Sanft und sauber 8„Upside Down“ 8Eine harmonische Einheit 9Ein Scharnierdämpfer für alle Fälle 24Ausgezeichneter Küchenhelfer 25Aus Liebe zum Detail 27Macher & Märkte„Von der Konzentration auf unsere Kernkompetenz profitieren die Kunden“ 10–11„Individualisierung spielt eine immer größere Rolle“ 12–13

KompaktDürkopp-Adler, Furnifab,Hausmessen Oberfranken, Heimtextil, Lectra, Techtextil, Texprocess, Trevira, Verband der deutschen Polstermöbelindustrie, 22–23

Inhalt

Erscheinungsweise: 7-mal jährlich.

Nachdrucke (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:

Der Verlag ist Mitglied bei:

• Grafik :Jürgen Kroll (Leitung), Manfred Krompaß (stellv. Leitung), Uta Fischer-Kroll, Tanja Schwarz

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• Verlagsbüro Nord-West: Helge Scheibner, Föhrenstraße 2a, D-33649 Bielefeld-Ummeln, Telefon: +49 521 1647544, Fax: +49 521 4895241, E-Mail: [email protected]

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• Holland: INSIGHT PUBLICITAS B.V., Postbus 509, NL-1250 AM Laren, St. Janstraat 20, Telefon: +31 35 5395111, Fax: +31 35 5310572

• Österreich: Mag. Gertrude Unger, Lehargasse 7/1, A-7431Bad Tatzmannsdorf, Telefon: +43 3353 7775, Mobil: +43 650 3875785, E-Mail: [email protected]

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• Japan: Kagu-sangyo-shuppansha Co., Ltd., 5-3-4, sotokanda, chiyoda-ku, Tokyo, 101, Japan

Anzeigenpreisliste:gültig Nr. 22. Bezugspreise: Im Einzelverkauf 6,50 Euro zuzüglich Porto und MwSt., Jahresabonnement 39,– Euro zuzüglich Porto und MwSt.

Impressum

m+t Ritthammer Publishing GmbHPostfach 3850, D-90019 NürnbergAndernacher Straße 5a, D-90411 NürnbergTelefon: +49 911 95578-80, Fax: +49 911 95578-78www.material-technik.de E-Mail: [email protected]

• Herausgeber:Verlag Matthias Ritthammer GmbH, Nürnberg

• Verleger:Klaus Ritthammer, Franz Schäfer, Andreas Müller-Buck

• Geschäftsführer:Klaus Ritthammer E-Mail: [email protected]

• Chefredaktion:Richard Barth, Telefon: +49 911 95578-87 E-Mail: [email protected]

• Stellvertretende Chefredaktion: Nils-Christopher Görder, Telefon: +49 911 95578-81 E-Mail: [email protected]

• Redaktion: Lothar K. Friedrich (Chefkorrespondent Produktionstechnik)

• Anzeigen: Andrea Popp, Telefon: +49 911 95578-84 E-Mail: [email protected]

• Vertrieb:Johanna Schreiter

Besuchen Sie

uns auf der SICAM!

Halle 5, Infostand 4

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Fokus

material +technik möbel 5

Wie die Exposicam Srl (Mailand), Veranstalterin der SICAM, vermel-det, werden im Oktober insge-samt fast 400 Unternehmen auf rund 21.000 Quadratmetern aus-stellen. Die Aussteller teilen sich

insgesamt 260 Messestände, die sechs von zehn Hallen der Porde-none Fiere belegen. Gerade die europäischen Beschlaghersteller zeigen sich in Pordenone in ge-wohnter Manier komplett. So wer-den Branchengrößen wie etwa Häfele, Hettich, Blum, Grass, Fer-rari und auch Effegi Brevetti nur auf der SICAM und nicht in Verona vertreten sein. FGV und Salice zei-gen sich hingegen auch auf der ZOW eine Woche später.Neben dem reinen Ausstellungs-programm hat sich Carlo Giobbi auch thematisch so Einiges einfal-len lassen und seiner SICAM ein interessantes Upgrade in Form von Sondershows und Vortragsrei-hen verpasst.

Rahmenprogramm

Unter dem Kürzel „FUTSU“ („Fur-niture Trends Update“), eine Initia-tive der Pordenone University, werden im Rahmen einer Tagung auf der SICAM verschiedene The-men rund um die Möbelproduktion behandelt. In vier Themenblöcken geht es um Informationstechnolo-

gien in der Holz verarbeitenden Industrie, Nachhaltigkeits-, Pro-duktions- und Marketingaktivitä-ten, Ein- und Verkaufsstrategien in Italien, Europa und wachsenden Märkten sowie um neue Werk-stoffe und innovative Produktions-technologien.Neben einer Schau neuartiger Ma-terialien wird am 14. Oktober eine Konferenz zum Thema „Rapid Pro-totyping als Alternative zur traditio-nellen Prototypisierung“ stattfin-den. Fokus der Veranstaltung liegt auf der Reduzierung von Entwick-lungskosten durch Verkürzung der „time to market“. Auch die Pulver-beschichtung von MDF ist Thema einer separaten Veranstaltung. Auch wenn sich erst noch zeigen muss, ob die SICAM in Pordenone oder die ZOW in Verona am Ende die Nase vorn hat, zeigt sich Carlo Giobbi vom Erfolg seiner Veran-staltung überzeugt. So steht schon jetzt fest: Die nächste SI-CAM soll vom 20. bis zum 23. Oktober 2010 stattfinden.

Nils-Christopher Görder

SICAM 2009: Auf geht’s!Die Branche blickt mit Spannung nach Pordenone, wo vom 14. bis 17. Oktober

die SICAM unter der Federführung von Carlo Giobbi ihr Stelldichein geben wird.

Nach Monaten des Hauens und Stechens mit der ZOW Italia wird sich jetzt

zeigen, wer bei der Standortwahl den richtigen Riecher hatte.

SICAM 2009: Off we go!Full of suspense: The entire industry is looking towards Pordenone, where the SICAM is holding its premiere 14–17 October, under the overall control of Carlo Giobbi. As announced by the Exposicam Srl (Milan), organiser of the SICAM, almost 400 firms will be exhibiting there in October, on an area of ca. 21,000 sqm. The exhibitors will be distributed over a total of 260 stands, filling six of the ten halls of the Fiere Pordenone. Especially the European manufacturers of furniture hardware will all be there, as usual. For example, some major mem-bers of the industry such as Häfele, Hettich, Blum, Grass, Ferrari and also Effegi Brevetti, will be represented only at the SICAM, and not in Verona. FGV and Salice, on the other hand, will also be seen at the ZOW a week later. Besides the pure exhibition program, Carlo Giobbi has also conceived a number of thematic ideas, giving the SICAM an interesting upgrade in the form of special shows and presentations. Even though it still re-mains to be seen whether the SICAM in Pordenone or the ZOW in Ve-rona will be the winner at the end of the day, Carlo Giobbi is convinced that his event will be crowned with success. One thing is already cer-tain: The next SICAM is to be held from 20 to 23 October 2010.

Altbekannter Ort, neue Messe: In diesem Jahr gibt die SICAM ihr Debüt in Pordenone.Old location, new fair: This year, the SICAM will hold its premiere in Pordenone. Photos: SICAM

Hat die nächste SICAM schon fest im Blick: Carlo Giobbi.Sights already set for the next SICAM: Carlo Giobbi.

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Fokus

6 material +technik möbel

Nachdem es in der Vergangenheit zu verschiedenartigen Unstimmig-keiten zwischen dem ehemaligen ZOW-Italia-Macher Carlo Giobbi und Peter H. Meyer, Erfinder des ZOW-Konzepts, kam, die letztend-lich vor dem Mailänder Gericht „beigelegt“ wurden, hat sich beim italienischen Ableger der ZOW ei-niges getan. So wurde Romano Ugolini im November 2008 zum neuen Direktor der Survey Marke-ting + Consulting Srl mit Sitz in Mailand gekürt, um sich, Hand in Hand mit Meyer, der Herausforde-rung einer etablierten Messe an einem neuen Standort Verona an-zunehmen.

Flächenreserven

Um den Schwung der ZOW Por-denone 2008 mitzunehmen, wur-den direkt im Anschluss die ZOW Verona und die Vorzüge des neuen Standortes angepriesen. Aller-dings konnte die Ankündigung von „mehr als 700 Ausstellern“ (Pres-semitteilung Nov. 2008) mit aktuell rund 320 Unternehmen (Stand

29.09.2009) nicht erreicht werden. Auch „die lang ersehnten Flächen-reserven“, die die neue Lokalität gegenüber Pordenone bietet, wer-den mit weniger als der Hälfte der angepeilten Unternehmen wohl nicht benötigt. In der letzten offizi-ellen Mitteilung waren 40.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche vorgesehen, eine exakte Angabe lag bis zum Redaktionsschluss aber nicht vor.

Rahmenprogramm

Wer im Februar seine Runden durch die Hallen der ZOW in Bad Salzuflen zog, wird in Verona ein gewisses Déjà-vu-Erlebnis haben. In gewohnter Weise wertet Meyer seine Zulieferermesse mit ver-schiedenen Sonderschauen zu ak-tuellen, branchenbezogenen The-men auf. So dokumentiert die Sonderpräsentation „Light Panel“, welche Chancen die Leichtbau-konstruktion für den Möbelbau be-reithält. Der Architekturtreffpunkt „a-lounge“ wird, wie schon in Bad Salzuflen, auch in Verona zu finden

sein. Eine weitere Präsentation widmet sich dem neuartigen Ver-fahren der Laser-Kantenbearbei-tung. Der „M Technology Award“ wird in diesem Jahr ebenfalls wie-der verliehen.

Nils-Christopher Görder

ZOW Italia am StartIn diesem Jahr geht erstmals die ZOW Italia am neuen, größeren Standort

Verona an den Start. Rund 320 Aussteller treten vom 21. bis zum 24. Oktober

an, um ihre Innovationen vorzustellen und um das Messedebüt auf noch

unerforschtem Terrain zum Erfolg zu führen.

ZOW Italia ready to startThis year, the ZOW Italia will start for the first time at its new location Verona. From 21 to 24 October, some 320 exhibitors will be attend-ing. In the past, there had been numerous and varied disagreements between the former ZOW Italia promoter Carlo Giobbi and Peter H. Meyer, the originator of the ZOW concept; now, a number of things had happened at the Italian offshoot of the ZOW. In 2008, for exam-ple, Romano Ugolini was appointed new director of the Survey Market-ing + Consulting Srl, in order to take up – hand in hand with Meyer – the challenge of the ZOW Verona. Admittedly, the announcement of “more than 700 exhibitors” (press bulletin Nov. 2008) could not be achieved with the present number of roughly 320 companies (status 9/29/2009). In addition, the “long awaited surface reserves”, which the new location has to offer as opposed to Pordenone, will certainly not be needed, with less than half the number of the targeted companies attending. In the latest official statement, 40,000 sqm exhibition space were foreseen, although precise data were not obtainable at the time of going to press.

Die neue Heimat der ZOW Italia: das Messezentrum der Veronafiere.The new home of the ZOW Italia: the exhibition centre of the Veronafiere. Photos: ZOW

Haben die ZOW Italia in die eigene Hand genommen: Romano Ugolini (links) und Peter H. Meyer.Romano Ugolini (left) and Peter H. Meyer have taken personal control of the ZOW Italia.

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Nach der ZOW Bad Salzuflen und der „Eggerzum“ fand der jüngste Auftritt des neuen Egger-Dekors „Avola Pinie“ auf der gerade zu En-de gegangenen A30 Küchenmeile statt. Die Nadelholzrepro beein-druckt vor allem durch das gelungene Zusammenspiel von Farbe und Holzmaserung. „Unser Team beobachtet ständig weltweit die unter-schiedlichen Strömungen, die auf die Einrichtungsbranche Einfluss nehmen. Daraus entstehen Dekore und Produkte, die dem globalen Geschmack entsprechen, aber auch regionalen Bedürfnissen gerecht werden“, beschreibt Klaus Monhoff, Leitung Dekormanagement der Egger-Gruppe, das europaweite Trendscouting. Die vier verschiedenen Farben „Weiß“, „Champagner“, „Grau“ und „Trüffelbraun“ in denen „Avola Pinie“ erhältlich ist, erlauben harmo-nische Abstimmungen zu aktuellen Unifarben wie „Weiß“, „Lava“, „Fango“, „Dakar“, „Anthrazit“ oder „Cubanit“. Diese spannenden Kombinationsmöglichkeiten erlauben es Designern und Produktent-wicklern, neue Wege zu gehen. Neben dem bewussten Einsatz von Farbe auf Holz spielt auch die Haptik des Dekors eine wichtige Rolle. Alle vier Farbtöne von „Avola Pinie“ zeigen eine hervorragende Tie-fenwirkung, die eine natürliche Wirkung der Holzreproduktion mög-lich machen. Die Oberfläche „ST22 Matex“ verstärkt die Wirkung des Dekors und lässt Optik und Haptik zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Photos: Egger

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Eine harmonische Einheit

A harmonious unityAfter the ZOW Bad Salzuflen and the “Eggerzum”, the most recent ap-pearance of the new Egger decor “Avola Pinie” (pine) took place at the A30 Küchenmeile trade fair, which has just ended. A particularly impres-sive feature of this pinewood reproduction is the attractive interplay of colour and wood grain. The four different colours “White”, “Cham-pagne”, “Grey” and “Truffle Brown”, in which the decor is available, allow harmonious coordination with fashionable single colours such as “White”, “Lava”, “Fango”, “Dakar”, “Anthracite” and “Cubanite”.

„Avola Pinie“.

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Macher & Märkte

12 material +technik möbel

material+technik: Die Sparte La-minate/Elemente der Westag & Getalit AG ist in der Vergangenheit stetig um innovative Oberflächen und Werkstoffe gewachsen. Was sind in Ihren Augen die wesentli-chen Innovationen? Sander: Zu unseren wesentlichen Innovationen in dieser Sparte zäh-len unsere Marken „GetaLit“ – un-ser HPL – und in diesem Zusam-menhang unser Digitaldruck, der Mineralwerkstoff „GetaCore“ und das neue Polymerglas „GetaStyle elements“. „GetaLit“ produzieren wir bereits seit 1956. Dies war zugleich der Grundstein für die weitere Ent-wicklung der Sparte. 1999 folgte dann unsere eigens ent wickelte Digitaldruck-Technologie, mit der wir als einer der ersten HPL-Liefe-ranten diese Technik in der Bran-che etabliert haben. Um unsere Kompetenzen weiter auszubauen, folgte dann 2000 die erfolgreiche Markteinführung un-seres Mineralwerkstoffs „Geta-Core“ und zuletzt auf der dies-jährigen ZOW die Premiere des neuen Polymerglases „GetaStyle elements“.

material+technik: Mit dem Di-gitaldruck haben Sie sich bereits sehr früh eine richtungweisende

Technologie ins Haus geholt. Bei welchen Materialien findet dieses Verfahren Anwendung? Sander: Wir haben früh erkannt, dass die Individualisierung von Materialien eine immer größere Rolle spielt. Daher beschäftigten wir uns intensiv mit diesem The-ma und waren dadurch sehr früh in der Lage, hochwertige HPL-De-kore ab Stückzahl eins mit dieser Technologie zu liefern. Heute set-zen wir Digitaldruck für „GetaLit“ und bei „GetaStyle elements“ ein. Mit dem neuen Polymerglas brin-gen wir so unsere ausgereifte Di-gitaldrucktechnologie und ein neu-artiges Material zusammen und bieten unseren Kunden damit ein Produkt, das seiner Zeit voraus ist.

material+technik: Welche Vortei-le birgt das moderne Verfahren für Ihre Kunden?

Sander: Unsere Kunden profitie-ren gleich mehrfach von unserem Digitaldruck: Die individuelle Ge-staltung der Dekore in hoher Qua-lität steht dabei sicherlich an ers-ter Stelle. Darüber hinaus profitie-ren unsere Abnehmer auch von den kleinen Losgrößen, in denen wir fertigen können. Den HPL- Digitaldruck bieten wir zum Bei-spiel bereits ab Stückzahl eins an. Ein weiterer Vorteil ist der Dekor-verbund, den wir mit unseren Ma-terialien bieten. „GetaCore“ und „GetaLit“ lassen sich dekorgleich fertigen und verschaffen unseren Kunden viele Möglichkeiten bei der Kombination dieser Produkte. Wir eröffnen ihnen damit einen völlig neuen Gestaltungsspielraum und die Möglichkeit, ihre eigene Kreativität noch stärker in das Pro-dukt und dessen Verwendung ein-fließen zu lassen.

material+technik: Jüngstes Kind Ihrer Produktfamilie ist „GetaStyle Elements“. Was hat Sie so sicher gemacht, dass der Werkstoff so ein Erfolg ein wird? Sander: Wir waren natürlich auch hier wieder sehr nah am Markt und haben ihn analysiert. Die Er-kenntnisse aus der Marktanalyse verstärkten unseren Ansatz und gaben uns viele Impulse für die weitere Entwicklung. Mit dem Po-lymerglas orientieren wir uns an Themen, die derzeit stark gefragt sind. Dazu zählen unter anderem die Themen Licht, Leichtbau, Transparenz und Individualdruck. Das transluzente „GetaStyle ele-ments“ vereint diese Themen und bietet zahlreiche Möglichkeiten für die verschiedensten Anwendun-gen. Im Vergleich zu Acrylglas zeigt sich die Überlegenheit in der individuellen Gestaltung mittels

„Individualisierung spielt eine immer größere Rolle“

Für die Westag & Getalit AG sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg. Was genau das ostwestfälische

Unternehmen so innovativ macht, darüber sprach material+technik möbel mit Markus Sander, Vorstands-

mitglied und Leiter der Sparte Laminate/Elemente.

1| Dank eigenem Digitaldruck kann Westag & Getalit jedes erdenkliche Dekor in Stückzahl eins liefern.Thanks to digital printing Westag & Getalit is able to provide every imaginable decor in batch size one.

2| „GetaStyle elements“ hinterleuchtet im Digitaldruck-dekor „Platine GSD 837“.“GetaStyle elements” rear lit with the digital printed decor “Platine GSD 837”.

3| Der Mineralwerkstoff „GetaCore“ ist in mehr als 60 Dekoren verfügbar.The solid surface “GetaCore” is available in more than 60 different decors.

Photos: Westag & Getalit

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Macher & Märkte

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des Digitaldrucks, der hohen Kratz-festigkeit und der Unempfindlich-keit gegen Reinigungsmittel. „Ge-taStyle elements“ ist von seinen Oberflächeneigenschaften unse-rem robusten HPL sehr ähnlich.

material+technik: Die Herstellung eines Polymerglases, bei dem es um lupenreine Transparenz geht, stellt sich doch sicher schwierig dar, oder? Sander: Natürlich gab es bei der Entwicklung und Produktion des neuen Materials vieles zu beach-ten. Besonders aufwendig gestal-tet sich auch die Herstellung des Materials. Um unserem Qualitäts-anspruch gerecht zu werden, ha-ben wir eigens eine Reinraumferti-gung aufgebaut und ein spezielles Verfahren für die Fertigung entwi-ckelt. Nur so lassen sich bei die-sem transluzenten Material per-fekte Ergebnisse in der Fertigung realisieren.

material+technik: Dass für Sie innovative und gute Produkte an erster Stelle stehen, ist bekannt – wie geht es weiter? Sander: Wie bei all unseren Pro-dukten steht die kontinuierliche Weiterentwicklung im Fokus un-serer Bemühungen. Wie genau die nächsten Schritte aussehen werden, bleibt abzuwarten und wird sich letztendlich durch die Nachfrage an neuen Produkt-Lö-sungen ergeben. Sicher ist aber, dass wir auch weiterhin unseren Weg mit Branchen-Neuheiten be-streiten werden und unseren Kun-den neue Ansätze und Ideen lie-fern. Es gilt, unseren Innovations-vorsprung zu halten, eng am Puls der Zeit zu sein und unseren Weg weiterhin konsequent zu gehen.

material+technik: Herr Sander, vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Nils-Christopher Görder.

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“Individualisation is playing an increasingly important role”For the Westag & Getalit AG, innovations are the key to success. Ex-actly what makes this East Westphalian company so innovative – that was the topic of a discussion between material + technik möbel and Markus Sander, member of the management board and head of the business division Laminates/Elements. During the interview, Sander provides an overview of the most important innovations of the past; for example, the mineral material “GetaCore” and the new type of polymer glass ”GetaStyle elements”. He describes how Westag & Getalit began with the production of the HPL “GetaLit” in 1956, and which advantages the digital printing technology introduced in 1999 has to offer. In his view, the individualisation of materials is playing an increasingly important role, which for him is an important reason for addressing this theme very intensively. Today, digital printing is used on a “one off” basis in “GetaLit” and “GetaStyle elements”. Later on in the interview, the division manager considers the further advan-tages for the customer, for example an obvious increase in the scope for design. In reply to the question as to what further plans have been made, Sander explains that what is important is, to maintain the in-novation lead by means of good, innovative products, to keep closely in touch with the pulse of the time and to continue treading the path determinedly.

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18 material +technik möbel

Auf der 8.000-Quadratmeter-Haus-messe, die sich längst als Bran-chentreffpunkt etabliert hat, konn-ten die Besucher zahlreiche inno-vative Großanlagen und Einzel- maschinen live erleben. Im Blickpunkt stand auch das neue Kundencenter, über das in einer späteren Ausgabe ausführlich be-richtet wird.Personell wird sich die Homag-Gruppe neu aufstellen. Rolf Knoll ist jetzt Sprecher des Vorstandes der Homag-Gruppe, nachdem der bisherige Vorstandssprecher Dr. Joachim Brenk, zurzeit noch Ver-triebsvorstand, demnächst auf ei-genen Wunsch und einvernehm-lich die Unternehmensgruppe ver-lassen wird. An seine Stelle rückt Jürgen Köppel, zuständig als Vor-stand für Vertrieb und Marketing sowie Service. Er kommt von dem Gruppenmitglied Brandt.

Absatzmärkte stark differenziert

Dr. Joachim Brenk bewertet für die Homag-Gruppe die weltweiten Absatzmärkte sehr differenziert: „USA und Kanada sind relativ schwach, Brasilien unter Hoch-dampf, Westeuropa hat Licht und Schatten, Osteuropa ist rückläufig,

Middle East belebt sich, Indien ist relativ gut, China boomt, Japan zeigt sich verhalten und mit dem Absatz in Australien sind wir hoch zufrieden. Das Projektgeschäft zieht an, das Geschäft mit Bear-beitungszellen ist gut, aber die Standardmaschinen leiden noch unter vollen Lägern. Die Ligna-In-novationen aus dem eigenen Haus treiben das Geschäft. Die Dienst-leistungsoffensive trägt bereits Früchte. Auf Grund der anhalten-den Krise sieht sich die Gruppe ge-zwungen, sich von acht Prozent der Belegschaft zu trennen.“Für Rolf Knoll war das Jahr 2009 mit einem Umsatzeinbruch von 40 Prozent ein mächtiger Rückschlag für die Homag-Gruppe, während er 2010 die Chance zur Trendwen-de sieht. Mit zahlreichen Innovati-onen – so Vorstandsmitglied für Forschung und Entwicklung Achim Gauß – begegne die Gruppe mas-siv der Krise.

Highlights in Schopfloch

Zu sehen war beispielsweise ein Anlagenkonzept für Trennwandka-binen, Schrankkorpusse und Fron-ten im Nass- und Trockenbereich. Zum Einsatz kommt hier bei der

Kantenbearbeitung das zur Ligna neu vorgestellte und inzwischen patentierte „laserTec“-Verfahren, bei dem die zu verklebende Fläche durch einen Laserstrahl geschmol-

zen und im Anschluss direkt mit dem Werkstück verpresst wird. Da kein Leim zum Einsatz kommt, entfällt mit der neuen Technologie dessen Aufheizzeit, was zu einer höheren Anlagenleistung führt und Energie spart. Die ausgestellte An-lage ist bereits die vierte Maschi-ne mit der neuen Lasertechnik, die Homag an einen Kunden auslie-fert.Im Bereich der Stückzahl-1-Ferti-gung präsentierte Homag zudem eine Anlage für Küchenmöbel, mit der Fronten, Korpusse und Rück-wände mit einer Werkstückgröße von 130 mm x 250 mm bis 800 mm x 2500 mm bei Dicken zwischen 8 und 60 mm bearbeitet werden können. Eine Großanlage für Büromöbel wurde ebenfalls präsentiert. Die schnelle Serien-produktion von Korpussen für Wohn- und Küchenmöbel war auf einer weiteren Großanlage zu se-hen, bei der Kaschieren für die Flä-che und Schmalflächen in Verket-tung erfolgt und EVA-Hotmelt für Fläche und Kante zum Einsatz kommt. Von der Rohplatte bis zum beschichteten Strang werden die Teile komplett hergestellt.

Lothar K. Friedrich

Quantensprünge in SchopflochHomag läutet anlässlich ihrer Hausausstellung mit neu gebautem Kundencenter auf 3.300 Quadratmetern

eine neue Ära der Kommunikation ein und überzeugt auf der Hausmesse mit einem sehr respektablen

Leistungsspektrum seines Maschinenbaus.

Quantum leaps in Schopfloch

On the occasion of its house-fair, with a newly constructed Customer Centre on an area of 3,300 sqm, Homag has rung in a new era of com-munication, impressing visitors to the exhibition with the efficient per-formance range of its machinery construction. At the 8,000 sqm house-fair, long established as a meeting point for the industry, visitors were able to experience many innovative production lines and also individual machines “live”. In terms of personnel, the Homag Group will be adopting a new structure. Rolf Knoll is the new spokesman for the board of management of the Homag Group, now that the previous spokesman, Dr Joachim Brenk, presently still a mem-ber of the board, will shortly be leaving the group at his own wish and by mutual agreement. His place is being taken by Jürgen Köppel, board member with responsibility for sales and marketing as well as service. Köppel comes from the group member company Brandt. Due to the prevailing economic crisis, the Homag Group unfortunately sees itself obliged to cut the level of personnel by 8 %.

Blick in die geräumige Ausstel-lungshalle in Schopfloch.View inside the spacious exhibi-tion hall in Schopfloch.Photo: Friedrich

Effiziente Fertigungsprozesse

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material +technik möbel 19

Von dem Markteinbruch im Jahr 2008 bis heute blieb der Hersteller von Plattenaufteilsägen und -anla-gen nicht verschont. Ein spürbarer Einbruch in Höhe von 40 Prozent beim Umsatz führte zu einem Ab-bau der Belegschaft um acht Pro-zent auf nunmehr 455 Mitarbeiter. Eckhard Hörner-Maraß, seit sieben Jahren Geschäftsführer bei Holz-ma in Calw-Holzbronn, sieht sich mit Innovationen, aber auch mit In-vestitionen in die eigene Produkti-on gut gerüstet, um die Zukunft zu meistern. Seit dem Jubiläumsjahr vor drei Jahren wurden Investitio-nen in eine neue Lackieranlage und Laserschneideanlagen getä-tigt und der Maschinenpark um wirtschaftliche Fertigungsmaschi-nen ergänzt.

Sorgenkind ist zurzeit der Export, wobei allerdings die Geschäfte in

Asien gut liefen, insbesondere in China, das mit einem umfangrei-chen Konjunkturprogramm die Kri-se überwinden will. Den Auftrags-bestand beziffert das Unterneh-men mit knapp fünf Monaten Auslastung.

Mehr Effizienz

Außergewöhnlich innovativ ist der Hersteller schon immer gewesen. Zunächst waren beim Platten- aufteilen kurze Rüstzeiten gefragt, dann die Verschnittoptimierung und seit geraumer Zeit die Opti-mierung des Materialflusses rund um die Plattenaufteilsäge zu den vernetzten Produktionsmaschinen. Das zum Holzma-Treff präsentierte Ergebnis sind Innovationen für mehr Effizienz durch fließende Prozesse. Zu sehen waren das Domino-System zum Etikettieren und Abstapeln nahezu ohne Eng-

pässe im Handwerk, die neue Winkelanlage der „Baureihe 4“ und die „HKL 380 combiLine“. Wie beim Dominospiel muss ein Teil zum anderen passen. Ein Prin-zip, das Holzma mit seinem neuen Etikettier- und Abstapelkonzept auch auf die Plattenaufteilsäge überträgt. Unnötige Stillstands- zeiten der Säge und Staus zwi-schen Beschicken und Abstapeln gehören damit künftig der Vergan-genheit an. Mehr noch: Das neue System sorgt für einen reibungslosen Ma-terialfluss weit über die Säge hin-aus, denn zuverlässig gekenn-zeichnet und richtig abgestapelt werden die fertigen Teile schnell vorsortiert, ergonomisch positio-niert und fehlerfrei zur weiteren Bearbeitung transportiert.

Lothar K. Friedrich

Effizienz durch fließende Prozesse In der letzten September-Woche veranstaltete Holzma an ihrem Stammsitz in Calw-Holzbronn zeitgleich

mit dem Schopflocher Maschinenbauer Homag traditionell ihre Hausmesse, die dieses Mal unter dem

Motto „Willkommen daheim“ stand.

Efficiency with flow processesIn accordance with tradition, during the last week of September, Holz-ma held its house-fair at its headquarters in Calw-Holzbronn – on this occasion, under the motto “Welcome Home”. The market crash of 2008, which still continues today, did not leave the manufacturer of panel cutting lines and machines unscathed. A severe fall in sales of 40 % resulted in a personnel cut of 8 % down to presently 455 employ-ees. Eckhard Hörner-Maraß, managing director of Holzma since seven years, sees the company as well equipped to face the future success-fully, by means of innovations, but also with further investments in the company’s own production. Since the company’s anniversary three years ago, Holzma has invested in a new lacquering line and laser cut-ting lines, extending its machine park with efficient production machin-ery. A cause for concern at the present time is the export trade, though admittedly business is going well in Asia, especially in China, which aims to overcome the crisis by applying an extensive economic booster program. On Holzma’s own information, the company currently has or-ders for almost five months.

Eckhard Hörner-Maraß, seit sieben Jahren Geschäftsführer bei Holzma, demonstriert neue

Ansätze in der Abstapelplatzver-waltung (rechts im Bild).

Eckhard Hörner-Maraß, manag-ing director of Holzma since

seven years, demonstrates new developments in stacking yard

management (in the right). Photo: Friedrich

Effiziente Fertigungsprozesse

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Fall in sales of automatic cut-ting machines – During the first six months of 2009, Lectra (Paris, France) recorded a 27 % fall in sales to EUR 74.8 million. The level of new orders fell by 52 %.

Fall-off in sewing technology sales – During the first half of the year, sales at Dürkopp-Adler (Bielefeld) plunged by 49 % to EUR 36 mil-lion. In the business division Sewing Technology, the fall amounted to 57 %. The level of orders received fell by 55 %, while the Sewing Technol-ogy division was faced with a drop of 58 % to EUR 22.7 million.

Upholstered furniture doing bet-ter – This year, until now, the up-holstered furniture industry has per-formed considerably better than the furniture industry in general. Accord-ing to an internal survey conducted by the Verband der deutschen Pol-stermöbelindustrie (“Association of the German Upholstered Furniture Industry”), the upholstered furniture manufacturers recorded a 0.5 % in-crease in domestic sales in terms of volume. Export sales fell by 14 %. At the final count, 3.1 % less seating units were produced in Germany. In terms of value, however, the results will probably be worse, owing to fall-ing sales revenues.

In new hands – Effective 1 Novem-ber 2009, the insolvent fibres manu-facturer Trevira can start operations once again. Stefan Messer and Dr Karl-Gerhard Seifert have bought up all registered designs and patents, and will continue production at the three locations Bobingen, Guben and Zielona Gora (Poland) with 1,450 of the original 1,800 employees.

Furnifab brought forward – The Furnifab in Poznan (Poland) has been brought forward, and will now be held 17–19 November 2009 in the International Exhibition Centre MTP Poznan.

Display window for technical textiles – From 24 to 26 May 2011, parallel to the Techtextil, the Tex-process will be held for the first time. This is a new international specialist fair for the processing of textiles and flexible materials. The third member of the group is the specialist fair Material Vision.

Die Polstermöbelbranche muss im laufenden Jahr vor-erst ohne statistisches Datenmaterial auskommen. Auf-grund einer Umstellung der Warengruppen konnte das Statistische Bundesamt bislang keinerlei detaillierte An-gaben veröffentlichen. Aktuell sind Polstermöbel zusam-men mit Kastenmöbeln in der amtlichen Statistik als „Wohnmöbel“ gelistet. Dr. Lucas Heumann, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Polstermöbelindustrie, ist jedoch davon über-zeugt, dass die Polstermöbelindustrie im bisherigen Jah-resverlauf deutlich besser als die Branche abgeschnitten hat. „Aufgrund ihrer niedrigeren Exportquote wurden die Polstermöbelproduzenten in geringerem Maße von der Weltwirtschaftskrise getroffen,“ berichtet Heumann. Einer internen Erhebung des Verbandes zufolge konnten die Produzenten mengenmäßig im Inland bei den Auf-tragseingängen sogar ein Plus von 0,5 Prozent verbu-chen. Im Ausland gab es allerdings einen Rückgang von 14 Prozent. Unterm Strich wurden in Deutschland 3,1 Prozent weniger Sitzeinheiten produziert. Wertmäßig dürfte das Ergebnis aufgrund rückläufiger Verkaufserlöse jedoch schlechter ausgefallen sein, vermutet der Ver-bands-Geschäftsführer.

Einen schwachen Geschäftsverlauf meldet Lectra (Paris/Frankreich) im ersten Halbjahr 2009. Statt 102,8 Mio. Euro setzte der fran-zösische Spezialist für Zuschnittsysteme nur noch 74,8 Mio. Euro um. Das entspricht ei-nem Umsatzeinbruch von 27 Prozent. Noch gravierender war das Minus im Auftragsein-gang, bei dem die Franzosen einen Rück-gang von 52 Prozent im Vergleich zum Vor-jahreszeitraum hinnehmen mussten.Der schwache Geschäftsverlauf führte zu ei-nem Verlust von 5,5 Mio. Euro, während das Unternehmen im ersten Halbjahr 2008 noch einen Gewinn von 2,9 Mio. Euro vorweisen konnte. Der Netto-Verlust wird für den Be-richtszeitraum auf 4,4 Mio. Euro beziffert. Den Umsatzrückgang führt das Unterneh-men zum einen auf den um die Hälfte ge-schrumpften Verkauf neuer Zuschnittsyste-me zurück, dagegen waren die Einnahmen aus Wartungsverträgen nur um 9 Prozent ge-sunken. Das Unternehmen rechnet auch für das Gesamtjahr mit einem negativen Ergeb-nis. Lectra beschäftigt weltweit 1.500 Mitar-beiter.

Frankfurt wird im Mai 2011 zu einem wichtigen Schau-fenster für technische Textilien und flexible Materialien sowie deren Verarbeitung. Zusätzlich zur Techtextil, die vom 24. bis zum 26. Mai 2011 stattfindet, wird erstmals die Texprocess, eine neue internationale Fachmesse für die Verarbeitung von Textilien und flexiblen Materialien veranstaltet. Sie hält ihre Pforten einen Tag länger offen. Dritte im Bunde ist die Fachmesse Material Vision, die im laufenden Jahr erstmals parallel zur Techtextil durchge-führt wurde und neue Materialien für Design und Archi-tektur präsentierte. Auf der 13. Techtextil hatten vom 16. bis zum 18. Juni diesen Jahres 1.201 Unternehmen aus 43 Ländern teilgenommen. Sie wurde von 23.300 Fachin-teressenten besucht.

Die Furnifab in Poznan (Polen), eine Fach- messe für Zuliefermaterialien für die Polster-möbelindustrie in Mittel- und Osteuropa, wurde in den November 2009 vorverlegt. Wie Veranstalter Survey mitteilte, findet die nächste Ausgabe nicht im März 2010, son-dern bereits vom 17. bis 19. November 2009 im internationalen Messezentrum MTP Poz-nan statt.Die Terminverschiebung wird mit der Verle-gung der „Furniture Poland“ begründet. Die Furnifab zeigt nun die aktuellen Zulieferneu-heiten rechtzeitig im Vorfeld der acht wich-tigsten Möbelmessen in Polen sowie in Mit-tel- und Osteuropa. Zur Furnifab präsentieren sich die Zulieferfirmen den Möbelherstellen aus Polen und ganz Zentraleuropa. Das Ausstellungsangebot umfasst nicht nur Bezugsmaterialien, Halbfertigteile, Polster- und Kaschiermaterialien, Inletts und Kissen, Stoffe, Mikrofasermaterialien oder Natur- und Kunstleder, zum Angebot für die Fachbe-sucher gehören außerdem Schaumgummi und Schaumstoffe, Filz, Matratzenstoffe, Polsterrohlinge, Federungssysteme und -komponenten wie Federkerne, Sprungfe-dern oder Federkörbe, Polsterrahmen, Mö-belrollen, Garne, Nähmaschinen sowie Zu-schneidemaschinen. Im März 2009 stellten 75 Unternehmen aus 11 Nationen den 2.800 Fachbesuchern die neuesten Entwicklungen der Zulieferer für die Sitz- und Polstermöbelindustrie vor.

Polstermöbel verkaufen sich besser

Umsatzeinbruch bei LectraSchaufenster für technische Textilien

Furnifab vorverlegt

Im Mai 2011 werden Techtextil, Texprocess sowie die Material Vision parallel in Frankfurt stattfinden. In May 2011, the Techtextil, Texprocess and Material Vision will be held parallel in Frankfurt. Photo: Messe Frankfurt

Kompakt

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Kompakt

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Der insolvente Faserproduzent Trevira kann ab dem 1. November 2009 wieder durch-starten. Mit Stefan Messer und Dr. Karl-Gerhard Seifert fanden sich Investoren, die wesentliche Teile des zahlungsunfähigen Unternehmens kauften. Da es einer kartellrechtlichen Zustimmung aus verschiedenen europäischen Ländern bedarf, war die für Anfang Oktober geplan-te Übernahme verschoben worden. Die neuen Inhaber übernehmen sämtliche Gebrauchsmuster und Patente und werden die Produktion in Bobingen, Guben und Zie-lona Gora (Polen) mit 1.450 der 1.800 Mitar-beiter weiterführen. Der Vertriebsstandort Hattersheim bleibt ebenfalls erhalten. Für die Tochtergesellschaften in Belgien und Dänemark wird eine Management-Buy-out-Lösung angestrebt. Trevira hatte am 2. Juni 2009 Insolvenzantrag gestellt. Für die beiden Käufer ist Trevira keine Un-bekannte: Das Unternehmen gehörte, wie auch zwei Drittel der Anteile der damaligen Messer–Griesheim-Gruppe, zu der damaligen Hoechst AG. Seifert war zu diesem Zeitpunkt Vorstandsmitglied bei Hoechst. Messer gelang nach der Zerschlagung der Hoechst die Rückführung der Messer– Griesheim-Gruppe in den Familienbesitz.

Wenig erfreulich verliefen die ersten sechs Monate 2009 für Dür-kopp-Adler (Bielefeld). Der Umsatz schrumpfte um 49 Prozent auf 36 Mio. Euro. Im Geschäftsbereich Nähtechnik belief sich der Rück-gang sogar auf 57 Prozent. 21,8 Mio. Euro wurden im Berichtszeit-raum umgesetzt. Der Geschäftsbereich Fördertechnik erreichte ei-nen Umsatz von 14,2 Mio. Euro gegenüber 19,9 Mio. Euro im ver-gleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Von den Umsatzrückgängen waren alle Regionen betroffen. In Asien beispielsweise wurden statt 13 Mio. Euro nur noch 4,6 Mio. Euro umgesetzt. Der Auftrags-eingang im ersten Halbjahr 2009 lässt keine Besserung in den nächsten Monaten erhoffen. Im Konzern sank dieser um 55 Prozent auf 37,4 Mio. Euro, die Nähtechnik musste sogar einen Rückgang um 58 Prozent auf 22,7 Mio. Euro hinnehmen. Im Bereich Förder-technik halbierte sich der Umsatz. Der schwache Geschäftsverlauf führte trotz Kostensenkungsmaßnahmen im ersten Halbjahr zu ei-nem Verlust von 12,4 Mio. Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeit-raum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 1 Mio. Euro verbuchen können. Mit dem Streichen geplanter Investitionsmaß-nahmen sowie einer Reduzierung der Belegschaft um 307 Mitarbei-ter hat das Unternehmen inzwischen auf den Umsatzeinbruch re-agiert. Darüber hinaus wird der Produktionsstandort Hösbach ge-schlossen und nach Bielefeld verlagert.

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Messestand von Dürkopp-Adler auf der IMB 2009. Dürkopp-Adler stand at the IMB 2009. Photo: Dürkopp-Adler

Ab 1. November neue Eigentümer von Trevira: Stefan Messer und Karl-Gerhard Seifert (v.l.). The new owners of Trevira: Stefan Messer and Karl-Gerhard Seifert (from left).

Photo: Trevira

Nähtechnik weniger gefragt

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Page 12: material & technik möbel Special 1 / 2009

Fokus

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Im Jahre 1909 fiel der Startschuss für den Erfolgslauf der Anton Schneider GmbH. Vor nunmehr zehn Jahrzehnten eröffnete Anton Schneider eine kleine Fahrrad-werkstatt im Ortskern von Kenzin-gen. Seit 1964 beschäftigt sich das Unternehmen mit Ausstattun-gen für Büromöbel. Heute zeich-nen insgesamt rund 170 Mitarbei-ter für den Erfolg des seit 1981 zur Häfele-Gruppe (Nagold) gehören-den Spezialisten verantwortlich.Im Jahre 1999 wurde das Häfele-Werk in Jettingen in die Anton Schneider GmbH eingegliedert. 2004 übernahm Schneider den Bereich Bürosysteme vom Haupt-Wettbewerber Rotho (St. Blasien) und konnte so am europäischen Markt zulegen.Seit 2008 bewegt sich Schneider auch abseits der Büromöbelindus-trie: Seither wird in Kenzingen das innovative Doppelwand- Zargensystem „Moovit“ für den Vertrieb in ausgewählten Ländern gefertigt. Das System zielt auf den Einsatz in Küche, Bad und Wohnraum ab.

Schwäbisch-badische Freundschaft

Die Übernahme durch die Häfele-Gruppe vor 28 Jahren brachte bei-den Unternehmen deutliche Vor-teile. So unterstützen die Ingeni-eure aus dem Hause Schneider

ihre Nagolder Kollegen bei techni-schen Problemen, kundenspezifi-schen Anfragen und im Vertrieb. Häfele bietet ein weltweites Ser-vice- und Support-Netz und eine

perfekte internationale Vertriebsor-ganisation. Sibylle Thierer, Ge-schäftsführerin von Häfele, brach-te es in ihrer Rede zur Jubiläums-feier am 18. September in Kenzingen auf den Punkt: „Der Sy-nergieeffekt – ein Wort das heute gerne gebraucht wird – ist bei dem Traumpaar Häfele-Schneider Wirk-lichkeit geworden.“

Dem Kunden zuhören

„Was soll einem Unternehmen passieren, in dem sich die schwä-bische Sparsamkeit und Boden-

ständigkeit mit badischer Kreativi-tät und Erfindergeist mischen“, freute sich Dieter Klär, Geschäfts-führer der Anton Schneider GmbH, anlässlich seiner Jubiläumsrede. Er betonte, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liege, seinen Kunden mit den Produkten und Dienstleistungen, die man anbie-tet, einen hohen Nutzen und kla-ren Mehrwert zu verschaffen. Klär: „Werte werden bei Häfele und Schneider von Menschen ge-schaffen, die die Marktentwick-lung beobachten, die den Kunden

zuhören, die über großes Fachwis-sen verfügen, die kreativ denken und den Willen zu Veränderungen haben. Wir möchten ständig bes-ser werden – das ist unser An-trieb.“ Nils-Christopher Görder

Quadratisch, badisch, gut In diesem Jahr blickt das Kenzinger Unternehmen Anton Schneider auf seine 100-jährige Geschichte

zurück. Ihre gute Stellung am Markt verdankt die Häfele-Tochter der badischen Mentalität und Kreativität,

den herausragenden Engineering-Leistungen und einer Top-Mannschaft.

1| In Kenzingen wird das neue Zargensystem „Moovit“ gefer- tigt und montiert.Kenzingen – where the new “Moovit” system is produced and assembled.

2| Dieter Klär: „Werte werden bei Häfele und Schneider von Menschen geschaffen.“Dieter Klär: “At Häfele and at Schneider, values are produced by human beings.”

3| Sibylle Thierer: „Der Syner-gieeffekt ist bei dem Traumpaar Häfele-Schneider Wirklichkeit geworden.“Sibylle Thierer: “With the perfect couple Häfele-Schneider, the synergy effect has become reality.” Photos: Görder

High quality – made in Baden-Württemberg This year, Anton Schneider looks back on 100 years of company history. The starting shot for the firm’s success was fired in 1909: Ten decades ago, Anton Schneider opened a small bicycle workshop in the centre of Kenzingen. Since 1964, the company has been producing accessories for office furniture. Today, some 170 employees are responsible for the success of the specialist company, which has been part of the Häfele group since 1981. Since 2008, Schneider has also been active outside the office furniture industry: since then, the innovative double wall drawer slide system “Moovit” has been produced for sale in selected foreign countries. The system is especially designed for use in kitchen, bathroom and living room furniture.The acquisition of Schneider by the Häfele group 28 years ago resulted in considerable advan-tages for both companies: For example, Schneider engineers provide assistance to their Häfele colleagues in Nagold with techni-cal problems, customer-specific enquiries and sales. Häfele of-fers a worldwide service- and support-network, and a perfect international sales organisation.

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Page 13: material & technik möbel Special 1 / 2009

Produkte & Konzepte

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Auf der zurückliegenden interzum hat Italiana Ferramenta nicht nur mit zahlreichen neuen Produkten auf sich aufmerksam gemacht, sondern gleich zweimal den be-gehrten „interzum award“ für ho-he Produktqualität kassiert. Aus-gezeichnet wurden der innovative Kombi-Beschlag „Atacama J“ so-wie der Konstruktionsbodenträger „Elefant“.„Atacama J“ übernimmt auf der einen Seite die Funktion des Ver-binders, mit Hilfe dessen das Sei-tenteil einer Konstruktion schnell mit dem Boden verbunden wer-den kann. Andererseits ermöglicht der Beschlag eine schnelle und einfache vertikale Ausrichtung der Konstruktion nach dem Zusam-menbau des Möbelstücks. Auf-grund seiner speziellen Bauweise trägt er das Gewicht des Seiten-

teils und des Bodens gleichmäßig. Er ist jeweils bis zu einem Ge-wicht von 175 kg belastbar! Der „Elefant“ stellt eine neuartige Alternative zu traditionellen Verbin-dungssystemen dar. Da er aus ei-nem einzigen Element besteht, er-leichtert er sowohl die automati-sierte Montage als auch die Handmontage durch den Endkun-den. Seine robuste Bauform macht deutlich, dass er für eine starke Befestigung von schweren Möbeln wie Schränken, Regalen und Büromöbeln konzipiert ist. Im Inneren des Beschlages befindet sich ein Schneckengetriebe, das einen Gewindebolzen bedient, dessen vorgegebenes Spiel unter-schiedliche Schranktoleranzen ab-decken kann. Die um 12 Grad ge-neigte Kreuzbuchse erleichtert die Montage der Möbelelemente.

Aus Liebe zum Detail

For love of detailAt the last interzum, Italiana Ferramenta not only attracted attention with its numerous new products, but also – twice, in fact – won the coveted “interzum award” for high product quality. The award was given for the innovative combi-fitting “Atacama J” and also for the shelf support element “Elefant”. Photos: Italiana Ferramenta

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