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Ausgabe 02/ 10. Jahrgang 2009

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Page 3: SPORTAKUS

EDITORIAL

Ole oje...Neues Semester, neues Glück. Die Einschreibung in die Semi-

nare und Sportarten verlief überraschend gesittet und für die meisten befriedigend. Es macht sich doch bemerkbar, dass die alten Studiengänge Stück für Stück das Weite suchen.

Darunter hat auch der SPORTAKUS zu leiden (versteckter Auf-ruf an ALLE). Dauermitglied Anika Wegner übergab den esche-hölzernen Staffelstab der Chefredaktion an das dynamische und von Jugendsünden befreite Duo Matthias Schäfer und Stephan Lochen. Hiermit nochmals ein herzzerreißendes Dankeschön an Anika, die länger als ein Jahr die Geschicke des Projektes im Alleingang stets besonnen lenkte und die großen Erfolge immer im Stillen genoss.

Besonnenheit, welch löbliches Wort. Man besinne sich auf etwas, auf Werte etwa oder Tugenden. Das könnte so aussehen, dass man sich Aufgaben annimmt, die vielen Menschen ein besseres Auskom-men sichern sollen. Unser Fachschaftsrat versucht das Auskommen der Sportstudierenden jeden Tag zu verbessern oder zumindest angenehmer zu gestalten. Aber wie lange kann er das noch, wenn Mitglieder, die aus dem rechten Holz geschnitzt sind, nicht nach-wachsen?

Besonnenheit und Erfolg geht dem Leipziger Sport übrigens völlig ab. Insolvenz ist das Schlagwort der Stunde. Klingt primär nach et-was Hochintelligentem. Ist aber schlicht und einfach Bankrott, Kon-kurs, Zahlungsunfähigkeit oder Pleite. Ein hölzerner Umgang mit wertvollem Geschmeide führte auf breiter Front zu „Unlösbarem“. Kein Geschäftszweig blieb davon verschont und die Gläubiger klop-fen an viele, sich oft nicht mehr öffnende Türen.

In Leipzigs Sport strebte man nach glänzendem Gold und gewann die Holzmedaille, z.B. aus Leutzscher Holz. Auch gut, denn wir wis-sen, Holz wächst nach, in Bäumen. Und Moos wird wohl bald die unbenutzten Leipziger Sportstätten bedecken, denn vor allem die Fußballer „holzen“ nur noch im Walde der unteren Spielklassen. Aber wir wissen, gutes Holz ist was wert. Esche zum Beispiel.

In diesem Sinne, lasst Euch und Eures nicht unlösbar machen.

Euer

Aus dem Inhalt

Titelbild

Seite: 9 bis 13:Die große Krise des Leipziger Sports

Seiten 8 und 9: Winfried Lonzen im Interview

Seite 17: Erste Informationen zur Campusbibliothek

Seite 19:Neueröffnung der Schwimmhalle

Seite 22 und 23:Abgänge und Zugänge

Seite 32 und 33:Ulrike Stange verlässt den HC Leipzig

Seite 36 und 37: Lacrosse-jetzt auch als Hochschulsport

Die Luft ist raus: Fußballpleite, Volleyballinsolvenz und selbst der Uniumbau stockt nach dem Architektenkonkurs

Gestaltung: Mandy Schaff, Alexander Fugmann

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Page 4: SPORTAKUS

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Abgang in die Bedeutungslosigkeit

Die schlechte Nachricht kam wie üblich vom Finanzamt. Am 26. Februar wurde

ein Insolvenz-Antrag beim Amtsgericht Leipzig eingereicht: für den Fuß-ball-Regionalligisten FC Sachsen Leipzig. Auslöser waren Steuerschulden in Höhe von 100.000 Euro seitens des Vereins aus dem Stadtteil Leutzsch. Zunächst versuchte das Präsidium rund um Win-fried Lonzen (64) und den jungen Geschäftsfüh-rer Lars Schauer (31), die Insolvenz abzuwenden – vergebens.Am 4. März übernahm

Heiko Kratz (38) als In-solvenzverwalter die Ver-einsgeschäfte und stand vor den schwierigen Auf-gaben: den Spielbetrieb bis zum Saisonende zu sichern, für das langfristige Überleben des FC Sachsen Leipzig zu sorgen und den sportlichen

Neuanfang zur kommenden Spielzeit zu ermög-lichen. Dem stellte sich die bisherige Vereinsfüh-rung nicht in den Weg: Nachdem Lonzen den

neuen Vorstand um den ehemaligen Sachsen-Spie-ler Matthias Weiß berufen hatte, traten sowohl er als auch Schauer von ihren Ämtern zurück. (siehe In-terview auf Seite 8 und 9)

Der Zwangsabstieg in die Oberliga stand zu die-sem schon lange fest. Der Verein ließ bewusst die Frist für die Einreichung der Lizenzunterlagen für die nächste Regionalliga-Saison verstreichen. Um die finanziellen Interessen der zahlreichen Gläubiger zu befriedigen, mussten trotz der schlechten Per-

spektive neue Sponsoren geworben werden. Par-allel galt es, die Mannschaft bei Laune zu halten, deren Spieler und Trainer sich offiziell zum 1.

Lichter aus in Leutzsch

Daniel Baude, 26 Jahre,

Sachsen Leipzig, Bachelor Sport-management, 6. Semester

„Ich habe 2008 in Leipzig einen Einjahresvertrag unter-schrieben. Für mich ist Fußball auch ein Mittel, um mein Studium zu finanzieren. Bis zum März habe ich versucht, Sport und Studium zu verbinden. Aber seitdem ich kein Geld mehr bekomme – als Student konnte ich mich nicht arbeitslos melden – trainiere ich nur noch zwei Mal die Wo-che um mich fit zu halten und konzentri-ere mich lieber richtig auf’s Studium. Ich werde wohl auch nicht beim FC Sachsen bleiben. Gespräch: John hennig

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Endlich wieder Spitzensport in Leipzig. Ende März spielte die Deutsche Fußball Nationalmann-schaft gegen Liechtenstein im Zentralstadion. Und dann das: „Spottstadt“ , „Leipziger Einerlei“ oder „Tribüne leer“ titelten Deutschlands große Tageszeitungen. Die Frankfurter Allgemeine Zei-tung beschrieb die Situation am deutlichsten: „Sturz vom Olymp“. Seitdem der jetzige Oberbür-germeister Burkhard Jung, damals noch Olympiabeauftragter der Stadt, am Versuch scheiterte, die Olympischen Spiele 2012 nach Leipzig zu holen, gelingt nicht mehr viel in der selbst ernannten Sportstadt. Einem Verein nach dem anderen geht die Luft aus. Insolvenzverwalter haben Hoch-konjunktur: Der FC Sachsen, der sogar in die Bundesliga geführt werden sollte, um die Investi-tionsruine Zentralstadion zu füllen, ist pleite. Volleyball-Bundesligist VC Leipzig ist pleite. Die Blue Lions, Eishockey-Oberligist, sind pleite. Und wer es finanziell nicht schafft, steigt eben wegen Erfolglosigkeit ab, so wie die Frauen des Basketball-Bundesligisten BBV Leipzig. Ist Leipzig damit entgültig aus dem Kreis der Großen gestürzt? Darf es sich überhaupt noch Sportstadt nennen? Ist das Missmanagement einiger Weniger Schuld? Schließlich gibt es noch Vereine wie den Handball-club Leipzig oder Lok Leipzig, die im gleichen Umfeld solide arbeiten. Der SPORTAKUS geht in einer großen Reportage zur aktuellen Situation auf Hintergründe ein und spricht mit Verantwort-lichen und Spielern. Herausgekommen sind einige erstaunlich deutliche Antworten... .

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April arbeitslos meldeten und seitdem zusätzlich einen Nebenverdienst von 165 Euro beziehen, zum Arbeitslosengeld wohlgemerkt.

Die Gründe, warum es überhaupt so weit kommen konnte, sind vielschichtig: Zuerst ist die finanzielle Abhängigkeit von Hauptgläubiger Michael Kölmel (Zentralstadion Leipzig Betrei-bergesellschaft GmbH) zu nennen, der insge-samt circa 1,2 Mio. Euro in den Verein inve-stierte. Wegen der bereits zuvor schon prekären finanziellen Situation mussten scharfe Auflagen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein-gehalten werden. Und auch die mangelhaften Zuschauerzahlen (im Schnitt 3.070) im überdi-mensionalen Zentralstadion (Fassungsvermögen: 44.345) verbesserten die finanzielle Situation des Vereins nicht. Hinzu kamen vermeintlich lapi-dare Ursachen: Unkosten für weite Auswärts-fahrten (der FC Sachsen stieg erst vorige Saison in die Regionalliga Nord auf ), etwa nach Kiel oder Lübeck. Oder die Berufsgenossenschaft, die auf die Zahlungen ihrer Ausstände, unter ande-rem noch aus der Vorsaison, wartete.

Neben der fehlenden Planungssicherheit nach dem unerwarteten Aufstieg in die Regionalliga nennt Präsident Lonzen zudem Gründe für den sportlichen Misserfolg: „Einige unserer besten Spieler, wie Tino Semmer und Jens Möckel, ver-ließen den Verein, andere, wie Karsten Oswald und Catalin Racanel, wechselten, weil sich die Gehaltsvorstellungen nicht deckten.“ So landete der Verein im Abstiegskampf bis sich schließlich auch noch das Finanzamt meldete. Derzeit drü-cken den FCS Schulden in Höhe von etwa 2,5 Mio. Euro. Und das nicht zum ersten Mal: Der Verein meldete schon 2001 Insolvenz an und drohte vor zwei Jahren erneut zu kollabieren.

Der Volleyballclub Leipzig hatte anders ver-sucht, mit alten Problemen umzugehen.

Vor drei Jahren fusionierten die beiden Bun-desligisten VV Leipzig und VC Markranstädt, um ihre finanziellen und sportlichen Kräfte zu

bündeln und gemeinsam den Großraum Leipzig für den Volleyball zu erschließen. Wirklich große Sprünge hat der neue Verein allerdings nicht ge-macht. Statt stärker zu werden, rutschte man Jahr für Jahr näher Richtung Abstiegsplätze. Ei-nige Sponsoren sprangen ab, andere reduzierten ihre Aufwändungen im Zuge der Finanzkrise. Auch die Regionalpolitik unternahm nichts, um den Erstligisten zu unterstützen. So kam es, dass der verschuldete VC Leipzig nun keine weitere Erstligalizenz beantragte und Insolvenz anmel-dete.

Zudem wären die Leipziger als Drittletzter auch sportlich abgestiegen. Doch die finanziell angespannte Situation kam dem Abstieg zuvor.

Nach Aussage von Präsident Olaf Zimmer konnte der Klub zuerst keine Gehälter mehr be-zahlen. Seit mehreren Monaten haben die Spieler kein Geld bekommen. Durch den kurzfristigen Ausfall zahlreicher Sponsoren habe sich eine Lü-cke im sechsstelligen Euro-Bereich aufgetan. Die Altschulden betrugen bereits 250.000 Euro.

Darüber hinaus war der Etat vor der Saison be-reits um circa 40 Prozent gesenkt worden. Weil die Mannschaft die Saison trotzdem noch zu Ende spielte, ermöglichte sie einem eventuellen Nachfolgeverein immerhin die Zweitliga-Lizenz zu beantragen.

Auch die Volleyballer hat’s erwi-scht: Teile des VC Leipzig bilden

von nun an die L.E. Volleys

Christoph Helbig,25 Jahre,

VC Leipzig,Diplom-Sport8. Semester

„Was zurzeit besonders schmerzt, sind die fehlenden sechs Monatsgehälter. Da geht es wirklich materiell an die Grenzen. Wenn du wieder deine Eltern anrufen musst, um dir Geld zu leihen, damit du dir etwas zu essen kaufen kannst, ist das natürlich hart. Ich bin gerade dabei, mich neu zu orientieren. Es muss natürlich mit meinem Studium zusam-men passen. Für mich kommen Leipzig, Ber-lin und München in Frage. Hier in der Gegend wäre Bad Dürrenberg die einzige Option, auf Erstliga-Niveau zu spielen.“

Gespräch: Matthias schäfer

Das komplette Interview auf: www.sportakus-online.de

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Schließlich endete mit dem Abstieg des VCL auch eine lange Volleyballtradition in der ersten Bundesliga. Der insolvente Verein wurde mitt-lerweile, vor allem auf Grund der Altlasten, li-quidiert.

Dass eine Insolvenz nicht gleichbedeutend mit Zwangsabstieg ist, wird am Beispiel

der Blue Lions Leipzig deutlich. Denn trotz Misswirtschaft und einem geschätzten Schul-denstand von einer Millionen Euro dürfen die Eishockeyspieler auch in der neuen Saison durch die Oberliga schlittern.

Möglich wird dies durch den Verzicht auf die Teilnahme an den Play-Offs der aktuellen Sai-son. Ein Gremium aus Vertretern der zweiten Bundesliga, der Oberliga und des Deutschen Eishockeybundes (DEB) entschied mit einer Dreiviertelmehrheit für den Verbleib der Löwen in der Oberliga. In der kommenden Spielzeit wird die Betreibergesellschaft des Leipziger Eis-sports mbH zusammen mit der Leipziger Eisho-ckeygemeinschaft e.V. (LEG) die Geschicke des Vereins lenken. Bis zum 30. April mussten die Lizenzunterlagen eingereicht werden.

„Geld und Knowhow sind vorhanden. Bisher haben wir einen Kader von 15 Spielern zusam-mengestellt“, freut sich LEG Geschäftsführer René Franke. Mit einem Etat von circa 800.000 Euro soll der Neustart gelingen. Vor allem re-gionale Sponsoren unterstützen mit ihrem En-

gagement den Spielbetrieb. Auch die Kooperation mit der Nachwuchsabteilung des SV Fortuna 02 bleibt bestehen. Die Anteile des neuen Vereins liegen zu 20 Prozent beim SV Fortuna und zu 80 Prozent bei der LEG. Kurioser Wei-se bemühte sich eine zweite Betreibergesellschaft um die Neustrukturierung der Lions. Die Leipziger Eissport GmbH um Geschäftsführer Johannes

Der Eishockeyverein Blue Lions Leipzig hält trotz Insolvenz

immerhin die Klasse

Die Karte zeigt die Verteilung der Erstigisten in den fünf groß-en Mannschaftssportarten in Deutschland. Ein Punkt steht für eine Frauen- bzw. Männermann-schaft in einer ersten Fußball-, Handball-, Volleyball-, Basketball- oder Eishockeyliga.

Die Ballungszentren liegen in Berlin, Hamburg, dem Ruhrge-biet, den Rheinmetropolen, sowie Stuttgart und München.

Im Osten konzentrieren sich, mit Außnahme Berlins, nur sehr wenige Erstligisten.

Grafik: Alexander FugmannMitarbeit: Martin Sturm

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Prem scheiterte jedoch am Insolvenzverwalter Hans-Jürgen Paul, der sich für Franke aussprach. Im Zuge des Insolvenzverfahrens gegen die vor-herige Betreibergesellschaft Sport und Kunst Marketing Agentur (SKM GmbH) wurden alle Mitarbeiter, darunter auch der ehemalige Sport-chef Thomas Meyer, entlassen. Sogar die Schlös-ser der Geschäftsstelle wurden ausgetauscht. Der endgültige Schuldenstand steht jedoch erst zum Prüfungstermin am 11. Mai (nach Redaktions-schluss) fest. Als Hauptgrund der Insolvenz gel-ten die hohen Betriebskosten: „Wir wollen diese 196.000 Euro unbedingt reduzieren und sind deshalb bereits an die Stadt herangetreten“, er-klärt der neue Geschäftsführer Franke. Auch die Spieler müssen Kürzungen der Gehälter hinneh-men. Trotzdem bleibt Franke optimistisch. Die Weichen wurden zumindest gestellt: „Wir wol-len ohne Störfeuer neu anfangen und allen zei-gen, wie es möglich ist, über Jahre wirtschaftlich seriös zu arbeiten.“

Warten nervt, besonders dann, wenn man nicht weiß, worauf. Die Verantwortlichen

und Spielerinnen des Basketball-Vereins Leipzig Eagles (BBVL Eagles) müssen momentan starke Nerven besitzen. Die Zukunft der Mannschaft ist völlig unklar. Das Team ist gerade aus der Ersten Damen Basketball Bundesliga (DBBL) abgestiegen. Es gibt aber weiterhin die Möglich-keit über eine Hintertür in der Liga zu bleiben. „Die Hintertür gibt es deshalb, weil es neben der sportlichen Qualifikation für die erste Liga noch eine wirtschaftliche bzw. strukturelle Qualifika-tion gibt, die in einem Lizenzierungsverfahren vor einem Lizenzierungsausschuss geprüft wird“, sagt Thomas Haegeler, Pressesprecher des Ver-eins. Da die etwaigen Aufsteiger gegebenenfalls die Lizenzauflagen der Damen Basketball Bun-desliga (DBBL) nicht erfüllen und somit nicht aufsteigen, könnten die Eagles die Klasse doch noch halten. Die Verantwortlichen des Vereins

Es geht auch ohne Insolvenz: der Basketball-Verein Leipzig

Eagles steigt sportlich ab

warten jetzt auf eine Prüfung der Unterlagen durch DBBL bis zum 31. Mai.

Trotzdem stellt der sportliche Abstieg die ge-samte Arbeit eines Jahres in Frage. Zudem ist, im Gegensatz zu anderen Vereinen, die finan-zielle Lage ausreichend stabil, um erstklassig zu spielen. „Wir sind in der glücklichen Lage, mit sehr verlässlichen Partnern zusammen arbeiten zu können. Natürlich gibt es jetzt den einen oder anderen, der nur für die erste Liga verfügbar ist. Aber der Grundetat steht, egal ob wir erste oder zweite Liga spielen“, erklärt Haegeler. Sei-ner Meinung nach hätte die Mannschaft nicht absteigen müssen. Vor der Saison verpflichteten die Eagles zwei deutsche Nationalspielerinnen, darunter Annika Danckert, eine der zehn besten Werferinnen der Liga.

„Es lag wohl daran, dass man sich menschlich verschätzt hat“, erklärt Haegeler. Bereits im De-zember vorigen Jahres trennte sich der BBVL von Mannschaftskapitän Cornelia Janzon wegen eines gestörten Verhältnisses mit Trainer Ritz Ingram. Zudem kehrte Topspielerin Danckert Ende Januar völlig ausgelaugt von der National-mannschaft zurück und spielte die Rückrunde unter ihrem Leistungsniveau. Haegeler räumt aber auch Fehler des Managements ein. Man hätte schon früher Spielerinnen austauschen müssen. Doch vor allem die desolate Hallensi-tuation ärgert ihn. Nur als „Spitze des Eisbergs“ nennt er die Halle in der Brüderstraße: „Es ist schon unter aller Sau, wenn es dort einer Eishal-le gleicht“, klagt er, „es gab unsererseits immer wieder Beschwerden beim Amt für Sport. Das Einzige, was gemacht wurde, war eine Grundrei-nigung. Die Halle müsste von Grund auf reno-viert werden. Es gab sogar Spiele, die deswegen kurz vor dem Abbruch standen.“ Für die nächste Saison wird es auf jeden Fall personelle Verän-derungen geben. Die Kolumbianerin Elena Diaz hat für weitere zwei Jahre unterschrieben. Mit Top-Scorerin Annika Danckert wurde man sich finanziell nicht mehr einig.

„Es lag wohl daran, dass man sich menschlich verschätzt hat.“

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„Die Sportmisere ist ein Jammer“Winfried Lonzen über ein leeres Stadion und die Insolvenz des FCS

Das Zentralstadion Leipzig ist wirklich ein Schmuckstück: 44.345 überdachte Sitzplät-ze, eine überwältigende Dachkonstruktion. Doch es steht die meiste Zeit leer und mit dem Abstieg des FC Sachsen Leipzig aus der Regionalliga können die Fußballspiele der Zukunft an einer Hand abgezählt wer-den. Der SPORTAKUS sprach mit Winfried Lonzen, dem Geschäftführer der Stadion-betreibergesellschaft ZSL und dem Ende April zurückgetretenen Präsident des FCS.

Herr Lonzen, wie sehen die Nutzungspläne aus, ohne den FC Sachsen als Hauptnutzer?Diese Frage beschäftigt uns schon seit dem er-sten Spatenstich. Es ist ein Fußballstadion und damit ist die Nutzung eigentlich beschrieben. Wenn es keinen Fußball gibt, gibt es also auch kaum noch Nutzung, das ist die Konsequenz.

Gibt es Alternativen zum Fußball?Ja, natürlich. Wir versuchen uns überall ins Spiel zu bringen, haben da aber immer Konkurrenz.Ob für Konzerte oder aber auch das DFB-Pokalfinale der Frauen ab 2010. Wir be-werben uns, wo wir Chancen sehen.

In der Presse war von etwaigen Plänen mit Dresden, Halle oder Berlin zu lesen.Die Idee mit Dresden hat sich erledigt. Wenn Halle aufsteigt, tragen sie eventuelle Flut-licht- oder Sicherheitsspiele in Leipzig aus. Wenn Hertha BSC Berlin Dritter werden sollte, werden sie die Partien zur Champi-ons-League Qualifikation wahrscheinlich im Zentralstadion spielen, da in Berlin die Leichtathletik-Weltmeisterschaft statt findet. Wir haben bereits Gespräche geführt und Konditionen und Termine abgestimmt, ohne dass bisher etwas unterschrieben wurde. Es ist ein Riesendesaster, dass wir es nicht selbst schaffen, eine Mannschaft im Profibereich zu etablieren.

Wäre es Ihnen egal, ob diese Mannschaft Lok Leipzig oder der FC Sachsen Leipzig ist?In erster Linie bin ich Geschäftsführer des Stadi-ons und da liegen die Interessen darin, das Stadion optimal zu vermarkten. Zweitrangig vom Verein. Wir haben natürlich in der Vergangenheit stark auf den FC Sachsen gesetzt, da sie bisher immer in einer höheren Klasse gespielt haben als Lok.

Sehen Sie das Stadion eher als Last und Zuschussinve-stition, weil es bis auf Konzerte selten ausverkauft ist.Mit der Insolvenz können wir eine gewisse Bürde abgeben. Denn der FCS hat nichts für die Sta-dionnutzung bezahlt. Somit ist es finanziell eine Entlastung, doch fällt wieder ein Nutzer weg.Es war uns klar, dass das Stadion zu Beginn ein Zuschussgeschäft sein wird. Dass es sich natürlich so lange hinzieht, hat keiner er-wartet. Und wir haben beim Länderspiel gegen Liechtenstein gesehen, welche fanta-stische Wirkung das Stadion haben kann.

Dennoch wurde Kritik laut, das Ein-las, Kartenverkauf etc. nicht klappten.Es gab minimale Probleme, die mit dem Tik-ketsystem des DFB zusammenhingen, wel-ches in unser Lesesystem implementiert werden musste. Und den Zuschauern fehlt natürlich die Erfahrung, regelmäßig ins Sta-dion zu gehen. Wir können dennoch vollends zufrieden sein und wurden vom DFB gelobt.

Auf welche raren Events im Stadion freuen Sie sich ?Das sind natürlich die kommenden Konzer-te von AC/DC und Depeche Mode. Das ist nicht viel, vor allem kein Sport, aber immerhin.

Die Stadi-ontore bleiben jetzt noch öf-ter geschlos-sen Foto: John Hennig

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Wie schätzen Sie die Leipziger Sportmisere ein?Das ist ein Jammer. Es liegt in erster Linie am Geld. Doch das ist natürlich nicht alles, denn auch wir haben viel Geld in den FC Sachsen in-vestiert, was im Resultat nichts gebracht hat. Das ist in den anderen Sportarten ähnlich. Geldgeber mit einem Konzept für wenigstens drei Jahren sind gefordert. Man muss in Ruhe etwas aufbau-en können.

Warum kam nach dem Aufstieg des FC Sachsen nun dieser herbe Rückschlag? Der Aufstieg gelang mit viel Glück erst in letzter Sekunde. In nur vier Wochen mussten wir ein Konzept für die Regionalliga entwickeln. Das war fast unmöglich. Durch die Un-klarheit in welcher Liga wir spielen, war es schwierig, Sponsoren zu ge-winnen. Die Mannschaft wurde vor allem aus Oberligaspielern zusam-mengestellt. Wir haben gewusst, dass wir gegen den Abstieg spielen und standen auch vom ersten Spieltag an im Keller. Sponsoren springen ab, eine Spirale nach unten entsteht. Man muss den Leuten klar machen, dass sie nicht nur ins nächste Spiel in-vestieren sollen, sondern in die Zukunft. Das ge-lang uns nicht. Wir hatten weder Unterstützung, von der Stadt noch von privaten Sponsoren.

Würden Sie sagen, dass Ihr Konzept, mit der finan-ziellen Unterstützung des FCS gescheitert ist? Wir hatten nie ein Konzept. Investor Dr. Mi-chael Kölmel hat den Verein immer wieder un-terstützt. Vor Saisonbeginn wurde prinzipiell in neue Spieler investiert. Bis die sich zusammen-gefunden hatten, war die Hinrunde gelaufen. Daran scheiterten die sportlichen Ziele. Es sind auch große Summen geflossen, die über Jah-re reichen sollten. Diese wurden in kurzer Zeit verpulvert. Es fehlt an Kontrolle und an Leuten, die ein Konzept haben und mit Geld umgehen können.

Würden Sie sich selbst Fehler eingestehen? Ich muss Fehler gemacht haben, sonst wären wir nicht insolvent gegangen. Mein erster Fehler war

bereits, dass Amt des Präsidenten anzutreten. Ein weiterer Fehler war, keine harten Schnitte gemacht zu haben und den Verein finanziell und personell schlanker zu machen. Bei der Weih-nachtsfeier wurde mir erstmals bewusst, wie viele Leute eigentlich dazu gehören. Ich dachte, es sind Familienangehörige von Spielern, aber es waren alles Angestellte des Vereins. Ich konnte

nicht durchsetzen, dies zu ändern.

Sehen Sie die Gründe auch bei der Stadt Leipzig , die nicht in der Lage ist, einen Fußballverein unterstüt-zend nach oben zu führen? Ja, ganz klar. Es fehlt ein Plan. Zwei Vereine in dieser relativ klei-nen Stadt, mit relativ geringen finanziellen Möglichkeiten, das ist tödlich. Sie nehmen sich gegen-seitig die Sponsoren weg. Die Im-pulse zu einer Verbesserung kön-nen nur von der Politik kommen. In Dresden oder Magdeburg steht im Grunde alles hinter dem Ver-

ein. Vom Oberbürgermeister bis zu den Spon-soren. Wie oft habe ich bei der Suche nach Spon-soren gehört, dass diese auf ein Signal der Stadt warten, dass ihre Hilfe überhaupt erwünscht ist.

Scheinbar wurde aus der ersten Insolvenz nichts ge-lernt. Wo sehen Sie die Zukunft des Vereins?Der FC Sachsen hat die Lizenz für diese Saison nur erhalten, weil Kölmel eine Bürgschaft hinterlassen hat. Im Januar kamen Forderungen vom Finanzamt, mit denen auch ich nicht rechnete und die nun zum Desaster führten. In der Sponsorenfrage fehlen Alternativen. Ich habe mich bis zum Schluss gegen die Insolvenz gestemmt. Doch nüchtern betrachtet, kommt sie im günstigen Moment. Man hat jetzt die Chance, durch den Insolvenzplan in der Ober-liga neu anzufangen. Der Verein kann sich auf Kosten der Gläubiger entschulden und dadurch weiter existieren. Und das mindestens noch ein Jahr unter Aufsicht des Insolvenzverwalters, der neue Schulden verhindern wird.

Gespräch: Stephan Lochen Das komplette Interview auf www.sportakus-online.de

Trübe Aussichten für Winfried Lonzen

Foto:StephanLochen

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Im Osten Leipzigs, in Probstheida, hat man grundsätzlich die Haltung eingenommen, die Geschehnisse in Leutzsch nicht zu kommentie-ren.

So verweist Dirk Sander darauf, dass „wir un-sere eigenen Themen haben, allen voran den sportlichen Aufstieg“. In Probstheida spielt der große lokale Konkurrent, der 1. FC Lokomoti-ve Leipzig, der selbst vor fünf Jahren den Weg nach ganz unten nehmen musste, in die dritte Kreisklasse. Dirk Sander war damals Fan, ist

heute Pressesprecher. Er weiß aus eigener Erfah-rung, dass es „immer bedauerlich ist, wenn ein Verein finanziell zugrunde geht, egal welcher.“ Er schätzt die „indirekten Auswirkungen“ der Pro-bleme des Konkurrenten aus zwei Perspektiven ein. Sportlich sei es natürlich schön, bald wieder die Nummer Eins in der Stadt zu sein. Wirt-schaftlich hingegen sei man selbst bereits zuvor der attraktivere Verein der Leipziger Fußball-

Vereine gewesen, so Sander: „Das liegt an unserer Grundphilosophie, die wir seit fünf Jahren ver-treten. Wir bauen keine Luftschlösser mehr und das wissen vor allem Investoren aus dem mittle-ren Segment sehr zu schätzen. Die wollen nicht sehen, dass ihr Geld risikoreich für kurzfristigen Erfolg investiert wird.“ Nach dem Neubeginn sei bei Lok Leipzig ein Umdenken erfolgt. Trotzdem blickt Sander mit Unverständnis auf die eigene Insolvenz zurück: „Das war nur eine aus der Not heraus geborene Chance für uns. Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, warum gerade seitens der Stadt und der Gläubiger so wenig Unterstüt-zung kam.“ Bei dem Thema merkt man Sander noch heute an, wie sehr ihn die Insolvenz getrof-fen und frustriert hat: „Ich glaube, in der Stadt oder Stadtführung wird häufig unterschätzt, wie bedeutsam der Sport ist. Für viele Tausende ist der Lieblingsverein ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Das hat auch was mit persönlicher Identifikation in der Stadt zu tun. Doch mit dem Zwangsabstieg ist für viele, auch für mich, da-mals eine Welt zusammen gebrochen.“

Aktuell steht die Mannschaft auf dem dritten Platz in der Oberliga, in Schlagdistanz zu Tabel-lenführer Meuselwitz. Mit einem Schlussspurt an den letzten Spieltagen könnte Lok Leipzig Historisches schaffen: innerhalb von fünf Jahren acht Ligen zu durchkreuzen, auf dem schwie-rigen Weg nach oben.

Wie im Fall Lok Leipzig gibt es zahlreiche motivierende Beispiele und inspirieren-

de Geschichten dafür, dass man mitunter zuerst bittere Niederlagen erleiden oder törichte Fehler begehen muss, um später richtig erfolgreich sein zu können. „Failure is the basement of success“ heißt es etwa in den USA.

Insofern sollte man die ersten positiven Ent-wicklungen als Hoffnungsschimmer nennen. So hat beim FC Sachsen Leipzig Hauptgläubiger Michael Kölmel mal wieder seine Forderungen abgeschrieben, um dem Verein zu helfen. Indem

Marcel Hensgen, 27 Jahre,

Lok leipzig, Lehramt Sport 10. Semester

„Grundsätzlich finde ich die Situation sehr schade. Ich verstehe vor allem nicht, dass die Vereine nicht aus ihren Fehlern lernen. Da muss man sich in Leipzig Gedanken machen: mehr Unterstützung durch die Stadt, mehr Kontrolle für die Verantwortlichen. Privat wäre es für mich aber ein schönes Erlebnis, im nächsten Jahr eventuell mal wieder ein rich-tiges Derby zu haben, auch wenn es objektiv ein paar Ligen zu weit unten statt findet. Bei uns hat sich die Philosophie (nach der letzten Insolvenz 2004, Anm. der Redaktion) spürbar verändert. Durch die vielen Aufstiege musste alles schnell mitwachsen, sportlich und wirtschaftlich. Und da wir seit 2006 größ-tenteils zusammen spielen, haben wir für die Oberliga keine allzu teure Mannschaft.“

Gespräch: John hennig

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Denkt auch irgendjemand an die Kinder?

Hoffnung für die Zukunft

Die Erfolgsgeschichte im Osten der Stadt

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er dem Insolvenzplan zustimmte, verzichtete er auf immerhin eine Million Euro. Ein deutliches Signal, auch an die anderen Gläubiger, die zu-sammen auf die gleiche Summer kommen.

Dann gab es frühzeitig grünes Licht für den Nachwuchs des FC Sachsen Leipzig, dessen Zukunft – ganz unabhängig von dem Fortbeste-hen der ersten Männer-Mannschaft – gesichert ist. Allerdings auch dank eines interessanten Kompromisses: in Form des bereits gegründe-ten Leipziger Fußballverein Sachsen 2009 e.V. Durch den Jugendförderverein sollen die Talente der A- Junioren bis hin zu denen der D- Jugend aufgefangen werden. Sie bilden gemeinsam mit einigen Spielern aus der Nachwuchsabteilung von Lok Leipzig den neuen Verein.

Auch bei den Volleyballern wurde schnell im Sinne des Nachwuchses gehandelt. Denn Leipzig würde ohne einen würdigen Nachfolger des VC Leipzig, also einem Volleyball-Verein auf hohem nationalem Niveau, auch den Landesstützpunkt und die damit verbundenen Talente verlieren. Deshalb gründeten vierzehn Mitglieder einen Verein, der den Nachwuchs und das Regionalli-gateam des ehemaligen VCL erhalten soll. Man hofft auch, dass einige Spieler aus der ersten Liga als Leitfiguren dem Club treu bleiben. Der Ver-ein, der den Neuanfang wagen soll, heißt L.E. Volleys. Der neue Präsident, Manfred Wiesinger, vorher Sprecher der Nachwuchsabteilung des Leipziger Erstligisten, will sportliche Inhalte, Spielrechte sowie den Landesstützpunkt erhal-ten. Dazu sind viele Gespräche mit der Liga, den Sponsoren und möglichen Spielern notwendig. Ein alter Sponsor will den neuen Verein zumin-dest im reduzierten Umfang weiter unterstützen. Allein wird dieser bisherige und künftige Finan-zier jedoch nicht ausreichen. Ob der neustruk-turierte Verein den Sprung in die zweite Liga schafft und an die lange Tradition des Volleyballs in Leipzig anknüpfen kann, steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass dies die letzte Chance bleibt, den Spitzenvolleyball und somit einen Teil der Sportkultur in Leipzig zu erhalten. Wo der neue Verein demnächst spielen wird, ist bis jetzt nocht nicht klar.

Was ist eine Insolvenz?

Insolvenz bedeutet Zahlungsunfähig-keit. Diese liegt immer dann vor, wenn der Schuldner nicht mehr in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dies ist in der Regel der Fall, wenn ihm die erforderlichen Geldmittel nicht zur Verfügung stehe

Quelle: http://www.rechtswoerterbuch.de/recht/i/insolvenz/

Insolvenzgläubiger:

Als Insolvenzgläubiger werden alle Gläubiger bezeichnet, die zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrenseinen Vermögensanspruch gegen den Schuldner haben. Der Anspruchbraucht zu diesem Zeitpunkt nur be-gründet, nicht aber fällig zu sein. Die Forderungen der Insolvenzgläubiger werden quotenmäßig aus der verblei-benden Insolvenzmasse bedient. Die Quote ergibt sich aus dem Verhältnis der noch vorhandenen Vermögenswerte zur Summe aller Verbindlichkeiten.

Beispiel: Beläuft sich die zur Verfügung ste-hende Masse auf 100.000€ und stehen ihr Verbindlichkeiten in Höhe von 800.000€ gegenüber, so beträgt die Quote 1/8 = 12,5 %. Beträgt die Forderung eines Insolvenzgläubigers 5000€, erhält er von dieser Summe 12,5 %, also 625€.

Quelle: http://www.ihk-wiesbaden.de

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Der PleißegeierEin lauer Sonntag im Dezember, 25 Grad, die Vögel zwitschern. Fröhliche Menschen pilgern ins Leipziger Zentralstadion. 44.345 Zuschauer, wieder ausverkauft. Der FC Her-tha BSC Dynamo Leipzig ist erfolgreich wie nie. Von den Rängen schallen Sprechchöre „Leipzig, Sportstadt, Fußballmacht!“. Auf der VIP-Tribüne klopft sich die Stadtobrigkeit an-erkennend auf die Schultern... . Die schönste Illusion seit der Idee, Lok Leipzig und den FC Sachsen zu vereinen. In Leipzig pfeift kein Schiedsrichter zum Erstligaspiel sondern der Pleitegeier vom Stadiondach. Und bevor die Anzugfraktion der Stadt wieder ein Fuß-ballspiel besucht, müssen die Herren erst das Moos von den Schalensitzen kratzen. Kratz, Heiko Kratz, so nennt sich der Insolvenzver-walter des FC Sachsen. Er hat den sichersten Job in der Messestadt, alle fünf Jahre kommt definitiv ein Großauftrag. So groß wie der Ci-tytunnel. Oberbürgermeister Burkhard Jung würde diesen wahrscheinlich eingenhändig bis Markkleeberg weiterbuddeln, anstatt in den Sport zu investieren. Die arbeitslosen Sachsen-Kicker freuen sich jetzt schon auf eine Bootstour im geplanten Stadthafen. Die Hafenstadt Leipzig, klingt verlockend. Fragt sich nur, welcher Dampfkutter hier anlegen soll, um seine Millionen sinnfrei zu verpras-sen. Stadionchef Micha Kölmel verprasste mehrere Scheinchen mit durch und durch kontrollierten Zuschüssen für den FC Sach-sen. Jetzt hofft er, dass der Hallesche FC, Erz-rivale des Grün-Weißen-Pleite-Vereins, sein Stadion füllt. Die Hafenstadt Leipzig, auch noch weltoffen – eine Traumstadt. Nur nicht für die Fußballfans. Die scheinen ein Fell zu haben, so dick wie die Mauern des Völker-schlachtdenkmals. Optimismus pur. Frei nach dem Motto: „Mensch, ärgere dich nicht“ – ge-schmissen, zurück zum Start. Vielleicht auch nicht, denn unter Umständen knipst Herr Kratz in Leipzig-Leutzsch noch ganz das Licht aus. Kann ihm egal sein. Arbeitslos wird er bestimmt nicht. Leipzig, Sportstadt, Fußball-macht. Stephan Lochen

Es ist ein Dilemma. Leipzig – Bach- und Musikstadt, Pleißemetropole und Wende-

wegweiser – ist sportlich ruiniert. Was heute kaum noch vorstellbar ist: Bis vor knapp zwan-zig Jahren war Leipzig nicht nur eine Sportstadt, sondern das Zentrum der ostdeutschen Sport-geschichte, auf Vereins-, Verbands- und Hoch-schulebene. Damals funktionierte, rein sportlich gesehen, noch ein Nebeneinander von Lokomo-tive und Chemie Leipzig: Beide Vereine spielten in der DDR-Oberliga, stürmten Europa oder gewannen Meisterschaften. Dazu gab es Welt-klasse-Handball und -Volleyball beim SC Leip-zig. Doch zuletzt versprühten nur noch die Han-ballerinnen internationalen Glanz. Der Fußball kann sich dank des Zentralstadions wenigstens gelegentlich präsentieren – bei Konzerten sowie bei Einsätzen der Fußball Nationalmannschaft (Länderspiele, Ligapokal-Finale, Confederations Cup und Fußball-WM).

Dabei läuft auch die Betreibung des Zentral-stadions eher desaströs, ähnlich wie die jüngere Geschichte des Noch-Nutzers FC Sachsen Leip-zig: Bei beiden ist bzw. war Winfried Lonzen in-volviert, auch wenn er wohl nicht der Hauptver-antwortliche für die Misere ist. Aber Lonzen ist selbstkritisch. Und auf seine Bereiche gemünzt, lieferte er taugliche Analyse-Ansätze. Er schildert das amateurhafte Management in Leutzsch und

nennt auch eigene Fehler: Vor allem jenen, sich überhaupt auf den Verein eingelassen zu haben. Ein niederschmetternderes Zeugnis kann man kaum ausstellen.

Aber Lonzen sieht auch die städtische Fußball-Rivalität als Ursache der Krise. Zwei Vereine in einer Stadt mit geringen finanziellen Möglich-keiten würden sich gegenseitig die Sponsoren weg nehmen oder sogar abschrecken. Ganz nach dem Motto: ‚Wenn ich mich für einen von euch entscheide, hab ich die halbe Stadt gegen mich.‘

Nach dem Motto: ‚Wenn ich mich für einen von euch entscheide, hab

ich die halbe Stadt gegen mich.‘

Liegt es an Leipzig?

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Zudem ist die wirtschaftliche Situation in Leip-zig nicht einfach. Der Schein trügt, dass man im Vergleich zu anderen Städten der neuen Bun-desländer weit vorne liege, was Unternehmens-ansiedlungen und Zuschüsse angeht. Zuverläs-sige und vor allem finanzkräftige Sponsoren sind Mangelware. Es gibt keinen Konzern, der bereit ist, lokalen und regionalen Sport zu fördern, wie das Bayer-Werk in Leverkusen, VW in Wolfs-burg, SAP in und um Mannheim, Daimler in Stuttgart oder Allianz in München. Ein Investor ist mit Medienunternehmer Kölmel vorhanden. Der hat aber über die Jahre hinweg bereits zu viel Geld in Leipzig ausgegeben. Ohne Erfolg.

Auch Lonzen stellt gerne Vergleiche mit ande-ren Städten auf: „Hier ist es alles städtisch und es gibt keine privaten Energieträger. Im Automo-

bilbereich sind wir nur Außenstellen. Wir haben lange auf DHL gehofft, aber die wollen eher in die Region als in die Stadt investieren.“ Auf die Stadt als zögerlicher Förderer schimpfen sie alle, bis auf Kay-Sven Hähner, Manager des nach wie vor erfolgreichen HC Leipzig. Der zeigt sich von

der Diskussion spürbar genervt: „Das muss man differenziert betrachten. Wenn man seine Arbeit ordentlich macht, hat man in der Stadt Leipzig durchaus einen verlässlichen Partner, aber es darf keine Einbahnstraße sein. Ich kann aber nur für unseren Verein sprechen. In der heutigen Zeit ist es keineswegs selbstverständlich, dass die Kom-mune den Sport unterstützt. Leipzig tut dies nach seinen Möglichkeiten, auch wenn es sicher immer mehr sein könnte.“

Im März gab es trotzdem einen groß angelegten Protest, der sich gegen die Stadt, ihre -führung und -förderung richtete. Organisiert wurde die Demonstration vom Stadtsportbund unter dem Motto: Ex-Sportstadt.

Wir wollen nicht ganz so pessimistisch sein. Immerhin zeigt das Beispiel HCL – bis jetzt – dass es auch möglich ist, einen Verein solide zu wirtschaften und sportlich erfolgreich zu sein. Die HCL-Frauen steht sowohl im Europacupfi-nale als auch im Endspiel um die deutsche Mei-sterschaft. Insofern belassen wir es bis auf wei-teres bei Sportstadt Leipzig a.D.

John Hennig, Lars Lindemann, Stephan Lo-chen, Matthias Schäfer, Johannes Stern-kopf

Mitarbeit: Alexander Fugmann, Martin Sturm

„Wenn man seine Arbeit ordent-lich macht, hat man in der Stadt Leipzig durchaus einen verläss-

lichen Partner, aber es darf keine Einbahnstraße sein.“

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Trotz Enttäuschung ewig treu Schwere Zeiten für FC Sachsen-Fan Ralph Blümel aus Leipzig

Lizenzentzug, Abstieg, ungewisse Zukunft. Es ist nicht leicht, gegenwärtig Anhänger des FC Sachsen Leipzig zu sein. Um die Reaktionen aus dem Fanlager beurteilen zu können, sprach der SPORTAKUS mit dem 22-jährigen Ralph Blümel, Geschichts-und Politikwissenschafts-student der Universität Halle/Wittenberg.

Ralph, wie lange bist du Fan des FC Sachsen? Wie entstand diese Bindung?Ich besuche seit 2000 regelmäßig die Spiele und bin seit Anfang des Jahres auch Mitglied im Verein. Vor neun Jahren haben mich Kumpels mit zum FC Sachsen genommen und daraus wuchs allmählich die Fanbindung.

Hat dich die Nachricht der erneuten Insolvenz nach 2001 und dem damit verbundenen Abstieg hart getroffen?Ich war natürlich sehr enttäuscht. Die Befürchtung, dass es wieder passieren kann, war immer da. Dahingegen kam es nicht überra-schend, dass jetzt der Daumen nach unten ging. Wenn es in der Oberliga weitergeht, ist das ok, zumal das spielerische Niveau nicht wesentlich geringer ist. Aber es ist natürlich die Angst da, dass der Verein noch gänzlich liquidiert wird.

Welche möglichen Fehlerquellen siehst du?Unter Christian Rocca und Uwe Thomas wur-den zum Beispiel Sponsorenangebote von 5000 Euro abgelehnt, weil es denen zu gering er-schien. Fehler der ersten Insolvenz wiederholten sich, Schulden wurden angehäuft. In der Ära Kölmel wurden viele Kleinsponsoren verprellt. Jetzt könnte man jeden Cent gebrauchen. Zum Anderen geht die Stadt Leipzig viel zu wenig auf die Vereine zu. Die Rede von geringer Wirt-schaftskraft und wenigen Sponsoren wirkt lä-cherlich. In Cottbus funktioniert es doch auch.

Schaust du neidisch zur Konkurrenz nach Probst-heida, die nun sportlich gleich- oder vorbeizieht?Was sie auf die Beine gestellt haben, ist aller Eh-ren wert. Dort beginnen jedoch wieder Träume-reien. Ohne Mittel der Stadt ist in der vierten, spätestens in der dritten Liga Schluss.

Was investierst du an Zeit und Geld für den FC Sachsen?Ich bin bei jedem Heimspiel und fahre bei circa sieben Auswärtsspie-len pro Saison mit. Da sitzt man schon mal fünf Stunden im Bus. Im Monat brauche ich etwa 50 Euro für den Verein, als Student viel Geld, welches ich aber gern ausgebe.

Ziehst du Konsequenzen hinsichtlich Treue, Engagement, Investition etc.?Man kehrt nach dieser langen Zeit dem Verein nicht einfach so den

Rücken. Ich bleibe Fan und würde auch in der siebten Liga noch zu Auswärtsspielen fahren.

Du wirkst trotz der Situation relativ gelassen!Ja, das ist etwas, was FC Sachsen-Fans eigentlich schon immer auszeichnet. Bei uns muss man einfach durch und durch Optimist sein.

Was würde eine Liqidation des Vereins bedeuten?Für mich würde eine Welt zusammenbrechen. Dann würde ich auch zu keinem anderen Verein in Leipzig zum Fußball gehen. Aber mit dem neuen Vorstand ist in gewisser Weise eine Auf-bruchstimmung zu spüren,

Dein größter Zukunftswunsch für den FCS?Existieren, solide wirtschaften, Ruhe im Verein und vielleicht irgendwann dritte Bundesliga.

Gespräch: Stephan Lochen Das komplette Interview auf www.sportakus-online.de

Optimist: Ralph Blümel Foto: John Hennig

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ONLINE

...alle Interviews in kompletter Länge findet ihr auf unserer Homepage.

Dazu Informationen rund um das Projekt „Sport und Medien“ – SPORTAKUS, Vorstel-lung des Teams und alle Fotos sowie Anmeldungen zu unseren Events.

Sportakus interaktiv

www.sportakus-online.de.

Die nächsten Termine:

Sommerfest: am 10. Juni

Battle of the East: am 20. Juni

Nächste Ausgabe: Ende Juni

Das SPORTAKUS-Team trifft sich jeden 2. Montag im Redaktions-raum im Keller der Fakultät. Wir freuen uns auf euch!

Anmerkungen, Hinweise, Ideen, Kritik etc. bitte an:

[email protected]

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UNIVERSITÄT

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Optimismus in der NotUniversität muss nach Architekten-Insolvenz improvisieren

Insolvenzen im Sport sind in Leipzig hinläng-lich bekannt. Aber auch die Universität hat unter einer Pleite zu leiden. Im Januar diesen Jahres musste das leitende Architektenbüro um den Niederländer Erick van Egeraat Insolvenz anmelden. Ein erneuter Rückschlag für die Bauvorhaben im Jubiläumsjahr der Universität.

„Ich hatte schon so Manches bei diesem Bauvorhaben erlebt, die Insolvenz des Ar-

chitekten stand aber außerhalb meines Vorstel-lungsvermögens“, beschreibt Prof. Dr. Franz Häuser, Rektor der Universität Leipzig, gegen-über dem SPORTAKUS seine Reaktion auf die Nachricht. Denn der Bau des Paulinums am Au-gustusplatz kann in diesem Jahr definitiv nicht abgeschlossen werden. „Wir rechnen mit der Fertigstellung in der zweiten Jahreshälfte 2010“, sagt Volker Kylau, Sonderbauleiter der Campus-baustelle Augustusplatz vom Staatsbetrieb Säch-sisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Alternativen sind gefragt, um die 600-Jahr-Feier der Universität am Gründungstag, dem 2. Dezember, gebührend feiern zu können.

„Wir halten an den Plänen fest, in der Aula zu feiern, auch wenn diese nicht ganz fer-tig gestellt sein wird“, zeigt sich Häuser op-timistisch. „Ich bin zuversichtlich, dass die Feier in einem solchen Rahmen ein beson-ders hochkarätiges Ereignis wird“, ergänzt er.

Der Rektor ist überzeugt, dass durch Impro-visation, Elan und Abstimmung mit dem Bau-herrn, dem Freistaat Sachsen, auch auf einer Baustelle ein würdiger Festakt gelingen kann. Ein Ausweichen ins Gewandhaus sei laut Häuser möglich, aber nicht primär vorgesehen. Die Be-fürchtungen des Sächsischen Ministerpräsiden-ten Stanislaw Tillich „zur Not in Gummistiefeln zu feiern“, kann Kylau vom SIB beschwichtigen. „Das Gebäude wird im Dezember geschlossen, trocken und beheizt sein.“ Er betont zudem, dass der lange Winter kein zusätzlicher Kosten-

faktor sei – anders als die Insolvenz van Egeraats. Dessen Büro wurde 2004 mit der Neu- und

Umgestaltung des Universitätskomplexes beauf-tragt. Kein einfaches Projekt. Die Freilegung alter Fundamente und Unstimmigkeiten über die In-nengestaltung der Aula verzögerten das Bauvor-haben frühzeitig. Eine Summe der resultierenden Mehrkosten konnte das SIB bisher nicht nennen.

Rund 190 Millionen Euro soll der komplette Umbau des Campus kosten. Erste Gebäude des Komplexes in der Innenstadt sind fertiggestellt. Das neue Seminargebäude wird seit dem Som-mersemester genutzt. Zum Gelingen des Neu-baus gibt es seitens der Studenten unterschied-liche Meinungen. „Die Zimmer und das Ge-bäude sind in Ordnung“, sagt Thomas Knöfler, Medizinstudent. „Aber ich finde, für die Technik wurde zu viel Geld ausgegeben“, meint Matthias Rädisch, Student der Anglistik und Ostslawistik. „Die Seminarräume sind viel zu klein, die Flure dafür riesig“, sagt Doreen Rothmann, Germa-nistikstudentin, „ Man hat einfach nur das alte Gebäude abgerissen und wieder aufgebaut. Und der ständige Baulärm bei den Seminaren nervt.“

Der wird vorerst anhalten. Jedoch unter der Leitung anderer Architekten. Während sich Egeraat in künstlerischen Fragen weiterhin beteiligt, wird das Büro Fischer und Werner mit Sitz in Berlin, Leipzig und Dresden, das bereits Erfahrungen bei Baustellen mit Arch-titektenwechsel hat, Egeraats Pläne vollenden.

Johanna Heß & Stephan Lochen

Halbfertige Jubiläumskulisse-der Uni-Neubau am Augu-stusplatz Foto: Mandy Schaff

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FAKULTÄT

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Ein wenig müssen sich die Sportstudieren-den und Leichtathleten noch gedulden und auf anderen Sportanlagen sprinten, werfen und springen. Aber laut des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanage-ment (SIB) soll ab September das Testfeld auf dem Campus der Sportwissenschaftlichen Fakultät in vollem Umfang genutzt werden können.

Im Juli 2007 wurden die Baumaßnahmen auf-genommen, da das alte Testfeld sanierungsbe-

dürftig war. Der Bau kam jedoch im September 2007 zum erliegen. Laut SIB waren die Ursachen für den Baustop “mangelhafte Leistungen seitens der Baufirmen“. Ein Drainagesystem wurde bei den Bauarbeiten beschädig. Somit konnte das Wasser vom Baugrund nicht richtig abgeführt werden. Es folgte ein Rechtsstreit, welcher wei-terhin anhält. Im Mai 2009 wurde endlich die Tatsachenfeststellung abgeschlossen, somit konn-te der Bau fortgesetzt werden. Das noch laufende Beweissicherungsverfahren würde die Arbeiten nicht behindern, versichert das Ministerium.

Bisher bestand die Hauptaufgabe in Rück-baumaßnahmen, welche nun abgeschlossen sind. Der Neubau des Drainagesystems hat bereits begonnen. Dafür müssen Rinnen und Rand-steine neu verlegt werden. Erst dann kann die Tragschicht aufgefahren werden. Darauf wird abschließend die Tartanlaufbahn verlegt. Das SIB sieht momentan keine etwaigen Gründe, dass es zu weiteren Verzögerungen kommen könnte. Ohne weitere Baustopps verfügt die Fakultät ab September über ein Testfeld nach internationalen Wettkampfstandards.

Dass vor allem die Fakultät und die Studiered-nen unter der Situation zu leiden hatten, liegt auf der Hand. Wie im letzen Jahr musste zur Eignungsfeststellung auf die Nordanlage und den Palmgarten ausgewichen werden. Ging man 2008 noch davon aus, dass ein Shuttle-Service vom Sportcampus zur Nordanlage ein “Novum“

bleiben würde, folgte die Enttäuschung zwölf Monate später. Fraglich bleibt, welchen Eindruck angehende Sportstudenten von der Sportwis-senschaftlichen Fakultät in Leipzig bekommen. Doch ein positives Bild dürfte das Pendeln mit vollen Shuttle-Bussen nicht hinterlassen, zumal der Haltepunkt nicht ausgeschildert war und im-mer wieder nachgefragt werden musste.

Die Eignungsfeststellung ist jedoch nicht das einzige Problem. Der gesamte Lehrbetrieb der Leichtathletik muss seit fast zwei Jahren gänz-lich auf das Testfeld verzichten. Auch auslän-dische Sportstudiernde des Internationalen Trainerkurses (ITK), die sich über Praxiskurse der Leichtathletik weiterbilden, lernten die Leip-ziger Sportwissenschaft ohne Testfeld kennen. So bleibt zu hoffen, dass das SIB recht behält, es kei-ne weiteren Baustopps gibt und den Baggern der Diesel nicht ausgeht. René Sarosi

Die Kiesberge sollten bald der Vergangenheit angehören und einer modernen Anlage weich Foto: René Sarosi

Baumarathon auf der Zielgraden!?Fertigstellung des Testfeldes für August 2009 geplant

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FAKULTÄT

Sportforschung mit ErfolgDr. Tino Stöckel zumThema „Bilateralität“ mit DOSB- Preis geehrt

Der Leipziger Dr. Tino Stöckel wurde als einer von fünf Wissenschaftlern mit dem Wissenschaftspreis des Deutschen Olympi-schen Sportbundes (DOSB) ausgezeichnet. Er belegte zusammen mit Dr. Christian Puta (Uni Jena) und Martin Stern (FU Berlin) den dritten Platz, Zweiter wurde Holger Jakob (Uni Heidelberg). Es gewann Kai Reinhart von der Uni Münster mit seiner Arbeit über „Herrschaft und Widerständigkeit im DDR-Sport“. Der Preis wurde im Rahmen der Fest-akademie des DOSB am 6. Februar an der Friedrich-Schiller-Universität Jena verliehen.

Bereits im Januar hatte Stöckel zum Thema „Die (optimale) anfängliche Trainingsseite

beim motorischen Lernen“ promoviert und war damit auch beim DOSB-Preis erfolgeich. „Ich schätze meine Arbeit schon recht gut ein“, resü-miert Stöckel. Er ist sichtlich erfreut. Und das nicht zu unrecht. Denn Stöckel war der einzige Preisträger, der ein Thema aus der Sportmotorik vorstellte und lieferte somit die beste Ausarbei-tung in diesem Fachbereich. Neben einer Urkun-de erhielt Stöckel ein Preisgeld von 1500 Euro.

Der DOSB-Wissenschaftspreis ist einer der

bedeutendsten Auszeichnungen in der Sportwis-senschaft und wird im Zweijahresrhythmus ver-geben. In diesem Jahr gingen insgesamt 18 Dis-sertationen und Habilitationsschriften ein. Die Arbeiten wurden von einem Kuratorium unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dietrich Kurz von der Uni Bielefeld geprüft. Wissenschaftlicher Cha-rakter, innovative Erkenntnisse, Originalität und Aktualität sowie die Bedeutung für zukünftige Sportentwicklung bestimmen die Bewertung. Verliehen wird der Preis seit 1953, er erhielt je-doch erst mit der Fusion des Deutschen Sport-bundes und des Nationalen Olympischen Komi-tees den aktuellen Namen. Zuvor war die Aus-zeichnung als „Carl-Diem-Plakette“ bekannt.

Stöckel arbeitete seit der Bewilligung der För-dermittel 2006 an diesem Projekt. Als Mitar-beiter am Institut ABTW erforscht er seit über zwei Jahren mit Kindern aus Leipziger Schulen sein Thema. Die Bilateralität im Sport interes-siert ihn schon seit Langem. „Ich habe diesen Ansatz eigentlich seit dem Studium verfolgt. Im Seminar Sportmotorik hielt ich ein Refe-rat über die Lateralität und war von Beginn an interessiert und inspiriert“, erinnert sich Stök-kel. „Es war für mich klar, dass ich diese The-matik zur Promotion weiter führen möchte“. .

Stöckel erarbeitete seine Erkenntnisse anhand von drei Experimenten: Slalomdribbling im Basketball, Schlagwurf im Handball und An-griffsschlag im Volleyball. In den Ergebnissen der Arbeit wird deutlich, dass bei koordinativ schwierigen Aufgaben zuerst mit der nicht do-minanten Seite trainiert werden sollte; Aufgaben mit hohem Krafteinsatz erfordern jedoch ein primäres Training mit der dominanten Seite.

Die komplexen Antworten dieser Thema-tik sind jedoch zu differenzieren und es be-steht weiterhin Forschungsbedarf. Deswegen arbeitet Stöckel schon an neuen Projekten zum selben Thema, an denen auch Leipziger Sportstudenten als Probanden teilnehmen.

SvenPaschold

Der Preisträger Tino Stöckel (2. v. r.) zusammen mit (v. l. n. r.) Thomas Bach (DOSB-Präsident), Dietrich Kurz (Vorsitzender des Kuratoriums), Tino Stöckel, Gudrun Doll-Tepper (DOSB-Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung) Foto: Pressefoto DOSB

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FAKULTÄT

„Es hat geschmeckt wie immer“Die Renovierung der Schwimmhalle ist abgeschlossen

Alles Neue macht der Mai – im Fall der Uni-versitätsschwimmhalle in der Mainzer Straße ist es sogar noch der April geworden. Dank des plangemäßen Baufortschritts konnte die Schwimmhalle vor rund zwei Wochen wie-der ihre Tore oder besser gesagt, ihre Bah-nen öffnen und präsentiert sich seitdem mit neuem Edelstahlbecken. Seit dem 27. April läuft auch der Hochschulsport wieder in der Uni-Schwimmhalle. Drei Tage zuvor hat-ten Verantwortliche und Aktive das kühle Nass im neuen Design gemeinsam eröffnet.

Mit einem dreifachen „Sport frei“ wurde die Halle von Wolfgang Trommer, Niederlas-

sungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immo-bilien- und Baumanagement, eröffnet und die er-sten Eindrücke ließen nicht lange auf sich warten.

„Es hat geschmeckt wie immer, es schwimmt sich wie immer, nur hat das Wasser durch den Edelstahlboden eine andere Farbe“, ur-teilt Dr. Wolfram Sperling, Fachgebietsleiter Schwimmen und Präsident des Sächsischen Schwimmverbandes, nach einem ersten Test. Er war aber längst nicht der einzige, der sich im Rahmen einer kleinen Feierstunde über das neue Edelstahlbecken freute. Auch der Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Jürgen Krug, fand bei der Eröffnung lobende Worte: „Ich freue mich außerordentlich, dass diese schmucke Schwimmhalle mit exzellen-

ter Messtechnik unseren Studenten und Spit-zensportlern zur Verfügung gestellt wurde.“

Die Eröffnung ist vor allem für die zahlrei-chen Aktiven eine Erleichterung, müssen sie doch nicht mehr auf die umliegenden Bä-der ausweichen. „Endlich müssen wir nicht mehr in die andere Schwimmhalle rennen mit dem ganzen Equipment“, freut sich Flos-senschwimmer Sven Lützkendorf. Er räumt allerdings ein: „Ich stehe eher auf geflieste Becken. Fliesen erzählen alle ihre eigenen Ge-schichten – da ist es nicht so langweilig, wenn man ständig mehrere Kilometer schwimmt.“

Ob nun eine Vorliebe für Fliesen oder Edelstahl – der leitenden Schwimmmeisterin, Heidi Allner, ist das egal. Sie sprach aus, was sich wohl so manch einer bereits im Stillen dachte: „Ich bin sehr glücklich, dass aus dieser Schutthalde nach dem Abriss so eine wunderschöne Halle geworden ist.“

Anika Wegner, Mitarbeit: Anika Schwager

Es kann wieder gepaddelt und geschwommen werden Foto: Mandy Schaff

Konsultationszeit für Studenten:

Montag: 14:15-15:00

Dienstag: 12:15-13:00

Mittwoch: 13:15-14:00; 15:15-16:00

Donnerstag:12:15-13:00;13:15-14:00

Freitag: 13:15-14:00; 14:15-15:00

Schwimm-Treffs ohne Anmeldung:

Montag: Bahnen 2-5 18:30-19:30 Bahnen 4-8 19:30-20:30

Dienstag: Bahnen 4-7 19:00-20:00 Bahnen 1-8 21:00-22:00

Mittwoch: Bahnen 4-6 19:00-20:00 Bahnen 1-4 21:00-22:00

Donnerstag: Bahnen 1-5 19:30-20:30

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FAKULTÄT

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Brainstorming der ExpertenNachwuchsworkshop im Vorfeld der ASP-Tagung

Würde man einem Laien Themen wie „Von der menschlichen Motorik zur humanoiden Robotik“ vorlesen, so wüsste dieser nicht viel damit anzufangen. Die Diplomanden, Dokto-randen und Habilitanden der Sportpsychologie aus ganz Deutschland, die vom 19. bis zum 21. Mai am Nachwuchsworkshop der Arbeits-gemeinschaft für Sportpsychologie teilnehmen werden, hätten im Gegensatz sicher ein besseres Verständnis dieser Begrifflichkeiten.

„Schon das 13. Jahr in Folge wird dieser Workshop abgehalten. Dieses Mal wird er

in Leipzig stattfinden“, sagt Dr. Ines Pfeffer, die Mitorganisatorin dieses Events. Wer als Absolventin oder Absolvent aus der Sportpsychologie am Workshop teil-nehmen will, mus-ste bis Ende März mit der Anmeldung einen Überblick zu der eigenen aktu-ellen Forschungs-arbeit einreichen sowie mögliche Problem- und Diskussionsansätze vorstellen. Als Experten und Tutoren für die verschiedenen Ar-beitsbereiche sind Professor Dr. Oliver Stoll von der Universität Halle-Wittenberg, Professor Dr. Thomas Schack von der Universität Bielefeld so-wie Prof. Dr. Petra Wagner von der Universität Kaiserslautern eingeladen. Wagner, die kurz vor der Vertragsunterschrift mit der Fakultät als neue Leiterin des Instituts Rehabilitationsport, Sport-therapie- und Behindertensport steht, kann da-mit schon einmal an ihrer neuen Arbeitsstätte begrüßt werden. Jeder der Professoren wird an einem der drei Tage ein Tutoriat leiten.

Die Teilnehmer haben in den Tutorien jeweils

15 Minuten Zeit, um ihre Forschungsarbeit in einem Vortrag vorzustellen. Danach können die Referenten in drei Arbeitskreisen mit anderen Teilnehmern sowie dem Tutor offene Fragen ih-rer Arbeit klären, Probleme der Forschung be-sprechen sowie Ratschläge und Hinweise erhal-ten. Dr. Ines Pfeffer betont: „Haben sie überdies hinaus noch Fragen, besteht die Möglichkeit, diese in einem individuellen Beratungsgespräch mit den Tutoren zu klären.“ Neben den Semi-naren hält jeder der Experten einen 30minüti-gen Vortrag. Wagner referiert über „Sport und Gesundheit – Trends und Perspektiven“, Schack stellt das Thema „Von der menschlichen Moto-rik zur humanoiden Robotik – experimentelle Studien zu Bausteinen und zur Architektur von Bewegungen“ vor. Stoll gibt einen Einblick in: „Flow-Erleben und Sportliche Leistung – Die Transiente Hypofrontalitätshypothese“.

Um nach den vielen Diskussionen zu entspan-nen und einander besser kennenzulernen, sind für die Abendstunden ein Orientierungslauf und ein Stadtrundgang geplant. Einige der weit ge-reisten Nachwuchspsychologen ziehen es sogar vor, die Nacht in der Uni zu verbringen. Für eine Übernachtung im Seminarraum zahlt man nur zwei Euro, Iso-Matte und Schlafsack müs-sen aber mitgebracht werden. Dafür können die Fachgepräche jedoch bis in die frühen Morgen-stunden fortgeführt werden.

„Dieser Nachwuchsworkshop stellt für alle Teilnehmer eine gute Chance dar, Kontakte zu knüpfen und die eigene Forschungsarbeit vor-an zu bringen“, bekräftigt Pfeffer abschließend. Gleichzeitig ist er ein perfekter Vorläufer für die 41. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (nächste Seite). Jana kasper

Hilft Kontakte zu knüpfen: Mitorganisatorin Dr. Ines Pfeffer Foto: Mandy Schaff

„Dieser Nachwuchsworkshop stellt für alle Teilnehmer eine gute Chan-

ce dar, Kontakte zu knüpfen...“

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FAKULTÄT

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Was für den Stadtsportbund Leipzig die Jahres-hauptversammlung, ist für die Sportpsycholo-gen die ASP-Tagung. Die Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie richtet einmal im Jahr ein Treffen aus, bei dem sich die etablierten For-scher und die Nachwuchswissenschaftler die Klinke in die Hand geben.

In diesem Jahr wird die Tagung von der Uni-verstität Leipzig ausgerichtet - vom 21. bis 23.

Mai auf dem Campus der Sportfakultät. Anlässe dafür, dass ausgerechnet Leipzig für dieses Jahr den Zuschlag bekommen hat, gibt es genug, weiß Dr. Ines Pfeffer, Mitorganisatorin der Ta-gung zu berichten: „Wir haben in diesem Jahr das 600-jährige Bestehen der Universität, die ASP wird 40 Jahre alt und das erste psychologi-sche Institut wurde vor 130 Jahren durch Wil-helm Wundt in Leipzig gegründet.“ Die Tagung beginnt am Donnerstag mit einem Hauptvortrag des englischen Sportpsychologen Adrian Taylor. Darauf folgen mehrere Arbeits-kreise, die parallel zu verschiedenen Themen an-geboten werden. „Bis zum 28. Februar konnten Diplomanden, Doktoranden und wissenschaft-liche Mitarbeiter Zusammenfassungen zu ihren derzeitigen Forschungsthemen einreichen. Wir haben 133 Beiträge angenommen, von denen 52 als Poster präsentiert und 81 in den Arbeits-kreisen vorgestellt werden“, erklärt Pfeffer weiter. In den Arbeitskreisen treffen meist vier Sport-psychologen aufeinander, die ähnlich gelagerte Themen bearbeiten und über ihren derzeitigen Stand der Forschung berichten. Dazu gibt es

einen oder mehrere Gruppenleiter, die die an-schließende Diskussion führen sollen. Neben den Vorträgen und den Arbeitskreisen stehen die Wahlen der ASP- Mitgliederversamm-lung auf dem Programm, es gibt Postersessions in den Pausenhallen Nord und Süd und am Samstag Abend wird schließlich der Karl- Feige-

Preis an den besten Nachwuchswissenschaftler verliehen. Der Preis ist dotiert mit 500 Euro und im Gegensatz zur ASP noch sehr jung. Erst seit 1997 dürfen sich engagierte Sportpsychologen über diesen Preis freuen. Im Rahmenprogramm der Tagung finden sich zwei gesellschaftliche Abende im Auerbachskel-ler und in der Moritzbastei. Am Ende der Ver-anstaltung am Samstag wird Prof. Dr. Alfermann ein Abschlusswort halten und den Staffelstab für die nächste Tagung symbolisch an Salzburg wei-terreichen. Monique Pucher

Vortrag Adrian Taylor:

„The role of physical activity in multiple health behaviour change:

From theory and evidence to practice“

Vortrag Astrid Schulz:

„Positives Denken“

Vortrag Henning Plessner:

„Die Bewegung sportlicher Leistungen aus sozial- kognitiver

Perspektive“

Zurück zu den WurzelnArbeitsgemeinschaft Sportpsychologie trifft sich in Leipzig

Alles Gute!

Weitere Informationen und Anmeldeformulare gibt im Internet unter: www.asp2009.de

Programmhöhepunkte

Wir gratulieren Frau Prof. Alfermann zum 60. Ge-burtstag. Foto: Archiv

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FAKULTÄT

Die Einen gehen...

Prof. Dr. Volker Schürmann folgte dem Ruf der Deut-schen Sporthochschu-le und widmet sich nun in Köln der Lehre und Forschung von Philosophie im Sport.

Was ist ein Konzept? Wann redet man von Sport? Gibt es überhaupt „DAS Doping“?

Was meinte Immanuel Kant mit „phainomena“? Fragen, die in nächster Zeit an der Sportwissen-schaftlichen Fakultät Leipzig unbeantwortet bleiben. Aber auch Fragen, die man sich ohne den Besuch einer Schürmann’schen Vorlesung nie gestellt hätte. In Schürmanns eigenem Bil-dungskonzept war Sport nicht vorgesehen. Der Bremer absolvierte sein Studium in Mathema-tik, Erziehungswissenschaften und Philosophie. Seinen Wechsel zum Sport geschah eher zufäl-lig: „Ehemalige Mitbewohner, die mit Sport zu tun hatten, lenkten meine Aufmerksamkeit in Richtung philosophischer Anthropologie.“ Auch wenn nicht alle Studenten die Begeiste-rung Schürmanns für Kant und Co. teilten, so lernten sie doch, diese besser zu verstehen.Neben seiner Lehrtätigkeit war Schürmann auch Chefredakteur der „Leipziger Sportwissenschaft-liche Beiträge“ (LSB). Die LSB haben mit Dr. Ste-fan Panzer ihren Nachfolger gefunden, die Stel-lenausschreibung der Fakultät läuft nach wie vor.Doch warum kam es nach siebenjähriger Arbeit in Leipzig zum Wechsel? „Kollektivität und At-mosphäre in Leipzig waren sehr gut. Aber es war auch eine Frage der Ausstattung und Finanzen“, meint der Neu- Kölner. Außerdem bekommt er in Köln eine zusätzliche Stelle für einen Mitar-beiter in seinem Fachgebiet zugesprochen. Auch das Team des SPORTAKUS behält Prof. Volker Schürmann als Ehrenmitglied in bester Erinne-rung. Sven Paschold

Volker Schürmann an neuer Wirkungsstätte Foto: DSH

Dr. Rüdiger Kuntoff – 37 Jahre prägte die-ser Name die Sportwissenschaftliche Fakul-tät. Niemand konnte „Verwringungen“ und „Wurfauslagen“ wohl so akribisch, gleich-zeitig aber auch charmant verbildlichen wie er. Das Testfeld der Fakultät war ohne ihn undenkbar. Doch seit diesem Semester ist es Realität, Dr. Kuntoff tritt in den Ruhestand.

Talentspäher erkannten schon früh seine Fä-higkeiten in der Leichtathletik. Als Jugend-

sportler sammelte unzählige Titel auf Bezirk-sebene, vor allem in den Wurfdisziplinen und dem Mehrkampf. Nach dem Sportstudium an der DHfK in Leipzig unterrichtete er für drei Jahre an einer Schule in Delitzsch: „Die Arbeit

mit Kindern machte mir viel Spaß“, erin-nert sich der 65- Jäh-rige. 1972 ging sein Traum in Erfüllung und er wurde Assi-stent von Karl-Heinz Bauersfeld im Insti-tut Leichtathletik der

DHfK, für welches er von 1991 bis zum letzen Wintersemester selbst verantwortlich war. Mit funkelnden Augen spricht er von seiner Verab-schiedung am 25. März: „Es war überwältigend. Fast 100 Gäste kamen ins Kabinett Gymnastik.“ Eingeladen waren Dozenten, Freunde, Lei-stungssportler und Studenten. „Vor allem die Laudationes von Dekan Prof. Dr. Jürgen Krug und Prof. Dr. Ulrich Hartmann drückten aus, was ich all die Jahre geleistet habe“, nickt Kun-toff zufrieden. In einer 20-minütige Showeinla-ge begeisterte vor allem Student Alex Lorenz die Gäste mit spektakulären Sprüngen und Salti. Jetzt freut sich Dr. Rüdiger Kuntoff auf ein ru-higes Leben, die Zeit mit seinen Enkeln und die Widmung heimlichen Leidenschaften: Litera-tur, Musik, Philosophie. MarcoZimmermann

Rüdiger Kuntoff wird verabschie-det Foto: Christine Dähnhart

Köln als neues Ziel Enkel, Literatur und Musik

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FAKULÄT

...die Anderen kommen

Die meisten Studenten überschlagen sich nicht gerade vor Freude, wenn wieder die „beliebte“ Biomechanik im Stundenplan ih-ren Platz einfordert. Das weiß auch Prof. Dr. Maren Witt, ehemalige Mitarbeiterin am Institut für angewandte Trainingswissen-schaften (IAT) und seit diesem Semester die neue Fachgebietsleiterin der Biomechanik.

Unter dem Motto „Biome-chanik zum Anfassen“

möchte sie erreichen, dass die Studenten die Biomechanik in Form einfacher Experi-mente erleben lernen. „Der Schwerpunkt lag bisher in der Kinematik – das ist doch eher etwas für Fortgeschrittene. Ich denke, es gibt leichtere Ein-stiegsmöglichkeiten, vor allem über die Praxis“, meint Witt. Die neue Fachgebietsleiterin studierte von 1979 bis 1983 an der DHfK Sport-wissenschafte, promovierte am IAT und arbeitete anschließend dort in der Bio-mechanik unter Prof. Dr. Hochmuth. Bereits im Wintersemester 08/09 unterrichtete sie die ersten Masterstudenten an der Fakultät. Dieser gestaffelte Einstieg bot ihr die Mög-lichkeit, sich optimal in die neuen Aufagben einzuarbeiten. „Besonders das Arbeiten und Lösen von Problemen mit den Studenten so-wie die Möglichkeit, mein umfangreiches Wissen aus der Leistungsdiagnostik kontinu-ierlich weiterzugeben, sehe ich als reizvolle und spannende Aufgaben“, freut sich Witt.Sie setzt sich außerdem für eine noch engere Verflechtung von Fakultät und IAT ein und möchte intensiveren Kontakten zu anderen Bereichen wie dem Schulsport, der Leicht-athletik oder der Sportmedizin herstellen. Anika Schwager & René Sarosi

Maren Witt an ihrem neuen Arbeitsplatz Foto: Anika Wegner

Prof. Dr. Dirk Siebert ist seit dem ersten März 2009 gefragter denn je. Siebert übernimmt die Nachfolge von Prof. Dr. Klaus Nitzsche im Fachbereich Sport und Umwelt/Schwer-punkt Wintersport. Zeit zur Eingewöhnung an die neuen Aufgaben hatte Siebert kaum. Er betreute bereits den dritten und vier-ten Durchgang des Skilagers in Sankt Jacob.

Somit wurde er direkt ins kalte Wasser oder besser, in den kalten Schnee geworfen.Völ-

lig neu waren die Eindrücke des Skilagers für den gebürtigen Leipziger jedoch nicht: „Ich besuchte als Student und wissenschaftlicher Mitarbeiter mehrmals das Wintersportgebiet. Mit Studienbeginn 1993 in Leipzig entdeck-te ich auch erst die Faszination des Skisports und stand selbst in einem Winterlager zum ersten Mal auf Skiern“, erinnert sich Siebert.Nach Beendigung seines Studiums 1999 verließ er die Universität. Während seiner Tätigkeit am Institut für angewandte Trainingswissen-schaft (IAT) knüpfte Siebert enge Verbindun-

gen zum Deutschen Olympischen Sport-bund (DOSB) so-wie zum Skisport. Diese Erfahrungen waren seinem spä-teren Engagement mehr als dienlich.„Mit der Rückkehr

an die Universität erfüllt sich ein langersehnter Wunsch, auch wenn noch einiges an Inventar im neuen Büro fehlt“, freut sich Siebert. Und hat ehrgeizige Ziele: Mit der Stadt München soll ein nachhaltiges Sportstättenkonzept für die Olym-piabewerbung 2018 erarbeitet werden. Zudem will Siebert neben einer praxisorientierten Lehre vor allem weitere Outdoor- und Trendsportar-ten im universitären Bildungsgang verankern. Tobias Dutschke

Dirk Siebert in seinem Element Foto: privat

Frischer Wind im Labor Der erfüllte Wunsch

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FAKULTÄT

Sportpsychologie ist für Yasuyuki Kumada zwar kein Fremdwort, wirklich etwas damit anfan-gen kann der 21-jährige Sportstudent aus Tokio aber auch nicht. Bewegungsanalysen, wie er sie während seines Aufenthaltes in Leipzig durch-führen durfte, kannte er zuvor auch nicht. Die Kooperationsgesellschaft für Leipziger Sport-wissenschaft (KOLESPO) ermöglicht es seit nunmehr sechs Jahren Geschäftsführer Hideji Takahashi einmal mit Hochschullehrern, Trai-nern und Studierenden zu einem 10-tägigen Intensivlehrgang nach Leipzig zu reisen.

Der Austausch wird vom Institut ABTW unter der Leitung von Dr. Hans-Joachim

Minow und Dr. Christian Hartmann organisiert und durchgeführt. „An der deutschen Sport-hochschule in Köln gibt es keine eigene Wissen-schaftstheorie“, begründet Takahashi, warum die Wahl für den Intensivkurs auf Leipzig gefallen ist. Auch von der Sportwissenschaft, wie sie in den USA praktiziert wird, ist er nicht sonderlich beeindruckt. Er charakterisiert sie als praxisbe-zogen, aber „oberflächlich, mit vielen Bildern“.

Kriterien dafür, wer an der Reise nach Leipzig teilnehmen darf, gibt es nicht. Ziel sei es viel-mehr, so vielen Hochschullehrern, Sportprakti-

kern und Studierenden wie möglich zu zeigen, was es mit Koordination, Talentauswahl, Schnel-ligkeit und Eignung auf sich hat. Eine besondere Rolle bei den Seminarthemen nimmt dabei die motorische Ontogenese ein, die in Japan norma-lerweise wenig Beachtung findet.

Ein weiterer Fortbildungsschwerpunkt liegt für die Japaner in der Bewegungsbeobachtung und Bewegungsanalyse von konkreten sportartspezi-fischen Fertigkeiten. Für diese Zwecke werden vor Ort Videoaufnahmen angefertigt, die dann mit den Leitbildern der Bewegungen verglichen werden. Gemeinsam werden Fehler und Ursa-chen für Fehlerentstehungen herausgearbeitet und trainingsmethodische Folgerungen für den weiteren Lernprozess getroffen. Ob im Handball oder im Fußball, im Rugby oder im Basketball: Wie Bewegungen ablaufen, wie sie analysiert und korrigiert werden, all das gehörte zum Pa-ket, das die japanischen Gäste mit auf die Rück-reise nahmen.

Einer von ihnen war Yasuyuki Kumada, der selbst aktiver Fußballer ist und im Vorfeld noch eher ein unklares Bild von den Deutschen hat-te. „Ich hatte erwartet, dass sie sehr selbststän-dig, aber auch zurückhaltend sind“, erzählt der Sportstudent von der Teikyo-Heisei-Universität.

Ein Teil der Erwartungen habe sich erfüllt, beeindruckt sei er von Leipzig allemal. Sportkoordinator Takahashi ist das bereits seit vielen Jahren: „In Leipzig wird die Sportwissenschaft ganzheitlich behandelt“, lobt er die hiesige Ausbil-dung.

Nicht zuletzt aus diesem Grund unter-stützen die Japan über die KOLESPO auch seit mehreren Jahren finanziell den Wissenschaftlichen Wettbewerb, der jedes Jahr im Rahmen des Dies Acade-micus an der Sportwissenschaftlichen Fakultät ausgetragen wird.

Anika Wegner

Im Handgepäck nach JapanTokioter Sportstudenten erkunden Leipziger Sportwissenschaft

Leipzig als Lehrstätte für japanische Sportwissenschaftler: Auf-merksam lernen die Gaststudenten am Institut ABTW. Kursleiter Hideji Takahashi tritt dabei in doppelter Funktion auf - er ist Orga-nisator und Simultan-Dolmetscher. Foto: Anika Wegner

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FAKULTÄT

In den letzten Tagen tauchten an der Fakultät immer wieder Flyer auf, mit denen zum Protest aufgerufen wurde. Was hat es damit auf sich? Am Ende des vergangenen Semesters fanden sich mehrere Dutzend Studierende unterschied-licher Fächer zusammen, um eine Aktion zu planen, die auf die Missstände der Studienbe-dingungen an der Universität Leipzig aufmerk-sam machen sollte.

Die Aktion startete mit den „Protesttagen“ im Geisteswissenschaftlichen Zentrum

(GWZ) am 15. und 16. April und wird gegen-wärtig mit der Besetzung mehrerer Räume im Neuen Seminargebäude (NSG) fortgeführt. Die Beweggründe sind vielfältig: Die Einführung und Umsetzung der Bachelor- und Masterstu-diengänge werden ebenso kritisiert w i e die Verschulung des Studiums, die Ökonomisierung der Hochschu-len und der Zustand des derzei-tigen Bildungssystems.

Die Aktion versteht sich als Versuch, Problemen kri-tisch und reflexiv entge-gen zu treten. Die Räume im NSG werden für offene Work-shops genutzt. Darin analysieren die TeilnehmerInnen die Zustände in Universität, Bildungswesen und Gesellschaft und diskutie-ren gemeinsam die formulierte Kritik. Konkrete Forderungen wurden bisher absichtlich nicht gestellt. Denn aus Sicht der Aktiven kommt es noch immer darauf an, die zahlreichen und sehr verschiedenen Missstände aufzuarbeiten und die eigene Arbeit zu reflektieren. Als Slogan gilt: „Alle Interessierten und Betroffenen, die sich mit den angesprochenen Themen und den Stand-punkten der Studierenden auseinandersetzen wollen, sind [...] aufgefordert, sich zu beteiligen. Die angestoßene Debatte muss auf allen Ebenen fortgesetzt werden, um notwendige Verände-

rungen durchsetzen zu können!“ Vor allem die Studienkommissionen und Fakultätsräte sind entscheidende Gremien, in denen die Studieren-den Veränderungen herbeiführen können.

Wenn ihr nun euer Studium nicht gleichgültig hinnehmen wollt, tut etwas. Vom 9. bis 11. Juni stehen wieder die Wahlen des Fachschaftsrates an, eurer Selbstvertretung in der Fakultät. Seit dem 28. April läuft die Frist für die Einreichung der Wahlvorschläge. „Mitmachen und was be-wegen“, heißt es also! Die Einschreibeliste zur Kandidatur hängt im FSR-Raum aus. Kommt vorbei und tragt euch ein. Wenn sich in diesem Semester nicht noch mindestens sechs engagier-te Studierende finden, wird der FSR-Sport im kommenden Studienjahr nicht mehr arbeitsfähig sein. Nur eine Hand voll Studierender kann die Aufgaben nicht bewältigen. Für euch würde es bedeuten: Ihr habt keine Vertretung mehr in den

verschiedenen Gremien der Fakultät und Universität. Entscheidungen würden

über unsere/eure Köpfe hin-weg gefällt werden. Sowohl

in der Studienkommissi-on als auch im Fakultätsrat

hätten die Studierenden, also ihr, keine Stimme mehr und

niemand würde die Interessen der Sportstudierenden gegenüber

anderen Fachschaften im StudentIn-n e n R a t vertreten. Auf alle zukünftigen Erstis käme noch mehr Chaos beim Studienstart zu. Für Veränderungen müssen wir selbst in die Spur gehen. Wer sonst kennt die Probleme eu-res Studienganges besser als ihr? Besonders die Sportwissenschaftler sind damit angesprochen. Seit Einführung der BA-Studiengänge gab es keine Vertreter mehr aus eurem Zweig. Dieser Aufruf gilt aber für alle Studiengänge: Gestaltet euer Studium! Tut etwas, übernehmt Verantwor-tung – sonst wird es in wenigen Monaten auch der FSR-Sport nicht mehr tun können.

Protestiert für eure ZukunftOhne Fachschaft keine Interessenvertretung der Studierenden

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UNIVERSITÄT

Als eines der größten mitteldeutschen studen-tischen Festivals geht das diesjährige Leipziger Campusfest am 17. und 18. Juni in eine neue Runde und bildet mit seinem einzigartigen Programm den Höhepunkt des akademischen Sommers. Der StudentInnenrat der Universität Leipzig verwandelt den Campus Jahnallee auch dieses Jahr wieder für zwei Tage in einen Ort der Begegnung, der Kultur und des Sports für über 13.000 Besucher.

Den ersten Höhepunkt des Campusfestes bildet am Nachmittag der Campuscup mit

seinen spannenden Wettkämpfen. Damit die Zuschauer neben dem Mitfiebern am Spielfeld-rand auch selbst sportlich aktiv werden können, bieten wir ein Funsport-Areal für viel Vergnü-gen, Lachen und Bauchkribbeln an einem sonni-gen Sommertag. Abends wird weitergefeiert bei

Live-Konzerten renommierter Bands wie z.B. SUPER700, The Kilians, Puppetmastaz, Frit-tenbude, Miyagi, Zen Zebra oder Lick Quarters und professionellen DJ’s, die für jeden Musik-geschmack etwas bereit halten. Abgerundet wird das Ganze durch ein vielfältiges Rahmenpro-gramm, das kreative Freigeister und KünstlerIn-nen der Leipziger Szene auf die Bühne bringt. Lasst euch überraschen! Seid gespannt auf die atemberaubende Hochschulsportgala und wer-det selbst aktiv im Graffiti- und HipHop-Work-shop. Anmeldungen und weitere Infos findet ihr auf der Webseite: www.campusfest-leipzig.de.

Jeder einzelne Programmpunkt steht unter dem Motto „Beweg was, beweg dich!“ - für Fair Play im Sport und gewaltfreie Auseinanderset-zung durch Kultur . Kommt am 17. und 18. Juni zum Campus Jahnallee, um mit uns zu feiern! Wir freuen uns auf euch. Juliane Zägel

„Beweg was, beweg dich“Der Höhepunkt im Sommersemester - das 11. Leipziger Campusfest

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RÜCKSPIEGEL

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STICHWORT

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LEIPZIG SPORT

Die Schuhe sind SchuldMit den Hallen-DM startet das „Jahr der Leichtathletik“ in Leipzig

Das Sportjahr 2009 sieht auf den ersten Blick recht ereignislos aus. Die Olympischen Spiele sind vorbei, Fußball-WM ist erst im nächsten Jahr. Das ist eine Chance für die Leichtathletik, sich wieder in den Fokus des Sportgeschehens zu rücken. Dazu soll die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt, die Leichtathletik-WM in Berlin, genutzt werden. Zum Start in “das Jahr der Leichtathletik“ traf sich die nationale Elite Ende Februar in der Arena Leipzig zu den Deutschen Hallenmei-sterschaften.

In der kriselnden Leipziger Sportlandschaft war dies eine willkommene und hochkarätige

Veranstaltung. Bereits zum dritten Mal vergab der Deutsche Leichtathletik-Verband die Titel-kämpfe nach 2003 und 2007 in die Messestadt. Die Teilnehmer boten gute Leistungen und die circa 7000 Zuschauer sorg-ten das ganze Wochenende in der ausverkauften Arena für eine tolle Atmosphäre. Noch zwei Wochen zuvor sah das Besucheraufkommen beim Meeting der Sparkassen-Athletics eher bescheiden aus.

„Die Leichtathletik hat ein deutliches Lebens-zeichen gesandt“, stellt Herbert Czingon, DLV-Cheftrainer für den Bereich Field, nach den Wettkämpfen fest. Denn sportlich präsentierten sich viele Athleten auf der blauen Tartanbahn in guter Verfassung. Besonders über die 60m-Hür-den bewiesen die Leipziger Hürdensprinter zum fünften Mal in Folge ihre nationale Ausnahme-stellung. Trotz des verletzungsbedingten Fehlens von Seriensieger Thomas Blaschek, der seit 2005 alle Hallentitel über diese Distanz gewonnen hat, gelang den Schützlingen von Bundestrainer Cheick Idriss Gonschinska vor eigenem Publi-kum ein bemerkenswerter Doppelerfolg: Nach-wuchshoffnung Erik Balnuweit siegte in neuer Bestleistung von 7,63 Sekunden knapp vor Trai-

ningskollege Willi Mathiszik in 7,65 Sekunden. „Eigentlich ging es nur um die Platzierung.

Schön, dass wir auch noch schnelle Zeiten ge-rannt sind“, freut sich Balnuweit nach dem Ren-nen. Der gebürtige Geraer verriet zudem, dass er sogar einen gewissen Anteil an der Silberme-daille seines Trainingspartners hatte: Bei einem Wettkampf in Stuttgart zwei Wochen zuvor trug er die Schuhe, in denen Mathiszik in Leipzig lief. Kurioserweise kam er damals sogar mit der glei-chen Zeit von 7,65 Sekunden ins Ziel. Mit ihren Resultaten gelang beiden Athleten außerdem die Qualifikation für die Hallen-EM in Madrid. Der internationale Auftritt endete im Halbfinale.

Auch die Springer gaben in Hinblick auf die WM im August Hoffnung, dass die deutsche Leichtathletik auch international konkurrenz-fähig bleibt. Allen voran begeisterte Silke Spie-gelburg im Stabhochsprung mit 4,71 Meter und

stellte zugleich einen neuen Deutschen Re-kord auf. Diesen stei-gerte sie zwei Wochen später auf 4,75 Meter

und gewann die Silbermedaille bei der Hallen-EM in Turin. Konkurrenzlos blieb ebenfalls Hallen-Europameisterin Ariane Friedrich im Hochsprung, die deutlich mit 2,00 Meter sieg-te. Spannend und hochkarätig verlief der Weit-sprung der Männer. Es gewann hat der spätere Europameister Sebastian Bayer aus Leverkus-en mit 8,13 Meter - eine Weite, die er bei der Hallen-EM um unglaubliche 57cm auf 8,71m steigerte. Nur der legendäre Carl Lewis sprang jemals in der Halle weiter.

In Leipzig gelang also ein vielversprechender Start ins WM-Jahr. Alexander Fugmann

„Die Leichtathletik hat ein deut-liches Lebenszeichen gesandt.“

2. IAAF Leichtathletik WM Berlin 2009

- vom 15.-23. August im Olympiastadion- ca.3.500 Athletinnen und Athleten sowie Betreuer aus den 213 Mitgliedsververbänden

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INTERVIEW

„Ich geh` der Liebe wegen“Handballerin Ulrike Stange zieht es in den Norden

Ulrike, du hast den HCL um vorzeitige Auflösung deines bis 2010 laufenden Vertrages gebeten. Wa-rum möchtest du gehen?Weil ich gern näher bei meinem Freund sein möchte. Ich gehe nicht aus sportlichen Grün-den oder weil ich den HCL nicht mehr mag. Ich gehe der Liebe we-gen.

Wie man hört, zeigen die Bundesligavereine Vfl Oldenburg und SV Buxtehude Interesse an dir. Wohin würdest du denn gern wechseln?Der SV Buxtehude kommt zurzeit nicht mehr in Frage, weil der Ver-ein bereits eine neue Spielerin auf Rechtsaußen, meiner Spielposition, verpflichtet hat. Außer-dem war Buxtehude nie eine wirkliche Alternati-ve für mich, da es 100 km von Bremen entfernt ist. Deswegen wäre es schon schön, wenn der Wechsel nach Oldenburg klappt.

Wie siehst du deine sportliche Perspektive nach dem Wechsel?Was ich von der Mannschaft aus Oldenburg bis-her gesehen habe und wie sie Handball spielt, ge-

fällt mir sehr gut. Sie spielt vor allem sehr schnel-len Handball und ist Anfang April Pokalsieger geworden. Ich würde also zum amtierenden Pokalmeister wechseln. Wir haben es in diesem

Jahr mit dem HCL leider nicht geschafft, nachdem wir drei Jah-re in Folge den Pokal gewannen.

Es ist denn sportlich ge-sehen kein Rückschritt für dich, wenn du den HCL verlässt?Nein, ich denke nicht, dass ich einen Rück-

schritt mache. Zumal Oldenburg in der

nächsten Saison auch international, im Cup der Pokalsieger, startet. Außerdem haben sie noch die Chance in die Play-Offs zu kommen und können somit theoretisch auch Deutscher Mei-ster werden.

Der HCL fordert eine fünfstellige Ablösesumme für dich, die Oldenburg hingegen nicht zahlen will. Gibt es inzwischen eine Lösung für das Problem?Bis jetzt ist leider noch nichts geklärt. Es wurde eine gewisse Summe genannt, die allerdings im-mens hoch ist. Ich hoffe einfach, dass nach,

Seit 1999 spielt Ulrike Stange für den Hand-ballclub Leipzig (HCL). Zehn Jahre, in denen sie sowohl im Jugendbereich als auch in der Bundesliga mit der Frauenmannschaft viele Titel gewinnen konnte. Für viele Handball-freunde und Fans ist die Nationalspielerin die Symbolfigur des Leipziger Handballclubs. Doch jetzt will sie die Messestadt verlassen. Denn seit Sommer 2008 ist Ulrike mit dem Fußballprofi Per Mertesacker vom SV Werder Bremen liiert. Sie lernten sich im letzten Jahr

kennen, als sowohl Stange als auch Mertesak-ker wegen Knieverletzungen in der Rehaklinik Donaustauf behandelt wurden. Nun wollen die beiden zusammenziehen. Dass Per Mer-tesacker dafür nicht nach Leipzig kommt, ist angesichts der Fußballmisere klar. Somit bleibt die Variante, dass Ulrike Stange ihrem Partner in den Norden folgt. Der SPORTA-KUS sprach mit der 24-Jährigen über ihre Ab-sichten und Pläne, aber auch über Probleme, die mit dem geplanten Wechsel aufkommen.

Ulrike Stange: Einsatz bis zum Abpfiff Foto: HC Leipzig

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INTERVIEW

den letzten wichtigen Spielen der Saison eine Ei-nigung erreicht wird. Mein Entschluss zu gehen, steht jedenfalls fest und ich hoffe, dass mir der Verein keine Steine in den Weg legt.

Oldenburg müsste bezahlen oder der HCL auf die Ablösesumme verzichten, damit du wechseln kannst?Dass Geld fließt, ist ganz normal. Ich habe noch ein Jahr Vertrag beim HCL. Oldenburg weiß, dass sie deshalb eine Ablöse für mich bezahlen müssen. Es geht nun um die Höhe der Summe.

Was passiert, wenn die beiden Vereine sich nicht einigen können?Die einzige Alternative wäre, dass ich ein Jahr pausiere bzw. vom Verband gesperrt werde und in der nächsten Saison dann ablösefrei bin. Das ist natürlich nicht mein Ziel. Ich möchte gern wieder angreifen, vor allem auch in der National-mannschaft. Das geht nur, wenn ich spiele. Ich hoffe einfach, dass es irgendwie klappt.

Gerüchte besagen, dass Per Mertesacker die Ablö-sesumme bezahlt, damit du wechseln kannst. Wie viel Wahrheit steckt dahinter?Da ist nichts Wahres dran. Ich möchte das auch überhaupt nicht, weil ich dann immer in sei-ner Schuld stehen würde. Und ich finde, man kann nicht verlangen, dass der Partner solch eine Summe bezahlt. Das widerstrebt einfach meinen Werten.

Die Situation scheint sehr verfahren. Wie fühlst du dich dabei?Das alles belastet mich schon sehr. Seit Januar steht fest, dass ich wechseln möchte und seitdem hänge ich sprichwörtlich in der Luft. Der Kopf ist natürlich auch nicht unbedingt frei für opti-malen Leistungssport.

Du studierst Sport und Geografie auf Lehramt. Wie willst du dein Studium mit dem Wechsel vereinba-ren?Wir würden in Bremen wohnen. Ich kann Sport an der Uni Bremen weiterstudieren. Vieles von meinem bisherigen Studium kann ich mir an-

rechnen lassen und möchte 2010 meinen Ab-schluss machen. Mein zweites Fach Geografie kann ich als berufsbegleitendes Studium weiter-führen.

Hast du denn schon Pläne für deine berufliche Kar-riere nach dem Studium?Nein, bis jetzt noch nichts Konkretes. Ich möch-te erst einmal das Studienjahr zu Ende bringen, also meinen Bachelorabschluss erreichen. Und dann hänge ich vielleicht den Master noch dran. Was danach kommt, mal schauen.

Du spielst seit zehn Jahren beim HCL. Wie schwer ist dir die Entscheidung gefallen zu gehen?Mir wird das jetzt erst immer mehr bewusst. Es sind nur noch wenige Wochen bis Saisonen-de und auch der geplante Umzugstermin rückt näher. Je weniger Zeit bleibt, umso mehr wird mir das klar. Am Anfang wünschte ich mir im-mer nur: Bitte keine Fernbeziehung mehr, nicht mehr so oft im Auto sitzen. Das stand im Vor-dergrund. Und derzeit merke ich, was ich alles aufgebe. Eine schöne Stadt, viele Freunde, ein-fach eine schöne Zeit. Da wird man schon sehr wehmütig. Aber genauso freue ich mich auf die neue Zeit, mit neuen Freunden und Mann-schaftskollegen.

Dir wird Leipzig also sehr fehlen?Ja, auf jeden Fall. Ich denke, dass ich auch oft

zu Besuch sein werde. Und man weiß ja nie was in fünf oder acht

Jahren sein wird. Vielleicht komme ich dann zu-rück, so wie ich 2005 aus Dortmund zurückge-kommen bin, nachdem ich für zwei Jahre an den BVB ausgeliehen war.

Gibt es etwas Spezielles was du an Leipzig vermis-sen wirst?Da gibt es viele Dinge. Die Gottschedstraße oder das Barfußgässchen. Auch den Zoo werde ich vermissen. Und die vielen Parks hier. Leipzig ist so eine schöne, grüne Stadt. Bremen ist auch schön, aber anders. Mit Leipzig nicht zu verglei-chen. Interview: Maxi Behnke

„Das alles belastet mich schon sehr.“

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LEIPZIG SPORT

Auf der Suche nach OrientierungMit Kompass und Karte über Stock und Stein

„An der nächsten Kreuzung rechts abbiegen... Jetzt rechts abbiegen!“ Ohne Navigationssy-stem würden wir in fremden Städten oft erst nach mehreren Stunden verzweifelten Suchens am Ziel ankommen. Umso beeindruckender ist, dass es Leute gibt, die in der wilden Natur auch ohne technische Hilfe ihr Ziel erreichen. Daraus ist sogar eine Sportart geworden: Der Orientierungslauf. Vom 21. bis 22. Mai findet am Campus der Sportwissenschaftlichen Fakul-tät die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Orientierungslauf statt.

Aber gibt es heutzutage überhaupt noch je-manden, der daran Gefallen findet? Und

ob. „Es sind schon relativ viele, die das machen“, sagt Christian Teich, amtierender deutscher Hochschulmeister. “In Deutschland sind zurzeit etwa 5000 Orientierungsläufer aktiv, die auch in Vereinen trainieren. In Skandinavien sind es so-gar über 100.000“, erzählt er.

Im Orientierungslauf geht es um mehr, als nur möglichst schnell irgendwo anzukommen. Nach einer bestimmten Reihenfolge müssen mehrere Posten angelaufen werden, die in einem unbe-kannten Gebiet verteilt sind. Mittels eines Iden-titätschips können sich die Läufer an den Posten registrieren und ihre Strecke kann später nachge-prüft werden. Als Orientierungshilfe gibt es nur eine speziell angefertigte Karte vom Wettkampf-gebiet, einen Kompass und ein Stück Papier mit Hinweisen zum Postenstandort. Damit wissen die Läufer zumindest, ob sie einen Felsen, einen Baum oder ein Haus anlaufen müssen. Jeder ent-scheidet individuell, auf welchem Weg er zu den Posten gelangt. Dabei kann es schon mal durch Bäche und Dickicht gehen. Deswegen gehören gelegentlich auch Schienbeinschutz und dornen-feste Kleidung zum Repertoire.

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ori-entierungslauf sind sowohl läuferisches Können als auch koordinative Fähigkeiten. „Gerade diese

Kombination mache den Sport so spannend“, findet Teich. „Es ist immer wieder etwas Neues und nicht nur stu-pides Laufen.“ Auf Weltklasse-niveau bleiben die Läufer zum K a r t e n l e s e n nicht mehr ste-hen, sondern orientieren sich während des Laufens. „Das ist schon ziemlich schwer“, meint Teich. Wenn der Sportstudent über Weltklasseniveau spricht, dann redet er auch über sich selbst. Als bester Deutscher belegt er auf der IOF-World Ranking List (Internatio-nal Orienteering Federation) momentan Platz 69. Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaf-ten will er in seinen den Titel verteidigen.

Trotz des sportlichen Erfolges ist der A-Kader-Athlet zur Zeit auf Sponsorensuche. Die Medi-enattraktivität seines Sports ist gering. Obwohl Orientierungslauf seit 1977 eine olympische Sportart ist, wurde sie bis jetzt nur in das Pro-gramm der World Games aufgenommen. Die Beliebtheit der Sportart ist weitestgehend auf die skandinavischen Länder begrenzt, in denen sie sogar fester Bestandteil der schulischen Spor-tausbildung ist. Um die Bekanntheit zu fördern, wird es bei der Deutschen Hochschulmeister-schaft einen Jedermann-Lauf geben, um in den Sport hinein zu schnuppern. In der heutigen Zeit, mit GPS-fähige Handys, bleibt der Orien-tierungslauf etwas Faszinierendes: Mit Karte und Kompass den Weg durch Wald und Wiesen zu suchen, hat doch etwas sehr Ursprüngliches. Gitte Adam

Er weiß, wo es lang geht: Christian Teich Foto: privat

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LEIPZIG SPORT

Am 28. September 2008, Ortszeit 19.38 Uhr, Flughafen Los Angeles. „ Welcome to Los An-geles, California, Ladies and Gentleman“, tönt es aus den Lautsprechern. Nach einem Flug, der ewig zu dauern schien und mit 30 Minu-ten Verspätung beginnt für mich das Abenteuer USA. Im Rahmen eines Austauschprogramms für Praktikanten, habe ich die Möglichkeit, die Amerikaner und ihren Lebensstil hautnah zu erleben.

Mit „Welcome to Team Makai“ begüßt mich am ersten Tag das komplette Team der

Marketing- und Eventagentur an meinem neu-en Arbeitsplatz im sonnigen Kalifornien. Sollte man bei Günther Jauchs Millionenfrage tatsäch-lich mal ins Zweifeln kommen: Kalifornien wird auch Golden State und Florida Sunshine State genannt

Robbie Thain, Hawaiianer und Gründer der Agentur, verpasst dem kompletten Team durch seine lockere Art die typisch hawaiianische Läs-sigkeit und so fällt es mir leicht, mich in das Team einzufinden. Schnell erlebe ich meinen ersten „Aloha Friday“ und komme zugleich in den Genuss der büroeigenen Bar im Karibik-Stil.

Der Ausflug ins südliche Kalifornien nach San Diego ist ein Highlight meines Praktikums. Nah der mexikanischen Grenze hat das Team Makai rund 1000 Gäste eingeladen. Im legendäre n House of Blues, das vor allem für seine Rockkon-zerte bekannt ist, wird feucht-fröhlich gefeiert.

Natürlich bin ich nicht nur zum Arbeiten in die Stadt der Engel gekommen. Neben Hollywood, Beverly Hills, Bel Air, Venice Beach, dem Kodac Theater und dem Santa Monica Pier begeistert mich vor allem das entspannte Strandleben der Vororte von Los Angeles. Dort spiegelt sich der „Californian Way of Life“ am stärksten wider. Besonders Manhattan Beach ist einer der besten Orte, um diesen Lebensstil auszuprobieren. So kann ich es mir nicht entgehen lassen, selbst aufs

Brett zu steigen und mich in die Wellen zu stür-zen. Surfen und Beachvolleyball werden hier ze-lebriert wie eine Religion und geben den Orten ihren ganz besonderen Charme. Alles ist eben etwas bunter und freundlicher. Bei 30 Grad und Sonne satt im November fällt es ziemlich schwer, Heimweh zu bekommen.

Ein sportliches Highlight, wenn auch nur als Zuschauer, ist das Basketball Derby der beiden L.A. Clubs. Mit rund 20.000 begeisterten Bas-ketball Fans feiern mein deutscher Heimatbe-such und ich im Staple Center den Sieg der L.A. Lakers gegen die L.A. Clippers. Danach gab es für alle „Tacos for free“.

Wer glaubt, es sei ausreichend über gute Eng-lischkenntnisse zu verfügen, irrt. Fast 50 Prozent der Bevölkerung, die so genannten Hispanics, sprechen ausschließlich Spanisch. Sie beeinflus-sen Lebenskultur der Stadt so sehr, dass man das Gefühl bekommt mancher Orts in Lateinameri-ka zu sein.

Mein Fazit: Eine unvergessliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Der lässige Lebensstil und die lockere Art, mit der man den Hürden des Alltags begegnet, haben mich besonders be-eindruckt und das Leben im Golden State beson-ders lebenswert gemacht. Franziska Graupner

Arbeiten, wo andere Urlaub machenEin Praktikum in der Stadt der Engel

Erlebnissreiches Prakikum: Franziska Graupner beim NBA-Basketball Foto: Alexander Fugmann

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LEIPZIG SPORT

Die Schmetterlingsfänger?Wie der kanadische Volkssport die deutschen Hochschulen erobert

„Craddeln, craddeln craddeln“ lauten die er-sten Anweisungen unseres Trainers beim Hoch-schulsportkurs Lacrosse an der Wettinbrücke. Noch recht unmotiviert und mit ständigem Wiegeschwingen meines ein Meter langen Schlägers laufe ich über den Rasen, mit viel Mühe und sportlichem Geschick schaffe ich es zunächst, dass mein Ball im Netz bleibt. Doch nach wenigen Metern ist es passiert, ich war zu nachlässig und der Ball fliegt im hohen Bogen auf den Boden - verdammt, schon wieder fünf Liegestütze. Ein Missgeschick, dass ich noch ei-nige Male wiederhole. Recht holprig läuft für mich die erste Trainingseinheit im Lacrosse ab.

Jedenfalls werden unsere ersten Gehversu-che von einigen Außenstehenden interessiert

verfolgt. Zaghaft nähert sich eine Frau unserer Gruppe, die eigentlich auf dem Nachbarfeld ihrem Sohn beim Fußball zu-schaut und fragt nach, was wir mit unseren Schlägern hier machen. „Eigentlich sind das keine Schläger, sondern Sticks und das Spiel heißt Lacrosse und kommt aus Kanada“, entgegnet unser Trainer Claudius. Recht er-staunt geht sie wieder zum Nachbarfeld. Auch für mich war der kanadische Volkssport bisher fremd, kannte man die Sportart bisher nur aus-zugsweise aus der Komödie „American Pie“.

Denn erst Mitte der 90er Jahre kam Lacrosse nach Deutschland. Eine lange Tradition hat das Spiel hingegen in Nordamerika, Australien und England. Als Erfinder gelten dabei wohl die In-dianer an der nordamerikanischen Ostküste, die vor mehr als 370 Jahren das Spiel etwas abge-ändert als BAGGATAWAY, „kleiner Bruder des Krieges“, spielten. Nicht verwunderlich, dass es dabei viele Verletzte und sogar Tote gegeben haben soll. Ganz so hart ging es in unserer Trai-ningseinheit nicht zu, aber auch ich bin erstaunt, wie anstrengend diese Sportart sein kann. Auf jeden Fall ist bei mir der Ehrgeiz gestiegen, auch

dieses „craddeln“ beim nächsten Mal hinzube-kommen.

Dafür suche ich mir am Tag danach theore-tische Unterstützung bei Johannes Koempf, Diplomstudent Sportwissenschaften im achten Semester und Lacrosse-Bundesligaspieler bei den Leipzig Miwoks. „Sehr gut, das kann aber hart werden, Alex“, entgegnet mir Johannes, als er von meinem Vorhaben, den Hochschulsportkurs Lacrosse zu besuchen, erfährt. Ich kann ihn und mich selbst aber beruhigen, denn wir spielen eine Art Intercrosse, das heißt ohne Schutzaus-rüstung und somit recht körper-los. Sogleich richtet sich meine erste Fr ag e

n a c h d e r

Notwen-digkeit des

„craddelns“, dass mir noch

am gestrigen Abend in den Oh-

ren lag. „Das ist eine Grundlage, mit diesen Schwungbewegungen der Hand und des Unterarms bleibt der Ball im Netz deines Sticks und der Gegner kann ihn dir nicht rausschlagen.“ Denn Schläge gegen den Schlä-ger des Gegners sind erlaubt. Okay, das ist ein-leuchtend, denke ich mir, das heißt, weiter üben. Auch Johannes brauchte einige Übungsstunden zur Erlernung dieser Technik.

Seine ersten Gehversuche mit Stick und Ball sind mehr als zwei Jahre her, als ihn ein Freund zum Training mitgenommen hatte. „Ich war vom ersten Tag an wie gefesselt. Zu Hause hab ich mir dann im Internet Videos angeschaut, da

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LEIPZIG SPORT

wurde ich richtig heiß auf Lacrosse.“ Seitdem trainiert er zweimal pro Woche auf dem Gelän-de der SG LVB e.V. und spielt am Wochenende in der Bundesliga-Ost für die Leipzig Miwoks, die gemeinsam mit den Cottbus Cannibals eine Spielgemeinschaft bilden. „Leider haben wir kaum Möglichkeiten, zusammen zu trainieren.Vielleicht einmal in einem halben Jahr, aber es ist notwendig, denn nur so können wir momentan mindestens 15 Spieler aufbieten. Zehn stehen auf dem Feld.“ Durch die wenigen Trainingsein-heiten mit den Cottbusern versuchen die Leipzi-ger zur Zeit eine eigene Mannschaft für die neue Saison aufzubauen. Als Vorbilder gelten die La-crosse-Hochburgen Berlin und Hamburg, die in den letzten Jahren regen Zulauf erhalten haben. In Deutschland begeistern sich wohl fast 1500 Leute für die neue Trendsportart. „Wir suchen noch und veranstalten in diesem Semester eben diesen Hochschulsportkurs, mal schauen Alex, vielleicht spielen wir ja bald zusammen in einer Mannschaft“, begegnet mir Johannes mit einem verschmitzten Lächeln. Dafür ist von meiner Sei-te wohl noch ein wenig Übung nötig, denke ich mir dann.

Wie gesagt, kann es bei den Männern, im Ge-gensatz zu den Frauen, recht hart zur Sache ge-hen. Denn nicht nur das Schlagen mit Schläger ist erlaubt, sondern auch zahlreiche Bodychecks, die vom Schiedsrichter genaustens kontrolliert

werden. Daher ist bei den Männern eine kom-plette Schutzausrüstung mit Helm und Hand-schuhen Pflicht „Diese kann an die 200 Euro kosten, wenn man sich nicht die Rippen brechen möchte“, ergänzt Johannes süffisant. Denn harte Lacrosse-Verteidiger können eineml richtig weh tun. Bei den Frauen erlauben die Spielregeln hingegen keinen Körperkontakt. Sogleich inter-essiert mich die Faszination für seine Sportart, die, wie mir im Hochschulsportkurs berichtet wurde, die schnellste Ballsportart der Welt sein soll. „Mich begeistert einfach diese Mischung aus Dynamik, robustem Körpereinsatz und tak-tischen Raffinessen. Bei richtiger Behandlung kann der Ball Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 150km/h erreichen.“ Ein Fakt, der bei mir staunende Anerkennung hervorruft. Durch die Schnelligkeit des Spiels ist der konditionelle Ver-schleiß entsprechend hoch. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auf dem fußballfeldgroßen Areal beliebig oft ausgewechselt werden darf.

Mit der Zeit entdecke ich viele Ähnlichkei-ten zum Eishockey. Die Tore sind 14m von der Grundlinie eingerückt und dürfen von den Spie-lern umlaufen werden. „Man sollte bei diesem Spiel schon kein Ei sein“, wirft Johannes ein und verrät mir am Ende noch Insiderwissen „Wir sa-gen nicht mehr Lacrosse, das heißt einfach nur LAX.“ Mit diesen Erkenntnissen fühle ich mich gut gewappnet, um in der nächsten Woche wei-ter meine Craddeltechnik zu verfeinern.

Alexander Fugmann

Spielregeln - Männer

Ein Team besteht aus einem Torwart, drei Verteidigern, drei Mittelfeldspielern und drei Angreifern, wobei die Schläger der Verteidi-ger 60-80cm länger sind (1,80m).

Die Spielzeit beträgt 4x20 min. Bei Gleich-stand gibt es Verlängerung und ein Sudden Death.

Fouls werden mit Zeitstrafen belegt. Für leichte Fouls erhält man 30s, für schwere 1 bis 3 Minuten. Bodychecks sind erlaubt, aber nur von vorne. Angriffe dürfen nicht gegen den Kopf ausgeführt werden.

Spielfeld ist 100x55 m. Die Tore sind 1,83mx1,83m groß.

Lacrosse, die neue Trendsportart aus Kanada.

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LEIPZIG SPORT

Entlang des Störmthaler SeesDas Radrennen „neuseen classics“ von der Ctät unterstützt

Ein Highlight unter den sportlichen Veran-staltungen im Landkreis Leipzig sind auch im sechsten Jahr die „neuseen classics - rund um die braunkohle“. Am 1. Juni, dem Pfingst-montag, werden rund 7500 Radfahrer aller Al-ters- und Leistungsstufen erwartet. Damit alle Rennen reibungslos über die Bühne gehen, sind circa 1000 Helferinnen und Helfer aus der ge-samten Region im Einsatz.

In diesem Jahr werden die „neuseen classics“ zusätzlich von einer Abschlussarbeit der Uni-

versität Leipzig begleitet. Raik Kunadt, Student der Sportwissenschafltlichen Fakultät, schreibt gerade an seiner Diplomarbeit im Bereich Sport-management. „Ich habe im letzten Jahr ein Prak-tikum im Eventmanagement absolviert, bei der Agentur, die die neuseen classics organisiert. Dort kam mir die Idee, meine Abschlussarbeit zu dem Event zu schreiben. Im wesentlichen geht es um die Sponsorenwirkung auf die Teilneh-mer und die Verbesserung des Organisationsab-laufes“, erklärt Kunadt. Dabei setzt er vor allem auf Befragungen der Teilnehmer. Er hat über 2.500 Fragebögen versandt und ist nun dabei, sie nach verschiedenen Kriterien auszuwerten. Mit dieser Methode kann er Schwachstellen in der Organisation herausstellen und für Sponsoren die Attraktivität dieser Veranstaltung anhand

fundierter Ergebnisse belegen.Seit 2006 gehört das Rennen der Profis in die

erste Kategorie der UCI Europe Tour. ProTour Teams wie Gerolsteiner, Milram, Highroad und Unibet waren bereits am Start. Insgesamt wer-den 20 Teams erwartet, die über 190 Kilometer durch den gesamten Landkreis jagen. Aus der ersten Garde sind das Team Milram mit Linus Gerdemann und Gerald Ciolek sowie das Team Columbia mit Marcus Burghardt und George Hincapie im Gespräch. Den Heimvorteil und damit alle Siegchancen gegen die höherklas-sigen Fahrer haben das Professionel Continental Team mit Vorjahressieger Steffen Radochla, PSK Whirlpool mit André Schulze sowie das Team Nutrixxion Sparkasse mit Eric Baumann und Erik Mohs auf ihrer Seite.

Bis zu 2.500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, darunter 250 Teams, messen sich auf drei Stre-cken über 30 km, 70 km und 150 km. Während die Einsteiger, Sprinter und Zeitfahrer über 30 km auf einem Rundkurs im Bereich Zwenkau, Böhlen, Lippendorf bleiben, erwartet die Jeder-männer über 70 und 110 km neben der Um-rundung des Markkleeberger Sees nun auch die Uferstraße entlang des Störmthaler Sees - der Name des Rennes „neuseen classics“ wird damit der Bedeutung gerecht. Im letzten Jahr war Raik Kunadt noch live dabei, dafür ist diesmal keine Zeit. Kunadt schreibt noch an seiner Diplom-Arbeit und sitzt vorwiegend bei Recherche-Arbeiten in der Bibliothek. Bis September wird er wohl noch zu tun haben, erst dann kann er die Ergebnisse seiner Auswer-tungen dem Veranstalter und vor allem seinem Betreuer, Dr. Frank Kutschke, präsentieren. Jörg Weise

Harmonie trotz Konkurrenz bei dem gut beset-zen Radrennen durch das Leipziger Land.

Foto: Jörg Weise

Anmeldung für das Jedermann-Rennen sowie Streckenpläne und Durch-

fahrtszeiten unter:

www.neuseenclassics.de

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LEIPZIG SPORT

Ausgabe: Nr. 2 / Jahrgang 10 (Mai 2009)

Redaktionsschluss: 5. Mai 2009

Herausgeber:Projekt „Sport und Medien“Betreuer: Dr. Christian Hartmann

Jahnallee 59, 04109 Leipzig oderPoststelle Sportwissenschaftliche Fakultät,Postfach 44.

Mail: [email protected]

Internet: http//www.sportakus.-online.de

Telefon: 0341 - 97 31 684 (Redaktion)

Druck: Merkur Druck- und Kopierzentrum, Hauptmannstraße 4, 04109 Leipzig

Chefredaktion:Stephan Lochen und Matthias Schäfer

Layout: Mandy Schaff, Alexander Fugmann

Autoren & Mitarbeiter:Gitte Adam, Michael Beer, Maxi Behnke, Seba-stian Dietrich, Tobias Dutschke, Alexander Fug-mann, Franziska Graupner, John Hennig, Johan-na Heß, Nico Jekov, Jana Kasper, Mathias Liebig, Lars Lindemann, Tino Meyer, Tina Müller, Sven Paschold, Oliver Pötzsch, Monique Pucher, Ani-ka Schwager, René Sarosi, Johannes Sternkopf, Martin Sturm, Anika Wegner, Jörg Weise, Marco Zimmermann, Juliane Zägel

Anmerkung:Alle Rechte und Irrtümer vorbehalten. Die Zeit-schrift und die in ihr enthaltenen Beiträge und Abildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Material kein Gewähr. Die Redaktion behält sich bei der Veröffent-lichung von Zuschriften das Recht sinnwahrer Kürzungen vor.

Sommer, Sonne, SoccenBeachsoccer-Turnier an der Wettinbrücke

Bereits zum 17. Mal haben sich Studenten der Fachrichtung Sportmanagement unter Leitung von Dr. Frank Kutschke das Ziel gesetzt, ein Fußballturnier auszurichten. Am 20. Juni er-folgt der Anstoß nicht auf grünem Rasen, son-dern, wie schon im Vorjahr, auf heißem Sand.

Das Gelände vom Zentrum für Hochschul-sport an der Wettin-

brücke bietet dafür optimale Bedingungen. Andreas Ru-dolf, Mitverantwortlicher in der Projektgruppe für Spon-soring und PR, konnte das „Sporthaus-am-Ring“ als Partner gewinnen. Natürlich hoffen die Organisatoren Tom Kursawe, Tom Schilling und Michael Beer auf son-niges Wetter, und somit op-timale Bedingungen für das

Fußball-Turnier der besonderen Art.Mitspielen kann jeder, der Freude an Fußball

und Sand hat. Mit zwölf Teams zu je mindestens fünf Spielern planen die Organisatoren. Frauen-mannschaft können sich ebenso anmelden wie gemischte Teams. Gespielt wird in zwei Gruppen zu je sechs Teams. Die beiden Sieger jeder Grup-pe spielen um den Einzug ins Endspiel. Drei

erfahrene Schiedsrichter wer-den dafür sorgen, dass die gel-tenden Beachsoccer-Regeln eingehalten werden.

Die Anmeldung sowie alle Informationen zum Turnier, Zeitplan und Spielmodus sind ab sofort unter der Ho-mepage www.freizeitkicker-turnier.npage.de zu finden.

Michael Beer

Barfuß im Sand Grätschen, Flanken, und Schießen Foto: Andreas Rudolf

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NEWS

Nachrichten-Ticker

+++ Forschungspreis +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Das Institut für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft gewann zum dritten Mal hinter-einander den Forschungspreis der Sportwissenschaftlichen Fakultät. Stellvertretend übernahm Dr. Stefan Panzer die Auszeichnung für das Institut entgegen.

+++ Absolventen I +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Am 17.04.2009 erhielten 49 Diplom-Studierende mit einem Gesamtdurchschnitt von 2,0 und 10 Magister-Studierende mit einem Durchschnitt von 1,9 ihre Abschlusszeugnisse. Sie erreichten in da-mit den besten Abschluss der Fakultät seit zehn Jahren. Unter den Absolventen waren zwei Dokto-randen. Insgesamt bestanden zwölf Absolventen mit der Note ‚sehr gut’. Anke Posmyk, ehemaliges SPORTAKUS-Mitglied und dreifache Mutter schloss ihren Magister mit 1,5 ab. Nicht nur gut, son-dern auch schnell war Maria Saegebarth. Sie erreichte ihren Magister- Abschluss bereits nach sieben Semestern mit der Note 1,5. Auch Profihandballerin Nora Reiche zählt mit einem Diplom von 1,9 zu den besten Absolventen.

+++Absolventen II +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++SPORTAKUS-Mitglied Melanie Krüger, die im letzten Jahr den wissenschaftlichen Wettbewerb der Studierenden gewann, hat ein Forschungsstipendium erhalten, nachdem sie ihr Studium mit einer Note von 1,4 beendete. Sie wird ihre wissenschaftliche Laufbahn an der Technischen Universität München weiterführen.Alexander Witt und Benedict Rehbein, Jungunter-nehmer und ehemalige SPORTAKUS-Mitglieder, sind für die PR-Report-Awards 2009 in Berlin no-miniert worden. Ihre Agentur pioneer pr mit Büros in Leipzig und Berlin ging dieses Mal leider noch leer aus. Allerdings durften sie schon einmal für den großen Auftritt üben. Im Smoking ließen sie sich zusammen mit dem ehemaligen Tagesschau-Moderator Ulrich Wickert ablichten. +++ Studentenzahlen April 2009+++++++++Derzeit sind insgesamt 1232 Studenten an der Sportwissenschaftlichen Fakultät immatrikuliert. Davon studieren im Bachelor-Studiengang 304 Sportwissenschaftler, 86 Sportmanager und 161 Lehrämter. Weiterhin gehen 315 Diplomstudenten, 114 Magister, 188 Lehrämter, je zwei Studenten der Journalistik und Wirtschaftspädagogik sowie 14 Studenten weiterer Studiengänge in den Hallen der Sportwissenschaftlichen Fakultät ein und aus.

+++Erasmus ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Gegenwärtig sind sieben Studierende der Fakultät in Nizza, Rom, Barcelona, Oslo, Madrid und Warschau unterwegs. Leider fand keine ausländischer Student den Weg nach Leipzig. Für das Winter-semester gab es bisher nur zwei Anmeldungen. Wer einen Auslandsaufenthalt plant, sollte möglichst zwei Semester in Folge aussetzen, um wieder im richtigen Studienrhythmus beginnen zu können. Informationen gibt Frau Pr. Dr. Christina Müller oder Frau Nedeltschewa im Prüfungsamt.

Alexander Witt (li.) & Benedict Rehbein Foto: pioneer pr

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NEWS

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Nachrichten-Ticker

+++ Alumni-Plattform und Infoveranstaltung++++++++++++++++++++++++++++++++++Am 6. Juni 2009 findet an der Sportwissenschaftlichen Fakultät von 11 bis 12.30 Uhr eine Informa-tionsveranstaltung für alle Alumni statt. Im Anschluss wird ein Rundgang durch die Fakultät ange-boten. Für weitere Informationen steht Dr. Christian Hartmann als Ansprechpartner zur Verfügung.Auf der Alumni-Plattform der Universität Leipzig können sich jetzt auch alle Absolventen der Sport-wissenschaftlichen Fakultät mit dem Abschluss vor 1990 sowie alle nachfolgenden Abgänger an-melden. Mit der Plattform soll die Kommunikation zwischen den Absolventen nach dem Studium gefördert werden. Des Weiteren wird angestrebt, die Organisation des jährlichen Fakultätsballes über dieses Medium laufen zu lassen. Kontakt: [email protected]

+++ Baustopp Testfeld+++++++++++++++++++++++++++++++ ++++++++++++++++++Die Baustelle Testfeld bleibt vorerst bestehen. Wie Frau Smok vom Sächsisches Immobilien- und Baumanagement mitteilte, werden nach wie vor die verursachten Schäden begutachtet. Die Wieder-aufnahme der Bauarbeiten ist noch für das Sommersemester 2009 geplant.

+++ Konjunkturmittel für Fakultät ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Dank Konjunkturmitteln kann der A-Trakt des Gebäudes der Fakultät umfangreich renoviert werden. Schärttner-, Kraft-, Judo-, Mehrzweckhalle und alle Lichthöfe in diesem Bereich werden voraussicht-lich 2010 in neuem Glanz erstrahlen. Die Sportpraxis wird teilweise in eine geplante Interimshalle verlegt, die kurzfristig am Hintereingang des Traktes aufgebaut wird. Die Judokurse werden in der Sporthalle der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät stattfinden. Die Fakultätsmitarbeiter, die ihren Sitz im Trakt A haben, werden vorübergehend in das Haus 3 (Ecke Marschnerstraße/Jahnallee) um-ziehen, in dem bis vor Kurzem noch die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ihren Sitz hatte. Für März 2010 ist die Renovierung des Großen Hörsaals sowie der Fassade des Hörsaals Nord vorgesehen.

+++ Prüfungsvorleistungen++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Die Prüfungsvorleistungen im Modul „Der Mensch als biologisches System“ von Prof. Dr. Martin Busse wurden ersatzlos gestrichen. Der Fachschaftsrat entschied sich nach langen Diskussionen (der SPORTAKUS berichtete) gegen die studienbegleitenden Testate und stimmte den nötigen Ände-rungen in der Prüfungsordnung zu.

+++ Wissenschaftliche Veranstaltung+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Am 26. Mai von 15.30 bis 17 Uhr wird Professor Dr. Elmar Brähler von der Universität Leipzig auf dem Fakultäts-Kolloquium zur „Indikatoren gestützte Bewertung der Forschung“ sprechen. Veran-staltungsort ist der Sitzungssaal. Am zweiten Juni referiert Prof. Dr. Maren Witt im Rahmen ihres Antrittskolloquiums von 15.30 bis 17 Uhr ebenfalls im Sitzungssaal zum Thema „Internationale Entwicklungstendenzen der Biomechanik“.

+++ Studien- und Prüfungsordnung++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++Nach einem fast kompletten Durchgang von Bachelorstudierenden wird nun die Studien- und -Prü-fungsordnung der Bachelor- und Masterstudiengänge überarbeitet und präzisiert. Verantwortlich für diese Überprüfung ist Studiendekan, Prof. Dr. Alfred Richartz. Jana Kasper & Anika Schwager

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LEIPZIG SPORT

Der eigene Chef dank HuskyEx-Spowis erfüllen sich mit eigenem Laden einen Traum

Husky kann vieles sein. Natürlich die bekann-te Hunderasse. Aber auch ein amerikanisches Leichtflugzeug trägt den Namen. Und die gleichnamige Operation der Alliierten auf Sizi-lien im Sommer 1943 ebenso. Für die einstigen Spowis Mischa Henschler und Carsten Nitsch-ke bedeutet Husky der Schritt in die Selbst-ständigkeit und vor allem die Erfüllung eines Traums: endlich der eigene Chef sein.

Gemeinsam mit ihrem Freund Steffen Knob-lauch eröffneten die beiden 29-Jährigen vor

gut einem Monat den Husky Store Leipzig im Peterssteinweg 15, direkt gegenüber der dortigen Mensa. Das leuchtend rote Zelt im Schaufenster lässt erahnen, dass es hier auf 175 Quadratmetern weder Hunde, Flugzeuge noch Militärgeschichte gibt. Typische Husky-Produkte sind stattdessen Schlafsäcke, Isomatten, Softshelljacken, Kletter-ausstattung und Campingartikel. Kurzum, Hus-ky ist, wie man neudeutsch zu sagen pflegt, ein Outdoor-Laden.

Dahinter verbirgt sich ein Unternehmen mit Sitz in Prag, das in den 90er Jahren von tsche-chischen Bergsteigern gegründet worden ist. Bei ihren Touren klagten sie über die oftmals man-gelhafte, aber teure Ausrüstung und entschlos-sen sich, eine eigene Marke aufzubauen. „So ist Husky entstanden“, erzählt Nitschke. Die Idee des Leipziger Ladens hatte Knoblauch: „Ich habe

mir bei meinen gelegentlichen Prag-Besuchen dort mal einen Schlafsack gekauft. Der war gar nicht so teuer, aber die Qualität umso besser. Da kam mir der Gedanke.“ Binnen eines halben Jahres wurde aus ersten Überlegungen ein fester Entschluss, inklusive Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen, nervenaufreibender Suche nach einem geeigneten Geschäft und dem unvermeid-lichen Geständnis vor den Eltern, dass es jetzt doch nichts mit der krisensicheren Festanstel-lung wird.

Die Diplomsportlehrer Nitschke und Hen-schler sind dennoch überzeugt, dass ihr Stu-dium nicht umsonst war. Sie verweisen auf die Hauptstudiumsschwerpunkte Management und FPF, erinnern an Seminare bei Dr. Frank Kutschke sowie Wolfgang Bartel und sind sich sicher, dass ihnen die Zeit an der Sportwissen-schaftlichen Fakultät mehr als nur einige Kon-takte zu potenziellen Neukunden eingebracht hat. „Hier haben wir auf jeden Fall eine Menge mitgenommen. Neben unendlich viel Spaß auch so manches, was uns in den letzten Monaten bei der Geschäftsgründung geholfen hat“, betont Nitschke und sagt augenzwinkernd: „Wer FPF studiert, wird ohnehin in die Selbstständigkeit gedrängt.“

Auf dichtes Gedränge hofft das Trio nun am 16. Mai ab 10 Uhr, wenn ihr Husky Store mit einem großen Aktionstag noch einmal offiziell eröffnet wird. Wie es sich für kluge Geschäfts-leute gehört, locken sie die Kundschaft mit fet-ten Rabatten. 15 Prozent gibt es auf alle Beklei-dungsartikel, bis zu 25 Prozent auf Zelte, Ruck-säcke und Isomatten. Und womöglich erhält der Begriff Husky-Invasion danach eine völlig neue Bedeutung.

Tino Meyer

Die Jungunternehmer in ihrem neuen Laden:Mischa Henschler (li.) und Carsten Nitschke Foto: Mandy Schaff

„Wer FPF studiert, wird ohnehin in die Selbständigkeit gedrängt.“

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LEIPZIG SPORT

„Hockey“ leuchtet in schnell vorbeiziehenden Buchstaben auf der LED-Anzeigetafeln. Im Kro-nensaal der Kölner Brainpool-Studios, wo Sen-dungen wie TV Total, NightWash, oder Strom-berg gedreht werden, spielt Fernsehmoderator Stefan Raab gegen einen Kandidaten Unihockey. Das Spiel wird erst in der Verlängerung durch ein Eigentor von Raab entschieden und bringt dem Sport plötzliche Aufmerksamkeit.

Normalerweise findet Unihockey medial eher wenig Beachtung. Auf Drängen der Redak-

teure wurde es sogar unter der Bezeichnung „Ho-ckey“ betitelt, obwohl es sich um einen verwandten aber ungleichen Ableger handelt. Begründung der Redaktion: „Unter Unihockey kann sich nun ein-mal keiner etwas vorstellen“. Dennoch, die etwa fünfminütige Einlage in der Fernsehshow „Schlag den Raab“ rückte den Randsport kurzzeitig ins öf-fentliche Interesse. Immerhin verfolgten mehr als drei Millionen Zuschauer die Sendung. Der Kani-dat, Markus Okuesa, Förderschullehrer aus Hom-burg, gilt nun in Unihockey-Kreisen als heimlicher Held der Sportart, obwohl er sie selbst vorher nicht kannte. Der Deutsche Unihockey Bund (DUB) freut sich auf seiner Homepage, dass „die beiden Protagonisten tolle Werbung für die Unihockey-Sportart lieferten“.

Mitte Mai wird Okuesa sogar als spezieller Gast in die Leipziger Ernst-Grube-Halle kommen. Dort veranstaltet der DUB am 16. und 17. Mai sein Final-Wochenende der zweiten Pokal-Saison. Das Turnier „final4“ gilt als Jahreshöhepunkt. „Das Spiel hat wahnsinnigen Spaß gemacht. In Leipzig will ich mir endlich anschauen, wie der richtige Sport dazu aussieht“, sagt Okuesa.

„Das ist die optimale Veranstaltung, um die Sport-art Unihockey ins richtige Licht zu rücken. Denn vielerorts, nicht nur bei der TV-Produktionsfirma, wird das Spiel noch nicht ernst genommen, obwohl es nicht nur in Skandinavien eine echte Sportrevo-

lution ausgelöst hat“, sagt Professor Dr. Oliver Stoll. Der Sportpsychologe, der bis 2000 an der Uni-Leipzig lehrte, ist inzwi-schen Präsident des Deutschen Uniho-ckey Bundes und will den Sport auf dem Weg nach Olympia begleiten. „Veranstal-tungen wie das ‚final4‘, welches Unterhal-tung, aufregenden Sport, eigene Aktivität

und Spaß miteinander verbinden, gehören dabei zu unserer Route.“

Stoll, der mittlerweile am Department Sport-wissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg lehrt, feiert am Samstagvormittag beim „final4workshop“ im Hörsaal Süd ein Wiedersehen mit seiner alten Wirkungsstätte. „Mentales Trai-ning im Unihockey“ heißt Stolls Thema. Prof. Dr. Kuno Hottenrott hält einen Vortrag zur „Optimie-rung von Training, Erholung und Ernährung“ und Matthias Härzschel von der Leipziger Sportmarke-ting-Agentur Contacts & Sports referiert über das Thema „Eventmanagement – Wie Veranstaltungen den Markenaufbau stützen können“. Der Eintritt zum Workshop ist frei. Mathias Liebig

Gute Quote„Schlag den Raab“-Kanditat Oku beim

Unihockey Pokalturnier in Leipzig

Das Duell zwischen Markus Okuesa (l.) und Ste-fan Raab (r.) bringt nicht nur dem Sender gute Quoten Foto: brainpool

Samstag: ab 10 Uhr Workshop, 14 - 20 Uhr Halbfinale, ab 20 Uhr „final4nacht“-Partyturnier mit Kon-zerten von Oku, Alpha Academy,Zen Zebra und DJ-Sets; Sonntag: ab 10:30 Uhr Talentepokal, ab 14 Uhr Finale; Eintritt: 3€, für Studis: 2€Anmeldung und weitere Infos unter:

www.unihockey.de

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TERMINE

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SportkalenderSportevents-vom Frühjahr bis Sommer...

1 Basketball: Final-Four (1.-3., Berlin)

2 Leichtathletik: DM 10.000m (Bremen)

3 4 Tennis: ATP-Turnier (4.-10., München)

5 6 7 8 Karate: EM (8.-10., Zagreb CRO)

9 Handball: DHB-Finale (9.-10., Bremen)

Orientierungslauf: DM Sprint (Oberau)

10

11

12

1314 Radsport: Giro d‘Italia (9.-13., ITA)

1516 Fechten: WC Damen (16./17., Koblenz)

17 Tennis: WM Team (17.-23., Düsseldorf)

181920 Fußball: Finale UEFA-Cup (Istanbul)

212223 Fußball: letzter BL-Spieltag24 Tennis: French Open (24.-7.6. Paris)

252627 Fußball: Finale Champions-L. (Rom)

28 Wasserspringen: DM (28.-31., Aachen)

29 Fußball: BL-Relegationsspiel I30 Fußball: Finale DFB-Pokal (Berlin)

31 Turnen: Turnfest (30.-5.6., Franfurt a.M.)

Mai Juni

1 Fußball: BL-Relegationsspiel II 2 3 4

5 Basketball: Start NBA-Finals 6 Trampolin: DM im Team (6.-8., Münster)

7 Basketball: EM Frauen (7.-20., Lettland)

8 Tennis: ATP-Turnier (8.-14., Halle/West.)

9 Kanu: DM Wildwasser (9.-13., Obervellach)

10 111213 Motorsport: 24h-Rennen (Le Mans, FRA)

14 Leichtathletik: ISTAF Berlin15 Fußball: ConFed Cup (14.-29., Südafrika)

16 17 18 Schwimmen: DM Freiwasser (Lindau)

19 Leichtathletik: EM 100 km (Torhout BEL)

20 Segeln: Kieler Woche (20.-28., Kiel)

2122 Tennis: Wimbledon (22.-5.7., London GBR)

2324 Schwimmen: DM (24.-28., Berlin)

25 Kanurennsport: EM (25.-28., Brandenburg)

26 Ringen: Grand Prix (26.-28, Dortmund)

27 2829 30

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TERMINE

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Sportkalender...von London bis Markranstädt

1 Sommeruniversade: (1.-12., Belgrad SER) 2 3 4 Leichtathletik: DM (4./5., Ulm)

5 Radsport: Tour de France (4.-26., FRA)

6 Hockey: 4-Nationen-Cup (5.-7.,Bremen)

7 Schwimmen: US-Trials (7.-11., USA)

8 Radsport: DM Bahn (8.-12., Erfurt)

9 Minigolf: DM (9.-11., Künzell)

10 BMX: EM (10.-12., Zoetermeer NED)

11 Hockey: DM Herren (11.-12., Mannheim)

12 Formel 1: GP von GER (Hockenheim)

13 Tennis: ATP-Turnier (13.-19., Stuttgart)

14 1516 World Games: (16.-16., Kaohsiung TPE)

17 18 Wasserski: WM Racing (Belgien)

19

20 Tennis: ATP-Turnier (20.-26. Hamburg)

212223 24 25 Judo: German Open (25./26.Sindelfingen)2627 28 29 30 31

Juli Regional

Mai

Juni

Juli

06.-18. Fußball: U17-EM Spielorte: Dessau, Markranstädt, Meusel-witz, Taucha, Torgau u.a.

23.-24. Leichtathletik: Werfertage in Halle/Saale

1 Radsport Neuseen-Classics 3 Leichtathletik Meeting in Dessau 24.-30. Moderner Fünfkampf EM in Leipzig

03.-04. Radsport DM Steher in Leipzig 17.-19. Motorsport WM-Lauf Sachsenring Hohenstein-Ernsttal

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ABSOLVENT

Beim LAZ geht‘s voranGeschäftsführer Knut Iwan schaut optmistisch in die Zukunft

Knut Iwan lenkt seit über zehn Jahren das Tagesgeschäft des Leichtathletikzentrums Leipzig (LAZ). Durch die Modernisierung der Nordanlage sieht er gute Chancen, dass sich das LAZ auch weiterhin in der deut-schen Leichtahletik-Elite etabliert. Der SPORTAKUS sprach mit ihm über Studi-um, Karriere und die Sportstadt Leipzig.

Herr Iwan, wann waren Sie an der Sportwissen-schaftlichen Fakultät eingeschrieben? Ich habe von 1990 bis 1994 in Leip-zig studiert. Mein Schwerpunkt lag im Leistungssport mit der Spezialisierung auf Leichtathletik und Gewichtheben.

Welche Stationen haben Sie nach dem Studienabschluss durchlaufen?Ich absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Sporttherapeuten und arbeitete danach als Stützpunkttrainer beim Sächsischen Leicht-athletikverband. Anschließend war ich für vier Jahre als Sporttherapeut tätig. 1998 über-nahm ich ehrenamtlich die geschäftsführen-de Tätigkeit beim LAZ Leipzig. Durch die wachsenden Aufgabenbereiche bekam ich 2001 eine Festanstellung und bin seitdem hauptamtlicher Geschäftsführer des LAZ.

Wie gestaltet sich Ihr Aufgabenbereich?Zu meinen Aufgaben gehören die grundlegen-den Ausrichtung des Vereins, die Wettkampf-planung, die Betreuung von Top-Athleten sowie der Nachwuchsabteilung, Organisation von Veranstaltungen (L.E. Athletics), Präsentati-onsveranstaltungen und Sponsorengewinnung.

Ordnen Sie kurz den Stellenwert der Leichtathletik im Leipziger Sport ein!Leichtathletik hat in Leipzig eine lange Traditi-on und ist nach wie vor eine der Kernsportar-ten. Man hat die Leichtahletik eigentlich nie aus

den Augen verloren und uns in den let-zen Jahren immer gut unterstützt.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Nordanlage?Mit der Grundstein-

legung des neuen Hallenkomplexes wurde die Basis geschaffen, um die Nordanlage voran zu bringen. Das Konzept der Stadt soll jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden. Als nächstes steht ein neues Wurfhaus und ein neuer Wurfplatz auf dem Bauplan.

Dennoch ist die Sportsituation Leipzi-ger Vereine zurzeit überwiegend desaströs!Die Entwicklungen der letzen Wochen und Monaten ist schon sehr enttäuschend. Be-troffen ist ja nicht nur der Fußball, sondern inzwischen auch andere Spielsportarten. Man muss aufpassen, dass es aus der viel zi-tierten Sportstadt Leipzig kein Brachland wird und wir in ein paar Jahren überhaupt keinen Spitzensport mehr anbieten können.

Pflegen Sie noch Kontakt zu Dozenten der Fakultät?Ja, ich habe noch Kontakt zu Dr. Steffen Keine und natürlich zum ehemaligen Fachbereichs-leiter der Leichtathletik, Dr. Rüdiger Kuntoff.

Welche Tipps können Sie Sportstudenten für einen guten Abschluss und gelungenen Karrierestart geben?Mit Halbwissen hat man auf dem Arbeitsmarkt keine Chance. Die Anforderungen eines Sport-studiums könnem von der fachlichen und der didaktisch-methodischen Seite recht hoch gestal-ten werden. Flexibilität, Vielseitigkeit und der Wille das erlernte Wissen auch effektiv anwen-den zu können, sind Voraussetzung für Erfolg.

Gespräch: Marco Zimmermann

Knut Iwan Foto: LAZ

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