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Treasury & Risk Management Survey 2016 Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

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Treasury & Risk Management Survey 2016Was bewegt Treasury-und Finanzabteilungen?

Global Treasury Advisory ServicesWenn Sie die Ergebnisse diskutieren möchten oder Anregungen für uns haben, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Volker LindePartnerTel: +49 211 8772 [email protected]

Harald FritscheDirectorTel: +49 89 29036 [email protected]

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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitglieds­unternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.

Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für mehr als 244.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich.

Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen des Einzelfalls gerecht zu werden, und ist nicht dazu bestimmt, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen zu sein. Weder die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited, noch ihre Mitgliedsunternehmen oder deren verbundene Unternehmen (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Veröffentlichung erlitten hat.

Stand 11/2016

Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website aufhttps://www2.deloitte.com/de/de/pages/finance/topics/global-treasury-advisory-services.html

Dr. Christian OberprillerSenior ManagerTel: +49 89 29036 [email protected]

Frank WiesnerSenior ManagerTel: +49 89 29036 [email protected]

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Einleitung 2

Risk Exposure & Hedging 3

Finance & Investments 5

Liquidity Forecast & Planning 6

Payments & Cash Management 8

Regulatory 12

Reporting & Analytics 14

Inhaltsverzeichnis

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Treasury & Risk Management Survey 2016 | Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

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Einleitung

Treasurer und Finanzverantwortliche sehen sich nicht zuletzt infolge kontinuier-licher technologischer Neuerungen sowie einer Fülle von regulatorischen Vorgaben permanent neuen Herausforderungen gegenüber. Darüber hinaus ließ das über-raschende Ergebnis des Brexit-Referen- dums Treasurer aufhorchen. Der jährliche Deloitte Treasury & Risk Management Survey hat zum Ziel, sowohl neue Her-ausforderungen als auch wiederkehrende Fragestellungen für Treasury- und Finanz-abteilungen zu beleuchten. Die Umfrage-ergebnisse spiegeln die Einschätzungen und Erwartungen der befragten Unterneh-mensvertreter wider.

Die onlinebasierte Umfrage wurde im Herbst 2016 unter Verantwortlichen des Treasury- bzw. Finanzbereiches von Unternehmen im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Insgesamt haben sich dieses Jahr 57 Firmen an der Umfrage beteiligt. Davon erzielten knapp 70 Prozent im Vorjahr einen Jahresumsatz von bis zu 5 Mrd. Euro, rund 20 Prozent zwischen 5 und 25 Mrd. Euro und ca. 10 Prozent von mehr als 25 Mrd. Euro. Abbil-dung 1 zeigt die Branchenzugehörigkeit der Unternehmen, die am diesjährigen Treasury & Risk Management Survey teil-genommen haben.

Fertigungsindustrie

Konsumgüter und Transport

Energie und Rohstoffe

Pharma- und Gesundheits-wirtschaft

Technologie, Medien undTelekommunikation

Sonstige

4%4%

39%

9%

14%

30%

Abb. 1 – Branchenzugehörigkeit der befragten Unternehmen Frage: In welcher Branche ist Ihr Unternehmen tätig?

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Risk Exposure & Hedging

RisikowahrnehmungAm deutlichsten hat sich unter den befragten Teilnehmern die Wahrnehmung des Kontrahentenrisikos verstärkt. Der Bankenstresstest im Sommer, die erwar-tete Bankenkonsolidierung sowie negative Einlagezinsen machen europäischen Banken zu schaffen. Die daraus resultie-rende anhaltend negative Berichterstat-tung über die europäische Bankenland-schaft sowie geopolitische Unsicherheiten könnten dazu beigetragen haben, dass das Kontrahentenrisiko im vergangenen Jahr in den Fokus gerückt ist. Erneut zugenom-men hat, ähnlich wie in unserem Survey aus dem Jahr 2015, die Wahrnehmung des

FX-Risikos. Über die Hälfte der befragten Unternehmen sehen sich verstärkt Risiken in diesem Bereich ausgesetzt. Das uner-wartete Brexit-Votum, die daraus resultie-rende EUR/GBP-Volatilität, die unsichere Konjunktur in den Schwellenländern, politische Unsicherheit in einer Reihe von wichtigen Partnerländern sowie die Unge-wissheit über die weitere Zinsentwicklung in den USA dürften hier die maßgeblichen Treiber für die gestiegene Risikowahr-nehmung sein. Bezüglich der übrigen in Abbildung 2 dargestellten Risiken sieht sich die Mehrheit der Teilnehmer nur mit einer leichten bzw. keiner Verschärfung konfrontiert.

Verstärkt Keine Änderung Verringert Keine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Energiepreisrisiko

Zinsrisiko

Rohstoffpreisrisiko

Liquiditätsrisiko

FX-Risiko

Kontrahentenrisiko 67% 27% 4% 2%

57% 35% 4% 4%

37% 46% 16% 2%

32% 54% 12% 2%

23% 53% 21% 4%

18% 67% 11% 5%

Abb. 2 – Veränderung der RisikowahrnehmungFrage: Wie hat sich Ihre Risikowahrnehmung hinsichtlich folgender Risiken im vergangenen Jahr verändert?

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Brexit-ReferendumInsgesamt 56 Prozent der befragten Unternehmen sehen einen Handlungs-bedarf infolge des Brexit-Referendums in einem oder mehreren treasuryrelevanten Tätigkeitsfeldern (Abb. 3).

Von den Teilnehmern, die einen Hand-lungsbedarf identifizieren, erachtet ein Anteil von 69 Prozent Anpassungen im finanziellen Risikomanagement als not-wendig. Die Hälfte dieser Unternehmen sieht Handlungsbedarf im Cash- und Liquiditätsmanagement. Insbesondere die durch einen Austritt Großbritanniens aus der EU nicht abzuschätzenden Entwicklun-gen auf dem Zins- und Devisenmarkt, die möglichen Auswirkungen auf die Bonität britischer Geschäftspartner (insbeson-dere Banken) sowie eventuelle Änderun-

gen im Zahlungsverkehr sind ausschlag-gebend für die erhöhte Aufmerksamkeit in den genannten Bereichen. Die Themen Governance und Unternehmensfinanzie-rung spielen eine untergeordnete Rolle und folgen mit 28 bzw. 9 Prozent der Stimmanteile.

Insgesamt 44 Prozent der Studienteilneh-mer geben an, keinen Handlungsbedarf infolge des Brexit-Votums identifiziert zu haben. Ein Grund hierfür dürfte in der ungewissen Zeitspanne bis zu einem mög-lichen Austritt aus der EU liegen. Weiterhin haben Unternehmen, die über keine oder nur geringe wirtschaftliche Verflechtungen nach Großbritannien verfügen, beispiels-weise durch Lieferanten- und Kundenbe-ziehungen, keine direkten Auswirkungen zu befürchten.

Ja56%

69%Finanzielles Risikomanagement

50%Cash- und Liquiditäts-management

28% Governance

9% Unternehmensfinanzierung

Nein44%

Abb. 3 – Handlungsbedarf infolge des Brexit-ReferendumsFrage: Sehen Sie einen Handlungsbedarf infolge des Brexit-Referendums, und wenn ja, in welchen Treasury-Bereichen?

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Finance & Investments

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NegativzinsumfeldIm vergangenen Jahr haben sich niedrige bzw. im kurzfristigen Bereich sogar negative Zinsen behauptet und werden aller Voraussicht nach auch weiterhin das Zinsumfeld des Euroraums bestimmen. Neben den Auswirkungen auf die Anlage- und Finanzierungsstrategie von Unterneh-men wirken sich die negativen Zinsen auch auf Prozesse und IT-Systeme aus, da diese meist nur für ein positives Zinsniveau ausgelegt wurden.

In unserem diesjährigen Survey haben wir die Frage gestellt, welche Maßnahmen infolge des Negativzinsumfeldes geplant oder bereits getroffen wurden. Mit 58 Prozent ist die strategische Umverteilung von Anlagegeldern die meistgenannte bereits umgesetzte Maßnahme. Andere mögliche Tätigkeitsfelder stehen bisher weniger im Fokus der Unternehmen. Mehr als die Hälfte der Befragten plant derzeit nicht in den in Abbildung 4 angegebenen Kategorien auf das veränderte Zinsumfeld zu reagieren.

Bereits durchgeführt Geplant Nicht vorgesehenKeine Angabe

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Aussetzung des Zero Balancing

Systemanpassungen bzgl. FV-Bewertung

Neue Assetanlageklassen erschlossen

Liquidität zurückgefahren

Restrukturierung der Passivseite

Anlagegelder strategisch umverteilt 58% 28%12% 2%

16% 50% 9%25%

21% 56%21% 2%

16% 61%23%

9% 58%26% 7%

5% 83%5% 7%

Abb. 4 – Maßnahmen infolge des NegativzinsumfeldsFrage: Welche Maßnahmen haben Sie infolge des Negativzinsumfeldes geplant oder bereits getroffen?

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Liquidity Forecast & Planning

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LiquiditätsplanungVoraussetzung für die Optimierung des Finanzergebnisses ist eine qualitativ hochwertige Planung zukünftiger Cash-flows und damit einhergehend des unter-nehmensweiten Liquiditätsbedarfs. Wir wollten von den Treasury- und Finanzver-antwortlichen wissen, ob bzw. in welchen Bereichen sie die größten Herausfor-derungen bzgl. ihrer Liquiditätsplanung sehen (Abb. 5).

44%Ungenaue Planbarkeit von Umsätzen und Zahlungszielen

37% Mangelnde Systemunterstützung

30%Inkonsistente Datenbasis oder fehlende Aktualität der Daten

23%Einsatz unterschiedlicher und dezentraler Planungstools und -methoden

23%Mangelnde Einbeziehung verschiedener Funktionsbereiche und Abteilungen

21%Inadäquate Berücksichtigung geänderter Marktbedingungen und Risikofaktoren

23%Unsere Liquiditätsplanung funktioniert effizient und effektiv

Abb. 5 – Herausforderungen der LiquiditätsplanungFrage: Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich bei IhrerLiquiditätsplanung konfrontiert?

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Lediglich rund ein Viertel der befragten Unternehmen gibt an, dass ihre Liquidi-tätsplanung effizient und effektiv umge-setzt ist. Knapp die Hälfte (44 Prozent) sieht hingegen eine ungenaue Planbarkeit von Umsätzen und die aus Verbindlich-keiten resultierenden uneinheitlichen Zahlungsziele als größte Schwierigkeit bei der Liquiditätsplanung an. Daneben steht die mangelnde Systemunterstützung weit oben auf der Liste der Herausforderun-gen. Dieser Sachverhalt wird durch das Ergebnis aus Abbildung 6 untermauert. Dieses legt offen, dass lediglich 47 Prozent der Teilnehmer ein geeignetes System für die Liquiditätsplanung einsetzen.

Die aktuellen Anbieter von Treasury Mana-gement Systemen bieten mittlerweile für jede Unternehmensgröße eine Lösung zur systemunterstützten Planung der unter-nehmensweiten Liquidität an. Neben der Planung können im Systemumfeld auch Plan-/Ist-Analysen zur stetigen Quali-tätsverbesserung durchgeführt werden. Durch den Einsatz professioneller IT-Lö-sungen lassen sich zusätzlich die in der Umfrage genannten Herausforderungen zur inkonsistenten Datenbasis oder feh-lenden Aktualität der Daten (30 Prozent) sowie zum Einsatz unterschiedlicher und dezentraler Planungstools und -methoden (23 Prozent) adressieren.

Weiteres Potenzial auf diesem Gebiet bietet die sekundenschnelle und intelli-gente Verarbeitung großer unternehmen-sinterner und -externer Datenmengen (Big Data), die es Unternehmen ermöglicht, wesentlich zügiger mögliche Risiken zu erkennen und adäquat darauf zu reagie-ren. Neue Technologien haben das Leis-tungsvermögen, zu einer fundamental verbesserten Planung und Steuerung liquider Mittel beizutragen.

Das Ergebnis der Frage nach den Systemen, mit denen die teilnehmenden Unternehmen ihre Liquiditätsplanung durchführen, zeigt ein ähnliches Bild wie das Ergebnis der Vorjahresstudie. 41 Prozent der Studienteilnehmer ver-wenden für ihre Liquiditätsplanung wei-terhin MS Excel (Abb. 6). Der Einsatz von Treasury Management Systemen folgt mit 33 Prozent auf Platz 2, danach kommen SAP-BW/BI-Lösungen. Unter den Unter-nehmen, die ein Treasury Management System für ihre Liquiditätsplanung ver-wenden, haben die Mehrzahl der Befrag-ten eine Lösung von Bellin, Reval, SAP oder Sungard (jetzt FIS) im Einsatz.

Treasury Management System (TMS)

SAP BW/BI

MS Excel

Sonstige

14%

41%

12%

33%

Abb. 6 – Systeme der LiquiditätsplanungFrage: Mit welchem Tool führen Sie Ihre Liquiditätsplanung durch?

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Payments & Cash Management

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FinTechsIm Rahmen des diesjährigen Treasury & Risk Management Survey geben 30 Prozent der Befragten an, bereits Lösungen von FinTech-Unternehmen für den Bereich Zahlungsverkehr zu nutzen bzw. deren Einsatzmöglichkeiten zu ana-lysieren (Abb. 7). In den Bereichen Data Analytics, Trade Finance, Supply Chain Finance und Blockchain-Zahlungsverkehr sind Lösungen von FinTech-Unternehmen dagegen weniger stark verbreitet. Weniger

als 20 Prozent der befragten Treasury- und Finanzverantwortlichen geben an, eine entsprechende Lösung im Einsatz zu haben oder diese vorzubereiten.

Aufgrund der jungen Historie von Fin-Tech-Unternehmen und deren Produkten ist die Verbreitung aktuell noch nicht allzu stark vorangeschritten. Es bleibt mit Spannung zu beobachten, wie sich diese Werte in näherer Zukunft entwickeln werden.

Blockchain Zahlungsverkehr

Supply Chain Finance

Trade Finance

Data Analytics

Zahlungsverkehr 30%

16%

12%

9%

9%

Abb. 7 – Lösungen von FinTech-UnternehmenFrage: In welchen der folgenden Bereiche kommen bei Ihnen Lösungen von FinTech-Unternehmen zum Einsatz bzw. denken Sie über den Einsatz der Lösungen von FinTech-Unternehmen nach?

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ZahlungsfreigabeDie technologische Entwicklung ermög-licht zunehmend das mobile Arbeiten im Treasury, wie beispielsweise die Zahlungs-freigabe via Tablet-PC oder Smartphone von unterwegs. Dennoch zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Mehrheit der befragten Treasury- und Finanzverant-wortlichen sich eine derartige Technologie noch nicht zunutze macht.

Abbildung 8 zeigt, dass ein Anteil von 40 Prozent einer Implementierung von Mobile-Payment-Technologien so lange abwartend gegenübersteht, bis sich diese am Markt vollumfänglich bewährt haben. Dabei spielen auch Bedenken, Opfer eines Hackerangriffs zu werden, eine wichtige

Rolle. 35 Prozent der Befragten geben gar an, dass eine Implementierung aufgrund von internen Unternehmensgrundsätzen derzeit nicht infrage kommt. Lediglich 14 Prozent der Befragten nutzen bereits heute mobile Endgeräte zur Autorisierung von Zahlungen.

Mittelfristig ist der weitere Vormarsch der mobilen Zahlungsfreigabe aber wohl nicht aufzuhalten. Um sich einen Effizi-enzvorteil zu sichern, sollten sich Unter-nehmen daher gezielt mit bestehenden Risikobedenken auseinandersetzen und zusammen mit der IT-Abteilung entspre-chende Lösungen entwickeln und Maß-nahmen initiieren.

Abb. 8 – Einsatz mobiler Endgeräte zur ZahlungsfreigabeFrage: Nutzen Sie bereits mobile Endgeräte für Zahlungsfreigaben?

Noch nicht, aber wirimplementieren derzeit eine

entsprechende Lösung.2%

Nein, für uns kommen mobileZahlungsfreigaben aufgrund

unserer Unternehmens-grundsätze nicht infrage.

35%

Nein, erst wenn sich entsprechendeTechnologien bewährt haben und

hinreichend sicher sind.40%

Noch nicht, aber wir prüfengerade die verschiedenen

Möglichkeiten.9%

Ja, wir gebenZahlungen bereits

mobil frei.14%

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ZahlungsverkehrslösungenInsbesondere der Bereich Payments & Cash Management hat sich in der jüngeren Vergangenheit nicht zuletzt durch SEPA und die damit einhergehende Standardi-sierung des Zahlungsverkehrs gewandelt. Neue Technologien und Standards haben das Potenzial, die Abwicklung des Zah-lungsverkehrs grundlegend zu verbessern, wenn nicht gar zu revolutionieren. Globale Initiativen wie die Global Payments Inno-vation Initiative von SWIFT (GPII), der neue auf XML-basierende ISO 20022 Standard oder die für 2017 angedachte Umsetzung des SEPA Instant Credit Transfer (SCT Inst) werden den inländischen sowie den grenz- überschreitenden Zahlungsverkehr noch schneller und transparenter machen.

Abbildung 9 ist zu entnehmen, dass sich die Mehrheit der befragten Unternehmen mit den oben genannten Themen den Zahlungsverkehr betreffend aber derzeit noch nicht hinreichend auseinanderge-setzt hat.

Aufgrund der erheblichen Optimierungs-potenziale sollten Treasurer frühzeitig aktiv werden und relevante Strategien ent-wickeln, um einen innovativen Wertbeitrag für ihr Unternehmen zu realisieren.

Ja Nein Keine Angabe

Entwicklung innovativer Zahlungs-verkehrslösungen im Rahmen der

PSD II-Umsetzung

Auswirkungen der Global PaymentsInnovation Initiative von SWIFT (GPII)

auf grenzüberschreitende Zahlungen

Einsatz von Zahlungsnachrichten aufBasis des ISO 20022 Standards

(PAIN, PACS, CAMT)

Potenzial des SEPA Instant CreditTransfers für Zahlungsverkehr in Echtzeit(nach voraussichtlicher Umsetzung in 2017)

38% 7%55%

50%

35% 5%

23%

60%

70% 7%

11% 80% 9%

Abb. 9 – Relevanz innovativer ZahlungsverkehrslösungenFrage: Haben Sie sich bereits mit den folgenden Themen bzgl. des Zahlungsverkehrs auseinandergesetzt?

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Treasury & Risk Management Survey 2016 | Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

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EchtzeitzahlungenIm November 2015 beauftragte das Euro Retail Payments Board (ERPB) den European Payments Council (EPC – ein Gremium der europäischen Kreditwirt-schaft) mit der Entwicklung eines Regel-werks für auf Euro lautende Echtzeit-zahlungen. Ziel ist die Entwicklung eines einheitlichen europäischen Standards für Echtzeitzahlungen in Form des SEPA Instant Credit Transfer, der Ende 2017 Realität werden soll. Durch den Wegfall von Cut-off-Zeiten könnten Echtzeitzah-lungen zu einer effizienteren Gestaltung des Cash- und Liquiditätsmanagements im Unternehmen führen. Der SEPA Instant Credit Transfer hat das Potenzial, die ver-

gleichsweise teuren Zahlungen, die aktuell gleichtägig dem Zahlungsempfänger gut-geschrieben werden können, zu ersetzen.

Lediglich 3 Prozent der befragten Unter-nehmen geben an, dass Instant-Pay-ment-Lösungen keine Relevanz für die Abwicklung des eigenen Zahlungsverkehrs haben werden. Knapp die Hälfte der Befragten sieht hingegen Verbesserungs-potenziale, die durch Echtzeitzahlungen realisiert werden können (Abb. 10). Die übrigen Unternehmen sehen zwar Echt-zeitzahlungen als relevant an, jedoch haben diese für sie eine untergeordnete Bedeutung.

46%

Instant-Payment-Lösungen sind relevant und verbessern unser Zahlungsverkehrsgeschäft!

Abb. 10 – Potenzial von Instant Payments im ZahlungsverkehrFrage: Wie schätzen Sie die Relevanz von Instant Payment Lösungen bzgl. möglicher Verbes-serungen im Zahlungsverkehrsgeschäft Ihres Unternehmens ein?

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Treasury & Risk Management Survey 2016 | Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

Regulatory

RegulatorikDie zunehmende Regulierung auf dem heimischen und den weltweiten Märkten sorgt für eine stetig ansteigende Komple-xität. Abbildung 11 zeigt die Einschätzung zum zukünftigen Einfluss verschiedener Regulierungen, Verordnungen und Geset-zesstandards auf die Treasury-Abteilungen der befragten Unternehmen.

Einen starken Einfluss sehen die meisten Unternehmen durch EMIR, MiFID II und IFRS 9. Obwohl bereits die zweite Prüfungsphase der EMIR-Verordnung abgeschlossen sein dürfte, sehen immer

noch 58 Prozent der Umfrageteilnehmer zukünftig einen starken Einfluss der EMIR. Dies mag u.a. an den fortlaufenden Dis-kussionen um Anpassung der Clearing-schwellenwerte sowie an den noch nicht final veröffentlichten Durchführungs- und Implementierungsstandards zur Clearing-pflicht bestimmter Derivatekategorien und zum Collateral-Management liegen. Zusätzlich befassen sich Unternehmen weiterhin fortlaufend mit möglichen Automatisierungsmaßnahmen in den EMIR-Prozessen (bspw. technische Unter-stützung beim Portfolioabgleich).

Treasury

Starker Einfluss Geringer Einfluss ? Einfluss unklar

EU-Benchmarkregulierung

? 51%

EMIR

58%

REMIT

39%

MiFID II

43%

IFRS 9

44%

MAD II/MAR

? 46%

BEPS

? 42%

IRC Sec. 385

? 47%

Abb. 11 – Einfluss regulatorischer und gesetzlicher Anforderungen auf das TreasuryFrage: Wie beurteilen Sie den zukünftigen Einfluss der folgenden Themenbereiche auf Ihr Treasury?

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Treasury & Risk Management Survey 2016 | Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

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Die Durchdringung bzw. Präsenz der EMIR zeigt sich auch daran, dass lediglich 7 Prozent der Befragten den zukünftigen Einfluss der Verordnung als unklar ein-schätzen.

Knapp die Hälfte der am Survey teilneh-menden Unternehmen macht einen zukünftig starken Einfluss der erst 2018 in Kraft tretenden MiFID II und IFRS 9 aus. Das Ergebnis der Umfrage unterstreicht aber auch, dass sich die Unternehmen bereits mehrheitlich mit diesen Themen auseinandergesetzt haben. Nur 18 bzw. 11 Prozent können keine Aussage zum Einfluss der MiFID II bzw. IFRS 9 auf ihr Treasury machen.

Ein weitgehend unklares Bild zum künfti-gen Einfluss auf das Treasury liefern die Ergebnisse zu den Themenbereichen MAD II/MAR, BEPS, IRC Sec 385 und EU-Benchmarkregulierung. Jeweils etwa die Hälfte aller Teilnehmer konnte den zukünftigen Einfluss dieser Themenge-biete nicht klar einordnen.

Corporate Treasurer sollten den regu-latorischen Neuerungen und aktuellen Regulierungsinitiativen stets ausreichend Aufmerksamkeit schenken, um diese bei strategischen Entscheidungen adäquat berücksichtigen und mögliche Implemen-tierungsprojekte frühzeitig anstoßen zu können.

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Treasury & Risk Management Survey 2016 | Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

Reporting & Analytics

Treasury-BerichtswesenIm Zuge der zunehmenden Zentralisierung des Zahlungsverkehrs, der Standardisie-rung von Kommunikationsformaten und der Zunahme von Echtzeitinformationen steigt die Transparenz innerhalb der eigenen Unternehmensstruktur. Abbil-dung 12 gibt einen Überblick über den Adressatenkreis und die Häufigkeit, mit der dieser in das Treasury-Berichtswesen einbezogen wird. Die angegebenen Pro-zentzahlen beziehen sich dabei jeweils auf die am häufigsten genannte Rückmeldung.

Während die Geschäftsführung mehr-heitlich monatlich informiert wird, bezieht die Leitung der Bereiche Treasury und Finanzen das Reporting in der Regel täglich, wodurch die Relevanz eines effi-zienten Treasury-Reportings nochmals unterstrichen wird.

Täglich Wöchentlich

Chie

f Fin

anci

alO

ffice

r

Chie

f Exe

cutiv

eO

ffice

r

Aufs

icht

srat

Monatlich Quartalsweise

57% 33% 38% 44% 43%

Abb. 12 – Adressatenkreis und Turnus des ReportingsFrage: Welche der folgenden Adressaten sind Teil des Treasury-Berichtswesens in Ihrem Unternehmen und in welcher Häufigkeit erfolgt das Reporting?

Leite

r Tre

asur

y

Leite

r Fin

anze

n

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Treasury & Risk Management Survey 2016 | Was bewegt Treasury- und Finanzabteilungen?

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Treasury-SystemeDer technologische Wandel und die fort-schreitende Digitalisierung machen auch vor den Systemen im Corporate Treasury nicht halt. Viele Systemanbieter haben in den letzten Jahren intensiv in die Weiter-entwicklung ihrer Systeme und Funktiona-litäten investiert. Resultat sind leistungs-fähigere Treasury Management Systeme (TMS), die aktuelle Anforderungen des Treasury abdecken und zudem einen sehr hohen Automatisierungsgrad erreichen können. Hervorzuheben ist, dass sich dies mittlerweile auch auf den Markt für weniger komplexe Systeme bezieht und somit auch dem Mittelstand attraktive Treasury Management Systemlösungen zur Auswahl stehen.

81 Prozent der befragten Unternehmen geben an, in naher Zukunft in die eigene Systemlandschaft investieren zu wollen. Die hohe Investitionsbereitschaft in die Systemlandschaft lässt sich dabei durch technologischen Fortschritt, anstehende Zentralisierungsvorhaben oder eben die erweiterte Marktdurchdringung der Sys-temanbieter erklären. Finanzabteilungen stehen vor der Wahl zwischen integrierten TMS, welche sämtliche Funktionalitäten in einer Softwarelösung zusammenfüh-ren, und spezialisierten Systemen, die bestimmte Teile der benötigten Funktio-nalitäten abbilden und als Kombination im Treasury zum Einsatz kommen. Abbildung 13 zeigt, dass sich die befragten Unterneh-men vorrangig für ein integriertes TMS als IT-Lösung entscheiden.

Ja 81%Systeminvestitionen mittelfristig geplant?

35% Marktdatensystem

28% Confirmation Matching System

22% Supply Chain Finance System

17% Externes Handelssystem

78% Integriertes Treasury Management System (TMS)

59% Cash Management System

52% Zahlungsverkehr Freigabesystem

43% Plattform zur Banken-kommunikation

Nein 19%

Abb. 13 – Investitionsbedarf in die Treasury SystemlandschaftFrage: In welche Systeme werden Sie vorrangig investieren und innerhalb welchen Zeitraums planen Sie die Investitionen?

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