rote ruhr #27

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  • 7/29/2019 Rote Ruhr #27

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    antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr Seite 1

    // Frauenrevolution //

    Der Kampf derindischen Bevl-kerung um dieRechte der Frauen

    Nicht selten kommt es vor, dass in Indien

    Frauen vergewaltigt werden. In der Stadt

    Neu-Delhi sogar durchschnittlich etwa alle

    18 Stunden (nach ofziellen Angaben der

    Polizei), weshalb sie nicht nur Landes-

    hauptstadt ist, sondern auch als Hauptstadtder Sexualverbrechen Indiens gilt. Doch

    die Vergewaltigung vom 16. Dezember des

    letzten Jahres sorgt in ganz Indien momen-

    tan fr Aufsehen. Mit Schweigemrschen

    und Mahnwachen gedenken die Menschen

    Indiens der jungen Frau, die an diesem Tag

    mit ihrem Freund in einen Bus einstieg, der

    jedoch gestohlen und nicht im Dienst war,

    und dort von sechs Mnnern vergewaltigt

    und misshandelt wurde. Nach etwa einer

    Stunde warfen sie das Paar zwar lebend aus

    dem Bus, doch die junge Frau verstarb sp-

    ter in einem Krankenhaus Singapurs an den

    Folgen der Misshandlung durch eine Eisen-

    stange.

    Doch den Opfern von Sexualverbrechen

    wird nicht mehr nur gedacht. Vor allem

    Neu-Delhi selbst ist zum Zentrum der Pro-

    teste geworden, bei denen sich tausende

    Menschen (unter ihnen viele Studierende)

    fr einen besseren Schutz der Frauen und

    hrtere Strafen fr Sexualverbrecher einset-

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    in dieser Ausgabe haben wir fr euch zunchst einen Artikel ber aktuellen Proteste in Indien

    gegen Vergewaltigungen und die berichte darber in Deutschland. Desweiteren wollen wir mit

    einem Artikel das diesjhrige Gedenken der Luxemburg-Liebnknecht-Lenin Demonstration aus-

    werten und Stellung zu den laufenden Debatten darum nehmen. Ein dritter Artikel beschfftigt

    sich mit dem historischen entstehen der NATO und ihrer heutigen Situation und einer Einscht-

    zung der Verschiedenen Interessenlagen der dort vertretenen imperialistischen Krfte.

    Viel Spa beim lesen...

    022013

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    Seite 2 antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr

    zen. Bislang wurden diese gar nicht oder nur

    geringfgig bestraft, doch nun wird fr die

    sechs Tter die Todesstrafe vom Volk ge-

    fordert. Seit 2004 wurden bislang zwei To-

    desstrafen in Indien vollstreckt, doch solltenIndiens Gerichte sich den Forderungen des

    Volkes beugen, folgen bald sechs weitere.

    Die Proteste entwickeln momentan eine Dy-

    namik, wie sie in letzter Zeit in Indien kaum

    vorgekommen ist. Es scheint, als knnten

    diese Proteste bald etwas, vielleicht die Ge-

    sellschaft oder auch das Rechtssystem Indi-

    ens nachhaltig, verndern. Diese Dynamik

    entwickelt sich, weil die Menschen, die mo-mentan auf die Strae gehen, sich mit der

    neulich Verstorbenen identizieren knnen.

    Sie verkrpert eben jene Generation, die aus

    rmlichen Verhltnissen kommt und ver-

    sucht, durch schwere Mhen aus diesen in

    die Mittelschicht zu gelangen. Auf diesem

    Weg befand sich die 23-Jhrige. Indischen

    Medien nach hatte ihr Vater, der ein Arbei-

    ter war, ein Stck Land verkauft, um ihrdas Studium zu ermglichen. Sie habe das

    Studium angestrebt, um ihrer Familie eine

    bessere Zukunft bringen zu knnen und sei

    so zu einem Vorbild der Nachbarschaft ge-

    worden.

    So wurde eine starke Frau ihres Geschlech-

    tes wegen verletzt und letzten Endes ermor-

    det. Doch nicht nur an solchem Unglck wie

    dem, was diese junge Frau erleben musste,

    wird die Unterdrckung der Frau greifbar.

    Diese sitzt tief verwurzelt in den Gesell-

    schaften der verschiedensten Lnder undzeichnet sich immer wieder durch patriar-

    chale Strukturen ab. Ob es nun in Indien

    sei, wo die stndige, direkte Schndung der

    Frau bislang einfach totgeschwiegen wurde,

    oder hier im ach so entwickelten Europa, wo

    die Frau bewusst und ffentlich auf ihren

    Krper reduziert wird und als Mode- und

    Sexobjekt an jeder Werbetafel zur Schau ge-

    stellt wird. Leider schreit die Bevlkerungerst auf, wenn sie unabwendbar vor Tatsa-

    chen gestellt wird, und so kommt es, dass

    die indische Bevlkerung erst nun laut auf

    sich aufmerksam macht, und auf seine lbli-

    chen Forderungen hindrngt.

    Doch warum gehen die deutschen, brgerli-

    chen Medien so sehr auf die Geschehnisse in

    Indien ein, wo diese doch sonst versuchen,Aufstnde und fortschrittliche Bewegungen

    vom deutschen Volk fern zu halten, damit

    dieses gar nicht erst auf die Idee kommt,

    sich zu erheben und seine Forderungen zu

    erzwingen?

    Die Antwort liegt auf der Hand. Indem sie

    die Umstnde, unter denen indische Frau-

    en zu leiden haben aufweisen, vermitteln

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    antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr Seite 3

    die Medien der deutschen Bevlkerung,

    dass es in Deutschland, in dieser gerech-

    ten Gesellschaft, den Frauen lngst nicht

    so schlecht ginge, wie den Frauen dort. Mit

    dem typischen Seht, dort ist es viel schlim-

    mer als bei uns! wird der Sexismus in un-

    serer Gesellschaft und der Unterdrckungs-

    mechanismus, unter dem auch die Frauen

    hier zu leiden haben, wieder einmal relati-

    viert. Die meisten Frauen Deutschlands, die

    man auf dieses Thema anspricht, streiten es

    ab, von der Unterdrckung der Frau betrof-

    fen zu sein, sehen sich als gleichgestelltes

    Geschlecht und vergleichen, wenn man ar-

    gumentativ an das Problem ran geht, ihreSituation mit der von Frauen aus anderen

    Regionen so wie mit der Situation der

    Frauen in Indien. So wird den Menschen ein

    falsches Zufriedenheitsgefhl gegeben, was

    sie nur fr Ungerechtigkeiten hier taub und

    uneinsichtig machen soll, schlielich wird

    von klein auf die deutsche Demokratie ge-

    lobt und kein bisschen unter Kritik gestellt.

    Deshalb ist es unsere Aufgabe, den Men-schen ein Bewusstsein sowohl fr die Un-

    terdrckung der Frau, als auch die des Pro-

    letariats zu schaffen und die Lgen unserer

    Gesellschaft, die von den brgerlichen Me-

    dien verbreitet werden, aufzudecken.

    Wir solidarisieren uns mit dem momentanen

    Kampf um die Rechte der Frauen in Indien,

    mit den Protesten direkt vor Ort und Geden-ken der jungen Verstorbenen. Ihr Tod, so

    wie der Tod aller anderen Frauen, die unter

    den patriarchalen Mechanismen zu leiden

    hatten und noch haben, soll nicht umsonst

    gewesen sein, denn wenn es so weit ist wird

    die Frau sich mit der Arbeiterklasse durch

    den Sozialismus befreien.

    // LLL Gedenken 2013 //

    Der Hauptfeind

    steht im eigenenLand!

    In diesem Jahr fand der Marsch zur Gedenk-

    sttte der Sozialisten am 13. Januar statt.Ungefhr 6.000 Menschen demonstrierten

    zu Ehren von Luxemburg, Liebknecht und

    Lenin. Die Namen von historischen Persn-

    lichkeiten der Arbeiterbewegung in Ehren zu

    halten heit fr uns aus ihren revolutionren

    Taten zu lernen. Ihre Theorien und Kmpfe

    bilden die Grundlagen, um den Charakter

    des imperialistischen Systems zu verstehen.

    Gerade wo die Klaue des deutschen Imperi-alismus sich wieder ganz Europa unter die

    Ngel reien will, gilt es den Chauvinismus

    zu bekmpfen, ganz nach den Worten von

    Karl Liebknecht Der Hauptfeind steht im

    eigenen Land!

    Alles lernen, nichts vergessen!Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges er-

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    Seite 4 antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr

    die Ergebnisse davon. Besonders paradox

    scheint uns die Tatsache, dass heute ihre

    Jugendorganisation Jusos mit bekennen-

    den Zionisten Hand in Hand im Gedenken

    an Rosa & Karl eine gemeinsame alter-

    native Gegendemonstration bildeten. Umalso eine Bedeutung innerhalb der Massen

    zu gewinnen, mssen sie sich irgendwie auf

    die Revolutionre berufen, auch wenn sie

    sich dadurch in etliche Widersprche be-

    geben. Die Feinde des Volkes rechnen mit

    der Vergelichkeit der Massen wir setzen

    dieser Spekulation entgegen die Losung:

    Alles lernen, nichts vergessen! (Karl Lieb-

    knecht) Die Reaktionen vieler Gruppen undOrganisationen, die sich ber diese Spal-

    tung emprten, erschien uns wenig sinn-

    voll, denn letztendlich hat sich auf dieser

    Demonstration alles versammelt, was der

    Arbeiterklasse gegenber feindlich gesinnt

    war. Allein solch einer Demonstration groe

    Aufmerksamkeit zu schenken, verdeutlicht

    die Schwche der eigenen Krfte und auch

    das geringe Vertrauten, das man hierfr be-sitzt.

    Hnde weg von Sowjetrussland!Der Aufbau des Sozialismus im damaligen

    Russland war begleitet von vielen kon-

    terrevolutionren Ttigkeiten im In- und

    Ausland. Das Geschrei der internationalen

    Bourgeoisie war gro, man frchtete sich

    lebte die internationale Sozialdemokratie ei-

    nen Bruch, der unumgnglich war. Auf der

    einen Seite fand man die Reformisten, Chau-

    vinisten und Opportunisten, die den Krieg

    als Vaterlandsverteidigung befrworteten

    und auf der anderen Seite fand man Revo-lutionre, die dem imperialistischen Krieg

    den erbarmungslosen Kampf ansagten. Fr

    die Kommunisten wre es ein Verrat an der

    Arbeiterklasse gewesen, lnger mit den So-

    zialchauvinisten eine Partei zu bilden. Es

    waren Menschen, die sich in Worten Sozi-

    alisten nannten, in ihren Taten jedoch den

    Interessen des Kapitals dienten. Aus dieser

    internationalen Spaltung entstanden auf dereinen Seite kommunistische Parteien, die

    sich um die 3. Internationale sammelten und

    auf der anderen Seite die sich weiter als so-

    zialdemokratisch bezeichnenden Parteien,

    die immer mehr auf die Seite der Bourgeoi-

    sie bergingen. Als die Revolution in Russ-

    land dann ausbrach, die Arbeiter die Macht

    in ihrem eigenen Land eroberten, stellten

    sich die Sozialdemokraten vollkommenauf die Seite des Kapitals. Die Ermordung

    von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

    durch den Verrat der deutschen Sozialdemo-

    kratie ist ein besonders tragisches Beispiel

    hierfr. Man knnte unzhlige Werke ber

    die weitere Entartung der Sozialdemokratie

    in Deutschland schreiben und dass was wir

    heute als Hartz 4 und Sarrazin kennen sind

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    antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr Seite 5

    vor der Revolution im eigenen Land. Die

    Arbeiterbewegung in Deutschland, Italien

    etc. erlangte ein bisher noch nie gekanntes

    Ausma, dass gleiche gilt auch fr den An-

    tikommunismus. Die jdisch-bolschewisti-

    sche Weltverschwrung, Kinderfressende

    Kommunisten und auch die Rot-gleich-

    Braun-Theorie sind nur einige von vielen

    Beispielen der antikommunistischen Propa-

    ganda, die auch heute noch viele Anhnger

    ndet, unter anderem bei der rechten Ver-

    einigung der Opfer des Stalinismus eV.. Es

    ist kein Wunder, dass sie sich besonders fr

    den Gedenkstein fr die Opfer des Stali-

    nismus interessieren, der vor einigen Jah-ren unter anderem von der Linkspartei auf

    dem Friedhof der Sozialisten aufgestellt

    worden ist. Protest dagegen zu uern be-

    zeichnen manche Wirrkpfe als Spaltung

    und neuerdings auch als Ttigkeiten von

    V-Mnnern, doch kaum einer von ihnen

    kommt auf die Idee, den Gedenkstein sel-

    ber zu hinterfragen. Warum wurde er ausge-

    rechnet dort platziert, wo jedes Jahr Kom-munisten aus aller Welt gedenken? Wer sind

    berhaupt die Opfer des Stalinismus? War

    es Trotzki, der zum gewaltsamen Umsturz

    der KPdSU aufgerufen hat? Waren es die

    ganzen deutschen Soldaten, die beim Krieg

    fr die Interessen des deutschen Faschismus

    kmpften? Waren es die Monopolkapitalis-

    ten, die ihren Prot mit dem Blut von Milli-

    onen von Arbeitern erwirtschafteten und ih-ren Untergang am Beispiel der Sowjetunion

    hervorsahen? Und waren das denn wirklich

    die Opfer des Stalinismus, oder nicht wohl

    eher die Opfer des ganzen Proletariats in der

    Sowjetunion? Es war nmlich nicht Stalin

    allein, der Angst und Furcht verbreitete, es

    war die Arbeiterklasse der Sowjetunion, die

    dem Kapital den offenen Kampf ansagte

    und auf die Solidaritt ihrer Klasse auf der

    ganzen Welt zhlte.

    Damals wie heute: Dem deutschen Impe-rialismus in den Rcken fallen!Der Ausbruch der Krise im Jahr 2007 galt

    als Auslser fr viele Vernderungen die

    in der Welt stattfanden. Das imperialisti-

    sche Zweckbndnis Europische Union

    scheint nicht zu einem einheitlichen Staat zu

    fhren, sondern im Gegenteil, zum Schei-

    tern und Zerbrechen verurteilt zu sein. Die

    Interessen des deutschen Kapitals rcken

    immer aggressiver in den Vordergrund und

    die heutigen Widersprche zu den Interes-sen Frankreichs werden stetig grer und

    sogar zu denen des US-Imperialismus. Ln-

    der wie Griechenland und Portugal geraten

    immer mehr in Abhngigkeit des deutschen

    Imperialismus und es ist nur eine Frage der

    Zeit, wann das Eis bricht. Es kann nur die

    vereinte Kraft der Arbeiter sein, die diesen

    imperialistischen Wahnsinn beendet und ein

    neues System frei von jeglicher Ausbeu-tung und Krieg schafft. Um den revisionis-

    tischen, reformistischen, opportunistischen,

    chauvinistischen und sonstigen feindlichen

    Strmungen den Kampf anzusagen, ist eine

    kommunistische Partei notwendig, die die

    Arbeiterklasse wirklich zum Sieg ber das

    Kapital fhrt, in diesem Sinne:

    Kampf dem Antikommunismus!

    Fr den revolutionren Aufbauprozess!

    Trotz alledem!

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    Seite 6 antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr

    // Imperialismus //

    Das imperialisti-

    sche Militrbnd-nis NATO:

    Ein Relikt derVergangenheit?

    Hat das antikommunistische Bollwerk

    mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion

    seinen historischen Feind verloren? Wessen

    Interessen vertritt es heute? Wer ist ihr heu-

    tiger Feind? Diese und weitere Fragen wol-

    len wir in diesem Artikel aufwerfen und von

    verschiedenen Seiten beleuchten.

    Die NATO (North Atlantic Treaty Organi-

    zation) wurde am 4. April 1949 durch die

    Unterzeichnung des Nordatlantik Vertra-

    ges durch die 12 Grnderstaaten unter der

    Fhrung der drei westlichen Siegermchte

    (USA, Grobritannien und Frankreich) ge-

    grndet. Sie bildete ein militrisches Bnd-

    nis der Mehrheit der kapitalistischen Staaten

    in Westeuropa und Mittelamerika. Sie bilde-ten so ein militrisches Bndnis gegen die

    Sowjetunion und rsteten ihre Armeen ge-

    genseitig mit gigantischem technologischen

    und nanziellen Aufwand auf. Parallel dazu

    verfolgten sie zehntausende Kommunis-

    tinnen und Kommunisten in ihren eigenen

    Lndern, verbaten ihre Organisationen und

    bauten ihre Repressionsorgane weiter aus.

    Zudem baute die NATO gezielt so genannte

    Stay Behind Organisationen auf, welche

    im Falle einer sowjetischen Invasion Sabo-

    tageakte und Terror hinter den feindlichenLinien durchfhren sollten. Diese NATO

    Geheimarmeen (auch unter dem Namen

    Gladio bekannt) wurden in fast allen ka-

    pitalistischen Lndern Europas ab 1950 auf-

    gebaut. Dabei rekrutierten sich diese Struk-

    turen vor allem aus militanten Faschisten,

    welche durch die NATO militrisch ausge-

    bildet und ausgestattet wurden. Zahlreiche

    Anschlge und Morde gehen auf das Kontodieser antikommunistischen, faschistischen

    NATO Strukturen.

    Ebenso wie organisierter Terror gehrt seit

    der Existenz der NATO die Drohung mit

    dem Einsatz von Atombomben zu ihrem

    Repertoire. Alleine die USA haben seit

    1945 ber 70.000 Atomwaffen hergestellt

    (Russland rund 55.000). Dabei Lagern nochheute rund 180 amerikanische Atomwaffen

    in Deutschland, Belgien, den Niederlanden

    und der Trkei. Auch heute hlt die NATO

    weiterhin daran fest, dass Konzept der nu-

    klearen Abschreckung beizubehalten und

    zwar so lange, wie es in nicht NATO Ln-

    dern Atomwaffen gibt.

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    antikapitalistisch klassenkmpferisch revolutionr Seite 7

    Nach dem Zusammenbruch der Sowjetuni-

    on und der Ausung des Warschauer Ver-

    trags ber Freundschaft, Zusammenarbeit

    und gegenseitigen Beistand (von den impe-

    rialistischen Lndern als Warschauer Pakt

    bezeichnet) bemhte sich die NATO be-

    sonders um die Aufnahme der osteuropi-

    schen Staaten in ihr Lager. So traten ab 1999

    zahlreiche dieser Lnder der NATO bei und

    wurden von dieser aufgerstet. So verschob

    die NATO ihr Einussgebiet direkt an die

    russische Grenze.

    Doch welches Ziel verfolgt die NATO seit

    dem Wegfall ihres grten ideologischenFeindes, einer Gemeinschaft sozialistischer

    Staaten bzw. ihrer Entartungen?

    Zwar existiert der sozialimperialistische

    Staat der Sowjetunion, ebenso wie das mao-

    istische China nicht mehr, doch an ihrer

    Stelle sind die heutigen imperialistischen

    Staaten Russland und China getreten. So hat

    sich an der geograschen Stelle der Gegen-spieler der NATO bzw. ihrer grten Macht,

    den USA nicht viel gendert. War es frher

    der Kampf um den Einuss der kapitalisti-

    schen bzw. sozialistischen Weltanschauung

    (und ihrer Entartungen), so sind es heute

    ganz offen verschiedene imperialistische

    Interessen die die verschiedenen Staaten

    in verschiedene Interessenlager spalten.

    Von einer groartigen Neuausrichtung derNATO kann hier also nicht gesprochen wer-

    den.

    Hinzu kommen jedoch enorme zwischen-

    imperialistische Spannungen innerhalb der

    NATO. Denn auch zwischen den imperialis-

    tischen NATO-Staaten (Vor allem den USA,

    Grobritannien, Frankreich und Deutsch-

    land) gibt es verschiedene Interessen, wel-

    che ein einheitliches Vorgehen des Militr-

    bndnisses, in dem jedes Mitgliedsland eine

    Veto-Mglichkeit besitzt, sehr erschwert.

    Einig sind sich die Imperialisten in derNATO jedoch zum Beispiel darber, dass

    eine Kontrolle der Erdl- und Erdgasver-

    sorgung Europas nicht allein von Russland

    abhngen darf und so kommt es seit 2001 zu

    einem massiven militrischen Engagement

    im Nahen- und Mittleren Osten, um den

    Zugang zu diesen Ressourcen fr den euro-

    pischen und Nordamerikanischen Markt zu

    sichern.

    Wir sehen also, dass sich an der Ausrich-

    tung und dem Feindbild der NATO seit ih-

    rer Grndung nicht viel gendert hat. Nach

    wie vor ist die NATO vor allem ein mili-

    trischer Garant fr die Herrschaft der im-

    perialistischen Staaten Nordamerikas und

    Europas, welcher seine Macht nicht nur mit

    militrischen Mitteln sichert, sondern auchversucht diesen weiter auszubauen.

    All das sind Grnde fr uns, uns weiter

    konsequent gegen die NATO und die von

    ihr entfachten Kriege und Katastrophen zu

    engagieren und keinen ihrer Gipfel oder f-

    fentlichen Auftritt ungestrt ber die Bhne

    gehen zu lassen.

  • 7/29/2019 Rote Ruhr #27

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    Termine

    Jahrestag der Verhaftung calans16.02. | 10 Uhr | Straburg

    Diskussionveranstaltung zum NPD-Verbot von Essen stellt sich quer!21.02 | 19 Uhr | Essen | Kulturzentrum

    Grend

    Cafe Roter Oktober22.02. | 19 Uhr | Essen | Ground Zero

    // Veranstaltung //

    CRO:Aufstieg des

    Neo-Faschismus?- Griechenland inder Krise

    Griechenland im Umbruch: Der Widerstand

    gegen die Austerittspolitik der Troika inder Krise fhrte Massen von Menschen auf

    die Strae. Nicht wenige hofften angesichts

    der massiven Ausschreitungen im Zuge der

    Generalstreiks, aber auch nach dem Auf-

    stieg der SYRIZA-Partei, auf eine progres-

    sive Vernderung der Gesellschaft. Nach

    aktuellen Meldungen ber Wahl- und Um-

    frageerfolge der offen neonazistischen Par-

    tei Chrisy Avgi macht sich jedoch Ernch-

    terung breit: Die polizeilich durchgefhrte

    Internierung tausender illegalisierter Men-

    schen in eigens fr sie eingerichtete Camps,

    Straenterror durch faschistische Schl-

    gerbanden und deren offene Untersttzung

    durch rtliche Polizeieinheiten zeigen ein

    Szenario, das hnlich auch fr den Rest Eu-

    ropas denkbar erscheint. Hchste Zeit ber

    die internationale Dimension antifaschisti-

    scher Politik ins Gesprch zu kommen.

    Cafe Roter Oktober22.02. | 19 Uhr | Essen | Ground Zero