pearl microphone test

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18 September 2012 Professional audio TEST | KONDENSATORMIKROFONE | Pearl OM 16, CC 22, ELM-C, DS 60 Die Pearl-Mikrofone aus Schweden sind hierzulande bislang nur wenig bekannt, was die handgebauten Schallwandler nicht verdient haben, handelt es sich doch um echte Mik- rofonperlen. Mikrofonperlen TEST | KONDENSATORMIKROFONE | Pearl OM 16, CC 22, ELM-C, DS 60 VON HARALD WITTIG I n Deutschland, dem Mikrofon-Schlaraf- fenland schlechthin, sind der schwedi- sche Mikrofon-Hersteller Pearl Mikrofon- laboratorium AB und seine außergewöhn- lichen Schöpfungen kaum bekannt. Dabei handelt es sich um eine Mikrofon-Manu- faktur mit Tradition, die seit inzwischen über 70 Jahren, exakt seit der Gründung im Jahre 1941 von Rune Rosander, Schall- wandler entwickeln und herstellen. Tat- sächlich war Pearl bis 1980 der einzige Mikrofonhersteller in Schweden, weswe- gen sich die Manufaktur auf den heimi- schen Markt konzentrieren und bestehen konnte. So sind die Pearl-Mikrofone bis- lang eher eine innerschwedische Größe, die auf dem internationalen Parkett nur eine Nebenrolle spielen. Diese Mikrofone verdienen aber eine stärkere Beachtung, denn sie verwirklichen nicht nur innova- tive Konstruktions-Prinzipien, sondern haben – soviel sei schon mal verraten – auch klanglich einiges zu bieten. Das mei- nen auch Klaus Justus Gehlhaar und Gil- les Bartholmé von Poe-Music, die seit An- fang 2012 den Pearl-Vertrieb für Deutsch- land übernommen haben und die Professional audio-Redaktion gleich mit vier Mikrofonen aus dem aktuellen Pearl- Programm für einen ersten Test versorgt haben. Dabei sind die beiden Großmemb- ran-Kondensatormikrofone CC 22 und ELM-C, das Kleinmembran-Modell OM 16 sowie das Flaggschiff im Pearl-Programm, das Modell DS 60. Dieses ist mit zwei Dop- pel-Membrankapseln ausgestattet und bietet damit Aufnahme- und Klangvarian- ten von Stereo bis Surround. Die Details werden wir selbstverständlich im weite- ren Verlauf behandeln.

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Pearl CC22 Pearl elm-c pearl DS60 pearl om16

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18 September 2012 Professional audio

TEST | KondEnSaTormiKrofonE | Pearl OM 16, CC 22, ELM-C, DS 60

Die Pearl-Mikrofone aus Schweden sind hierzulande bislang nur wenig bekannt, was die

handgebauten Schallwandler nicht verdient haben, handelt es sich doch um echte Mik-

rofonperlen.

mikrofonperlen

TEST | KondEnSaTormiKrofonE | Pearl OM 16, CC 22, ELM-C, DS 60

Von Harald WiTTig

in Deutschland, dem Mikrofon-Schlaraf-fenland schlechthin, sind der schwedi-

sche Mikrofon-Hersteller Pearl Mikrofon-laboratorium AB und seine außergewöhn-lichen Schöpfungen kaum bekannt. Dabei handelt es sich um eine Mikrofon-Manu-faktur mit Tradition, die seit inzwischen über 70 Jahren, exakt seit der Gründung im Jahre 1941 von Rune Rosander, Schall-wandler entwickeln und herstellen. Tat-sächlich war Pearl bis 1980 der einzige Mikrofonhersteller in Schweden, weswe-

gen sich die Manufaktur auf den heimi-schen Markt konzentrieren und bestehen konnte. So sind die Pearl-Mikrofone bis-lang eher eine innerschwedische Größe, die auf dem internationalen Parkett nur eine Nebenrolle spielen. Diese Mikrofone verdienen aber eine stärkere Beachtung, denn sie verwirklichen nicht nur innova-tive Konstruktions-Prinzipien, sondern haben – soviel sei schon mal verraten – auch klanglich einiges zu bieten. Das mei-nen auch Klaus Justus Gehlhaar und Gil-les Bartholmé von Poe-Music, die seit An-fang 2012 den Pearl-Vertrieb für Deutsch-

land übernommen haben und die Professional audio-Redaktion gleich mit vier Mikrofonen aus dem aktuellen Pearl-Programm für einen ersten Test versorgt haben. Dabei sind die beiden Großmemb-ran-Kondensatormikrofone CC 22 und ELM-C, das Kleinmembran-Modell OM 16 sowie das Flaggschiff im Pearl-Programm, das Modell DS 60. Dieses ist mit zwei Dop-pel-Membrankapseln ausgestattet und bietet damit Aufnahme- und Klangvarian-ten von Stereo bis Surround. Die Details werden wir selbstverständlich im weite-ren Verlauf behandeln.

19 September 2012 Professional audio

Das CC 22 ist das beliebteste Pearl-Modell, die recht-

eckige Kapsel sorgt für einen eigenen Klang zwischen

Groß- und Kleinmembran.

Die besondere, verlängerte Rechteck-Kapsel des ELM-C

ergibt eine stark gerichtete Niere in der Vertikalachse,

eine breite Niere in der Horizontalen.

markenzeichen rechteck-KapselBeginnen wir zunächst mit dem CC 22, denn dieses mit rund 1.200 Euro zu Buche schlagende Modell ist nicht nur das popu-lärste Pearl-Mikrofon, an ihm lässt sich auch exemplarisch das charakteristische Merk-mal schlechthin der Mikrofone aus Stock-holm, ihre rechteckige Kapsel, beschreiben. Diese rechteckigen Kapseln gehen auf die grundlegende Entwicklung von Pearl-Grün-der Rosander aus den 1960er-Jahren zurück und sind im Laufe der Jahrzehnte ständig verbessert worden. Dabei geht dieses Kap-seldesign von der Erkenntnis aus, dass die gängigen Großmembran-Kapseln mit ihren runden Membranen mehr oder weniger stark betonte Resonanzen im Bereich von zwei bis zehn Kilohertz aufweisen, die im gängigen (Anwender-)Sprachgebrauch als „Präsenz“ oder auch „präsenter Klang“ be-schrieben werden. Zwar sind die Rechteck-Kapseln der Schweden ebenfalls nicht frei von Resonanzen, weisen sogar im Gegen-teil sehr viele auf. Allerdings sind diese gleichmäßiger über den gesamten Fre-quenzbereich verteilt und vergleichsweise weniger stark ausgeprägt. Dies ergebe ei-nen sehr viel ausgewogeneren Klang mit einem vergleichsweise lineareren Fre-quenzgang, der eher an Kleinmembran-Kondensatormikrofone erinnere. Die Mem-bran selbst ist übrigens aus leichtem Mylar, das mit Aluminium bedampft ist, wobei die Membran nicht insgesamt dem Schall aus-gesetzt ist. Stattdessen sorgt das perforier-te Messingblättchen vor der Membran, dass diese kontrolliert schwingt.

Ansonsten handelt es sich beim CC 22 um ein elektronisch symmetriertes Konden-satormikrofon mit fester Nierencharakteris-tik, das laut Pearl einen bis 25 Kilohertz er-weiterten Übertragungsbereich habe, sich für eine Vielzahl von Anwendungen eigne und hervorragend zu Gesangsstimmen, Blechbläsern, Streichern und akustischen Gitarren soll. Wer noch andere Richtcharak-teristika benötigt oder beispielsweise Ste-reo-Aufnahmen im MS-Verfahren machen möchte, bekommt aus dem Hause Pearl noch zwei weitere 22er: Das Modell CB 22 (1.399 Euro) beispielsweise hat eine bidi-rektionale, also von beiden Seiten – vorne und hinten – offene Kapsel mit Doppel-Membran, die folglich eine Achter-Charak-teristik ergibt, wohingegen das dritte Mo-dell, das CO 22 (1.299 Euro) ebenfalls eine Doppelmembran-Kapsel hat, dafür aber Ku-gel-Charakteristik bietet. Wer diese drei

Modelle gewissermaßen in einem Mikrofon zur Anfertigung von Stereoaufnahmen ha-ben möchte, kann auch gleich zum Flagg-schiff DS 60 greifen, denn tatsächlich arbei-ten zwei 22er-Doppelmembran-Kapseln in diesem Mikrofon.

Aber dem DS 60 widmen wir uns später, betrachten wir jetzt das ELM-C, das augen-scheinlich (siehe die Abbildungen auf den Seiten 38 und 39) mit einer verlängerten Kapsel/Membran – ELM steht für „EnLar-ged Membran/verlängerte Membran – aus-gestattet ist. Bei dieser Kapsel handelt es sich um ein Meisterstück des Kapselbaus, ursprünglich wurde diese Weiterentwick-lung des eigenen Rechteck-Designs im Kundenauftrag entwickelt. Grundsätzlich hat das Testmikrofon eine Nierencharakte-ristik, allerdings mit einer sehr starken Richtwirkung in der vertikalen Mikrofo-nachse, was außerhalb dieser liegende Schallanteile stark unterdrückt. Daraus er-gibt sich in der Vertikalen eine stark gerich-tete Niere, während wir es in der horizonta-len eher mit einer breiten Niere zu tun ha-ben. Das Mikrofon erfasst demnach einen vergleichsweise weiten Bereich in der Hori-zontalen, so dass beispielsweise zwei oder drei Sänger gleichmäßig erfassbar sind, wo-bei Reflexionen in der Vertikalen, also von Decke und Boden, weitgehend ausgelöscht sind. Ist das Mikrofon dagegen quer aufge-stellt, lässt sich ein Instrumentalist sehr gut von den Mitmusikern separieren bei gleich-zeitiger Aufnahme von zusätzlichen Schall-anteilen. Was dann aber in Räumen mit niedriger Deckenhöhe problematisch sein kann, da bei dieser Ausrichtung auch Refle-xionen von Decke und Boden mit aufge-zeichnet werden. Andererseits kann gerade das reizvoll sein, weswegen die langge-streckte Rechteckkapsel ELM-C mit ihrem 7-zu-1-Seitenverhältnis abhängig von der Ausrichtung des Mikrofons interessante Klangergebnisse auch in akustisch beruhig-ter Umgebung verspricht.

Apropos Klangergebnisse: Eine Vielfalt davon sind dem Dual-Kapselmikrofon DS 60 schon prinzipbedingt mitgegeben. Grund-sätzlich handelt es sich um ein Doppel-Mik-rofon mit dem Stereo-Aufnahmen in den gängigen stereofonen Verfahren wie XY (gekreuzte Nieren) und Blumlein (gekreuzte Achten), aber auch MS möglich sind. Dabei werden die Signale der beiden Doppelmem-bran-Kapseln, die, wie bereits erwähnt, der des Modells CB 22 entsprechen, einzeln he-rausgeführt. Mit dem mitgelieferten Lemo-Spezialkabel lassen sich die Einzelsignale auf entsprechende Mischpult-Kanäle legen

20 September 2012 Professional audio

TEST | KondEnSaTormiKrofonE | Pearl OM 16, CC 22, ELM-C, DS 60

Das DS 60 hat die zwei Doppelmembran-Kapseln des

Modells CB 22 und gestattet Stereo-Aufnahmen im MS-,

XY- und Blumlein-Verfahren.

Das sehr kompakte Kleinmembranmikrofon OM 16 ist

ein Druckempfänger mit runder, aluminiumbedampf-

ter Membran.

Die vier Kapselsignale werden über das Lemo-Spezialkabel einzeln herausgeführt. Damit lässt sich Richtcharakteris-

tik und Stereofonie nachträglich beim Mischen in der DAW wählen.

und separat aufzeichnen. Der Anwender kann dann nach der Aufnahme, beim Mi-schen nämlich, entscheiden, welches Ste-reo-Verfahren er verwenden möchte. Ist das DS 60 entsprechend der Gravur auf dem Gehäuse beispielsweise in „XY-Stel-lung“ auf die Schallquelle ausgerichtet, kann der Tonschaffende auf zwei Spuren die Signale der 0°-Einsprechrichtungen aufnehmen, arbeitet also faktisch mit Nie-ren in XY-Anordnung. Möchte er sich indes noch nicht festlegen, nimmt er einfach alle vier Signale, also auch die der 180°-Ein-sprechrichtung auf zwei weiteren Spuren mit auf und kann dann in der DAW alterna-tiv auch ein Blumlein-Arrangement aus klanglichen Gründen nutzen. Wem sich das nicht sofort erschließt, dem sei das auf der Seite von Pearl Mikrofonlaboratorium AB unter http://pearl.se/videos zu finden-de, sehr instruktive Lehr-Video empfohlen. Wer aus guten Gründen das MS-Verfahren bevorzugt, dreht das Mikrofon, sodass die Markierung zur Schallquelle zeigt. Jetzt ist die obere Kapsel für das Mittensignal zu-ständig, die untere zeichnet das Seitensig-nal auf, wird also zur Acht, folgerichtig empfiehlt es sich einmal mehr, alle vier Si-gnale aufzunehmen und gewissermaßen

in der Nachspielzeit beim Mix über die Richtcharakteristik des Mittenmikrofons zu entscheiden. Zum grundlegenden Ver-ständnis der Arbeitsweise dieses Quad-Mikrofons seien die Tests der Twin-Mikro-fone Sennheiser MKH800 Twin und Jose-phson C700A in Ausgabe 7/2008 beziehungsweise 11/2010 empfohlen. Für das DS 60 gilt Vergleichbares, nur eben zweifach.

Nach diesen eigenartig-appetitlichen Schwedenhappen jenseits des Haupt-stroms ist das Kleinmembran-Mikrofon OM 16 geradezu gewöhnlich konventionell konstruiert, hat es doch eine runde Memb-ran. Der nicht mal zehn Zentimeter lange, federleichte Druckempfänger ist ein echtes Kompaktmikrofon, das sich mit Hilfe der pfiffigen Halterung sehr einfach positionie-ren lässt. Pearl macht überhaupt keinen Hehl daraus, dass das OM 16 eine Höhen-Anhebung ab fünf Kilohertz aufweist, die für mehr Klarheit sorgen und dem aktuel-len Zeitgeschmack entsprechen soll. Je-denfalls sei auch das günstigste und kleinste Mikrofon des Testquartetts zur Aufnahme der meisten Musikinstrumente und auch für Gesang empfehlenswert. Nun ja, wir werden sehen, besser hören, was das OM 16 und seine Anverwandten klanglich leisten. Bleibt noch festzustellen, dass die Verarbeitung dieser handgebau-ten Mikrofone den Preisen angemessen auf hohem Niveau angesiedelt ist. Sehr gut gefallen uns zudem die Halterungen von CC 22 und ELM-C, welche die Ausrichtung der Schallwandler stark vereinfachen und

die Mikrofone sicher halten. Das gilt nicht unbedingt für die elastische Halterung des DS 60, die – um es kurz zu machen – nicht gerade dem hohen Preis und Anspruch des Pearl-Spitzenmodells gerecht wird. Die Halterung des Test-Mikrofons hat jeden-falls während des Tests den Dienst quit-tiert, sodass wir mit einer Dritt-Anbieter-spinne arbeiten müssen. Hilfreich in der Praxis sind die roten LEDs der Modelle CC 22, ELM-C und DS 60, die Aufnahmebereit-schaft signalisieren, wenn die Phantom-spannung anliegt und vor allem das DS 60 korrekt verkabelt ist.

Spitzenklang zwischen groß- und KleinmembranIm Rahmen des Praxistestes haben wir insgesamt 40 Gitarrenaufnahmen, wobei sowohl eine Konzertgitarre von Masaru Kohno, als auch eine Ricardo Sanchis 2F-Flamencogitarre Verwendung fand, er-stellt. Eine Auswahl der Aufnahmen, bei denen die Mikrofone sowohl einzeln als auch in Kombination zu hören sind, finden Sie zum Nachhören und kostenlosen Download auf unserer Website, www.pro-fessional-audio-magazin.de. Klanglich sprechen die Pearls eine eigene Sprache, die wir sogleich beschreiben wollen:

OM 16: Der kompakte Druckempfänger glänzt mit einer – konstruktionsbedingt – herausragenden Tiefenwiedergabe, wes-wegen das uns zur Verfügung stehende

Bei den Modellen DS 60, CC 22 (hier zu

sehen) und ELM-C signalisiert eine rote

LED Aufnahmebereitschaft.

21 September 2012 Professional audio

OM 16-Pärchen bei der Aufnahme der sehr bassstarken Konzertgitarre im Klein-AB-Verfahren schon mal überzeugt. Das Impulsverhalten ist ebenfalls vorbildlich – eine Kleinmembran ist eben schon per se schneller als die trägere Großmembran. Die nicht zu überhörende Höhenanhe-bung sorgt für einen frischen Klang, der uns für die Gitarre weniger gefällt, aber das OM 16 speziell als Drum-Overheadmi-krofon empfiehlt. Wer einen strahlenden Beckenklang bei sehr guter Transien-tenabbildung sucht, ist mit dem OM 16 sehr gut bedient. Obwohl nicht offiziell „gematched“, sind die beiden Testmikro-fone in puncto Empfindlichkeit und Klang-verhalten bei geringem Eigenrauschen praktisch gleich, was für eine präzise Fer-tigung mit engen Toleranzen spricht.*

CC 22: Wer sich nur ein einziges Pearl-Mi-krofon leisten kann und möchte, ist mit diesem Modell hervorragend bedient. Der

Klang ist ausgewogen mit angenehm run-den Mitten und feinen Höhen, ein Hauch Präsenz sorgt für Farbigkeit. Die Bässe sind erstaunlich gut, fallen aber ein wenig ab, dafür ist der Nahheitseffekt ver-gleichsweise gering ausgeprägt. Das CC 22 ist ein echter Allrounder, das uns vom Soundcheck weg gefallen hat. Stellen Sie sich ein rund klingendes Großmembran-Mikrofon mit der Höhenauflösung einer Kleinmembran vor – dann haben Sie eine ungefähre Vorstellung vom Klang dieses Spitzenmikrofons.

ELM-C: Die sehr spezielle Rechteckkapsel macht dieses Mikrofon einzigartig, denn es bietet Klangvarianten, die wir so von keinem anderen Mikrofon kennen. Ist es längs ausgerichtet, erfasst es einen Klangkörper sehr gut, der Klang ist ausge-sprochen klar und direkt, auch in akus-tisch schwieriger Umgebung. Quer aufge-hängt fängt das ELM-C zusätzliche Refle-xionen ein: Das ergibt bei unseren Aufnahmen einen weniger fokussierten, dafür räumlicheren Klang, der uns sehr gut gefällt. Auf diese Weise als Gesangs-

mikrofon eingesetzt, bekommt die Stimme eine besondere Färbung, da Stirn- und Brustreflexionen mit erfasst werden. Wir haben für Sie zwei Soundfiles erstellt, bei der wir die Konzertgitarre mit quer ausge-richtetem ELM-C mikrofoniert und zusätz-lich einmal mit dem CC 22, beim zweiten Mal mit dem OM 16 für mehr Klarheit und knackigere Bässe gestützt haben.

DS 60: Das Topmodell stellt gewisserma-ßen eine Sammlung von Stereo-Paaren der 22er-Serie von Pearl da. Klanglich ist ihm anzuhören, dass die 22er-Kapsel für den guten Ton sorgt. Wir haben uns für die einfachste Aufnahmevariante entschie-den und die Konzertgitarre im XY-Verfah-ren aufgenommen. Der Klang ist eine Winzigkeit wärmer als der des CC 22, al-lerdings vermuten wir, dass das am Lemo-Kabel liegt. Das Spezialkabel könnte we-niger klar klingen als die für alle anderen Aufnahmen verwendeten Vovox Sonorus-Kabel. Wer es sich leisten kann, erhält mit dem DS 60 fraglos ein Super-Mikrofon, das variable stereofone Aufnahmen von Solo-instrumenten und Ensembles ermöglicht.

* Die Messwerte nebst Erläuterungen müssen wir

aus Platzgründen in der kommenden Ausgabe

nachliefern.

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22 September 2012 Professional audio

TEST | KondEnSaTormiKrofonE | Pearl OM 16, CC 22, ELM-C, DS 60

STECKBriEfmodEll om 16 CC 22 Elm-C dS 60Hersteller Pearl Pearl Pearl PearlVertrieb P.o.E. SARL

Rue Bellevue 18 L-7350 Lorentzweiler/Luxembourg Tel.: 0176 99094796 [email protected] www.poe-music.com

P.o.E. SARL Rue Bellevue 18 L-7350 Lorentzweiler/Luxembourg Tel.: 0176 99094796 [email protected] www.poe-music.com

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Typ Kleinmembran- Kondensatormikrofon

Großmembran- Kondensatormikrofon

Großmembran- Kondensatormikrofon

Dual-Kapsel/Quad- Membran-Mikrofon

Abmessungen BxTxH [mm] 19 x 93 32/38 x 150 32/38 x 192 42 x 195Gewicht [g] 75 270 305 470Preis [UVP, Euro] 450 1.199 1.650 4.500

auSSTaTTung HardWarEDämpfungsschalter - - - -Richtcharakteristik Kugel NiereHochpassfilter - -Windschutz - -Stativadapter/elastische Halterung P/- -/P -/P -/P

Anschluss XLR XLR XLR Lemo-Spezialkabel mit vier Einzel-Ausgängen

Besonderheiten rechteckige Kapel/Membran, LED-Bereitschaftsanzeige

verlängerte rechteckige Kapsel/Membran, LED-Bereitschaftsanzeige

vier rechteckige Kapseln/Membra-nen (à la CC 22); Signale separat raus-geführt, LED-Bereitschaftsanzeige

Aufbewahrung Karton-Röhre Holzetui, Satin-Beutel (Mikrofon) Holzetui, Satin-Beutel (Mikrofon) Aluminium-Koffer

mESSWErTEEmpfindlichkeit [mv/Pa] 23,4 30,8 37,3 13,2 (obere Kapsel)/15,2 (untere Kapsel)Geräuschpegelabstand [dB] 73,3 75,2 75,7 73,2 (oben)/72,1 (unten)

KlangEigEnSCHafTEnKonstruktionsbedingt (Druckempfän-ger) sehr gute Bass-Wiedergabe, reicht weit hinab. Impulsverhalten sehr gut, gute Auflösung bei frisch-knackigem Klangbild.

Bei gutem Impulsverhalten und sehr guter Auflösung in den Mitten sehr ausgewogen, mit feinen offenen Höhen, was für einen Schuss Frische, ohne Präsenz sorgt. Erinnert an eine Mischung aus Klein- und Großmemb-ran. Erstaunlich gute Bässe, Nahbespre-chungseffekt vergleichsweise gering ausgeprägt.

Bei gutem Imulsverhalten und sehr guter Auflösung weist das Mikrofon je nach Positionierung unterschiedliche Klangcharakteristika auf: Vertikal sehr klar und detailiert, Klang wegen starker Richtwirkung fokussiert und auch in akustisch beruhigter Umgebung sehr direkt. Horizontal etwas distanzierter und weniger direkt, wenn zusätzliche Reflexionen erfasst sind. Grundklang aber ausgewogen, mit klaren Bässen, guten Mitten und feinen Höhen.

Entspricht im Grundklang dem CC 22 (gleiche Kapsel): Ausgewogen, frische, feine Höhen, sehr gute Auf-lösung.Umfangreicher Klangvarian-ten wegen variabler Richtcharakte-ristik bei der Aufnahme und nach-träglich möglich. Alle gängigen Ste-reo-Verfahren mit einem Mikrofon möglich.

EinSaTzEmpfEHlungSehr gut geeignet als Overhead-Mik-rofon in AB-Anordnung für strahlen-den Beckenklang und gute Gesamtab-bildung des Schlagzeugs. Für Akustik-gitarren bedingt empfehlenswert, wenn ein eher frischer, knackiger Klang verlangt ist. Wegen der hörba-ren Höhenanhebung auch fürweitere Abstände zur Signalquelle geeignet.

Universell einsetzbares Spitzenmik-rofon, besonders gut geeigent für akustische Saiteninstrumente, aber auch für Gesang oder Ensemble-Aufnahmen im ORTF-Verfahren oder als Stützmikrofon empfehlenswert.

Außergewöhnliches Spitzenmikro-fon mit variablem Klang (vertikel oder horizontale Ausrichtung), bil-det vertikal ausgerichtet auch grö-ßere Klangkörper sehr gut ab, daher sowohl für Instrumentalsolisten als auch Ensembles sehr gut geeigent. Vertikal ausgerichtet sehr fokussier-ter, direkter Klang, horizontal/quer etwas distanzierter, aber auch farbi-ger durch miterfasste Reflexionen. Bedarf präziser Feinjustierung, an-sosnten sehr unversell einsetzbar.

Sehr vielseitig zur Aufnahme von Instrumental-Solisten oder Ensemb-les in Stereo oder Surround einsetz-bares Spitzenmikrofon.

BEWErTungAusstattung gut gut gut bis sehr gut sehr gutVerarbeitung sehr gut sehr gut sehr gut sehr gutMesswerte sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut

gesamtnote oberklasse gut Spitzenklasse sehr gut Spitzenklasse sehr gut Spitzenklasse sehr gutpreis/leistung sehr gut gut gut bis sehr gut sehr gut

fazitPearl Mikrofonlaboratorium AB – ein Name den sich der anspruchsvolle Tonschaffende merken sollte. Angefangen beim frisch klin-genden, sehr kompakten Kleinmembran-

Druckempfänger OM 16, über das Spitzen-mikrofon CC 22 für alle Aufnahmesituatio-nen und das einzigartige ELM-C, dessen spezielle Rechteckkapsel hochinteressante Klangvarianten bietet, bis hin zu dem Dual

Doppelmembran-Kapsel-Mikrofon DS 60, das in puncto Klang und Vielseitigkeit in der Topliga spielt – diese handgebauten schwe-dischen Schallwandler sind eine echte Be-reicherung für jede Mikrofonsammlung. P