networking - heise online

10
I extra Networking Unified Communications als Service UC vom Hoster: Mehr als eine Telefonanlage im Web Schaltzentrale Seite I Vorschau Security Compliance und Sicherheitsmanagement Seite X Veranstaltungen 27. – 28. Februar 2013, London Data Centre World www.datacentreworld.com 3. – 5. März 2013, Sun City/Südafrika Cisco Expo 2013 www.ciscoexpo.co.za 5. – 9. März 2013, Hannover CeBIT www.cebit.de 19. – 20. März 2013, München Internet World www.internetworld-messe.de 28. April – 2. Mai 2013, Las Vegas Data Center World www.datacenterworld.com/spring2013/ 5. – 9. Mai 2013, Las Vegas Interop www.interop.com/lasvegas/ 13. – 15. Mai 2013, Chicago ITW: International Telecoms Week www.internationaltelecomsweek.com iX extra Networking zum Nachschlagen: www.heise.de/ix/extra/networking.shtml Eine Sonderveröffentlichung der Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG Unterstützt von: Networking H ard- und Softwareanbieter jeglicher Couleur verwen- den den Begriff „Unified Com- munications“ (UC) seit Jahren extensiv zum Beschreiben neuer Spielarten in der Unter- nehmenskommunikation. Stets preisen sie die Vorteile einfa- cher und einheitlicher Kommu- nikation für den Nutzer an – die der aber nicht immer so emp- findet. Etwa wenn die IT-Abtei- lung das bewährte ISDN-Telefon durch ein ungewohntes IP- Phone ersetzt oder lieb gewon- nene Software in den Ruhe- stand gehen muss. Das Vereinheitlichen begann in der Infrastruktur, wobei die daraus resultierenden Kosten- vorteile im Vordergrund stan- den. Von zentraler Bedeutung war das Zusammenlegen von Computer- und Telefonnetzen mithilfe des Voice over Internet Protocol (VoIP) – die Grundlage für ein Zusammenwachsen auf Anwendungsebene und Einspa- rungen in der Infrastruktur. Als Argument für eine Kon- solidierung zu einer einheitli- chen IT-Plattform nennen die Verantwortlichen häufig die po- tenzielle Kostensenkung. Nicht zu vergessen ist aber, dass die Infrastruktur dann entsprechend leistungsfähig und auf ganz un- terschiedliche Datenströme ausgelegt sein muss (Quality of Service, QoS). Hinzu kommen eine möglichst vollständige Redundanz als Voraussetzung dafür, dass im Fehlerfall nicht die gesamte Kommunikation im Un- ternehmen ausfällt, sowie um- fassende Sicherheitsfunktionen. Solche Anfangsinvestitionen lassen die Kostenvorteile zu- nächst in den Hintergrund tre- ten. So kommen als weiterer Treiber für die Konsolidierung die neuen Kommunikations- möglichkeiten durch das Verbin- den bisher getrennter Kommu- nikationswege ins Spiel. Dabei macht Unified Communications nicht an der Unternehmens- grenze halt. IP-Anwendungen ermöglichen zum Beispiel Web- konferenzen oder Chats in glei- cher Weise zwischen Unter- nehmen und Privatpersonen. Allerdings lassen sich eine einfachere Bedienbarkeit oder bessere Erreichbarkeit – soge- nannte weiche Faktoren – sel- ten als Business-Nutzen oder gar in Form einer schlichten nu- merischen Angabe eines Return on Investment (RoI) darstellen. Die Verantwortlichen geben somit oft anderen Projekten den Vorrang, bei denen sie Erspar- nisse oder Nutzen in Euro einfa- cher darstellen können. Deshalb haben viele Firmen gar keine Strategie zum Einführen umfas- sender UC-Produkte. Wie Ber- lecon Research in der Studie „UCC-Strategien 2012“ feststellt, Schaltzentrale UC vom Hoster: Mehr als eine Telefonan- lage im Web Mobile Mitarbeiter mit eigenen Endgeräten und eine leistungsfähige IT bilden die Grundlage für eine vielfältige Unternehmenskommunikation: von Web- und Videokonferenzen über Instant Messaging bis zu Collaboration. Häufig kann es sinnvoll sein, die Dienste spezialisierter Provider in Anspruch zu nehmen.

Upload: others

Post on 08-Feb-2022

13 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

I

extraNetworkingUnified Communicationsals ServiceUC vom Hoster: Mehr als eine Telefonanlage im Web

Schaltzentrale Seite I

Vorschau

SecurityCompliance und Sicherheitsmanagement Seite X

Veranstaltungen27. – 28. Februar 2013, LondonData Centre World www.datacentreworld.com

3. – 5. März 2013, Sun City/SüdafrikaCisco Expo 2013 www.ciscoexpo.co.za

5. – 9. März 2013, HannoverCeBITwww.cebit.de

19. – 20. März 2013, MünchenInternet World www.internetworld-messe.de

28. April – 2. Mai 2013, Las VegasData Center World www.datacenterworld.com/spring2013/

5. – 9. Mai 2013, Las VegasInteropwww.interop.com/lasvegas/

13. – 15. Mai 2013, ChicagoITW: International Telecoms Week www.internationaltelecomsweek.com

iX extra

Networking zum Nachschlagen:

www.heise.de/ix/extra/networking.shtml

Ein

e S

ond

erve

röffe

ntlic

hung

der

Hei

se Z

eits

chrif

ten

Verla

g G

mb

H &

Co.

KG

Unterstützt von:

Networking

Hard- und Softwareanbieterjeglicher Couleur verwen-

den den Begriff „Unified Com-munications“ (UC) seit Jahrenextensiv zum Beschreibenneuer Spielarten in der Unter-nehmenskommunikation. Stetspreisen sie die Vorteile einfa-cher und einheitlicher Kommu-nikation für den Nutzer an – dieder aber nicht immer so emp-findet. Etwa wenn die IT-Abtei-lung das bewährte ISDN-Telefondurch ein ungewohntes IP-Phone ersetzt oder lieb gewon-nene Software in den Ruhe-stand gehen muss.

Das Vereinheitlichen begannin der Infrastruktur, wobei diedaraus resultierenden Kosten-vorteile im Vordergrund stan-den. Von zentraler Bedeutungwar das Zusammenlegen vonComputer- und Telefonnetzenmithilfe des Voice over InternetProtocol (VoIP) – die Grundlagefür ein Zusammenwachsen aufAnwendungsebene und Einspa-rungen in der Infrastruktur.

Als Argument für eine Kon-solidierung zu einer einheitli-chen IT-Plattform nennen dieVerantwortlichen häufig die po-tenzielle Kostensenkung. Nichtzu vergessen ist aber, dass dieInfrastruktur dann entsprechendleistungsfähig und auf ganz un-terschiedliche Datenströmeausgelegt sein muss (Quality ofService, QoS). Hinzu kommen

eine möglichst vollständige Redundanz als Voraussetzungdafür, dass im Fehlerfall nicht diegesamte Kommunikation im Un-ternehmen ausfällt, sowie um -fassende Sicherheitsfunktionen.

Solche Anfangsinvestitionenlassen die Kostenvorteile zu-nächst in den Hintergrund tre-ten. So kommen als weitererTreiber für die Konsolidierungdie neuen Kommunikations-möglichkeiten durch das Verbin-den bisher getrennter Kommu-nikationswege ins Spiel. Dabeimacht Unified Communicationsnicht an der Unternehmens-grenze halt. IP-Anwendungenermöglichen zum Beispiel Web-konferenzen oder Chats in glei-cher Weise zwischen Unter -nehmen und Privatpersonen.

Allerdings lassen sich eineeinfachere Bedienbarkeit oderbessere Erreichbarkeit – soge-nannte weiche Faktoren – sel-ten als Business-Nutzen odergar in Form einer schlichten nu-merischen Angabe eines Returnon Investment (RoI) darstellen.Die Verantwortlichen gebensomit oft anderen Projekten denVorrang, bei denen sie Erspar-nisse oder Nutzen in Euro einfa-cher darstellen können. Deshalbhaben viele Firmen gar keineStrategie zum Einführen umfas-sender UC-Produkte. Wie Ber -lecon Research in der Studie„UCC-Strategien 2012“ feststellt,

SchaltzentraleUC vom Hoster: Mehr als eine Telefonan-lage im Web

Mobile Mitarbeiter mit eigenen Endgeräten und eineleistungsfähige IT bilden die Grundlage für einevielfältige Unternehmenskommunikation: von Web- und Videokonferenzen über Instant Messaging bis zuCollaboration. Häufig kann es sinnvoll sein, die Dienstespezialisierter Provider in Anspruch zu nehmen.

Extra

nutzen zwar 60 Prozent der be-fragten Unternehmen bereitsUC, aber nur 12 Prozent durch-gehend. Gerade in kleinen Un-ternehmen stehen die Komple-xität und die Kosten für externeBeratung und Implementierungeiner schnellen und vollständi-gen Umsetzung entgegen.

Der Nutzer bestimmtdie KommunikationDie Triebkräfte für Veränderun-gen der Unternehmenskommu-nikation haben sich gewandelt.Für die IT-Abteilungen unge-wohnt, bestimmt zunehmendder Nutzer, wer wann womitkommuniziert. Sichtbarstes Zei-chen dafür sind Geräte aus der

Konsumelektronik im Unterneh-men – allen voran iPhone undiPad. Dieser als Bring Your OwnDevice (BYOD) bezeichnetenEntwicklung begegneten die IT-Abteilungen anfangs mit Ver-boten, vor allem weil sie Sicher-heitslücken befürchteten.

Da inzwischen Mechanismenzum sicheren Einbinden dieserGeräte verfügbar sind, gehenFirmen zunehmend tolerantermit solchen Endgeräten um. DieVorgaben reichen von der Be-schränkung auf wenige Typenüber das Dulden bis zur völligenFreigabe. Schon gibt es ersteUnternehmen, die den Spießumdrehen und ihren Mitarbei-tern keine neuen Notebooksoder Handys mehr zur Verfü-

gung stellen wollen. Stattdes-sen gibt es eine Vergütung fürdie dienst liche Nutzung privaterGeräte.

Das Vordringen von Consu-mer-Technik in die Unterneh-men betrifft nicht nur Hard-,sondern auch Software. BestesBeispiel sind Chat-Programme,die im Unternehmenseinsatznur anders heißen: Instant Mes-saging. Der jüngste Trend direk-ter Kommunikation kommtunter der Überschrift „SocialMedia“ daher. Ebenfalls ausdem Unterhaltungsbereichstammend, breitet er sich in Un-ternehmen rasch aus, gilt aber(noch) nicht als Teil von UnifiedCommunications. Die wichtigs-ten Elemente sind Wikis, Blogs,Tweets und Communities.

Die Hersteller von Unterneh-menssoftware setzen darauf,dass Social-Media-Werkzeugein Zukunft einen festen Platz inden Unternehmen finden. Sobietet IBM mit Connections eineSocial-Media-Ergänzung zuNotes, die sowohl im Unterneh-men als auch bei einem Provi-der laufen kann. Microsoft hat2012 das soziale NetzwerkYammer übernommen. Es giltals zukunftsträchtig, da es sichauf die berufliche Nutzung kon-zentriert, und unterstützt sowohlfirmeninterne als auch öffentli-che Plattformen wie Twitter.

Ein wesentlicher Antrieb fürUC besteht im Verlangen nachMobilität. Nicht ohne Grund ver-drängen Mobilgeräte allmählichden PC. Anwender wollen diegewohnte Arbeitsumgebung un-terwegs nutzen. Denn ob Mes-saging, Video- oder Webanwen-dung – aus technischer Sichtsind sie alle ortsunabhängig.Lediglich die Fähigkeiten desEndgerätes (Display, Videofähig-keit, Performance) und die Qua-lität der Netzverbindung (Band-breite, QoS) bestimmen, wasmöglich ist.

Immer unterwegs

Zu Beginn des Zusammenfüh-rens stationärer und mobilerKommunikation ging es um dieTelefonie. Unter dem SchlagwortFixed Mobile Convergence (FMC)führten insbesondere die Ser-vice-Provider Festnetz- und Mo-biltelefonie zusammen. Hingegenkonnte sich eine andere konver-gente Technik nicht durchsetzen:die WLAN-Telefonie. Viele Unter-nehmen implementierten VoIPund WLANs beinahe gleichzeitigund sahen es als geradezu zwin-gend an, für Inhouse-Telefonieauf ohnehin vorhandene WLANsstatt auf DECT zu setzen.

Doch bald zeigten sich dieNachteile der für eine Daten-übertragung entwickeltenWLANs: Fehlende QoS-Funktio-nen sowie geringe Bandbreiteund Flächendeckung ruiniertenihren Ruf. Bis zum flächende-ckenden Einsatz des schnelle-ren Standards 802.11n sowieseiner Erweiterungen für Roa-ming und QoS hatten die meis-ten Hersteller die Entwicklungentsprechender Endgeräte be-reits aufgegeben. Smartphonesund Mobilfunk-Flatrates mach-ten die Produkte überflüssig.WLAN-Telefonie lebt einzig inForm von Apps für Smartphonesund Tablets weiter. Auch wennes anachronistisch wirkt, auseinem Handy ein Festnetztele-fon zu machen, ist dies einenaheliegende Lösung bei lü-ckenhafter Funkabdeckungoder wenn keine Flatrate zurVerfügung steht.

Inzwischen bezieht sich mo-bile Kommunikation viel stärker

Networking

II iX extra 2/2013

Voice und Telephony umfassenEndgeräte für IP- und Mobil -telefonie sowie Softclients fürstationäre und mobile Endge-räte. Die Infrastruktur bestehtaus IP-TK-Anlagen und Gate-ways zu herkömmlichenDiensten, als Applikationenstehen Voice-Mail oder Call-center-Funktionen zur Ver -fügung.

Zum Conferencing gehörenProdukte für Sprach-, Video-und Web-Conferencing. Einewachsende Zahl von Service-Providern bietet solche alsexterne Dienste an, sie lassensich aber auf Wunsch beimKunden implementieren – ins-besondere dann, wenn hoheSicherheitsanforderungen

ein Verbleiben aller Dateninnerhalb des Unternehmenserzwingen.

E-Mail als zentrale Kompo-nente übernimmt zunehmendweitere Messaging-Funktionen(Unified Messaging, UM). Überentsprechende Gatewayslassen sich SMS- oder Fax-Nachrichten aus dem E-Mail-Programm versenden oderVoice-Mails empfangen.

Presence und Instant Messa-ging sind recht neue UC-Bestandteile; ihre Bedeutungwächst mit der Beliebtheit vonSmartphones und Tablets. Diewesentlichen Elemente sindUser Presence (online, offline),User Capability (videofähig, per

Webkonferenz erreichbar) undUser Availability (verfügbar, imMeeting, im Telefongespräch).Im einfachen Fall sind dieseInformationen der Kontaktlistedes Instant-Messaging-Clientszu entnehmen. Zunehmendsind sie in die Applikationenintegriert, sodass zum Beispielein einfaches Zuschalteninnerhalb einer Web- oderVideokonferenz möglich ist.

Collaboration gilt meist nichtals Kernkomponente von UC,sondern läuft separat alsUnified Communications andCollaboration (UCC). Es be -schreibt Verfahren zur Remote-Zusammenarbeit, etwa dasgemeinsame Bearbeiten vonDokumenten.

Kernkomponenten von Unified Communications

Die virtuelle Telefonanlage lässt sich meist einfach übers Web einrichten – hier im sipgate-Kundenportal (Abb. 1).

Extra

auf Datendienste. Das Schlag-wort Seamless Communicationsfasst Lösungen zusammen, dieMedienbrüche vermeiden. Alsobeispielsweise das unbemerkteUmschalten vom WLAN aufUMTS beim Verlassen desBüros. Das soll zum einen auto-matisch und ohne Zutun desNutzers geschehen, zum ande-ren ohne Unterbrechung einesTelefongespräches oder VPN-Tunnels (Virtual Private Net-work). Dazu trägt unter ande-rem der WLAN-Standard

802.11r für schnelles Roamingbei. Allerdings erfordert die Ein-führung entsprechender Kom-ponenten häufig den Austauschder Infrastruktur, in diesem Fallalso der Access Points.

Zu Zeiten der Festnetztelefo-nie kam die Telefonanlage ganzselbstverständlich vom Service-Provider – samt Einrichtung undWartung. Als VoIP in den Unter-nehmen aufkam, hatten dieProvider zunächst das Nachse-hen, da sie schlicht keine IP-Te-lefonie anbieten konnten. Sie

waren vor allem an der Ausnut-zung des flächendeckendenherkömmlichen Telefonnetzesinteressiert – insbesondere inDeutschland nach dem milliar-denteuren ISDN-Ausbau. Inzwi-schen migrieren alle Service-Provider ihre Festnetztelefoniezu IP-fähigen Produkten.

Der Umstellungsprozessdauert in der Fläche viele Jahreund läuft für die Kunden meis-tens unbemerkt ab. Selbst wennsie noch über einen analogenoder digitalen Festnetzan-schluss telefonieren, kann derProvider die Sprache bereitsüber sein Internet-Backbonetransportieren. Diese Über-gangsphase kostet ihn viel Geld,da er teilweise redundanteNetze betreiben muss. Deshalbsind die Provider inzwischen anreiner IP-Telefonie interessiert.Außerdem sehen sie sich einemzunehmenden Konkurrenzdruckausgesetzt.

Da Telefoniedienste nun keineigenes Netz mehr erfordern,können spezialisierte Anbietersie vergleichsweise einfach offerieren. Diese Spielart desTelefonservice richtet sich vorallem an kleine Firmen und Mit-telständler (KMU), die auf eine

eigene TK-Anlage verzichtenwollen. Schon zu Zeiten klassi-scher Festnetztelefonie gab esentsprechende Dienste unterdem Namen Centrex (CentralOffice Exchange). Sie leben nunals IP-Centrex weiter.

Die Anbieter nutzen vieleneue Schlagworte wie Voice asa Service, Hosted Unified Com-munications oder gleich CloudCommunications. Im einfachs-ten Fall sind es reine Telefon-dienste, für die eine ganzeReihe von Anbietern existiert.Viele verwenden dafür Begriffewie IP-Centrex oder Hosted PBXund weisen damit auf die Ver-fügbarkeit über das Netz oderdie Sprachqualität klassischerTK-Anlagen hin.

Andere Provider schlagenmit Namen wie „Internet-Tele-fonanschluss“, „Telefonanlageim Web“ (sipgate) oder „virtu -elle Telefonanlage“ (toplink,vio:networks) die Brücke in dieIP-Welt. Placetel, nfon und an-dere nennen ihren Dienst gleichCloud-Telefonanlage. Hinterallem stecken aber dieselbenVerfahren. Mit dem Vorteil vonEinfachheit und schneller Be-reitstellungsmöglichkeit: DerKunde beauftragt und richtetden gewählten Dienst über einWebportal ein (Abb. 1). Im ein-fachsten Fall kann er das ersteGespräch bereits wenige Minu-ten nach einer Onlineanmel-dung führen. Das macht dieServices nicht nur für Firmen-gründer interessant, sondernauch für temporäre Organisa-tionen.

IP-Centrex bietet eine einfa-che Kostenstruktur und lässtsich einfach skalieren, wenn dieFirma wächst. Weder sind An-fangsinvestitionen in eine eigeneTK-Anlage noch ihre Einrichtungund Pflege notwendig. Zudemkönnen VoIP-Provider einenFunktionsumfang bieten, beidem bestenfalls lokale Anlagender Oberklasse mithielten. Sierechnen meist in Form einesGrundentgelts plus Gesprächs-kosten ab; es gibt aber auchAngebote, die nur die Ge-sprächszeit in Rechnung stellen.Für einige gelten ausschließlichProjektpreise, da sich mancheFunktionen kaum von der

Networking

IV iX extra 2/2013

IP-Centrex/VoIP-Anbieter

Geschäftsstelle

DSL-Router

Geschäftsstelle

DSL-Router

IP/Internet

IP-Telefon

Tablet / Smartphone-Apps

Softphone

IP-PBXVoIP-PSTNGateway

IP-Telefon

Tablet / Smartphone-Apps

Softphone

Telefonnetz

Mit IP-Centrex/Voice over IP verlagert sich die Telefonanlage aus dem Unternehmen zum Service-Provider (Abb. 2).

Der Tablet-PC als Anrufbeantworter (Abb. 3)

Quel

le: S

ipga

te

Extra

Stange liefern und kalkulieren lassen.

Global agierende Firmenprofitieren davon in besondererWeise, weil die Gespräche zwi-schen den Geschäftsstellenüber das Intranet stattfindenund damit keine Zusatzkostenverursachen (Abb.ˇ2). Die VoIP-Anbieter locken solche Kundenmit günstigen ausgehenden Ge-sprächen nicht nur in Deutsch-land, sondern mit eigenen Gate-ways oder Partnerschaften inmöglichst vielen Ländern. Sogibt die ITK Group lokale„Breakouts“ in 90 Ländern an,was die Abrechnung zu lokalenTarifen ermöglicht. Außerdemkönnen Firmenmitarbeiter welt-weit auf ihren Internet-Telefon-anschluss zugreifen. Per Soft -phone oder Smartphone-Appsind sie auf Geschäftsreisenunter der Ortsrufnummer desVoIP-Anschlusses erreichbar –und das zum Ortstarif aus demdeutschen Festnetz.

Gerade im internationalenGeschäft profitieren die Anbietervon IP-Centrex/VoIP-Servicesindirekt von den hohen Roa-ming-Preisen. In Deutschland

dagegen machen günstige Mobilfunkentgelte und Flatratesdiesem Geschäftsmodell Kon-kurrenz. Deshalb bringen dieAnbieter zunehmend Mehrwert-dienste wie Voice-Mail, Fax-und SMS-Services auf denMarkt, binden mobile Endgeräteein oder erweitern den Serviceum Groupware- und Messa-ging-Funktionen (Abb.ˇ3).

OnePhone etwa legt denSchwerpunkt auf das Zusam-menlegen von Festnetz- undMobilfunktelefonie im Unterneh-men und errichtet eigens GSM-Funkstationen bei den Kunden.Damit erweitert sich der Wir-kungsbereich der virtuellen Te-lefonanlage auf Handy-Telefo-nate. Bedingung ist natürlich einfür die Übertragung von VoIPausgelegtes Firmennetz. Zu be-achten sind QoS-Mechanismen,aber auch die Auswahl derCodecs.

Im Firmeneinsatz sind auchVorbereitungen in Form vonRufnummern- oder Dial-out-Plänen notwendig. Zudem mussdie Übertragungskapazität aus-reichen – pro Telefonanschlusssollte man 100 kbps in Sende-

und Empfangsrichtung einkal-kulieren. IP-Telefone haben inder Regel zwei Ethernet-Portsund lassen sich zwischen Netz-werkdose und PC einschleifen.

Die in den Anfangszeiten derIP-Telefonie häufig kritisiertenNachteile in der Sprachqualitätinsbesondere im Vergleich zuISDN sind unter den richtigenRandbedingungen Vergangen-heit. Denn es gibt inzwischenstärker komprimierende Codecs(G.726, G.728, G.729) im Ver-gleich zur Festnetztelefonie(G.711), die langsame Verbin-dungen besser nutzen können.Zum einen steht heute ausrei-chend Bandbreite für G.711 zur Verfügung, zum anderen ermöglichen neue Wideband-Codecs (G.722, Opus) Sprachein HiFi-Qualität. Damit kann VoIPbessere Sprachqualität liefernals ISDN.

Mit steigender Komplexitätder Produkte wird es für die IT-Abteilungen immer schwieri-ger zu unterscheiden, wo offeneStandards zum Einsatz kommenund wo herstellereigeneSchnittstellen. Am einfachstenzu erkennen ist es noch bei denEndgeräten: Hier hat sich dasSession Initiation Protocol (SIP)durchgesetzt, das den An-schluss unterschiedlicher IP-Phones ermöglicht. Aber auchdann, wenn die Hardware tech-nischen Standards folgt, bedeu-tet das nicht notwendigerweisedie nahtlose Integration und Zu-sammenarbeit von Produktenunterschiedlicher Hersteller(Abb.ˇ4). Obwohl handelsüblicheIP-Telefone in der Regel pro-blemlos an IP-Centrex-Dienstenfunktionieren, haben viele Provi-der einen eigenen Hardware-Shop integriert. Sie bieten vor-wiegend Endgeräte von Aastra,Gigaset, snom oder Tiptel an.Von Vorteil ist das besondersdann, wenn die Geräte vorkonfi-guriert geliefert werden undsich per Plug and Play anschlie-ßen lassen. Seltener sind Miet-modelle für die Endgeräte.

Oldtimer E-Mail

Noch vor dem Aufkommen vonIP-Centrex boten die Provider E-Mail-Services an, den heute

verbreitetsten Hosting-Kommu-nikationsdienst. Denn schonfrüh setzte sich die Erkenntnisdurch, dass Mailserver idealer-weise beim Provider stehen, fürdie private und gewerblicheNutzung also kein eigener Ser-ver nötig ist. Die aus der Unix-Entwicklung stammenden Pro-tokolle POP3, IMAP und SMTPsind mittlerweile betagt, sichernaber immer noch die Zusam-menarbeit mit allen Endgerätenund E-Mail-Clients. Allerdingsbieten sie keine Dienste, dieüber das Senden und Empfan-gen von E-Mails hinausgehen.Für den Privatnutzer offerierendie meisten Webhoster des halbPortale für Web-Mail, dieAdress listen und Gateways zuFax und SMS enthalten.

Im Firmeneinsatz hat sichhingegen Groupware mit eige-nen Protokollen durchgesetzt:Outlook/Exchange und seltenerNotes von IBM, als Dienst unterdem Namen LotusLive bekannt.Diverse Hoster bieten Exchangeals Service an. Je nach Zielgrup-pe und Preis kann sich die Quali-tät stark unterscheiden. Denn fürFirmenkunden sind weniger dievordergründig beworbenen Para-meter wie die Größe der Post -fächer von Bedeutung, sonderneher die Redundanz der Infra-struktur, Service Level Agree-ments zur Verfügbarkeit sowieBackup-Prozeduren.

Mit Office 365 tritt Software-gigant Microsoft inzwischenselbst als Service-Provider auf.So kann man von ihm OnlineExchange auch als Dienst direktbeziehen, was vor allem für Pri-vatanwender oder Selbstständi-ge überlegenswert ist. Der Nut-zung in Unternehmen hingegendürfte in Deutschland die Tatsa-che entgegenstehen, dass dieDaten auf einem Server irgend-wo in der Welt liegen. Dies wiederum eröffnet Hostern inDeutschland ein weites Ge-schäftsfeld für Firmenkunden.Neben Servern in Deutschlandkönnen sie vor allem kunden-spezifische Anpassungen bietenund Dienste entwickeln, die überbisher angebotene Groupware-Funktionalität hinausgehen.

Abzuwarten bleibt, wie die Hosting Provider mit dem

Networking

VI iX extra 2/2013

Technische Grundlage jeglicherArt von Unified Communica -tions ist die Ablösung derbisher getrennten Netze fürDaten, Sprache und Videodurch ein einziges IP-Netz. Derwichtigste Schritt besteht inder Migration einer separatenTelefon-Infrastruktur zu Voiceover IP. Aber auch die Netze fürVideo oder die mobile Daten-übertragung werden auf IPumgestellt (All over IP).

IP bildet aber nur die Infra-struktur für Unified Communi-cations. Die Endgeräte undApplikationen wachsen auf denhöheren Ebenen zusammen,zum Beispiel mittels SIP. DieNetzkonvergenz vollzieht sichnatürlich nicht allein im Unter-nehmensnetz. Deshalb stehtder Begriff All over IP vor allemfür die Bemühungen derService-Provider, alle beste-henden Netze zu einem ein-heitlichen Next GenerationNetwork (NGN) zu migrieren.

Ziel ist die vollständige Ab -schaltung der leitungsvermit-telnden Sprachnetze (PSTN),sobald alle Sprachdaten alsVoice over IP von einer Gegen-stelle bis zur anderen gelangen(„end to end“). Viele Providerbetreiben aber parallel weitereNetze (etwa ATM), die ebenfallsauf IP umzustellen sind.

Daneben steht in den Daten-zentren das Zusammenlegengetrennter Netze an. IP-LANslösen dort Speichernetze(Storage Area Networks, SAN)ab. Da deren Betreiber höchsteAnsprüche an eine schnelleÜbertragung und die effizienteAuslastung der Bandbreitestellen, bildet meist nativesEthernet und nicht IP dengemeinsamen Nenner, beson-ders in Form von Fibre Channelover Ethernet (FCoE). Es stehenjedoch auch Konvergenztech-niken für die Nutzung auf IP-Ebene zur Verfügung: iSCSIund Fibre Channel over IP.

All over IP

Lizenzmodell von Microsoft zu-rechtkommen – waren sie esdoch bisher gewohnt, überwie-gend freie und kostenlose Soft-ware aus dem Linux-Umfeldeinzusetzen, beispielsweiseOpen-Xchange.

Neben den spezialisiertenVoIP- und E-Mail-Diensten pro-pagieren die Hersteller zuneh-mend komplette Unified-Com-munications-Implementierungenals Hosting-Modell, meist unter

der Überschrift Hosted (Unified)Communications Service (HCSoder HUCS). Dieser Gedankeliegt nahe, da die Kommunika-tion unternehmensübergreifendstattfindet. Also kann sie auchan beliebigen Orten bereitste-hen. Angeboten von der Stangesteht allerdings die Komplexitätentgegen, sodass es meistnoch Projekte sind, die externeDienstleister „on premise“ rea-lisieren, also im Rechenzen-

trum des Kunden. Der Vorteilliegt vor allem darin, dass sichdie Dienste mit einem Preis proLeistung, Monat und Nutzerabrechnen lassen.

Viele Wege, ein Ziel

Den Trend zu ausgelagertenKommunikationsdiensten wolleninzwischen alle an der Wert-schöpfungskette beteiligten Fir-men für sich nutzen: Hard- und

Softwarehersteller, Systeminte-gratoren, Webhoster und natür-lich Service-Provider. Natur -gemäß nähern sie sich demThema aus verschiedenenRichtungen. Die Softwareher-steller haben in den letztenJahren ihre Produkte auf Web-technik umgestellt, sodass siesich für gehostete Lösungeneignen.

Den radikalsten Schritt, ei-gene Software als Service zu

Networking

VIII iX extra 2/2013

In der ersten Welle der Unified-Communica-tions-Implementierungen beschränkten sichHersteller und Anwender zumeist auf Voiceover IP und die Ablösung klassischer TK-Anlagen durch IP-Telefonie. Die Anbieterkamen deshalb zunächst aus dem Netz-werkbereich (zum Beispiel Cisco), bevor die klassischen TK-Anlagenhersteller (wieSiemens oder Avaya) auf den Zug aufspran-gen. Sie versuchten, einen sanften Migrati-onspfad bereitzustellen, der technische undnicht zuletzt kommerzielle Bedürfnisseerfüllt.

Die zweite UC-Welle ist vor allem der Soft-ware- und Endgeräteentwicklung zuzu-schreiben. Im Unified CommunicationsReport 2012 stuft Gartner – wie in denbeiden Jahren zuvor – Cisco und Microsoftals die dominierenden Anbieter ein.

Microsoft baut die UC-Funktionen um seinezentralen Softwarekomponenten Outlookund Office herum aus. Eine der Grundlagenist die Umstellung von Office 365 auf Web-Technik, was Collaboration-Funktionen vereinfacht und eine einheitliche Oberflächeschafft. Zentrale Komponenten sind Lync fürMessaging und IP-Telefonie sowie Share-

Point für Collaboration-Dienste. Microsoftkann mit einer aus Nutzersicht nahtlosenIntegration aller Komponenten punkten –bleibt aber Windows-zentriert.

Bei Cisco ist der Ausgangspunkt für UnifiedCommunications die IP-Telefonie. Der Her-steller hat die Produktpalette vor allem auf-seiten der Software erweitert. Dazu trugeninsbesondere Akquisitionen bei, darunterJabber als universeller Messaging-Clientoder das Web-Conferencing-System Webex.Damit deckt die Produktpalette sowohl dieInfrastruktur (Integrated Service Router,Call-Manager) und Endgeräte (IP-Telefone)als auch Software-Clients und Server ab.Die Herausforderungen liegen nun in einernahtlosen Integration bisher getrennterLösungen.

Unified Communications erfordert einederart umfangreiche Palette an Komponen-ten, dass selbst die Gorillas der Branchekaum vollständige Lösungen anbietenkönnen. Das führt zwangsläufig zu neuenFormen der Zusammenarbeit unter demKunstwort „Koopetition“. Es bedeutetZusammenarbeit (Kooperation) auf einigenGebieten mit gleichzeitigem Wettbewerb

(Kompetition) auf anderen. Auch wenn sichdie Produkte von Cisco und Microsoft aufden ersten Blick wenig überschneiden,bestimmt die Hoheit über Schnittstellen -definitionen und Standards künftige Pro-dukte und die strategische Position bei denKunden.

Wie schwer sich selbst große Hersteller miteiner umfassenden Produktpalette tun, zeigtdie Tatsache, dass HardwareproduzentCisco die Entwicklung des Android-TabletCius eingestellt hat. Microsoft als traditio-nelles Softwareunternehmen versucht esimmer wieder auch mit eigener Hardware –derzeit mit neuen Tablets (Surface). Diemeisten Unified-Communications-Anbieterdecken nur einzelne Bereiche ab. Mehrheit-lich im Endgerätemarkt aktiv, bieten sie eineumfangreiche Palette an IP-Phones – etwadie Berliner Firma Snom – oder Soft-Clientsund PC-Accessoires wie Swyx.

Spezielle IP-Phones dürften jedoch anBedeutung verlieren und das Feld all -mählich für universelle mobile Endgeräteräumen. Tablets, Smartphones und kom-pakte Notebooks bringen bereits alles mit,was UC benötigt: hochauflösende Kameras,Signalprozessoren, IP-Netzwerkstacks undausreichend Performance. Die klassischenEndgerätehersteller reagieren darauf mitSoftware-Clients. Hier ist das Zusammen-führen bisher getrennter Kommunikations-wege am einfachsten möglich und fürAnwender am leichtesten zu erlernen.

Insbesondere die Apps für iOS, Android undWindowsˇ8 erzeugen den Eindruck einereinheitlichen Kommunikation im bestenSinn des Wortes. Durch den gemeinsamenZugriff auf zentrale Daten wie Kontakte undKalender erscheinen separate Apps wie aus einem Guss. So ersetzt die iOS- oderAndroid-App von AVM das Schnurlostelefonund erlaubt das Telefonieren über die weit-verbreitete Fritzbox. Rufnummern in dieintegrierte TK-Anlage zu programmieren istobsolet, stattdessen kommen die Kontaktegleich aus der Outlook-Synchronisation derSmartphones.

Anbieter zum Wandel verdammt

Outlook und Office 365bilden die Basis fürUnified Communicationsbei Microsoft.

Quel

le: M

icro

soft

offerieren, hat sicherlich Micro-soft vollzogen, nachdem dasUnternehmen zunächst langeZeit das Geschäft mit Software-lizenzen verteidigt hatte. AufBasis von Office 365, Exchange,Lync und SharePoint könnensowohl Unternehmen im Intra-net als auch externe ProviderE-Mail, Online-Collaborationund Web-Conferencing als Ser-vices feilbieten.

Cisco geht den umgekehrtenWeg: Der Netzinfrastruktur-Pro-duzent öffnete den bisher aus-schließlich als Service nutz -baren Web-Conferencing-DienstWebEx Ende 2012 für lokale In-stallationen in Firmen oder beiProvidern. Andere Herstellerbieten ausschließlich eigeneDienste an, etwa Google in Ge-stalt von Docs.

Systemintegratoren sind inden IT-Abteilungen der Unter-nehmen oft schon präsent.Ihnen kommt beim Thema Uni-fied Communications eine be-sondere Bedeutung zu, da keinHersteller alle Komponentenfür eine umfassende Lösungliefern kann. Für Systemhäuserist dies Chance und Herausfor-derung zugleich: Gefragt sindimmer weniger Wiederverkäu-fer, sondern Beratungskompe-tenz und praktische Erfahrun-gen bei der Umsetzung. Häufiggeben Kunden den laufendenBetrieb in externe Hände. DerSchritt zur kompletten Inan-spruchnahme eines Dienstesliegt dann nahe. Für den Kun-den liegt der Vorteil in der ein-fachen Nutzung ohne Imple-mentierungsaufwand in der

Networking

iX extra 2/2013

HOSTED UNIFIED COMMUNICATIONSHersteller WebsiteAlcatel-Lucent www.alcatel-lucent.deAT&T www.business.att.comAtos www.de.atos.netBT Global Services www.globalservices.bt.comCisco Systems www.webex.deColt www.colt.netComputacenter www.computacenter.deCortado www.cortado.comDamovo www.damovo.dedatac www.datac-gmbh.deDeutsche Telekom www.t-systems.deDimension Data www.dimensiondata.comGetronics www.getronics.deIBM www.ibm.deINFO www.info-ag.deMicrosoft www.microsoft.deNextiraOne www.nextiraone.eu/deNK Networks www.axians.deSiemens Enterprise Communications www.siemens-enterprise.com/deVerizon www.verizonbusiness.com/de/

Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit

Soll Dienstreisen ersetzen: Ciscos TX9200 bietet bis zu 18Personen an einem Ort Platz für Videogespräche (Abb. 4).

Quel

le: C

isco

Extra

Firma und der einfachen Be-rechnung nach Nutzung oderüber einen Festpreis.

Beim Systemintegrator wie-derum ergeben sich Skalenef-fekte. So haben viele von ihnendas Prinzip „as a Service“ fürsich entdeckt. Ausgangspunktsind meist Unified Messagingsowie ERP- und CRM-Systeme(Enterprise Resource Planning/Customer Relationship Manage-ment). Von reinen Service-Pro -vidern unterscheiden sie sichvor allem dadurch, dass sienicht nur einen Dienst von derStange anbieten, sondern auchkundenspezifische Anpassun-gen (Customizing) vornehmen

oder Mischformen implemen-tieren.

Am stärksten betroffen vonden Veränderungen des Mark-tes sind die klassischen Ser-vice-Provider, denn die neueKonkurrenz wächst zu ihrenLasten. Auf der Suche nach Al-leinstellungsmerkmalen habensie unter anderem Video alsDienst der Zukunft entdeckt –angepriesen unter dem Slogan„Video is the next Voice“. Wäh-rend zum Vermitteln von IP-Te-lefongesprächen im einfachs-ten Fall ein Server irgendwoauf der Welt genügt, benötigtVideo eine schnelle Anbindungin jedem einzelnen Büro – und

damit häufig ein Bandbreiten-Upgrade.

IP-TV und Video-Conferen-cing/Telepresence als wichtigs-te Vertreter dieser Gattung sindschon seit vielen Jahren verfüg-bar, blieben bislang aber isolier-te Nischenlösungen. Was vorallem an der umständlichenNutzung und fehlendem Kom-fort lag. Erst die Einbindung inDirectory-Systeme und Kalen-der macht den Aufbau einer Videoverbindung ähnlich ein-fach wie einen Telefonanruf unddamit massentauglich.

Zum Durchbruch haben aberauch effiziente Codecs für HD-Video, ausreichend Bandbreitein den Netzen sowie günstige,hochauflösende Flachbildschir-me beigetragen. Um den Quali-tätssprung zu verdeutlichen,prägten die Anbieter den BegriffTelepresence. Insbesondere dieals „immersive“ (virtuelle Reali-tät) beworbenen Dreischirmsys-teme vermitteln ein neuartigesRaumerlebnis, indem sie dieGesprächsteilnehmer in Le-bensgröße darstellen. Dazu er-folgt eine Teilung des Konfe-renzraums in eine reale undeine virtuelle Hälfte, den die An-ordnung von Bildschirmen undMobiliar noch verstärken. Weite-re wesentliche Elemente sindmehrere HD-Kameras, die dendirekten Blickkontakt herstellen,sowie Surround-Audio, das die

Zuordnung von Stimme undPerson ermöglicht (Abb.ˇ4). Sol-che High-End-Anlagen habenallerdings ihren Preis und ver-langen – so sie nicht gerade inder Vorstandsetage stehen –nach einer hohen Auslastung.Sie sollen nicht Telefonkonfe-renzen ersetzen, sondern viel-mehr langwierige interkontinen-tale Dienstreisen.

Ein großes Plus heutiger Telepresence-Produkte ist dieInteroperabilität zwischen Sys-temen aller Größenordnungen.Vom Video-Client auf einem mobilen Endgerät über ein Ein-platzsystem bis zur raumfüllen-den Lösung lässt sich alles ineiner Konferenz zusammen-schalten. Herstellerübergreifen-de Kompatibilität sollte mandabei aber nicht immer erwar-ten – gegenwärtig noch dasgrößte Manko. Selbst wenn dieEndgeräte bereits dieselbenCodecs und Signalisierungspro-tokolle verwenden, bildet dieZusammenarbeit unterschied -licher Verwaltungs- und Bu-chungssysteme eine zusätzlicheHerausforderung. Unter diesemAspekt erscheint es fast tröst-lich, dass es nach der vergan-genen Marktkonsolidierung nurnoch wenige Hersteller miteiner umfassenden Produkt -palette gibt: Cisco, Lifesize (Logitech) und Polycom teilennahezu den gesamten Marktuntereinander auf.

Viele Nutzer fahren in ihremUnternehmen eine Single-Ven-dor-Strategie, um die Komplexi-tät zu begrenzen. Die Angeboteder Service-Provider tragen je-doch zunehmend zur Interope-rabilität bei. Firmenübergreifen-de Telepresence-Sessions sindzudem nur über einen externenProvider möglich. Er betreibtdann die gesamte Backend-Technik, und der Kunde leastnur die Endpunkte.

Hinzu kommen neue Ge-schäftsmodelle wie Telepresenceas a Service (TpaaS): Die Deut-sche Telekom beispielsweisebietet ihr Produkt DeutschlandTelepresence in den Lindner Ho-tels als Dienst an – halbstunden-weise zum Pauschalpreis. (un)

Uwe Schulzeist Fachautor in Berlin.

Networking

X iX extra 2/2013

Compliance und Sicherheits-management ist in den letztenJahren für viele Unternehmenzu einem Muss geworden.Doch um welche Risiken müs-sen sich Firmen auf welcheWeise kümmern?

Das iX extra zu diesemThema zeigt, was Governance,Risk and Compliance (GRC) unddas Notfallmanagement sowieSicherheitsmanagement leis-ten. Zumeist stellt sich schnellheraus, dass ein Tool alleine

ohnehin nicht ausreicht – esgeht zunächst vor allem um Organisatorisches und um Prozesse.

Erscheinungstermin: 21. Februar 2013

In iX extra 03/2013Security: Compliance und Sicherheitsmanagement

DIE WEITEREN IX EXTRAS:

Ausgabe Thema Erscheinungstermin

04/13 Drucken, Scannen, Multifunktionsgeräte 28.03.2013Archivieren

05/13 Networking Highspeed-Hardware mit 40- und 100-GE 25.04.2013

06/13 Storage Solid-State-Disksysteme 23.05.2013

ANBIETER GEHOSTETER VOIP-SERVICESHersteller Website1&1 Internet www.1und1.deCNT www.cnt.netDeutsche Telefon www.deutsche-telefon.deDNS:NET www.dns-net.dedus.net www.dus.netfinocom www.placetel.deitk group www.itk-group.denfon www.nfon.netOnePhone www.onephone.deoutbox www.outbox.deQSC www.qsc.dereventix www.reventix.desipgate www.sipgate.deTeamFON www.teamfon.detoplink www.toplink.devio:networks www.vionetworks.de

Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit