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Das eZine der PROC Community Perry Rhodan, Phantastik and more

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Das eZine der PROC CommunityPerry Rhodan, Phantastik and more

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1 Cover von Raimund Peter "Jules Verne"

2 Inhalt

3 Editorial

4 News, Perry Rhodan, SciFi und mehr...

14 Vorschau

15 Rezensionen PERRY RHODAN 2406-2410 - Johannes Kreis

26 Dorgon Report - Nils Hirseland

28 Rezension - Ara Toxin1 - Johannes Kreis

33 Gorn von Andrä Martyna

45 Die Stunde BARDIOCs - Lothar Bauer

47 Die Formel des Lebens- Nina Horvath

50 Shorty kratzt die Kurve - Florian Stummer

55 Die Empfehlungen - Mitarbeitersuche - Christian Lenz

56 Story - Auelia auritatraterrestrica - Estella Barz

59 Bericht - Frankfurter Buchmesse- Claas M. Wahlers

62 Grafik - Topsider - Andrä Martyna

63 Conbericht- SF Tage Sinzig - Alexander Nofftz

66 Rezension - Sternenwanderer - Wolfgang Ruge

67 Der Sternenwanderer - der Film

68 Rezension Angriff der Flukes- www.rattus-libri.buchrezic enter.de/

71 Story- Blutzoll - Alisha Bionda

75 Rezensionen Maddrax - Dieter Krämer

81 Rißzeichnung - Conquest - Toni Cullotta

83 Rezension - Atlan - Rudyn 2 - Irene Salzmann

85 Rezensionen Sternenfaust - Dieter Krämer

88 Bericht Zackmagazin 100 - Reinhard Fischer

90 Rezension - Midnight Museum - www.rattus-libri.buchrezic enter.de/

92 Raumfahrtpläne - Zukunftsvissionen

93 Astro, Raumfahrt, Grenzwissenschaftliche News

108 Impressum

109 Cover ohne Schnörkel

110 Korrektur Cover TC 103

111 Korrigierte Story Wir sind dann mal weg ( TC 103)

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Liebe TERRACOM-Leser,

Das vorletzte Terracom für dieses Jahr!

Da wär mir doch zum Jahresende fasst ein Malheur passiert!Um Verwirrungen zu vermeiden. Vom alten TC-RedakteurStefan Friedrich der Klarheit schaffte:"Bisher war es Tradition, dass die Dezemberausgabe desTERRACOM nicht am 1.12. erscheint, sondern erst kurz vorWeihnachten (als Doppelausgabe Dezember/Januar). Dasfolgende TERRACOM erschien dann am 1. Februar." Also bleiben wir dabei.

Der Perry Rhodan Part ist diesmal auch wieder etwas größer gewordenZum Beispiel ist eine nostalgische Rißzeichnung in dieser Ausgabe zu finden.

In diesem Monat wird das TERRACOM zum 100.000. mal von Euch den Lesern vomServer geladen!Die aktuellen Downloadzahlen:TC 100 (07/2007) Hi 633 TC 101 (08/2007) Hi 596 TC 102 (09/2007) Hi 682 TC 103 (10/2007) Hi 612 Gesamt 99917

Aber irgend wie schaffe ich oder die Mitarbeiter es nicht das mal die Meinung zumTerracom oder einzelnen Beiträgen kund getan wird.Möglich das hier auch der Spruch gilt, Konsumenten die sich ncht zu Wort melden sindeigentlich zu frieden.

Innerhalb der Astro und Raumfahrt Sparte werden nun auch News von Grenzwissenschaften-Aktuell aufgenommen ( http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/ )

Und ab der nächsten Terracom werden ausgesuchte Meldungen von:LITERRA - Die Welt der LiteraturNeues Literaturportal von Alisha Bionda, Michael Beyeler und Florian Hilleberghttp://www.literra.infoSchwerpunkt Phantastik, Horror und SF - aber auch allgemeinen Literaturinfos undRezensionen aus allen Genre. Kolumnen, Interviews und vieles mehr...in unser eZine übernommen.

Ab dieser Ausgabe werden auch Rezensionen des monatlich erscheinendenRezensionsmagazins Rattus-Libri: http://rattus-libri.buchrezicenter.de/im Terracom veröffentlicht.

Ad astra! Lothar Bauer / valgard

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Schickt Euere Beiträge und Feedback zum TERRACOM bitte an : [email protected] 105 erscheint pünktlich am 24 Dezember 2007.Einsendeschluß für TERRACOM 105 ist der 20.12.2007 Einsendeschluß für TERRACOM 106 ist der 27.01.2008

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Erinnerung geblieben ist: die Aarus.Selten war ich so fasziniert von derFremdheit und zugleich Anmut einesfriedlichen Volkes, das sich auf Technikund Handel versteht. Ein Volk, das ichwirklich gern kennenlernen möchte.

Seit März 2007 arbeitete ich (undarbeite noch) mit Klaus N. Frick aneinem völlig neuen Projekt, die"Elfenzeit", eine moderne Fantasy-Saga,die nach der nur für einen auserlesenenInteressentenkreis gedachten Testphasehoffentlich auch breite Akzeptanz findenwird. Jedenfalls steckte ich gerademitten in der Entstehung des erstenBandes (die ersten vier Exposés und dasRahmenkonzept hatte ich gottseidankschon fertig), für den der Terminunglaublich knapp gesetzt war, was denChefredakteur etliche bange Stundendes Wartens und mir ebenso etlicheNachtschichten zusätzlich zu denTagschichten bescherte, als - nun, wasgeschah, das kann man sich anhand desTitels fast denken, oder? Robert Feldhoff plante für einbesonderes Thema einen ganzbesonderen Ort, dazu fielen ihm dieAarus ein, und bei dem Stichwort Aarusdachte er - an mich. Kurzerhand regte erKlaus an, wenn wir sowieso schondauernd miteinander telefonierten, dochso nebenbei auch einmal einenGastroman mit dem Thema Aarus zuerwähnen, ob ich denn nicht Lust dazuhätte.Natürlich habe ich sofort nach diesemKöder geschnappt, wobei das Klaus undmich in arge Gewissensnöte brachte.Denn der Termin war eng. Verflixt eng.Eigentlich gar nicht zu schaffen.Doch mich packte der Ehrgeiz. DasThema wollte ich einfach keinemanderen Kollegen gönnen. Nach Jahrender Abstinenz an einen meinerLieblingsorte zurückzukehren,zusammen mit einigen meinerLieblingsfiguren, das reizte mich. Ichhoffe, meine lieben und geschätztenKollegen nehmen es mir nicht übel, dassich da völlig eigensüchtig war, und

Ein Herz für die Aarus

Ein Werkstattbericht von Susan

Schwartz zu PERRY RHODAN-Band

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Susan Schwartz freut sich auf ihrenPERRY RHODAN-Gastroman.Im Juni 2002 erschien der erste Teil desAarus-Doppelbandes 2130/31, also vorüber fünf Jahren. Mit keinem anderenVolk aus dem PERRY RHODAN-Universum verbindet mich so viel wiemit den Aarus. Ich glaube, das liegt ander einzigartigen Lebensweise derHaiartigen.Noch heute gerate ich ins Schwärmen,wenn ich mir diese gigantische Sphärevorstelle, die sich wie ein leuchtenderWurm durchs All windet, und in derenLebensraum ein Volk die perfekteVerbindung zwischen Land und Wassergefunden hat - eine Art fünftes Element,in dem sich Luft mit derSchwerelosigkeit des Wassers verbindet.Das war eine neue Dimension desDarstellens, was mich nicht so schnellwieder losließ.Ich habe damals für die beidenDoppelbände über Gebühr langegebraucht, was für einenHeftromanschreiber finanziell kaumtragbar ist. Das war mir aber egal. Ichvertiefte mich in die Recherchen undEntwicklung, so dass ich letztendlichauch noch Text kürzen musste - erstrecht kein gutes Geschäft für einenLohnschreiber. Doch es hat sich gelohnt,zumindest für mich.Idealismus und Begeisterung gehörenzum Schreiben an einer SF-Serie, dennnur so kann man Welten erschaffen unddie Handlung in ein phantastischesSzenario einbetten. Na ja, und einbisschen süchtig ist man natürlich auchdanach, immer neue Geschichten aufsPapier zu bringen, so viele und soverschiedene wie nur möglich, amliebsten gleichzeitig, denn die Zeit istimmer so kurz.In den letzten Jahren antwortete ichstets auf die Frage, was mir von meinerArbeit bei PERRY RHODAN am meisten in

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RHODAN-Universum wieder, mitdurchaus gemischten Gefühlen.Aufregung, Wehmut, Freude, auch einwenig Skepsis. Robert machte es mir allerdings leicht.Er gab mir ein Thema, das mir liegt, under gab mir die Personen, die ich mag.Dazu das Ambiente - da konnte nichtsschiefgehen. Trotz der jahrelangenPause hatte ich mich schnell wiederhineingefunden und fühlte mich sofort"daheim". Die Personen hatten in derZwischenzeit viel erlebt, was sie mirzuerst erzählen mussten, aber dankRainer Castor und der Perrypediabekam ich zusätzliche Antworten, diemir Reginald Bull & Co. nicht direktgeben wollten; nun ja, ein paarGeheimnisse haben sie bestimmt auchso noch für sich behalten.Ich war bald einigermaßen wieder aufdem Laufenden über die Geschehnisse inder Milchstraße und hatte fast ein wenigMitleid mit unseren Helden. Aber ebennur fast. Sie sind schließlich dafür da,aufregende Abenteuer zu erleben undsich immer neuen Herausforderungen zustellen. Ich beobachte sie gern dabei.

Das erste Szenario entstand schon, alsich noch nicht einmal das Exposé inHänden hielt, sondern lediglich einigeStichpunkte erhalten hatte. KleineDialoge, Begebenheiten, Begegnungen.Vor allem natürlich zwischen Bostichund Bully. Aber auch kleine Hommagen,die mir spontan einfielen, Zitate, hie undda ein Augenzwinkern an vergangeneZeiten, wie etwa der Anfang desRomans.Nachdem ich dann das Exposé hatte,konnte ich diese Versatzstücke müheloseinbauen; es passte alles zusammen,wie bei einem Puzzle. Stück für Stückentwickelte sich aus dem Exposé dieganze Geschichte. Leider reichten wederPlatz noch Zeit aus, um allesunterzubringen. So blieb beispielsweisedie Konferenz selbst weitgehend auf derStrecke, obwohl sich da bestimmt einigeinteressante Auseinandersetzungen derverschiedenen Völker ergeben hätten.

eifersüchtig noch dazu, dass jemandanderes sich dieses Bandes annehmenkönnte!

Klaus ließ sich auf das Vabanque-Spielein, obwohl ich mir vorstellen kann, dasses ihn zusätzlich einige graue Haarekostete. Denn ich hatte neben der"Elfenzeit" gleichzeitig noch ein zweites,sehr wichtiges Projekt mit einem engenTerminplan fertigzustellen: Mein zweiterTeil einer Fantasy-Trilogie, die schonnächstes Jahr erscheinen soll. MeinHerzblut, sozusagen.Sich dann noch auf das Wagnis Aaruseinzulassen ...Aber wenn einem was am Herzen liegt,kann man plötzlich Berge verrücken unddie Zeit dehnen. Ich kann mich nichtmehr an viel erinnern, was in diesenWochen passiert ist. Ich raste nur nochvon Transmitter zu Transmitter undsprang von einer Welt in die nächste.Mein Ehemann redete in dieser Zeitziemlich viel mit sich selbst, weil ich ihmentweder nicht zuhörte oder ihn garnicht verstand. Keine Ahnung, was aufder Erde so vor sich ging. Ich war inanderen Welten, da gab es Wichtigereszu tun.Ich glaube schon, zumindest deute ichso im Nachhinein die Blicke, die meinEhemann mir immer häufiger zuwarf,dass er mich inzwischen für ein Alienhielt. Meine Hülle sah er vor sich,vertraut wie immer, aber ich glaube, erhegte allmählich den Verdacht, einBrainsnatcher habe sich meinerbemächtigt.Ich durfte schließlich nicht mehr ansTelefon gehen, und ab und zu hörte ichihn, wie er betont ruhig demgesichtslosen Gesprächspartner amanderen Ende mitteilte: "Doch, doch, esgeht ihr gut. Seltsam? Entschuldigung,aber ich finde die Frage seltsam, wofürwir Elefantenfutter brauchen. Na, wermerkwürdig fragt, braucht sich über dieAntworten nicht zu wundern. GutenTag!" Und ähnliches.

So fand ich mich unerwartet im PERRY

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Frostrubin Homepage feiert 10-

jähriges Jubiläum

Szene Page verlost Gemälde

Dass es sich beim Frostrubin um das vonden Porleytern wieder verankerteKosmonukleotid TRIICLE-9 handelt, wirdjedem eingefleischten PERRY RHODAN-Fan bereits bekannt sein.Frostrubin bezeichnet allerdings genausoeine Web-Präsenz und dies seit nunmehrüber 10 Jahren:Am 1. Oktober 1997 gingwww.frostrubin.com online und blicktauf ein mittlerweile rund 3000 Seitenumfassendes Konglomerat ausBerichten, Informationen, Fotos, Bildernund Links zurück.Zu diesem »runden Geburtstag«gratuliert die PERRY RHODAN Redaktion- wir wünschen weiterhin viel Erfolg undResonanz aus und mit der Szene.

Zum großen Jubiläum verlost Frostrubinein Gemälde des durch PERRY RHODANinspirierten Künstlers Franz Miklis. DieAuslosung erfolgt beim Wiener PR-Stammtisch im Februar.

Mitmachen kann jeder, sofern er bis zum31. Januar 2008 eine E-Mail schreibt.

Quelle: www.perry-rhodan.net

*** ***

mailto:[email protected]

***

Der neue Taschenbuch-Zyklus

startet furios

Unter dem proklamatischen Titel »DieGalaktischen Mediziner« startet indiesen Tagen der neue Taschenbuch-Zyklus, den die PERRY RHODAN-Redaktion beim Heyne-Verlag publiziert:Wieder gibt es sechs Taschenbücher, dieeinen gesamten Zyklus bilden, undwieder wurden dafür Teamautoren und»freie« Autoren verpflichtet. Der ersteBand liegt mir mittlerweile vor, und das

Aber ich wollte die Leser natürlich auchnicht langweilen.Als der Termin schon sehr nahe war,freute ich mich darauf, dass ich sogarnoch zwei Tage vor der Deadlineabgeben konnte - und augenblicklichrächte sich mein Körper dafür, weil ichzu ehrgeizig wurde. Ich verlorzweieinhalb Arbeitstage durch eineäußerst schmerzhafteNackenverspannung, die sich über dieSchulter bis in den rechten Armausdehnte und das Bearbeiten derTastatur unmöglich machte. Ich konnteauch kaum mehr einen klaren Gedankenfassen. Die Überbeanspruchung derletzten Monate machte sich nun dochbemerkbar; ich hatte mir zu vielvorgenommen.Aber: Ich konnte die Ziellinie schonsehen, und im Anschluss waren ohnehinzwei "kreativlose", im Sinne von: Fingerweg von der Tastatur!-Wochen geplant,die die Verspannung heilen sollten.(Zumindest hoffe ich das beim Schreibendieser Zeilen.) Wenigstens war meinHausarzt zum Zeitpunkt des Ausfallsgerade aus dem Urlaub zurück, und sopumpte er mich mit allerlei Doping-Mitteln zu, deren Werte vermutlich jedeKontrolle gesprengt hätten, die mir abermeinen Optimismus und Arbeitsfähigkeitzurückgaben, und dadurch konnte ichden Roman termingerecht zu Endebringen. Glücklicherweise hatte ich dieSchlusssequenz schon geschrieben,sodass ich nur noch die Fädenzusammenführen musste.

Letztendlich wurden alle Hürdengenommen, und es kam zu demErgebnis, das ich mir wünschte. Undgenau vier Jahre nach meinem letztenRoman erscheint ein Gastroman von mirmit meinem Lieblingsvolk, dashoffentlich noch lange das Universumdurchstreifen wird. Und ich hoffe, dassdie Leserschaft Freude daran hat, so wieich am Schreiben.

Quelle: www.perry-rhodan.net*** ***

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beschäftigt, um ihr Leben zu kämpfenund aus den Fängen ihrer unbekanntenWächter zu entkommen.

Soweit in Kürze die Handlung desRomans »Die Galaktischen Mediziner«.Der Roman bildet übrigens nicht dengesamten Inhalt der insgesamt 384Seiten dieses Taschenbuches: Enthaltenist darüber hinaus die Kurzgeschichte»Der Garten der irdischen Lüste« vonErnst Vlcek, die sich auch mit demThema Aras beschäftigt, diesesaußerirdische Volk aber aus einemanderen Blickwinkel beleuchtet.

Als Start in den neuen Zyklus ist derLeo-Lukas-Roman meiner Ansicht nachmehr als gelungen - ich bin sicher, dassauch viele PERRY RHODAN-Fans meineAnsicht teilen werden. Geschriebenwurde der Roman, wie alle anderen desZyklus', nach einem Exposé von MichaelMarcus Thurner; die redaktionelleBetreuung übernahm in diesem FallHartmut Kasper.

Und jetzt warte ich gespannt auf dieReaktionen der Leser - und auf denzweiten Band des »Ara-Toxin«-Zyklus ...

Quelle: www.perry-rhodan.net*** ***

ATLAN-Rudyn - Band 3 endlich da!

Abschlussband der Trilogie seit

Anfang Oktober im Handel

»Acht TageEwigkeit« istder spannendeAbschluss desmitreißenden

knallige Titelbild von Dirk Schulz stimmtauf die packende Lektüre ein.

Geschrieben wurde »Die GalaktischenMediziner« von Leo Lukas. Der WienerSchriftsteller entführt die Leser indiesem Band ins Jahr 1340 NeuerGalaktischer Zeitrechnung;Hauptpersonen sind die AktivatorträgerPerry Rhodan und Julian Tifflor, die zueiner besonderen Reise aufbrechen. Siesteuern nämlich den Planeten Tahun an,einer der wichtigsten medizinischenZentren der Milchstraße, der ganz in derNähe des feindlichen Kristallimperiumsliegt. Die beiden Männer können nichtdamit rechnen, dass sie dort entführtwerden und so unfreiwillig auf die Spurdes mysteriösen Ara-Toxin kommen ...

»Ara-Toxin«, so lautet auch der Titel desTaschenbuch-Zyklus, der die Aras insZentrum der Handlung stellt. Dabeihandelt es sich um jene legendärenGalaktischen Mediziner, die seit derFrühzeit der PERRY RHODAN-Serie einewichtige Rolle im Perryversum spielen.Den Lesern, die sich im Perryversum gutauskennen, ist bekannt, dass die Arasvon den Springern abstammen, sichalso in erster Linie als Händlerdefinieren: Medizinhändlergewissermaßen, die sich ihre Diensteteuer bezahlen lassen.

Dummerweise gibt es bei den Aras nichtnur die korrekt arbeitenden Ärzte,sondern auch Menschen, dieverbrecherischen Instinkten folgen.Diese wiederum sind für dasmerkwürdige Ara-Toxin verantwortlich,um das es in diesem Zyklus geht. KeinWunder, dass Perry Rhodan und JulianTifflor etwas gegen diese Umtriebeunternehmen möchten ...

In Leo Lukas' Roman erfahren allerdingsweder unsere Helden noch die Leser allerelevanten Hintergründe zum Ara-Toxin,sie erfahren ebensowenig, welchfürchterliche Wirkung der Stoff entfaltenkann - sie sind vollends damit

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Games Convention viel Lob von der

Presse bekommen. Dem wollen sowohl

Entwickler und Publisher als auch die

PERRY RHODAN-Redaktion in jedem Fall

gerecht werden.

Produzent Axel Ruske zur Verschiebung:

»Wir sind froh, dass unser Vertrieb und

die PERRY RHODAN-Redaktion uns Zeit

geben, ›Perry Rhodan‹ noch besser zu

machen. Die Fans können sich wahrlich

auf ein extrem gutes Adventure freuen.«

PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N.

Frick: »Natürlich hätte ich ›Perry

Rhodan‹ gern unterm Weihnachstbaum

gehabt, aber wir freuen uns um so mehr,

dass wir im Februar ein

außergewöhnliches Spiel in Händen

halten, das die Adventure-Fans und

unsere PERRY RHODAN-Fans

gleichermaßen begeistern wird.«

Quelle: www.perry-rhodan.net

*** ***

Das Afrika-Buch des PERRY

RHODAN-Chefredakteurs

Klaus N. Frick veröffentlicht »Das Tier

von Garoua« im Dryas-Verlag

www.dryas-verlag.de/

9783981132748.php

Pünktlich zur Frankfurter Buchmesse

erschien im Dryas-Verlag das

Taschenbuch »Das Tier von Garoua -

Abenteuer Alltag in Afrika«. Verfasst

wurde es von Klaus N. Frick, dem

PERRY RHODAN-Chefredakteur.

Romandreiteilers und verspricht, in

gewohnter ATLAN-Manier den Leser

mehr als nur einmal zu überraschen.

Durch seine guten Atlan-Kenntnisse,

lässt Michael H. Buchholz den

unsterblichen Arkoniden gewohnt

souverän agieren.

Auch der dritte Band der Rudyn-Trilogie,

herausgegeben beim Verlag Fantasy

Productions, spielt im Jahr 3102 alter

Terranischer Zeitrechnung.

Neife Varidis, ihrerseits

Geheimdienstkalfaktorin, entging nur

knapp dem Anschlag auf ihr Leben und

flieht gemeinsam mit Atlan nach Rudyn,

dem Zentralgalaktischen Planeten der

ZGU.

Von dort aus leisten sie Widerstand

gegen den machtbessesenen

Wissenschaftskalfaktor Nastase, der alle

Macht in der Zentralgalaktischen Union -

kurz ZGU - an sich reißen will ...

Ein Muss für jeden ATLAN-Fan und ein

sehr zu empfehlender Science-Fiction-

Roman für alle Interessierten dieses

Genres.

Die Trilogie ist überall im Buchhandel

und bei Internetversendern, wie

amazon.de, zu erhalten.

Quelle: www.perry-rhodan.net

*** ***

Das Adventure Game »Perry

Rhodan« kommt im Februar

Veröffentlichung verschoben

Der Release des für ursprünglich

November geplanten PC-Adventure-

Games »Perry Rhodan« verschiebt sich

auf Februar 2008.

Die dadurch gewonnene Zeit wird von

allen Beteiligten intensiv genutzt, um

dem Spiel den letzten Feinschliff zu

verpassen.

»Perry Rhodan« hat auf der diesjährigen

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Neues PERRY RHODAN-Lexikon

online

Encyclopedia Terrania bei

Readersplanet

Der E-Book-Verlag readersplanet hatden ersten Band der EncyclopediaTerrania online gestellt. Darin sind inmehr als 5000 Einträgen die ersten vierZyklen der PERRY RHODAN-Serieerfasst.

Der zweite Band ist in Vorbereitung undbehandelt die Zyklen »Meister der Insel«und »M87«. Ebenfalls in Vorbereitung istder erste ATLAN-Band, der sich mit demUSO-Abschnitt der von 1969 bis 1988erschienenen ATLAN-Heftserie befasst.Verfasser ist PERRY RHODAN-KennerHeiko Langhans.

Die Encyclopedia Terrania ist für 9,90Euro im pdf-Format hier erhältlich. www.readerserver.de/

product_info.php?cPath=113_160&

products_id=1431

Quelle: www.perry-rhodan.net*** ***

Neue Fragestunde im November im

Galaktischen Forum

Am Dienstag, den 6. November 2007,stellt sich Miriam Hofheinz im PERRYRHODAN-Forum den Fragen der Leser.Von 18 bis 19 Uhr haben alle (ob mitoder ohne Schreibberechtigung für dasGalaktische Forum) die Möglichkeit,Miriam Fragen rund um das Perryversumzu stellen.

Miriam ist die PERRY RHODAN-Expertinfür die Themen Hörspiele, Hörbücher,eBooks, Computerspiel, Homepage etc.Zu diesen aktuellen Themen gibt esbestimmt viele Fragen und interessanteAntworten, vielleicht das eine oderandere auch aus dem Nähkästchen derPERRY RHODAN-Redaktion.

Ab 18 Uhr wird ein neuer Bereich im

Mit ScienceFiction odersonstigerfantastischerLiteratur hat dasWerk nichts zutun,ebensowenigmit PERRYRHODAN imSpeziellen. DasTaschenbuchenthältKurzgeschichtenund

Erzählungen aus afrikanischen Ländern,mal lustig, mal skurril, mal spannend.Ein Zitat aus der Ankündigung desVerlags:

»Über Jahre hinweg bereiste der Autorimmer wieder Afrika: Er bewegte sichmit öffentlichen Verkehrsmitteln, perAnhalter oder mit dem Rad durchunterschiedliche Regionen desKontinents - und begegnete denMenschen so ›auf Augenhöhe‹ und nichtaus der abgeschiedenen Sicherheit einesklimatisierten Reisebusses oder einesStrandhotels. Ein faszinierendesLesevergnügen, eine Reise in einenAlltag, der weit entfernt ist vomtäglichen Leben in Mitteleuropa!«

Das Taschenbuch ist 256 Seiten starkund enthält neben den Geschichten auchmehrere Foto-Farbseiten. Es kostet12,95 Euro und ist mit Hilfe der ISBN978-3-9811327-4-8 überall imBuchhandel zu beziehen,selbstverständlich auch über Versenderwie amazon.de.

Quelle: www.perry-rhodan.net*** ***

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Mit dem 2-Personen-Spiel zur PERRY

RHODAN-Romanserie lässt sich ein

händlerischer Wettstreit im Weltall

erleben. Dabei verkörpern die Spieler

Händler, die verschiedene Waren

zwischen den Planeten transportieren.

Und gelegentlich kann man auch

Passagiere befördern. Dies bringt

zusätzliche Erträge, die man in den

Ausbau seines Raumschiffes stecken

kann.

Weitere Laderäume, einen Transmitter

oder schnellere Antriebe können sich

bezahlt machen, kosten allerdings erst

einmal Geld. Die Entscheidungen bei

diesem Spiel sind vielfältig, trotzdem

bleibt das Spielkonzept einfach und

bietet einen leichten Zugang.

Das Artwork stammt von Swen

Papenbrock.

Das Spiel ist ab sofort im Handel und

natürlich im HJB-Shop zu einem

empfohlenen Verkaufspreis von 15,99

Euro erhältlich.

Einen ersten Spielbericht könnt ihr in der

Spielbox nachlesen.

http://www.spielbox.de/spielarchiv/

press/perryrhodan.php4

Quelle: www.perry-rhodan.net

*** ***

Pandora 2 erschienen

Die zweite Ausgabe des SF- und

Fantasymagazins Pandora ist im Hande.

Aus dem Inhalt:

Ian McDonald � Die

Kindgöttin

›Auf Hinweissuche‹

von Nalo Hopkinson

Elizabeth A. Lynn � Der

Silberdrache

Forum sichtbar: die »PR-Fragestunde«.

Hier hat jeder die Möglichkeit, eine

Frage an Miriam Hofheinz zu posten.

Jede Frage eröffnet einen neuen Thread,

deshalb formuliert bitte einen Titel, der

den Frageinhalt klar umreißt. Um alles

übersichtlich zu halten, werden eure

Fragen erst einmal unsichtbar bleiben.

Wenn Miriam eine Antwort postet, wird

beides sichtbar geschaltet.

Es handelt sich dabei um einen reinen

Frage-Antwort-Bereich. Sollte sich

Diskussionsbedarf ergeben, bieten die

entsprechenden Forumsbereiche die

passende Plattform.

Um 19 Uhr wird der Bereich für

eingehende Fragen dann geschlossen.

Fragen und Antworten bleiben bis zur

nächsten Fragestunde online.

Natürlich kann Miriam in einer Stunde -

je nach Fragenflut - nicht alle eure

Fragen beantworten. Bitte habt dafür

Verständnis, dass sie eine Auswahl

treffen muss und versuchen wird,

besonders die Fragen zu beantworten,

die für die Allgemeinheit am

interessantesten sind.

Quelle: www.perry-rhodan.net

*** ***

Ein Spielerlebnis für Zwei

Das neue PR-Spiel bei KOSMOS

Reisen durch

das Weltall, in

einem

Raumschiff

fliegen, fremde

Völker kennen

lernen und

Handel

zwischen den

Planeten

treiben: Man muss kein PERRY RHODAN-

Fan sein, um sich diese Wünsche nun zu

erfüllen.

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Cover - MichaelGottfried

Dirk van denBoom:Interview mitJohn ScalziKlaus N. Frick:Interview mitAndreasBrandhorstThomas R. P.Mielke:Interview mitAndrzej

SapkowskiChristian Humberg: Interview mitGünter MerlauBücher, Autoren & mehr

Olaf Kemmler: Ein schrecklichungezogenes Kind - P. J. FarmerChristian Hoffmann: Flann O' Brien - derirische Meister der absurden PhantastikKlaus N. Frick: Nicht zu Ende gelesenSabine Kosmin: Die Autorin SylviaEnglertAlexander Seibold: Die Memoiren desMark BrandisAchim Schnurrer: Klassiker derphantastischen Literatur : Bulgakow Teil1Ulrich Blode: Alastair ReynoldsPhantastisches Update

Phantastische Nachrichtenzusammengestellt von Horst IllmerRezensionen

Andreas Wolf: Bill Napier: "Der 77.Grad"Andreas Wolf: Eugen Egner: "NachHause"Horst Illmer: Sergej Lukianenko:"Spektrum"Horst Illmer: Georg Klein: "Sünde GüteBlitz"Andreas Wolf: Markus K. Korb:"Wasserscheu"

›Ohne Umschweife: Über Elizabeth A.Lynn‹von Jeff VanderMeer

Leigh Brackett & Edmond Hamilton � Stark und die Sternenkönige

›Gays in Space: Über schwule SF‹ vonHardy Kettlitz

›H. P. Lovecrafts Literatur des Grauens‹von S. T. Joshi

Ellen Klages � Das grüne Meer aus Glas

›Die verlorene Unschuld‹ von ThomasWeber

›George Orwells 1984‹ von AdamRoberts [Folge 12]

Ted Chiang � Die Wahrheit vor Augen:Eine Dokumentation

›Über Ted Chiang‹ von Jakob Schmidt

Tobias O. Meißner � Der Tag am Ufer

›Das Gegenteil von Nichts ist Schmerz‹von Markolf Hoffmann

›Alfred Besters Romane‹ von GrahamSleight [Folge 1]

›Alfred Bester als Literaturkritiker‹ vonDavid Truesdale

Kelly Link � Verschwindetrick

›Über Kelly Link‹ von John Clute [Folge14]

Quelle: www.epilog.de/shayol/

Pandora/Index.html

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phantastisch! 28

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Zyklus verschaffen. Von denSeparationskriegen bis hin zu dengewitzten Zwillingen Yazeena und Yadinatummeln sich Schirku, Solanu undsonderbare Außerirdische, die ihren Teilzu Neas Entdeckung beitragen. Sie istnämlich nicht nur die verwaiste Tochtereines Handelsreisenden, sondern hatvom Schicksal – oder einer höherenMacht – eine weitausverantwortungsvollere Aufgabebekommen. - Summerwine stellt mitdem ersten Band die wichtigstenCharaktere der Valongatu-Saga vor,die über Wohl und Wehe einer ganzenGalaxie bestimmen. Auf denNachfolgeband, der im Frühjahr 2008erscheint, darf man bereits jetztgespannt sein!

www.wunderwaldgeschichten.de

www.valongatu.com

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Rattus Libri ist das sechs bis zwölf Malim Jahr erscheinende Online-Informations-Magazin,zusammengestellt von Irene Salzmannund Christel Scheja. Bei Gastrezensionenist der jeweilige Verfasser für den Inhaltverantwortlich.

“Rattus Libri 28 hat auch diesmal wiedereine bunte Mischung fürSie zusammengestellt!

“Rattus Libri 29 ist für Ende Oktobergeplant. Also auch schon erschienen!

Darin erwarten Sie u. a. Rezensionen zuAtwater-Rhodes: “Die Vampirjägerin”,

Regnier Le Dyckt: Boris Strugatzki: "DieOhnmächtigen"Carsten Kuhr: Hal Duncan: "Vellum –Das ewige Stundenbuch"Comic & Film

Carsten Polzin:Meilensteine des phantastischen Films -"Die letzten Fünf" von Arch ObolerStefan Pannor: "Bone" von Jeff Smith

Story

Michael K. Iwoleit: "Soma"Achim Mehnert: "Rock'n'Roll will neverdie"

Quelle:

www.phantastisch.net/aktuell.htm

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Valongatu Insights

Der Einführungsband mit denKurzgeschichten ist zu haben.

Kein Menschsuchte dasAbenteuer,wenn er vorherwüsste, wasihn erwartet.Für mich istdas wie derBesuch einesunliebsamenBekannten, derimmer dannaufkreuzt,wenn man esam wenigstenvertragenkann, einem

alles abverlangt und dann länger bleibt,als man es hinnehmen mag...

Die Entwicklung der Hauptfigur Nea,Mechanikerin auf dem Raumhafen vonSculpa-Trax, wird von sechs weiterenKurzgeschichten begleitet, die einenersten Überblick über den vierbändigen

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Mehr findet ihr hier:www.exodusmagazin.de/ausgabe_aktuell.php

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Autorenseite von Alisha Bionda

Online!

Wie angekündigt ist die Webpräsenz vonAlisha Bionda Online.

Zitat Alisha:“damit sich jeder wenigsten schon einmalgrobeinen einblick über meine aktuellen werkeund meine geplanten projekte machenkann

www.alisha-bionda.net

natürlich bestücke ich die sitenunstep by stepdennoch möchte ich sie möglichstminimalistisch haltenalso nicht mit viel CHI CHIum das wesentliche in den vordergrund zurückender uns alle(mehr oder weniger)verbindetDAS BUCH

daher beschränke ich michim gegensatz zu meiner alten siteauf der neuennur auf mich und mein “wirken”und stelle keine kollegen oder sonstigenprojekte vor(dafür gibt es ja derweil LITERRA)einzige ausnahmeMarc-Alastor E.-E.der eine kleine separate präsenzauf meiner site hatauf der ich seine romane vorstellealles weitere kann man auf seiner eigenensitesehen

darüber hinaus stelle ich die künstler vor,

auf weißem Grund”, Holl: “5 Minutenfür mich”, “Das perfekte Dinner 2, Crisse& Meglia: “Canari 2, AtsushiKamijo: “Eight 1, Ai Yazawa: “Nana 16 u.v. m.

www.rattus-libri.buchrezicenter.de/

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Exodus 22, aktuelle Informationen

Im Dezember 2007 erscheint die neueAusgabe von Exodus, die Nummer22.

Helmut Hirsch:»Besucher ausder Ferne«Sie sind dieKinder irdischerRaumfahrer –und Nomori,die Welt desgroßen Waldes,ist ihre Heimat.In den Tagen,da wieder einRaumschiff vonder Erdeerscheint, stehtdieGemeinschaft

der Waldläufer vor einer folgenschwerenEntscheidung.

Olaf Kemmler: »Herr der Sterne, Herr derSchmerzen«Andrion ist ein willfähriger Diener seinesHerrn, des Weltenzerstörers. Als dasUnheil über Ostara hereinbricht, nahtseine Stunde.

In der GALERIE:»Welten in Bryce«. Phantastische Visionenvon Mario Moritz

…die Story vom droxx-süchtigenSternenkriegerdie Story über den fatalen Unfall in derSimulationsebene III

Zu beiden Storys gibts jeweils eineExklusivgrafik von mir dazu.

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seine sachkundigen Texte geben Auskunftüber den aktuellen Wissensstand. Dasgroßzügige Kalendarium, eineJahresübersicht und eineSchulferientabelle unterstützen dieTerminplanung.

www.amazon.de/Kornkreise-Brosch%C3%BCrenkalender-Kalender-Andreas-M%C3%BCller/dp/383200839X

mit denen ich zusammenarbeiteoder die persönlich für mich vonbedeutung sinddie anderen, die ich ebenso schätze, habeich verlinktoder werde es noch”

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Kornkreise 2008. Broschürenkalendererschienen

von Andreas Müller (Autor)

Scheinbar aus dem Nichts tauchen sie aufund bieten einen faszinierenden Anblick:Kornkreise. Andreas Müller, Fotograf undAutor dieses Kornkreise Kalenders 2008,befasst sich seit vielen Jahren intensiv mitdiesem Phänomen. Seine spektakulärenFotografien ziehen den Betrachter in denBann,

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November 2007

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Band 2411:Schwinge-von-RaffatErscheinungsdatum:2.11.2007

Autor: Leo Lukas

Band 2412:Das Wasser von AarErscheinungsdatum:9.11.2007

Autorin: Susan Schwartz

Band 2413:Das Genetische MagazinErscheinungsdatum:16.11.2007

Autor: Arndt Ellmer

Band 2414:Die Bestie GanymedErscheinungsdatum:23.11.2007

Autor: Michael Marcus Thurner

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Umgebung zurückzukehren und deshalb

nur zu gern TRAITORS Auftrag annimmt,

für die Errichtung einer neuen

Negasphäre in Tare-Scharm (und später

in Phariske-Erigon) zu kämpfen. Die

andere Hälfte (Atimoss Fry) war einst

ein Diener der Kosmokraten, allerdings

nicht freiwillig, sondern nach eigener

Angabe "zwangsbeamtet", und hatte

irgendwann die Seiten gewechselt. Das

Wesen kann Parapolarisatoren herstellen

und ist in extremen Notsituationen in

der Lage, einen Psi-Sturm zu entfesseln,

der ganze Planeten zerfetzen kann.

Außerdem besitzt Ekatus Atimoss die

Paragabe der "Zerotrance", mit der er

andere Wesen mental überwachen kann.

Das Dualwesen leidet unter ständigen

Schmerzen, weil die beiden

Körperhälften sich permanent

gegenseitig abstoßen. Der Aufenthalt im

Trageroboter ist zwar eine gewisse

Erleichterung, aber eine echte Linderung

der ununterbrochenen Qual empfindet

das Dualwesen nur, wenn es sein

"Tagebuch" führt. Dazu verwendet es

den Graph Avalthani, ein kleines

diskusförmiges Objekt, das alles ist, was

von der Entität AVALTHANI (vermutlich

eine positive Superintelligenz) übrig

geblieben ist. Ekatus Atimoss hatte vor

langer Zeit einen Feldzug TRAITORS

gegen die Streitkräfte dieser Entität

geführt und sowohl deren Flotten als

auch die eigenen Verbände angesichts

einer bevorstehenden totalen Niederlage

mit seiner Paragabe vernichtet. Ein

Terminaler Herold hatte ihm danach den

Graph Avalthani überreicht. Das

Dualwesen kann seine Erinnerungen

darin speichern, sich quasi von ihnen

befreien.

Die beiden Menschen entdecken das

Quartier des Dualwesens. Es ist eine Art

Kuriositätenkabinett, denn Ekatus

Atimoss hat von jedem seiner

zahlreichen Feldzüge ein "Andenken"

mitgebracht. Reste der einstigen

Superintelligenz scheinen sich im Graph

Avalthani erhalten zu haben, denn der

Perry Rhodan Nr. 2406: DieKristall-AnnalenAutor: Wim Vandemaan

Inhalt

Mondra Diamond und Perry Rhodan

haben nur noch ca. neun Stunden Zeit,

ihre Mission im Mark-Kastell zu beenden.

Danach werden die Teleport-Melder

wieder aktiviert - würden die beiden

dann mit Hilfe eines Teleporters fliehen,

wäre Rhodans Tarnung als "toter Mann"

nichts mehr wert. Die beiden stellen

fest, dass zahlreiche Chaosdiener in der

LAOMARK ihr Unwesen treiben, unter

anderem auch einige Kolonnen-

Motivatoren. Das ist auch die Erklärung

für die Teilnahmslosigkeit der Laosoor-

Könige. Tatsächlich breitet sich unter

dem Mark-Kastell ein gigantischer

Komplex aus, der schon vor vielen

Jahrhunderten von den Chaosdienern

angelegt worden ist. Die LAOMARK ist

die eigentliche Operationsbasis von

Ekatus Atimoss, dem Anführer der

Pressor-Garde Chada Saryeh. Ekatus

Atimoss ist ein nur ca. 80 cm großes

reptiloides Dualwesen, dessen eine

Hälfte (Ekatus Ajastoreus) aus einer

Negasphäre stammt, nur von dem

Wunsch beseelt ist, in eine solche

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Kommentar:

Bei Hartmut Kasper (sorry, aber ich findedas Pseudonym "Wim Vandemaan"einfach nur bescheuert) weiß man nie sorecht, wie viel von der Informationsflutseiner Romane dem Exposé geschuldetund somit relevant für die weitere Serieist - und wie viel nur seiner wildenFabulierkunst entsprungen unddemzufolge nicht ganz ernst zu nehmenist. Fakt ist: Kaum ein anderer Autor(wenn überhaupt einer) liefert einederart hohe "Packungsdichte"verblüffender Ideen, niemand verstehtes besser als er, altbekannten Dingenganz neue Aspekte abzugewinnen.Besonders gut kommt dies dann zurGeltung, wenn Kasper es quasi imNebensatz macht, d.h. wenn so ganznebenbei und unaufdringlich etwaskommt, bei dessen Lektüre man denkt:"Mensch, so habe ich das noch gar nichtgesehen".

Außerdem würde ich sagen: Wenn einAutor überhaupt in der Lage ist, eineNegasphäre zu beschreiben oderwenigstens anzudeuten, was in einerNegasphäre vor sich geht, dann HartmutKasper. Das gelingt ihm im vorliegendenRoman in den ersten Absätzen mitEkatus Ajastoreus schon recht gut.Kasper liefert manchmal surrealePassagen ab, die ich für mich gern als"zu Text geronnene kubistischeGemälde" bezeichne, auch wenn dasetwas doof klingt. So etwas liest man inder PR-Serie ja nicht gerade oft, umsowirkungsvoller sind daher KaspersRomane. Allerdings ist es wichtig, dassKasper dabei die eigentliche Handlungnicht aus den Augen verliert. Das warnicht immer so, aber diesmal habe ichnichts zu bemängeln.

Die Laosoor dürften die längste Zeit inTRAITORS Diensten gestanden haben.Die Frage ist nur: Wie sollen sie EkatusAtimoss und dessen Schergenloswerden? Solange Kolonnen-Motivatoren in der LAOMARK sind und

Diskus reagiert auf RhodansRitteraura und empfindet es geradezuals Erleichterung, sich ihm selbstauszuliefern - anders wäre es demTerraner wegen der extremenSicherheitsmaßnahmen gar nichtmöglich gewesen, das Objekt an sich zunehmen. Jetzt können die beidenMenschen sich zurückziehen. Der Graphist damit einverstanden, seinen "Inhalt"an alle parabegabten Wesen abzugeben.Pothawk und seine Brüder können alsoauf die Erinnerungen des Ekatus Atimosszugreifen. So erkennen sie endlich dieWahrheit: Die gesamte Geschichte ihresVolkes ist eine von TRAITOR entwickelteTäuschung.

Tatsächlich hat Ekatus Atimoss elf derzwölf Mond-Sphären der Laosoor ihrerVerwertung als Kabinette desChaotenders INFATHERS zugeführt. Nurdie LAOMARK hat er für sich selbstzurückbehalten, um sie zu einerOperationsbasis auszubauen - dieLaosoor sind seitdem ohne ihr Wissenschon oft für die Zwecke derChaotarchen missbraucht worden, sonatürlich auch bei der Mission CHEOS-TAI, die Ekatus Atimoss hatte einleitenkönnen, weil es ihm vor geraumer Zeitgelungen war, Folssom Brack (einenVertrauten Kamukos) gefangen zunehmen und ihm mit Hilfe der Kolonnen-Motivatoren alle Informationen über denGESETZ-Geber usw. zu entlocken.

Rhodan kann sich freuen: Wenn dieseInformationen im Volk der Laosoorbekannt werden, dürfte ein Aufstandgegen TRAITOR unausweichlich sein.Außerdem kann er über den GraphAvalthani erstmals Einblick in die Pläneeines hochrangigen Chaosdienersnehmen. Und zu guter Letzt ist zuvermuten, dass Ekatus Atimoss ohne dieEntlastung, die das Führen des"Tagebuchs" für ihn bedeutet hat, inseiner Leistungsfähigkeit eingeschränktsein wird.

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Perry Rhodan Nr. 2407: Aufbruch

nach Tare-Scharm

Autor: Hubert Haensel

Inhalt

Mit Hilfe der im Graph Avalthanigespeicherten Informationen gelingt esRhodan und Pothawk, CommanderHohogom auf ihre Seite zu ziehen. AlsStellvertreter der Könige ist es fürHohogom nicht schwer, eineVersammlung aller wichtigen Offiziereeinzuberufen, und als diese ebenfalls dieWahrheit über die jahrhundertelangeKnechtschaft ihres Volkes erfahren,schließen sie sich dem Pakt gegen dasChaos an. Ein Angriff auf die BasisTRAITORS wird vorbereitet. Dabei mussjedoch berücksichtigt werden, dass dieChaosdiener in regelmäßigen Abständenein Signal aussenden, das dem GESETZ-Geber vorgaukelt, er befinde sich ineinem Stützpunkt der Ordnungsmächte.Dieses Signal darf nicht ausbleiben,sonst würde CHEOS-TAI einenAusbruchsversuch unternehmen, unddas wäre womöglich gleichbedeutendmit der Vernichtung der LAOMARK.Limbox weiß Rat: Er hat uralteInformationen entdeckt, denen zufolgedie LAOMARK schon früher Diebesgut

solange Ekatus Atimoss sich auf dietechnische Überlegenheit der TerminalenKolonne stützen kann, dürfte es denLaosoor kaum möglich sein, dieChaosdiener zu vertreiben. Vielleichtgeht es ja auch erst einmal andersweiter. Möglicherweise wird die JULESVERNE befreit, oder Perry Rhodan wirdaus der LAOMARK geschmuggelt undschließt sich Kamuko an.

Wir wissen jetzt, dass viele Strukturender Terminalen Kolonne TRAITOR schonvor 20 Millionen Jahren existiert und sichseitdem nicht entscheidendweiterentwickelt haben. SelbstGanschkaren und Mor'Daer hat esdamals schon gegeben - die Namenwaren zwar anders, aber amErscheinungsbild dieser Völker scheintsich seither nichts geändert zu haben.Schon vor 20 Millionen Jahren hat esDienstburgen, Kolonnen-Anatomen,Kolonnen-Motivatoren, Traitanks,Dualwesen usw. usw. gegeben. Ist esnicht extrem unwahrscheinlich, dass alldas über den unbegreiflichen Zeitraumvon 20 Millionen Jahren hinweg fastunverändert bleibt?

J. Kreis, 30.09.2007

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zündet. So entsteht ein Parapol-Sturm,der seine Flucht deckt. Als dasTäuschungssignal ausbleibt, erkennt derGESETZ-Geber, dass er in Gefahr ist,und versetzt sich selbst ins Oa-System.Zu Schäden an der inzwischenaufgeteilten LAOMARK kommt es nicht.

ARCHETIM befiehlt nach CHEOS-TAISErscheinen den sofortigen Aufbruch nachTare-Scharm. Als Perry Rhodan mit einerKugelzelle der JULES VERNE beiOaghonyr erscheint, gibt es keine Spurmehr vom Treck des GESETZES. Kamukohat keinerlei Informationen über diePosition Tare-Scharms hinterlassen.Immerhin erfährt Rhodan, dass dieJULES VERNE nicht mehr steckbrieflichgesucht wird. Inzwischen hat MondraDiamond in der Chaotarchenbasis derLAOMARK nach Informationen gesucht.Ekatus Atimoss hat Aufzeichnungenhinterlassen, denen zufolge Tare-Scharmidentisch mit einer Galaxie ist, die in denterranischen Sternkatalogen dieBezeichnung NGC 3423 trägt. Somit hatdie JULES VERNE ein neues Ziel.Pothawk kündigt an, auch die LAOMARKwerde sich nach Tare-Scharm begeben -der Laosoor will seinen neuen Freundenweiterhin helfen. Allerdings wird dieMond-Sphäre erst in gut einem Jahr amZiel ankommen.

Kommentar:

In den letzten Romanen wurden dieParapolarisatoren hartnäckig immerwieder als "Parapolisatoren" bezeichnet.Diesmal auch wieder, und zwar im"Hauptpersonenkasten". Ein etwasweniger schlampiger Umgang mit derserieninternen Terminologie wäre schonwünschenswert, damit nicht derEindruck entsteht, dass den Machern ihreigenes Produkt ziemlich egal ist. Aberdas nur nebenbei.

Die Eroberung der TRAITOR-Basis gehtmir zu schnell und zu einfach. Konntendie Kolonnen-Motivatoren samt undsonders einfach so vernichtet werden?

von gewaltigen Ausmaßenaufgenommen hat - zu diesem Zweckkann die Mond-Sphäre in zwei Hälftengeteilt werden, ohne dass es auf derkünstlichen Innenlandschaft zuirgendwelchen Schäden kommt.

Der am 13. Mai erfolgende Sturmangriffhat also mehrere Ziele: Die in der Basisunterhalb des Mark-Kastells stationiertenChaostruppen müssen besiegt werden,gleichzeitig ist der Sender zu erobernund die Teilung der LAOMARK mussrechtzeitig erfolgen, falls das Signal dochausbleiben sollte. Perry Rhodan undPothawk wollen darüber hinaus EkatusAtimoss in ihre Gewalt bringen, wozu sieeinige Parapolarisatoren verwenden, diePothawk zurückbehalten hat. Im Verlaufder heftigen Kämpfe, die nunentbrennen, kommt der von Kolonnen-Motivatoren beeinflusste KönigArapanoag ums Leben. Laosoor kämpfengegen Laosoor, einige Rebellen fallenunter den Bann der Kolonnen-Motivatoren, und die Chaostruppenwehren sich erbittert. Der Übermachtaus 200.000 Laosoor, die vonLandetruppen und TARA-Kampfroboternaus der JULES VERNE unterstütztwerden, können die Morgoth'Daer abernicht lange standhalten. Allerdings wirdauch der Sender vernichtet, so dass dieTeilung der LAOMARK unausweichlich ist.Diese kann in letzter Minute von KönigHawamoja eingeleitet werden, derdanach Pothawk zu ArapanoagsNachfolger bestimmt.

Es gelingt Rhodan und Pothawk nicht,Ekatus Atimoss festzunehmen. Rhodanentgeht nur knapp dem Tod, denn derGraph Avalthani treibt ihn dazu, EkatusAtimoss immer wieder anzugreifen. DerTerraner schleudert dem Dualwesen demGraphen entgegen, als dieses gerade aufihn schießt. So wird der Kristalldiskusvernichtet. Ekatus Atimoss muss zwarseinen schwer bewaffneten Trageroboterzurücklassen, kann aber mit einemFluchtschiff entkommen, indem erzahlreiche Parapolarisatoren gleichzeitig

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und schmutzig sind.

J. Kreis, 06.10.2007

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Perry Rhodan Nr. 2408: Krieg der

Prozessoren

Autor: Christian Montillon

Inhalt

Das Hangay-Geschwader, bestehend ausder RICHARD BURTON als Führungsschiffsowie drei LFT-Doppel-BOXEN und vierPONTON-Tendern ist auf dem Weg nachCala Impex, dem Stützpunkt derFriedensfahrer in der Nähe von Hangay.Alle Besatzungsmitglieder sind sich imKlaren darüber, dass mit diesemGeschwader kein militärischer Sieg überdie Terminale Kolonne möglich ist. DieGalaktiker haben lediglich einenBeobachtungsauftrag. Mit an Bord derRICHARD BURTON ist die ParapositronikESCHER, die nach eigener Aussagebenötigt wird, wenn das Geschwader indie entstehende Negasphäre eindringenwill. Da Atlan dieser Behauptung glaubt,lehnt er eine von ungefähr der Hälftealler Besatzungsmitgliederunterschriebene Petition ab, in der die

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Wenn das so leicht war: Wie ist esEkatus Atimoss seinerzeit überhauptgelungen, die LAOMARK zu erobern?

Irgendwie scheinen die Autoren selbstnicht so recht zu wissen, ob die JULESVERNE denn nun eine "echte" Zeitreiseunternommen hat oder nicht. Da wirdhin und her überlegt, inwieweit dieHandlungen der Terraner in dieser weitzurückliegenden Vergangenheit Einflussauf die Relativgegenwart haben können,ob es sich um eine Zeitschleife handeltund so weiter. Seltsam: Ich hatte dasursprünglich so verstanden, dass derKontext-Wandler ein Objekt nicht in dieeigene Vergangenheit schickt, sondernin eine Art Parallel-Universum. Aber daskann ich natürlich auch falschverstanden haben - über eine Belehrungdurch meine geschätzte Leserschaftwürde ich mich freuen.

Perry Rhodan grübelt über den Kriegnach. Er überlegt sich, dass alleeigentlich nur das Beste wollen undtrotzdem morden, brandschatzen undvergewaltigen. Ähm - Moment mal -letzteres stelle ich mir bei Konflikten, indenen grundverschiedene Völkergegeneinander kämpfen, etwasschwierig vor. Ich meine: Laosoor-Kätzchen, Morgoth'Daer-Echsen undandere doch eher nicht so kompatibleWesen? Wie soll das gehen? Da ist demHubert Haensel wohl ein etwasunpassendes Klischee durchgerutscht.OK, vielleicht hat Perry das Ganze jaeher allgemein gemeint und nichtbezogen auf das, was er gerade erlebthat.

Ansonsten habe ich zu diesem Romannicht viel zu sagen, abgesehen davonvielleicht, dass die ganze Entwicklungdoch recht vorhersehbar gewesen ist.Ein so edles, ehrenhaftes und schönesVolk wie die Laosoor konnte ganzeinfach nicht lange auf der "falschenSeite" bleiben. Wir haben ja schließlichin den ganzen letzten Zyklen gelernt,dass die Bösen immer hässlich, ehrlos

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Atlan ein. Er rettet den Diakater und

sorgt dafür, dass die anderen

Mentalstabilisierten von Startac

Schroeder in Sicherheit teleportiert

werden. Die 20 Prozessoren, die

Verdacht geschöpft haben, finden

Vitkineffs Versteck und geben diese

Information an Atlan weiter. Startac

Schroeder teleportiert Atlan und Trim

Marath dorthin, im Feuer ihrer

Handstrahler wird Vitkineffs

Aktionskörper vernichtet. Vitkineffs

geschocktes Bewusstsein kehrt in die

Hyperdim-Matrix zurück, wo es in

seinem geschwächten Zustand keinen

Widerstand leisten kann, als die anderen

Prozessoren es isolieren und

"fragmentieren", so dass es erlischt.

ESCHER entschuldigt sich bei Atlan für

die Unannehmlichkeiten, der Flug geht

weiter.

Kommentar:

Ich nehme an, dass dieser Roman als

Zugeständnis für Neuleser gedacht ist,

die mit PR 2400 eingestiegen sind, denn

es wird ausführlich rekapituliert, was

ESCHER ist, dass es Leute gibt, die die

Parapositronik für eine Bedrohung

halten, und dass ESCHERS Avatare

immer wieder das Gegenteil behaupten,

ohne je einen Beweis dafür erbringen zu

können. All das ist für Leser wie mich

natürlich nichts neues, somit sind diese

Passagen des Romans für unsereins eher

langweilig. Gebetsmühlenartig wird auch

diesmal wiederholt, dass ESCHER

unbedingt für den Einflug nach Hangay

gebraucht wird. Die Parapositronik selbst

behauptet es, Savoire ist ebenfalls

davon überzeugt. Woher wollen sie es

wissen? Wer weiß denn, welche

Verhältnisse in einer Negasphäre

herrschen? Bis jetzt hat ESCHER seine

Nützlichkeit jedenfalls noch nicht ein

einziges Mal unter Beweis gestellt. Im

Gegenteil: Alles, was Atlan und die

Terraner davon hatten, waren

Schwierigkeiten. Auch diesmal hat es

wieder Tote gegeben. Es wird Zeit, dass

ESCHER mal zeigt, was er kann, und

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Abschaltung der Parapositronik gefordert

wird. Der Arkonide ist einigermaßen

entsetzt, auf diese Weise davon zu

erfahren, dass große Teile der Besatzung

Angst vor ESCHER haben. Zusammen

mit der Nexialistin Dr. Indica, die mit

ihrem Witz, ihrer Intelligenz und ihrem

guten Aussehen großen Eindruck auf

Atlan macht, spricht der Arkonide mit Dr.

Savoire, dem "Ersten Positroniker"

ESCHERS, über dieses Problem. Eine

Lösung wird dadurch aber nicht erreicht.

Tatsächlich geht eine Gefahr von

ESCHER aus, von der niemand etwas

ahnt - noch nicht einmal die

Parapositronik selbst. Nur 20 in ihr

vernetzte Bewusstseine, zu denen auch

Rodin Kowa gehört, hegen den Verdacht,

dass etwas nicht stimmt. Allmählich

kommen sie einem Renegaten auf die

Spur, doch als sie erfahren, was er

wirklich will, ist es fast zu spät. Rutmer

Vitkineff, einer der 140 Prozessoren, ist

ein Halbmutant, der schon zu Lebzeiten

Suggestor-Fähigkeiten hatte. Ihm ist es

gelungen, unabhängig von ESCHER

einen Aktionskörper zu erzeugen, mit

dem er sich in der RICHARD BURTON

bewegen kann. Sein Ziel besteht darin,

die Macht über das Schiff und über

ESCHER zu erlangen, um auf diese

Weise unsterblich zu werden und sich

vor TRAITOR in irgend einer anderen

Galaxie in Sicherheit zu bringen. Von

einem Versteck aus erprobt er seine

Paragabe und bringt allmählich immer

mehr Besatzungsmitglieder unter seine

Kontrolle. Am 15. Mai 1346 NGZ holt er

zum großen Schlag aus - bis auf die

Mentalstabilisierten, zu denen auch Dr.

Indica gehört, befolgen von diesem

Moment an alle Besatzungsmitglieder

der RICHARD BURTON seine suggestiv

erteilten Befehle, gleichzeitig dehnt

Vitkineff seinen Einfluss innerhalb

ESCHERS aus.

Als die von Vitkineff kontrollierten

Menschen ein Attentat auf Dr. Savoire

verüben, der als einziger in der Lage

wäre, ESCHER zu deaktivieren, greift

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Perry Rhodan Nr. 2409: Grenzwall

Hangay

Autor: Leo LukasInhalt

Das Hangay-Geschwader trifft am 20.

Juni 1346 NGZ bei Cala Impex ein. Dort

stellt ESCHER seine Nützlichkeit unter

Beweis, indem er Einflugkorridore nach

Hangay aus den Daten extrapoliert, die

die Friedensfahrer bisher über TRAITORS

Schiffsbewegungen gesammelt haben.

Nur an diesen Stellen kann man die

Galaxie erreichen, und das auch nur mit

vergleichsweise langsamer Fahrt, überall

sonst ist sie von einem unpassierbaren

"Grenzwall" unbekannter Dicke

umschlossen. Schon am nächsten Tag

fliegt das Hangay-Geschwader weiter,

geschützt von den OREON-Hauben

einiger Friedensfahrerschiffe, um einen

solchen Korridor zu nutzen. Kantiran

begibt sich derweil ins Solsystem, um

die Wahrheit über Dantyren zu

übermitteln.

Die OREON-Kapseln müssen am

Grenzwall abdrehen, danach ist das

Hangay-Geschwader auf sich gestellt.

ESCHER hat Schwierigkeiten, die

wenigen Stabilzonen zu finden, in denen

man sicher manövrieren kann. Immer

wieder fallen die Schiffe in den

Normalraum zurück. Selbst in den

dass er seine Fähigkeit uneingeschränkt

in die Dienste der Terraner stellt.

Seit wann können Avatare eigentlich

"erschossen" werden? Ich hatte

dasbisher anders in Erinnerung, d.h.

Merlin Myhr und Pal Astuin waren doch

immer absolut unangreifbar, oder? Jetzt

plötzlich kann man so einen

Aktionsköper durch einfache

Handstrahler vernichten. Tja, muss wohl

so sein, sonst hätte Vitkineff nicht

ausgeschaltet werden können und die

RICHARD BURTON wäre jetzt in seiner

Gewalt. Da muss man sich als Autor den

Kram halt so hinbiegen, wie es einem

passt.

Ansonsten sind vielleicht noch die

sprachlichen Unsicherheiten des Autors

erwähnenswert. Gar nicht so selten

kommt es vor, dass er Formulierungen

verwendet, die nicht so ganz passen.

Aber ich werde nie wieder behaupten,

dass das sprachliche Niveau der Serie

gesunken ist: Ich lese parallel alte

Romane aus den Achtzigern - da war es

auch nicht besser.

J. Kreis, 14.10.2007

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VRITRA-Kanonen der RICHARD BURTON

zu vernichten. Wären die Galaktiker

allerdings an der vom RZR bezeichneten

Position erschienen, dann wären sie dort

von 29 vollständigen Chaosgeschwadern

erwartet worden…

Das Geschwader ist zunächst in

Sicherheit, die Verhältnisse an Bord

normalisieren sich. Man schreibt

inzwischen den 3. Juli. Da gehen

Hyperfunk-Peilsignale ein. Unbekannte

fordern das Geschwader auf, sich in den

Ortungsschatten der planetenlosen

Sonne Enudir Omage zu begeben. Atlan

spielt va banque und folgt den Signalen.

Kommentar:

Leo Lukas soll diesen Roman

geschrieben haben? Ich hätte eher auf

Rainer Castor getippt, denn von LL hätte

ich keine seitenlangen Aufzählungen

technischer Daten erwartet. Wenn ich

wissen will, wie die Schiffshülle der

RICHARD BURTON aufgebaut ist oder

welche Leistungsdaten ihre Triebwerke

etc. p.p. haben, dann klicke ich mich

durch die Perrypedia - in einem Roman

hat so etwas allenfalls etwas als kurze

Randnotiz zu suchen. Hier macht dieses

Technogebabbel aber mindestens ein

Drittel, wenn nicht mehr, des ganzen

Hefts aus. LL versucht zwar, der Daten-

Auflistung einen Sinn zu geben, indem

er jemanden hinterher fragen lässt, ob

all das ausreicht, um in Hangay zu

bestehen. Dennoch finde ich so etwas

langweilig und ermüdend, meine

Konzentration lässt schnell nach, wenn

ich mich durch solche Passagen quälen

muss. Aufgelockert wird dieses

Datenblatt in Romanform durch

persönliche Gedanken verschiedener

Protagonisten und ein bisschen

Handlung, aber auch hier verzettelt LL

sich wieder, d.h. er konzentriert sich

nicht auf eine oder zwei Personen, so

dass die einzelnen Figuren wenig

Tiefgang erhalten. Dass sie bei der

Kürze dieser Abschnitte nicht ganz

identitätslos bleiben, muss man

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wenigen "freien" Bereichen gibt es

Schwierigkeiten: Zunächst werden alle

parabegabten Lebewesen an Bord durch

einen unbekannten Einfluss außer

Gefecht gesetzt, dann treten auch bei

fast allen anderen

Besatzungsmitgliedern unerklärliche

Erschöpfungszustände auf, denen

zunächst mit der Gabe von

Aufputschmitteln begegnet wird.

Offenbar ist im so genannten

Diskontinuum der entstehenden

Negasphäre auch das psionische Netz

gestört, so dass die Vitalenergie aller

Lebewesen abgesaugt wird. Als die

ersten Patienten in ein künstliches Koma

versetzt werden müssen, weil sie sonst

sterben würden, zeigt sich schnell, dass

die Medostationen bald überlastet sein

werden. Es bleibt also nur noch wenig

Zeit, den Grenzwall zu passieren.

Es ist Dr. Indica zu verdanken, dass das

Geschwader trotz ESCHERS Problemen

weiterfliegen kann. Sie entdeckt

Kursanweisungen, die vom Raum-Zeit-

Router gRIX-9050 an Traitanks gefunkt

werden. Das Hangay-Geschwader gibt

sich dem RZR gegenüber einfach als

Traitank 17.000.955 aus und erhält

daraufhin ebenfalls Kursanweisungen,

denen das Geschwader zum Standort

des RZR in einer Stabilzone folgt.

Allerdings fliegt die Tarnung auf: Jetzt

weiß TRAITOR, dass Feinde nach Hangay

eingedrungen sind. Nur knapp entgehen

die Galaktiker dem Angriff mehrerer

Chaos-Geschwader. Als die

überwiegende Anzahl der Raumfahrer im

künstlichen Koma liegt, überlässt Atlan

einem Gesamtverbund aller Bordrechner

und dem Hibernaten Katalon Park, der

aufgrund seines besonderen

Metabolismus noch einsatzfähig ist, die

Steuerung des Geschwaders, wobei die

Schiffe nicht mehr den Anweisungen des

RZR folgen, sondern nach ESCHERS

Angaben fliegen. Als der Grenzwall

endlich hinter dem Geschwader liegt,

wird es prompt von fünf Traitanks

angegriffen. Atlan übernimmt es selbst,

die Gegner mit den überschweren

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***

Perry Rhodan Nr. 2410: Der

Kontaktwald

Autor: Horst Hoffmann

Inhalt

Im Ortungsschutz der Sonne Enudir

Omage verbergen sich zwei Trimarane

der Kartanin, die von hier aus die

auffällig häufigen Truppenbewegungen

TRAITORS in diesem Sektor beobachtet

haben und deshalb auf das Hangay-

Geschwader aufmerksam geworden

sind. Für Kommandantin Rea-Chi-D'un

stellen die Galaktiker so etwas wie eine

letzte Hoffnung dar, sie bittet Atlan um

Hilfe beim Kampf gegen die Terminale

Kolonne. Atlan erfährt, dass TRAITOR in

den letzten Jahren praktisch alle

politischen Strukturen in Hangay

zerschlagen und die volle Macht

übernommen hat. Es gibt zwar eine

Widerstandsbewegung aus den

wichtigsten Völkern der Galaxis, die sich

in Anlehnung an alte Zeiten den Namen

Noquaa-Kansahariyya ("neue

Kansahariyya" - kurz NK) gegeben hat,

aber nicht mehr ist als eine

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immerhin lobend erwähnen.

Wer mögen wohl die Unbekannten sein,

die offensichtlich bereits auf das

Hangay-Geschwader gewartet haben

und wie konnten diese Unbekannten

wissen, dass das Hangay-Geschwader

ausgerechnet in der Nähe von Enudir

Omage durch den Grenzwall stoßen

würde? Oder handelt es sich nur um

eines von vielen automatischen

Funkfeuern, die auf der Wall-Innenseite

darauf warten, dass jemand von

außerhalb kommt? Wir werden es

vermutlich nächste Woche erfahren. Ich

finde es übrigens nicht sehr

überzeugend, dass der Raum-Zeit-

Router einfach mal so eben

Kursanweisungen herausgibt, ohne die

entsprechende Anfrage zu verifizieren,

und sei es nur durch die Abfrage eines

einfachen Kennworts. Wenn es so leicht

ist, sich durch den Grenzwall lotsen zu

lassen, wozu wird ESCHER (der

wenigstens endlich mal zeigt, was er

kann) dann überhaupt gebraucht?

Der Grenzwall soll zwischen 50 und 100

Lichtjahren dick sein, in seinem Inneren

ist Leben offenbar nicht möglich. Das ist

das bisher einzige, was wir über die

entstehende Negasphäre erfahren, wenn

denn der Grenzwall identisch mit einer

Negasphäre oder einer Vorstufe dazu ist.

Vielleicht "wächst" die Negasphäre ja

von außen nach innen? Ich hatte nicht

erwartet, dass LL den Versuch machen

würde, die Negasphäre selbst zu

beschreiben, und so bleibt der Grenzwall

für den Leser ungreifbar, man kann sich

nichts darunter vorstellen. Vermutlich

wird es dabei bleiben, d.h. ich glaube

nicht, dass wir jemals eine

überzeugende Beschreibung der

Verhältnisse innerhalb einer Negasphäre

erhalten werden. Wie soll man auch

etwas völlig Fremdartiges beschreiben?

Das würde ich allenfalls Hartmut Kasper

(Wim Vandemaan) zutrauen.

J. Kreis, 20.10.2007

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Kontaktwalds - ein ungewöhnlicher

Vorgang, denn normalerweise lässt

dieser keine Fremden in sein Innerstes.

Atlan macht dem Kontaktwald klar, dass

Quamoto nicht mehr sicher ist und

geräumt werden muss. Es zeigt sich,

dass die Kontaktwälder der NK

gegenüber eine gewisse

Weisungsbefugnis haben, denn der

Kontaktwald bestimmt den Planeten

Kosichi als neue Basis für die NK.

Während die Vorbereitungen für die

Räumung des Stützpunkts noch im Gang

sind, löst sich der gesamte Kontaktwald

aus der Oberfläche des Planeten.

Anscheinend ist nicht der Wald selbst

das mysteriöse Lebewesen, sondern

etwas in einer Art Raumschiff, auf dem

er steht. Das scheibenförmige Schiff

nimmt Fahrt auf und verschwindet im

Hyperraum.

Atlans nächstes Ziel ist die Proto-

Chaotische Zelle, deren Koordinaten er

von den Kartanin erhalten hat,

gleichzeitig unterstützt das Hangay-

Geschwader die Kartanin beim Umzug

nach Kosichi. Atlan erfährt, dass eine

Kartanin mit dem eigenartigen Namen

Ar-Dus-Taar vor geraumer Zeit in der

Proto-Chaotischen Zone verschollen sein

soll. Am 19. Juli 1346 NGZ macht die

RICHARD BURTON sich auf den Weg.

Kommentar:

Ein eher langweiliger Roman - jedenfalls

in den Kapiteln, in denen Afa-Hems

Erlebnisse mit dem Kontaktwald und ihre

Sehnsucht nach ihrer verschwundenen

Freundin Ar-Dus-Taar lang und breit

geschildert werden. Wer mag letztere

sein? Vielleicht ist es ja ein Deckname

von Dao-Lin-H'ay?

Die Kartanin sind also im Sektor Rosaki

präsent, weil dort so starker

Schiffsverkehr TRAITORS herrscht. Na

so was - da sind sie ganz von allein

drauf gekommen? Bei den Galaktikern

musste ESCHER her, um die

Einflugschneisen in den Grenzwall

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Gemeinschaft von Verzweifelten.

Zielgerichtete Aktionen gegen TRAITOR

gibt es nicht.

Atlan erklärt sich zum Waffenbruder der

NK und erhält die Koordinaten eines

ihrer so genannten Segmentplaneten,

der Welt Quamoto. Unterwegs dorthin

kommt es zu unerklärlichen

Kursabweichungen der Schiffe. Rea-Chi

erklärt, dass es sich um inzwischen

"normale" Phänomene handelt, die

vermutlich darauf zurückzuführen sind,

dass die bekannten Naturgesetze in

Hangay allmählich aufgehoben werden.

Auf Quamoto besucht Atlan eine

Konferenz der NK und sichert den

Völkern Hangays die Hilfe der Galaktiker

zu. Er erfährt, dass das Zentrum

Hangays, ein nur wenige Lichtjahre

durchmessender Bereich, nicht mehr

erreichbar ist und offenbar den

Schwerpunkt der Aktivitäten TRAITORS

darstellt. Außerdem sind der NK die

Standorte von Proto-Chaotischen Zellen

bekannt, eine davon ist nicht weit

entfernt.

Auf Quamoto gibt es einen Kontaktwald,

ein anscheinend mit eigenem

Bewusstsein ausgestattetes Pflanzen-

Kollektivwesen, das mit weiteren Wesen

dieser Art, welche sich auf den anderen

Segmentplaneten der NK befinden, in

permanentem mentalem Kontakt steht.

Auf diese Weise können trotz der

erhöhten Hyperimpedanz, durch die die

Streitkräfte der NK stark behindert

werden, schnell Nachrichten verbreitet

werden. Dazu werden die

Kontaktwaldsprecher benötigt. Afa-Hem-

F'ur ist die Kontaktwaldsprecherin

Quamotos, und sie wird von einem

schon seit geraumer Zeit auf diesem

Planeten tätigen Koda Ariel-

Gestaltwandler angegriffen. Startac

Schroeder vernimmt ihren mentalen

Hilfeschrei gerade noch rechtzeitig, so

dass der Koda Ariel unschädlich gemacht

werden kann.

Afa-Hem bringt Atlan ins "Herz" des

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Hangay zu erkennen. Atlan staunt auch

über andere supertolle Leistungen der

Parapositronik. Er wundert sich, wie

klasse ESCHER es hingekriegt hat, den

Kurs von Raumschiffen TRAITORS

hochzurechnen. Was für ein Blödsinn.

Für solche Leistungen braucht man wohl

kaum über hundert mit einer Positronik

vernetzte menschliche Bewusstseine,

das bekäme man vermutlich auch durch

einfache Beobachtung und mit einem

handelsüblichen PC hin.

Horst Hoffmann befleißigt sich diesmal

einer seltsamen Schreibweise. Ich bin

immer wieder über unpassende

Zeitformen und Begriffe, unsaubere

Formulierungen und andere Fehler

gestolpert. Einmal wird Atlan sogar

plötzlich zum Ich-Erzähler, während

sonst nur in der dritten Person von ihm

gesprochen wird. Hatte HH keine Zeit

oder keine Lust, diesen Roman zu

schreiben?

J. Kreis, 27.10.2007

www.kreis-archiv.de/

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DORGON-Report

Lieber Leserinnen und Leser,

nun ist es doch nur ein Heft im Oktober geworden, aber wir haben im Moment einenpersonellen Engpaß. Jürgen Freier arbeitet am Finale in der Galaxis Manjardon undich denke, es wird ein sehr guter Roman werden. Danach wird ein Heft von meinemBruder Jens folgen, der das Finale in der Lokalen Gruppe bilden wird. Beide Heftestehen übrigens im direkten Zusammenhang.

Im Moment steht der weitere Verlauf der Handlung nach diesen beiden Episoden nochnicht fest. Leider findet Ralf König im Moment nicht genügend Zeit, um an seinenRomanen zu arbeiten, die eigentlich nach 165 kommen sollten. Daher werde ich wohlkurzfristig umdisponieren. Auf jeden Fall spielt die Handlung nach „Die Schlacht amSternenportal“ in den estartischen Galaxien und auf dem Riff. Wir werden erfahren,was in den acht Monaten in Siom Som geschehen ist und wie es mit Roi Danton,Kathy Scolar und Nataly Andrews weitergeht. Dabei werden wir auch die Crew derDUNKELSTERN wiedersehen und mehr über die Ylors – allen voran ihrem Fürsten

Medvecâ – erfahren.

Roman Schleifer machte mich letztens daraufaufmerksam, dass ich mich etwasmissverständlich in Bezug auf Marc A. Herrenund DORGON ausgedrückt habe. Das möchteich korrigieren. Herren ist ein Wunschkanditatals DORGON Gastautor, nicht nur eineMöglichkeit. Wie schon im letzten Reportgeschrieben, würde ich mich freuen, mitSchleifer, Herren und Rossmann ab Heft 175wieder zusammen arbeiten. Ich denke, alle dreiwären auch gut in der Lage, die Vielfalt im Riffdarzustellen. Aber auch Leo Fegerl wirdsicherlich wieder schreiben, auch wenn er sichim Moment anderen Projekten widmet. Wieschon letztes Mal geschrieben, werde ich dieAutoren Gespräche führen, sobald die Handlungnach 175 feststeht.

Mal sehen, wie sich die neu eingeführtenCharaktere weiter entwickeln. Die DamenConstance Zaryah Beccash und Nickie Yanes

haben sicherlich viel Potential, weil sie teilweise recht schräg sind. Aus der manchmalinfantil wirkenden Hexe wird der Leser sicherlich noch nicht schlau. Ist sie wirklich sooder ist es nur Theater? Was will sie wirklich von Cauthon Despair? Die zweiteVerehrerin von Despair ist die schrille Nickie Yanes. Die Ordonnanz scheint sogaretwas besessen von dem Silbernen Ritter zu sein. Bisher haben wir die Storyline umNickie und Cauthon nur angedeutet und nicht sehr tief beleuchtet, da es auchwichtigere Handlungsebenen und Charaktere gab. Die hippige Terranerin wird jedochbald mehr Auftritte haben in Bezug zu Despair. Mal sehen, ob es demnächst auch eineGrafik von ihr geben wird. Das wäre ja etwas für Gaby Hylla.

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Das Titelbild stammt übrigens von Gaby

Hylla und zeigt Rosan Orbanashol.

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Apropos Gaby Hylla. Sie hat in ihrer kurzen Zeit schon viele hervorragende Bilder füruns gezeichnet. Ihr neueste Werk ist Brettany de la Siniestro. Eine Übersicht zu allenBildern gibt es auf der neuen DORGON-Homepage unter http://www.proc.org/dorgon/gaby-hylla.

Noch etwas ratlos bin ich mit einigen Charakteren, wie z.B dem Mutantenkorps.Obwohl Hank „Wulf“ Lane, Brad Callos, Myrielle Gatto und Jeanne Blanchervorragende Charaktere sind, bleiben sie weitesgehend auf der Strecke. Wir wollendie vier jedoch keineswegs rausschreiben, müssen aber zusehen, dass sie etwasmehr in die Handlung involviert sind. Vielleicht wird sich ab den 170er Heften dieMöglichkeiten bieten, wenn ein fünfter Mutant mit Bierbauch dazu stossen wird.

Nachdem die Crew der IVANHOE nun fast 15 Hefte Pause hatte, wird sie in wenigenHeften wieder eine zentrale Rolle spielen. Vermutlich wird die Crew um ein bis zweiPersonen ergänzt werden. Denkbar wäre auch, dass wir die vier Mutanten auf dieIVANHOE stecken.

Ebenfalls werden wir in den Romanen die in Siom Som spielen zwei neue Dorgoneneinführen, aus denen unsere Protagonisten auch nicht so recht schlau werden.Bringen sie neue Hoffnung für Dorgon oder machen sie nur noch alles schlimmer?

Ich denke, ich werde bis Weihnachten wieder eine spezielle DORGON-Story schreiben,wie auch im letzten Jahr. Ein Thema steht jedoch noch nicht fest.

Soviel von mir! Bis demnächst!Euer Nils Hirseland

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plastische Chirurgie so verändert, dassihre Identität nicht mehr erkennbar ist.Außerdem klingen die Nachwirkungen derhochdosierten Gifte, mit denen sie außerGefecht gesetzt worden sind und die auchihre Individualimpulse verfälschen, nurlangsam ab. Beide tragen ein seltsamesHalskettchen und finden nach kurzerSuche ein Zelt, in dem jemandSchutzanzüge für sie deponiert hat. Siehaben keine Ahnung, wie sie in dieseUmgebung geraten sind oder was manvon ihnen erwartet. Als Rhodan und Tifflordie nähere Umgebung erkunden, stoßensie auf die Ureinwohner des Planeten, dieAerimi. Rhodan rettet eines dieser Wesenvor einem aufkommenden Sturm. ZumDank nehmen die Aerimi die beidenTerraner mit in ihr Dsipraen, eine Artorganisches Luftschiff, mit dem sie vonOrt zu Ort reisen.

Bei den AerimiWährend die Terraner sich von denStrapazen erholen, erfahren sie mehr überden Planeten, auf den es sie verschlagenhat, und dessen Bewohner. Die Aerimi(ihre Gastgeber gehören zum Stamm derBlaett) nennen ihre Welt Jaimbor. Sie sindintelligente Pflanzenwesen, die sichhauptsächlich auf telepathischem Wegverständigen und für die es als Inbegriffder Glückseligkeit gilt, möglichst vieleKrankheiten zu haben und zu verbreiten.Die Aerimi glauben, auf diese Weise insReich der Götter eingehen zu können.Angeblich werden besonders sieche Aerimiregelmäßig in die "Göttlichen Lustgärten"bzw. ins "Elysium" geholt. Für die Terranerist klar, dass sie von den Aerimi keineHilfe bei dem Versuch erwarten können,nach Tahun oder Terra zurückzukehren.Sie vermuten, dass sie am ehesten imElysium weiterkommen werden. Sie reisendeshalb mit zum nächsten Ziel der Blaett,der Siedlung Lakon, wo Informationenüber das Elysium zu finden sein sollen.Nachdem sie dort an diversen bizarrenRitualen teilgenommen haben, entdeckendie Terraner unter High-Tech-Müll (den dieAerimi als Reliquien der Götter verehren)einen arkonidischen Datenträger, derihnen den Weg zur Kuppelstadt Hrom-Connan weist. Es gibt einen geheimenTunnel, der mitten durch einVulkangebirge führt.

Perry Rhodan Ara-Toxin Band 1:Die galaktischen MedizinerAutor: Leo Lukas

Inhalt

Kidnapping auf TahunAnfang Mai 1340 NGZ reisen PerryRhodan und Julian Tifflor mit der ANENKAnach Tahun, um die LFT bei derEinweihung eines neuen Klinik-Komplexes,genannt Circinus Maximus, zurepräsentieren. Ihre persönlicheAnwesenheit ist erforderlich, weilImperator Bostich I. das arkonidischeImperium vertreten wird - und weilverhindert werden muss, dass dieArkoniden den unabhängigen Planeten,immerhin eines der wichtigstenmedizinischen Zentren der Milchstraße,nebenbei annektieren. Als die beidenTerraner am 3. Mai mit einem Gleiterunterwegs zu einem ihrer vielen Terminesind, wird ein sorgfältig vorbereiteterAnschlag auf sie verübt, bei dem ihrebeiden ertrusischen Leibwächter schwerverwundet und Zivilisten getötet werden.Der Gleiter stürzt ab, Rhodan und Tifflorwerden mit einem Kontaktgift betäubt undüber einen Käfigtransmitter entführt.

Als die beiden wieder zu sich kommen,befinden sie sich auf einem unwirtlichenfremden Planeten. Offensichtlich warensie geraume Zeit bewusstlos. Ihr Äußereswurde in der Zwischenzeit durch

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entführen, hat sie von unbekanntenAuftraggebern erhalten. Auf Neu-Tolimonschlüpft sie in die Identität der MedikerinZhanauta Filgris, die für den PrimärenKoordinator Ospriuk Osk arbeitet. Indieser Position kann sie die beidenTerraner schützen und selbst nachHinweisen auf das Ara-Toxin suchen.

Der galaktische Zoo - Zweite VersionRhodan und Tifflor sehen sich in den achtgewaltigen Kuppeln Hrom-Connans um.Offensichtlich existiert dieser Komplex,von dessen Existenz die Terraner bisherkeine Kenntnis hatten, schon seit vielenJahren. Individuen aus allen Völkern desKugelsternhaufens Thantur-Lok sind inden Kuppeln zu finden. Die meisten sindschwer krank und erhoffen sich hierHeilung, sie genießen derweil jedenerdenklichen Luxus. Hinter dieser Fassadeverbirgt sich jedoch Erschreckendes, wiedie Terraner feststellen, als sie dieBekanntschaft des spielsüchtigenEkhoniden Rezzo d'Untrum machen undvon diesem herumgeführt werden.Offenbar wurde die ganze Anlage dem"Galaktischen Zoo" nachempfunden, dendie Aras seinerzeit auf Tolimon betriebenhaben. Auch die Galactic Guardians undeinige Springersippen sind in dieseMachenschaften verwickelt. Dievermeintlichen Patienten werden gegenihren Willen festgehalten, mitMedikamenten und speziellen Strahlungengefügig gemacht und mit denHalskettchen überwacht, die nicht nur alsPassantum und "Kreditkarte" dienen,sondern auch einen Peilsender enthalten.Per Fernsteuerung oder auf andere Weisekönnen diese "Stressbänder" auch dazugebracht werden, sich zusammenzuziehenund ihren Träger zu erwürgen. Die Arasstellen verbrecherische, unmenschlicheExperimente mit ihren "Patienten" an. Beieinigen wird der Geist vom Körpergetrennt und in der so genanntenZweitlebensphäre in virtuelle Simusense-Welten eingespeist. So ergeht es auchRezzo, den sein Schicksal vor Rhodansund Tifflors Augen auf einer tödlichenAchterbahn ereilt - die beiden Terranersind von ihrem unsichtbaren Gönner vordiesem grausigen Ende bewahrt worden.

Auch Gondüb, der sich inzwischen

Zusammen mit dem jungen Blaett Gondüb(den Rhodan vor dem Sturm gerettet hat,und der aus der Art schlägt, weil er gegenKrankheiten resistent ist, weswegen er alsMissgeburt gilt) machen die Terraner sichauf den beschwerlichen Weg. Auf demWeg zu den Kuppeln freunden sie sich mitGondüb an. Seinem Gespür für dieUmgebung ist es zu verdanken, dass sieeinem Magma-Ausbruch entgehen. Siehaben keine Schwierigkeiten, die Kuppelnzu betreten: Ihre Kettchen dienen quasials Ausweis. Es steht sogar ein luxuriösesHotelzimmer für sie bereit, in dem jemandeine Botschaft für sie hinterlassen hat: Siesollen nach dem Ara-Toxin suchen. DieTerraner haben allerdings keineMöglichkeit, mit der Außenwelt Kontaktaufzunehmen. Ihnen ist klar, dass ihrunbekannter Gönner dafür verantwortlichsein muss, dass sie in der Wildnisausgesetzt worden sind - sie sollten"durch die Hintertür" und inkognito nachHrom-Connan gelangen, um die extremscharfen Kontrollen bei der "regulären"Einreise zu umgehen.

Die AttentäterinTatsächlich haben sie all das einerhochspezialisierten, skrupellosen Ara-Attentäterin zu "verdanken", die an einerstreng geheimen Assassinen-Akademieausgebildet worden ist und als "Schläfer"arbeitet. Auf bestimmte Reizimpulse hinverspürt sie den Drang, den Inhalt einerder sieben Phiolen zu sich zu nehmen, diesie mit sich trägt. Die Ampullen enthaltengenau auf ihren Metabolismuszugeschnittene Chemikalien, die ihrGedächtnis, ihre Handlungen und sogarihre Persönlichkeit beeinflussen. Bis zudem Zeitpunkt, an dem sie denSchlüsselreiz erhält, weiß sie nichts überihren Auftrag. Nach Einnahme desMedikaments jedoch "erinnert" sie sich anihr nächstes Einsatzziel, außerdemkommen ihr dann Einzelheiten über ihreeigene Vergangenheit wieder zuBewusstsein, und schließlich führt dieBeeinflussung dazu, dass sie eine neueTarnidentität annimmt, die sie voll undganz verinnerlicht - sie wird buchstäblichzu einer völlig anderen Person. DenAuftrag, Rhodan und Tifflor nach Jaimbor(von den Aras Neu-Tolimon genannt) zu

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Zhanauta ihm ihre Lebensgeschichte.

Von Zhanauta erfahren die Terraner, dassTrantipons Schiff MOMANTAR demnächststarten wird, und dass ein Prototyp desAra-Toxins auf der terranischen KolonieRemion getestet werden soll. Mehr noch:Auch Terra, Drorah, Hayok und Hunderteanderer Welten sind möglicherweisebereits infiziert. Mit Zhanas Hilfe und mitUnterstützung des Bewusstseins vonRezzo d'Untrum, das aus dem Simusensebefreit wird, gelingt es den Terranern am4. Juni, Ospriuk Osk in ihre Gewalt zubringen, alle Gefangenen zu befreien unddiese zu einem Aufstand zu animieren,dem die Sicherheitskräfte desKonsortiums nichts entgegenzusetzenhaben. Gondübs Artgenossen spielen einewichtige Rolle bei dieser Rebellion: Mitihren Paragaben beschwören sie einenVulkanausbruch herauf, der die Kasernender Farogh-Wachmannschaften zerstört.Osk und zahlreiche Ara-Mediker begehenSelbstmord. Der MOMANTAR gelingt dieFlucht. Rhodan, Tifflor und Zhana habennur noch eine Möglichkeit, ihr zu folgen:Sie müssen durch einen Transmittergehen, der die letzten Flüchtlinge zumRaumschiff KAMMARA bringt. DerTransmitter ist allerdings auf Araskalibriert…

Kommentar:

Wieder mal ein kleiner Zeitsprung: DerAra-Toxin-Zyklus spielt im Jahre 1340NGZ, also sechs Jahre vor derHandlungszeit der aktuellen Heftromane,drei Jahre vor dem Posbi-Krieg und einJahr vor dem PAN-THAU-RA-Dreiteiler. DieAras dürfen wieder einmal als Bösewichteherhalten. Warum auch nicht? Ideen-Recycling ist in der PR-Serie ja nichtsNeues, und die Zeiten, in denen die ArasSeuchen verbreitet haben, um das alleinihnen zur Verfügung stehende Heilmittelteuer verkaufen zu können oder sichMachtpositionen damit zu sichern, sindschon so lange her, dass "Neuleser"vermutlich gar nichts davon wissen unddie Ausgangssituation diesesTaschenbuchzyklus somit für eine tolleneue Idee halten. Immerhin weckt dererste Roman mein Interesse, so dass ichauf den nächsten Band gespannt bin. Man

selbständig gemacht hat, wird mit demGrauen konfrontiert. Der Aerm stößt aufprimitive Pferche, in denen zahlreicheseiner Artgenossen dahinvegetieren - ihr"Elysium" ist natürlich eine Täuschung.Tatsächlich sind die Aerimi beliebteVersuchstiere für die Aras. Zhanautaerhält ebenfalls neue Informationen. AufNeu-Tolimon wird ein besonderes Toxinentwickelt, das vermutlich über alleWelten der Milchstraße verbreitet werdensoll. Offenbar wollen die Aras ihre altePraxis, selbst Krankheiten in die Welt zusetzen, die nur sie selbst heilen können,wieder aufnehmen. Zu diesem Zweckwerden Tausende Walzenraumer zumobilen Quarantänestationen umgebaut.Das Projekt Ara-Toxin, von dem die Arassich unendlichen Reichtum erhoffen, stehtkurz vor dem Abschluss, Neu-Tolimon solldemnächst geräumt werden. Eingeleitetwurde das Projekt vermutlich vonTrantipon, einem märchenhaft reichenAra, der als wichtigster Kunde desKonsortiums von Hrom-Connan gilt.

Rebellion der Kranken

Julian Tifflor beginnt damit, alle möglichenVerbote zu missachten, um Strafen zuprovozieren. Er will versuchen, dengeheimnisvollen Beschützer damit aus derReserve zu locken. Allerdings kommtZhanauta auf die Idee, zwei Fliegen miteiner Klappe zu schlagen: Sie benutztTifflor als Lockvogel und verkauft ihn als"Versuchstier" an Trantipon, dessenGehilfen eines der letzten, entscheidendenExperimente im Projekt Ara-Toxin an ihmvornehmen. Er überlebt nur, indem er sichmit Hilfe seiner Upanishad-Fähigkeiten ineine todesähnliche Starre versetzt. Esgelingt Zhanauta, sich die vermeintlicheLeiche aushändigen zu lassen, und sie istmehr als überrascht, als Tifflor wiederzum Leben erwacht. Beide fühlen sichsofort zueinander hingezogen - allerdingsahnt Tifflor noch nicht, wer die Arawirklich ist. Als er ihr seinen Namennennt, gibt er ihr damit unwissentlich denSchlüsselreiz zur Einnahme einer weiterenDosis ihres "Erinnerungsmedikaments".Dieses bewirkt, dass sie sich fortanbedingungslos in Rhodans und TifflorsDienste stellen und den Terranern dieWahrheit über sich selbst berichten muss.Während Tifflor sich erholt, erzählt

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wiederzugeben. Das Verrückte allerdingsist, dass einem die Aerimi, namentlichGondüb, trotzdem sympathisch werden,und dass man sich, noch während man obder schieren Abgedrehtheit dieserSchilderungen den Kopf schüttelt, einesGrinsens nicht erwehren kann.

Ansonsten bietet der Roman handfesteAction. Besser gesagt: LL geht nichtzimperlich mit Gewaltdarstellungen um,möglicherweise deshalb, weil er das füreinen lustigen Gegensatz zumklamaukigen Grundton des Romans hält.Ich finde es zumindestgewöhnungsbedürftig. Egal."Einundsiebzig" ist eine interessante Figur- geschickt führt LL den Leser an der Naseherum, so dass die Enthüllung, dassdieser so unheimlich (meiner Meinungnach sogar unrealistisch) effiziente,skrupellose und brutale Assassine eineFrau ist, einen ganz gutenÜberraschungseffekt ergibt. Die Idee mitdem "Erinnerungsgift" (ich nenne eseinfach mal so) kommt mir zwarirgendwie bekannt vor, aber ich könntejetzt keinen konkreten Roman benennen,in dem sie schon mal verwendet wordenwäre. Die Idee sorgt jedenfalls für einennetten kleinen Konflikt, denn offenbar istTiff auf dem besten Wege, sich in dieDame zu vergucken. Er weiß zwar, dasssie diejenige ist, die ihn unter Anwendungbrutaler Gewalt entführt hat, aber nachEinnahme der x-ten Phiole ist siebuchstäblich eine andere Person. Kann ersich in diese Person verlieben? Wenn erbefürchten muss, dass die nächste Phiolewieder zu eine neue Persönlichkeit zumVorschein bringen wird?

Insgesamt ist der Roman meiner Meinungnach ein etwas durchwachsenerZyklusauftakt. Etwas zu verquer, abernicht uninteressant, teilweise sogarspannend. Die Spannung wird allerdingsdadurch "ausgebremst", dass man schonjetzt weiß: Perry Rhodan und Julian Tifflorwerden auch dieses Abenteuerunbeschadet überstehen, und selbst wennTerra mit dem Ara-Toxin infiziert wordensein sollte, so wird spätestens im Jahre1344 NGZ nichts mehr davon zubemerken sein.

weiß schließlich nicht, wer hinter demProjekt Ara-Toxin wirklich steckt und ob esstimmt, dass sogar Terra schon infiziertist. Auch ist noch völlig unklar, wer dafürverantwortlich ist, dass Perry Rhodan undJulian Tifflor auf die Sache angesetztwerden. Warum müssen es übrigensunbedingt diese beiden sein? Klar, damitSerien-Hauptfiguren mal was zu tunkriegen, aber ernsthaft: Warum sich dieMühe machen, zwei der wichtigsten undam besten bewachten Personen derMilchstraße zu kidnappen? Gute Detektivedürfte es wie Sand am Meer geben. Dereinzige Grund, der mir spontan einfällt, istder, dass beide Zellaktivatoren tragen.Das bedeutet: Im Gegensatz zuNormalsterblichen haben sie eine Chance,die bei den Aras zu erwartendenGiftküchen erkunden und sich vielleichtsogar mit dem Ara-Toxin anstecken zukönnen, ohne gleich tot umzukippen. Nettfinde ich in diesem Zusammenhang dieBezugnahmen auf Tiffs Upanishad-Ausbildung.

Der Roman ist… hm… ein "typischer LeoLukas". Damit ist eigentlich schon allesgesagt. Er enthält diverse Austriazismen("Dolmetsch" sagt man hierzulandejedenfalls nicht) und strotzt nicht nur vorungewöhnlichen Ideen, für die LL bekanntist, sondern ist vermutlich wie immervollgestopft mit Anspielungen undverballhornten Namen bzw. Anagrammen,deren Bedeutung mir leider entgeht. Ineinigen Kapiteln bemüht LL sich allzudeutlich, besonders witzige oderdurchgedrehte Figuren und Situationen zubeschreiben. Ich hatte gedacht, die Atto-Karnickel aus dem Andromeda-Zyklusseien nervtötend oder Boffään, dersprechende Kaktus mit einer Vorliebe fürgekochte Eier aus dem Posbi-Krieg-Zyklussei eine seltsame Figur. Aber mit denAerimi setzt LL doch wieder eins drauf. Ichmeine - mal ehrlich - singende Tische mitModelleisenbahn-Anlagen obendrauf? Vondenen einer mit PR und Tiff Ski undDreierbob fährt? Während Tiff fröhlichjodelt? Hallo? Versucht LL damit dieGrenzen dessen auszuloten, was dasLektorat ihm durchgehen lässt? Mir war essogar zu peinlich, die bizarreBeschreibung der Aerimi in obigerHandlungszusammenfassung

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Das Buch enthält die Kurzgeschichte "ImGarten der irdischen Lüste" von ErnstVlcek als Anhang. Jeder Ara-Toxin-Romansoll einen solchen Anhang haben, und mitden Kurzgeschichten soll gezeigt werden,dass das Bild vom ausschließlich ausMedizinern bestehenden Volk der Aras einKlischee ist. Diesmal geht es um einenAra, der Kunstliebhaber ist und von einerdiabolischen Figur in virtuelle Welten(Simusense) gelockt wird. Der Clou: Diesevirtuellen Welten sind bekanntenGemälden nachgebildet, vor allem denalbtraumhaften Bildern des HieronymusBosch. Dummerweise fällt mit demKlischee auch die einzigeIdentifizierungsmöglichkeit weg, d.h. derAra könnte irgendwer sein, es ist egal,aus welchem Volk er stammt.

J. Kreis, 09.10.2007 www.kreis-archiv.de/

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allerdings sorgte der Ereignishorizont derSingularität für etwas Außergewöhnliches.

Der Splitter aber zogungeachtet dessen weiter. Passierte dieSonne und verließ schließlich wieder unserSonnensystem, so als wäre er nie dagewesen.

Prolog 2

„Professor Marten, würden siesich das bitte einmal ansehen?“ Aufgeregtzeigte der junge Student auf einebestimmte Stelle der Grabung. Nebendem Saurierknochen den er geradefreilegte war ein weiterer sichtbargeworden der so gar nicht zu den bishergefundenen passen wollte. Marten beugtesich mühsam zu der etwasunzugänglichen Stelle hinunter. „Lassensie mal sehen“, zischte er ungehaltenseinen Studenten an. Marten liebte esnicht wegen jeder Kleinigkeit um Ratgefragt zu werden. Dann hätte er es auchgleich selbst erledigen können, war er derMeinung. Als ihm aber bewusst wurde waser da vor sich hatte war seine schlechteLaune augenblicklich dahin. „Unmöglich“,war das erste was ihm wieder entfuhr.„Absolut unmöglich“, setzte er noch einendrauf. Dann verfinsterte sich seine Mienewieder. Ein Scherz. Das musste einschlechter Scherz sein. Irgendjemandwollte ihn offensichtlich hochnehmen. Na,dieser Jemand konnte sich auf etwasgefasst machen, nahm sich Marten vor.

Das was den Professor soerregte lag eingebettet in denAblagerungen eines flachen urzeitlichenSees. Direkt neben demOberschenkelknochen des mitgefährlichsten Tieres der Urzeit. EinesVelociraptors, eines in Rudeln jagendenRaubsauriers aus der Kreidezeit. Genauerdem Campanium, etwa 85 Millionen Jahrevor unserer Zeit. Dort neben demKnochen lag etwas das es dort nichtgeben konnte, nicht geben durfte. Dortlag die obere Hälfte eines menschlichenSchädels. Dem Schädel eines modernenMenschen um genauer zu sein. EinesHomo Sapiens.

Gorn

von Andrä Martyna

Prolog 1

Das Zentrum unsererMilchstraße ist eine Hexenküche.Unglaubliche Dinge geschehen dort seitÄonen. Die Sonnen stehen derart dichtbeieinander dass scheinbar unserer Physikins Gesicht gelacht wird. Aber eben nurscheinbar. Sonnen entstehen undvergehen. Manche werden zu etwasUnvorstellbarem. Zu einem schwarzenLoch. Manchmal entstehen solcheSingularitäten dicht beieinander. Malumkreisen sie sich, und mal verschlingensie sich gegenseitig. Manchmal aberpassiert etwas anderes Unglaubliches.Zwei schwarze Löcher prallen aufeinanderund explodieren. Die Massekerne werdenin Stücke gerissen und strebenauseinander.

Der Splitter war schon langeunterwegs obwohl er sehr schnell war.Halb so schnell wie das Licht raste erdurch die Spiralarme. Weg vom Zentrumin dem er geboren wurde. Auf dem Weghatte er kosmischen Staub in sichaufgesaugt und war wieder gewachsen.Nicht viel aber doch ein wenig. Nichtshatte ihn aufhalten können. KeineAsteroiden, keine Monde und Planeten, janicht einmal Sonnen. So traf er schließlichauch bei uns ein. Er passierte ungehindertdie äußern Planetenbahnen. Durchquerteden Asteroidengürtel, streifte fast denMars und nahm zielsicher Kurs auf dieErde.

Der Splitter war klein, ja fastwinzig. Hätte man ihn messen können sowäre man auf nur wenige Zentimetergekommen und doch hatte er die Masseunseres Mondes. Seine Geschwindigkeitund seine Masse sorgten dafür das erunseren Planeten durchquerte als wäreer gar nicht vorhanden. SeineGeschwindigkeit sorgte auch dafür dassder Erde nichts passierte, denn wäre erlangsamer gewesen wäre es sicher zurKatastrophe gekommen. So verlor dieErde nur ein paar Kilogramm an Gewicht,

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durchdringendes Kreischen erfüllte fürBruchteile von Sekunden die Luft. Dannerhellte ein Blitz den Himmel, und Gornverlor das Bewusstsein. Leblos sackte erzusammen und fiel in das weiche warmeMoos das zwischen den von Feuchtigkeittriefenden Riesenfarnen wuchs.

2.

Die Ameisen die über sein Gesichtkrochen brachten Gorn zurück zuBewusstsein. Unwillig schüttelte er denKopf weil seine Gliedmaßen nicht so wieer wollten. Er hatte Kopfschmerzen, aberdie nahm er gar nicht war. Die Menschenseiner Zeit gingen anders mit Schmerzenum. Sie gehörten zum täglichen Leben wiedas Atmen. Wenn aber die Beine nicht sofunktionierten wie sie sollten konnte daseinen schnellen Tod bedeuten. Gornrichtete sich auf und begann sich nunendlich zu wundern. Wo war der Schneegeblieben? Wo das Eis? Ja, selbst dieallgegenwärtige Kälte war verschwunden.Temperaturen weit über dem Gefrierpunktlagen außerhalb seinesErfahrungsschatzes.Unsicher sah Gorn sich um. Alles um ihnherum war grün wo doch weißvorherrschen sollte. Und dann diesekleinen Dinger die überall auf ihmherumkrabbelten und ihn zwickten. Gornstrich sich das lange, verfilzte schwarzeHaar aus dem Gesicht auf dem sichlangsam Schweißperlen bildeten. DieGeräusche um ihn herum begannen Gornnervös zu machen. Sein Kopf ruckte hinund her, immer einem neuen,unbekannten Laut folgend. Gerüchedrangen in seine Nase wie er sie nie zuvorwahrgenommen hatte. Überall bewegtensich die Wedel der Farne. Alles war inBewegung. Die Eindrücke begannen Gornzu überwältigen. Er begann zu zitternobwohl er es nicht wollte. Ein kehligerLaut entfuhr seiner Brust, und diesesvertraute Geräusch machte Gorn wiederetwas sicherer. Gorns Volk kannte dieSprache, doch war sie noch auf wenigeVokabeln beschränkt. Sie diente zurVerständigung bei der Jagd, bei derKoordination des Gemeinschaftslebens.Sie war nützlich bei der Werbung um eine

1.

Seit Stunden schon lag Gorn aufder Lauer ohne auch nur einen einzigenMuskel zu bewegen. Die Kälte war injeden Winkel seines Körpers gekrochen,doch er wusste, sollte es daraufankommen, würde er sich so schnellbewegen wie eine der seltenenRaubkatzen. Das Rudel war längstüberfällig. Die scheuen, den Elchenähnlichen Karibus sollten längst dieLichtung erreicht haben um zu äsen. DieSonne stand jetzt schon zwei Handbreitüber dem Horizont. Etwas musste sieverschreckt haben. Seit die Gletscherlangsam zurück wichen und mehr undmehr fruchtbares Land wieder freigabenzog immer mehr jagdbares Wild hierher indieses Tal.

Das Tal lag in einer Gegend dieman viel später einmal Alaska nennenwürde und war fast zur Hälfte noch mit Eisbedeckt. Gorns kleines Volk war aus demspäteren Asien hierher gekommen. Übereine Landmasse die ebenso verschwindenwürde wie das Eis das sich jetzt auf demRückzug befand. Davon wusste Gorn abernichts, denn die Wanderung lag schon dreiGenerationen zurück. Ein Teil war weiternach Süden gezogen, aber Gorns Clan wargeblieben. Selten zogen noch andereGruppen vorbei und machten nur Halt umzu jagen bevor sie weiterwanderten.Manche blieben bei Gorns Clan, mancheaus dem Clan wanderten mit. So wargewährleistet das frisches Blut hinzukamund die kleine Gruppe überleben konnte.

Gorn blinzelte in die Sonne,deren Strahlen sich in den unzähligenEiskristallen brach die das ungegerbte Fellbedeckten in das er sich gewickelt hatte.Es war zu spät. Die Karibus würden nichtmehr kommen. Erst jetzt fiel ihm auf dasauch andere Dinge nicht so waren wieimmer. Keinen Vogel hörte er im Geäst,kein anderes Tier war weit und breit zusehen. Es war unheimlich still um ihnherum. Langsam richtete sich Gorn aufund schüttelte die Kälte aus den Gliedern.Der harsche Schnee knirschte laut unterseinen mit Fell umwickelten Füßen unddurchbrach damit die unwirkliche Stille.Als wäre das ein Zeichen gewesen,gesellte sich plötzlich ein anderesGeräusch dazu. Ein helles,

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nicht dumm. Im Gegenteil. Nur war allesan ihm auf das Überleben in einerunwirtlichen Umgebung ausgerichtet.Abstrakte Gedankengänge waren nicht Teilder Überlebensstrategie eines Jägers inder ausklingenden Eiszeit. Sein Blickfokussierte sich auf eine bestimmte Stelleder in einiger Entfernung aufragendenFelswand. War da nicht ein Schatten? Einedunkle Stelle am Fuß der Felsen? Da woer diesen Schatten auch erwarten würde?Um sich selbst zu bestätigen stieß Gornwieder einen gutturalen Grunzlaut aus. Ersicherte noch einmal in alle Richtungen,stand auf und setzte sich schließlichvorsichtig in Bewegung.

3.

Das Bruchstück der Singularitätdurchschnitt die Atmosphäre ohneabgebremst zu werden. Dazu war sie zuklein und zu schwer. Wie ein ungeheurerStaubsauger riss sie aber die sieumgebende Luft an sich, was dieseskreischende Geräusch verursachte. DerEreignishorizont, der „Point of no Return“,umgab das kleine schwarze Loch wie eineBlase in etwa zwei Metern Entfernung vomKern. Auch hier galt noch die Schulphysik.Wie bei einer großen Singularität wurdeder Raum um das schwarze Loch verzerrt.Und mit dem Raum verzerrte sich auchdie Zeit. Die Blase erfasste Gorn ohnedass er sie wahrnehmen konnte.Eigentlich hätte das sein Ende seinmüssen, aber anstatt Gorn einfach in sichaufzunehmen, nahm die Singularität Gorneinfach ein Stück mit. Nicht einmal eineMikrosekunde befand sich Gorn imInneren der Blase, dann war das schwarzeLoch vorbei auf seinem Weg zum Erdkern.Aber diese winzige Zeitspanne reichte ausum Gorn aus seiner Zeit zu reißen und ihn85 Millionen Jahre früher wiederauszuspucken. Gorn befand sich nunimmer noch am gleichen Fleck wie zuvor,nur nicht mehr zur gleichen Zeit. Gornwar immer noch in seinem Tal, ja sogarnoch immer auf der gleichenKontinentalscholle. Nur befand sich dieserTeil der Landmasse viel näher am Äquatorals zu seiner Zeit. Noch nie hatte dieseWelt einen Menschen gesehen. Das wasspäter einmal aufrecht auf zwei Beinengehen würde lebte jetzt klein und mit Fell

Gefährtin, aber völlig ungeeignet umSelbstgespräche zu führen. Trotzdementfuhr Gorn wieder ein Laut. Diesmal einartikulierter. Er bedeutete: „Falsch!“ Undnoch einmal, diesmal lauter. „Falsch!“ Jetzt setzte auch wieder der sichereInstinkt des erfahrenen Jägers ein. Gornwar hier zwischen den vielen unbekanntenPflanzen nicht sicher. Zu spät würde ereine herannahende Gefahr wahrnehmen.Schnell raffte er an sich was anHabseligkeiten ihm zu Füßen lag. Daskleine Bündel selbst gefertigter Speeremit dem Wurfholz das die Reichweite fastverdoppelte. Der fest verschnürte Beutelmit wichtigen Utensilien wie Zunder undFeuerstein. Und das Meisterhaft gefertigteMesser aus Feuerstein auf das Gornbesonders stolz war und ihm beim Sturzaus der Fellscheide gerutscht war. Das warauch schon alles. Leute wie er reisten mitleichtem Gepäck.Gorn setzte sich in Bewegung. Als erstesfixierte er einen riesigen Baum wie er ihnnoch nie gesehen hatte. An seinemStamm würde er Rückendeckung finden.Vielleicht sogar hinaufklettern können. Alser ihn erreichte musste Gorn aberfeststellen, das die ersten Äste viel zuhoch über ihm aus dem Stamm ragten.Der Stamm selbst war zu dick um ihn zuumfassen. Hier würde er nichthinaufkommen. Gorn ging in die Hockeund begann sich wieder umzusehen.Diesmal aufmerksamer. Zuerst hatte Gornangenommen sich in einem dichten Waldzu befinden, aber die riesigen Farnehatten ihn getäuscht. Die wenigenwirklichen Bäume, wenn es denn welchewaren, standen weit auseinander. Zu weitfür einen Wald. Nein, eine solcheLandschaft hatte noch nie jemand ausseinem Stamm gesehen. Trotzdem kamihm die weitere Umgebung bekannt, jasogar vertraut vor, und es dauerte auchnicht lange und er erkannte was es war.Die Berge, das Tal in dem er sich befand.Alles war am richtigen Ort, auch wenn dieBerge irgendwie schroffer wirkten undhier und da ein zusätzlicher Grat oder einGipfel mehr war. Dies war SEIN Tal, wennauch alles darin anders aussah. Lange allerdings machte sich Gorn keineGedanken darüber. In Erdgeschichtlichgemessenen Zeitmaßstäben war seineIntelligenz gerade erst erwacht. Gorn war

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welche Richtung die Entwicklung dieserArt einmal gehen sollte. Ein unbefangenerBeobachter hätte mehr Parallelen zueinem heutigen Huhn gefunden als zueiner Echse. Der 25cm lange Schädelwirkte flach und lang gezogen. In ihremOber und Unterkiefer saßen jeweils 28rasiermesserscharfe, teilweise gezackteZähne. Aber nicht das waren ihre stärksteWaffen sondern die beiden siebenZentimeter langen Mittelzehklauen.Bestens geeignet jeder Beute tödlicheWunden zuzufügen. Der lange Schwanzließ sich nur in der Horizontalen bewegenwas sehr gut dazu geeignet war beischnellem Lauf das Gleichgewicht zuhalten. Nun hatte sie endlich wieder ihre Beuteerspäht. Der Protoceratops war noch jungund unwesendlich größer als sie selbstaber dafür wesendlich massiger. ImGegensatz zu ihr lief er auf vierSäulenartigen Beinen die ihm keine hoheGeschwindigkeit verleihen konnten. Dermit einem großen Schnabel verseheneKopf wurde von einer mächtigenHornplatte gekrönt die sich hervorragendals Ramme einsetzen ließ. Für eineneinzelnen Velociraptor wie sie war er eindurchaus ebenbürtiger Gegner. Aber siewar ja nicht allein.Das Weibchen ließ einen schrillen Pfiffertönen. Das war das Zeichen. Aus ihrerDeckung heraus jagten links und rechtsjeweils zwei weitere Raptoren heran undstoppten ihren Lauf erst als sie aufgleicher Höhe mit dem Protoceratopswaren. Aber das war noch nicht alles.Weitere drei Mitglieder des Rudels hattenin den letzten Minuten den Protoceratopsweiträumig umgangen und kamen jetztplötzlich direkt vor Ihm zwischen denFarnen hervor und verstellten den Weg.Nervös zuckten die Flanken desPflanzenfressers. Er stieß ein leisesschnauben aus und senkte zur Abwehrden Kopf, den er dabei ständig hin undher pendeln ließ. Das Rudel hatte die Beute umstellt. Esgab keine Möglichkeit zur Flucht mehr.Siegessicher nahm das Weibchen einenschnellen Anlauf und setzte zum Sprungan. Die anderen Mitglieder des Rudelshatten den Abstand zum Protoceratopsweiter verkleinert, ließen aber derAnführerin den Vortritt. Mit beiden Beinen

bedeckt auf allen vieren in Erdhöhlen.

Gorn erreichte den Fuß der Felswand zweiStunden später. Immer wieder hatte erinnegehalten wenn ein ungewöhnlichesGeräusch auf seine Ohren traf. Aber jetztwar er hier. Unbehelligt hatte er den Wegzurücklegen können. Und jetzt sah er ihnauch. Den Eingang zur Höhle in der seinClan lebte. Anders sah er aus. Kleiner undirgendwie schroffer, aber er war da wo erzu sein hatte. „Bala…“ Laut rief Gorn denNamen seiner Gefährtin. Und wieder,„Bala….!“ Aufgeregt begann Gornschneller zu klettern, und erreichteschließlich den Eingang. Niemand war zusehen, nichts war zu hören. Das ständigunterhaltene Feuer war verloschen, janicht einmal eine Spur davon war zusehen. Nichts deutete auf die Anwesenheitvon Menschen. Gorn konnte nichtbegreifen was geschehen war. Wenn seinClan vor irgendeiner Gefahr geflohen wärehätte er zumindest Spuren sehen müssen.Aber nichts, gar nichts. Bala, sein SohnFuga, es war es hätte es sie nie gegebenwas ja auch stimmte. Es hatte sie NOCHNICHT gegeben. Überwältigt vom Verlust, der ihm erstjetzt richtig bewusst wurde, sank Gorn insich zusammen. Auf dem staubigenHöhlenboden hockend tat Gorn etwas daser seit seiner Kindheit nicht mehr getanhatte. Er begann zu weinen.

4.

Das kräftige Weibchen, die Führerin desRudels, sicherte mit kleinen schnellenKopfbewegungen nach allen Seiten. Diefast winzigen aber scharfen Augenerfassten jede noch so kleine Bewegung inder Umgebung. Mit einer Körperlänge vonfast zwei Metern bis zur Schwanzspitze,und einer Höhe von 70 Zentimeterngehörte sie zu den Größten Tieren desRudels. Aber nicht das sicherte ihr dieFührerschaft. Es war ihre für ihre Art sehrausgeprägte Intelligenz. Vielleicht zumTeil auch ihre Boshaftigkeit die sie mehrals einmal die anderen Mitglieder desRudels hatte spüren lassen. DieKörperoberfläche wurde bedeckt voneinem weichen federartigen Flaum. Dasund die ruckartigen Bewegungen desHalses und Kopfes zeigte deutlich in

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nur halbherzig und ungezielt. DiesesVerhalten löste eine Reaktion aus wie wirsie auch heute in Rudeln finden. DerAnführer der seinen Anspruch nicht mehrverteidigen kann ist kein Anführer mehr.Mutig geworden versetzte ihr ein anderesWeibchen einen Kopfstoss. Es wareigentlich nur ein Test, aber er traf genaudie verletzte Brust. Der neuerlicheSchmerz ließ sie fast das Gleichgewichtverlieren, und voller Wut wollte sie sichder Angreiferin stellen. Inzwischen aberwar ein anderes Tier, ein jungesmännliches, hinter sie geschlichen undschlug seine Zähne in den hinteren Teilihres Schwanzes. Mit aller Kraft riss siesich los und brachte einige Meter zwischensich und den beiden Angreifern. Sostanden sie sich nun gegenüber. EinigeSekunden verstrichen. Das Weibchendas sie zuerst angegriffen hattebeobachtete sie aufmerksam mit schiefgehaltenem Kopf. Dann drehte sie sichplötzlich um und begann einfach zuFressen. Wie auf ein geheimes Zeichenwandten sich nun auch die anderen derBeute zu. Es war als hätten sie schonvergessen wer hier die Anführerin war.Und das stimmte auch.

5.

Gorns Trauer währte nicht lange. Dasemotionale Spektrum eines EiszeitlichenJägers war noch nicht so ausgebildet wiedas eines modernen Menschen. Trotzdemwar Gorns vordringlichstes Ziel den Clanwieder zu finden. Nicht weil er ihnvermisste, sondern weil er wusste das erallein nicht überleben konnte. Zwei Tagespäter begann Gorn sich auf seine Reisevorzubereiten. Wenn der Clan, auswelchen Grund auch immer weitergezogen war, dann Richtung Süden wiealle anderen. Gorn brauchte Nahrung fürdie Wanderung. Also ging er auf die Jagt.Inzwischen hatte er sich von seinemFellumhang getrennt. In diesem heißenund feuchten Klima begann dieunbehandelte Tierhaut zu stinken. Gornwar nicht zimperlich, aber es war ohnehinzu warm um in ein Fell gewickeltherumzulaufen. An einigen Stellen begannes außerdem zu schimmeln, wasbedeutete dass es bald zerfallen würde.

gleichzeitig stieß sie sich vom Boden abund schoss pfeilschnell auf ihr Opfer zu.Sie kam von hinten und zielte auf denNacken direkt hinter der Hornplatte.Zielsicher landete sie auf seinem Rückenund schnappte sofort zu. Jetzt griffenauch die anderen in den Kampf ein. Vonallen Seiten stürzten sich die Raptoren aufihr Opfer. Jeder von ihnen wog etwa 30Kilo. Der Protoceratops konnte aber 140Kilo Masse einsetzen, was er jetzt auchtat. Er begann sich im Kreis zu drehen.Den Kopf dabei immer dicht am Boden umden empfindlichen Hals zu schützen. DieKlauen und Zähne der Raptoren fügtenihm tiefe aber nicht tödliche Wunden zu.Noch kamen sie nicht an seineverwundbare Unterseite heran. DieDrehung schleuderte zwei der Raptorenzwischen die Farne. Die Anführerin hattesich in seinem Nacken verbissen. Siekonnte er nicht abschütteln. Auch dieanderen fünf Raptoren ließen nicht vonihm ab. Jetzt stießen auch die beidenabgeworfenen wieder dazu und sprangenbeide seine linke Seite an. DerProtoceratops kam ins straucheln. Erknickte auf einer Seite ein, und pralltedabei mit der rechten Seite und demRücken gegen einen Baum. Die Anführerinstieß wieder einen hellen, lang gezogenenPfiff aus. Diesmal vor Schmerz. DasGewicht des stürzenden Körpers hatte siegegen den Stamm gepresst. Knirschendgaben die Knochen des Brustkorbes nach.Nunmehr die weiche Unterseitepreisgebend war der Rest nur noch eineSache von Sekunden. Die scharfen Klauender Raptoren rissen den Bauchraum auf,und die Gedärme quollen dampfend aufden Boden. Eines der Tiere hatte sich nunauch in der Kehle verbissen. Zwei Minutenspäter war der Protoceratops tot. Das Weibchen befreite sich mühselig ausihrer misslichen Lage. Das Atmen fiel ihrschwer. Der stechende Schmerz in ihrerBrust machte sie fast Wahnsinnig. Dieanderen Raptoren hatten von ihrer Beuteabgelassen und beobachtetenaufmerksam die Szenerie. Sie hatten ihrden Vortritt zu lassen. Zuerst würde siesich an dem warmen Fleisch laben. Daswar ihr Vorrecht. Sie bemerkten aber auchdass sie verletzt war, das sie litt. Unsicherkamen sie wieder näher heran. Wieerwartet schnappte sie nach ihnen, aber

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zeigte ihm den Bauch. Gorn schlang in seiner Astgabel die Beineum den Stamm, um den Oberkörper freizu bekommen. In dieser Position ließ ersich halb zur Seite kippen. Längst hatte ereinen seiner Speere ins Wurfholzeingelegt. Alles war eine fließendeBewegung. Während er sich zur Seiteneigte bog er den Rechten Arm mit demWurfholz weit nach hinten. Seine Linkediente nur zur Führung des Speers mitseiner Messerscharfen Feuersteinspitzedie mit festen Pflanzenfasern und Harz amSchaft befestigt war. Schon schnellte derSpeer von schräg oben auf die Stelle zuan der Gorn das Herz vermutete. Es gabein Geräusch als hätte jemand einenStock in nassen Sand gerammt als dieWaffe auftraf. Die Wucht war so groß dasdie Spitze gute 30 Zentimeter in denKörper fuhr. Der Saurier stieß einentrompetenartigen Schrei aus und ließ sichauf alle Viere fallen. Das hintere Ende desSpeeres rammte in den Boden, und dasGewicht des Tieres presste den Schaftweitere 40 Zentimeter in den Körperbevor er abbrach. Gorn hatte sichinzwischen von Baum fallen lassen. Einenweiteren Speer in der Hand wartete erdarauf was weiter geschehen würde. VorSchreck und Schmerz drehte sich derSaurier um seine Achse. Gorn tat gutdaran nicht näher herangeeilt zu sein,denn der Keulenschwanz mähte wie eineSichel allen Bewuchs in der näherenUmgebung ab. Erst nach Minuten ebbtedie Raserei des Tieres ab. Erschöpft undzitternd stand es da. Auch schwankte esschon leicht. Der Kopf sackte immerwieder nach unten, so als wäre er zuschwer geworden. Jetzt kam Gorn näherheran. Es dauerte endlose Sekunden bisdas Tier ihn bemerkte. Der Kopf kam nachoben, und es riss sein Maul weit auf. Esschien als wollte es Brüllen, aber es kamnur ein jämmerliches Fauchen währendsich helles schaumiges Blut aus dem Maulergoss. Der Speer hatte offensichtlich dieLunge durchbohrt. Nun füllte sie sich mitBlut. Früher oder später würde esersticken. So lange wartete Gorn abernicht. Mit aller Kraft rammte er seinenSpeer in das geöffnete Maul. Ein gutesdrittel des Schaftes verschwand im Halsund blieb irgendwo im Inneren stecken.Die Hinterbeine knickten ein, und der

Gorn hatte sich mit seiner neuenUmgebung vertraut gemacht.Merkwürdige Tiere lebten plötzlich hier,wo früher das Karibu und der Elchwanderten. So viele von ihnen liefen aufzwei Beinen, und die die auf allen vierenliefen waren größer als der mächtigeBüffel den sein Clan gelegentlich jagenkonnte. Fast verzweifelt suchte Gorn, gutversteckt in der Krone eines kleinerenBaumes mit dreizackigen Blättern nachetwas bekanntem. Die allgegenwärtigenInsekten trugen auch nicht dazu bei dassich seine Stimmung besserte. Manchevon ihnen waren Handtellergroß. Vielschlimmer waren aber diese kleinenBiester die schmerzhafte Stiche auf derHaut hinterließen. Endlich kam etwas daher was nachjagdbarem Wild aussah. Es lief auf vierBeinen wie es sich gehörte. Noch dazunicht allzu schnell. Es hatte einenkugeligen Körper aus dem ein stämmigerHals wuchs. An seinem Ende saß ein Kopf,nicht viel dicker als der Hals. Hinten hattees einen langen Schwanz mit einerkugeligen Verdickung, die es wie eineKeule hin und her schwenken ließ. Aufdem Rücken aber trug es merkwürdigePlatten die wie Eisschollen aussahen.Manche von diesen Schollen besaßensogar noch einen Dorn. Alles an diesemTier war Graubraun mit einemgelegentlichen Stich ins Grüne. Gornhatte einen Euoplocephalus vor sich. Einjunges Tier, gerade mal 1,50 Meter hoch.Ausgewachsen erreichten diese Tiere eineHöhe von 2,50 Meter und ein Gewicht von3 Tonnen. Vom Jagdfieber erfasst suchteGorn nach einer verwundbaren Stelle, undder Zufall kam ihm dabei zu Hilfe. Der Euoplocephalus war offensichtlich aufNahrungssuche. Er blieb stehen undbegann Blätter von einem Stauch zufressen. Dies tat er mit erstaunlicherGeschwindigkeit. Bald waren alleerreichbaren Äste kahl. Der kleine Sauriersah sich um. Er hielt Ausschau nacheventuellen Feinden. Als er sich sicherfühlte richtete er sich auf seineHinterbeine auf, sich dabei mit seinemSchwanz abstützend, und begann nun dieoberen Blätter abzuweiden. Gorn sahseine Chance. Die Entfernung betrug etwa15 Meter in der horizontalen, und 3 Meterin der vertikalen. Der Euoplocephalus

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übliche Methode war es, die Zähne in dasFleisch zu schlagen und dann unterEinsatz des gesamten Körpers ruckartigStücke herauszureißen. Dieses Verhaltenwar so tief in ihr verankert, das sie ohneZögern diese Methode anwandte. DerSchmerz war unglaublich. Ein Menschhätte sicherlich augenblicklich dasBewusstsein verloren. Die geborstenenRippen machten diese Technik für denVelociraptor unmöglich. Sie knickte ein,und der Aufprall auf den Boden jagte dienächste Schmerzwelle durch ihren Körper.Nur mit Mühe war sie noch in der Lage dieZähne aus dem Fleisch zu lösen. Mühseligrichtete sie sich wieder auf. DerGeschmack von frischem Blut in ihremMaul machte sie fast irrsinnig. Sie warjedoch klug genug es nicht ein zweitesMal zu versuchen. Sie sah sich um. Hierund da lagen kleine Fleischstücke auf demBoden. Vorsichtig, weil auch dieBewegung des hinunter beugensschmerzhaft war, klaubte sie die mit Erdeund Laub verklebten Stücke mit dem Maulauf und schlag sie hinunter. Und wiederder Schmerz. Die Mechanik desSchluckens durch einen langen Halsmachte es notwendig den Kopf hoch zuerheben und mit wellenartigenBewegungen des Halses die Stückehinunter zu befördern. Ihr war klar dasssie diesen Schmerzen nicht aus dem Weggehen konnte, aber es dauerte eine Weilebis sie alle freiliegenden Stückeverschlungen hatte. Als nichts mehr übrigwar, sie aber immer noch brennendenHunger verspürte trat sie wieder an denausgeweideten Körper des Protoceratopsheran. Ihr blieb nichts anderes übrig alsKopf, Hals und einen großen Teil ihresKörpers ins innere des Kadavers zustecken. Das Weibchen begann das Inneredes Bauchraumes mit ihrer Zunge sauberzu lecken. Geronnenes Blut, Fleischfasernund Teile der Innereien konnte sie so fürsich sichern. Längst nicht genug, aberdoch besser als Nichts. Schließlich gab esnichts mehr und sie kroch wieder insFreie. Der Flaum auf ihrem Körper warBlutverklebt, und sie bot ein jämmerlichesBild. Ihr rudimentärer Verstand befasstesich aber schon mit dem nächstenProblem. Sie brauchte jetzt einen ruhigenOrt wo sie sich verkriechen konnte. Wo siesicher war und ihre Verletzungen heilen

Saurier kam in eine sitzende Position. DerSpeer wurde Gorn aus der Hand gerissenals das waidwunde Tier den Kopf nachhinten warf. Dann kippte es zur Seite. DieBeine zuckten noch eine Weile, und derBrustkorb hob und senkte sichunregelmäßig. Ganz langsam krümmtesich der Euoplocephalus zusammen bis erfast eine Kugel bildete. Dann lag er still.Gorn betrachtete seine Jagdbeute zumersten mal in aller Ruhe. Nein, so ein Tierhatte er noch nie zuvor gesehen. DiePlatten auf seinem Rücken warenSteinhart. Nicht einmal eineFeuersteinspitze hätte sie durchdringenkönnen. Ein übler Gestank breitete sichaus, denn aus der erschlafftenAnusöffnung ergoss sich ein Schwall Kot.Gorn ignorierte den Geruch. Er hatte jetztzu tun. Ganz dicht kniete er sich vor dieUnterseite und zog sein Messer.

6.

Das Raptor Weibchen war allein. Nachdemdas Rudel sich satt gefressen hatte, ließes die Reste und die ehemalige Anführerineinfach zurück. Sie war irritiert. Ihr warklar dass sie ihren Führungsanspruchverloren hatte. Sie wusste das sie verletztwar und kurz davor stand selbst zur Beutezu werden. In ihrem Zustand war sie nichtin der Lage schnell zu laufen. JederAtemzug war eine Qual, so als obunsichtbare Zähne sich in ihre Brustschlugen. Dabei hatte sie noch Glück imUnglück. Die gesplitterten Rippenknochenhatten keine inneren Organe verletzt.Wenn sie lange genug überleben konntebestand eine gute Chance wieder zugenesen. Jetzt aber hatte Hunger. Wennsie bei Kräften bleiben wollte musste siefressen. Vorsichtig auftretend um nichtunnötig weitere Schmerzen zuverursachen trat sie an den Kadaver desProtoceratops. Das Rudel hatte ganzeArbeit geleistet. Die sieben Tiere hattennicht viel nennenswertes Fleisch übriggelassen. Sie erspähte an der Außenseitedes linken Hinterlaufs einiges anMuskelgewebe, doch schon stand sie voreinem neuen Problem. Der Kiefer und dieZähne eines Velociraptors sind nichtgeeignet um etwas abzubeißen. Die

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Moment als wieder eines dieser Tiere überdie Mulde sprang war auch der Allosaurusheran. Mitten im Sprung schnappten dieKiefer des Giganten zu. Der Staußenartigeverschwand fast vollständig in diesemriesigen Maul. Dann war die Riese an derMulde vorbei. Vorsichtig hob dieVelociraptorin den Kopf. Geraderechtzeitig um das Bremsmanöver derRiesenechse zu sehen. Zwei stämmigeBeine mit vierzehigen krallenbewehrtenFüßen bohrten sich förmlich in denweichen Waldboden. Aber so schnell wareine derart große Masse nicht zu stoppen.Immer wieder Gleichgewicht gebendeZwischenschritte machend kam der Rieseerst nach etwa 20 Meter zum stehen. Wildbegann er der Kopf zu schütteln um dieimmer noch lebende Beute in seinem Maulendgültig zu töten. Die Velociraptorinhörte selbst auf diese Entfernung dieKnochen des kleineren Sauriers bersten.Nach Sekunden war alles vorbei. Schweratmend stand der Allosaurus zwischenden Farnen. Bei jedem Atemzug machteer dabei eine Nickbewegung des Kopfes.Plötzlich warf er den Kopf in den Nackenund öffnete das Maul. Dies wiederholtesich mehrmals, bis der tote Saurier dierichtige Position hatte. Dann, mit demKopf voran verschlang der Allosaurus dieBeute in einem Stück. Dies hielt die Velociraptorin für dengeeigneten Zeitpunkt um sich aus demStaub zu machen. Der Gigant war imAugenblick zu beschäftigt um siewahrzunehmen. Trotz ihrer Verletzungensprang sie auf und flitzte zwischen denFarnen davon. Nach wenigen Sekundenschon war sie außer Sicht. Sofort machte sie sich wieder auf den Wegzum See. An dessen Ufer war nicht vielDeckung, aber sie würde auf jeden Fallschneller vorankommen. Es dauerte auchnicht lange, und der Farnwald lichtete sichund sie konnte nun Sand zwischen denKrallenbewehrten Zehen spüren. Nochstand sie in der Deckung der letztenPflanzen als sie diese merkwürdigeWitterung aufnahm. Ein Geruch wie sieihn noch nie wahrgenommen hatte. EinGeruch der einfach nicht hierher gehörte.Fremdartig und irgendwie geheimnisvoll.Sie zog sich wieder etwas zurück undnutzte einen Busch für eine bessereDeckung. Der Geruch wurde stärker was

konnten. Von früheren Streifzügen mitihrem Rudel kannte sie eine Stelle diebestens geeignet war. Am Rand des Tales,auf der anderen Seite des Sees der denGrund der Senke bedeckte war eineHöhle. Ein gutes Versteck. Vielleichtkonnte sie sogar einige dieser kleinenFellbedeckten Nager erbeuten die dortlebten. An einer Stelle im Inneren gab essogar etwas Wasser. Ja, dorthin würde siegehen. Noch einmal schaute sie nachetwas fressbarem, machte sich dann aberdoch auf den Weg.Das Gelände war beschwerlich.Hindernisse wie umgestürzte Bäume, diesie früher mit Leichtigkeit übersprungenhätte mussten nun umgangen werden.Immer wieder drückte sie sich unter Farneoder verbarg sich zwischen Büschen wennsie die Geräusche der anderen bekanntenJäger ihrer Zeit vernahm. Am Ende desTages schließlich, kroch sie völligerschöpft ein einen hohlen umgestürztenStamm und schlief augenblicklich ein. Am nächsten Morgen brauchte dieRaptorin einige Zeit um sich zuorientieren. Der Schmerz in ihrer Brustwar erträglich. Sie trank aus einer Pfützedie sich zwischen den Wurzeln einesRiesenfarnes gebildet hatte. Dann machtesie sich wieder auf den Weg. Am Ende desVormittages konnte sie den See schonzwischen den Farnen und vereinzeltenBäumen hindurchschimmern sehen. Da begann den Boden zu beben. DieSchmerzen in ihrer Brust hatten sievielleicht doch zu stark abgelenkt, so dasssie die herannahenden Geräusche fast zuspät wahrnahm. Gerade noch hatte sieZeit sich in eine Bodenmulde zu drücken,als auch schon ein wahrhaftiger Gigantzwischen den Farnen auftauchte, und eineSchneise schlagend direkt auf sie zuraste.Vor sich her trieb er eine Gruppe vonSauriern die auf den ersten Blick denheutigen Straußen ähnelte undStruthiominus hieß. Die Straußenartigenwaren in panischer Flucht vor einerunglaublichen Kampfmaschine. DemAllosaurus. Dieser über 12 Meter langeund 7 Tonnen schwere Saurier war einFleisch gewordener Alptraum. Trotz seinerMasse war er ungeheuer schnell. DieStruthiominusse fegten links und rechtsam Versteck der Velociraptorin vorbei oderübersprangen es einfach. Genau in dem

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zu braten. Das würde die Haltbarkeitverlängern. Besser wäre es gewesen dieFreischstreifen zu Luftzutrocknen, aberdafür fehlte im die Zeit und die Geduld.Gorn wollte so schnell wie Möglichaufbrechen. So opferte er nur einenweiteren Tag für das braten des Fleisches.Er war sich sicher, unterwegs weiter guteBeute machen zu können. Überhauptschienen die Tiere hier mit einemMenschen wenig anfangen zu können, undbis auf die kleinen Nager sahen sieoffenbar keine Gefahr in ihm. Gorn rastete am Ufer eines kleinenBaches. Seine Habe lag neben ihm imMoos. Das Fleisch hatte er in große Blättereingeschlagen und mit einer Pflanzeumwickelt die er entdeckt hatte. Siewuchs offenbar parasitär an den Bäumenund bildeten lange seilartige Auswüchseaus, welche sich hervorragend zumbinden hernehmen ließen. Viel besser alsdie geflochtenen Gräser die Gorns Volkbisher verwendete. Daneben lagen diebeiden restlichen Speere. Zwei hatte er imKampf gegen seinen Fleichlieferantenverloren. Die wertvollen Feuersteinspitzenhatte er allerdings aus dem Kadavergeborgen. In vielen Gegenden warFeuerstein durchaus keine Seltenheit,aber hier in diesem Tal kannte Gorn keineStelle an der er vorkam. Außerdem nahmdas Bearbeiten eine Menge Zeit inAnspruch, was den Wert einer gutenWaffenspitze noch mehr steigerte. Dannwar da noch das Wurfholz. Sein Messertrug er in der Fellscheide am Gürtel deraus geflochtener und enthaarterKaribuhaut bestand. Der Gürtel war dasEinzige was von seiner Oberbekleidungübrig geblieben war. Auch er begannbereits einen üblen Geruch zuverströmen. Bald musste er ersetztwerden. So saß Gorn mit freiemOberkörper am Ufer des Baches und kauteetwas missmutig auf einem Fleischstreifenherum. Es schmeckte längst nicht so gutwie Karibu oder Elchfleisch. Es war sehrfettig und schmeckte außerdem ranzig.Aber es war essbar und machte satt, wasdie Hauptsache war. Mit der rechten Handrieb sich Gorn die linke Schulter. Einmerkwürdiges Gefühl breitete sich seiteiniger Zeit über Schultern und Rückenaus. Es tat noch nicht richtig weh, fühltesich aber an als wäre ihm seine eigene

bedeutete dass die Ursache näherkommen musste. Dann sah sie das Dingdas diesen Geruch verströmte. Es ging aufzwei Beinen wie sie, hatte aber keinensichtbaren Schwanz. Auch waren dieOberen Extremitäten viel länger undkräftiger als die ihren. Alles in allem abersah das Ding nicht besonders gefährlichaus. Das was da auf sie zukam warpotenzielle Beute.

7.

Gorns erstes Ziel war der See den er amTalgrund gesehen hatte. Drei Stunden erstwar er unterwegs, aber sein Körper warschon Schweißüberströmt und er atmeteschwer. Die Luftfeuchtigkeit musste enormsein und offensichtlich war auch derSauerstoffgehalt etwas geringer. Ihm bliebnichts anderes übrig als eine Pauseeinzulegen. Zum Glück schien diemerkwürdige Tierwelt eine Atempauseeingelegt zu haben. Nur selten sah Gorneine Bewegung, und immer waren esdiese kleinen Nager die er auch schon inder Höhle gesehen hatte. Diese kleinenbepelzten Tiere waren ungefährlich. Gornwar froh bisher keinem dieserwahrhaftigen Riesen begegnet zu sein dieer gelegentlich von der Höhle ausbeobachten konnte. Gorn konnte sichnicht vorstellen wo all diese merkwürdigenTiere hergekommen waren. Kamen sieaus dem Süden von außerhalb des Tales,wo er noch nie gewesen war? Wegen derTemperaturen und dem fehlenden Schneemachte er sich schon keine Gedankenmehr. Diese Veränderung hatte im Grundegenommen nur Vorteile für ihn. Dastragen von weniger Kleidung machte ihnbeweglicher. Er brauchte nachts keinFeuer unterhalten, und überhaupt schiensein Körper bis auf die Tatsache das erschneller ermüdete, viel besser damitumzugehen als anfangs sein Verstand. Diefehlende Möglichkeit den Reiseproviant ingefrorenem Zustand zu transportierenhatte Gorn allerdings vor ein neuesProblem gestellt. Aus Erfahrungen derwenigen Sommer mit Temperaturen überdem Gefrierpunkt wusste er das Nahrung,insbesondere Fleisch, schnell verdarb undungenießbar wurde. So sah sich Gorngezwungen das erbeutete Fleisch inSteifen zu schneiden und über dem Feuer

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seiner rechten Hand etwas langes Dünnesmit sich führte. Gerade ließ es aus seinerLinken etwas fallen das wie ein Steinaussah. Dann fiel auch etwas von diesemlangen Dünnen zu Boden. Das andereDünne nahm das Tier in beide Hände. Mitdiesem Verhalten konnte die Raptorinüberhaupt nichts anfangen. Das Tierschien eine Angst zu haben aber auchnicht besonders aggressiv zu sein. Esmachte weder Anstalten wegzurennenoder gar anzugreifen. Abwartend stand esda. Gorn ließ das Proviantpaket und einender Speere fallen. Den anderen nahm erin beide Hände und richtete ihn auf dasTier. Es sah eigentlich nicht besondersgefährlich aus. Es war zwar länger alsGorn groß war, aber reichte ihm lediglichbis zur Hüfte. Wie er lief es auf zweikräftigen Beinen. Dafür sahen die Armeklein und verkümmert aus. Gornüberlegte ob es ihn angreifen würde, oderob er seinen Speer schleudern und damitden Anfang machen sollte. Gorn warunschlüssig. Das Tier schien keine Angstzu haben, denn es rannte nicht davon.Der ständig hin und her pendelndeSchwanz schien auf eine gewisseNervosität hinzudeuten. Obwohl er dieAugen auf diese Entfernung nicht richtigsehen konnte, machte doch die ganzeErscheinung auf ihn den Eindruckgewisser Intelligenz. Nein, er würde nichtden Anfang machen. Abwartend und mitgespannten Armmuskeln blieb Gorn anseinem Platz.Die Raptorin wurde langsam nervös. Nochnie hatte sie so lange abwartend einerpotenziellen Beute gegenüber gestanden.Natürlich hätte sie sich in den Farnwaldzurückziehen können um dieses seltsameTier zu umgehen, aber ihr Jagdinstinktbehielt die Oberhand. Sie schaltete alleEindrücke um sich herum ab und fixiertenur noch die Beute. Die Muskelnbegannen sich anzuspannen und sieignorierte den aufkommenden Schmerz inihrer Brust. Schließlich sah sie nur nochdiesen seltsamen Zweibeiner und einenkleinen Ausschnitt des Strandes. Dannjagte sie ansatzlos auf ihr Opfer zu.Jäger wie Gorn waren geduldig. Manchmallagen sie Stundenlang abwartend in einemVersteck um dem scheuen Wild ihrer Zeitaufzulauern. Keinen Augenblick ließ Gorn

Haut zu klein geworden. Gorn beganneinen ausgewachsenen Sonnenbrand zubekommen. Als Gorn sich gesättigt und ausgeruhtgenug fühlte, machte er sich wieder aufden Weg. Es war nicht mehr weit bis zumSee. Schon konnte er hier und da dasWasser zwischen den Farnen aufblitzensehen. Die große, freie Wasserflächeströmte eine gewisse Faszination auf Gornaus. Eine so große Fläche nicht gefrorenenWassers hatte er noch nie gesehen. Bisherkannte er nur Schmelzwasserbäche undhier und da kleinere Flächen wo dasSchmelzwasser sich staute und Teichebildete die aber meist nicht langebestanden. Der Farnwald mit den wenigenweit auseinander stehenden Bäumenlichtete sich mehr und mehr. Bald standGorn am Ufer des Sees. Ein kühler Windblies über die weite Fläche und trockneteschnell den Schweiß auf seinem Körper. Esging sich merkwürdig auf diesem weichenUntergrund am Ufer des Sees. Gornbückte sich und hob etwas von dem hellenMaterial auf. Noch nie hatte er so feinenweichen und warmen Sand in der Handgehalten. Er rann zwischen seinen Fingernhindurch als wäre er Wasser. Gorn orientierte sich neu. Er musste nunden See halb umrunden um wieder weiterRichtung Süden vorstoßen zu können. Esmachte Spaß am Ufer entlang zu gehen,und er kam jetzt wirklich flott voran. Dochkeinen Augenblick wurde er unvorsichtig.So sah Gorn das seltsame Tier in demAugenblick als es von Waldrand auf denUferstreifen trat.

8.

Hier standen sie sich nun gegenüber. ZweiHochspezialisierte Jäger ihrer jeweiligenEpoche. Keiner konnte den andereneinschätzen. Nie waren sich zweiLebewesen dieser Art begegnet, und niewürde es wieder geschehen. DieEntfernung zwischen ihnen betrug etwa30 Meter. Für den Velociraptor war dieseEntfernung ein Nichts. Ein gesundes Tierkonnte leicht eine Geschwindigkeit von 80Stundenkilometern erreichen. Auch inihrem jetzigen Zustand war die Raptorinimmer noch Pfeilschnell. Abschätzend undmit schief gelegtem Kopf betrachtete dasWeibchen dieses merkwürdige Tier das in

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Aus vollem Lauf traf die Velociraptorin aufden Menschen.Obwohl darauf vorbereitet, war Gorn vonder Wucht des Aufpralles überrascht. 30Kilo Fleisch, Zähne und Krallen pralltengegen seinen Oberkörper und warfen ihnmühelos um. Für einen Augenblickentwich alle Luft aus seinen Lungen, undihm wurde schwarz vor Augen. DasFeuersteinmesser das er dem Angreiferentgegen gehalten hatte prallte mit derStumpfen Seite in seine Magengrube. Diescharfe Seite aber verschwand im Körperdes Angreifers ganz ohne sein zutun.Ganz instinktiv riss Gorn den linken Armnach oben und bekam mit der Hand denHals dieser Furie dich unterhalb desKopfes zu fassen. Fast konnte er den Halsvollständig umfassen, so dünn war er. Dasaufgerissene Maul mir einer Vielzahlgezackter Zähne war direkt vor seinemGesicht, und aus dem Schlund traf Gornein Schwall von unglaublich stinkendemAtem. Allerdings schien der Hals nichtbesonders kräftig zu sein. Es gelang Gornfast mühelos das Maul von seinem Gesichtfernzuhalten. Gorn war klar das er seinenGegner unterschätzt hatte. Allerdingsglaubte er noch immer gute Chancen zuhaben aus diesem Kampf siegreich hervorzu gehen. Da setzte der Schmerz inseinem Unterleib ein.Die Velociraptorin hatte in ihrem Lebenschon viele Opfer angesprungen, soüberraschte sie der Aufprall nicht imGeringsten. Wie erwartet ging die Beutezu Boden. Im Augenblick desZusammenstoßes allerdings bohrte sichetwas Spitzes in ihren Bauch, und eineneue Welle entsetzlichen Schmerzes ließsie alle Muskeln verkrampfen. Nur füreinen Augenblick war sie abgelenkt, unddas reichte ihren Opfer um sie am Hals zupacken. Die Raptorin bekam keine Luftmehr. In rasender Panik, alle Schmerzenvöllig außer Acht lassend, setzte dieRaptorin ihre fürchterlichste Waffe ein.Wie ein Wirbelwind begannen die Beineauf der Stelle zu laufen. Die mittlerenZehen mit den sieben Zentimeter langenunglaublich scharfen Krallen klapptenetwas nach unten und rissen mit jederBewegung Haut und Fleisch des Opfersauf. Als würde ein Hund sich in den Bodengraben, grub sich die Velociraptorin in denKörper ihres Gegners. Blut spritzte, und

das Tier aus den Augen. Seine Erfahrungund seine scharfen Augen sahen dieVeränderung sofort die anseinemGegenüber stattfand. Der Schanzhörte auf zu pendeln und richtete sich einklein wenig nach Oben. Das Tier nahmeine leicht geduckte Haltung an. Der Kopfsenkte sich ein wenig so das Kopf undSchwanz über den Rücken eine fastgerade Linie bildeten. Gorn grub seinStandbein etwas tiefer in den Sand desUfers. Das andere schob er ein paarZentimeter weiter nach vorne und drehtedem gegenüber die Seite zu. So hatte ereinen sicheren Stand und eine guteWurfposition. Sekundenbruchteile späterkam das Tier in Bewegung. Fast ansatzlosund mit einer enormen Geschwindigkeitjagte die Raptorin auf Gorn zu. Noch niehatte Gorn etwas ähnlich Schnellesgesehen, aber sein Instinkt ließ ihn ohnezu Überlegen handeln. Der bereits zurückgebogene Wurfarm kam nach vorne, undder Speer schnellte aus seiner Hand demAngreifer entgegen. Gorn hatte gutgezielt, wie er es immer tat, aber in demAugenblick als der Speer seine Handverließ wusste er schon dass er sein Zielverfehlen würde. In einer einzigenBewegung seiner nach vorn schwingendenWurfhand zog Gorn das Feuersteinmesser.Dann war der Gegner heran.Die Raptorin erreichte schon nachwenigen Metern ihreHöchstgeschwindigkeit. Der Schmerz warschlimm, aber noch konnte sie ihnertragen. Der Abstand zwischen ihr unddem Opfer wurde schnell kleiner, da sahsie das das lange Dünne von dem Tierfort, direkt auf sie zu flog. Bei dieserGeschwindigkeit und ihrerausschließlichen Konzentration auf ihrOpfer war an ein Ausweichen nicht zudenken. Dieses Etwas erreichte sie etwaauf halber Strecke und steifte sie seitlicham Kopf. Die Scharfe Feuersteinspitzeritzte ihr die Haut von den Nüstern bis zurOhrmulde auf und fuhr dabei auch überihr linkes Auge. Die Nickhaut und dieHornhaut wurden durchtrennt. Dannwurde für sie auf der linken Seite allesschwarz. Mit nur einem Auge verlor sieauch die Fähigkeit dreidimensional zusehen und konnte die Entfernung nichtrichtig einschätzen. Aber es war ohnehinzu spät für eine Änderung des Angriffs.

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Grabung allein weiter geführt. Immermehr Knochen waren zu Tage getreten, sodass schließlich zwei fast vollständigeSkelette das Licht der Welt erneuterblickten. Auch ein sehr gut erhaltenesFeuersteinmesser war zum Vorscheingekommen. Es lag so zwischen denKnochen des Raptors als hätte es inseinem Bauch gesteckt. Bei Grabungenauf der ganzen Welt waren schon einigeMale die versteinerten Skelette vonSauriern gefunden worden die im Kampfgestorben waren. Etwa die berühmten„Kämpfenden Saurier“, ein Protoceratopsund ein Velociraptor. Gefunden vonsowjetischen und polnischenPaläontologen während des kaltenKrieges. Diese hier waren allerdings ein Novum,eine schiere Unmöglichkeit. Es gab keineMenschen in der Kreidezeit, undumgekehrt keine Saurier mehr zu Zeitendes menschlichen Aufstiegs. Beidesschloss sich aus. Niemals hätten sichbeide Arten parallel entwickeln können.Und doch lagen sie hier vor ihm. In einerkreidezeitlichen Schicht. Marten konntenichts entdecken was auf eine absichtlichePlatzierung hindeutete. Aber doch war esunmöglich. Die Fachwelt würde ihnauslachen. Niemand würde ihm glauben.Seine Reputation wäre dahin. Nur derjunge Student wusste noch davon, undder hatte nur den Oberschenkelknochenund die Schädelplatte gesehen. Soentschloss sich Marten zu einem für ihnungewöhnlichen Schritt. Sorgfältigverpackte er die Knochen in zwei Kisten.Zu der einen mit dem menschlichen Inhaltlegte er noch das Feuersteinmesser. DieKisten bekamen keine Beschriftung.Abends trug der Professor sie ungesehenzu seinem Rover und verstaute sie auf derLadefläche unter einer Plane. Nicht weitentfernt, in einem Seitental, war dasWasser eines Flusses angestaut wordenund ein riesiger tiefer See hatte sichgebildet. Hier würde er die beiden Kistenmit dem unmöglichen Inhalt verschwindenlassen. Nein, er würde sich nicht derLächerlichkeit preisgeben indem er damitan die Öffentlichkeit ging. Weil nicht seinkann, was nicht sein darf. Die Geschichtewürde ihm Recht geben.

Gedärme quollen. Der Griff um ihren Halslockerte sich aber keinen Augenblick.Inzwischen war der Sauerstoff ihresletzten Atemzuges verbraucht, und keinneuer kam hinzu. Das Blut begann inihrem Kopf zu pochen und sie spürte wieihre Beine erlahmten. Immer langsamerwurden ihre Bewegungen. Mit ihremgesunden rechten Auge schaute sie direktin die aufgerissenen Augen ihres Gegners. Gorn war klar das er verloren hatte. Auchohne zu sehen was dieses Tier mit seinemBauch und Unterleib anstellte sprachendie Schmerzen doch Bände. Doch Gornverlor nicht das Bewusstsein. Schmerzwar etwas Alltägliches im Leben seinesStammes. Ein gebrochener Arm nichteinmal Wert von der nächsten Jagtfernzubleiben. So spürte er aber doch wieseine Kraft mit dem Blut aus seinemKörper floss. Mit jedem Herzschlagpumpte Gorn sich seinem Tod ein wenignäher. Alle seine Kräfte noch einmalmobilisierend, befreite er seinen rechtenArm der an seinen Körper gepresst lagund umfasste nun auch mit der rechtenHand den Hals dieses Ungeheuers. Mitaller Macht drückte er zu, und erspürtewie Sehnen und Muskelnzusammengepresst wurden. DieHalswirbel konnten schließlich dem Drucknicht mehr standhalten und brachen. DerKopf der Bestie fiel zur Seite, und dasTrommelfeuer der Beine erstarb. Schwer atmend lag Gorn im Sand desUfers der sich langsam Rot färbte. Nochimmer hielt er den Kopf des Tieres mitausgesteckten Armen von sich. Von derHüfte abwärts spürte Gorn nichts mehr.Langsam knickten seine Arme ein die dasGewicht des Körpers nicht mehr haltenkonnten. Ein Schleier legte sich überGorns Augen. Er fühlte sich ganzentspannt. Gorn wusste das er starb, aberihm war das recht. Er hatte einen gutenKampf gefochten. Eines Jägers würdig.Friedlich kam der Kopf des Velociraptorsauf seiner Brust zu liegen. Sie sahen einwenig wie ein Liebespaar aus das sich engumschlungen hielt. Es war als würde füreinen Moment die Welt den Atemanhalten.

Epilog

Tagelang hatte Professor Marten die

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sowie das beigelegte Hörbuch des fastschon legendären PR-Romans»BARDIOC«. Vier Stunden Hörgenuss mitJosef Tratnik als Sprecher sind garantiert!

Den Jubiläumssilberband gibt es in zwei

Ausführungen:Der normalen Silberbandoptik und alsSonderausgabe. Die Sonderausgabe hatein optisch ansprechendes Cover und isteineGebundene Ausgabe mitSchutzumschlag und Lesebändchen.

Der Inhalt beider Ausgaben ist gleich:Romane von:Clark DarltonH.G. FrancisWilliam VoltzOriginalausgabe( 2007 ) - Deutsche Erstausgabe - Perry Rhodan Buch 100 Sonderausgabeoder Perry Rhodan Buch 100 SilberbandZyklus: Bardioc Band 7 Perry Rhodan ist ein Gefangener derSuperintelligenz BARDIOC. Auf derzentralen Welt dieses unbegreiflichenWesens nimmt er Teil an dessen Planungund Gedanken. Seit Jahrmillionen istBARDIOC ein träumendes Gehirn, dasseine Gedanken wie ein Netz übermehrere Galaxien auswirft. Vor einerEwigkeit aber gehörte das Wesen zumBund der Mächtigen und war unsterblich.In riesigen Sporenschiffen reisten jeneMächtigen durch ferne Regionen desUniversums und verbreitetenLebenskeime. Ihr Ziel war, den Kosmos

Die Stunde BARDIOCs

Back to the Roots!?

Endlich hören wir (ich) wieder etwas ausvergangenen Zeiten.Die Romane um die beiden SIs Kaiserinvon Therm und BARDIOC sind immer nochein Highleight der Perry Rhodan Serie.

Fast zeitgleich mit demJubiläumssilberband 100, der den TitelBARDIOC trägt, erscheint am 16November das PR-Extra "Bardiocs Null". Zufall? Marketing?Egal, auf jeden Fall freut es mich wiederwas aus der MB TERMIOCs (Zusammenschluß BARDIOCs und derKaiserin von Therm ) zu hören.

Achim Mehnert BARDIOCS Null spielt1346 NGZ also zur aktuellenHandlungszeit.Zum Inhalt:"Die Menschheit benötigtdringend Hilfe gegen die TerminaleKolonne TRAITOR. Die Truppen derChaosmächte bedrohen die Milchstraßeund wollen die gesamte Galaxis als»Ressource« im Kampf gegen die Mächteder Ordnung benutzen. Die Terranerkämpfen einen fast aussichtslosen Kampf,als die Superintelligenz THERMIOC eine

Botin schickt undmir ihr Hilfe austiefsterVergangenheitzusichert."

Spekulationen: BeiBardiocs Null könntees sich um eine"Null" imkeloskischenSprachgebrauchd.h. ein Black Holehandeln!?

Ausstattung des Extrahefts:Dirk Schulz, allen Lesern als einer der dreiStammillustratoren bei PERRY RHODANbekannt, hat mit seinem schönen Titelbildwunderbar den Inhalt des exklusivenRomans umgesetzt.Ein weiteres Highlight ist die farbigeBeilage, die die »Innenansichten der LEIFERIKSSON II« einmal genauer beleuchtet,

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Mittlerweile hat Rainer Castor dieseGalaxien in sein Koordinatensystemeinbezogen. Ihe Standorte zur Milchstraßesind also bekannt.

Eingie Daten vorab:Golgatnur ist 128.900.000 Lichtjahre vonder Milchstraße, 108.082.490 LJ vonNypasor-Xon und 83.300.000 Lichtjahrevon Balayndagar entfernt.

Die Entfernung Barxöfts zur Milchstraßeliegt bei 46.854.845 Lichtjahren.

Und Nypasor-Xon ist von der Milchstraße58.360.414 Lichtjahre entfernt.

Im nächsten TERRACOM werden wir unsden Schauplätzen um THERMIOC näherbetrachten:Hintergrundinfos, Schaubilder ...

Und da wir Perry Rhodan Extraheft 5"Bardiocs Null" dann auch schon kennen,kommen sicher noch neue Erkentnissehinzu.

mit Leben und Intelligenz zu erfüllen … folgende Hefte sind enthalten : * 850 Bardioc - William Voltz * 851 Kosmischer Albtraum - WilliamVoltz * 852 Insel zwischen den Sternen -Clark Darlton * 860 Rückkehr des Zeitlosen - WilliamVoltz * 861 Gehirntransport - William Voltz * 867 Bardioc und die Kaiserin - H.G.Francis ***

Wo kommt die Botin her?Wo liegen oder lagen dieMächtigkeitsballungen der beidenSuperintelligenzen Kaiserin von Thermund BARDIOC, aus dessen Symbiose dieneue und sicher mächtigere SITHERMIOC entstand!?

Die dazu gehörigen Galaxien ( die bekannten ):MB Bardioc- Barxöft - Ganuhr - Gmenden-Puls - Punt

MB Kaiserin von Therm- Alpha-Morvon (Morv-Allen)- Dh'morvon - Gulban-Dh`morv - Nypasor-Xon- Salurn- Saruvan-Het- Saruvan-Ger

Im Zusammenhang mit THERMIOC stehenauch die Soberer aus der GalaxisGolgatnur. Und deren Priowelle, die unteranderem Balayndagar berührte.

Die Geschichte der SI THERMIOC wird inder Triologie von Arndt Elmer erzähltAuris-Trilogie TB 293, 295, 297http://www.perrypedia.proc.org/Quelle:PRTB297

Weitergeführt wird die Geschichte umTHERMIOCs Entstehungsgeschichte aberauch mit PR-TB 312, Vlission der Roboter.

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Generation beleuchten sollte.Aber damit nicht genug: Problem war derenge Zeitplan, der wie ein Korsett um dasganze Projekt lag.Inzwischen verstehe ich aber die Gründedafür: Zum einen wurde die Zahl derProjekte drastisch reduziert. Es gab nichtzwanzig Vorschläge, sondern unseres miteinberechnet zwei. Und das, obwohl dieAusschreibung durch zahlreiche Forengeisterte!Und vor allem: Autoren, die nur ein vagesInteresse hatten, oder nicht schnell guteArbeit liefern konnten, wurden gnadenlosausgesiebt. Und zwar ohne einen Bescheid„von oben“ herab, sondern einfach durchdie Rahmenbedingungen. Das Konzeptmusste nämlich neben einer allgemeinenErläuterung des gewählten Themas undgeplanten Werbeaktivitäten auch schonLeseproben und Kurzinhalte allerGeschichten enthalten.

So weit, so gut. Das Konzept war fertig,wurde abgeschickt und nach einer relativkurzen Wartezeit auch abgesegnet. Zunächst mal herrschte allgemeineFeierlaune unter den Autoren, abernatürlich mussten wir bald auf den Bodender Realität zurückfinden. Und Tatsachewar nun mal, dass zwar unseregrundsätzliche Idee Anklang gefundenhatte – aber die Geschichten waren janoch nicht mal geschrieben!

Also dann: Erst mal schreiben. Währenddessen kam es fast zumberechtigten Volksaufstand in der Gruppeund der Grund dafür – nun, wir wolltenunsere Formel, aber wie die lauten sollte,wusste zu dem Zeitpunkt keiner so genau.Dabei schrieben wir schon an denGeschichten und noch immer war nichtsda!Ich plagte mich dann auch eigentlich zulange damit rum, aber letztendlich gab esdann doch einen vernünftigen Ansatz.Was diverse Mystiker, Hellseher und Co.können, kann ich schließlich auch!Nämlich ein paar Silben in einembestehenden Text raussuchen und darauseinen neuen Satz machen.Der Ursprungstext war naheliegend.Immerhin hat Paracelsus ja einmal einegenaue Beschreibung verfasst, wie maneinen Homunkulus erschaffen kann.

Die Formel des Lebens - Ein

Arbeitsbericht von Nina Horvath

Es ist eine Erfahrung, die ich schon oftgemacht habe: Immer, wenn ein neuesBuch heraus kommt, ist die häufigsteFragen neben: "Worum es geht es?",gleich einmal: "Und wie bist du dazugekommen?" Aus diesem Grund habe ichmich dazu entschlossen, einen Bericht zuverfassen, der ein wenig darüber erzählt.

Nun, zunächst einmal einige allgemeineInfos: Vorstellen möchte ich unsere Arbeitan dem Anthologieprojekt "Die Formel desLebens".

Begonnen hat alles mit einerAusschreibung des Wurdackverlags.Mitmachen konnte im Grunde genommenjede Autorengruppe, die aus mindestenszehn, aber maximal zwanzig Personenbestand und die Herausforderungannehmen wollte. Die Gruppe fand sehr schnell über dasForum der Geschichtenweber zusammen.Dabei war es natürlich ein großer Vorteil,dass dort regelmäßig Anthologieprojekterealisiert werden und die Zahl der User,die bereits überVeröffentlichungserfahrung verfügen,überdurchschnittlich hoch ist.

Danach war natürlich erst einmal einThema gefragt. Nachdem ich zwar Horrorschätzte, aber nicht ganz von Science-Fiction-Themen lassen kann, habe ichschließlich vorgeschlagen, über künstlicheMenschen zu schreiben. Aber das war noch nicht alles: DieGeschichten sollten miteinander verknüpftsein. Mir selber fiel nur wieder die Null-Acht-Fünfzehn-Variante magischerGegenstand ein. Und da war ich echtheilfroh, als in der Gruppendiskussion –teils auch außerhalb des Forums auf demBuchmesseConvent in Dreieich - plötzlichneue Ideen aufkam: Zum einen sollte einemagische Formel dem künstlichenMenschen das Leben einhauchen, wasauch den Titel erklärt. Zum anderen kamder geradezu geniale Vorschlag, dasGanze wie eine Art Familiensagaaufzubauen, wobei jede Geschichte eine

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So viel Glück muss man dann echt habenwie ich mit meinem Team, dass alle selbstdann noch mitmachen! Jedenfalls ging dann noch das großeKorrekturlesen für mich los, aber ich mussauch hier sagen, dass nicht mehr so vielzu tun war, ein paar Kleinigkeiten eben,die mir noch aufgefallen sind. Abererinnert mich bitte bei Gelegenheit maldran, dass ich nichts mehr vonabgeschnittenen Köpfen nach Mitternachtlese! Da bekomme ich nämlich echt Angst – vor allem, wenn dann noch eineriesengroße Heuschrecke beim dankHitzewelle ständig offenen Fensterreinfliegt und dann auch noch auf meinemKopf (der zum Glück drangeblieben ist!)fliegt ...

Kurz vor meine Abreise packte ich nichtnur meinen Koffer, sondern auch noch dieGeschichten zusammen - und zwar ineinen gezippten Ordner, der dann an denVerlag ging. Von der Seite aus wurden die Texte dannerst mal gesichtet - und natürlich war esein banges Warten für uns alle. Was,wenn die Geschichten nicht gut ankamen?Wenn womöglich unser ganzes Manuskriptdurchfallen würden?Inzwischen steckte schon so vielArbeitszeit in dem Projekt, dass mannatürlich so etwas nicht mehr mit einemAchselzucken hinnehmen hätte können!

Es ging dann alles glatt für das Projekt,allerdings blieb der Wermutstropfen, dassder Text eines Autors nicht vom Verlagakzeptiert wurde – das betraf dann auchandere Geschichten, die damit verknüpftwaren und die wieder umgeschriebenwerden mussten.

Ansonsten kam dann noch mal einsorgfältiges Lektorat vom Verlag undschließlich kam alles zusammen in denDruck. Von der ersten Idee bis zum fertigen Buchwar es eine lange Zeit – und wir warenletztendlich auch alle glücklich, als wir dasBuch schließlich in Händen haltenkonnten! Als Kleinverlagsautor fällt einemimmer ein Stein vom Herzen, wenn sichherausstellt, dass ein Buch tatsächlich soaussieht, wie man sich ein Buch ebenvorstellt, mit gut lesbarem Druck und

Unappetitliche Sache übrigens, aber sehrpassend zum Thema „künstlicheMenschen“.Aus den Silben entstand dann einlateinischer Satz, so eine ArtZauberspruch, der dazu beitragen sollte,jeglicher Materie, die ungefähreMenschenform aufweist, Lebeneinzuhauchen.

Um die Texte gleich in möglichst guterForm dem Verlag vorzulegen, haben wiruns erst einmal entschieden, die Texte inKleingruppen zu kommentieren und zuverbessern. Ich habe schon bei anderen Projektenmitgemacht, wo auch alle Autorengleichzeitig einander die Texte lektorierthaben, aber es ist einfach extremnervenaufreibend, gleich einerDutzendschaft von Kritikern auf einmalgegenüber zu stehen und es sind nichtmal die Ergebnisse jetzt um so viel besser,da mitunter dann manche Texte - geradedie längeren - auch mal stiefmütterlichbehandelt werden. Lieber jeder einüberschaubares Arbeitsfeld und das dafürrichtig!Trotzdem kann das gegenseitigekritisieren natürlich zur Zerreißprobe fürein Team werden. Gerade deshalb bin ichheilfroh, dass wir das ohne echteSchwierigkeiten überstanden haben.

Als Gruppenleiterin war ausgemacht, dassich dann alle Texte auch noch maldurchgehe. Nun ist es aber natürlich so,dass ich wie praktisch alle Hobbyautorenauch noch was anderes zu tun habe, alsnur zu schreiben, über schreiberischeAngelegenheiten zu diskutieren (und dieDiskussionen kommen bei einem solchenProjekt tatsächlich nie zum Stillstand!)oder auch mal was zu lektorieren.In meinem Fall ist das mein Studium, dassmir immer wieder mal in meine kreativenPhasen pfuscht – in dieser Situation eineGrabung, die verschoben wurde und damitgenau in die Endlektoratsphase fiel.Recht viel kann man da nicht machen –man kann ja schließlich nicht alles einerbrotlosen Kunst opfern. Bei mir war eshalt so, dass ich den Autoren nochordentlich Feuer unter dem Hinterngemacht habe, damit sie schneller fertigwerden, als geplant.

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Über Jahrhunderte hinweg bestimmt dieFormel des Lebens das Schicksal derFamilie Draganov. Elf Episoden führen denLeser quer durch Europa, jede Erzählungwidmet sich einer Generation derDraganovs. Ob geheimnisvolle Komtessoder ehrgeiziger Bühnenautor, englischeLady oder bulgarischer Adliger, SS-Untersturmführer oder Computerfreak –sie alle haben eines gemeinsam: IhrSchicksal ist untrennbar mit dem eineskünstlichen Menschen verknüpft.

Die Autoren: Bernhard Weißbecker, Timo Bader, MaikeSchneider, Michael Buttler, DorotheeKaiser, Marion Charlotte Mainka, ClaudiaHornung, Jörg Olbrich, HannahSteenbock, Oliver Hohlstein, NinaHorvath.

http://www.wurdackverlag.de/http://www.amazon.de/Pandaimonion-Formel-Lebens-Ernst-Wurdack/dp/3938065273

einem vernünftigen Einband. Und Dankdes Titelbilds von Ernst Wurdack machtdas alles auch optisch etwas her.Inzwischen gab es auch schon einigeLesungen zum Buch und man wird sehen,wie es weitergeht ...

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Pandaimonion - Die Formel des LebensHorror & PhantastikPaperback 214 SeitenISBN 3-938065-27-3

Was wäre wenn … der alteMenschheitstraum von der Erschaffungkünstlicher Existenzen längst Wirklichkeitwäre?

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Farbe ein Drachen fressendes Herz in denUnterarm. Der Typ ist noch schwuler alsJake und um einiges gefährlicher, weil erseit einem operativen Eingriff keinSchmerzzentrum mehr hat. Man sagt, erwollte sein Hirn tunen, ich glaube ehersein Ex hat eine Gefügigkeits-Lobotomieversaut.Jedenfalls winkt er zurück und drückt denKnopf für die Tür.

Jake ist fett. Er sitzt in einem grünenCouchstuhl, liest in ein paar Rechungenund sagt durch den Qualm seinerVanillezigarre: „Verbrauch nicht das ganzeHeißwasser, mein Dreckspatz“.„Hi Jake! Will mir mein Hemd nichtversauen“, antwortet Shorty, klettert ausseiner Jean und steigt in die Dusche unterden Wasserstrahl.„Kennyboy, ich habe einen lilasüßen Tippfür dich“, beginnt Jake und leckt seineLippen.Shorty schrubbt sich ab. „Wirklich? Sagmal an“.„Ein Kunde von mir, du kennst doch Slim,ist mir noch einen kleinen Gefallenschuldig. Dillan war so lieb ihn daran zuerinnern.“ Ihr müsst wissen, Dillan hattegerade vor einem Monat einenZigarettenschmuggler in der Nähe derDocks mit abgebissener Oberlippe wegen200 Credits liegen lassen. Deswegen istShorty auch etwas verwundert, dass dergute Slim noch unter den Lebenden weilt.„Er ist für den Start des nächstenAsteroiden zuständig. Es trifft ’nenPlaneten im Quadranten 295, circa 2000Megaklicks entfernt. Ist ne sicherePlatzierung“„Danke, wie komm ich dazu?“, kommt esaus der Dusche.„Ich will nicht, dass die Carusos deinensüßen Arsch als Aschenbecher verwenden,Schätzchen“, sagt Jake und poliert seineFingernägel.„Wie stehen die Quoten?“, fragt Shorty,während er sich abtrocknet.„250 zu 1“„Dann setz mal 200 für mich auf dieKlicks“Shorty zieht ein Bündel Scheine ausseiner Jean und wirft sie Jake zu.„Mach ich, dann kannst du deine Schuldenbei den…“, der fette Hehler verstummt,als er Stimmen draußen hört.

Shorty kratzt die Kurve

Florian Stummer

Kennt Ihr die Geschichte von demStatistiker, der in dem Fluss ertrank, derdurchschnittlich nur zwei ZentimeterWasser führt? Tja, so in etwa erging esauch Shorty Palmer vor einer Woche. Es ist Montagmorgen. Shorty würgtgerade seinen geklauten Doughnut miteinem kalten Irischen runter, als dieCaruso Zwillinge seine Tür eintreten. Erhat noch nicht mal Zeit sein Hemdanzuziehen, da jagen sie ihn auch schonaus dem Fenster, die Feuerleiter runterund durch die Gänge. Shorty ist immer auf der Flucht. Jagen ihnnicht die Bullen, jagt ihn eine der dreiFamilien. Er ist einfach für alles zu haben und fürnichts zu gebrauchen. Sein einziges Glückist die Treue seiner Freunde. KeineAhnung wieso. Shorty sieht nicht mal gutaus.

Wenn Ihr euch eine Kugel aus Stahlwollevorstellt, habt Ihr ungefähr die Architekturder Station Hades Draconis. Wir sind einerder letzten Außenposten des bekanntenUniversums. Für alles, was hier zu kriegenist, hat ein Anderer Lichtjahre entfernt,mal eine Menge Kohle ausgegeben. Shorty biegt also ein paar Mal ab, schlüpftin einen Lüftungsschacht und schaut denCarusos hinterher, als sie an ihmvorbeiwetzen. Vollkommen verschwitztkriecht er aus seinem Versteck. Er wischtsich den Dreck von der Hose undbegutachtet sein weißes Hemd. Wie durchein Wunder ist es sauber geblieben.„Verdammt“, faucht er. So kann er nichtins Wettbüro. Die würden ihn rauswerfen.„Ich brauch eine Dusche“, denkt sichShorty und sieht sich um.Schmierig wie er ist, macht er sich aufden Weg zu Jake. Alter Kumpel von ihm.Schwul, aber als Hehler ein Genie. Jakevertickt alles, vom Raumkreuzer, bis zumSchnuller. Shorty nimmt den Umweg überdie Wasseraufbereitungsanlagen, tritt einpaar Minuten später in den Laden undstapft winkend an Dillan vorbei. Dillan ist Jakes Lover. Er sitzt hinter demTresen und tätowiert sich gerade mit roter

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„Ken Palmer. Freut mich, dass du dir dieZeit genommen hast mich zu besuchen“,sagt er und füllt etwas Sherry in ein Glas.„Na klar, wieso nicht“, grinst Shortyzurück.Der Don kriegt einen Tobsuchtsanfall undschmeißt ihm den Sherry samt Glas in dieVisage.Shorty leckt über seine Lippen und meint:„Von diesem Weibergesöff krieg ichSodbrennen“Don Caruso schaut ihn verdutzt an undlacht. Er schüttelt sich vor lachen, stehtauf und geht beschwingt um den Tischrum zu Shorty, der an seinen Fesselnzerrt.„Mein Sohn, Sodbrennen wirst du erstbekommen, wenn du deine Eier

verdaust…“, flüstert er ihm ins Ohr. Shortywindet sich. „… genau wie dein FreundJake“, vollendet er den Satz.Rundherum Lachen. Nur der gute Shortyreagiert etwas säuerlich und spuckt demDon ins Auge. „Der Junge schreit nach einemSpaziergang im All“, hört er dasFamilienoberhaupt sagen, während er sichgegen die acht Hände der Mafiosi wehrt.„Caruso, wie wäre es mit einer kleinenWette?“, brüllt er noch, bevor sie ihn ganzaus dem Zimmer gezerrt haben.„Wartet mal“, pfeift der Don seine Leute

„Jake, die Carusozwillinge stehen hier beimir und bitten dich um ein Schwätzchen“,fistelt Dillan im Geschäftslokal in dieGegensprechanlage.„Ich mag Zwillinge“, flüstert Jake undzwinkert mit den Augen.Shorty schnappt sein Hemd und zwängtsich durch eine Klapptür in die Freiheit.Da steht er nun und überlegt, wie er amschnellsten Weg zum Wettbüro kommt,um sicherheitshalber noch ein paarFlocken auf Quadrant 295 zu setzen. Wie er aber gerade dabei ist die Knöpfeaufzumachen, um in sein Hemd zuschlüpfen, wird es finster um ihn herum.Im Dämmerszustand hört er noch einpaar Maschinengewehrsalven und daswar’s.

Eine Stunde später wird Shorty mit einemFaustschlag ins Genick, zurück in dieRealität geholt. „Kann ich ’nen Drink haben bevor wirloslegen?“, spuckt er samt zwei Zähnenaus.Er sitzt vor Don Caruso. Ist an und fürsich ein netter Mensch der Don. Kümmertsich um die Kinder der Dockarbeiter, sorgtfür die Hinterbliebenen seiner Opfer, alsoalles in allem ganz ok. Seine Allergiegegen Schulden ist allerdings nicht nurauf dieser Raumstation bekannt.

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Die Atmosphäre ist etwas gemütlichergeworden. Der Don liest Zeitung, Shortyunterhält sich mit Carl, seinem altenSchulfreund und jetzigem Waffenmeisterim Hause Caruso, die übrigen Gangsterdösen oder spielen Karten.

20 Minuten vor sechs Uhr, kommt wiederLeben in die Bude. Die Mafiosi postierensich mit gezückten Waffen im Halbkreishinter Shorty, Carl klopft ihm auf dieSchulter und schlendert zum Don. „Es istgleich soweit“, flüstert er und weckt denAlten aus seinem Schläfchen.Don Caruso grunzt und zieht den Rotzdurch seine Nase. „Achja, also dann…“, damit steht er auf,streckt sich kurz und schaut auf denMonitor.MacPherson, irgendeine Großmutter vonihm war Model, präsentiert sich alsModerator mit einem riesigen Mikro amMonitor. „HD Television begrüßt sie zum 58-igstenStart der Killerasteroidensaison. Heutestartet Carlisle „Slim“ Johnson denFelsbrocken, der von unseren Notaren ausüber 20.000 Steinen aus dem Gürtel desPlaneten Hades ausgewählt wurde.“Carl und Shorty applaudieren, als ihr alterFreund Slim mit beiden Armen winkend anden Startknopf tritt. „Ich werde mein Bestes geben!“, brüllt erdurch den Jubel der Fans ins Mikro vonMacPherson, der ihm auf die Schulterklopft. Man spürt richtig die Spannung im Bürodes Dons, als alle mit gedrückten Daumenden Countdown mitzählen. Bei Null hautSlim auf den Startknopf und einegewaltige Kanone, die bei den Docksmontiert ist, feuert einen Asteroiden mit300 Meter Durchmesser hinaus ins All.Der Felsen rast fast mitLichtgeschwindigkeit ins Unendliche.Shorty und Carl drücken sich. Slim ihr alter Kumpel hat einen tollenStart geschafft. Don Caruso schaut etwas ernst auf Carl,der sich entschuldigend von Shortyzurückzieht.„Wir dürfen gespannt sein welche Raketenauf dem Asteroiden als erstes gezündetwerden. Dieses Mal folgen sie keinemirdischen Zufallsprinzip. Die IngenieureKenneth und Thorn haben sich etwas ganz

zurück. Er ist eben ein alter Suchthaufenund von Wetten mehr als besessen.„Heute um sechs startet ein Killerasteroid.Ich weiß, wo er einschlägt.“„Klingt interessant. Der Einsatz?“, fragtder Mafioso und füllt sein Glas nach.„Ich habe auf einen Planeten gesetzt“,lügt Shorty dem Don ins Gesicht.„Das wären 1000 zu 1, wenn ich michnicht irre“, meint dieser lächelnd.„Wenn er trifft, gehört euch die Kohle,wenn er nicht trifft, könnt ihr mit mirmachen was ihr wollt.“, würgt Shortyhervor.„Die Kohle behalte ich in jedem Fall. Wasich mit dir mache überlege ich mir noch.Und was ist für dich drin?“, harkt der Donnach.„Wenn es keines von beiden ist, dann lasstihr mich frei“Shorty sieht dem Don fest in die Augen.Dieser überlegt kurz und sagt: „Geht klar.Ist schön unfair. Lasst ihn frei, malsehen…“„…eines noch…“, unterbricht ihn Shorty.Caruso glotzt überrascht.„… ich will mein Hemd zurück“, damitdeutet er mit dem Kinn auf den weißenSeidenstoff am Tisch des Dons.Während der Monitor aus der Wand fährt,werden Shorty die Fesseln abgenommen.„Die Koordinaten?“, fragt der Don, der amComputer steht und eine Karte derunbekannten Quadranten lädt.„Quadrant 295“, sagt Shorty seineHandgelenke reibend.Der Don zoomt den Quadranten heran. „Welcher darf es denn sein?“, fragt er.Shorty nicht blöd, sucht einen Planeten,der im Umkreis von 2000 Klicks liegt undsagt: „Der da!“ Sein Finger weist auf einen graugrünenFelsbrocken.„UP 29309. Na bitte, wie du meinst.“,hüstelt der Don und loggt den Planetenein.

„Zeit gewinnen, Zeit gewinnen, Zeitgewinnen“, wiederholt Shortys Gehirngebetsmühlenartig.„Könnte ich ein Bier haben? Ist ja nochdrei Stunden hin, bis zum Start“, fragt er.Der Don lächelt und nickt. Es pfaucht undgluckert kurz. Zumindest Shortys Durst istgelöscht.

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wählt ein paar Nummern.

Wisst Ihr, Jake die Schwuchtel war keinLügner, war er nie. Er hatte seineMethoden, aber er wusste immer was ertat. Nun, Carl erfährt, was alle erfuhren.Die Spektroskope zeigten einen klarenHinweis auf eine Atomexplosion. HadesDraconis war geschockt. Alle, wirklich allehielten den Atem an. Anscheinend wardieser verdammte UP 29309 bewohnt.Bewohnt von einer atomaren Zivilisation,die den Asteroiden einfach in die Luftblies.Daher kommt es zuerst im Büro des Donzu einer ziemlich hässlichen Situation.Shorty lässt etwas von wegen: „Ich binraus, ich hab gewonnen ab“ und alles zieltauf ihn. Aber, wie ich anfangs sagte, es wäre nichtShorty gewesen, hätte nicht in diesemMoment eine gewaltige Explosion, die Türzum Büro von Don Caruso weggeblasen.Dahinter steht Dillan mit einemdoppelläufigen Schrotgewehr und pusteteinen Mafioso nach dem anderen weg. Er stapft durch die Körper und tritt jedemder noch röchelt einen hohen Stahlabsatzin die Kehle.Shorty sitzt unter dem Schreibtisch. „Hey, was machst du denn hier?“, fragtDillan erleichtert, als er Shorty unter demTisch entdeckt, während er dem Don mitseinen Fingern die Augen aus demSchädel bohrt. „Hab verloren“, antwortet Shorty kriechtaus seinem Versteck.„Mein Jake ist gerächt“, sagt Dillan undstöckelt zum Ausgang.„Warte mal, ich komm mit“, schreit Shortyund krallt sich sein Hemd.Carl liegt mit einem Beinschuss in derEcke und heult.Was glaubt Ihr, was Shorty zu ihm sagt?Er sagt: „Was willst du von deiner Ex auchanderes erwarten?“Ein paar Schritte und etwas Blut spätersitzen sie in Jakes alter Karosse. Dillan greift in sein Handtäschchen undzieht 50.000 Lappen raus.„Du hast nicht verloren, mein Süßer“, sagter.Shorty schaut verwirrt.„Na, die 2000 Klicks hat er dochgeschafft, oder?“, lacht Dillan.

Neues einfallen lassen.“, sprudelt es ausdem Moderator heraus.Was soll ich euch sagen? Früher gab esdiesen Skisport. Kennt Ihr diese altenAufnahmen, wo die Rennläufer vor demStart im Geist die Linie nachfahren?Genauso steht die ganze Partie im Bürodes Dons und verfolgt den Kurs desAsteroiden am Bildschirm. Die Raketen zünden nach der Reihe undtreiben den Asteroiden immer wieder ineine andere Richtung, bis, ja bis die letzteRakete gezündet ist und der Felsen aufden Quadranten 295 zusteuert. Shortysetzt sich, verschränkt die Arme hinterdem Kopf und zwinkerte Carl zufrieden zu.

Tja, Ihr werdet es nicht glauben. DerAsteroid fliegt schnurgerade auf UP 29309zu. Er nähert sich den 1500 Klicks, erüberquert die 1800 Klicks und steht kurzvor den 2000 Klicks. Shorty, der Jakevollkommen vertraut hat, weiß, dass derFlug durch eine kleine Bombe jetzt gleichvorbei sein muss. In jedem Fall hat ergewonnen, denn der Don ist ein Menschund wenn er sein Geld hat, dann drückt erauch mal ein Auge zu.Nun, Ihr könnt mir die Prostata piercen,aber der Felsen überquert die 2000Klicksmarke und hält weiter auf UP 29309zu. Keine Explosion, keine Kursänderung,gar nix.Shorty wird weiß. So weiß wie sein Hemd,dass er jetzt anscheinend verspielt.Der Don grinst ihn wölfisch an und dageschieht es. Der Asteroid ist weg. Weg vom Bildschirm, weg von seinerFlugbahn, weg aus dem Universum.Totenstille tritt ein. Zwei Mafiosientsichern ihre Pistolen und zielen aufShorty, der die Arme schützend in seinGenick drückt.MacPherson ist nicht mehr zu hören, dieMasse läuft Amok. Live!Don Caruso wankt zu seinem Stuhl undlässt sich fallen.„Was zum Teufel ist hier gerade passiert?“beginnt er und greift zu einer Pistole, dieer auf Shorty richtet.Der wiederum hebt seine Arme und sagt:„Frag mich nicht, Don Caruso, keineAhnung, aber ich glaube ich bin jetzt raus,oder?“Der Don winkt Carl heran und flüstert ihmetwas ins Ohr. Carl greift zum Telefon und

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„Ich wusste doch, dass man sich aufOnkel Jake verlassen kann“, sagt Shortyerleichtert.Während Dillan auf’s Gas tritt, streiftShorty sein weißes Hemd über und knöpftes zufrieden zu.

Ich freu mich für die Beiden. Seit einerWoche ist hier nämlich der Wahnsinnausgebrochen. Täglich kommen an die 20Schiffe vorbei, auf dem Weg nach UP29309. Ich meine, rein statistisch ist Shorty durchden Fluß gekommen und hat jetzt alleguten Karten in der Hand. Aber trotzdemwürde ich keine 1:1 auf ihn annehmen.

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eine Fan-Geschichte schreiben, die dann20 Seiten umfasst ;-). Es reicht, wenn Ihreine passable Inhaltsangabe schreibenkönnt und dann in der Rezension einfachaufführt, was Euch an diesem Buch/DVD/Film oder auch Fan-Geschichte gutgefallen hat, was Euch weniger gutgefallen hat, wo Ihr enttäuscht wart undevtl. auch warum dies der Fall war. Ihrseht, ich sage evtl., d.h. manchmal kannman das einfach nicht so genaufestmachen, warum etwas so ist.

Keine Sorge, wenn Ihr Rezensent werdenwollt heißt das nicht, dass Ihr dann jedeWoche eine Rezension abliefern sollt. Ihrschreibt nur über das, was Euchinteressiert, egal wann, egal um welchesGenre oder Medium (Buch/Film/Hörbuch…) es sich handelt. Und wenn Ihrnur einmal im Jahr zu einer RezensionLust oder Zeit habt, dann ist das auchkein Problem.

Ich hoffe ich habe Euch motiviert Euch beieinem von uns zu melden und bei »DieEmpfehlungen« mitzumachen.

Allerdings müsst Ihr, wenn Ihr etwasrezensieren wollt bei uns angemeldetsein. Die Anmeldung ist rechtunkompliziert, einfach eine Email anWolfgang Ruge geschickt und Ihr werdetbald darauf für das Blog freigeschaltet.Und wenn Ihr weitere Fragen habensolltet, dann schaut Euch auf den Seitenetwas weiter um, da werden die meistenbeantwortet werden. Ansonsten fragt halteinfach einen von uns.

Warum nur mit Anmeldung? Nun eshandelt sich um ein redaktionelles Blogund wir wollen uns halt auch rechtlichabsichern. Alle bei »Die Empfehlungen«eingestellten Rezensionen und Artikelwerden unter einer Creative CommonsLizenz veröffentlicht! D.h. Jeder kanndiese Artikel weiterverwenden, solangedie Quelle (also »Die Empfehlungen«)angegeben wird.

Mit feundlichem Gruß,

Christian Lenz

Übernommen von:http://die-empfehlungen.net/

Rezensenten und Mithelfergesucht

Heute gibt es an dieser Stelle anstatteiner Rezension oder einer Leseprobe malein paar Worte von mir.

Denn momentan ist es zwar so, dass wiretliche Stammleser haben, aber leiderunser Rezensionsteam immer noch rechtklein ist. Eigentlich ist klein schon fasteine Übertreibung, dann fast alleRezensionen zu Büchern kamen vonWolfgang, die DVD-Rezensionen sogarkomplett von Andreas.

Darum gibt es auch die deutlichenSchwankungen imVeröffentlichungszyklus, denn der Vorratan Rezensionen, den wir hatten istaufgebracht. Und innerhalb einer halbenWoche ein Buch zu lesen und zurezensieren können und wollen wirniemandem von uns zumuten. Denn wirwollen schon etwas Fundiertes zum Buchoder der DVD aussagen, und vor allemkosten Bücher ja immer noch Geld. ;-)

Darum kommt von mir an dieser Stellenochmal der Aufruf an Euch:Helft uns!! Schreibt und rezensiert mit bei»Die Empfehlungen«.

Wenn Ihr meint, »Ach, das kann ich nicht,die drücken sich so gewählt aus undwissen was sie tun«, dann muss ich Euchleider enttäuschen. Gut, zugegeben, wirund haben einen gewissen Geschmackund eine gewisse Erwartung an Inhalt undForm entwickelt, aber das habt Ihrbestimmt auch. Das geschieht nämlich beijedem Menschen. Das Auszudrücken inschriftlicher Form ist dann schon etwasanderes, da stimme ich Euch zu, da habeich auch so meine Probleme damit, dassieht man auch daran, dass ich erst eineRezension abgeliefert habe.Aber:

Ihr müsst nicht unbedingt sehr elaboriertund detailreich eine Abhandlung über einBuch oder eine DVD/einen Filmoder über

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dem Körper und meine Gedanken trugenmich weit fort, suchten ihren Auslauf inder einsamen, weiten Dunkelheit. Ichatmete die salzige Luft tief ein. Fast wäreich eingeschlafen, doch die Bewegungeneiner kleinen Sternschnuppe riefen meineAufmerksamkeit wach. Ich war zulangsam, um sie noch durchs Teleskopbeobachten zu können. Ich lehnte michauf das Terrassengeländer und sah mitbloßem Auge in den Himmel hinauf.Mancher Gutsbesitzer hatte vielleicht vorhunderten von Jahren auf diese Weisesein Land betrachtet, mit dem gleichenGefühl von Vertrautheit und Stolz. Dortfließt der Fluss, da drüben ist das Landam fruchtbarsten, dort hinten liegt dasGold in der Erde. Sirius, der große Wagen,Venus auf der Durchreise, das Himmels-W. Der kleine blaue blinkende sterbendeStern. Sein Licht würde mich in seinenletzten Stunden noch überleben, selbstüber seine eigene Existenz hinaus. Ich nahm einige tiefe Atemzüge derkühlen Nachtluft und dachte geradedaran, die Sitzung zu beenden, als einigewinzige helle Punkte direkt über mir amdunklen Himmel erschienen. Sie bewegtensich langsam, als ob sie tanzten. Ichsprang zum Teleskop und richtete es neuaus. In meiner Hektik wackelte ich zusehr, so dass ich sie nicht sofort findenkonnte. Als ich sie schließlich sah,erstarrten nicht nur meine Hände, auchmein Atem stockte, als ob ich in eingroßes Meeresaquarium gefallen wäre undbeim Schauen feststellen musste, dassdas Luftholen unmöglich war.Es waren wunderschöne, filigrane Gebilde,welche ich durch mein verlängertes Augesehen konnte. Mondsilber, schoss es mirdurch den Kopf, ihre Umrisse warenmondsilber, und weich, die Formen rund,eigenartig flexibel. Es waren nur Umrisse,die sich sichtbar am Himmel bewegten. Eswaren Wesen, keine Dinge, und sieschwammen gleichsam im Nichts. Ichsuchte ein Wort für sie, einen Namen,denn ich hatte sie schon einmal gesehen.Ungläubig wand ich mich ab vomTeleskop, um dann noch einmal hindurchzu sehen. Es gab keinen Zweifel, ich hattemich nicht getäuscht. Die Wesen, die sichüber mir am Firmament bewegten, sahenaus wie Quallen im Schwarzlicht. MeinHerz schlug schneller, es war die

Aurelia aurita extraterrestrica

von Estella Barz

Ich war nicht vorbereitet, und dennochbereit. Was passierte, war überraschend,und doch hatte ich schon sehr langedarauf gewartet. Wir alle haben daraufgewartet, wer etwas anderes behauptet,lügt. Ob mit Freude oder Furcht, steht aufeinem anderen Blatt. Es ist eine Frage dereigenen Geschichte und des persönlichenGeschmacks. Meine Geschichte brachtemich dahin, es als unausweichlichesEreignis zu betrachten, so dass Erwartungoder Angst in den Hintergrund traten.Neugier war ohnehin ein mir angeborener,schwer zu übergehender Wesenszug.Doch als es schließlich geschah,übermannte mich ehrfürchtiges Staunenund hätte mich beinahe gelähmtzurückgelassen.

Der Abend war ungewöhnlich kühl für dieJahreszeit, dennoch ließ ich es mir nichtnehmen, nach Einbruch der Dunkelheitmeiner gewohnten Beschäftigungnachzugehen. Das Wetter war klar, einigeWolkenfetzen hingen ostwärts wieausgelaufene dunkelgraue Milch über demSternenhimmel. Vor mir lag die See ruhig,wenige flache Wellen schwappten gegendie Felsen unter mir. Ich zog meine warmeWindjacke über und rückte den Stuhlzurecht.„Du bist verrückt, total verrückt“, hatteJana mir erst gestern vorgeworfen. „Wasmachst du dort oben nur Nacht für Nachtohne eine Menschenseele?“ IhreDarstellung entsprach nicht ganz derWahrheit. Manchmal bekam ichGesellschaft, sehr angenehmeGesellschaft. Luke, wie ich ihn nannte, einalter Freund, kam ab und an vorbei. Wirsprachen über Gott und die Welt, undnatürlich über unsere Beobachtungen. Eswar allerdings schon Wochen her, dass ichihn das letzte Mal gesehen hatte, als ich indieser Nacht das Teleskop ausrichtete undeinstellte. Für eine halbe Stundepatrouillierte ich den Himmel von derDachterrasse des alten Ostseeleuchtturmsaus. Keine besonderen Vorkommnisse,erstattete ich mir selber Meldung und ließmich auf den Stuhl fallen. Unwillkürlichverschränkte ich die Arme fröstelnd vor

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Luke auf. Er verschwand hinter meinemRücken und kehrte kurz darauf zurück. Erstellte die Öllampe auf denGeländervorsprung und zündete sie mitdem Feuerzeug an. Als er sich setzte,blickte ich in dunkle Augen. Etwas waranders als sonst. Hatte er sich verändert? „Du hast es gesehen“, stellte er ruhig fest.Es war ein Schock. Nicht die Art, wie er essagte, sondern, wie er mich dabeianstarrte. Ich fühlte mich nackt, nicht amKörper, sondern an meiner Seele.„Was meinst du?“ Unmöglich, dass ernach IHNEN fragte.„Du weißt, was ich meine.“ Er war immernur ein guter Freund gewesen, gutfünfzehn Jahre älter als ich, doch seineWorte jagten einen leichten Schauer übermeinen Rücken, und ich sah plötzlich denMann, den ich in ihm ignoriert hatte.„Warum hast du das Teleskop nichtaufgebaut?“Ohne ihm zu antworten stand ich auf.Natürlich galt das als Eingeständnis, aberdas war es nicht, was er von mir verlangthatte. Er ging mir zur Hand und richtetedas Objektiv selbst aus. Ich löschte dieLampe nur allzu gern. Das Blut rauschtein meinen Ohren, während er den Himmelabsuchte.„Hast du sie?“ fragte ich in die Dunkelheit.Er schob mich vor das Gerät und ich sahhindurch. Sein Arm brannte auf meinenSchultern. Sie waren wieder da.Phosphoreszierend, wie ein HauchMondsilber in der Ferne. Klar undwunderschön. Lautlos, anmutig, kaum zuglauben, dass ihre Gegenwart allesverändern würde. Eines der Exemplarewurde auf einmal größer und größer. Esbewegte sich auf uns zu. Atemlosverfolgte ich den Weg der aurelia auritadurch das Fernrohr, bis sie gut mit bloßemAuge zu sehen war. Ich musste mich anLukes Arm festhalten, als sie wie einlebender Fallschirm vom Himmelherabschwebte, so groß wie einFischerboot, um sachte und fastgeräuschlos auf der Wasseroberflächeaufzusetzen. Kurz darauf tauchte sieunter.„Wie ist es möglich?“ Ich schüttelte denKopf.Luke zog mich an sich und wir blicktenhinauf zu den anderen unscheinbarenweißen Punkten.

Schönheit des Anblickes, welche mich sosehr beeindruckte.Meine Augen blieben wie festgefroren aufden anmutigen Tanz gerichtet. So vertrautwaren die Formen, und doch so unfassbardie Erscheinung. Nach einer ganzen Weileriss ich mich vom Teleskop los. Ichzögerte noch kurz, schob dann meinenStuhl energisch unter das Terrassendachund begann, das Teleskop abzubauen. Ichtat es nicht mit der gewohnten Sorgfalt,sondern wütend und mechanisch. Ichmusste mich getäuscht haben. MeineSinne spielten mir einen Streich. MeinePhantasie war mit mir durchgegangen.Quallen waren irdische Meeresbewohner,keine außerirdischen Lebensformen, dieganz ohne Schiffe unzählige Lichtjahreüberwanden, um den Beweis ihrerExistenz anzutreten oder Ihresgleichen zusuchen. Ich würde morgen Abend nichthierher zurückkehren. Wahrscheinlichhatte ich die nötige Distanz verloren, undwürde sie mir wieder zu eigen machenmüssen.

Ich blieb bei meinem Vorsatz, doch schonam übernächsten Abend war dieAnziehungskraft meines kleinenRückzugsortes größer als alles, was ichihm entgegensetzen konnte. Ich bautedas Teleskop nicht auf, sondern setztemich nur vor das Terrassengeländer, umstur geradeaus zu sehen. Der Horizontwar noch milchig hell, es war ein schönerwarmer Frühsommertag gewesen. Ichdachte an gar nichts, ließ nur das schwereGefühl der Enttäuschung in miraufsteigen, vielleicht würde es sichlangsam totlaufen.„Du warst gestern nicht da.“Ich erschrak nicht. Die warme Stimmewar mir wohl vertraut. Ich hatte seineSchritte nicht bemerkt. Obwohl es dunkelwar, drehte ich den Kopf. Doch nur seinehoch gewachsenen, schmalen Umrissezeichneten sich gegen den Himmel ab.„Du warst die letzten Wochen nicht da“,bemerkte ich scherzhaft, ohne meineFreude über Lukes Erscheinen ganz zuverbergen.Er nahm sich einen Plastikstuhl und setztesich, und wir schwiegen. Ich spürte seineGegenwart, und meine Traurigkeit verflog.Ich lauschte unserem Atem, der sichlangsam synchronisierte. Plötzlich stand

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„Was wissen wir schon davon, wasmöglich ist?“Wir warteten auf den Morgen, und auf denAugenblick, in dem es die Menschheiterfahren würde. Die Nachricht vom ErstenKontakt mit dem, was uns so vertraut warund doch so fremd. Eingetaucht in unsereWelt hatte es sich mit ihr vereinigt.Wir genossen den unvergesslichenMoment der absoluten Klarheit, der freienSicht auf die Wirklichkeit, des erleuchtetSeins. Wir spürten keine Angst vor dem,was längst Teil von uns war, und von demwir längst ein Teil waren. Es würde unsmehr zu dem machen, was unsereBestimmung war, und wir würden unsdarin wieder finden. Wir hatten lange inuns getragen, was wir nur erwarten,

ersehnen und fürchten konnten.

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Hause Splitter lassen ja eineansprechende Aufmachung, des in Arbeitbefindlichen Perry Rhodan Comics,erwarten. Eine ausliegende Leseprobemacht Appetit auf mehr. Das Cover dieserLeseprobe ziert den Haluter Icho Tolot ingrimmiger Mine. Die abgebildetenInnenseiten präsentieren einen Ausschnittaus der Story. Kurz zum Inhalt derLeseprobe: Im Sternenozean Jamondisuchen Perry, Mondra und Tolot dieAbsturzstelle eines Jagdkreuzers derDiana-Klasse auf. Man schreibt denSeptember 1342 Neuer GalaktischerZeitrechnung. Endlich hat man das Wrackder Anaconda entdeckt. Am Wrack sindsie aber nicht die Ersten. Eine andereGruppe von Fremdwesen traf vorher einund nimmt Perry, Mondra und Tolot unterFeuer. Dem Haluter gelingt es die Gegnerin einem Sturmlauf zu überwältigen. Eshandelt sich um Prospektoren, die denAbsturz mitverfolgt hatten. AlsLeichenfledderer hatten sie sich verdingtund das Wrack geplündert. Dort werden38 Tote Terraner gezählt. Währenddessenhat die Leif Eriksson, die in sichererEntfernung im Raum die Aktionüberwacht, die Annäherung einesarkonidischen Gleiters registriert. Keingeringerer als Shallowain der Hund steigtaus dem Gleiter. Er ist auf der Suche nacheinem Hinweis und beobachtet das Wrackder Anaconda aus sicherer Entfernung.Soweit der 12-seitige Comic-Auszug. Fürden Comic zeigen sich Robert Feldhoff fürden Text, Dirk Schulz für Zeichnungen undFarben und Horst Gotta für Tusche undRendering verantwortlich. Der vomUmfang her 112-seitige Comic erscheintaber erst im November 2008. Zweiverschiedene Ausgaben sind mit demgleichen Titel „Perry Rhodan – ImSternenozean“ vorgesehen: in Form derGraphic Novel mit dem Format 16,8 x 24cm und als limitierte Sammlerausgabe imÜberformat 23 x 32 cm inklusivesigniertem Druck. Die Leseprobevermittelt einen netten Eindruck undhinterlässt den Wunsch nach mehr. Wasdie Vorfreude auf den Comic trübt ist derspäte Erscheinungstermin. Mein Vorschlagwäre, den Umfang des Comics zuhalbieren und in zwei Teilenherauszubringen. Zum Beispiel imFrühjahr 2008 den ersten Teil und den

Perry Rhodan und die Suche nachdem verlorenen Stand

Besuch der Frankfurter Buchmesse

Ein Bericht von Claas M. Wahlers

Zugegeben, der Titel klingt ein wenig nachIndiana Jones, aber das kommt nicht ganzvon ungefähr. Frankfurter Buchmesse, ca.9:45 Uhr Samstagmorgen, 13. Oktober2007. Eine erste Orientierung nachVerlassen des Kassenbereiches. Kurzüberlegen. Ein Blick zur mitgeführtenÜbersicht, die so „wertvoll“ erscheint, wieIndis Schatzkarten, nach denen er immerunterwegs ist. Der Plan verrät die weitereRichtung. Ein mühsames Hindurchbahnendurch die zahlreichen Besuchermassenerschwert das Vorankommen. MitVerlassen des Eingangsbereichs entstehtPlatz. Dieser will genutzt sein und so gehtes mit Schwung voran. Zur Linken und zurRechten lagen interessante Auslagen unddann hieß es gelegentlich: Zugreifen.Bereitgelegte Taschen und Beutelerleichtern den Transport. Aber nicht zuviel mitnehmen, denn dies belastet dochzu sehr und man hat das Ziel auf derSchatzkarte ja auch noch nicht erreicht.

Ein erster Vorstoß führte zum Stand derFirma Buch Bücher DD AG (Halle 4.0Stand A 1338) mit der „Zielzeit“-Sonderaktion. Dort wurde der Band 2400der Perry Rhodan Serie als Taschenbuchvor Ort gedruckt. Der gesamteDruckprozess konnte an der Maschinedirekt mitverfolgt werden. DasTaschenbuch sieht klasse aus. Das Layoutwurde vom zweispaltigen Format aufeinspaltig verändert. Der Umfang beträgt162 Seiten und das umlaufende Titelbildvon Dirk Schulz macht sich ebenfallsprima. Jedes Taschenbuch ist„personalisiert“ und nummeriert. ImVorwort dieser Ausgabe meldet sich KlausN. Frick zu Wort. Doch später dazu mehr.

Die Fortsetzung der Suche nach demverlorenen Stand führt in den Bereich derHalle 3.0 zum Stand H 826. Hinter dieserVerschlüsselung verbirgt sich der Splitter-Verlag. Ausgestellte Comicalben aus dem

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Das Unternehmen, welches dieBuchsparte von VPM übernommen hatte.Vorangegangene Messebesuche haben dasBild von einem Perry Rhodan-Standgeprägt. Doch halt, was ist das? Woversteckt sich Perry Rhodan in dieserPräsentation? Keine Bücherwand auf der100 Silberbände und 31 Atlan-Blaubändedas Auge verwöhnen. Kein Pax Terra, keinLogo der größten Science Fiction-Serie.Nichts dergleichen. Sorry, aber nur einekümmerliche Präsentation von Band 100„Bardioc“ in der neuen Aufmachung alsSilberband und als edle Sonderausgabe.Das war alles. Nicht einmal Prospekte gabes dort, keine Perry Rhodan Hefte. Dadrängt sich dem Besucher doch derEindruck auf, dass mit dem Produkt PerryRhodan nur eine Nische besetzt wurde.Ich muss gestehen, die Enttäuschung wargroß. Noch kurz zum Band „Bardioc“. Inder silbernen Ausgabe sind ein paarÄnderungen festzustellen. Die bisherseparat beigefügte Inhaltsangabe findetsich nun auf der Rückseite in blauerSchrift auf silbernem Untergrund wieder.Aus dem Vor- wurde ein Nachwort und dieZeittafel rutschte an das Ende desBuches. Der Umfang scheint unverändertzu sein. Zu der edlen Ausgabe sei

erwähnt, dass ein Lesebändchen und einseparater Schutzumschlag dabei sind.Insgesamt wissen beide Ausgaben zugefallen.

zweiten Teil im Herbst 2008 mit jeweils56 Seiten.

Die Suche ging weiter und führte zu denKoordinaten Halle 3.0 Stand F 110. Dorterwartete der Heyne Verlag deninteressierten Besucher. Hier wurden diePerry Rhodan Taschenbücher vorgestellt.Auch die Neuerscheinungen lagen zurEinsichtnahme vor. Wer sich mitProspekten oder weiteren Informationeneindecken wollte, ging leider leer aus. Hierkonnte der Verlag nichts anbieten. DieLage in den Hallen wurde immerunübersichtlicher. Das Gedränge weitererSchatzsucher und Jäger nahm zu. So bliebein Vorstoß in der gleichen Halle zumSpiele Verlag Frankh-Kosmos unter derKoordinate Halle 3.0 Stand D 124 leiderohne Erfolg. Ein Durchkommen war nichtmöglich und so verzichtete der entnervteFan auf einen ersten Eindruck des PerryRhodan-Gesellschaftsspiels. Einzwischenzeitiger Ausflug in dasNachbargebäude führte zu Lübbe Audio(Halle 4.0 B 139). Hier konnte sich derFan nicht satt sehen an den Perry Rhodan-Hörspielen. Die verschiedenen Cover derHörspielserie sehen klasse aus undmittlerweile ist die Folge 18 mit dem Titel

„Die mediale Schildwache“ erschienen.

Nach einer ausgiebigen Pause starteteman mit einem Vorstoß zu edelentertainment (Halle 3.0 Stand E 101).

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tolle Aktion, die nicht umsonst ein so

großes Interesse hervorrief. In denGesprächen mit Klaus N. ging es unteranderem um die Einstellung der 3.Auflage der Heftserie, zum Erscheinen der5. Auflage, das Produkt Perry Rhodan ansich und neue Ideen. Eine Überlegung seizum Beispiel, fehlende Hefte für den Fanund Sammler in Form einesTaschenbuches (wie Band 2400 „Zielzeit“)in Form eines Nachdrucks auf Anfrage zudrucken. So könne der Sammler einzelneAusgaben bestellen oder Lücken in derSammlung schließen. Ein entsprechendesKonzept dazu sei aber noch nichtentwickelt. Man darf also gespannt sein.Bleibt noch die Frage, was es mit demverlorenen Stand auf sich hat. Daäußerten Klaus N. und Klaus die Hoffnungauf einen Stand, mit einer eigenenPräsentation des Produktes Perry Rhodan.Als Orientierung diene das bisherigeErscheinen, wie es auf der LeipzigerBuchmesse praktiziert wurde. DieserHoffnung schließen sich die Fans gernean.

Claas M. Wahlers27. Oktober 2007

Die Suche nach dem verlorenen Standführte noch einmal in die Halle 4.0 zurück.Dort traf der Fan auf Klaus N. Frick undspäter auf Klaus Bollhöfener. EineDevotionalien-Tüte in schwarz mit weißemPerry Rhodan-Aufdruck wurde gereicht.Der Inhalt solcher Tüten ist hinlänglichbekannt. Doch Moment, bei genauererBetrachtung stellt der Fan fest, dassKugelschreiber und Feuerzeug ein anderesFabrikat aufweisen. An neuen Prospektenist nichts dabei und Klaus N. erklärte aufNachfrage warum dass der Fall sei. Einrichtige Überraschung ist das inliegendeNeck-Band, ein Schlüsselanhänger mitdem schwarz-weißen Perry RhodanSchriftzug. Eine Leseprobe zu demStartroman „Zielzeit“ von Robert Feldhoff.Auf zwanzig Seiten finden sich neben derLeseprobe ergänzende Informationendarüber wer und was Perry Rhodan sei,welcher Autor den Roman schrieb, woman mit der Lektüre beginnt und wo manweitere Informationen bekommt. DenAbschluss bildet eine Anzeige, wonachman ein Probeabonnement mit sechsAusgaben abschließen kann.

Um 14:00 Uhr war es dann soweit. RobertFeldhoff und Dirk Schulz hatten sich aufder mit X gekennzeichneten Stelle derSchatzkarte eingefunden. Am Stand derFirma Buch Bücher DD AG gaben siebereitwillig Autogramme und Skizzen inden Sonderdruck des Taschenbuches„Zielzeit“. Ich hatte das Glück einenFehldruck der Ausgabe zu erhalten. DirkSchulz zeichnete auf der Rückseite seinerAutogrammkarte mit wenigen Strichen dieKonturen von Perry Rhodan. Wie Klaus N.Frick mitteilte, war die Aktion soerfolgreich, dass bereits nach 48 Stundenalle vorgesehenen 999 Exemplare indieser Gratisaktion vorbestellt und damitvergeben waren. Leider hätte das großeInteresse nicht alle bedienen können undso seien einige enttäuschte Fans zurückgeblieben. Ein bereitgelegter Flyerinformierte über die Sonderaktion: einPerry Rhodan Taschenbuch exklusiv undkostenlos. Das besondere an diesem Buchwar der Umstand, dass jeder Voranmelderim Vorwort seinen persönlichen Namengedruckt vorfinden kann. Dazu gab es einebenfalls namentlich gedrucktesLesezeichen mit Perry Rhodan-Motiv. Eine

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Unitherr von Andrä Martyna

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Programmpunkt »Rainer & Rainerberichten über das Rollenspiel«, in demRainer Castor und Rainer Nagel über dieDatenrecherche und die Quellenbücherreferierten. So soll in den nächstenWochen der LFT-Band erscheinen, der mit850.000 Anschlägen Manuskript ein echterWälzer werden wird. Dort werden auchNicht-Rollenspieler umfangreicheInformationen zur politischen undmilitärischen Struktur der Liga, sowie zuunzähligen Welten finden. Die Mitarbeitvon Rainer Castor sorgt dabei dafür, dassman diese Informationen absolut alskanonisch betrachten kann, was dieserauch bestätigte. Da noch nicht alleGrafiken und Karten vorliegen, steht dieSeitenanzahl und damit der Preis nochnicht fest, aber der A4-Hardcoverbandwird wie für Rollenspiel-Bücher üblich imBereich von 25 bis 35€ liegen. RobertVogel beendete dann mit Foto-Impressionen vom WorldCon in LosAngeles den Abend. Anschließend warenwir noch ausgiebig im besagten »Sion imVeedel« (offensichtlich ein sehrabgelegenes Veedel) und beendeten denAbend mit einigen Kölsch.

Da ich wie acht andere Con-Besucher inder Turnhalle übernacht habe, endete dieNacht bereits sehr früh um 8 Uhr. Wirnahmen danach ein üppiges Frühstück imPfarrheim ein, bevor die anderen Con-Besucher eintrafen und Robert Vogel um10 Uhr den ersten Programmpunkteinleitete. Robert hat vom Verlag dasVideo-Archiv bekommen und »man siehtden VHS-Kassetten genau an, wie vieleJahre die im Keller gelegen haben«. Erzeigte einige TV-Ausschnitte vom Perry-Rhodan-Weltcon 1986 in Saarbrücken undvon HaJo Thunaks Atlan-Film, sowie einumfangreiches Interview mit WalterErnsting, das aufgrund derphantasievollen Antworten des PR-Mitbegründers für einige Lacher sorgte.Die nächsten parallel stattfindenenProgrammpunkte KHS-Gedenkband undZeitkugel verpasste ich leider, da ich imGespräch vertieft war.In der Mittagspause suchte ich mit Achim,Uschi, Michael, und Steffi samtzugehörigen Anhang wieder das unsbereits bekannte Brauhaus auf, wo wiruns an dem faszinierenden kreisrunden

Die Fahrt zum Con begann für mich miteiner zwanzigminütigen Zugverspätung.In Sinzig angekommen musste ich ersteinmal das neue Con-Gebäude suchen,aber die Idee, das Pfarrheim direkt nebender nicht zu übersehenden Kirche zuvermuten, erwies sich als richtig. WinkenDirekt hinter dem Eingang erwartete michder Anblick des Tages: Rainhart Rauschersaß dort direkt neben seinenBananenkisten in völlig fertiger Pose undknabberte totmüde an einemSchokoriegel. Außer ihm waren lediglichdie anderen Händler und fast zehn Con-Besucher anwesend. Ich erfuhr, dasspraktisch alle noch irgendwo im Stausteckten - vor allem Rüdiger Schäfer, derdas Con-Video bei sich hatte und nahezudenselben Weg wie ich zurücklegenmusste (hähä, DB rulez). Während derinsgesamt zweistündigen Wartezeit trafirgendwann Achim Mehnert ein, der mirdirekt eine gute und eine schlechteNachricht überbringen konnte. Dieschlechte Nachricht war, dass Con-Urgestein Helmut Freisinger nichtkommen würde, da er mit einemBandscheibenvorfall im Krankenhaus liegt,und die gute Nachricht war die Tatsache,dass Achim bereits direkt neben demPfarrheim ein »echt kölsches Brauhausmit Sion Kölsch« entdeckt hatte, in demes »einen FC-Fanclub« gibt.Dann traf endlich Rüdiger ein und wirkonnten das aufgezeichnete Interview mitSchirmherr Kurt Beck und denausgezeichneten Con-Opener vonRaimund Peter bewundern. Im Openerließ Raimund eine Space-Jet auf demRathausplatz Sinzigs landen. Danachstiegen Perry Rhodan, Atlan, Icho Tolotund Gucky aus und wurden von einerEskorte von Kampfrobotern zumCongebäude begleitet.Danach waren Rüdiger und ich mit demProgrammpunkt »Geschichte der Fan-Editionen« dran. Zunächst berichteteRüdiger von der Atlan-Fanzine-Serie,bevor ich anhand einer von Nils Hirselanderstellen Präsentation unsere FanserieDORGON vorstellte. Anschließend sollteeigentlich ein Bericht über die Horbüchervon Eins-A-Medien kommen, doch diesermusste mangels Referenten ausfallen.Werner Fleischer impovisierte daher den

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Susan mit 2412 einen Gastromanbeisteuern wird und Achim das nächstePR-Extra mit dem Titel »BARDIOCS Null«geschrieben hat, das im Novemberparallel zum hundersten Silberbanderschenen wird. »THERMIOC wäre zwarnaheliegend, aber BARDIOC istausdrücklich richtig«, so Achim. Ob es inabsehbarer Zeit weitere PR-Romane vonihnen geben würde, wollten beide nichteindeutig beantworten, jedoch wäremomentan nichts konkretes geplant. Nachdiesen Überraschungen ging Rainer Castorauf den von ihm mitentworfenen TriTrans-Unterzyklus ein und beantwortete eifrigdie technischen Fragen des Publikums.Erst ganz am Ende fielen dann einigeAndeutungen zum neuen Zyklus, so wirdin Achims Roman eine Kelsirin dieHauptrolle spielen, obwohl er »auf Terra,also unter dem TERRANOVA-Schirm, undin unmittelbarer Umgebung spielen wird«.Susans Roman wird die HandlungsebeneMilchstraße des Negasphäre-Zyklus'einläuten und sich intensiv mit einer»gewissen Person, die bei der Zeitreisenicht mitkommen durfte« beschäftigen.Nach der obligatorischen Versteigerungzogen wir dann wieder zum Sion um, wowir dieses Mal mit knapp 20 Leuten denAbend beendeten.

Am nächsten Morgen bildete die SF/Fantasy-Serie SunQuest den Auftakt. Dieersten Bände sind so gut angekommen,dass mitllerweile laut über einen zweitenZyklus im Reich der drei Sonnennachgedacht wird. Vor der Mittagspausegab dann Rüdiger noch einigenFreiwilligen die Chance, sich beim Quiz zubeweisen, doch weiter als 64.000 Galaxkam auch heute niemand. Nach derMittagspause beendete dann Titus Müllerden Con, dessen trotz derfortgeschrittenen Zeit noch üppigbesuchte Diskussionsrunde »Gott in derScience Fiction« für die intensivsten undkontroversesten Gespräche des gesamtenWochenendes sorgte. Dies war auch demSinziger Pfarrer, praktisch demHausherren des Congebäudes, zuverdanken, der eigens zu diesemProgrammpunkt vorbei kam und sichintensiv in der Diskussion beteiligte.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass es trotz des

Stammtisch (samt drehbarer Bank: »Allemal weiterziehen, ich muss aufs Klo!«)quetschten und das vorzüglicheMittagsessen genossen. Frisch gestärkttrafen wir am Nachmittag auf Ralf A.Zimmermann, der bereits eifrig dabei war,Plakate für den ColoniaCon aufzuhängen.Der nächste Programmpunkt führteAchim, Rüdiger und Michael auf dieBühne, wo sie über die Atlan-Taschenbücher bei FanPro berichteten.Wie bereits gewohnt, wird sich der 3.Band der Rudyn-Triologie noch verzögern,doch immerhin hatte der Verlagumfangreiches Werbematerial (mehrereFarblaser-Ausdrucke des Titelbildes)mitgeschickt. Der Abschlussband wird unsdann tatsächlich auf Rudyn führen, damitdie Triologie ihrem Namen gerecht wird.Die drei Autoren berichteten auch darüber,wie lange sie in etwa zum Schreibenbrauchen. So war Achim nach gerade maldrei Wochen fertig, während es beiMichael und Rüdiger eher drei Monatewaren. Dies liegt aber auch daran, dassletztere nur nebenbei schreiben, währendAchim hauptberuflicher Schriftsteller ist.Auch war es für sie der erste Band indiesem Umfang (mit 500.000 Anschlägenimmerhin so viel wie drei Heftromane).Rüdiger und Michael erzählten auch voneinigen Anekdoten, die sie aufgrund ihrerhäufigen Telefonate in die Handlungeinbauen konnten. Das nächste Projektvon Achim wird ein Ren Dhark sein,danach ein Taschenbuch für den nächstenAtlan-Zyklus, währen bei Rüdiger undMichael momentan ein SunQuest-Band inArbeit ist. In der Folgestunde stellte ich inder »Tiefseekuppel« die Geschichte vonPerry-Rhodan-Internetseiten vor undzeigte unzählige Screenshots vonaktuellen und mittlerweile eingestelltenSeiten. Im anschleßenden Quiz mitRüdiger Schäfer schaffte es leider keinKanditat bis zur 1.000.000 Galax-Frage.Im letzten Programmpunkt - bevor dasdann bereits in Garching vorgestellteAnimationsvideo »Die Straße nachAndromeda« von Raimund Peter gezeigtwurde - stellten sich Susan Schwartz,Achim Mehnert und Rainer Castor denFragen des Publikums über die PR-Serie.Es erschien zunächst verwunderlich,warum erstere beiden mit auf der Bühnesaßen, doch dann verrieten sie, dass

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neuen Gebäudes und der fehlendenRaketensstarts genau der Sinzig-Con war,wie man ihn noch in guter Erinnerung hat.Das Programm war wieder schönchaotisch (alles andere wäre ja auchungewohnt gewesen *g*) und dieStimmung war bis auf einige Kleinigkeitenziemlich gut. Das Orga-Team hofft, dasses uns in zwei Jahren wieder zu den 11.Perry-Rhodan- und Science-Fiction-TagenRheinland-Pfalz in Sinzig begrüßen [email protected]://www.alexnofftz.de/

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braucht eine gefühlte Ewigkeit bis er „indie Gänge kommt“.

Es folgt eine Jagd nach dem Stern, in demeine Handlungsebene die andere anunglaublichen Ideen zu toppen versucht,und irgendwie nimmt das Schicksal immereine für Tristran Thorn günstige Wendung.Es ist irgendwie das klassische Hollywood-Muster. Ein anfänglich unscheinbarer Heldüberwindet alle Schwierigkeiten.

Leider ist die Welt des Feenlandes zwarbunt, die Moral dahinter aber nicht. Esgibt den naiven Tristran der niemandemBöses will, die Königssöhne die zwar eineseltsame Auffassung von Ehre habe, abersich immerhin nur untereinanderumbringen, und die böse Hexe ohneSkrupel.

Am Ende steht die böse Hexe allein dar,Tristran ist glücklich, und auch einThronfolger für die verwaiste BurgStormhold wird gefunden. Ende gut –alles gut.

Neben diesen inhaltlichen Schwächen, istauch der Schreibstil – für Neil Gaimanungewohnt – etwas hakelig. Zeitweisewirkt die Sprache auf Krampf altmodisch,teilweise nehmen die SätzeBandwurmlänge an. Ob dies nun an einerschlechten Übersetzung oder anmangelnder Fähigkeit des Autors liegenmag, kann ich nicht beurteilen. Coralineliest sich zumindest wesentlich flüssiger.Fazit

Nette Idee, die irgendwie nicht in dieGänge kommt und teilweise stilistischhakt. LAU + (3,7).Bibliographische Daten

Neil Gainman: Sternwanderer.Heyne, 2007, 240 Seiten, Taschenbuch.ISBN: 978-3453501416

Autor: Wolfgang Ruge

http://die-empfehlungen.net/

Power-FantasyRezension zu Neil Gaimans„Sternwanderer“

Inhalt

Das Dorf Wall liegt an der Grenze zumFeenland. Wie viele andere Männer auch,ist Tristran Thorn unsterblich in dieDorfschönheit Victoria verliebt. Dieseschlägt seine Avancen jedoch aus. Alsbeide eine Sternschnuppe sehen, sagtVictoria Tristran zu, ihn zu heiraten, fallser ihr den gefallenen Stern bringen würde.Was die Dame für einen Scherz hält,nimmt der junge Tristran ernst und begibtsich ins Feenland um den Stern zusuchen. Doch nicht nur er macht sich aufdie Suche. Eine böse Hexe und dreiKönigssöhne suchen ebenfalls den Stern,da dieser Macht verspricht. Es kommt zueinem unerbittlichen Wettlauf derSternenwanderer…Rezension

Die Idee, die hinter dem Roman steht istnicht schlecht. Das Muster ist altbekannt,handelt es sich doch im Prinzip um dieSuche nach dem heiligen Gral. DieTeilnehmer an dieser Suche sind jedochgut charakterisiert und haben alle eineeigene, nachvollziehbare Motivation. DasSetting ist auch nicht schlecht, ein Landder Magie, in dem alles möglich zu seinscheint. Eigentlich keine schlechtenVorraussetzungen für einenunterhaltsamen Roman.

Leider wird die gute Grundidee nur mäßigumgesetzt. Manchmal wirkt mir dieGeschichte „fantastisch auf Krampf“, esüberbieten sich unglaubliche Geschichtennacheinander und irgendwann wird eseinfach zu viel.

Am Anfang werden relativ schnell dreiHandlungsebenen eröffnet, die ihreProtagonisten ausführlich vorstellen. Wasdazu führt, dass wir zwar wissen, weralles mitspielt, aber irgendwann auch malwissen wollen, was das nun allesmiteinander zu tun hat. Der Roman

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Der Sternenwanderer - der Film

Kinostart: 18. Oktober 2007mit: [Claire Danes|RobertDe Niro|Sienna Miller|Michelle Pfeiffer]von: [Matthew Vaughn]Genre: [Fantasy|Abenteuer] In einer schicksalhaften Nacht versprichtder junge Tristan (Charlie Cox) seinergroßen Liebe Victoria (Sienna Miller), ihrals Beweis seiner Liebe den Stern zubringen, der hinter der Mauer ins Reichder Feen, Hexen und Zauberer gestürztist. Gefahren, Wunder und Geheimnisseerwarten ihn auf der anderen Seite undsein gefallener Stern entpuppt sich alsschöne Yvaine (Claire Danes), die sichbeim Aufprall das Bein gebrochen hat.Verfolgt von bösen Hexen undmachtgierigen Prinzen, die es auf Yvaineabgesehen haben, beginnt eine Hetzjagddurch das magische KönigreichStormhold, die Tristan und seinen Sternvon Minute zu Minute näherzusammenbringt.

Vorlage für den märchenhaften Streifzugdurch das Reich der Phantasie war NeilGaimans „Stardust", dessen Romaneschon mehrfach Türen in betörendePhantasiereiche geöffnet haben. "DerSternwanderer" nimmt den Zuschauer mitin das magische Land Stormhold, dasdurch eine Mauer von dem kleinenenglischen Dorf Wall getrennt ist.Allerdings wird man unweigerlich bei derweiten Kulisse des Films an den Herr derRinge erinnert. Diesem Vergleich kann derFilm allerdings nicht standhalten.

Auch ist das Gezeigte nicht wirklich neu,vieles kommt einem bekannt vor, kannaber nicht zwangsläufig zugeordnetwerden. Dennoch ist der Filmunterhaltsam, hat mehrere paralleleHandlungsstränge und weiß denZuschauer in seinen Bann zu ziehen.Langeweile hat gegen die ständigwechselnden Handlung und Schauplätzekeine Chance. Wieder mal einenLeinwandauftritt haben Michelle Pfeifferals böse Hexe, Robert De Niro als ehertuntiger, draufgängerischer Pirat undPeter O’Toole als skrupelloser König.

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Agenten-Azubis an und zeigt seinemAusbilder Erik Johnson schon bald, dasssich Jack bei seiner Wahl nicht geirrt hat.Und schon kann sich Dennis bewähren,denn der „Angriff der Flukes“ trifft CrystalYorhshire hart und fordert viele Opfer…

„Angriff der Flukes“ ist der erste Band derfünfteiligen „Crystal Yorkshire“-Serie derjungen Autorin André Linke. Schon nachwenigen Seiten fühlt man sich hin und hergerissen, ob man den Roman in ersterLinie als SF, als Jugendbuch oder als ‚dt.Light-Novel’ betrachten soll.

Tatsächlich wendet sich die Handlung anein junges bzw. jung gebliebenesPublikum, das sich eine spritzige Lektürewünscht, die mit Genre-Traditionen brichtund mit Protagonisten aufwartet, die inungefähr dem gleichen Alter wie dieAutorin selbst und die Zielgruppe sind. Jugendliche Protagonisten findet man invielen Büchern, seien es Zauberlehrlingewie „Harry Potter“, Kadetten an einerSpace-Academy wie die „Jedi-Knights“,Knappen wie „Prinz Eisenherz“ oder wasauch immer – die unter der Anleitungeines erwachsenen Mentors viel lernenund mit der Hilfe treuer Freunde dasKönigreich, die ganze Welt oder dasUniversum vor dem Untergang bewahren.Noch etwas weiter und bis zum Extremausgereizt wird dieses Motiv in Mangas,Animes und Light-Novels. Ist die Schuleaus, verwandeln sich die Kids in furchtloseSoldaten, die in gewaltige Rüstungenschlüpfen und eine Schlacht entscheidenwie in „Gundam Wing“, als Special-Police-Agenten tätig werden wie in „Zeroin“,schon in jungen Jahren hohe politischeÄmter bekleiden wie in „Prime Minister“oder nach einer Zeitreise in dieVergangenheit gegen Oni oder andereDämonen kämpfen wie in „In A DistantTime“. Nach der Logik, wenn in Phantasie-Geschichten Kind-Helden in den Kriegziehen und die Aufgaben vonErwachsenen erledigen, darf man nichtfragen, schließlich sollen diese Titelunterhalten und Protagonisten offerieren,mit denen sich die jungen Leseridentifizieren können – und das klappt mitTeenagern natürlich besser als mit einemerfahrenen, runzligen Großvater. Um die Zielgruppe zu erreichen, bemühen

André LinkeAngriff der FlukesCrystal Yorkshire Alpha (1 von 5)Machtwort-Verlag, Dessau, 2. Auflage: 7/2007TB, Jugendbuch, SF, Satire, 978-3-938371-83-4, 324/1150Titelgestaltung von [email protected] von Jinxin Li und LorenzHideyoshi Ruwwewww.machtwortverlag.de www.andrelinke.de www.desdemona.de.tc/www.hideyoshi-ruwwe.net/ www.crystalyorkshire.de

Taxiflieger DennisStevens stellt einesunschönen Tages fest,dass immer er es ist,der die undankbarenRouten zu den übelstenZeiten übernehmenmuss und dabei nochnicht einmal denfestgelegten

Mindestlohn erhält. Über dieseDiskriminierung eines Menschen durcheinen insektoiden Taxi-Unternehmer willer sich beschweren – doch dazu kommt esnicht:Sein kleines Raumschiff kollidiert miteinem Raker, und beide müssen auf demWuchamond notlanden. Die beidenInsassen des Rakers entpuppen sich alszwei hübsche Mädchen namens AshleyCathy-Jo Oak und Kessie Freak. Da vondem Taxi nicht mehr viel übrig ist,nehmen die beiden Dennis und seinenCopiloten an Bord und bringen sie nachCrystal Yorkshire, dem Trainingscamp fürGeheimagenten.Zu Dennis’ großer Überraschung möchteihn Jack Sanders, der Chef derOrganisation, anwerben. Zunächst istDennis wenig begeistert von diesemVorschlag, aber letztlich hat er keinegroße Wahl, und wenigstens sind hierMenschen willkommen. Außerdem wird ervon nun an Ashley, die ihm nicht mehraus dem Kopf geht, häufiger sehen.Allerdings will seine Traumfrau nichts vonDennis wissen, erst recht nicht, nachdemsie von Kessie erfahren hat, dass diebeiden miteinander geschlafen haben.Dennis passt sich schnell dem Alltag eines

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mehr zum verkappten Superhelden undSuperherzensbrecher. Seine TraumfrauAshley mimt erst die Amazone, wird dannaber doch schwach in seinen Armen;Erotik ist allerdings Fehlanzeige. Dienervig-forsche Kessie ist Ashleys Rivalinum Dennis’ Gunst, doch erscheinen ihreIntrigen mehr wie die Trotzreaktioneneines beleidigten Kindes und nicht wie diekleinen Gemeinheiten eines Biests. Alleetwas älteren Ausbilder werden vonSuper-Dennis an die Wand gespielt. DieInvasoren bleiben blasseRanderscheinungen.Schiebt man all das‚Unterhaltungsmaterial’ beiseite, erkenntman in dem Roman eine Allegorie auf dasaktuelle Gesellschaftssystem. Es werdenThemen aufgegriffen wie z. B. der Lohn,der oft geringer ausfällt, weil man Frau/Arbeitsloser/Ausländer ist, dieAusgrenzung, weil man nicht dergesellschaftlichen Norm entspricht, dieSinnlosigkeit von Kriegen, für die einfadenscheiniger Anlass als Auslösergenügt.Dass mehr in dem Buch steckt und es sichals Satire versteht, darauf weisen auchdie gelegentlichen Unterbrechungen derlaufenden Handlung hin, wenn sich derErzähler zu Wort meldet und von ganzanderen Dingen schwadroniert. Solche Dinge erkennt das reiferePublikum, weniger die jungen Leser.

Der Autorin gelingt es, einen homogenenRoman zu schaffen. Der saloppe Stil wirdbis zum Schluss durchgehalten; es gibtkeinerlei Brüche. Die Handlungkonzentriert sich auf die Protagonisten,die ihre festgelegten Rollen erfüllen. Essind Jugendliche, die erst nochLebenserfahrung sammeln und zuindividuellen Charakteren heranreifenmüssen. Ihre kleinen Kabbeleien undWortgefechte sorgen für humorigeEinlagen. Die persönlichen Problemenehmen mehr Raum ein als der im Titelangekündigte „Angriff der Flukes“, dersich erst im letzten Drittel des Buchsereignet.Ob ein Wortspiel hinter ‚Flukes’ steht, istnicht ersichtlich. Bemüht man aufgrundder Anglismen (die Namen derCharaktere) das Englisch-Wörterbuch, sowird man durchaus fündig, aber die

sich die Autoren überdies um eineangepasste Sprache, die nicht zukompliziert, aber flott sein soll undzeitgenössischen Jargon beinhalten darf.Humor, der hart an der Grenze zumKlamauk entlang schrammt, wird toleriert.Diese Elemente, die für moderneJugendbücher und mehr noch für die ausJapan stammende, nun auch auf den dt.Markt drängende Light-Novel („Guin-Saga“, „Gosick“, „Mein König“ etc.)charakteristisch sind, findet man auch in„Angriff der Flukes“. Der Eindruck, es miteiner dt. Light-Novel zu tun zu haben,wird noch verstärkt durch die Titel- undInnenillustrationen im Manga-Stil.In Folge möchte man das Buch vor allemeinem Publikum empfehlen, das mitMangas, Animes und Light-Novels vertrautist, da der Roman auf die entsprechendenLese-Gewohnheiten und bevorzugtenThemen eingeht. Vor allem Leserinnenwerden angesprochen, denn dieCharaktere und ihre Beziehungenzueinander, ihre Sorgen und Träumestehen im Mittelpunkt, während derKampf gegen die Invasoren nebenbeiabgehandelt wird.

Zählt man zu den (erwachsenen)Hardcore-SF-Lesern, dann dürfte manetwas ratlos sein beim „Angriff derFlukes“, denn der Roman ist keine SF, wieman sie kennt und sollte auch nichtverglichen werden mit den gängigenLektüren von Asimov bis Zelazny, die manim Regal stehen hat.Was man mit SF verbindet, findet manhier nur bedingt bzw. in parodierenderForm. Die fremde Welt in einer fernenZukunft dient als Hintergrund für einBeziehungsdrama und die Charakter-Entwicklung. Das Auftauchen derAngreifer wird als kleinesSpannungselement und als Katalysator fürdie noch kommenden personenbezogenenGeschehnisse eingesetzt, doch fehlt die‚richtige’ Action, die eine Space Operaausmacht, oder die analytischeSituationsbeschreibung, wie sie jeneWerke bieten, die auf bombastischesKanonengetöse verzichten.Die Protagonisten sind zu jugendlich, zuzickig, zu naiv, die Klischees stammen ausdem romantischen Genre: Die HauptfigurDennis Stevens entwickelt sich immer

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genug sind, dort nach All-Age-Leküren zustöbern, werden ihn zweifellos entdecken.(IS)

www.rattus-libri.buchrezicenter.de/

Invasoren sehen – gemäß einerIllustration - eher wie Gundams und nichtwie Leberegel aus…

„Angriff der Flukes“ wird in erster LinieLeserinnen ab 14 Jahren ansprechen, diegern Mangas und Light-Novels – abernicht nur – lesen, phantastische Themenund vor allem Bishonen und romantischeVerwicklungen mögen. Für diese Gruppebietet der Band an der Oberfläche einunterhaltsames, abgedrehtes Abenteuer.Das reifere Publikum, das diehintergründigen Details des Romansentdecken kann, wird mit den kindlichenProtagonisten, ihren kleinen Konflikten,die die eigentliche Handlung ausmachen,und den altersgemäßen Dialogen weniganfangen können. Diese Leser treten aneinen SF mit konkreten Erwartungenheran, die die Autorin erfüllen könnte, wassie aber bewusst unterlassen hat.Vielleicht steht der Roman bei denJugendbüchern am besten. Dieerwachsenen Leser, die aufgeschlossen

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Und das seit Wochen.Sie wusste nicht einmal mehr, wanngenau es begonnen hatte. Als dieserregelmäßige Alptraum dann allmählich zurGewohnheit wurde, hoffte sie, dass erdadurch an Bedrohlichkeit verlor. Aber sowar es nicht. Ganz im Gegenteil. Erängstigte sie immer mehr. Damit nichtgenug. Er ließ sie auch nicht los, wenn dieSonne aufging. Schickte ihr verwirrendeTagträume. Und eine Stimme, die nichthinter ihre Stirn gehörte, die sich abernicht vertreiben ließ. Die unaufhaltsamauf sie einsäuselte. Nicht wohltuend odergütig. Nein, fordernd und höhnisch. Das verunsicherte sie.Waleah hatte nicht nur einenungewöhnlichen Namen, sie war auch eineaußergewöhnliche Frau. Sie stand mitbeiden Beinen im Leben. War durch nichtszu erschüttern. Durch fast nichts. Sie warschon immer wissbegierig gewesen.Wollte schon immer an Grenzen stoßen.Sich und die Welt hinterfragen. Sobald sielesen konnte, nutzte sie die Welt derBücher, um ihre blühende Phantasie aufReisen zu schicken. In fremde Welten,Kulturen oder unbekannte Völkereinzutauchen. Sie las seit ihrer frühestenKindheit. So viel, dass sie den Großteilihrer Bücher an ihre Freunde weitergab.Die Trudenzeitung war das einzigeDokument, das sie wie ein Heiligtumhütete. Das Nachrichtenblatt des 16.Jahrhunderts, das sie in einer altenBibliothek erstöbert hatte, dokumentiertedie Hexenverfolgung in Bamberg in allihren blutigen Einzelheiten. Mehr noch;sie verleitete Waleah das erste Mal inihrem Leben dazu, etwas Unrechtes zutun. Sie stahl das alte Dokument. Ohneden Hauch von Reue. Als wisse sie, dassdie Zeitung nur auf sie gewartet habe.Jeder Satz, jedes Wort, jede Zeichnungsaßen in Waleahs Kopf fest. Sie wusstenicht wie oft sie sie gelesen hatte. Aberwenn sie mitgezählt hätte, wäre siespielend auf eine dreistellige Zahlgekommen. Was sie besondersbeschäftigte, war eine – von wem auchimmer – angekreuzte Stelle, die besagte,dass man durch Alpträume zu einer Hexewerden konnte. Doch daran wollte sienicht so recht glauben. Auch wenn sie mitihren zunehmenden Träumen eineVeränderung in sich verspürte. Sie nahm

Blutzoll

von Alisha Bionda

Sie war gefangen. Und verloren. DieMauern des Drudenhauses konnte selbstsie nicht durchdringen. Und sie war nichtdie Einzige hier. Sie hatte dieverzweifelten Schreie der Frauen gehört,als man sie in ihre Zelle geführt hatte.Schreie und Flüche. Weinen und Betteln.Verzweiflung und Ohnmacht. Sie warenalle unschuldig. Nicht eine von ihnen hattedem Fürsten gedient. BambergsHexenkommissar, der schon vierhundertFrauen hinrichten ließ, war blutdürstigerund unmenschlicher als all die Frauen, dieer der Hexenschaft bezichtigte. AnnaHansen seufzte. Auch sie würde sterben.Das wusste sie. Aber sie würdewiederkommen. Das machte ihr allesleichter. Sie hatten sie gefoltert. Hattendas Geständnis aus ihr herausgepresst.Ihre Achselhöhlen schmerztenunerträglich. Dort, wo man siegebrandmarkt hatte. Auch ihre Brüstewaren nicht von den glühenden Zangenverschont geblieben. Anna schloss dieAugen, lehnte sich entkräftet an die kalteSteinwand ihrer Zelle und rutschte haltlosdaran hinab. Sie blieb auf demfeuchtkalten Boden sitzen und gab sichdem Schmerz hin. Im Morgengrauenwürde man sie auf den Scheiterhaufenführen. Sie den züngelnden Flammen desFeuers übergeben. Aber sie würdewiederkehren. Ihre Seele konnten sie ihrnicht nehmen. Die würde neu geborenwerden. In einer anderen Frau. Annalächelte entrückt. Sie lächelte noch, alssich einige Stunden später dieFeuerzungen durch ihr Fleisch fraßen undihren Geist endgültig auslöschten ...

Waleah wurde abrupt in die Wirklichkeitzurückversetzt. Sie erwachte durch ihrenSchrei, der wie ein Messer die Stille derNacht durchschnitt. Benommen setzte siesich auf und tastete nach dem Schalterder Nachttischlampe. Doch das Licht, daswenig später aufflackerte, schenkte ihrkeinen Schutz. Selbst in einem Kreisdurchtrainierter Leibwächter hätte sie sichnicht sicher gefühlt. Schuld daran war derTraum, der sie jede Nacht heimsuchte.

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aufgerissenen Augen, aus dunkelumrandeten Höhlen.

Waleah schrie noch, als sie erwachte.Es stimmte. Es stimmte alles. Das WildeHeer und die vor der Taufe verstorbenenKinder. Es gab sie. Es gab sie wirklich.Alles, worüber sie in der Trudenzeitunggelesen hatte, war wahr. Und sie wusste,was es bedeutete, wenn einem dieTodesreiter im Traum erschienen. Mit denungetauften Kindern.“Alles Blödsinn”, versuchte sie sich zuberuhigen und stand vom Bett auf, um insWohnzimmer zu gehen.Es klopfte an der Tür.Wer konnte das zu nachtschlafender Zeitsein?Waleah öffnete. Niemand stand vor derTür. Sie wollte sie bereits wiederschließen, als ihr Blick zu Boden glitt. Ihrstockte das Blut in den Adern. Auf derFußmatte lag ein dunkles Etwas. Einblutiges, dunkles Etwas. Es war derschwarze Kater ihres Nachbarn. Oder das,was noch von ihm übrig war. Waleahspürte, wie sich ihr Magen hochschraubte,und lief ins Bad. Erbrach sich dortlautstark. Dann setzte sie sich auf diekalten Bodenfliesen und schüttelte denKopf. War auch das ein Traum? Ja, so musste es sein. Sie zog sich amWaschbecken hoch, ging zurück an dieTür und öffnete sie zögernd.Es war kein Traum.Der kleine Kadaver lag immer noch aufder Matte. Waleah ging in die Hocke undfuhr vorsichtig mit der Hand über das Fell.Es war noch warm. Der Tod konnte nochnicht lange eingetreten sein. Waleahschluckte. Wie oft war ihr der Kater zurBegrüßung um die Beine geschlichen.Etwas Weißes schimmerte zwischen demFell. Genaugenommen aus seinem halbgeöffneten Maul. Waleah zucktezusammen, als habe sie eine Faustgetroffen. Dann nahm sie all ihreÜberwindungskraft zusammen und zogden Zettel vorsichtig zwischen denZähnen des Tieres hervor. Sie rollte dasPapier auseinander und betrachtete diemerkwürdigen Schriftzeichen, mit dennsie nichts anfangen konnte, die sie aberkannte.

ihr Umfeld deutlicher wahr. Es trieb sienachts häufiger aus dem Haus. Hinaus inden angrenzenden Park. Sie, die der Naturnie sonderlich Beachtung geschenkt hatte,liebte es plötzlich, nachts den Wind inihrem offenen Haar zu spüren. Wenn siesich unbeobachtet fühlte, legte sie sogarihre Kleidung ab und überließ sich so derkühlen Nachtluft und dem Mondlicht.Sie war eine moderne Stadthexegeworden. Ohne ihr Zutun. Zuerstablehnend, dann immer freudiger. Immerbegieriger, ihre neuen Möglichkeitenauskostend. Auch wenn sie nach demalten Glauben dadurch mehr und mehreine Verbündete des Dunklen Fürstenwurde. Aber das war ihr nicht bewusst.Bis zum nächsten Traum.

Der Boden erzitterte. Als galoppiere einein Panik versetzte Wildpferdeherde auf siezu. Schnauben erfüllte die Luft.Ohrenbetäubende Flüche hallten in ihrenOhren. Wildes Hundegebell begleitete dieGeräuschwand, die sich auf Waleah zubewegte. Sie erstarrte. Panik machte sichin ihr breit. Sie stand ihm schutzlosausgeliefert – dem Wilden Heer. Peitschenknallen kündigte es an – ebensowie derbes Gelächter. Waleahsangsterfüllter Schrei ging darin unter. Siewusste, wie blutrünstig sie waren. Dienächtlichen Reiter. Es war die Horde, vorder sich alle fürchteten. Die mit teuflischerMacht Unheil über die Welt brachte. Dieaus der Vorhölle entsprungen war. Wo dieReiter auftauchten, blieb ein Ort derVerwüstung zurück. Entwurzelte Bäumeund Büsche. Verstümmelte Opfer, die denHufen der Pferde und Gebissen der Hundenicht entgangen waren. Schon in denGeschichtsbüchern war festgehaltenworden, dass die Horde teuflische Mächterepräsentiert hatte. Waleah taumelte bei dem Gedanken. Stimmen wurden laut. Stimmen, dieeindeutig heller waren und nicht zu demWilden Heer gehörten. Dann waren sieheran. Die Todesreiter. Auf schwarzenPferden mit stolz gebogenen Hälsen undwallenden Mähnen. Die dunklen Umhängeder Reiter wehten wie Flaggen einerTodesschwadron hinter ihnen her. Und dann sah Waleah sie.Die Kinder. Mit eingefallenen Gesichtern und

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kümmerliche Seele retten kannst.” Ja,Waleah wusste es. Sie wollte es jedochnicht akzeptieren. Doch die Stimme fuhrbereits fort. “Du musst den Blutzollerbringen. Dann bist du frei. Bring unsEvelinas Kind!”

Bring uns Evelinas Kind ... bring unsEvelinas Kind, hallte es noch in WaleahsOhren, als sie erwachte. Evelina war ihrebeste Freundin. Sie hatte vor zweiWochen ein gesundes Mädchenentbunden. Waleah liebte das Kind. Esden teuflischen Mächten auszuliefern,erschien ihr undenkbar. „Dann bist duverloren“, kicherte die Stimme in ihr, „unddieses kleine Wesen weiß noch nichts vonder Welt. Es wird nicht einmal spüren, wasmit ihm geschieht“, fuhr sie ketzerischfort.Waleah stöhnte. Nein, es musste einenanderen Weg geben. Sie konnte unddurfte Evelinas Kind nicht gefährden.Nicht opfern um ihrer eigenen Seelewillen.Die Stimme erklang wieder. “Bring unsdas Kind. Bring mir das Kind! Und du bistfrei!”Waleah stieß einen zornigen Laut aus. Siewusste, wer ihr den Befehl ins Hirngepflanzt hatte. Anna Hansen. Sie hatteüber die Frau gelesen. In derTrudenzeitung. Wusste, dass diese, bevorsie auf dem Scheiterhaufen verbrannt war,Bamberg verflucht und ihre Wiederkehrangekündigt hatte. Die Stimme in ihr kicherte. “Ja, und dieserZeitpunkt ist nun gekommen. Du bist dieGeeignete für meine Rache.”“Welche Rache?”, wollte Waleah schreien,aber der Satz formte sich nur hinter ihrerStirn. “Du wirst Unheil über diese Stadtbringen”, kicherte es weiter. “GroßesUnheil. Über die Stadt und die Nachfahrendes Bamberger Hexenbischofs.” Waleah hielt es nicht mehr in ihrerWohnung aus. Mit einem erstickten Schreifloh sie aus dem Bett, warf sich einenMantel über und verließ dasApartmenthaus.

Sie konnte der Stimme nicht entgehen.Weder ihr noch dem Wesen und der Seele,die ihr Ausdruck verlieh. Waleah spürte inden folgenden Tagen immer deutlicher

Nur woher?Die Trudenzeitung! Dort lag des Rätsels Lösung. Dort hattesie die Schriftzeichen gesehen. Waleahschlug nach einem letzten Blick auf denkleinen Kadaver die Tür zu und ging –nein rannte – in ihr Arbeitszimmer. Dortbewahrte sie die Zeitung auf. Hektischblätterte sie darin, bis sie die gesuchteStelle gefunden hatte, und las laut: “Umeiner anderen Person einen Alptraum zuschicken, schreibe man einen geheimenSpruch mit dem Auszug aus Myrrhe aufeine Tafel. Man schreibe den Textebenfalls auf Papier und stecke ihn in dasMaul einer getöteten schwarzen Katze.” Waleah verstummte. Ihr wurdeschwindelig. Was geschah hier? Wasgeschah mir ihr? Und vor allem, werschickte ihr diese Träume und warum? “Es muss ein Ende haben”, murmelte sie.“Ich muss etwas dagegen unternehmen.” Sie hatte in einem Buch über Hexengelesen, dass man sich vor einerVerhexung schützen konnte, indem maneinen magischen Kreis als Amulett trug.Und sie war verzweifelt genug, es zuversuchen. Der tote Kater hatte denAlpträumen und der Veränderung, die siein sich spürte, die Krone aufgesetzt.

Waleah hatte bis zum Morgengrauengezeichnet. Hatte den magischen Kreisauf Pappe gebannt und ausgeschnitten.Das dilettantische Amulett dann mit einerLederschnur um den Hals gebunden.Irrwitzigerweise fühlte sie sich besser, alssie die schnöde Pappe auf ihrer Haut unterdem Shirt spürte. Sie fühlte sich so sicher,dass sie wieder ins Bett kroch, umzumindest noch ein wenig Schlaf zufinden. Maliziöses Kichern erklang, “Du kannstdich noch so wehren, es wird dir nichtsnützen. Denn du gehörst jetzt uns. Unddu entgehst uns nicht. Versuchst du esdennoch, werden wir dir eine empfindlicheStrafe erteilen. Bleibst du aber ein Teilunserer Schwesternschaft, wirst dumächtiger als je eine von uns zuvor.” Waleah stöhnte im Schlaf. “Nein”,murmelte sie und wälzte sich unruhig inihrem Bett herum. “Ich will das nicht. Ichwill keine von euch sein.”Das Kichern erklang erneut. “Unwürdige,du weißt, wie du dich und deine

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rufen “Endlich!”.

Sie hatte sie betrogen. Diese Frau, diesich Anna nannte. Sie hatte ihrversprochen, sie zu verschonen, wenn sieihr das Kind brachte. Doch genau dasGegenteil war der Fall. Sie war nun einevon ihnen. Nein, dachte Waleah, das binich nicht. Ich muss nur aufwachen undder Spuk ist vorbei. Ein für alle Mal. Unddann werde ich diese Zeitung verbrennen.Sie wie Anna Hansen dem Feuerübergeben.Sturm brandete auf.Und dann hörte sie ihn. Den Hufschlag.Das Herannahen wilder Pferde.Hundegebell. Sie kamen. Sie kamen, umsie zu holen. Waleah schrie. Schrie sichihre rettungslos verloreneSeele aus demLeib. Es ist zu spät, hämmerte estriumphierend hinter ihrer Stirn. Sie wollteaufwachen. Endlich aufwachen. Ausdiesem Traum. Diesem immerwiederkehrenden Horror. Doch sie wusstelängst, dass es zu spät war. Sie hatte den Blutzoll erbracht. Anders, als sie essich ausgemalt hatte. Sie hatte das Blutdes ungetauften Kindes getrunken.Schlimmer noch, zugesehen, als es seinunschuldiges Leben aushauchte. Dann waren sie heran. Dieses Mal wurde das Wilde Heer vonkeinem männlichen Reiter angeführt. Eswar eine Frau. Anna Hansen. Waleahwusste es in dem Augenblick, als sie diehochaufgerichtete Gestalt auf dem Pferderblickte. Sie wehrte sich nicht einmal, alsAnna sie mit den Worten “Willkommen,Schwester” auf ihr Pferd zog und imwilden Galopp mit ihr davonstob.

Anmerkung:Anna Hansen wurde 1629 in Bamberg derHexerei beschuldigt und demScheiterhaufen übergeben. *

veröffentlicht in folgendem Band:

FUTTER FÜR DIE BESTIESchreiblust-Verlag, Dortmund, April 2004,248 Seiten, Taschenbuch. ISBN: 3-9808278-3-6http://www.schreib-lust.de

den mentalen Druck. Sie hatte derunbekannten Macht, die von ihr Besitzergriffen hatte, nichts entgegenzusetzen.Jene Macht, die ihr immer quälendereAlpträume schenkte. Sie keine Nachtschlafen ließ und sie so zermürbte undden letzten Funken ihres Geistesunterwarf. Waleahs Seele, die zu Anfangder Alpträume nur gespalten war, erloschimmer mehr. Zwar flackerte sie hin undwieder auf, war aber chancenlos gegen dieuneinschätzbare Größe, die von ihr Besitzergriffen hatte. In ihr erwuchs eineandere, stärkere Seele heran. Eine, dienoch zur Untätigkeit verdammt war, aberdarauf brannte, zu neuem Leben erwecktzu werden.Waleah war dem Druck nicht mehrgewachsen. Ebenso wenig der Stimmehinter ihrer Stirn. Sie wollte sieloswerden. Wollte sie nicht mehr hören.Oft presste sie die Hände gegen Ohrenund Stirn und rief: “Hör auf! Hör endlichauf!”Mitleidige Blicke ihrer Mitmenschen warendie Antwort. Und ein bösartiges Kichernhinter ihrer Stirn. Als Waleah dann einesNachts die Brandnarben auf ihren Brüstenund unter ihren Achseln entdeckte, hieltsie es nicht mehr aus. Sie fuhr zum Hausihrer Freundin, öffnete mit ihremZweitschlüssel und schlich sich insKinderzimmer, um Evelinas schlafendeTochter mit sich zu nehmen.

“Gut so!”, erklang die Stimme. Dieses Malsehr zufrieden. “Leg das Kind auf denAltar!”Waleah nickte und bewegte sich wie eineMarionette auf den Steinaltar zu. Legtedas Kind, das sie aus blauen Augenanstrahlte, darauf ab. Schatten formiertensich von einer Sekunde auf die andere umden Altar herum. Gestaltlose Händegriffen nach dem kleinen Körper. Allesging blitzschnell. Waleah sah etwasSilbriges aufblitzen, gefolgt von einemStrahl pulsierender Flüssigkeit. Ihrgeknechteter Geist bäumte sich ein letztesMal auf. Wollte sich auflehnen undzerbrach. Endgültig.Es wurde dunkel um sie und in ihr. Siespürte nicht einmal, wie sie zu Bodensank. Aber sie hörte die Stimme, die siehasste wie nichts auf der Welt, zufrieden

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Auf riesigen Vögeln die Witveer genanntwerden erreicht die Prinzessin und ihrGefolge Kilmalie. Lomboko, derSteuerprüfer des Kaisers deckt schnell dieriesigen Steuerhinterziehungen der Stadtauf. Doch diese Probleme rücken in denHintergrund als der Kilmaaro ausbricht.Kinga überredet die arrogante Prinzessinnach der Liebesnacht dazu, mit einemWitveer den in den Bergen liegendenStausee anzufliegen und die Schleusen zuöffnen um den Lavastrom vor der Stadt zustoppen. Sie willigt ein und Kinga schafftes tatsächlich die Katastrophe zuverhindern.

Doch der Ausbruch ist nicht das einzigeProblem das auf die Bewohner zukommt.Ein Erdspalt tut sich auf und aus derWunde in der Erde gelangt daszombiehafte Volk der Tiefe an dieOberfläche, tötet die Soldaten der Stadtund isst deren Gehirne. Nur die Prinzessinwird verschont und von den grauenhaftenWesen verschleppt…

Kommentar:

Neuerlich*** liegt hier ein Roman meinesverehrten österreichischenLieblingsschriftstellers Michael MarcusThurner vor. Und gleichermaßen derErstlingsband der neuen Spin-Off-Serie„Das Volk der Tiefe“ mit dem düsterenUntertitel: Die dunkle Seite von Maddrax.Zunächst erweist sich der Einstieg alsetwas zäh. Doch der Autor führt dieCharaktere und das afranische Volk sowiedessen Gesellschaftsform gewissenhaftein. Im Ostafrika der Zukunft herrschenSitten und Unarten vor, die demfranzösischen Mittelalter entsprechen.Victorius hatte uns mit seiner skurrilenaber liebenswerten Art schon einenEindruck seiner Heimat vermittelt. DasVolk der Tiefe führt uns nun zu seinerHeimat, dem ehemaligen Tansania sowiedem dort befindlichen VulkanKilimandscharo. Eigentlich war Tansanianie eine französische Kolonie. Nur dasvorgelagerte Madagaskar und kleinereostafrikanische Gebiete, sowie große Teile

Das Volk der Tiefe Band 1

Eine Wunde in der Erde

Autor: MichaelMarcus Thurner

Cover: ChrisNoeth

Sternensonde Wertung:sehr gut

Zusammenfassung:

In Afra erleben die Bewohner des DorfesKilmalie ungewöhnlich starke Unwetternund Beben. Der Vulkan Kilmaaro andessen Fuß sich das Dorf befindet zeigtebenfalls außerordentlich starke Aktivität.Trotz der Unwetter muss mit den riesigenMaelwoorms die Ernte eingebrachtwerden. Diese Riesenwürmer werden vonauserwählten Reitern zugeritten undausgebildet. Auch Kinga ist einMaelwoormreiter. Als eine der Töchter desKaisers ihren Besuch ankündigt, um dieviel zu geringen Steuerabgaben zuüberprüfen, wird Kinga dazu auserwählt,sich der nicht gerade schlanken undhässlichen Prinzessin Lourdes alsLustsklave anzubieten. So soll dieKaisertochter und ihr Gefolge von denSteuerhinterziehungen der Kilmalierabgelenkt werden. Die Prinzessin kommtaus einer der Wolkenstädte, in denenWohlstand herrscht und die Auserwähltenund Adeligen leben dürfen. Die gesamteTechnik in Afra beruht aufDampfmaschinen und die Afraner sindgegenüber der restlichen Welt sehrgebildet und fortschrittlich.

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Zusammenfassung:

Nachdem Prinzessin Lourdes von denGruhs entführt wurde, organisieren dieKilmalier einen Suchtrupp, der den Wesenund der Entführten in den Schlund folgt.Angeführt wird der Trupp von Kinga,während Nabuu die unangenehmeAufgabe zuteil wird, zur HimmelsstadtAvignon-à-l'Hauteur aufzubrechen undKaiser Rozier von dem Unglück zuberichten. Aber auch die Expedition in dieTiefe hat es nicht leicht. Neben denWidrigkeiten des beschwerlichenAbstieges muss sich Kinga auch noch mitseinem intriganten Onkel herumschlagen,der keine Gelegenheit auslässt, seinenNeffen bloßzustellen. Doch diese Problemerücken in den Hintergrund als sie in derTiefe auf den legendären und verschollengeglaubten Woormreiter Aksama treffen.Er greift den Trupp immer wieder an unddezimiert die Gruppe Stück für Stück. Alsdie Expedition aufgeben will und bis aufKinga alle auf einem unterirdischen Flussnach Kilmalie zurückkehren wollen,kommt es zur Katastrophe. Aksamaverschließt den Weg in die Freiheit miteiner Felslawine und tötet damit dieverbliebenen Flüchtenden. Nur Kinga wirdvon ihm gerettet, weil Aksama die Ketteseines Bruders entdeckt, die Kinga seitdem Aufbruch in die Tiefe trägt. Derverwirrte Alte erzählt Kinga von einer ArtGottheit der er hier unten dient und die erbeschützt. Kinga versucht Aksama in einGespräch zu verwickeln und so denAufenthaltsort von Lourdesherauszufinden. Denn Aksama hält diePrinzessin und die Gruh in einer Falle fest.Nachdem er Aksamas Vertrauengewonnen hat und dieser ihm denAufenthaltsort der Prinzessin offenbart,tötet Kinga den alten Woormreiter. Dochder Alte behütete wirklich etwas in denHöhlen. Nämlich die riesige Urmutter allerMaelwoorms, der unter Felseneingeklemmt ist und die Maelwoormsgebar.

Als Kinga Lourdes schließlich findet, istbereits der Dueting Gonho vor Ort und hatdie Prinzessin befreit. Doch Gonho istverwirrt und greift Kinga an, weil dieserals Woormreiter immer bevorzugt wurde.

Westafrikas waren unter französischerHerrschaft. Woher diese namentliche undkulturelle Entwicklung des Volkes stammt,wird später vielleicht noch erörtert.

Nach der sozialkritischen Aufarbeitung desGesellschaftssystems der Kilmalie wird dieHandlung gegen Ende sehr temporeichund dramatisch. Wie von Monster-Mikebereits auf der Leserseite erwähnt, bleibtder Gruselfaktor im ersten Teil derMiniserie noch etwas im Hintergrund.Doch immer dann, wenn die Wesen derTiefe in den Zwischensequenzen und amEnde die Handlung übernehmen, ist zuerahnen, was den Leser wirklich erwartenwird, nämlich ein wirklich splattermäßigesLeseerlebnis mit hirnverspeisendenZombies. Viele Fragen zu denGegebenheiten und zu der Entstehung derKultur und Infrastruktur der Afraner sowiedes Ursprungs des Volkes der Tiefemachen Lust auf mehr und sind somitPflichtlektüre für Maddraxleser und idealerLesestoff für gruselfreudige Neueinsteiger.

***Dieses österreichische Synonym fürerneut wurde von dem Autor durchunzähligen Einsatz in diesem Roman leichtüberstrapaziert und hinterließ bei mireinen bleibenden Eindruck.

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Das Volk der Tiefe Band 2

Der gierige Schlund

Autor: MichaelMarcus Thurner

Cover: ChrisNoeth

Sternensonde Wertung:Genial

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Serie zu Maddrax hat einen ganz anderenCharakter als ihn „Mission Mars“ hatte.Ich persönlich finde diese Artinteressanter, obwohl ich eigentlich eherein Freund der Science Fiction bin. Aberzu Maddrax passt nun mal dieHorrorkomponente besser als dieRaumfahrt. Beides hat seinen Reiz und esist schön, dass diese Serie dieMöglichkeiten der Phantastik sofacettenreich nutzt.

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Maddrax Band 201

Die Rachegöttin

Autor: MichelleStern

Cover: Royo/NORMA

SternensondeWertung:sehr gut

Zusammenfassung:

Matt, Rulfan und die beiden Technos Paulund Rebekka haben mit dem marodenFlugpanzer fast die australische Westküsteerreicht. Doch das Fluggerät hat immerwieder Aussetzer und so führt sie einBeinaheabsturz in die Nähe desehemaligen Francois-Peron-Nationalpark.Ein Gebiet, das von einem Elektrozaunumgeben und in der Zukunft von bizarrenMutationen bewohnt wird. Hier streitensich die Perons und die Adoors um dasehemals gemeinsam genutzte Land. DieAdoors schlachten die Perons regelrechtab und trinken deren Blut. Airin ist einejunge Kriegerin der Perons undAdoptivtochter der besessenen AnführerinMarii. Sie führt einen sinnlosen Rachekrieg

Lourdes schreitet ein und tötet Gonho.Sie versuchen erneut an die Oberfläche zufliehen. Doch der Anführer der Gruhsbleibt ihnen auf den Fersen. Durch denVerzehr der menschlichen Gehirne wurdeauch seine Intelligenz gesteigert und dieErinnerung an sein früheres Leben kehrtnach und nach zurück. Er betäubt Lourdesund Kinga und verschleppt sie in eineStadt in der Tiefe. Dort erwacht Kinga undder Gruh stellt sich als Eric De Beer vor. Erkann sich nun durch den Verzehr derGehirne auch wieder an seinen Namenerinnern. Mit Grauen erfasst Kinga, dassLourdes von den Zombies getötet, und ihrGehirn verspeist wurde.

Kommentar:

Im zweiten Teil von „DAS VOLK DERTIEFE“ schließt Michael Marcus Thurnernahtlos an den ebenfalls von ihmverfassten ersten Band an. Nachdem erim ersten Teil Land, Volk und Untotevorgestellt hat, darf sich der Autor nun inseiner eigen geschaffenen Welt austoben.Und davon macht Thurner regenGebrauch. Für den ersten Teil habe ichschon ein „sehr gut“ vergeben und dieserBand gefiel mir sogar noch besser. Es gehtabwärts und die Handlung wird um einigesdüsterer und auch „dreckiger“. Erzähltwird hauptsächlich die Erforschung desSchlundes aus dem die Untotenentstiegen sind. Die Erzählung verläuftlinear ohne zweite Handlungsebene undist dennoch, wie schon der Vorgänger,spannend und flott geschrieben.Atmosphärisch wurde der Vorstoß insUngewisse super umgesetzt. Noch ist dieganze Sache um die Gruhs etwasundurchsichtig. Aber dies ist nach erstzwei Bänden auch nicht verwunderlich.Wie ist das Volk der Tiefe entstanden?Warum sterben sie nicht? Und wer ist derUnbekannte im Hintergrund der ihnen denBefehl gab Prinzessin Lourdes zuentführen? Auf die Antworten zu diesenFragen dürfen wir gespannt sein.

Ich bin der Meinung, dass Michael MarcusThurner die erste Wahl war, dieseSubserie zu eröffnen. Die zweite Spin-Off-

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der Suche nach einem Schiff, dass sieRichtung Afrika bringen wird…

Kommentar:

Stefanie Rafflenbeul ist der neue „Stern“am Maddraxhimmel. Und das nicht nurdurch ihr Pseudonym Michelle Stern.Nachdem sie an der Seite der erfahrenenAutorin Susan Schwartz bereits einenhalben Roman für die Endzeitserieverfassen durfte, legt sie nun mit demBand „Die Rachegöttin“ ihren erstenkompletten Beitrag zu Maddrax vor. Inden letzten Wochen begeisterte michschon ihr Roman zu SunQuest und nunzeigt sie bravourös, dass auch dieseMaterie ihr liegt. Entweder hat sie dieSerie bisher komplett verfolgt, oder sichvorbildlich eingearbeitet.

Dieser Roman zeigt eine Facette der Serie,wie sie seit den Anfängen festerBestandteil ist, aber lange nicht mehr sokonsequent genutzt wurde. DüstereEndzeitstimmung, mutierte unddegenerierte Umwelt, beklemmendeRitualmorde und zwei Helden, die sichauch diesem Problem stellen müssen.Dazu nimmt die Jungautorin sich eineKulisse mit Bezug zu unserer Gegenwartund spinnt die mögliche Evolution durchChristopher-Floyd geschickt weiter. DerFrancois-Peron-Nationalpark bildet denMittelpunkt der Handlung. 1993 wurdedas Projekt Eden ins Leben gerufen unddie Halbinsel Peron im Westen Australiensmittels eines Elektrozauns vom Festlandabgetrennt. Ihre Zukunftsvision derbeiden verfeindeten Lager die um diesesGebiet kämpfen und ihre abgewandeltenNamen, sowie die Entwicklung die diesesLand und ihre Bewohner genommen hat,sind mustergültig für das Maddrax-Universum ausgearbeitet worden. DerRoman liest sich flüssig, ist spannendaufgebaut, und hält einigeÜberraschungen bis zum Ende bereit.

Eine Prise Humor mit demWeitpinkelwettbewerb und Stein-Sieben-Rulfan machte die Sache noch

gegen die Verstoßenen Adoors und hatauch Airin mit ihrem Zorn vergiftet. Kirasist der Sohn Mariis. Er verfolgt seineeigenen Pläne, seine besessene Mutter zustürzen und versucht auch Airin von derGeistesverwirrung seiner Mutter zuüberzeugen. Doch Airin ist eine fanatischeAnhängerin ihrer angeblichen Retterin undwill Herak, den Anführer der Adoors, totsehen.

In diese Auseinandersetzung geratenRulfan und Matt. Sie treffen auf Airin undwerden von ihr ins Lager der Perons undzu Marii gebracht. Diese erhofft sich Hilfevon den beiden Fremden im Kampf gegendie Adoors. Der Flugpanzer, den Matt undRulfan mit den beiden Technos inSicherheit zurückgelassen haben, soll denPerons bei der Rückeroberung der Stationim Inneren des ehemaligen Nationalparkshelfen. Dort sind die elektronischenWaffen gelagert, die nach dem erlöschendes EMP wieder funktionsfähig sind. Mattglaubt den heuchlerischenVersprechungen Mariis nicht, und willzwischen den Perons und den Adoorsvermitteln. Er nimmt Kontakt zu Herak aufund erfährt, dass ihnen ein Impfstoffvorenthalten wird, der früher beidenParteien zur Verfügung stand. Nunmüssen die Adoors das Blut ihre Feindetrinken um zu überleben. Doch Marii nutztdiese Gräueltaten um ihre Lügen über diewahre Identität der Adoorsaufrechtzuerhalten und zettelt einenRachefeldzug an.

Airin erfährt schließlich die Wahrheit überdie Adoors und ihre eigene Vergangenheit.Herak ist ihr Vater und Marii lies AirinsMutter töten, als sie von dieser Liaisonerfuhr. Sie lies daraufhin Airin sterilisierenum eine weitere Fortführung ihrerunreinen Linie zu verhindern. Als Airin dasganze Ausmaß dieser Lügen erkennt,wendet sie sich gegen ihre Mutter. Auchdie anderen Perons schlagen sich auf dieSeite der jungen Kriegerin. Nur Kirasverfolgt eigene Machtinteressen, die ihmam Ende aber zum Verhängnis werden.Die beiden Stämme werden wieder vereintund Maddrax und Rulfan ziehen weiter auf

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erfährt, das Madagaskar das Ziel derSeeleute ist, setzt er zwei der Matrosenaußer Gefecht und heuert mit Matt anderen Stelle auf der Schelm an.

Der Kapitän namens Master Haggard undseine Mannschaft machen einenverwegenen Eindruck. Es scheint, dass dieSeeleute als Freibeuter unterwegs sind.Matt und Rulfan werden als Wachpersonalin Dienst gestellt. Bei einem Rundgangtrifft Matt den Mönch wieder. Er faseltwirres Zeug, was angeblich auf einenParasiten zurückzuführen ist, den er sichhinter einem Auge eingefangen hat. Erheißt Yann Haggard und ist der Bruder desKapitäns. In lichten Momenten wirkt Yanndurchaus normal. Er scheint sogarVisionen zu haben, die der Realitätentsprechen. So kennt er nicht nur denWeltraum, sondern sieht auch denEnergiestrahl zwischen Mars und Erde unddie außergewöhnlich starke Aura, die Mattumgibt. Maddrax misst dennoch demGeschwafel des Mannes wenig Bedeutungzu, und vermutet, dass der arme Kerlunter einem Tumor leidet.

Kurz darauf entdeckt Matt einen blindenPassagier. Es ist das Mädchen, das demMönch ans Leder wollte. Sie hatte sich anBord versteckt. Matt überwältigt die jungeDame namens Keetje, und zwingt siedazu, mit einem Beiboot das Schiff zuverlassen und zu einer naheliegendenInselgruppe zu flüchten. Doch die Göretrickst Maddrax ein weiteres Mal aus undso findet Chira das Mädchen kurze Zeitspäter in einem neuen Versteck an Deckwieder.

An Bord zeichnet sich eine Meuterei ab.Als die Schelm auf einer Sandbank einaufgelaufenes Schiff entdeckt und eineExpedition zu ihr schickt an der auch Mattteilnimmt, wird einiges klarer. Es handeltsich bei dem havarierten Schiff um dieLong Tall Shorty. Sie war das Schiff vonSlodder, einem Matrosen der auf derSchelm anheuerte um die Long Tall Shortywiederzufinden. Slodder und Haggardverfolgten denselben Schurken der ihnen

sympathischer. Sie zeigt eine absolutmenschliche Seite der sonst so unnahbarerscheinenden Hauptdarsteller und auchStefanies allgemeine Charakterisierung istauthentisch und hat Tiefe. Da kann ich dieAutorin nur in der dunklen Zukunft derErde willkommen heißen. So wie sie sichdarin bewegt, scheint sie sich aber schonrichtig wohlzufühlen. Sollte sie diesesNiveau beibehalten, so ist das „frischeBlut“ eine echte Bereicherung fürsAutorenteam.

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Maddrax Band 202

Unter schwarzer Flagge

Autor: RonaldM. Hahn

Cover: Koveck/NORMA

Sternensonde Wertung:Sehr Gut

Zusammenfassung:

Matt, Rulfan und Chira haben mit Hilfe derbeiden Technos und ihrem Flugpanzers dieaustralische Westküste erreicht. Nun giltes in der Hafenstadt Perth einhochseetüchtiges Schiff zu finden, das sieweiter in Richtung Afrika bringt. Dakommt ihnen die „Schelm“ gerade recht.Das Schiff und die Besatzung scheinenaus dem ehemaligen Holland zu kommenund sind im Auftrag der nerlandischenMajestät unterwegs, obwohl diese Gegendin der postapokalyptischen Erde im Meerversunken ist. Während Matt denMordanschlag eines jungen Mädchens aufeine Art Mönch und Besatzungsmitgliedder Schelm vereitelt, kümmert sich Rulfanum ihre Plätze auf dem Schiff. Als Rulfan

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Schiff und Beute entwendete. DochSlodder verfolgt eigene Pläne und sokommt es auf der naheliegenden Insel,die erst nach dem Einschlag vonChristopher-Floyd entstanden ist, zurdirekten Auseinandersetzung. Haggardund seine Anhänger werden überrumpeltund eingesperrt. Ebenso Rulfan und Matt.Keetje hilft den beiden letztendlich dasBlatt zu wenden und sie überredenHaggard als Belohnung doch weiter nachMadagaskar zu fahren. Auch dasMissverständnis zwischen dem Seher Yannund Keetje wird endgültig aus der Weltgeschafft. Sie wollte ihn töten, weil sie ihnfür den Mörder ihrer Mutter hielt, irrte sichjedoch.

Kommentar:

Ronald M. Hahn darf nach langerEnthaltsamkeit wieder einmalSeemannsgarn spinnen. Und das nutzt deralte Autorenfreibeuter natürlich gnadenlosaus. Er schafft es auch, nach langer Zeitwieder einmal einen alternativenAbenteuerroman vorzulegen, der einfachanders ist. Mit gewohntem Humor machtHahn die Charaktere für die Handlungverantwortlich und lässt die Kulisse unddie Monster im Hintergrund zurück. Nichtganz die Atmosphäre von „Fluch derKaribik“, aber nahe dran. BesonderesHighlight in der Handlung und auf demTitelbild ist die Masterkarte, die Haggardals Ohrschmuck trägt. Hahn hat jedeMenge Handlung in den Roman gepacktund auch wenn es gegen Ende etwasturbulent zugeht, bleibt die Geschichtedennoch überschaubar. Seit langemkommt auch wieder einmal ein grünerKristallsplitter des Kometen ins Spiel, undauch wenn er von den Daa'murenverlassen wurde, so sorgte er trotzdemfür eine neue Insel und die dazugehörigenMutationen. Insgesamt also ein sehr guterpostapokalyptischer Piratenroman, derden Grundaufgabe des Heftromans vollerfüllt: Er hat unterhalten.

Quelle: http://www.sternenson.de

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inneren Kugel erzeugt. Die Wohnräumebefinden sich deswegen imÄquatorbereich. Die Außenhaut und fastalle Zwischenwände bestehen aus einemwiederstandsfähigen Plastikmaterial.

Aus dem Utopia "classics" SF-RomanRingplanet im NGC 3031, von Kurt Mahr.

Toni Cullotta 2007. Zeichnung erstellt1989.

***

Eine tolle nostalgische RZ vomehemaligen PROC Mitglied.

Beim Atlan Club Deutschland noch aktiv,ist unter "Technik der Zukunft" der Reissauf 2 zu finden:www.atlan-club-deutschland.de/extras/gallerys/toni/reissauf02-02.htm

www.atlan-club-deutschland.de/

( Red.)

Nostalgische Risszeichnung"Conquest"

7. Mai 2013. Das riesige KugelraumschiffConquest verläßt die Erde, um mitannährend Lichtgeschwindigkeit diespiralförmige Galaxis NGC 3031, in derKonstellation Ursa Maior, zu erreichen. Andie 3000 ausgewählte Männer und Frauenlassen sich auf ein Unternehmen ein, dasinfolge der auftretetenden Zeitdilation,durch die gigantische Entfernung von 3Millionen Lichtjahren (nach damaligenWissenstand), ungefähr 6 Millionen Jahredauern würde. Für die Menschen an Bordwürde aber nur eine kurze Zeit vergehen.

Die Initiatoren des Projektes erhoffen sicheinen möglichen Kontakt mit einerAußerirdischen Zivilisation. VieleWissenschaftler hielten dieses Projekt fürdurchführbar, andere waren davon nichtbegeistert und hielten es für einenausgesprochenen Blödsinn.

Nach vielen Schwierigkeiten mitAufständigen, die die Conquest sabotierenwollten, gelang tatsächlich ein Kontakt mitAußerirdischen, den Kroniden. EigenartigeKugelwesen, die auf dem RingplanetenKronos leben. Nach einer friedlichenKontaktaufnahme und Austausch vonWissen, verließ die Conquest denPlaneten, um zu einer fremd gewordenenWelt zurückzukehren, die sie schon langevergessen hatte.

Technische Daten:

Die Conquest hat einen Polardurchmesservon 3 und einen Äquatorialdurchmesservon 3,5 Kilometern. Sie besteht aus 2konzentrischen Kugeln. An der Innewandder äußeren Kugel und im Wulst befindensich Antriebsaggregate (Synchro-Zyklotrone und Kernbeschleuniger),Reaktoren und kleinere Kraftwerke. In derinneren Kugel befinden sich Wohnräume,Kinos, Theater, Bibliotheken, Säle,Befehlsstellen und alles was zum täglichenLeben gehört. Eine Achse verbindet diebeiden Kugeln. In ihm befindet sich eingroßer Aufzug für Lastenbeförderung undmehrere normale fürPersonenbeförderung. Ein künstlichesGravitationsfeld wird durch Rotation der

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bringt dabei den Titelhelden endlich richtigins Spiel. Hatte man beim ersten Banddes Mini-Zyklus’ noch den Eindruck, sichim falschen Roman zu befinden, da derHintergrund von Trilith Okt ausführlichbeleuchtet wurde, ohne dabei jedochAntworten auf die wichtigsten Fragen zugeben, so wird das Gleichgewicht nunwieder hergestellt, Trilith Okt ihrerSuperlativen ein wenig beraubt und Atlan,auch Dank einer besserenCharakterisierung, mindestensgleichberechtigt an ihre Seite gestellt.Ferner wird nach Lemy Danger eineweitere beliebte Figur aus der Versenkunggeholt: der Freifahrer und Telekinet BaltonWyt, der hier allerdings noch ein junger,tollpatschiger und unterschätzter Mannist, der erst seinen Platz im Leben findenmuss und noch nichts von seinen Para-Kräften ahnt. Das freut die langjährigenLeser, die zweifellos noch immerbedauern, dass Balton Wyt im Laufe der„Perry Rhodan“-Serie immer weniger inErscheinung trat und zusammen mitvielen anderen Mutanten in ESaufgegangen ist. Als kleinerSchönheitsfehler bleibt zurück, dass sichAtlan in der Heftroman-Reihe trotzfotografischen Gedächtnisses nicht andiese erste Begegnung mit Balton Wyterinnert… - wie auch, schließlich wurdendie entsprechenden Bände vor überdreißig Jahren geschrieben. Doch darübersieht man gern hinweg.„Das Sphärenrad“ konzentriert sich auf dieEreignisse an Bord der ZUIM. Die Plänevon Ponter Nastase werden enthüllt, seineGegenspieler beziehen Position, und dieSituation eskaliert. Atlan steht alleinmitten drin, denn er kann sich aufniemanden verlassen, schon gar nicht aufTrilith Okt, die skrupellos für ihre eigenenZiele kämpft. Es liegt auf der Hand, dasssie und Atlan sich am Ende der Trilogie alsFeinde gegenüber treten müssen, sofernnicht einer von beiden einlenkt. Auchkann Atlan den Zellaktivator nach derVorgabe durch die Hauptserie gar nichtbergen, denn die gefundenen Gerätewurden alle an bestimmte Personenverliehen oder zerstört. Jene, die nieentdeckt wurden, traten auch später nichtin Erscheinung. Durch diesesHintergrundwissen ist der Ausgang derJagd nach dem ewigen Leben eigentlich

Rezension: 'Das Sphärenrad'

Rüdiger SchäferDas SphärenradAtlan 5: Rudyn-Trilogie 2Fantasy Production, Erkrath, 6/2007TB, SF 71007, 978-3-89064-172-0, 320/900Perry Rhodan und Atlan sind Eigentumvon Pabel-Moewig Verlag KG, RastattTitelillustration von Arndt Drechslerwww.fanpro.comwww.f-shop.comwww.fanpro.com/atlanwww.atlan.de

Die Milchstraße ist im 32. Jahrhundert inmehrere Machtblöcke zerfallen, dieallesamt um die Vorherrschaft ringen.Selbst die terranischen Kolonien habensich größtenteils vom Solaren Imperiumlosgesagt und wollen nicht länger voneinem unsterblichen Großadministratorund seinen Freunden bevormundetwerden. Um aufkommende Krisen schnellzu bereinigen und den Frieden in derGalaxis zu wahren, sind überall Agentender USO im Einsatz.Aber auch sie können korrumpiertwerden: Das charakteristische Signaleines Zellaktivators lässt zwei Männer zuMördern werden. Doch ein Gerät zufinden, welches die Unsterblichkeitverleiht, ist leichter, als es zu behalten.Das wird besonders deutlich, als PonterNastase von der ZGU, Kalfaktor derWissenschaften, den Zellaktivator allenvor der Nase weg schnappt.Dadurch bringt er allerdings auch daspolitische Gleichgewicht aus den Fugen,das ohnehin schon im Wanken war, da dieZGU mit dem Sphärenrad eine neueGeneration Raumschiffe in Serie gehenlassen will, durch die sie mit dem SolarenImperium gleichzuziehen hofft. Atlan, demes gelingt, sich zusammen mit dergeheimnisvollen Trilith Okt in die ZUIM zuschmuggeln, muss befürchten, dass seineMission zum Scheitern verurteilt ist undseine Anwesenheit alles gar nochschlimmer machen wird…

Nach „Die Psi-Kämpferin“ von AchimMehnert setzt Rüdiger Schäfer die zweite„Atlan“-Trilogie mit „Das Spährenrad“ fort.Nahtlos geht die Geschichte weiter und

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schon vorgezeichnet, doch kann für vielSpannung sorgen, wie der Zellaktivatorwieder aus der Handlung hinausgeschrieben wird und wie Atlan alleanderen Konflikte löst. Diese Aufgabe fälltMichael H. Buchholz in „Acht TageEwigkeit“ zu.

Rüdiger Schäfer hat mit „Das Sphärenrad“einen routiniert geschriebenen Romanverfasst, und dabei Atlan besser in Szenegesetzt als seine Kollegen. Den zweitenBand einer Trilogie zu schreiben, ist stetsetwas undankbar, denn der Autor mussauf den Motiven seines Vorgängersaufbauen und darf selber nicht zu vielvorwegnehmen, zumal die Geschichteihren Höhepunkt erst am Ende erreichensoll.In Folge plätschert die Story ein wenig vorsich hin und lebt vor allem von derInteraktion der Charaktere, wobei BaltonWyt gewissermaßen zum Deus ex Machinawird, und den geschickt platziertenWechseln zu anderen Handlungsebenen.Trotzdem ist „Das Sphärenrad“ eineSteigerung gegenüber den ersten vierBänden der Taschenbuch-Reihe.SF-Leser, die mit „Perry Rhodan“ wenig imSinn haben, werden sicher nicht zumzweiten Band einer Trilogie greifen. DieSerie ist ohnehin auf die eingefleischtenFans zugeschnitten, die der eingestellten„Atlan“-Heftroman-Reihe nachtrauern,gern die Lücken in der Handlunggeschlossen sehen möchten (vor allemzwischen dem 25. und 35. Jahrhundert)und ihre Aha-Effekte erleben dürfen, wannimmer eine beliebte Figur, die schon vorlangem ins Jenseits befördert wurde, nochmal einen Auftritt hat.Wer sich durch „Die Psi-Kämpferin“quälte, wird nun mit einem gefälligerenRoman belohnt, der die Atlan-Fansdurchaus zufrieden stellen sollte.

Irene Salzmannwww.rattus-libri.buchrezicenter.de/

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der Toten Götter und so kann Dana Frostschnell eine Konservation aufbauen. DasWesen ist ein Chronist und zeichnet imAuftrag der Toten Götter deren Geschichteund die seines Volkes auf. Dazu benutztes außergewöhnliche Pflanzen, derenWurzeln die Daten des Schreibersverewigen. Insgeheim misstraut Sengjedoch den Menschen aus tiefster Seeleund bringt sie sogar mit den Morax inVerbindung.

Zwischen zwei Treffen mit Seng wird dieCrew der STERNENFAUST vonzurückgebliebenen Morax überrascht undangegriffen. Es gelingt die Angreiferabzuwehren und alle bis auf einen zutöten. Der Überlebende heißt Caan undwird von der Crew der STERNENFAUST inGewahrsam genommen. Die Verhöre desMorax führen zu nichts. Als er versuchtsich selbst mit einer kleinen, in seinerNase verborgenen Sprengkapsel zu töten,wird er ein weiteres Mal überwältigt undfestgesetzt. Seine Flucht endet in Ketten.Auch die Kridan müssen sich auf einemweiteren Planeten des Systems mitzurückgebliebenen Moraxauseinandersetzen und auch dieser Kampffordert seine Opfer.

Seng verrät, nachdem die Menschen sichnicht als Verbündete der Moraxherausgestellt haben, dass auf seinemPlaneten eine Bibliothek existiert, in dersämtliche Texte der Wlooms aufbewahrtwerden. Auf drängen von Dana Frost führtSeng die Menschen zur geheimenBibliothek. Sie befindet sich auf demGrund eines Ozeans. Doch die biologischangelegten Texte zerfallen bei derBerührung als die Crew diese bergen will.Als ein Taifun die Expedition bedrohtmüssen sich Dana und ihre Leuteunverrichteter Dinge zurückziehen. DochSeng hat selbst nach der Erkenntnis, dassdie Menschen es gut mit ihm meinen,diese in die Irre geführt. Die wahreBibliothek existiert woanders und derOzean ist lediglich die Entsorgungsstättefür Fehlstücke der geheimnisvollen Texte…

SternenfaustBand 69

In Ketten

Autor: LucBahl

Cover: ArndtDrechsler

Erscheinungsdatum: 25.09.2007

Genre: Science Fiction

Sternensonde Wertung:sehr gut

Zusammenfassung:

Die Morax verhindern immer wieder mitihrem auftauchen das die Expedition neueErkenntnisse über die Toten Götter erhält.So auch in dem System, das dieSTERNENFAUST und die anderen Schiffenun untersuchen. Hier haben die Moraxebenfalls gewütet und die Planetenatomar verseucht. Die STERNENFAUSTund ihre Crew übernimmt die Erforschungdes vierten Planeten und findet in einemHöhlenbereich die Spuren der ehemaligenBewohner. Dana Frost, Bruder William undSimone Gardikov treffen den scheinbareinzig Überlebenden aus dem Volk derWlooms. Das völlig fremdartige Wesennamens Seng nimmt Kontakt mit ihnenauf. Es ist wie die Morax resistent gegendie tödliche Strahlung. Seng kann sich nurdurch schriftliche Zeichen verständigen.Die Zeichen ähneln ebenfalls der Schrift

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Sternenfaust Band 70

Der Renegat

Autor: M'Raven

Cover: ArndtDrechsler

Sternensonde Wertung:Sehr Gut

Zusammenfassung:

Der gefangene Morax an Bord derSTERNENFAUST hüllt sich weiterhin inSchweigen. Gerade als Siron Talas denVorschlag macht in die Heimatzurückzukehren, stößt die Expedition aufein weiteres Phänomen. Eine Sonnescheint aus ihrer Bahn geraten zu seinund bewegt sich abnormal durch denRaum. Die Forscher vermuten das Wirkeneiner fremden Macht und die Expeditionentschließt sich dieses Phänomen zuuntersuchen.

Eine riesige, seltsame Station mitkristalliner Struktur ist für diese Aktionverantwortlich. Doch bevor man dieStation unter die Lupe nehmen kann,mischen sich die so genannten Brax ein.Dieses Volk sieht den Morax sehr ähnlich.Nur die Hautfarbe ist weiß und sie wirkenweniger martialisch. Dafür kennen siekeinen Individualismus und leben in einergroßen Gemeinschaft, die Schmerz alsErfüllung sieht. Die Brax kontaktieren dieMenschen und erläutern, dass sie dieStation im Auftrag von Denuur vernichtenmüssen und der Expedition den Zutrittverwehren. Als die Morax ins Spielkommen entbrennt ein Kampf zwischender Expedition und den Barbaren. DieBrax halten sich bedeckt und die wenigen

Kommentar:

„In Ketten“ ist ein im wahrsten Sinne desWortes fesselnder Roman geworden.Selten habe ich ein Heft der Serie derartigschnell und ohne Unterbrechung gelesen.Luc Bahl hat ein lupenreinesPlanetenabenteuer vorgelegt, das fürmeine Begriffe sein bisher bester Beitragzu Sternenfaust ist. Seine Darstellung desvöllig fremdartigen Seng ist äußerstgelungen. Die Idee des Chronisten undder außergewöhnlichen Bibliothek warebenfalls lobenswert. Die Konversationzwischen Takashi und Harris warüberzogen, aber gerade deshalb äußerstamüsant und auch die Nebenhandlungenmit den Kridan fügten sich harmonisch indas Gesamtbild der Erzählung. Dazukommt noch ein Morax in Gefangenschaftund die Sache ist rund. Am Endebefürchtete ich bereits denStandartschluss, bei dem alle Hinweiseund Daten über die Toten Göttervernichtet werden und die Crew erneutunverrichteter Dinge abziehen muss. DochLuc Bahl hat mich überrascht. Das Wesenohne Namen behält konsequent seinemisstrauische Natur bei und beschützt denWissensschatz der Erhabenen.

Für die Gesamthandlung wurde einweiterer Mosaikstein mit den Wloomseingebracht, der aber noch nicht seinenwirklichen Platz zu verraten scheint.Vielleicht kehren wir in nächster Zeit ja zuSeng zurück und erfahren mehr über diegeheimnisvollen Aufzeichnungen seinesVolkes.

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Die Brax mit ihrer masochistischen Aderund ihrer unkonventionellenGesellschaftsform sind ein faszinierendesVolk und noch dazu mit den bestialischenMorax verwandt. Und sie sind dafürverantwortlich, dass die Morax dasgeworden sind, was sie heute sind.Warum und wie das geschah, kann unsbestimmt der nach dem Morax zweite„Neuzugang“ auf der STERNENFAUSTdemnächst erläutern. Auf jeden Fallscheinen sich hier zwei Parteiengegenüberzutreten, die absolutgrundverschieden in ihrem Glauben sind.Wer oder was Denuur ist, wird uns auchnoch beschäftigen. Ebenso faszinierendsind die oder das KROLUAN. Dieseriesigen, scheinbar in Symbiose mit denSnioranku lebenden Stationen, sind aufjeden Fall einen weiteren Roman wert.

Die Expedition hat sich zu einer großenQuest entwickelt, die uns wahrscheinlichnoch einige Zeit beschäftigen wird. Undich hoffe, dass zugunsten der Spannung,nicht frühzeitig alle Details zu den TotenGöttern offenbart werden. IhreGeheimnisse sind momentan das Rückgratder Serie und sollten noch eine Weileerhalten bleiben.

Quelle: http://www.sternenson.de

Angreifer können abgewehrt werden alsein Brax desertiert und sich zu denMenschen durchschlägt.

Der Renegat bittet um Asyl. Er ist einervon vielen Brax die als abnormal gelten,da sie Gefühle entwickeln und individuellsein wollen. Er gibt wertvolle Tips imKampf gegen die Morax. Auch zu derStation und zu anderen Fragen über dieToten Götter kann der Renegat wenigeaber interessante Antworten geben. Sosind die Morax und die Brax aus einemVolk entstanden. Zu den Bestien wurdendie Morax vor langer Zeit durch eineStrafaktion der Brax. Die Expeditionerhofft sich nun von den beiden „Gästen“an Bord weitere Informationen.

Kommentar:

Als am Anfang des Romans davon dieRede ist, alles hinzuschmeißen undzurückzukehren, war ich erst einmalgeschockt. Nur weil gleich um die Eckekein weiterer Hinweis auf die Toten Götterzu finden war, gleich aufgeben? Und ichmusste kurz selbst überlegen, worineigentlich der Sinn der Expeditionursprünglich bestand. War da nicht auchgeplant, das Heimatsystem der Morax zufinden und deren weitere Angriffeeinzudämmen. Irgendwie erschienen miran diesem Punkt nicht nur dieRomanfiguren etwas planlos. Mit den Braxtaucht dann ja rechtzeitig eine neueSpezies auf und das Gesamtbild wirdetwas klarer. Sogar große kosmischeZusammenhänge werden da ersichtlich.Wir lernen die Baumeister der TotenGötter kennen und die friedlichen „Brüder“der Morax. Das Geheimnis um die„Goldenen“ wird gelöst und das ganzemacht bis hierhin einen absolut stimmigenEindruck. Respekt, wie positiv sich dasUniversum der Serie entwickelt hat.M'Raven mausert sich mit solchenRomanen immer mehr zur Mutter derSTERNENFAUST. Ihre Romane sind mirmittlerweile am sympathischsten und ihreBeschreibung der Fremdrassen ist einfachüberzeugend.

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unter www.zack-magazin.com

Mit freundlichen GrüßenZACKReinhard Fischer,E-Mail [email protected]

In den siebzigern las ich auch eine Zeitlang die ZACK Magazine.In Erinnerung geblieben sind mir vorallem die SciFi Stories um Luc Orient undValerian. Aber auch Dan Copper derJetpilot der es auch mal mit UFOs zu tunbekam.Auch die historischen Western umLieutnant Blueberry waren ein Highlight.

http://de.wikipedia.org/wiki/Luc_Orienthttp://de.wikipedia.org/wiki/Valerian_und_Veroniquehttp://www.comicguide.de/php/detail.php?id=53559&file=h&display=longVALERIAN & VERONIQUE # 02 - Im Reichder tausend Planeten (Car 01872-3)

http://transgalaxis.de/cgi-bin/shop/artikel?artnr=car_valerian_02&user=tgvcfsfjjgvibfkjssvp( Red.)

ZACK feiert im Oktober seine #

100 (mit einem ZACK im Doppelpack).

Die Jubiläums-Ausgabe ZACK # 100 isteine rasante Michel Vaillant-Ausgabe.Michel Vaillant - der berühmtesteAutorennfahrer der Comicgeschichte - hatseit 50 Jahren den größten Rennfahrernerfolgreich seine Rücklichter gezeigt. DerErfolg der Michel Vaillant-Serie ist inDeutschland in erster Linie mit demComicmagazin ZACK verbunden. ZACK # 100 präsentiert aus der Reihe„Dossiers Michel Vaillant“ Comics, indenen Michel Vaillant bekanntePersönlichkeiten aus dem Automobilsportvorstellt. Folgende Kurzgeschichten ausder Feder von Jean Graton erscheinenerstmals in Deutschland im ZACK # 100: Jacky Ickx - er erlebt 1970 in Madridseinen größten Horrorunfall, als seinFormel-1-Bolide in Flammen aufgeht under die Gurte nicht lösen kann...Honda - Der Japaner Soichiro Honda läßtseine Motorräder ab 1959 aninternationalen Rennen teilnehmen undHonda feiert auch in der Formel 1 Erfolge. Ayrton Senna - im Alter von 23 legt Sennaeinen fulminanten Start in der Formel-3-Saison hin, das in einem packendenZweikampf mit Martin Brundlegipfelt.Zehn Jahre später steht er in derzweiten Startreihe hinter Alain Prost,Damon Hill und Michael Schumacher (imBenetton)In den bisher 100 ZACK-Ausgabenstarteten neue Folgen mit den bekanntenfranko-belgischen Serienhelden„Blueberry”, „Dan Cooper”, „GreenManor”, „Lucky Luke”, „Der Marquis vonAnnon”, „Michel Vaillant” und „W.E.S.T.”.ZACK gibt detaillierte Ausblicke auf dieinternationale Welt der Comicalben undschafft Überblick durch Comicographien,Interviews mit Zeichnern undRezensionen. Mit neuen exklusivenPreviews und deutschenErstveröffentlichungen von „Spoon &White“, „CHINAMAN“ und „Der Marquisvon Anaon“ bleibt der Comicleser auch inZukunft auf ZACK.

ZACK # 100 gibt es für 5,90 EUR überallim Bahnhofsbuchhandel undComicfachhandel, mehr Informationen

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verwirren. Nahezu ziellos treibt die Storydahin, der Leser kann nicht sagen, ob essich lediglich um wirre Träume desHauptdarstellers, hervorgerufen durch dieMedikamente, handelt, oder ob das, wasMartin Tyler erlebt, real ist. Dies löst sich erst im zweiten Teil desnicht sonderlich langen Romans auf, undnun wird klar, worauf der Autor hinauswill. Plötzlich erhalten all die Eindrückeeinen Sinn, die Verwirrung schwindet, undman darf sich in die wohl durchdachteGeschichte hineindenken. Dabei ist dieses Buch sicherlich keinAction-Reißer. Braunbeck stimmt diesanften Töne an und lässt seinenProtagonisten viel über den Sinn undZweck des Daseins grübeln. Was istwichtig, was ist nebensächlich? Wasbedeutet es, gute Arbeit zu leisten? DieEinsamkeit, die Tyler empfindet, überträgtsich fast auf den Leser, er kann sienachvollziehen und sich in die Personhineinversetzen. Teils bizarr, teils ironischund teils nihilistisch fordert Braunbeckseine Leser indirekt auf, sich ihre eigenenGedanken zu machen. Voraussetzung ist jedoch, dass man sichauf dieses Buch einlässt und den Taumelzu Beginn akzeptiert. Die Novelle machtes einem sicherlich nicht leicht, und manmuss sich mehr oder wenigerdurchbeißen. Wer dies nicht möchte undüberwiegend auf Action, Monster undschlussendlich auch auf Glückseligkeithofft oder die Zombies in Horden laufensehen will, der wird von „MidnightMuseum“ sicherlich nicht begeistert sein.Man kann die Novelle als Experimentsehen; ein Experiment, das sehr wohlgelungen ist, dem Leser aber auch etwasabfordert. Hier zeigt sich einmal mehr derVorteil von Kleinverlagen. Diese können,unabhängig von hohen Verkaufszahlenund reiner Rentabilität, auch solche Werkenach Deutschland holen, die von denGroßen der Branche nicht beachtetwerden, da man ihnen keine gutenVerkäufe zutraut. Die Übersetzung von Torsten Scheib istgelungen, die Aufmachung gewohnt gut.Das schlicht gehaltene Cover passt imKontext zum Inhalt des Buches. Ob esauch Verkauf fördernd ist, seidahingestellt. Einen guten Eindruckhinterlässt es auf jeden Fall.

Gary A. BraunbeckMidnight Museum In the Midnight Museum, Necessary EvilPress, USA, 2005 Eloy Edictions, 3/2007PB, Mystery, 978-3-9384-1111-7, 168Seiten/1200 Aus dem Amerikanischen von TorstenScheibTitelillustration von Sven Kösslerwww.eloyed.com

Martin Tyler ist Hausmeister und darüberhinaus ein armer Kerl. Binnen kürzesterZeit verliert er seine Eltern. Da dieAbnabelung niemals richtig gelang, stehter nun mit 40 Jahren ohne Bezugspersonda und beschließt, seinem trübsinnigenLeben ein rasches Ende zu bereiten. Dochauf dem Weg zu seinem Selbstmord,strategisch nach Anleitung aus einemBuch geplant, begegnet er erst einerhöchst bizarren Kreatur und anschließendsich selbst – in Form seines sechsjährigenIchs. Der Knabe erinnert ihn noch einmalan seine Pläne, ein Astronaut zu werdenund fliegen zu lernen. Eine weitere,schmerzvolle Erinnerung, denn genau dasgelang Martin nicht. Zwar hält er die Begegnung mit sichselbst sowie mit einem seltsamen,blechernen Wesen für Wahnvorstellungen,hervorgerufen durch den nahenSelbstmord. Doch letztlich ist es genaudas nicht, und am Ende landet er in derPsychiatrie statt auf dem Friedhof. Hier beginnt sein Horrortrip jedoch erstrichtig, denn die Medikamente, die manihm dort in nicht unerheblichem Maßeeintrichtert, führen zu bizarrenWahnvorstellungen. Er driftet davon ineine bizarre Welt. Eines Tages erscheint ihm ein seltsamesWesen und offenbart ihm, dass er, MartinTyler, dazu ausersehen sei, Großes zuvollbringen. Ein Wesen namens Alzheimersei aus dem Midnight Museumausgebrochen und würde versuchen,einen der zwölf Schöpfer der Welt zutöten. Gelingt ihm dies, beginnt seineSchreckensherrschaft. Genau das abermuss Martin verhindern...

Man kann diesem Buch kafkareske Zügebescheinigen. Selten vermag es eineNovelle, den Leser zu Beginn derart zu

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„Midnight Museum“ ist einaußergewöhnlicher Roman, der sich nichtan Standard-Horror-Leser richtet, sonderntiefgehende Inhalte bietet, auf die mansich einlassen muss. Auf jeden Fall einweiterer ‚Schatz' aus dem Hause EloyEdictions, der den Weg über die großenVerlage nicht so schnell nach Deutschlandgeschafft hätte; wenn überhaupt. (GA)

www.rattus-libri.buchrezicenter.de/

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2015Die USA wollen die ISS schließen;Russland will die Station im Orbit dagegenweiternutzen.Japan will bis 2015 auf dem Mond landenChina: Bis 2015 soll das ersteMondfahrzeug landen. Danach soll eineweitere Mission Gesteinsproben sammeln.Indien: bemanntes Raumfahrzeug ins All

2018Die USA planen, wieder Astronauten aufden Mond zu bringen

2020Die NASA will die erste bemannteMondstation errichten. Indien könnte seine aktuell sehr gutenBeziehungen zu den USA spielen lassenund bis 2020 einen Landsmannzusammen mit amerikanischenAstronauten zum Mond schicken.2020 soll ein Taikonaut landen - undChinas bemannter Raumfahrt den drittenPlatz hinter den USA und Russlandsichern.

2025Russland will bis 2032 eine permanentbemannte Mondstation aufbauenJapan will bis 2025 Astronauten auf demMond landen

Um 2035Russland und die USA wollen erstmalsMenschen auf den Mars bringen.

Europa hat sich noch nicht auf einenkonkreten Mondfahrplan festgelegt undRussland hofft noch immer auf einenWeltraumtouristen, der bereit ist, über100 Millionen US-Dollar für einen sehrriskanten Flug zum Mond auf den Tisch zulegen. Letztlich ist auch noch offen, obdas ehrgeizige amerikanischeMondprogramm nach der nächstenPräsidentenwahl in den USA fortgesetztwird. Somit stehen die Chancen für einenMondmann oder eine Mondfrau aus Asiengar nicht schlecht.

Das Ganze ihne Gewähr, da sich laufendwas ändern kann.Behalten wir das mal im Auge undErgänzen ständig.

Raumfahrtpläne - Zukunftsvissionen Nach 50 Jahren bekommt die Raumfahrtin den nächsten Jahrzehnten eine neueQualität. Neben den traditionellenRaumfahrtmächten USA und Russlandstreben China, Indien und Japan unterEinsatz beträchtlicher Mittel ins All. Dortwerden sich bald auch immer mehrWeltraumtouristen tummeln.

2008Eigene unbemannte indische Mondsondeohne Landung

2009Der britische Unternehmer RichardBranson will mit seinem SpaceShipTwoerstmals Touristen ohne Hilfe einerstaatliche Raumfahrtorganisation ins Allbringen

2010Die Internationale Raumstation ISS wirdfertiggestellt. Die NASA stellt im selbenJahr ihre störanfällige Raumfähre SpaceShuttle außer Dienst.China unbemanntes Fahrzeug auf demMond

2011China: Bis 2011 sollen mehrereForschungssatelliten Oberfläche undGeologie des Mondes erkunden.

2012China will erstmals ein Raumfahrzeug aufden Mond schicken. Japan plant, miteinem Roboter auf der Mondoberfläche zulanden. Die EADS-Tochter Astrium möchtemit einem flugzeugähnlichen GleiterRaum-flüge für Touristen anbieten.

2013Indien will eine unbemannte Sonde zumMars schicken; bis dahin plant dasSchwellenland bereits 60Weltraummissionen.

2014Die USA wollen mit dem Space-Shuttle-Nachfolger Crew Exploration Vehicle (CEV)erste bemannte Flüge unternehmen. We-gen der höheren Sicherheit ist das CEVkein flugzeugähnlicher Gleiter mehr, son-dern eine eher traditionell anmutendeKapsel.

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Der Tanz zweier GalaxienEine heute von ESA und NASA veröffentlichte Aufnahme desWeltraumteleskops Hubble zeigt den graziösen Tanz zweier Galaxien inrund 300 Millionen Lichtjahren Entfernung. Die galaktischeChoreographie wird durch die Anziehungskraft der beiden Galaxienbestimmt. Das Hubble-Bild zeigt eindrucksvolle Details des als Arp 87bekannten Galaxienpaars.www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-042.shtml

Sternentstehung um einen QuasarWelche Rolle spielen Kollisionen bei der Aktivierung von sogenanntenQuasaren, also von supermassereichen Schwarzen Löchern im Zentrumvon Galaxien? Eine Forschergruppe meinte erst letzte Woche aufHinweise gestoßen zu sein, dass der Einfluss von Kollisionen geringersein könnte als angenommen. Ein anderes Team, das sich auf neueHubble-Beobachtungen stützt, ist da anderer Ansicht.www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-039.shtml

Wunderschöner Supernova-ÜberrestMassereiche Sterne beenden ihr Leben in einer gewaltigen Supernova-Explosion und verteilen die in ihrem Inneren entstandenen Elemente insAll. Die Analyse der Überreste solcher Ereignisse verrät also einiges überdie Entstehung von Elementen im Universum. Zudem sind sie oft auchwunderschön anzusehen - wie jetzt eine neue Aufnahme desRöntgenteleskops Chandra beweist.www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-033.shtml

Räuberische Verjüngungskur einer GalaxieAstronomen konnten mit Hilfe des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzerverfolgen, wie sich eine alte Galaxie einer Art Verjüngungskur unterzieht- allerdings auf Kosten einer kleineren Nachbargalaxie: DieWissenschaftler beobachteten, wie die eine Galaxie der anderen enormeMengen an Gas entzieht, aus dem einmal Milliarden von neuen Sternenwerden könnten. www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-031.shtml

Neue Ära für SETI-ForschungSeit der vergangenen Woche sind die ersten 42 Radioschüsseln desAllen Telescope Arrays in Betrieb. Insgesamt sollen in der Nähe desnordkalifornischen Städtchens Hat Creek einmal 350 Antennen nachRadiowellen aus dem All fahnden. Dabei geht es den Astronomen nichtnur um Radiosignale von Supernovae, schwarzen Löchern oder anderenexotischen Objekten, sondern auch um die gezielte Suche nach Signalenvon außerirdischen Zivilisationen.www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-031.shtml

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Zwicky 18 Babygalaxie ist älter als gedacht

Die Galaxie I Zwicky 18 galt lange Zeit als jüngste Galaxie in unserer

galaktischen Nachbarschaft. Doch die Zwerggalaxie dürfte nicht das

sein, als was sie bislang erschien. Neue Beobachtungen mit dem

Weltraumteleskop Hubble zeigen nämlich, dass I Zwicky 18 deutlich

älter ist - vielleicht sogar ähnlich alt, wie die meisten anderen Galaxien.

Außerdem scheint die Galaxie weiter von uns entfernt zu sein als

angenommen.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-031.shtml

Staub um QuasarSchwarzes Loch bläst Staub ins All

Staub spielt im All eine wichtige Rolle: Für die Entstehung von Sternen,

Planeten und auch von Leben ist der Stoff eine wichtige Voraussetzung.

Doch woher kamen die benötigten Staubmengen in der Kinderzeit des

Universums? Neue Beobachtungen des Infrarot-Weltraumteleskop

Spitzer lieferten jetzt möglicherweise eine Antwort. Astronomen

entdeckten nämlich Staub in den Winden eines supermassereichen

Schwarzen Lochs.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-031.shtml

Winzige Galaxie ganz weit weg

Mit Hilfe des Keck-Teleskops auf Hawaii und dem Weltraumteleskop

Hubble gelang es amerikanischen Astronomen die Masse einer Galaxie

zu bestimmen, die rund sechs Milliarden Lichtjahre von uns entfernt ist.

Die Wissenschaftler ermittelten so, dass es sich bei dem Objekt um die

masseärmste Galaxie handelt, die man bislang in dieser Entfernung

entdeckt hat. Handelt es sich um einen Baustein heutiger

Spiralgalaxien?

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-031.shtml

Der zweite Jet von M87

Die Galaxie M87 ist das Zentralobjekt des Virgo-Galaxienhaufens. Schon

länger wissen die Astronomen von einem gebündelten Teilchenstrahl,

der aus der Region des zentralen Schwarzen Lochs im Zentrum der

Galaxie stammt. Doch eigentlich sollte es noch einen zweiten dieser

sogenannten Jets geben. Durch detaillierte Beobachtungen mit dem

Very Long Baseline Array wurde dieser Counter-Jet nun aufgespürt.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-031.shtml

NGC 3603Ein Bild von einem Sternhaufen

ESA und NASA haben jetzt eine neue eindrucksvolle Aufnahme

veröffentlicht, die das Weltraumteleskops Hubble vom

Sternentstehungsgebiet NGC 3603 gemacht hat. Hier befindet sich

einer der eindrucksvollsten massereichen jungen Sternhaufen. Die

Sterne liegen in dessen Zentrum so dicht beieinander, dass man zwei

großen Sterne schon einmal für einen extragroßen Stern halten kann.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-004.shtml

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Ein Gürtel aus kleinen Monden

Astronomen haben auf Bildern der Saturnsonde Cassini einen Gürtel aus

winzigen Monden im äußersten Saturnring entdeckt. Die Moonlets

wurden nur indirekt durch Störungen im Material des A-Ringes

nachgewiesen. Sie dürften kaum größer sein als ein Fußballstadion und

durch das Auseinanderbrechen eines größeren Mondes entstanden sein.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-035.shtml

Tharsis-Vulkane gar nicht erloschen?

Der Mars erscheint auf allen Bildern als lebensfeindlicher, trockener

Planet. Daran ändern auch die vielen Spuren von Wasser nichts, die

überall gefunden wurden. Die feuchten und warmen und damit

lebensfreundlicheren Zeiten scheinen lange vorüber zu sein. Doch

könnten sich die Bedingungen ändern? Amerikanische Forscher glauben,

dass einige Marsvulkane nicht wirklich erloschen sind, sondern nur

schlafen. Ein Ausbruch könnte weitreichende Folgen haben.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-029.shtml

Blick auf den Maunder-Krater

Einiges zu sehen gibt es auf den neuen Bilder des Maunder-Kraters, die

die vom DLR betriebene hochauflösende Stereokamera HRSC an Bord

der europäischen Marssonde Mars Express gemacht hat. In dem 90

Kilometer durchmessenden Einschlagkrater finden sich deutliche Spuren

von Erosionsprozessen und auch Hinweise auf früher geflossenes

Wasser.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-024.shtml

Seltenes Molekül in Atmosphäre entdeckt

Astronomen haben mit Hilfe der Sonde Venus Express in der

Atmosphäre der Venus eine seltene Abart von Kohlendioxid entdeckt,

die den Treibhauseffekt auf unserem Nachbarplaneten verstärken

könnte. Der Fund gelang den Wissenschaftlern erst durch einen

interkontinentale und quasi sogar interplanetare Zusammenarbeit: Das

gleiche Isotop fand sich nämlich auch in der Atmosphäre des Mars.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-018.shtml

Astronomen finden Ursprung der Eisfontänen

Zu einer der wohl bemerkenswertesten Entdeckungen, die mit Hilfe der

Saturnsonde Cassini gemacht wurden, gehört der Nachweis, dass der

Mond Enceladus regelmäßig Fontänen aus Wassereispartikeln ins All

schleudert. Eine detaillierte Analyse von Bildern der vergangenen zwei

Jahre ermöglichte jetzt eine Lokalisierung des Ursprungs der Fontänen:

Sie alle stammen aus der sogenannten Tigerstreifen-Region am

Mondsüdpol.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-015.shtml

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Dem Geheimnis von Iapetus auf der Spur

Die Daten, die die Saturnsonde Cassini vom mysteriösen Saturnmond

Iapetus zur Erde funkte, könnten zumindest einige der Rätsel um den

Trabanten lösen helfen. So scheint das Material auf der dunklen

Mondseite tatsächlich nicht von Iapetus selbst zu stammen. Die

extremen Helligkeitsunterschiede der Mondoberfläche allerdings dürften

hausgemacht sein.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-015.shtml

Entsteht eine Erde um HD 113766?

In dem 424 Lichtjahre entfernten Sternsystem HD 113766 könnte

gerade ein erdähnlicher Planet entstehen. Das jedenfalls glaubt ein

Astronom der amerikanischen Johns Hopkins University, der mit Hilfe

des Infrarot-Weltraumteleskops Spitzer einen Gürtel aus warmen Staub

um die ferne Sonne aufgespürt hat. Der Planet befände sich in der

habitablen Zone.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-005.shtml

Schwergewichtiges Paar in M33

Schwarze Löcher, so die Theorie der Astronomen, lassen sich in zwei

Gruppen unterteilen: die supermassereichen Schwarzen Löcher, die sich

im Zentrum der meisten Galaxien verbergen und die stellaren

Schwarzen Löcher, die am Ende der Entwicklung eines massereichen

Sterns stehen. Jetzt haben Wissenschaftler das bislang massereichste

Exemplar eines stellaren Schwarzen Lochs aufgespürt, das zudem noch

einen äußerst massereichen Begleiter hat.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-025.shtml

Hunderte versteckte Quasare entdeckt

Astronomen haben Hunderte von supermassereichen Schwarzen

Löchern entdeckt, die sich bislang geschickt im Inneren von staubigen

Galaxien verborgen hatten. Mit Hilfe der Weltraumteleskope Spitzer und

Chandra konnten die Wissenschaftler die Schwerkraftfallen allerdings

enttarnen. Sie gehören zu einer Gruppe von Schwarzen Löchern nach

denen lange gesucht worden war.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-038.shtml

Erster Test des Ionentriebwerks

Am vergangenen Wochenende schloss das Team der Asteroidensonde

Dawn erfolgreich einen ersten Test des Ionenantriebs der Sonde ab. Der

Antrieb lief dabei 27 Stunden lang. Ein einwandfreies Funktionieren des

fortschrittlichen Systems ist entscheidend für das Erreichen der beiden

Missionsziele: die Erkundung des Asteroiden Vesta und des

Zwergplaneten Ceres.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-016.shtml

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Jubiläum für Saturnsonde

10 Jahre lang ist die Saturnsonde Cassini nun schon unterwegs: Am 15.

Oktober 1997 starteten Cassini und der Titanlander Huygens vom

amerikanischen Cape Canaveral aus zum Saturns. Dort erkundet Cassini

nun seit mehr als drei Jahren den Planeten, sein Ringsystem und seine

Monde. Ein Ende der Mission ist bislang nicht in Sicht, die bisherigen

Ergebnisse beschreiben die Wissenschaftler als "schlicht phantastisch".

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-019.shtml

Endgültige Bahn um Mond erreicht

Die Mitte September gestartete japanische Mondsonde Kaguya (auch

SELENE genannt) hat ihren endgültigen Orbit um den Mond erreicht.

Jetzt konzentrieren sich die Techniker der japanischen Weltraumagentur

JAXA auf gründliche Tests der Instrumente an Bord der Sonde, bevor

dann im Dezember die rund einjährige Erkundungsmission beginnen

kann.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-030.shtml

Chinesische Mondsonde gestartet

Wohl kaum eine andere Raumfahrtnation hat in den letzten Jahren eine

so rasante Entwicklung durchlaufen wie die Volksrepublik China: Nach

dem Start der ersten bemannten Raumschiffe schickte die chinesische

Raumfahrtagentur CNSA jetzt eine unbemannte Sonde zum Mond. Bis

Ende des nächsten Jahrzehnts will man den Erdtrabanten mit Rovern

erkunden.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-034.shtml

Huckepack zum Mars

Mit dem Start ihrer Mondsonde Chang'e-1 begannen die Chinesen in

diesen Tagen ein ehrgeiziges und prestigeträchtiges

Erkundungsprogramm des Erdtrabanten. Doch die Verantwortlichen in

Peking haben schon seit einiger Zeit viel weiter entfernte Ziele im Visier:

So soll 2009 bereits eine kleine Marssonde zum roten Planeten geschickt

werden - Huckepack auf einer russischen Marsmission.

www.astronews.com/news/artikel/2007/10/0710-037.shtml

Finanzierung für Däniken-Kinofilm steht

Die Finanzierung des laufenden Kinofilmprojektes über das Leben von

Erfolgsautor Erich von Däniken ist gesichert. Somit steht dem Beginn

der Dreharbeiten im kommenden Jahr nichts mehr im Weg ...mehr

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/finanzierung-fr-

dniken-kinofilm-steht.html

Offiziele Untersuchung: Mysteriöse Feuerphänomene auf Sizilien

haben „keine natürliche Ursache“

2004 ereigneten sich im sizilianischen Dorf Canneto di Caronia

merkwürdige Feuerphänomene, wenn elektrische Haushaltsgeräte

plötzlich Feuer fingen und dabei teilweise gefährliche Brände auslösten.

Jetzt wurden erste Informationen über erste Schlussfolgerungen der

italienischen Regierung bekannt. Diese schließt nicht aus, dass

außerirdische Kräfte Schuld am Feuerspuk sind ...mehr

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/offiziele-

untersuchung-mysterise.html97

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Forscher erzeugen exotische Atomkerne im Labor

East Lansing/ USA – Amerikanischen Kernphysikern ist es im Laborgelungen, zwei neue superschwere Varianten von Atomkernen zuerzeugen. Eine davon ist derart exotisch, dass Forscher bislangglaubten, dass sie gar nicht existieren kann ...mehrhttp://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/forscher-erzeugen-exotische-atomkerne.html

*** ***Komet Holmes - Mysteriöser Helligkeitsausbruch lässt

Astronomen rätseln Der 1892 von Edwin Holmes entdeckte Komet „P17/Holmes“ war bislangeigentlich ein eher unscheinbares Objekt am Nachthimmel, aufgrundseiner extremen Lichtschwäche sogar fast unsichtbar. Seit rund zweiTagen gewinnt Holmes jedoch mysteriöserweise an Leuchtkraft und istbei klaren Verhältnissen sogar mit bloßem Auge zu erkennen. Forscherrätseln jetzt, warum ....mehrhttp://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/komet-holmes-

mysteriser.html

*** ***

Geisterjäger untersuchen Clovis Mansion Clovis/ USA – Das alte Herrenhaus „Clovis Mansion“ in Nordkaliforniengillt seit langem als berühmtestes Spukhaus in der Region. Jetzt wird esvon Forschern der „Bay Paranormal Reserach Group“ untersucht ...mehrhttp://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/geisterjger-

untersuchen-clovis-mansion.html

Fotografierte Wildtier-Kamera einen jungen Bigfoot?

Pennsylvania/ USA – Eine an einer Futterstelle angebrachteÜberwachungskamera fotografierte am 16. September 2007 neben zweijungen Bären auch ein bislang unbekanntes Tier. Kryptozoologen,Forscher also, die sich mit noch unbekannten Tieren und vermeintlichenFabelwesen beschäftigen, rätseln nun, ob die Kamera tatsächlich einenjungen Bigfoot oder aber lediglich einen weiteren Bären fotografiert hat...mehrhttp://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/fotografierte-

wildtier-kamera-einen.html

Fotos zeigen angeblich "UFO" über Lyon Lyon/ Frankreich – Am 6. Oktober 2007 beobachtete Jacky Creneau amHimmel über Lyon ein Rugby-förmiges Objekt und konnte auch ein Bilddes UFOs schießen. Die Aufnahmen gleichen einer Fotoreihe, die MitteAugust in South Carolina entstand und ein auffallend ähnliches Objektam Himmel zeigt ...mehrhttp://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/fotos-zeigen-

angeblich-ufo-ber-lyon.html

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Herschel in der Endmontage

Das größte Weltraumteleskop, das je gestartet wurde, befindet sich kurz vor der

Fertigstellung. Nach seinem Start im Juni 2008 wird der ESA-Satellit einen Blick in das

frühe Universum werfen.

Quelle: ESA

Bei EADS Astrium in Immenstaad am Bodensee

erfolgt derzeit die Montage des

Astronomiesatelliten Herschel. Das im Rahmen

des ESA-Programms Horizon 2000 entwickelte

gigantische Weltraumteleskop, dessen Start am

31. Juli 2008 erfolgen soll, wird die

Infrarotstrahlung von jungen Sternen, Galaxien,

Gas- und Staubwolken sowie weiteren Objekten

einfangen und damit einen Blick in die

Kinderstube des Universums werfen.

Herschel wird das bisher größte

Weltraumteleskop sein, das je gestartet wurde.

Sein Hauptspiegel hat einen Durchmesser von

3,5 m (im Vergleich dazu: das im sichtbaren

Wellenlängenbereich arbeitende Hubble-Teleskop

ist mit einem 2,4 m-Spiegel ausgerüstet), der

Satellit eine Höhe von 7,5 m und einen

Durchmesser von 4 m. Der Spiegel soll die für

menschliche Augen nicht sichtbare

Infrarotstrahlung in einem Wellenlängenbereich

von 57 bis 670 µm erfassen und drei

Instrumenten an Bord zur Auswertung zuführen:

einem hochauflösenden Spektrometer sowie zwei

kombinierten Photometern/Spektrometern. Der Satellit wurde deshalb nach Friedrich

Wilhelm Herschel (1738 – 1822) benannt, dem Entdecker des Planeten Uranus, der im

Jahr 1800 auch die Infrarotstrahlung fand.

Das Teleskop tritt die Nachfolge des überaus erfolgreichen ESA-Astronomiesatelliten ISO

(Infrared Space Observatory) an, der von 1995-1998 eine Fülle wertvoller Daten lieferte.

Herschel wird jedoch dank des wesentlich größeren Teleskops und mit der Erfassung

eines erweiterten Wellenlängenbereiches im fernen Infrarot erheblich leistungsfähiger

sein und damit Beobachtungen ermöglichen, die mit bisherigen Infrarot-

Weltraumteleskopen nicht realisiert werden konnten.

In diesem Spektralbereich liefert das Universum ein ganz anderes Bild als im sichtbaren

Licht. Infrarotstrahlen haben den Vorteil, dass sie auch Staub- und Gaswolken

durchdringen und so den Astronomen tiefe Einblicke in die Entstehungsprozesse von

Sternen und ihrer Planetensysteme bieten, die sich ja im Innern von riesigen

Staubwolken vollziehen. Erst wenn sich ein junger Stern unter dem Einfluss der

Schwerkraft so verdichtet hat, dass in seinem Innern Kernfusionsprozesse in Gang

gesetzt werden, strahlt er auch sichtbares Licht aus. Vor der Initialisierung der

Kernfusion ist der so genannte Protostern noch sehr kühl und gibt nur Wärmestrahlung

von wenigen Grad Kelvin ab. Für genau diese Strahlung interessieren sich die Forscher,

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Bild Künstlerische Ansicht von

Herschel

(Bild: ESA / NASA)

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gibt sie doch Auskunft über das frühe Entwicklungsstadium.

Ein weiteres Forschungsziel ist die Untersuchung von Galaxien aus dem jungen

Universum, die sich Milliarden Lichtjahre von uns entfernt befinden. Sie sind nur kurze

Zeit nach dem Urknall entstanden und sollen bis zu hundertmal mehr Sterne produziert

haben als das in heutigen Galaxien der Fall ist. Aufgrund der Ausdehnung des

Universums wird das Licht der „Teenager“-Galaxien hin zu größeren Wellenlängen

verschoben, von Astronomen spektrale Rotverschiebung genannt. Die Infrarotstrahlung

der Milliarden Lichtjahre entfernten Objekte kommt deshalb mit mehr als der doppelten

Wellenlänge bei uns an. Und in genau diesem Bereich werden die Sensoren von Herschel

als erstes Weltraumteleskop empfindlich sein.

Herschel kann aber noch mehr. Mit hochauflösender Spektroskopie soll die Beschaffenheit

von Kometen und Planetenatmosphären sowie von Oberflächen entfernter Planeten

untersucht werden. Und das ESA-Teleskop ist auch in der Lage, im Weltraum nach

Wasser zu suchen, einem wesentlichen Element für die Entstehung von Leben.

Die Untersuchung von Objekten des Weltraums im Bereich der Infrarotstrahlung hat

einen großen Nachteil. Die von den verschiedenen Objekten abgegebene

Infrarotstrahlung liegt in einem Temperaturbereich von wenigen Kelvin. Will man dort

Messungen vornehmen, müssen die Sensoren nahezu auf den absoluten Nullpunkt, das

entspricht minus 273,15 Grad Celsius oder 0 Kelvin, gekühlt werden. Deshalb befinden

sich die drei wissenschaftlichen Instrumente in einem riesigen thermoskannenartigen

Behälter, dem Kryostaten. Er wird mit 2367 Litern suprafluidem Helium gefüllt, das

ständig langsam verdampft und so die Geräte auf minus 271 Grad Celsius bringt. Einige

Sensoren müssen allerdings durch spezielle Maßnahmen noch weiter bis auf 0,1 Kelvin

gekühlt werden. Suprafluides Helium ist besonders kalt, hat jegliche innere Reibung

verloren und ist deshalb für langfristige Kühlmaßnahmen besonders geeignet. Daneben

wird das Teleskop durch einen Sonnenschild permanent im Schatten gehalten. So erfolgt

im kalten Weltraum bereits eine Abkühlung des gesamten Geräts auf minus 180 Grad

Celsius.

Das neue Teleskop soll zusammen mit dem ESA-Wissenschaftssatelliten Planck am

31.07.2008 an der Spitze einer Ariane 5-Trägerakete in den Weltraum befördert werden

und nach einer rund sechsmonatigen Reise den Lagrangepunkt L2 erreichen, um den es

dann ebenso wie Planck kreisen wird. In den nach Joseph-Louis Lagrange benannten

Punkten, von denen es fünf gibt, stellt sich zwischen zwei Himmelskörpern wie Sonne

und Erde ein gravitativer Gleichgewichtszustand ein, so dass ein Satellit an dieser Stelle

gewissermaßen verharrt.

Der L2-Punkt des Systems Erde-Sonne befindet sich aus Richtung Sonne gesehen hinter

der Erde und wird so von der Sonnenstrahlung abgeschirmt. Er entwickelt sich deshalb zu

einem beliebten Ort für astronomische Satelliten.

An Herschel werden derzeit bei EADS Astrium in Immenstaad bei Friedrichshafen am

Bodensee die letzten Montage- und Prüfarbeiten durchgeführt, nachdem Nutzlastmodul

und Service-Modul gewissermaßen miteinander „verheiratet“ wurden. Anschließend wird

der Satellit zu Abnahmetests in das Technikzentrum der ESA, das ESTEC in Noordwijk in

den Niederlanden geschickt.

Quelle: www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/25092007134201.shtml

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Die Raumsonde Cassini-Huygens erkundet den Saturn - die Erfolgsstory

begann vor zehn Jahren

Am 15. Oktober 1997 begann eine der aufregendsten Missionen zur Erforschung desSonnensystems: Am Cape Canaveral hob eine Titan 4B-Trägerrakete mit eineromnibusgroßen, fast sieben Meter hohen und mehr als fünfeinhalb Tonnen schwerenFracht ab und entschwand in den Nachthimmel über Florida: Wenig später beschleunigteeine Centaur-Oberstufe die Raumsonde Cassini-Huygens und brachte sie auf ihren Wegzum Saturn, dem zweitgrößten Planeten des Sonnensystems - mit seinen markantenRingen und zahlreichen Eismonden ein Sonnensystem en miniature. Das DeutscheZentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist an der Mission Cassini-Huygens technisch undwissenschaftlich beteiligt.Vollständiger Artikel unter:www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-10618/

Erste Messungen von GOME-2: Keine prinzipielle Erholung des Ozonlochs

Alljährlich wird über der Antarktis im Südfrühling ein starker chemischer Abbau von Ozonin der unteren und mittleren Stratosphäre beobachtet, die sich von 10 bis 50 KilometerHöhe erstreckt. Für dieses Phänomen wurde der Begriff Ozonloch geprägt. SeineAusdehnung weist einen starken Jahresgang auf. Über den Verlauf mehrerer Jahrevariiert seine Größe erheblich, doch insgesamt erholt sich die Ozonschicht nicht. Dasfanden nun Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beieiner Analyse von Daten des EUMETSAT-Erdbeobachtungssatelliten MetOp heraus.Vollständiger Artikel unter:www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-10593/

***

Erosionsprozesse und Sicheldünen im Krater Maunder

16. Oktober 2007

Senkrechte Draufsicht auf den Krater Maunder in Noachis Terrazum bild Senkrechte Draufsicht auf den Krater Maunder in Noachis Terra Die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebene, hochauflösendeStereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars Express hat Bilder des eindrucksvollenKraters Maunder in der Region Noachis Terra aufgenommen. Am 29. November und am14. Dezember 2005 machte HRSC in den Orbits 2412 und 2467 diese Aufnahmen miteiner Auflösung von zirka 15 Metern pro Bildpunkt.

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Die Abbildungen zeigen hiervon einen Ausschnitt bei 50 Grad südlicher Breite und 2 Gradöstlicher Länge. Die Sonne beleuchtet die Szene aus Nordosten (in den Draufsichten vonoben links).

Der im südlichen Hochland zwischen Argyre Planitia und Hellas Planitia gelegeneEinschlagskrater wurde nach dem britischen Astronomen Edward W. Maunder (1851-1928) benannt. Mit einem Durchmesser von etwa 90 Kilometern und einer derzeitigenTiefe von etwa 900 Metern gehört der Krater nicht zu den größten Einschlagskratern aufdem Roten Planeten. Ursprünglich war er zwar deutlich tiefer, er wurde jedoch im Laufeder Zeit von seitlich herabrutschendem Material teilweise angefüllt.

Im Westen des Kraters kam es zu einer ausgeprägten Bewegung von lockerenGesteinsmassen, vermutlich infolge eines Böschungsbruchs. Bei diesem Vorgangrutschten große Mengen Gesteins in das Kraterinnere. An den Abrisskanten derRutschung sind deutlich Erosionsrinnen zu erkennen.

Perspektivische Blick über den Krater Maunder von Süden nach Nordenzum bild Perspektivische Blick über den Krater Maunder von Süden nach Norden

Der Übergang zu dem relativ flachen östlichen Teil des Kraterinneren ist durch einhügeliges und unebenes Gelände gekennzeichnet. Die Ursachen, die zu dieserLandschaftsform führten, waren lange umstritten. Vermutlich entsteht sie unter anderemim Zuge großer Rutschungen, bei denen sowohl sehr große Gesteinsfragmente wie auchfeineres Sediment transportiert werden. Die Ablagerung des transportierten Materialsführt zur Bildung dieser hügeligen Landschaft. Auch auf der Erde kommen an steilenAbhängen Massenbewegungen mit Fragmenten unterschiedlicher Größe vor, die dasabgerutschte Material aufgrund der hohen Energie des Bergsturzes bis die vorgelagerte

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Ebene verfrachten.

Im Osten wird das Kraterinnere durch eine etwa 700 Meter tiefe, sichelförmige

Bruchstruktur begrenzt, die sich unterhalb des Kraterrandes gebildet hat. Eventuell

besteht ein Zusammenhang mit der Rutschung im Westen des Kraters. Am oberen Rand

des Trogs sind deutlich kleine Rinnen erkennbar – dies könnte ein Hinweis darauf sein,

dass an der Kraterinnenwand Wasser in diesen Rinnen den Hang hinab geflossen ist.

Auffällig sind weiterhin kleine, dunkle Strukturen am Kraterboden, die zwischen 500 und

2500 Meter groß sind. Dabei handelt es sich um Felder von Sicheldünen, so genannte

Barchane, eine der häufigsten Dünenformen trockener Klimate. Auf der Erde findet man

besonders eindrucksvolle Sicheldünen unter anderem in der südwestafrikanischen

Namib-Wüste. Dort bilden sich derartige, relativ schnell „wandernde“ Dünen bei

konstanten Windrichtungen.

Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den drei HRSC-

Farbkanälen erstellt, die Schrägansichten wurden aus den Stereokanälen der HRSC

berechnet. Die Anaglyphenbilder, die bei Verwendung einer Rot-Blau- oder Rot-Grün-

Brille einen dreidimensionalen Eindruck der Oberfläche liefern, wurden aus den

Nadirkanälen und zwei Stereokanälen abgeleitet. Zum ersten Mal wurde hier ein

Anaglyphenmosaik aus Bilddaten der HRSC erstellt.

Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen

Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum

(Freie Universität Berlin) geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 45 Co-

Investigatoren aus 32 Institutionen und zehn Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen

Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit industriellen

Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena-Optronik

GmbH). Sie wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betrieben.

Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die hier gezeigten

Darstellungen wurden von der PI-Gruppe am Institut für Geologische Wissenschaften der

Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem DLR-Institut für Planetenforschung

erstellt.

www.dlr.de/mars/de/desktopdefault.aspx/tabid-207/1616_read-10646/

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Die ersten Raumfahrer

"Ein Mann im Raumanzug am Rand einer offenen Gondel, 30 Kilometer unter ihm die

Erde. Er stößt sich ab und fällt und fällt. Zunächst scheint er zu schweben, doch dann

nähern sich die Wolken mit rasender Geschwindigkeit.

Den Namen des todesmutigen Springers kennt heute kaum noch jemand. Dabei waren

Joseph Kittinger jr. und sein Kollege David Simons die ersten Menschen im All. Ende der

50er Jahre schwebten sie für Stunden über der Atmosphäre unseres Planeten und sahen

als erste die Krümmung der Erde, bevor sie mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch

die Wolken stürzten.

Einige Jahre bevor Juri Gagarin, Alan Shepard und John Glenn zu Ikonen der Raumfahrt

wurden und die Astronauten mit ihren Raketen den Weltraum eroberten, wagten Joseph

Kittinger jr. und sein Kollege David Simons den ersten, lebensgefährlichen Schritt ins All.

Ihr Leben hing buchstäblich an einer dünnen Plastikfolie, aus der riesige Ballons gefertigt

waren. Gefüllt mit leichtem Heliumgas trugen diese Ballons die Männer in einer winzigen

Raumkapsel ins All.

Die beiden Piloten waren Angehörige der US-Luftwaffe und Teil eines Projektes, das von

der amerikanischen Militärführung eher geduldet als gefördert wurde. Denn damals galt

"Raumfahrt" noch als Stoff für Science-Fiction-Romane. Nur eine kleine Gruppe von

Militärärzten und -piloten war davon überzeugt, dass der Schritt in den Weltraum

lediglich eine Frage der Zeit war. Sie beschlossen, auf eigene Faust die technischen,

medizinischen und psychologischen Anforderungen der bemannten Raumfahrt zu testen.

Auf der Holloman-Airforce-Basis im amerikanischen Bundesstaat New Mexico

organisierten sie unter schwierigen Bedingungen ein Forschungsprogramm, das zwischen

1957 und 1960 in sechs Rekordflügen gipfelte. Spektakulärer Höhepunkt war der

Fallschirmsprung von Joseph Kittinger aus 30 Kilometern Höhe. Fast fünf Minuten

beschleunigte er im freien Fall und erreichte als erster - und bis heute einziger - Mensch

über 900 Kilometer pro Stunde ohne maschinellen Antrieb.

Anhand von historisch-einzigartigem Filmmaterial und packenden Erzählungen der

Ballonpiloten rekonstruiert die Dokumentation detailgenau die damaligen Versuche. Sie

erzählt, welche Heldentaten die Ingenieure mit der Konstruktion von Ballon, Gondel und

Fallschirmen vollbrachten und wie die Erkenntnisse dieser ersten Raumfahrer noch heute

genutzt werden." (Quelle: arte)

Quelle: www.reticon.de/

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Neues Buch über unglaubliche NASA-Verschwörung

Titelumschlag von „Dark Mission – The Secret History of NASA“ | Copyright:darkmission.net

Washington/ USA – Nach vierjähriger Arbeit präsentieren der SETI-Astronom Richard C.Hoagland und der ehemalige Foto- und Daten-Manager des NASA-Mondprogramms, KenJohnston und dem Luftfahrtingenieur Mike Bara ihr neues Buch „Dark Mission – TheSecret History of NASA“. Mit dem Buch decken wollen die Autoren die bislang geheimeGeschichte der NASA und ihrer tatsächlichen Entdeckungen auf dem Mond offen legen,die bislang geheimgehalten worden sein sollen.

Wie der Titel bereits ankündigt, geht es um die „geheime Geschichte der NASA“, also derUS-amerikanischen Raumfahrtbehörde. Noch bevor Dr. Jonhston gemeinsam mitHoagland auf einer Pressekonferenz vor dem „National Press Club“ in Washington dasBuch vorstellen konnte, wurde er umgehend von seiner Anstellung beim „Solar SystemAmbassador (SSA)“ Programm der NASA „Jet Propulsion Laboratories (JPL)“ freigestelltund alle Hinweise auf seine Tätigkeit für JPL wurden ohne Hinweis oder Erklärung von derHomepage gelöscht.

Die Erklärung für diese Vorkommnisse liegt – das bestätigte mittlerweile auch der JPL-Direktor Kay Ferrari - im Inhalt des neuen Buches. In im offenbart Johnston, dass er vonseinem ehemaligen Arbeitgeber der NASA dazu beauftragt wurde, wichtige Fotos derApollo-Mission zu vernichten, anstatt sie der Forschung und Öffentlichkeit zur Verfügungzu stellen. In seinem Buch legt er zudem dar, wie er diesem Auftrag widersprochen hatteund die Bilder insgeheim seit 40 Jahren aufbewahrt hatte. Die fraglichen Bilder sollenbislang geheimgehaltene Entdeckungen der Apollo-Astronauten auf dem Mond zeigen.Der JPL-Direktor begründet den Rauswurf Johnstons damit, dass dieser sich mit seinen„wahnwitzige Anschuldigungen“ selbst jegliche Glaubwürdigkeit entzogen habe.

Das Buch behauptet, dass die NASA-Astronauten zwischen 1969 und 1972 auf demErdtrabanten Ruinen und Reste einer nichtirdischen Zivilisation gefunden haben, die zurErde zurückgebracht haben und sie seither durch konspirative Anstrengungen unduntergraben von Geheimorganisatioen vor der Öffentlichkeit geheimgehalten wurde.Letztendlich seien diese Entdeckungen auch der Grund für das aktuelle internationaleWettrennen zu Mond und Mars. Zu den Hauptargumenten des Buches gehören unteranderem die Aufnahmen aus Johnstons Besitz - und im Abgleich zu den öffentlichbekannten NASA-Aufnahmen, wollen die Autoren ihre Theorie beweisen.

Die amerikanische Buchbeschreibung erläutert über den Inhalt des Buches folgendes:

„Die meisten Amerikaner verbinden den Namen NASA mit dem bild einer sauberentechnologischen Unfehlbarkeit. Doch in Wahrheit wurde die NASA aus einer Lüge herausgeschaffen und hat es seither geschafft, die Wahrheit über ihre Dunkle Herkunft zuverbergen. 'Dark Mission' belegt nun die absurd klingende Anschuldigung.

Warum beabsichtigt die Bush-Administration so schnell wie möglich zum Mondzurückzukehren? Was sind die Hintergründe für den aktuellen internationalen Wettlauf insAll?

Die in diesem Buch gezeigten erstaunliche Aufnahmen, die dem Autor Richard C.Hoagland von enttäuschten ehemaligen NASA-Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wurden

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erklären, warum die Entdeckungen auf dem Mond geheimgehalten wurden.

Die NASA wir von mystischen Geheimorganisationen beeinflusst, die im Geheimen ihre

ganz eigenen Interessen verfolgen. Dies ist die Geschichte von Männern die nach

rationellen und wissenschaftlichen Gesichtpunkten in den höchsten

Geheimhaltungsstufen unseres Landes tätig waren, deren Methoden jedoch vielmehr

alten Religionen und geheimen Mysterienschulen glich, als dies die Fassade der

rationellen Wissenschaft hinter der sich die NASA seit 50 Jahren versteckt, den Anschein

erweckt. 'Dark Mission' beweist die erstaunliche jahrzehntelange Geheimhaltung durch

die NASA.“

(Quelle: amazon.com)

http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2007/10/neues-buch-ber-unglaubliche-

nasa.html

http://grenzwissenschaft-aktuell.com

*** ***

USA, Japan und Russland lassen Idee von Orbitalkraftwerken neu erstehen -

MOSKAU, 26. Oktober (RIA Novosti). Das US-Verteidigungsministerium hat zusammen

mit der Raumfahrtbehörde des Landes (NASA) die Arbeit am Bau von Weltraum-

Sonnenkraftwerken wieder aufgenommen, schreibt die Zeitung "RBK daily" am

Donnerstag.

Sie stellen einen Satz von Sonnenbatterien dar, die im Durchschnitt einige Kilometer lang

sind und das Licht in Ultrahochfrequenz-Strahlung transformieren, die sich zur Erde

übertragen lässt.

Solche Projekte erschienen vor etwa 30 Jahren. Es sieht danach aus, dass das Interesse

für sie zurückkehrt. Wie Neville Mazwell, Leiter einer Forschergruppe des NASA-

Laboratoriums für Rückstoßbewegung, erklärte, würden solche Projekte rentabel, wenn

ein Barrel Erdöl über 150 US-Dollar kosten würde.

In Japan werden auch solche Studien vorgenommen. In Russland befasst man sich mit

der Wiedergeburt solcher Projekte am Keldysch-Forschungsinstitut, in der

Weltraumraketenkorporation Energija (RKK) und im Zentralen Forschungsinstitut für

Maschinenbau.

Laut optimistischen Prognosen können die ersten Versuchsmuster von Kraftwerken in

fünf bis sieben Jahren ins All geschickt werden. Um das Jahr 2050 können dort einige

vollwertige Sonnenkraftwerke funktionieren. Ein solches Kraftwerk muss sich auf einer

geostationären Umlaufbahn in einer Höhe von 36 000 bis 40 000 Kilometern über einem

bestimmten Punkt der Erdoberfläche befinden.

„Im Prinzip müssen keine Schwierigkeiten beim Bau einer solchen Konstruktion im

Weltraum entstehen“, sagte der RKK-Vertreter Anatoli Chabarow zu "RBK daily". „Das

Hauptproblem besteht darin, wie die Energie zur Erde zu übertragen ist.“

Es gibt zwei Methoden für drahtlose Energieübertragung: mittels Laserstrahlen und mit

Hilfe der Ultrahochfrequenz-Strahlung. Besonders durchgearbeitet wurde die zweite

Methode. Aber die Schwierigkeiten entstanden mit der Orientierung des Strahls. „Stellen

Sie sich vor, was wird, wenn das riesengroße Kraftwerk die Orientierung verliert und den

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Strahl am Empfänger vorbeischickt“, sagte Anatoli Kirjuschkin, Vertreter des Zentralen

Forschungsinstituts für Maschinenbau. „Wenn der Energiestrahl eine Wohnsiedlung oder

Industriebetriebe überquert, so wird die gesamte Elektronik ausfallen und der

Straßenverkehr lahmgelegt. Menschen können ernsthafte Brandwunden bekommen.

Außerdem wird man umfassende Zonen des Luftraumes für Flugzeuge sperren müssen.“

Die Spezialisten nennen noch einen Mangel dieser Kraftwerke. Die geostationären

Umlaufbahnen werden für Navigationssatelliten genutzt und sind für die kommerzielle

Nutzung wichtig. Die Unterbringung von Industriegiganten wird die Gefahr eines

Zusammenstoßes erhöhen.

Auch aus militärischer Sicht lösen die Weltraum-Sonnenkraftwerke Zweifel aus. Denn ein

solches Kraftwerk kann jeden Augenblick zu einer Kanone werden, die die gesamte

Elektronik in Objekten des Gegners außer Betrieb setzen kann.

„Statt der friedlichen und umweltfreundlichen Energie kann man im Weltraum ein Gebiet

der militärischen Konfrontation bekommen“, sagte Anatoli Kirjuschkin.

http://de.rian.ru/science/20071026/85584595.html

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Impressum

TERRACOM Das eFanzine der PROC-Communitywww.proc.org

Nr. 104 – November 2007

Chefredakteur: Lothar BauerMondorferstr. 49, 66663 MerzigeMail: [email protected]

Copyright: TERRACOM, das eFanzine der PROC-Community(www.proc.org), erscheint monatlich alsnichtkommerzielle Publikation unter: www.terracom-online.netDas TERRACOM darf nur in unveränderter Formweiterverbreitet werden. Das Copyright der Beiträgeund Grafiken liegt bei den jeweiligen Autoren undZeichnern. Namentlich gekennzeichnete Beiträgegeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion,der PROC-Community oder deren Vertreter wieder.© 2007 der Gesamtausgabe by Lothar Bauer

Leserbriefe: Bitte schickt eure Leserbriefe per EMail [email protected]. Beim Abdruck von Leserbriefenbehält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor.

Perry Rhodan®, Atlan® und Mausbiber Gucky® sindeingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig VerlagKG, Rastatt. www.perry-rhodan.netPERRY RHODAN erscheint wöchentlich seit dem 8.September 1961.

InfoDas nächste Terracom (Nr 105) erscheintam 24 Dezember 2007.

Ältere Ausgaben der Terracom können imArchiv unter www.terracom-online.netauch noch nach Erscheinen einer neuenAusgabe bezogen werden.

Wenn ihr keinen Veröffentlichungsterminverpassen wollt, dann abonniert unserenkostenlosen Newsletter unterwww.terracom-online.net oder schreibt eine eMail [email protected] mit dem Betreff"Terracom Aktuell"

Erwähnen möchte ich noch das auch"Nicht-PROCler" Beiträge für dieTERRACOM verfassen können.Das heißt also Jede/r !Das Thema sollte aber schon einen Bezugzum Phantastischen Genre ( SciFi,Fantasy, Horror, Wissenschaft...)haben.Interessante News aus dem Fandom undaus den Verlagen sind auch erwünscht.

Bis jetzt wurde noch kein Artikel, Grafik...abgelehnt.Aslo nur Mut schickt Eure Werke ein.

Hinweis

Wenn ihr Dritte auf das Terracom aufmerksam machen wollt, könnt ihr gerne auf unsereInternetadressehttp://www.terracom-online.net verweisen.Alle in den Artikeln erwähnten Produkt- oder Firmennamen sind Marken oder eingetragene Markenoder geschützte Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer.

Mit der Einsendung von Beiträgen erklärt sich der Einsender mit einer unentgeltlichenVeröffentlichung Einverstanden.

Die Artikel werden keiner intensiven Überprüfung unterzogen, darum können Fehler nieausgeschlossen werden. Alle Angaben im TERRACOM sind deshalb unverbindlich und sollten nichtungeprüft eingesendet werden!

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war und ich bin erst gestern 76 geworden.„Reg dich ab, alte Hexe“, lispelt Sam undzieht hinter ihrem Rücken eine Grimasse.Sie müssen wissen, dass er nach einemkleinen Umfall im Institut für Kernphysikvor drei Jahren, samt seiner vierausgeschlagenen Vorderzähne in Pensiongeschickt wurde. Seither versucht erWörter mit „s“ zu vermeiden, was ihmaber nur selten gelingt undseltsamerweise wird er immer beimGesprächsthema Kaffeeautomaten sehrsentimental. Na jedenfalls war er es, deruns zu diesem Trip überredet hat.Sam hat es sich schon beim Start mitunserem Captain verscherzt, als er ihnfragte, ob die ganzen Halsketten nicht dasRadar stören würden.Gut, der Chillipfeffer auf dem Klopapierwar ein etwas derber Scherz von Sam,aber unser Captain ist jung und wird dasschon überleben. Für die blöden Witze mit der süßenPraktikantin in der Fabrik, konnte ichnichts. Damit hat Toni angefangen. Aber witzig war es schon, als der fetteKlops sie fragt, ob sie mal sehen möchte,wie viel Flocken er sich durch die Zähneschieben kann, sein Gebiss rausholt undeine Tüte durchleert Ich ziehe Toni mit einem verkniffenen:„Hock dich!“, an seiner Jacke auf denPlatz und starre weiter aus dem Fenster.Ohne uns eines Blickes zu würdigen,kommt der Captain durch dieEinstiegsluke geklettert. Er fährt mit denHänden durch seine schwarzeLockenmähne, um den Pferdeschwanz neuzu justieren. Dabei klappern seineGoldkettchen und die Sonnenbrille inseinem Mund, verleiht ihm das Flair einesDiscobengels aus den 1980igern.Jedenfalls recke ich meinen Kopf undschaue zu, wie er sich vorsichtig in seinenPilotensessel setzt und die Lautsprecheraktiviert: „So, wir werden jetzt denHeimweg antreten. Ich hoffe, dass derAusflug wenigstens für einige von Euchnett war. Der Rest sollte sich mal genauüberlegen, was er getan hat.“ Toni und Sam kichern wie zwei kleineSchulmädchen. Ein tiefes Dröhnen lässt denaltersschwachen Shuttle vibrieren und wirheben ab.

"Mir ist gerade etwas Schrecklichesaufgefallen.Aus irgendeinem Grund, war die Datei, dieich dir geschickt habe beschädigt.Die Story ist nur zur Hälfte drauf.Hier die ganze Version. Vielleicht lässt sichda noch was machen? Sonst müsste manes auf 2 Teile bringen. Tut mir echt leid,aber mir ist es selber erst jetzt geradeaufgefallen. (Florian Stummer)"

Wir sind dann mal wegvon Florian Stummer

„Gott war das langweilig“, ächzt Sam undlässt sich in den Stuhl neben mir fallen.Der fette Toni wälzt sich schwitzend durchden schmalen Gang des Reiseshuttles, fischt einen Schokoriegel aus derHosentasche und stopft ihn zwischen dieglänzenden Bäckchen in den Mund.„Mannomann, der Heimleitung fällt auchnix intellentes mehr ein“, mampft er vorsich hin. Sein Herz ist so groß, wie fett und seineDummheit treibt mir manchmal die Tränenin die Augen, aber er ist ein gutmütigerKerl.Ich schaue aus dem Fenster und betrachtenoch mal den Landeplatz der „Wilky May’s Schokoladen“-Fabrik auf demMond. Sie haben Recht. Es ist sagenhaft langweilig gewesen. Da steht eine riesige Maschine in einerHalle und produziert, dank derverminderten Schwerkraft, die leichtestenFrühstücksflocken am Markt. Was für einSchwachsinn.„Toni, beweg dich, wir wollen zu unserenPlätzen“, zetert die alte Dora und bohrtihm ihren Krückstock ins Kreuz.„Jaja, Dora, geht klar, Dora! Ich hab gradzu Sam und Mike hier gesagt, dass dieHeimleitung zwölf alte Säcke wie uns,ruhig woanders hinschicken hättekönnen.“Dora schüttelt den Kopf und zwängt sichan Toni vorbei, der gerade dasSchokopapier sauber leckte. „Mike, halt mir den Fetten und denSprachfehler da, vom Leib. Ich hab michnoch nie so geschämt, wie heute.“ Ich lächle und nicke. Ich glaube, Dora warschon alt, als meine Mutter noch ein Kind

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„Toll, nicht? Ich kenne mich aber mit demSystem nicht aus. Du warst doch Pilot, hilfmir.“„Du bist verrückt, Sam! Wo willst du hinmit dem Ding? Die warten doch zu Hauseauf uns.“, sage ich und kratz mich amKopf.„Komm schon, einmal Mars und retour.Wie sieht’s aus?“, dabei leuchten SamsAugen, wie die eines Kindes.„Und wenn sie uns erwischen?“, frage ichunsicher.„Ach was! Was wollen sie zwölf altenFürzen wie uns schon tun?“ „Sie könnten unser schönes Sanatoriumschließen und uns in öffentlicheAltersheime stecken, Sam.“„Denk an den Krabbencocktail, denk andie Spieltische und denk an…“, und dabeifixiert er mich ganz ernst, “… an denFlug.“In diesem Moment hat er mich. DasFliegen. Ich hab es immer vermisst.„Ok, aber es ist lange her, ich weiß nicht,ob ich…“„Jajaja, jetzt mach schon.“

Ich klemme mich hinter das Pult undmeine Finger fliegen wie von selbst überdie Tasten. Es ist himmlisch. Langsamdreht sich der Shuttle und gleitet auf denneuen Kurs. Früher mussten wir nochalles selbst berechnen. Heute gibt es cirka300 Bakensignale von der Erde bis zumMars. Man braucht sich nur von Ping zuPing hangeln und schon ist man da. EinigeKilometer unter uns ziehen die endlosenTransporterkolonnen der großenKonzerne. Riesige automatischeFrachtschiffe, die ihre Ladung zwischenden Planeten hin und her kutschieren. Ein richtiger Marshighway ist dasgeworden.

„Haben wir Musik da?“, fragt Sam undgreift nach dem Mikro.Ich durchsuche die Datenbank, finde abernur Sachen wie die BeeGees, The humanleague und Duran Duran. Der Rest istSynthipop.„So’n Mist!“, lispelt der alte Physiker.Er schaltet das Mikro an und klopft miteinem Gichtfinger drauf.„Hallo, hallo, könnt ihr mich hören? Also,liebe Leute, ich begrüße euch ganzherzlich auf dem Weg zum Mars. Wir

Wie Puppen sitzen wir da und schauen zu,wie der Mond unter uns immer kleinerwird. Wie es sich für einenPensionistenausflug gehört, schläft dieHälfte schon, bevor wir 2000 Klicks weitweg sind. „Damals auf dem Mars, als ich nochCroupier war, da gab es einenKrabbencocktail, der war so genial groß,den konnt’ nicht mal ich verputzen.“,murmelt Toni, der mit den Fingern aufseinem Bauch herumtrommelt und gähnt.Ich nicke wieder mitleidig, klopfe ihm aufden monströsen Oberschenkel und träumevom Ballaststoffbrei mit Vitaminriegelheute Abend.„Sam wo gehst du hin? Nimmst du mirnoch so `nen Schokoshake mit?“,schnauft Toni müde und zupft an der Hosedes weißhaarigen Physikers. Ich kratze gelangweilt an einer vergilbtenNichtraucherplakette, als Sam mir keinefünf Minuten später zuzischt: „He Mike,hast du Klebeband?“ Ich schüttle verdutzt den Kopf. „Nein, aber da hinten hab ich welchesneben der Toilette liegen sehen.“„Ah, super, danke!“, flüstert Sam undverschwindet im hinteren Teil desShuttles.Toni döst vor sich hin und ich gravieremeine Initialen in die Plakette, als Samplötzlich wieder neben uns steht.„He Mike, kannst du mal mitkommen, ichhab da ein kleines Problem.“„Was ist denn, bringst du den Hosenstallnicht mehr zu, alter Sack?“Ich wälze mich über Toni und komme mirdabei vor, wie eine Stechmücke auf einemElefanten. „Was ist denn los?“, frage ich ihn.„Psssst, nicht so laut, weck’ die anderennicht, soll eine Überraschung werden.“Ich latsche hinter ihm zum Cockpit. „Was zur Hölle? Sam spinnst du?“,entfährt es mir.Unser junger Captain liegt mitgeschlossenen Augen in einer Ecke,Hände und Mund mit Klebebandverbunden. „Ich hab ihn rausgelockt und wollte michentschuldigen. Als er frech wurde, ist erdreimal gegen die Cockpittür gelaufen“,dabei zieht Sam sein rechtes Augenliednach unten.

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��Story - Wir sind dann mal weg� Terracom 104 ����

November 2007

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Ich konfiguriere den Kurs und suche nachdem nächsten Ping, alsunverständlicherweise der Antriebaussetzt.„He, Mike, wieso halten wir?“, hör ich dieCabanellis gröhlen, die anscheinend mitden Mädchen die Minibar geknackt haben.„Sam, übernimm mal das Steuer.“Damit stehe ich auf und gehe zurFrachtraumtür. Als ich den Türcodeeingebe passiert nichts. Der verdammteBengel hat die Konsole kurzgeschlossenund sich verbarikadiert.„Soll ich die Tür eindrücken?“, fragt Tonihilfsbereit und krempelt die Ärmel hoch.Ich schüttle den Kopf: „Nö, das schaff ichschon. Er hat uns über denSicherungskasten im Heck das Gasabgedreht. Gib mir mal das Messer da.“So wie ich es gelernt habe, knipse ichunserem kleinen Captain den Strom imFrachtraum ab und die Triebwerke wiederan.Unter „Michael, Michael“ - Rufenschlendere ich segnend zurück zumCockpit.

„Unser Discostar wird renitent“, flüstereich Sam zu, der schmatzend die Havannaaus dem Mund schlüpfen lässt, mit denAchseln zuckt und auf das Steuerpultzeigt.„Da hat ein Lämpchen geleuchtet.“„Verdammt! Er hat einen Funkspruchabgesetzt“„An wen?“, fragt Sam und pustet einendicken Ring in die Luft.„Bullen“, antworte ich. Sam rülpst.„Na dann geben wir mal Stoff!“ Lachenddrehe ich die Triebwerke voll auf.Eine halbe Stunde später kreischt einAlarmsignal im Cockpit.„Was zur Hölle … “, beginnt Sam.„Unser kleiner Saboteur hat Müll aus derNotschleuse geschmissen. Er glaubt wohl,dass er damit auf uns aufmerksammachen kann.“Ich fliege eine kleine Kurve und verglühemit dem Abgasstrahl ein paarRaumanzüge und leere Kartons, die hinteruns im All schweben.Wir grinsen.„Aber was machen wir, wenn die Bullenwirklich kommen“, frage ich unsicher.„Ach was, die bohren mit den Fingern imHintern. Glaubst du die interessiert der

konnten unseren Piloten überreden einenkleinen Abstecher mit uns zu machen.Kramt eure Wertsachen raus, wir gehenzocken!“Sam grinst mich breit an, als im hinterenSchiffsteil gewaltiger Jubel ausbricht. „Was macht ihr Idioten hier?“, kommt esplötzlich von Hank und Frank, unserenehemaligen Zirkusartisten, besserbekannt als die „Fratelli Cabanelli“.„Was wohl, wir hauen ab!“, sagt Samstolz.„Cool!“, staunen die Beiden.Die Shuttlebahn ist leer. Wir haben freieFahrt. „Wie geht denn das Teil so?“, höre ich eshinter mir schlürfend.„Toni, jetzt wird es hier aber langsam echtverdammt eng“, fluche ich.Sam hat es sich auf dem Copilotensesselgemütlich gemacht und durchsucht dieHabseeligkeiten unseres Piloten.„Was machen die Mädels?“, fragt er, ohnesich umzublicken.„Dora hat gerade einen Ausschussgebildet, um das Einsammeln derWertsachen zu koordinieren“, ächzt Toni,der irgendwie in der Tür steckengeblieben zu sein scheint. „Und was macht unser Discobubi?“, haktSam nach.„Der schaut mich etwas trüb an“, kommtes von Toni zurück.„Sam, glaubst du nicht, dass er imFrachtraum besser aufgehoben ist?“,murmle ich und konzentriere mich auf dasnächste Signal.„Hast Recht, Cabanellis, schiebt mal Tonizur Seite und dann verstauen wir unsereDancing Queen“, lispelt Sam und packtunseren wimmernden Captain bei denSchultern.Endlich Ruhe. Das sind die schönstenMomente, wenn man mutterseelenalleinim Cockpit sitzt. Ein Triebwerk hinter sichund die Unendlichkeit vor sich. Herrlich.

„Kuck’ mal, die Kröte hat eine Zigarre hierverstaut.“Zwischen Sams Zahnlücken steckt einedicke Havanna. „Paßt perfekt“, grinse ich ihn an, als er einStreichholz entzündet.Der dicke, süßliche Duft der Zigarre fülltden Raum und wir sitzen wie zwei Fischerim Morgengrauen, im weißblauen Dunst.

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November 2007

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ich genüsslich und greife nach demZigarrenstummel. „Hast du Feuer, Sam?“

Wie auf einer Wolke düsen wir vor demFrachter auf dem Highway dahin, währendüber uns zwei Bullengleiter Richtung Marsrasen.„Hast du eine Hand frei?“, höre ich Sam,der mir ein Glas Whiskey vor die Nasehält.Ich lege die Füße auf das Pult undaktiviere den Discomodus.Die Mädels quietschen und ich kann nureinen gellenden Chor: „Sauf, sauf, sauf …“brüllen hören.

„War doch ne gute Idee, Sam“, sage ichund proste ihm zu.„Weißt, du, als ich damals auf dem Wegzum Titan das erste Mal … verdammt!“Der Konvoi wird langsamer.„Was ist jetzt schon wieder?“, lispelt Sam.„Die Bullen sind doch nicht so blöd. Siehalten die Frachtschiffe an“, fluche ich inmich hinein und schalte den Autopilotenab.„Was jetzt?“„Nichts, wir versuchen es einfach. Wirmüssen nur die Musik etwas leiserdrehen“.Aus dem Hintergrund ertönen lautesMaulen und schwere Beschimpfungenüber den Tag meiner Geburt.„Ruhe da hinten, die Bullen können dashören“, schreie ich. Es wird mucksmäuschenstill.Ich kontrolliere den Abstand zum Frachterund verlangsame die Geschwindigkeit, biswir stehen. Stille.

Hinter uns ist nichts zu sehen, dafürschweben zwei Gleiter elegant neben unsauf Cockpithöhe. Ich winke den Polizistenfreundlich zu.Durch den Whiskey beschwingt,marschiere ich zur Einstiegsluke. Dieganze Mannschaft steht geschlossenhinter mir. Sam hat ein Brecheisen imHemdärmel versteckt und Toni, ja Tonikrempelt seine Ärmel hoch.Als die zwei Polizisten durch die Schleusekriechen, strecke ich meinen Rückendurch.„Wer ist hier der kommandierendeOffizier?“, brülle ich in meinem besten

Notruf eines Reiseshuttles, mitten aufeiner der sichersten Routen desSonnensystems? Die leiten ihn höchstensweiter an das Highway Squad“, kichertder alte Physiker und spielt mit derDatenbank. „He, kuck’ mal hier!“Er startet ein paar Programme und hinteruns bricht wieder Jubelgeschrei los.Die gesamte Reisegruppe wird in einblinkendes Farbspektakel getaucht, alszwei Discokugeln aus der Decke fahrenund eine Nebelmaschine aktiviert wirdwährend die Musik unseres Captains dazudröhnt.

Eine halbe Stunde später geht einBildschirm an. Darauf eine verspiegelteSonnenbrille, die gerade mal das Kinnfreilässt. Auf dem Kopf eine Kappe. Scheiße, Bullen!„Shuttle Sunrise, halten sie bei Ping 232zur Kontrolle. Ende“, stampft es imBefehlston durch das kleine Cockpit.Sam schaut entgeistert.„Von wegen Fingern im Hintern, du Idiot“,fahre ich ihn an. „Na da wirst du doch auch einen Trickkennen, oder?“, kommt es lässig zurück.Mir fällt ein altes Manöver ein, dass wirauf der Akademie immer geflogen sind ummal in Ruhe einen zu kippen.„Leute, schnallt euch an, wir werden einekleine Rutschpartie machen“, sage ich insMikro und drücke das Steuer nach vorne.Mit einem beschwingte „Trallala“ schießeich mit dem Shuttle im 45 Grad Winkelnach unten auf die Kolonne derFrachtschiffe zu.Sam hat seine Zigarre ausgemacht undverkeilt sich mit den Füßen in der Konsole.„Du weißt was du tust?“, sagt erzögerlich. Ich rase weiter auf einen dergroßen Pötte zu.Drei kontrollierte Bremsmanöver späterhängen wir wie eine Galleonsfigur voreinem Frachter. Ich schalte denAutopiloten an und entkrampfe meineHände.„Seid ihr verrückt?“, ächzt Toni hinter mir.„Doras Windeln sind voll und bei denCabanellis kann man nicht sagen, wo dereine anfängt und der andere aufhört.“„Wir hängen vor einem Frachter. DieAbstandsmesser sind so konfiguriert, dassunsere Masse nicht auffällt. Ist so, als obman vor einen Zug gespannt ist“, grinse

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Leere Bierdosen kullern am Boden herumund der künstliche Nebel hat ein paarFenster ins Schwitzen gebracht.„Hätte schön werden können“, stöhnt Toniund trommelt wieder auf seinem Bauchherum.Ich nicke stumm und kratze weiter an derPlakette herum.„Wo ist Sam?“, frage ich und merke wiemein Kopf vom Alkoholentzug zubrummen beginnt. Aber während ich nochso vor mich hingrüble merke ich, wie einSchatten an mir vorbeihuscht. „Mike? Hast du noch etwas Klebeband?“,zischt es neben mir.

Zehn Minuten später sitze ich wieder amPult des Shuttles, ein Glas Whiskey in derHand auf dem Weg zum Mars. Verdammtwas soll’s, ich hab doch noch einenGefallen gut.

Generelles:

- keine Schwerelosigkeit, aber ichdenke mal, das hast du bewusst ignoriert.Wäre aber bestimmt noch lustigergeworden.- Das mit den Pings ist Blödsinn,da sich die Planeten verschieben.Außerdem ist ein interplanetarer Kurs diegeringste Schwierigkeit bei einemRaumflug. Fällt aber wahrscheinlich unter„Künstlerische Freiheit“- Von alledem abgesehen ist dieIdee wirklich gut, die Alten sind zwarwirklich extrem albern und kindisch, aberdas macht ja den Reiz der Geschichte aus.Das Ende ist auch gut.

Befehlston.Das bemitleidenswerte Wesen vor mir isteine Frau. „Wer verdammt noch mal sind sie?“, fragtsie ebenso konsequent, wie sauer.„Captain Michael!“, ich merke wie mir derWhiskey den Kopf wärmt.„Papiere!“Ich ziehe meine Geldtasche aus der Hoseund kratze ein paar verklebte Zettelheraus.„Die sind doch sicher 60 Jahre alt, Mann“.Sam hat sich mittlerweile neben siegeschoben und holt zum Schlag aus, alsein Stier von Mann durch die Lukeklettert.„Was zum Teufel ist hier los!“, schreit nunauch er.Als sein Visier hochklappt erschrecke ich.„John?“„Michael? Was zum Geier machst du dennhier?“„Naja, kleiner Ausflug“, grinse ich meinemalten Copiloten ins Gesicht.„Wo habt ihr euren Captain?“Toni dreht sich um und stapft zumFrachtraum. Wie ein geprügelter Hundkriecht unsere Discoqueen aus demDunklen. „Mein Gott! Weißt du eigentlich gegen wieviele Gesetze ihr verstoßen habt?“Ich bringe das Grinsen einfach nicht weg,als er uns eine Gardinenpredigt hält.„Officer Betty, begeben sie sich zurück inihren Gleiter. Ich regle das schon“, winkter der Blondine und verschließt die Lukehinter sich.„Paßt mal auf. Ich weiß genau, dass jedervon Euch schon aus drei Heimen geflogenist. Zum Glück hat euer Michael hier zweiGefallen bei mir gut. Ihr werdet Euch jetztbrav hinsetzen und den kleinen Captain danach Hause fliegen lassen. Klar?“Ich nicke.John öffnet die Luke und kriecht hinunter. „Für die Kleine und dich“, sage ich undschiebe ihm zwei Schokoriegel in dieBrusttasche. John zwinkert: „Für heuteAbend!“Tja, er lernt es auch nie und kurz daraufzischen die Gleiter ab um den Konvoigrünes Licht zugeben.

Gelangweilt sitzen wir wieder auf unserenPlätzen und starren ins Universum.Ping für Ping gleiten wir heim zur Erde.

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November 2007