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Technische Universität München TOPSIS Technique for Order Preference by Similarity to Ideal Solution -Technik zur Lösung von Entscheidungsproblemen-

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Technische Universität München

TOPSISTechnique for Order Preference by Similarity to Ideal Solution

-Technik zur Lösung von Entscheidungsproblemen-

Technische Universität München

TOPSIS

• Konzipiert von Hwang/Yoon 1981

• Simple Technik zur Effizienzanalyse, mit vergleichsweise

geringem Arbeitsaufwand

• Zahlreiche Anwendungen in verschiedenen Einsatzgebieten

• Beispiele:

• Auswahl von Robotern für den industriellen Einsatz

• Auswahl von Bearbeitungsverfahren für industrielle

Anwendungen

• betriebliche Standortwahl

• Bewertung von Transportsystemen

• Wahl des Holzernteverfahrens

16.05.2019 Sophia Heinze 2

Technische Universität München

Gliederung

1. Definition Effizienz

2. Ablauf von TOPSIS

3. Beispiele

16.05.2019 Sophia Heinze 3

Technische Universität München

Effizienz

relative Effizienz

Vergleich der Alternativen untereinander, da die

absolut effizienteste nicht bekannt ist. Die

einzelnen Alternativen sind aber alle mehr oder

weniger ineffizient.

Die Produktionsfunktion ist nicht bekannt.

Voraussetzung:

Mindestens zwei Alternativen

4

Aufgabenfeld der multikriteriellen

Effizienzanalyse – wie TOPSIS

= Verhältnis von eingesetzten Inputquantitäten zu erzielten Outputquantitäten

Zwei Vergleichsmaßstäbe stehen zur Verfügung

absolute Effizienz

Vergleich mit einer bekannten effizienten

Alternative.

Die Produktionsfunktion ist bekannt.

Voraussetzung:

Eine optimale Alternative als Bezugspunkt

16.05.2019 Sophia Heinze

Technische Universität München

Ansatz von TOPSIS

Die Effizienz einer Alternative (aus einer endlichen Anzahl

von Alternativen) wird bewertet, indem jeweils der Abstand

der einzelnen Merkmalsausprägungen der betrachteten

Alternative zu einer „virtuellen Alternative“ bestimmt wird.

Einfachstes Beispiel:

Ziel: Den effizientesten Spieler auswählen

3 Alternativen: Output: Input:

Tore: 25 Kosten 29 Mio €

Tore: 10 Kosten 37 Mio €

Tore: 21 Kosten 21 Mio €

Absolute Effizienz? Relative Effizienz? 25 Tore für 21 Mio € = 1,19 Tore/ Mio €

Effizienz:

1,16 Mio €/Tor

0,27 Tore/Mio €

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Prinzipieller Ablauf von TOPSIS

Alternativen bestimmen

Kriterien bestimmen

Entscheidungsmatrix aufstellen

Entscheidungsmatrix normalisieren

Gewichte ermitteln / festlegen

Entscheidungsmatrix gewichten

virtuelle Alternativen bestimmen

Abstandsmaße berechnen

Effizienzindex und Rangfolge bestimmen

Mit Hilfe von AHP, o.ä.

16.05.2019 Sophia Heinze

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Auswahl der Alternativen

• Wie bei allen Verfahren für multikriterielle

Entscheidungen steigt mit der Zahl der

Alternativen und der Zahl der Kriterien der

Aufwand.

• Man sollte anhand von K.O.-Kriterien die

Zahl der Alternativen gering halten.

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Kriterien

Kriterien

Kostenkriterien Nutzenkriterien

minimale Wert maximale Wert

Inputs sind Kostenkriterien Outputs sind Nutzenkriterien

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Wahl und Gewichtung der Kriterien

Die Wahl der Kriterien ist prinzipiell frei – kardinale Messbarkeit wird unterstellt.

Die Gewichtung der Kriterien wird nicht im Rahmen von TOPSIS vorgegeben.

Es kann eine einfache Ordinalskala verwendet werden.

Bedeutung

sehr gering gering mittel groß sehr groß

1 2 3 4 5

Es können jedoch auch elaboriertere Techniken der Gewichtung verwendet

werden, wie beispielsweise beim AHP (Analytic Hierarchy Process), bei dem

Kriterien paarweise miteinander verglichen werden.

Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass Inkonsistenzen begrenzt oder mindestens

erkannt werden können.

16.05.2019 Sophia Heinze

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Die Entscheidungsmatrix D

Kriterien 1 bis m

TOPSIS grundsätzlich

nur auf kardinal

messbare Kriterien

anzuwenden

Für jede Alternative

muss die Erfüllung von

allen Kriterien ermittelt

werden.

Vektor der Bewertungen der Alternative A1

Vektor der

Ausprägungen des

Kriteriums Cm über

die Alternativen

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

Ausprägungen

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Exkurs: Skalierungsmethoden

Skalierungsmethoden

Nominal-

skalaOrdinal-

skala

Kardinal-

skalaVerhältnis-

skala

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Skalierungsmethoden

• Nominalskala:

– Entweder/oder

– Bsp.: Ja/Nein, weiblich/männlich,

evangelisch/katholisch/andere, Grundstück bereits

erschlossen?

– Keine Berechnungen möglich!

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Skalierungsmethoden

• Ordinalskala:

– Rangfolge kann erstellt werden

– A1>A2>A3

– Anspruch: Urteilsperson muss eine Vergleichswertung abgeben

– Nachteil:

• keine Abstände zwischen den Alternativen möglich

• Zahlen wie 1,2,3… sind keine arithmetisch verrechenbare

Messwerte!

• Addition, Division … nicht erlaubt!

– Bsp.: Erdbebenstärke, Härtegrad von Werkstoffen, Herr A ist tüchtiger

als Herr B

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Skalierungsmethoden

• Kardinal-/ Intervallskala:

– Quantitative Messungen, metrische Skalen

– Die Stufen der Skalen sind immer gleich groß

– Bsp. Celsius-Skala zur Temperaturmessung

- Addition und Subtraktion ist erlaubt!

0 1 2 3 4

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Skalierungsmethoden

• Verhältnisskala:

– Höchstes Messniveau

– Absoluter „Nullpunkt“ (Geldwert)

– Alle mathematischen Rechnungen sind möglich

• Bsp.: Grundstückspreis 3x so teuer

• Richtwert: 150 km/h = 1

0,5 1 1,5

130 km/h 180 km/h

E= 0,87 E= 1,2

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Skalentypen

Kriterium Maßeinheit Skalentyp

Farbe nominal

Leistung kW kardinal

Fahrkomfort Fahreindruck ordinal

Handhabung Fahreindruck ordinal

Kofferraum Liter kardinal

Innenabmessungen cm kardinal

Wartungsintervall Tkm kardinal

Pannenstatistik Pannen/Mio. km kardinal

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Die Normalisierung der Entscheidungsmatrix

Grund der Normalisierung:

Wenn alle Kriterien kardinal gemessen werden konnten, aber jedes

in seiner Dimension, sind die Zahlen in den Spalten-Vektoren sehr

unterschiedlich groß.

Ohne Normalisierung würden dadurch implizite Gewichtungen der

Kriterien aufgrund von Skaleneffekten entstehen.

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

16.05.2019 Sophia Heinze

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Normalisierung

3,0000 1,7500 8,00005,3332 3,0000 14,00001,1666 0,6667 3,0000

Ergebnismatrix

= 12,7500= 22,3332= 4,8333

0,31940,55950,1211

39,9165 1,0000

Reihensummen Normalisieren

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Methode der Normalisierung von Hwang/Yoon

𝑟𝑖𝑗 =𝑑𝑖𝑗

σ𝑖=1𝑛 𝑑𝑖𝑗

2

1) Über die Spalten wird die Summe der Quadrate der Kriterienausprägungen

berechnet.

2) Daraus wird die Wurzel gezogen.

3) Dann wird jede Kriterienausprägung durch diese Wurzel dividiert.

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Bestimmung der gewichteten normalisierten

Entscheidungsmatrix

Jeder Spaltenvektor der normalisierten Entscheidungsmatrix wird mit einem

Kriteriengewicht multipliziert.

Die Kriteriengewichte werden z.B. mit einer Technik zur Ermittlung von

Kriteriengewichten – wie z.B. dem AHP – bestimmt.

=

* Kriteriengewichte =normalisierte Entscheidungsmatrix R gewichtete normalisierte Entscheidungsmatrix V

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Entwicklung „virtueller Alternativen“

Aus der gewichteten normalisierten

Entscheidungsmatrix werden jetzt

zwei „virtueller Alternativen“ entwickelt.

Darunter ist die beste mögliche

und die schlechteste mögliche

Alternative zu verstehen.

beste mögliche Alternative schlechteste mögliche Alternative

die höchsten Werte der

Nutzenkriterien

die niedrigsten Werte der

Kostenkriterien

die geringsten Werte der

Nutzenkriterien

die höchsten Werte der

Kostenkriterien

werden miteinander kombiniert

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Berechnung von Abstandsmaßen

Für jede reale Alternative werden nun zwei Abstandsmaße zu den beiden

virtuellen Alternativen berechnet.

A

min

A

max

A1

real

Abstand zur Best-case-AlternativeAbstand zur Worst-case-Alternative

„Euklidische Abstände“ messen den Abstand zwischen zwei Punkten in einem

mehrdimensionalen Raum.

Die Dimensionalität des Raumes wird durch die Anzahl der Kriterien bestimmt.

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Berechnung von Abstandsmaßen

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Kriterium 2

Kriterium 1

Grafische Repräsentation eines Entscheidungsproblems mit zwei Kriterien

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Bestimmung der relativen Nähe zur Best-case-

Alternative

Auf Basis der Abstandsmaße kann für jede Alternative ein Abstands-Index

für die relative Nähe zur Best-case-Alternative berechnet werden.

Diesem Index liegt die Idee zugrunde, daß eine effiziente Alternative

möglichst nahe am effizienten Rand einer Technologiemenge liegen sollte

und gleichzeitig möglichst weit von ineffizienten Alternativen entfernt sein sollte.

Übliche Effizienzmaße sind Quotienten, bei denen der Output zum Input

ins Verhältnis gesetzt wird.

Bei dem TOPSIS-Effizienzmaß – auch einem Quotienten – steht im Zähler

der Abstand zur Worst-case-Alternative. Im Nenner steht die Summe der Abstände

zu beiden Alternativen.

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Bestimmung des TOPSIS-Effizienzindexes

Abstand zur Worst-case-Alternative

Abstand zur Best-case-Alternative + Abstand zur Worst-case-Alternative

je höher der Abstand zum schlechtest denkbaren Fall,

desto höher der Indexwert

je geringer der Abstand zum besten denkbaren Fall,

desto höher der Indexwert

Der Indexwert ist null, wenn

der Abstand zur schlechtesten denkbaren

Alternative null ist.

Der Indexwert ist eins, wenn

der Abstand zur besten denkbaren

Alternative null ist.

Der Indexwert liegt also zwischen 0 und 1.

Dadurch ist die Interpretation erleichtert.

1

iS0

iS

iC

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Beispiel: Effizienz von Filialen

• Umsatz

• Freundlichkeit des Personals

• Wartezeiten an den Kassen

• Aktualität und Frische der Produkte

• Kosten

Es soll die Effizienz von vier Filialen eines Handelskonzern verglichen werden.

Die folgenden Kriterien sollen verwendet werden:

Zwei Kriterien können in Geldeinheiten gemessen werden.

Die übrigen drei Kriterien werden auf einer Skala mit Punkten (1-5)

gemessen, wobei 1 = geringe Kriterienbedeutung und 5 = hohe

Kriterienbedeutung.

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

Output

Input

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Beispiel 1 – Entscheidungsmatrix D

Filiale Umsatz

Freundlich-

keit PersonalWarte-

zeiten

Produkt-

frische

Kosten

1 856.108 5 5 5 774.459

2 1.046.354 4 4 4 937.957

3 903.669 2 3 2 808.880

4 1.008.305 3 5 4 920.746

Für die Filialen 1 bis 4 und die 5 Kriterien wurden die unten dargestellten

Kriterienausprägungen ermittelt.

Die Entscheidungsmatrix wird im ersten Rechenschritt normalisiert:

Für die Kriterienausprägung 1/1 gilt:

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Beispiel 1 – normalisierte Entscheidungsmatrix R

Filiale Umsatz

Freundlichkeit

des PersonalsWarte-

zeiten

Produkt-

frische

Kosten

1 0,447 0,680 0,577 0,640 0,449

2 0,547 0,544 0,462 0,512 0,543

3 0,472 0,272 0,346 0,256 0,468

4 0,527 0,408 0,577 0,512 0,533

Diese normalisierte Entscheidungsmatrix ist nun mit den Kriteriengewichten

zu gewichten. Diese sind:

Umsatz

Freundlichkeit

des PersonalsWarte-

zeiten

Produkt-

frische

Kosten

Gewicht 0,42 0,06 0,06 0,04 0,42

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

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Beispiel 1 – gewichtete normalisierte

Entscheidungsmatrix V

Filiale Umsatz

Freundlichkeit

des PersonalsWarte-

zeiten

Produkt-

frische

Kosten

1 0,188 0,041 0,035 0,026 0,188

2 0,230 0,033 0,028 0,020 0,228

3 0,198 0,016 0,021 0,010 0,197

4 0,221 0,024 0,035 0,020 0,224

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

z.B. 0,447 * 0,42

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Beispiel 1 – Berechnung der „virtuellen

Alternativen“

Umsatz

Freundlichkeit

des PersonalsWarte-

zeiten

Produkt-

frische

Kosten

Best-C 0,230 0,041 0,035 0,026 0,188

Worst-C 0,188 0,016 0,021 0,010 0,228

Aus den Spalten werden nun die jeweils besten und schlechtesten Werte

herausgesucht.

Beim Kostenkriterium ist der geringste Wert

der beste und der höchste der schlechteste!

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

16.05.2019 Sophia Heinze

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Beispiel 1 – Berechnung der Abstandsmaße

Nun werden die euklidischen Abstände berechnet (am Beispiel Filiale 2):

Umsatz

Freundlichkeit

des PersonalsWarte-

zeiten

Produkt-

frische

Kosten

Best-C 0,230 0,041 0,035 0,026 0,188

Worst-C 0,188 0,016 0,021 0,010 0,228

Abstand zur besten

virtuellen Alternative:

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

2 0,230 0,033 0,028 0,020 0,228

Abstand zur schlechtesten

virtuellen Alternative:

16.05.2019 Sophia Heinze

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Beispiel 1 – Abstandmaße und Effizienzindex

Filiale Abstand

zum

Best-case

Abstand

zum

Worst-Case

Effizienz-

Index

Rangplatz

1 0,042 0,051 0,548 1

2 0,042 0,047 0,528 2

3 0,047 0,033 0,413 4

4 0,041 0,038 0,481 3

Beispiel für die Berechnung des Effizienz-Index für Filiale 2

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

𝐶2 =0,047

0,042 + 0,047≈ 0,528

16.05.2019 Sophia Heinze

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Beispiel 2

Kriterien Einheit Gewicht

1 Holzeinschlag 1000 Fm 0,35

Output2 Förderungsfläche ha 0,15

3 Waldbesitzer Anzahl 0,23

4 Personaleinsatz Vollzeit-Äquivalente 0,22Input

5 Sachkosten Euro 0,05

Es sollen die Bezirke einer Forstverwaltung nach der Effizienz beurteilt

werden.

Folgende Kriterien mit den gegebenen Gewichten sollen verwendet werden.

16.05.2019 Sophia Heinze 33

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Beispiel 2 - Entscheidungsmatrix

Entscheidungsmatrix

Output Input

Bezirk Einschlag Förderung Waldbesitzer Personal Sachkosten

1 8.805 2,6 1.231 134 170.000

2 9.387 2,5 843 81 143.278

3 10.167 1,7 1.121 78 97.411

4 12.329 1,2 784 112 58.253

5 11.213 3,0 1.579 210 284.170

Die Entscheidungsmatrix (Ausprägungen der Kriterien) wird normalisiert,

indem jedes Feld geteilt wird durch die Wurzel aus der Summe der

quadrierten Feldwerte der jeweiligen Spalte.𝑟𝑖𝑗 =

𝑑𝑖𝑗

σ𝑖=1𝑛 𝑑𝑖𝑗

2

𝒓𝟏𝟏 =𝟖. 𝟖𝟎𝟓

𝟖. 𝟖𝟎𝟓𝟐 + 𝟗. 𝟑𝟖𝟕𝟐 + 𝟏𝟎. 𝟏𝟔𝟕𝟐 + 𝟏𝟐. 𝟑𝟐𝟗𝟐 + 𝟏𝟏. 𝟐𝟏𝟑𝟐

Technische Universität München

Beispiel 2 – normalisierte Entscheidungsmatrix

Entscheidungsmatrix

Output Input

Bezirk Einschlag Förderung Waldbesitzer Personal Sachkosten

1 0,377 0,507 0,480 0,454 0,449

2 0,401 0,487 0,328 0,274 0,379

3 0,435 0,331 0,437 0,264 0,258

4 0,527 0,234 0,305 0,379 0,154

5 0,480 0,585 0,615 0,711 0,751

Einschlag Förderung Waldbesitzer Personal Sachkosten

Gewicht 0,35 0,15 0,23 0,22 0,05

16.05.2019 Sophia Heinze 35

Technische Universität München

Beispiel 2 – gewichtete normalisierte

Entscheidungsmatrix

Entscheidungsmatrix

Output Input

Bezirk Einschlag Förderung Waldbesitzer Personal Sachkosten

1 0,1318 0,0760 0,1103 0,0998 0,0225

2 0,1405 0,0731 0,0755 0,0603 0,0189

3 0,1522 0,0497 0,1004 0,0581 0,0129

4 0,1845 0,0351 0,0702 0,0834 0,0077

5 0,1678 0,0877 0,1415 0,1564 0,0376

Die Felder der normalisierten Entscheidungsmatrix müssen mit den Gewichten

multipliziert werden. z.B. 0,377 x 0,35

Technische Universität München

Beispiel 2 – Berechnung der

„virtuellen Alternativen“

Holzeinschlag Förderfläche Waldbesitzer Personal Kosten

Best-C0,1318 0,0877 0,1415 0,0581 0,0077

Worst-C0,1845 0,0351 0,0702 0,1564 0,0376

Aus den Spalten werden nun die jeweils besten und schlechtesten Werte

herausgesucht.

Beim Kostenkriterium ist der geringste Wert

der beste und der höchste der schlechteste!

Peter und Zelewski, TOPSIS als Technik der Effizienzanalyse, 2007

Technische Universität München

Beispiel 2 – Berechnung der Abstandsmaße

Holzeinschlag Förderfläche Waldbesitzer Personal Sachkosten

Best-C 0,1318 0,0877 0,1415 0,0581 0,0077

Worst-C 0,1845 0,0351 0,0702 0,1564 0,0376

Berechnung für Bezirk 2 als Beispiel

Nun werden die euklidischen Abstände berechnet:

S2+ = 0,1405 − 0,1318 2 + 0,0731 − 0,0877 2 + 0,0755 − 0,1415 2 + 0,0603 − 0,0581 2 + (0,0189 − 0,0077)² =0,069

S2- = 0,1405 − 0,1845 2 + 0,0731 − 0,0351 2 + 0,0702 − 0,0755 2 + 0,0603 − 0,1564 2 + (0,0189 − 0,0376)² = 0,114

2 0,1405 0,0731 0,0755 0,0603 0,0189

Abstand zur besten

virtuellen Alternative:Abstand zur schlechtesten

virtuellen Alternative:

Technische Universität München

Beispiel 2 – Abstandmaße und Effizienzindex

Bezirk Abstand

zum

Best-case

Abstand

zum

Worst-Case

Effizienz-

Index

Rangplatz

1 0,055 0,097 0,637 2

2 0,069 0,114 0,623 3

3 0,060 0,112 0,651 1

4 0,106 0,079 0,426 5

5 0,109 0,090 0,453 4

Beispiel für die Berechnung des Effizienz-Index für Bezirk 2

C2 = 𝟎,𝟏𝟏𝟒

𝟎,𝟎𝟔𝟗+𝟎,𝟏𝟏𝟒= 0,623

Technische Universität München

Beispiel 3 - Entscheidungsmatrix

Drei Vorlesungen werden im Rahmen einer Evaluation nach Aktualität,

Informationsgehalt und Vortragsqualität bewertet.

(Grundlage der Bewertung sind Schulnoten.)

Vorlesung Aktualität

0,5

Informations-

gehalt

0,3

Vortrags-

qualität

0,2

Recht 2 3 1

BWL 3 2 4

VWL 3 1 2

𝑟𝑖𝑗 =𝑑𝑖𝑗

σ𝑖=1𝑛 𝑑𝑖𝑗

2

Technische Universität München

Beispiel 3 – normalisierte Entscheidungsmatrix

Vorlesung Aktualität Informations-

gehalt

Vortrags-

qualität

Recht

BWL

VWL

Aktualität Informations-

gehalt

Vortrags-

qualität

Gewicht 0,5 0,3 0,2

0,426 0,802 0,218

0,640 0,535 0,873

0,640 0,267 0,436

Technische Universität München

Beispiel 3 – gewichtete normalisierte

Entscheidungsmatrix

Vorlesung Aktualität Informations-

gehalt

Vortrags-

qualität

Recht

BWL

VWL

0,213 0,2406 0,0436

0,32 0,1605 0,1746

0,32 0,0801 0,0872

Technische Universität München

Beispiel 3 – Berechnung der

„virtuellen Alternativen“

Aktualität Informations-

gehalt

Vortrags-

qualität

Best-Case

Worst-Case

0,32 0,2406 0,1746

0,213 0,0801 0,0436

Technische Universität München

Vorlesung Abstand

zum

Best-

Case

Abstand

Zum

Worst-

Case

Effizienz-

Index

Rangplatz

Recht

BWL

VWL

Beispiel 3 – Berechnung der Abstandsmaße

0,169 0,160 0,487 2

0,080 0,187 0,700 1

0,183 0,115 0,387 3

Technische Universität München

Vergleich AHP vs. TOPSIS

Eigenschaften AHP TOPSIS

Skala kardinal kardinal

Hauptaugenmerk der

Vorgehensweise

Paarweiser Vergleich Abstandsmaße von

Best-Case und Worst-

Case

Kriterien gegeben gegeben

Erhebung der Gewichtung Paarweiser Vergleich gegeben

Konsistenzcheck möglich nicht möglich

Anzahl der empf. Kriterien 7 ± 2 oder hierarchische

Zerlegung

mehr möglich

Anzahl der empf.

Alternativen

7 ± 2 mehr möglich

Sonstiges multikriterielle

Entscheidungsfindung

multikriterielle

Entscheidungsfindung

Shih/Shyr/Lee, An extension of TOPSIS for group decision making, 200716.05.2019 Sophia Heinze 45

Technische Universität München

Literatur

• Peters, Malte L. und Zelewski, Stephan: TOPSIS als Technik zur Effizienzanalyse. Wirtschaftsstudium, Heft 1, 2007, S. 9-15

• Hwang und Yoon: Multiple Attribute Decision Making-Methods and Applications A State of the Art Survey, Berlin, Heidelberg, New-York, 1981

• Shih, Shyur, Lee: An extension of TOPSIS for groupdecision making, Mathematical and Computer Modelling45 (2007), S. 801-813

16.05.2019 Sophia Heinze 46