up-campus magazin 4-2010

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Zeitschrift der Passauer Publikationen Gruppe

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Passau Stadtgalerie, Grünaustraße 2 Tel.: 0851 / 96629-0 Fax: 0851 / 96629-101 www.saturn.de

D_SA_PAS_2402CAMP_01.indd 1 23.02.2010 15:21:59 Uhr

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Impressum

27. Ausgabe des UP-Campus Magazins (7. Jahrgang, 4. Ausgabe) - Ausgabe 4/2010 (Herbst 2010, erschienen im Dezember 2010) - Auflage: 3000 Stück in PassauDruck: Druckerei Becker, Sportplatzweg 2a, 35799 Merenberg, Verlag: Passauer Publikationen Gruppe e.V.

ISSN: 1863-7701Herausgeber: Dr. Florian Hartleb, Dr. iur. Bence Bauer, Stefan Hassfurter, Barbara KlostermannChefredaktion: Barbara Klostermann und Christian Schneider, Johannes Hoffmann (Stellv.) / Assistenz: Moritz Dreher (Online), Johannes de Visser (Event & Hochschulgruppe)Layout: Barbara KlostermannRedaktion: Dr. iur. Bence Bauer, Dr. Florian Hartleb, Barbara Klostermann (bk), Christian Schneider (cs), Johannes Hoffmann (jh), Moritz Dreher (md), Johannes de Visser (jdv), Rieke Bening (rb), Jennifer Preu (jp), Susanne Bettendorf (sb), Daniela Dietz (dd), Lena Knezevic (lk), Alexander Widmann (aw), Victoria Pöllmann (vp)Gastbeiträge: Jakov Devčić und Azra Avdagić, Verena Lohner und Cornelia StraussAnzeigenleitung: Christian Schneider, Barbara Klostermann (Stellv.)Abbildungen: S.1 Moritz Dreher; S. 4 Barbara Klostermann, Johannes Hoffmann/privat; S. 5 (ob.) © Dieter Schütz/pixelio.de, (unt.) © androm31/pixelio.de; S. 7 © passau-stadt.de/pixelio.de; S. 8 © christiaaane/pixelio.de ; S. 9 (ob.) ENERVIE, (unt.) © tommyS/pixelio.de ; S. 10 Johannes Hoffmann; S. 11 Christian Schneider; S. 12 Urban Mangold; S. 13 Gerhard Waschler, S. 16 Schwartzkopf & Schwartzkopf Verlag; S. 19 Gopal Raju (twitter- Vogel), Dirceu Veiga (rss-Logo), Clay Cauley (Facebook-Logo)

Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) tragen die Herausgeber. Alle namentlich gekennzeichneten Artikel spiegeln die Meinung des Verfassers, nicht die der Redaktion oder des Herausgebergremiums wider. Ein herzlicher Dank gilt allen Inserenten!

Kontakt: Passauer Publikationen Gruppe e.V. Barbara Klostermann, Chefredakteurin, Nibelungenstr. 10 - 94032 Passau - Tel.: 0851/2118681 - Email: [email protected] Web: www.ppg-online.de (Herausgeber); www.up-campusmagazin.de (Magazin & Redaktion)

Editorial 4

Welcome to the jungle... Wie Quietschies und höhere Semester zusammen die O-Woche überstehen (dd)

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„studentisches (er)leben“Folge 6: „Christkindlmarkt“ (jp)

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Studentische Gruppen - Die Hochschulgruppe Passau des bdvb (jdv) 6

Studentische Gruppen - Regionalkonferenz BAHAMAS 2010 und Engagement der Hoch-schulgruppe AIESEC (Verena Lohner und Cornelia Strauss)

6

Kommentar aus dem Konvent„Die Abstimmung war vor fünf Minuten...“ (jdv)

7

Die Ándrassy Universität- ein wahrlich europäisches Projekt im Herzen von Budapest (Jakov Devčić und Azra Avdagić)

8

Ist der Durchbruch geschafft?Kommentar von Moritz Dreher zum alltagstauglichen Elektro-Auto (md)

9

MiE 2010 - Passau für einen Tag im Blickpunkt der nationalen SicherheitBundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg zu Gast bei Menschen in Europa 2010 (cs)

10

MiE 2010 - Mister Euro zu Gast in PassauLuxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker stattet der Dreiflüssestadt einen Besuch ab (lk)

11

„Besonders wichtige Entscheidungen sollten durch eine direktdemokratische Abstim-mung legitimiert werden.“Interview mit Urban Mangold (ödp, 2. Bürgermeister der Stadt Passau) (cs)

12

„Man darf nicht immer alles nur vom Gesichtspunkt eines Bedenkenträgers sehen.“Interview mit Prof. Dr. Gerhard Wascher (CSU, MdL a.D., Stadtrat, CSU Kreisvorsitzender) (cs)

13

Diskussionen, Reaktionen, Meinungen - UP-Campus Leser reden mitReplik auf die Leserreaktion zum Artikel „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung integrierbar?“ (jdv)

15

Buchtipp: Sebastian Leber - „Abgeblitzt“ (jp) 16

„Bei dieser Bank bekommst du nicht einmal genug Zinsen, um die Inflation auszuglei-chen…“Vergleich kostenloser Bankkonten (md)

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Kurz notiert... 18

Cover der aktuellen AusgabeDas aktuelle Cover ziert der um 1250 am Inn erbaute Schaiblingsturm. Neben der Abwehr von Angriffen lag seine Zweck-bestimmung auch darin, anlandende Schiffe vor den Wellen des Inns zu schützen. Über die Jahrhunderte beherbergte der beheizbare Turm die unterschiedlichsten Menschen - Wachleute, die Hitlerjugend, Redakteure und Künstler. Heute steht der Turm im Besitz der Stadt Passau, wobei die Schlüsselgewalt beim Direktor des Leopoldinums liegt. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde der Schaiblingsturm aufwändig restauriert und erstrahlt seitdem in weißem Gewand. (bk)

EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

das Jahr neigt sich dem Ende zu, Weihnachten steht vor der Tür, es schneit und im Semester herrscht auch schon wieder Halbzeit. Höchste Zeit für die letzte UP-Campus Ausgabe des 7. Jahrgangs.

Mit dem Wintersemester hat die Uni Passau wieder viele neue Studierende gewonnen. Zu ihnen gehört auch Daniela Dietz, die ihre Erlebnisse in der „neuen Welt“ für uns journalistisch angegriffen hat. Jennie Preu ist derweil in ihrer Serie „studentisches (er)leben“ auf dem Christkindlmarkt unterwegs. Johannes de Visser und unsere Gastbeitragsverfasserinnen Verena Lohner und Cornelia Strauss berichten vom Engagement in Hochschulgruppen (bdvb und AIESEC). Aber auch aktuelle Geschehnisse im Passauer Konvent wollen wir Euch nicht vorenthalten.Jakov Devčić und Azra Avdagić stellen Euch das interdisziplinäre Studienangebot der deutschsprachigen Ándrassy Universität in Budapest vor - ein absolutes europäisches Vorzeigeprojekt!Im Bereich Politik & Gesellschaft haben wir in dieser Ausgabe viel zu bieten: Moritz Dreher wirft einen Blick auf die Entwicklung des alltagstauglichen Elektro-Autos. Lena Knezevic, Christian Schneider und Johannes Hoffmann haben im Rahmen der Menschen in Europa-Reihe der Verlagsgruppe Passau Veranstaltungen zu den Themen „Internationale Sicherheitsarchitektur“ und „Europas Finanzen unter Druck – Wohin geht Eur-opa“ besucht. Unsere Neugier - unter anderem bezüglich der Idee einer Seilbahn für Passau, der Lärm- und Vandalismusproblematik, Passaus Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe und weiteren kommunal- und lan-despolitischen Themen - haben im Interview Urban Mangold (ödp, 2. Bürgermeister der Stadt Passau) und Prof. Dr. Gerhard Waschler (CSU Kreisvorsitzender Passau-Stadt, MdL a.D., Stadtrat) befriedigt.Auf den Leserbrief (Ausgabe 3/2010) von Herrn Ambros zum Artikel „Ist die Scharia in die westliche Rechts-ordnung integrierbar?“ (Ausgabe 2/2010) hat der Autor Johannes de Visser mit einer Replik reagiert.Wer einfach mal wieder schmunzeln (oder auch herzhaft lachen) möchte, dem sei Jennie Preus Buchtipp „Abgeblitzt“ von Sebastian Leber empfohlen. Und zuguterletzt bringt Moritz Dreher ein bisschen Licht in den Bankendschungel, wenn der Student mal wieder auf der Suche nach einem kostenlosen Konto ist.

An dieser Stelle möchten wir uns auch noch einmal ganz herzlich bei unseren treuen Werbepartnern bedan-ken, die erneut ein reibungsloses Jahr UP-Campus Magazin ermöglicht haben.

Viel Vergnügen beim Lesen, ein frohe Festtage und schöne Winterferien wünscht Euch Eure Chefredaktion

Barbara Klostermann Christian Schneider Johannes Hoffmann (Chefredakteurin) (Chefredakteur) (Stellv. Chefredakteur)

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Redakteure/innen für Print & OnlineEinladung zum Mitmachen!Seit über zwei Jahren ist unsere Redaktion eingetragene Hochschulgruppe an der Uni Passau. Du hast Lust Dich journalistisch zu betätigen, ehrenamtlich zu engagieren oder kreativ zu betätigen? Du möchtest interessante Wirtschafts-, Politik-, Kultur- oder Freizeitveranstaltungen besuchen und wertvolle Kontakte für Studium und Karriere zu knüpfen?

Dann bist Du bei uns genau richtig - auch ohne Vorerfahrung!

Schau doch einfach mal unverbindlich bei einer Redaktionssitzung vorbei, um Dir einen Eindruck von uns zu verschaffen:Während der Vorlesungszeit treffen wir uns jeden 1. Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Prälateum/Gmoa (Nikolakloster) und jeden 3. Mittwoch um 20 Uhr in der Neuen Alten Presse (Dr.-Hans-Kapfin-ger-Str. 30, 94032 Passau). Alle Sitzungstermine, aktuelle Hinweise und weitere Informationen findest Du im Internet auf www.up-campusmagazin.de in der Rubrik „Hochschulgruppe“ sowie an unserer Anschlagfläche im Philosophicum unten neben der Treppe, Brett Nr. 16.Oder kontaktiere uns einfach per Email: [email protected]

Wir freuen uns auf Dich!

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Welcome to the jungle...Wie Quietschies und höhere Semester gemeinsam die O-Woche überstehen

Es gibt immer wieder Momente im Leben, in denen man von ganz vorne Anfangen muss. Sei es das Erlernen einer neuen Sprache, der Umzug in eine fremde Stadt oder der Überflug vom trauten Heim „Schule“ in den unbekannten, bunten Regenwald, auch „Univer-sität“ genannt.Diesen Oktober folgten hunderte Abiturienten dem Ruf nach end-gültiger (akademischer) Freiheit an die Uni Pas-sau. Acht Wochen sind seit der Landung auf dem unbekannten Terrain vergangen. Zeit genug für ein erstes Resümee:

Damit die Ankunft mehrerer hundert orientierungs-loser „Quitschies“ nicht gleich mit einer Bruchlandung beginnt, werden sie während der O-Woche von altein-gesessenen Studenten an ihr neues Lebensumfeld he-rangeführt. In der Tat erklären die Studierenden den Erstis unermüdlich die Unterschiede zwischen Dekanen und Dozenten, Begriffskürzel wie „IG“ und „SR“ oder die Funktionsweise der gigantischen (!) Kopierer, die für den Unialltag unumgänglich sein sollen. Es finden ganze Stud.IP-Workshops statt, es werden Infopoints auf dem gesamten Unigelände errichtet und das Re-chenzentrum („RZ“) im „IM“ hat verlängerte Öffnungs-zeiten, um möglichst allen Uni-Neulingen bei jeglichen technischen Problemen mit Rat und Tat zur Seite zuste-hen. In der O-Woche werden dort von den Druckern zu Stoßzeiten im Minutentakt neue Passwörter für Men-schen wie mich, die es gleich am ersten Tag schaffen ihr Benutzerkonto lahmzulegen, ausgespuckt. Studenten höherer Semester werden am Kaffeeautomaten, im PC-Pool und auch in der Bibliothek mit Fragen drangsa-liert. Das Warten vor dem Auflade-Terminal für Mensa-karten dauert doppelt so lange wie gewöhnlich, weil jeder von uns Erstsemestern einzeln und nacheinander

herausfindet, wie einfach der Auto-mat eigentlich funktioniert.

Die ersten Tage an der Uni sind für Erstis und „alte Hasen“ gleicherma-ßen eine Herausforderung oder bes-ser: eine Geduldsprobe.Zwei Monate nach der sanften Lan-dung an der Uni Passau bin ich im-mer noch von der O-Woche beein-druckt, denn in dieser Woche gelingt

ein Austausch zwischen „neuen“ und „bereits erfah-renen“ Studierenden. Dabei reagiert keiner der älteren Studenten offensichtlich genervt auf die unerfahrenen Eindringlinge. Auf nette, hilfsbereite und geduldige Kommilitonen bin ich während der ersten Wochen ge-stoßen. Danke! Das „Ankommen“ hat Spaß gemacht und war alles andere als schwer!

Nicht zuletzt überzeugt auch der traditionelle Leberkäs-Empfang, der von Spiegel online fälschlicherweise als „vegetarierunfreundlich“ bewertet wird (immerhin gibt es zusätzlich leckere Käsesemmeln!), durch seine Ge-selligkeit. Die legendäre Kneipentour gleicht zwar mehr der studentischen Version einer Kaffeefahrt, aber auch sie fördert das gegenseitige Kennenlernen der Neulinge untereinander und ist somit ein wichtiger Schritt für das Zurechtfinden und Eingewöhnen an der Uni.

Nach diesem gelungenen Einstieg ist der Grundstein für eine kleine Hütte inmitten des vielfältigen Regenwaldes gelegt. Nun gilt es den Alltag zu meistern und die er-sten Prüfungen zu bestehen. Wer die Bewährungsprobe schafft, baut aus seiner spartanischen Hütte nächstes Semester vielleicht schon ein solides Häuschen.

von Daniela Dietz (dd)

Bild:© Dieter Schütz/pixelio.de

„studentisches (er)leben“Folge 6: „Christkindlmarkt“

Vorlesung aus und es ist schon um 5 Uhr nachmittags dunkel? Zum Mittagessen zu spät und zum Feiern gehen zu früh? Warum dann nicht ab auf den Passauer Christ-kindlmarkt?

Hier gibt es alles, was das Studenten-Herz begehrt: Viele Kommilitonen, viel zu Essen und noch viel mehr zu Trinken. Glühwein in schier end-loser Variationsvielfalt, der die Zeit bis zum Öffnen der Clubs nicht nur zeitlich, sondern vor allem pegeltech-nisch überbrückt. Und wer nach Ladenschluss Schwie-rigkeiten mit dem Gleichgewicht hat, dem sei der Christkindlmarkt-Express wärmstens ans Herz gelegt. Der bringt einen sicher von der Altstadt zurück in die Fußgängerzone.

Trotzdem seien alle Trinkfreu-digen gewarnt: der Glühwein hat schon manchen Trinkfesten uner-wartet aus dem Sattel gehauen und laut mehrerer Erfahrungs-berichte ist der darauffolgende Kater einer der schlimmsten. Von Erfrierungen, die man sich un-bemerkt zuzieht, während man sich - Alkohol sei Dank - in tro-pischen Gefilden wähnt und sich

tollkühn Schal, Mütze und Handschuhen entledigt, ganz zu schweigen.Also Leute, packt Euch warm ein und macht Euch auf in die Altstadt!

von Jennifer Preu (jp)

Bild:© androm31/pixelio.de

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Studentische Gruppen in PassauDie Hochschulgruppe Passau des bdvbDer Bundesverband Deutscher Volks- und Be-triebswirte - kurz bdvb – ist ein unabhängiger, anerkannter und einer der größten Verbände deutscher Wirtschaftsakademiker.Er vertritt die Interessen von ca. 12.000 Wirt-schaftswissenschaftlern in der Praxis, im Studium sowie in Forschung und Lehre in Deutschland. Darüber hinaus agiert er als Forum für den fach-lichen Gedankenaustausch zwischen Wissen-schaft und Praxis. Die Mitgliederstruktur gliedert sich in Vollmitglieder aus dem Berufsleben und studentische Mitglieder.

Studentische Mitglieder sind deutschlandweit in Hoch-schulgruppen, wie in der Hochschulgruppe Passau, or-ganisiert. Nachdem die Hochschulgruppe des bdvb im Jahr 2006 von ehemaligen Diplomstudenten gegrün-det wurde, verbuchte sie an der Universität Passau ein schnelles Wachstum. Heute umfasst die Gruppe 140 Mitglieder und das Mitgliederwachstum beträgt pro Jahr ca. 30 %; wesentlich vorangetrieben wird es von den Mitgliedern des Beirats und Vorstands.

Zur Struktur der Hochschulgruppe:Die Hochschulgruppe lässt sich in die passiven und die aktiven Mitglieder untergliedern. Im Moment beteili-gen sich ca. zwanzig Studenten/-innen aktiv bei der Hochschulgruppe. Geleitet wird die Hochschulgrup-pe von einem Vorsitzenden, der zu jedem Semester von allen Mitgliedern neu gewählt wird. Maßgeblich unterstützt wird der Vorstandsvorsitzende vom stell-vertretenden Vorsitzenden und vom Finanzvorstand. Auch diese werden durch Wahlen legitimiert. Des Wei-

teren werden mehrere Ressorts wie Öffentlichkeits-arbeit, Eventmanagement und IT von engagierten Studenten/-innen bekleidet.

Sowohl für die (Nicht)-Mitglieder als auch für Studie-rende mit wirtschaftlichem Bezug im Studium erarbei-tet die Hochschulgruppe jedes Semester ein ausgewo-genes Veranstaltungsprogramm zur Förderung einer fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung. Dabei wird die Hochschulgruppe des bdvb von langjährigen Kuratoren, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und der Unternehmensberatung Accenture tatkräftig unterstützt. In Zusammenarbeit mit KPMG ermöglicht die Hochschulgruppe am 13. Januar die Bearbeitung einer Advisory Case Study. Neben den zahlreichen Ver-anstaltungen während des Semester bieten wir natür-lich einen regelmäßigen Stammtisch - im 14-tägigen Zyklus - in der Kneipe Blue Notes an. Dieser ermögli-cht es, ein Netzwerk aufzubauen und zu pflegen, Kon-takte zwischen älteren und jüngeren Studierernde her-zustellen und den Übergang vom Studium in den Beruf zu erleichtern.

Die Hochschulgruppe Passau des bdvb freut sich da-rauf, interessierte Studierende bei ihrem Stammtisch oder den Veranstaltungen begrüßen zu dürfen. Veranstaltungsübersicht und Kontaktaufnahme sind möglich unter www.bdvb-passau.de oder per Mail unter [email protected], präsent sind wir na-türlich auch auf Facebook: Hochschulgruppe Pas-sau des bdvb.

von Johannes de Visser (jdv)

Regionalkonferenz BAHAMAS 2010 und Engagement der Hoch-schulgruppe AIESEC

International, regional – so lässt sich die Regio-nalkonferenz BAHAMAS, die am Wochenende vom 03.- 05.12.2010 in Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau stattfand, wohl treffend beschreiben. Etwa hundert Mitglieder der internationalen Stu-dentenorganisation AIESEC fanden sich dort zu-sammen.

Sie profitierten von einem bunten Programm, das von AIESEC-Trainern aus ganz Deutschland und dem eu-ropäischen Ausland gestaltet und vom Lokalkomitee Passau ausgerichtet wurde.

AIESEC bietet Studenten die Möglichkeit, sich so-wohl persönlich weiterzuentwickeln, als auch die Ge-sellschaft in der sie leben positiv mitzugestalten. In diesem Sinne nahmen die Mitglieder in Mauth an ver-schiedenen Workshops teil. In diesen wurden sowohl Softskills, wie zum Beispiel Zeitmanagement, interkul-turelle Kompetenz oder Konfliktmanagement geschult, als auch spezifische Kenntnisse einzelner Aufgabenge-biete vermittelt. Studenten aller Fachbereiche haben so die Möglichkeit, neben ihrem Studium eine soziale und praxisbezogene Zusatzausbildung zu durchlau-fen.

Neben der Ausbildung von verantwortungsbewussten jungen Menschen, die Führungspositionen anstreben, gilt die Promotion der Völkerverständigung als einer der essenziellen Werte von AIESEC.Seit der Gründung nach dem zweiten Weltkrieg ent-wickelte sich AIESEC über die Jahre hinweg zur heute größten internationalen, von Studenten geführten Or-ganisation.

Durch einen internationalen Praktikantenaustausch sollen die Mitglieder die Möglichkeit bekommen, in einem globalen Umfeld zu lernen - wie sich besonders auch in Mauth die Wichtigkeit der Internationalität AIESECs abzeichnete.

Die Konferenz, die in diesem Jahr unter dem Motto „Forward, upward, onward, together!“ stattfand, wur-de größtenteils in englischer Sprache abgehalten. Die Konferenz-Vorsitzende reiste aus Polen an, einige Trai-ner kamen aus Schweden und der Schweiz. Insgesamt war die Konferenz ein großer Erfolg.

von Verena Lohner und Cornelia Strauss

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„…da konnte ich doch noch nicht wissen, welche Aus-wirkungen meine Stimme haben wird!“, äußerte sich ein Konventsmitglied der Grünen Hochschulgruppe auf der zweiten Sitzung des Konvents. Aber fangen wir von vorne an.

Die zweite Sitzung des Kon-vents in diesem Winterseme-ster 2010/2011 zeigte einmal mehr deutlich auf, wie die Stu-dierendenvertreter um sich selbst kreisen. Unter anderem auf der Tagesordnung: Gende-ring der Geschäftsordnung. An und für sich keine große Sache, zumal allen schon zu Beginn klar war, wie das Abstimmungsverhalten aus-fallen würde. Eine großartige Diskussion war damit eigentlich überflüssig. Dennoch wurde der Antrag auf sofortige Abstimmung abgelehnt und mehrere Stunden über diesen Antrag gesprochen. Besser gesagt, jeder wiederholte seinen Standpunkt mehrmals, ohne dass etwas Neues herauskam. Hanebüchenes war dabei zu hören: Auf die Frage, ob nun auch § 211 StGB (Ein Mör-der ist zu bestrafen […]) gegendert werden müsse, da ja Mörderinnen nicht enthalten sind, wurde geantwor-tet, dass das Strafgesetzbuch ein entemotionalisiertes Legaldokument sei, welches nicht gegendert werden müsse. Was ist denn dann eine Geschäftsordnung, wenn nicht auch ein entemotionalisiertes Legaldoku-ment im weiteren Sinne? Doch obwohl die Argumente des anderen keinen so richtig interessierten, kamen die Konventsmitglieder_Innen am – späten – Ende doch noch zu einer Entscheidung und nahmen den An-trag an. Dass damit niemandem, der an der Universität Passau studiert, wirklich geholfen wurde, und der Kon-vent die Stunden auch mit wichtigeren Themen hätte verbringen können, darüber scheint schon keiner mehr nachzudenken. Man kennt es nicht anders.

Doch es gab noch einen Hoffnungsschimmer auf der Sitzung: der Antrag des SDS.DieLinke-Mitglied Kai Hofmann Befreiungstatbestände abzuschaffen. Betrof-fen von dem Antrag waren die Stipendiaten, die fünf Prozent Jahrgangsbesten und die Teile der Studenten-vertretung, die befreit sind. Zu Erinnerung: Der Antrag wurde vom letzten Konvent bereits besprochen und abgelehnt. Nun steht er also wieder auf der Tagesord-nung. Die drei betroffenen Tatbestände wurden einzeln abgestimmt. Zunächst wurde über die Stipendiaten gesprochen. Fachschaften, RCDS und LHG waren ge-gen die Abschaffung des Befreiungstatbestandes, da hier gerade die gefördert werden, welche sich einer-seits sozial engagieren und zudem noch überdurch-schnittliche Studienleistungen erbringen. Grüne, Ju-sos und der SDS sprachen sich für die Abschaffung aus, um das eingenommene Geld auf alle umzulegen und die Studienbeiträge insgesamt um 50 € zu sen-ken. Beide Seiten hatten gute Argumente und führten eine recht anregende Debatte. Schlussendlich jedoch brach ein Mitglied der Jusos aus der Fraktionstreue aus und stimmte gegen die Abschaffung, die dadurch dann mehrheitsfähig war. Ein Schelm, wer sich bei dem Ver-

halten der Friedrich-Ebert-Stipendiatin Böses denkt. Immerhin, nachdem ihre Be-freiung gesichert war, wollte sie die anderen Befreiungs-tatbestände streichen.

Nun wurde aber festgestellt, dass ohne zahlende Stipen-diaten der Studienbeitrag nicht mehr um 50 €, sondern nur noch um 5 € gesenkt werden kann, da die ande-ren beiden zu streichenden Tatbestände zu wenige Stu-dierende betreffen. SDS und Grüne wollten daher einfach den gesamten Antrag zu-

rückziehen, um ihn dann eventuell später nocheinmal neu einbringen zu können. Es entstand also eine De-batte, ob nun die Ablehnung der Streichung des Be-freiungstatbestandes für Stipendiaten Beschlusslage des Konvents ist oder eben nicht. Und eben hier fiel der eingangs erwähnte Satz, welcher doch tief blicken lässt: „Die Abstimmung über die Stipendiaten war vor fünf Minuten, da konnte ich doch noch nicht wissen, welche Auswirkungen meine Stimme haben wird! Daher muss der gesamte Antrag neu diskutiert werden“. Dieses Verhalten zeugt entweder von geistigem Unvermögen – was wir nicht hoffen wollen – oder von einem Demo-kratieverständnis der etwas anderen Art: Wir stimmen jetzt so oft ab, bis das dabei herauskommt, was wir wollen – was traurig wäre.

Sei es wie es ist. Nach einer ungefähr dreistündigen Debatte wurde der Antrag zurückgezogen. Wir können gespannt sein, wann er mal wieder auf der Tagesord-nung erscheint.

Zum Schluss aber noch etwas Positives: Der Antrag der Grünen, zukünftig auch Recycling-Papier in den Uni-Kopieren anzubieten, wurde von allen Sei-ten begrüßt. Christian Völker vom RCDS hatte sich so-gar die Mühe gemacht, komplett weißes Recycling-Pa-pier mit einem anerkannten Umweltzertifikat ausfindig zu machen, welches nicht mehr kostet als herkömm-liches Papier. An solchen Anträgen, welche konstruktiv sind und dem Studierenden an der Uni merklich etwas bringen, und sei es wie in diesem Fall nur die Wahl zwischen zwei Papiersorten, könnte sich der Konvent manchmal eine Scheibe mehr abschneiden.

von Johannes de Visser (jdv)

Bild:© passau-stadt.de/pixelio.de

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Kommentar aus dem Konvent„Die Abstimmung war vor fünf Minuten...“

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Anfang dieses Jahres hielt Bun-desaußenminister Guido Wester-welle in Bonn eine viel beachtete Rede zum Thema „Deutschland in Europa – eine Standortbestim-mung“ und hob dabei hervor, dass die Zeiten, in denen exzellente Bil-dung allein mit Oxford, Cambridge oder Sorbonne in Verbindung ge-bracht wurde, längst der Vergan-genheit angehören.

In diesem Zusammenhang nannte Bundesaußenminister Westerwelle ausdrücklich die deutschsprachige Ándras-sy Gyula Universität (AUB). Die Universität wurde im Jahr 2001 als gemeinschaft-liches Projekt der Bundesrepublik Deutschland, der Re-publik Ungarn, der Republik Österreich, der Schweiz sowie der beiden deutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg gegründet. Heute, neun Jahre spä-ter, gilt die AUB als europäisches Vorzeigeprojekt, weil sie Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft und dadurch eine einmalige Atmosphäre schafft. Es werden eine Vielzahl von Master- und Promotionsprogrammen mit den Schwerpunkten Politik, Wirtschaft, Geschichte und Jura angeboten. Für folgende interdisziplinäre Stu-diengänge kann man sich bewerben:

• Master in internationalen Beziehungen• Master in International Economy and Business• Master in Mitteleuropäische Studien• Master in Mitteleuropäischer Geschichte• Master in International Law (LL.M.)• Zahlreiche Promotionsprogramme

Das Studium an der Ándrassy Universität bietet die ein-zigartige Möglichkeit, in der größten Metropole an der Donau ein interdisziplinäres Studium zu absolvieren. Zurzeit studieren ca. 140 Studentinnen und Studenten an der AUB, was dazu beiträgt, dass die Studieren-den eine exzellente Betreuung durch die internationale Professorenschaft erfahren. Alle Studiengänge weisen neben einer theoretischen Komponente auch einen umfassenden praktischen Teil auf. Im Masterstudium Internationale Beziehungen etwa stehen jedes Seme-ster Soft-Skills-Seminare, Simulationen sowie sehr spannende Exkursionen nach Brüssel, Genf oder Isra-el auf der Tagesordnung. Ein weiteres Schmankerl ist der Sitz der Ándrassy Universität, da sie sich im Herzen Budapests in einer ehemaligen Residenz der noblen Fa-milie Festetics befindet. Die Studentenschaft setzt sich aus über 15 Nationen zusammen, was die Studienzeit dort zu einer ganz besonderen Erfahrung werden lässt. Durch ein hervorragendes Kooperationsnetzwerk beste-hen zahlreiche Fördermöglichkeiten für das Studium. Zudem werden den Studierenden attraktive Praktika in Aussicht gestellt. Mehr Details rund ums Studium finden Interessenten auf www.andrassyuni.eu.

GO EAST!Wir würden uns sehr freuen, wenn sich auch bald Stu-dierende aus Passau um einen Studienplatz an der AUB bewerben würden. Die Studentenschaft der Ándrassy Universität beantwortet diesbezüglich gerne alle Eure Fragen ([email protected]).

von Jakov Devčić (1. Studentenvorsitzender) undAzra Avdagić

Bild:© christiaaane/pixelio.de

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Die Ándrassy Universität - ein wahrlich europäisches Projekt im Herzen von Budapest

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www.up-campusmagazin.de

Ist der Durchbruch geschafft?Kommentar von Moritz Dreher zum alltagstauglichen Elektro-Auto Es sieht so aus, als ob eines unserer Mobilitäts-probleme der Zukunft gelöst sein könnte. Fans moderner Technik „Made-in-Germany“ haben ein neues Lieblingsthema: Die Firmen „DBM Energy“ und „lekker energie“ aus Berlin haben in einem Feldversuch gezeigt, dass ein alltagstaugliches Elektro-Auto unter Standardbedingungen 600 km am Stück fahren kann, ohne unterwegs den Akku nachladen zu müssen.

Der Chef der Firma DBM, der 27-jährige Mirko Hanne-mann, ist in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober nonstop im „lekker Mobil“, wie das Testauto - ein umge-bauter Audi A2 - von den beiden Firmen getauft wurde, von München ins 600 km entfernte Berlin gefahren. Den Ausschlag für den A2 gaben der geringe Luftwiderstand und die Leichtbauweise dieses Modells. Ermöglicht wur-de die Leistung des Prototyps durch den Einsatz eines Akkus mit der KOLIBRI Alpha-Polymer-Technologie auf Basis von Lithium-Metall-Polymer-Akkus (LMP), der im Gegensatz zu den üblichen Lithium-Polymer-Akkus, mit einem Wirkungsgrad von ca. 80 Prozent, eine Steige-rung auf schier unglaubliche 97 Prozent besitzen soll.

Anfang der 90er Jahre wurden Forschungen an dieser Technik aufgegeben, weil die Kombination als zu unsi-cher und unrentabel galt. Unter anderem konnten Akkus auf LMP-Basis erst ab einem Wert von 60° C überhaupt Energie abgeben. Der Firma DBM ist es gelungen, die-se Akkus mittels einer neuen Materialkombination im Temperaturbereich zwischen -40°C und +100°C sicher und effizient zu machen. Auch das Problem der leich-ten Entflammbarkeit hat DBM in den Griff bekommen: Laut Unternehmensangaben sollen die Akkus sogar bei Beschusstests nicht in Flammen aufgehen.

Unterstützt wird das ganze Unterfangen durch das Wirt-schafts- und Energieministerium (BWMi) unter Füh-rung von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), der den erfolgreichen Versuch als Meilenstein ansieht und bereits von der Technologieführerschaft Deutschlands in einem strategisch wichtigen Sektor spricht. Der nationale Entwicklungsplan Elektromobili-tät der Bundesregierung sieht eine Leistung von mehr als 300 km für das Jahr 2015 pro Akkuladung vor. Mit ihren 600 km haben die beiden Berliner Firmen dieses Ziel bereits im Jahr 2010 deutlich überboten. Bei ähn-lichen Umbauten muss der Kofferraum oft der Batterie weichen. So war eine Fahrt des Japan-Electric-Vehicle-

Club über 1005 km zwar erfolgreich, aber das Fahrzeug ist in der getesteten Form auf Grund des über-großen Akkus nicht alltagstauglich.

Nicht so im Fall des „lekker Mobil“: Die kompakte Bauweise des Akkus erlaubt es, alle 4 Sitzplätze und den Kofferraum des Audi A2 regulär zu nutzen. Allerdings ist zu bemerken, dass das Auto mit durchschnittlich 90 km/h auf der Autobahn ohne Klimaanlage gefahren ist. Das schmälert die beachtliche Leistung ein wenig und lässt darauf schließen, dass bei einer „spritzigeren“ Fahrweise die Reichweite nicht ganz so hoch liegen dürfte, wenn auch die Energie mittels Rekuperation, also Rückgewinnung der Energie beim Bremsen, zum Teil wieder in den Akku eingespeist wird. Fraglich bleibt auch, wie viele Menschen in Deutschland ein Auto benötigen, das 600 km am Stück fahren kann. Die meisten Strecken des täglichen Lebens liegen unter 40 km. Ein Standard-Starkstromanschluss mit 380 V, wie ihn Privatleute zurzeit in ihren Häusern installieren lassen können, bedeutet eine Ladezeit von ungefähr 4 Stunden, was nachts wohl den meisten Leuten möglich ist. Bei noch längeren Strecken bliebe immer noch die Möglichkeit, den Akku mit modernen Ladestationen in 6 bis 20 Minuten komplett zu laden.

Abzuwarten bleibt, ob und wie es der Firma gelingt, die Technik in Serie zu fertigen, zu welchen Preisen die Akkus auf den Markt kommen und wie alltagstaug-lich sie dann wirklich sein werden. Zusammengefasst ist die Leistung, die das Startup-Unternehmen mit ca. 275.000 € Fördergeldern aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung erbracht hat, beeindruckend und stellt viele große Firmen von Rang und Namen in den Schatten.

von Moritz Dreher (md)

Bild:© ENERVIE

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Ursprünglich war die Po-diumsdiskussion unter dem Leitmotiv „Internationale Sicherheitsarchitektur“ für den 24.11.2010 vorgese-hen. Wie das aber immer bei Veranstaltungen mit viel-beschäftigten Politikern ist, kann sich schnell einmal et-was an der Terminlage än-dern. So erging es auch den Veranstaltern der „Menschen in Europa“–Reihe, die die Podiumsdiskussion, unter anderem mit dem Bundes-verteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, kurzerhand um 12 Tage vor-verlegen mussten. Nichtsde-stotrotz war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. In hoffnungsfroher Erwartung wandelte sich alsbald das

letzte Getuschel in tosenden Applaus. Es war so-weit. Getreu dem Motto: „Kindermund tut Wahr-heit kund“, betrat Maxima Kilger die Bühne und äußerte den Wunsch, dass es den Kindern in Af-ghanistan so gut gehen solle, wie den deutschen Kindern. Was erforderlich ist, um zumindest eine gewisse Form von Sicherheit in Ländern wie Af-ghanistan zu implementieren, sollte später ein Spektrum der Podiumsdiskussion sein.

Nach einer ersten thematischen Einführung in die Tiefen der internationalen Sicherheit, respektive Unsicherheit durch Alexander Kain, betrat Dr. Karl-Theodor zu Gut-tenberg das Podium. In einer etwa zehnminütigen Rede stellte zu Guttenberg klar, dass Sicherheit kein Selbst-läufer sei. Seiner Ansicht nach gebe es keine abstrakten Bedrohungen für die Sicherheit – sie seien konkret. Man müsse sich konkret und nicht nur abstrakt auf die asymmetrische Bedrohungslage fokussieren. Der Ver-teidigungsminister betonte, dass regionale Sicherheit und Wirtschaft in einem engen Zusammenhang stün-den. Man habe ein Interesse daran, dass Handelswege sicher seien und keine Ressourcenknappheit entstün-de. Diese Interessen dürften jedoch nicht dahingehend missverstanden werden, dass irgendjemand einen Wirtschaftskrieg führen wolle. Schließlich endete zu Guttenberg mit der Feststellung, dass nur die Unbere-chenbarkeit berechenbar sei.

Thematisch war nun ein nahtloser Übergang zum Hauptgang des Abends, der Podiumsdiskussion, berei-tet. Die Zutaten oder genauer die Diskutanten waren der Bundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, der US-Botschafter und Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan Richard Holbrooke und der Gesandte Botschaftsrat und Geschäftsträger Af-ghanistans Abed Nadjib. Garniert wurde das Trio mit der Moderatorin des Abends: Dr. Antonia Rados.Zunächst wurde über Bedrohung der internationalen Sicherheit durch Atomwaffen diskutiert. Holbrooke

lobte in diesem Zusammenhang die Institution NATO. Sie sei das Beste, was je gemacht wurde. Auf die Fra-ge, ob die Reduktion der nationalen Verteidigungs-budgets einiger Länder zu Sicherheitsdefiziten führen könnte, antwortete Holbrooke, dass es genügend Geld gäbe. Der Bundesverteidigungsminister führte aus, dass ein Sparzwang auch zu mehr Effizienz führe. Man dürfe bei allem Sparen jedoch nicht die Bedrohungsla-ge aus den Augen verlieren, so zu Guttenberg weiter. Des Weiteren sprach sich der Bundesverteidigungsmi-nister für die Implementierung eines Raketenschilds aus. Der Raketenangriff sei die heutige Gefährdung, so zu Guttenberg.

In Bezug auf die Bedrohung durch „Atomwaffen in den falschen Händen“, waren sich Holbrooke und zu Gut-tenberg einig, dass zumindest keine Zugriffsmöglich-keit auf Atomwaffen für Taliban über Pakistan möglich sei. Beide stellten die Abhängigkeit des Schicksals Af-ghanistans vom Schicksal Pakistans und umgekehrt heraus. Es gäbe keine stabile Lösung, wenn Afgha-nistan und Pakistan nicht zusammenarbeiten würden, sagte Holbrooke. Und zu Guttenberg mahnte, dass eine Implosion Afghanistans extreme Auswirkungen für Pa-kistan hätte. Die Bezugnahme auf nur eines der Länder führe nicht zu Ergebnisse, sagte zu Guttenberg weiter. Nach Holbrooke müsse man eine sukzessive Eigenver-antwortlichkeit Afghanistans erwirken. In diesem Zuge solle die Sicherheitsverantwortung auf Afghanistan bis 2014 übergehen, so Holbrooke. Zu Guttenberg stimmte dem zu und fokussierte sich auf den Nachsorgeaspekt. Danach bräuchte man internationale Rechtsgrundla-gen, die internationale Hilfe im Sinne einer Nachsorge in Afghanistan auch über 2014 hinaus ermöglichten.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion folgten Zu-schauerfragen an die Diskutanten. So fragte ein Zu-schauer den Bundesverteidigungsminister, wie wahr-

Passau für einen Tag im Blickpunkt der nationalen SicherheitBundesverteidigungsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg zu Gast bei Menschen in Europa 2010

von links nach rechts: Abed Najib (Gesandter Botschafts-rat und Geschäftsträger Afghanistans), Botschafter Richard Holbrooke (US-Sondergesandter für Afghanistan und Pakistan der amerikanischen Regierung), Moderatorin Dr. Antonia Ra-dos (RTL-Chefreporterin Ausland) und Bundesverteidigungs-minister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg

Zu Gast bei MiE 2010: Bundesverteidigungsmini-ster Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg

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scheinlich es sei, dass Deutschland Angriffsziel von Terroristen sein könnte. Daraufhin antwortet zu Gut-tenberg, dass Deutschland schon Angriffsziel von Terro-risten ist. Wir seien auf keiner Insel der Seligen, so zu Guttenberg weiter.

Es endete ein interessanter und bisweilen augenöff-nender Abend. Die internationale Sicherheit kann kein Staat alleine schaffen. Es bedarf starker Bündnisse und einer hohen Informationseffizienz. Die Zukunft wird zei-gen, was die nationale Sicherheit in einer internationalen Unsicherheit wert ist. Wie weit ist jeder Bürger bereit, an

einer Sicherheitsstruktur im eigenen Land mitzuarbei-ten? Was ist überhaupt erforderlich, damit Bürger sich sicher fühlen? Und was kann der einzelne tun? Mit diesen und vielen weiteren Fragestellungen werden wir künf-tig konfrontiert sein. Wir sollten uns dieser Problematik schnell stellen. Irgendwann wird es für Präventivmaß-nahmen ansonsten zu spät sein.

von Christian Schneider (cs)

Mister Euro zu Gast in PassauLuxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker stattete der Dreiflüssestadt ei-nen Besuch ab

Das Timing der Podiumsdiskussion „Europas Fi-nanzen unter Druck – Wohin geht Europa“, die Teil der Veranstaltungsreihe „Menschen in Euro-pa“ war, hätte nicht besser sein können. Gerade als das Diskussionsthema nicht mehr hochaktuell zu sein schien, sich die Lage des Euro nach dem Schnüren eines Hilfspakets für Griechenland und dem Aufspannen eines Euro-Rettungsschirms zu entspannen begann, war nur einen Tag vor der MiE-Veranstaltung der Hilferuf Irlands nach fi-nanzieller Unterstützung zum Ausgleich des an-gehäuften Haushaltsdefizits bekannt gegeben worden. „Wohin geht Europa?“, Luxemburgs Pre-mierminister Jean-Claude Juncker und Moderator Udo van Kampen waren geladen, um dieser Frage auf den Grund zu gehen.

Direkt vorweg fragte Herr van Kampen das, was sich wohl jeder schon einmal gefragt hat, als er etwas über die Finanzkrise gelesen oder gehört hat: „Ist es gerecht, dass die Steuerzahler für die Spekulationen der Banken den Kopf hinhalten müssen?“. Die der Frage zugrun-deliegende Behauptung tat Juncker jedoch vehement mit der Erklärung ab, dass man so komplexe Vorgän-ge, wie diese, die zur derzeitigen Wirtschafts- und Fi-nanzkrise geführt haben, nicht einfach so „flapsig“ zu-sammenfassen könne. Schließlich seien die Gelder aus dem Rettungsschirm nur als Darlehen anzusehen, die - womöglich auch mit Gewinn - zurückgezahlt werden müssten. Denn der Sinn des Rettungsschirms sei es doch, zu verhindern, dass Probleme, wie sie in Irland und Griechenland aufgetreten sind, die gesamte Euro-Zone „infizieren“.

Auch die um die Währungsstabilität des Euro besorgten Anwesenden, wusste der Premier zu beruhigen. Zwar sei er sich bewusst, dass dieses Thema ein „weites Feld“ sei, er beteuerte aber, dass er den Fortbestand des Euro, als eine der führenden Währungen der Welt unter keinen Umständen anzweifele. Wen das über-rascht, der sollte sich vor Augen führen, dass Juncker, als einer der Hauptakteure, die Maastrichter Verträge mitverfasste und somit als einer der Wegbereiter für die Einführung des Euro gesehen wird.

Auf eine Zuschauerfrage hin, befürwortete Juncker auch die Euro Bonds (Anmerkung der Redaktion: Euro Bonds legen für alle Eurostaaten einen einheitlichen Zinssatz auf Anleihen fest), über deren Einführung ge-rade in der Währungs-Union diskutiert wird. Er halte sie für durchaus sinnvoll für den Fall, dass das vom Finanz-rettungsschirm zur Verfügung gestellte Geld nicht für

weitere Hilfspakete, bei-spielsweise an Portugal, ausreichen sollte.

Für die Zukunft Euro-pas jedoch sieht Juncker, nicht nur die Finanzen als Problem an. Er verlieh vielmehr der Bewahrung des Friedens in Europa oberste Priorität. Durch die Aufregung über die Finanzkrise sei dieser Aspekt in den Hinter-grund gerückt und der Frieden, der gerade in Europa herrsche, würde immer noch als zu selbst-verständlich angesehen. Juncker kritisierte, dass „diese Generation in den Laken strampelt, wäh-rend die vorherige das Schlafzimmer eingerich-tet hat.“ Schließlich tobte erst vor wenigen Jahren im ehemaligen Jugoslawien ein blutiger Krieg. Dagegen sind die heutigen Finanz-probleme vergleichsweise harmlos. Außerdem sei es für Juncker undenkbar, dass es die „Vereinigten Staaten von Europa“ geben werde. Dafür seien die einzelnen Staaten in Europa einfach zu unterschiedlich. Dennoch rufe er zu mehr Zusammenhalt der einzelnen Län-der und zu mehr Unabhängigkeit von den Vereinigten Staaten von Amerika auf.

Insgesamt ließ diese Podiumsdiskussion ihre Besucher zwar nicht mit Antworten auf die kritischsten Fragen der Finanzkrise und ihren Folgen zurück, dafür allerdings mit der Garantie, dass der Euro weiterhin die führen-de Währung Europas bleiben wird, würde doch sogar „Mister Euro“ für seine Altersvorsorge in den Euro in-vestieren.

von Lena Knezevic (lk)

Informationen zurMenschen in Europa - Reihe:

www.menschen-in-europa.de

Jean-Claude Juncker, Premier-minister Luxemburgs, Gouver-neur des Internationalen Wäh-rungsfonds und Vorsitzender der Finanzminister der Euro-Zone

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„Besonders wichtige Entscheidungen sollten durch eine direktdemokratische Abstimmung legitimiert werden.“Interview mit dem 2. Bürgermeister der Stadt Passau, Urban Mangold (ödp) zu der Idee einer Seilbahn, der Weltkulturerbe-Bewerbung, der Lärm- und Vandalismuspro-blematik, Sebastian Frankenberger und dem Global Marshall-Plan

Herr Mangold, die erneut kursierende Idee einer Seilbahn zur Veste Oberhaus spaltet derzeit die Gemüter der Passauer. Bei Face-book suchen Initiativen wie „PRO Seilbahn Passau“ Unterstützer für das Projekt, das der Stadt eine neue touristische Attraktion bieten und Oberhausmuseum, Veste und Café (wieder)beleben soll. Auf der anderen Seite werden Beeinträchtigungen des Stadt-bildes und eine ungesicherte Finanzierung vorgebracht. Welche Einstellung vertreten Sie zum Thema Seilbahn?

Für mich und die ödp-Fraktion steht fest: Falls der Stadtrat weitere Planungen mehrheitlich befürwortet, müssen sich die Passauerinnen

und Passauer darauf verlassen können, dass sie selbst die letztgültige Entscheidung treffen können. Die Pas-sauer sollen sich einen Bürgerentscheid aber nicht mit einer Unterschriftensammlung erkämpfen müssen. Der Stadtrat soll das vielmehr von sich aus in die Hände der Bürger legen. Ich habe schon immer die Position ver-treten, dass besonders wichtige Entscheidungen durch eine direktdemokratische Abstimmung legitimiert wer-den sollten. Spätestens seit der Neuen Mitte in Passau und aktuell seit Stuttgart 21 weiß jeder Politiker, dass das der bessere Weg ist. Die ödp-Fraktion sieht sich als Stadtbildbewahrer in der Pflicht, mit größtem Augen-merk auf die Bewahrung des Stadt- und Landschafts-bildes zu achten. Außerdem liegt uns die Bewahrung des Oberhausberges auch aus Naturschutzgründen am Herzen. Da sind wir uns in der Fraktion einig.

Eine Bewerbung der Stadt Passau als „UNESCO-Welt-kulturerbe“ ist in Arbeit. Wie schätzen Sie die Chancen der Stadt Passau ein?

Passau ist ein städtebauliches Juwel, eingebettet in eine wunderbare Fluss- und Hügellandschaft. Ich glau-be, wir haben gute Chancen und ich stehe voll hinter der Weltkulturerbe-Bewerbung.

Der Gestaltung der Neuen Mitte standen Sie damals kritisch gegenüber und sprachen von einer „überzo-genen Form“. Halten Sie es für möglich, dass sich Projekte wie die Neue Mitte oder auch der Bau einer Seilbahn negativ auf eine Weltkulturerbe-Bewerbung auswirken (können)?

Generalkonservator Prof. Dr. Greipl vom Landesamt für Denkmalschutz hat dem Stadtrat erklärt, dass eine Seilbahn „der Bewerbung nicht förderlich wäre“. Die Meinungsbildung in der ödp-Fraktion reift derzeit. Passau hat verstärkt mit Lärmbelästigungen und Van-dalismus zu kämpfen. Was sehen Sie als Ursachen an, warum sich die Feierkultur so negativ verändert?

Ich bin gegen Pauschalurteile. Die Studentinnen und Studenten sind in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung für Passau. Aber es gibt unter den jungen Leuten stu-dentische und nicht studentische, die offensichtlich ihre gute Kinderstube vergessen. Ich habe nichts ge-gen Studentenpartys, aber ich will auch die Familien schützen, die noch nicht aus dem Zentrum geflohen sind.

Im Zuge der Lärm- und Vandalismusproblematik wird eine Verlängerung der Sperrzeit diskutiert. Halten Sie dies für einen brauchbaren Lösungsansatz oder wird das Problem nur zeitlich verschoben? Gibt es Alterna-tiven, ein friedliches und geräuschärmeres Feiern zu fördern?

Wenn der Interessensausgleich nicht durch Vernunft möglich ist, bin ich für restriktive Maßnahmen: Eine Verlängerung der Sperrzeit, ein nächtliches Alkohol-verkaufsverbot an Tankstellen, mehr Polizeistreifen und die Eindämmung ausufernder Privatpartys mit hunderten von Gästen sind Maßnahmen, die ich be-fürworte, wenn es nicht anders geht. Ich werde aber das Gespräch mit Studentenvertretern und Jugendver-bänden suchen, wobei ich dabei sicherlich nicht auf die Haupttäter treffe. Aber bestimmt finde ich Multiplika-toren des guten Benehmens.

Auch zum Start des Wintersemesters hatten schon wieder viele Studienanfänger massive Probleme, in Passau ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden. Im nächsten Jahr wird es in Bayern einen doppelten Ab-iturjahrgang geben. Außerdem sind durch die Ände-rungen hinsichtlich des Wehrdienstes weitere Engpäs-se zu befürchten. Sehen Sie persönlich große Probleme auf Passau zukommen?

Das wird vermutlich einige Jahre schon problematisch. Die Studenten werden sich in den Doppeljahren auf weitere Wege einstellen müssen. Das kann die Stadt aber nicht auf die Schnelle ändern. Schuld ist der bil-dungspolitische Aktionismus der Staatsregierung, die ein Reförmchen nach dem anderen startet, aber das Wichtigste vergisst: mehr individuelle Förderung in der Schule und bessere Ausstattung der Universitäten.

Der Passauer ödp-ler Sebastian Frankenberger, Initi-ator des Volksbegehrens zum bayerischen Nichtrau-cherschutz, wurde im November zum neuen Bundes-vorsitzenden der ödp gewählt. Ändert sich durch die Wahl etwas an der politischen Ausrichtung der Partei in Passau?

Nein. Wir sind ökologisch, familienorientiert, wertkon-servativ. Wir stehen für eine unabhängige, transpa-rente Politik, frei von interessengeleiteten Spenden. Die Passauer ödp-Fraktion wird ihren sachbezogenen und erfolgreichen Arbeitsstil nicht verändern.

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Was ändert sich für den Politiker Urban Mangold, da-durch dass Frankenberger neuer „ödp-Chef“ ist?

Eigentlich gar nichts.

Der Passauer Stadtrat hat in diesem Jahr entschieden, die Global-Marshall-Plan-Initiative, die auch als Gruppe an der Uni Passau aktiv ist, zu fördern. Am 26.11.2010 nahmen Sie an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Globale Ökosoziale Marktwirtschaft lokal umsetzen – Maßnahmen, Probleme, Konsequenzen“ teil, die im Rahmen der Passauer Hochschultage 2010 stattfand. Was möchten Sie jungen Menschen bezüglich dieser Thematik mit auf den Weg geben?

Die Stadt Passau hat als offizielle Unterstützerin des Global Marshall Plan zahlreiche ökologisch sinnvolle und klimaschonende Projekte angestoßen, die dem Ziel ei-ner global verträglichen Wirtschaftsweise dienen. Auch in der derzeit schwierigen finanziellen Lage investieren wir in die energetische Sanierung von Kindergärten und Schulen und nicht in neue unbezahlbare Verkehrsgroß-projekte wie das einige im Stadtrat fordern.

Für die Stadt als letztes Glied der Entscheidungsket-te ist es allerdings nicht immer leicht, sich gegen die falschen Weichenstellungen der Bundes- und Landespo-litik zu stellen: Eine ökologisch-soziale Marktwirtschaft – wie vom Global Marshall Plan vorgeschlagen, in der die Sozialversicherungssysteme nicht länger über Lohn-nebenkosten, sondern Schritt für Schritt über Energie-nebenkosten finanziert würden, wäre der beste Anreiz für umweltfreundliches Verhalten.

Vielen Dank für das Interview!

das Interview führte Christian Schneider (cs)

„Man darf nicht immer alles nur vom Gesichtspunkt eines Bedenkenträgers sehen.“Interview mit dem MdL a.D., Stadtrat und CSU Kreisvorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Waschler zu der Idee einer Seilbahn, der Weltkulturerbe-Bewerbung, der Lärm- und Vandalismusproblematik, der CSU nach der Enttäuschung durch die letzten Wahlen und das EU-Projekt „Bewegte Ganztagsschule“

Herr Prof. Dr. Waschler, die erneut kursierende Idee einer Seilbahn zur Veste Oberhaus spaltet derzeit die Gemüter. Bei Facebook suchen Initia-tiven wie „PRO Seilbahn Pas-sau“ Unterstützer für das Pro-jekt, das der Stadt eine neue touristische Attraktion bieten und Oberhausmuseum, Ves-te und Café (wieder)beleben soll. Auf der anderen Seite werden Beeinträchtigungen des Stadtbildes und eine un-

gesicherte Finanzierung vorgebracht. Welche Einstel-lung vertreten Sie zum Thema Seilbahn?

Grundsätzlich halte ich die Implementierung einer Seil-bahn in Passau für eine ausgezeichnete Idee, um den Tourismusstandort Passau ein gutes Stück weiter nach vorne zu bringen. Es gibt jedoch auch ein ABER: Eine solche Unternehmung muss sich in das Stadtbild der Dreiflüssestadt Passau einfügen. Daher ist der Initiator gefordert, ein städtebauverträgliches Konzept vorzule-gen. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich die Realisierung der Seilbahn, so sie denn kommt, in Höhe der Schanzlbrücke. Ich halte es für außerordentlich wichtig, bereits bei der Planung auf die Bürger einzuge-hen. Ich bin überzeugt, dass man mit einer guten Pla-nung viele Passauer für das Projekt „gewinnen“ kann.

Ganz klar ist der Betreiber gut beraten, dabei auch ein betriebswirtschaftlich abgesichertes Konzept zu entwi-ckeln.

Eine Bewerbung der Stadt Passau als „UNESCO-Welt-kulturerbe“ ist in Arbeit. Wie schätzen Sie die Chancen der Stadt Passau ein?

Die Chancen sind gut. Ich gehe davon aus, dass eine Stadt, die Alexander von Humboldt als eine der 7 schönsten Städte der Welt bezeichnet haben soll, im-mer eine Chance auf den Status „UNESCO-Weltkultur-erbe“ hat. Auch wenn einige wenige befürchten, dass eine solche Statusverleihung einen wirtschaftlichen Nachteil mit sich bringen könnte, sage ich ganz klar mit Blick auf andere Städte, dass das eine Chance für die Stadt Passau, aber auch für die gesamte Region wäre - sowohl im Tourismus als auch für die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt.

Halten Sie es für möglich, dass sich Projekte wie die Neue Mitte oder auch der Bau einer Seilbahn negativ auf eine Weltkulturerbe-Bewerbung auswirken (kön-nen)?

Grundsätzlich können solche Maßnahmen Einfluss auf eine Weltkulturerbe-Bewerbung haben. Gerade deswe-gen muss eine städtebauverträgliche Planung erfolgen. Werden diese Kriterien in die Planung einbezogen, dann sehe ich keinerlei Hindernisse. Man darf nicht immer al-

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les nur vom Gesichtspunkt eines Bedenkenträgers sehen. Ansonsten kann man keine städtebauliche Entwicklung erreichen. Ich sehe konkrete infrastrukturelle Maßnah-men immer unter dem Gesichtspunkt des sich Einfügens in die städtebauliche Ordnung.

Passau hat verstärkt mit Lärmbelästigungen und Van-dalismus zu kämpfen. Was sehen Sie als Ursachen an, warum hat sich die Feierkultur so negativ verändert?

Hier muss ich zunächst vorausschicken, dass die CSU-Fraktion als erste ein Schreiben an den Oberbürgermeis-ter geschickt hat, in dem wir auf gerade diese Missstände hingewiesen und die Einrichtung eines runden Tisches gefordert haben. Diesen Forderungen wurde nicht nur nicht nachgekommen, das Thema wurde zunächst so-gar als ausreichend behandelt beschieden. Ich habe au-ßerdem beim Innenminister gefordert die Ist-Stärke der Polizei in Passau zu erhöhen. Hier wird zwar seit Jah-ren, auch aktuell in diesen Tagen, etwas gemacht, je-doch noch immer nicht genug. Bezogen auf die Frage der Feierkultur bin ich der Ansicht, dass einige Faktoren zusammenkommen. Zum einen wird möglicherweise et-was intensiver gefeiert, was man an der steigenden Zahl kommerzieller Partyveranstaltungen in Wohngebieten sieht. Zum anderen hat aber gerade die Umsetzung des Nichtraucherschutzgesetzes dazu geführt, dass vermehrt feiernde Raucher vor Lokalen Lärm verursachen. Dieser Lärm gehört eingedämmt. Es sind jedoch relativ wenige, die über die Stränge schlagen. Daraus darf nicht folgen, dass man die Mehrheit in irgendeine Ecke drängt. Für eine Eindämmung werden wir mit den Passauer Wirten zusammenarbeiten müssen. Hierbei sind wir schon auf einem guten Weg. Darüber hinaus müssen die bestehen-den gesetzlichen Grundlagen vollzogen werden. Es sind alle gefordert, die Verursacher unter Druck zu setzen. Auch die Partybetreiber müssen ihrer Verantwortung nachkommen und nicht nur auf den Profit schauen.

Im Zuge der Lärm- und Vandalismusproblematik wird eine Verlängerung der Sperrzeit diskutiert. Halten Sie dies für einen brauchbaren Lösungsansatz oder wird das Problem nur zeitlich verschoben? Gibt es Alternativen, ein friedliches und geräuschärmeres Feiern zu fördern?

Ich denke, eine perfekte Lösung wird’s da von heute auf morgen nicht geben. Die jetzt bestehenden gesetzlichen Grundlagen reichen im Prinzip völlig aus. Allein der Voll-zug muss intensiviert werden. Ich will dabei die Voll-zugsbeamten der Polizei von meiner Kritik ausdrücklich ausnehmen, da diese ausgezeichnete Arbeit leisten. Eine Verbesserung kann sicher durch eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Polizei und den zuständigen Stellen in der Stadt erreicht werden.

Auch zum Start des Wintersemesters hatten schon wie-der viele Studienanfänger massive Probleme, in Passau ein Zimmer oder eine Wohnung zu finden. Im nächsten Jahr wird es in Bayern einen doppelten Abiturjahrgang geben. Außerdem sind durch die Änderungen hinsichtlich des Wehrdienstes weitere Engpässe zu befürchten. Sehen Sie persönlich große Probleme auf Passau zukom-men?

Es werden mit Sicherheit Probleme auf die Stadt Pas-sau zukommen. Wenn ich 1400 Studierende mehr habe, dann liegt es auf der Hand, dass neben Wohnraumknapp-heit, Preisdruck bei den Mieten auch Verkehrsprobleme zu befürchten sind. Man hätte im Vorfeld einiges machen können und müssen. Vor ca. einem Jahr haben wir den Antrag gestellt, ein Konzept zur Wohnraumschaffung in Passau zu entwickeln. Dieser wurde abgelehnt. Erst vor

kurzem hat nun die SPD einen nahezu wortlautidenti-schen Antrag in den Stadtrat eingebracht. Es ist interes-sant, dass man auf kommunaler Ebene einen solchen ra-santen Sinneswandel erlebt und der CSU dann nicht mal dankt. Gleichwohl sind wir natürlich froh, dass wir diese Debatte angestoßen haben. Jetzt schauen wir gespannt auf die Vorschläge der Stadtratsmehrheit. Klar ist, dass wir allen Maßnahmen zustimmen werden, die zu einer Milderung der schwierigen Situation führen.

Nach den enttäuschenden Ergebnissen bei den letzten Wahlen verschrieb sich die CSU eine Rückbesinnung auf die Nähe zum Bürger. Hat dieser gute Vorsatz im kom-munal- und landespolitischen Handeln Ihrer Meinung nach auch Umsetzung gefunden?

Ja, in jeder Hinsicht. Ich denke, dass die CSU aus allen ihren Fehlern gelernt hat. Die Struktur der Volkspartei CSU lädt mehr denn je zum Mitmachen ein. In Passau selbst haben wir auch dieses Jahr wieder erfolgreich die Themenreihe „Politischer Herbst“ durchgeführt. Teilweise waren dabei mehr Bürgerinnen und Bürger aus dem vor-politischen Raum zu Gast als CSU’ler.Außerdem bin ich sicher, dass die gute Bundespolitik so-wie eine solide Landespolitik, die faktisch die niedrigste Arbeitslosigkeit seit dem Bestehen der Bundesrepublik gebracht haben und durch die die deutsche Wirtschaft im europäischen Vergleich am Stärksten gewachsen ist, vor allem auch ein Verdienst der CSU ist.Eine Rückbesinnung auf grundlegende Werte ist ent-scheidender denn je. Ich denke, dass wir in der CSU auf allen politischen Ebenen auf einem guten Weg sind, dem Bürger Felder zur Beteiligung und Mitbestimmung anzu-bieten.

Das EU-Projekt „Bewegte Ganztagsschule“ am Sport-zentrum der Universität wurde zum Beginn des neuen Schuljahres gestartet. Können Sie ein erstes Zwischen-fazit ziehen? Wie fällt dieses aus?

Man kann schon etwas berichten. Die Fragebögen für die Schulleitungen und die Elternbeiräte werden derzeit im Kultusministerium geprüft. Wir stehen gerade unmittel-bar vor der endgültigen Genehmigung des Kultusministe-riums. Die österreichischen Kollegen werden uns die auf sie angepassten Fragebögen zum 10.01.2011 zuleiten. Die Erhebungen der ersten Phase können somit planmä-ßig begonnen werden. Die Vorbereitungen für die zweite Phase – die sogenannte Feinanalyse – sind auch schon in vollem Gange. Hieran nehmen 27 Schulen freiwillig teil. Von diesen werden dann wiederum sechs Schulen einer „Feinstanalyse“ unterzogen. Sie werden also auf Herz und Nieren geprüft, in wie weit sie Bewegung, Spiel und Sport in den Schulablauf integrieren. Dieses Projekt wird uns die nächsten zweieinhalb Jahre beschäftigen.

Vielen Dank für das Interview!

das Interview führten Daniela Dietz (dd) und Christian Schneider (cs)

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Diskussionen, Reaktionen, Meinungen -UP-Campus Leser reden mitLiebe Leser und Leserinnen,da sich das UP-Campus Magazin unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, die kritische Diskussion zu fördern, kön-nen wir Euch nur ermuntern, Euch einzubringen und mitzureden. Leserbriefe können an [email protected] gesendet werden.

Replik auf die Leserreaktion von Herrn Sebastian Ambros (Ausgabe 3/2010) bzgl. des Artikels „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung integrierbar?“ (Johannes de Visser, Ausgabe 2/2010)

In Ausgabe 3/2010 wurde die kritische Reaktion von Herrn Sebastian Ambros auf den Beitrag „Ist die Scharia in die westliche Rechtsordnung intergrierbar?“ von Johannes de Visser (erschienen in der Sommerausgabe - Heft 2/2010) inhaltlich unverändert und ungekürzt publiziert. Im Folgenden nun die angekündigte Replik von Herrn de Visser zu diesem Thema.

Johannes de Visser: In der vorletzten Ausgabe des Magazins habe ich et-was über die Vereinbarkeit von Scharia und westlicher Demokratie geschrieben. Darauf gab es eine Leserre-aktion, welche in der Letzen Ausgabe abgedruckt wur-de. Nun sei es mir an dieser Stelle gestattet, darauf zu Antworten.Um dies vorab kurz klarzustellen: Der Artikel war in Gänze ein Kommentar und nicht etwa ein Bericht über die zitierte Veranstaltung. Diese stellte lediglich den Stein des Anstoßes dar.

Natürlich ist mir klar, dass die europäische Rechtstra-dition nicht die einzig mögliche – und womöglich auch nicht die beste – auf der Welt ist. Aber sie ist nun mal die unsere. Insofern sehe ich es nicht unbedingt als He-rausforderung an, sich selbst mit anderen Rechtsord-nungen zu konfrontieren, im Gegenteil, dies kann auch sehr fruchtbar sein. Dennoch sollte jedem klar sein, dass verschiedene Rechtsordnungen nur bedingt mitei-nander kompatibel sind.

Meine Ausführungen sind auch keineswegs ein simpler Abwehraffekt, da ich mich persönlich lange und diffe-renziert mit der Scharia als Rechtsordnung befasst habe. Daher erkenne ich auch gerne an, dass Selbi-ge für sich genommen sehr gut funktioniert. Was mir hingegen Sorge bereitet, sind die immer wieder auf-kommenden Rufe nach einer Integration der Scharia in unser Rechtssystem. Da die Scharia ein religiöses Rechtssystem ist, lehne ich deren Integration aus Prin-zip ab. Genauso wenig wie heutzutage Richter die Bibel als Grundlage ihrer Entscheidung heranziehen, dürfen der Koran und seine Derivate Maßstab sein. Dies ist das Erbe der Aufklärung, welches es zu verteidigen gilt.Hinzu kommen rein praktische Überlegungen, etwa die vielfachen Verstöße islamischen Gedankenguts gegen das Grundgesetz. Hier sei nur ein kleines Beispiel an-gebracht:„Als die schlimmsten Tiere gelten bei Allah diejenigen, die ungläubig sind und nicht glauben werden.“ (Koran, Sure 8,55, nach Muhammad Rassoul) „Siehe die Ungläubigen vom Volk der Schrift (Juden und Christen): sie sind die schlechtesten der Geschöpfe.“ (Koran, Sure 98, Vers 6) - ein Verstoß gegen Art. 4 GG ReligionsfreiheitOder auch: „Wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Kopf, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt. Die übrigen legt in Ketten.“ (Sure 47, Vers 4)

Im Grundgesetz Artikel 2 Absatz 2 steht hingegen: „Je-der hat das Recht auf Leben und körperliche Unver-sehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.“ Diese Aufzählung ließe sich noch lange fortführen. Eine Integration dieser Elemente würde eine umfassende Änderung der Grundrechte des Grundgesetzes voraus-setzen. Doch gerade diese sehen wir als unsere höch-sten Rechtsgüter an.

Dort, wo es möglich ist, etwa im Erbrecht, steht es Muslimen frei, Vereinbarungen nach ihren Vorstel-lungen zu verwirklichen. Denn hier beschränkt sich die Wirkung auf die Vertragsparteien. Ich bin jedoch der Vorstellung gegenüber abgeneigt, unser Grundgesetz oder unser Strafgesetzbuch mit Elementen der Scharia anzureichern. Für unsere westliche Welt ist die Scharia als Ganze abzulehnen.

Natürlich gibt es Bestrebungen, einen sogenannten „Euro-Islam“ zu kreieren. Doch dieser zeichnet sich in seiner bisherigen Entwicklung unter anderem dadurch aus, dass er den Islam auf seine religiöse Funktion be-schränkt und die weltlichen Ansprüche durch die Ge-setzgebung und Vorschriften der Staatsordnung regeln lässt - eine Entwicklung, welche wiederum mit der eu-ropäischen Aufklärung vergleichbar ist und, sollte sie erfolgreich sein, sehr zu begrüßen ist. Religion wird wieder zur Privatsache. Natürlich findet auch dann noch Religion im öffentlichen Raum statt, doch bestimmt sie nicht mehr, wie dieser Raum auszusehen hat. Dies wäre allein aus Gründen des Minderheitenschutzes mit unseren heutigen An-sprüchen an die Menschenrechte des einzelnen nicht mehr vertretbar.

An meiner Aussage, dass die Integration der Muslime, und eben auch die Integration ihrer Rechtsvorstellungen, eine entscheidende Rolle für die Zukunft Europas sielen wird, halte ich nach wie vor fest. Je mehr Muslime in Eu-ropa leben werden, desto schwerer wird es, diese davon zu überzeugen, ihre Tradition aufzugeben und sich an unsere Rechtsmaßstäbe anzupassen. Wem die Gleich-stellung von Mann und Frau nicht gefällt, der ist nicht gezwungen sich dieser auszusetzen. Ihm verbleibt eben auch immer eine Freiheit zu gehen. Natürlich beruht In-tegration auf einer gewissen Gegenseitigkeit, doch die-se muss auch ihre Schranken finden. Und Grundrechte stehen für mich nicht zur Disposition.“

Du möchtest auch mitreden? Dann schreib an: [email protected]

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„Bei dieser Bank bekommst du nicht ein-mal genug Zinsen, um die Inflation auszu-gleichen…“

In unserem Vergleich spielt die fiktive Studentin Franzis-ka Mustermann die Hauptrolle. Nehmen wir an, sie hat während ihrer Schulzeit nebenher gearbeitet und sich so ein finanzielles Polster von 4.000 € angespart. Da-von sind nach der Einrichtung der ersten eigenen Woh-nung noch 3000 € übrig. Ihr monatlicher Geldeingang auf dem Konto setzt sich aus 500 € BaföG und 200 € von ihren Eltern zusammen. Die Ausgaben setzen sich aus 220 € Miete und Lebenshaltungskosten zusammen, wobei wir der Einfachheit halber annehmen, dass die-ser Posten 480 € beträgt. Franziska möchte flexibel auf ihr gespartes Geld zugreifen und deshalb keine langen Laufzeiten, wie z.B. bei Fonds o.Ä. in Kauf nehmen. Ri-siken scheut sie aufgrund der schlechten Nachrichten wegen der Finanzkrise der letzten Jahre, weshalb Aktien ebenfalls wegfallen. Dazu sieht sie es nicht ein, für Ab-hebungen an Geldautomaten Gebühren zu bezahlen.

Franziska stehen unter diesen Voraussetzungen einige Geldhäuser zur Verfügung, die keine Kontoführungsge-bühren verlangen und sogar Habenzinsen auf ihr Ange-spartes bieten. Abhebungen sind an Geldautomaten des jeweiligen Bankenverbundes meist kostenlos. Allerdings gilt es darauf zu achten, dass der Verbund genügend Geldautomaten zur Verfügung stellt. Die günstigsten Geldautomaten sind nutzlos, wenn sie nur in wenigen Städten zu finden sind.

Beachten sollte Franziska, dass sie • allen Leuten, die regelmäßig Geld von ihrem Kon-

to abbuchen oder auf ihr Konto überweisen ihre neue Bankverbindung schriftlich mitteilt,• ihr bisheriges Konto ca. 3 Monate parallel zu ihrem neuem weiterführt und• Daueraufträge beim alten Konto löscht und auf dem neuen wieder einrichtet.

Wir haben die „kostenlosen“ Girokonten der folgenden Banken verglichen, wobei uns aufgefallen ist, dass nicht alle kostenlosen Konten zur Gänze kostenlos sind. Bei vielen Geldinstituten gibt es verdeckte Kosten, z.B. für Kontoauszüge in Papierform.Als Referenz dient das starpac x-tension Konto der Spar-kasse Passau. Monatliche Gebühr für Studenten: 3,99 € - das entspricht 47,88 €/Jahr. Selbstverständlich kommt ein Konto mit diesen Gebühren für Franziska nicht in Betracht. Besser geeignet für sie ist das Girokonto der Comdirekt Bank. Hier hat sie einen Habenzins von 1,75 %, was bei ihren Ersparnissen jährlich 52,50 € an Zinsen bringt und im Vergleich zum Sparkassenkonto einen satten Unter-schied von 100,38 €/Jahr ausmacht. Sie kann bei allen Geldautomaten der „cashgroup“ – das sind immerhin ca. 9000 bundesweit – kostenlos Bargeld abheben. Durch den regelmäßigen Geldeingang und ihre sonstigen Um-sätze spendiert die Comdirekt ihr sogar noch einen Will-kommensbonus von 50,00 €.Im Folgenden eine Auflistung der von uns gefundenen Banken, die Konten nach unseren Vorgaben führen.

In heutiger Zeit ist es eigentlich nicht mehr nötig, Kontoführungsgebühren zu bezahlen. UP-Campus hat einige kostenlose Konten verglichen und zeigt anhand eines Beispiels wie günstig Kontoführung sein kann:

Buchtipp:Sebastian Leber: „Abgeblitzt“ -33 Männer berichten von herzzerreißenden Abfuhren, schmachvollen Nie-derlagen und unerwiderten Gefühlen

>Du bist leider nicht mein Typ< - wer das zu hören bekommt, ist abgeblitzt. Abfuhren sind nicht nur äußerst peinlich, sondern auch schmerzhaft, zumindest für den, der sie kassiert.Sebastian Leber hat dennoch 33 mutige Männer gefunden, die ohne Beschönigung erzählen, wie sie sich mit einem Liebesgeständnis blamiert haben, wie blöd ihr schlimmstes Date gelau-fen ist oder wie ihre ausgefeilte Flirt-Taktik einfach nicht ausging.Manche der Verschmähten will man in den Arm nehmen und trösten, andere haben sich den Korb wirklich verdient. Doch eines ist allen Geschichten gemein:Trotz Unhappy End sind sie urkomisch, unterhaltsam und unheimlich erhellend, besonders was die Gedankenwelt verliebter Männer betrifft.

von Jennifer Preu (jp)Sebastian Leber - „Abgeblitzt“ 250 Seiten, € 9,90 - Verlag: Schwartzkopf & Schwartzkopf - ISBN: 3896029576

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1Weltweit an allen Automaten mit VISA-Kennzeichnung.2Bundesweit ca. 9000 Geldautomaten: u.a. bei: Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Postbank, sowie deren Tochter-unternehmen.3Die Gutschrift von 50,00 € erhält man, wenn in den ersten 3 Monaten mindestens 5 Transaktionen über 25,00 € getätigt werden - also Abhebungen, Ein- und Auszahlungen oder ähnliches.4Bundesweit ca. 9000 Geldautomaten: u.a. bei: Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Postbank, sowie deren Tochter-unternehmen und an bundesweit 1000 shell-Tankstellen.5Kostenfrei an allen VISA-Automaten in EURO-Ländern, sowie bei 1300 ING-DiBa-Automaten6Bundesweit ca. 25000 Geldautomaten.7Bundesweit ca. 2500 Geldautomaten.8Bundesweit ca. 9000 Geldautomaten: u.a. bei: Commerzbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Postbank, sowie deren Tochter-unternehmen.9Nur mit Bonitätsprüfung für Arbeitnehmer oder Pensionäre.

Es ist darauf hinzuweisen, dass der vorliegende „Test“ lediglich die Meinung des Autors widerspiegelt und keine Finanzberatung darstellt.

von Moritz Dreher (md)

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Kurz notiert...STUDIENKOMPASS startet Wettbewerb „DEIN MOTIV?!“Schüler mit kreativem Beitrag für ein Studium motivieren und ein iPad gewinnen

Jedes Jahr entscheiden sich sehr viele junge Menschen nach dem Abitur gegen ein Studium, obwohl sie die Fähigkei-ten für einen Hochschulbesuch mitbringen. Um mehr Jugendliche zur Aufnahme eines Studiums zu motivieren und ihnen die Vorteile einer akademischen Bildung zu verdeutlichen, startet das gemeinnützige Förderprogramm STU-DIENKOMPASS jetzt den Kreativwettbewerb „DEIN MOTIV?!“. Bis zum 10. Januar 2011 können dabei Fotos, Bilder, Filme und Musikstücke eingereicht werden, die Schülern Lust auf die Hochschule machen. Mitmachen kann jeder, der Zeit und Lust hat. Dem Sieger des Hauptgewinns winkt ein iPad im Wert von ca. 700 Euro.

Alle wichtigen Informationen zum Wettbewerb sowie zum Förderprogramm STUDIENKOMPASS finden Interessierte auf der Internetseite: www.studienkompass.de

NICE (Network of InterCultural Exchange) bietet Praktika in ArgentinienBeim Förderprogramm jetzt Gratispraktikum im Bereich Tourismus, Soziales und International Business ergattern

Studenten, die ein Praktikum in Argentinien planen, können bei ihrer Suche von NICE (Network of InterCultural Ex-change) unterstützt werden. Das in Kooperation mit dem deutschen Verein Pasantía e.V. arbeitende Institut widmet sich dem Bildungs- und Kulturaustausch mit Argentinien und vermittelt für sämtliche Branchen sowohl freiwillige als auch Pflichtpraktika. Die Zentrale befindet sich in Córdoba/Argentinien, wo NICE auch eine eigene Sprachschule unterhält. Aktuell besteht im Rahmen eines Förderprogramms zudem die Möglichkeit der kostenlosen Vermittlung dreier Gratispraktika in den Bereichen Tourismus, Soziales und International Business.Interessenten können sich auf diese bis zum 31.01.2011 bewerben. Nähere Beschreibungen der Praktikumsstellen sowie die Bewerbungsunterlagen können bei [email protected] angefordert werden. Wünschens-wert sind gute Spanischkenntnisse, die aber auch vor Ort erworben werden können.Weitere Informationen: www.nice-praktikum.de

Die 28. Ausgabe - Heft 1/2011 - erscheint im April 2011!

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