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Translator's Preface generous advice on matters of translation. Finally, I am especially grateful to the British Academy, whose funding has made possible the early completion of this project. William Alexander Cairns McNeill Warwick, June 1991 The Concept of Time Notes 1 Martin Heidegger, Sein and Zeit (Halle: Niemeyer, 1927), (Being and Time, tr. John Macquarrie and Edward Robinson, (Oxford: Blackwell, 1962)). 2 Ibid., p. 268/tr. 313, footnote. Der Begriff der Zeit viii

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Page 1: The Concept of William Alexander Cairns McNeill Time · space-time relations. The current state of this research is established in Einsteins relativity theory. Some of its propositions

Translator's Preface

generous advice on matters of translation. Finally, Iam especially grateful to the British Academy, whosefunding has made possible the early completion of thisproject.

William Alexander Cairns McNeillWarwick, June 1991

The Concept ofTime

Notes

1 Martin Heidegger, Sein and Zeit (Halle: Niemeyer,1927), (Being and Time, tr. John Macquarrie andEdward Robinson, (Oxford: Blackwell, 1962)).

2 Ibid., p. 268/tr. 313, footnote.

Der Begriff derZeit

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Die folgenden Überlegungen handeln von der Zeit.Was ist die Zeit?

Wenn die Zeit ihren Sinn findet in der Ewigkeit, dannmug sie von daher verstanden werden. Damit sindAusgang und Weg dieser Nachforschung vorgezeich-net: von der Ewigkeit zur Zeit. Diese Fragestellung istin Ordnung unter der Voraussetzung, daß wir überden vorgenannten Ausgang verfügen, also die Ewigkeitkennen und hinreichend verstehen. Sollte die Ewigkeitetwas anderes sein als das leere Immersein, das dei,sollte Gott die Ewigkeit sein, dann müßte die zuerstnahegelegte Art der Zeitbetrachtung so lange in einerVerlegenheit bleiben, als sie nicht von Gott weiß, nichtversteht die Nachfrage nach ihm. Wenn der Zugangzu Gott der Glaube ist und das Sich-einlassen mit derEwigkeit nichts anderes als dieser Glaube, dann wirddie Philosophie die Ewigkeit nie haben und diese so-nach nie als mögliche Hinsicht für die Diskussion derZeit in methodischen Gebrauch genommen werdenkönnen. Diese Verlegenheit 1st für die Philosophie niezu beheben. So ist denn der Theologe der rechte Sach-kenner der Zeit; und wenn die Erinnerung nicht trügt,hat es die Theologie mehrfach mit der Zeit zu tun.

Erstens handelt die Theologie vom menschlichenDasein als Sein vor Gott, von seinem zeitlichen Seinin seinem Verhältnis zur Ewigkeit. Gott selbst brauchtkeine Theologie, seine Existenz ist nicht durch denGlauben begründet.

Zweitens soli der christliche Glaube an ihm selbstBezug haben auf etwas, das in der Zeit geschah, – wieman hört zu einer Zeit, von der gesagt wird: Sie wardie Zeit, »da die Zeit erfüllet war . .«.1

Der Philosoph glaubt nicht. Fragt der Philosoph nachder Zeit, dann ist er entschlossen, die Zeit aus der Zeit

The following reflections are concerned with time.What is time?

If time finds its meaning in eternity, then it must beunderstood starting from eternity. The point of departureand path of this inquiry are thereby indicated in advance:from eternity to time. This way of posing the questionis fine, provided that we have the aforementioned pointof departure at our disposal, that is, that we areacquainted with eternity and adequately understand it.If eternity were something other than the empty state ofperpetual being, the dei, if God were eternity, then theway of contemplating time initially suggested wouldnecessarily remain in a state of perplexity so long as itknows nothing of God, and fails to understand theinquiry concerning him. If our access to God is faith andif involving oneself with eternity is nothing other thanthis faith, then philosophy will never have eternity and,accordingly, we will never be able to employ eternitymethodologically as a possible respect in which to dis-cuss time. Philosophy can never be relieved of this per-plexity. The theologian, then, is the legitimate experton time; and if recollection serves us correctly, theologyis concerned with time in several respects.

Firstly, theology is concerned with human existence2as Being before God. It is concerned with the temporalBeing of such existence in its relation to eternity. Godhimself needs no theology; his existence is notgrounded through faith.

Secondly, Christian faith is in itself supposed to standin relation to something that happened in time – at atime, we are told, of which it is said: It was the time'when time was fulfilled . .'3

The philosopher does not believe. If the philosopherasks about time, then he has resolved to understand

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zu verstehen bzw. aus dem dei, was so aussieht wieEwigkeit, was sich aber herausstellt als ein bloßes Deri-vat des Zeitlichseins.

Die folgende Behandlung ist nicht theologisch. Theolo-gisch – und es bleibt Ihnen unbenommen, sie so zuverstehen – kann die Behandlung der Zeit nur denSinn haben, die Frage nach der Ewigkeit schwierigerzu machen, sie in der rechten Weise vorzubereiten undeigentlich zu stellen. Die Abhandlung ist aber auchnicht philosophisch, sofern sie nicht beansprucht, eineallgemein gültige systematische Bestimmung der Zeitherzugeben, welche Bestimmung zurückfragen müßtehinter die Zeit in den Zusammenhang der anderenKategorien hinein.

Die nachfolgenden Uberlegungen gehören vielleichtin eine Vorwissenschaft, deren Geschäft folgendes insich begreift: Nachforschungen darüber anzustellen,was mit dem, was Philosophie und Wissenschaft, wasauslegende Rede des Daseins von ihm selbst und derWelt sagt, am Ende gemeint sein könnte. Wenn wiruns darüber ins Klare setzen, was eine Uhr ist, wirddamit die in der Physik lebende Erfassungsart lebendigund damit die Weise, in der die Zeit Gelegenheitbekommt, sich zu zeigen. Diese Vorwissenschaft,innerhalb deren sich diese Betrachtung bewegt, lebtaus der vielleicht eigenwilligen Voraussetzung, daßPhilosophie und Wissenschaft sich im Begriffebewegen. Ihre Möglichkeit besteht darin, daß jederForscher sich darüber aufklärt, was er versteht undwas er nicht versteht. Sie gibt Auskunft, wann eineForschung bei ihrer Sache ist – oder sich nährt auseinem überlieferten und abgegriffenen Wortwissendarüber. Solche Nachforschungen sind gleichsam derPolizeidienst beim Aufzuge der Wissenschaften, ein

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time in time or in terms of the dei, which lookslike eternity but proves to be a mere derivative of being

The following considerations are not theological. In atheological sense – and you are at liberty to understandit in this way – a consideration of time can only meanmaking the question concerning eternity more difficult,preparing it in the correct manner and posing it pro-perly. Nor, however, is the treatise philosophical, in sofar as it makes no claim to provide a universally valid,systematic determination of time, a determinationwhich would have to inquire back beyond time intoits connection with the other categories.

The ensuing reflections perhaps belong to a pre-science whose business entails the following: con-ducting inquiries about what could ultimately bemeant by what philosophy and science, what interpret-ative discourse of existence says about existence andabout the world. If we achieve clarity about what aclock is, then the kind of apprehension thriving inphysics thereby becomes alive, and so does the mannerin which time gets the opportunity to show itself. Thispre-science within which our observations take placethrives on the presupposition, perhaps unconven-tional, that philosophy and science take place in theconcept. The possibility of this pre-science entails thatevery researcher achieve clarity concerning what heunderstands and what he does not understand. It letsus know when a particular piece of research is directlyconcerned with its matter, or when it feeds on a tra-ditional and hackneyed verbal knowledge of it. Suchinquiries are as it were the policing at the processionof the sciences, which is certainly a subordinate yet

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zwar untergeordnetes aber zuweilen dringlichesGeschäft, wie einige meinen. Ihr Verhältnis zur Philos-ophie ist nur das des Mitlauf ens, um zuweilenHaussuchung bei den Alten zu halten, wie sie es

eigentlich gemacht haben. Mit der Philosophic hat diefolgende Uberlegung nur so viel gemein, daß sie nichtTheologie ist.

Zunächst einen vorläufigen Hinweis auf die begeg-nende Zeit in der Alltäglichkeit, auf die Natur- undWeltzeit. Das Interesse dafür, was die Zeit sei, ist inder Gegenwart neu geweckt durch die Entwicklungder physikalischen Forschung in ihrer Besinnungauf die Grundprinzipien der hier zu vollziehendenErfassung und Bestimmung: der Messung der Naturin einem raum-zeitlichen Bezugssystem. Der jetzigeStand dieser Forschung ist fixiert in der EinsteinschenRelativitätstheorie. Einige Sätze daraus: Der Raum istan sich nichts; es gibt keinen absoluten Raum. Erexistiert nur durch die in ihm enthaltenen Körper undEnergien. (Ein alter Aristotelischer Satz:) Auch dieZeit ist nichts. Sie besteht nur infolge der sich in ihrabspielenden Ereignisse. Es gibt keine absolute Zeit,auch keine absolute Gleichzeitigkeit. 2 – Man übersiehtleicht über dem Destruktiven dieser Theorie dasPositive, daß sie gerade die Invarianz der Gleichungen,die die Naturvorgänge beschreiben, gegenüber beliebi-gen Transformationen nachweist.

Die Zeit ist das, worin sich Ereignisse abspielen. 3 Sowird dieses schon von Aristoteles gesehen im Zusam-menhang mit der Grundart des Seins des Naturseins:der Veränderung, des Platzwechsels, der Fortbe-

wegunwegung: [greek text]. 4Da sie nicht selbst Bewegung ist, mußsie irgendwie mit der Bewegung zu tun haben. Die

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sometimes urgent business, in the opinion of some.The relation of these inquiries to philosophy is merelyto accompany it, so as occasionally to conduct a house-search of the ancients in order to see how they wentabout things. The following reflections have only thismuch in common with philosophy: the fact that theyare not theology.

To begin with, a provisional hint on that time which weencounter in everydayness, on the time of nature and onworld-time. Interest in what time is has been reawakenedin the present day by the development of research inphysics and its deliberations on the fundamental prin-ciples of the kind of apprehending and determiningentailed here: the measuring of nature within a system ofspace-time relations. The current state of this research isestablished in Einstein's relativity theory. Some of itspropositions are as follows: Space is nothing in itself;there is no absolute space. It exists merely by way of thebodies and energies contained in it. (An old propositionof Aristotle's:) Time too is nothing. It persists merely asa consequence of the events taking place in it. There isno absolute time, and no absolute simultaneity either. 4 Inseeing the destructive side of this theory, one readilyoverlooks what is positive about it, namely, that it demon-strates precisely the invariability, with respect to arbitrarytransformations, of those equations describing naturalprocesses.

Time is that within which events take place.' This iswhat Aristotle has already seen, in the context of thefundamental kind of Being pertaining to natural being:change, change of place, locomotion: 47rEi. otiv ot3KLVTICTLS, OZVOryKT) T1S KLV-11CfEWS TL EIVOLL ocOviv. 6 Sincetime itself is not movement, it must somehow have todo with movement. Time is initially encountered in

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those entities which are changeable; change is in time.How is time exhibited in this way of encountering it,namely, as that within which things change? Does ithere give itself as itself in what it is? Can an explicationof time that starts here guarantee that time will therebyprovide as it were the fundamental phenomena thatdetermine it in its own Being? Or does the searchfor the grounds of the phenomena point us towardssomething else?

How does the physicist encounter time? His graspingand determining of time have the character of measuring.Measuring indicates the how-long and the when, thefrom-when-till-when. A clock shows the time. A clock isa physical system in which an identical temporal sequenceis constantly repeated, with the provision that this physicalsystem is not subject to change through any externalinfluence. The repetition is cyclical. Each period has anidentical temporal duration. The clock provides an ident-ical duration that constantly repeats itself, a duration towhich one can always have recourse. The way in whichthe stretch of this duration is divided up is arbitrary. Theclock measures time in so far as the stretch of the durationof an occurrence is compared with identical sequences onthe clock and can thereby be numerically determined.

What do we learn from the clock about time? Timeis something in which a now-point may be arbitrarilyfixed, such that, with respect to two different time-points, one is earlier and the other later. And yet nonow-point of time is privileged over any other. As'now', any now-point of time is the possible earlier ofa later; as 'later', it is the later of an earlier. This timeis thoroughly uniform, homogeneous. Only in so far

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Zeit ist so ein Abrollen, dessen Stadien in der Bezie-hung des Früher und Später zueinander stehen. JedesFrüher und Später ist bestimmbar aus einem Jetzt,welches aber selbst beliebig ist. Geht man mit der Uhrauf ein Geschehen zu, so macht die Uhr ein Geschehenausdrücklich, mehr hinsichtlich seines Ablaufens imJetzt als hinsichtlich des Wieviel seiner Dauer. Dieprimäre Bestimmung, die die Uhr jeweils leistet, istnicht die Angabe des Wielange, des Wieviel der gegen-wärtig fließenden Zeit, sondern die jeweilige Fixierungdes Jetzt. Wenn ich die Uhr herausziehe, so ist daserste, was ich sage: »Jetzt ist es neun Uhr; 30 Minutenseitdem das geschah. In drei Stunden ist es zwölf.«

Die Zeit jetzt, da ich auf die Uhr sehe: Was istdieses Jetzt? Jetzt, da ich es tue; jetzt da etwa hier dasLicht ausgeht. Was ist das Jetzt? Verfüge ich über dasJetzt? Bin ich das Jetzt? Ist jeder Andere das Jetzt?Dann wäre die Zeit ja ich selbst, und jeder Anderewäre die Zeit. Und in unserem Miteinander wärenwir die Zeit – keiner und jeder. Bin ich das Jetzt, odernur der, der es sagt? Mit oder ohne ausdrücklicheUhr? Jetzt, abends, morgens, diese Nacht, heute: Hierstoßen wir auf eine Uhr, die sich das menschlicheDasein von jeher zugelegt hat, die natürliche Uhr desWechsels von Tag und Nacht.

Welche Bewandtnis hat es damit, daß menschlichesDasein sich eine Uhr angeschafft hat schon vor alienTaschen- und Sonnenuhren? Verfüge ich über das Seinder Zeit und meine ich im Jetzt mich mit? Bin ichselbst das Jetzt und mein Dasein die Zeit? Oder ist esam Ende die Zeit selbst, die sich in uns die Uhr ansch-afft? Augustinus hat im XI. Buch seiner »Confessiones«die Frage bis hierher getrieben, ob der Geist selbst dieZeit sei. Und Augustinus hat die Frage hier stehengelassen. »In te, anime meus, tempora metior; noli

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as time is constituted as homogeneous is it measurable.Time is thus an unfurling whose stages stand in arelation of earlier and later to one another. Each earlierand later can be determined in terms of a now which,however, is itself arbitrary. If we approach an eventwith a clock, then the clock makes the event explicit, butmore with respect to its unfolding in the now than withrespect to the how-much of its duration. What primarilythe clock does in each case is not to indicate the how-long or how-much of time in its present flowing, but todetermine the specific fixing of the now. If I take out mywatch, then the first thing I say is: 'Now it is nineo'clock; thirty minutes since that occurred. In threehours it will be twelve.'

What is this now, the time now as I look at my watch?Now, as I do this; now, as the light here goes out, forinstance. What is the now? Is the now at my disposal?Am I the now? Is every other person the now? Thentime would indeed be I myself, and every other personwould be time. And in our being with one another wewould be time – everyone and no one. Am I the now,or only the one who is saying this? With or without anyexplicit clock? Now, in the evenings, in the mornings,tonight, today: Here we hit upon a clock that humanexistence has always assumed, the natural clock of thealternation of day and night.

What is involved in the fact that human existencehas already procured a clock prior to all pocket-watchesand sundials? Do I dispose over the Being of time, anddo I also mean myself in the now? Am I myself thenow and my existence time? Or is it ultimately timeitself that procures for itself the clock in us? Augustine,in the Eleventh Book of his Confessions, pursued thequestion so far as to ask whether spirit itself is time.

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mihi obstrepere: quod est; noli tibi obstrepere turbisaffectionum tuarum. In te, inquam, tempora metior;affectionem quam res praetereuntes in te faciunt, etcum illae praeterierint manet, ipsam metior praesen-tem, non eas quae praeterierunt ut fieret: ipsam metior,cum tempora metior. 5 In Paraphrase: »In dir, meinGeist, messe ich die Zeiten; dich messe ich, so ichdie Zeit messe. Komme mir nicht mit der Frage in dieQuere: Wie denn das? Verleite mich nicht dazu, vondir wegzusehen durch eine falsche Frage. Komme dirselbst nicht in den Weg durch die Verwirrung dessen,was dich selbst angehen mag. In dir, sage ichimmer wieder, messe ich die Zeit; die vorübergehendbegegnenden Dinge bringen dich in eine Befindlich-keit, die bleibt, während jene verschwinden. DieBefindlichkeit messe ich in dem gegenwärtigen Dasein,nicht die Dinge, welche vorübergehen, claß sie erstentstünde. Mein Mich-befinden selbst, ich wiederholees, messe ich, wenn ich die Zeit messe.«

Die Frage nach dem, was die Zeit sei, hat unsere Betrach-tung auf das Dasein verwiesen, wenn mit Dasein gemeintist das Seiende in seinem Sein, das wir als menschlichesLeben kennen; dieses Seiende in der Jeweiligkeit seinesSeins, das Seiende, das wir jeder selbst sind, das jedervon uns in der Grundaussage trifft: Ich bin. Die Aussage»Ich bin« ist die eigentliche Aussage vom Sein vomCharakter des Daseins des Menschen. Dieses Seiendeist in der Jeweiligkeit als meiniges.

Aber bedurfte es dieser umständlichen Überlegung,um auf das Dasein zu stoßen? Genügte nicht derHinweis, dal: die Akte des Bewatseins, die seelischenVorgange, in der Zeit sind, – auch dann, wenn dieseAkte sich auf etwas richten, was selbst nicht durch dieZeit bestimmt ist? Es ist ein Umweg. Aber der Frage

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And Augustine left the question standing at this point.'In te, anime meus, tempora metior; noli mihi obstrep-ere: quod est; noli tibi obstrepere turbis affectionumtuarum. In te, inquam, tempora metior; affectionemquam res praetereuntes in te faciunt, et cum illae praeter-ierint manet, ipsam metior praesentem, non ea quaepraeterierunt ut fieret: ipsam metior, cum temporametior.' 7 To paraphrase: 'In you, my spirit, I measuretimes; you I measure, as I measure time. Do not crossmy path with the question: How is that? Do not misleadme into looking away from you through a false question.Do not obstruct your own path with the confusion ofwhat may concern you yourself. In you, I say repeatedly,I measure time; the transitory things encountered bringyou into a disposition which remains, while thosethings disappear. The disposition I measure in presentexistence, not the things that pass by in order that thisdisposition first arise. My very finding myself disposed,I repeat, is what I measure when I measure time.'

The question of what time is has pointed our inquiryin the direction of Dasein, if by Dasein we mean thatentity in its Being which we know as human life; thisentity in the specificity8 of its Being, the entity thatwe each ourselves are, which each of us finds in thefundamental assertion: I am. The assertion 'I am' is theauthentic assertion of Being pertaining to the Dasein ofman. In its specificity, this entity is as mine.

Yet was this laborious reflection required in order tohit upon Dasein? Would it not be sufficient to pointout that acts of consciousness, mental processes, arein time – even when these acts are directed towardssomething that is not itself determined by time? This

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nach der Zeit liegt daran, eine solche Antwort zu ge-winnen, daß aus ihr die verschiedenen Weisen desZeitlichseins verständlich werden; und daran, einenmaglichen Zusammenhang dessen, was in der Zeit ist,mit dem, was die eigentliche Zeitlichkeit ist, von allemAnfang an sichtbar werden zu lassen.

Die Naturzeit als längst bekannte und besprochenehat bislang den Boden für die Explikation der Zeitabgegeben. Sollte das menschliche Sein in einem aus-gezeichneten Sinne in der Zeit sein, so daß an ihm,was die Zeit ist, ablesbar werden kann, so mut; diesesDasein charakterisiert werden in den Grundbestim-mungen seines Seins. Es müßte dann gerade sein, daßZeitlichsein – recht verstanden – die fundamentaleAussage des Daseins hinsichtlich seines Seins sei. Aberauch so bedarf es einer vorgângigen Anzeige einigerGrundstrukturen des Daseins selbst.

1. Das Dasein ist das Seiende, das charakterisiertwird als In-der-Welt-sein. Das menschliche Leben istnicht irgendein Subjekt, das irgendein Kunststückmachen muß , um in die Welt zu kommen. Dasein alsIn-der-Welt-sein meint: in der Weise in der Welt sein,daß dieses Sein besagt: mit der Welt umgehen; bei ihrverweilen in einer Weise des Verrichtens, des Bewerk-stelligens, das Erledigens, aber auch der Betrachtung,des Befragens, des betrachtenden, vergleichendenBestimmens. Das In-der-Welt-sein ist charakterisiertals Besorgen.

2. Das Dasein als dieses In-der-Welt sein ist ineins damit Mit-einander-sein, mit Anderen sein: mitAnderen dieselbe Welt dahaben, einander begegnen,miteinander sein in der Weise des Für-einander-seins.Aber dieses Dasein ist zugleich Vorhandensein für

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is a way round the problem. But what matters in thequestion concerning time is attaining an answer interms of which the various ways of being temporalbecome comprehensible; and what matters is allowinga possible connection between that which is in time andauthentic temporality to become visible from the verybeginning.

Natural time as long since familiar and discussed hashitherto provided the basis for the explication of time. Ifhuman Being is in time in a distinctive sense, so that wecan read off from it what time is, then we must characterizethis Dasein in the fundamental determinations of itsBeing. Indeed, it would then have to be the case thatbeing temporal, correctly understood, is the fundamen-tal assertion of Dasein with respect to its Being. Yet evenhere a prior indication of several fundamental structuresof Dasein itself is required.

1. Dasein is that entity which is characterized asbeing-in-the-world. Human life is not some subject thathas to perform some trick in order to enter the world.Dasein as being-in-the-world means: being in the worldin such a way that this Being means: dealing with theworld; tarrying alongside it in the manner of per-forming, effecting and completing, but also contemplat-ing, interrogating, and determining by way of contem-plation and comparison. being-in-the-world ischaracterized as concern.

2. As this being-in-the-world, Dasein is, togetherwith this, being-with-one-another, being with Others:having the same world there with Others, encounteringone another, being with one another in the mannerof being-for-one-another. Yet this Dasein is simul-taneously being present at hand for Others, namely,

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Andere, nämlich auch so, wie ein Stein da ist, der keineWelt da hat und besorgt.

3. Miteinander in der Welt sein, als Miteinandersie haben, hat eine ausgezeichnete Seinsbestimmung.Die Grundweise des Daseins der Welt, das sie mitein-ander Dahaben, ist das Sprechen. Sprechen ist vollgesehen: sich aussprechendes mit einem Anderen iiberetwas Sprechen. Im Sprechen spielt sich vorwiegenddas In-der-Welt-sein des Menschen ab. Das wateschon Aristoteles. In dem, wie das Dasein in seinerWelt über die Weise des Umgangs mit seiner Weltspricht, ist mitgegeben eine Selbstauslegung des Daseins.Es sagt aus, als was das Dasein jeweilig sich selbstversteht, als was es sich nimmt. Im Miteinander-sprechen, in dem, was man so herumspricht, liegt je-weils die Selbstauslegung der Gegenwart, die in diesemGespräch sich aufhält.

4. Das Dasein ist ein Seiendes, das sich bestimmtals 4ch bin«. Fin. das Dasein ist die Jeweiligkeit des 4chbirv< konstitutiv. Dasein ist also ebenso primär, wie esIn-der-Welt-sein ist, auch mein Dasein. Es ist je eigenesund als eigenes jeweiliges. So11 dieses Seiende in seinemSeinscharakter bestimmt werden, so ist von derJeweiligkeit als der je meinigen nicht zu abstrahieren.Mea res agitur. Alle Grundcharaktere müssen sich so inder Jeweiligkeit als der je meinigen zusammenfinden.

5. Sofern das Dasein ein Seiendes ist, das ich bin,und zugleich bestimmt ist als Mit-einander-sein, binich mein Dasein zumeist und durchschnittlich nichtselbst, sondern die Anderen; ich bin mit den Anderenund die Anderen mit den Anderen ebenso. Keiner istin der Alltäglichkeit er selbst. Was er ist und wie er ist,das ist niemand: keiner und doch alle miteinander. Allesind nicht sie selbst. Dieser Niemand, von dem wirselbst in der Alltaglichkeit gelebt werden, ist das

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just as a stone is there which neither has nor is concernedwith a world there.

3. Being with one another in the world, having thisworld as being with one another, has a distinctiveontological determination. The fundamental way of theDasein of world, namely, having world there with oneanother, is speaking. Fully considered, speaking is: one-self speaking out in speaking with another about some-thing. It is predominantly in speaking that man's being-in-the-world takes place. This was already known toAristotle. In the manner in which Dasein in its worldspeaks about its way of dealing with its world, a self-interpretation of Dasein is also given. It states how Daseinspecifically understands itself, what it takes itself to be.In speaking with one another, in what one thus spreadsaround in speaking, there lies the specific self-interpret-ation of the present, which maintains itself in thisdialogue.

4. Dasein is an entity that determines itself as 'I am'.The specificity of the 'I am' is constitutive for Dasein.Just as primarily as it is being-in-the-world, Dasein istherefore also my Dasein. It is in each case its own andis specific as its own. If this entity is to be determinedin its ontological character, then we must not abstractfrom its specificity as in each case mine. Mea res agitur.9All fundamental characters must therefore converge inspecificity as in each case mine.

5. In so far as Dasein is an entity that I am, andis simultaneously determined as being-with-one-another, it is not I myself who for the most part andon average am my Dasein, but the Others; I am withthe Others, and the Others are likewise with theOthers. No one is himself in everydayness. What some-one is, and how he is, is nobody: no one and yet

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»Man«. Man sagt, man Mort, man ist dafflr, man besorgt.In der Hartnäckigkeit der Herrschaft dieses Man liegendie Möglichkeiten meines Daseins, und aus dieserEinebnung heraus ist das »Ich bin« möglich. EinSeiendes, das die Möglichkeit des »Ich bin« ist, ist alssolches zumeist ein Seiendes, das man ist.

6. Das so charakterisierte Seiende ist ein solches,dem es in seinem alltäglichen und jeweiligen In-der-Welt-sein auf sein Sein ankommt. Wie in allem Sprechenüber die Welt ein Sichaussprechen des Daseins übersich selbst liegt, so ist alles besorgende Umgehen einBesorgen des Seins des Daseins. Das, womit ich umgehe,womit ich mich beschäftige, woran mich mein Berufkettet, bin ich gewissermaßen selbst und darin spieltsich mein Dasein ab. Die Sorge urn das Dasein hat jeweilsdas Sein in die Sorge gestellt, wie es in der herrschendenAuslegung des Daseins bekannt und verstanden ist.

7. In der Durchschnittlichkeit des alltäglichen Da-seins liegt keine Reflexion auf das Ich und das Selbst,und doch hat sich das Dasein selbst. Es befindet sich beisich selbst. Es trifft sich da selbst an, womit es gemeinhinumgeht.

8. Das Dasein ist als Seiendes nicht zu beweisen,nicht einmal aufzuweisen. Der primäre Bezug zumDasein ist nicht die Betrachtung, sondern das »es sein«.Das Sich-erfahren wie das Uber-sich-sprechen, dieSelbstauslegung, ist nur eine bestimmte ausgezeichneteWeise, in der das Dasein sich selbst jeweils hat.Durchschnittlich ist die Auslegung des Daseins von derAlltäglichkeit beherrscht, von dem, was man so überdas Dasein und das menschliche Leben über-lieferterWeise meint, vom Man, von der Tradition.

In der Anzeige dieser Seinscharaktere ist alles unterdie Voraussetzung gestellt, dieses Seiende sei an ihm

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everyone with one another. Everyone is not himself.This Nobody by whom we ourselves are lived in every-dayness is the 'One'. One says, one listens, one is infavour of something, one is concerned with something.In the obstinacy of the domination of this One there liethe possibilities of my Dasein, and out of this levelling-down the 'I am' is possible. An entity that is thepossibility of the 'I am' is as such, for the most part, anentity that one is.

6. In its specific everyday being-in-the-world, theentity thus characterized is one to whom its Being mat-ters. Just as in all speaking about the world there liesDasein's speaking out itself about itself, so all concernfuldealing is a concern for the Being of Dasein. I myself amto a certain extent that which I deal with, that withwhich I occupy myself, that to which my professionchains me, and in these my Dasein takes place. Care forDasein has in each specific case placed Being in care, Beingas familiar and understood in the dominant interpret-ation of Dasein.

7. In the averageness of everyday Dasein there lies noreflection upon the ego or the self, and yet Dasein hasitself. It finds itself disposed alongside itself. It comes acrossitself there in whatever it is generally dealing with.

8. Dasein cannot be proven as an entity, it cannoteven be pointed out. The primary relation to Dasein isnot that of contemplation, but 'being it'. Experiencingoneself, like speaking about oneself, self-interpretation,is only one particular distinctive way in which Daseinhas itself in each specific case. On average, the interpret-ation of Dasein is governed by everydayness, by whatone traditionally says about Dasein and human life. Itis governed by the 'One', by tradition.

In indicating these ontological characteristics, every-thing is subject to the presupposition that this entity

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selbst für eine es auf sein Sein auslegende Forschungzugänglich. Ist diese Voraussetzung richtig oder kannsie wankend gemacht werden? In der Tat. Aber nichtaus der Berufung darauf, dal? psychologische Betrach-tung des Daseins ins Dunkle führt, kommt dieseSchwierigkeit. Eine weit ernsthaftere Schwierigkeit alsdie, dal menschliches Erkennen begrenzt ist, soil sicht-bar gemacht werden, so zwar, data wir gerade in demNicht-ausweichen vor der Verlegenheit uns in dieMöglichkeit bringen, das Dasein in der Eigentlichkeitseines Seins zu ergreifen.

Die Eigentlichkeit des Daseins ist das, was seine ilufler-ste Seinsmoglichkeit ausmacht. Durch diese äueersteMöglichkeit des Daseins ist das Daseinbestimmt. Die Eigentlichkeit als äu ßerste Möglichkeitdes Seins des Daseins ist die Seinsbestimmung, in deralle vorgennanten Charaktere das sind, was sie sind.Die Verlegenheit der Daseinserfassung gründet nicht inder Begrenztheit, Unsicherheit und Unvollkommenheitdes Erkenntnisvermögens, sondern in dem Seiendenselbst, das erkannt werden soil: in einer Grundmög-lichkeit seines Seins.

Unter anderem wurde die Bestimmung genannt: DasDasein ist in der Jeweiligkeit; sofern es ist, was es seinkann, ist es je das meinige. Die Bestimmung ist andiesem Sein eine durchgängige, konstitutive. Wer siedurchstreicht, hat an seinem Thema das verloren, wovoner spricht.

Wie aber soil dieses Seiende in seinem Sein erkanntwerden, bevor es zu seinem Ende gekommen ist? Binich doch mit meinem Dasein immer noch unterwegs.Es ist immer noch etwas, was noch nicht zuende ist.Am Ende, wenn es soweit ist, ist es gerade nicht mehr.Vor diesem Ende ist es nie eigentlich, was es sein kann;und ist es das, dann ist es nicht mehr.

The Concept of Time

is accessible in itself for an inquiry that is to interpretit with respect to its Being. Is this presuppositioncorrect, or can it be made to vacillate? Indeed it can. Yetthis difficulty does not arise from appealing to the factthat psychological contemplation of Dasein leads toobscurity. A far more serious difficulty than the limitednature of human cognition must be made visible. Andit is to be made visible in such a way that, precisely innot evading our perplexity, we attain the possibility ofseizing Dasein in the authenticity of its Being.

The authenticity of Dasein is what constitutes its mostextreme possibility of Being. Dasein is primarily deter-mined by this most extreme possibility of Dasein. Auth-enticity as the most extreme possibility of Dasein'sBeing is that ontological determination in which allthe aforementioned characters are what they are. Theperplexity concerning our grasp of Dasein is groundednot in the limitation, uncertainty or incompletenessof our cognitive faculty, but in the very entity to beapprehended: it is grounded in a fundamental possi-bility of its Being.

We mentioned among other things that Dasein isdetermined by its specificity; in so far as it is what itcan be, it is in each case mine. This determinationis a thoroughgoing, constitutive one for this Being.Whoever crosses it out has lost whatever part of histheme he is talking about.

Yet how is this entity to be apprehended in itsBeing before it has reached its end? After all, I am stillunderway with my Dasein. It is still something that isnot yet at an end. When it has reached the end, itprecisely no longer is. Prior to this end, it never auth-entically is what it can be; and if it is the latter, thenit no longer is.

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Der Begriff der Zeit

Vermag das Dasein der Anderen Dasein im eig-entlichen Sinne nicht zu ersetzen? Die Auskunft aufdas Dasein Anderer, die mit mir waren und die zuEnde gekommen sind, ist eine schlechte Auskunft. Ein-mal ist es nicht mehr. Sein Ende wäre ja das Nichts.Darum vermag das Dasein der Anderen nicht Daseinim eigentlichen Sinne zu ersetzen, wenn anders dieJeweiligkeit als meinige festgehalten werden soil. DasDasein des Anderen habe ich nie in der ursprünglichenWeise, der einzig angemessenen Art des Habens vonDasein: den Anderen bin ich nie.

Je weniger man Eile hat, sich von dieser Verlegenheitunvermerkt fortzuschleichen, je länger man dabeiaushält, urn so deutlicher wird sichtbar: in dem, wasam Dasein diese Schwierigkeit bereitet, zeigt es sichin seiner äußersten Möglichkeit. Das Ende meinesDaseins, mein Tod, ist nicht etwas, wobei einAblaufszusammenhang einmal abschnappt, sonderneine Möglichkeit, um die das Dasein so oder so weiß:die äußerste Möglichkeit seiner selbst, die es ergreifen,als bevorstehend aneignen kann. Das Dasein hat insich selbst die Möglichkeit, sich mit seinem Tod zu-sammenzufinden als der außersten Möglichkeit seinerselbst. Diese äuaerste Seinsmöglichkeit ist vomCharakter des Bevorstehens in Gewi ßheit, und dieseGewißheit ist ihrerseits charakterisiert durch eine völ-lige Unbestimmtheit. Die Selbstauslegung des Daseins,die jede andere Aussage an Gewißheit und Eigentlich-keit überragt, ist die Auslegung auf seinen Tod, dieunbestimmte Gewipheit der eigensten Moglichkeit des Zu-Ende-seins.

Was soli das für unsere Frage, was die Zeit sei, undbesonders für die nächste Frage, was das Dasein in derZeit sei? Das Dasein, immer in der Jeweiligkeit des

The Concept of Time

Is the Dasein of Others not able to substitute forDasein in the authentic sense? Information on the Da-sein of Others who were with me and who havereached an end is poor information. For one thing,such Dasein no longer is. Its end would indeed be theNothing. For this reason the Dasein of Others is unableto substitute for Dasein in the authentic sense, ifindeed we are to retain its specificity as mine. I neverhave the Dasein of the Other in the original way, thesole appropriate way of having Dasein: I never am theOther.

The less one is in a hurry to steal away unnoticedfrom this perplexity, the longer one endures it, themore clearly one sees that in whatever creates thisdifficulty for Dasein, Dasein shows itself in its mostextreme possibility. The end of my Dasein, my death, isnot some point at which a sequence of events suddenlybreaks off, but a possibility which Dasein knows of inthis or that way: the most extreme possibility of itself,which it can seize and appropriate as standing beforeit. Dasein has in itself the possibility of meeting withits death as the most extreme possibility of itself. Thismost extreme possibility of Being has the character ofa standing-before in certainty, and this certainty for itspart is characterized by an utter indeterminacy. Theself-interpretation of Dasein which towers over everyother statement of certainty and authenticity is itsinterpretation with respect to its death, the indetermi-nate certainty of its ownmost possibility of being at anend.

How does this concern our question of what time is,and especially the initial question of what Dasein is intime? Dasein, as always specifically mine in each case,knows of its death and does so even when it wants to

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Der Begriff der Zeit

jemeinigen, weiß um seinen Tod, und das auch dann,wenn es nichts von ihm wissen will. Was ist dieses: jeden eigenen Tod haben? Es ist ein Vorlaufen des Daseinszu seinem Vorbei als einer in Gewif3heit und volliger Unbe-stimmtheit bevorstehenden duj3ersten Moglichkeit seinerselbst. Dasein als menschliches Leben istlichsein, das Sein der Möglichkeit des gewissen unddabei unbestimmten Vorbei.

Das Sein der Möglichkeit ist dabei immer die Möglich-keit so, daß sie urn den Tod weiß, zumeist in dem Sinn:ich weiß schon, aber ich denke nicht daran. Um denTod weiß ich zumeist in der Art des zurückweichendenWissens. Als Daseinsauslegung hat es dieses Wissengleich bei der Hand, diese Möglichkeit seines Seins zuverstellen. Das Dasein hat selbst die Möglichkeit, seinemTod auszuweichen.

Dieses Vorbei, als zu welchem ich vorlaufe, machtin diesem meinem Vorlaufen zu ihm eine Entdeckung:es ist das Vorbei von mir. Als dieses Vorbei deckt esmein Dasein auf als einmal nicht mehr da; einmal binich nicht mehr da bei den und den Sachen, bei denund den Menschen, bei diesen Eitelkeiten, diesen Win-kelzügen und dieser Geschwätzigkeit. Das Vorbei jagtalle Heimlichkeiten und Betriebsamkeiten ausein-ander, das Vorbei nimmt alles mit sich in das Nichts.Das Vorbei ist keine Begebenheit, kein Vorfall in mei-nem Dasein. Es ist ja sein Vorbei, nicht ein Was an ihm,das sich ereignet, das ihm zustat und das es ändert.Dieses Vorbei ist kein Was, sondern ein Wie, und zwardas eigentliche Wie meines Daseins. Dieses Vorbei, zudem ich als dem meinigen vorlaufen kann, ist keinWas, sondern das Wie meines Daseins schlechthin.

Sofern das Vorlaufen zu dem Vorbei dieses im Wieder Jeweiligkeit festhält, wird das Dasein selbst sicht-bar in seinem Wie. Das Vorlaufen zu dem Vorbei ist

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The Concept of Time

know nothing of it. What is it to have one's own deathin each case? It is Dasein's running ahead to its past, toan extreme possibility of itself that stands before it incertainty and utter indeterminacy. Dasein as human lifeis primarily being possible, the Being of the possibilityof its certain yet indeterminate past.

The Being of possibility here always is the possibilityin such a way that this possibility knows of death, forthe most part in the sense that 'I already know, but amnot thinking about it.' For the most part I know ofdeath in the manner of a knowing that shrinks back.As an interpretation of Dasein, this knowing isimmediately on hand to disguise the possibility of itsBeing. Dasein itself has the possibility of evading itsdeath.

This past, as that to which I run ahead, here makesa discovery in my running ahead to it: it is my past.As this past it uncovers my Dasein as suddenly nolonger there; suddenly I am no longer there alongsidesuch and such things, alongside such and such people,alongside these vanities, these tricks, this chattering.The past scatters all secretiveness'° and busyness, thepast takes everything with it into the Nothing. Thepast is not some occurrence, not some incident in myDasein. It is its past, not some 'what' about Dasein,some event that happens to Dasein and alters it. Thispast is not a 'what', but a 'how', indeed the authentic'how' of my Dasein. This past, to which I can runahead as mine, is not some 'what', but the 'how' of myDasein pure and simple.

In so far as running ahead to this past maintains thepast in its specific 'how', the 'how' of Dasein itselfbecomes visible. Running ahead to the past is Dasein's

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Der Begriff der Zeit

das Anlaufen des Daseins gegen seine äuSerste Mög-lichkeit; und sofern dieses »Anlaufen gegen« ernst ist,wird es in diesem Laufen zurückgeworfen in das Noch--dasein seiner selbst. Es ist das Zurückkommen desDaseins auf seine Alltäglichkeit, die es noch ist, sozwar, daß das Vorbei als eigentliches Wie auch dieAlltäglichkeit in ihrem Wie aufdeckt, in ihrer Geschäf-tigkeit und ihrem Betrieb in das Wie zurücknimmt.Alles Was und Sorgen und Plänemachen bringt es indas Wie zurück.

Dieses Vorbei-von als das Wie bringt das Daseinunnachsichtig in seine einzige Möglichkeit seinerselbst, lä& es sich ganz allein auf sich selbst stellen.Dieses Vorbei vermag, das Dasein inmitten derHerrlichkeit seiner Alltäglichkeit in die Unheimlichkeitzu stellen. Der Vorlauf ist, sofern er die äaerste Mög-lichkeit des Daseins ihm vorhält, der Grundvollzug derDaseinsauslegung. Der Vorlauf reißt die Grundhinsichtan sich, unter die das Dasein sich stellt. Er zeigt zu-gleich: die Grundkategorie dieses Seienden ist das Wie.

Vielleicht ist es kein Zufall, daß Kant das Grundprin-zip seiner Ethik so bestimmte, dal? wir sagen, es seiformal. Er wußte vielleicht aus einer Vertrautheit mitdem Dasein selbst, daS es das Wie ist. Erst den heutigenPropheten blieb es vorbehalten, das Dasein so zuorganisieren, daß das Wie verdeckt wird.

Das Dasein ist eigentlich bei ihm selbst, es istwahrhaft existent, wenn es sich in diesem Vorlaufenhält. Dieses Vorlaufen ist nichts anderes als die eigentlicheund einzige Zukunft des eigenen Daseins. Im Vorlaufen istdas Dasein seine Zukunft, so zwar, daß es in diesemZukünftigsein auf seine Vergangenheit und Gegenwartzurückkommt. Das Dasein, be griffen in seiner

The Concept of Time

running up against its most extreme possibility; andin so far as this 'running up against' is serious, Daseinin this running is thrown back upon itself as stillDasein. This is Dasein's coming back to its every-dayness which it still is, such that the past as authentic'how' also uncovers everydayness in its 'how', takes itin its bustle and its busyness back into its 'how'. Thepast brings all 'what', all taking care of and makingplans, back into the 'how'.

This being past, as the 'how', brings Dasein harshlyinto its sole possibility of itself, allows it to standentirely alone with respect to itself. This past is ableto place Dasein, amid the glory of its everydayness,into uncanniness. 11 In so far as it holds before Daseinits most extreme possibility, running ahead is the fun-damental way in which the interpretation of Dasein iscarried through. Running ahead seizes for itself thefundamental respect in which Dasein places itself. Itsimultaneously shows that the fundamental categoryof this entity is its 'how'.

Perhaps it is no accident that Kant determined thefundamental principle of his ethics in such a way thatwe call it formal. He perhaps knew from a familiaritywith Dasein itself that it is its 'how'. It was left tocontemporary prophets to organize Dasein in such away that the 'how' is covered up.

Dasein is authentically alongside itself, it is trulyexistent, whenever it maintains itself in this runningahead. This running ahead is nothing other than theauthentic and singular future of one's own Dasein. Inrunning ahead Dasein is its future, in such a way thatin this being futural it comes back to its past andpresent. Dasein, conceived in its most extreme

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äußersten Seinsmöglichkeit, ist die Zeit selbst, nicht inder Zeit. Das so charakterisierte Zukünftigsein ist alsdas eigentliche Wie des Zeitlichseins die Seinsart desDaseins, in der und aus der es sich seine Zeit gibt. ImVorlaufen mich haltend bei meinem Vorbei habe ichZeit. Alles Gerede, das, worin es sich hält, alle Unrast,alle Geschäftigkeit, aller Lärm und alles Gerenne brichtzusammen. Keine Zeit haben heißt, die Zeit in dieschlechte Gegenwart des Alltags werfen. Zukünftigseingibt Zeit, bildet die Gegenwart aus und lä& dieVergangenheit im Wie ihres Gelebtseins wiederholen.

Auf die Zeit gesehen besagt das: das Grundphanomender Zeit ist die Zukunft. Um das zu sehen und nicht alsinteressantes Paradox zu verkaufen, mu ß das jeweiligeDasein sich in seinem Vorlaufen halten. Dabei offenbartsich: der ursprüngliche Umgang mit der Zeit ist keinMessen. Das Zurückkommen im Vorlaufen ist ja selbstdas Wie des Besorgens, in dem ich gerade ver-weile.Dieses Zurückkommen kann nie das werden, was manlangweilig nennt, was sich verbraucht, was abgenutztwird. Die Jeweiligkeit ist dadurch ausgezeichnet, daßsie aus dem Vorlaufen in die eigentliche Zeit alle Zeitjeweilig für sich hat. Die Zeit wird nie Lang, weil sieursprünglich keine Länge hat. Das Vorlaufen-zu fälltin sich zusammen, wenn es verstanden wird als Fragenach dem Wann und Wie-lange-noch des Vorbei, weilAnfragen an das Vorbei im Sinne des Wie-lange-noch und Wann gar nicht beim Vorbei sind inder charakterisierten Möglichkeit; sie klammern sichgerade an das Noch-nicht-vorbei, sie beschäftigen sichmit dem, was mir möglicherweise noch bleibt. DiesesFragen ergreift nicht die Unbestimmtheit der Gewiß

-heit des Vorbei, sondern will gerade die unbestimmteZeit bestimmen. Das Fragen ist ein Loskommenwollen

The Concept of Time

possibility of Being, is time itself, not in time. Beingfutural as we have characterized it is, as the authentic'how' of being temporal, that way of Being of Daseinin which and out of which it gives itself its time.Maintaining myself alongside my past in runningahead I have time. All idle talk, that in which such idletalk maintains itself, all restlessness, all busyness, allnoise and all racing around breaks down. To have notime means to cast time into the bad present of theeveryday. Being futural gives time, cultivates the presentand allows the past to be repeated in how it is lived.

With regard to time, this means that the fundamentalphenomenon of time is the future. In order to see thiswithout selling it as an interesting paradox, each spec-ific Dasein must maintain itself in its running ahead.In so doing it becomes manifest that the original wayof dealing with time is not a measuring. Coming backin running ahead is itself the 'how' of that concern inwhich I am precisely tarrying. This coming back cannever become what one calls boring, that which usesitself up and becomes worn out. What is distinctiveabout specificity is that, through running ahead intoauthentic time, it has all time for itself in each specificcase. 12 Time never becomes long because it originallyhas no length. Running ahead to . . . collapses if it isunderstood as a question of the 'when' and 'how muchlonger' of the past, because inquiries about the past inthe sense of 'how much longer' and 'when' are notat all alongside the past in the possibility we havecharacterized; they cling precisely to that which is notyet past and busy themselves with what may possiblyremain for me. This questioning does not seize theindeterminacy of the certainty of the past, but preciselywishes to determine indeterminate time. This ques-tioning wants to free itself of the past in what it is,

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vom Vorbei in dem, was es ist: unbestimmt und alsunbestimmt gewiß . Solches Fragen ist so wenig einVorlaufen zum Vorbei, da ß es gerade die charakteristi-sche Flucht vor dem Vorbei organisiert.

Das Vorlaufen ergreift das Vorbei als eigentlicheMöglichkeit jedes Augenblicks, als das jetzt Gewisse.Das Zukünftigsein als Möglichkeit des Daseins als je-weiligen gibt Zeit, weil es die Zeit selbst ist. So wirdzugleich sichtbar, daß die Frage nach dem Wievielder Zeit, Wielange und Wann, sofern die Zukünftigkeiteigentlich die Zeit ist, da ß diese Frage der Zeitunangemessen bleiben muß . Nur wenn ich sage: dieZeit zu berechnen hat die Zeit eigentlich keine Zeit,so ist dies eine angemessene Aussage.

Doch haben wir das Dasein, das selbst die Zeit seinsoil, kennengelernt als mit der Zeit rechnend, ja sogarsie messend mit der Uhr. Das Dasein ist da mit derUhr, wenn auch nur der nächst allthglichen von Tagund Nacht. Das Dasein rechnet und fragt nach demWieviel der Zeit, ist daher nie bei der Zeit in derEigentlichkeit. So fragend nach dem Wann und Wievielverliert das Dasein seine Zeit. Was ist mit diesemFragen als dem die Zeit verlierenden? Wohin kommtdie Zeit? Gerade das Dasein, das mit der Zeit rechnet,mit der Uhr in der Hand lebt, dieses mit der Zeitrechnende Dasein sagt ständig: ich habe keine Zeit.Verrät es damit nicht sich selbst in dem, was es mitder Zeit macht, sofern es ja selbst die Zeit ist? DieZeit verlieren und sich dazu die Uhr anschaffen! Brichthier nicht die Unheimlichkeit des Daseins auf?

Die Frage nach dem Wann des unbestimmten Vorbeiund überhaupt nach dem Wieviel der Zeit ist die Fragenach dem, was mir noch bleibt, noch bleibt alsGegenwart. Die Zeit in das Wieviel bringen besagt: sieals Jetzt der Gegenwart nehmen. Nach dem Wieviel der

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The Concept of Time

namely, indeterminate, and as indeterminate, certain.Such questioning is so little a running ahead to thepast that it precisely organizes the characteristic flightin the face of the past.

Running ahead seizes the past as the authentic possi-bility of every moment of insight, as what is nowcertain. Being futural, as a possibility of Dasein asspecific, gives time, because it is time itself. Thus itsimultaneously becomes visible that the question of'how much' time, 'how long' and 'when' – to the extentthat futuricity is authentically time – that this questionmust remain inappropriate to time. Only if I say thattime authentically has no time to calculate time is thisan appropriate assertion.

Yet we became acquainted with Dasein, which itselfis supposed to be time, as reckoning with time, indeedeven measuring it with the clock. Dasein is there withthe clock, albeit only the most proximate, everydayclock of day and night. Dasein reckons with and asksafter the 'how much' of time, and is therefore neveralongside time in its authenticity. Asking in this wayabout the 'when' and 'how much', Dasein loses itstime. How do things stand with this asking as anasking that loses time? Where does time go to?Precisely that Dasein which reckons with time andlives with its watch in its hand – this Dasein thatreckons with time constantly says 'I have no time.'Does it not thereby betray itself in what it does withtime, in so far as it itself is, after all, time? Losing timeand acquiring a clock for this purpose! Does not theuncanniness of Dasein irrupt here?

The question of the 'when' of the indeterminate past,and in general of the 'how much' of time, is the ques-tion of what still remains for me, still remains aspresent. To bring time into the 'how much' means to

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Der Begriff der Zeit

Zeit fragen heißt, in dem Besorgen eines gegenwärtigenWas aufgehen. Das Dasein flieht vor dem Wie undhängt sich an das jeweilige gegenwärtige Was. DasDasein ist das, was es besorgt; das Dasein ist seineGegenwart. Alles, was in der Welt begegnet, begegnetihm als im Jetzt sich aufhaltend; so begegnet ihm dieZeit selbst, die je das Dasein ist, aber ist als Gegenwart.

Das Besorgen als Aufgehen in der Gegenwart istgleichwohl als Sorge bei einem Noch-nicht, das erstin der Sorge darum erledigt werden soli. Das Daseinist auch in der Gegenwart seines Besorgens die voileZeit, so zwar, daß es die Zukunft nicht los wird. DieZukunft ist jetzt das, worin die Sorge hängt, nicht daseigentliche Zukünftigsein des Vorbei, sondern dieZukunft, die sich die Gegenwart selbst als die ihrigeausbildet, weil das Vorbei als die eigentliche Zukunftnie gegenwärtig werden kann. Wäre sie das, so wäresie das Nichts. Die Zukünftigkeit, in der die Sorgehängt, ist solche von Gnaden der Gegenwart. Und dasDasein, als im Jetzt der gegenwärtigen Welt aufgehend,will es so wenig wahrhaben, daß es sich von dereigentlichen Zukünftigkeit fortgeschlichen hat, daß essagt, es hätte die Zukunft ergriffen in der Sorge umdie Menschheitsentwicklung und Kultur etc.

Das Dasein als besorgende Gegenwart hält sich beidem auf, was es besorgt. Es wird überdrüssig im Was,überdrüssig, den Tag auszuftillen. Dem Dasein als Ge-genwart-sein, das nie Zeit hat, diesem Dasein wird dieZeit pkitzlich lange. Die Zeit wird leer, weil das Daseindie Zeit in der Frage nach dem Wieviel im vorhineinlang gemacht hat, während das ständige Zurückkom-men im Vorlaufen auf das Vorbei nie langweilig wird.Das Dasein möchte, dat ständig Neues in die eigeneGegenwart begegnet. In der Alltäglichkeit begegnet dasWeltgeschehen in die Zeit, in die\ Gegenwart. Der

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take it as the now of the present. To ask after the 'howmuch' of time means to become absorbed in concernwith some 'what' that is present. Dasein flees in theface of the 'how' and clings to the specific 'what' thatis present. Dasein is what it is concerned with; Daseinis its present. Everything that is encountered in theworld is encountered by Dasein as residing in the now;thus it encounters the time itself that Dasein in eachcase is, but is as present.

Concern as absorption in the present is, as care,nonetheless alongside a not-yet that is first to beattended to in taking care of it. Even in the present ofits concern, Dasein is the whole of time, in such a waythat it does not get rid of the future. The future is nowthat to which care clings – not the authentic, futuralbeing of the past, but the future that the present itselfcultivates for itself as its own, because the past as theauthentic future can never become present. If it werepresent, it would be the Nothing. The futuricity to whichcare clings is such by grace of the present. And Dasein,as absorbed in the now of the present world, is so littleready to admit that it has stolen away from authenticfuturicity that it says it has seized upon the future outof care for the development of mankind, culture, etc.

Dasein as concernful present resides alongside what-ever it is concerned with. It grows weary in the 'what',weary to fill up the day. Time suddenly becomes longfor Dasein as being-present, for this Dasein that neverhas time. Time becomes empty because Dasein, inasking about the 'how much', has in advance madetime long, whereas its constantly coming back in run-ning ahead towards the past never becomes boring.'Dasein would like constantly to encounter new thingsin its own present. In everydayness the happening ofthe world is encountered in time, in the present. The

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Der Begriff der Zeit

Alltag lebt mit der Uhr, das besagt: das Besorgen kommtohne Ende auf das Jetzt zurück; es sagt: jetzt, von jetztbis dann, zum nächsten Jetzt.

Dasein, bestimmt als Miteinandersein, besagt zu-gleich: geführt sein von der herrschenden Auslegung,die das Dasein von sich selbst gibt; von dem, was manmeint, von der Mode, von den Strömungen, von dem,was los ist: die Strömung, die keiner ist, das, was Modeist: niemand. Das Dasein ist in der Alltäglichkeit nichtdas Sein, das ich bin, vielmehr ist die Alltäglichkeit desDaseins dasjenige Sein, das man ist. Und demnach istdas Dasein die Zeit, in der man miteinander ist: die»Mano-Zeit. Die Uhr, die man hat, jede Uhr zeigt dieZeit des Miteinander-in-der-Welt-seins.

Wir treffen in der Geschichtsforschung relevante, abernoch ganz ungeklärte Phänomene wie das der Gener-ationen, des Generationszusammenhangs, die mitdiesen Phänomenen zusammenhàngen. Die Uhr zeigtuns das Jetzt, aber keine Uhr zeigt je die Zukunft undhat je Vergangenheit gezeigt. Alles Zeitmessen besagt:die Zeit in das Wieviel bringen. Wenn ich mit der Uhrdas zukünftige Eintreffen eines Ereignisses bestimme,dann meine ich nicht die Zukunft, sondern bestimmedas Wielange meines jetzt Wartens bis zu dem besagtenJetzt. Die Zeit, die eine Uhr zugänglich macht, ist alsgegenwärtige gesehen. Wenn versucht wird, an derNaturzeit abzunehmen, was die Zeit sei, dann ist dasvuv das p rpov für Vergangenheit und Zukunft. Dannist die Zeit schon als Gegenwart ausgelegt, Vergang-enheit ist interpretiert als Nicht-mehr-Gegenwart,Zukunft als unbestimmte Noch-nicht-Gegenwart: Vergangenheit ist unwiederbringlich,Zukunft unbestimmt.

Daher spricht die Alltäglichkeit von sich als das, indas hinein die Natur ständig begegnet. Die Gescheh-

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The Concept of Time

everyday lives by the clock, that is, concern incessantlycomes back to the now; it says: now, from now tillthen, till the next now.

Dasein, determined as being-with-one-another, sim-ultaneously means being led by the dominant in-terpretation that Dasein gives of itself; by whateverone says, by fashion, by trends, by what is going on:the trend that no one is, whatever is the fashion:nobody. In everydayness Dasein is not that Being thatI am. Rather the everydayness of Dasein is that Beingthat one is. And Dasein, accordingly, is the time inwhich one is with one another: 'one's' time. The clockthat one has, every clock, shows the time of being-with-one-another-in-the-world.

In research into history we find relevant but as yetquite unclarified phenomena, such as that of gener-ations, of the connection between generations,phenomena which are tied in with these phenomenawe are dealing with. The clock shows us the now, butno clock ever shows the future or has ever shown thepast. All measuring of time means bringing time intothe 'how much'. If I determine by the clock the pointat which a future event will occur, then it is not thefuture that is meant; rather, what I determine is 'howlong' I now have to wait until the now intended. Thetime made accessible by a clock is regarded as present.If the attempt is made to derive from the time ofnature what time is, then the vilv [now] is the pLitpov[measure] of past and future. Then time is alreadyinterpreted as present, past is interpreted as no-longer-present, future as indeterminate not-yet-present: pastis irretrievable, future indeterminate.

For this reason everydayness speaks of itself as thatwithin which nature is constantly encountered. That

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Der Begriff der Zeit

nisse sind in der Zeit, das heißt nicht: sie haben Zeit,sondern vorkommend und daseiend begegnen sie alsdurch eine Gegenwart hindurchlaufend. Diese Gegen-wartszeit wird expliziert als Ablaufsfolge, die ständigdurch das Jetzt rout; ein Nacheinander, von demgesagt wird: der Richtungssinn ist ein einziger undnicht umkehrbar. Alles Geschehende rout aus endloserZukunft in die unwiederbringliche Vergangenheit.

An dieser Auslegung ist ein Doppeltes charakteris-tisch: 1. die Nicht-Umkehrbarkeit, 2. die Homogeni-sierung auf Jetztpunkte.

Die Nicht-Umkehrbarkeir begreift in sich, was dieseExplikation noch von der eigentlichen Zeit erhaschenkann. Das bleibt übrig von der Zukünftigkeit alsGrundphänomen der Zeit als Dasein. Diese Betrach-tung sieht von der Zukunft weg in die Gegenwart,und aus dieser läuft die Betrachtung der fliehendenZeit in die Vergangenheit nach. Die Bestimmung derZeit in ihrer Nicht-Umkehrbarkeit gründet darin, daßdie Zeit vorher umgekehrt wurde.

Die Homogenisierung ist eine Angleichung der Zeitan den Raum, an schlechthinnige Präsenz; die Tend-enz, alle Zeit in eine Gegenwart aus sich fortzudrängen.Sie wird v011ig mathematisiert, zu der Koordinate tneben den Raumkoordinaten x, y, z. Sie ist nichtumkehrbar. Das ist das einzige, worin sich die Zeitnoch zu Worte meldet, worin sie einer endgültigenMathematisierung widersteht. Vorher und Nachhersind nicht notwendig Früher und Später, nicht Weisender Zeitlichkeit. In der Zahlenreihe zum Beispiel istdie 3 vor der 4, die 8 nach der 7. Die 3 ist deshalbaber nicht früher als die 4. Die Zahlen sind nicht früheroder später, weil sie überhaupt nicht in der Zeit sind.Früher und Später sind ein ganz bestimmtes Vorherund Nachher. Ist einmal die Zeit als Uhrzeit definiert,

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occurrences are in time means not that they have time,but that, as occurring and existing there, they areencountered as running through a present. This timeof the present is explicated as a sequence constantlyrolling through the now; a sequence whose directionalsense is said to be singular and irreversible. Everythingthat occurs rolls out of an infinite future into an irre-trievable past.

Two things are characteristic of this interpretation:(1) irreversibility; (2) homogenizing into now-points.

Irreversibility comprises whatever remains of auth-entic time for this explication to seize upon. This iswhat remains of futuricity as the fundamental phenom-enon of time as Dasein. This way of viewing it looksaway from the future towards the present, and fromout of the present its view runs after time which fleesinto the past. The determination of time in its irreversi-bility is grounded in the fact that time was reversedbeforehand.

Homogenization is an assimilation of time to space,to Presence' pure and simple; it is the tendency toexpel all time from itself into a present. Time becomesfully mathematized, becomes the coordinate t along-side the spatial coordinates x, y, z. Time is irreversible.This irreversibility is the sole factor by which time stillannounces itself in words, the sole respect in whichit resists any ultimate mathematization. Before andafterwards are not necessarily earlier and later, are notways of temporality. In the arithmetic sequence, forexample, the 3 is before the 4, the 8 after the 7. Yet the3 is not earlier than the 4 on this account. Numbersare not earlier or later, because they are not in time atall. Earlier and later are a quite determinate before andafterwards. Once time has been defined as clock time

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so ist es hoffnungslos, je zu ihrem ursprünglichenSinn zu gelangen.

Daf aber die Zeit zunächst und zumeist so definiertwird, liegt im Dasein selbst. Die Jeweiligkeit istkonstitutiv. Das Dasein ist das meinige in seinerEigentlichkeit nur als mögliches. Das Dasein ist zume-ist da in der Alltäglichkeit, welche selbst aber als diebestimmte Zeitlichkeit, die vor der Zukünftigkeitflüchtig ist, nur verstanden werden kann, wenn siemit der eigentlichen Zeit des Zukünftigseins desVorbei konfrontiert wird. Was das Dasein von derZeit sagt, spricht es von der Alltäglichkeit her. DasDasein als in seiner Gegenwart hängend sagt: dieVergangenheit ist das Vorbei, sie ist unwiederbring-lich. Das ist die Vergangenheit der Gegenwart desAlltags, der in der Gegenwart seiner Betriebsamkeitensich aufhält. Darum sieht das Dasein als so bestimmteGegenwart das Vergangene nicht.

Die Betrachtung der Geschichte, die in der Gegen-wart aufwächst, sieht in ihr nur unwiederbringlicheBetriebsamkeit: das, was los war. Die Betrachtungdessen, was los war, ist unerschöpflich. Sie verliertsich im Stoff. Weil diese Geschichte und Zeitlichkeitder Gegenwart gar nicht an die Vergangenheit heran-kommt, hat sie nur eine andere Gegenwart. Vergang-enheit bleibt so lange einer Gegenwart verschlossen, alsdiese, das Dasein, nicht selbst geschichtlich ist. DasDasein ist aber geschichtlich an ihm selbst, so fern esseine Möglichkeit ist. Im Zukünftigsein ist das Daseinseine Vergangenheit; es kommt darauf zurück im Wie.Die Weise des Zurückkommens ist unter anderem dasGewissen. Nur das Wie ist wiederholbar. Vergangenheit– als eigentliche Geschichtlichkeit erfahren – ist allesandere denn das Vorbei. Sie ist etwas, worauf ich immerwieder zurückkommen kann.

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The Concept of Time

then there is no hope of ever arriving at its originalmeaning again.

Yet the fact that time is at first and for the most partdefined in this way lies in Dasein itself. Specificity isconstitutive. Dasein is mine in its authenticity only aspossible Dasein. For the most part Dasein is there ineverydayness. Everydayness, however, as that particu-lar temporality which flees in the face of futuricity, canonly be understood when confronted with the auth-entic time of the futural being of the past. What Daseinsays about time it speaks from out of everydayness.Dasein as clinging to its present says: the past is whatis past, it is irretrievable. This is the past of the every-day present which resides in the present of its busy-ness. This is why Dasein, thus determined as present,fails to see what is past.

That way of viewing history arising in the presentmerely sees in history an irretrievable busyness: whatwas going on. The contemplation of what was goingon is inexhaustible. It loses itself in its material.Because this history and temporality of the presentutterly fail to attain the past, they merely have anotherpresent. The past remains closed off from any presentso long as such a present, Dasein, is not itself historical.Dasein, however, is in itself historical in so far as it isits possibility. In being futural Dasein is its past; itcomes back to it in the 'how'. The manner of its comingback is, among other things, conscience. 15 Only the'how' can be repeated. The past – experienced as auth-entic historicity – is anything but what is past. It issomething to which I can return again and again.

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Der Begriff der Zeit

Die heutige Generation meint, sie sei bei derGeschichte, sie sei sogar überlastet mit Geschichte.Sie jammert über den Historismus – lucus a nonlucendo. Es wird etwas Geschichte genannt, was garnicht Geschichte ist. Weil alles in Geschichte aufgehe,müsse man, so sagt die Gegenwart, wieder zumUbergeschichtlichen kommen. Nicht genug, dai? dasheutige Dasein sich in die gegenwärtige Pseudogesch-ichte verloren hat, es muß auch den letzten Rest ihrerZeitlichkeit (d.i. des Daseins) dazu benutzen, um sichganz aus der Zeit, dem Dasein, fortzustehlen. Und aufdiesem phantastischen Wege zur Ubergeschichtlichkeitsoil die Weltanschauung gefunden werden. (Das ist dieUnheimlichkeit, die die Zeit der Gegenwart ausmacht.)

Die gemeine Daseinsauslegung droht mit der Gefahrdes Relativismus. Aber die Angst vor dem Relativ-ismus ist die Angst vor dem Dasein. Vergangenheitals eigentliche Geschichte ist wiederholbar im Wie.Die Zugangsmoglichkeit zur Geschichte grundet in derMoglichkeit, nach der es eine Gegenwart jeweils versteht,zukunftig zu sein. Das ist der erste Satz aller Hermeneutik.Er sagt etwas ither das Sein des Daseins, das dieGeschichtlichkeit selbst ist. Philosophie wird niedahinter-kommen, was Geschichte ist, solange sieGeschichte als Betrachtungsgegenstand der Methodezergliedert. Das Rätsel der Geschichte liegt in dem,was es heiet, geschichtlich zu sein.

Zusammenfassend ist zu sagen: Zeit ist Dasein. Da-sein ist meine Jeweiligkeit, and sie kann die Jeweilig-keit im Zukünftigen sein im Vorlaufen zum gewissenaber unbestimmten Vorbei. Das Dasein ist immer ineiner Weise seines möglichen Zeitlichseins. Das Daseinist die Zeit, die Zeit ist zeitlich. Das Dasein ist nichtdie Zeit, sondern die Zeitlichkeit. Die Grundaussage:

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The Concept of Time

The present generation thinks it has found history,it thinks it is even overburdened with history. It moansabout historicism – lucus a non lucendo. Something iscalled history which is not history at all. According tothe present, because everything is dissolved into his-tory, one must attain the supra-historical again. It isnot enough that contemporary Dasein has lost itself inthe present pseudo-history, it also has to use the lastremainder of its temporality (i.e., of Dasein) in orderentirely to steal away from time, from Dasein. And itis on this fantastical path to supra-historicity that weare supposed to find the Weltanschauung. (This is theuncanniness that constitutes the time of the present.)

The common interpretation of Dasein carries thedangerous threat of relativism. But anxiety in the faceof relativism is anxiety in the face of Dasein. The pastas authentic history can be repeated in its 'how'. Thepossibility of access to history is grounded in the possibilityaccording to which any specific present understands howto be futural. This is the first principle of all hermeneutics.It says something about the Being of Dasein, which ishistoricity itself. Philosophy will never get to the rootof what history is so long as it analyses history as anobject of contemplation for method. The enigma ofhistory lies in what it means to be historical.

Summing up, we may say: time is Dasein. Dasein ismy specificity, and this can be specificity in what isfutural by running ahead to the certain yet indetermi-nate past. Dasein always is in a manner of its possibletemporal being. Dasein is time, time is temporal. Da-sein is not time, but temporality. The fundamental

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A.-

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Der Begriff der Zeit

die Zeit ist zeitlich, ist daher die eigentlichste Bestim-mung – und sie ist keine Tautologie, weil das Seinder Zeitlichkeit ungleiche Wirklichkeit bedeutet. DasDasein ist sein Vorbei, ist seine Möglichkeit imVorlaufen zu diesem Vorbei. In diesem Vorlaufen binich die Zeit eigentlich, habe ich Zeit. Sofern die Zeitje meinige ist, gibt es viele Zeiten. Die Zeit ist sinnlos;Zeit ist zeitlich.

Wird die Zeit so als Dasein verstanden, dann klärtsich erst recht auf, was die überlieferte Aussage vonder Zeit meint, wenn sie sagt: die Zeit ist das rechteprincipium individuationis. Das versteht man zumeistals nicht umkehrbare Sukzession, als Gegenwartszeitund Naturzeit. Inwiefern aber ist die Zeit als eig-entliche das Individuationsprinzip, d.h. das, von woaus das Dasein in der Jeweiligkeit ist? Im Zukünftig-sein des Vorlaufens wird das Dasein, das imDurchschnittlichen ist, es selbst; im Vorlaufen wird essichtbar als die einzige Diesmaligkeit seines einzigenSchicksals in der Möglichkeit seines einzigen Vorbei.Diese Individuation hat das Eigentümliche, daß sie esnicht zu einer Individuation kommen läet im Sinneder phantastischen Herausbildung von Ausnahmeexis-tenzen; sie schlägt alles Sich-heraus-nehmen nieder.Sie individuiert so, daß sie alle gleich macht. ImZusammensein mit dem Tode wird jeder in das Wiegebracht, das jeder gleichmäiSig sein kann; in eineMöglichkeit, bezüglich der keiner ausgezeichnet ist;in das Wie, in dem alles Was zerstäubt.

Zum Schlue eine Probe auf die Geschichtlichkeit unddie Möglichkeit, zu wiederholen. Aristoteles pflegteoft in seinen Schriften einzuschärfen, das Wichtigstesei die rechte irat&C,a, die ursprüngliche Sicherheit ineiner Sache, erwachsen aus einer Vertrautheit mit der

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The Concept of Time

assertion that time is temporal is therefore the mostauthentic determination – and it is not a tautology,because the Being of temporality signifies non-identical actuality. Dasein is its past, it is its possibilityin running ahead to this past. In this running aheadI am authentically time, I have time. In so far as timeis in each case mine, there are many times. Time itselfis meaningless; time is temporal.

If time is understood in this way as Dasein, then itindeed becomes clear what the traditional assertionabout time means when it says that time is the properprincipium individuationis. This is for the most partunderstood in terms of irreversible succession, interms of the time of the present and the time of nature.Yet to what extent is time, as authentic, the principleof individuation, i.e., that starting from which Daseinis in specificity? In being futural in running ahead,the Dasein that on average is becomes itself; inrunning ahead it becomes visible as this one singularuniqueness of its singular fate in the possibility of itssingular past. What is properly peculiar about thisindividuation is that it does not let things get as faras any individuation in the sense of the fantasticalemergence of exceptional existences; it strikes downall becoming-exceptional. It individuates in such away that it makes everyone equal. In being togetherwith death everyone is brought into the 'how' thateach can be in equal measure; into a possibility withrespect to which no one is distinguished; into the'how' in which all 'what' dissolves into dust.

In conclusion, let us put historicity, and the possibilityof repetition, to the test. Aristotle often used toemphasize in his writings that the most importantthing is the correct 7roabef,a, original assurance in a

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Der Begriff der Zeit

Sache selbst, die Sicherheit des angemessenenUmgehens mit der Sache. Um dem Seinscharakterdessen, was hier Thema ist, zu entsprechen, müssenwir von der Zeit zeitlich reden. Wir wollen die Frage,was die Zeit sei, zeitlich wiederholen. Die Zeit ist dasWie. Wenn nachgefragt wird, was die Zeit sei, danndarf man sich nicht voreilig an eine Antwort hängen(das und das ist die Zeit), die immer ein Was besagt.

Sehen wir nicht auf die Antwort, sondern wieder-holen wir die Frage. Was geschah mit der Frage? Siehat sich gewandelt. Was ist die Zeit? wurde zur Frage:Wer ist die Zeit? Näher: sind wir selbst die Zeit?Oder noch näiler: bin ich meine Zeit? Damit kommeich ihr am nächsten, und wenn ich die Frage rechtverstehe, dann ist mit ihr alles ernst geworden. Alsoist solches Fragen die angemessenste Zugangs- undUmgangsart mit der Zeit als mit der je meinigen.Dann wäre Dasein Fraglichsein.

The Concept of Time

matter, emerging from a familiarity with the matteritself, the assurance of the appropriate manner ofdealing with the matter. 16 In order to speak in keepingwith the ontological character of our theme here, wemust talk temporally about time. We wish to repeattemporally the question of what time is. Time is the'how'. If we inquire into what time is, then one maynot cling prematurely to an answer (time is such andsuch), for this always means a 'what'.

Let us disregard the answer and repeat the question.What happened to the question? It has transformeditself. What is time? became the question: Who istime? More closely: are we ourselves time? Or closerstill: am I my time? In this way I come closest to it,and if I understand the question correctly, it is thentaken completely seriously. Such questioning is thusthe most appropriate manner of access to and ofdealing with time as in each case mine. Then Daseinwould be: being questionable.

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Notes

TN = translator's note

1 TN The Greek adverb cid. means 'ever', 'always'or 'perpetual'. See for example its important usagein Plato's Phaedo 75d and, with explicit referenceto time (xpovos), 103e.

2 TN The term 'Dasein' ordinarily means 'exist-ence', as in Kant for example. Heidegger willproceed to give it the special meaning of 'thatentity in its Being which we know as human life'(p. 6), and the remainder of the lecture will attemptto delimit the Being of this entity more precisely.'Dasein' is here to be understood more literallyas 'there-being', as the 'there' (da) in which Being(Sein) is itself disclosed; indeed, Heideggerelsewhere often hyphenates the word, writing itas 'Da-sein', in order to emphasize this. Wherethe word is used in this special sense, I havefollowed convention and retained the Germanterm (unitalicized).

3 Galatians 4:4; cf. Mark 1:15; also Ephesians 1:9f.4 Heidegger's condensed formulation. Cf. here

Albert Einstein, Die Grundlage der allgemeinenRelativitatstheorie, Annalen der Physik 49 (Leipzig,1916). Cf. also Einstein, Uber die spezielle andallgemeine Relativitiitstheorie, 7th edn. (Braun-schweig: Vieweg 1920), pp. 9Off. and 95ff. Cf.

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Notes

finally Einstein, Vier Vorlesungen iiber Relativitats-theorie (Braunschweig: Vieweg 1922), p. 2.

5 Cf. Aristotle, Physics IV, ch. 11, 219a ff.6 Ibid., 219a 9f.

TN The sentence that follows this quotationfrom Aristotle is Heidegger's translation of it.

7 Augustine, Confessions, book XI, ch. 27. SanctiAurelii Augustini opera omnia, post Lovaniensiumtheologorum recensionem. Editio novissima, emendataet auctior, accurante Migne. Parisiis 1841. Tomus I,p. 823 sq.

TN Notably, Heidegger translates the Latinanima by Geist (spirit), and the term affectio byBefindlichkeit (disposition, or finding oneselfdisposed). A more conventional translation reads:

'Tis in thee, 0 my mind, that I measure my times.Do not thou interrupt me now, that is, do notinterrupt thine own self with the tumults of thineown impressions. In thee, I say, it is, that I measurethe times. The impression, which things passingby cause in thee, and remains even when the thingsare gone, that is it which being still present, I domeasure: not the things which have passed by thatthis impression might be made. This do I measure,whenas I measure times.' (Tr. William Watts.London: Harvard University Press/Heinemann,1912)

8 TN The term 'specificity' renders the GermanJeweiligkeit. The adjective jeweilig normally means'respective', but has an implicit temporal sensewhich is difficult to convey in English. The rootWeile means 'while', and the prefix je means 'ineach specific case'. Thus, Jeweiligkeit has elsewherebeen rendered variously as 'temporal particularity'or 'the particular while' (Kisiel), or as 'the time

Notes

being' (Sheehan). However, Heidegger does notexplicitly appeal to this temporal sense of theterm in the present lecture, as he does in his1923 course on the 'Hermeneutics of Facticity'(but see note 12 below). Although Jeweiligkeitfeatures strongly in Heidegger's pre-1925 lectures– often appearing alongside Jemeinigkeit,'mineness', as it does here – it seems to havebeen dropped in favour of Jemeinigkeit (to whichit is evidently close, though not identical, inmeaning) by 1926, when Being and Time wascompleted. However, the temporal sense of the'while' or Weile would continue to play animportant role in Heidegger's thought. On theearly use of Jeweiligkeit, see Heidegger, Prolego-mena zur Geschichte des Zeitbegriffs (1925), GABd.20 (Frankfurt: Klostermann, 1979) (History ofthe Concept of Time: Prolegomena, tr. TheodoreKisiel (Bloomington: Indiana University Press,1985), §18), and especially Ontologie (Hermeneutikder Faktizittit) (1923), GA Bd.63 (Frankfurt: Kloster-mann, 1988). For a discussion of the term Jeweilig-keit, see Theodore Kisiel, 'On the Way to Beingand Time', Research in Phenomenology, 15 (1985),pp. 193-226.

9 TN The Latin means something like 'I am whatis being enacted', or 'I am that which concernsme.'

10 TN The German Heimlichkeiten also implies thatwith which one is familiar, intimate or 'at home'(heimisch) to such an extent that it remainsconcealed (heimlich). Such Heimlichkeit will becontrasted with the Unheimlichkeit, the uncanninessor 'unhomeliness' which breaks forth in Dasein'srunning ahead to its past. See pp. 13, 15 and 20.

11 TN See note 10. The disposition of uncanniness

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Notes

receives extensive treatment in Being and Time.See especially §40.

12 TN Note the implicit allusion to the temporalsense of 'specificity' (Jeweiligkeit) here, whichHeidegger links to the tarrying of verweilen andcontrasts with the lengthening of time in boredom(die Langeweile, literally 'the long while'). 'Tarrying'is retained as an important term in Being and Time.On the significance of the mood or attunement ofboredom, see note 13 below.

13 TN These hints on the nature of boredom(Langeweile), anticipate by some five yearsHeidegger's extraordinarily detailed treatment ofthis phenomenon in the 1929/30 course DieGrundbegriffe der Metaphysik. Welt — Endlichkeit —Einsamkeit, GA Bd.29/30 (Frankfurt: Klostermann,1983) The Fundamental Concepts of Metaphysics.World — Finitude — Solitude, tr. William McNeill andNicholas Walker (Bloomington: Indiana UniversityPress, forthcoming). Heidegger there devotes over160 pages to the analysis of boredom, relating itamong other things to a peculiar stretching oftime and to Dasein's being left empty by theentities of its concern. (It is thus inaccurate toclaim that the theme of boredom was first broachedby Heidegger in the 1929 inaugural Freiburglecture ('What is Metaphysics?').

14 TN The term Prdsenz plays an important role inthe 1925 course the History of the Concept ofTime. In 1927 Heidegger would explain that Priisenzrefers to the temporal horizon of presence(Gegenwart). It belongs to the Temporality(Ternporalit4it) of Being, and is not the same as the'ekstative' temporality (Zeitlichkeit) of Dasein. Seepart 2 of Die Grundprobleme der Phanomenologie,

Notes

GA Bd.24 (Frankfurt: Klostermann, 1975) The BasicProblems of Phenomenology, tr. Albert Hofstadter(Bloomington: Indiana University Press, 1982).

15 TN This sole mention of conscience in the 1924lecture received a footnote in Being and Timep. 268 tr. 313, where Heidegger states: 'Theseobservations and those which follow after werecommunicated as theses on the occasion of apublic lecture on the concept of time, which wasgiven at Marburg in July 1924.' Note that Beingand Time devotes an entire chapter to the analysisof conscience, which in many ways forms the cruxof Heidegger's argument regarding the possibilityof authenticity.

16 TN See, for example, Aristotle, Politics, book VIII.

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Anmerkungen

Translator's Postscript

1 Gal. 4, 4; vgl. Mk. 1, 15; vgl. ferner Eph. 1, 9f.2 Zuspitzende Zusammenfassung Heideggers. Vgl.

dazu Albert Einstein, Die Grundlage der allge-meinen Relativitätstheorie. Annalen der Physik49, Leipzig 1916. Vgl. auch: Ober die spezielleund allgemeine Relativitatstheorie. 7. Aufl.,Braunschweig: Vieweg 1920. S. 90ff. und 95ff. Vgl.ferner: Vier Vorlesungen über Relativitätstheorie.Braunschweig: Vieweg 1922. S. 2.

3 Vgl. Aristoteles, Physik IV, Kap. 11, 219aff.4 a.a.O., 219a 9f.5 Augustinus, Confessiones. Liber XI, cap. 27, resp.

36. Sancti Aurelii Augustini opera omnia, postLovaniensium theologorum recensionem. Editionovissima, emendata et auctior, accurante Migne.Parisiis 1841. Tomus I, p. 823 sq.

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The following brief remarks are intended merely tosituate the present text within the corpus of Heideg-ger's work, and to indicate something of its significancein the development of his thought.

The lecture 'The Concept of Time' (Der Begriff derZeit) was delivered before the Marburg TheologicalSociety on 25 July 1924. The original manuscript hasbeen lost, and the text presented here is based on twotranscripts of the lecture, which largely concur withone another. Somewhat confusingly, the title 'TheConcept of Time' was used also for a treatise of someseventy pages which Heidegger conceived in the sameyear. This treatise deals more extensively with thethemes of the lecture, and includes a chapter onWilhelm Dilthey and Count Yorck von Wartenburg,parts of which were subsequently incorporated intosection 77 of Being and Time. Publication of the treatiseis planned for volume 64 of the Gesamtausgabe.

The 1924 lecture on 'The Concept of Time' has beenreferred to by Hans-Georg Gadamer as the 'originalform' (Urform) of Heidegger's magnum opus, Being andTime (1927). 1 Although Gadamer's claim has generatedconsiderable debate as to whether this may be overstat-ing the lecture's significance, I shall refrain fromentering into that debate here.' More important, perhaps,is the fact that Being and Time itself refers to the 1924lecture, albeit in a somewhat enigmatic footnote to

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Translator's Postcript

section 54, which introduces the theme of conscience(Gewissen). 3 The footnote is enigmatic because it givesthe impression that the key analyses of consciencewere presented 'as theses' in the 1924 lecture, whilethe lecture itself only mentions conscience on oneoccasion and fails to develop it thematically. Broadlyspeaking, it seems clear that the lecture is veryrestricted in scope by comparison with Being and Time,keeping as it does to an account of human existenceor Dasein and omitting to raise the question of themeaning of Being in general, a question which wasto assume centre stage in 1927. Furthermore, there isno discussion of the problem of truth, so crucial tothe project of Being and Time. These restrictions,however, do not undermine the importance of the1924 lecture. For one thing, it presents in concisefashion much of the key terminology and conceptualapparatus of Being and Time, giving us importantinsights into the state of development of Heidegger'sproject in 1924. Most, if not all of this terminologywas carried over into the lecture course of the followingyear, now translated as the History of the Concept ofTime4 – a course which represents the first detailedworking out of part 1, division 1 of Being and Time.Moreover, the recent publication of Heidegger's 1923course, 'Hermeneutics of Facticity', has provided uswith a detailed background context, further enrichingthe perspective within which we must assess thelecture 'The Concept of Time'. Finally, it is importantto note that the theme of boredom (Langeweile) alreadyappears in this 1924 lecture – an appearance all themore astonishing in view of the fact that, some fiveyears later, Heidegger would turn his attention backtowards the mood of boredom and away from theanalyses of anxiety (Angst) which play the dominantand pivotal role in Being and Time. It is as though the

Translator's Postcript

early analyses of tarrying (verweilen) and of the(temporal) specificity of Jeweiligkeit proved to be moretelling, with respect to the disclosure of Dasein's Being,than the uncanniness of anxiety.5

Notes

1 Hans-Georg Gadamer, 'Martin Heidegger und dieMarburger Theologie', in Heidegger: Perspektivenzur Deutung seines Werks, ed. Otto Pöggeler (Cologneand Berlin: Kiepenheuer & Witsch, 1970), p. 169.

2 For a discussion of Gadamer's claim, see ThomasJ. Sheehan, 'The "Original Form" of Sein und Zeit:Heidegger's Der Begriff der Zeit (1924)', Journal ofthe British Society for Phenomenology, 10, 2 (May1979), pp. 78-83. For details of the background tothe 1924 lecture, see Theodore Kisiel, 'Why theFirst Draft of Being and Time was Never Published',Journal of the British Society for Phenomenology, 20,1 (January 1989), pp. 3-22.

3 Being and Time, p. 268/tr. 313. See Note 15 to themain text.

4 Prolegomena zur Geschichte des Zeitbegriffs (1925),GA Bd.20 (Frankfurt: Klostermann, 1979) (Historyof the Concept of Time: Prolegomena, tr. TheodoreKisiel (Bloomington: Indiana University Press,1985)).

5 Cf. Notes 8 and 13 to the main text.

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Nachwort desHerausgebers

Dem vorstehend veröffentlichten Text des Vortrags»Der Begriff der Zeit«, den Martin Heidegger im Juli1924 vor der Marburger Theologenschaft gehaltenhatte, liegen zwei verschiedene, aber weitgehendithereinstimmende Nachschriften zugrunde, deren Ver-fasser unbekannt sind. Das Manuskript des Vortragsist verschollen. Vermutlich wurde es von Heideggerselbst nach Fertigstellung der aus demselben Jahrstammenden gleichnamigen Abhandlung vernichtet.

Der vorgelegte Text des Vortrags ist zu unterscheidenvon der ebenfalls 1924 ausgearbeiteten umfangreich-eren Abhandlung »Der Begriff der Zeit«, die als Band64 der Gesamtausgabe zur Veröffentlichung gelangenwird. Die Abhandlung war durch die Lektüre des 1923erschienenen Briefwechsels zwischen Wilhelm Diltheyund dem Grafen Yorck von Wartenburg veranlaßt.Teile des auf den Briefwechsel Bezug nehmenden I.Kapitels der Abhandlung (»Die Fragestellung Diltheysund Yorcks Grundtendenz«) hat Heidegger spä-ter inden Paragraph 77 von »Sein und Zeit« aufgenommen.

In einer Fußnote zum III. Kapitel (»Dasein undZeitlichkeit«) der Abhandlung verweist Heidegger aufden gleichnamigen Vortrag und gibt dessen einleitendePassage wie folgt wieder:

»Einiges aus dem folgenden Kapitel wurde in einemVortrag vor der Marburger Theologenschaft im Juli1924 mitgeteilt. Der Vortrag hatte diese Einleitung:

Nachwort des Herausgebers

Die folgenden Uberlegungen handeln von der Zeit. Siefragen: was ist die Zeit? Wenn die Zeit in der Ewigkeitihren Sinn findet, dan mug sie von dieser herverstanden werden. Damit sind Ausgang und Wegeiner Nachforschung fiber die Zeit vorgezeichnet: vonder Ewigkeit zur Zeit. Diese Fragestellung ist inOrdnung unter der Voraussetzung, 613 wir die Ewigkeitkennen und hinreichend verstehen. Sollte aber Ewigkeitetwas anderes bedeuten als leere Immer-wdhren (d€0,sollte Gott die Ewigkeit sein, dann mui3 die zuerstnahegelegte Art der Zeitbetrachtung solange in Verleg-enheit bleiben, als sie nicht urn Gott wei g . Und wennder Zugang zu Gott der Glaube ist und das Verhdltniszur Ewigkeit nichts anderes als dieser Glaube, dannwird die Philosophie die Ewigkeit nie haben und sonachnie als mogliche Hinsicht fur die Diskussion der Zeit inmethodischen Gebrauch nehmen 'airmen. Und so ist derTheologe der rechte Sachkenner der Zeit. Denn erstenshandelt die Theologie vom menschlichen Dasein inseinem Sein vor Gott, d.h. das Sein in der Zeit inseinem Sein zur Ewigkeit. Zweitens hat der christlicheGlaube Bezug auf etwas, was in der Zeit geschah undsogar zu einer Zeit, von der gesagt wird, daf? sie»erfiillet waro. Der Philosophie dagegen bleibt nur dieMoglichkeit, die Zeit aus der Zeit zu versteheno.

Schon der erste Satz der zitierten Anmerkung ausder gleichnamigen Abhandlung, mit dem Heideggerauf den Vortrag »Der Begriff der Zeit« verweist(»Einiges aus dem folgenden Kapitel . . .«) là& denSchluß zu, daß das von ihm im Vortrag erstmalsöffentlich Mitgeteilte nicht den vollen Sachstand seinerUntersuchungen zur Zeitproblematik wiedergibt. ImVortrag werden die Strukturen des Daseins nur soweitaufgezeigt, als sie für die Exposition der Zeitlichkeitdes Daseins unverzichtbar sind. Deren Expositionwiederum hat ihren Schwerpunkt in der eigentlichen

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Nachwort des Herausgebers

Zeitlichkeit des Daseins im Vorlaufen zu seinem Endeals der Ermöglichung des eigentlichen Seinkönnensdes Daseins. Von dieser Abzielung ist auch dervorangehende Aufweis der existenzialen Strukturendes Daseins im Vortrag bestimmt.

Die derart begrenzte Zielsetzung des Vortrags, dieim Aufweis des eigentlichen Seinkönnens des Daseinsaus der ursprünglichen Zeitlichkeit des Daseins kulmi-niert – und damit in einer Problematik, der einegenuine theologische Fragestellung entspricht hältsich im Rahmen der beiden verbffentlichten Abschnittedes Hauptwerkes »Sein und Zeit« (1927), mit dessenAusarbeitung Heidegger 1923 begonnen hatte. EineAuskunft darüber, ob und inwieweit Heidegger bereitsim Sommer 1924 über den vollständigen Aufri ß seinesHauptwerkes verfügte, gibt der Vortrag nicht. Die fürdas Hauptwerk »Sein und Zeit« zentrale Fragestellungnach dem Sinn von Sein überhaupt, die in der»Explikation der Zeit als des transzendentalen Hor-izontes der Frage nach dem Sein« im unveröffentlichtgebliebenen dritten Abschnitt des ersten Teils unterdem Titel »Zeit und Sein« erörtert werden sollte, bleibtschon aufgrund der eingeschränkten Absicht desVortrags ausgeklammert. Die Diskussion darüber, obder Vortrag »Der Begriff der Zeit« vom Juli 1924 eine>>originäre Form« des Hauptwerkes »Sein und Zeit«darstelle, bleibt daher im Vortrag ohne angemessenenAnhalt und Boden.

Bei der Erörterung der konzeptionellen Genese derFragestellung des Hauptwerkes von »Sein und Zeit«nach dem Sinn von Sein überhaupt mu ß daran erinnertwerden, daß bereits im Habilitationsvortrag (1915)»Der Zeitbegriff in der Geschichtswissenschaft« dieZeit zur Scheidung der Seinsregionen Natur undGeschichte dient. Die frühe Freiburger Vorlesung

Nachwort des Herausgebers

des Wintersemesters 1921/22 »PhänomenologischeInterpretationen zu Ad stoteles. Einführung in die phäno-menologische Forschung« formuliert ausdrücIdich dieFrage nach dem Seinssinn des Seienden und erörtertebenso wie die letzte frühe Freiburger Vorlesung desSommersemesters 1923 über »Ontologie. Hermeneutikder Faktizität« die phänomenologisch-hermeneutischeSituation einer derartigen Fragestellung.

Auf die Klärung der geschichtlichen Dimension derFragestellung durch die Erörterung von Zeitlichkeitund Geschichtlichkeit des Fragenden, des Daseins,zielt die erwähnte Abhandlung »Der Begriff der Zeit«.In ihr zeigt Heidegger, dal in der überlieferten, durchdie Griechen begründeten abendländischen Ontologieder Sinn von Sein aus der Zeit interpretiert wird. »Diejeweilige Interpretation des Zeitphänomens wird sozum Discrimen, an der sich der Seinssinn der jewei-ligen Ontologie verrät.« Wird über die Zeitlichkeitdes Daseins ein ursprünglicherer Begriff der Zeitgewonnen, dann ergibt sich philosophisch die Auf-gabe, den Sinn von Sein aus diesem urspdinglicherenZeitbegriff neu zu interpretieren und die überlieferteOntologie an diesem Leitfaden zu destruieren. DieThematik des dritten Abschnitts von »Sein und Zeit«:»Zeit und Sein«, ist damit ebenso vorgezeichnetwie die des gleichfalls unveröffentlicht gebliebenenzweiten Teils: »Grundzüge einer phänomenologischenDestruktion der Ontologie am Leitfaden der Prob-lematik der Temporalität.« Die Abhandlung »Der Begriffder Zeit« (1924) deutet vor auf den Gesamtaufriß desHauptwerkes »Sein und Zeit«, von dem allerdings1927 nur die beiden ersten Abschnitte des ersten Teilszur Veröffentlichung gelangten.

Juli 1989 Hartmut Tietjen

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Lexicon

Lexicon

to be absorbed in .. .absorptionanxietyapprehension

appropriateto appropriateassertionauthenticauthenticityaverageaverageness

BeingBeing-in-the-worldBeing-for-one-anotherbeing present at handBeing-with-one-anotherboring

carecertaintycognitioncognitive facultyconcern

aufgehen in .das Aufgehendie AngstDas Erfassen, das

Erkennenangemessenaneignendie Aussageeigentlichdie Eigentlichkeitdurchschnittlichdie Durchschnittlichkeit

das Seindas In-der-Welt-seindas Für-einander-seindas Vorhandenseindas Mit-einander-seinlangweilig

die Sorgedie Gewil3heitdas Erkennendas Erkenntnisvermögendas Besorgen

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to contemplate, to view

dealings (with)to deal withdialoguediscourseto find oneself disposeddisposition

to encounterentityevent

everydayeverydayness

fatefundamentalfuturalbeing futural

generationground

to happenhistoricalhistoricismhistoricityhistorythe 'how'human existence

idle talkinappropriate

betrachten

der Umgang (mit)umgehen mitdas Gesprächdie Redesich befindendie Befindlichkeit

begegnendas Seiendedas Ereignis, das

Geschehenalltäglichdie Alltäglichkeit

das SchicksalGrund-zukünftigdas Zukünftigsein

die Generationder Grund

geschehengeschichtlichder Historismusdie Geschichtlichkeitdie Geschichtedas Wiedas menschliche Dasein

das Geredeunangemessen

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Lexicon Lexicon

interpretation die Auslegung, die presupposition die VoraussetzungInterpretation

irretrievable unwiederbringlich to reckon rechnenirreversibility die Nicht-Umkehrbarkeit to repeat

repetitionwiederholendie Wiederholung

to know wissen to resideto reverse

sich aufhaltenumkehren

levelling-down

man

die Einebnung

der Mensch

to run afterrunning ahead

nachlaufendas Vorlaufen

meaning der Sinn science die Wissenschaftmoment of insight der Augenblick simultaneity die Gleichzeitigkeitmovement die Bewegung singular

speakingeinzigdas Sprechen

natural time,the time of nature die Naturzeit

to speak outspecific

sich aussprechenjeweilig

nature die Natur specificity die Jeweiligkeitnow jetzt spirit

stretchder Geistdie Strecke

to occur geschehen succession die Sukzessionoccurrencethe 'One'own

the past

point of departurepossibilitybeing possibleto make possiblepotentiality

das Geschehnisdas 'Man'eigen

das Vorbei, dieVergangenheitder Ausgangdie Möglichkeitdas Möglichseinermöglichendas Können

supra-historicity

to tarrytemporaltemporalitytimetradition

traditional

die Ubergeschichtlichkeit

verweilenzeitlichdie Zeitlichkeitdie Zeitdie Uberlieferung, dieTraditionüberliefert

pre-science die Vorwissenschaft uncanniness die UnheimlichkeitPresencepresent

die Prasenzgegenwärtig

to understand verstehen

the present die Gegenwart the 'what' das Was

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Lexicon

world

die Weltworld-time die Weltzeit

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SEP 1 9 203b

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The Concept of Time presents the reconstructed text of a lecturedelivered by Martin Heidegger to the Marburg Theological Societyin 1924. It offers a fascinating insight into the developmental yearsleading up to the publication, in 1927, of his magnum opus Beingand Time, itself one of the most influential philosophical works this

century.

In The Concept of Time Heidegger introduces many of the centralthemes of his analyses of human existence which were subsequentlyincorporated into Being and Time, themes such as Dasein, Being-in-the-world, everydayness, disposition, care, authenticity, death,uncanniness, temporality and historicity. Starting out by asking:What is time?, Heidegger proceeds to radicalise the concept of timeand ,our relation to it, ending with the question: Are we ourselves

time? Am I my time?

William McNeill is currently British Academy Postdoctoral ResearchFellow at the University of Warwick, England. He has publishedseveral articles on Heidegger and is at present co-translatingHeidegger's 1929/30 course The Fundamental Concepts of

Metaphysics: World — Finitude — Solitude.

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