design und geschäftsmodelle - circular futures

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Strategien der Kreislaufwirtschaft Design und Geschäftsmodelle

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Page 1: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Strategien der Kreislaufwirtschaft Design und Geschäftsmodelle

Page 2: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 2

Übersicht

• Vorstellung und Zugang zum Thema

• KATCH_e-Projekt und Ziel

• Der Value Hill als Orientierungsmodell für die

Kreislaufwirtschaft

• KATCH_e Tools und Ausblick zum Workshop

Page 3: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Themenfelder:

• Life Cycle Assessment (LCA/PCF)

• Umweltgerechte Produktentwicklung

• Circular Economy

• Produkt-Umweltkommunikation (EPD)

TU Wien, Forschungsgruppe ECODESIGN

• Methodenentwicklung

• F&E mit Industrie

• Wissensvermittlung

ECODESIGN company - TU Spin-off

• Umsetzung mit Unternehmen

• Trainings

3

Analysieren

Verbessern

Kommunizieren

www.ecodesign.at

www.ecodesign-company.com

Vorstellung

Page 4: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Unsere Referenzen

Page 5: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 5 5

ECODESIGN Circular Economy

Page 6: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Von einer linear orientierten Wirtschaft, geprägt von

• Billigen Rohstoffen

• Wirtschaftlichen Anreizen für kurze Produktlebensdauern

• kurzlebigen Produkten

• einem hohem Verbrauch nicht-erneuerbarer Rohstoffe und Energieträger

• kauforientierten Konsumenten

• Teuren Dienstleistungen zur Lebensdauerverlängerung (z.B. Reparaturen)

• Ungünstigen fiskalischen Rahmenbedingungen (niedrige Ressourcenbesteuerung)

• …

Page 7: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Zu einer kreislauforientierten Wirtschaft, geprägt von

• Langlebigen, effizient genutzten Produkten

• Bevorzugung erneuerbarer Rohstoffe und Energieträger

• Wirtschaftlichen Anreizen zur Langlebigkeit (z.B. durch Produktdienstleistungssysteme, erweiterter Herstellerverantwortung, etc.)

• Usern statt Konsumenten (“Verwenden statt Besitzen”)

• Kooperativen, regionalen Wertschöpfungsketten

• Fiskalischen Anreizen für mehr Ressourceneffizienz

• ...

Page 8: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Definition der Kreislaufwirtschaft

Von der Abfallwirtschaft zu den „inneren Kreisläufen“

Unter der Kreislaufwirtschaft versteht man die

Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und das Recycling bestehender Materialien und Produkte. Was bisher als Abfall gewertet wurde, soll künftig als Ressource verwendet werden. Alle Ressoucen müssen künftig effizienter im Verlauf ihrer Lebensdauer genutzt werden.

Europäische Kommission, 2014

Page 9: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Aktuelles Forschungsprojekt

KATCH-e

• EU Erasmus+ Programm

• Laufzeit: 2017-2019

• 4 Länder

• Ziel: Entwicklung eines CE-Lehrunterlagen für Universitäten/FHs und Unternehmen

• Bau- und Möbelbranche

• www.katche.eu

Page 10: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Warum? Ressourcenintensive Bauwirtschaft

verursacht rund 40 % des österreichischen Energie- und

Ressourcenverbrauchs

Bauwirtschaft verursacht rd. 70 % des gesamten

Abfallaufkommens

Konkurrenz Landnutzung, Fläche begrenzte Ressource

Quelle: BAWPL, 2017

Enba.rma.at https://www.loacker.cc/recycling/wertstoffe/holz/ umweltprofis.at

Page 11: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Was bedeuted das für die Zukunft?

Bestehende Gebäude

z. B. Arbeiten mit Bestand, Nachverdichtung,

Mehrfach/Nachnutzungen, Intensivierung der

Nutzung, Verlängerung der Nutzungsdauer,

Verwertungsorientierter Rückbau

Neue Gebäude

z. B. Abfallvermeidung und

Ressourcenschonung durch entsprechende

Bauplanung und Produktgestaltung,

Hinterfragen von Neubauten

+ neue Kooperationen, neue Anforderungen an

Produkten und neue Geschäftsmodelle

+ Alternative Finanzierungsmodelle und

Einnahmemöglichkeiten

Page 12: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Introduction to the CE

Value chains

Business models

Radical innovation and collaborative design

processes

Communication

Life cycle perspective

Basics

Business Design Processes and materials

Design and development

Assessment and

Communication

Übersicht der KATCH_e Lehrmodule

Page 13: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

KATCH_UP Board game

Value Chain and

Stakeholder Analysis

CE Strategist

Circularity Indicator

CE Analyst

Basics

Business Design

Assessment and

Communication

CE Designer

CE Journey

Übersicht der KATCH_e Tools

Page 14: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Vom Cradle to Gate Denken

Raw Materials

Manufacturing

Distribution

Use

End of Life

Page 15: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Zu neuen Wertschöpfungsbereichen

Raw Materials

Manufacturing

Distribution

Use / Share / Maintain / Repair

Redistribute / Reuse

Refurbish / Remanufacture

Material Recapture

„Uphill“ Ressourceneffiziente Herstellprozesse und

Produkte

„Downhill“ Ressourcen intelligent in Kreisläufen führen

„Tophill“ Ressourcen optimal und lange nutzen

Page 16: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Uphill - Strategien

Ziel Ressourceneffiziente

Herstellprozesse und Produkte

• Ressourceneffiziente Produktion

• Kreislauffähige Materialien

• Langlebiges und zeitloses

Produktdesign

• Kreislaufdesign

Einfluss der Produktplanung auf Umweltwirkung Quelle: Heßling, T. 2006

Page 17: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Tophill - Strategien

Ziel: Ressourcen optimal und

lange nutzen

• Lebensdauerverlängerung

• Produktorientierte PDL

(„Produktdienstleistung“)

• Nutzerorientierte PDL

• Ergebnisorientierte PDL

Car2Go Quelle: Yale Environment

Page 18: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Downhill - Strategien

Ziel: Ressourcen intelligent in

Kreisläufen führen

• Gebrauchtmarkt

• Wiederaufbereitung /

Remanufacturing

• Materialwiedergewinnung

Mazuma Mobile Quelle: Ellen MacArthur Foundation

Page 19: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Bsp: Clickbrick, NL

• Ziegel können ohne Mörtel verbaut werden

• Befestigung über rostfreie Stahlklemmen u. Halterungen

• geringer Materialeinsatz -> geringerer CO2-Fußabdruck, geringere Feuchtigkeit in der Bausubstanz

• einfach rückbaubar

• einfache Wiederverwendung

Page 20: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Bsp: Fischer Lightning, LED ReThinKit, NLD

• Weiternutzung von Halogenlampen Bestand

• Upgrade mit LED-kits kompatibel zu älteren Halogenfassungen

• Einsparung von Energie in der Nutzungsphase durch höhere Effizienz der neuen Leuchtmittel.

Source: https://tinyurl.com/ya3cda29

Page 21: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Fairphone II

• Modulares Design

• Reparaturfreundlich

• Ersatzteile

• Komponentenupgrade

Fairphone 2, Quelle: Wired Magazine

Page 22: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Nutzungsorientiertes Service Bsp – Hilti Fleet Management, LIE

• Individuelle Auswahl an Werkzeugen für eine monatliches Mietgebühr – Hilti bleibt in besitz deren Produkte.

• Vorteile: Kostenersparnis, Effizienz und Produktivität für beide Seiten.

• Führt zu einer höheren Kundentreue.

• Langlebige Produkte und eine hohe Produktqualität werden gefördert.

Source: https://tinyurl.com/ybsbztce

Page 23: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Flughafen Schiphol, Quelle: Lux Review

Ergebnis-orientierte Produktdienstleistung Bsp. Philips „pay-per-lux“

• Langlebiges Lampendesign mit geringem Energieverbrauch

• Philips verkauft Licht als Gesamtpaket (ergebnisorientierte PDL)

• Abnehmer bezahlt für Leistung (lux)

• Ressourceneinsparungen ergeben die Profitmarge

• Reparatur, Austausch und Rücknahme durch Philips

Page 24: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Materialrückgewinnung Bsp. – Gamle Mursten, DK

• Wiederverwendung alter Ziegel vom Rückbau

• 98% weniger Energieintensiv als neue Ziegel

• Prozess: Automatische Reinigung manuelle Sortierung automatisches aufschlichten

Source: https://tinyurl.com/yakgc3dh

Source: https://tinyurl.com/y9vydq74

Page 25: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Remanufacturing Bsp. Caterpillar

• Robuste Industriemotoren

• Neupreis inkludiert Pfand

• Motorenteile werden wiederaufbereitet

• Auf firmenfremde Komponenten ausgeweitet (Ford, Honeywell, etc.)

Quelle: Caterpillar

Page 26: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 26

Vorschau Webtools

Untereinander verlinktes Webtool-Paket zu folgenden Fragestellungen

Wie muss das Produktdesign angepasst um eine Kreislaufwirtschaft zu unterstützen?

CE Designer

Welche Potentiale ergeben sich daraus für das Geschäftsmodell?

CE Strategist

Welche Umwelteffekte können erwartet werden?

CE Analyst

Page 27: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 27

Vorschau Webtools – CE Analyst

Zweck:

Semiquantitatives Tool zur Priorisierung, Bewertung und Ideenfindung für kreislauforientiertes Produkt- und/oder Servicedesign.

Page 28: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 28

Vorschau Webtool – CE Designer

Schritt 1 – Select

Evaluierung der Relevanz der Produktdesign Strategien für das eigene Produkt

Page 29: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 29

Vorschau Webtool – CE Designer

Schritt 2 – Score

Bewertung der Erfüllung der ausgewählten Strategien des Referenzprodukts

Erkennen der relevanten Merkmale für die jeweilige Strategie

Link zu Business-Strategien

Page 30: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 30

Vorschau Webtool – CE Designer

Schritt 3 – Improve

Verbesserung der Merkmale

Mit Hilfe von allgemeinen Hinweisen und Best Practise Beispielen

Page 31: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 31

Vorschau Webtool – CE Designer

Schritt 4 - Summary

Gegenüberstellung der evaluierten Varianten

Page 32: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 32

Vorschau Webtools – CE Strategist

Zweck:

Tool hilft bei der Potentialerhebung von vorausgewählten nachhaltigen Business-Strategien, zeigt Best-Practice-Beispiele auf und hilft bei der Definition des Geschäftsmodells.

Page 33: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 33

Vorschau Webtool – CE Strategist

Schritt 1 – Status Quo Darstellung

Business Model Canvas zur Darstellung des gegenwärtigen oder eines vergleichbaren marktüblichen Geschäftsmodells

Page 34: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 34

Vorschau Webtool – CE Strategist

Schritt 2 – Potentialerhebung

Ermittlung von Wertschöpfungspotenzialen nachhaltiger, kreislauf-orientierter Business-Strategien über den gesamten Produktlebenszyklus

Page 35: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 35

Vorschau Webtool – CE Strategist

Schritt 2 – Potentialerhebung

Reflexion und Bewertung der Eigenschaften des gegenwärtigen Produkt-Systems bzw. Geschäftsmodells

Page 36: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 36

Vorschau Webtool – CE Strategist

Schritt 3 – Strategienauswahl

Reihung der relevanten Strategien nach ermitteltem Potential

Page 37: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 37

Vorschau Webtool – CE Strategist

Schritt 3 – Strategienauswahl

Mit Beispielen

Link zu relevanten Designstrategien und Kalkulationsmethoden in den anderen Webtools

Page 38: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 38

Vorschau Webtool – CE Strategist

Schritt 4 – „Circular Canvas“

Import der Felder aus Schritt 1

Einblendung von grünen Hinweisfeldern mit Einflussfaktoren (in Abhängigkeit der gewählten Strategien) auf die 9 Geschäftsmodellbausteine und hinzufügen neuer Felder

Page 39: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Knowledge Alliance on Product-Service Development towards Circular Economy and Sustainability in Higher Education 39

Beispiel - Philips “pay per lux”

Schlüsselpartner Schlüsselaktivitäten

Schlüsselressourcen

Wertangebote Kundenbeziehungen

Kanäle

Kundensegmente

Einnahmequellen Kostenstruktur

Partner für Monitoring und Tracking?

Neue Aufgabenbereiche (Installation, Wartung, Austauch, etc.)

Neues Personal und Expertise

Exakte Abstimmung auf Kunden-erwartung (Licht statt Lampen)

Geringere Kosten

Rücknahme eröffnet neue Möglichkeiten

Langzeitbindung der Kunden

Neue Kundensegmente (v.a. B2B, B2G)

Vorfinanzierung der Produkte Kosten für Servicepersonal

Regelmäßige Serviceeinnahmen Positive Umwelteffekte durch Material und Energieeffizienz

Page 40: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

Anwendung der Tool-Strategien:

• Anwendung von Designstrategien

• Beispiel Teppichboden

• Entwicklung neuer Geschäftsmodelle

• Beispiel Fenster

Page 41: Design und Geschäftsmodelle - Circular Futures

The European Commission support for the production of this publication does not constitute an endorsement of the contents which reflects the views only of the authors, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.

www.katche.eu

Rainer Pamminger [email protected] Stephan Schmidt [email protected]