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Research Collection Doctoral Thesis Studien über das Aethanol-Azetaldehyd- und das Propanol-2- Azeton-Gleichgewicht bei höheren Drucken und Temperaturen Author(s): Vogler, Wilhelm Karl Publication Date: 1954 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000147207 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library

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Research Collection

Doctoral Thesis

Studien über das Aethanol-Azetaldehyd- und das Propanol-2-Azeton-Gleichgewicht bei höheren Drucken und Temperaturen

Author(s): Vogler, Wilhelm Karl

Publication Date: 1954

Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000147207

Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted

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ETH Library

Prom. Nr. 2421

Studien über das Aethanol-

Azetaldehyd- und das Propanol-2-Azeton-Gleichgewicht bei höheren

Drucken und Temperaturen

VON DER

KIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN

HOCHSCHULE IN ZÜRICH

zur Erlangung

DER WÜRDE EINES DOKTORS DER

TECHNISCHEN WISSENSCHAFTEN

GENEHMIGT K

PROMOTIONSARBEIT

VORGELEGT VON

Wilhelm Karl VoglerDipl. Ingenieur-Chemiker

von I,ungern (Olmalrien)

Referent : Herr Prof. Dr. G. Triimpler

Korreferent: Herr l'rof. Dr. A. Guyer

/.iiricli 1954

Sedipan AG

MEINEN LIEBEN ELTERN

UND MEINER LIEBEN BRAUT GEWIDMET

Meinem sehr verehrten Lehrer

Herrn Prof. Dr. G. Trümpler

auf dessen Veranlassung diese Arbeit entstanden ist, bin

ich für alle Förderung und bereitwillige Beratung zu größtemDank verpflichtet.

INHALTSVERZEICHNIS

I. EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG 1

II. THEORETISCHER TEIL 3

1. Fugazitäten in Gasmischungen 3

a) Allgemeines

b) Berechnung der Pugazität einer Komponente in

einer Mischung 3

c) Methoden der Vorhersage 5

2. Katalytische Dehydrierung von Alkoholen 9

a) Allgemeines und Mechanismus der Dehydrierung 9

b) Katalysator 10

c) Dehydrierungsreaktion und Nebenreaktionen 12

3. Berechnung der Gleichgewichte 13

a) Allgemeines 13

b) Numerische Berechnung 15

a) Aethanol-^ *- Azetaldehyd + Wasserstoff 15

ß ) Azetaldehyd -*^ Aethylazetat 17

Y) Propanol-2 •** Azeton + Wasserstoff 20

4. Druckeinfluss auf das Gleichgewicht 24

a) Allgemeines 24

b) Berechnung des theoretischen Umsatzes 27

III. EXPERIMENTELLER TEIL 28

1. Apparatur 28

a) Reaktionsrohr 28

b) Armaturen 29

c) Vorwärmer und Einfüllautoklav 29

d) Kondensationsanlage 30

e) Heizvorrichtung 32

f) Katalysator 32

2. Druck- und Temperaturmessung 33

a) Druckmessung 33

b) Temperaturmessung 33

c) Temperaturregulierung 34

3. Arbeitsweise 36

4. Vorversuche 39

5- Versuche 39

a) Aethanol ** s»-Azetaldehyd + Wasserstoff 40

b) Propanol-2 -«^- Azeton + Wasserstoff 45

a) Gleichgewicht von der Alkoholseite her 45

ß) Gleichgewicht von der Ketonseite her 52

y) Gleichgewichtszustand 54

6. Besprechung der Versuchsergebnisse 59

7. Analysenmethoden 62

a) Flüssige Produkte 62

b) Gasförmige Produkte 69

IV. ZUSAMMENFASSUNG 70

1

- 1 -

I. EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG

Bekanntlich spielen bei Gleichgewichtsberechnungen chemi¬

scher Reaktionen im Gebiet höherer Drucke die Fugazitäten,

beziehungsweise die Fugazitätskoeffizienten der Komponenten

eine wichtige Rolle. Mit Hilfe des Begriffes der Fugazität

können reale Systeme formal wie ideale behandelt werden. Als

besonders wertvoll erweist sich dabei die Regel von Lewis

und R a n d a 1 1. Sie sagt, dass die Fugazität eines Stoffes

in einer Gasmischung gleich dem Produkt aus seinem Molenbruch

und seiner Fugazität im reinen Zustand beim totalen Druck der

Mischung ist. Sie setzt Gültigkeit des Gesetzes von A m a g a t

voraus, dh. die Volumina der einzelnen Stoffe sollen sich

additiv verhalten.

In der vorliegenden Arbeit werden nun anhand des Gleichge¬

wichtes einer chemischen Reaktion die Fugazitätskoeffizienten

der an der Reaktion teilnehmenden Stoffe bei höheren Drucken

ermittelt. Insbesondere wird festgestellt, wie weit bei der be¬

trachteten Reaktion die Hegel von Lewis und Randall

für die Fugazitäten gilt.

Als gut geeignet für diesen Zweck erweisen sich Dehydrie¬

rungsreaktionen primärer und sekundärer Alkohole. Einerseits

tritt Wasserstoff, dessen reales Verhalten bekannt ist, als

Reaktionskomponente auf, anderseits dürften Nebenreaktionen,

auch wenn sie thermodynamisch zu erwarten sind, durch einen

genügend selektiv wirkenden Katalysator unterdrückt werden.

Der nötige Druck kann leicht durch Wasserstoff allein oder

durch ein inertes Ballast-Gas wie Stickstoff, dessen reales

Verhalten ebenfalls bekannt ist, erreicht werden. Auch ist die

Lage des Gleichgewichtes im in Betracht gezogenen Temperatur-

und Druckgebiet nicht zu stark auf eine Seite verschoben, was

die Analyse (des Systems wesentlich erleichtert.

- 2 -

Es wird also die Gleichgewichts-Zusammensetzung der gewähl¬

ten Reaktion bei verschiedenen Drucken und Temperaturen expe¬

rimentell bestimmt. Aus dieser Zusammensetzung wird die nach

den idealen Gasgesetzen formulierte Gleichgewichtskonstante K

(durch Partialdrucke ausgedrückt) ermittelt. Durch Vergleich

mit der für reales Verhalten errechneten Konstante Kf (durch

Pugazitäten ausgedrückt) kann man Schlüsse auf das Verhältnis

der Pugazitätskoeffizienten der an der Reaktion beteiligten

Stoffe ziehen. Man erhält so ein Mass für das vom idealen Zu¬

stand abweichende Verhalten des Reaktionssystems.

- 3 -

II. THEORETISCHER TEIL

1. FUGAZITÄTEN IN GASMISCHUNGEN

a) Allgemeines

Die Entwicklung allgemeiner Druck-Volumen-Temperatur-

beziehungen für Gase auf Grundlage des Theorems der überein¬

stimmenden Zustände hat sich als sehr nützlich erwiesen.

Diese allgemeinen Beziehungen gelten für einzelne Gase,

häufig hat man es aber mit Gasmischungen zu tun. Es wurden

verschiedene Methoden vorgeschlagen, um aus den Daten der

reinen Komponenten diejenigen der Mischung vorauszusagen.

Diese Methoden werden dann meistens anhand experimenteller

PVT-Daten der Mischung geprüft. Von grösserer Wichtigkeit

ist jedoch die Vorhersage der energetischen Beziehungen der

Mischung und der Fugazitäten der einzelnen Komponenten. Diese

letztere Grösse ist von grosser Bedeutung bei der Berechnung

von Gleichgewichten, wie chemischen-, Dampf-Plüssigkeits- und

Zwischenphasen-Gleichgewichten.

b) Berechnung der Fugazität einer Komponente in einer Mischung

Die Fugazität einer Komponente in einer Gasmischung kann

streng nach thermodynamischen Prinzipien berechnet werden,1 2)

wenn die notwendigen PVT-Daten erhältlich sind'

P

lnfA = lnP + lnxA + -^ j(ïk - V*)dP (l)

0

1) Lewis, Randall, Thermodynamics, and the Free Energy of

Chemical Substances, 190, New York (1923)

2) Glasstone, Thermodynamics for Chemists, 267, New York (194-9)

- 4 -

f. = Fugazität der Komponente A in der Gasmischung

P = Totaler Druck

x. = Molenbruch der Komponente A

V. = Partielles molares Volumen der Komponente A

V* = Molares Volumen des reinen oder idealen Gases

Drücken wir diese Beziehung durch den Pugazitätskoeffizienten

und den partiellen molaren Kompressibilitätsfaktor aus, so er¬

halten wir :

P

log YA= J (zA - 1) dlog p (T, xA, Xg ... const.) (2)

Y, = Fugazitätskoeffizient der Komponente A im Gemisch

z. = Partieller molarer Kompressibilitätsfaktor der Komponente A

Wenn der Pugazitätskoeffizient der reinen Komponente bekannt

ist, kann der Wert des Pugazitätskoeffizienten y ain der Mi¬

schung bezüglich des Pugazitätskoeffizienten der reinen Kompo¬

nente Yl beim Druck und der Temperatur der Mischung aus folgen¬

der Beziehung erhalten werden:

PYa r

_

log jr = J UA - zA) dlog P (T, xA, Xg ... const.) (3)A

0

z. = Molarer Kompressibilitätsfaktor der reinen Komponente A

2)Bolshakov berechnet solche relative Pugazitäts¬

koeffizienten für N2/H„-Mischungen bei verschiedenen Tempera¬

turen und Drucken, indem er dazu die PVT-Daten von W i e b e

3)und G a d d y verwendet.

1) Paul, Principles of Chemical Thermodynamics, 325t New York (1951

2) Bolshakov, Acta Physicochim. (USSR), 20, 259 (1945)

3) Wiebe, Gaddy, J.Am.Chem.Soc. 60, 2300 (1938)

- 5 -

c) Methoden der Vorhersage

Die genaue Ermittlung der Pugazitäten in Gasmischungen hei

hohen Drucken ist offensichtlich ein langwieriges Unterfangen,

auch wenn die Mischung nur aus zwei Komponenten besteht.-PVT-

Daten für bestimmte Temperaturen, Drucke und Zusammensetzungen

genügen nicht für die Bestimmung der Pugazitäten. Man muss solche

Daten über den ganzen Bereich der Zusammensetzung für alle Drucke

bis zum gewünschten Druck haben, bevor man Gleichung (1) oder (2)

anwenden kann. Das rührt daher, dass bis jetzt ausser im idealen

Gasbereich bei kleinen Drucken keine theoretische noch empiri¬

sche Grundlage (notwendigerweise nichtthermodynamischen Ursprungs)

vorhanden ist, welche das Verhalten der Mischung auf das Verhal¬

ten der reinen Komponenten zurückführt .

Wenn nicht genügend experimentelle PVT-Daten für eine spezi¬

elle Gasmischung erhältlich sind, um eine exakte Berechnung der

Pugazitäten zu ermöglichen, können gewisse Annäherungen angewandt2)

werden. Gilliland und Sullivan stellen verschie¬

dene Methoden, Pugazitäten in Mischungen vorauszusagen, zusammen.

Die eine Methode, welche Zustandsgieichungen wie diejenige3) 4)

von Van der Waal, Beattie-Bridgeman ,Benedict-Rubin-Webb '

5)und neuerdings Redlich und K w o n g anwendet, ist nicht

befriedigend. Die Gleichung von Van der Waal genügt nicht für

grössere Abweichungen von idealen Mischungen. Die andern Glei¬

chungen geben wohl in einzelnen Fällen gute Resultate, sind aber

zu kompliziert.

1) Paul, Principles of Chemical Thermodynamics, 328, New York (1951)

2) Gilliland, Sullivan, Chem.Eng.Progr.Symp.Ser. No 2, 48, 18 (1952)

3) Beattie. Phys.Rev. J52., 691 (1928)

4) Benedict. Rubin, Webb, J.Chem.Phys. 8, 334 (1940)

5) Redlich, Kwong. Chem.Rev. 4£, 253 (1949)

(1949)4754J.,Ind.Eng.Chem.Lacey,Sage,Reamer,Olds,

(1953)4549_,7,NoChem.Eng.Progr.Symp.Ser.Bennet,

(1952)1848,2,NoChem.fing.Progr.Symp.Ser.Sullivan,Gilliland,

(1945)2592Ç),(USSR),Physicochim.ActaEolshakov.

(1927)21724_9_,J.Am.Chem.Soc.Sosnik,Gibson,

(1935)5552J_,Ind.Eng.Chem.Dodge,Newton,

(1928)15225.0.,J.Am.Chem.Soc.Whittaker,Merz,

(1952)Oxford154,Mixtures,Guggenheim,

(1949)!784jt»Chem.Rev.Beattie,

York-(1923)New225,Thermodynamics,Randall,Lewis,

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

4,6,7,8,9,10)GasmischungenderPVT-Datenexperimentellenaus

welchenigen,

werdenerhalten

auwelchenigen,

denje¬mitFugazitätenberechnetenRegeldernachderVergleich

durchauchaber,übereinstimmenExperimentdemmitnichtführt

5)ausge-RegeldiesernachdieGleichgewichtsberechnungen,auslich

ersicht¬istDieshandelt.Mischungenidealeummehrnichtsiches

wofehlerhaft,starkjedochistatm,300zubis'

Mischungen

Np/Hp/NH,-undNp/Hp-fürResultateausgezeichnetegibtSie

Einfachheit.ihrerin

Vorteilgrosserihrbestehtvorliege,siefürGrundlagementelle

experi¬allgemeinnochtheoretischeeinewederdanennt,ximation

Appro¬naiveeineRegeldieseGuggenheimObschon3)

handeln.Mischungenidealeumalsosichsollesvorausgesetzt;

AmagatvonGesetzesdesGültigkeitistDabeibedeuten.Anente

Kompo¬derMolenbruchdenx.undGemischesdesDruckdemundtur

Tempera¬derbeiAStoffesreinendesPugazitätdie_nfÎ/_wobei

A(P,T)*

A(P,T)

(4)fl•x.=fA

durch:istgegebenm\f./pmisch

Ge¬imAKomponentederPugazitätdiedassaussagt,welcheist,

'11adnaRundLewisvondiejenigewohlbekannteste2)1

derenRegeln,verschiedenenaufberuhtMethodeandereDie

-6-

- 7 -

Weitere Mischungsregeln sind diejenigen von Bartlett ,

Kritchevsky'5J

und Gilliland4^. Die letzteren

zwei erfordern jedoch PVT-Daten der reinen Komponenten oder der

Mischung.

In neuerer Zeit werden Methoden vorgeschlagen, die Pugazitäten

der Komponenten aus der Fugazität der Mischung durch partielle

molare Ableitungen zu erhalten, so von G a m a o n und Wat¬

son' und Joffe . Die Methode von Joffe ist frei von

der Voraussetzung idealer Mischungen, beruht jedoch auf der pseu¬

dokritischen Temperatur T und dem pseudokritischen Druck P der

7)c

Mischung, welche nach Kay gleich dem linearen molaren Durch¬

schnitt der kritischen Temperaturen (bzw. kritischen Drucken) der

Komponenten sind.

Tc - VTcÄ + vv + (5)A a

Pc " XA'V + *B'\ + (6)A D

Pur die Pugazität der Komponente A in der Mischung ergibt sich

nach Joffe':

<Tc " TCA> H*- H.

(*c ~ PcA>log fA = log xA + log fffl + ———~f— +

2t305.p(« - 1) (7)

1) Bartlett, Cupples, Tremearne, J.Am.Chem.Soc. £0, 1275 (1928)

2) Kritchevsky, J.Am.Chem.Soc. £9_, 2733 (1937)

3) Kritchevsky. Kasarnovsky. Acta Physicochim.(üSSR) 10, 217 (1939)

4) Gilliland. Ind.Eng.Chem. 28, 212 (1936)

5) Gamson, Watson, Natl.Petr.News, 36, Sept, E 623 (1944)

6) Joffe, Ind.Eng.Chem. 40, 1738 (1948)

7) Kay,, Ind.Eng.Chem. 28, 1014 (1936)

- 8 -

Die Fugazität der Mischung f wird mit Hilfe der Beziehung

von Kay für die pseudokritischen Daten aus allgemeinen Fugazi-

tätskoeffizienten-Diagrammen' '

erhalten; (H*- H)/T für diec

Mischung ergibt sich aus einem allgemeinen Enthalpie-Druck-2)

Diagramm und der Kompressibilitätsfaktor z für die Mischung2 3)

wird einem allgemeinen Kompressibilitäts-Diagramm'

entnommen.

Joffe prüft seine Methode an den Pugazitäten von Argon-

Aethylen- und Wasserstoff-Stick3toff-Mischungen und findet bessere

6)

Uebereinstimmung mit experimentellen Werten als mit dem Ansatz

5)von Lewis und R a n d a 1 1. Auch B e n n e t

,der in

seiner Arbeit aus den von Hagenbach und Comings

bestimmten PVT-Daten von Stickstoff-Aethylen-Mischungen die

Pugazitäten dieser Komponenten in der Mischung berechnet, stellt

fest, dass die Methode von Joffe für dieses spezielle System

die Resultate am besten voraussagt.

1) Newton, Ind.Eng.Chem. 22, 302 (1935)

2) Hougen, Watson, Chemical Process Principles Charts, 142, 106,

103, 6th ed., New York (1951)

3) Nelson, Obert, Chem.Eng. 61., July, 203 (1954)

4) Joffe, Ind.Eng.Chem. 40, 1738 (1948)

5) Bennet, Chem.Eng.Progr.Symp.Ser. 49_, No.7, 45 (1953)

6) Hagenbach, Comings. Ind.Eng.Chem. 45_, 606 (1953)

- 9 -

2. KATALYTISCHB DEHYDRIERUNG VON ALKOHOLEN

a) Allgemeines und Mechanismus der Dehydrierung

Ipatieff hat als erster qualitativ die katalytische

Dehydrierung von Alkoholen untersucht, aber erst Sabatier2)

und Senderens bemühten sich, auch quantitative Resul¬

tate zu erhalten. Den Mechanismus der Dehydrierung stellt man

sieh als über eine Zwischenverbindung mit dem Katalysator verlau-

fend vor'

, wobei die intermediäre, hydridartige Wasserstoff¬

bindung durch zwei über der"mittleren Atomebene liegende, benach-

5)barte Metallatome ermöglicht wird

.

RI

> R—C + H0 + 2 CuII 2

0

Passt man die in verschiedenen Arbeiten über den Dehydrierungs¬

mechanismus geäusserten Ansichten zusammen, so ergibt sich folgen¬

des Bild:

a) Zuerst werden die Alkoholmolekeln an der Oberfläche des

4)Katalysators adsorbiert

1) Ipatieff. Ber. j5£, 3579, 9596 (1901)

2) Sabatier, Senderens. Compt.rend. 126, 738, 921, 983 (1903)

3) Baladin. Z.physik.Chem. B_2, 289 (1929), B_3_, 167 (1929)

4) Palmer, Constable. Proc.Roy.Soc.(London) 106A, 250

107A. 270 (1925)

5) Eucken, Naturwiss. 16, 48 (1949)

RI

R—C—HI0—H

Cu-I

Cu

RI

R—C—H-*CuI0—H-*Cu

- 10 -

b) Die Aktivierungsenergie für die Dehydrierung ist für einen

1 2)gegebenen Katalysator konstant

'

c) Die Reaktionsgeschwindigkeit ist pseudo-erster Ordnung ,

von der Temperatur nach der Beziehung von Arrhenius ab-

i 1

3)

1 2)hängig

' und bei kleinen Drucken vom Druck auf das

System unabhängig

b) Katalysator

Von den verschiedenen Materialien, welche für die Dehydrierung

von Alkoholen in der Literatur empfohlen werden, scheint Kupfer

das Verbreiteteste zu sein, sowohl in reinem Zustand, als auch in

Kombination mit anderen Stoffen. Es ist spezifisch und von grosser

Aktivität, aber nicht stabil, indem es seine Aktivität ziemlich

rasch verliert '*'5*'. Viele andere Dehydrierungskatalysatoren wie

Eisen, Kobalt, Nickel und Zink erweisen sich als zu wenig spezi¬

fisch, da sie auch wasserabspaltend und zersetzend wirken' '

' 10)Da Kupfer schon von Sab, atier und Senderens '

als hervorragend für die Dehydrierung von Alkoholen erkannt wurde,

gibt es begreiflicherweise am meisten Untersuchungen über diesen

Katalysator. Die Mehrzahl der Arbeiten ist jedoch vorwiegend prä-

1) Neish. Can.J.Research Z%B, 48 (1949)

2) Palmer, Constable, Proc.Roy.Soc. (London) jj8A, 13 (1920),

99A, 412 (1921), 101A, 175 (1922)

3) Palmer, Constable, Proc.Roy.Soc.(London) 106A, 250, 107A, 255,

4) Knoevenagel, Heckel, Ber. 36, 2816 (1903) 270 (1925)

5) Dogolor. Koton. Zhur.Obshchei.Khim.(USSR), 6, 1444 (1935)

6) Uschakow, Tschina.jewa. Bull.Acad.Sei. (USSR) 41, 139 (1939)

7) Armstrong, Hilditch, Proc.Roy.Soc. (London) ÇTJA.* 259 (1920)

8) Ipatieff, Ber. 2£, 3579, 9596 (1901)

9) Marchand, J.prakt.Chem. 15_, 7 (1938)

10) Sabatier, Senderens, Compt.rend. 1/56, 738, 921, 983 (1903)

- 11 -

parativen Charakters, indem festgestellt wird, wie die Ausbeute

an dehydriertem Produkt von den verschiedenen Zubereitungsarten

des Katalysators abhängt. Neuere Arbeiten dieser Art sind die¬

jenigen von Church und J o s h i und Suen, Chien

2)und Chu . Als einfachster Katalysator erweist sich Kupfer

in metallischer Form .

5)Schon R i d e a 1 verwendet für seine Gleichgewichtsstu¬

dien der Dehydrierungsreaktion von Aethanol und Propanol-2 kleine,

frisch reduzierte Kupferdrahtstücke. J a c o t und T e 1 -

7)s c h o w ersetzen die Drahtstücke durch ein feinmaschiges

Drahtnetz, welches aufgerollt das ganze Reaktionsrohr ausfüllt.

Auf die Möglichkeit, den Kupferkatalysator durch abwechselnde

Oxydation und Reduktion zu reaktivieren, weisen P a 1 m e r und

8)Constable als erste hin.

Verschiedene Autoren ' ' ' untersuchen den Einfluss des

Zusatzes von Promotoren zum Kupfer wie auch den Einfluss von

Trägermaterialien, zB. Dolomit, Diatomeenerde usw., auf die Er¬

höhung der Aktivität des Katalysators und deren Erhaltung.

1) Church, Joshi, Ind.Eng.Chem. £5, 1804 (1951)

2) Suen. Chien, Chu, Ind.Eng.Chem. 24, 674 (1942)

3) Weygand, Organisch-chemische Experimentierkunst, 265 (1938)

4) Lohse, Catalytic Chemistry, 207, 222 (1945)

5) Rideal, Proc.Roy.Soc.(London) 99A, 153 (1921)

6) Jacot, Dissertation, Neuchatel (1947)

7) Telschow, Dissertation ETH, Zürich (1952)

8) Palmer, Constable, Proc.Roy.Soc.(London) 106A, 250;

107A, 255, 270 (1925)

9) Neish, Can.J.Research 23B, 49 (1945)

10) Whitmore, Organic Chemistry, 243, New York (1937)

11) Dunbar, Cooper. J.Am.Chem.Soc. 5.8, 1053 (1936)

- 12 -

c) Dehydrierungsreaktion und Nebenreaktionen

Frühere Untersuchungen weisen darauf hin, dass die Dehydrie-

rungsreaktion über Kupfer als Katalysator unter 300 C ohne Ne-

benreaktionen vor sich geht' '

. Unter gewissen Bedingungen

treten die Nebenreaktionen jedoch auf. Besonders bei der Dehyd¬

rierung von Aethanol ist dies der Fall.

A)

Rideal' macht auf die Möglichkeit von Nebenreaktionen

5)aufmerksam. J a c o t berechnet die Lage der Gleichgewichte

für dieselben:

a) Zerfall des Aethanols in Methan

b) Dehydratisierung zu Aethylen

c) Dismutation des Azetaldehydes zu Aethylazetat

verwendet jedoch zum Teil ungenügend bekannte thermodynamische

Daten. Analoge Berechnungen wurden in neuester Zeit von M a s u -

r e k'

durchgeführt. Die Dismutation des Aethanols über Azet-

aidehyd zu Aethylazetat wurde von Vvedenskii und Mit¬

arbeitern vom thermodynamischen und von D o 1 g o v und N i z o -

8)v k i n a mehr vom kinetischen Standpunkt aus untersucht.

5) 9)J a c o t wie auch Church und J o s h i stellten bei

der Dehydrierung von Aethanol über einem reinen Kupferkatalysa¬

tor als hauptsächlichste Nebenreaktion bei 300 C und Atmosphä¬

rendruck die Esterbildung durch Dismutation des Azetaldehydes

fest. Da sie auch mit andern Katalysatoren gleiche Mengen Aethyl¬

azetat (10 - 13 #) erhielten, äussert Church' die Ansicht,

die Aethylazetatbildung sei nicht eine Punktion des Katalysators,

sondern eher eine Gasphasenreaktion im Sinne Tischenko's.

1) Sabatier, Senderens, Ann.chim. (8) £, 332 (1905)

2) Armstrong, Hilditch, Proc.Roy.Soc.(London) 9JA, 259 (1920)

3) Bouvealt, Bull.soc.chim. (4), I, 119 (1908)

4) Rideal, Proc.Roy.Soc.(London) cjcja, 153 (1921)

5) Jacot, Dissertation, Neuchatel (1947)

6) Mazurek, Zhur.Obshchei.Khim.(USSR) 22, 1324 (1952)

7) Vvedenskii, Zhur.Obshchei.Khim. (USSR) 19_, 1094 (1949)

8) Dolgov, Nizovkina, Zhur.Obshchei.Khim. (USSR) 19_, 1125 (1949)

9) Church, Joshi, Ind.Eng.Chem. 4_3_, 1804 (1951)

- 13 -

3. BERECHNUNG DER GLEICHGEWICHTE

a) Allgemeines

Die Berechnung der Gleichgewichte im Standardzustand (P = 1 atm,

T = T K; im folgenden mit Index°bezeichnet) geschieht nach den

üblichen Methoden, wie sie in den Lehrbüchern der Thermodynamik

zu finden sind ' '->'*'. Sa kommen hauptsächlich folgende zwei

Fälle in Betracht:

Pall a)

Auf Grund von empirischen Gleichungen für die Molwärmen der

Reaktionsteilnehmer gilt für die Aenderung der Molwärmen aC° bei

einer Reaktion:

AC° = Aa + Ab«! + Ac-T2 (1)P

Kennt man den Wert der Reaktionsenthalpie AH° bei einer be¬

stimmten Temperatur, so berechnet sich die IntegrationskonstanterrO

AH# aus:

AHj = AH° + Aa-T + f-T2 + f~T> (2)

Die freie Reaktionsenthalpie aG° ergibt sich bei Kenntnis der

Reaktionsenthalpie AH„ und der Reaktionsentropie AS» aus der Be¬

ziehung:

A&j = ah; - t-asj; (3)

1) Hougen, Watson, Chemical Process Principles, 691,

New York (1950

2) Dodge, Chemical Engineering Thermodynamics, 483, New York (1944)

3) Glasstone, Thermodynamics for Chemists, 273, New York (1949)

4) MacDougall, Thermodynamics and Chemistry, 209, New York (1939)

- 14 -

Nach Bestimmung des Wertes der freien Reaktionsenthalpie

bei einer bestimmten Temperatur aG_, aus Gleichung (3) wird die

Integrationskonstante I aus folgender Gleichung erhalten:

ffl=

f!»_

Aa_

Ab.T_

£c 2j

( jTT 0,4343

g 2x

6x + ^ K*}

Aus der Beziehung:

- ag£ = HI Lor Z (5)

ergibt sich schliesslich für die Gleichgewichtskonstante K die

Gleichung:

„AH^ Aa ,

Abm

Ac m2log K * "

4T573^+ï^8Tlog T +

F4T573*T+6^573'T

(6)4,573

Fall b)

Aus thermodynamischen Punktionen, welche auf statistischem

Wege aus spektroskopischen und molekularen Eigenschaften der

Reaktionsteilnehmer erhalten werden, berechnet sich die Gleich¬

gewichtskonstante K aus der Gleichung:

AGJRlnK =

-^ (7)

wobei gilt:

$..[«4^$(G° - H°)/T = Freie Enthalpiefunktion ( = Reduzierte freie En-

T °thalpie )

AH0 = Reaktionsenthalpie im Standardzustand

bei 0 °K.

- 15 -

b) Numerische Berechnung

o) Reaktion: CH-CI^OH-*

* CELCHO + H2 (I)

Pur die Berechnung wurden die in Tabelle Nr. 1 unterstrichenen

Werte benutzt, da sie am ehesten experimentell gesichert scheinen.

Die andern Werte, zum Teil nach statistischen Methoden berechnet,

werden gleichwohl angeführt, um die Unterschiede zu zeigen, welche

in den einzelnen Werten auftreten.

Die numerischen Gleichungen für die Molwärmen der einzelnen an

der Reaktion beteiligten Stoffe sind in Tabelle Nr. 2 verzeichnet.

Die Integrationskonstante aH# wurde für die obige Reaktion

aus der Gleichung (2) bestimmt, indem man für aH° den bei 355 °K

experimentell gefundenen Wert von aH° = 16752 cal/Formelumsatz'

benutzte.

Pur diese Reaktion wird:

AC° = 4,1484 - 0,007673 T + 0,000003196 T2 (9)

AH° = 15 714 cal/Pormelumsatz (10)

AHgqo = 16 637 cal/Pormelumsatz (11)

AGooa = 8 561 cal/Pormelumsatz (12)298

= - 1,468 (13)

Durch Einsetzen der Werte aus den Gleichungen (9), (10) und

(13) in Gleichung (6) erhält man für die Temperaturabhängigkeit

des Logarithmus der Gleichgewichtskonstante obiger Reaktion den

Ausdruck:

log K = - 2£pÉ + 2,0886 log T - 8,386-10"4«T + 1,166-10~8-T2

+ 0,3210 (14)

1) Dolliver, Gresham, Kistiakowsky, Smith, Yaughan,

J.Am.Chem.Soc. 6£, 440 (1938)

- 16 -

Tabelle Nr. 1 : Thermodynamische Werte (Gaszustand)

Verbindung UH°)298kcal/Mol

ö298

cal/Grad,Mol

(AG°)2g8kcal/Mol

Aethanol - 56,241,2)

67,263)

67,41}

66,394)

- 40,301)

Azetaldehyd - 39,761,6)

- 39.675)

63,5X'7)

63,155)

- 31,961}

- 31,775)

Aethylazetat -103,448)

90,118)

87,079^

Wasserstoff 0 31,211,2)

0

Tabelle Nr. 2 : Temperaturfunktion der Molwärmen

Verbindung C°P

Aethanol 5,5656 + 0,04522 T - 0,00001639 T2 2)»)

Azetaldehyd 2,97 + 0,03727 T - 0,00001339 T2 5)»)

Aethylazetat 2,27 + 0,088 T - 0,00003086 T2 10)

Wasserstoff 6,744 + 0,0002774 T - 0,0000001956 T2 2,11)

*) Berechnet nach der Methode der kleinsten Quadrate aus spektro-2) 5)

skopischen Daten, wie in den Arbeiten von und erwähnt.

1) Rossini. Wagman, Evans, Levine und Jaffe. Selected Values of

Chemical Thermodynamic Properties, Circular of the National

Bureau of Standards 500, February 1, (1952)

- 17 -

Figur Nr. 1 stellt die Gleichgewichtskonstante der Reaktion (I)

als Punktion der reziproken absoluten Temperatur dar. Es werden

12)die nach Gleichung (14) und die von Telschow nach

Gleichung (8) berechneten Werte mit den von R i d e a 1 ;und

von uns in dieser Arbeit experimentell ermittelten Werten vergli¬

chen.

ß) Reaktion; 2 CB^CHO-=

*- CH-COOCHgCH, (II)

Den Ausdruck für die Gleichgewichtskonstante K dieser Reaktion

14)leitet M a z u r e k aus der Gleichgewichtskonstante K/T\ der

Dehydrierungsreaktion des Aethanols (I) und der von V v e d e n -

8)s k* i i aus experimentellen Daten ermittelten Gleichgewichts¬

konstante K/Tv\ der Reaktion der säurelosen Veresterung von Ae-

thanol ( 2 CIUCB^OH-=

=* CH-COOCHgCH, + 2 H? ) her.

2) Moskow, Brickweed, Aston, J.Res.Nat.Bur.St. ^7, 263 (1946)

3) Aston, Ind.Eng.Chem. ^4, 516 (1942)

4) Aston, Ind.Eng.Chem. 2±, 520 (1942)

5) Pitzer, Weltner, J.Am.Chem.Soc. Jl, 2842 (1949)

6) Dolliver, Gresham, Kistiakowsky, Smith, Vaughan,

J.Am.Chem.Soc. 60, 440 (1938)

7) Smith, Trans.Am.Inst.Chem.Engrs. 42, 983 (1946)

8) Vvedenskii, Jwanikow, Nekrasow, Zhur.Obshchei.Chim. 1^,,

1094 (1949)

9) Parks, Huffmann, Free Energies of some Organic Compounds,

New York (1932)

10) Benewitz, Rosner, Zschr.phys.Chem. 29_, 126 (1938)

11) Wagman, Kilpatrick, Taylor, Pitzer, Rossini, J.Res. Nat.Bur.

St. 24, 143 (1945)

12) Telschow, Dissertation ETH, 8 (1952)

13) Rideal. Proc.Roy.Soc. (London) .9_9_A, 153 (1921)

14) Mazurek, Zhur.Obshchei.Khim.(USSR) 22, 1324 (1952)

- 18 -

Figur Nr. 1 Gleichgewichtskonstante der

Reaktion: C^CHgOH-*

-r CH^CHO + H2

als Funktion der reziproken Temperatur

log K

+ 1.0 -

- 1.0

- 2.0

A Experimentell

o Experimentell(diese Arbeit)

1)

D Berechnet nach

Gleichung (14)

X Berechnet nach _v

Gleichung (8) d}

1.4 1.6 1.8 2.0

700 600

103/T

500 T (°K)

1) Rideal, Proc.Roy.Soc.(London) 99A, 153 (1921)

2) Telschow, Dissertation ETH, 8 (1952)

- 19 -

Da

Kim

K2K(D

(15)

wird

log K = log K(iy) - 2 log K(I) (16)

Vvedenskii und Mitarbeiter erhalten für K/..,:

log K(Ivj = =i|Z5. + 2'53 log T - 2,061-10~4T + 8,4'10~8 T2

- 2,3929 (17)

Rechnet man jedoch mit den Entropiewerten von Parks und

2)Huffmann

, so lautet das letzte Glied - 3,0688. Schon

Vvedenskii macht auf diese Diskrepanz aufmerksam.

Pur die Gleichgewichtskonstante K der Reaktion (II) erhält

man somit aus Gleichung (16):

log K = ^|2£ - 1,847 log T + 1,471'10"3T - 1,49*10~7-T2

- 3,0349 (bzw. -3,7108) (18)

wobei das letzte Glied, die Integrationskonstante, sehr unsicher

ist. Leider gibt es in der Literatur keine experimentellen, ther¬

modynamicchen Untersuchungen über das Gleichgewicht der Dismu-

tationsreaktion des Azetaldehydes zu Aethylazetat.

1) Vvedenskii, Jwanikow, Nekrasow, Zhur.Obshchei.Khim. 19,

1094 (1949)

2) Parks, Huffmann, Free Energies of some Organic Compounds,

New York (1932)

- 20 -

y) Reaktion; CH_CH0HCH_ -ï^ CH C0CH_ + H2 (III)

Die thermodynamischen Daten für Azeton und Propanol-2 sind

in der folgenden Tabelle angeführt.

Tabelle Nr. 3 Thermodynamische Werte (Gaszustand)

Verbindung (AH°)298kcal/Mol

S°ù298

cal/Grad,Mol

(agJ)298kcal/Mol

Azeton - 51,591,2)

70,33)

72,74,5)

- 36,431,2»7)

- 36,458)

Propanol-2 - 65,402'6)

- 62,418)

73,44'5)

- 41,762'6)

- 38,208)

Wasserstoff (siehe Tabelle Nr. 1)

Bennewitz und R o s n e r bestimmten die Molwärmen

von Azeton und Propanol-2 bei 410 K experimentell und fanden:

Azeton: C = 22,5 cal/Grad,Mol

Propanol-2: C = 26,5 cal/Grad,Mol

1) Miles, Hunt, J.Phys.Chem. £5_, 1346 (1941)

2) Kobe, Harrison, Pennington, Petr.Refiner J50, Nr.8, 119 (1951)

3) Aston, J.Chem.Phys. 12, 336 (1944)

4) Schumann, Aston, J.Chem.Phys. 6_, 485 (1938)

5) Hougen, Watson, Chemical Process Principles, 703 (1950)

6) Parks. Mosley, Peterson, J.Chem.Phys. 18, 152 (1950)

7) Godnev, Pajuchina, Swerdlin, J.Phys.Chem.(USSR) 14, 374 (1940)

8) Perry, Chemical Engineer's Handbook, 236, 3rd edition,

New York (1950)

9) Bennewitz, Rosner, Z.phys.Chem. B 29, 126 (1938)

- 21 -

1 2)Aston und Mitarbeiter

'berechneten mit Hilfe der Zu-

standssummen die Molwärmen von Azeton und Propanol-2. Die experi¬

mentellen Werte von Parks und Shomate scheinen einen

zu hohen Temperaturkoeffizienten zu haben.

Pur unsere Berechnung wurden aus der Fülle der nach verschie¬

denen Methoden gefundenen empirischen Gleichungen für die Molwär¬

men von Azeton,5' ' ' '

und Propanol-25'8'9^

die in folgender

Tabelle verzeichneten verwendet, da sie am besten den experimen¬

tellen Daten von Bennewitz und R o s n e r genügen.

Tabelle Nr. 4 Molwärmen als Temperaturfunktionen

Verbindung C°P

Azeton 5,37 + 0,048227 T - 0,000015182 T2 10)

Propanol-2 7,06 + 0,0482 • T11)

Wasserstoff 6,744 + 0,0002774 T + 0,0000001956 T2 12)

Pur die Reaktion (III) ergibt sich somit:

AC° = 5,054 + 0,0003044 T - 0,00001498 T2 (19)

Aston. Isserow. Szasz, Kennedy. J.Chem.Phys. 12., 336 (1944)

Aston. Schumann, J.Chem.Phys. §_, 485 (1938)

Parks, Shomate, J.Chem.Phys. 8, 429 (1940)

Dobratz. Ind.Eng.Chem. 3_3_, 779 (1941)

Jatkar. J.Indian Inst.Sei. 22A, 39 (1939)

Collins. Coleman, de Vries, J.Am.Chem.Soc. 7JL, 2929 (1949)

Godnev. Pa.iuchina, Swerdlin, J.Phys.Chem. (USSR) 1£, 347 (1940)

Kobe. Harrison, Pennington, Petr.Refiner £0, Nr.8, 122 (1951)

Jatkar, Lakshminarayanan, J.Indian Inst.Sei. 28A. 1 (1946)

Mazurek, Zhur.Obshchei.Khim.(USSR) 22, 1324 (1952)

Cubberley, Mueller, J.Am.Chem.Soc. 68, 1149 (1946)

Moskow. Brickweed, Aston. J.Res.Nat.Bur.St. 21, 263 (1946)

- 22 -

Die Integrationskonstante aH# wird aus Gleichung (2) bestimmt.

Für AH? wird der von K o 1 b und B u r w e 1 1 experimentell durch

Gleichgewichtsbestimmung ermittelte Wert (bei 4-54 °K)AH° = 13 980 cal/Formelumsatz ' verwendet.

4?4

Für die Reaktion (III) wird also:

AH° = 12 121 cal/Formelumsatz (20)

AH° = 13 612 cal/Formelumsatz (21)

AG°Q

= 5 130 cal/Formelumsatz (22)

2)

(Mittel aus den Werten 5 053 cal'

und 5 330 cal 30

I = 5,172 (23)

Einsetzen der Werte aus Gleichungen (19), (20) und (23) in

Gleichung (6) ergibt die Temperaturabhängigkeit des Logarithmus

der Gleichgewichtskonstante:

log E = "2j51 + 2,545 log T + 3.328-10"5 T - 5.460-10"7 T2

- 1,131 (24)

Figur Nr. 2 stellt die Gleichgewichtskonstante der Reaktion

(III) als Funktion der reziproken absoluten Temperatur dar. Es

werden die nach Gleichung (24) berechneten Werte mit den experimen¬

tellen Werten verglichen, wie sie von Z o 1 b und B u r w e 1 1,

4) 5)

Parks und Kelley ,R i d e a 1 ' und von uns ermittelt

wurden.

1) Kolb, Burwell. J.Am.Chem.Soc. 67., 1048 (1945)

2) Cubberley, Mueller, J.Am.Chem.Soc. 68, 1149 (1946)

3) Kobe, Harrison, Pennington., Petr .Refiner 2Q, Nr .8, 122 (1951)

4) Parks, Kelley, J.Phys.Chem. 2£, 740 (1928)

5) Rideal. Proc.Roy.Soc. (London) <J2A, 153 (1921)

(1944)33612,J.Chem.Phys.Kennedy,Szasz,Isserow,Aston,4)

(1921)!532£A,Proc.Roy.Soc.(London)Rideal,3)

(1928)74034,J.Phys.Chem.Kelley,Parks.2)

(1945)104867.,J.Am.Chem.Soc.Burwell,Kolb.1)

(°K)T500600700

105/T2.42.2

1

2.0i

1.81.6

.L

.

||l

\c

\9

\0

|i

4;Daten

.nstatistischen

ausBerechnet

(18)Gleichung

X

nachBerechnet-

^9

o

\e

Arbeit)(dieseExperimentellO

\*

-

'Experimentell)3

•*«&.

'Experimentell«-

'ExperimentellA

-0.8-

-0.4-

-0.0

0.4+

0.8+

1.2+

Klog

TemperaturreziprokenderPunktionals

23333H0+CH-COCH--=—;-CH,CHOHCH_Reaktion:

derGleichgewichtskonstante2Nr.Pigur

-23-

- 24 -

4. DRUCKEINFLUSS AUF DAS CHEMISCHE GLEICHGEWICHT

a) Allgemeines

Das le Chatelier-Prinzip gibt eine Aussage über die qualita¬

tive Wirkung des Druckes auf das chemische Gleichgewicht. Bei der

quantitativen Wirkung des Druckes müssen wir zwischen seiner Wir¬

kung auf das Gleichgewicht und die Gleichgewichtskonstante unter-

1 2)scheiden '

. Die allgemeine Konstante K (thermodynamische oder

wahre Gleichgewichtskonstante) ist nur eine Funktion der Tempera¬

tur. Dagegen ist die "Konstante" K vom Druck abhängig, in einer

Art, welche vorausgesagt werden kann, wenn genügend Daten über die

Abweichung der Reaktionsmischung vom idealen Gasverhalten vorhan¬

den sind.

Für eine Reaktion A *—r B + C gilt für die wahre Gleichge¬

wichtskonstante K (= K-):

f • f

K =

B

t

°(1)

A

wobei f. die Fugazität der Komponente A in der Reaktionsmischung

bei einer bestimmten Temperatur und Druck bedeutet. Wie wir gese¬

hen haben, sind Werte für Fugazitäten in Mischungen nicht leicht

erhältlich. Man kann jedoch, wenn man Gültigkeit des Gesetzes von

3)Amagat voraussetzt, die "Lewis-Randall- Regel" -

anwenden, d.h.

** = xi * fI (2)A(P,T)

A(P,T)

f1 = Fugazität des reinen Stoffes A bei der Temperatur(P T)

' und dem Druck des Gemisches

x. = Molenbruch der Komponente A

1) Dodge, Chemical Engineering Thermodynamics, 492, New York (1944)

2) Paul, Principles of Chemical Thermodynamics, 482, New York (1951)

3) Lewis, Randall, Thermodynamics, 225, New York (1923)

- 25 -

Da aber

fÀ - *; •p <*>

wobei f! den Fugazitätskoeffizienten der Komponente A beim Ge¬

samtdruck und Temperatur der Mischung bedeutet, erhält man für

die Gleichgewichtskonstante K

K = -!-£ • -fr-^ • P (4)

oder

VnC oK = —— K = K -K = K (5)

nA ntotal Y P * P

K = Fugazitätskoeffizienten-Quotient

n, = Anzahl Mole der Komponente A

Man kann also K experimentell bei einer bestimmten Temperatur

erhalten, indem man Gleichung (5) berücksichtigt.

Um aber unabhängig von Gleichgewichtsstudien K zu erhalten,12) ^

benützen Newton und Dodge'

das Theorem der überein¬

stimmenden Zustände und konstruieren ein allgemeines Dir*gramm, in

welchem die Fugazitätskoeffizienten y als Funktion des reduzierten

Druckes für verschiedene reduzierte Temperaturen dargestellt sind.

E w e 1 1 '

geht von der Zustandsgieichung von Berthelot aus

und gibt für den Fugazitätskoeffizienten y folgende Formel:

2

m y = ïfê-rf U - 6~f> ^

1) Newton, Dodge, Ind.Eng.Chem. 2J_, 577 (1935)

2) Newton, Ind.Eng.Chem. 27, 302 (1935)

3) Ewell, Ind.Eng.Chem. 22, 147 (1940)

- 26 -

Beide Methoden setzen also die Kenntnis der kritischen Daten

der Reaktionsteilnehmer voraus.

Newton und Dodge vergleichen für das Ammoniak-

2)gleichgewicht die experimentell erhaltenen Werte von K mit

denjenigen, welche auf Grund des Theorems der übereinstimmenden

Zustände und des Gesetzes von Amagat erhalten werden und finden

gute Uebereinstimmung bis 600 atm.

In einigen Fällen ist der Einfluss des Druckes auf die "Kon¬

stante" K klein, obschon die einzelnen Komponenten stark vom

idealen Verhalten abweichen. Dies gilt beispielsweise für die

Reaktion

CH,CH0HCH, -=r CH-COCH, + H0

0 0 J 0 <!

bei der die Abweichungen von der Idealität einander kompensieren,

so dass der Wert von K auch bei hohen Drucken bei 1 bleibt.

Der Fugazitätskoeffizient des Wasserstoffs weicht wenig von 1

ab und diejenigen des Ketone und Alkohols kürzen sich infolge

praktischer Gleichheit, da die kritischen Daten fast gleich sind.

(Azeton: t = 235 °C; P =47 atm

Propanol-2: t = 235 °C; P =53 atm)^

1) Newton, Dodge, Ind.Eng.Chem. 2J, 577 (1935)

2) Larson, Dodge, J.Am.Chem.Soc. 4£» 2918 (1923)

Larson, J.Am.Chem.Soc. 46., 367 (1924)

3) Perry, Chemical Engineer's Handbook, 204, 3rd edition,

New York (1950)

- 27 -

b) Berechnung des theoretischen Umsatzes

Geht man ursprünglich von y Molen Alkohol aus, so ergibt sich

im Gleichgewichtszustand, wenn mit x der zerfallene Teil Alkohol

bezeichnet wird:

Alkohol

Zeton (bzw. Aldehyd)

Wasserstoff

Stickstoff (Ballast)

Totale Molzahl

y(l-x) =

nllkûhol Mole

yz "

Vton Mole

yx =

Wasserst. Mole

yn' = n, Mole

y(l + x + nx) =

ntotal

Durch Einsetzen des Gleichgewichtsumsatzes x in die Gleichung

iCeton Hffasserst. K__ v ,„.

^Alkohol ntotal YP

erhält man:

(1 - x)(l'+ x + nT)" Kp (-8-}

Durch Umformung dieser Gleichung ergibt sich folgende quadra¬

tische Gleichung

x2(P + K ) + xfcij'K ) - K (1 + iij) = 0 (9)

aus deren Auflösung sich der theoretisch erreichbare Umsatz x

ergibt:

-VKP + V(nI.Kp)2 + 4(P + Kp)(l + nI)Kp^

2(P + X )

- 28 -

III. EXPERIMENTELLER TEIL

1. APPARATUR

a) Reaktionsrohr

Als Reaktionsrohr diente der Autoklav (Nr. II), dessen Be¬

rechnung und Konstruktion Telschow 'in seiner Disser¬

tation ausführlich dargelegt hat. Im folgenden sei nur das We¬

sentliche der Konstruktion zusammengefasst.

Der Autoklav bestand aus einem 660 mm langen, dickwandigen

Stahlrohr der Qualität Sandvik M2HT3" (Innendurchmesser 27 mm,

Aussendurchmesser 73 mm), an dessen beiden Enden zwei Flansche

aufgewindet und beidseitig elektrisch verschweisst waren. Durch

je 10 Schraubenbolzen wurden die Blindflansche und Lochflansche

zusammengehalten. Die Dichtung erfolgte auf der Innenseite der

Flansche durch Feder und Nut, in welcher die Metalldichtung lag.

Als Dichtungsmaterial diente geglühtes Kupfer. Innen war der Au¬

toklav mit Kupferrohr von 1 mm Wandstärke ausgekleidet.

Silber erwies sich entgegen einem Vorschlag von Schnei-

2)der

,der es für höhere Drucke und Temperaturen empfiehlt,

als zu weich. Die Dichtigkeitsverhältnisse waren allgemein schlecht.

So war es unmöglich, bei einem höheren Druck als 400 atü in der

Wärme (320 °C) den Autoklaven während längerer Zeit (5 Std.)

dicht zu halten.

Schuld daran war vor allem, dass die Dichtungen in der heis-

sen Zone lagen. Die Konstruktion des Autoklaven mit seinen dicken

Flanschen machte eine Zusatzheizung an den Flanschenden unumgäng¬

lich, um eine über den ganzen Autoklaven einigermassen konstante

Temperatur aufrechtzuerhalten.

1) Telschow, Dissertation ETH, (1952)

2) Schneider. Chemie-Ingenieur (Eucken) j>, IV.Teil, 77 (1938)

- 29 -

Es wurde versucht, eine Verbesserung der Dichtigkeitsverhält¬

nisse dadurch zu erreichen, dass man das Prinzip von Feder und

Nut verliess und eine sogenannte Linsenring-Dichtung anbrachte'

Bei dieser Dichtungsart ist der Dichtungsring der Achse des Druck¬

rohrs näher und die Dichtung ist zur Hauptsache selbstdichtend.

Ihr Nachteil bestand gleicherweise darin, dass sie bei wechselnden

Drucken und Temperaturen durch Ermüdung etwas undicht wurde.

b) Armaturen

Auf beiden Seiten des Reaktionsrohres waren in die Blindflan¬

sche zentrale Stutzen eingewindet und mit den Planschen ver-

schweisst. Der eine Stutzen trug das Manometer und ein Ventil,

während der andere zur Aufnahme des Thermoelementschutzrohres und

der Verbindungsstücke zum Vorwärmer diente. Diese bestanden aus

einem Zwischenstück, welches einerseits über ein Rückschlagven¬

til und gewöhnliches Ventil direkt mit der Zuleitung vom Kompres¬

sor, anderseits über ein Ventil und ein Rückschlagventil mit dem

Vorwärmer verbunden war.

Die Ventile waren Hochdruck-Spindelventile aus V 2A Stahl, die

Rückschlagventile - ebenfalls aus V 2A Stahl - waren als doppelte

Kugelventile gefertigt.

c) Vorwärmer und Einfüllautoklav

Der Vorwärmer bestand aus einem 5 m langen, nahtlos kaltgezo¬

genem Stahl röhr von 8x1,5 mm (Pirth-Vickers Staybrite PDT, Quali¬

tät 18/8 mit Titan-Zusatz). Das Stahlrohr war zu einer Spirale

aufgerollt und die Spirale von einem Porzellanrohr umgeben, wel¬

ches von aussen mittels eines Heizmantels geheizt wurde. Eine

Asbestpappe- und Kieselgurstein-Isolation schützten vor zu grossem

1) Clark. Golden. Storch. Ind.Eng.Chem. 2i, 1555 (1947)

2) Marsh. Smith. Chem.Eng. 5JL» Nr.8, 107 (1949)

- 30 -

Wärmeverlust nach aussen. Aufgabe des Vorwärmers war es, das Re¬

aktionsgemisch auf die Temperatur des Reaktionsrohres zu bringen,

um in diesem ungebührliche WärmeSpannungen zu vermeiden.

Der Einfüllautoklav diente zur Aufnahme der die Reaktion ein¬

gehenden flüssigen Komponenten und ermöglichte deren Einfüllung

in das eigentliche Reaktionsrohr. Er bestand aus einem 220 mm

langen Rohr aus Atlas-Nokoro-Stainless 316 Stahl (32 mm Innen-

und 79 mm Aussendurchmesser). Ein Rohrende war verjüngt und

durch ein eingewendetes Peinregulierventil wurde die Verbindung

mit dem Vorwärmer hergestellt. In das andere Rohrende waren fünf

Bolzen eingelassen, die der Aufnahme des Autoklavkopfes#dienten.

Dieser wurde mittels fünf Muttern über die Bolzen auf dem Rohr

festgepresst, wobei ein Kupferring nach Ipatieff die Dichtung

besorgte. In den Autoklavkopf waren ein Manometer und ein Ven¬

til eingewindet. An das Ventil war die Zuleitung vom Kompressor

angeschlossen. Durch eine weitere Oeffnung konnten die flüssigen

Komponenten in den zu diesem Zweck evakuierten Einfüllautoklaven

gegeben werden. Während des Einpressens in den Vorwärmer war

diese Oeffnung druckfest verschlossen.

d) Kondensationsanlage

Die Aufgabe der Kondensationsanlage bestand in der möglichst

raschen Abkühlung des Reaktionsgemisches. Dieses gelangte durch

einen Spiralkühler aus Kupferrohr, welcher von einem Trockeneis-

mantel umgeben war, in ein Kondensationsgefäss, das in einem mit

Trockeneis-Azeton gefüllten Dewargefäss stand. Zwei Spiralwasch¬

flaschen dienten der Absorption von allfällig nicht kondensier¬

ten Bestandteilen. Die gasförmigen Substanzen gelangten von hier

durch einen Dreiweghahn, welcher die Entnahme von Gasproben zur

Analyse gestattete, in die Gasuhr, wo sie der Menge nach gemes¬

sen wurden.

Gasproben

für

Anschluss

02N2

H2Gasuhr

flaschen

falle

Wasch¬

Kühl-

i

Einfüllautoklav

Manometer

Einfüllpipette

spirale

Kühl¬

Druckvermittler

Entspannventil

Kompressorvom

Zuleitung

VERSUCHSANORDNUNG

DER

SCHEMA

3Nr.

Pigur

- 32 -

e) Heizvorrichtung

Der Reaktionsautoklav war von einem Heizmantel aus Aluminium

umgehen. Dieser bestand aus einem zweiteiligen Hohlzylinder, der

das Reaktionsrohr auf seiner ganzen Länge umgab. Als Zusatzhei¬

zung dienten zwei bridenförmige Heizkörper, die manschettenartig

über die Plansche gestülpt waren. Für die weitere Konstruktion

des Ofens und seine Isolierung sei auf die Dissertation von

Telschow hingewiesen.

Die Beheizung des Reaktionsrohres, der Planschen und des Vor¬

wärmers geht aus dem Schema der Pigur 4 hervor. Zwei Schiebewi¬

derstände erlaubten die Regulierung des Stromes in den beiden

Zusatzheizungen um die Plansche. Die Heizung des Aluminium-

Mantels geschah über einen regulierbaren Transformator und wurde

über ein Relais mit Hilfe eines Kontakt-Millivoltmeters automa¬

tisch gesteuert.

f) Katalysator

Wie im theoretischen Teil erläutert wurde, eignet sich Kupfer

in metallischer Form am besten als Katalysator für das betrach¬

tete Reaktionssystem. Der Kupferkatalysator bestand also aus ei¬

ner Drahtnetzrolle, die den ganzen Innenraum des Reaktionsrohres

ausfüllte. Es wurden 350 g Kupferdrahtnetz verwendet. (Drahtdurch¬

messer 0,2 mm, ca. 14 Maschen pro cm). Dies entspricht einer Netz-

2 3fläche von 0,4 m und einem Volumen von 40 cm . Die gesamte makro-

?

skopische Oberfläche des Katalysators betrug 0,82 m . Eine spektro-

graphische Analyse des verwendeten Kupfernetzes ergab einen stär¬

keren Spurengehalt an Kalzium, Magnesium und Silber, einen schwä¬

cheren an Eisen, Blei, Silizium und Nickel.

Es erwies sich als notwendig, vor jedem Versuch den Katalysa¬

tor zu reaktivieren, um ihn in einen reproduzierbaren Zustand zu

1) Telschow, Dissertation ETH, (1952)

- 33 -

bringen. Zu diesem Zwecke wurde der auf 300 °C erwärmte Kataly¬

sator im Reaktionsrohr viermal alternierend mit Sauerstoff und

Wasserstoff bespült und so abwechselnd oxydiert und reduziert.

Beim Wechsel wurde eine Zeitlang Stickstoff durchgeleitet, um

lokale Ueberhitzungen zu vermeiden. Ein automatischer Gasvertei¬

ler gestaltete diese Operation sehr einfach. Eine durch einen

Motor mit Untersetzung über ein Getriebe angetriebene Nockenwel¬

le öffnete und schloss in der richtigen Reihenfolge Rückschlag¬

ventile und ermöglichte so die alternierende Gasspülung. Die

Tourenzahl des Motors wurde mittels eines Variac-Transformators

so eingestellt, dass jedes der drei Ventile abwechselnd während

fünfzehn Minuten geöffnet war.

2. DRUCK- UND TEMPERATURMESSUNG

a) Druckmessung

Der Innendruck im Reaktionsrohr wurde mit einem Präzisions-

Stahlfeder-Manometer gemessen. Der Messbereich erstreckte sich

auf 800 atü. Für Drucke über 500 atü war ein Manometer mit Pein¬

einteilung bis 1500 atü mit angebautem Druckvermittler vorgesehen.

Ein weiteres Manometer orientierte über den Pressdruck im Ein¬

füllautoklaven während des Einpressens der Flüssigkeit in den

Vorwärmer.

b) Temperaturmessung

Die Temperatur wurde mit Hilfe von Thermoelementen aus Eisen-

Konstantan an folgenden Stellen gemessen:

1) Im Innern des Reaktionsrohres;

Ein Thermoelement wurde in einem verschiebbaren Stützrohr

in das Schutzrohr eingeschoben. Es konnte bis in die Mitte

des Rohres .beliebig verstellt werden.

- 34 -

2) An der Aussenwand des Reaktionsrohres:

Eine vertikale Bohrung durch den Heizmantel diente als

Führung für das Thermoelement. Zur Kontrolle wurde diese

Temperatur noch mit einem geeichten Stickstoff-Thermometer

gemessen.

3) In den Blindflanschen:

Die Blindflansche waren aussen mit je einer 3 cm tiefen

Bohrung versehen, in welcher das Thermoelement in einem

Schutzröhrchen aus Quarz steckte.

4) Im Vorwärmer:

"Diese Temperatur wurde ebenfalls noch mit einem gewöhn¬

lichen Thermometer gemessen.

Die Thermoelementdrähte wurden gut voneinander isoliert von

den verschiedenen Stellen durch einen Stopfen in ein unterteiltes

Glasrohr geführt. Dort waren sie einzeln mit Kupferkabeln ver¬

lötet, welche die Verbindung mit dem Messinstrument herstellten.

In das Glasrohr war ein Thermometer eingelassen, welches die

Temperatur der kalten Lötstelle anzeigte. Da das Glasrohr in ei¬

nem Dewargefass ruhte, war die Temperatur der kalten Lötstellen

keinen grossen Schwankungen ausgesetzt.

Als Messinstrument stand ein Sechsfarben-Fairbügelschreiber

zur Verfügung. So konnten die Temperaturen der einzelnen Stellen

laufend aufgenommen und kontrolliert werden. Als genaues Gerät

zur Temperaturmessung diente ein Siemens-Halske Drehspulinstru¬

ment mit Bandaufhängung.

Alle Thermoelemente wurden gegen ein mit Eichschein verse¬

henem Stickstoff-Thermometer geeicht.

c) Temperaturregulierung

Um die Temperatur im Reaktionsrohr bei einem bestimmten Wert

zu halten, war das Thermoelement, welches die Temperatur an der

- 35 -

Figur Nr. 4 SCHALTSCHEMA

H,

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110 V

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KM

M,

Mn

A: Amperemeter

V: Voltmeter

R,,E2: Schiebewiderstände

R,: Reguliertrafo

sr Schaltuhr

S„: Hauptschalter mit

Sicherungen

V Hauptrelais

w Relais

KM: Kontaktmillivoltmeter

V Pallbügelschreiber

Mg: Millivoltmeter

V Thermoelement

T2: Thermoelement

(Die übrigen Thermo¬

elemente sind nicht

eingezeichnet

-36-

Aussenwand mass, mit einem Kontakt-Millivoltmeter verbunden. Die¬

ses öffnete oder schloss über ein Relais den Heizstromkreis und

diente so der Temperaturregulierung.

Im Vorwärmer wurde die Temperatur mit Hilfe eines Fenwal-

Thermoregulators konstant gehalten.

3. ARBEITSWEISE

Die ersten vier Versuche wurden nach der Arbeitsweise, wie

sie Telschow angibt, durchgeführt. Das Reaktionsrohr

wurde auf 300 °C aufgeheizt und der Katalysator durch dreimaliges,

alternierendes Spülen mit Wasserstoff und Sauerstoff aktiviert.

Beim Wechsel wurde Stickstoff durchgeleitet, um lokale Ueber-

hitzungen zu vermeiden. Zum Schluss wurde noch eine halbe Stunde

Wasserstoff über den Katalysator geleitet und nach dieser letzten

Reduktion das Rohr mit reinem Stickstoff gefüllt (ca. 3 atü) und

erkalten gelassen. Vor Beginn der eigentlichen Versuche wurde das

Rohr vom Stickstoff entleert und mit einer Hochvakuumpumpe auf

0.01 mm Hg evakuiert. Dann wurde die entsprechende Menge Aethanol

in eine Gaspipette gebracht, aus dieser in das evakuierte Reak¬

tionsrohr gesogen und das Rohr anschliessend mit reinem Stickstoff

aufgefüllt. Nun wurde die Heizung voll eingeschaltet. Nach Errei¬

chung der gewünschten Arbeitstemperatur wurden beide Heizstrom¬

kreise gedrosselt und gewartet, bis die Temperaturverteilung über

dem Rohr uniform war. Sobald bei konstanter Temperatur der Druck

unverändert blieb, wurden Proben gezogen, welche gewogen und auf

ihren Gehalt an Azetaldehyd untersucht wurden. Im ganzen wurden

pro Versuch drei Proben entnommen. Am Schluss wurde das Reaktions¬

gemisch in die Kondensationsanlage gelassen und die Menge der kon¬

densierbaren und nichtkondensierbaren Stoffe gemessen. Zwei Proben

1) Telschow. Dissertation ETH, 39 und 44 (1952)

- 37 -

der gasförmigen Produkte wurden in eine Gaspipette über gesät¬

tigter Kochsalzlösung aufgefangen und der Gasanalyse unterworfen.

Bei den weitern Versuchen wurde eine andere Arbeitsweise be¬

folgt. Nach der soeben beschriebenen Arbeitsmethode war es not¬

wendig, nach der Vorbehandlung des Katalysators das Reaktionsrohr

abkühlen zu. lassen, um die Füllung in das evakuierte Rohr saugen

zu können. Da dies sehr zeitraubend war und um die lange Aufheiz¬

zeit des mit Aethanol gefüllten Rohres zu umgehen, ging man davon

aus, die Füllung in einen Einfüllautoklaven zu geben und von dort

mittels Stickstoff als Druckgas mit Hilfe eines Kompressors in

das Reaktionsrohr zu drücken. Um die Innenwand des Rohres vor un¬

gebührlichen Beanspruchungen zu schützen, erwies sich ein Vorwär¬

mer als notwendig.

Die nun befolgte Arbeitsweise sei anhand der Beschreibung der

allgemeinen Versuchsdurchführung erläutert.

Durch eine Schaltuhr (siehe Figur Nr. 4) wurden die Heizkrei¬

se der Haupt- und Zusatzheizung automatisch eingeschaltet. Dabei

waren die Widerstände und der Transformator so eingestellt, dass

die Aufheizzeit 4-5 Stunden betrug. Das langsame Aufheizen hat

kleinere Temperaturgradienten und eine bessere Temperaturvertei¬

lung zur Folge; auch ist das Material kleineren Beanspruchungen

ausgesetzt. Nach Erreichung konstanter Temperatur wurde der Kata¬

lysator in der auf Seite 33 beschriebenen Weise vorbehandelt, wo¬

bei die letzte Reduktion mit Wasserstoff auf über eine halbe Stun¬

de ausgedehnt wurde. Nun wurde das Reaktionsrohr entweder mit ei¬

ner Hochvakuum-Pumpe evakuiert oder eine bestimmte Menge Wasser¬

stoff aus einer Bombe in das Rohr gelassen. Der Verschluss des

Einfüllautokläven wurde geöffnet, die Einfüllpipette aufgesetzt,

und Einfüllautoklav und Vorwärmer evakuiert. Der Vorwärmer war

während der Katalysatorvorbehandlung aufgeheizt worden. Eine be¬

stimmte Menge Aethanol (resp. Propanol-2, Azeton oder ein Gemisch

derselben) wurde nun in die Einfüllpipette gegeben und in den

- 38 -

evakuierten Einfüllautoklaven gesogen. Während dieses Vorganges

war das Ventil zwischen Einfüllautoklav und Vorwärmer geschlossen.

Nun wurde der Kompressor eingeschaltet und mit reinem Stickstoff

die Flüssigkeit durch den Vorwärmer in das Reaktionsrohr gepresst,

wobei die Ventile zwischen dem Vorwärmer und dem Einfüllautoklaven,

und dem Vorwärmer und dem Reaktionsrohr so geöffnet wurden, dass

der gesamte EinfüllVorgang ca. 5-10 Minuten dauerte. Der Druck¬

anstieg im Reaktionsrohr wurde am Manometer verfolgt und beim ge¬

wünschten Enddruck das Ventil zwischen dem Rohr und dem Vorwärmer

geschlossen. Im Einfüllautoklaven wurde der Druck während des gan¬

zen Vorganges immer 50 - 80 atü grösser gehalten, um ein Zurück¬

schlagen der eingepressten Flüssigkeit zu verhindern. Nun wurde

der Kompressor abgestellt und der restliche Stickstoff im Kompres¬

sor, in den Zuleitungen, im Einfüllautoklaven und im Vorwärmer

durch das Entspannventil abgelassen.

Nach Ablauf einer bestimmten Zeit (Kontaktzeit), während wel¬

cher der Druck im Reaktionsrohr und die Temperatur an den ver¬

schiedenen Stellen von Zeit zu Zeit gemessen wurden, wurde das

Reaktionsgemisch möglichst rasch ausgefroren. Zu diesem Zwecke

wurde das Spindelventil am Manometerende des Druckrohres vorsich¬

tig einwenig geöffnet und die Reaktionsprodukte durch die mit

Trockeneis umgebene Kupferspirale in das, ebenfalls mit Trocken¬

eis/Azeton gekühlte, Kondensationsgefäss strömen gelassen. Der

ganze Kondensationsvorgang dauerte je nach der1" auszufrierenden

Menge 15 bis 4-5 Minuten. Die gasförmigen Bestandteile gelangten

durch zwei Spiralwaschflaschen, die mit wässriger Hydroxylamin-

chlorhydrat-Lösung gefüllt waren, in die Gasuhr, wo ihre Menge

bestimmt wurde. Durch einen Dreiweghahn konnte ein Teil des Ga¬

ses in eine Gaspipette abgezweigt werden. Es wurden pro Versuch

zwei Gasproben entnommen und auf ihre Komponenten analysiert.

Das Kondensationsgefäss mit der Hauptmenge der flüssigen Pro¬

dukte wurde nun entfernt und durch ein kleineres Kondensationsge¬

fäss ersetzt, in welches der Rest der flüssigen Produkte konden¬

siert wurde, indem man das Reaktionsrohr über dieses Gefäss mit

- 39 -

einer Hochvakuum-Pumpe verband und so evakuierte. Nach Ermitt¬

lung der Menge flüssiger Produkte (Kondensat) durch Wägung wur¬

de deren quatitative Bestimmung durchgeführt. Die verwendeten

Methoden sind im analytischen Teil dieser Arbeit beschrieben.

4. VORVERSUCHE

Die Vorversuche dienten der Abklärung der Dichtigkeitsver¬

hältnisse und der Peststellung der Gleichmässigkeit der Tempera¬

turverteilung. Die Dichtigkeitsprüfungen wurden am kalten und

aufgeheizten Druckrohr vorgenommen, indem man Stickstoff bei ent¬

sprechenden Drucken mehrere Stunden im Rohr beliess und den Druck¬

rückgang verfolgte. Betrug dieser nicht mehr als 5 fi, so wurde

zum eigentlichen Versuch geschritten; im andern Falle musste das

Druckrohr auseinandergenommen und nach Einfügung neuer Dichtungs¬

ringe vorsichtig wieder zusammengeschraubt werden, was jeweils

sehr umständlich war.

Es galt auch, das Volumen des mit dem Katalysator gefüllten

Druckrohres festzustellen. Dies geschah mittels reinen Stickstof-

3fes und im Mittel wurden für das freie Volumen 312 cm erhalten.

5. VERSUCHE

Die eigentlichen Versuche wurden nach der oben beschriebenen

Arbeitsweise durchgeführt. Auf die vollständige Wiedergabe aller

Versuchsdaten und Berechnungen wird verzichtet und es werden nur

die wesentlichsten Daten zusammengefasst angegeben.

- 40 -

a) Aethanol -*^ Azetaldehyd + Wasserstoff

Zur Bestimmung der Gleichgewichtslage dieser Reaktion wurde

reines Aethanol (absolut 99-9 i») verwendet.

Nach Vorbehandlung des Katalysators wurde mit Hilfe des Kom¬

pressors und reinem Stickstoff (99.99 f>, Sauerstoffwerke Luzern)

als Druckgas eine bestimmte Menge Aethanol durch den Vorwärmer

in das Druckrohr gepresst.

Bei Versuch Nr. 15 wurde versucht, das Gleichgewicht ausge¬

hend von Azetaldehyd und Wasserstoff zu erreichen. Zu diesem

Zwecke wurden in den mit Eis abgekühlten Einfüllautoklaven 50 g

Azetaldehyd (Aldehydum aceticum purissimum, Siegfried Zofingen)

aus einer Ampulle gegeben und in das mit einer bestimmten Menge

Wasserstoff gefüllte Druckrohr gepresst.

Tabelle Nr. 5 gibt eine üebersicht über Füllung, Temperatur,

Druck und Kontaktzeit bei den einzelnen Versuchen. Tabellen Nr. 6

und Nr. 7 orientieren über die experimentellen Daten aus der Ana¬

lyse, die Molzahlen der einzelnen Komponenten und die Totalzahl

der Mole. Zum Vergleich sind schliesslich in Tabelle Nr. 8 die

experimentellen und berechneten Fugazitätskoeffizienten-Quotienten

und Gleichgewichtskonstanten zusammengestellt.

- 41 -

Tabelle Nr 5- Versuchsdaten

Versuch Füllung Temperatur Druck Kontaktzeit Bemerkungen

Nr. (ml) <°C) (atm) (Std)

1 100 330 277 7 Kontaktzeit

2 100 314 154 5inkl. Auf¬

heizzeit.

3 100 310 141 4,5 Füllung ins

4 75 298 110 3,5kalte, eva¬

kuierte Rohr

5 100 296 233 1 Undicht!

6 100 298 245 2

7 100 295 175 1,5

8 50 290 67 2

9 100 290 144 3

10 100 290 148 3

11 100 290 167 1,2

12 100 280 125 3 Undicht:

13 100 290 213 1

14 100 315 186 1

15 50 g 315 104 1

16 100 315 227 2

17 100 268 137 1,5

Bemerkungen zu Tabelle Nr. 5s

Füllung ;

Druck:

Versuch 5. 12i

Versuch 15:

100 ml .•. 78,1 g .-. 1,695 Mol Aethanol

Gemessen wurde der Bnddruck vor Beginn des

Ausfrierens. Abgelesener Wert auf dem Mano-

meter in kg/cm (atü)

Umrechnung: atm = (atü • 0,967) + 1

Undichtheiten an der Apparatur machen die

Versuche nicht auswertbar.

Eingefüllt wurden 50 g Azetaldehyd. Im Druck¬

rohr befanden sich zu Beginn 86 atm Wasser¬

stoff .*. 0,556 Mole.

tionen

Nebenreak¬

da

unsicher,

Wert

*)

20.2

94.4

92.8

52.2*

92.7

93.5

2.0

3.4

9.2

2.7

2.9

3.6

3.8

18.4

4.6

3.6

17.8

17.7

72.2

27.6

12.7

5.4

10.2

5.0

9.4

11.0

74.4

71.4

33.3

71.1

71.9

17

16

15

14

13

1.0

0.4

94.0

92.5

93.0

2.2

3.5

3.8

3.8

3.0

2.8

21.2

26.8

34-8

3.9

6.7

5.1

4.7

68.8

72.8

71.4

68.8

12

11

109

'

0.5

96.0

96.5

2.3

1.8

1.7

1.2

2.0

49.0

16.0

1.8

7.1

12.5

10.5

35.6

71.7

74.6

8765

Substanzen.

identifizierte

un-

und

säure

Essig¬

Uebrige:

Hg.

mm

760

und

C0

auf-

ziert

redu¬

Gasmenge

$100

auf

Diff.niedrig,also

zu

%90.7

Gef.Wert

*)

0.5

1.2

0.6

0.5

92.2*

91.77

91'.

90.8

2.3

2.9

3.5

3.6

5.0

4.2

4.2

5-1

88.2

91.6

70.0

17.1

2.5

2.9

3-5

16.0

52.0

67.7

69.6

70.7

4321

Bemerkungen

(Gew-#)

Uebrige

(Gew-#)

Alkohol

(Gew-#)

Ester

(Gew-#)

Aldehyd

(Vol-#)

Wasserstoff

(1)

Gasmenge

(g)

Kondensat

Nr.

Versuch

Analyse

der

aus

Daten

Experimentelle

6Nr.

Tabelle

- 43

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- 45 -

b) Propanol-2 -*=* Azeton + Wasserstoff

Die Schwierigkeiten, mit denen die Bestimmung des Gleichge¬

wichtes des Systems Aethylalkohol/Azetaldehyd/Wasserstoff infolge

der nicht vermeidbaren Nebenreaktionen, insbesondere der Reaktion

des Azetaldehydes durch Dismutation zu Aethylazetat, vorläufig

verknüpft sind, Hessen uns die Gleichgewichtsuntersuchung an der

Reaktion Propanol-2 «"? Azeton + Wasserstoff als für unsere

Zwecke geeigneter erscheinen. Ketone sind bei hohen Temperaturen

weniger der Spaltung ausgesetzt, auch ist Dismutation im Sinne der

Esterbildung unmöglich.

o) Gleichgewicht von der Alkoholseite her

Es war zunächst festzustellen, ob der Gleichgewichtszustand

durch Dehydrierung von reinem Propanol-2 zu erreichen war. Nach

P a 1 m e r und Constable sollten sekundäre Alkohole ei¬

ne viel grössere Dehydrierungsgeschwindigkeit aufweisen als primäre

Alkohole, der Gleichgewichtszustand also leichter erreicht werden.

Nach unsern Experimenten scheint das jedoch nicht der Fall zu sein.

Verwendet wurde reines Propanol-2 (iso-Propyl Alcohol, Analar,

analytical reagent der British Drug Houses Ltd.). Nach Vorbehand¬

lung des Katalysators wurde mit Hilfe des Kompressors und reinem

Stickstoff (99-99 $» Sauerstoffwerke Luzern) als Druckgas eine ent¬

sprechende Menge Propanol-2 durch den Vorwärmer in das Druckrohr

gepresst.

Tabelle Nr. 9 orientiert über Füllung, Temperatur, Druck und

Kontaktzeit bei den einzelnen Versuchen. Tabellen Nr.10 und Nr.11

geben eine Uebersicht über die experimentellen Daten aus der Ana¬

lyse und die Molzahlen der einzelnen Komponenten und die Totalzahl

der Mole. Schliesslich sind in Tabelle Nr.12 der theoretische und

der praktische Umsatz bei der Dehydrierung von Propanol-2 einander

gegenübergestellt.

1) Palmer, Constable, Proc.Roy.Soc.(London) 107A, 255 (1925)

- 46 -

Tabelle Nr. 9 Versuchsdaten

Versuch

Nr.

Füllung

(ml)

Temperatur

(°0)

Brück

(atm)

Eontaktzeit

(Std)

Bemerkungen

18

19

20

21

22

100

100

50

50

50

277

277

277

277

277

121

139

143

141

147

1

1

2

2

3

23

24

25

26

27

100

100

50

50

50

277

277

316

316

316

85

82

246

270

407

6

0,5

3

13

3

UndichtI

Undicht!

28

31

32

33

34

100

50

100

100

100

316

316

316

316

295

285

310

236

135

166

6,5

18

42

16

5

Undicht!

Undicht !

35

36

37

100

100

50

295

277

300

297

233

183'

17

17

15

Bemerkungen zu Tabelle Nr. 9

Bullung» 100 ml .*. 78,9 g .*• 1,312 Mol Propanol-2

50 ml .*. 39,45 g .'. 0,656 Mol Propanol-2

Druck; Siehe Bemerkungen zu Tabelle Nr. 5, Seite 41

- 47 -

Tabelle Nr. 10 Experimentelle Daten aus der Analyse

Versuch

Hr.

Kondensat

(g)

Gasmenge

(1)

Wasserstoff

(Vol-Jt)

Azeton

(Gew-#)

Propanol-2

(Gew-*)

18

19

20

21

22

69.9

69.6

35-3

38.2

27.5

6.5

7.6

13.3

12.5

16.0

10.7

3.4

2.0

2.2

3.6

2.3

1.2

2.0

2.0

5.2

97.7 *

98.8

97.8

98.1

94.8 *

23

24

25

26

27

60.2

69-3

35.8

34.8

34-7

2.3

3.0

22.7

26.3

40.5

23.6

2.8

3.4

3.8

2.2

2.1

6.1

8.3

5.0

97.9 *

99.5

93.9 *

92.2

95.0

28

31

32

33

34

73.6

33.4

75.7

68.9

71.5

19.3

30.5

15.2

6.0

9.2

5.8

5.5

21.7

20.8

8.0

4.9

18.7

14.8

11.9

4.7

95.1 *

81.3 *

85.2 *

88.1

95.3 *

35

36

57

74.5

76.6

36.3

22.4

32.2

18.1

5.7

3.5

9.0

5.5

2.8

11.6

94.5

97.1 *

87.2

*) Propanol-2 nicht durch Analyse quantitativ bestimmt, sondern

Differenz auf 100 $ genommen.

Gasmenge reduziert auf 0 C und 760 mm Hg-Säule.

- 48 -

Tabelle Nr. 11 Anzahl Mole der einzelnen Komponenten und

Totalzahl der Mole

Versuch

Nr.

Azeton

(Mole)

Wasserstoff

(Mole)

Propanol-2

(Mole)

Stickstoff

und übrige(Mole)

Totalzahl

(Mole)

18

19

20

21

22

0.027

0.014

0.012

0.013

0.025

0.031

0.012

0.012

0.013

0.026

1.137

1.145

0.576

0.624

0.434

0.259

0.327

0.582

0.546

0.689

1.454

1.498

1.182

1.196

1.174

23

24

25

26

27

0.022

0.037

0.050

0.030

0.024

0.004

0.035

0.046

0.040

0.982

1.148

0.560

0.535

0.550

0.079

0.130

0.985

1.129

1.770

1.107

1.617

1.760

2.390

28

31

32

33

34

0.062

0.108

0.193

0.142

0.058

0.050

0.076

0.160

0.056

0.033

1.166

0.453

1.075

1.010

1.132

0.812

1.285

0.520

0.212

0.378

2.090

1.922

1.948

1.420

1.601

35

36

37

0.071

0.037

0.073

0.058

0.050

0.073

1.172

1.238

0.526

0.942

1.390

0.735

2.243

2.715

1.407

Berechnungsgang s

Mole Azeton

Mole Wasserstoff

Mole Propanol-2,

(Gew-$ Azeton)(Kondensatmenge in g)(Molekulargewicht von Azeton)

= (Tol-jt Wasserstoff) .(Sasmenge in 1)

Stickstoff und übrige analog.

- 49 -

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- 50 -

Erläuterungen zu Tabelle Nr. 12

1) Anfangskonzentration an Propanol-2 (Gesamtmenge Kondensat als

Propanol-2 gerechnet, zB. Versuch Nr. 18: 69-9 g entsprechen

1.164 Molen).

2) K berechnet aus K/K ,wobei K sich aus der Gleichung (24),

Seite 22 ergibt und K aus dem allgemeinen Diagramm der Fuga-

zitätskoeffizienten (loc. cit.) ermittelt wird.

3) Anzahl Mole inerten Gases (Stickstoff und übrige).

4) Theoretischer Umsatz im Gleichgewicht, aus Gleichung (10), Sei¬

te 27, für die verschiedenen Bedingungen berechnet.

5) Ausbeute = O^ton v/nAzeton+v, ),10° ^Prozenten.

In Figur Nr. 5 ist die Abhängigkeit der Ausbeute an Azeton von

der Versuchsdauer bei verschiedenen Temperaturen und Füllungsgraden

dargestellt.

Trotzdem die Werte ziemlich streuen, ist deutlich ersichtlich:

a) Die Ausbeute ist in Uebereinstimmung mit der Beziehung von

Arrhenius bei höherer Temperatur grösser.

b) Die Ausbeute ist grösser bei kleinerem Füllungsgrad (d.h.

kleinerem Partialdruck) an Propanol-2; der Gleichgewichts¬

zustand wird also schneller erreicht.

Die wenigen Daten werden nicht weiter kinetisch ausgewertet,

da dies ausserhalb des Bereiches dieser Arbeit liegt.

Anmerkung zu Seite 59

Zu dieser Annahme sind wir berechtigt, da sich für die Gleich¬

gewichtskonstante der gleiche Wert ergibt, wenn man von verschiede¬

nen Anfangskonzentrationen an Propanol-2 und Azeton ausgeht, also

sich von beiden Seiten der Gleichgewichtslage nähert. Auch ergibt

sich nach einigen Stunden Versuchsdauer keine Verschiebung der Gleich¬

gewichtslage, wenn man von der berechneten Gleichgewichtsmischung

ausgeht.

- 51 -

i j ^ Ausbeute Figur Nr. 5 Abhängigkeit der Aus¬

beute an Azeton von der Versuchs¬

100 dauer .

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20 40 t (Std.)

Zeichen Temperatur Füllung

(°c) (ml)

D 316 50

® 316 100

A 277 50

O 277 100

(Ausbeute in f> der maximalen, theoretischen Ausbeute)

- 52 -

ß) Gleichgewicht von der Ketonseite her

Durch einige Versuche war abzuklären, ob sich der Gleichge¬

wichtszustand eventuell von der Ketonseite her erreichen lässt.

Zu diesem Zwecke gab man in das Druckrohr nach Vorbehandlung des

Katalysators eine bestimmte Menge reinen Wasserstoffes (99-99 #,

Sauerstoffwerke Luzern) aus einer Bombe und presste dann mittels

des Kompressors und reinen Stickstoffes (99.99 $>) als Druckgas

Azeton (E. Merck, Darmstadt, pro analysi) in das Rohr.

Ueber Füllung, Temperatur, Druck und Kontaktzeit einerseits

und über die Daten aus der Analyse und die entsprechenden Mol¬

zahlen und Umsatzverhältnisse anderseits orientieren die folgen¬

den vier Tabellen.

Tabelle Nr. 13 Versuchsdaten

Versuch

Nr.

Füllung Temperatur Druck Kontakt¬

zeitAzeton Wasserstoff

(ml) (atm) (Mole)* (°C) (atm) (Std)

29 50 68 0.431 316 274 10

30 50 112 0.700 310 345 18

38 50 112 0.713 300 240 16 •

*) Berechnet aus n = (PV)/(zRT), wobei z den Kompressibilitäts¬

koeffizienten des Wasserstoffs bei den betreffenden Tempera¬

turen und Drucken bedeutet. (Der Wert von z wurde aus PV-Daten,

die durch graphische Inter- und Extrapolation der Daten im

Taschenbuch für Chemiker und Physiker'

gewonnen wurden, er-

2)mittelt. Für die Ermittlung von z, siehe auch unter .

1) D'Ans, Lax, Taschenbuch für Chemiker und Physiker, 829 (1949)

2) Haugen, Watson, Chemical Process Principles, 484 (1950)

- 53 -

Tabelle Nr.14 Experimentelle Daten aus der Analyse

Versuch Kondensat Gasmenge Wasserstoff Azeton Propanol-2

Nr. (g) (1) (Vol-*) (Gew-*) (Gew-*)

29 36.5 26.2 15.0 55.7 44.3 *

30 36.8 34.1 16.7 34.9 65.1 *

38 38.4 24.2 28.0 36.9 63-1 *

*) Differenz auf 100 *, da die Bestimmung des Propanol-2 infolge

des hohen Azetongehaltes nicht quantitativ ist und zu niedri¬

ge Resultate gibt (Bei Versuch Nr. 30 wurden 58.5 * und bei

Nr. 38 61.2 * Propanol-2 gefunden).

Tabelle Nr. 15 Anzahl Mole der einzelnen Komponentenund Totalzahl der Mole

Versuch

Nr.

Azeton

(Mole)

Wasserstoff

(Mole)

Propanol-2

(Mole)

Stickstoff

und übrige(Mole)

Totalzahl

(Mole)

29

30

38

0.350

0.222

0.244

0.175

0.254

0.302

0.269

0.399

0.404

0.995

1.269

0.778

1.789

2.144

1.728

Tabelle Nr. 16 Theoretischer und praktischer Umsatz

bei der Hydrierung von Azeton

Nr. Azeton

(Mole)

K2>

PK-

3)

(10 2)

4)Umsatz

X

Prop.-2th>(Mole)

Prop.-2_pr.

(Mole)

Ausbeute

(*)

29

30

38

0.629

0.634

0.661

17.4

15.1

12.3

5.75

6.62

8.13

0.561

0.680

0.690

0.352

0.431

0.456

0.269

0.399

0.404

76.0

92.6

89.0

- 54 -

Bemerkungen zu Tabelle Nr. 16

1) Anfangskonzentration an Azeton (Gesamtmenge Kondensat als Aze¬

ton gerechnet).

2) K berechnet aus K/£ ,siehe Erläuterungen zu Tabelle Nr. 12

Seite 50.

3) K' = l/K ( = Gleichgewichtskonstante der Reaktion:

Azeton + Wasserstoff ** Propanol-2).

4) Theoretischer Umsatz im Gleichgewicht. Durch eine analoge Ab¬

leitung wie auf Seite 27 erhält man den theoretischen Umsatz

von Azeton zu Propanol-2 aus der Gleichung:

(1 + nT) + z(l - x)*

_ .i

= k'

z(l - x)2 P p

wobei z die ursprüngliche Anzahl Mole Wasserstoff und x den um¬

gesetzten Teil Azeton bedeuten.

y) Gleichgewichtszustand

Da es nicht möglich war, den Gleichgewichtszustand ausgehend von

reinem Propanol-2 oder Azeton und Wasserstoff in annehmbarer Zeit

zu erreichen, gab man eine Misphung Propanol-2 und Azeton im Ver¬

hältnis 1:1 in das mit einer bestimmten Menge Wasserstoff gefüllte

Druckrohr. Bei weiteren Versuchen wurde ungefähr die berechnete

Gleichgewichtsmischung eingefüllt und festgestellt, ob sich eine

Verschiebung ergab. Da dies nach einigen Stunden Versuchsdauer nicht

mehr der Fall war, wurde angenommen, das Gleichgewicht sei erreicht.

Die Versuchs- und Analysendaten sind in Tabellen Nr. 17 und

Nr. 18 zusammengestellt. Tabelle Nr. 19 orientiert über die Anzahl

Mole der einzelnen Komponenten und die Totalzahl der Mole. In Ta¬

belle Nr. 20 sind die experimentellen und berechneten Pugazitäts-

koeffizienten-Quotienten und Gleichgewichtskonstanten einander zum

Vergleich gegenüber gestellt. (Die obern Indices haben die gleiche

Bedeutung wie in Tabelle Nr. 8, Seite 44).

- 55 -

Tabelle Nr. 17 Versuchsdaten

Versuch

Nr.

Füllung Temperatur Druck Kontakt¬

zeitPropanol-2 Azeton Wasserstoff

(ml) (ml) (atm) (Mole) (°C) (atm) (Std)

39 20 20 111 0.705 300 245 18

40 20 20 115 0.740 298 325 6

41 25 25 122 0.782 300 184 11

42 20 20 119 0.746 297 286 16

43 20 20 115 0.740 300 286 9

44 20 20 60 0.391 300 194 20

45 20 20 66 0.450 277 166 18

46 20 ' 20 68 0.464 277 245 15

47 20 20 109 0.688 308 195 18

48 20 20 118 0.778 282 340 20

49 (Autoklav undichl;'. Druckabfal 1 von 430 auf 140 atm)

50 30 5 63 | 0.426 278 290 1 3

51 (Autoklav undichlA Druckabfal 1 von 215 auf 62 atm)

52 30 5 65 0.424 300 300 3

53 30 5 65 0.424 300 287 1

54 29 10 39 0.256 300 206 4

55 30 10 38 0.238 327 302 3

56 30 10 40 0.251 327 253 12

57 60 10 Rest 300 292 3

58 70 10 Rest 300 288. 3

59 60 10 Rest 273 460 14

60 100 20 Rest 295 500 2

Füllung: 20 ml .*. 15,78 g .-. 0,263 Mol Propanol-2

20 ml .'. 15,84 g .*. 0,273 Mol Azeton

10 ml .*. 7,92 g ;. 0,136 Mol Azeton

Druck; Siehe Bemerkungen zu Tabelle Nr. 5, Seite 41

- 56 -

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- 59 -

6. BESPRECHUNG DER VERSUCHSERGEBNISSE

Die Genauigkeit der experimentell bestimmten Konstante K , s

beruht auf folgenden Annahmen:

a) Das Gleichgewicht ist tatsächlich bei der gemessenen Tem¬

peratur und Druck erreicht und zwar im ganzen Reaktions¬

raum. (Siehe Anmerkung Seite 50, unten).

b) Es soll keine Aenderung in der Zusammensetzung der Gleich¬

gewichtsmischung beim Abschrecken stattfinden.

Im weitem beruht der Wert der Konstante K / x auf den ee-

p(exp)&

messenen Grössen:

a) Menge des Kondensates und des Gasvolumens.

b) Zusammensetzung des Kondensates und der gasförmigen Pro¬

dukte (Die Analysenmethoden sind meist indirekt und die

Genauigkeit daher nicht sehr gross).

c) Druck (Ablesegenauigkeit: * 3 atm).

d) Temperatur (Gemessen in der Mitte des Reaktionsraumes. Es

war sehr schwierig, die Temperatur über den ganzen Reak¬

tionsraum wirklich uniform zu halten, da die Planschen.

nicht überhitzt werden durften).

Unter Berücksichtigung dieser Ueberlegungen kann die Unsicher¬

heit in den gemessenen Grössen in der experimentellen Gleichge¬

wichtskonstante einen maximalen Fehler von 5 $ zur Folge haben.

Die Genauigkeit der berechneten allgemeinen Konstante K,

beruht auf der Genauigkeit der thermodynamischen Daten, auf wel¬

che sich die Berechnung stützt.

Da der experimentelle Pugazitätskoeffizienten-Quotient KY/exD)gleich dem Quotienten K, /K , %

- also gleich dem Quotienten

zweier mit Unsicherheiten behafteten Grössen - ist, kann sein

Wert unter Umständen erheblich fehlerhaft sein.

Zum Vergleich sind in Tabelle Nr. 8 die experimentellen und

die aus dem allgemeinen Diagramm von Newton erhaltenen Puga-

- 60 -

zitätskoeffizienten-Quotienten für die Reaktion: Aethanol ——=

Azetaldehyd + Wasserstoff (I) und in Tabelle Nr.20 diejenigen

für die Reaktion: Propanol-2 -"—»• Azeton + Wasserstoff (III) ein¬

ander gegenübergestellt.

Pur die Reaktion (I) findet man maximale Abweichungen bis zu

40 i> nach beiden Seiten zwischen K , v und K ,„ . %, bei ein-Y(exp) v(Newton)

zelnen Versuchen jedoch recht gute Uebereinstimmung (Versuche 2,

3, 11, 14, 16 und 17). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die

Analyse des Kondensates infolge der Nebenreaktion der Aethylazetat-

Bildung schwierig und unsicher ist). Auch ist offensichtlich, dass

eine wahre Gleichgewichtskonstante nicht ermittelt werden kann,

wenn die Nebenreaktion gleichzeitig vom Gleichgewicht entfernt

noch verläuft. Die Präge, wie nahe man dem Aethylalkohol/Azetal-

dehyd-Gleichgewicht trotz der Nebenreaktion der Dismutation kommt,

schliesst die relativen Geschwindigkeiten der verschiedenen Reak¬

tionen ein und kann aus unsern bisher vorliegenden Untersuchungen

noch nicht beantwortet werden.

Pur die Reaktion (III) hingegen ist die Uebereinstimmung zwi¬

schen K / ^ und K /„ , v viel besser. Sieht man von den Ver-YQexp; y (,Newton)

suchen 40, 41 und 60 ab, bei denen das Gleichgewicht offensicht¬

lich nicht erreicht ist, so ergibt sich zwischen K / ^und

"i \ exp )

K /„ . v eine durchschnittliche Differenz von unter 10 #.

Aus der Konstante K/e \ und dem Pugazitätskoeffizienten-

Quotienten K/w + }kann man eine experimentelle allgemeine

Gleichgewichtskonstante K berechnen und sie mit der aus ther-

modynamischen Daten berechneten Konstante K, vergleichen. Die¬

ser Vergleich fällt zahlenmässig viel günstiger aus, wie aus der

Gegenüberstellung von K und K. und deren Logarithmen in

Tabellen Nr. 8 und 20 ersichtlich ist.

Die Abhängigkeit der allgemeinen Gleichgewichtskonstante K

von der Temperatur für die beiden Reaktionen (I) und (III) ist

in Figur Nr. 1 und 2 deutlich zu sehen, wo auch die von andern

Autoren bestimmten und die berechneten Konstanten verzeichnet

sind.

- 61 -

Der Ansatz von Lewis und R a n d a 1 1 trägt also den

tatsächlichen Verhältnissen der beiden untersuchten Reaktions¬

systeme weitgehend Rechnung. (Würde man mit idealen Verhältnissen

rechnen, so wäre K überall 1.0).Y

Dies ist in Uebereinstimmung mit den Beobachtungen von

Merz und Whittaker ', die für Wasserstoff-Stickstoff-

Mischungen mit der Regel von Lewis und R a n d a 1 1 eben¬

falls gute Resultate erhalten. Da die Fugazitätskoeffizienten des

Alkohols und Aldehyds (bzw. Ketons) einander nahe kommen und sich

so in K herauskürzen, sind die Abweichungen der beiden Reaktions¬

systeme von der Idealität hauptsächlich durch die Abweichungen

des Stickstoffes und des Wasserstoffes gegeben (besonders beim

System (III) ).

2)Die Methode von Joffe konnte nicht auf alle Versuche

angewendet werden, da die reduzierten Temperaturen und Drucke zum

Teil ausserhalb des Bereiches der allgemeinen Diagramme fallen,

wie sie im Zusammenhang mit Gleichung (7), Seite 7» gebraucht wer¬

den. Die mit Hilfe dieser Gleichung errechneten Pugazitäten erga¬

ben eine allgemeine Gleichgewichtskonstante K„, die bei einzelnen

Versuchen bis zu 25 $ von der berechneten Konstante K, abweicht.

Das Versagen dieser Methode beruht wohl auf der Annahme der Gül¬

tigkeit der Beziehung von Kay für die pseudokritischen Daten,

welche nur in der Gegend des pseudokritischen Punktes der Mischung

gute Resultate liefert.

3)Auch Beattie stellt fest, dass die Lewis-

Randall- Regel gute Resultate bis zu 100 atm und genügende

bis zu mehreren hundert Atmosphären gibt, wenn alle Gase in der

Mischung weit über ihren kritischen Temperaturen sind, dass die

Annahme idealer Mischungen in diesem Fall also befriedigend bis

ins Gebiet höherer Drucke erweitert werden kann.

1) loc. cit. 4), Seite 6 3) loc. cit. 2), Seite 6

2) loc. cit. 6), Seite 7

- 62 -

"

7. AMIYSENMETHODEN

Pur die genaue Ermittlung der durch die Partialdrucke formu¬

lierten Konstante K ist es sehr wichtig, die Konzentrationen al¬

ler Komponenten zu kennen. Daher sollte jede einzeln analytisch

bestimmt werden. Es handelte sich also darum, das bei jedem Ver¬

such erhaltene Kondensat auf Aethanol, Azetaldehyd, Aethylazetat,

Essigsäure (bzw. Propanol-2, Azeton) und die gasförmigen Produkte

auf Wasserstoff, Stickstoff und übrige Gase zu analysieren. Im

folgenden sollen die für die einzelnen Stoffe angewandten Analy¬

senmethoden kurz beschrieben werden.

a) Flüssige Produkte (Kondensat)

a)\ Azetaldehyd und Azeton

Diese Carbonylverbindungen wurden mit Hydroxylaminhydrochlorid

bestimmt. Die Bestimmungsart geht auf Brochet und C a m b i -

e r'zurück und wurde vielfach modifiziert »5»4'. Der Aldehyd

(Keton) wird als Oxim gebunden und die frei gesetzte Salzsäure mit

0.1 n Kalilauge titriert unter Verwendung von Bromphenolblau als

Indikator. Da dieser Indikator ein breites Umschlagsintervall auf-5)

weist, wurde nach einem Vorschlag von Eitel' die potentio-

metrische Bestimmungsmethode angewendet, indem man die Lösung bis

auf einen pH-Wert von 4.1 titrierte, bei welchem der Wendepunkt

der Titrationskurve liegt. Es müssen bestimmte Bedingungen bezüg¬

lich der Konzentration des untersuchten Stoffes und des Hydroxyl-

1) Brochet, Cambier, Z.anal.Chem. %±, 623 (1895)

2) Bennet, Analyst 2i, 14 (1909)

3) Bennet, Donovan, Analyst ££., 148 (1922)

4) Schultes, Z.angew.Chem. ££, 258 (1934)

5) Eitel, J.prakt.Chem. 159, 292 (1941)

- 63 -

aminsalzes festgehalten werden und zur quantitativen Bildung des

Oxims ist ein doppelter Ueberschuss an Hydroxylaminhydrochlorid

notwendig.

Ein Teil des Kondensates wurde in ein Gefäss gegeben, das mit

einem mit Trockeneis/Methanol gefüllten Kühlmantel umgeben war.

(Diese Vorsichtsmassnahme erwies sich wegen des niedrigen Siede¬

punktes des Azetaldehydes als notwendig). Mit einer Injektions¬

spritze wurden nun soviel Kondensat in 10 ml Hydroxylaminhydro-

chlorid-Lösung (30 g/lit) gegeben, -(welche in einem 100 ml Be¬

cherglas vorgelegt waren) -, dass die Einwaage ca 0.3 g betrug.

Um die in der Hydroxylaminhydrochlorid-Lösung enthaltene freie

Salzsäure zu berücksichtigen, wurde eine Blindprobe mitangesetzt.

Nach 3-4 stündigem Stehenlassen der Proben (30 Minuten, wie

Eitel angibt, genügten nicht zur quantitativen Oximierung)

wurden 30 ml dest. Wasser zugegeben und mit 0.1 n Kalilauge elek-

trometrisch auf einen pH-Wert von 4.1 titriert. (Kombinierte Glas¬

elektrode Metrohm, Typ EA 121; pH-Meter Marconi, Typ TP 511 D).

1 ml 0.1 n KOH entspricht 4.405 mg Azetaldehyd

1 ml 0.1 n KOH entspricht 5.808 mg Azeton.

Tabelle Nr. 21 Analyse auf Azetaldehyd (Versuch Nr. 10)

Probe

Nr.

Einwaage

(g)

0.1 n KOH1^

(ml)

0.1 n KOH2)

(ml)

Azetaldehyd

(mg) (Gew-#)

1

2

3

Blind

0.256

0.248

0.274

2.30

2.28

2.45

0.58

1.72

1.70

1.87

7.58

7.49

8.22

2.96

3.02

3.00

1) Gesamter Verbrauch

2) Verbrauch für Aldehyd (Gesamtverbrauch - Elindverbrauch)

Bei den ersten Versuchen wurden ca. 2.5 g Kondensat in einen

zur Hälfte mit dest. Wasser gefüllten 100 ml Masskolben eingewo¬

gen. Dann wurde zur Marke aufgefüllt und 10 ml zur Analyse auf

- 64 -

Aldehyd entnommen, welche zu den vorgelegten 10 ml Hydroxylamlnhyd-

rochlorid-Lösung gegeben wurden. Der Azetaldehyd-(Azeton)gehalt in

den Spiralwaschflaschen wurde durch analoge Titration bestimmt. Die

Genauigkeit der Hydroxylaminhydrochlorid-Methode war im Durchschnitt

besser als ± 1.0 #.

Tabelle Nr. 22 Analyse auf Azeton (Versuch Nr. 45)

Probe

Nr.

Einwaage

(g)

0.1 n K0H^

(ml)

0.1 n K0H2^

(ml)

Azeton

(mg) (Gew-#)

1

2

3

4 *

Blind

5#*

0.249

0.264

0.312

0.794

8.50

8.95

10.35

29.75

0.50

33.85

8.00

8.45

9.85

29.25

31.85

46.4

49.0

57.2

170

195

18.6

18.6

18.3

21.6

0.7

1) Gesamter Verbrauch

2) Verbrauch für Azeton (Gesamtverbrauch - Blindverbrauch)

*) Probe aus dem Kondensationsgefäss 2. Der Azetongehalt im rest¬

lichen Kondensat, welches durch Evakuieren des Druckrohres am

Schluss eines Versuches gewonnen wurde, war immer, höher, da sich

das Gleichgewicht bei der Abschreckung infolge der Druckabnahme

natürlich nach der Azetonseite verschob. Da die restliche Kon¬

densatmenge jedoch nie mehr als 5 fi der gesamten Kondensatmengebetrug, fällt die Verschiebung nicht in Betracht.

*) Azetongehalt in den zwei Spiralwaschflaschen, gefüllt mit je20 ml Hydroxylaminhydrochlorid-Lösung.

ß) Aethanol und Propanol-2

Nach Smith und Bryant lassen sich alkoholische Hydro¬

xylgruppen durch Azetylierung mit Azetylchlorid in Toluol unter Zu¬

gabe von Pyridin bestimmen.

10 ml einer Lösung von Azetylchlorid in Toluol (60 g/500 ml) wur¬

den in einen von aussen mit Eis gekühlten 100 ml Masskolben gegeben

1) Smith, Bryant, J.Am.Chem.Soc. 5_7, 61 (1935)

- 65 -

und nach einigen Minuten 2 ml Pyridin zugefügt. In den kalten Kol¬

ben wurden nun schnell ca. 0.3 g Kondensat eingewogen (mittels ei¬

ner Injektionsspritze) und sofort wieder verschlossen. Unter mehr¬

maligem Schütteln wurden die Proben (eine Blindprobe musste eben¬

falls angesetzt werden) 20 Minuten bei 60 °C stehen gelassen, dann

mit Eiswasser von aussen gekühlt und 25 ml dest. Wasser hinzugege¬

ben. Nach kräftigem Schütteln wurden'1 - 2 Tropfen Phenolphthalein

zugesetzt und mit 1 n Natronlauge auf schwach rosa titriert.

1 ml 1 n NaOH entspricht 46.07 mg Aethanol und

1 ml 1 n NaOH entspricht 60.09 mg Propanol-2.

Tabelle Nr. 23 Analyse auf Aethanol (Versuch Nr. 10)

Probe

Nr.

Einwaage

(g)

1 n NaOH1^

(ml)

1 n NaOH2^

(ml)

•Aethanol

(g) (Gew-#)

.1

2

3

Blind

0.370

0.329

0.422

20.30

21.15

19-40

27.75

7.45

6.60

8.35

0.342

0.304

0.384

92.5

92.3

91.5

Tabelle Nr. 24 Analyse auf Propanol-2 (Versuch Nr. 45)

Probe

Nr.

Einwaage

(g)

1 n NaOH^

(ml)

1 n NaOH2^

(ml)

Propanol-2

(g) (Gew-#)

1

2

Blind

0.305

0.329

20.02

19.75

24.02

4.00

4.27

0.240

0.256

78.8

78.0

1) Gesamter Verbrauch

2) Verbrauch für Alkohol (Blindverbrauch - Gesamtverbrauch)

- 66 -

Die durchschnittliche Genauigkeit dieser Analysenmethode war

* 0.6 i», in einigen Fällen, besonders bei grösserem Aldehyd-

(bezw. Keton-)gehalt jedoch schlechter, sodass der Alkohol als

Differenz auf 100 # gerechnet wurde. Besonders Wasser kann zu

niedrige Alkoholresultate verursachen, da infolge seines kleinen

Molekulargewichtes eine unbedeutende Menge genügt, einen beträcht¬

lichen Teil des Azetylchlorids zu zersetzen.

Die Bestimmungsmethode von Propanol-2 nach C a s s a r,

nach welcher der Alkohol mit Kaiiumbichromât oxydiert und das über¬

schüssige Bichromat jodometrisch bestimmt wird, erwies sich als

umständlich und zeitraubend und ergab keine besseren Resultate.

Y) Aethylazetat

Die Bestimmung des Aethylazetates geschah durch Verseifung2 3)

mit Alkali '. Sie wurde durch die Anwesenheit von Azetaldehyd

erschwert. Wenn eine Probe des Kondensates mit einem Ueberschuss

von wässrigem Alkali verseift wurde, trat ein dunkel-oranger Nie¬

derschlag auf, der sich infolge Kondensation des Azetaldehydes

bildete. Dieses polymère Produkt trat auch auf, wenn man mit alko¬

holischem Alkali verseifte. Es erwies sich als sehr störend, denn

die dunkle Lösung war nicht mehr gegen Phenolphthalein titrierbar,

da dieses mit dem Polymeren reagierte. Daher ist die Bestimmung

von Aethylazetat in Gegenwart grosser Mengen Azetaldehyd fehler¬

haft, da infolge der Kondensation des Aldehydes Alkali zusätzlich

4.5)

in verschiedener und unregelmässiger Weise verbraucht wird ^'.

1) Cassar, Ind.Eng.Chem. 12., 1061 (1927)

2) Meyer, Analyse und Konstitutionsermittlung organischer Ver¬

bindungen, 6.Aufl., 422, Wien (1938)

3) Mc Elvain, The Characterisation of Organic Compounds, 133

New York (1946)

4) Biffen, Snell. Ind.Eng.Chem.Anal.Ed. 15_, 577 (1943)

5) Dolgov. Nizovkina, Zhur.Obshch.Khim. 19_, 1125 (1949)

- 67 -

Eine Methode, welche die Kondensation des Aldehydes durch dessen

Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd während der Verseifung verhin¬

dert, bringt keinen Vorteil, da auch in diesem Pali bei grossem

Aldehydgehalt Fehler auftreten. Nach einigem Probieren zeigte sich

folgende Methode als gangbar:

Ca. 1,5 g Kondensat wurden in 20 ml 0,4 n alkoholischer Kali¬

lauge (bereitet durch Lösen von 22,44 g KOH-Pillen in 1 Liter 95 fo¬

lgern. Alkohol) in einem 100 ml Kölbchen eingewogen. Dann verseifte

man durch zweistündiges schwaches Sieden auf dem Wasserbad, wobei

der Kolben einen Rückflusskühler trug. (Es wurde alkoholische Kali¬

lauge verwendet, weil wässrige ein viel längeres Erhitzen am Rück-

2 3)flusskühler erfordert). Verschiedene Autoren

'

empfehlen nun ei¬

ne Zugabe eines Ueberschusses von Normal-Schwefelsäure und weiteres

Erhitzen um 1 - 2 Stunden, um die dunkle Farbe, welche sich durch

die Kondensation des Azetaldehydes bildet, aufzuhellen und so die

Titration unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator zu er¬

möglichen. Da die Lösung jedoch auch nach längerem Sieden nur wenig

aufhellte, wurde die konduktometrische Bestimmungsmethode angewendet.

Man liess die Lösung abkühlen, spülte den Rückflusskühler mit wenig

dest. Wasser aus und titrierte das halbe Volumen aus einer Mikrobü-

rette mit 1 n Schwefelsäure, wobei das Leitfähigkeitsminimum konduk-

tometrisch gemessen wurde. (Philips "Philoskop", Universalmessbrücke,

Typ GM 4140; Leitfähigkeitsmesszelle, Typ GM 4221).

Der Gehalt an Aethylazetat ergab sich als Differenz gegenüber

einer Blindprobe. Die Genauigkeit der EsterbeStimmung war nicht sehr

gross (± 6 Jt>), da ausser dem Fehler, der durch die Kondensation des

Azetaldehydes entstand, die Auswertung der aufgenommenen Titrations-

1) Lindeken. Clayton, Skoog, Ind.Eng.Chem.Anal.Ed. 16, 734 (1944)

2) Church. Joshi. Ind.Eng.Chem. 4.2, 1807 (1951)

3) Michels. Keyes. Ind.Eng.Chem. 2£, 138 (1942)

- 68 -

kurven durch das flache Minimum erschwert wurde. (Der Aequivalenz-

punkt musste durch Extrapolation der absteigenden Aeste bestimmt

werden).

1 ml 1 n NaOH entspricht 88,10 mg Aethylazetat

Tabelle Nr. 25 Analyse auf Aethylazetat (Versuch Nr. 10)

Probe

Nr.

Einwaage 1 n HoS0.2 4

(ml)

1 n NaOH

(ml)

Aethylazetat

(mg) (Gew-#)

1

2

Blind

1.443

1.429

2.38

2.40

2.68

0.30

0.28

52.8

49.2

3.66

3.44

6) Essigsäure

Die freie Essigsäure wui'de durch Titration von ca. 2 g in

20 ml dest. Wasser gelösten Kondensates mit 0.1 n Natronlauge un¬

ter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator bestimmt. Es trat

nie mehr als 0.1 $> freie Säure auf.

e) üebrige Stoffe

Um den Anteil an Nebenprodukten im Kondensat festzustellen,

wurde dieses bei einigen Versuchen (Nr. 33 - 38) der fraktionier¬

ten Destillation unterworfen. Der undestillierbare Rest war im

Durchschnitt unter 0.8 g (40 g wurden jeweils zur Destillation an¬

gesetzt), d.h., wenn Nebenprodukte mit höherem Siedepunkt als 80 °C

gebildet wurden (Methylisobutylketon, Diisobutylketon), so zeigt

die fraktionierte Destillation, dass ihre Menge unter 2 $> liegt.

- 69 -

b) Gasförmige Produkte

Um die gasförmigen Produkte schneller analysieren zu können,

wurde in Anlehnung an B o n n e y und H u f -f'eine Vorrichtung

mit automatischen Pumppipetten hergestellt. Diese Pipetten enthe¬

ben einen der ständigen Ueberwachung und erniedrigen die Zeitdauer

einer Gasanalyse beträchtlich; auch ist die Absorptionsgeschwindig¬

keit erhöht, weil zwischen dem Gas und der Lösung bessere Kontakt¬

bedingungen geschaffen werden.

Der Pumpmechanismus besteht aus einer Spule, einem glasumklei¬

deten Eisenplunger, zwei Ventilen und einem durch einen Motor ge¬

steuerten Unterbrecher. Wird der Stromkreis geschlossen, hebt sich

der Plunger und verspritzt das Reagenz durch das offene Ventil an

die Wände; wird er unterbrochen, so sinkt der Plunger und zieht

durch das andere Ventil neue Lösung hinein. Die Pumpgeschwindigkeit

war 60 Stösse in der Minute.

Als Absorptionsflüssigkeiten für Kohlendioxyd, ungesättigte

Kohlenwasserstoffe, Sauerstoff und Kohlenmonoxyd dienten die in der

Gasanalyse üblichen Lösungen.

Der Wasserstoff und das Methan wurden durch Verbrennung über

Kupferoxyd in einem elektrisch beheizten Quarzrohr bestimmt. Stick¬

stoff ergab sich als Differenz auf 100 #.

Tabelle Nr. 26 Gasanalyse (Versuch Nr. 45)

Gase 1. Probe 2. Probe Bemerkungen

(ml) (Vol-*) (ml) (Vol-*)

co2

C3H7°2CO

H2CH.

4

N2

49-9

49.8

49-7

35.3

35.3

0.2

0.2

0.2

28.8

70.6

49.9

49.8

49-7

49.6

35-1

35.1

0.2

0.2

0.2

5 0.1

29.1

70.2

Temp.: 23 °C

Druck: 730 mm Hg

Gastotal: 19-5 ut

Gasred. : 17,5 1±X

Gasmenge: 0.781

(Mole)

1) Bonney. Huff, Ind.Eng.Chem.Anal.Ed. £, 157 (1937)

- 70 -

IV. ZUSAMMENFASSUNG

1. Es wird eine Uebersicht über die Berechnung von Fugazitäten in

Gasmischungen gegeben und die katalytische Dehydrierung von Al¬

koholen besprochen.

2. Für die folgenden Reaktionen wird die Lage des Gleichgewichtes

im Standardzustand berechnet:

a) CR_CH20H*

*- CH CHO + H2 (I)

b) 2 CH^CHO — »- CELCOOCHgCH- (II)

c) CE-CHOHCH- — =~ CH,COCH_ + H„ (III)0 5 J 3 c-

3. Die Berechnung des Druckeinflusses auf das Gleichgewicht mit

Hilfe der Regel von lewis und R a n d a 1 1 und die Berech¬

nung des theoretischen Umsatzes werden erörtert.

4. Eine für Gleichgewichtsuntersuchungen bei hohen Drucken und

Temperaturen geeignete Apparatur wird beschrieben.

5. Die experimentellen Befunde zeigen, dass im betrachteten Tem¬

peraturintervall (277 - 327 °C) und Druckgebiet (100 - 400 atm)

die Regel von Lewis und R a n d a 1 1 für das Reaktions¬

system III eine genügende Annäherung gibt. Hingegen ist die Ue-

bereinstimmung zwischen dem berechneten und experimentellen

Fugazitätskoeffizienten-Quotienten beim Reaktionssystem I schlech¬

ter, was von der nicht zu vermeidenden Nebenreaktion II herrührt,

welche die Untersuchung dieses Systems stark beeinträchtigt.

6. Die verwendeten Analysenmethoden werden dargelegt und kurz dis¬

kutiert.

Lebenslauf

Ich wurde am 11. Dez. 1927 in Aarau als Sohn des Postbe¬

amten Wilhelm Vogler und der Rosalia geb. Notter geboren.Von 1934 bis 1939 besuchte ich die Primarschule zu Schö-

nenwerd. Dann begann ich meine humanistischen Studien

am Progymnasium in Ölten (1939 — 1941), setzte sie an

der Klosterschule in Disentis fort (1941 — 1943) und be¬

endete sie im April 1947 an der Kantonsschule in Aarau

mit der eidgenössischen Maturitätsprüfung (Typus B).

Nach einem viermonatigen Aufenthalt in Lausanne begannich im Herbst 1947 an der Eidgenössischen Technischen

Hochschule mit dem Chemie - Studium und erhielt im

Herbst 1951 das Diplom als Ingenieur-Chemiker. Während

den Sommerferien 1949 und 1950 arbeitete ich durch Ver¬

mittlung der Praktikantenstelle der ETH in schwedischen

Betrieben.

Im Frühjahr 1952 begann ich die vorliegende Promotions¬

arbeit im Laboratorium für physikalische Chemie bei Herrn

Professor Trümpier, welche im Sommer 1952 durch einen

Forschungsaufenthalt in der Cementfabrik Holderbank-

Wildegg AG. unterbrochen wurde. Seit Ende 1952 bin ich

Assistent am obgenannten Laboratorium.