thomas bunzel · 2016-05-29 · der weg beginnt auf den texanischen ... usa südostasien karibik...
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Reiseberichteines
T-Shirts
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ECON VerlagUllstein BuchverlageBerlin 2006ISBN 3-340-17765-0
vonPietra Rivoli
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Orginalausgabe erschien 2005
unter dem Titel
The Travels of a T-Shirt in the global Economy
im Verlag John Viley & Sons, Inc.,Hoboken, New Jersey
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Ein Alltagsprodukt erklärt die WeltwirtschaftIn diesem Buch von Pietra Rivoli wird der Leser mitgenommen, auf die faszinierende Reise eines T-Shirts um die Welt. Der Weg beginnt auf den texanischen Bauwollfeldern, führt über die Spinnfabriken und Nähereien Shanghais wieder zurück nach Amerika, um schließlich auf einem floriereneden Markt für Secondhand-Kleidung in Tansania sein Ziel zu finden. Es werden viele politische wie menschliche Hintergründe der Weltwirtschaft aufgezeigt, die dem Leser eine Welt offenbart, wie er sie so wahrscheinlich noch nie betrachtet hat.
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Ulm Pietra Rivoli ist Professorin für Wirtschaft und lehrt seit 1983
an der Georgetown Universität in Washington DC. IhreForschungsschwerpunkte liegen im Bereich der internationalenWirtschaft und Finanzen. Darüber hinaus ist sie Spezialistinfür das Spannungsfeld Ethik und Ökonomie.
Pietra Rivoli hörte im Februar 1999 bei einer Demonstration von Globalisierungs-gegnern der Rede einer jungen Frau zu, die lautstark und voller Wut verkündete,unter welchen Bedingungen ein Baumwoll-T-Shirt von Kindern in Indien, Vietnamoder anderen armen asiatischen Länder hergestellt wird. Daraufhin beschlosssie herauszufinden, welchen Weg ihr T-Shirt ging. So schrieb sie dieses Buchüber die Menschen, der Politik und der Märkte, die ihr Baumwoll-T-Shirt gemacht haben. Ein Buch über Globalisierung. Sie versuchte, keine Position für oder gegenfreien Handel zu beziehen und wollte auch keine Moral vermitteln, sonder vielmehrVorurteile lockern und das Verständnis der vielenverschiedenen Parteien fördern.
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InhaltsverzeichnisKapitel 1: König Baumwolle
1. Nelson Reinschs Baumwollfarm, Smyer, Texas2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle3. Zurück auf Reinschs Farm
Kapitel 2: Made in China4. Die Baumwolle kommt nach China5. Der Wettlauf nach unten6. Schicksalsgenossinen
Kapitel 3 : Ärger an der Grenze7. Hundegeknurr8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen 2005 zu Ende – und China gewinnt
Kapitel 4 : Freier Markt für freie T-Shirts10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden12. Schluss-Zitat
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König Baumwolle
1. Nelson Reinschs Baumwollfarm, Smyer, Texas
Landschaft: verlassen, karg
Wetter: Sonne, Hagel, Stürme
Farm: 405 Hektar Fläche ca. 250 Tonnen Baumwolle / Jahr
1,3 Millionen T-Shirts
Nelson Reinsch, 82 Jahre, Baumwollfarmer
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König Baumwolle
1. Nelson Reinschs Baumwollfarm, Smyer, Texas
Risiken des Baumwollanbaus:
Empfindlichkeit der Baumwolle gegen verschiedenste Witterungen(Hagel, zu viel Trockenheit, zu viel Feuchtigkeit, Hitze, Kälte, Wind, Regen…)
Zahlreiche Schädlinge
Unkraut
Starke Schwankungen des Marktpreises
Arbeitsmarktrisiken (z.B. Verfügbarkeit bezahlbarer Arbeitskräfte für die Ernte)
Unternehmerische Risiken(fallende Preise, steigende Kosten, ausländische Konkurrenz, Kreditverfügbarkeit…)
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König Baumwolle
1. Nelson Reinschs Baumwollfarm, Smyer, Texas
Marktdominanzen sind in den meisten Industriezweigen außerordentlich kurzlebig
Wege der Marktdominanz einiger Bereiche:
Unterhaltungselektronik:
USA Japan Taiwan China
Bekleidungsherstellung:
USA Südostasien Karibik Asien
Stahlproduktion:
USA Japan Südkorea
Baumwolle: USA seit mehr als 200 Jahren Marktführer in fast allen denkbaren Kriterien.(In der Baumwollproduktion seit kurzen von China überholt.Beim Export manchmal hinter Usbekistan.) !
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König Baumwolle
1. Nelson Reinschs Baumwollfarm, Smyer, Texas
Obwohl: Herstellungskosten gehören zu den höchsten der WeltSeit 30 Jahren jährliches HandelsdefizitWettbewerb mit den niedrigsten Lohniveaus der Welt
Ständige Weiterentwicklung der ProduktionstechnologienAnpassung des Marketings und der Organisationsformen an die sich stets ändernden Bedingungen des WeltmarktesInnovatives statt traditionsgebundenes DenkenSubventionen in beträchtlicher HöheUmgehen des Wettbewerbes durch politische Rahmenbedingungen
Lösung:
!
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König Baumwolle
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Die erste Fabriken der Welt waren Textilfabriken
Ende 18. Jahrhundert: Fortschritte in der Produktion von Baumwollstoffen setzte in England die industrielle Revolution in Gange.
Baumwollproduktion wandert von der heimischer Werkstatt in die Fabriken
Produktion Preise Nachfrage
Eine neue Konsumentengruppe entsteht: Die Armen
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König Baumwolle
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Es folgte ein erstaunlicher Boom in der amerikanischen Baumwollindustrie:
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200
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1800
1791 1801 1811 1821 1831 1840 1850 1860
Jahr
Mill
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n Pf
und
Asien ohne Indien Lateinamerika und Karibik Afrika Indien USA Andere
Zwischen 1825 und 1860:
- Baumwollexport beträgt 50% des gesamten Exportvolumen der USA.
- 70% der Baumwolle wird exportiert.
1861:
- Der Süden der USA produziert 2/3 dergesamten Weltproduktion.
- Aber überwiegend durch Sklavenarbeit!
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König Baumwolle
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Der Baumwollanbau ist extrem vom Wetter abhängig.
Die Planung des Bedarfs an Arbeitskräfte ist nicht über den nächsten Wetterbericht hinaus machbar.
Beispiele:
Regenreiches Frühjahr = doppelter Aufwand beim Unkraut jäten1x Regnen = 3-4 Tage trocknen bevor Ernte möglich istKnospen trocken = sehr schnelles Ernten ist erforderlich
Arbeitsmarkt konnte den schwankenden und nicht vorhersehbaren Bedarf an Arbeitskräften unmöglich decken. Auch die fehlende Kommunikation erschwerte dies enorm.
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2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Sklavenarbeit
Während der Gründerjahre der Südstaaten Weiße für Lohnarbeit zu gewinnen,War, so lange billiges Land zur Verfügung stand, nicht möglich.
Durch die Sklavenarbeit konnten im Süden doppelt so große Farmen wie imSklavenfreien Norden betrieben werden.
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König Baumwolle
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Sklavenbesitz allein war keine Garantie für erfolgreichen Anbau im großen Stil!
Einführung eines “Fabriksystems“ mit Überwachung und Kontrollsystem
Ziel: Die Sklaven zu nicht vorhersagbaren Zeiten zum Verrichten monotoner undkörperlich anstrengender Arbeit zu bewegen.
Die Mittel: positiv negativ
oder
Belohnung Auspeitschen
Wirtschaftlicher Erfolg durch ethisches Versagen!!!
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2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Nicht die Risiken des freien Marktes sondern das Umgehen dieses Marktes wurde den Sklaven zum Verhängnis.
Allgemein: Die Taktik, den Marktkräften auszuweichen, anstatt sich dem Wettbewerb zu stellen, ist auch heute noch eine weit verbreitete Geschäftsstrategie in vielen Branchen.
Wettbewerb
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Nächstes Problem:Mit der Ausdehnung der Baumwollplantagen Richtung Westen kam die Er-Kenntnis, dass die Sea-Island-Baumwolle in Gebieten, weiter als 30 Meilen vomAtlantik entfernt, nicht gedeiht. Aber nur bei dieser war es maschinell möglich, zuentkernen (trennen der Samen von den Fasern).
Lösung: Eine Maschine, die Upland-Baumwolle entkernen kann
+ =
Eli Withney (Erfinder) Mr Miller (Kapitalgeber) Cotton Gi (Entkernungsmaschine)
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
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König Baumwolle
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Nach dem Ende des Bürgerkrieges und somit dem Ende der Sklaverei, tauchte wiederdas alte Problem der Unvorhersagbarkeit des Bedarfes an Arbeitskräften auf.
Neue Lösung: “SHARECROPPING“
Bezahlung der Pächter nur durch Unterkunft, Verpflegung, später mit Baumwolle.
Hohe Bindung der Pächter an die Farmen durch den Teufelskreis der Schulden gegenüber den Grundbesitzern.
(Verpachtung kleinerer Felder)
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König Baumwolle
2. Die Geschichte der amerikanischen Baumwolle
Anfang des 20. Jahrhunderts entstand im Westen ein neuer Typ des Baumwoll-Anbau.
Riesige Farmen (bis zu 567000 Hektar) mit Firmenunterkünften, Firmengeschäften,Schulen und Kirchen.
Wieder Bindung der Arbeiter durch Entlohnungssysteme mit Berechtigungs-Scheinen für Einkäufe in den Firmengeschäften. Auch für Unterhaltung mit Musik und Festen wurde gesorgt.
Ende der meisten kleinen familienbewirtschafteten Farmen.
Texas wird größter Bauwollproduzent der USA.
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Arbeitszyklus des Baumwollanbaus:
Winter Frühling Sommer Herbst
Pflügen Pflanzen, Kultivieren, Jäten ErntenJäten
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Die Automatisierung kam im Westen sehr viel schneller voran.Die Farmer im Süden brachen ungern mit ihren Traditionen in der Produktion.
Süden Westen
1960 teilte Richard Day die Automatisierung der Bauwollproduktion in 4 Stufen des Automatisierungsgrades ein.
Die folgenden Diagramme zeigen den Anteil der Handarbeit in Arbeitsstunden pro Arce*
*(1 Arce ~ 0,504 Hektar)
König Baumwolle
3. Zurück auf Reinschs Farm
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Ulm Stufe 1: Stufe 2:
Pflügen und kultivieren mit dem Maultier. Pflügen im Winter mit dem Traktor. Bodenbe-Intensives Jäten und Pflücken von Hand. Arbeitung mit dem Maultier. Jäten teilweise von
Hand. Pflücken von Hand.
Stufe 3: Stufe 4:Pflügen und kultivieren mit dem Traktor. Völlige Automatisierung, nur wenig manuellesJäten teilweise von Hand. Pflügen von Hand. Jäten.
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3. Zurück auf Reinschs Farm
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Winter Frühling Sommer Herbst
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Winter Frühling Sommer Herbst
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Winter Frühling Sommer Herbst
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3. Zurück auf Reinschs Farm
In Texas steigerte sich, im Vergleich zum Süden der USA, der Einsatz vonTraktoren enorm.
Die Tabelle zeigt den Anteil der Arbeit (in Prozent, in den Jahren 1939 und 1946), der mit Traktoren erfolgte.
Pflügen Pflanzen Kultivieren1939 1946 1939 1946 1939 1946
Alabama 10 13 3 15 5 14Texas 49 85 45 80 43 83
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Auch Dank neuer Düngemittel stieg der Ernteertrag ab 1940 deutlich an.
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Baumwollertrag pro Arce
0100200300400500600700800
1870
1980
1890
1900
1910
1920
1930
1940
1950
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1970
1980
1990
1998
2000
2002
Pfun
d DÜNGER
*
* 1 Arce ~ 0,504 Hektar
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3. Zurück auf Reinschs Farm
In den frühen dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts hatten die Baumwollpreiseeinen historischen Tiefstand erreicht.
Washington übernahm das Risiko fallender Preise.
Roosevelts berühmter New Deal der “Agricultural Adjustment Act (AAA)“subventionierte erstmals die Preise landschaftlicher Produkte.
Ziel: Durch Regierungsgelder ein Sicherheitsnetz gegen die ländliche Armut zu etablierenund gleichzeitig die Rohstoffpreise zu stabilisieren.
Gewinner: Produzenten wie die Reinschs, sie bekamen “AAA-Geld“Verlierer: “Sharecropper“ sahen meist keinen Anteil des “AAA-Geldes“
Nebenwirkung: Analphabeten kamen mit neuer Bürokratie nicht zurecht, und gaben daherhäufig auf.
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Im Dezember 1941, nach dem Angriff auf Pearl Harbor, begann die Mobilmachung der Landwirtschaft Arbeitskräfte zu entziehen.
Neuer Mangel an Arbeitskräften
Lösung : Einführung des Bracero-Programms
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Bracero-Programm:Mexikanern wurde erlaubt, für kurze Zeit in die USA einzureisen, um in der Landwirtschaft zu arbeiten.
Als Nelson Reinsch mit 20 Jahren in den Krieg zog, arbeiteten Mexikaner aufseinem Feld.
Um wieder einmal das Arbeitsmarktrisiko zu umgehen, wurde vom Kongress eingegriffen:
Der Kongress garantierte den abgemachten Preis für die bestellten Arbeiter.Arbeiter durften nur für den bestellenden Farmer tätig sein (kein Lohnkampf).Arbeiter wurden auf Gesundheit, Arbeitskraft und politische Ideologie untersucht.
3. Zurück auf Reinschs Farm
USA
Mexiko
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Maschinen ersetzten die Arbeiter
1953 bekam Nelson Reinsch seine erste Pflückaschine von International Harvester.
1 Maschine = 25 Feldarbeiter
Nachteil: - Maschine konnte nicht von lebenden Grünen Pflanzen pflücken.Frost war nötig (später war künstliche Frostung möglich)
- Bei Morgentau funktionierte die Maschine nicht perfektErntetage wurden deutlich kürzer
Durch diese zusätzlichen Wetterbedingungen war eine noch plötzlichere undschnellere Ernte erforderlich !
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Einige Jahre später wurden dann die meisten Handarbeiten, wie auf demErntewagen sitzen und die Baumwolle im Anhänger verteilen und pressen, dasUnkraut jäten oder der Transport der Baumwolle zu den Entkernungsbetrieben(Gins), durch Maschinen, Chemie und Spezialtransporter ersetzt.
Früher: Farmer waren auf das Wohlwollen der Ginbetreiber angewiesen.
Heute: Farmer schließen sich zusammen und betreiben ihren eigenen Gins.
Anzahl der Gins fiel um 90%, Kapazität der einzelnen Werke stieg um 30%.
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Die Rohbaumwolle wird heute fast komplett verarbeitet.
Reinsch: „ Heute wird selbst der Abfall, der bei der Weiterverarbeitung des Abfalls entsteht, verkauft.“
Fasern: 24%Kletten, Zweige, Abfall: 40% Samenhülle: 10,8%Samenöl: 3,16%Fuseln: 1,44%Ölkuchen: 18%
Viehfutter
Tierfutter (Fische,Schweine, Rinder,…)
Dünger, Viehfutter,Gartenmulch
Snickers-Riegel, Seife,Spagettisauce,…
Bestandteile von Kissen, Matratzen, Bindfaden,Wischmobs,…
Reine Baumwollfasern für T-Shirt-Produktion
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Wie wird die Qualität von Reinschs Baumwolle ermittelt?
Früher: Käufer reißt eine Hand voll Baumwolle aus dem Ballen und entscheidet subjektiv.
Heute: High Volume Instrumentation Testing (HVI)Computer im USDA* -Klassifizierungsbüro bewertet Proben aus jedem Ballen nachFarbe, Blättergehalt, Faserlänge, -feinheit, -stärke, sowie Faserverunreinigungen.
Note 1 bis 7
Kunden auf der ganzen Welt schätzen die Klassifizierung mit dieser,wohl besten Maschine ihrer Art sehr, da sie dadurch exakt wissen wassie bekommen werden.
* United States Department of AgricultureLandwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Wie kommen Käufer und Verkäufer zusammen?
Früher: Elektronische Baumwollbörse TELCOT
Heute: Ein internetgestütztes System namens TheSeam ermöglicht Käufern auf der ganzen Welt den Zugang zur westtexanischerBaumwolle und erlaubt Textilfabriken die Klassifizierungs-ergebnisse für Millionen von einzelne Baumwollballen amBildschirm nachzulesen.
Käufer Verkäufer
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Das alles und auch noch die Subventionen
Die amerikanischen Farmer genossen schon immer großen Einfluss in der Politik.
Auch zur Zeit haben die Farmer mit George W. Bush wieder einen großen Sympathisant der Baumwolle an der Macht.
Die Baumwolle wird mit Subventionen nur so überhäuft:
- Farm Bill 2002 (direkte Zuzahlung von 6,6 Cent pro Pfund Baumwolle)
- Commodity Loan-Programm (“Absatzkredit“ von 52 Cent pro Pfund)
- Antizyklische Zahlungen, falls das Einkommen 72,25 Cent pro Pfund unterschreitet
Es wird also ein Preis von 72,25 Cent pro Pfund garantiert !
Der durchschnittlicher Weltmarktwertpreis erzielte Mitte 2004 etwa 38 Cent.Durchschnittlich erzielter Preis der amerikanischer Baumwolle betrug 59 Cent.
Somit wurden 1/3 des Marktpreises subventioniert ! ! !
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Weitere Subventionen
Step-2-SubventionenEinheimische Firmen dürfen nicht von billigeren Anbietern aus dem Ausland kaufen und werdendeshalb dafür bezahlt, amerikanische Baumwolle zu kaufen.
Crop Disaster ProgrammErsetzt Wetterschäden.
Farm Loan ProgrammBietet Finanzierungsmöglichkeiten für Farmer, die keinen Kredit mehr von den Banken bekommen.
Agricultural Trade and Aid ProgrammeUnterstützung der Farmer beim Exportieren, bis hin zu Garantien gegen Zahlungsunfähigkeitder Kunden.
Amerikanische Baumwoll-Subventionen waren im Jahr 2000 etwa 4 Milliarden Dollar höher als das gesamte Bruttosozialprodukt einiger der ärmsten baumwoll-produzierenden Länder der Welt.
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Der Gegensatz sind die Baumwollfarmer in Afrika
Keine Unterstützung von der Regierung
Baumwollpreis erzielt etwa die Hälfte des durchschnittlichen Weltmarktpreises
Bewertung durch die “eine Hand voll Baumwolle“ -Methode
Fast alle Bauern sind Analphabeten
Baumwolle wird vom DAGRIS-Konzern vermarktet (zu 70% Eigentum derafrikanischen Regierungen und zu 30% Eigentum von Frankreich)
Politisch und wirtschaftliche Machtverteilung zwischen Bauern und Regierungist das exakte Gegenteil der Zustände in den USA
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3. Zurück auf Reinschs Farm
Man sollte glauben, die niedrigen Lohnkosten in manchen Ländern machendiese wettbewerbsfähig, doch das Gegenteil ist der Fall.
Es mag zwar schlechtere Arten geben, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, als in derglühenden Sonne in gebückter Haltung Wurmeier zu zerquetschen, aber es fällt schwer,sich welche vorzustellen. Doch wenn die Lohnkosten niedrig genug sind, macht esökonomisch gesehen Sinn, Wurmeizerquetscher einzustellen, anstatt mit fortschrittlicherenMethoden gegen die Schädlinge vorzugehen. Und gleichgültig wie billig und wie reichlichdie Eizerquetscher zur Verfügung stehen, es ist kaum vorstellbar, dass sie einen Vorteilgegenüber Nelsons Entomologen von der Texas Tech, seinen Pestiziden, Chemikalienund Maschinen haben.
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Die Baumwolle verlässt Texas und wird per LKW oder Zug nach Long Beach, Kaliforniengebracht. Danach geht sie auf die Schiffsreise Richtung China…..
**
Smyer
Long Beach
TX
CA
AZNM
NV
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
…wo sie dann einige Tage später im Hafen von Shanghai ankommt.
Shanghai
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Geschichtliche Fakten Chinas:
1921 schaukelten sich die Arbeiterunruhen in China zu einer Revolution auf
Die Unruhen begannen in der Textilindustrie, wo 50% der Fabrikarbeiter tätig waren
Die Textilindustrie brachte Reichtum und glitzernde Dekadenz nach Shanghai
1949 erklärten die Kommunisten die Fabriken zu StaatseigentumIn den 60er Jahren zettelte Mao Tse-tung eine Kulturrevolution an (viele Manager wurden kapitalistischer Verbrechen bezichtigt und inhaftiert oder hingerichtet)
In den späten 70er Jahren öffnete China der Welt seine Tore
In den 80erJahren wurden weite Teile der Textilindustrie privatisiert
China begann T-Shirts nach Amerika zu verkaufen
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
China Heute:
Weltgrößter Käufer amerikanischer Baumwolle1/3 der Weltproduktion an Baumwolle wird in China verbrauchtExport der amerikanischen Baumwolle nach China stieg von 2002 bis 2003 um 400%
Amerikanische Nachfrage nach billigen T-Shirts aus China steigert chinesischeNachfrage nach amerikanischer Baumwolle.
1 T-Shirt = 1/3 Pfund Baumwolle (ca. 15 Cents)1 Arce Farmland = Baumwolle für ca. 1200 T-Shirts pro JahrNelsons Farm = Baumwolle für ca. 1 Million T-Shirts pro Jahr
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Garnfabrik Nummer 36, Shanghai
Erbaut 1944Managerin seit 1983 : Tao Yong FangKlassischer chinesischer Staatsbetrieb
Geführt durch ineffiziente Planwirtschaft, die eine Unterdrückung Taos Intellekts und der ihrer Mitarbeiter garantiert.
Innen: „Ein Ansturm auf die Sinne“
Ohrenbetäubender LärmZum atmen bekommt man nur staubigen DampfAlles ist in einem schrecklichen “Kommunistengrün“ gestrichen
Die Autorin mitTao Yong Fang
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Die Produktion von Baumwollgarn ist eine Verwandlung:
Reinigung der BaumwolleAusbreiten zu einer dicken, breiten DeckeKämmenKammzug (Zusammenziehen der Decke zu einem Seil mit ca. 2,5 cm Durchmesser)Aufdrehen zu Garn mittels SpindelnAufwickeln auf Rollen
Garnspule Kammzug
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Nächste Station: Shanghai Brightness Kleiderfabrik Nummer 3
Firmendirektor: Su Qin
Heute ohne Abnahmegarantien der Planwirtschaft steht Su Gin in Konkurrenz zu 40000 Textilfabriken allein in China.
Produktionskette der Kleiderfabrik:
1. Strickmaschine2. Zerschneiden des Stoffes
3. Zusammennähen
Vor den Näherinnenhängt ein Schild: Qualität hat 3 Feinde: Fadenriss, Schmutz, Nadelstücke
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Heute dominiert China die globale Textil -und Bekleidungsindustrie
Anteil am weltweiten Bekleidungsexportbeträgt 30%
Seit 1993 weltgrößterExporteur von Bekleidung Amerikaner kaufen jährlich
1 Milliarde chinesische Kleidungsstücke
Seit 1980 wachsen Bekleidungsexporteum 30% pro Jahr
Chinas Sieg ist für die amerikanische Handelspolitik, die amerikanischenArbeiter und vor allem für die chinesischen Arbeiterinnen eine Niederlage ! !
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Made in China
4. Die Baumwolle kommt nach China
Bedingungen für die chinesischen Arbeiterinnen:7 Tage die Woche, 12 Stunden arbeitenLohn: 12 bis 14 Cent pro StundeKeine SozialleistungenUnterkunft: enge, schmutzige RäumeErnährung: dünner HaferschleimKeinerlei RechteStändige Bewachung und Einschüchterung
Eine Art vertraglich vereinbarte Sklaverei
Der Preis für die billigen T-Shirts ist eigentlich viel zu hoch !!!
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
Der klaffende Graben zwischen den armen Sweatshop-Arbeiterinnen im Ostenund den reichen Konsumenten im Westen ist ein relativ junges Phänomen.
Dieser Wettlauf lässt sich am besten mit einen Abstecher durch die Vergangenheit erklären
Bis mindestens 1750 war China in allen messbaren Größen von Wohlbefinden undEntwicklung den Europäern mindestens gleichrangig, wenn nicht überlegen.
Doch die industrielle Revolution und ihre zahlreichen Erfindungen brachte England und damitEuropa schnell nach Vorne.
Innovative Erfindungen:Spinning Jenny
Waterframe
Mulde
Dampfmaschine Dampfmaschine Spinning Jenny Waterframe
Fabriken entstanden Ständiger Wirtschaftswachstum
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
Das Heer an armen, verzweifelten Menschen trieb die Entwicklung des Fabriksystemszusätzlich unaufhaltsam voran.
Schnell kristallisierte sich eine von den Fabrikbesitzern bevorzugte Art von Belegschaft heraus:
Männer Frauen Kinder
- Billiger- Fügsamer
- Machen zu viele Schwierigkeiten
- Teurer
- Billiger- Genügsamer- Fügsamer- Ertragen leichter
körperliche Ermüdung
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
England konnte den Vorsprung nur durch alleiniges Wissen über die neue Technologie halten
Verbot der Ausfuhr von Textilmaschinen, Zeichnungen, Pläne und Verbot derAusreise von qualifizierten Textilarbeitern.
Doch die Industriespionage blieb nicht aus und brachte die Technologien nach Amerika
In Neuengland entstanden die größten Textilfabriken der Welt.
Wie auch schon in England, wurden dieArbeiter aus einem Angebot “überzähliger“Arbeitskräfte ohne Alternativen Rekrutiert.
Wieder waren die Arbeitsbedingungen sehr schlecht
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
Das goldene Zeitalter der britischen Baumwollmanufakturen ging zu Ende
Abb.: Britische Baumwoll-Stückgutexporte von 1800 - 1950
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400
600
800
1000
1200
1800 1820 1840 1860 1880 1900 1920 1940
Mill
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
Im Wettlauf nach unten erwies sich das Goldene Zeitalter der Textilherstellung Neuenglands als noch als noch kürzer als das der englischen.
Die Fabrikbesitzer zog es in den Süden der USAGründe:
30 bis 50% niedrigere Löhneweniger gesetzliche und kulturelle Einschränkungen für KinderarbeitArbeiter waren fügsamer und lenkbarerWeniger gesetzliche Einschränkungen der Arbeitszeiten
Der Süden brach die britische Vorherrschaft in Asien.
Im frühen 20.Jahrhundert waren mehr als 60% der Fabrikarbeiterinnenim Süden der USA, 13 Jahre alt oder jünger.
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
Mitte der 30iger Jahre übernahm Japan die Führung im Wettlauf nach unten
Fakten:40% des weltweiten Baumwollwaren-Exports übernahm Japan Mehr als die Hälfte der Fabrikarbeiter Japans waren in der Textilbranche2/3 der Exporte Japans waren Textilien
Gründe:20 bis 47% niedrigere Löhne als in den USA oder EnglandWeit verbreitete Nachtarbeit
Wieder verheerende Arbeitsbedingungen, die durch mangelnde Alternativen erduldet wurden.
•12 Stundentage• 2 freie Tage im Monat• Eingesperrt in überfüllten
Massenunterkünften• Nahrung war knapp• Schlechte sanitäre
Einrichtungen • Krankheiten weit verbreitet
! !
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Made in China
5. Der Wettlauf nach unten
Anfang der 70er Jahre übernahmen die asiatischen Schwellenländer (Hongkong, Korea und Taiwan) die Führung in der Textil –und Bekleidungsindustrie
Die Löhne betrugen 15% derer in Japan
Aber nicht allzu weit davon entfernt lag Mao Tse-tung im Sterben
China erwachte aus dem Albtraum der Kulturevolution und reckte seine Gliedermit Abermillionen verzweifelter junger Frauen, die für 1/10 des Lohnes in Hongkongarbeiteten, um dem harten Leben auf dem Land zu entkommen.
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Made in China
6. Schicksalsgenossinnen
Das Hukou-SystemWurde in den 50erJahren eingeführt, um die Entwicklungspläne des jungen kommunistischenChinas zu unterstützen.
Der Hukou ist der Ort der Hausstandsregistrierung eines jeden Chinesen
Erklärung:Der Hukou legt für jeden Chinesen fest wo er lebt, unabhängig davon wo er sich aufhält.Den meisten Chinesen wurden ländliche Hukous zugewiesen.Wer ein ländliches Hukou hatte, war verpflichtet eine gewisse Menge Nahrungsmittel zuproduzieren und war somit Gefangener einer Farm.In der Realität waren allerdings zu viele einem ländlichen Hukou zugewiesen, sodass esauf dem Land Arbeiterüberschüsse gab.
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Made in China
6. Schicksalsgenossinnen
Ende der 80er Jahre wurde das Hukou-System liberalisiert
Die ländlichen Massen wurden in die Binnenregionen geschickt um T-Shirts herzustellen.
Seit Mitte der 90er Jahre sind 40% der Belegschaft in der Textilindustrie Mädchen mitLändlichem Hukou, die Liudong Renkou (schwebende Mädchen) genannt werden.
Schwebende Mädchen:Müssen länger arbeiten und bekommen 40% weniger Lohn als Mädchen mit Stadt-HukouKeine Grundversorgung wie subventionierte Wohnung, Kinderbetreuung, RentenleistungenWohnen in firmeneigenen Unterkünften oder sogar in den FabrikhallenWürden für Privatunterkünfte sechs mal so viel bezahlen wie StädterToilette und Kochgelegenheit sind AusnahmenKein Wohnraum oder Schulplätze für Ehepartner oder Kinder
Auch in China wird die Taktik, den Marktkräften auszuweichen, gerne angewandt
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Made in China
6. Schicksalsgenossinnen
Trotz miserabler Arbeitsbedingungen zieht es viele Mädchen vom Land in die Stadt
Motive:
Geld verdienenDer Langeweile auf dem Land zu entkommenFlucht vor EheDer Wunsch nach Selbstbestimmung und einem modernen LebenDer harten Arbeit auf dem Land zu entkommenModerne Kleidung kaufen
Ob in England, in Neuengland, Japan, Taiwan oder China, die Bedingungen in denSweatshops waren überall schlecht, was die Leidensgenossinnen der verschiedenenLänder aber nicht davon abhielt, ihren Weg zu gehen und auch durchzustehen.
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Made in China
6. Schicksalsgenossinnen
! Doch der Wettlauf nach unten hat auch seine guten Seiten !
Diejenigen Länder die aus dem Wettlauf nach unten ausgestiegen sind,gehören heute zu den größten und erfolgreichsten Volkswirtschaften.
Grund:Ihre gemeinsame Vergangenheit in der Baumwollfabrik und den Sweatshops war eine Initialzündung für Urbanisierung, Industrialisierung und ökonomischen Diversifizierung.Und ebenso war sie der Startschuss für die ökonomische und soziale Befreiung der Frau.
Selbst ländliche Armut die einst die Frauen von den Farmen in die Textil –und Bekleidungs-fabriken zog, existiert in diesen Länder nicht mehr.
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Made in China
6. Schicksalsgenossinnen
Und durch den ständigen Einsatz der Sweatshop-Aktivisten wurden die miserablenBedingungen der Arbeiterinnen überall auf der Welt schrittweise verbessert.
Verstümmelungen und Tod durch Maschinen gibt es kaum nochEs gibt Gesetze für das Mindestalter der Arbeiter/innenErgonomische Bedingungen wurden deutlich verbessertLungenkrankheiten durch Baumwollstaub sind annähernd ausgerottetGesetze für Mindestlöhne
So löste die Produktion billiger Baumwolltextilien nicht nur in vielen Ländern der Welt eineIndustrielle Revolution aus, sie spornte auch Generationen von Aktivisten dazu an, sich fürden Schutz der verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft vor den ungezügelten Kräften desKapitalismus einzusetzen. Während der Wettlauf nach unten nach den billigsten und fügsamsten Arbeitskräften ver-langte, sorgten die Gegenkräfte Schritt für Schritt dafür, dass Kinderarbeit in den Fabriken eingeschränkt wurde und sich die Überzeugung durchsetzte, dass Kinder in die Schule gehören.
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Der Container voller T-Shirts wird in Shanghai auf einen Frachter verladen und begibt sich wieder in Richtung USA, wo er am Hafen von Miami anlegt.
*
Miami
Dort ist die nächste Station die Siebdruckerei von Sherry Manufacturing
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Die Textil –und Bekleidungsbranche ist die am stärksten regulierteund geschützte Industrie in der Geschichte der USA
Auggie Tantillo ist Direktor der
Ziel von AMTAC: Die Jobs der amerikanischen Textil –und Bekleidungsbranche zu erhalten
Im Juli 2003 schlossen sich die Führer vieler Textilverbände (AMTAC, ATMI, NTA, AYSA,AFMA, NCC, ASIA, CRI, GTMA, THA, AFAI, NCMA, TDA) zusammen und verlangten vonder Bush-Regierung, gegen China vorzugehen.
Forderungen:
Einrichtung von Schutzquoten zur Einschränkung der Einfuhr chinesischer TextilienÜberprüfung von Kleidern anderer Herstellerländer auf Anteile chinesischer Stoffe
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Bush-Regierung musste sich entscheiden wen sie verärgert
China: Auggie:Dessen Kooperation man in dutzender Dessen Hilfe man in der BevorstehendenAngelegenheiten benötigte Präsidentschaftswahl benötigte
In der heißen Endfase der Wahl im unentschlossenen Amerika entschied sich dieRegierung dafür, die Schutz-Petitionen, welche die AMTAC vorlegte, zu unterstützen.
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Jeder amerikanische Präsident seit dem zweiten Weltkrieg war für einen freien Handel
Aber:
Fast jeder dieser Präsidenten brauchteum die Wahl zu gewinnen, die Unterstützung der Senatoren und Gouverneure aus South-und Northcarolina.Diese wiederum erwarteten als GegenleistungHilfe für ihre Textilstädte.
Seit 50 Jahren vollführen Amerikas politische Macher einen Balanceakt mit denTextilvertretern, indem sie versuchen, ihnen genug Krümel hinzuwerfen, um ihreStimmen zu bekommen, aber nicht so viele, um ihre Reden vom freien Handeloffensichtlich ad absurdum zu führen.
Die Gesetze für die Einfuhr von Textilien wurden immer unüberschaubarer
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Die lange Kette der Abkommen über Importe
VER (50er) STA (1960) LTA (1962)
MFA 3 (1981)
MFA 2 (1976) MFA (1974)
MFA 4 (1990)
VER: Exporte von Baumwolltextilien aus Japan wurden beschränktSTA: Importgrenzen auch bei anderen LändernLTA: Bestimmungen für mehr Länder und mehr ProdukteMFA: Ausdehnung der Quotierung von Baumwolle auf Kunstfasern und Mischgewebe
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
In Anbetracht der großen Menge an widerstreitenden Kräften, ist die Komplexität der Regeln vielleicht unvermeidlich.
Quotenlimits der USA für den Import für Baumwoll-Shirts 2003Land Quotenlimit (Dutzend Stk.)China 2.525.562Vietnam 10.463.635Türkei 17.777.705Pakistan 12.407.951Indien 5.777.025Ägypten 4.717.195Polen 3.533.491Kambotscha 4.187.637Philippinen 3.633.517Sri Lanka 2.635.755Rumänien 1.270.216
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Das Verwalten der Quotierungen ist zu einer eigenen kleinen Industrie geworden
Jedes Land hat die Möglichkeit verschiedene Verschiebungsmechanismen anzuwenden:
Swing: Zusätzliche T-Shirt-Menge aus der Quote einer Anderen Kategorie leihenSpecial Shift: Zusätzliche T-Shirt-Menge von einer Liste anderer Kategorien von Quoten leihenCarryover: Die ungenutzten Quoten des letzten Jahres nutzenCarryforward: Ein Vorgriff auf die T-Shirt-Quoten des nächsten Jahres
Um Jahre und Kategorien gegeneinander aufzurechnen wird den Kategorien ein Quadrat-Meter-Äquivalent (SME = square meter equivalent) zugewiesen.
Beispiel: Ein Dutzend Baumwoll-Shirts = 6 SMEEin Dutzend Kunstfaser-Taschentücher = 1,4 SME
meldet man nun ein Swing an, kann man 1 T-Shirt für 4,29 Taschentücher verkaufen
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Ärger an der Grenze
7. Hundegeknurr
Gary Sandler, Besitzer der Sherry Manufacturing, steht vor dem großen Problem, die komplizierten Einfuhrregeln von Textilien immer im Überblick haben zu müssen.
Beispiel: der amerikanisch-karibischen Trade Partnership Act von 2002 (CBTPA)
Einige (verrückte) Regeln:Stoff und Garn muss aus den USA stammenFärben, Appretur und Zuschnitt muss in den USA stattfindenZuschnitt darf in der Karibik stattfinden, wenn mit “USA-Faden“ zusammen genäht wirdBHs haben Marktzutritt falls herstellende Firma die im Vorjahr exportierten BHs zu 75% aus Stoffen von Herstellern aus den USA gefertigt hatte (Träger, Bügel, Etiketten zählen nicht) T-Shirts aus Stoffen die in der Karibik hergestellt wurden (wenn Garn aus den USA stammt)dürfen einreisen. Aber höchstens 5651520 Dutzend Stück.……
Natürlich gibt es auch Abkommen mit Afrika, Süd-Amerika, Kanada und China, die nicht weniger kompliziert sind.! !
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7. Hundegeknurr
Auswirkungen der vielen Bestimmungen gegen China
Importe von Baumwoll-Shirts in die USA
020406080
100120140
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
2003
Mexiko Karibik Schwarzafrika China
Chinesische Kleidungsimporte
0102030405060
1989 1992 1995 1998 2001
Wert der chinesischen Kleidungsimporte in die USA inMilliarden DollarWert der chinesischen Kleidungsimporte insgesamt inMilliarden Dollar
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7. Hundegeknurr
Später schlossen sich dann auch die Entwicklungsländer zusammen, um nach einem Ende der Quotierungen zu rufen.
Nach langen Verhandlungen stimmten die reichen Länder zu, das MFA auslaufen zu lassen
Die Verhandlungen darüber, ob das MFA beendet werden sollte, waren ein Kinderspielverglichen mit den Verhandlungen darüber, wie dies geschehen solle.
Man einigte sich auf einen Stufenweisen Abbau über 10 Jahre, von 1995 bis 2005
Aber: In den ersten Jahren wurden nur Produkte von der Quotierung befreit, die vorher nochgar nicht quotiert waren.
Bis 3. Dezember 2004 sollten noch 85% der Quoten in Kraft bleiben !!!
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8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Viele Arbeitsplätze in den USA wurden durch neue Technologien und Automatisierung und nicht, wie oft behauptet, nur durch die Billiglohnländer wie China verdrängt.
Arbeitsplätze verschwinden, doch die produzierte Menge bleibt relativ gleich
5060708090
100110120130140
1990
1992
1994
1996
1998
2000
2002
Prod
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Produktion je Arbeiter
200300400500600700800900
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1990
1992
1994
1996
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2000
2002
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Arbeitsplätze gesamt (Tausend)
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Ärger an der Grenze
8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Das Quotieren ist eine sehr teure Angelegenheit
Unglaubliche Fakten:
Die amerikanische Außenhandelsbehörde (USITC) schätzt die jährlichen Kosten derImportbeschränkungen für Bekleidung auf ca. 7 bis 12 Milliarden Dollar
Mitte der 90er ließ es sich die USA jährlich 88000 Dollar, pro erhaltenem Job in der Bekleidungsindustrie, kosten
1990 kostete es den Verbraucher 138666 Dollar, einen Job in der Bekleidungsindustriezu erhalten
2002 kosteten die Textil –und Bekleidungsquoten 174825 Dollar pro erhaltenen Job
Die Kombination aus Zöllen und Quoten entsprach in den frühen 90ern einer effektivenBekleidungssteuer von 48 Prozent
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Ärger an der Grenze
8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Nach dem 11. September stand Pakistans Präsident Pervez Musharraf bedingungslos hinter den USA.Die Belohnung:
FinanzhilfenAufheben zahlreicher WirtschaftssanktionenSchuldenerlass
Aber wichtiger war Musharraf eine Lockerung der Textil-Einfuhrbeschränkungen
Grund:60% der Exporte waren Textilien und Bekleidung60% der Beschäftigten in der Industrie arbeiteten im der Textil -und BekleidungsbereichZölle von bis zu 29%Quotenbeschränkungen in Dutzenden von Textil –und Bekleidungskategorien
Bush versicherte Musharraf sein Bestes zu tun, was dann aber am Ende nicht viel war
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Das Auferlegen der Quoten führte auch dazu, dass die Produktions-orte ständig in Länder mit noch verfügbaren Quoten verlegt wurde
8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Beispiel: Esquel Corporation – weltgrößter Produzent von Baumwollhemden
Gründung: Hongkong chinesisches Festland Malaysia Sri Lanka
Mauritius Malediven
Problem: Länder mit freien Quoten haben oft keinerlei Erfahrung und wenig Arbeitskräfte
Lösung: Chinesische Arbeiter und Manager wurden gleich mit verlegt
Financial Times: „Die Globalisierung der Bekleidungsindustrie ist eher eine Folgeder Handelsschranken als eine Reaktion auf offene Märkte“
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8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Mittlerweile gibt es einen großen Quotenmarkt, wo Quoten wie an der Börse gekauft werden,um sie später für einen besseren Preis wieder zu verkaufen.
Spekulation und Manipulation sind an der Tagesordnung
Marktpreise für US-Importquoten für Bekleidung aus China, August 2004
Herren –und Knabenwollblazer $ 21,00Damen –und Mädchen-Kostüm, Kunstfaser $ 67,00Baumwollhemden, gestrickt (T-Shirts) $ 8,00Baumwollhemden, gestrickt, mit Kragen $ 30,00Damen -und Mädchen-Wollmäntel $ 650,00Baumwollröcke $ 46,00Wollpullover $ 170,00Kleider, Kunstfaser $ 70,00Baumwollunterwäsche $ 8,80Schlafanzüge, Kunstfaser $ 13,00Damen-Wollhosen $ 170,00
Quoten
preis
je D
utzen
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8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Es gibt auch (unbeabsichtigte) Gewinner der Quotierung
Durch die auferlegten Quoten für die großen Textilproduzenten wie Japan, Hongkong und China, bekamen viele der kleinen Entwicklungsländer einen Antrieb für die Industrialisierung.
Dadurch wurden nicht nur Nähfabriken gefördert, sondern indirekt auch Straßen, Häfen undKommunikationsnetze aufgebaut.
Manchmal hemmt eine Wand unser Fortkommen, doch bisweilenweckt eine Wand viel mehr Kreativität als eine offene Tür.
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8. Nebenwirkungen und unerwünschte Effekte der T-Shirt-Handelspolitik
Nicht nur die USA schützen mit allen Mitteln den eigenen Markt
Auch England werte sich im 17. Jahrhundert gegen die neuen, sehr beliebten Baumwoll-stoffe (Kattun-Stoffe) aus China und Indien. Sie waren im Gegensatz zu den Stoffen aus Schafwolle günstig, leicht, waschbar und nicht kratzig, weshalb sie sehr begehrten waren.
Gesetze:1689: Niemand darf von Allerheiligen bis zum Fest der Verkündung Mariä Kleidungs-
stücke tragen, die nicht aus Schafswolle gefertigt wurden.1699: Alle Gerichtsbeamte, Richter, Studenten an Universitäten sowie alle Professoren
des öffentlichen und bürgerlichen Rechts müssen aus Wolle hergestellte Talare tragen.
1700: Kein Leichnam, gleich welcher Person, darf in einem Hemd, Unterkleid, Tuch oderTotenhemd, das nicht ausschließlich aus Schafswolle gefertigt ist, beerdigt werden.
1701: Niemand darf zu keiner Jahreszeit bemalte, gefärbte oder bedruckte Kattun-Stoffe,die nach England importiert wurden, tragen oder anderweitig benutzen.
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Ärger an der Grenze
9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen zu Ende –und China gewinnt
2004 wurde in im Textilstaat South Carolina ein neuer Senator gewählt
Der Kampf für die Nominierung eines Kandidaten der Republikaner fiel auf
David Beasley Jim DeMintvs.
Für mehr Handelsschranken Gegen Handelsschranken
Die AMTAC unterstützte natürlich Beasley
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Ärger an der Grenze
9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen zu Ende –und China gewinnt
DeMint gewann zur Überraschung vieler mit einem deutlichen Vorsprung
Grund: Er zeigte nicht auf die röchelnden Textilfabriken sondern auf die Firmen die sich inden letzten Jahren in South Carolina angesiedelt hatten.
DeMint: „Schaut nach vorne auf die Rolle die Ihr in einer globalen Wirtschaft spielen könnt,und nicht zurück auf die Textilwirtschaft.“
Im Januar 2005 wurde Ernest Hollings, der eifrigste und überzeugteste Protektionistdes Senats durch Jim DeMint, einen radikalen Verfechter des freien Handels, ersetzt.
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9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen zu Ende –und China gewinnt
Durch das Ende einiger Quoten im Jahr 2002 blieben viele der kleinen Länder auf der Strecke
-300 0 300 600 900 1200
Mauritius
Kambodscha
Pakistan
Sri Lanka
Karibisches Becken
Taivan Hongkong Korea
Mexico
Bangladesch
SchwarzafrikaPhilippinen
Indonesien
Russland
Thailand
Ägypten
Türkei
Indien
Malaysia
China
Abb.: Prozentuale Zu –oder Abnahme der US-Importe quotenfreier Kleidung (2001 verglichen mit 2004)
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9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen zu Ende –und China gewinnt
Schwärzeste Prognosen sagen voraus, dass das Ende der MFA in den Entwicklungsländern letztlich bis zu 30 Millionen Jobs kosten könnte.
0
20
40
60
80
100
2001 2002 2003 2004
Abb.: Marktanteil der US-Importe,die 2002 von Quotierung be-freit wurde
Mar
ktan
teil
in P
roze
nt China
Bangladesch
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9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen zu Ende –und China gewinnt
Im Juli 2004 hatten fast alle 100 Industrieverbände aus 47 Ländern eine Erklärung unter-zeichnet, die eine Krisensitzung der WTO forderte, um über die drohende chinesische Ge-fahr nach Ende des MFA zu verhandeln.
Das Sprachrohr der neuen Koalition: Das National Council of Textile Organizations (NCTO)
Die Textilindustrie definierte sich nach wie vor in erster Linie durch ihre Probleme
Auf der Webseite der NCTO konnte man Mitte 2004 nicht auf Produkte, sondern nur auf Probleme klicken:
TextilkriseFabrikschließungenArbeitsplatzverlust
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9. 40 Jahre “befristeter“ Protektionismus gehen zu Ende –und China gewinnt
So ging im Jahr 2004 eine neue Generation daran, sich an den Verhandlungstisch zu setzen.
Einige Entwicklungsländer hatten sich zusammengetan, um den Status quo zu wahren, während andere dafür eintraten, das MFA ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Einige Länder wollten sich mit beiden Seiten gut stellen, weil sie einerseits um ihre Zukunft besorgt waren, anderseits davor zurückschreckten, China zu verärgern.
Manche Kongressabgeordneten hielten Brandreden gegen China, andere Abgeordnetemachten sich für Zollvergünstigungen für muslimische Länder stark.
Georg W. Bush manövrierte vorsichtig und versuchte, sich die Gunst der Wähler zu erhalten,dabei aber China nicht zu sehr auf die Füße zu treten und außerdem noch seine Verbündetenim Krieg gegen den Terrorismus zu unterstützen.
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Das Angebot an gebrauchter Kleidung in Amerika ist ein Vielfaches der Nachfrage
Nur ein geringer Anteil der gesammelten Kleidung bleibt in den USA
Das Exportdefizit der USA besteht seit 20 Jahren, doch der Export an gebrauchter Kleidung ist eine dauerhafte Erfolgsgeschichte
USA hat 40% Marktanteil am weltweitenExport gebrauchter Kleidung
Von 1990 bis 2003 exportierte die USA ca. 7 Milliarden Pfundgebrauchte Kleidung und andere Textilien
Die USA hat Kunden in mehr als 100 Ländern
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10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Amerikanische Exporte gebrauchter Kleidung nach Gewicht
05000
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3500040000
1989
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1993
1995
1997
1999
2001
2003
Tonn
en
Die meisten Menschen haben nureine vage, und meist falscheVorstellung, was mit ihren T-Shirtsnach dem Wegwerfen geschieht.
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Erst auf seiner letzten Etappe begegnet das T-Shirt einem richtigen Markt
Keine Regierungen oder LobbyistenEs wird geboxt und nicht geducktDie Kräfte des Marktes und nicht die Politik bestimmen den weltweiten HandelKeine Zölle, Quoten und HandelsabkommenDurch die Vielzahl verschiedener Kleidungsstücke wird nur der mit dem richtigen„Riecher“ belohnt
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Die amerikanische Textilrecyclingindustrie besteht aus tausenden kleinen Familien
- 80 Vollzeit-Angestellte- Einkauf bei Wohltätigkeitsorganisationen im Umkreis von 1000 Meilen- Täglich gehen ca. 70000 Pfund Kleidung über ihre Rampe- Preis pro Pfund im Einkauf ca. zwischen 5 und 7 Cent
Beispiel: Trans-Americas Trading CompanyDie Stubin-Familie aus Brooklyn, New York, ist seit mehr als 50 Jahren im Geschäft, was in dieser Branche mehr als ungewöhnlich ist.
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Früher: 3 Kategorien zum Verkaufen als…
1. Kleidung2. Lumpen3. Fasern
Heute: Durch steigende Einkaufs –und fallende Verkaufspreise lohnt sich das Sortierennicht mehr.
Der Zustand der Kleidung sagt meist nichts über dessen Wert beim Wiederverkauf aus
Beispiele wertvoller Kleidungsstücke:T-Shirts mit alter Schnürbatikneuwertige T-Shirts von SportmannschaftenMickymaus-T-ShirtsEvent-T-Shirts (z.B. Kidz in the Zoo Fun Day 2001)T-Shirts von Rockbands
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Freier Markt für freie T-Shirtsc
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Nach dem Zerfall des Ostblocks wurde dieser ein neuer, großer Markt für Second-Hand-Kleidung
91Zum Inhaltsverzeichnis
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Doch der größte Teil der Kleidung geht nach Afrika
Tansania 1Benin 3Togo 3Republik Kongo 4Liberia 5Niger 5Uganda 6Burundi 7Ghana 7Guinea 7Senegal 7Sierra Leone 8Somalia 8Burkina Faso 9Kenia 9Äquatorial-Guinea 10Guinea-Bissau 10
Land Stellenwert gebrauchter Kleidung unter den US-Importen
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Auch in Afrika ist der Kunde König und hat bestimmte Vorlieben:Leichte Baumwollstoffe zwecks warmen KlimaKeine kurzen Hosen zwecks der weit verbreiteten SittsamkeitMeist dunkle Farben zwecks SchmutzunempfindlichkeitKeine Löcher oder Flecken
Das Modebewusstsein der Afrikaner steht dem der Amerikaner in nichts nach
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Freier Markt für freie T-Shirts
10. T-Shirts aus der Altkleidersammlung
Rund 30% der Kleidung die Trans-Americas erreicht, endet als Putzlappen
Witzig: Ein T-Shirt mit aufwändigem Vierfarbdruck bringt mehr ein als ein weißes,nicht aber als Putzlappen.
Grund: Der Druck verringert die Saugfähigkeit
Aber auch der Putzlappenhersteller hat seine Ansprüche:Es muss mindestens eine Größte von 90 Quadratzentimeter heraus schneidbar sein
1 Pfund = 5 Cent
Sonst: Verarbeitung zu Reißwolle 1 Pfund = 1-2 Cent
Reißwolle von guter Qualität wird wieder zu Garn minderer Qualität gesponnen
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Freier Markt für freie T-Shirts
11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Tansania
-
Eines der ärmsten Länder der WeltFrüher Britische KolonieSpäter nicht funktionierender SozialismusHeute freie Marktwirtschaft1980 das zweitniedrigste Pro-Kopf-Einkommender WeltSäuglinge sterben 100 mal häufiger als in den USALebenserwartung in Tansania beträgt 43 JahreDie Mehrheit lebt unter der ArmutsgrenzeAIDS ist weit verbreitet
Trotzdem: Niemand spricht über die Armut - Sie ist einfach nur da -und die meisten wirken trotzdem sehr zufrieden
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Freier Markt für freie T-Shirts
11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Die Frauen Die Männer
Wirken sehr stolz und graziösTragen immer bunte traditionelle Kleidung
Halten sich eher im HintergrundTragen Mitumba –Kleidung, die Amerikanerund Europäer weggeworfen haben
Trotzdem wirken die meisten Männer tadellos schick gekleidet
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Freier Markt für freie T-Shirts
11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Der Manzese-Markt im Norden von Daressalam ist der größte Mitumba-Markt Tansanias
Jeder kleine Laden ist spezialisiert auf irgend eine Art Kleidungsstücken,wie Babykleidung, Sportkleidung, Blue Jeans, Dockers-Hosen, usw.…
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11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Der Marktmechanismus ist um einiges flexibler als in einem amerikanischem Kaufhaus
Dockers kosten in kleinen Größen mehr als in Kleinen, weil den meisten Tansaniern deramerikanische Bauch fehltPolohemden variieren mit dem Preis, durch die Beliebtheit der Farben die sie habenAm Ende des Monats steigt der Preis, da die meisten Arbeiter ihren Lohn bekommenMännerkleidung ist deutlich teurer, da amerikanische Frauen mehr weg werfen als Männer,und afrikanische Frauen die amerikanische Frauenmode meist nicht mögen
90% von dem was Frauen wegwerfen ist in einem sehr guten Zustand
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11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Die meisten Händler kaufen 50 Kilo-Ballen
Beliebt: Ballen mit Kleidung die verkrumpelt ist und muffig riecht.
Grund: Diese Kleidung ist aller Wahrscheinlich nach “frisch“ aus den USA, und ist noch nicht nach den waren Juwelen durchsucht worden
90% des Wertes eines Ballen kommt aus 10% der Kleidungsstücke darin.
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Freier Markt für freie T-Shirts
11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Manchmal finden Mitumba-Partys statt
Ein Importeur kauft eine Ballen von 500 oder sogar 1500 Pfund und lädt Kleinhändler zu einer Party mit Erfrischungen und einer Stimmung des freundlichen Wettbewerbes ein.
Höhepunkt der Party: Das Öffnen des Ballens
Sofort beginnen überall kleine Miniauktionen die wie ein perfekter freier Markt funktionieren.Viele gleich gut informierte Käufer garantieren eine optimale Preisfindung
Die Spannung und der Überraschungseffekt garantieren viel Spaß für Jedermann
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Freier Markt für freie T-Shirts
11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
METLMohammed Enterprises Tanzania Limited
Eines der größten Privatunternehmen des Landes, das in der Produktion, der Landwirtschaft und dem Handel agiert.
Produkte:SeifeSüßstoffeSpeiseölTextilienBekleidungFahrräderCashewnüsseMolkereiprodukteStraucherbsenKakaoBienenwachs
Am Anfang:Gulam Dewji (Vorsitzender der METL) begann in den 60ern mitZwiebeln zu makeln.Er fuhr mit einem alten LKW zu Dörfern die Überschüsse anZwiebel hatten, um sie dann mit Dörfern zusammen zu bringendie Überschüsse an Kokosnüssen hatten.
Gulam Dewji besaß ein scharfes Gespür für Marktbewegungen undein unschlagbares Timing ständiger Zuwachs an Angestellten
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Freier Markt für freie T-Shirts
11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
1985 trat Julius Nyerere zurück und der Mitumbahandel wurde legal
Mitumba wurde damals nach anfänglicher Unaktzeptanz der Ideologen, ein Sinnbild von Fortschritt und erhöhter Lebensqualität in den Dörfern
In mehr als 30 Ländern ist der Import gebrauchter Kleidung verboten oder durch unüberwindlich bürokratische Hindernisse unterbunden! !
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11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Auch in vielen afrikanischen Ländern wird ein starker Rückgang der heimischen Textilindustrie beklagt
Ein Klagen, das an das Stöhnen der Engländer über die indischen Stoffe im Jahr 1720 oder das der Amerikaner über die chinesische T-Shirts 2004 erinnert.
Beispiele:Schließung von 87 Textilfabriken in Kenia zwischen 1990 und 199830000 verlorene Arbeitsplätze in Sambia (gleichviel wie in Carolina)
Die Ironie des Schicksals:Carolina verlor gegen Niedriglohnarbeiter Chinas, während die afrikanische Textilindustrie gegen die hoch bezahlten amerikanischen Arbeiter verlor.
Doch viele behaupten, dass Mitumba mehr Arbeitsplätze geschaffen als zerstört hat
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11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Nicht der Mitumba-Handel schadet der krankenden Textilindustrie Afrikas, sondern die Handicaps mit der sie zu kämpfen hat:
Korruptionpolitische RisikenNiedriges BildungsniveauUnsichere EigentumsrechteMakroökonomische InstabilitätIneffiziente Wirtschaftssysteme
Thomas Friedmanns Computervergleich:Afrika hat ein besseres Betriebssystem wie früher (Kapitalismus anstatt Sozialismus) und seine Hardware (Straßen, Häfen…) macht Fortschritte. Doch einem großen Teil Afrikas fehltdie Software (wirkungsvolle Polizei und Gesetze, durchsetzbare Rechte und Gesetze) dienötig ist, damit Fabriken erfolgreich arbeiten können.
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11. Wie Kleinunternehmer Ostafrika mit amerikanischen T-Shirts einkleiden
Obwohl zwischen den amerikanischen Gebrauchtkleidungshändlern ein starker Wettbewerb
herrscht, scheint die Industrie als Ganzes einen sicheren Platz in der globalen Industrie-
landschaft gefunden zu haben. Reiche Amerikaner kaufen jedes Jahr mehr Kleidung und
legen deshalb auch immer mehr ab. Die sinkenden Preise für Textilien – vor allem aus
China – werden diesen Trend nur noch verstärken. Außerdem wird das wachsende Umwelt-
bewusstsein vermutlich dafür sorgen, dass immer mehr gebrauchte Kleider in den Altkleider-
sammlungen anstatt im Hausmüll landen.
Am wichtigsten ist vielleicht die Tatsache, dass die ärmeren Länder ein hohes Bevölkerungs-
wachstum und eine ebenfalls wachsende Begeisterung für modische Kleidung haben.
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Schluss-ZitatPietra Rivoli:„Die Geschichte meines T-Shirts ist eigentlich nur ein ziemlich lange Anekdote und deshalb weder dazu geeignet, eine bestimmte Theorie zu beweisen oder zuwiderlegen, noch die Diskussion zwischen unterschiedlichen Standpunkten überWelthandel und Globalisierung zu entscheiden. Die Geschichte meines T-Shirtslässt sich auch nicht verallgemeinern, um grundsätzliche Aussagen über dieGlobalisierung zu treffen. Die Branchen, der Zeitpunkt, das Produkt und die be-teiligten Länder sind alle Einzelfälle. Und doch kann diese Geschichte eines ganzeinfachen Produkts auf einige der gegenwärtigen Debatten ein neues Licht werfen.Die Spielregeln der globalen T-Shirt-Produktion sind von Generationen von Aktivisten mitgestaltet worden, die sich den Märkten entgegenstemmten unddadurch Arbeitsgesetzgebung und die akzeptierten Grenzen unternehmerischen Handels immer wieder neu definierten. Sie werden gebraucht. Sie sollten weiter-marschieren aber stets in beide Richtungen schauen.“
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FAZIT
Dieses Buch von Pietra Rivoli zeigt einem eine andere, den meisten Menschen verborgen gebliebene Seite des weltweiten Handels. In der heutigen Zeit in derdas politische “Gejammer“ immer mehr zunimmt und die Bevölkerung leider oftdie schlechten Seiten einer politischen Veränderung leichter erkennt als die guten, ist es wohltuend auch mal die andere, oft an der Oberfläche nicht erkennbare Seite einer Veränderung aufgezeigt zu bekommen.Natürlich sind viele Fakten, die speziell die amerikanische Vorgehensweise bei der Rettung ihrer Textilbranche angehen schwer oder gar nicht zu verstehen. Doch gerade diese Fakten lenken vom eigentlichen Problem der Branche ab: Die unaufhaltsam ansteigende Automatisierung. Wie im Buch so schön gesagt wird: „ Die Arbeitsplätze verschwinden nicht nach China, sondern sie verschwinden, Punkt.“Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass dieses Buch auch für Laien sehr interessant ist und ich es jederzeit weiter empfehlen würde. Leider kann in dieser Präsentation nur angedeutet werden, welche Fäden hinter dem eigentlich so einfach klingenden Thema „T-Shirt“ gezogen werden.Ich danke Professor Jürgen Bläsing für die Betreuung bei dieser sehr lehrreichen Studienarbeit.