fresh mai 2016

Upload: freshmagazin

Post on 06-Jul-2018

218 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    1/48

    Mai 2016 - 7. Jahrgang

      M i t  e c h t e n I n f o s  a u s  d e r N R W - 

    1 000Termineund Adressen

    Anti-Gewalt-Arbeit in NRW:

    HomophobiebekämpfenEurovision-Song-Contest:

    Die gaylstenKandidaten Schwule Flüchtlinge

    im FRESH-Interview: „Wir dankenAngela Merkel”

     Weitere Infos auf Seite 26

     © F  o t   ol  i   a /   C  U R A  ph  o t   o gr  a  ph  y 

    Kölner Kulturfestival:

    Sommerblutverzaubert

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    2/48

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    3/48

    Das ist das diesjährige Motto des Düsseldorfer CSD, dermit Paderborn die CSD-Saison in NRW eröffnet.Der Wunschzettel zur schwul-lesbischen Emanzipation ist

    seit Anfang des Jahrhunderts kleiner geworden. Aber noch nichtganz erfüllt. Es geht noch was. Wer glaubt, es bewege sich nichtsmehr, übersieht die kleinen, aber sichtbaren Erfolge. 

    Noch im vergangenen Jahrwurde Jugendlichen eine Aktionzum Tag gegen Homophobieauf dem Gelände der ZecheZollverein in Essen verboten. Dieverstaubten Verwalter Zollvereinszeigten sich zunächst überrascht,dann kleinlaut und luden dieschwul-lesbischen Jugendlichenspäter als Versöhnungsgeste zu

    einem Aktionstag ein. Um so erfreulicher, dass in diesem Jahr allesganz anders ist und sogar etwas ganz Besonderes entstanden ist:In NRW gibt es dieses Jahr die zentrale Veranstaltung zum Inter-nationalen Tag gegen Homophobie gerade eben auf Zeche Zoll-verein in Essen. Mit dabei reichlich Politprominenz und Minister.Dazu noch eine “Rote Karte”-Aktion unter dem Motto „NRW zeigtHomo- und Trans*phobie die #RoteKarte”. Schon gleich nach derAbsage im letzten Jahr prophezeite ich der Pressesprecherin desWeltkulturerbes einen schweren Fehler und dass ich sie in einemJahr reumütig mit einem Luftballon in der Hand gegen Homopho-bie ankämpfen sehen werde. Dieses Foto werde ich mir in diesemJahr nicht nehmen lassen... Erfreulich auch der Besuch im „together” in Essen, dem LGBT*-Ju-gendzentrum. Die jungen Männer Tarek, Raevat und Anwacha sindGeflüchtete aus Syrien und Nigeria und erst vor kurzer Zeit auf zumTeil „abenteuerlichen“ Wegen hierher gekommen. Die Willkom-mensgesten von Angela Merkel boten eine Perspektive, die Heimatin Richtung Deutschland zu verlassen, berichten sie begeistert. „Wirsind Angela Merkel sehr dankbar”, berichten sie mit glänzendenAugen. Dass unsere Kanzlerin derart beliebt ist bei diesen jungenMännern, zeigt, wie wichtig die Geste der Bundeskanzlerin war unddass deren Tragweite für uns kaum abzuschätzen ist (Seite 8). Ja, es geht noch was. Notwendig ist, dass man zusammensteht. Wergetrennt kämpft, wird gemeinsam untergehen. Dafür sind die CSD´shier in NRW ein notwendiges Zeichen. Auch darf nicht vergessenwerden, dass mit der AfD sich eine politische Kraft formiert hat, diedas Rad zurückdrehen will.

    Euer Dietrich

    Es geht noch was!

    FRESH  MAI 2016 EDITORIAL | 3

    In dieser Ausgabe:Community: Im schwul-lesbischen Jugendzentrum

    „together” in Essen warten Tarek,

    Raevat und Anwacha. Die drei jungen Männer sind Geflüchteteaus Syrien und Nigeria und erzählenvon ihren letzten Wochen alsRefugees. Das Ruhrgebiet gefälltihnen gut. Die Willkommensgestenvon Bundeskanzlerin Angela Merkelwaren eine Perspektive, ihre Heimatin Richtung Deutschland zu verlassen,berichten sie. Ihre Schicksale stellenwir vor auf Seite 8

    CSD: Der Cologne Pride stehtin seinem 25. Jahr unter dem

    Motto „anders.Leben!” Mit demMotto wollen die Veranstalter fragen,„was es eigentlich im Kalenderjahr2016 bedeutet, ‚anders’ zu leben und

    zu lieben”, erklärte der KLuST. Alleszum Cologne Pride 2016 und seinenneuen Projekten auf Seite 18

    Kultur: Shakespeares Globethe-ater in Neuss präsentiert einmal

    im Jahr die Stücke des elisabethani-schen Meisters. Eingeladen werdenInszenierungen aus aller Welt. Theaterauthentisch und hautnah erlebenheißt es dann auf den 500 Plätzen desGlobe Neuss. Alle Infos auf Seite 10

      INHALT

    Kino: Der Film „Sommerliebe”kommt im Mai in die Kinos.

    Die Bäuerin Delphine entflieht demländlichen Mief in den frühen 70erJahren Richtung Paris, wo sie dieEmanze Carole kennen und liebenlernt. Die ist jedoch mit einem Mannzusammen. Siehe Seite 11

    Kultur: In einem großen Atelierunweit der Bochumer City

    arbeitet der Maler Stephan Geisler. BisAnfang Juni präsentiert er seine neueAusstellung „Mensch“ im ParktheaterIserlohn. Seine Abstraktion entstehtin einem schwungvollen, expressivenDuktus. Mehr über ihn und seine Bilderauf Seite 17

    Reise: Kaum eine andere Stadt inEuropa bietet so viel auf kleiner

    Fläche wie Barcelona. Die 1,6 MillionenEinwohner zählende Metropole vereintneben einer der lebhaftesten Szenen

    der Welt auch atemberaubendeArchitektur und Strände bis zumAbwinken. Mehr darüber auf Seite 43

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    4/48

    4 |  COMMUNITY FRESH  MAI 2016

    LESERMEINUNGBriefe an die RedaktionWir freuen uns über eure Meinung oder Stellungnahme! Bitte schreibt uns an:[email protected] oder [email protected]

    Zur Berichterstattung über LGBT*-Flüchtlinge

    Liebe FRESH-Redaktion! In den vergangenen Ausgaben - gerade

    in der Märzausgabe - ist mir eine deutlich einseitige (grüne / linke)Kommentierung und Artikelauswahl zur Flüchtlingsthematik aufgefallen.Ich selbst habe allen Respekt vor unserer Kanzlerin und bin froh, dasssie sich für die Not der Menschen aus grausamen Kriegen einsetzt. Ichhabe aber einige schwule Freunde, denen die Willkommenskultur vonFrau Merkel ‚zu weit’ geht. Schwul sein und eine kritische Sichtweise inBezug auf Flüchtlinge zu haben, muss scheinbar kein Widerspruch sein.Ich würde mir wünschen, dass auch solche kritischen Äußerungen zuWort kommen, denn der viel zitierte Keil in der immer mehr politisiertenGesellschaft geht auch durch uns Schwule und das sollte m.E. auch ineinem Szenemagazin dargestellt werden.

    Liebe Grüße Andi

    P.S.: Das Interview mit dem Konfliktforscher in der April-Ausgabe warschon mal ein guter Anfang

    Zum Artikel „Düsseldorf will die Eurogames 2020”

    In der April-Ausgabe der FRESH musste ich lesen, dass sich Düssel-dorf ganz offiziell für die Eurogames 2020 bewerben will. Leider

    liest sich der Artikel wie eine reine Bewerbungsschrift für diesesUnterfangen. Ich vermisse hier den notwendigen kritischen Journalismus.Haben wir Lesben und Schwule keine anderen Probleme als einausgrenzendes Sportevent in die Nicht-Weltstadt Düsseldorf zu holen?Ich bezweifele stark, dass es jenseits der Politiker und einiger wenigerSzeneaktivsten, die sich profilieren wollen, genügend Rückhalt für dieBewerbung gibt. Selbst für die Bewerbung der Olympischen Spiele habendie normalen Bürger den Bewerbungen für Hamburg und Müncheneine klare Absage gegeben. Unabhängig davon, sollte man das Konzeptder Eurogames in Frage stellen. Hier wollen Schwule und Lesben eineExtrawurst. Einerseits meckern alle rum, dass sie als Homosexuelle nichtgleichgestellt sind, gerade im Sport! Und eben in diesem Bereich sondern

    sie sich ab. Wichtiger als hier ein eigenes Süppchen zu kochen, wäre dieengagierte Teilnahme von offen Schwulen und Lesben bei allgemeinenSportveranstaltungen. Dies würde zeigen, das Homosexuelle genausogute bzw. schlechte Sportler sind, wie andere auch. Und es muss keinSteuergeld für einen Sportkarneval verprasst werden. 

    Helge David Jehlenberg, 67, Rösrath bei Köln

    Zollverein: Aktion zum Interna-tionalen Tag gegen Homophobie

    Rote Karte! 

    5 Jahre DiverseCity Kongressdp. Unter Leitung der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transiden-te führt die Stadt Dortmund erneut den preisgekrönten Kongress am 9. Juni durch.Rund 170 Besucher treffen sich jedes Jahr im Dortmunder Rathaus, um Fragenrund um das Thema Diversität aufzugreifen. Es geht unter anderem um das The-ma Lesbisch/schwul/bi/trans* am Arbeitsplatz und um die Integration von Flücht-lingen. Der Völklinger Kreis ist wieder Kooperationspartner beim Kongress.Infos unter www.diversecity.dortmund.de

    Fachtagung 25 Jahre Schwules Netzwerk

    dp. Mitte Juni wird das Schwule Netzwerk NRW 25 Jahre. Es wurde 1991 in Dortmund vonzahlreichen Vertretern der schwulen Community gegründet. 25 Jahre später will man sicham 17. Juni 2016 in Dortmund mit Fachleuten, Alltagsexpert_innen und interessierten Besu-cher_innen den aktuellen Fragen schwuler Identitäts- und queerer Vielfaltspolitik widmen.Gäste sind u.a. Barbara Steffens und Oberbürgermeiser Ullrich Sierau. Tagungsortist die Bürgerhalle des Dortmunder Rathauses, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund.Teilnahmebeitrag incl. Verpflegung: 30€ | ermäßigt 20€. Im Anschluss ab 20:00 UhrGeburtstags-Get-together im KCR Kommunikations Centrum Ruhr e.V., BraunschweigerStr. 22, 44145 Dortmund – Eintritt frei.

    dd. Der „International DayAgainst Homophobia”(IDAHO) wird seit 2005

     jeweils am 17. Mai gefeiert. In NRWgibt es dieses Jahr eine zentraleVeranstaltung auf Zeche Zollvereinin Essen mit reichlich Politprominenzund einer “Rote Karte”-Aktion unterdem Motto „NRW zeigt Homo- undTrans*phobie die #RoteKarte”.

    Im vergangenen Jahr wurde denJugendlichen eine Aktion auf dem

    Zechengelände noch verboten,was zu landesweiten Protestenführte. Die verstaubten VerwalterZollvereins zeigten sich zunächstüberrascht und später kleinlaut

    und ruderten imAnschluss mitpeinlichen Ausreden zurück. Einpaar Wochen später luden sie zurVersöhnung die schwul-lesbischenJugendlichen zu einem Aktionstagein, um den Imageschaden zubegrenzen.

    Nun wird alles gut: Oganisiert vonder NRW-Fachberatungsstelle „ger-ne anders!“ und der NRW-Akzep-tanzkampagne „anders und gleich –

    Nur Respekt Wirkt“ in Kooperationmit F.E.L.S. (Forum Essener Lesbenund Schwule) wird es am 17. Maieine landesweite Zentralveran-staltung zum Internationalen Tag

    gegen Homo- und Trans*phobieauf Zollverein geben (ab 16 Uhr).Unterstützung erhalten die Teilneh-mer und Organisatoren vor Ort inEssen durch die Anwesenheit derMinisterinnen Christina Kampmannund Barbara Steffens sowie durchden Essener Bundestagsabgeord-neten Kai Gehring (Schirmherrder together-Jugendprojekte),den Essener Bürgermeister Rudolf

    Jelinek sowie den landeszentralenOrganisationen der Jugendarbeit,Jugendorganisationen aus derRegion und dem Forum EssenerLesben und Schwule (FELS).

    Während auf dem Zechengeländevon 16 bis 20 Uhr die zentrale Ver-anstaltung stattfindet, organisierenVerbände, Vereine, Gruppen undPrivatpersonen zur gleichen ZeitNRW-weit Aktionen. Sowohl in Es-sen als auch NRW-weit werden dieAktionen „Hashtag #RoteKarte“ und

    „Bunte Farben gegen Vorurteile“durchgeführt. „Jeder Mensch kannmitmachen und ein Zeichen gegenDiskriminierung und Ausgrenzungsetzen, indem er ein Foto von sichmit der Roten Karte in den sozialenNetzwerken postet“, sagt CarolineFrank, Leiterin der Kampagne „an-ders und gleich“. „Auch heute undin unserer unmittelbaren Umge-bung müssen Lesben, Schwule, Bi-sexuelle und Trans*menschen regel-mäßig Vorurteile, Diskriminierungenund Gewalt ertragen.” „Persönliches

    Erleben, aktuelle Studien, politischeEntscheidungen und gesellschaft-liche Bewegungen verdeutlichen,dass Homo- und Trans*phobie Regenbogenfahne auf Zollverein.

    - trotz gesellschaftlicher und politi-scher Bemühungen – noch nicht reifsind für die Geschichtsbücher“, sagtTorsten Schrodt von der Fachbera-tungsstelle für sexuelle Vielfalt undJugendarbeit „gerne anders!“. Des-halb bleibe es wichtig, regelmäßigFlagge zu zeigen für eine vielfältigeGesellschaft und den Diskrimi-nierungen von Lesben, Schwulen,Bisexuellen und Trans*personenentschieden entgegen zu treten.

    In Essen findet an diesem Tag imAnschluss auch eine Podiums-diskussion zum internationalenTag gegen Homophobie in derAbia-Louge neben der Pluto-Sauna(ehemals Café Dax und Phoenix-Sauna) statt. Unter dem Motto

    „Meet2Respect” ist folgendesProgramm geplant: 19.00 Uhr:Pluto öffnet die Flügeltür zur ABIALounge (arabisches Publikum)und lädt alle Essener*innen zurBesichtigung der Männersaunaein, jedoch diesmal: „Kleidungbeliebig, aber erwünscht“ (bis zumTalk wird Fingerfood gereicht). 20Uhr: Podiumsdiskussion. Mit dabei:Eine Vertreterin der Flüchtlingsbe-ratung der Diakonie Essen und eineVertreterin des An-tigewaltprojektsNRW, Abir Adham - Betreiberin der

    Abia-Lounge - und einem Vertreterder Aidshilfe Essen und der StadtEssen sowie weiteren Teilnehmern.Es soll kräftig diskutiert werden.

    Weitere Informationen zu denAktionen und wie alle Menschen inNRW daran teilnehmen können auf:www.rotekarte.nrw.

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    5/48

      NEWS

    FRESH  MAI 2016 COMMUNITY | 5 

    oe. Sven Lehmann ist seit2010 Landesvorsitzendervon Bündnis 90/Die

    Grünen NRW. Beim Parteitagam 23. April bestätigten ihn dieDelegierten in seinem Amt. WenigeWochen zuvor hatte Sven Lehmannangekündigt, in die Bundespolitikwechseln zu wollen. FRESH sprachmit ihm über seine Pläne.

    Sven, du willst2017 für denBundestagkandidieren. Was zieht dichnach Berlin?

    UnsereGesellschaftverändert sichgerade rasant– leider nichtnur zum Guten.

    Rechte und konservative Kräftewerden stärker. Das bedrohtunsere offene Gesellschaft massiv,auch die Errungenschaften derEmanzipation. Ich möchte imBundestag Politik für mehr sozialeGerechtigkeit machen, für einevielfältige Gesellschaft, in der allegleiche Chancen haben. Und füreine moderne Gleichstellungs-Politik, die Lebensentwürfe nichtnormiert, sondern die jedemMenschen die Freiheit lässt so zu

    leben und lieben, wie sie oder erwill.

    Für welche Themen würdest dudich als Bundestagsabgeordneterengagieren?

    Ich möchte das Auseinanderfallender Gesellschaft stoppen. Es isterschreckend, wie sehr in diesemreichen Land die Armut zunimmt,das betrifft vor allem Kinder undÄltere. Und wie unterbezahlt und

    ungerecht verteilt noch immerdie Sorgearbeit für Kinder, Ältereund Kranke ist. Ich möchte, dasswir bei der Gleichstellungspolitikweiter kommen. Ehe undAdoptionsrecht für alle sind janicht das Ende der Emanzipation.

    Es steht so viel mehr an: Stärkungvon Vielfalt und Akzeptanz anunseren Schulen, Ausbau derLGBT-Selbstorganisation, moderneFamilienpolitik, Sichtbarmachenvon Trans*-, Inter- und Bisexualität,Unterstützung von LGBT-Geflüchteten und vieles mehr.

    Mit Volker Beck und KatharinaDröge sitzen

    bereitszwei NRW-Grüne imBundestag.Hat nuneine/r vonbeiden dasNachsehen?

    Beide macheneinen tollenJob. Wirwollen auf

     jeden Fall ein besseres Ergebnisund mehr Abgeordnete als bisher.Wer das ist, das entscheidet unserePartei basisdemokratisch – imJuni die Kölner Grünen und imDezember unsere Landespartei,die die Liste für 2017 aufstellt.Und 2017 dann natürlich dieWählerinnen und Wähler.

    Hast du vor, auch deinenLebensmittelpunkt nach Berlin zu verlagern?

    Nein. Mein Herz schlägt vor allemfür NRW und das Rheinland.Ich werde auf jeden Fall in Kölnwohnen bleiben und würde dortauch gerne intensiv Politik vor Ortmachen.

    Dein Lebenspartner Arndt Klockehat uns im vergangenen Jahr verraten, dass ihr durchaus übereine Verpartnerung nachdenkt.Gibt es schon Pläne?

    Wir leben ja seit über 10 Jahren einModell, das mittlerweile fast rarist: wilde Ehe und dann auch nochin getrennten Wohnungen! (lacht)Wenn wir das ändern sollten, dannerfahrt ihr es als eine der ersten!

    Aidshilfe NRW e.V. verlieh Ehrenamtspreis

    dd. Mit der Verleihung des Ehrenamtspreises „merk|würdig“ an MathiasHäde von der Junkieselbsthilfe JES NRW und an den Kölner Juristen und HIV-Aktivisten Jacob Hösl stellte die Aidshilfe NRW die Entkriminalisierung undEntstigmatisierung der Menschen ihrer Zielgruppen in den Mittelpunkt ihresJahresempfangs im Düsseldorfer Maxhaus. Landesvorsitzender Arne Kayserwies in seiner Rede auf konkrete Rechtseinschränkungen hin und verurteilte diestrafrechtliche Verfolgung HIV-Positiver im Falle einer HIV-Infektion. Er betonte:„Unsere Vision ist nicht eine Gesellschaft ohne Krankheiten oder HIV. UnsereVision ist eine Gesellschaft, in der alle Menschen frei von Diskriminierung,aufgeklärt, geschützt und trotzdem sorglos und lustvoll leben können!”

    Galaball des Schwulen Netzwerks fällt ausdp. Der geplante Galaball zum 25-jährigen Jubiläum des Schwulen NetzwerksNRW am 7. Mai fällt mangels Nachfrage aus. Das Rainbow Symphony Colognepräsentiert seine eigens für den Galaball einstudierte Tanzmusik dafür alterna-tiv am 7. Mai im Zeughaus24 in Köln.

    NRW-Grünen-Chefzieht es nach BerlinSven Lehmann will sich für moderneGleichstellungs-Politik einsetzen

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    6/48

     6 |  POLITIK/COMMUNITY  FRESH  MAI 2016

    dd. Für die Landeskoordi-nation der Anti- Gewalt-Arbeit sind seit dem 1.

    März Sefika Mai mit 80% Stellenan-teil und Aleksej Urev mit 20% Stel-lenanteil als Team verantwortlich.Sefika Mai ist keine Unbekannte inrubicon Zusammenhängen: Sie warbis vor einem Jahr als Berater_in tä-tig. Mit der neuen personellen Kon-stellation in der Landeskoordinationhofft rubicon e.V., noch besser undgezielter auf die unterschiedlichenSituationen von Diskriminierungund Gewalt und deren Präventioneingehen zu können. „Ich freuemich sehr, meine Kompetenzenund Energie der Gewaltpräventionzu widmen. Besonders einsetzenmöchte ich mich dafür, dass Gewaltund Diskriminierung von LSBT*in allihren Facetten und im individuellenZusammenspiel wahrgenommenwird“, so Sefika Mai, die sich aufeine konstruktive Zusammenarbeitsowohl innerhalb der LSBT*-Struk-turen, als auch mit solidarischenBündnispartner_innen außerhalb derCommunity freut. FRESH traf sichmit beiden zum Interview.

     Was bedeutet die Neubesetzung

    der Landeskoordination als Zweier-

    Team für eure Arbeit?

    Die Neubesetzung als Zweier-Teamgibt uns zunächst die Möglichkeiten,innerhalb der Stelle einen größerenHorizont an Identität_en und Diskri-minierungserfahrungen abzubilden.Aleksej und ich haben sehr unter-schiedliche Biographien und identifi-zieren uns an ganz unterschiedlichenPunkten der vielfältigen Identitätsska-

    la der LGBT*I*-Community. Gleich-zeitig sind wir beide große Fans vongenderübergreifender Zusammen-arbeit für diskriminierungssensibleRäume, Schutz, Selbstbestimmungund Freiheit für uns alle. Auch unserefachlichen Hintergründe sind divers.Aleksej kommt aus der Antidiskri-minierungsarbeit, während ich ur-sprünglich in der Aidshilfearbeit unddann jahrelang in der psychosozialenBeratung beheimatet war.

    Inwieweit wird die Zusammenar-

    beit und Fortbildung mit der Polizeiin NRW verstärkt werden können?

    Im Rahmen des Landesaktionsplansgegen Homo- und Trans*phobie wirdmindestens einmal jährlich NRW-weiteine Fortbildung durch die Lan-deskoordination Anti-Gewalt-Arbeitangeboten. Diese wendet sich an dieOpferschutzbeauftragten und behan-delt Themen rund um vorurteilsmoti-vierte Gewalt gegenüber LGBT*(I*). Indiesen Fortbildungsveranstaltungengeht es selbstverständlich auch um

    Sensibilisierungsprozesse z.B. in Bezugauf Anzeigenaufnahme von LGBT*(I*)in den Polizeiwachen vor Ort. DieOpferschutzbeauftragten sind dabeidie Multiplikator_innen für die Inhalteund haben den Auftrag wiederumihre Kolleg_innen zu informieren und

    zu sensibilisieren. Mittelfristig strebtdie Landeskoordination eine Verste-tigung und auch Vertiefung dieserKooperation an. Außerdem haben dasLandeskriminalamt und das Landes-amt für Ausbildung, Fortbildung undPersonalangelegenheiten der PolizeiNordrhein-Westfalen gemeinsam mitder Landeskoordination Anti-Gewalt-

    Neuaufstellung der Anti-Gewalt-Arbeit in NRWAb sofort sind Sefika Mai und Aleksej Urev im Team für die Landeskoordination verantwortlich

    Aleksej Urev und Sefika Mai freuen sich auf ihre Arbeit und gute Zusammenarbeit.

    nation Anti-Gewalt-Arbeit gehörenGremienarbeit und Vernetzung,

    fachliche Begleitung der Beratungs-arbeit sowie die Dokumentation derGewalt- und Diskriminierungsfällean LSBT*(I*). In nahezu allen diesenBereichen spielt das Thema Gewaltund Diskriminierung von LSBT*(I*)Geflüchteten eine Rolle. Zum Bei-spiel finden im Rahmen von jährlichstattfindenden Vernetzungstreffender Landeskoordination Fortbildun-gen zu diesem Schwerpunkt statt.Zudem bringt die Landeskoordinati-on dieses Thema auf die Tagesord-nungen der landesweiten Gremien

    ein und sensibilisiert somit allgemei-ne Strukturen. Eine breite Vernet-zung mit Organisationen wie demFlüchtlingsrat NRW, Opferberatun-gen gegen Rechtsextremismus undRassismus sowie Organisationen ausder Antidiskriminierungsarbeit lässtSynergie-Effekte entstehen undmacht ein gemeinsames Angehendieser Herausforderung möglich.

    Info:Betroffene von homo- undtrans*phober Gewalt können sich aufder Internetseite www.vielfalt-statt-gewalt.de über verschiedene Hand-lungsmöglichkeiten informieren. Eindort veröffentlichtes Netzwerk vonAnlauf- und Beratungsstellen steht füreine telefonische, persönliche oderE-Mail-Beratung bei vorurteilsmoti-

    vierter Gewalt und Häuslicher Gewaltzur Verfügung. Ein Informations-Flyerkann in einer digitalen Version her-untergeladen oder in Printversion beider Landeskoordination in gewünsch-ter Anzahl bestellt werden.

    Kontakt & Informationen:Sefika Mai; Telefon: 0221-27 66 999 –55, [email protected] Urev, Telefon: 0221-27 66 999-55, aleksej.urev@rubicon-koeln.dewww.vielfalt-statt-gewalt.deCarolina BrauckmannÖffentlichkeitsarbeit rubicon e.V. |Fachberatung gleichgeschlechtlicheLebensweisen in der offenen Senior_ innenarbeit in NRW.rubicon e.V., Rubenstraße 8 - 10, 50676 Kö[email protected] Tel: 0221 – 27 66 999 -43www.immerdabei.netwww.rubicon-koeln.de

    Arbeit im November 2015 für Betrof-fene von Homo- und trans*phoberGewalt einen Flyer herausgegeben.(siehe Infokasten)

    Mit welchen Maßnahmen und

    Aktionen wird die Antigewaltar-

    beit gegen Heterosexismus und

    Rassismus kämpfen?

    Wir planen für das letzte Quartal2016 zwei Veranstaltungen mitunterschiedlichen Kooperationspart-ner_innen, um zum einen konkreterassistische Vorfälle innerhalb derLGBT*I-Szenen sichtbar zu machenund zum anderen die gemeinsamenWirkmechanismen von Heterosexis-mus, Rassismus, aber auch anderenIsmen zu verdeutlichen. Dabei gehtes immer auch, um Reflexion und Ak-zeptanz der eignen Privilegien. DesWeiteren planen wir die Teilnahme an

    einigen CSD-Straßenfesten in NRW,um vor Ort ins Gespräch zu kommen.

     Wo helft ihr konkret bei der Un-

    terstützung von LGBT*-Flüchtlin-

    gen in NRW?

    Zu den Aufgaben der Landeskoordi-

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    7/48

    Sex gegen Geld: Szene aus dem Film „The Eastern Boys’ von Robin Capillo.

    FRESH  MAI 2016 COMMUNITY  |  7 

    Nachtfalken im NeonlichtKritik am geplanten Schutzgesetz für Prostituierte - Neue Anlaufstelle für Stricher in Düsseldorf 

    oe. Expert_ innen schät-

    zen die Zahl der Prosti-tuierten in Deutschland

    auf bis zu 400.000. In NRWsollen es zwischen 25.000 und45.000 sein. Die Bundesregie-rung plant derzeit ein Prostitu-iertenschutzgesetz, das u.a. eineAnmeldepflicht für Prostituierte,eine verpflichtende jährlicheGesundheitsberatung und einegesetzliche Kondompflicht vor-sieht. Barbara Steffens, Eman-zipationsministerin in NRW, hathierzu deutliche Worte gefun-den: „Mit Bürokratiewahn undKontrollwut würde der Bundnoch mehr Menschen in dieIllegalität treiben anstatt Pros-tituierte besser zu schützen.“

    Ähnlich sieht dies ManuelHurschmann. Er ist Mitglied imVorstand des Bündnisses derFachberatungsstellen für Sex-arbeiter_innen (bufas) und seitMärz 2016 Sprecher der Landes-arbeitsgemeinschaft „Männliche

    Prostitution“. „Eine verpflichten-de Gesundheitsberatung wäreein Rückschritt“, sagt er. Die Er-fahrungen der Aidshilfen hättengezeigt, dass niedrigschwelligeund freiwillige Angebote mehrbrächten als Zwangsberatungen.Eine gesetzliche Kondompflicht würde dem Freier signali-sieren, dass der Sexarbeiterkontrolliert gesund sei. „Dieselädt geradezu zum Bareba-cking ein“, so Hurschmann.

    Der Diplom-Sozialpädagoge,der hauptamtlich bei der AIDS-Hilfe Essen arbeitet und dort dasProjekt „Nachtfalke“ betreut,weiß um die Notwendigkeit vonAnlaufstellen für Stricher. Vier-mal die Woche hat der „Nacht-

    falke“ in der Essener Innenstadtgeöffnet und wird gern vonStrichern besucht. Hier könnensie Wäsche waschen, duschen,abhängen, aber auch Hilfenbei Problemen mit Behördenbekommen. Natürlich gibt eshier auch kostenlos Kondomeund eine anonyme Arztsprech-

    stunde. In Essen gibt es mehrals 270 Jungs und Männer, dieanschaffen gehen. Davon wür-de rund die Hälfte durch die2004 gegründete Einrichtunginklusive Streetwork erreicht,sagt Manuel Hurschmann.

    In NRW gibt es insgesamtnur vier Angebote dieser Art.Neben dem Essener „Nacht-falken“ sind dies in Dortmunddas Projekt „neonlicht“ (seit2009) und in Köln der bereits

    1995 gegründete Verein „Lookse.V.“. Seit Neuestem gibt esauch in der Landeshauptstadteine Anlaufstelle für männlicheProstituierte. Der DüsseldorferVerein „Flingern mobil e.V.“macht seit 13 Jahren Street-

    workarbeit in der Stricherszeneund konnte sein Angebot nunum das Projekt „Aufwind“ er-gänzen. Obwohl es bereits seitden 50er Jahren eine großeStricherszene in einschlägigenKneipen in der Nähe des Haupt-bahnhofs gibt, hat die Stadtlange weggeschaut. Die halbe

    Personalstelle für „Aufwind“

    wurde jetzt auch nur durch dieFördermittel der DeutschenFernsehlotterie ermöglicht.

    Foto: ManuelHurschmann hatSozialpädagogikstudiert und arbei-tet seit 2007 beider Anlaufstelle„Nachtfalke“, dem

    Stricher-Projektder Aidshilfe Es-sen. Seit März2016 ist er neuerSprecher der Lan-desarbeitsgemein-schaft „MännlicheProstitution“.

    Beratungsstellenfür männlicheProstituierte in NRW:

    ESSEN: Nachtfalke (Varn-horststr. 17), MO + FR 11-14 Uhr, DI+DO 17-20 Uhr,www.nachtfalke-ruhr.de

    DORTMUND: neonlicht imGesundheitsladen pudelwohl(Gnadenort 3-5), FR 14-16 Uhr,www.neonlicht-dortmund.de

    DÜSSELDORF: Aufwind immobile (Charlottenstr. 32),MI+FR 19-21 Uhr, DO 13-15Uhr, www.flingern-mobil.de/index.php?id=137

    KÖLN: Looks e.V. (Pipinstr. 7),DI+DO 14.30-18.30 Uhr, MI+FRBeratungstag, www.looks-ev.de

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    8/48

    8 | COMMUNITY  FRESH  MAI 2016

    Drei junge Flüchtlinge erzählen über ihre Motivation, die Heimat zu verlassen

    “Wir danken Angela Merkel” dd. Im schwul-lesbischenJugendzentrum „to-gether” in Essen warten

    Tarek, Raevat und Anwacha. Diedrei jungen Männer sind Geflüch-tete aus Syrien und Nigeria underst vor kurzer Zeit auf zum Teil„abenteuerlichen“ Wegen hierhergekommen. Die Willkommensges-ten von Angela Merkel boten einePerspektive, die Heimat in Rich-tung Deutschland zu verlassen,berichten sie.

    Tarek Hamoud ist 21 Jahre undflüchtete zum großen Teil zu Fußaus Syrien. „In meinem Land konn-ten wir nicht mehr leben, alles warzerstört”, berichtet er, und weiter:„Alle Häuser und Schulen warenniedergebrannt oder zerbombt“.Schwules Leben wie hier gab esin seinem Heimatland sowiesonicht. Sich ausleben zu könnenwar sicher noch ein Grund mehr,seine vom Krieg zerstörte Heimatzu verlassen - in eine ungewisseZukunft. Als hübscher durchgestyl-

    ter Youngster hat er einen Traum:Er möchte gerne Fotomodel wer-den. Gemodelt hat er auch schonin Syrien und konnte ein paarErfahrungen machen. Auch Raevatwürde gerne modeln. „Können wirnicht mal aufs Cover der FRESH?”,fragen sie etwas schüchtern. EinStart für eine große Karriere?

    fort”, so Tarek. Raevat würde gerneIngenieur werden, und Anwacha willseinen Realschulabschluss machenund möchte im Bereich Architekturarbeiten.

    Was ist der größte Unterschiedzwischem dem ehemaligenZuhause und hier? „Endlich fühleich mich hier einmal sicher“, soRaevat erleichtert. Auch er hat einetraumatisierte Reise zum Teil zu Fußhinter sich. Er ist sichtbar froh hierzu sein. Ein Teil seiner Familie warschon geflüchtet, bevor er, statt al-

    lein zu bleiben, auch über Istanbulin aller Hektik flüchtete, weil er be-droht wurde. In der Türkei wurde erbestohlen und war hilflos. Freunde

    so Raevat lächelnd. Hilfe undBeratung bekommen alle drei auchdurch das „together” im Ruhrgebietund ihre geschulten Fachkräfte.

    Anwacha (19) berichtet über seineabenteuerliche Flucht über Libyen,von korrupten und menschen-verachtenden Schleusern undGewalt-erfahrungen. Eine Irrfahrtdie noch verarbeitet werden muss.

    Die Erwartungen anDeutschland sindnun hoch. Anwacha:„Ich war in Nigeria

    nicht akzeptiert undlebte versteckt undin Angst. Ich wün-sche mir nun, dassich hier frei lebenkann und meineBisexualität normalwird“. Er träumt voneiner musikalischenKarriere als Rapperund möchte gernbeim Ruhr CSD

    auftreten. Warum nicht.

    Sofort berühmt wird er dabei nicht,dass ist ihm schon klar. Und wennes mit der Karriere nicht klappt?Die Antwort bleiben alle drei nichtschuldig: „Dann setze ich meinStudium in Konstruktionstechnik

    halfen ihm schließlich, seine Fluchtfortzusetzen. Sein großes Vorbild ist

    Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Siehat uns Deutschland als gastfreund-schaftliches Land vermittelt, alswir noch in unserer Heimat waren.Das hat uns aufhorchen lassen unduns Hoffnung gegeben. Sie ist einesehr humane Person, und wir sindihr sehr dankbar, dass wir hierherkommen durften.”

    Ob sie für immer hier bleibenwollen, können sie noch nicht sagen.„Aber wir möchten für immer in ei-

    nem Land leben dürfen, wo Bisexu-alität und Homosexualität so normalwie hier gelebt werden kann”, sindsie sich sicher.

    Anwacha, Raevat und Tarek sind dankbar für die Hilfe im „together”-Jugendzentrum des SVLS.

    Raevat ist 20 Jahre alt und etwas

    schüchterner. Er findet aber seineErwartungen erstmal erfüllt: „Hierist es sehr frei und modern und ichhabe schon eine Menge nette Leutein der Szene kennengelernt. Es istaufregend die ganze Szene undEvents zum ersten Mal zu erleben“,

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    9/48

    FRESH  MAI 2016 KULTUR  | 9

    nb. Ein Jahr ist es nun

    schon wieder her, dass derSchwede Måns Zelmer-

    löw in Wien den ESC gewann - mit„Heroes”, Kumpel-Look, ausgefeilterChoreographie und Computer-Strichmännchen. Am 14. Mai wird ermit der leibhaftigen Petra Mede, dieden Song Contest 2013 aus Malmömit Liebe moderierte, durch dasFinale der Show führen.Ganze 43 Länder stellen sich demWettbewerb im Stockholmer Globe,darunter erneut Australien, dasallerdings erst durch das zweite Semiam 12. Mai muss (Deutschland darfdabei abstimmen und seinen Beitragvorstellen). Beim Finale treten immernoch ganze 26 Länder an, und dasnach Meinung vieler Fans größten-teils mit Mittelmaß.Glaubt man den Wettbüros, hat vorallem Russland dadurch Chancenauf den Sieg. Nachdem man dieletzten Jahre mit einigem Erfolg auf

    land 2009) sowie Altschwester

    und ESC-Legende Philip Kirko-row. Für die Choreographie istFokas Evangelinos verant-wortlich, der schon HelenaPaparizou und Dima Bilan zumSieg führte - Letzteren mit Eis-kunstläufer und nackter Haut.Es ist damit zu rechnen, dasser Sergej aufwändig inszeniert– und wohl auch auf männli-che Stimmen setzt: Bereits imMusikvideo zeigt Sergej seineBauchmuskeln in Ledershorts.Homo-Erotik für das Land,in dem Homo-”Propaganda”verboten ist? In dem zumersten ESC in Moskau ein CSDam gleichen Tag niederge-knüppelt wurde? Da bahnt sichein Politikum an, das freilichnoch verhindert werden kann:

    Frankreich, Schweden oder Australi-en haben den Buchmachern zufolgenoch Aussicht auf einen Sieg, undSergejs Song hat durchaus seine

    Schwächen („Thunderand lightning, it’s

    getting exicting”,nun ja).Als Geheimtipp fürs

    Ohr gilt Israels leicht androgynerHovi Star (Foto oben rechts), dereine Frage nach einem Coming-outeinst damit beiseite wischte, dass ernie im Schrank gewesen sei. Und fürvertonte Politik sorgt die Ukraine:Jamala bewehklagt stimmlich eigenund eindringlich, wie russischeSoldaten in die Häuser der Krimeindringen und die Menschen tötenund vertreiben (es geht offiziell um

    das Schicksal der Krimtartaren unterStalin). 600 Quadratmeter LED an derWand und 250 auf dem Boden, 1500Lampen und 26 Kameras sollen denTeilnehmern eine perfekte Bühnebieten, auch wenn sie im Entwurfnoch an eine Kirchentagsoptikerinnert. In der Nachbar-Arena findeteine große Public-Viewing-Partystatt wie auch in der StockholmerInnenstadt; beide könnten in dieShow einbezogen werden.Neu ist das Abstimmungsverfah-ren: Bei den Schalten in die Länder

    werden zunächst nur die Punkte derJurys bekannt (und nur die 12 Pointsverlesen, der Rest wandert direktauf die Punktetafel). Die Ergebnissedes Televotings werden hingegenzusammengezählt und von Månsund Petra pro Land nach Punkten

    aufsteigend verlesen: So bleibt derSieger bis zum Schluss offen.Um Zeit zu sparen, werden aber nurdie Top Ten verlesen, der Rest der

    Länder bemerkt das eigene schlechte

    Bei der diesjährigen Show aus Stockholm könnte ausgerechnet Russland mit Homo-Erotik den Sieg holen

    Weltverbesserungsnummern setzte,tritt man nun an mit einer durchkal-kulierten und ins Beliebige wie insBombastische neigende Popnummer.Der 33-jährigeEx-Boybander,

    Schauspieler undModerator SergejLazarew (Foto oben)ist in ganz Osteuropa bekannt; kom-poniert wurde „The only one” vonDimitris Kontopoulos (u.a. Griechen-

    Abschneiden nur auf der Punkte-

    tafel. Darunter wohl Deutschland:Jamie-Lee Kriewitz geistert bei denWettbüros um den 20. Platz rum.Eine letztjährige Änderung an der

    Conchita, vor Deinem ESC-Siegmusstest Du von vielen reak-tionären Ländern und Grup-pierungen Boykottaufrufe undHasstiraden über Dich ergehenlassen. Ist dieser Gegenwindauch nach Deinem überwältigen-

    den ESC-Sieg noch spürbar? Ich habe den nie wirklich gespürt. Ichkonzentriere mich nur auf die schö-nen Dinge, eigentlich sehr ignorant.

     Warst Du schon vor Deiner ESC-Teilnahme ein Fan des Events,und wie hat sich durch Deineneigenen Sieg nun Deine Wahr-nehmung des ESC verändert?

    Ja, das war ich. Nicht zuletzt, weilich als Kind an diesem Abend auchlänger aufbleiben durfte. Ich denke,wenn man einmal diesen ganzenProzess erlebt hat, sieht man diesesEvent nie mehr nur als „Zuseher“. Ichmach mir ständig darüber Gedanken,welches Licht zum Einsatz kommtbzw. ob ich den nächsten Act schonan der Bühnenkante erspähen kann.

    In Köln gibt es mit Conchita 4711Deine beste und bekanntesteImitatorin. Könntest Du Dir vor-stellen, einmal gemeinsam mit

    ihr auf der Bühne zu stehen und vielleicht ein Duett zu singen? Frau 4711 kenn ich natürlich. Und ja, die Ähnlichkeit ist wirklich ver-blüffend. Ich wusste gar nicht, dasssie singt, in dem Fall werd ich mal

    darüber nachdenken. (lacht)Tipp: Conchita Wursts Debüt-Album„Conchita“. Am 1. Mai gastiert dieESC-Siegerinim Rahmenihrer Tour-nee imGloriaThea-ter inKöln.(fb)

    3 Fragen an... Conchita Wurst

    Show hat das schwedische Fern-sehen übrigens wieder zurückge-nommen: Pfiffe aus dem Publikumwerden nicht aus dem Ton geschnit-ten. So bleibt die Frage: Wie halten

    Donny Montell(Litauen)

    Ivan

    (Weißrussland)

    Joe and Jake (UK)

    Justs

    (Lettland)

    Eurovision: Ins Bett mit Sergej?

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    10/48

     10 | KULTUR FRESH  MAI 2016

    KULTURANEKDOTEEin Traum aus SeideDie Tänzerin Loïe Fuller

    Vor hundert Jahren gehörte sie wegen ihreratemberaubenden Tanzkreationen zu den großen Stars derBühne. Die 1862 in Illinois geborene Marie Louise Fuller standzunächst als Schauspielerin und Sängerin in Komödien undOperetten auf amerikanischen Boulevardtheater-Bühnen. Ihr

    Traum war ein anderer. Der Tanz und Paris. Dorttrat sie ab 1892 im legendären RevuetheaterFolies-Bergère auf. Mit meterlangen wallendenSeidenstoffen, die sie wie Blütenblättereinhüllten und unter denen ihr Körper fastvöllig verschwand, schuf sie unter ihremKünstlernamen Loïe Fuller eine neue Form desTanzes. Mit dem klassischen Ballett auf Spitzehatte das nichts mehr zu tun. Mit sinnlichenDarbietungen, die Titel trugen wie Lotos,

    Schmetterling, Rose, Wolke oder Feuer, zog sie das Publikum inihren Bann. Die Seidenstoffe waren an den Armen befestigt undwenn sie diese im Takt der Musik hin und her bewegte und sichdazu drehte, sah es aus, als ob sie Flügel hätte. Später benutztesie armverlängernde Bambusstäbe und ließ die von farbigenScheinwerfern angestrahlten Stoffbahnen über drei Meter hochin den Bühnenhimmel wirbeln. Bei der Arbeit wie auch im Lebenwurde sie von ihrer siebzehn Jahre jüngeren Partnerin begleitet.Gabrielle Bloch verliebte sich bereits als ganz junge Frau in sie.Von 1898 bis 1928 bis zu Loïe Fullers Tod blieben die beidenFrauen zusammen. Auch die damals berühmte Tänzerin IsadoraDuncan zollte ihr Anerkennung und schrieb: „Dieses herrlicheGeschöpf zerfloss zu Licht. Es wurde zu Farbe und Feuer undlöste sich auf der Bühne in wundersame bunte Flammen auf.“Loïe Fullers Tanzkunst hat sich auf Filmausschnitten erhalten, diebei YouTube angeschaut werden können, und ihre Faszination bisheute bewahren.

    Tom Dillinger

    Tarzan in Sichtdp. Oberhausen wirdder nächste Spielort fürDisneys Hit-Musical Tar-

    zan. Die Premiere wird im Herbstim Stage Metronom Theater amCentrO Oberhausen stattfinden.Mit Disneys Musical Tarzan zeigtStage Entertainment das auf-wändigste je in Oberhausen auf-geführte Musical. Weltstar undKomponist Phil Collins freut sich,dass seine sensationelle Show inNRW gezeigt wird: „Das machtmich unglaublich stolz! Seit 1995

    ist Tarzan zu einem Teil meinesLebens geworden. Es ist einfachunglaublich, dass das Musical inDeutschland ein derart großerPublikumsmagnet ist und 2016endlich auch in die MetropoleRuhr kommt. Das ist alles, wasman sich als Komponist erträumt.

    Es ist, als wenn ein Kind heran-wächst.“ Der Vorverkauf für denDisney Welterfolg läuft bereits.Im Wettbewerb um das spekta-kuläre Musical von Phil Collins hatsich die Neue Mitte Oberhausengegen zahlreiche internationaleMetropolen, wie Moskau, Parisoder Mailand durchgesetzt. FürOberhausen bedeutet DisneysMusical Tarzan einen großenVertrauensbeweis. „Disney undStage Entertainment sind über-zeugt vom Standort Oberhausen.

    Erzählt wird die legendäre Ge-schichte des jungen Lord Greys-toke, der gestrandet in Afrika voneiner Gruppe Affen aufgezogenwird. Auf der Suche nach seinenWurzeln findet er die große Liebe.Infos:www.stage-entertainment.de

    Musical von Phil Collins kommt nach Oberhausen

    GOP feiert Jubiläum

    Neusser Festival bietet moderne Inszenierungen

    Shakespeare totaldp. Seit 1991 steht aufder Neusser Rennbahnein Nachbau von Shakes-

    peares Globetheater, das jedes Jahrim Sommer die Stücke des elisa-bethanischen Meisters zum Lebenerweckt. Eingeladen werden Insze-nierungen aus aller Welt. Theaterauthentisch und hautnah erlebenheißt es dann auf den500 Plätzen des GlobeNeuss. Das kommendeShakespeare Festivalfindet vom 27. Mai bis

    zum 25. Juni 2016 statt.Auch 400 Jahre nachseinem Tod ist WilliamShakespeare lebendigwie nie zuvor. Währenddie vorigen Festivalsimmer mal wieder

    Shakespeares Spuren in exoti-schen Kulturen nachgingen, will esin diesem Jahr unter dem Motto„Shakespeare and beyond“ eher derWirkung nachspüren, die die Stoffeund Motive des Dichters bei jünge-ren Autoren und anderen Medienausgelöst haben. Woody AllensFilm „Eine Mittsommernachts-Sex-

    Komödie“ wird vomPotsdamer Poetenpackauf die Bühne ge-bracht, und die BremerShakespeare Company

    präsentiert „Wie EsEuch gefällt“. „Hamletund „Zwei Herren ausVerona” (Foto) sindauch mit dabei. Infosund Karten: www.shakespeare-festival.de

    Das erfolgreiche Essener Varieté kann auf 20 erfolgreicheJahre zurückblicken und präsentiert im Mai und Juni diespektakuläre Show „Machine de Cirque” aus Kanada

    dp. Bereits seit zweiJahrzehnten ist dasGOP Teil des Ruhrge-

    biets und begeistert alle zweiMonate aufs Neue mit inno-vativen Showproduktionen.

    Vor 20 Jahren startete das GOP

    in der Rottstraße. Im ehemaligenGrand Film Palast, wo zuvor Kinofil-me über die Leinwand flimmerten,öffnete sich von nun an der Vor-hang für niveauvolle Live-Unter-haltung. Schnell etablierte sich das

    Essener GOP Varieté-Theater, undes ist seither ein faszinierenderOrt, an dem Gäste unzähligehumorvolle sowie spektakulä-re Showmomente erleben undkulinarische Vielfalt genießenkönnen. Und das wird gefeiert:Vom 11. Mai 2016 heißt esim GOP Essen Vorhang auffür „Machine de Cirque“,eine frische Show aus demHerzen Québecs, an der so-wohl Liebhaber poetischerMomente als auch lautstark

    lachende Comedy-Fansihre wahre Freude finden.Es entsteht eine moderneShow, die nicht zuletzt auchvon Musik und vom Rhyth-mus geprägt sein wird. Infos& Karten: www.variete.de

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    11/48

    FRESH  MAI 2016 KINO  | 11

    fb. Die Bäuerin Del-phine (auf hübscheWeise butch: Izïa

    Higelin) entflieht dem ländli-chen Mief in den frühen 70erJahren Richtung Paris, wo siedie Emanze Carole (wie immersexy: Cécile de France) ken-nen und lieben lernt. Die istzwar noch mit einem Mannzusammen, verliebt sich aberebenfalls in das stürmischeLandei. Als Delphine nach ei-nem Schlaganfall ihres Vatersauf den Familienhof zurückmuss, folgt ihr Carole. Umnicht ins Gerede zu kommen,

    La Belle Saison –Eine Sommerliebe

    Film:

    verschweigen die beiden ihreLiebe vor der Familie und denNachbarn. Catherine Corsinis(„Die Affäre“) neuer Film hatdie Zeit der großen gesell-schaftlichen Wandlungen unddes politischen Aufbegehrensdetailgetreu rekonstruiert,ohne dabei in überzogenemZeitkolorit stecken zu bleiben.Die homosexuelle Liebesge-schichte hat in den frühen70er Jahren noch eine grö-ßere Fallhöhe, erhält durchdas bäuerliche Setting aucheine liebenswerte Note, ohnedabei das Landleben zu ver-

    klären. (4/6)(deutsche Syn-chronfassung)

    Mo 25/04/16,21:00, Cine-ma MünsterBundesstartam 05/05/16in mehrerenKinos in NRW

    fb. Vier schwuleMänner stehenin Joseph Gra-

    hams episodisch ange-legtem Großstadtfilm imMittelpunkt. Brian (hip:Brian Sheppard) leidetals Autor unter einerSchreibblockade, seit ihnsein Freund verlassen hat.Jim (sexy: Zack Ryan) istMuse des berühmten KünstlersDrew (heiß: Colman Domingo),fühlt sich in der Beziehung aberunwohl, weil er sich ausgenutzt

    vorkommt. Bei seinem nächtli-chen Cruising macht Jim nichtnur Bekanntschaft mit Brian,sondern auch mit dem älterenBob (Daddy-Typ: John Lescault),der in einer Stretch-Limousinedurch die Nacht fährt. Sieht maneinmal von der Konstruiertheitab, dass in Grahams filmischemUniversum ausschließlichschwule Männer vorkommen,

    kann man sich von dem Filmdurchaus mitreißen lassen. Diedurchweg sehr gut aussehendenDarsteller haben ausgiebig Sex

    miteinander, was schon alleinoptisch sehr ansprechend ist.Graham lotet in seinen Episo-den aber durchaus tiefer undentwirft so ein mitreißendes,kleines schwules Kaleidoskopinteressanter Geschichten. (4/6)(englische OV mit dt. UTs)Mo 09/05/16, 21:00, Ci-nema MünsterFr 20/05/16, 22:15, Apollo Aachen

    fb. Es ist eine wahreGeschichte, die NeilArmfield („Candy – Rei-

    se der Engel“) in seinem neuenFilm nacherzählt. Tim (süß: RyanCorr) und John (trainiert: CraigStott) verlieben sich schon in

    der Highschool ineinander. TrotzHänseleien und Ablehnungenihres Umfeldes stehen sie in denspäten 1970er Jahren zu ihrerLiebe. Doch 1985 erhalten siebeide die Diagnose, HIV positivzu sein. Allen Widrigkeiten zumTrotz stehen sie sich weiterhinbei. Timothy Conigraves auto-biografische Vorlage hatte diesernur zehn Tage vor seinem AIDS-Tod im Jahr 1994 fertig gestellt.Obwohl die Geschichte selbstnicht ungewöhnlich ist, gelingt es

    Holding the ManFilm:

    Armfield dennoch, sein Publikumfür die beiden sympathischenProtagonisten zu begeistern,die von charismatischen New-comern gespielt werden. Soberührt einen ihr dramatischesSchicksal, und wir erhalten einen

    realistischen, überzeugendenund trotz der ganzen Tragikauch humorvollen Einblick in dieschlimmste Phase der AIDS-Epi-demie in den 80er Jahren. (4/6)(englische OV mit dt. UTs)So 08/05/16, 18:00, SchauburgDortmund (etwas früher)Mo 09/05/16, 21:00, Bambi Düsseldorf Mi 11/05/16, 21:00, Gale-rie Cinema Essen (später)So 15/05/16, 20:30, Licht-burg OberhausenDi 17/05/16, 21:00, Filmpalette KölnMi 18/05/16, 21:00, Casablanca Bochum

    Wie schön du bistFilm:

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    12/48

    12 | KINO FRESH  MAI 2016

    F  o t  o: W ar n e

    r B r  s .

       F  o   t  o  :   S   t  a  r  c   h   i   l   d

       P   i  c   t  u  r  e  s

    Der von allen begehrte LakaiEd Speleers erobert nach „Downton Abbey“ das Kino

    rechterhalten, durfte

    sich letzten Endes jedoch leider nichterfüllen. Speleers’Auftritte in siebzehnFolgen der belieb-ten nostalgischenSociety-Serie habenihm dennoch einenbeachtlichen neuenFankreis beschert.

    Seinen internatio-nalen Durchbruchkonnte er indes

    schon sechs Jahrefrüher feiern, dennbereits sein Filmdebüt hattees in sich. Ed Speleers wur-de im Jahr 2006 aus 180.000Bewerbern (!) für die Titelrollein „Eragon – Das Vermächtnisder Drachenreiter“ ausgewählt.Stefen Fangmeiers Adaptiondes weltweiten Bestsellers vonChristopher Paoliniblieb aber leiderhinter den Erwar-tungen zurück,weswegen die dreiRoman-Fortset-zungen nicht mehrverfilmt wurden.

    Nichtsdestotrotzhatte der junge Britemit diesem fulmi-nanten Leinwand-

    debüt weltweitauf sich aufmerk-sam gemacht. Inder zwölfteiligen

    englischen Se-rie „Echo Beach“übernahm er 2008eine der Hauptrol-len. Wenngleiches die Dramaserieim Surfermilieu nienach Deutschlandgeschafft hat, kannman sie sich mitt-lerweile im Internetin der Originalfas-sung komplett aufDVD bestellen.

    Auch weitere span-nende Kinorollenfolgten, von denenSpeleers’ Hauptrollein „A Lonely Placeto Die“, der auf

    dem Fantasy Filmfest gezeigtwurde und mittlerweile aufDVD erschienen ist, sicherlichden nachhaltigsten Eindruckhinterlassen haben dürfte.

    Im Mai startet Speleers nunrichtig durch, denn in diesemMonat laufen in Deutschland

    gleich zwei neue Filme mitdem Beau an, die man sichals wahrer Fan nicht entgehenlassen darf. Der erste ist einklassischer Blockbuster, James

    Bobins „Alice im Wunderland:Hinter den Spiegeln“, der andie quietschbunte Opulenz vonTim Burtons Neuinterpretation

    fb. Seine bislang wohl

    bekannteste Rollespielte der 1988 im

    englischen Chichester gebore-ne Ed Speleers sicherlich in derbritischen Kultserie „DowntonAbbey“. Als gut aussehenderblonder Lakai Jimmy Kentverdrehte er in drei Staffeln der

    des skurrilen Lewis-Carroll-Stoffes anknüpft. An der Seitevon Johnny Depp und AnneHathaway ist Speleers alsJames Harcourt zu sehen.Eher etwas für die Arthouse-Liebhaber ist „Remainder“geworden, Omer Fasts Verfil-mung des Romans von Tom K.McCarthy, die wie schon MarkForsters „Stay“ mit Wahrneh-mungsebenen spielt und den

    Zuschauer ganz schön insGrübeln bringt. ProtagonistTom (Tom Sturridge) erwachtdarin aus dem Koma und kannsich nicht an seine Vergangen-heit erinnern, in der auch Greg(Speleers) eine wichtige Rollespielte.Wie man sieht, hat Ed seinenWeg zwischen Kassenknüllernund Anspruchsvollem gefun-den. Sicherlich wird er auch inZukunft mal wieder eine queereRolle übernehmen, denn über

    seinen „Downton Abbey“-Co-Star Rob James-Collier sagte erseinerzeit im Interview, er sei„ein brillanter Küsser“.

    Eragon

    Serie so mancher Figur gehörigden Kopf. Dabei landete Kentnicht nur mit Lady Anstruther(Anna Chancellor) im Bett, son-

    dern bekam auch nächtlichenBesuch von Butler ThomasBarrow (Rob James-Collier), derJimmy in der Hoffnung küsste,dass auch er etwas für ihnempfinden würde (kleines Fotorechts). Die homoerotischeSpannung zwischen den beidenBediensteten wurde in derSerie noch für einige Zeit auf-

    Howl

    ve Bite

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    13/48

    FRESH  MAI 2016 MUSIK | 13 

    Vom YouTube-Channel ins Kölner Gloria

    oe. Vor ein paarWochen ist fürMax Weyers ein

    Traum in Erfüllung gegan-gen. Der 24-Jährige ausDüsseldorf unterschriebseinen ersten Platten-vertrag. Mit ProduzentTim Lindenschmidt ar-beitet er jetzt mit Hoch-druck an seinem erstenAlbum, das im Sommer2016 erscheinen soll.

    Der gebürtige Mönchen-gladbacher hat schon immergern gesungen. Mit 12 Jah-ren durfte er bereits mit denBlack Fööss auf der Bühne

    stehen. Entdeckt wurde ermit 19 Jahren beim Karaokein der Düsseldorfer SzenebarK1. Die KG Regenbogen wur-de auf sein Gesangstalentaufmerksam und wählte ihnzum Sänger für das Sessi-onslied 2011/2012. Auch imdarauf folgenden Jahr warMax der musikalische Front-mann der schwul-lesbischenKarnevalsgesellschaft.

    Seit zwei Jahren ist Max

    Weyers als Solokünstlerunterwegs und unterhältsein Publikum auf den CSD-Bühnen landauf landab.

    oe. Charlie Puth istaktuell der großeÜberflieger im Pop.

    Der 24-jährige Sänger undSongwriter aus den USA be-gann wie viele seiner Kollegendie Musikerkarriere im eigenenWohnzimmer. Mit Coversongsauf YouTube erreichte er schnelleine riesige Fangemeinde.Sehr verdient, präsentiert erhier doch geniale Versionenvon Sia’s „Chandelier“ oderAdele’s „Someone Like You“.Mit seinem Album „Nine TrackMind“ debütiert der Newcomer

     jetzt bereits auf einer großenWelttour, die ihn am 11. Mai2016 ins Kölner Gloria führt.

    Auf seinem Debütalbum beweistCharlie Puth ein Händchen fürsSongschreiben. „One Call Away“ist ein wunderbarer Radiohit.„Dangerously“, „We Don’t TalkAnymore“ und „Suffer“ sind wahreGoldstücke. Bei den renommiertenBillboard Music Awards, die zuden wichtigsten Auszeichnungenfür Musik in den USA gehören,

    Debütalbumam Start

    Charlie Puth macht es richtig

    Auch Besucher_innen derChristmas Avenue werdenden sympathischen Sängerkennen. Besonders stolzkann Max natürlich auf sei-ne Auslandsauftritte sein,etwa im Megapark auf Mal-lorca oder am Goldstrandin Bulgarien. Hier kommenseine deutschen Popschla-

    ger besonders gut an. „Dubringst mich um“ heißt sei-ne aktuelle Party-Single.Max Weyers schlägt aberauch leisere Töne an. SeinBenefiz-Weihnachtskonzertbrachte 2.600 Euro Spendenfürs Kinderhospiz Regen-bogenland ein. „Ich bin e intotaler Kindernarr“, sagtMax im FRESH-Gesprächund betont, dass er sichfreuen würde, wenn auchschwule oder lesbische Paare

    endlich ein Adoptionsrechthätten. Private Pläne in die-se Richtung gebe es abernicht, sagt er und lacht.

    Maxmacht

    siemunter

    wurde Charlie Puth jetzt als Bes-ter Newcomer nominiert. SeineZusammenarbeit mit Wiz Khalifa(„See You Again“) erhielt gleich fünfNominierungen als Bester Songin unterschiedlichen Kategorien.Sicher scheint, das wir von CharliePuth noch einiges erwarten dürfen.

    Mannheimer Frauenduo spielt neue Songs auch in NRWAntenne Lila gibt Gas

    oe. Antenne Lila zähltmittlerweile zu den be-kanntesten lesbischen

    Pop-Acts im deutschsprachigenRaum. Mit einer Mischung ausGitarrenriffs und Synthieklängenbegeistern die Musikerin SabineHund und Sängerin Meike Büttnerseit ein paar Jahren das Publikum.„Wir haben uns in der Schulband

    kennen gelernt“, verrät SängerinMeike im FRESH-Gespräch. Seit2009 gibt es die Band, die zuerstmit Coversongs, dann aber mit ei-genem Material die Szene unsichermacht. „Die Community ist unsere‚Base‘“, sagt Meike. Am 20. Mai

    kommen die beiden Musikerinnenmit neuen Songs ins Blue Shellnach Köln, und am 23. Juli spieltAntenne Lila beim Duisburger CSD.

    Ihr aktuelles Album „Mit offenemVisier“ ist im April 2016 mit neuenSongs herausgekommen. Nebensehr persönlichen Themen rundum Freundschaft und Liebe wer-

    den Meike und Sabine auch gernmal politisch. Ihr Song „Es reicht!“thematisiert Flucht und Frem-denhass, und in „Homophobia“werfen sie einen ironischen Blickauf eine lesbische Beziehung, dienicht offen gelebt werden kann.

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    14/48

    14 | KULTUR  FRESH  MAI 2016

    Ausstellung im vergangenen Jahr

    bereits zu sehen. Gefördert wird sievon der Kulturstiftung des Bundesund der Kulturstiftung der Länder.

    Zur Ausstellung präsentiert dasCinema „Die Linse” eine Zeit-reise durch 100 Jahre queeresKino: „Out in the Past – queereFilmgeschichte_n”. Fachleute ausWissenschaft, Praxis und Filmkritikführen in die Abende ein. Alle Vor-stellungen beginnen um 19.30 Uhr,

    der Eintritt beträgt 5 Euro. Zwölf

    Filme laufen im Cinema, sechsim LWL Museum für Kunst undKultur. Die Filme im Mai:Di. 17. Mai · 19:30 Uhr – im LWLMuseum für Kunst und Kultur

    ”Anders als die Andern” (1919),Regie: Richard Oswald, 51 Min.Mo. 23. Mai · 19:30 Uhr, „Mädchenin Uniform” (1931), Regie: LeontineSagan, ab 12, 98 Min.Weitere Infos im Programm und un-ter www.landesmuseum-muenster.de und www.cinema-muenster.de/

    Homosexualitäten in MünsterAusstellung „Homosexualität_en” im LWL-Museum für Kunst und Kultur und Kino-Specials

    dp. Alternative Liebes- und

    Lebensentwürfe geltenauch in einigen Teilender heutigen Gesellschaft noch alsTabuthema. Und selbst scheinbaraufgeklärte Personen sind irritiert,wenn sich Menschen dem anderenoder gar keinem Geschlecht zuge-hörig fühlen. Mit seiner Ausstellung„Homosexualität_en” (13.5.-4.9.)möchte das LWL-Museum für Kunstund Kultur in Münster die vielfälti-gen alternativen Sexualitäten undGeschlechteridentitäten der LGBTIQ-

    Community (Lesbian, Gay, Bi, Trans,Inter, Queer) zeigen.

    „Homosexualität_en” verzichtetbewusst auf Belehrungen derBesucher. Die Ausstellung wirftmit einer Vielzahl an historischen,kulturgeschichtlichen und künstle-rischen Exponaten einen Blick aufdie Geschichte von Verfolgung undDiskriminierung, aber auch auf die-Aktivisten, die mit Selbstbewusstseinund Beharrlichkeit für ihre Rechte

    stritten. Zugleich geht „Homosexu-

    alität_en” weit über die historischeErinnerung hinaus: Künstlerische Ex-ponate aber auch dokumentarischeArbeiten wie die Videoinstallation„What’s next” zeichnen ein dichtesBild der aktuellen Debatten in den„queer communities”.

    Ein Porzellanservice für den Gewinnder Frauenfußball-EM 1989, Fotosder ersten bundesweiten Demonst-rationen homosexueller Men-schen in Münster 1972, auf

    Video gebannte Lebenserinne-rungen queerer Männer undFrauen – „Homosexualität_en“lässt mit Dokumenten, Fotos,Videos und Kunstwerken Raumfür eigene An- und Einsichten,Interpretationen und Rückschlüsse.Die Ausstellung ist ein Projektdes Schwulen Museums* Berlin inKooperation mit dem LWL-Museumfür Kunst und Kultur in Münsterund dem Deutschen HistorischenMuseum Berlin. In Berlin war die

    Come-Together-Cup:Gemeinsamer geht’s nicht! dp. Am 26. Mai 2016 (Fronleichnam) findet der Come-Together-Cup (CTC) 2016auf den Kölner Stadion-Wiesen statt. „Gemeinsamer geht’s nicht!“ Wenn mansich die aktuellen Entwicklungen betrachtet, dann hat das Motto des CTC nichtsan Aktualität eingebüßt. Seit über 20 Jahren setzt das Benefizturnier ein deutli-ches Zeichen gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.Am RheinEnergieStadion kicken 30 Frauen- und 30 Männerteams aus allen Tei-len der Gesellschaft um die Trophäe. Hier wird nicht darauf geschaut, welchesexuellen Orientierungen, Herkunftswurzeln, Hautfarben oder Religionszuge-hörigkeiten die Spieler_innen in sich vereinen. Einzig das Miteinander zählt.Der Come-Together-Cup gehört seit 1995 zu den Fixpunkten im Veranstaltungska-lender von Köln, nicht nur für homo- und heterosexuelle Hobbykicker_innen. Schirm-herr ist seit Anbeginn der heutige Kölner Alt-Oberbürgermeister Jürgen Roters.

    20.000 Besucher_innen werden erwartet. Die Gewinne der Veranstaltung werden andie Aidshilfe Köln und das schwul-lesbische Jugendzentrum anyway gespendet.Zu den musikalischen Höhepunkten des Bühnenprogramms zählen in diesemJahr die Auftritte der Kölschen Bands Cat Ballou und Miljö. Mit ihrem Auftrittsetzen sie ganz bewusst ein Zeichen gegen Diskriminierung jeder Art.Durch das Programm führt Margarethe Schreinemakers. Zu den emotionalenHöhepunkten zählt die Verleihung des Come-Together-Herzens an Menschen,die sich durch herausragendes ehrenamtliches Engagement um das Gemeinwohlausgezeichnet haben. Weitere Infos unter: www.come-together-cup.de zu finden.

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    15/48

    FRESH  MAI 2016 RUHRGEBIET | 15 

    Die Man Moviethek gibt es seit 30 Jahren

    dd. Die einen nennenes „Das geilste Loch imPott“, die anderen den

    „Pimmeltempel“, gemeint ist immerdie Man Moviethek in Essen, dienunmehr seit 30 Jahren die berühmt-berüchtigste Kino-Cruising-Bar imRuhrgebiet ist. Mitten in der Essener

    City gelegen, erfreut sich das Kino mitBarbetrieb nun schon seit 30 Jahrenbesonderer Beliebtheit.„Angefangen hat das alles unterwidrigen Umständen“ erinnert sichKlaus Husemann, 56, aus Essen. Derschwule Geschäftsmann, der auch inHamburg gelebt hat, hatte die Idee zueinem echten Cruising-Laden nur fürSchwule wie auf der Reeperbahn.Wer den dunkel gehaltenen Para-dies-Dschungel betritt, findet dieverschiedensten Räume und Gängemit Klapptüren oder Vorhängen.Einige klein und nur für zwei gedacht,andere sind wie kleine Kinosäle mitSitzgruppen aufgebaut. Hier laufen

    auf reichlich großen und kleinenBildschirmen immer die neuestenerotischen Streifen verschiedensterAusrichtung. Ein ungewöhnlichesKonzept. „Die Man Moviethek wardamals wirklich Vorreiter für vieleKinos, die danach kamen, und sie wardamals wirklich etwas Besonderes“,

    so Klaus, der Betreiber. Auch von weither seien sie gekommen, denn eineCruising-Bar mit Kinozonen war et-was Neues, nicht zuletzt weil hier vielerlaubt war. Nicht alles, berichtet er. Soachtet man hier auf Safer Sex und gibtKondome aus. Auch die Man Movie-thek ist neben den schwulen Saunenmit dem Gesundheitsamt der Stadtnach Gesprächen eine Selbstverpflich-tungserklärung eingegangen, die SaferSex besonders unterstützen soll. ZumAngebot gehören im Eingangsbereichauch Filme, Toys und erotische Maga-zine sowie Präventionsartikel. Die ManMoviethek ist von 12-1 Uhr, Freitagund Samstag bis 4 Uhr geöffnet.

    Der Vater allerCruisingzonen

      NEWS

    Jubiläums-Wanderung zum Vatertagdp. Am 5. Mai 2016Christi-Himmelfahrt (Va-tertag) findet der schwul-lesbische Wandertagder AIDS-Hilfe Essen e.V.statt. Wie in den letztenJahren wird der Wan-dertag von der Gruppeder „Schwulen Väter

    Essen“ (SVE) organisiert.Zum 20-jährigen Jubiläum des NRW-Wandertages führt die beliebte Tourvom Mülheimer Wasserbahnhof über die Ruhrhöhen, am Schloß Landsbergvorbei nach Essen-Kettwig. Der Rückweg erfolgt mit dem Schiff auf der Ruhr(Fahrkarte € 6,50). Treffpunkt für die Wanderung ist der Parkplatz am Ringlok-schuppen, Am Schloss Broich 38, um 10.00 Uhr. Eine Anmeldung ist nichterforderlich. Wie gewohnt wird das Team vom Café [iks] für das leibliche Wohlin der Mittagspause sorgen. Infos unter www.sve-essen.de/news .

    Stolzes Jubiläum im Pümpchendd. Sieben Jahre gibt es sie nun schon: Die Rede ist von einer Institution inder Essener Szene und zwar dem Lokal „Zum Pümpchen” am Kopstadtplatz.Der beliebte Treffpunkt für Jung und Alt bietet neben gekühlten Getränkenund freundlichem Personal jeden Dienstag einen Bingo-Abend. Neben einerAußenterrasse kann der Gast auch im angrenzenden Kiosk, ebenfalls unter derLeitung von Wirt Marcel und seinem Freund Markus, leckere frische belegteBrötchen und kleine Speisen genießen. Zum Jubiläum gab es eine Party (Foto).

    Austauschprogramm von Pluto und Abiadd. Wenn Information mit Information in Berührung kommt, sind die Ergebnisseoftmals überraschend und eindrucksvoll. Also vereinbarten die Männersauna Plutound die benachbarte Shisha Bar Abia-Lounge in Essen eine engere Kooperation: Dieunterschiedlichen Zielgruppen der beiden Betriebe sollen sich künftig besser kennenund lieben lernen. Dazu gibt es ein attraktives Angebot für alle Männer, um zwischender ABIA-Lounge und der Pluto zu wechseln: Tapetenwechsel - jeden Mittwoch.

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    16/48

      NEWS

    Friedensreiter feierte Jubiläummt. Der Friedensreiter in Bocholt ist eine gay-friendly Kneipe in der BocholterInnenstadt und unter schwuler Leitung. Im April jährte sich die Eröffnungzum 5. Mal. Manfred, der Inhaber der Kneipe, schmiss aus diesem Anlass eine„Ein Euro Party”. Softdrinks und Bier kosteten nur ein Euro. Zahlreiche Gästefeierten mit dem beliebten Wirt aus diesem Anlass ausgelassen. 

    Pudelwohl-Gesundheitsladen wieder eröffnetmt. Pudelwohl - derschwule Gesundheits-laden in Dortmund,

    feierte seine Wieder-eröffnung am 4. Aprilmit Sekt und Test. Tim,der neue Projektleiterfreute sich über zahlrei-che Gäste. Infos www.pudelwohl-dortmund.de

    28.5.: Der zweite CSD in Paderborn zieht in die Cityunter dem Motto „Listen to your heart(beat)”

    Paderpridedp. Am Samstag, 28.Mai, wird der PaderPridemit einer Demonstration

    (Start ist um 11 Uhr am Paderbor-ner Rathausplatz) eingeleitet, derdie Aufmerksamkeit auf die nochgegebenen Ungerechtigkeiten undDiskriminierungen, denen vieleLGBTIQ* Menschen begegnen,richten soll. Die Demonstrationkommt auf dem Rathausplatz zumEnde, auf dem ab etwa 12 Uhr dasStraßenfest stattfindet. Begleitet von

    einem Programm aus Musik, Tanz,Lesungen und Polit-Talk, durch dasdie Paderborner TravestiekünstlerinCarsta leitet, werden sich dort dieunterschiedlichen Queer-Gruppie-rungen Paderborns und Umgebungvorstellen und an Info-Ständenvertreten sein. Im Anschluss findetab 20 Uhr die Unique-Party in derKulturwerkstatt als Ausklang statt.Vorbeikommen, Farbe zeigen, Infor-mieren und Stöbern sind herzlichst

    willkommen.Der CSD in Paderborn ist einwichtiges Zeichen für Ostwestfalen,meint Mit-Organisator ThorstenDriller vom Herzenslust-Team derAids-Hilfe Paderborn, und weiter:„Grade in dieser Zeit ist es überallwichtig, ein Zeichen für die Vielfaltzu setzen, Farbe zu bekennenund zu zeigen „wir sind hier, wirgehören dazu“. Deswegen „auch“in Paderborn, um diese schöneStadt noch ein bisschen bunter und

    offener für alle zu machen. PositiveBegegnungen zwischen Menschenund ein Sichtbarmachen der unter-schiedlichsten Lebensentwürfe sinddaher meine Hoffnungen für diesenGedenk-, Feier- und Protesttag.”

    Abgesehen vom Tag der Veranstal-tung selbst, gibt es auch ein breitesRahmenprogramm zum PaderPride.

    Weitere Infos: www.paderpride.deund www.facebook.com/paderpride/

    16 | NRW FRESH  MAI 2016

    SASCHA CUVÈESekt and the City Aloha, dieser Monat ist wiederso ein Monat. Ein Monat, in demder 13. auf einen Freitag fällt. Und

    nun spaltet sich die Leserschaft imGroßen und Ganzen in zwei Lagerauf. Die einen verfluchen diesesspezielle Datum als Unglückstag.Die zweite Fraktion agiert streng

    nach dem Motto „Andersrum ist nicht verkehrt!“ und sehnt diesen Glückstagherbei. Und eine kleine Splittergruppe sieht hier einen ganz gewöhnlichen Tag.Ich zähle mich zu diesen Realisten. Optimisten ertrinken in einer halbvollenBadewanne, Pessimisten in einer halbleeren. Ich bevorzuge es in der Wannezu baden oder mit anderen Männern Unzucht zu treiben. Überhaupt dieseganzen Aberglauben und Horoskope - ich glaube da nicht dran. Als jemand,der im Sternzeichen des Krebs geboren ist, bin ich dafür viel zu rational.Wie auch immer, Aberglauben halten sich standhaft: Zerbrochene Spiegel, einSpaziergang unter Leitern oder das verflixte siebte Jahr. Alles Szenarien ohneHomobezug. Zeit also, ein paar eigene Aberglauben in die Welt zu setzen. Wiewäre es damit: Jedes 13. Gay-Romeo-Profil ist verhext. Nicht ohne Grund stirbtbei diesen Usern alle drei Tage eine Großmutter, sodass sie ein Date absagen

    müssen. Tja, und wer im Darkroom an den Lichtschalter kommt, ereilt auchdas Pech. Er erkennt, mit wem er alles so Sex hatte. Aberglaube funktioniertaber auch in die andere Richtung: wer mit einem Schornsteinfeger vögelt, hatoffenbar Glück im Liebesleben. Bei einigen Sachverhalten bin ich mir nichtsicher, ob sie positiv oder negativ zu werten sind. Man sagt zwar, dass jemandgroßes Unglück hat, wenn er tief in der Scheiße steckt. Aber gilt das auch fürdie aktiven Freunde des Analverkehrs?!Ihr seht, es ist eben nicht immer einfach. Und am Ende ist das meiste danndoch eben nur Humbug. Denn oft merkt man gar nicht, ob einem etwas Guteswiderfährt. Egal, welches kleine Unglück euch ereilt, im Zweifelsfall hätte esauch schlimmer kommen können. Ich möchte es mal so sagen: Wenn dieNotdurft eines Vögelchen auf deinem Kopf landet, dann sei einfach froh, dassKühe nicht fliegen können.Prost!  Sascha Cuvèe

    Wupperpride e.V. lädt zu CSD und Kulturtagen ein Wupperpride

    dp. Mit einem Empfang im Festsaaldes Wuppertaler Hofs beginnenam 30. April 2016 die diesjährigenWuppertaler SchwuLesBischenKulturtage. Ab 19.00 Uhr wird Ober-bürgermeister Andreas Mucke dieKulturtage mit dem Wupperpride-Vorstand eröffnen. Der „neue” OBmacht Ernst und würdigt mit seiner

    Präsenz das bürgerschaftliche Enga-gement des Wupperpride e.V.Für den Ohrenschmaus sorgenbeim CSD-Empfang die JazzRock-Pop-Band des Landespolizeiorches-ters NRW unter Leitung von HansSteinmeier mit der wunderbarenSängerin Soleil Niklasson und demDüsseldorfer Lesbenchor „Melody-kes”. Augenschmaus bereitet dieTanzschule „Swinging Sisters” ausKöln.Die Formation besteht aus achtFrauenpaaren, die in Köln, Ant-

    werpen, Blackpool oder zuletzt inStockholm aufgetreten sind: Dorthaben sie 2015 den europäischenMeistertitel geholt. Der Empfangendet um 21.30 Uhr, so dass genü-gend Zeit bleibt, um anschließendin den Mai zu tanzen. Der Eintritt ist

    kostenfrei. Zum Programm der Kul-turtage gehören unter anderem einCSD-Gottesdienst am 1. Mai, zweiLesungen, eine Kaiserwagenfahrtmit Gloria Knallenfalls am 22. Maium 17.00 Uhr und ein Workshopzur Situation von schwulen, lesbi-schen und bisexuellen Geflüchteten.QueerAmnesty vermittelt dazu

    am 25. Mai ab 18.30 Uhr wichtigeInformationen in der BergischenVolkshochschule.Der Höhepunkt der SchwuLesBi-schen Kulturtage 2016 wird amSamstag, 4. Juni, auf dem Rathaus-vorplatz in Wuppertal-Barmen ge-feiert. Der CSD wird um 13.00 Uhreröffnet. Anschließend führt GeorgRoth bis 22.00 Uhr durch das Büh-nenprogramm. Georg Roth ist u.a.bekannt als „Sister George”, die seitJahren die Verleihung der Kompass-nadel zum Auftakt des Kölner CSD

    im Gürzenich moderiert. Und werdann noch nicht genug hat, kannbis weit in die Nacht im Wupperta-ler Brauhaus weiterfeiern.Das gesamte Programm der Kultur-tage findet sich auf der Homepagewww.wupperpride.de

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    17/48

    dd. In einem großen,lichtdurchfluteten Atelierunweit der Bochumer In-

    nenstadt arbeit der Maler StephanGeisler. Bis Anfang Juni präsen-tiert er seine neue Ausstellung„Mensch“ im Parktheater Iserlohn.

    Geboren wurde Stephan Geisler1968 in Bergkamen. Er studiertean der Fachhochschule MünsterGrafik-Design. Sein Diplom imBereich Illustration absolvierte erbei Rolf Escher.Seine Abstraktion entsteht in ein-em schwungvollen, expressivenDuktus, der durch eine kraftvolle

    Der Künstler Stephan Geisler malt gerne MännerFarbigkeit unterstützt wird. Es ent-

    steht ein Spannungsfeld von derAbstraktion bis zur Figuration.

    Große ungerahmte Bilder füllen dieWände seines Ateliers, im angren-zenden „The Open Studio” stehenSofas und eine Getränkestationfür Vernissagen und Events anden Wochenenden, die auch vomSzene-Publikum besucht werden.

      FRESH  MAI 2016 RUHRGEBIET | 17 

    ein beglückender Lebenszwang. Bei

    aller Intensität, die diese Arbeits-prozesse freisetzen, will ich nichtsanderes, als malen, als zeichnen, alsin meiner Welt leben und schaffen.”

    Oft sind großformatige Fotos seineGrundlage für seineFarbinterpretaionen.Gerade hat er miteinem Tänzer ausBrasilien Fotozyklenerarbeitet. Die Shoo-tings liegen auf demWerktisch, um dieaufgetragene Farbetrocken zu lassen.

    Welche Vorbilderhat Stephan Geisler?„Wenn es überhaupt

    „Ein nackter Körper ist halt ein nack-

    ter Körper, es geht mir nicht um por-nografische Darstellungen, sondernimmer um Momente. Erotik findetnur auf einer subtilen Ebene statt”.Es habe auch noch niemand gefragt,warum er keine Frauen, sondern nur

    Vorbilder unter den bekannten Ma-lern gibt, dann sind es Rolf Escher,Horst Jansen, Anselm Kiefer undSigmar Polke. Letzter wegen seinerFrechheit und seiner Art, keine Gren-zen zu akzeptieren”.Ressentiments wegen seiner Män-

    nermotive hat er selber nie gespürt:

    Stephan Geisler hat kaum kreative

    Pausen. Woher kommt seineMotivation? Er erzählt: „Ich fröneals Maler und Zeichner einfachmeiner künstlerischen Lust. DieProzesse sind exzessiv, Arbeitenentstehen, oft begreift man selbstnicht warum. Es ist eine Sucht und

    Männer gemalt hat, lacht er.

    Die Ausstellung ist im ParktheaterIserlohn noch bis zum 5. Juni, je-weils eine Stunde vor und währendder Veranstaltungen, zu sehen.Infos: www.stephangeisler.com 

    https://stephangeislerderblog.com/

    Kunst als Lebenselixier

    NEWSMünte sprach überden Regenbogen

    dp. Wie altert der „Regenbo-gen“ war das Thema und derStart einer neuen Themen-reihe mit Franz Münteferingin Dortmund. ZahlreicheBesucher im DortmunderRathaus lauschten dem Talkder von SLADO e.V., KCR e.V.,Vielfalt e.V., Fachdienst fürSenioren der Stadt Dortmund,Koordinierungsstelle für Les-ben, Schwule und Transidenteder Stadt Dortmund und derLandesfachberatung für gleichgeschlechtliche Lebensformen in der Seniorenar-beit organsiert wurde. Weitere Themenabende sind in Planung.

    „Gays on Boat”-Karten jetzt erhältlichdp. Für die schwul-lesbische Schifffahrt auf dem Essener Baldeneysee amSamstag, den 9. Juli, sind nun Tickets verfügbar. Karten zum Preis von 19 Eurosind an folgenden Vorverkaufsstellen in Essen erhältlich: „Zum Pümpchen”,„Man Moviethek”, „Aidshilfe Essen”, „Pluto-Sauna”, „Metropol-Sauna”, „Gent-leM” und bei der „FRESH-Redaktion”. Weitere Infos in der nächsten Ausgabe.

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    18/48

     18 | KÖLN  FRESH  MAI 2016

    NEWS

    Gentle-Bears Bar eröffnetsk. Die Bären-Szene freut sich über Zuwachs: Der Mr. Bear Internet Germany2016 Frank hat sein Wahlversprechen eingelöst und mit seinem Partner Lucadie ehemalige Tapas-Bar am Heumarkt in eine kleine, aber feine Bar verwandelt.Eingebettet zwischen Barcelon und Baustelle4U freuten sich die Betreiber amEröffnungswochenende über zahlreiche Mr. Bears aus dem In- und Ausland, diesich unter die Gäste mischten. Gemütlich und doch modern eingerichtet, emp-fängt das freundliche Team alle Gäste, die bärtige haarige Männer mögen. Küh-les Kölsch oder lecker Cocktails gibts hier täglich ab 17 Uhr, zu den Bear MayDays am 5.5.16 gibt es ein chilliges House Set von DJ Maik Conrad auf die Oh-ren, der seine Gage für schwule Flüchtlinge spendet. Info: Gentle-Bears Bar, VorSt. Martin 12, 50667 Köln, 0176-82361474, www.facebook.com/gentlebearsbar

    „Happy Friday” in der Phoenixdd. Die Phoenix Köln hat mal wieder ein besonderes Schmankerl parat:Jeden Freitag heißt es „Happy Friday”. Alle Gäste erhalten am Freitag von12 - 19 Uhr eine Überraschung, und jedes Mal ist es ein etwas anderesGeschenk. Gutscheine, BBQ, Cocktails, Schaumparty, Naked-Party usw.Und das bei ganz normalem Eintritt! Noch ein Tipp: Das Frühlingsfest am 4. & 5. Juni.

    dp. Der Cologne Pri-de steht in seinem25. Jahr unter dem

    Motto „anders.Leben!” Dasgab der Kölner Lesben- undSchwulentag (KLuST) bei einerPressekonferenz bekannt.

    Mit dem Motto wollen die Veran-stalter fragen, „was es eigentlichim Kalenderjahr 2016 bedeutet,‚anders’ zu leben und zu lieben”,erklärte der KLuST. „Wie steht es

    um die Integration und Inklusionvon LSQBTI*s in Gesellschaft,Politik, aber auch innerhalbder eigenen Community?”

    Motto 2016: Ziel ist die Integration und Inklusion von LSQBTI*s in die Gesellschaftsowie solche mitFlucht- oder Migra-tionshintergrund”häufig im Abseits.Im vergangenenJahr hatte dasMotto „Vielfalt inSchule und Aus-bildung – GegenDiskriminierung

    von jungen LSBTI” gelautet.

    Der Cologne Pride findet diesesJahr vom 18. Juni bis zum 3. Juli

    statt, mit dem Straßenfest an denletzten drei Tagen. Die CSD-Para-de zieht am 3. Juli wieder fröhlichdurch die Kölner Innenstadt.Die neue Cologne Pride-Gala fürdie Aids-Hilfe Köln (Do., 30.6.)soll eine glamouröse Straßen-festeröffnung werden, versprachMonika Borth vom Vorstandkürzlich im FRESH-Interview.Auch das Sicherheitskonzept desCologne Pride werde nach der Sil-

    Cologne Pride will „anders Leben”So soll in vielenVeranstaltun-gen beleuchtetwerden, wie dienach wie vorbestehenden„Defizite” beider Gleichbe-handlung über-wunden werdenkönnen – etwa, dass die Bundes-regierung noch heute „auf Grundvon ‚Bauchgefühlen’” an Diskri-

    minierungen fest-

    halte und Opfer desParagrafen 175 nochimmer nicht rehabi-litiert worden sind.Ferner werden derErfolg „rechtsgerich-teter und menschen-rechtsfeindlicherParteien” undanhaltende Diskrimi-nierungen und Stig-

    matisierungen beklagt. Außerdemstünden selbst innerhalb der Com-munity „Schwerbehinderte, ältereund pflegebedürftige LSQBTI*s

    vesternacht an die neue Situationangepasst, so die Vorstandsfrau.Infos unter: www.colognepride.de

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    19/48

     FRESH  MAI 2016 KÖLN | 19 

    dp. Sommerblut feiert

    Jubiläum. Zum 15. Malstartet das Festival derMultipolarkultur in Köln. Vom 29.April bis 16. Mai 2016 erwar-tet die Menschen aus Köln, derRegion und der ganzen Welt einmultipolares und innovativesKulturprogramm mit Theater, Tanz,Musik, bildender Kunst, Film undLiteratur.

    Das Sommerblut Kulturfestivalstellt im Rahmen seines 15-jähri-gen Bestehens ein Thema in den

    Mittelpunkt, das so alt ist wiedie Menschheit selbst: die Liebe.Angesichts der großen Zahl vonFlüchtlingen, die gegenwärtig inunser Land kommen, steht unserVerständnis von Nächstenliebe,Respekt und Zusammenhalt vorneuen Herausforderungen. Mitdem Konzert „Liebe verbindet“am 14. Mai 2016 in der KölnerPhilharmonie setzt Sommerblutein Zeichen für Toleranz, Vertrau-en und ein positives Miteinanderin unserer Gesellschaft.

    Das Konzert für Kölner undFlüchtlinge wird unterstützt vonHedwig NevenDuMont, vomKölner Flüchtlingsrat, vom Forum

    für Willkommenskultur sowie

    vom Schirmherr des SommerblutKulturfestivals, Jürgen Roters.„Liebe verbindet“ zeigt ein Pro-gramm über alle Grenzen hinweg:Die NDR Bigband präsentiertzusammen mit verschiedenenKünstlern Musik, die Kulturen undMenschen vereint. Ibrahim Keivostammt aus dem DreiländereckSyrien, Türkei und Iran. Er singt aufarabisch und kurdisch über Liebe,Freude und Trauer und beglei-tet sich selbst auf traditionellenInstrumenten. Sinti-Swing mit

    einem perkussiven Gitarrenspielzeigt das Hamburger Trio DjangoDeluxe. Ihre Musik zitiert bewusstdie Sintiwurzeln und ist dabeimodern und traditionell zugleich– voller Gefühl und mit einemHauch Melancholie. Die SängerinNeele Ternes präsentiert mit ihrermarkant-melancholischen Stimmeden Song „Dad“, der dazu aufruft,den Menschen, die uns wichtigsind, unsere Liebe zu zeigen. Sou-lige Musik über die Freiheit machtStefan Gwildis.

    Infos: www.sommerblut.de undhttp://2016.sommerblut.de/ein-konzert-fuer-koelner-fluechtlinge

    dp. In Köln hat die Initiative queer.salam.cologne (QSC) ihre Arbeit aufgenom-men. Der Verein will sich für eine bessere Integration von LGBT-Flüchtlingen inder Domstadt einsetzen. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wollen Neuankömm-linge beispielsweise bei Behördengängen oder Arztbesuchen unterstützen.Flüchtlinge, die Beratung und Hilfe brauchen, können jeden Donnerstag zwi-

    schen 18.30 und 20 Uhr zum Köln-Ehrenfelder "Queer Café" ins Allerweltshaus(Körnerstraße 77-79) kommen. Das QSC veranstaltet zudem jeden drittenMittwoch im Monat ein Treffen für Freiwillige in derSzene-Bar "Barcelon" am Heumarkt (Pipinstraße 3).Am 20. Mai ist außerdem der erste Termin aus derReihe "queer.salam.cologne presents" geplant:Eröffnungs-Act ist der kurdische Sänger Timotey,der ab 21.00 Uhr im "Barcelon" auftreten soll.

     Willkommens-Initiative für LGBT-Flüchtlinge gegründet

    Sommerblut:Konzert für Flüchtlinge

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    20/48

    20 | DÜSSELDORF/WUPPERTAL FRESH  MAI 2016

    ANGELICA GLITZER

    Bahnfahren kann lustig sein Hallo meine Lieben, neulich erlebte icheine Anreise zu einem Auftritt, die ich nicht

    so schnell vergessen werde.Ich stöckelte mit meinem großen Rollkofferdurch den Düsseldorfer Hbf und war leicht

    genervt, wie viele Mitreisende auf demGleis warteten, bis ein junges Paar

    mit Kleinkind strahlend auf michzu kam. Sie kannten mich durch

    verschiedene Shows und freuten sichsehr mich zu sehen, und so saßenwir zusammen im Zug. Irgendwannging sie mal auf die Toilette und ich

    saß mit der kleinen Tochter und ihrem Mann zusammen, angeregtquatschend, als die Schaffnerin die Tickets kontrollierte. Sie schauteuns an und meinte, dass sie selten so ein schönes Paar gesehen

    hätte, und die Kleine wäre mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Indiesem Moment kam die Mutter zurück und wir brachen alle in gro-ßes Gelächter aus und hielten uns die Bäuche. Die Bahnangestelltekonnte nach einer Aufklärung meinerseits auch nicht mehr vor La-chen und kriegte sich nicht mehr ein, woraufhin das Weiterarbeitenscheinbar sehr schwer fiel. Mein Resümee ist, Bahn fahren kann sehrlustig sein. Ich habe sehr nette und aufgeschlossene Menschen ken-nen gelernt, mit denen das nächste Treffen schon geplant ist undvielleicht finden wir noch heraus, warum dieses kleine Goldstück mirso ähnlich sieht und was ich während der Zeugung gemacht habe.Liebe amüsierte Grüße, eure

    Angelica Glitzer (www.kultshow.de)

     jg. Seit mittlerweile 25Jahren können Schwule,Lesben und ihre Freunde

    das vielfältige Angebot des Multi-Sportvereins mitten im Herzender Landeshauptstadt nutzen.Doch nicht nur Volleyball, Bad-minton oder Tischtennis stehen imMittelpunkt: Auch außerhalb derSporthalle bietet der VC Phönix einbuntes Programm für Jung und Alt.

    Vier Trainingseinheiten für Volley-ball, zwei für Badminton, zwei fürTischtennis: Wer Sport treiben will,kommt hier nicht zu kurz. ErfahreneTrainer unterstützen beim Training,egal ob Anfänger oder Fortge-schrittener. Auf www.vcphoenix.de können sich alle Interessierteninformieren – und dann natürlichvorbeischauen. Die Mitgliedschaftkostet maximal 20€ im Quartal,Studenten, Auszubildende, Arbeits-

    lose und andere finanziell schlechtGestellte zahlen 10€. Jugendlichebis 18 Jahre trainieren sogar bei-tragsfrei mit. Und das Beste: DerVerein bietet jedem ein kostenlosesSchnupper-Training für insge-samt zwei Monate. Nenne einfachbeim Training den Code: Fresh.

    Auch auf dem CSD für mehr Vielfalt

    Beim diesjährigen Christopher-Street-Day vom 27. bis 29.05.2016am Johannes-Rau-Platz darf ein

    solcher Verein nicht fehlen. Bereitsseit vielen Jahren ist der VC Phönixmit einem eigenen Stand vertretenund präsentiert dort das Sportan-gebot. Die Sportler gehen auch aufder Parade am Samstag mit undsetzen somit ein Zeichen für mehr

    Sport ist Mord?Von wegen!

    Vielfalt – ganz nach dem diesjäh-rigen Motto: „da geht noch was!“

    10 Jahre Düssel-Cup

    Dass da noch mehr geht, zeigt derVC Phönix bereits seit 10 Jahrenmit seinem Vorzeige-Projekt: demDüssel-Cup. Gemeinsam mit denDüsseldorf Dolphins und demWeiberkram organisiert der Vereinein Multisportturnier für 900 Teil-nehmern in acht Sportarten. Beider diesjährigen Jubiläumsausgabekamen dank des Outreach-Pro-gramms sogar Sportlerinnen undSportler aus Uganda und Russland,um in einer freundlich-freien At-mosphäre gemeinsam zu sporteln,zu lachen und zu feiern. Bei dergroßen Sportlerparty im Zakk gabes da auch allen Grund dazu!

    Nächstes Ziel: EuroGames 2020

    Bei dieser Gelegenheit wurdeauch das nächste ambitionierteProjekt verkündet: Die Bewerbungfür die Austragung der interna-tionalen EuroGames 2020, quasider Europameisterschaft desschwul-lesbischen Sports. Mitviel Organisationserfahrung undder Unterstützung der Stadt sollDüsseldorf 2020 zur Sportstadtwerden, das verkündeten dieOrganisatoren unter viel Glitterund lauter Musik im Zakk. Na, bei

    so viel Einsatz, Engagement undvielen talentierten Sportlern kanndas ja nur gut werden, oder?

    Infos: www.eurogames2020.de/www.duessel-cup.dewww.vcphoenix.de

    Der VC Phönix feiert sein 25-jähriges Jubiläum

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    21/48

      NEWS

    dp. Ende Mai eröffnetder 13. DüsseldorferCSD in der Landes-

    hauptstadt am Rhein wieder denReigen der Demonstrations-veranstaltungen in Nordrhein-Westfalen. Das diesjährige Motto

    lautet: „da geht noch was!“

    Der CSD beginnt traditionell amFreitag um 17.30 Uhr in der ka-tholischen Josephskapelle miteiner ökumenischen Andacht,die auch wieder mit Beteiligungkatholischer, evangelischer undaltkatholischer Geistlicher statt-findet. Start des Straßenfestesund des Bühnenprogrammsist dann im Anschluss auf demJohannes-Rau-Platz ab 19 Uhrmit der Big-Band der PolizeiNRW und mehreren Solisten.

    Der darauf folgende Samstagist der Tag der Demonstration.Aufstellung und Start sind wiederan der Friedrich-Ebert-Straße.Hier gibt es um 14 Uhr den ge-meinsamen Startschuss - wiedermit OB und Schirmherr ThomasGeisel und anderen Abgeordne-ten aus dem Bundestag, Land-tag NRW und dem Rathaus.

    Nach der Demo, die beim Straßen-fest auf dem Johannes-Rau-Platzendet, startet ein ca. 5-stündigesProgramm mit vielen politischen

    Düsseldorf feiert seinen CSDVom 27. bis 29. Mai wird an den Rheinwiesen gefeiert

    Gästen sowie Musik, Tanz undnamhaften Künstlerinnen undKünstlern. Dazu gehören PornoAl Forno, die Nachwuchs-BandEffekt aus Gießen, und natürlichwird auch die Auftrittsgruppeder KG Regenbogen die Chance

    nutzen, die jeckenlose Zeit beiuns ein wenig zu unterbrechen.Viele weitere Künstler wie BoShannon, Just Dimi, Nina Nus-sig, Max Weyers und Wanda

    FRESH  MAI 2016 DÜSSELDORF | 21 

    Action im Jugendzentrum PULSdd. Beim CSD Orga-Treffen im PULS wurden es nach einem Input über den CSD(Was bedeutet CSD, warum gehen wir da auf die Straße, wo gibt es den überallund seit wann,…) Plakate für die Demo bemalt, Buttons gepresst, Aktionen für dieInfostände ausgeheckt und eine Playlist für die Demo-Parade erstellt! Motto: „Wirim PULS gehen im ganzen Jahr auf die Straße und setzen Zeichen gegen Homo-phobie, Rassismus, Sexismus, Hass & Gewalt! ”

    CSD: Über das Älterwerden diskutierendp. Am Infostand der Düsseldorfer Aidshilfe wird beim CSD kräftig diskutiert. DasMotto lautet: „Ja auch Schwule werden älter”. Das fragt auch IWWIT und stelltfest, das in der Community Jugendwahn und Körperkult herrschen. Die Frage ist:Was tun, wenn man aus dem Raster fällt? Wie sehen die viel besprochenen Wohn-projekte für ältere Lesben und Schwule aus? Spielt HIV noch eine Rolle?

    Kay geben sich u.a. die Ehre.Auch die Tanzbühne direkt amRhein lädt zum Abzappeln ein. AmAbend heißt es dann CSD Partyim Stahlwerk. Unter dem Motto„Mandanzz XXL” sind dann alleFloors und der Garten geöffnet.Am Sonntag geht es am Johannes-Rau-Platz weiter: Ein unterhaltsa-mes Programm u.a. mit FräuleinMenke, der Hitparaden-Queen aus

    den Achtzigern.Zu sehen sind Details, Fotos undweitere Informationen auf derCSD-Webseite www.csd-d.de

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    22/48

      PARTY:COLOR

    22 | PARTYPIX   FRESH  MAI 2016

    Gravity Super Nova @ ExileGaynova @ VenueHomorientalK1 ClubEmergency 

    GreenkommAmittabhaOne Night ClubQueens

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    23/48

    FRESH  MAI 2016 PARTYPIX  | 23 

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    24/48

    © Fotolia/ CURAphotography

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    25/48

  • 8/17/2019 Fresh Mai 2016

    26/48

      EVENT-NEWSDJ ChartsDJ Matthew Black(Emergency, Münster;

    Milk’n’Cream, Frankfurt;Queer Affair, Bremen).

    DJ Matthew Black kommt ausKöln und ist seit Dezember2015 fester Bestandteil desEmergency DJ-Teams. Be-kannt ist der 32-jährige, derseit über 10 Jahren hinterden Plattentellern steht, auchaus dem ehemaligen CLIPCologne, der Milk ‚n’ Creamin Frankfurt oder der „Quee-raffair“ in Bremen. Mit seinemMix aus Pop, Classics undHouse-Music aller Facettentreibt er hier regelmäßig die

    Tanzflächen zur Eskalation.

    DJ Top Ten Mai 2016: 

    1. Tiesto feat. Tony Junior - Get Down2. Sia - Cheap Thrills3. Jonas Blue & Dakota - Fast Car (Komes Bootleg)4. Alan Walker - Faded (Danny Rush Remix)5. Promis & Matthews - The Sphinx (Deep M Club Mix)6. Sigala - Sweet Loving7. Luca Debonaire - Keep This Party Rocking8. Rihanna - Work (Praia del Sol Bootleg)9. Sia - Unstoppable (T-Paul Remix)10. Joe Stone & Ferreck Dawn - Man Enough

    Amitabha fällt vorerst ausdp. Die Amitabha-Party im Düsseldorfer Ten-Club fällt aus. Aufgrund von Differenzenzwischen Ordnungsamt und dem Club bleibt der Club vorerst geschlossen.

    17:00: HERNEFlurwoche@ Mondpalast19:00: BONNFlic Flac@ Beethovenhalle

    19:00 BOCHUMHaste Töne 2.0@ Varieté Et Cetera

    20:00: KÖLNSommerblut:Conchita Wurst & Band@ Gloria

    20:00: KÖLNSommerblut: Romeo & Julius@ Bühne der Kulturen

    Lust00:00: KÖLNMixed - Cruisuing Bar@ Pan Sauna Köln

    06:00: ESSENHappy Hour 6-9 Uhr@ Metropol-Sauna

    10:00: MÜLHEIMSaunatag@ Ruhrwellness

    12:00: KÖLNMixed - Massagen@ Pan Sauna Köln

    13:00: DORTMUNDKaffeeklatsch@ Jumbo Sauna

    13:00: WUPPERTALKaffee & Kuchen 4,10€@ Theo’s Sauna

    14:00: KÖLNHochdruck (Golden Shower)@ Pullermanns

    15:00: DORTMUNDDie Underwear / naked Party @ down under

    15:00: KÖLNHorny Labor Day @ Station 2B

    16:00: ESSENFullhouse@ Pluto Sauna Essen

    16:00: KÖLN Wellness@ Badehaus Babylon

    16:00: DÜSSELDORF Wellnesstag@ Phoenix Sauna D‘dorf 

    16:00: ESSEN XXkumpel@ Drexx

    17:00: ESSENSchaumparty DeLuxe@ Metropol-Sauna

    18:00: DÜSSELDORFTwinks Sunday @ Phoenix Sauna D‘dorf 

    18:00: MÜNSTERSchnitzeltag@ Saunabad die Insel

    21:00: KÖLNMidnight Fun Labor Day @ Station 2B

    02MontagGay Szene

    12:00: KÖLNDer Pott kocht@ Ruhrpott

    01Sonntag

    Party 04:00: DÜSSELDORFAfter Hour@ K1-Club

    Gay Szene10:00: KÖLNFrühstück für 2 - 9,90€@ Café Era

    11:00: BONNMaiwanderung desLBST-Referats@ Treff Nassemensa

    13:00: OSNABRÜCKGay in May:Gay in May Tour@ Halltest. „Paracelsusklinik“

    15:00: MÜNSTERQueer Tea Dance@ Black Light Bar

    15:00: KÖLN Waffeln & Kuchen@ Café Era

    16:00: DORTMUNDRainbow-Borussen

    @ KCR16:00: DÜSSELDORFChill Out Sunday @ K1-Club

    17:00: WUPPERTALWupperprideCSD-Gottesdienst@ City-Kirche Elberfeld

    17:00: ESSENÜ25-Treff Quertyfür alle Jungs ab 25@ together Essen

    18:00: ESSENClassic Sunday Pastabuffet@ Gentle M

    19:00: KÖLN Wochenendfinale 2for1 Kölsch@ Baustelle 4 U

    19:00: KÖLN Würfel d. Cocktailpreis

    @ MAXBARKultur

    14:00: ESSEN WET@ GOP

    15:00: BONNFlic Flac@ Beethovenhalle

    17:00: ESSEN WET@ GOP

    12:00: KÖLNLunchtime - ab 6,50€@ Café Era

    16:0