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Treu bis zum Tod Januar 2012 Die internationale Zeitschrift für Siebenten-Tags-Adventisten Beziehung Für eine geboren 20 Heilende Blätter 26 Mann, Der kriechen 24 der musste

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Treubis zumTod

Januar 2012

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

BeziehungFür einegeboren

20 HeilendeBlätter

26Mann,Derkriechen

24 dermusste

3 K I R C H E I N A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt

10 Ein-Tag-Kapelle

11 G E S U N D H E I T

Harnwegsinfekte

26 F R A G E N Z U R B I B E L

Heilende Blätter

27 B I B E L S T U D I U M

Es gibt Hoffnung

28 L E S E R F O R U M

R E S S O R T S

Januar y 2012

T h e I n t e r n a t i o n a l P a p e r f o r S e v e n t h - d a y A d v e n t i s t s

Born toConnect

20 HealingLeaves

26OneTheCrawls

24 Who

FaithfulUnderFire

www.adventistworld.orgIn 13 Sprachen online

p h o t o o f o k s a n a s e r g i y e n k o c o u r t e s y o f t h e r u s s i a n f i n a n c e M i n i s t r y

Januar 2012

2 Adventist World | Januar 2012

T I T E L T H E M A

16Treu bis zum Tod

Von Andrew McChesneyOksana Sergijenkos Geschichte – manche hätten gern, dass niemand sie liest.

8 I M B L I C K P U N K T

Ein Jahr dem Reich Gottes näher Von Ted Wilson

Ein Jahr „Erweckung und Reformation“

12 A N D A C H T

„Um deiner Worte willen“ Von Bill und Heather Krick Eine der großartigsten biblischen Geschichten

über das Gebet

14 G E L E B T E R G L A U B E

Der allgegenwärtige Sinn für die Mission

Von Jean-Luc Lézeau Welcher Zusammenhang besteht zwischen den

Missionsgaben und dem Abschluss des Werkes?

20 G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Für eine Beziehung geboren Von Cintia Paseggi Echte Intimität entsteht in starken Familien

22 E L L E N W H I T E E N T D E C K E N

Wo ist Gott, wenn wir ihn brauchen?

Von John Skrzypaszek Die Veröffentlichung eines der bedeutendsten

Bücher Ellen Whites fiel mit einem ihrer größten geistlichen Kämpfe zusammen.

24 A D V E N T G E S C H I C H T E

Der Mann, der kriechen musste Von Zebron Ncube Warum sollte er sich

durch eine schwere Behinderung vom Glaubenszeugnis abhalten lassen?

R E S S O R T S

■ Kürzlich würdigte Hubert Ingraham, Premierminister der Bahamas, den Beitrag, den die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten für die Gesellschaft leistet, sowie ihre beständige Arbeit für das Land.

Der Premierminister nannte die Kirche ein „Leuchtfeuer treuen Dienstes und christlicher Verantwortung in unserem Land“. Besonders erwähnte er das Werk der Siebenten-Tags-Adventisten unter jungen Leuten und ihren Einsatz zur Stärkung der Familien und eines gesunden Lebensstils.

„Außerdem haben sie einen wichtigen Beitrag zur Bildung auf den Bahamas geleistet, indem sie das Leben junger Män-ner und Frauen geprägt haben, die sich ihrerseits wiederum für die Allgemeinheit und die Entwicklung in ihrem Land einge-setzt haben“, sagte Ingraham.

Anlass für die Würdigung durch den Premierminister war die Einweihung des neuen Hauptquartiers des Atlantik-Kari-bik-Verbandes der Kirche am 30. Oktober 2011 in Nassau. Zum Gebiet dieser Verwaltungseinheit gehören die Bahamas, die Kaimaninseln sowie die Turks- und Caicosinseln. Zuvor hatte sich die Verwaltung dieses Gebiets, in dem fast 30.000 Adventisten leben, vorüberge-hend im Summer Winds Plaza, ebenfalls in Nassau, befunden.

Ingraham hatte die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten bereits gewür-digt, als das Parlament der Bahamas im Mai 2011 darüber abstimmte, den damals neu gegründeten Atlantik-Karibik-Verband als Rechtsträger unserer Kirche auf den Bahamas anzuerkennen. Der neue Verband entstand durch die Teilung des vormaligen Westindien-Verbandes in zwei Verwaltungsregio-nen, wodurch dem Gemeindewachstum und der finanziellen Autonomie in der Karibik Rechnung getragen wurde.

Israel Leito, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Mit-telamerika, sagte Ingraham gegenüber, die Adventisten auf den Bahamas schätzten das hohe Maß an religiöser Freiheit, das die Regierung des Landes gewähre.

A U S A L L E R W E L TWenn ihr diese 65. Ausgabe von Adventist World lest, werden euch einige geringe,

aber wichtige Veränderungen auffallen, von denen wir hoffen, dass sie den Nutzen dieser glaubens-fördernden Zeitschrift für euch steigern werden.

■ Ein übersichtlicheres, leichter lesbares Inhaltsverzeichnis, in dem ihr schneller eure Lieblingsrubriken finden könnt.

■ Die Nachrichtenrubrik in neuem Design mit Berichten, die euch über den Fortschritt unserer Kirche in fast 200 Ländern auf dem Lau-fenden halten.

■ Ein neuer „Look“ für die Bibel-Seiten unserer Zeitschrift, nämlich die „Fragen zur Bibel“ von Angel Rodriguez und das „Bibelstu-dium“ von Mark Finley.

■ Ein neu gestaltetes Leserforum auf den letzen vier Seiten mit Fakten, Gebetsanliegen, Leserbriefen und Studienergebnissen, die euch mit Millionen von Glaubensgeschwistern auf der ganzen Welt in Verbindung halten.

Eines hat sich allerdings nicht geändert: das ist unser Einsatz, den wir bringen, um euch durch Nachrichten, Missionserfahrungen, Gesundheitsinformationen, Bibelstudium, Adventgeschichte und geistliche Literatur mit dem Besten zu versorgen, was der Adventismus zu bieten hat. Das Team von engagierten Fach-leuten, die diese Zeitschrift erstellen – sie kom-men aus sieben Ländern und sprechen insgesamt sechs Sprachen – beginnt jede Ausgabe mit Gebet. Jeder Teil des Produktionsprozesses ist von Gebet begleitet. Wir wissen, dass unsere Zeitschrift Menschenleben verändert; ihr bestä-tigt uns das in Dutzenden von Briefen, die uns jeden Monat aus der ganzen Welt erreichen.

Beachtet diesen Monat besonders die Titelge-schichte „Treu bis zum Tod“. Andrew McChes-neys bemerkenswerte Geschichte einer jungen Adventistin in der russischen Regierung ist ein eindrucksvolles Zeugnis für das Beste, was unsere Bewegung zu bieten hat – sowohl was die Treue zu Gott als auch den Dienst für andere angeht. Denkt beim Lesen über euren eigenen Einsatz nach und betet für die vielen Adventisten, die

Gott überall auf der Welt dazu berufen hat, in Regierungsämtern zu dienen.

Haltet euch das Reich Gottes stets vor Augen.

Veränderung – und Treue

positiven Einfluss der Adventisten

Bahamas:Premierminister würdigt

Bahamas Premierminister Hubert Ingraham würdigte die Kirche der Siebenten-Tags-Ad-ventisten während der Einwei-hung des neuen Hauptquartiers des Atlantik-Karibik-Verbandes der Kirche am 30. Oktober 2011.

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Januar 2012 | Adventist World 3

In seiner Ansprache erinnerte Leito die Zuhörer außerdem daran, dass sie nicht deshalb zusammengekommen seien, um das Gebäude, sondern die Menschen Gott zu weihen, die dort arbeiteten, „um Gottes Volk und der Allgemeinheit zu dienen.“

Brasilien „probt“ Buchverteilaktion

■ Hunderte Leiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika verbrachten gemeinsam mit ihren Ehefrauen einen Sabbatvormittag Ende 2011 damit, Exemplare des Buches The Great Hope zu verteilen.

Das Missionsbuch zum Weitergeben ist eine sprachlich modernisierte Fassung des Buches Der große Kampf aus der Feder von Ellen G. White, einer Mitbegründerin der Kirche. Das Buch beschreibt Gottes Führung durch die Geschichte hindurch und gibt Antworten angesichts der Unsi-cherheiten in der heutigen Welt.

Im Jahr 2012 wollen Adventisten Milli-onen Exemplare dieses Buches an Freunde und Nachbarn weitergeben. Diese Aktion ist Teil der Initiative „Erweckung und Reformation“ der Kirche. Allein in der Süd-amerikanischen Division planen die Leiter der Kirche 52 Millionen Exemplare des Buches zu verteilen. Die Region ist bekannt für groß angelegte Buchverteilaktionen.

Die Verteilaktion am 29. Oktober 2011 war ein „Probelauf“ für die Hauptaktion, die den Kirchenleitern vor Ort zufolge im März 2012 beginnen soll. Allein in einer Region Brasiliens verteilten mehr als 120 Pastoren und ihre Ehepartner 5000 Exem-plare des Buches The Great Hope. Ähnliche Verteilaktionen fanden in Peru, Bolivien, Ecuador, Paraguay, Uruguay, Argentinien und Chile statt.

Rosa Maria Dantas Ferreira, Inhaberin eines Restaurants, bedankte sich für ihr Exemplar des Buches. Sie sagte den Kir-chenleitern, das Buch sei der Anstoß, den sie brauchte, um Gott zu suchen.

Erton Köhler, Präsident der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika, sagte, die Verteilaktion finde zu einer Zeit statt, in der die Menschen weltweit nach Antworten suchten. The Great Hope biete eine ausgewogene biblische Sicht der letzten Ereignisse auf dieser Welt, so Köhler.

Adventistische Seel sor­gerin in Deutschland für Rettung von Babys geehrt

■ In Berlin-Zehlendorf wurde das seit elf Jahren bestehende Bemühen, das Leben von Neugeborenen zu retten, nun vom Berliner Senat gewürdigt. Gabriele Stangl, Seelsorgerin des adventistischen Krankenhauses „Waldfriede“, erhielt in Berlin vom Bürgermeister des Bezirks Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Die von Stangl initiierte „Babywiege“, wie die „Babyklappe“ in „Waldfriede“ genannt wird, ist ein besonders konstruier-ter Kasten mit Sensoren, jedoch ohne Videoüberwachung, in den Säuglinge ano-nym abgelegt werden können. „Wenn eine Mutter die Klappe öffnet und ihr Neugebo-renes in das Wärmebett legt, lösen Sensoren zeitverzögert einen Alarm im ständig

A U S A L L E R W E L T

Ein adventistischer Pastor überreicht einer Angestellten eines kleinen Lebensmittel-ladens in Brasilien ein Exemplar des Buches The Great Hope. Die Leiter der Kirche in Südamerika verteilten am 29. Oktober 2011 Tausende Exemplare des Missionsbuches.

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Krankenhausseelsorgerin Gabriele Stangl mit Norbert Kopp, Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, bei der Überreichung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland zu Ehren ihrer Arbeit für weggegebene Kinder.

c o p y r i g h t b e z i r k s t e g l i t z - z e h l e n D o r f , p r e s s e s t e l l e

4 Adventist World | Januar 2012

A U S A L L E R W E L T

besetzten Pförtnerhaus aus, sodass die Mut-ter genügend Zeit hat, das Gelände uner-kannt zu verlassen“, erklärte Stangl. Darauf-hin werde das Baby auf die Säuglingsstation des Krankenhauses gebracht und medizi-nisch versorgt. Dann werde es der Obhut einer Pflegefamilie übergeben. Während der nächsten acht Wochen dürfe die Mutter ihr Kind zurücknehmen, geschieht das nicht, werde es zur Adoption freigegeben.

Den Anstoß, eine Babyklappe einzu-richten, erhielt Stangl, als ihr eine 80-jäh-rige Patientin auf dem Sterbebett anver-traute, wie sehr sie die Tötung ihres Kindes bedauerte, und durch andere Frauen, die aus verschiedenen Gründen Angst hatten, dass ihre Schwangerschaft bekannt werden könnte. Als Stangl hörte, dass in Hamburg eine Babyklappe eingerichtet worden war, gründete sie in „Waldfriede“ ein ähnliches Programm – vornehmlich in ihrer Freizeit. In den elf Jahren, in denen es die Baby-klappe gibt, wurden etwa 20 Neugeborene abgegeben, weitere 110 Frauen konnten anonym im Krankenhaus entbinden.

Das seit 1920 bestehende Krankenhaus „Waldfriede“ verfügt über 170 Betten und versorgt jährlich etwa 9.000 Patienten sta-tionär und 18.000 ambulant.

Herbert Bodenmann, APD

Historisches Treffen adventistischer Pastoren in Kuba

■ Vom 23. bis 25. September 2011 lud die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ihre 150 Pastoren und deren Familien zu einem historischen Treffen in Santa Clara ein. Es war das erste Mal nach 50 Jahren, dass so viele Pastoren, die sich um die schnell wachsenden Gemeinden in Kuba kümmern, mit ihren Familien zusammenkamen, um Gemeinschaft zu pflegen und sich zu vernetzen.

„Es war eine grandiose Leistung, unsere Pastorenschaft zu dieser Tagung zusam-menzubringen“, sagte Pastor Aldo Perez,

der Vorsteher unserer Kirche in Kuba. „Wir trafen uns, um geistliche Botschaften aus-zutauschen, Zeit mit den Pastorenfamilien zu verbringen, gemeinsam zu beten und unsere Bemühungen zu vereinen, um unse-rem großen Auftrag, das Evangelium zu verkündigen, effektiver nachzukommen.“

Insgesamt waren es fast 400 Personen, die auf dem Canaan Zeltplatz in Zentral-kuba versammelt waren, um an den Pro-grammen für Pastoren sowie deren Frauen und Kinder teilzunehmen.

Hector Sanchez, Abteilungsleiter für das Predigtamt der Interamerikanischen Divi-sion, ermutigte die Pastoren und deren Familien in seinen Referaten, Gott weiterhin als Leiter zu dienen und danach zu streben, den Auftrag der Gemeinde an den bedürfti-gen Menschen auf der Insel zu erfüllen.

„Tagungen wie diese geben den Pasto-ren und ihren Familien die Gelegenheit, ihre Berufung und Hingabe zu erneuern und zu spüren, dass ihre Kirche sie nicht vergessen oder sich selbst überlassen hat“, sagte Sanchez. „Es geht darum, dass die

Identität des Pastors mit seiner Identität als Ehemann und Vater zusammenge-bracht wird.“

Für Pastor Sanchez war es das Ende eines Besuchs in vier Regionen Mittelame-rikas – eine Reise, die er nie vergessen wird: „Es war eine unbeschreibliche Erfah-rung, mit unseren Pastoren zusammen zu sein, mit ihnen zu beten und von den vie-len Segnungen zu hören, die überall in unserer Kirche in Kuba zu erfahren sind.“

Leticia De Los Santos, Leiterin der Abteilung für Pastorenfrauen in Mittel-amerika, sprach darüber, wie die Pastoren-frauen in der Gemeinde ein starkes System gegenseitiger Unterstützung aufbauen kön-nen, und hielt vor Dutzenden von Kindern der Pastorenfamilien ein Referat über deren Aufgabe in einer unsicheren Welt.

Die Kirche in Kuba, die 1905 organi-siert wurde, hat heute mehr als 32.000 Mit-glieder, die sich in mehr als 280 Gemeinden versammeln. Sie ist in drei Vereinigungen und einer Mission organisiert und unter-hält ein Theologisches Seminar.

Prediger und ihre Familien trafen sich am 24. September 2011 zur ersten Pastoren-tagung dieser Größenordnung in Santa Clara, Cuba. Bei dieser Tagung konnten die Pastorenfamilien, die sich um die schnell wachsenden Gemeinden in Kuba kümmern, Beziehungen pflegen und sich vernetzen.

l e t i c i a D e l o s s a n t o s / i a D

Januar 2012 | Adventist World 5

■ Während seines Besuches in Japan im November 2011 wurde Ted N. C. Wilson, Präsident der Generalkonferenz, über die Herausforderungen der Evangelisation in einem dem Christentum nicht wohlgesonnenen Umfeld informiert.

Obwohl die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten seit über hundert Jahren in Japan wirkt, gibt es bei einer Bevölke-rung von 128 Millionen Menschen nur etwa 15.000 Gemeindeglieder. Im Jahr 2009 schlossen sich laut Statistik 261 Men-schen unserer Kirche in Japan an, aller-dings starben 207 oder wurden als „ausge-treten oder fehlend“ erfasst, was einen Nettozuwachs von nur 54 Menschen bedeutet.

Auf seine Nachfrage hin erhielt Wilson von den Leitern der Kirche in Japan die Antwort, dass Japan eine extrem säkulare Gesellschaft sei und dass es schwierig sei, Menschen die Adventbotschaft zu bringen, die mit den christlichen Lehren nicht ver-traut und sich überwiegend auch nicht dafür interessieren. Sie räumten auch ein, dass manche Gemeindeglieder im Laufe

der Jahre möglicherweise ihre Begeisterung für die Evangelisation verloren haben.

„Mir ist bewusst, dass die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Japan mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert ist, aber Gott wird hier ganz sicher ein Wun-der tun, wenn die Gemeinde mit dem Wort Gottes und dem Heiligen Geist aus-gerüstet ist“, erwiderte Wilson den japani-schen Kirchenadministratoren.

Der Präsident der Weltkirchenleitung wurde auf seiner etwa einwöchigen Visite in Japan von seiner Frau Nancy sowie vom Präsidenten der Nordasien-Pazifik-Divi-sion, Jairyong Lee, und dem Divisions-Generalsekretär, Akeri Suzuki, begleitet. Der Vorsteher der Kirche in Japan, Masumi Shimada, hieß die Gruppe in Hiroshima, der ersten Etappe auf Wilsons Tour durch mehrere Städte, willkommen. Die Hafenstadt war im Zweiten Weltkrieg ein militärisches Zentrum für Japans Armee und wurde am 6. August 1945 durch eine Atomexplosion zerstört.

„Hiroshima wurde zwar durch eine Atombombe zerstört“, erklärte Wilson vor

400 Studenten und Gemeindegliedern, die in der Aula der adventistischen Oberschule von Hiroshima zusammengekommen waren, „aber durch die unbezwingbare Willensstärke des japanischen Volkes hat sich die Stadt zu einem Symbol des Frie-dens entwickelt. Wenn wir fest auf dem Wort Gottes stehen, uns auf Gott verlassen und bei der Verkündigung der frohen Bot-schaft des endgültigen Friedens unser Bes-tes geben, wird die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Japan gewiss einen geistlichen Aufbruch erleben.“

In Hiroshima traf Ted Wilson mit Sumiko Ueki, einer Überlebenden des Atombombenangriffs, zusammen. Die heute 83-Jährige arbeitete damals in einer Munitionsfabrik. Die Fabrik lag nur zwei Kilometer von dem Gebiet entfernt, in das die Bombe einschlug, doch glücklicher-weise entging sie knapp dem Tod. Nach diesem Ereignis schickte sie ihre Tochter auf eine adventistische Schule und wurde später Adventistin.

Am 2. November reiste die Gruppe weiter nach Okinawa und besuchte die

B L I C K I N D I E W E L T

WilsonbesuchteJapan,und ermutigte Adventisten und ErdbebenopferEr informierte sich über die evangelistischen Herausforderungen

Von SukHee Han, Kommunikationsdirektor der NSD, in Zusammenarbeit mit Adventist World

6 Adventist World | Januar 2012

B L I C K I N D I E W E L T

Okinawa Junior High School, wo die Schü-ler traditionelle Musik vorspielten. Im Anschluss an diesen Besuch ging es weiter an den Ort, wo der adventistische US-Sanitäter und Kriegsdienstverweigerer Desmond Doss während des Zweiten Weltkriegs das Leben seiner Kameraden rettete. Dort gedachten sie Doss’ Hingabe an Gott und seines Einsatzes für sein Land. Doss, der dafür die Ehrenmedaille erhielt, starb 2006.

Am Abend sprach Ted Wilson in der adventistischen Schule in Okinawa vor Gemeindegliedern. Unter den Zuhörern

befand sich auch Pastor Saburo Arakaki. Während des Zweiten Weltkriegs war er wegen Mordes zum Tode verurteilt und auf Hawaii inhaftiert worden. Im Gefäng-nis bereute er jedoch seine Taten und wurde begnadigt. Zurück in Japan stu-dierte er Theologie und wurde Pastor.

Nach seiner Ansprache sagte Ted Wil-son in einem Gespräch mit Arakaki, er schätze seine Bemühungen, in Okinawa ein Missionswerk zu entwickeln und auch, dass eine adventistische Schule gegründet worden sei. Arakaki dankte Wilson für seinen Besuch in Okinawa als Präsident

der Weltkirchenleitung und sagte, dass er regelmäßig für Wilson bete.

Nach dem Rückflug auf das Festland wurde die Reise im Hochgeschwindigkeits-zug in die vom Tsunami und Erdbeben betroffene Stadt Fukushima fortgesetzt. Vor den Gemeindegliedern aus dieser Stadt und dem benachbarten Sendai sagte Wilson, dass die weltweite Adventfamilie hinter den Opfern dieser Region stehe.

„Im Namen der Siebenten-Tags-Adventisten auf der ganzen Welt bringe ich mein tiefstes Mitgefühl für die Men-schen im Gebiet von Fukushima und Sen-dai zum Ausdruck, die immer noch unter den Auswirkungen von Tsunami, Erdbe-ben und dem Austreten radioaktiver Strahlung leiden“, so Wilson. „In Psalm 121,2 heißt es: ‚Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.‘ Gott allein bewahrt uns vor allem Schaden und rettet uns. Kein Zweig kann von sich allein Frucht bringen, deshalb sollten wir nahe beim Wort Gottes bleiben, denn er ist unser Schöpfer, unser Retter, unser Erlöser und unser Herr. Ich hoffe, ihr könnt alle eure Leiden durch seine Worte und letztlich durch seine Kraft überstehen.“

Am Sabbat, den 5. November 2011, sprach Wilson in der Yodobashi Gemeinde im Tokioer Bezirk Shinjuku vor 1300 Gemeindegliedern.

Dort sagte er: „Wie schon der Name ‚Siebenten-Tags-Adventisten‘ sagt, sind wir ein einzigartiges, besonderes Volk mit dem Auftrag, die gute Nachricht von der Wie-derkunft unseres Herrn zu verkündigen. Dieses Werk muss in der Kraft des Heili-gen Geistes vollbracht werden.“

Während seiner Reise nach Japan besuchte Wilson mehrere Kircheninstitu-tionen, so zum Beispiel die Verwaltung des japanischen Verbands, das adventistische Krankenhaus in Tokio und mehrere adventistische Schulen. Die Reise führte ihn auch nach Südkorea und zur Herbst-sitzung der Nordasien-Pazifik-Division. ■

Ganz links: GK-Vorsteher Ted N. C. Wilson bei einer Predigt auf seiner jüngsten Japanreise, auf der er mehrere adventistische Gemeinden und Institutionen besuchte. Seit mehr als hundert Jahren sind die Adventisten in Japan aktiv. Oben: Ted N. C. Wilson und seine Frau Nancy mit Sumiko Ueki, eine heute 83-jährige Überlebende des Atombombenabwurfs auf Hiroshi-ma. In der Mitte des Bildes Jairyong Lee, Präsident der Asien-Pazifik-Division.

Links: Jairyong Lee, Ted N. C. Wilson und der japanische Verbandsvorsteher Masumi Shimada vor dem Verwaltungsgebäude der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Yokohama.

n s D p h o t o s

Januar 2012 | Adventist World 7

Bill Knott, Chefredakteur von Adventist World, sprach vor kurzem mit Generalkon-ferenz-Präsident Ted Wilson über die histo-rische Entscheidung der Kirche, Ende 2010 öffentlich zur Veränderung aufzurufen.

KNOTT: Vor 15 Monaten haben die Leiter der Generalkonferenz öffentlich ihre Ver-pflichtung zu einer persönlichen Erfahrung von Erweckung und Reformation zum Aus-druck gebracht. Sie formulierten einen Aufruf an die Gemeinden, den wir in der Januar-Ausgabe veröffentlicht haben und in dem sie die Gemeindeglieder eindring-lich dazu aufriefen, ihr persönliches Leben sowie unser Gemeindeleben auf den geistlichen Prüfstand zu stellen. Im ver-gangenen Jahr bist du auf allen Kontinen-ten unterwegs gewesen, um stichproben-artig Informationen über das diesbezügli-che Engagement der Gemeinden zu erhal-ten. Was hast du erfahren?

WILSON: Die Reaktionen waren phäno-menal und ich bin überzeugt, das liegt am Heiligen Geist und am Einsatz und den Gebeten vieler engagierter Menschen. Das zeigt, was Erweckung und Reformation im Grunde genommen ist. Wie heißt es so tref-fend in 2. Chronik 7,14: Wenn „mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demü-tigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen“.

Der Aufruf der Leiter unserer Kirche hat in den Herzen der Gemeindeglieder ein großes Echo gefunden, weil ernste Gläubige erkennen, dass diese Kirche mehr ist als nur eine Glaubensgemeinschaft von vielen. Sie hat eine eindeutige Bestimmung und ein echtes Ziel. Der Grund, weshalb ein Mensch Siebenten-Tags-Adventist wird, mag im Laufe seines Lebens viel-leicht ein wenig verschwimmen, doch wenn er sich die Zeit nimmt, darüber nachzudenken, wird er sich wieder daran erinnern, warum er sich dieser Bewegung angeschlossen hat oder auch, warum er sich entschieden hat, dabei zu bleiben. Dann kommt die Erkenntnis, dass wir uns und andere auf die Wiederkunft Christi vorbereiten sollen und das tun wir

I M B L I C K P U N K T

dadurch, dass wir uns ihm unterordnen. Wir erarbeiten uns den Himmel nicht und versuchen nicht, uns selbst besser zu machen. Wir kommen zu Gott und bitten ihn, uns völlig in Besitz zu nehmen.

KNOTT: Meinst du, diese Betonung von Erweckung und Reformation hat die Lei-tungskultur in unserer Kirche verändert, und wenn ja, wie?

WILSON: Ja, das meine ich. In vielen Fäl-len scheint sie bei den Leitern zu einem geschärften Verständnis der Dringlichkeit [der Botschaft] geführt zu haben. Sie erkennen, warum wir Leitungsaufgaben wahrnehmen – nicht um eine komplizierte Organisation aufrechtzuerhalten, sondern um eine Botschaft zu verkündigen, um ein Volk [auf die Wiederkunft Christi] vorzu-bereiten. Diese Erkenntnis scheint eine

8 Adventist World | Januar 2012

EinJahr

näherReich Gottes

am

ganze Anzahl von Leitern verändert zu haben.

KNOTT: Auch hier am Sitz der Generalkon-ferenz?

WILSON: Hier sind die Auswirkungen ganz besonders zu bemerken. Wir wollen uns nicht mit Nebensächlichkeiten aufhal-ten. Wir wollen uns auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Wir wollen in unse-ren Beziehungen zu anderen, in unserer Arbeit dem Vorbild Christi nacheifern und sie in der Erkenntnis tun, dass unsere obersten Ziele größer sind als Arbeitsplatz-garantie und Selbsterhalt. Unsere Ziele werden himmlische Ziele, weil wir ein viel größeres Bild vor uns sehen als nur uns selbst, und der geistliche Deutungsrahmen des kosmischen Konflikts gewinnt in unse-rem Denken an Lebendigkeit.

KNOTT: Du hast angedeutet, dass Erwe-ckung und Reformation kein Programm ist, und es scheint tatsächlich viel dafür zu sprechen. Ich habe die Initiative von Anfang an verfolgt und habe nie bemerkt, dass eine bestimmte Methode zu ihrer Umsetzung verordnet worden wäre. Und trotzdem ist sie bereits überall auf der Welt wahrzunehmen. Das bedeutet doch, dass die Gläubigen Erweckung und Refor-mation auf eine sehr persönliche Art und Weise für sich übernehmen.

WILSON: Allerdings! Ich denke auch, dass wir uns als Administratoren und Leiter durch diese Initiative bewusster geworden sind, wie wichtig ein einfaches, demütiges Gebet ist. Gerade heute Morgen haben wir im GK-Verwaltungsausschuss eine ausge-dehnte Gebetsgemeinschaft gehabt. Das gemeinsame Gebet ist etwas Besonderes – wenn man Gott um Weisheit bittet und nicht einfach nur ein Anfangsgebet spricht.

KNOTT: Im vergangenen Jahr habe ich meistens die Betonung auf die Erweckung wahrgenommen. Aber da gibt es ja eine Reihenfolge. Wie sieht für dich die Refor-mation aus, die vor uns liegt? Es wird sicher eine Weile dauern, bis sie sich im Leben der Gemeinde entwickelt. Wie

unterscheiden sich Adventgemeinden, die reformiert wurden, von denen, die wir heute sehen?

WILSON: Ich denke, sie werden einfacher sein. Das Gemeindeleben wird vergleichs-weise schlichter werden. Entscheidungen werden aufgrund biblischer Prinzipien getroffen werden, nicht ausschließlich aus Gründen der Zweckmäßigkeit. Reforma-tion wird in der Weise stattfinden, dass wir uns mit Angelegenheiten von Ewigkeits-wert befassen. Das wird sich darauf aus-wirken, wie wir als Gemeinde und persön-lich mit unserem Geld umgehen. Es wird den Einsatz unserer Zeit und unserer Begabungen verändern. Reformieren bedeutet, etwas zu verändern. Wenn sich nichts ändert, haben wir nur eine sinnlose Übung absolviert.

In meinem persönlichen Leben bedeu-tet Reformation, dass ich mich Fragen zuwende, zum Beispiel: Wie kann ich mir bei meinem Arbeitspensum Zeit für Gott nehmen, um geistlich zu wachsen? Nehme ich mir die Zeit, um mich jeden Tag aus-reichend körperlich zu bewegen? Teile ich mir meine Zeit so ein, dass ich genug Schlaf bekomme?

Als Leiter wird uns eine Reformation veranlassen, uns darüber Gedanken zu machen, wie wir die großen Fragen sehen, die unsere ganze Kirche betreffen. Wie können wir unsere Bildungseinrichtungen so gestalten, dass sie einen größtmöglichen rettenden Einfluss haben und so adventis-tisch wie möglich sind? Wie werden wir unsere Ortsgemeinden organisieren, damit sie sabbats nicht einfach nur eine Routine-übung abspulen, sondern wir wirklich aus dem Wort Gottes ernährt und zur prakti-schen Missionsarbeit motiviert werden? Wie wird sich unsere Sicht von dem, was wir essen und wie wir unsere kostbare Gesundheitsbotschaft an unsere Mitmen-schen weitergeben, ändern? Wie wird eine Reformation von Gott unsere Freizeitge-wohnheiten und alle möglichen Lebens-stilfragen ändern?

KNOTT: Du glaubst, dass die Dynamik, die diese Initiative in Gang gesetzt hat, auch langfristig wirkt?

WILSON: Erweckung und Reformation ist die Grundlage für alles, was wir tun, bis Jesus wiederkommt. Das ist nicht bloß eine Erklärung nach dem Motto: „In fünf Jahren werden wir alle reformiert sein.“ Es muss eine tägliche Erfahrung sein, ausge-richtet auf die Beziehung, die jeder von uns mit Jesus hat.

KNOTT: Du hast kirchliche Reformen ebenso angedeutet wie persönliche und du hast das Wort „einfach“ verwendet. Kannst du das noch ein wenig ausführen?

WILSON: Die Welt ist viel zu hektisch und komplex geworden. Irgendwann wird eine einfache Ordnung aufkommen müs-sen oder wir werden alle von der Komple-xität des Lebens überwältigt werden. Ich denke, die Adventbotschaft bringt einen vereinfachten Ansatz dafür, wie wir unser persönliches Leben und unser Leben als Gemeinde gestalten.

Wir müssen in einer Ausgewogenheit leben, die nur dann zu erreichen ist, wenn der Heilige Geist unser Leben leitet. Dieser Aspekt der „Einfachheit“ des Lebens garantiert uns nicht, dass unser Leben zwangsläufig weniger kompliziert wird, aber es wird vielleicht weniger hektisch. Durch die Führung des Heiligen Geistes lernen wir, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu sehen und ihnen die rich-tige Priorität zu geben.

Wir müssen als Endzeitbewegung nicht alles tun – wir können nicht alles tun. Deshalb müssen wir Prioritäten set-zen. Eine der größten Gefahren für adven-tistische Christen in der Endzeit ist, dass der Teufel versucht, uns auf jede erdenkli-che Weise von den Missionszielen der Gemeinde abzulenken. Er will, dass unser Leben so kompliziert wird, dass wir stän-dig unterwegs sind und unsere Prioritäten aus den Augen verlieren. Die Heilige Geist hilft uns, unsere persönlichen Prioritäten und die Prioritäten der Gemeinde richtig zu ordnen.

KNOTT: Durch diese Veränderung entsteht ein neuer Weg, eine klarere, einfachere Struktur, die das Ziel und den Weg dorthin wieder klarer vor Augen führt. Viele

Januar 2012 | Adventist World 9

Reich Gottes

Gemeindeglieder leben ihren Glauben jeden Tag unter schwierigen Umständen, ohne Unterstützung durch soziale Einrich-tungen. Was bedeutet es für sie, wenn über Erweckung und Reformation gespro-chen wird?

WILSON: Ich denke, es gibt ihnen einen festen Halt, nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft. Es trägt dazu bei, sie zu der endgültigen Wieder-herstellung dessen zu führen, was es heißt, ein Sohn, eine Tochter Gottes zu sein. Für Menschen, die in diesem Leben nicht viel besitzen, ist es oft viel leichter, den Wert des ewigen Lebens zu begreifen.

Für diejenigen unter uns, die den Segen erfahren, in Gesellschaften zu leben, in denen es uns materiell gesehen sehr gut geht, ist das Leben im Grunde genommen mit vielen unnötigen Dingen vollgestopft. Diejenigen, die weniger haben, können das endgültige Bild der Wiederherstellung oft klarer sehen. Diejenigen unter uns, die von den Annehmlichkeiten, die sie umgeben, abgelenkt sind, sind sich nicht immer ganz sicher, ob sie möchten, dass diese Zukunft sofort anbricht oder ob sie gern noch ein bisschen länger hier bleiben wollen.

KNOTT: Es ist kein Geheimnis, dass die Gemeinden in der südlichen Hemisphäre schneller und dynamischer wachsen als in der nördlichen. Auch wenn das eine grobe Verallgemeinerung ist – sollten wir von der Art und Weise, wie Gott in den Län-dern wirkt, die wir Entwicklungsländer nennen, etwas lernen? Und lernen wir tatsächlich etwas von diesen Ländern?

WILSON: Ich weiß nicht, ob wir so viel von ihnen lernen, wie wir sollten, aber ganz sicher können wir etwas lernen. Ich hoffe, wir lernen, dass das Leben mehr ist als nur etwas zu leisten oder zu erreichen. Es besteht darin, sich Gott und solchen Werten zu unterstellen, die alles, was wir auf dieser Erde gewinnen könnten, weit übersteigen. Wir alle können von den Gläubigen in Entwicklungsländern lernen. Sie leben uns vor, was es bedeutet, alles, was wir sind und haben, Gott und seinem Werk zur Verfügung zu stellen. ■

I M B L I C K P U N K T

Ein-Tag-KapelleNamatunu, Malawi

„Es ist gar nicht weit von der Stadt entfernt, nur 20 Minuten mit dem Auto.“

Auf diese Entfernungseinschät-zung von Elijah hin machten wir uns auf die 20-minütige Fahrt von Blantyre durch die felsigen Hügel von Malawi zum Dorf von Elijah.

Etwa 20 Minuten später fuhren wir mit Elijah und Richard, zwei Ange-stellten von Maranatha in Malawi, aus dem verstopften Stadtverkehr heraus auf die gewundene Hügelstraße.

Sie zeigten auf dem Weg immer wieder in verschiedene Richtungen: „Schaut, da drüben, was da zwischen den strohgedeckten Dächern hervorschimmert. Diese Kapelle haben wir gebaut! Und da unten, neben dem Zuckerrohr, das ist auch eine Kapelle, die wir gebaut haben!“

Zwei Stunden später hielt Richard auf einem langgezogenen Hügel an und zeigte weit ins Tal hinein: „Dort wohnt Elijah.“

Nun ergriff Elijah das Wort und erzählte davon, wie er durch einen Buchevangelisten, der ihm das Buch Das Leben Jesu verkaufte, Jesus kennengelernt hatte.

„Wir gründeten unter dem Baum hinter unserem Haus eine Gemeinde“, erzählte Elijah, „aber wenn es regnete, kamen die Leute nicht mehr. Deshalb gingen wir auf diese Seite des Tales, wo ein Mann uns gestattete, eine Kapelle aus Lehmziegeln zu bauen. Die füllte sich schnell, aber wir konnten uns immer noch kein Dach gegen den Regen leisten.“

Richard fuhr weitere fünf Minuten die Straße hinunter, bis Elijah ihn bat anzuhalten. „Als ich hörte, dass Maranatha Kapellen in meinem Land baute, wusste ich, dass wir

einfach solch eine Kapelle für unsere Gemeinde bekommen mussten. Wir sprachen also mit dem Mann, dem das Land gehört, und fragten, wie viel ein Stück Land kosten würde, das groß genug war, um eine ganz neue Ein-Tag-Kapelle darauf zu bauen. Er verkaufte uns dieses Grundstück für 1000 US-Dollar.“

Direkt neben der Straße schmiegte sich eine nagelneue Ein-Tag-Kapelle an den rot-lehmigen Hügel.

„Wir hatten zunächst kein Geld“, sagte Elijah weiter, „aber einer unserer Ältesten sagte, wir sollten Hühner züchten, um für das Land zu zahlen. Da bin ich in die Stadt gefah-ren und habe 16 Hühner gekauft – eines für jede Familie. Die Hühner haben wir direkt hier auf dem Land Gott geweiht und ihn gebeten, diese Hühner so zu vermehren, dass wir viele Eier und Brathähnchen verkaufen könnten, um dem Besitzer seine 1000 Dollar zu bezahlen, damit wir einen Bauplatz für einen neue Adventgemeinde hätten.“

Als wir ankamen, sahen wir, wie die Gemeindeglieder unter dem Stahldach ihres neuen Gemeindegebäudes hervortraten und mit einem Danklied auf den Lippen auf uns zuliefen.Das Programm zum Bau von Kapellen an einem Tag ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kir-che der Siebenten-Tags-Adventisten, Adventist-Laymen’s Services and Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International. Die Geschichten werden jeden Monat vom Assistenten des ASI-Präsi-denten und offiziellen Geschichtenerzähler Dick Duerksen erzählt.

10 Adventist World | Januar 2012

Mein Arzt hat mir gesagt, dass ich unter einem antibiotikaresistenten Harnwegs­infekt litt. Ich war sehr krank und musste mich mit einer teuren intravenösen Antibiotika­Infusion behandeln lassen. Könnt ihr mir mehr Informationen darü­ber geben? Ich bin beunruhigt und möchte alles tun, was ich kann, um einen erneuten Harnwegsinfekt zu vermeiden. Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Kindern, die 14 und 16 Jahre alt sind.

Harnwegsinfekte (HWIs) kommen bei Frauen recht häufig vor. Jedes Jahr erkranken 12 von 100 Frauen

im Alter zwischen 20 und 24 an einem Infekt. Mehr als 40 Prozent aller Frauen erleiden einmal in ihrem Leben einen HWI und etwa 25 bis 30 Prozent erkran-ken mehr als einmal daran.

Die für diese Erkrankung am häufigs-ten verantwortlichen Bakterien sind die vom Stamm der Escherichia coli (E. coli). In den vergangenen Jahren ist bei einer steigenden Anzahl dieser Bakterien eine Multiresistenz gegen Antibiotika aufgetre-ten, die dadurch entsteht, dass die Bakte-rien Enzyme produzieren, die die Beta-Laktam-Antibiotika zerstören. Sie werden Organismen, die Beta-Laktamasen mit erweitertem Spektrum bilden, genannt, kurz ESBL (extended-spectrum beta-lacta-mase-producing organisms).

E. coli, die eine HWI verursachen, tun dies, indem sie sich an Glykoproteine (große Moleküle, die aus Eiweiß und Zucker bestehen) in der Harnblasenwand anhängen. Diese E. coli Bakterien sind besonders gefährlich für die Harnwege, weil sie kleine Fimbrien (oder Pili) haben. Das sind faserige Anhänge, durch die sie an den Zellen der Harnblase haften und somit nicht so leicht durch den Urin weg-geschwemmt werden können. Einige die-ser E. coli scheiden außerdem Giftstoffe aus, die die Blasenschleimhaut schädigen und Infektionen begünstigen.

Um sich zu schützen, produziert die Blase Substanzen, die der Infektion einen gewissen Widerstand entgegensetzen. Außerdem produzieren die Nieren Prote-ine, die die Fimbrien auf den E. coli umhüllen. Ein HWI stellt ein Versagen dieser Abwehrmechanismen dar.

Frauen während und nach den Wech-seljahren haben ein erhöhtes Risiko, an einem Harnwegsinfekt zu erkranken, denn die Zahl der Milchsäurebakterien (Lakto-bazillen), die für das saure Milieu in der Scheide sorgen und das Wachstum der E. coli verlangsamen, nimmt ab. Auch die Einnahme von Antibiotika kann die Zahl der Milchsäurebakterien verringern. Zudem macht die Anatomie der Frau es den Darmbakterien E. coli leichter, in die Harnblase zu gelangen. Eine Reihe emp-fohlener Methoden – wie das Abtrocknen in der richtigen Richtung oder das Anwen-den von Intimduschen – haben das Risiko von Harnwegsinfekten nicht nachweislich reduziert.

Zum Vorbeugen ist zu empfehlen, aus-giebig Wasser zu trinken, bis der Harn klar ist. Auch für Frauen, die eine HWI haben, ist dies sinnvoll, denn so wird die Blase auf natürliche Weise häufig durchgespült. Natürlich sollten behandelbare anatomi-sche Ursachen (Fehlbildungen) korrigiert werden. Preiselbeersaft ist ebenfalls zu empfehlen, wo er erhältlich ist. Er macht den Harn sauer und verhindert möglicher-weise das Anhaften der Bakterien an der Blasenwand. Zur Besiedelung der Scheide mit Milchsäurebakterien werden manch-mal Probiotika (Zubereitungen mit lebensfähigen Mikroorganismen) in Kap-selform verabreicht; allerdings gibt es keine Nachweise für die Wirksamkeit die-ser Maßnahmen.

Für Frauen nach den Wechseljahren kann eine lokal in der Scheide angewandte Östrogencreme dazu beitragen, dass die Vaginalzellen und Milchsäurebakterien neu aufgebaut werden und dadurch ein

saureres Milieu geschaffen wird, das E. coli hemmt. Allerdings lässt sich in wissen-schaftlichen Studien keine einhellige Unterstützung dieser Behandlung finden. Trotz der Zunahme höchst resistenter For-men von E. coli gibt es immer noch einige Strategien, um HWIs zu bekämpfen. Die zu den so genannten Reserveantibiotika gehörenden Carbapeneme müssen intra-venös verabreicht werden, sind jedoch in der Lage, ESBLs auszumerzen.

Oft reagieren Harnkulturen jedoch schon auf billigere, gebräuchlichere anti-mikrobielle Substanzen, die dann auch für die Behandlung symptomatischer Harn-wegsinfekte verwendet werden sollten. In Europa und Japan ist ein Antibiotikum mit dem Namen Fosfomycin eingesetzt worden, das bislang zufriedenstellende Resultate erzielt hat, wenn es als Einzeldo-sis von drei Gramm verabreicht wurde.

Die Forschung experimentiert weiter mit verschiedenen Antibiotika-Kombinati-onen. Derweil stehen die Chancen für Frauen, keinen Harnwegsinfekt zu bekom-men, am besten, wenn sie viel Wasser und andere Flüssigkeiten trinken, sorgfältig auf ihre Körperhygiene achten und eventuell eine östrogenhaltige Creme lokal anwen-den, wenn sie die Wechseljahre bereits hinter sich haben. ■

G E S U N D H E I T

Allan R. Handysides, ist Leiter der Gesundheits-abteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (GK).

Peter N. Landless, ist geschäftsführender Direktor des Internationalen Komitees zur Prävention von Alkohol- und Drogenabhängigkeit (ICPA) und stellvertretender Leiter der Gesundheitsab-teilung der GK.

HarnwegsinfekteVon Allan R. Handysides und Peter N. Landless

Januar 2012 | Adventist World 11

A N D A C H T

Wir lieben das Buch Daniel!Viele von uns sind schon

seit unseren Kindheitstagen mit diesem prophetischen Juwel vertraut: der Feuerofen, die Löwen, die bemerkenswerte Genauigkeit der Prophezeiungen. Doch verborgen hinter all dem liegt eine unglaubliche Geschichte über das Gebet und das Übernatürliche. Vielleicht mehr als in allen anderen Abschnitten der Bibel zieht Gott hier kurz den Vorhang zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren zur Seite und lässt uns einen spannenden Blick darauf werfen, was passiert, wenn wir beten.

Die Macht des GebetsDaniel, inzwischen schon ein alter

Mann, weiß, dass es dem Volk und der Stadt Gottes nicht gut ergeht. Der Wieder-aufbau Jerusalems stößt auf ernste Oppo-sition. Daniel reagiert auf diese Krise,

willenWorteUm deiner

Ein Blick hinter die Kulissen Von Bill und Heather Krick

c y n t h i a t u r e k

indem er fastet (Dan 10,3) und betet. Nach 21 Tagen hat er eine Vision. Vor lauter Ehrfurcht kann Daniel kaum atmen, er liegt flach auf dem Boden und zittert unaufhörlich. Ein Engel berührt und stärkt ihn, dann kauert er auf allen Vieren auf dem Boden (Vers 10).

Der Engel sagt zu ihm: „Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt.“ (Vers 11) Wie ermutigend! Als Antwort auf ernstes Gebet sandte Gott einen Engel zu Daniel – wie er es schon im vorhergehenden Kapitel getan hatte (Dan 9,23).

Dann fuhr der Engel fort: „Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen …, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.“ (Dan 10,12) Unglaublich! Gott handelt als Antwort auf unsere Gebete!

Wir schürfen tiefer„Moment mal“, wirfst du jetzt viel-

leicht ein, „Daniel betete 21 Tage zuvor. Warum hat sich die Antwort so lange ver-zögert?“

Der nächste Vers erscheint uns überra-schend, vielleicht sogar rätselhaft. Er ist mit Sicherheit einer der faszinierendsten Texte der Bibel. Wir lesen, wie der Engel erzählt, was „unterwegs“ passierte:

„Aber der Fürst des Königreichs Per-sien stand mir 21 Tage entgegen. Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich wurde dort entbehrlich bei den Königen von Per-sien.“ (Vers 13 EB)

Wie bitte? Er wurde unterwegs „aufge-halten“? Dieser „Fürst“ hinderte ihn wäh-rend der 21 Tage, die Daniel fastete und betete? Welcher Fürst war das und warum (und wie) hielt der Fürst ihn auf. Welche Art von Widerstand leistete der Fürst? Und

Wenn Gott taub zu sein scheint, passiv, desinteressiert oder weit weg, dann denke an die Worte, die der Engel zu Daniel sagte.

warum brauchte der Engel „Hilfe“ – als hätte er das, was er vorhatte, ohne diese Hilfe nicht ausführen können?

Offensichtlich hatte Gott den Engel bereits „von dem ersten Tage an“ geschickt, doch wegen der übernatürlichen Hand-lung, die im Hintergrund stattfand, kam 21 Tage lang keine Antwort.

Was die Sache noch faszinierender macht: Das hebräische Wort, das mit „Fürst“ übersetzt wird, kommt 420 Mal im Alten Testament vor, ohne sich auch nur einmal auf einen König zu beziehen.1 Das hat einige Übersetzer bewogen, das hebräi-sche Wort in Vers 13 als „Engelfürst“ wie-derzugeben. Viele Kommentare kommen zu dem Schluss, dass dieser „Fürst“, gegen den der Engel kämpft (so auch in Vers 20), ein übernatürliches, böses Wesen ist, des-sen Aufgabenbereich das Volk des Perser-reiches ist.2 Ob der Engel nun mit einem übernatürlichen oder einem menschlichen Fürsten rang – klar ist, dass Kyros, der König von Persien, ein Hindernis für den Erfolg des Volkes Gottes war.

die Schranken des Himmels und streckt sich nach uns aus.

Vor kurzem wiederholte unsere acht-jährige Tochter kurz vor dem Einschlafen unbewusst den unausgesprochenen Schrei dieser Welt, als sie fragte: „Hört Gott mich wirklich, wenn ich bete? Es gibt doch so viele Millionen von Menschen auf der Erde.“ In Psalm 33,13.15 heißt es: „Der HERR schaut vom Himmel und sieht alle Menschenkinder … Er lenkt ihnen allen das Herz, er gibt Acht auf alle ihre Werke.“

Zweitens: Eine Verzögerung bedeutet nicht, dass Gott nicht im Hintergrund wirkt. Vielleicht erlebst du eine schwierige, scheinbar unlösbare Situation mit deinem Ehepartner oder einem Kind und als du gebetet hast, schienen die Dinge sich noch zu verschlimmern. Wenn Gott taub zu sein scheint, passiv, desinteressiert oder weit weg, dann denke an die Worte, die der Engel zu Daniel sagte. Gott hörte Daniels demütige Gebete sofort, aber ein überna-türliches Geschehen im Hintergrund ver-ursachte eine Verzögerung. „Himmlische

willenWorteUm deiner

wir ihn zum ersten Mal anrufen, denn wenn er das täte, würden wir es für selbst-verständlich halten und meinen, wir hät-ten ein Recht auf all den Segen und die Gunst, die er uns gewährt. Statt unsere Herzen zu prüfen, um zu sehen, ob wir darin Böses hegten oder eine Sünde leicht nähmen, würden wir leichtsinnig werden und unsere Abhängigkeit von ihm nicht mehr sehen.“5

Was geschah also mit dem Engel in Daniel 10? „Drei Wochen lang kämpfte Gabriel mit den dunklen Mächten, um dem Einfluss entgegenzutreten, der den Geist des Cyrus bedrängte … Schließlich war der Sieg errungen; die feindlichen Mächte wurden während der ganzen Lebenszeit des Cyrus … in Schach gehal-ten.“6 Aus Gründen, die uns jetzt noch nicht klar sind, ist es ein „Teil des Planes Gottes, uns in Erhörung des im Glauben dargebrachten Gebetes das zu gewähren, was er uns nicht gewähren würde, wenn wir nicht in dieser Weise zu ihm beteten“.7 Wenn wir fürbittend für andere beten, lasst uns zu den Menschen gehören, die „allezeit beten und nicht nachlassen“ (Lk 18,1). Unsere Worte werden gehört! Und in dem großen Kampf zwischen Gut und Böse hat Gott beschlossen, dass er handeln wird, wenn wir beten, und dass er antwor-tet, wenn wir bitten. ■

1 F. D. Nichol, Hrsg., The Seventh-day Adventist Bible Commentary (Washington, D.C.: Review and Herald Pub. Assn., 1955), Bd. 4, S. 859.

2 Entscheidet man sich für die Interpretation des „Geisterfürsten“, darf man sie nicht mit dem Konzept der „territorialen Geister“ verwech-seln, das oft von pfingstlich-charismatischen Übersetzern verwendet wird. Beachte, dass Daniel an keiner Stelle den Versuch unternimmt, den Dämon von Persien auszutreiben.

3 Ellen G. White in Bible Echo, 1. Dezember 1892. 4 Ellen G. White, Lift Him Up, S. 370.5 Ellen G. White, Our Father Cares, S. 100. 6 Ellen G. White, Propheten und Könige, S. 400f.7 Ellen G. White, Der große Kampf, S. 528.

Heather und Bill Krick leben in Kalifornien. Bill ist Leiter der Abteilung für Buchevange-lisation in der Zentralkalifornischen Verei-nigung und Heather unterrichtet zu Hause ihre beiden Töchter Savannah und Heidi.

Wesen sind dazu bestimmt, die Gebete derer zu beantworten, die selbstlos tätig sind … Jeder Engel hat seinen bestimmten Posten, den er nicht verlassen darf, um sich an irgendeinen anderen Ort zu bege-ben. Sollte er seinen Platz verlassen, wür-den die Mächte der Finsternis einen Vor-teil erringen.“4

Manchmal lässt Gott eine Verzögerung zu, weil es zu unserem Besten dient. Bis ich (Heather) 27 Jahre alt war, betete ich um den richtigen Ehepartner, wenn ich denn überhaupt heiraten sollte. Hat Gott mein Gebet sofort gehört? Gewiss. Hat er es sofort erhört? Sieben Jahre wartete ich auf den „Richtigen“, der ebenso darauf war-tete, dass Gott seine Gebete erhörte. Im Rückblick bin ich so dankbar für die sie-ben Jahre Verzögerung! „Gott erhört unsere Gebete nicht immer gleich, wenn

Was ist mit unseren Gebeten?Wir können daraus eine Menge lernen,

was unsere Gebete betrifft.Erstens: In dem Augenblick, in dem wir

anfangen zu beten, hört Gott uns. Wie gespannt und beinahe ungeduldig warten Eltern auf die ersten Worte ihrer Kinder. Aufmerksam lauschen sie auf die unver-gesslichen ein oder zwei Silben. Wenn unsere Kinder älter werden, sind wir immer noch sehr erpicht darauf zu wissen, was sie brauchen, und hören uns sagen: „Weine nicht. Sage mir einfach, was du brauchst.“ Wie viel mehr spitzt Gott die Ohren, um unsere Gebete zu hören. „Die Hand Gottes ist nach dir ausgestreckt. Die Hand des Unendlichen reicht über die Zinnen des Himmels, um deine Hand in seine zu nehmen.“3 Welch spannendes Bild von Gott: Aufmerksam lehnt er sich über

Januar 2012 | Adventist World 13

G E L E B T E R G L A U B E

Als kleiner Junge gefielen mir die 15-minütigen Missionsberichte, die jeden Sabbat in der Gemeinde

vorgetragen wurden, immer besonders gut. Da hörten wir von außergewöhnli-chen Menschen, die in Ländern lebten, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte, und dort unglaubliche Erfahrungen machten. Sie waren Missionare, die ihr Land für viele Jahre verließen, um Men-schen von Jesus zu erzählen, die noch nie etwas von ihm gehört hatten. Im Rück-blick wird mir klar, dass diese Missionsbe-richte wahrscheinlich den Anstoß dafür gegeben haben, dass ich selbst später in meinem Leben elf Jahre in Afrika ver-bracht habe.

Wenn ich heute die Statistik der Missi-onsgaben der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten betrachte, muss ich daran denken, dass, als ich als Kind fasziniert den neusten Missionsberichten zuhörte, meine Eltern für jeden Franc Zehnten, den sie gaben, 65 Centimes für die Mission spendeten. Das war in den 1930er Jahren. Diese Opferbereitschaft ist selten gewor-den, heute kommen weltweit nur noch vier Cent Missionsgaben auf jeden Dollar Zehnten.1 Könnte der Grund dafür darin liegen, dass es Missionsberichte, wie ich sie als Kind so sehr schätzte, in den meisten Gemeinden fast nicht mehr gibt?

Es stimmt, dass die Bedürfnisse der Ortsgemeinden explodiert sind, und es ist leicht zu verstehen, warum das so ist – besonders in den großen Städten. Steuern und Ausgaben im Zusammenhang mit den gesetzlichen Vorgaben für den Bau von Gemeindehäusern wie Sicherheit, Park-plätze und so weiter sind in die Höhe geschnellt. Dennoch ist die Frage komple-xer. Ich fürchte, wir haben das größere Bild aus den Augen verloren, zum Beispiel den Grund, warum es die Adventgemeinde gibt, ihre Existenzberechtigung. Besteht sie darin, dass wir die beste, modernste tech-nische Ausrüstung besitzen? Oder dass es im Gottesdienst immer warm genug ist? Dass die Farbe des Teppichs zum Bezug der Stühle passt? Ich glaube nicht, dass

unser Gründer diese Sorgen hatten. Sie waren vor allem auf Mission ausgerichtet.

Als unsere Kirche die ersten Missio-nare in verschiedene Gebiete Nordameri-kas und darüber hinaus aussandte, wurde den Führern klar, dass sie keine regelmäßig eingehenden Mittel hatten, um die Missio-nare in ihrer Arbeit zu unterhalten. Keiner der Pastoren erhielt damals ein regelmäßi-ges Gehalt. Stattdessen gaben die Gemein-deglieder Geld, wenn sie sich dazu gedrun-gen fühlten. Die meisten Gemeindeglieder arbeiteten jedoch schwer, nur um ihre eigenen Familien unterhalten zu können. Wenn die Missionare sich in unbekannte Gebiete aufmachten, hatten sie deshalb keinen Vertrag in der Tasche, aus dem her-vorging, wie viel Geld sie verdienen wür-den. Da die Kirche einen tief verwurzelten Sinn für die Mission hatte, schauten die Kirchenleiter auf der Suche nach einer Lösung in die Bibel. Sie studierten die bib-lischen Prinzipien des Zehntengebens und machten dann die Gemeindeglieder damit bekannt.

Ellen White ermutigte ihren Mann James, die Prediger zusammenzurufen und J. N. Andrews zu bitten, eine Bibelstunde darüber zu halten, welchen Plan die Bibel für die Unterstützung des Predigtdienstes vorsah. Dieses Studium fand 1859 in Battle Creek statt. Am Ende der Versammlung lautete das Fazit: „Das System des Zehnten ist heute noch so bindend wie es immer

Derallgegen wärtigeSinn für die

Von Jean-Luc Lézeau

1930

0

20

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Tithe

Mission

Zehnten

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26%

2010

96%

4%

14 Adventist World | Januar 2012

gewesen ist … Wir wollen es ‚systemati-sches Geben‘ nach dem Prinzip des Zehn-ten nennen.“

Als die Kirche wuchs und ihre Missi-onsaktivitäten ausdehnte, spielten die Gemeindeglieder durch regelmäßige frei-willige Gaben, die sie zusätzlich zum Zehnten gaben, eine zunehmend entschei-dende Rolle in der Unterstützung der Mis-sion. Sie waren eifrig bemüht, den Missi-onsauftrag zu erfüllen und das Evangelium der ganzen Welt weiterzusagen. Die Praxis, während des Gottesdienstes eine Kollekte zu sammeln, ging nicht von den Leitern der Kirche aus, sondern kam von den Gemeindegliedern. Erst Jahre später wurde diese Praxis als offizielle Gabensammlung in der Gemeinde eingeführt. Im Laufe der Zeit hat sich ein System verschiedener Gaben entwickelt, die immer die Mission im Blickpunkt hatten.

Die Sabbatschulgaben kamen 1878 mit dem Ziel auf, die Mission in Australien zu unterstützen.

Der Investment Fond nahm seinen Anfang 1880 in New York. Auch diese Gabe war als Teil der weltweiten Gaben für das Budget der Mission vorgesehen.

Das Geburtstags­ oder Dankopfer gibt es seit 1905 und ist ein Teil der welt-weiten Gaben für das Budget der Mission.

Die jährliche Haussammlung wurde 1908 eingeführt; auch von diesem gesam-melten Geld sollte die Mission profitieren.

Die Gebetstagsgaben, die es seit 1911 gibt, waren für die weltweiten Gaben für das Budget der Mission vorgesehen.

Die 13. Sabbatschulgaben wurden 1912 eingeführt. Ein Teil dieser Gaben wird für besondere Missionsprojekte ver-wendet.

Seit Jahren sind die Missionsgaben die bedeutendste Quelle für die Finanzierung adventistischer Missionsaktivitäten. Als Siebenten-Tags-Adventisten gehören wir einer Kirche an, die einzigartig in der Ver-waltung ihrer Finanzen ist. Gemeindeglie-der, die treu ihre Zehnten und Gaben geben, können von sich sagen, dass sie an der weltweiten Mission unserer Kirche beteiligt sind. Soweit ich weiß, gibt es keine andere Kirche mit einem solchen System. Dieses System ist gesegnet, es gründet sich auf biblische Prinzipien und ermöglicht es der Kirche, Tausende von Missionaren in die ganze Welt auszusen-den, auch in viele unbetretene Gebiete. Aber es gibt noch so viele Gebiete, die erreicht werden müssen.

Als Siebenten-Tags-Adventisten haben wir ein wenig aus den Augen verloren, weshalb wir da sind. Seid ihr der verfah-renden Weltlage nicht müde? Sehnt ihr euch nicht danach, dass Jesus bald wieder-kommt? Wenn das der Fall ist, bedenkt Folgendes:

1. Wenn es in eurer Gemeinde ein Informationsblatt gibt, dann achtet darauf,

dass die Gemeindeglieder immer über die Missionsgaben informiert sind.

2. Wenn eine Sammlung angekündigt wird, bittet die Person, die für die Ankün-digung zuständig ist, unbedingt auf den Zusammenhang mit der Mission hinzu-weisen.

3. Gebt großzügig für die Mission.Das letzte Mal, als ich in der Bibel

nachgeschaut habe, hatte sich Gottes Auf-trag für seine Gemeinde in der Endzeit nicht geändert. Er lautet immer noch: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker.“ (Mt 28,19) Lasst uns unsere Ver-antwortung für die weltweite Verkündi-gung des Evangeliums durch unsere Gebete und unsere Missionsgaben wahr-nehmen. ■

1 „General Conference Treasurer’s Report“ (Finanzbericht des Schatz-meisters der Generlkonferenz), am 6. April 2010 bei der Frühjahrssit-zung der Generalkonferenz in Silver Spring, Maryland, USA, vorge-legt von Robert Lemon, Schatzmeister der Generalkonferenz.

2 J. N. Loughborough in Pacific Union Recorder, 6. Oktober 1910. Zitiert in Arthur White, Ellen G. White: The Early Years, Bd 1, S. 388.

Jean-Luc Lézeau schrieb diesen Artikel als stellvertretender Direktor der Abteilung Haushalter-

schaft der Generalkonferenz. Inzwischen ist er Projektmanager für die Zeitschrift Adventist World.

allgegen wärtigefür dieMission

Verlieren wir aus den Augen, worum es geht?

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www.adventistmission.orgMehr Informationen unter

Januar 2012 | Adventist World 15

T I T E LT H E M A

„Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrün-nigkeit und dem Hause Jakob seine Sünden!“ (Jesaja 58,1)

Im Sitzungssaal in Moskau herrschte gespannte Stille. Um den langen Tisch saßen der Premierminister Wladimir Putin und andere hochrangige Regierungsvertreter. Es war im Sommer 2008 und das Kabinett war zusammengekommen, um angesichts der weltweiten Rezession über Ausgabenkürzungen zu beraten.

Die Minister einigten sich darauf, Pläne zur Anhebung der Pensionszahlungen aufzuheben. Doch eine Beamtin im Ministe-rium war anderer Meinung.

„Ich bin gläubig“, sagte die Beamtin, Oksana Sergijenko. „Ich weiß nicht, wie es möglich sein wird, aber wenn wir heute beschlie-ßen, die Pensionen nicht einzufrieren, sondern sie wenigstens an die Inflation anzugleichen, wird Gott unser Land segnen.“

Dann geschah das Unglaubliche. Die Minister stimmten ein-stimmig dafür, die Pensionen jährlich der Inflation anzupassen.

Oksanas Bruder, Alexej Sergijenko, der die Geschichte von der Kabinettssitzung erzählte, sagte, dass Gott tatsächlich handelte.

„Gott segnete uns so sehr, dass sich der Ölpreis zwischen Ende 2008 und 2011 fast verdreifachte“, so Alexej, ein Börsenanalyst der größten Bank Russlands, die Sberbank. „Die Pensionszahlungen waren vom Budget immer gedeckt.“

Aber das ist nicht alles. Nur wenige Wochen, nachdem Oksana sich für die Angleichung der Pensionen an die Inflation eingesetzt

hatte, wurde sie vom Premierminister zur stellvertretenden Finanzministerin ernannt.

Oksana Sergijenko, die in die höchste Regierungsposition auf-stieg, die je ein Siebenten-Tags-Adventist in der Geschichte Russ-lands innehatte, brachte furchtlos ihre Liebe zu Gott zum Aus-druck, während sie zugleich ihr Land schätzte und in Ehren hielt. Damit war sie für alle Adventisten ein Vorbild dafür, dass man gleichzeitig Gott und seinem Land gegenüber loyal sein kann. Oksanas Blitzkarriere begann, als sie mittellos und ohne Wohnung nach Moskau zog und dort einen Job im Finanzministerium bekam. Dort stieg sie innerhalb eines Jahrzehnts in die Führungs-etage der Regierung auf – trotz tiefer Feindseligkeit ihrem Glauben gegenüber. Am 30. August 2011 verstarb sie 37-jährig an Krebs.

„Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Brich dem Hungrigen dein Brot …“ (Jes 58,6.7)

Oksana liebte Jesaja 58 und hielt sich an die darin enthaltenen Verheißungen des Segens, als sie sich in der Kabinettssitzung für die Rentner einsetzte, so berichtete es ihr Bruder.

Doch das war nicht das erste Mal, dass Russland von einem biblischen Prinzip profitierte. In den Jahren 2003 und 2004, als durch hohe Ölpreise Milliarden Dollar in die Staatskassen flossen, forderten Oksana und ihr Vorgesetzter, der damalige Finanzmi-

bis zumTod Die Geschichte der Russin Oksana Sergijenko

VonAndrew McChesney

D a v i D k u l a k o v

Treu

16 Adventist World | Januar 2012

nister Alexej Kudrin, einen Sonderfond der Regierung für die zusätzlichen Einnahmen. Oksana verbrachte Tage und Nächte damit, Pläne für einen Stabilisierungsfond zu entwerfen, den sie als ihren Auftrag für Russland ansah, ähnlich dem Rat, den Josef von Gott erhielt, während der sieben Jahre des Überflusses Vor-räte für eine kommende Hungersnot anzulegen.

Und tatsächlich brachen mit der Rezession im Jahr 2008 magere Zeiten an. Der Finanzminister erhielt Lob aus aller Welt für seinen Weitblick, durch den er 200 Milliarden Dollar auf die Seite gelegt hatte. Darüber, welche Rolle Oksana dabei gespielt hatte, wurde kaum ein Wort verloren – das war ihr auch ganz recht so.

„Sie wollte nie gelobt werden. Das Einzige, was sie wollte, war Finanzminister Kudrin und den anderen Führungskräften ihre Arbeit zu erleichtern“, sagte ihre Mutter, Larisa Sergijenko, eine ehemalige Ökonomin.

Aber so war Oksana nicht immer gewesen. Sie wurde am 19. März 1974 in Duschanbe, Tadschikistan, geboren und war nach den Worten ihrer Mutter ein stolzes, ehrgeiziges Kind. Als beken-nende Atheistin hatte sie nur ein Ziel: die Erste zu sein.

Als sie ihr Wirtschaftsstudium an einem College in Usbekistan abgeschlossen hatte, wollte sie in Moskau Karriere machen. Sie und Alexej, der vier Jahre jünger ist als sie, kamen ohne Geld und ohne eigene Unterkunft dort an. Sie wohnten in der Wohnung eines Freundes und zogen später in ein Wohnheim, während Oksana ihr Studium in Wirtschaftswissenschaft noch fortsetzte, um einen noch höheren akademischen Grad zu erlangen.

Es waren harte Zeiten. Manchmal lebten Oksana und Alexej eine Woche lang von einem einzigen Laib Brot. An manchen Tagen aßen sie gar nichts. In dieser Zeit – der schwierigsten und erbärmlichsten Zeit ihres Lebens, wie ihr Bruder sagte, betete Oksana zum ersten Mal zu Gott.

In einem Interview im Januar 2010 sagte Oksana, dass sie auch anfing, die Bibel zu lesen – und hier entdeckte sie das Geheimnis des Glücklichseins.

„Wir sind von Geburt an selbstsüchtig. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, sagt es: ‚Gib mir! ‘ Es sagt nicht: ‚Bitteschön, da hast du. ‘ Es sagt: ‚Gib, gib, gib!‘“, sagte Sergijenko in dem Interview mit

dem russischen Zweig des adventistischen Fernsehsenders 3ABN. „Viele Jahre lang war ich auch so. Aber als ich Gott kennenlernte, zeigte er mir einen völlig anderen Lebensstil. Er sagte, dass Geben besser ist als Nehmen … Als ich begann … zu geben statt zu neh-men, fing ich an, unvergleichlichen Segen zu empfangen.“

Die Arbeit war ein Teil dieses Segens. Oksana wollte keine Routinetätigkeit, so rief sie kühn bei der Zentralbank, dem Minis-terium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel sowie dem Finanzministerium an. Keine dieser Ämter hatte eine freie Stelle ausgeschrieben, doch das Finanzministerium lud Oksana zu einem Vorstellungsgespräch ein und bot ihr daraufhin eine Ein-stiegsposition mit einem Gehalt von umgerechnet etwa 75 Euro (92 CHF) im Monat an. Das war im Jahr 1999.

Geld war Oksana nicht wichtig, wie ihre Familie sagte – eine Einstellung, durch die sie sich als echte Patriotin abhob.

„Wenn du … den Sabbat ‚Lust‘ nennst und den heiligen Tag des HERRN ‚Geehrt‘; wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Gänge machst …, dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich über die Höhen auf Erden gehen lassen.“ (Jes 58,13.14)

Im Jahr 2000 traf Oksana die wichtigste Entscheidung ihres Lebens, wie sie es nannte. Sie ließ sich taufen. „Ich ging einen Bund mit Gott ein“, sagte sie in dem Fernsehinterview. „Mein Leben veränderte sich von Grund auf.“

Oksana nahm den Adventglauben nur zögerlich an. Ihre Mut-ter war schon Jahre zuvor getauft worden, doch Oksana und ihr Bruder waren ihrer wiederholten Einladung, Freundschaft mit Gott zu schließen, ausgewichen. Die beiden Geschwister wurden sogar so zornig auf ihre Mutter, dass sie sie aus der gemeinsamen Wohnung in Usbekistan hinauswarfen. „Heute schäme ich mich sehr, wenn ich daran denke, wie wir sie behandelt haben“, sagte Aleksej, der sich ein Jahr nach seiner Schwester taufen ließ.

Als Oksana ihre Entscheidung für Gott getroffen hatte, war sie entschlossen, niemals an einem Sabbat an einer Regierungssit-zung teilzunehmen. Oft wurden Sitzungstermine verlegt, damit sie teilnehmen konnte.

„Ich hatte damit nie Probleme, weil ich es in Gottes Hände gelegt habe“, sagte Oksana. „Gott segnet mich und die Menschen auf der Arbeit sehen das.“

Außerdem führte sie den Segen in ihrem Leben auf die Zeit zurück, die sie mit Gott verbrachte, jeden Morgen eine Stunde. „Selbst wenn ich nur zwei oder drei Stunden Schlaf bekomme, stelle ich meinen Wecker eine Stunde früher, so dass ich Zeit mit Gott verbringen und sein Wort lesen kann“, sagte sie.

Schon bald erhielt sie eine Belobigung nach der anderen. Heute verwahrt Oksanas Mutter die Sammlung gerahmter Briefe vom Präsidenten, Finanzminister und von anderen hochrangigen Beamten, die Oksanas Patriotismus und ihren Beitrag zur natio-nalen Sicherheit würdigten. Im Jahr 2007 erhielt Oksana einen Orden für ihre Verdienste um das Vaterland vom damaligen Präsi-denten Putin.

Aber Oksanas Einsatz ging über das Entwerfen gesamtwirt-schaftlicher Modelle für Russlands Wohlstand hinaus. Sie bezog

Die Geschichte der Russin Oksana Sergijenko

Links: Bei der Beerdigung von Oksana Sergijenko auf einem Moskauer Friedhof hält ihr Bruder Alexej (links) die Hand seiner Mutter Larisa (rechts). Rechts: Oksana (links) und ihr Bruder Alexej standen sich sehr nahe. Das Bild entstand in ihrer Grundschulzeit.

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Januar 2012 | Adventist World 17

Gott auf eine Art und Weise in ihren Arbeitsalltag mit ein, wie man es nur selten in den Büros von Wirtschaftsunternehmen sieht, geschweige denn in russischen Ministerien. So leitete sie eine Gebetsgruppe aus Beamten des Ministeriums, die sich wöchentlich in ihrem Büro traf. Zu Ostern und Weihnachten organisierte sie in zwei verschiedenen Ministerien Konzerte und lud adventistische Musiker ein, dort zu spielen. Ihre Familie erzählte, dass die Konzertsäle der Ministerien mit jeweils 200 Sitz-plätzen rappelvoll waren. Und Oksana sorgte dafür, dass jeder Konzertbesucher mit einem Geschenk nach Hause ging – einer nagelneuen Bibel.

In ihrem Fernsehinterview erklärte Oksana, dass der Glaube oft kaum mehr als eine Formsache ist, wenn ein gläubiger Mensch anderen nicht etwas von Gott erzählt.

„Wenn wir eine neue Waschmaschine, einen Fernsehapparat oder irgendein anderes technisches Gerät kaufen, das uns unsere Arbeit erleichtert, unser Leben bequemer macht oder uns hilft, Geld zu sparen, erzählen wir unseren Nachbarn und Freunden sofort davon“, sagte sie. „Wie viel wichtiger ist es für uns, anderen, die Gottes Licht noch nicht gesehen haben, von der Liebe Gottes zu erzählen, die wir als gläubige Menschen gefunden haben.“

Oksana hatte auch immer etwas parat, das sie „geistliche Gabe“ nannte. Es war eine Geschenktasche mit einer Bibel, Bibel-studienbriefen und einer DVD einer Predigt, die sie mit ihrem Bruder in einer Adventgemeinde gehalten hatte. Diese Geschenk-taschen gab sie hochrangigen russischen Beamten zu deren Geburtstagen oder zu kirchlichen Feiertagen. Sie verschenkte sie auch an ausländische Minister und auf Dienstreisen sogar an Flugbegleiter.

All das blieb Satan nicht verborgen. Eine der größten Prüfun-gen brach nur wenige Tage nach der Ausstrahlung des Fernsehin-terviews von 3ABN über Oksana herein. Eine Zeitung warf ihr vor, mehr Zeit mit der Verbreitung ihres adventistischen Glaubens zu verbringen als für die Regierung zu arbeiten.

„Quellen im Finanzministerium zufolge werden in Sergijen-kos Büro wöchentliche Gebetstreffen, religiöse Seminare und Bibelstunden abgehalten“, hieß es in dem Bericht der Zeitung Vek. Und weiter: „An der Budgetplanung arbeiten die Beamten des Ministeriums, wenn sie in den Pausen zwischen diesen Aktivitä-ten Zeit haben.“

Die Zeitung machte außerdem einige dunkle Andeutungen darüber, dass Oksana als amerikanische Spionin bezahlt würde und den nationalen Interessen Russlands schade.

Der Artikel wurde von anderen Medien aufgegriffen und ver-ursachte in einem Land, in dem die russisch-orthodoxe Kirche die vorherrschende Religionsgemeinschaft ist und die Protestan-ten – inklusive der Siebenten-Tags-Adventisten – als Sekten ver-unglimpft werden, einen großen Wirbel. Ein Beschluss des russi-schen Parlaments wies das Büro des Generalstaatsanwalts an, die Sache zu untersuchen.

Bei der daraufhin durchgeführten Untersuchung wurde jeder Winkel von Oksanas Leben unter die Lupe genommen. Die Regie-rungsermittler prüften nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre Kindheit, Studienzeit, Familie, Freunde und ihren Glauben. Aber es gelang ihnen nicht, einen Fehler oder auch nur einen Hinweis

auf ein Fehlverhalten zu finden. Die Ergebnisse der Untersuchung erinnerten an den Bericht der babylonischen Regierungsbeamten, die einen Vorwand für eine Anklage gegen Daniel finden wollten: „Sie konnten keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen fin-den; denn er war treu, sodass man keine Schuld und kein Verge-hen bei ihm finden konnte.“ (Dan 6,5)

Die Staatsanwälte erkannten, dass Oksana Gott treu war und dass sie dadurch ihrem Land umso treuer diente. Sie mussten zugeben, dass Russland sie als Spitzenökonomin brauchte.

Die Untersuchung wurde eingestellt. Oksana behielt ihre Arbeit.

Derweil setzte Oksana ihre Missionsbemühungen fort. Die Literatur, die sie am liebsten weitergab, war der Verborgene Schatz, eine adventistische Missionszeitschrift, die sie acht Jahre lang fast jeden Sonntag in Wohngebieten verteilte, wie Alexej berichtete (zu dieser Zeitschrift siehe auch den Bericht in Adventisten heute, Juni 2011, S. 26/27).

Die Verbreitung der Zeitschrift stieg von 300.000 Exemplaren monatlich Anfang 2010 auf 1,7 Millionen ein Jahr später an – ein erstaunliches Wachstum, das zum großen Teil auf Oksanas Vor-bildlichkeit zurückzuführen ist.

„Deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit

Links: Oksana (Mitte) mit zwei Studienkolleginnen während ihrer Studienzeit an einer Hochschule in Usbekistan, wo sie 1996 ihren ersten akademischen Grad in Wirtschaftswissenschaften erhielt. Rechts: Oksana mit ihrer Mutter Larisa, als sie bereits stellvertretende Finanzministerin war.

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18 Adventist World | Januar 2012

des HERRN wird deinen Zug beschließen. Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.“ (Jes 58,8.9)

Oksana nahm ihre Begeisterung, anderen von Gott zu erzäh-len, mit ins Krankenhaus, in das sie – bereits von der Krebser-krankung geschwächt – im Juni 2011 eingeliefert wurde. Sofort bestellte sie Bibeln für alle anderen Patienten.

Als die Schmerzen immer stärker wurden, schien sie zu spüren, dass sie nicht wieder gesund werden würde. Als sich ihre Mutter am 29. August zum letzten Mal von ihr verabschiedete, sagte Oksana zu ihr: „Mama, ich habe dich sehr lieb.“

Der letzte Abschnitt, den Oksana in ihrer Bibel las, war Psalm 31,16–18: „Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht; hilf mir durch deine Güte! HERR, lass mich nicht zuschanden werden; denn ich rufe dich an. Die Gottlosen sollen zuschanden werden und hinabfah-ren zu den Toten und schweigen.“

An diesem Abend fuhr Alexejs Frau Swetlana noch ins Kran-kenhaus. Die beiden Frauen beteten miteinander und Oksana beendete ihr Gebet mit den Worten: „Lieber Jesus, nimm mich zu dir.“ Dann schlief sie ein.

Einige Wochen später empfing mich ihre Mutter bei sich zu Hause, um über das Leben ihrer Tochter zu sprechen. Sie gab zu, dass sie nicht verstehen konnte, warum Oksana gestorben war. „Sie war nie zuvor krank gewesen und nun musste sie so schnell sterben“, sagte sie.

Aber vielleicht sollte Oksanas größte Gelegenheit, Gott zu bezeugen, noch kommen.

Als Staatsbeamtin stand Oksana ein Staatsbegräbnis zu. Einer ihrer letzten Wünsche war, dass ihr Pastor die Beerdigung abhal-ten sollte.

Alexej geriet unter immensen Druck, als er die Beerdigung in zwei Teilen plante: 30 Minuten für einen adventistischen Gottes-dienst und 30 Minuten für eine Gedenkfeier der Regierung. Regierungsbeamte, die ihren Namen nicht nannten, riefen ihn über sein Handy an und warnten ihn noch am Abend vor der Beerdigung, dass er nicht versuchen solle, den Tod seiner Schwes-ter zu verwenden, um den Adventglauben zu propagieren und dass kein Regierungsvertreter bei der Beerdigung erscheinen würde.

Alexej weigerte sich nachzugeben.Die meisten Staatsbeamten blieben der Beerdigung tatsächlich

fern. Doch einige führende Regierungsvertreter kamen gemein-sam mit Beamten des Finanzministeriums. Nachdem sie dem halbstündigen adventistischen Gottesdienst beigewohnt hatten, nutzten sie ihre eigenen 30 Minuten, um Oksana und ihre Liebe zu Gott aus tiefem Herzen zu würdigen.

Ein Beamter sagte: „Die Liebe hat unser Heim verlassen.“Ein weiterer: „Ihr Glaube an Gott hat ihr bei ihrer Arbeit

geholfen und unserer Arbeit neuen Schwung verliehen.“Und ein dritter Beamter sagte: „Es ist traurig, dass sie schon so

früh sterben musste, mit nur 37 Jahren. Doch ihr Jesus starb noch jünger, mit 33.“

Ein weiterer Beamter verglich Oksana mit einer Stern-schnuppe: „Sie strahlte hell und nun ist sie nicht mehr da.“

Die Adventisten, die der Beerdigung beiwohnten, waren von dieser Anerkennung tief beeindruckt. „Als ich die wunderbaren Worte bei der Beerdigung hörte, habe ich mir gewünscht, dass die Menschen eines Tages über mich das Gleiche würden sagen kön-nen“, sagte Wasili Stoljar, Vizepräsident der Euro-Asien-Division.

So wurde Gott sogar bei Oksanas Beerdigung geehrt. Gott kann im Leben jedes Adventisten verherrlicht werden, der gut arbeitet und Gott und seinem Land dient. Das würde auch Oksana bestätigen können. ■

„Wenn du … den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.“ (Jes 58, 9.10)

Andrew McChesney ist Journalist und lebt in Russland.

Januar 2012 | Adventist World 19

G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Beziehunggeboren

Ich werde diesen Augenblick niemals vergessen. Nur drei Stun-den zuvor hatte ich mein erstes Kind zur Welt gebracht. Nun kam die Krankenschwester zum ersten Mal mit meinem Neugeborenen in mein Zimmer. Er weinte, aber als er meine Stimme hörte, hörte er sofort auf, obwohl ich ihn noch nicht einmal berührt hatte.

Ich hatte gerade einen der großartigsten Momente meines Lebens erlebt: den Beginn einer neuen Beziehung mit einem menschlichen Wesen, dessen Sicherheit und Schutz völlig von einem anderen menschlichen Wesen, nämlich seiner Mutter, abhing. Ohne dass es mir richtig bewusst wurde, trat ich in eine neue Dimension von Ehe und Familie ein.

Ein einzigartiger GlaubeDie Familie findet normalerweise keine Erwähnung in Glau-

bensbekenntnissen, weil sie zu unserem täglichen Leben gehört. Wir leben in ihr, wir halten in der Regel nicht inne, um über sie als unentbehrliche Glaubenslehre nachzusinnen. Siebenten-Tags-Adventisten jedoch erkennen an, dass „die Ehe von Gott im Garten Eden eingesetzt und von Jesus Christus bestätigt“ wurde. Außerdem bekräftigen wir: „Gott segnet die Familie und möchte, dass die Familienangehörigen auf dem Weg zur völligen Reife einander bei-stehen.“ Darüber hinaus glauben wir: „Den Zusammenhalt der Familie zu stärken ist ein besonderes Anliegen der Verkündigung des Evangeliums in der Endzeit.“1 Da wir uns den letzten Phasen des kosmischen Konflikts nähern, wird dieser Zusammenhalt immer wichtiger. Wir sollten danach streben, ihn fördern und betonen. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist natürlich, wie wir das tun können.

Eine einzigartige QuelleIm Jahr 1950 beauftragte die Weltgesundheitsorganisation

den englischen Psychiater John Bowlby, die mentale Gesundheit heimatloser Kinder im Nachkriegseuropa zu untersuchen. In sei-nem Bericht hielt er fest, dass es notwendig sei, dass ein „Säugling oder kleines Kind eine warme, innige und gleichbleibende Bezie-hung mit seiner Mutter (oder einem dauerhaften Mutterersatz)

hat, in der beide Zufriedenheit und Freude erfahren“.2 Im Laufe der Zeit benannte Bowlby diese Bindung „Eltern-Kind-Bezie-hung“.3 Jeder Mensch auf dieser Welt wurde von Gott so gebildet, dass er eine sichere Grundlage in einer Vertrauensperson sucht und braucht, besonders wenn er sich unglücklich fühlt. Und es ist dieser sicheren Basis zu verdanken, dass ein Mensch das Selbstver-trauen entwickelt, hinauszugehen und die Welt zu entdecken. Die Eltern-Kind-Bindung ist liebevoll und sozial, sie aufzubauen braucht Zeit und sie hält ein Leben lang.4

Wenn ein Kind geboren wird, hat es bestimmte, vor allem körperliche, Bedürfnisse. Diese Bedürfnisse haben auch eine psy-chologische Seite. Wenn Mama und Papa ihr Kind füttern, wär-men und beschützen, fühlt es sich sicher. Wenn diese Bedürfnisse zuverlässig befriedigt werden, lernen Babys mit der Zeit – in der Regel in den ersten Lebensjahren –, anderen zu vertrauen. Sie lernen ebenso, sich selbst zu vertrauen, weil sie erkennen, dass die Hinweise, die sie geben, um auf ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen, angemessen sind.

Wenn Mama und Papa angemessen für ihr Baby sorgen und es lieben, beginnt das Kind, seinen eigenen Wert zu verstehen. Es beginnt zu begreifen: Jemand nimmt sich die Zeit, für mich zu sor-gen, dann muss ich es doch wert sein. Und so beginnt die Entwick-lung seines Selbstwertgefühls. Gleichzeitig fangen die Babys an, die Person, die sich um sie kümmert, zu schätzen. Wenn Kinder diese wichtigen Situationen der Innigkeit und Vertrautheit erleben, in denen sie Fürsorge empfangen, lernen sie, wie sie sich angemessen mit dieser fürsorgenden Person verbinden und wie sie auch in ihrem weiteren Leben enge Beziehungen eingehen können.

Ein anderer wesentlicher Aspekt der Bindung ist die Erfah-rung, dass man Einfluss ausüben kann, sowie das Lernen der angemessenen Art und Weise wie man ihn ausübt. Wenn ange-messen auf die Klagen der Babys reagiert wird, lernen sie, wie sie ihre unmittelbare Umgebung auf gesunde Art und Weise beein-flussen können, so dass sie sowohl sich selbst beherrschen als auch Einfluss auf andere ausüben können.5

Gottes vollkommener Plan für Familien basiert auf engen Beziehungen

Von Cintia Paseggi

N U M M E R 2 3Für eine

20 Adventist World | Januar 2012

Ein einzigartiger PlanDas ist Gottes perfekter Plan, damit kleine Kinder eine sichere

Bindung mit ihren Bezugspersonen entwickeln, die nach dem ursprünglichen Willen Gottes Mutter oder Vater sein sollten. Wenn das Kind älter wird, beginnt es, seine Beziehungen oder tiefen emotionalen Bindungen auf andere auszuweiten, zum Bei-spiel auf Verwandte, Freunde oder Lehrer. Als Heranwachsende oder junge Erwachsene wenden sich diese Beziehungen zuneh-mend dem anderen Geschlecht zu. Wenn wir als Eltern dem Plan Gottes folgen, für unsere Kinder zu sorgen und sie zu lieben, bereiten wir sie darauf vor, verantwortungsbewusste, selbststän-dige Erwachsene zu werden, die anhand gesunder Kriterien ver-antwortungsvolle Entscheidungen treffen können. Sie werden zu verlässlichen Persönlichkeiten, die sich und anderen Achtung und Vertrauen entgegenbringen, die in ihren Beziehungen gesunde Grenzen setzen sowie sich selbst beherrschen und auf angemes-sene Art auf ihre Umgebung Einfluss nehmen können.

Junge Menschen mit einer sicheren Bindung wählen ihren Lebenspartner höchstwahrscheinlich weise, weil sie dafür hilfrei-che Lebenserfahrungen gemacht haben. Wenn man eine gute, gesunde Ehe führt, hat man aller Wahrscheinlichkeit nach auch eine gesunde Familie, in der Kinder mit einer sicheren Bindung heranwachsen. So schließt sich der Kreis.

Dem Plan Gottes folgenGottes perfekter Plan, damit Familien gedeihen, beruht dar-

auf, dass wir in einer guten Beziehung zueinander leben. Denn Gott ist ein Gott der Beziehung, der die Verbindung mit seinen Kindern sucht. Er sagt: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jes 66,13) und „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.“ (Joh 14,18) Immer wieder erinnern uns die Schreiber der Bibel daran, dass das Geheimnis für eine erfolgreiche Beziehung zu Gott auf Nähe und einer engen

Cintia Paseggi war Seelsorgerin für College-studenten und Psychologin in Argentinien, bevor sie nach Ottawa, Ontario, Kanada, zog, wo sie jetzt stolze Mutter zweier kleiner Jungen ist.

Die Ehe, von Gott im Garten Eden ein-gesetzt und von Jesus Christus bestätigt, soll eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau in einer von Liebe erfüllten Gemeinschaft sein. Für den Christen gilt das Eheversprechen sowohl Gott als auch dem Ehepartner gegenüber. Eine Ehe sollte nur zwischen Partnern gemeinsamen Glaubens geschlossen werden. Gegenseitige Liebe, Wertschät-zung, Achtung und Verantwortung sind die Grundlage der Ehe. Sie soll die Liebe, Heiligkeit, Innigkeit und Beständigkeit der

Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde widerspiegeln. Jesus hat ge-lehrt, dass Ehebruch begeht, wer sich von seinem Ehepartner scheiden lässt – es sei denn wegen Unzucht – und einen anderen heiratet. Selbst wenn manche ehelichen und familiären Verhältnisse nicht ideal sind, können dennoch Ehepartner, die in Chris-tus zueinander halten, durch die Führung des Heiligen Geistes und den Beistand der Gemeinde ihre Liebe erneuern und mit-einander verbunden bleiben. Gott segnet die Familie und möchte, dass die Famili-

enangehörigen auf dem Weg zur völligen Reife einander beistehen. Eltern sollen ihre Kinder so erziehen, dass sie den Herrn lieben lernen und ihm gehorchen. Durch Wort und Vorbild sollen Eltern ihre Kinder zu der Erkenntnis führen, dass Christus ein liebevoller Erzieher ist, voll Güte und Fürsorge, der sie zu Gliedern seines Leibes, der Familie Gottes, machen möchte. Den Zusammenhalt der Familie zu stärken, ist ein besonderes Anliegen der Verkündigung des Evangeliums in der Endzeit.

1 Mo 2,18–25; Mt 19,3–9; Joh 2,1–11; 2 Kor 6,14; Eph 5,21–33; Mt 5,31.32; Mk 10,11.12; Lk 16,18; 1 Kor 7,10.11; 2 Mo 20,12; Eph 6,1–4; 5 Mo 6,5–9; Spr 22,6; Mal 3,23.24.

Ehe und Familie

Verbindung beruht (siehe zum Beispiel Jak 4,8; Hbr 4,16) und dass selbst unsere elementarste menschliche Bindung von ihm kommt (siehe Ps 22,10). Wir sind nach dem Ebenbild Gottes geschaffen (1 Mo 1,26), was auch das lebenswichtige Bedürfnis nach Bindungen, nach Beziehungen einschließt, zunächst mit unseren Eltern oder Fürsorgepersonen und dann auch mit Gleichaltrigen, Verwandten und Freunden.

Diese Bindungen können nicht immer logisch erklärt werden. Ellen White schrieb: „Das Band, das menschliche Herzen verbin-det, ist geheimnisvoll.“6 Doch während wir darum ringen, alle Bestandteile des Planes Gottes für menschliche Beziehungen her-auszufinden und zu beschreiben, sind wir aufgerufen, seinem Ideal zu folgen. Und innerhalb dieses Kontexts ist eine gesunde Bindung das Beste, was Eltern ihren Kindern mitgeben können. Sie ist ein Erbe, das unabhängig von Grenzen oder Kulturen das Leben eines Menschen durchzieht.

Der Plan ist perfekt. Nun kommt es darauf an, dass du und ich Gott um Hilfe bitten, damit wir diesen Plan umsetzen können, wie er es sich ursprünglich gedacht hat (Ps 25,4). ■

1 Siehe die Formulierung der Glaubensüberzeugung im Kasten. (Hervorhebung hinzugefügt)2 John Bowlby, Maternal Care and Mental Health (Genf: Weltgesundheitsorganisation, 1951), S. 11. 3 Siehe John Bowlby, A Secure Base: Parent-Child-Attachment and Healthy Human Development (London:

Routledge, 1988). 4 Siehe Graham Music, Nurturing Natures: Attachment and Children’s Emotional, Sociocultural and Brain

Development (Hove, Eng.: Psychology Press, 2011). 5 Siehe Laurie Anne Pearlman, Trauma and Attachment Belief Scale Manual (Los Angeles: Western Psychologi-

cal Service, 2003).6 Testimonies for the Church, Bd. 4, S. 587.

Januar 2012 | Adventist World 21

E L L E N G . W H I T E E N T D E C K E N

Wo ist

wenn wir

Ellen Whites Kampf gegen ihre Schmerzen

Das einzig bekannte Porträtfoto Ellen Whites aus ihrer Zeit in Australien (1899 aufgenommen) und ihr Tage-bucheintrag vom 14. Juli 1892.

Von John Skrzypaszek

p h o t o s c o u r t e s y o f t h e e l l e n g . W h i t e e s t a t e

IhnGott

brauchen?

22 Adventist World | Januar 2012

Von den vielen interessanten Kapi-teln in Ellen Whites Klassiker Das Leben Jesu ist das Kapitel „Lazarus,

komm heraus!“ ganz besonders faszinie-rend und ermutigend. Die geistlichen Ein-sichten scheinen tief aus der Seele einer Autorin zu kommen, die extremen inne-

ren Aufruhr, eine Zeit, in der nichts von Bedeutung ist oder Sinn ergibt,

gut verstehen kann. Solche Momente wecken in der Seele einen Durst nach der Gegenwart Gottes und nach einer Berüh-rung durch seine führende, hei-lende Hand. Hier richtet sich das Sehnen des menschlichen Herzens angesichts unerklärli-

cher Umstände auf die Hoffnung, jemanden sagen zu hören: „Es ist

alles in Ordnung. Ich habe alles unter Kontrolle.“

Der Not ins Auge sehenIm Jahr 1892, kurz nachdem Ellen

White in Australien eingetroffen war, setzte sie ihr umfassendes literarisches Werk über das Leben Jesu fort. Am 14. Juli schrieb sie in ihr Tagebuch: „Ich schreibe jetzt über das Leben Christi. Ich weiß, dass der Feind sich alle erdenkliche Mühe geben wird, mich daran zu hindern, aber ich werde an Jesus festhalten, denn er ist meine Stütze.“ 1

In der ersten Zeit ihres Lebens in „Down Under“ litt sie lange Zeit an widri-gen körperlichen Zuständen. „In den letz-ten vier Monaten voller Schmerzen und

Schwäche habe ich Gott fortwährend bedrängt, mir zu helfen.“2 Die Intensität ihres Leidens war außerordentlich. „Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper erdrückt würde ... Ich konnte meine Glie-der kaum bewegen. Ich wusste nicht, wo ich war.“3 „Letzte Nacht habe ich fast nicht geschlafen.“4 „Die Nacht war lang und beschwerlich. Ich lag von halb elf bis halb drei am Morgen wach und konnte vor lauter Nervenschmerzen keine Ruhe fin-den.“5 „Letzte Nacht war ich ratlos, was ich für meine schmerzenden Nerven und Muskeln tun könnte.“6

Solche Situationen führen unweiger-lich zu Ratlosigkeit und werfen Fragen auf und Ellen White war von solchen Erfah-rungen nicht ausgenommen. „Ich verstehe nicht, warum ich hier liege, unfähig für den Herrn zu arbeiten.“7 „Ich hatte gehofft, dass meine Gefangenschaft sofort gewendet würde; nach meinem begrenzten Urteil schien es, als würde Gott dadurch verherrlicht werden.“8 „Ich möchte unse-rem Volk unbedingt die Botschaft bringen, die der Herr mir gegeben hat, dass Chris-tus uns zu seinem Eigentum gemacht hat, dass er uns zu einem unermesslichen Preis erkauft hat.“9 „Wenn ich ernstlich um Wiederherstellung bete und es scheint, dass der Herr nicht antwortet, wird mein Geist in mir beinahe ohnmächtig.“10 „Als das Leiden begann, das mich mehrere Monate lang quälte, war ich überrascht, dass es als Antwort auf meine Gebete nicht sofort von mir genommen wurde.“11

Unter den ewigen ArmenAls ich Ellen Whites Tagebucheinträge,

Briefe und Manuskripte studierte, fragte ich mich: Wo ist Gott, wenn man ihn braucht? Wie geht man mit dem Trauma persönlichen Leidens um? In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Ellen White in ihren persönlichen Kämpfen ihren Blick auf Gottes Verheißungen in der Bibel lenkte. Und ganz besonders dachte sie über die Geschichte von Lazarus nach. „In letzter Zeit denke ich viel über Maria und Martha und ihre Erfahrung mit dem Tod und der Auferweckung ihres Bruders Laza-rus nach.“12 Es wird klar, dass, obwohl die

John Skrzypaszek ist Direktor des adventis-tischen Ellen G. White Forschungszentrums am

Avondale College in Cooranbong, New South Wales, Australien.

Januar 2012 | Adventist World 23

Bedrängnis hat, ist stark gewachsen. Ich kann jetzt nicht sehen, welche Absichten Gott verfolgt, aber ich bin überzeugt, dass es Teil seines Planes war, zugelassen zu haben, dass ich so gelitten habe und ich bin in dieser Angelegenheit zufrieden und völlig beruhigt.“23

Wie kann man in Zeiten persönlicher Krisen so viel Unverzagtheit zum Aus-druck bringen? Die Antwort kommt aus der Feder einer Person, die Gott kannte: „Manchmal, wenn die Schmerzen uner-träglich zu werden schienen, wenn ich nicht schlafen konnte, schaute ich im Glauben auf Jesus und spürte seine Gegen-wart, jeder Schatten, alle Dunkelheit war fort … der ganze Raum war erfüllt mit dem Licht seiner heiligen Gegenwart.“24

Ich bin überzeugt, dass die Tiefe ihrer geistlichen Aufrichtigkeit die Kirche, die sie liebte, ermutigt, sich der Realität des Lebens mit vorbehaltlosem Vertrauen auf Gott zu stellen. Das mag der bedeutendste – und schwierigste – Beitrag sein, den sie geleistet hat. ■

1 Ellen G. White Tagebuch, 14. Juli 1892, in: Ellen G. White, Manuscript Releases (Silver Spring, Md.: Ellen G. White Estate, 1903). Bd. 21, S. 125.

2 Tagebucheintrag vom 22. April 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 109. 3 Tagebucheintrag vom 10. Mai 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 110. 4 Tagebucheintrag vom 22. Mai 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 111. 5 Tagebucheintrag vom 15. Juni 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 112. 6 Tagebucheintrag vom 19. Juni 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 114. 7 Tagebucheintrag vom 22. April 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 109. 8 Tagebucheintrag vom 21. Mai 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 111. 9 Tagebucheintrag vom 20. Juni 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 115.10 Tagebucheintrag vom 10. Juli 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 123.11 Tagebucheintrag vom 14. Juli 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 125.12 Tagebucheintrag vom 22. April 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 109.13 Ebd.14 Ebd.15 Ellen G. White, Das Leben Jesu, S. 521.16 Ebd. 17 Ellen White an S. N. Haskell, 17. Juli 1892.18 Ebd.19 Tagebucheintrag vom 22. April 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 109.

(Hervorhebung hinzugefügt)20 Tagebucheintrag vom 9. Mai 1892, Manuscript Releases, Bd. 21, S. 109f.21 Ellen G. White, Das Leben Jesu, S. 521.22 Ellen G. White an S. N. Haskell, 17. Juli 1892, Manuscript Releases (Silver

Spring, Md.: Ellen G. White Estate, 1990), Bd. 2, S. 37.23 Ellen G. White, in: Signs of the Times, 2. Oktober 1892.24 Ellen G. White, Brief 2, 23. Dezember 1892, in: General Conference Daily

Bulletin, 27. Februar 1893.25 Ebd.

Bibel ihre Kraftquelle war, ihr Denken und Überlegen eine Spannung zwischen Ver-trauen und hoffnungsvoller Erwartung ent-hüllt. Sie schrieb: „Als Lazarus krank wurde, ließen sie Jesus ausrichten: ‚Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank‘. [Joh 11,3] Es gab keine weitere Nachricht, keine dringende Bitte an ihn, rasch zu kommen. Sie erwarteten einfach, dass ihr geliebter Freund sofort kommen und ihren Bruder heilen würde.“ Jesus kam nicht sofort – weder um Marias und Marthas Willen noch um Ellen Whites Willen. Sie schrieb: „Mit schweren Herzen bereiteten die Schwestern Lazarus für das Begräbnis vor, wobei sie die ganze Zeit gespannt nach Christus Ausschau hielten. Sie sehnten sich danach, ihn zu sehen und seine tröstenden Worte zu hören.“13

Ich bin überzeugt, dass Ellen Whites persönliche Kämpfe mit Schmerzen und ihr Verlangen nach Heilung in der Art und Weise sichtbar werden, wie sie Marias und Marthas Sehnsucht nach der Gegenwart Christi beschrieb. „Der Herr wusste, dass ihr Glaube an ihren Erlöser auf eine schwere Probe gestellt wurde, als sie in das tote Antlitz ihres Bruders blickten; er wusste aber auch, dass sie aus dieser Prüfung mit weit größerer Kraft hervorgehen würden.”14

Kein Wunder, dass sie ihre Gedanken so authentisch und überzeugend vermitteln kann. „Jedem Gläubigen, den es nach göttli-cher Führung verlangt, ist der Augenblick der größten Entmutigung die Zeit, da ihm Gottes Hilfe am nächsten ist.“15

Mitten in ihren eigenen Kämpfen brachte Ellen White ihre Überzeugung voller Leidenschaft und Überzeugung zum Ausdruck: „Ich bin weder niedergeschla-gen noch beunruhigt. Ich bin positiv und voller Hoffnung in Gott. Ich habe den Glauben, dass ich Kraft empfangen werde. Ich bin nicht frei von Prüfungen und Ver-suchungen, doch ich spüre, dass Gott mich bewahren kann.“16 Ihr Glaube und ihre Geduld wurden durch die erhaltende Gnade Gottes belohnt. „Dann mag ich in den langen, schmerzhaften Nachtstunden getröstet werden.“17

Gottes Boten sprechen aus der Tiefe ihrer persönlichen Kämpfe zu uns.

Manchmal, wenn es scheint, dass Gott schweigt, wenn wir ihn am dringendsten brauchen, lehren sie uns, wie wir die Zuverlässigkeit seiner Verheißungen erkunden können. Sie sind ein Beispiel dafür, was es heißt, auf Gott zu warten.

Seine Verheißungen versichern seine Nähe

Der Platz reicht nicht aus, um alle Pas-sagen, in denen Ellen Whites Bedrängnis zu Beginn ihrer Zeit in Australien beschrieben wird, eingehend zu beleuch-ten. Aber achtet auf diese Aussage: „Ich verstehe nicht, warum ich hier liege, unfä-hig für den Herrn zu arbeiten; aber Gott versteht es und das reicht mir.“18 „Ich bin getröstet durch die Gewissheit, dass ich, obwohl ich ständig Schmerzen habe, doch nie verlassen bin. Ich setze mein Vertrauen auf den Einen, der zu weise ist, um sich zu irren, und zu gut, um mir zu schaden. Er wird meine Gesundheit wiederherstellen. Ich werde seinen Ruhm doch noch in der Gemeinde der Heiligen verkündigen. Ich bin fest entschlossen, Mutlosigkeit und Schwermut keinen Raum zu geben.“19

Für Ellen White ging die Wahrheit über beschreibende Aussagen über Gott hinaus. Ihr Verständnis der Wahrheit über Gott entwickelte sich fortschreitend. Es war an ihr Erfahrungswissen über Gott gekoppelt, an ihr Vertrauen in seine zuver-lässigen Verheißungen. Ihr Vertrauen zu Jesus, „… dem Einzigen, der Leben und Unsterblichkeit geben konnte“20, gründete sich auf praktischer Erfahrung. „Krankheit und Schmerzen mögen unsere Geduld und unseren Glauben prüfen und auf die Probe stellen, doch die Herrlichkeit des Allgegenwärtigen ist mit uns und wir müs-sen unser Selbst hinter Jesus stellen.“21 „Sprecht der Gemeinde Mut zu.“22

Am Ende ihrer herausfordernden Erfahrung in Australien schrieb Ellen White einen Brief an die leitenden Brüder an der Generalkonferenz. „Seit den ersten Wochen meiner Bedrängnis hatte ich keine Zweifel in Bezug auf meine Pflicht, in die-ses weit entfernte Feld zu reisen. Mehr noch: Mein Vertrauen, dass mein himmli-scher Vater einen Plan mit meiner

A D V E N T G E S C H I C H T E

Er wurde „Magaqa“ genannt, „der Mann, der kriecht“, weil er von seiner Geburt bis zu seinem Tod nie aufrecht ging, son-dern überall auf Händen und Knien kroch. Doch in der

Geschichte des Siebenten-Tags-Adventismus in Simbabwe gibt es nur wenige, die mehr Achtung und Wertschätzung besitzen als Judas Singazi Bhebe. In den 45 Jahren, denen er Gott und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten diente, ließ er sich nie von seiner körperlichen Behinderung aufhalten. Bhebes Geschichte kann alle Gläubigen inspirieren, die mit körperlichen Problemen zu kämpfen haben, die sie schwächen.

der musste

Studium und DienstAls zwei Jahre später, im November 1923, die Sikombingo-

Schule öffnete, ging Judas Bhebe dorthin und erhielt die ersten drei Jahre seiner Bildung unter der Anleitung von Paul M. Moyo und Sihlabo Ncube, zwei der ersten einheimischen Lehrer Sim-babwes. Nach diesen drei Jahren luden Sihlabo Ncube und F. Bur-ton Jewell – ein Missionar, der Verantwortung für den ganzen Bezirk hatte – Bhebe ein, an der Schule zu unterrichten, an der er ausgebildet worden war. Er arbeitete dort von 1927 bis 1930. Im Jahr 1931 arbeitete er dann für ein halbes Jahr in der Verwaltung der Mission (Vereinigung), bevor er zur Solusi Missionschule gesandt wurde, wo er als Voraussetzung für den Predigtdienst eine Ausbildung als Lehrer-Evangelist erhielt. Viele seiner Studienkol-legen leisteten bedeutende Beiträge für das sich entwickelnde Bil-dungswerk und die wachsende Pastorenschaft. Ihre Namen mögen nicht weithin bekannt sein, doch ihre Werke folgen ihnen nach.2

Magaqas JugendBhebe wurde am 1. Mai 1901 in Sikombingo geboren, acht

Jahre nachdem die Adventbotschaft in Simbabwe, gelegen im süd-lichen Afrika, Fuß gefasst hatte. Damals hieß das Land Rhodesien. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im damaligen Lowe Gwelo Reservat1, in der Midlands Provinz des Landes, das ab 1979 Simbabwe heißen sollte. Rollstühle waren den meisten Afrikanern damals entweder unbekannt oder unerschwinglich und so bewegte sich Bhebe mit Polstern für Hände und Knie auf dem Boden fort. Mithilfe des Buches Cetshwayo, in dem es um einen Bruder des berühmten Zulukönigs Tshaka vom Simbabwe ging, lernte er lesen, bevor er in die Schule kam. Beeindruckt von sei-nen Talenten, riet ihm jemand, zur adventistischen Missionssta-tion zu gehen, die sich in Lower Gwelo befand, um seine Fähig-keiten auszubauen. Doch anstatt sich als Schüler einzuschreiben, wollte Bhebe vom Leiter der Mission, Pastor John N. de Beer, getauft werden, was dieser am 3. Dezember 1921 auch tat.

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24 Adventist World | Januar 2012

Historisch gesehen entwickelte sich der Adventismus in Sim-babwe im Umfeld von Lehrern und Schulen. Die ersten Missions-stationen legten großen Wert auf Bildung. Die Missionare erweiter-ten die Schulen und fanden durch ihre Arbeit in den Schulen auch einen guten Zugang zu den Bewohnern der Ortschaften. Trotz sei-ner Körperbehinderung war Pastor Bhebe ein Teil dieser Tradition.

Am Ende seiner Ausbildung im Jahr 1934 hielt Bhebe eine Evangelisation in Mayembe, einige Kilometer westlich von Solusi. Dann rief ihn Elder R. Mote, der für das Werk in Nordrhodesien, dem heutigen Sambia, verantwortlich war, in den Süden. Er sollte in Monze, wo heute die Zambia Adventist University liegt, das Volk der Ndbele unterrichten. Er unterrichtete vier Jahre dort und lernte die tongaische Sprache. Im Jahr 1939 wurde er in den Norden, nach Ndola, versetzt, um an der Musofu Missionschule zu unterrichten. Dort heiratete er Esther Velaphi Moyo, die er während seines Dienstes kennengelernt hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Juni 1945, kehrte er als Lehrer und Schulleiter nach Lower Gwelo (Som-abula Mission) in Südrhodesien (Simbabwe) zurück. In den folgen-den Jahren diente Bhebe an verschiedenen Schulen: Shagari (1946–1949), Lower Gwelo (1950–1951) und Jonkola (1952). Von 1953 bis 1955 diente er als Pastor in der Gemeinde Mtapa in der Stadt Gweru und initiierte den Bau einer Kapelle. Seine guten Verbin-dungen zu den Behörden ermöglichten ihm, eine Spende für ein Gemeindegebäude vom Erziehungsministerium in Harare zu bean-tragen. Er erhielt hundert Dollar – zu jener Zeit eine Menge Geld.

In den Jahren 1955 bis 1959 war er wieder in Lower Gwelo,

Unschätzbare BeiträgeDas frühe Missionswerk profitierte sehr von der Mitwirkung

einheimischer Männer und Frauen, die an die schwierigsten Orte vordrangen. Sie hatten nicht den Luxus von Auto, Telefon, elektri-schem Strom, Internet und all den anderen modernen Hilfsmit-teln, die viele von uns heute haben. Als Pastor Bhebe 1927 seine Lehrtätigkeit begann, hatte die Kirche der Siebenten-Tags-Adven-tisten in Simbabwe etwas mehr als 1500 Mitglieder. Heute gibt es bei einer Einwohnerzahl von 12 Millionen Menschen mehr als 600.000 Gemeindeglieder. Pioniere wie Bhebe schufen die Voraus-setzungen für eine dynamische Missionsarbeit und bahnten ihr den Weg trotz ihrer Behinderungen.

Ich durfte ihn bei einer Gebetswoche am Solusi College predi-gen sehen und hören. Seine Knie „saßen“ auf einem Stuhl, damit er hinter der Kanzel zu sehen war. In fließendem Englisch und ohne Notizen sprach er seine Zuhörer direkt an. Manchmal hatte er seine Ellbogen auf der Kanzel aufgestützt und sein Kinn in die Hand gelegt – in seiner Kultur ein Zeichen für Selbstvertrauen, Aufrichtigkeit und Mitgefühl.

In einem Interview vor seinem Tod erzählte er mir von einem Vorfall in Gweru. Er ging auf seinen Händen und Knien auf dem Fußweg der Hauptstraße, als er beobachtete, wie ein (weißer) Mann seinen (schwarzen) Diener beschimpfte, der diesen im Rollstuhl schob. Pastor Bhebe saß aufrecht auf dem Gehsteig und kritisierte den Rollstuhlfahrer: „Warum schikanieren Sie den Mann, der Ihnen hilft? Schauen Sie mich an! Ich gehe auf meinen

„Ich habe mich nicht selbst so gemacht!“, weinte er in seinem Gebet.um dort Simeon B. Dube als Pastor zu ersetzen. Im Jahr 1957 wurde Bhebe eingesegnet – und zwar durch Ralph S. Watts, dem Präsidenten der Südafrikanischen Division, Edward Trumper, dem Sekretär und Schatzmeister der Südrhodesien Mission und Simeon B. Dube, der später der erste afrikanische Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Südrhodesien wurde.

Im Jahr 1960 zog er als Übersetzer nach Gweru, wirkte aber auch weiter als Pastor. Die Übersetzungsarbeit gab ihm eine vergrö-ßerte Zuhörerschaft in Gemeindekreisen. Durch diese Beförderung wurde es ihm auch möglich, sich ein Dreirad zu kaufen, das er mit den Händen fahren konnte. Jetzt musste er nicht mehr so lange krie-chen, wenn er Gebäude betrat. Bhebe ging 1966 in den Ruhestand, arbeitete aber weiter, bis er 1972 ein zweites Mal in Pension ging.

Zu den Mitstreitern Bhebes gehörten Jackson Ncube, der Gott viele Jahre lang diente, obwohl er an beiden Beinen an Polio (Kin-derlähmung) erkrankt war, Isaac Xhiba, der erste Afrikaner, der als Delegierter an einer Generalkonferenz-Vollversammlung teil-nahm, und Moses Donga, einer seiner größten Mentoren. Es war während der Zeit mit Donga, im Jahr 1930, dass Bhebe vor Gott weinte: „Ich habe mich nicht selbst so gemacht!“ In seiner Ver-zweiflung bat er Donga, ihn an die Ngigeni Schule im Gebiet von Zhombe zu schicken. Stattdessen sandte Gott ihn wieder zur Solusi Missionsschule zu einer Ausbildung als Lehrer-Evangelist.

Knien und habe niemanden, der mich schiebt!“ Dann sagte er zu dem Helfer: „Lass ihn einfach stehen. Dann wollen wir mal sehen, was er ohne dich tun wird!“ Diese Art der Konfrontation war in jener Zeit des Kolonialismus eigentlich undenkbar. Doch sie zeigte, was für ein selbstbewusster, direkter Mensch Bhebe war.

Selbstmitleid konnte ihn nie überwältigen, noch konnte seine körperliche Behinderung Gottes Pläne für sein Leben durchkreu-zen. Er war trotz seiner körperlichen Probleme viel unterwegs und arbeitete an zahlreichen Orten. Das Vermächtnis, das er mit sei-nem Lehren und Predigen hinterlassen hat, inspiriert unsere Schu-len und Gemeinden, die Menschen auf die Wiederkunft Jesu vor-zubereiten. Das schulden wir ihm und allen unseren Pionieren. ■

1 Heutiges Gweru.2 Zu den Mitarbeitern aus dieser Zeit, die zum Großteil unbekannt sind, zählen Kaiser Mlalazi, Bafanana

Sithole, Lewis Nikane Sibanda, Naomi Mbuyisa (Mrs. Mackenzie Nkomo), Dickson Dumba, Isaac Gurure und P. J. Ngono.

Zebron Ncube, erfahrener Administrator und Pädagoge unserer Kirche, seit 34 Jahren glücklich mit Peggy verheiratet, ist nun Pastor der Adventgemeinde Highland Avenue in

Benton Harbor, Michigan, USA.

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Januar 2012 | Adventist World 25

F R A G E N Z U R B I B E L

Da der Vers, auf den du dich beziehst, das Leben im neuen Jerusalem beschreibt, gehe

ich davon aus, dass es dir um die Frage geht, warum auf der neuen Erde überhaupt Heilung notwendig sein wird. Die Wahrheit ist: Der biblische Text beantwortet deine Frage nicht direkt. Wenn wir eine Antwort finden wollen – wenn es eine gibt –, müssen wir wei-tere Bibeltexte untersuchen und einige Schlüsse daraus ziehen. Aber zunächst wollen wir uns „Blätter“ im Alten Testament anschauen.

1. Blätter und noch mehr Blätter: Blätter werden in der Bibel sowohl mit positiven als auch mit negativen Gedanken verknüpft. Ein Baum mit grünen Blättern ist ein Ausdruck von Schönheit und Fruchtbarkeit; ein Baum, dessen Blätter vertrocknen, steht für Tod und das Fehlen von Fruchtbarkeit. Das Vertrocknen von Blättern versinnbildlicht die Zerstörung, die die Sünde an der Flora und am Volk Gottes angerichtet hat (Jes 1,30; Jer 8,13). Grüne Blätter sind ein Symbol für Wohlstand und Erneuerung des Lebens (Spr 11,28; Ps 1,3), ja sogar für Hoffnung (1 Mo 8,11). Die Schönheit eines überreich belaubten Baumes war ein Symbol für Fruchtbarkeit und spielte in der kanaanitischen Religion eine wichtige Rolle (1 Kön 14,23; Hes 6,14). Die Sünde zerstörte Bäume, doch sie waren immer noch nützlich. In manchen Fällen hatten Blätter eine medizinische Funktion – so wurden die Blätter des Maulbeerfeigenbaums verwendet, um Wunden zu versorgen.

2. Andere biblische Stellen: In der Offenbarung wird das neue Jerusalem als Garten mit Wasser im Überfluss und üppiger, wundervoller Flora beschrieben (Offb 22,1–3). Das Bild eines Gartens soll den Leser auf die Verbindung zum Garten Eden auf-merksam machen. In beiden Fällen gab es Wasser in Hülle und Fülle sowie den Baum des Lebens (Offb 22,1.2; 1 Mo 2,9–11). Im Falle Edens wird der Baum des Lebens eindeutig mit der Fort-dauer menschlichen Lebens in Verbindung gebracht (1 Mo 3,22). Nach dem Sündenfall wurde den Menschen der Zugang zu die-sem Baum verwehrt. Der Baum des Lebens war kein Symbol für Heilung. Die Verbindung zwischen Bäumen, Blättern und Hei-

lung finden wir in Hesekiel 47,1–12. Der Prophet sah einen klei-nen Strom, dessen Wasser unter der Schwelle zunächst nach Osten, dann nach Süden floss. Der Strom wurde zu einem tiefen Fluss, dessen Wasser im Toten Meer mündete und ihm Leben brachte (Verse 8.9). Am Ufer des Flusses standen viele Bäume. „Ihre Blätter werden nicht verwelken … Sie werden alle Monate neue Früchte bringen … Ihre Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei.“ (Vers 12) Sowohl in Hesekiel als auch in der Offenbarung, entspringt der Fluss im Tempel Gottes und die Blätter des Baumes bringen Heilung. Bei Hesekiel ist von vielen Bäumen die Rede, nicht jedoch vom Baum des Lebens. In der Offenbarung scheint es an den Ufern des Flusses nur einen Baum zu geben. In beiden Fällen werden wir in den ursprüngli-chen Zustand der Erde zurückversetzt. In Hesekiel wird die Art der Heilung, die die Blätter bringen, nicht ausdrücklich erwähnt.

3. Heilung und das neue Jerusalem: Die Informationen, die wir bisher zusammengetragen haben, sind hilfreich, beantworten deine Frage jedoch nicht eindeutig. Wir können bekräftigen, dass im neuen Jerusalem die ursprüngliche Schönheit und Fruchtbar-keit der Natur wiederhergestellt wird, Blätter werden nie wieder vertrocknen. Was den Baum des Lebens angeht, so hat das Volk Gottes wieder Zugang zu ihm (Offb 2,7; 22,14) und seine Blätter „dienen zur Heilung der Völker“ (Offb 22,2). Diese Heilung könnte mit dem zusammenhängen, was im nächsten Vers erwähnt wird: „Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein.“ (Vers 3) Das ist die ultimative Heilung, die in Offenbarung 21,4 noch genauer beschrieben wird. Es wird keine Tränen mehr geben, kei-nen Tod, keine Trauer, keine Schmerzen. Den Fluch der Sünde wird es nicht mehr geben! Der wahre Baum des Lebens, Jesus Christus, wird Menschen und die Natur heilen.

Wenn das stimmt, dann könnten wir sagen, dass die Erlösten, „wieder zum Baum des Lebens in dem lange verlorenen Paradies zugelassen [und] zunehmen [werden], bis sie zu der vollen Größe des Menschengeschlechts in seiner ursprünglichen Herrlichkeit herangewachsen sind. Die letzten noch verbliebenen Spuren des Fluches der Sünde werden beseitigt.“ (Ellen White, Der große Kampf, S. 644) Darüber hinaus könnte das Essen der Blätter vom Baum des Lebens in der Ewigkeit als Akt der Anbetung dienen – hier spekuliere ich –, mit dem der Tatsache gedacht wird, dass unsere Heilung durch Jesus möglich war. Könnte man das viel-leicht als Präventivmedizin bezeichnen?

Angel Manuel Rodríguez hat unserer Kirche viele Jahrzehnte lang gedient, zuletzt als Di-rektor des Biblischen Forschungsinstituts der Generalkonferenz. Jetzt ist er im Ruhestand.

Heilende BlätterIn welchem Sinn dienen die Blätter vom Baum des

Lebens, der in Offenbarung 22,2 [ELB] erwähnt wird,

zur Heilung der Völker?

26 Adventist World | Januar 2012

B I B E L S T U D I U M

Puschtschino, eine Stadt, die einige Autostunden von Moskau entfernt liegt, war während der Sowjetära eine geschlossene

Stadt. Selbst russischen Staatsbürgern war es verboten, diese Stadt ohne entsprechende Genehmigung zu betreten. In Puschtschino forschten Wissenschaftler unter anderem an biologischer und chemischer Kriegsführung. Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Niedergang des Kommunismus erhielt ich eine Einla-dung, in dem Kulturzentrum der Stadt drei biblische Vorträge für diese Wissenschaftler zu halten.

Der letzte meiner Vorträge handelte von der Wiederkunft Christi. Nach dem Vortrag gab ich meinen Zuhörern die Möglich-keit, Fragen zu stellen. Durch alle Fragen zog sich ein roter Faden: „Gibt es Hoffnung für unser persönliches Leben? Gibt es Hoff-nung für diese Welt?“

1 Wo suchen die Menschen in dieser Welt normaler­weise nach Hoffnung? Die Bibel ist auf Hoffnung spezialisiert, sie ist ein Buch der Hoff-nung. Der Apostel Paulus schrieb: „Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.“ (Röm 15,4)

2 Inwiefern ist die Bibel ein Buch der Hoffnung?Das Wort „Hoffnung“ kommt in der Bibel mehr als 125 Mal vor. Der Apostel Paulus verwendete es 41 Mal, es war eines seiner Lieblingswörter. Hast du einen Lieblingsvers, eine Lieblingsge-schichte oder eine Lieblingsperson in der Bibel, die für dich die Art von Hoffnung verkörpert, die Menschen in der Welt von heute brauchen?

3 Lies Römer 8,15–17. Wie wirkt sich die Tatsache, dass du in die Familie Gottes adoptiert bist, auf dich per­sönlich aus?

4 Lies Römer 5,1–5. Schreibe drei Dinge auf, die zu der Hoffnung beitragen, die wir in Christus haben.Christ zu sein bedeutet nicht, nie mehr Kummer zu haben oder dass der Teufel uns in Frieden lässt. Es bedeutet einfach, dass sich unsere Hoffnung auf etwas gründet, das außerhalb von uns ist. Wenn wir geistliche Unterstützung brauchen, erinnert uns der Heilige Geist daran, dass unsere Hoffnung nicht in uns selbst liegt.

5 Was ist über die geistlichen Hilfsmittel, die der Heilige Geist gibt, hinaus die große Hoffnung der Gemeinde angesichts einer unsicheren Zukunft? Lies Johannes 14,1–3.Christus kam nicht nur einmal; er wird wiederkommen. Seine Wiederkunft ist die einzige Hoffnung für diese von Armut und Krankheit geplagte, verschmutzte, von Kriegen gebeutelte und vom Tod heimgesuchte Welt.

6 Lies 1. Johannes 5,13. Wir können uns nicht nur auf die Wiederkunft unseres Herrn und Retters Jesus Christus freuen. Welche großartige Hoffnung haben wir schon jetzt durch und in Jesus? Das ewige Leben ist für alle, die ihre Hoffnung auf Christus set-zen, eine gegenwärtige Realität. Die Macht der Sünde ist gebro-chen, wir sind nicht länger Sklaven der Sünde, wir sind Söhne und Töchter Gottes.

7 Lies Titus 2,11–14. Inwiefern ist die Wiederkunft Christi eine „selige Hoffnung“? Worauf sollten wir bei unserem Warten auf Christi Wiederkunft unser Augen­merk legen?

8 Die Bibel erwähnt die Wiederkunft Jesu 1500 Mal. Die Propheten – angefangen von Mose bis Johannes – erklären, dass Jesus wiederkommt. Seine Wiederkunft ist vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung ständiges Thema. Was bedeutet die Wiederkunft Jesu für dich per­sönlich?Jesus hat einen Plan für uns. Er hat einen Plan für diese Welt. Sein Plan und seine Absichten werden siegen. Lass dein Herz mit Hoff-nung erfüllt werden. Er ist unser Retter, unser Herr und unser wiederkommender König. Mit dieser Hoffnung können wir heute unsere Herzen füllen. ■

Von Mark A. Finleygibt

HoffnungEs

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Januar 2012 | Adventist World 27

L E S E R F O R U M

Leserbriefe

Wir (Erwachsene) neigen dazu, Dinge komplizierter zu machen als sie wirklich sind, während Kinder die Dinge sehen wie sie sind, und damit hat sich’s.

Nicole Benoit-Roy, Brooklyn, New York, USA

Ich möchte auf eine adventistische Schule gehen. Bitte betet für mich.

Asa, Kenia

Eine unserer Enkelinnen trägt sich ernsthaft mit dem Gedanken, einen jungen Arzt zu heiraten, der sich nichts aus dem Sabbat macht. Danke für eure Gebete.

Betty, USA

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28 Adventist World | Januar 2012

Die adventistischen Universi täten mit

den höchsten Studentenzahlen

sind:

■ Brazil Adventist University, São Paulo, Brasilien

■ Peruvian Union University, Lima, Peru

■ Sahmyook University, Seoul, Südkorea

■ Northern Caribbean University, Mandeville, Jamaika

■ Babcock Adventist University, Ogun State, Nigeria

Quelle: Bildungsabteilung der Generalkonferenz

rung. Traf es denn ausnahmslos auf alle Personen zu, in deren Gegenwart sie sich „nicht wohl und sogar in Gefahr fühlte“, dass diese sich auch Jahre später als unehrlich und falsch entpuppten?

Die Gabe der Intuition ist ein Geschenk Gottes, aber wir dürfen die umfassende, unleugbare Tatsache der Sünde nicht vergessen. Wir sind alle als Sünder geboren und selbst der Einsatz der Gaben Gottes muss im Licht der Bibel geprüft werden. Zu prüfen, ob Ängste, wie Hudgins sie erwähnt, irgendeine logische oder faktische Grundlage haben, bedeutet sicher nicht, „‚logisch‘ gegen die Stimme des Heiligen Geistes“ zu argumentieren.

Barry Gowland Fishermead, Milton Keynes, Großbritannien

Erweckung und Reformation in AfrikaIch habe die Artikel in Adventist World vom Januar 2011 gelesen und bin froh über die Reform in unserer Kirche. Vergesst nicht

Die Füße, die mein Erlöser gewaschen hatMich hat Carissa McSherrys Ehrlichkeit in dem Artikel „Die Füße, die mein Erlöser gewaschen hat“ (Oktober 2011) berührt. Ich hatte eine ähnliche Erfahrung in einer Gemeinde in einem anderen Land, nur dass ich diejenige war, die die nicht so ganz sauberen Füße einer anderen Person wusch. Ich hatte es an jenem Sabbat ganz eindeutig nötig, dass mein Herz angerührt wurde, denn während ich aus Pflichtbe-wusstsein anfing, die Füße einer Fremden zu waschen, spürte ich, dass der Heilige Geist mein Herz berührte und mir bewusst machte, dass mein Herz viel schmutziger war, als diese Füße. Bei jedem Abendmahl, an dem ich teilnehme, erin-nere ich mich an diese Begebenheit; das ist ein anhaltender Segen und eine Mahnung zu echter Demut.

Alison Cover Valdese, North Carolina, USA

Solchen gehört das HimmelreichDen Artikel „Solchen gehört das Himmel-reich“ von Addison Hudgins (September 2011) habe ich mit viel Freude gelesen. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich diesen Abschnitt in der Bibel nicht verstand, bis ich den Artikel gelesen hatte. Insbeson-dere ging mir ein Licht auf, als Hudgins „solche“ als diejenigen definiert, „die mutig, aufmerksam und aufgeschlossen forschen, suchen und zuhören“. Die Worte über kind-liche Intuition von Madeleine L’Engle werde ich wohl nie vergessen. Hudgins schrieb über L‘Engle, „dass sie Aussagen, die zu schwer für Erwachsene waren, gern für Kin-der schrieb“. Wir (Erwachsene) neigen dazu, Dinge komplizierter zu machen, als sie wirklich sind, während Kinder die Dinge sehen, wie sie sind, und damit hat sich’s.

Nicole Benoit-Roy Brooklyn, New York, USA

Ich hoffe, Addison Hudgins gründet die Unfehlbarkeit der „kindlichen Intui-tion“ nicht nur auf ihre eigene Erfah-

■ Ich liebe einfach den Text des Liedes „Bleibend ist deine Treu“. Er hat mir geholfen, über den Tod meines Mannes hinwegzukommen, der im vergangenen Jahr an Krebs verstorben ist.

Anne, Grand Rapids, Michigan, USA

■ „A Shelter in the Time of Storm“ (Schutz in Zeiten des Sturms) war das erste Lied, das ich lernte, als ich auf eine adventistische Schule ging. Der Text hat mich seit-her ermutigt. Oft summe ich unbewusst die Melodie.

Sean, London, Großbritannien

■ Ich wuchs in Guam auf, dort hörte ich US-amerika-nische Soldaten immer das Lied „Eternal Father, Strong to Save“ (Ewiger Vater, stark im Retten) singen, wenn sie auf den Schiffen, die im Hafen vor Anker lagen, sonntags morgens Gottesdienste abhielten. Die Melo-die und der Text waren (sind) wunderschön.

Hideko, Osaka, Japan

Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern über eure Lieblingsgestalt der Bibel. Schickt die E-Mail an [email protected], schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile.

Mein Lieblingslied

W Ö R T E R – N I C H T M E H R5OJanuar 2011

17 Geistliche Gesundheit

24 Was wir am dringendsten brauchen

12 Die Geschichte Nehemiahs

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - T a g s - A d v e n t i s t e n

Ein dringlicher Aufruf zurEin dringlicher Aufruf zurEin dringlicher Aufruf zurEin dringlicher Aufruf zurEin dringlicher Aufruf zurErweckung, Reformation, Jüngerschaft,rweckung, Rrweckung, Rrweckung, eformation, Reformation, R Jüngerschaft,

& Evangelisation

Bitte betet mit mir für die vielen Völker der Welt, die die Bibel nicht in ihrer eigenen Sprache haben. Betet auch für die Übersetzer.

Curt, USA

Bitte betet für mich. Meine Freundin ist vor kurzem gestorben. Ich hatte gehofft, dass wir heiraten würden.

Thabo, Südafrika

Bitte betet, dass ich auf die Universität gehen und Theo-logie studieren kann.

Hairam, Philippinen

Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an [email protected] schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 75 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbehalten. Wir beten in unserer wöchentlichen Mitarbeiterbesprechung auch für die Anliegen, die wir nicht veröffentlichen können. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA.

Januar 2012 | Adventist World 29

Afrika bei diesem Thema. Ich habe hier noch keinen einzigen Artikel über die Demo-kratische Republik Kongo gelesen.

James Ombeni Nzabandora Demokratische Republik Kongo

DankeDanke für die Heraus-gabe dieser Zeitschrift. Besonders dankbar bin ich für den Artikel „God of the Undeser-ving“ (Der Gott der Unwürdigen, Oktober 2007) von Angel Manuel Rodríguez.

Dieser Artikel hat mir geholfen zu verste-hen, dass ich auch einen Platz in der Gemeinde Gottes habe.

Talaki Mezehani TchallaLomé, Kégué, Togo

Leserbriefe bitte an [email protected] schicken. Bitte klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

I D E A E X C H A N G EL E S E R F O R U M

„Hallo, Amerika“Mit diesen Worten begann der Radiospre-cher Fordyce Detamore die erste Sendung des Radiowerkes Voice of Prophecy, die in den USA von einer Küste bis zur anderen ausgestrahlt wurde. H.S.M. Richards Sr. (Foto) war der erste Sprecher dieser ersten christlichen Radioprogramme in den USA. Im ersten Jahr der landesweiten Ausstrah-lung meldeten sich mehr als 2000 Men-schen beim Bibelfernkurs des Radiowerks an.

Source: Memorable Dates: From Our Adventist Past (Unvergessliches aus unserer adventistischen Vergangenheit), von James R. Nix

Das ewige Leben war und wird immer ein Geschenk der Gnade sein.Zvikomborero Zihanzu beim Campmeeting in Karumazondo, Simbabwe, im August 2011

2878pro Tag

120pro Stunde

2pro

Minute

E I N P A A R Z A H L E N

Die Zahl der Menschen, die im Jahr 2010 Siebenten-Tags-Adventisten wurden, betrug 1 O5O 312. Das sind durchschnittlich:Quelle: Büro für Archiv und Statistik der Generalkonferenz

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30 Adventist World | Januar 2012

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G E S C H W I S T E R N

Taufen sind immer ein Höhepunkt im Leben der Täuflinge und der Gemeinde. Am 24. September hat-ten wir am Seminar Schloss Bogenhofen eine Taufe, die in dieser Zusammenstellung wohl historischen Charakter hat. Drei Generationen einer Pastoren-familie standen gemeinsam im Taufwasser. Kurt Hasel (re.) taufte seine Enkelin Lea Sikora und Frank Hasel seinen Sohn Daniel. Zweifellos ein Grund zu besonderer Freude und tiefer Dankbarkeit.

ANTWORT: In Vilcamba, Ecuador, singt ein Kinderchor zum ersten Mal im neuen Gemeindege-bäude. Die Kapelle wurde von einheimischen und ausländischen Gemeindegliedern gebaut, die auch eine Poliklinik unterhalten und eine Ferienbibelwoche und Evangelisation durchführten.

Woin aller ist das?

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(essen weder Fleisch, noch Fisch, Milchprodukte oder Eier)

Zum Vergleich: 44 % ernähren sich ovo-lacto- vegetarisch (mit Eiern und Milchprodukten);

48 % sind keine Vegetarier.

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Welt„Siehe, ich komme bald …“Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen.

Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Generalkonferenz, Nordasien-Division der Siebenten-Tags-Adventisten.

Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott

Mitherausgeber: Claude Richli

Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk

Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater

Koordinationsausschuss: Lee, Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun, Pyung Duk

Chefredakteur: Bill Knott

V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran

Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan

Redakteur der Online­Ausgabe: Carlos Medley

Technische Koordination: Merle Poirier

Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste

Leserservice: Merle Poirier

Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen

Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander

Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg

Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz

Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München

Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, D-34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, A-7000 Eisenstadt

Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: [email protected], Website: www.adventistworld.org

Die Bibelzitate sind – falls nichts Anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt.

8. Jahrgang, Nr. 1

Januar 2012 | Adventist World 31

E I N E A B B I L D U N G Ü B E R G E S U N D H E I T

Über 96.000 Siebenten-Tags-Adventisten in den USA und Kanada nehmen an einer zweiten adventistischen Gesundheitsstudie [Adventist Health Study 2] teil, die von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Loma Linda-Universität durchgeführt wird. Von den Teilnehmern an der Studie ernähren sich:

Damit Aheu kostenlos bleibt!Liebe Leserinnen und Leser von Adventisten heute!

Mittlerweile hat sich unsere neue Gemeindezeitschrift Adventis-ten heute etabliert, die viele von Euch liebevoll „Aheu“ nennen. Sie verbindet uns miteinander, mit unserer weltweiten Kirche – und auch mit Gott und seinem Wort!

Sehr herzlich danken wir allen, die sich bei uns mit Lob und auch mit konstruktiver Kritik gemeldet haben.

Umsonst bedeutet nicht kostenlos: Einen Teil der Kosten (nämlich für die Rubrik „Freikirche aktuell“) trägt unsere Frei-kirche in Deutschland, den größten Teil der Verlag. Adventist World wird von der Generalkonferenz finanziert.

Immer wieder fragen uns Leser, wie sie das weitere Erschei-nen und die kostenfreie Abgabe von Adventisten heute finanziell unterstützen können. Ihnen und allen anderen bieten wir eine unkomplizierte Möglichkeit an, dies zu tun:

Einfach den eingedruckten Überweisungsträger ausschnei-den, den Betrag einsetzen und der Bank zukommen lassen.

Wer Online-Banking bevorzugt, überweise die Spende bitte auf folgendes Konto:Freikirche der Siebenten-Tags-AdventistenKto.-Nr. 227 385 004bei der Volksbank Stuttgart (BLZ 600 901 00) Verwendungszweck: Aheu-Finanzierung

Wir danken Euch im Voraus und wünschen Euch allen weiterhin eine inspirierende Lektüre!

Wolfgang Bartel und Elí Diez-Prida für das Team des Advent-Verlags

Günther Machel und Klaus van Treeck für die Freikircheder STA in Deutschland

Hier war bei der Ausgabe für Deutschland ein Umschlag angeklebt.Falls nicht mehr vorhanden, einfach zehn Euro(gern auch mehr) in einen Umschlag stecken,

Aheu-Finanzierung darauf schreibenund beim Schatzmeister der Gemeinde abgeben.

Wer lieber überweisen möchte,benutze bitte folgende Bankverbindung:

Freikirche der Siebenten-Tags-AdventistenKto.-Nr. 227 385 004

bei der Volksbank Stuttgart (BLZ 600 901 00) Verwendungszweck: Aheu-Finanzierung

Vielen Dank!

2 2 7 3 8 5 0 0 4 6 0 0 9 0 1 0 0

F R E I K I R C H E D E R S T A

V O L K S B A N K S T U T T G A R T

A H E U - F I N A N Z I E R U N G

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e n

A u s g a b e N r . 1 / 2 0 1 0 | J a n u a r | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e

◗ Neue Offenheit

Seite 7

◗ Die Frucht des Geistes

Seite 17

◗ Den Glauben bezeugen –

kann man das lernen?

Seite 25

heute

◗ Überrascht von Jesus

&

ab Seite 8

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e n

A u s g a b e N r . 3 / 2 0 1 0 | M ä r z | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e

◗ Äußerlich anwesende Adventisten Seite 7

◗ Schubsen hilft Seite 20

◗ Vor geistlichen Freibeutern wird gewarnt Seite 24

heute

◗ Der kosmische Konfl ikt – und wir

&

ab Seite 8

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e n

A u s g a b e N r . 8 / 2 0 1 0 | A u g u s t | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e | I S S N 2 1 9 0 - 0 8 2 5

heute

◗ Unsere Erlösung und Heilsgewissheit

&

ab Seite 8

◗ Atlanta-Spezial: Alles Wichtige

über die 59. Generalkonferenz-

VollversammlungSeiten 3–5◗ Gemeindegründertreffen

D-Seeds in FriedensauSeite 19

◗ IKU-Institut leitet Medienscout-Ausbildung in WinnendenSeite 28

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e n

A u s g a b e N r . 3 / 2 0 1 1 | M ä r z | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e | I S S N 2 1 9 0 - 0 8 2 5heute

◗ Lernen – ein Leben lang

&

ab Seite 8

◗ Raus aus dem Ghetto Seite 7

◗ Vergeben – selbst in extremen Fällen?

Seite 17◗ Ein neues Liederbuch

am HorizontSeite 25

&

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e n

A u s g a b e N r . 6 / 2 0 1 1 | J u n i | w w w . a d v e n t i s t e n - h e u t e . d e | I S S N 2 1 9 0 - 0 8 2 5heute

◗ Erweckung –

Gott schafft es!

&

◗ Gewissens-Freiheit statt

Gewissen-Losigkeit

Seite 9◗ Woran merke ich,

dass ich vom

Heiligen Geist

erfüllt bin?

Seite 17◗ G’2011 – Sehnsucht

nach mehr

Seite 25

ab Seite 10

&

adventistenD ie Ze i t s c h r i f t de r

S i e b ent en - Tag s -Ad v ent i s t e nheute◗ Mit Büchern

evangelisieren

&

ab Seite 10

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19

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82

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◗ Mit Büchern

evangelisieren

◗ Sehnsucht nach

guter Nachricht

Seite 9◗ Ein unbegreifl iches

EreignisSeite 17

◗ glauben.einfach. –

eine erste Zwischenbilanz

Seite 24