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IGEL & DAUGS: Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“ Schwerpunktthema dvs-Informationen 18 (2003) 3 5 CHRISTOPH IGEL &REINHARD DAUGS eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissenschaft : Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“ 1 Projekt Engineering: Ziele, Themen, Struktur, Partner Das Projekt „eBuT – eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissenschaft“ ist ein Verbundprojekt der Hoch- schulen Bremen, Bonn, Dortmund, Frankfurt/Main, Frei- burg, Gießen, Köln, Leipzig, Münster und Saarbrücken, das im Programm „Neue Medien in der Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 1. Juli 2001 bis 31. Dezember 2003 mit 1,75 Millionen gefördert wird. 1 Ziel des Vorhabens ist die nutzwertstif- tende Entwicklung und nachhaltige Einbindung inter- netbasierter Lehr-Lern-Module zu den Themen Motori- sches Lernen, Motorische Kontrolle und Biomechanik sowie Techniktraining, Krafttraining und Ausdauertrai- ning in das universitäre Grundstudium der Sportwissen- schaft sowie in die berufliche und wissenschaftliche Weiterbildung des Sports. Die Inhalte werden in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch multime- dial aufbereitet; mehrdimensionalen Animationen und interaktiven Simulationen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu (Daugs, 2001). 2 „eBuT“ ist Bestandteil des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung. Die Projektentwicklungen unterliegen einem Qualitäts- sicherungsprozess, der die Beratung der Leitung des Verbundvorhabens sowie der Autoren, Designer und Programmierer über die Charakteristika des medienge- stützten Lehrens und Lernens umfasst und in dessen Verlauf u.a. die Umsetzung entsprechender Guidelines in den internetbasierten Lehr-Lern-Modulen überprüft und zur Projektsteuerung eingesetzt wird. Experten aus den Bereichen Accessibility, Evaluation, Gender Main- streaming, Informationstechnologie, Künstliche Intelli- genz, Mediendidaktik, Rechtsinformatik, Usability Engi- neering, Sprach- und Literaturwissenschaft arbeiten hierbei zusammen (Daugs & Igel, 2003). Die Projektlei- tung hat das Sportwissenschaftliche Institut der Univer- sität des Saarlandes; Kooperationspartner aus Wirt- schaft, Forschung und Politik sind u.a. das Bundesinsti- tut für Sicherheit, das Bundesinstitut für Sportwissen- schaft, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche eLearning in Movement and Training Science The Engineering of the “eBuT”-project This paper introduces into the engineering of “eBuT”, a pro- ject backed by the Federal Ministry of Education and Re- search. The goal of the project is the generation, implemen- tation and evaluation of web-based teaching-learning mod- ules in university education and advanced education in the fields of sports science and sport. To this end, three topics in each of the respective fields movement and training science will be prepared in an interactive and multimedia mode in three languages and will be realised and tested at ten par- ticipating universities from the winter term 2002/03. 1 Förderkennzeichen 08NM153 2 http://www.ebut.de Intelligenz, der Deutsche Sportbund, die Deutsche Ver- einigung für Sportwissenschaft, das Institut für Telema- tik der Fraunhofer Gesellschaft, das Institut National du Sport et de l’Education Physique, das Sport Information Ressource Center sowie die imc information multimedia communication AG, die Media Nova Software GmbH, die One4Vision GmbH, die Orbis AG, die Simi Motion Reality System GmbH. 2 eLearning: Einflussfaktoren, Individualisierung, Modularisierung, Nutz- und Mehrwertigkeit Die internetbasierten Entwicklungen des Projektes „eBuT – eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissen- schaft“ werden für den Einsatz in der sportwissen- schaftlichen Hochschulausbildung sowie in der beruf- lichen und wissenschaftlichen Weiterbildung von Sport und Sportwissenschaft generiert. In beiden Bildungs- segmenten werden eLearning-Szenarien von vier Ein- flussfaktoren maßgeblich beeinflusst: den Lernenden, den Lehrenden, den Studien- und Prüfungsordnungen der Bildungseinrichtungen und von dem zum Einsatz kommenden Lehr-Lern-Modul. Abb. 1. Homepage des Projektes „eBuT – eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissenschaft“ des Bun- desministeriums für Bildung und Forschung und des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregie- rung (http://www.ebut.de). Bemüht man sich um eine Konkretisierung der Lernen- den, um eine Abschätzung des hieraus resultierenden inhaltlichen und didaktisch-methodischen Anforderungs- und Erwartungsprofils für die Konzeption, die Entwick- lung und den Einsatz der internetbasierten Lehr-Lern- Module in beiden Bildungssegmenten zu erhalten, wird bereits durch eine Quantifizierung der Lernenden deren inhaltliche sowie didaktisch-methodische Heterogenität deutlich: Projektberechnungen zeigen auf, dass bei ins- gesamt 16.000 Studierenden des sportwissenschaftli- chen Hochschulverbundes pro Studienjahr 1.500 Stu- dierende in Lehrveranstaltungen der Bewegungs- und

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IGEL & DAUGS: Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“ Schwerpunktthema

dvs-Informationen 18 (2003) 3 5

CHRISTOPH IGEL & REINHARD DAUGS

eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissenschaft :Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“

1 Projekt Engineering:Ziele, Themen, Struktur, Partner

Das Projekt „eBuT – eLearning in der Bewegungs- undTrainingswissenschaft“ ist ein Verbundprojekt der Hoch-schulen Bremen, Bonn, Dortmund, Frankfurt/Main, Frei-burg, Gießen, Köln, Leipzig, Münster und Saarbrücken,das im Programm „Neue Medien in der Bildung“ desBundesministeriums für Bildung und Forschung vom 1.Juli 2001 bis 31. Dezember 2003 mit € 1,75 Millionengefördert wird.1 Ziel des Vorhabens ist die nutzwertstif-tende Entwicklung und nachhaltige Einbindung inter-netbasierter Lehr-Lern-Module zu den Themen Motori-sches Lernen, Motorische Kontrolle und Biomechaniksowie Techniktraining, Krafttraining und Ausdauertrai-ning in das universitäre Grundstudium der Sportwissen-schaft sowie in die berufliche und wissenschaftlicheWeiterbildung des Sports. Die Inhalte werden in denSprachen Deutsch, Englisch und Französisch multime-dial aufbereitet; mehrdimensionalen Animationen undinteraktiven Simulationen kommt hierbei eine besondereBedeutung zu (Daugs, 2001).2 „eBuT“ ist Bestandteil desZukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung.

Die Projektentwicklungen unterliegen einem Qualitäts-sicherungsprozess, der die Beratung der Leitung desVerbundvorhabens sowie der Autoren, Designer undProgrammierer über die Charakteristika des medienge-stützten Lehrens und Lernens umfasst und in dessenVerlauf u.a. die Umsetzung entsprechender Guidelinesin den internetbasierten Lehr-Lern-Modulen überprüftund zur Projektsteuerung eingesetzt wird. Experten ausden Bereichen Accessibility, Evaluation, Gender Main-streaming, Informationstechnologie, Künstliche Intelli-genz, Mediendidaktik, Rechtsinformatik, Usability Engi-neering, Sprach- und Literaturwissenschaft arbeitenhierbei zusammen (Daugs & Igel, 2003). Die Projektlei-tung hat das Sportwissenschaftliche Institut der Univer-sität des Saarlandes; Kooperationspartner aus Wirt-schaft, Forschung und Politik sind u.a. das Bundesinsti-tut für Sicherheit, das Bundesinstitut für Sportwissen-schaft, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche

eLearning in Movement and Training ScienceThe Engineering of the “eBuT”-project

This paper introduces into the engineering of “eBuT”, a pro-ject backed by the Federal Ministry of Education and Re-search. The goal of the project is the generation, implemen-tation and evaluation of web-based teaching-learning mod-ules in university education and advanced education in thefields of sports science and sport. To this end, three topics ineach of the respective fields movement and training sciencewill be prepared in an interactive and multimedia mode inthree languages and will be realised and tested at ten par-ticipating universities from the winter term 2002/03.

1 Förderkennzeichen 08NM1532 http://www.ebut.de

Intelligenz, der Deutsche Sportbund, die Deutsche Ver-einigung für Sportwissenschaft, das Institut für Telema-tik der Fraunhofer Gesellschaft, das Institut National duSport et de l’Education Physique, das Sport InformationRessource Center sowie die imc information multimediacommunication AG, die Media Nova Software GmbH,die One4Vision GmbH, die Orbis AG, die Simi MotionReality System GmbH.

2 eLearning: Einflussfaktoren, Individualisierung,Modularisierung, Nutz- und Mehrwertigkeit

Die internetbasierten Entwicklungen des Projektes „eBuT– eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissen-schaft“ werden für den Einsatz in der sportwissen-schaftlichen Hochschulausbildung sowie in der beruf-lichen und wissenschaftlichen Weiterbildung von Sportund Sportwissenschaft generiert. In beiden Bildungs-segmenten werden eLearning-Szenarien von vier Ein-flussfaktoren maßgeblich beeinflusst: den Lernenden,den Lehrenden, den Studien- und Prüfungsordnungender Bildungseinrichtungen und von dem zum Einsatzkommenden Lehr-Lern-Modul.

Abb. 1. Homepage des Projektes „eBuT – eLearning in derBewegungs- und Trainingswissenschaft“ des Bun-desministeriums für Bildung und Forschung und desZukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregie-rung (http://www.ebut.de).

Bemüht man sich um eine Konkretisierung der Lernen-den, um eine Abschätzung des hieraus resultierendeninhaltlichen und didaktisch-methodischen Anforderungs-und Erwartungsprofils für die Konzeption, die Entwick-lung und den Einsatz der internetbasierten Lehr-Lern-Module in beiden Bildungssegmenten zu erhalten, wirdbereits durch eine Quantifizierung der Lernenden dereninhaltliche sowie didaktisch-methodische Heterogenitätdeutlich: Projektberechnungen zeigen auf, dass bei ins-gesamt 16.000 Studierenden des sportwissenschaftli-chen Hochschulverbundes pro Studienjahr 1.500 Stu-dierende in Lehrveranstaltungen der Bewegungs- und

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Schwerpunktthema IGEL & DAUGS: Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“

6 dvs-Informationen 18 (2003) 3

Trainingswissenschaft die Lehr-Lern-Module nutzenkönnen; eine Ausweitung auf alle 68 Institute für Sport-wissenschaft und Sport in Deutschland hätte eine Stei-gerung der Nutzerzahl um weitere 10.000 Studierendezur Folge (Daugs, 2001). Das aufgrund der Mehrspra-chigkeit der Projektentwicklungen bestehende, interna-tionale Diffusionspotenzial der Lehr-Lern-Module und diegroße Anzahl von Nutzern aus dem Bereich der Weiter-bildung sind in dieser Berechnung noch nicht berücksich-tigt und würden die inhaltliche sowie didaktisch-metho-dische Heterogenität noch erhöhen (Igel & Daugs, i.V.).

Auch wenn auf eine Konkretisierung des Anforderungs-und Erwartungsprofils der Lehrenden an die internetba-sierten Lehr-Lern-Module (bspw. deren heterogene in-haltliche Schwerpunkte oder didaktisch-methodischeVielfalt in Lehrveranstaltungen) und eine differenzierteDarstellung der international mitunter erheblich diver-gierenden Empfehlungen und Vorgaben der Studien-und Prüfungsordnungen sportwissenschaftlicher Stu-diengänge (bspw. zu Art, Inhalt und Umfang der Lehr-veranstaltungen in beiden Wissenschaftsdisziplinen) ver-zichtet wird, wird die inhaltliche und didaktisch-metho-dische Herausforderung für Projektentwicklungen deut-lich: Möglichst alle potenziellen eLearning-Szenariensind in ihrer jeweiligen, inhaltlichen, didaktisch-methodi-schen und letztlich auch sprachspezifischen Konkreti-sierung durch Lehrende, Lernende, Studien- und Prü-fungsordnung und Lehr-Lern-Modul zu unterstützen,möglichst kein Interessent und keine Institution ist vonderen Einsatz und Nutzung in der Aus- und Weiterbil-dung in Sportwissenschaft und Sport auszuschließen.

Diese Herausforderung wird in der konzeptionellen An-lage der internetbasierten Entwicklungen des Projektesdurch eine technologisch unterstützte Individualisierungder heterogenen Lehr-Lern-Prozesse angenommen:Einerseits werden die verschiedenen Themen der Be-wegungs- und Trainingswissenschaft modularisiert, umbei höchstmöglicher inhaltlicher Konsistenz die größt-mögliche Flexibilität von funktionalen Einheiten in Lehr-Lern-Szenarien der Aus- und Weiterbildung zu ermögli-chen; andererseits werden Lehrenden und Lernendenverschiedene technologische Lösungen mit unter-schiedlichen nutzwertstiftenden Mehrwerten angeboten,um individuell, adaptiv und flexibel die jeweiligen inhalt-lichen und didaktisch-methodischen Anforderungs- undErwartungsprofile zu unterstützen.

Die technologisch unterstützte Individualisierung vonLehr-Lern-Prozessen bildet somit die nicht nur poten-ziell denkbare, sondern faktisch vorhandene Heteroge-nität des Anforderungs- und Erwartungsprofils von Leh-renden und Lernenden in eLearning-Szenarien der Aus-und Weiterbildung von Sportwissenschaft und Sport ab:Sind die Lehrenden bei Auswahl und Einsatz internet-basierter Entwicklungen zumeist an formale Vorgabender Studien- und Prüfungsordnungen ihrer Universitä-ten gebunden und bestimmen sie vornehmlich die(i.d.R. nach sachlichen und persönlichen Präferenzenausgesuchten) inhaltlichen Schwerpunkte und didak-tisch-methodischen Szenarien, begründet sich derMehrwert von eLearning-Szenarien für die Lernendeneher in der Adaptivität, Multimedialität und Interaktivitätder Lehr-Lern-Module sowie in deren zeit- und ortsun-abhängiger Nutzungsmöglichkeit (Igel & Daugs, 2002).

Abb. 2. Screenshot des browser-basierten Autorensystems„NetCoach“. Exemplarische Darstellung des Lehr-Lern-Moduls „Motorische Kontrolle“ unter Leitungvon Prof. Dr. Jörn Munzert von der Justus-Liebig-Universität Gießen.

3 Technologische Entwicklungen:Lehr-Lern-Module, System für Informations-und Wissensmanagement, eJournal

Aus technologischer Perspektive stehen zur Unterstüt-zung von eLearning-Szenarien sechs Lehr-Lern-Modulezur Verfügung, die jeweils ein Thema der Bewegungs-wissenschaft oder Trainingwissenschaft in drei Spra-chen modular aufbereitet beinhalten und deren Nutzungdie Auswahl eines instruktionalen oder konstruktivisti-schen Designs (im Lernverlauf veränderbar und isoliertoder anteilig in den Lernprozess integrierbar), individu-ell bestimmt durch den Lernenden oder kollektiv vorge-geben durch den Lehrenden, erfordert. Die Lehr-Lern-Module werden unter Nutzung eines browser-basiertenAutorensystems, das auf einer separaten Serverarchi-tektur aufsetzt, generiert und können orts- und zeitun-abhängig aktualisiert werden. Sie verfügen u.a. über einBenutzermodell (bspw. überdauernde Speicherung in-dividueller Lernfortschritte oder von Notizen), sind inter-aktiv (bspw. Übungsfragen, Glossar, Simulationen),adaptiv (bspw. Fragebogen zur Überprüfung des Vor-wissens, Abschlusstest), multimedial (bspw. Stills, Ani-mationen, Audios, Videos, VRML-Entwicklungen) undenthalten alle gängigen synchronen sowie asynchronenKommunikationstools (bspw. Email, Newsroom, Chat,FTP). Das Autorensystem ist für eine Konnektivität von56k/s ausgelegt; die browserseitige Installation zusätzli-cher Plugins ist nicht erforderlich.

Weiterhin steht den Lernenden und Lehrenden ein Sys-tem für Informations- und Wissensmanagement zur Un-terstützung von eLearning-Szenarien zur Verfügung, indem elektronisch signierte Lernobjekte (u.a. multimedialeAssets, fachterminologische Begriffe, Texte und Litera-tur) in verschiedenen Sprachen gespeichert sind. In die-ser datenbank-basierten Entwicklung können die Lernob-jekte unter Nutzung einer projektspezifischen Adaptationdes Metadaten-Formats „Dublin Core“ einerseits überdas Backend indexiert und administriert werden, ande-rerseits über das Frontend recherchiert und zur Integra-tion in Präsentationstools (bspw. gängigen Browser-technologien, MS PowerPoint) clientseitig gespeichertwerden. Neben allgemeinen Suchparametern (bspw.

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IGEL & DAUGS: Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“ Schwerpunktthema

dvs-Informationen 18 (2003) 3 7

Herausgeber, Verfasser, Quelle, Sprache) kann nachInhalten (bspw. Titel und Autor, Schlagworten, Beschrei-bungen, Lehr-Lern-Modul), technologischen Aspekten(bspw. Dateityp, Dateiformat, Dateigröße) oder rechtli-chen Beschreibungsgrößen (bspw. geographische oderzeitliche Verfügbarkeit) recherchiert werden. Die Litera-turrecherche wird inhaltlich und technologisch durch dieAnbindung des eJournal „Bewegung und Training“(http://www.bewegung-und-training.de) ergänzt. DasSystem für Informations- und Wissensmanagement setztauf einer eigenen Serverarchitektur auf; die Administra-tions-, Indexierungs- und Recherchemöglichkeiten sindfür eine Konnektivität von 56k/s programmiert und kön-nen mit gängigen Browsertechnologien genutzt werden.

Abb. 3. Screenshot eines elektronisch signierten, multimedia-len Assets aus dem Lehr-Lern-Modul „Krafttraining“,das zugleich über das System für Informations- undWissensmanagement aufgerufen werden kann.

4 Qualitäts- und Projektmanagement:Mediendidaktik, Evaluation, Usability Enginee-ring, Gender Mainstreaming, Sprachen, Rechte

Die internetbasierten Entwicklungen des Projektes „eBuT– eLearning in der Bewegungs- und Trainingswissen-schaft“ werden nur dann Akzeptanz bei Lehrenden undLernenden von Hochschulen und Bildungseinrichtungendes Sports finden, wenn sie von höchster inhaltlicherQualität, (medien-)didaktischer Aufbereitung und sprach-licher Präzision sind, niedrige technologische Voraus-setzungen mit intuitiven Lehr-Lern-Umgebungen ver-binden und rechtssicher gemäß den Studien- und Prü-fungsordnungen in die Aus- und Weiterbildung der Bil-dungsinstitution eingebunden werden können. Zur Ge-währleistung dieser Anforderungen wurden bereits inder Phase der Antragsstellung des VerbundvorhabensExperten aus Hochschule und Wirtschaft u.a. aus denBereichen Mediendidaktik und Lernpsychologie, Evalu-ation und Monitoring, Usability Engineering und Acces-sibility, Gender Mainstreaming, Fachterminologie undThesauri und Rechtemanagement hinzugezogen. Diesekonnten auch für die Projektrealisierung gewonnenwerden, in der sie die Projektleitung beraten, kompetentzu den Projektentwicklungen beitragen und die Partnerdes Projektes „eBuT“ in den entsprechenden Themenqualifizieren.

In der Mediendidaktik werden mit Unterstützung des In-stituts für Psychologie der Pädagogischen Hochschule

Freiburg zwei Aufgabenbereiche fokussiert: Einerseitsdie mediale Aufbereitung der sportwissenschaftlichen In-halte der internetbasierten Lehr-Lern-Module, anderer-seits die gemeinsam mit den Verbundpartnern des Pro-jektes erfolgende modellhafte Entwicklung und Überprü-fung nutzwertstiftender Lehr-Lern-Szenarien für das uni-versitäre Studium und die berufliche Weiterbildung. Ge-genstand der Evaluation, die vom Centrum für Evaluationder Universität des Saarlandes realisiert wird, ist derVergleich der im Projektantrag skizzierten Ziele mit dentatsächlich erreichten Wirkungen. Im Mittelpunkt stehtdabei die Analyse des Mehrwertes der Lehr-Lern-Module sowie die Überprüfung der Vorhabensentwick-lung auf Effizienz und Effektivität. Ergänzend wird derProzess der Implementation der Entwicklungen desProjektes „eBuT“ in die universitäre Lehre sowie derenEmission und Diffusion im Projektverbund und bei denPartnerorganisationen untersucht. Das Usability Engi-neering fokussiert die nutzer- und bedarfsgerechte Ges-taltung der Schnittstelle zwischen den technologischenEntwicklungen des Projektes „eBuT“ (u.a. Internet-Portal, Lehr-Lern-Module, System für Informations- undWissensmanagement) und den Lehrenden und Lernen-den. Es wird von der Fachrichtung Informationswissen-schaft der Universität des Saarlandes durchgeführt.

Die geschlechtsspezifische Aneignung und Nutzung derNeuen Medien wird vom Institut für Sportsoziologie, Ar-beitsbereich Geschlechterforschung der DSHS Köln fo-kussiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Erstellung einergeschlechterbezogenen Expertise zu Lerninteressenund Lernverhalten, Präferenzen und Nutzungsmusterbeim Einsatz der internetbasierten Entwicklungen desProjektes „eBuT“ und umfasst u.a. Voraussetzungsprü-fungen und Umfeldbewertungen wie auch die Bedeutungder Geschlechtsidentität im virtuellen Raum. Das Quali-tätsmanagement der Übersetzungen der Entwicklungendes Vorhabens „eBuT – eLearning in der Bewegungs-und Trainingswissenschaft“ in die Sprachen Englisch undFranzösisch erfolgt einerseits durch muttersprachlicheÜbersetzer mit langjähriger Erfahrung in Themen derBewegungs- und Trainingswissenschaft sowie durch dieEinbindung von Fachterminologen u.a. des französi-schen Institut National du Sport et de l’Education Physi-que sowie der Thesauri SIRC, HERACLES und SPOLIT.

Das Rechtemanagement des Verbundvorhabens „eBuT“,realisiert durch das Institut für Rechtsinformatik sowiedas Justiziariat der Universität des Saarlandes, themati-siert letztlich u.a. die Gewährleistung der Urheberrech-te, die Sicherung der Nutzungsrechte und deren ver-tragliche Bündelung, Haftungsfragen, den Datenschutzund die Problematik der internetbasierten Authentifizie-rung von Anwendern.

Literatur

Daugs, R. (2001). Entwicklung internet-basierter Lehr-Lern-Module für die Bewegungs- und Trainingswissenschaftenund deren Implementierung in das sportwissenschaftlicheGrundstudium. Saarbrücken: SportwissenschaftlichesInstitut der Universität des Saarlandes

Daugs, R. & Igel, C. (2003). eBuT – eLearning in der Bewe-gungs- und Trainingswissenschaft. Zwischenbericht zumProjekt mit dem Förderkennzeichen 08NM153A an dasBundesministerium für Bildung und Forschung für denZeitraum 2002. Saarbrücken: Sportwissenschaftliches In-stitut der Universität des Saarlandes.

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Schwerpunktthema IGEL & DAUGS: Das Engineering des BMBF-Projektes „eBuT“

8 dvs-Informationen 18 (2003) 3

Igel, C., Sturm, R. & Daugs, R. (2003). eBuT – eLearning inder Bewegungs- und Trainingswissenschaft. Internetportaldes Projektes des Bundesministeriums für Bildung undForschung. Zugriff über http://www.ebut.de

Igel, C. & Daugs, R. (2002). Mehrwertpotenziale internetbasier-ter Lehre – Struktur, Dimensionen, Analysen. In K.P. Jantke,W.S. Wittig & J. Herrmann (Hrsg.), Vom e-Learning bis e-Payment: Das Internet als sicherer Marktplatz (S. 8-19). Ber-lin: Infix Verlag.

Igel, C. & Daugs, R. (i.V.). eLearning in Sportwissenschaft undSport. Schorndorf: Hofmann.

Dr. Christoph Igel*Prof. Dr. Reinhard Daugs**Universität des SaarlandesSportwissenschaftliches InstitutPostfach 15 11 5066041 SaarbrückeneMail: [email protected]: [email protected]

* Dr. Christoph Igel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Sportwissenschaft, Arbeitsbereich Bewegungs- und Trai-ningswissenschaft am Sportwissenschaftlichen Institut der Uni-versität des Saarlandes (http://sportwissenschaft.uni-saarland.de). Seit 1998 arbeitet er in Projekten u.a. der EuropäischenKommission, des Bundesministeriums für Bildung und For-schung, des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaftdes Saarlandes und des Deutschen Sportbundes zur Einbin-dung der Neuen Medien in Sportwissenschaft und Sport.

** Prof. Dr. Reinhard Daugs ist seit 1987 Leiter des Sportwissen-schaftlichen Instituts der Universität des Saarlandes und Inhaberdes Lehrstuhls für Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Bewe-gungs- und Trainingswissenschaft (http://sportwissenschaft.uni-saarland.de). Er ist DFG-Sondergutachter und Sprecher derdvs-Sektion „Sportmotorik“. Seit 1998 leitet er Projekte u.a. derEuropäischen Kommission, des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung, des Ministeriums für Bildung, Kultur undWissenschaft des Saarlandes und des Deutschen Sportbun-des zur Einbindung der Neuen Medien in Sportwissenschaftund Sport.

Neuerscheinung in der dvs-Schriftenreihe

NORBERT GISSEL & JÜRGEN SCHWIER (Hrsg.)Abenteuer, Erlebnis und Wagnis –Perspektiven für den Sport in Schule und Verein?(Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft, 134)Hamburg: Czwalina 2003. 224 Seiten. ISBN 3-88020-420-9. 22,50 €.*

Auf der vom Institut für Sportwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen aus-gerichteten Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik wurde der Versuch un-ternommen, eine Zwischenbilanz der bisherigen sportpädagogischen Auseinander-setzung mit den Begriffen Abenteuer, Erlebnis und Wagnis zu ziehen. Neben denbeiden Hauptvorträgen, die sich den grundsätzlichen Aspekten des Phänomens auspsychologischer bzw. sportwissenschaftlicher Perspektive nähern, finden sich in die-sem Band auch Beiträge zum Verhältnis von Erlebnis- und Sportpädagogik, zu dengeschlechtsspezifischen Aspekten des Erlebnissports, zur Konstruktion und Evalua-tion von Praxisangeboten sowie zur Vermittlung entsprechender Qualifikationen imsportwissenschaftlichem Studium.

Mit Beiträgen von Gregor KUHN & Eberhard TODT, Peter NEUMANN, Eckart BALZ, Michael PFITZNER, Horst HÜBNER, Heiko RINKE

& Hans-Peter MUSAHL, Ingrid BÄHR, Oliver STOLL & Alexander KIEFER, Klaus MOEGLING, Uwe PÜHSE & Markus GERBER, VolkerDÖHRING, Andreas HEBBEL-SEEGER & Gunnar LIEDTKE, Frank BRÜCKEL & Bernd SCHIRMER, Martin SCHOLZ, Christian SCHWEIHO-

FEN, Peter ELFLEIN, Roland MESSMER, Franz BOCKRATH, Gunnar LIEDTKE, Martin STERN, Peter RUMMELT und einer Einführungvon Norbert GISSEL & Jürgen SCHWIER.

Weitere Bände zur Sportpädagogik in der dvs-Schriftenreihe

dvs Band 97Hamburg: Czwalina 1998

ISBN 3-88020-327-X136 Seiten. 14,50 €*

dvs Band 107Hamburg: Czwalina 1999

ISBN 3-88020-345-8156 Seiten. 18,50 €*

dvs Band 113Hamburg: Czwalina 2000

ISBN 3-88020-365-2232 Seiten. 22,50 €*

dvs Band 125Hamburg: Czwalina 2002

ISBN 3-88020-401-2112 Seiten. 15,00 €*

dvs Band 126Hamburg: Czwalina 2002

ISBN 3-88020-403-9352 Seiten. 30,00 €*

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dvs-Geschäftsstelle · Postfach 73 02 29 · 22122 Hamburg · Tel. (040) 67 94 12 12 · eMail: [email protected]

Schriften der Deutschen Vereinigung für SportwissenschaftBand 134

Gissel & Schwier (Hrsg.)

Abenteuer, Erlebnisund Wagnis

Perspektiven für den Sportin Schule und Verein?

Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogikvom 30.5.–1.6.2002 in Gießen

Schriften der Deutschen Vereinigung für SportwissenschaftBand 97

Thiele /Schierz (Hrsg.)

Standortbestimmungder Sportpädagogik

Zehn Jahre danach

Tagung der dvs-Sektion Sportpädagogikvom 15.–17.5.1997 in Köln

Schriften der Deutschen Vereinigung für SportwissenschaftBand 107

Köppe/Elflein (Hrsg.)

DidaktischePerspektivenvielfalt

bei Bewegung, Spiel und Sportin der Grundschule

Beiträge eines internationalen Expertengesprächsvom 21.–23.9.1998 im Schloß Rauischholzhausen

Schriften der Deutschen Vereinigung für SportwissenschaftBand 113

Balz/Neumann (Hrsg.)

Anspruch und Wirklichkeitdes Sports

in Schule und Verein

Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogikvom 3.–5.6.1999 in Regensburg

Schriften der Deutschen Vereinigung für SportwissenschaftBand 125

Kugelmann/Zipprich (Hrsg.)

Mädchen und Jungenim Sportunterricht

Beiträge zum geschlechtssensiblen Unterrichten

Schriften der Deutschen Vereinigung für SportwissenschaftBand 126

Friedrich (Hrsg.)

Sportpädagogische ForschungKonzepte – Ergebnisse – Perspektiven

Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogikvom 14.–16.6.2001 in Münster