art is dead magazine vol.2

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#2 aid art is dead magazine

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art is dead-magazine ist eine publikation von lokal-int, raum für kunst, herausgegeben von edition fästing plockare

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Page 1: Art is dead Magazine vol.2

#2

aidart is dead magazine

Page 2: Art is dead Magazine vol.2

art is dead - magazineEine Publikation von Lokal-int.ch

Beilage für AbonnentInnen von edition fästing plockareLiegt in auserwählten Kunsträumen auf

Kann bestellt werden (2.-)http://www.lokal-int.ch/de/artisdeadmagazine/

contact: [email protected]

Supported by: Copytrend Biel Winkelstrasse 20 2502 Biel

Auflage: 250

Page 3: Art is dead Magazine vol.2

Der „Brockhaus“ sagt:WiDerstanD ist organisierte auflehnung gegen ein als

unrechtmässig oDer tyrannisch empfunDenes regierungssystem, auch gegen fremDherrschaft in Besetzten geBieten.

Doch Warum eigentlich WiDerstanD, Wenn Wir Doch glücklich unD zufrieDen sein könnten?

Wir haBen alle unsere eigene Vorstellung, Die utopie einer gerechten gesellschaft. Die realität stimmt nie ganz mit Dieser

utopie üBerein. Der WiDerstanD ist in Der folge Das aufBegehren Der

un-mächtigen gegen Die mächtigen, mit Dem ziel einer gerechten gesellschaft.

so richtet sich WiDerstanD Vor allem gegen Den staat, gegen jeDe form Von autorität.

Die formen Des WiDerstanDes sinD unterschieDlich. es WirD unterschieDen zWischen innerer emigration, ziVilem

ungehorsam, geWaltlosem WiDerstanD unD geWaltsamer auseinanDersetzung.

WiDerstanDsBeWegungen BilDeten sich zum Beispiel als aktiVe opposition gegen Den faschismus unD Den Deutschen

nationalsozialismus.

BertolD Brecht schrieB: „Wo unrecht zu recht WirD, WirD WiDerstanD zur pflicht.“

WiDerstanD also als gesunDe antWort auf unrecht.

WiDerstanD kann harsche gegenreaktionen auslösen unD fronten Verhärten.

Dann nämlich, Wenn als antWort auf WiDerstanD stur Der eingeschlagene Weg Weitergegangen WirD.

WiDerstanD Birgt aBer auch Die chance Des üBerDenken Dieses Weges. Was BeDeutet Der WiDerstanD in einer Bestimmten

situation? so kann WiDerstanD neue erkenntnisse auslösen. Doch Dies BeDingt Den Dialog, Das zuhören unD Die transparenz.

meine jugenD War Vor allem geprägt Vom WiDerstanD gegen Den Bau Von akW‘s unD autoBahnen.

heute stehe ich als mitglieD Der Bieler regierung (sicherheits- unD energieDirektorin) auf Der anDeren seite, auf

Der seite Der staatsgeWalt. Die utopie Der gerechten gesellschaft, für Die es sich einzusetzen lohnt, BleiBt.

mein umgang mit WiDerstanD ist Wo möglich Das suchen Des Dialogs. respekt auch Vor anDers DenkenDen WirD DaBei zur

Wichtigen haltung.

BarBara schWickert, sicherheitsDirektorin, Biel

Auflage: 250

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Widerstand ist kontraproduktiv, denn jede Form von Widerstand bestätigt die Gegenposition.Philipp Meier, Direktor Cabaret Voltaire, Zuerich

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Künstlerische Praxis als Möglichkeit einer sozial-politischen Intervention?Der Begriff der politischen Kunst erlebte seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, im Zuge der zunehmenden Befreiung der Kunst von den mit ihr bis dahin einhergehenden angewandten, repräsentativen oder regulierenden Funktionen mehrere Definitionsversuche. Die Verflechtung von Kunst und politischem Engagement stand dabei meist im unmittel-baren Zusammenhang mit der ihr als Grundlage dienenden politischen Avantgarde jener Zeit. Nicht zuletzt aufgrund dieser ideologischen Indienstnahme wurde politische Kunst jedoch immer wieder ihrer anfänglichen gesellschaftskritischen Geste entledigt. Die rus-sische Avantgarde und der ihr entstammende sozialistische Realismus verwandelten sich kurz nach der kommunistischen Revolution in Dispositive der sowjetischen Staatsgewalt. Das Epische Theater Brechts, das in den Zeiten der Weimarer Republik aufgrund seiner explosiven politischen Kraft und expliziter Nähe zum Marxismus zensiert und nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verboten wurde, wurde in den 50ger Jahren durch die Kulturfunktionäre der DDR vereinnahmt. Auch in der kritischen französischen Kul-turszene, die sich in der Nachkriegszeit um Jean Paul Sartre versammelte, führte die Nähe zur sowjetischen Staatsideologie in den 50ger Jahren zu einer Krise, die den Betreffenden eine Distanzierung und eine politische Neupositionierung abverlangte. In Bezug auf die Zeit nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sprechen Jean-Luc Nancy und Philippe Lacoue-Labarthe im Rahmen ihres Projektes an der Ecole Normale Supérieure daher von einem „Rückzug des Politischen“ aus der Politik: In dem Moment, wo alles politisch wird, macht das „Politische“ einem „ökonomisch-sozio-technisch-kulturellen Komplex“ Platz. Das 1967 erschienene Buch „Gesellschaft des Spektakels“ des situationistischen The-oretikers Guy Debord wurde zu einer wichtigen Referenz für die 68er Bewegung. Der Fokus der Situationisten verlagerte sich jedoch vom Versuch einer Verbindung des po-litischen Denkens und künstlerischer Produktion zunehmend auf den politischen Ak-tionismus, wobei ästhetische Mittel immer mehr dem Zweck der Illustration politi-scher Positionen dienten, was schliesslich zur Auflösung der Gruppe um Debord führte. In den 90er Jahren tauchte der Begriff der Kommunikationsguerilla auf, deren Hand-lungsprinzip sich auf die viel zitierte Frage Roland Barthes’ aus seiner 1981 veröf-fentlichen Schrift „Das Reich der Zeichen“ stützte: „Ist die beste Subversion nicht die, Codes zu entstellen, statt sie zu zerstören?“ Die Möglichkeit einer politisch wirksamen Anwendung ästhetischer Mittel sieht Kommunikationsguerilla nicht in einer offen-kundigen Anklage vorherrschender Gesellschaftsverhältnisse, sondern in einer präzi-sen Reflektion bestehender Konventionen, die es ermöglicht, Kritik durch irritierende Nachbildung und Verformung gesellschaftlicher Zustände wahrnehmbar zu machen. Es stellt sich nun die Frage, ob eine subversive künstlerische Praxis, von den Er-fahrungen des vergangenen Jahrhunderts ausgehend, eine relevante Grund-lage für ein sozialkritisches ästhetisches Handeln jenseits ideologisch vorge-formter Positionen heute bieten kann, oder ob sie diese zwangsläufig bedient.Im Gegensatz zum politischen Aktionismus liegen die Möglichkeiten des politisch engagierten Kunstschaffens, meiner Meinung nach, nicht darin, konkrete Alternati-ven zu den bestehenden gesellschaftlichen Problematiken aufzuzeigen. Denn in der Emanzipation von politischer Vereinnahmung und somit auch von jeglicher Ideo-logie liegt die Voraussetzung ihrer Wirksamkeit und ihrer gesellschaftlichen Rele-vanz. Das Politische in der politischen Kunst scheint mir sich darin zu äussern, dass Kunst nicht zu hinterfragen aufhört und somit auch ihre RezipientInnen dazu bringt, gesellschaftliche Verhältnisse zu reflektieren und selbst nach Antworten zu suchen. Insofern arbeitet Kunst an einem Begriff des Politischen – im Sinne einer unauf-hörlichen Aufforderung zur kritischen Intervention und im Gegensatz zur „Politik“

Marina Belobrovaja, Künstlerin, Zürich.

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Haus am Gern

rudolf steiner & BarBara meyer Cesta

Künstler, Biel

Widerstand- gleich Freiheit. Selbstreflexion als innere Revolution. Keine äussere Gewaltanwendung, sondern Metamorphose militanter Kräfte. Bewusstseinsvorgang gleich einem Innenkrieg. Notwendigkeit der individuellen Selbst-befreiung- hervorgegangen aus den Maximen der französischen Revolution. (Freiheit. Gleichheit. Brüderlichkeit).Sozialer Organismus. Mündigkeit des Menschen, Freiheitsideal, die Selbstbestimmung zur direkten Demokratie. Langsame Transformation aus dem Innern des Menschen heraus, getragen von der Dynamik des Willensprinzips. Organische Umwandlung. Weltentwürfe aus der Vergangenheit in eine Zukunft innovativ zu transformieren. "la rivoluzione siamo noi"Joseph BeuysVoila Widerstand als Metamorphose zu einer besseren Welt und selbst zum Revolutionär zu werden.Blond

Daniel Suter, Marks Blond Project, Bern

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WIDERSTAND IST EIN LIEBER HUND

LEKOURATEUR www.mouseum.ch

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Die Wildblumenwiese „Ich hoffe, das langweilt Sie nicht“, sagte Weinberg noch einmal. Offenbar hielt er am Glauben fest, Künstler seien vor allem mit idealen Dingen beschäftigt. Viveka beteuerte erneut, dass sie es spannend fände, mal die andere Seite zu sehen.„Sehen Sie, hier können Sie unterschiedliche Suchkriterien einge-ben: Künstler, Genre, Technik. Sie können gezielt nach einem Bild suchen oder auch durch eine breitere Auswahl blättern.“ Weinberg machte es vor. In die Suchmaske der Sammlungsdatenbank gab er Namen ein oder Begriffe wie „Blume“ oder „Blau“. Die Ergebnislisten waren mit Bildvorschauen verknüpft.„Und danach wählen die Angestellten die Bilder aus?“ fragte Viveka, die das System an die Online-Kataloge grosser Bibliotheken erinner-te. Nur gab es dort meist keine Bildvorschauen.„Natürlich nicht allein“, sagte Weinberg. „Wir – ich habe noch eine Mitarbeiterin – stehen immer beratend beiseite.“ Viveka nickte und dachte etwas unwillig an eine eifrige Bibliotheksmitarbeiterin, die ihr, an einem fernen Nachmittag, auf eine Frage hin immer wieder über die Schulter gesehen hatte, bis ihre Hilfsbereitschaft einen muffigen Beigeschmack von Kontrolle entwickelt hatte. Natürlich war das hier keine öffentliche Bibliothek. Weinberg betreute die Pri-vatsammlung der Unternehmerbrüder A & B. Vor zwei Jahren hatten die Brüder ihre Sammlung, nach internationalem Vorbild, ihren Mitarbei-tern geöffnet. Jeder konnte sich für sein Büro etwas aussuchen. Da-durch war die Sammlung auch im Unternehmensgebäude stärker präsent als zuvor, wie Weinberg bereits vor einer Woche am Telefon lobend betont hatte.„Sie können auch nach Format suchen“, sagte er jetzt. „Angenommen ein Mitarbeiter hat nur ein kleines Büro mit wenig freier Wandflä-che, dann können wir hier eingegeben – hm, sagen wir mal, maximale Breite 0,80m und dann – sehen Sie?“ Er rückte ein wenig zur Seite und gab den Bildschirm mit einer Auflistung kleinformatiger Grafiken und Gemälde frei.„Ah, da ist ja ein Bild von Peter“, sagte sie amüsiert. Sie kam sich vor wie in einem Computerspiel, in dem sie virtuelle Ausstel-lungen zusammenstellen konnte.„Und hier“, sagte Weinberg, jetzt ganz in seinem Element. „Hier angezeigt ob sich das Bild an seinem Depot-Platz befindet oder ob es präsentiert wird – in einem Büro oder auch ausserhalb des Hauses. Sehen Sie, dieses hier hängt im Hauptgebäude, zweiter Stock, Raum 23. Das ist das Büro von Frau Schneider, Abteilungsleiterin Pri-vatkunden. Hier kann man abrufen, ob Frau Schneider zur Zeit noch andere Kunstwerke in ihrem Büro hat. Ah ja, noch eine Druckgrafik von Hans Muster.“„Frau Schneider hat Geschmack“, sagte Viveka freundlich.„Ja, ich finde die Kombination auch ganz gelungen. In ihrem Büro – das ist ein schöner Raum – kommen die Arbeiten auch gut zur Gel-tung. Wir beraten natürlich auch. Frau Schneider bringt auch eigene Vorstellungen ein. Sie kennt sich aber auch ein bisschen aus. Das ist aber nicht bei allen so. Manche haben mal was gesehen, in einer Ausstellung, einer Zeitschrift oder in einem anderen Büro und dann suchen sie vielleicht was Ähnliches. Das kann schon eine intensive Beratungstätigkeit bedeuten. Und nicht alle verstehen, wieso sie nicht die Urlaubsfotos ihrer Tochter neben eine Originalgrafik hän-gen können“, sagte Weinberg und nickte Viveka, ihres Verständnisses gewiss, zu.„Und wieso nicht?“ fragte Viveka.Weinberg sah sie verblüfft an. Die eigene Sammlung den Mitarbeiter zu öffnen, das sei schliesslich eine grosszügige Geste der Unter-nehmensleitung, erklärter er ein wenig schulmeisterlich. „Da muss sicher gestellt werden, dass die Arbeiten in einem würdigen Rahmen präsentiert werden.“ Viveka dachte an die wildwuchernden Bildnachbarschaften in ihrem Atelier und in ihrer Wohnung. Skizzen, Fotos, Zeitungsausschnitte, Notizen dicht neben eigenen Bildern und solchen von Freunden. Ein dichtes Gewimmel von Themen und Techniken, Motiven und Möglichkei-ten das ihr immer vorkam wie eine kraftvolle Wildblumenwiese. Wenn

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ihre Arbeiten vom Werkstück zum Ausstellungsstück wurden, erinner-ten sie sie eher an die streng geordneten Blumen in absolutisti-schen Gärten.Während sie ihren Gedanken nachhing, bedauerte Weinberg, wie gross das Kunstunverständnis einiger Mitarbeiter sei. „Eigentlich“, sag-te er, „müssten wir hier noch eine Stelle für eine professionelle Kunstvermittlung einrichten. Da ist sowenig an Basis vorhanden. Das können wir von der Sammlungsbetreuung gar nicht leisten.“„Ja“, sagte Viveka zerstreut. Sie kannte diese Klagen über die Kul-turlosigkeit, die ein eigenes Kulturverständnis behaupteten, das nie jemand anzweifelte. Dann erkundigte sie sich, ob schon mal je-mand auf ein Werk aus der Sammlung verzichtet habe, weil ihm seine privaten Bilder besser gefielen.Weinberg guckte misstrauisch. Meistens, sagte er, liesse sich das regeln. „Am Anfang gab es mal Fälle, wo ein Mitarbeiter unbedingt noch eine Zeichnung seiner Tochter aufhängen wollte. Wir haben dann mit ihm gesprochen. Dann liess sich das auch meist klären.“„Und wenn nicht?“„Wir suchen mal nach Ihren Bildern“ sagte Weinberg und gab ihren Namen in die Suchmaske ein. Drei Titel wurden angezeigt. „Das hängt bei Frau Lose“, sagte Weinberg und tippte auf den Bildschirm. „Wol-len wir da mal hingehen?“„Warum nicht“ sagte Viveka und folgte ihm durch helle Gänge, an deren Wänden, natürlich, Werke aus der Sammlung A & B hingen. „Im öffentlich zugänglichen Bereich der Gänge, vor allem natürlich der Eingangshalle und der Empfangsräume, verfolgen wir ein Ausstel-lungskonzept, das den Anspruch des Unternehmens spiegeln soll. In grösseren Zeitspannen ...“Während Weinberg dozierte, fragte Viveka sich, ob Frau Lose eine von den schwierigen Fällen war, ob sie womöglich doch noch irgend-wo eine Urlaubspostkarte oder eine Kinderzeichnung in einer Nische neben dem Schrank versteckt hatte, so wie Schüler Kaugummis unter das Pult kleben. Vielleicht konnte sie sie auch dazu anstiften. Erst Frau Lose, dann Frau Schneider. Und bald würde aus geheimen Ecken und Nischen eine Flut an Minipostern, Tierpostkarten, Som-merausflugsfotos und Familienbildern auf die repräsentativ weissen Wände schwappen, bis in die Empfangshalle hinunter, in der sich ein Gewirr unterschiedlichster Geschmäcker austoben würde. Wie hatte ein Künstlerkollege neulich zu ihr gesagt: Wir Künstler sind doch alle Anarchisten. Stimmte das noch? Oder war es nicht eher so, dass der Künstler heute mit dem Sammler an einem Tisch sass, im gepfleg-ten Dialog von Unternehmer zu Unternehmer. Und ohne dabei Kaugummis unter den Tisch zu kleben.Weinberg stellte sie vor. „Viveka Schmidt. Renate Lose, Personalbe-raterin.“„Freut mich“, sagte die Personalberaterin, die sehr konzentriert und gerade vor ihrem aufgeräumten Schreibtisch stand. Ihre helle Leinenjacke spannte leicht über der Brust und den runden Oberarmen. „Freut mich“, echote Viveka. Kaugummis unter Tische kleben würde Frau Lose wohl kaum, dachte sie.

Alice Henkes, Kunstkritikerin, Biel

Helft uns, indem ihr euch selbst helft!

Folgt uns!

Auf euch hoffen die Millionen!

Gruppe Edvard Kunzt, Kommunikationsguerilla

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REGINA DÜRIG, AUTORIN, BIEL

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Will ich mich dem Widerstand nähern, baut er sich auf vor mir, richtet sich, errichtet sich, richtet

sich gegen mich. Der Widerstand ist nicht zu über-winden, noch lässt er sich umgehen. Der Wider-stand ist nicht zu fassen, nicht zu greifen. Lange ich nach ihm, löst er sich auf. Will ich nach ihm

werfen, wirft er zurück. Der Widerstand ist nicht zu orten, nicht festzumachen. Der Widerstand

bewegt sich nicht, springt auf mich zu, wendet sich ab.

Ich weiss nicht was machen, was tun, was nicht –Ich richte mich auf. Ich hebe den linken Arm. Ich

hebe den rechtenArm. Ich lasse die Arme sinken. Ich gehe. Ich gehe

zurück. Ich zähledie Schritte, ich zähle das Auftreffen meiner

Fersen. Ich sehe meine Fussballen nicht. Wider-stand, ich seh ihn nicht. Ich denke, die Türe da, die Decke dort. Der Widerstand. Ich denke, die Hände, meine Hände, diese meine Hände, die Finger – der Widerstand. Ich denke, der Raum, die Wände, dort draussen – der Widerstand. Ich denke der Wider-

stand,ich denke der Widerstand. Widerstand gegen

mich, aus mir heraus.

Patrick Savolainen, Autor, Bern

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Wenn es

dort

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nicht zu viel Energie investieren wollte, den einfacheren

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otal, raubt Motivation und Energie, macht unzufrieden mit sich

selber,

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e Sache nicht so ernst nahm und es aber Gr\‘9fnde dazu gegeben

h\‘8atte

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8alt, wo ich bereit bin alles und mehr zu geben und mich einzu-

lassen,

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endigen Pr\‘9ffstein sehen, der einen darauf hinweist oder sogar

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Mariann

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www.lokal-int.chProgramm bis zur Sommerpause:(Aarbergstrasse 84)

10.06.10 Sarah Burger, Zürich17.06.10 Romy Rüegger, ZürichFestival d’adieu:

24.06.10 7xy, 7 Dong (Quynh Dong Vietnam Pop Orchestra)25.06.10 Roy and the devils motorcycle, Get on jolly, Strøm, Adabsurdum26.06.10 Danter (Silberfrankmatzbeni), The monsignores, Dead Brothers27.06.10 ADB- Performance mit Domenico Billari

featuring: MILK & WODKA BAR(wärend des Festivals: Gratis Zeltplatz für Auswärtige)

13.07.10 - 17.07.10 Lokal-int @ Pod‘Ring

Herbst/Winterprogramm u.a.(Hugistrasse 3)Augustin Rebetez, MervelierAnastasia Katsidis, LuzernDaniel Zimmermann, WienFabian Unternährer, BernMicha Zweifel, AmsterdamNavid Sadr, ZürichNino Baumgarnter, ZürichMarkus Furrer, BielNadine Wietlisbach, LuzernDiana Seeholzer, KüssnachtGil Pellaton, Biel

Page 15: Art is dead Magazine vol.2

Lokal.int ist ein Or

t für zeitgenössisch

e bildende

Kunst. Lokal-int bie

tet Raum für Experim

ente und

experimentelle Arbei

ten; schafft die Mög

lichkeit

fern von den Zwängen

der representativen

Kunstinstitutionen u

nd des Marktes unerp

robte

künstlerische Positi

onen zu entwickeln u

nd zur

Diskussion zu stelle

n.

Lokal-int dient als

Fenster der lokalen

Kunstszene

und als Satellit für

KünstlerInnen von ü

berall.

Lokal-int ist Ort de

r Begegnung und Vern

etzung

Lokal-int strahlt du

rch seine

Schaufenstersituatio

n aus in den öffentl

ichen

Raum. Manifestiert s

ich dort und setzt s

ich ihm

aus...Lokal-int

hat zum Ziel mit sch

nellem Ausstellungs-

rhythmus und minimal

em Budget zu bewegen

, zu hin-

terfragen, zu belebe

n. Und versteht sich

als Keim-

zelle für eine leben

dige Kunst.

www.lokal-int.ch

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Das ist die zweite Ausgabe von Art is dead Magazine. Falls sich hinter dem Toleranzring noch ein weiterer Ring befindet gibt dieser die Belastbarkeit in Watt an, gemäss dem Farbcode des ersten Rings.

Wie in der 1. Ausgabe beschrieben gilt immer noch:

1. Art is dead-Magazine sagt: “Ich bin ein Luftballon...ihr dürft auf mich schiessen!“2. Art is dead-Magazine lacht vielen und vielem ins Gesicht und nimmt trotzdem vieles tierisch ernst.3.Art is dead-Magazine ist nicht qualitätsgesichert und setzt sich aus.4. Art is dead-Magazine ist eine Publikation von Lokal-int.ch, Raum für Kunst, herausgegeben von Edition fästing plockare“

Redaktör en Chef: chri frautschi, juli 2010