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Research Collection Doctoral Thesis Selektionsversuch auf wirtschaftlich gewichtete Merkmale - Eierlös minus Futterkosten - beim Huhn Author(s): Marguerat-König, Catherine Publication Date: 1988 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000579974 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library

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Research Collection

Doctoral Thesis

Selektionsversuch auf wirtschaftlich gewichtete Merkmale -Eierlös minus Futterkosten - beim Huhn

Author(s): Marguerat-König, Catherine

Publication Date: 1988

Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000579974

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Diss. ETH Nr. 8694

Selektionsversuch auf wirtschaftlich gewichtete Merkmale - Eierlös minus Futterkosten - beim Huhn

ABHANDLUNG

zur Erlangung des Titels eines

Doktors der Technischen Wissenschaften

der

EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE

ZÜRICH

vorgelegt von

CATHERINE MARGUERAT - KÖNIG

Dipl. Ing. Agr. ETH

geboren am 23. November 1953

von Lutry VD und Bern

Angenommen auf Antrag von

Prof. Dr. G. Stranzinger . Referent

Prof. Dr. J. Landis. Korreferent

Dr. Chr. Hagger. Korreferent

ADAG Administration & Druck AG

Zürich 1988

Herrn Prof. G. Stranzinger danke ich für die Oberlassung des Themas, für seine Unterstützung während der Ausführung der vorliegenden Arbeit und für die Obernahme des Referates.

Herrn Dr. Ch. Hagger drücke ich meinen speziellen Dank aus für das grosse Interesse, das er der Arbeit stets entgegen­brachte, für die zahlreichen anregenden Diskussionen und Hinweise, sowie für die Obernahme des Korreferates.

Bei Frau D. Steiger-Stafl bedanke ich mich ganz herzlich für ihre ausgezeichnete technische Mitarbeit und für die moralische Betreuung während der ganzen Zeit .

Herrn Professor Landis danke ich für die Obernahme des Kor­referates und die lehrreichen Diskussionen.

Danken möchte ich ebenfalls Fräulein M. Dann für ihre ge­wissenhafte und exakte Arbeit mit den Tieren auf der Chamau .

Im weiteren bedanke ich mich bestens bei folgenden Personen:

Herrn A. Eimasse schatten

Denzler, im Labor

für des

seine Mithilfe Institutes für

beim Trocknen der Lebensmittelwissen-

Herrn Dir. H. Schneeberger der Forschungsanstalt Grangeneuve und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Labor welche mir eine wertvolle Hilfe waren beim Bestimmen der Eizusam­mensetzung

Frau M. Stettler und Herrn Dr. W. Kropf für die spontane Durchsicht der Dissertation

allen Assistenten der Weinbergstrasse sowie Kolleginnen und Kollegen, die mir zu irgend einem Zeitpunkt ihre Unter­stützung gezeigt haben

den Verantwortlichen des Laur - Fonds der ETH Bewilligung eines Beitrages an die Druckkosten.

für die

Meinem Mann, Guy Marguerat, danke ich besonders für seine Begleitung in all diesen Jahren.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

1.1. Einführung

1. 2. Zuchtziel

1. 3.

2.

2 .1.

2.2.

2. 3.

2.4.

2.5.

3.

3 .1.

3. 2.

3. 2 .1.

3. 2. 2.

3. 2. 3.

3. 3.

3. 4 .

3. 4 .1.

3.4.1.1.

3. 4 .1. 2.

3. 4 .1. 3.

3. 4. 1. 4.

3 .4 .1. 5.

3. 4. 2.

3.4.2.1.

3. 4. 2. 2.

3. 4. 2. 3.

Selektionskriterium

Literaturübersicht

Wirtschaftlichkeit

Futterverbrauch

Futterverwertung

Eizusammensetzung

a) in Abhängigkeit vom Eigewicht

b) in Abhängigkeit vom Alter

Befiederung und Körpertemperatur

Material und Methoden

Selektionskriterium

- Eierlös

- Futterkosten

Versuchsaufbau

Herkunft der Tiere

Versuchsanordnung

Populationsgrösse

Umwelt und Haltung

Datenerfassung

Erhebungen im Stall

Futterverzehr

Körpergewicht

Legeleistung

Befiederung

Körpertemperatur

Laboruntersuchungen

Eizusammensetzung

Trockensubstanzgehalt

Proteingehalt

Seite

2

6

6

7

8

1 2

1 2

1 7

19

22

22

24

24

24

27

28

30

30

30

30

30

31

33

33

33

34

35

3. 4. 2 .4.

3. 5 .

3. 5 .1 .

3.5.2.

3 . 5. 3.

3. 5.4.

4.

4. 1.

4. 1. 1.

4.1.1.1.

4. 1. 1 . 2.

4.1. 2 .

4 .1. 3 .

4. 1 . 3. 1 .

4.1. 3 .2.

4 .1 . 4.

4 . 1 . 5.

4 .1 . 6.

4 . 2.

4 . 2 .1.

4. 2 .1 .1 .

4.2 . 1.2.

4. 2 .1. 3.

4.2.1.4.

Energiegehalt

Statistische Auswertung

Berechnete Merkmale

Genetische Parameter

Wiederholbarkeit

Einflüsse auf den Futterverbrauch

Ergebnisse

Selektionskriterium und Futterverwertung

Mittelwerte und Standardabweichungen

Selektionskriterium in den drei Generationen

Korrelierte Merkmale: Eimasse, Futterver

brauch und Futterverwertung der drei Genera

tionen

35

35

35

36

39

40

41

41

41

41

44

Korrelierte Selektionserfolge 47

Genetische Parameter 51

Genetische Korrelationen und Heritabilitäten 51

in der Selektionsperiode

Genetische Korrelationen innerhalb der

zweiten Periode sowie zwischen den beiden

Perioden und die Heritabilitäten

Einfluss der Bef iederung

Einfluss der Körpertemperatur

Schlussfolgerungen

Eizusammensetzung

Phänotypische Parameter

Mittelwerte und Standardabweichungen der

Merkmale der Eizusammensetzung der drei

Generationen bei 30 und bei 50 Wochen

Wiederholbarkeiten

Phänotypische Korrelationen der Eizusammen­

setzung in den drei Generationen bei 30 und

bei 50 Wochen

Korrelierte Selektionserfolge in der Ei ­

zusammensetzung bei 30 und bei 50 Wochen

54

57

60

60

63

63

63

66

67

69

4.2.1.5.

4.2.2.

4.2.2 . 1.

4.2.2.2.

4.2.2.3.

4. 2. 2 .4.

4.2.2.5.

4. 2. 3.

4. 3.

5.

6.

7.

Korrelierte Selektionserfolge in der Ei­

zusammensetzung bei 30 Wochen und bei 50

Wochen unter Berücksichtigung des Alters­

einflusses für die Generation F2 und F3

Genetische Parameter

Genetische Korrelationen der Eizusammen­

setzung in den drei Generationen innerhalb

der beiden Perioden bei 30 und bei 50 Wochen

Genetische Korrelationen der Eizusammen­

setzung zwischen den Merkmalen der zwei

Untersuchungsperioden

Heritabilitäten

73

77

77

81

83

85 Regressionen des Futterverbrauches auf

verschiedenen Merkmale der Eizusammensetzung

Genetische Korrelationen zwischen dem Selek- 89

tionskriterium und den Merkmalen der Eizusam­

mensetzung

Schlussfolgerungen

Schlupfergebnisse

Zusammenfassung

Summary

Literaturverzeichnis

91

94

97

101

105

1

1. Einleitung

1.1. Einführung

In praktisch allen Bereichen der landwirtschaftlichen Tier­

haltung entfällt der grösste Teil der Produktionskosten auf

das Futter. In der Eiproduktion liegt der Anteil der Futter ­

kasten an den Gesamtkosten mit 50 - 70 t sehr hoch. Der Fut­

teraufwand ist deshalb besonders bei Legehennen, wo vor­

wiegend nicht betriebseigen-.:;;. Futter eingesetzt wird, für

das wirtschaftliche Ergebnis des Unternehmers von grösster

Bedeutung.

Ab Mitte der Fünfzigerjahre wurde nicht mehr nur zur Selbst­

versorgung produziert, sondern zunehmend auch für den öf­

fentlichen Markt. Der anhaltende Konkurrenzdruck zwang die

Geflügelhalter vermehrt zu Rationalisierungsmassnahmen. Da

jedoch die Massentierhaltung beim Geflügel schon seit ei ­

niger Zeit bekannt ist, kam dieser Betriebszweig stark ins

Schussfeld der öffentlichen Kritik und muss sich heute sehr

bemühen, den Tierschutzauflagen mit Bestandeskorrekturen

und anderen Produktionsmassnahmen gerecht zu werden und

gleichzeitig konkurrenzfähig zu

Verbesserung der Futterverwertung

Anliegen der Geflügelhalter.

1 .2. Zuchtziel

bleiben. Die genetische

ist somit ein wichtiges

In der Liter atur werden ver schiedene Definitionen für den

Begriff "Zuchtziel" angegeben. James (1982) hat in seiner

Arbeit unterschieden zwischen einem Zuchtziel, welches

darauf tendiert, das Idealbild eines Tieres zu verwirklichen

und dem Bestreben die wirtschaftliche Leistung eines Tieres

zu verbessern. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, mit

Hilfe des Selektionskriteriums "Eierlös minus Futterkasten"

einen Beitrag zur genetischen Verbesserung der Futterver-

2

wertung zu leisten, und gleichzeitig korrelierte Verände­

rungen in der Eizusammensetzung zu verfolgen .

1 . 3. Selektionskriterium

Unter dem Begriff Selektionskriterium versteht James (1982)

"Gew i sse Merkmale eines Tieres ode r eines Verwandten, welche

zur Entscheidung beitragen , ob ein Tier als Elterntier für

die nächste Gener ation in Frage kommt oder nicht". Um die

wirtschaftliche Effizienz zu verbessern, wurden deshalb die

gewichteten Merkmale Eierlös und Futterkosten von der 21. -

40 . Woche erhoben und und im Selektionskriterium berück­

sichtigt. Diese Zeitspanne wurde gewählt um ein Genera­

tionenintervall von einem Jahr einhalten zu können.

Die wirtschaftliche Effizienz kann auf verschiedene Arten

ausgedrückt werden:

E1 Ertrag - Aufwand

E2 Ertrag / Aufwand

E3 Aufwand / Er trag

wobei hier mit den Merkmalen Ertrag und Aufwand jeweils Ei­

erlös und Futterkosten gemeint sind. Das Problem besteht nun

darin, diese zwei Faktoren möglichst optimal miteinander zu

kombinieren .

Mit Daten aus einem Selektionsexperiment auf verbesserte

Futterverwertung (Heil und Pirchner, 1979) verglich Heil

(1984) die beiden Quotienten (E 2 , E3 ). Er kam zum Schluss,

dass der Quotient Eimasse pro kg verbrauchtes Futter geeig ­

neter sei, weil der Variationskoeffizient geringer ist , die

"Restabweichungen" besser normalverteilt sind und somit die

Vorhersagen zuverlässiger werden. Die Wiederholbarkeit über

Kontrollabschnitte von 4 Wochen ist ebenfalls grösser was

3

bedeutet , dass die Zufallsschwankungen dieses Merkmales von

geringer Bedeutung sind.

Nach Dickerson (1976) kann der Züchter versuchen, den Auf­

wand zu reduzieren, weil eine steigende Produktion länger­

fristig zu Preissenkungen führen wird, der Marktanteil des­

halb nicht beliebig vergrössert werden kann und ein zu

grosses Angebot somit den Ertrag senken wird. Unter der

Voraussetzung eines fixen Marktes schlägt er deshalb vor,

den Quotienten Aufwand/Ertrag als Selektionskriterium zur

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit einer Population

einzusetzen . Harris (1970) hat ebenfalls dem Quotienten

Aufwand/Ertrag den Vorzug gegeben, wenn man von einem fixen

Marktanteil ausgeht und der Ertrag somit nicht gesteigert

werden

leres

kann. Genet i sehe Veränderungen

Erreichen des Mastendgewichtes

am Tier wie schnel ­

beim Mastgeflügel,

können aber die Marktlage stark beeinflussen, indem z.B. der

Marktanteil vergrössert werden kann weil die Verkaufspreise

sinken, und der Gesamtertrag somit gesteigert werden kann.

Dies ist aber nur realistisch für Leistungen welche von

Tieren mit kurzem Produktionsintervall (Hennen} erbracht

werden , nicht aber für solche welche mehr Zeit benötigen

(Rinder) . Mann muss aber annehmen, dass der Ertrag nie ein

konstanter Faktor bleiben wird.

Die Effizienzberechnung anhand der Differenz Ertrag minus

Aufwand ist einfacher als anhand eines Quotienten, ausser es

wäre möglich ein Modell aufzustellen, welches Änderungen in

Preis und Kosten auf Grund von genetischen Veränderungen in

der Population und politischen Interessen auf längere Zeit

vorausrechnen könnte. Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit,

gestützt auf die Preise der beiden Grössen Aufwand und Er­

trag, ist einem Quotienten, welcher nur von phänotypischen

Durchschnitten abhängig ist, vorzuziehen . James (1982) be­

vorzugt die Differenz von Ertrag minus Aufwand , weil diese

einerseits vom effektiven Preisverhältnis und nicht vom

Durchschnitt der beiden Merkmale abhängig ist. Andererseits

bleibt die Differenz ohne Rücksicht auf den effektiven Markt

4

gleich gross, ob der Ertrag um eine Einheit sinkt oder der

Aufwand um eine Einheit steigt, währenddessen sich die Quo­

tienten verändern . Diese Oberlegungen haben die Festlegung

des verwendeten Selektionskriteriums "Eierlös minus Futter­

kasten beeinflusst.

Seit 1968 werden in der Schweiz jährlich Leistungsprüfungen

für Legehennen an der schweizerischen Zentralstelle für Ge­

flügel in Zollikofen durchgeführt. Der Futterverbrauch pro

Ei sank langsam aber deutlich (5.6 % in 20 Jahren). Zwischen

1972/73 und 1984/86 verbesserte sich die Futterverwertung

(kg Futter/kg Eimasse) von 2.63 auf 2.36.

Der Futterbedarf der Legehennen ist vor allem von der Ei­

masseproduktion , dem Körpergewicht und dessen Veränderungen

abhängig . Neuere Publikationen weisen darauf hin, dass diese

drei Faktoren 35% - 70% der Variation des Futterbedarfes er­

klären und 20t - 30% davon alleine auf die Eimasse zurückzu­

führen sind (Fairfull, et al, 1984; Bentsen, 1983; Pirchner,

1980; Hagger und Abplanalp , 1978; Arboleda et al, 1976).

Unter Berücksichtigung der Leistung, des Körpergewichtes und

dessen Veränderungen kann der Futterbedarf geschätzt werden.

Durch eine gezielte Selektion derjenigen Tiere, deren

Futterbedarf unter dem vorausgeschätzten liegt, verbessert

sich die Futterverwertung und damit die wirtschaftliche

Effizienz. Ober die Futterverwertung finden sich in der

Literatur viele Angaben ( Hou, 1985; Bordas et al, 1984,

1981, 1974; Bentsen, 1983; Wing et al , 1982; Heil, 1984;

Heil et al , 1979; Nordsk.og et al, 1972). Die meisten Ex­

perimente zur Verbesserung dieses Merkmales beruhten jedoch

auf indirekter Selektion über höhere Eimasseproduktion oder

tiefere Körpergewichte, weil die Erhebung des Futterverbrau­

ches zur Berechnung der Futterverwertung zeit- und kosten­

aufwendig ist. In den letzten Jahren wurde vor allem daran

gearbeitet, einerseits das genetische Potential der Eipro­

duktion zu erhöhen und das Körpergewicht zu verringern und

5

andererseits die Umweltbedingungen zu verbessern. In einem

Selektionsexperiment auf bessere Futterverwertung (Hou et

al, 1985) hat sich gezeigt, dass ein Selektionsindex (I) mit

den Selektionsmerkmalen Körpergewicht und Eimasse wohl die

Eiproduktion steigert, jedoch gleichzeitig auch das Körper­

gewicht und den Futterverbrauch erhöht. Unter Einbezug des

Futterverbrauches in den Index (II) stiegen das Körperge­

wicht und der Futterverbrauch weniger an und die Futterver­

wertung wurde besser als bei der Selektion mit Index ( I).

Pauw (1986) schätzte in Modellrechnungen einen um 13t grös­

seren Zuchterfolg in der Futterverwertung, wenn neben dem

Körpergewicht und der Eimasse zusätzlich der Futterver­

brauch berücksichtigt wurde. Pirchner und Heil (1978) haben

in ihrer Arbeit gezeigt, dass die erzielten Fortschritte in

der Futterverwertung nicht nur auf eine Steigerung der Ei­

masseproduktion und eine Reduktion des Körpergewichtes zu­

rückgeführt werden können, da diese zwei Merkmale nur etwa

2/3 der Verbesserung in der Futterverwertung erklären. Es

kommen demzufolge noch andere Einflüsse wie der Erhaltungs­

bedarf, die Befiederung, die Körpertemperatur, die Aktivi­

tät, die Körperzusammensetzung, die Eizusammensetzung oder

der Hormonhaushalt in Frage. Aus den Arbeiten von Bentsen

(1983) sowie Bordas und Merat (1981) geht hervor, dass bei

direkter Selektion auf Futterverwertung nicht nur das Kör­

pergewicht sinkt, sondern dass sich auch die Eizusammen­

setzung verändert. Heil (1976) stellte fest, dass die ge­

netischen Korrelationen zwischen Futterverwertung und Dot­

tergewicht nur leicht positiv sind. Bei einer Selektion auf

Futterverwertung sei somit keine grosse Veränderung des

Dottergewichtes zu erwarten. Bei Linien, welche auf Lege­

leistung selektioniert wurden, beobachtete Frankham ( 1972)

keinen Anstieg im Futterverzehr, dafür aber signifikant

weniger Körperfett im Vergleich zu den Kontrolltieren. Er

führte dies auf eine bessere Mobilisierung der Körperre­

serven zur Eisynthese zurück.

5

2. Literaturübersicht

Um die wichtigsten mit dem Selektionskriterium korrelierten

Faktoren sowie deren zusammenhänge und Auswirkungen auf wei­

tere wirtschaftliche Merkmale besser analysieren zu können,

werden zuerst einige relevante Experimente diskutiert. Es

wurden umfangreiche Arbeiten publiziert, welche sich mit dem

Futterverbrauch, der Futterverwertung oder den verschiedenen

Eiqualitätsmerkmalen befassen. Bei den meisten Publikationen

liegt der Schwerpunkt auf der züchterischen Verbesserung der

Wirtschaftlichkeit der Eiproduktion.

2.1. Wirtschaftlichkeit

Die fünf wichtigsten Faktoren , welche die Unterschiede im

Einkommen bei der Legehennenhaltung beeinflussen, sind: die

je Henne produzierte Eizahl , der erzielte Preis je verkauf­

tes Ei , der tägliche Futteraufwand sowie die Kosten für die

Haltung und Infrastruktur je Henne . Tabelle 1 fasst den An­

teil der verschiedenen Faktoren an de r Varianz des Einkom­

mens , ausgedrückt in Prozent, zusammen. Werden diese ver ­

schiedenen Faktoren gemeinsam berücksichtigt , können nahezu

90 t der Varianz erklärt werden.

Tabelle 1 Prozentuale Varianzanteile verschiedener

Faktoren auf das Einkommen in der Haltung

von Legehennen nach Krax (1974) .

Faktor Varianzanteil (t)

Eizahl/Henne 29.9

Preis/verkauftes Ei 25.3

Futteraufwand/Henne/Tag 13.6

Stallkosten/Jahr 10 . 7

Futterkosten/Dutzend 10.2

7

Daraus wird ersichtlich , dass die Legeleistung einen bedeu­

tenderen Einfluss auf das Einkommen hat als der tägliche

Futteraufwand. Aus dieser Sicht hätten nach Simon (1967) die

Einnahmen verbessernden Faktoren eine wesent 1 ich grössere

Bedeutung fü r die Einkommenserhöhung, als die kostensenken­

den Faktoren. Pauw (1986) verglich mehrere Selektionsvarian­

ten mit dem Ziel die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Nach

Pauw, könnte ein Merkmal wie Eierlös minus Futterkosten ge­

eignet sein , falls, wie berechnet , dessen Heritabilität im

Bereich von 0. 26 liegt. In jedem Fall war der Selektions­

e r folg grösser in Modellen, in welchen der Futterverbrauch

als Selektionskriterium miteinbezogen wurde.

Das hier gewählte Selektionskriterium erfasst somit gleich­

zeitig mehrere wichtige Merkmale . Im Eierlös einerseits wer­

den sowohl die Eizahl wie auch die Eigrösse, und in den Fut­

terkosten ander erseits der Futterverbrauch und die Futter­

ver wertung berücksichtigt.

2.2. Futterverbrauch

Nach (Bordas et Merat, 1981, 1974) wird der Futterverbrauch

zu 35 - 70 .\ durch drei mit ihm korrelierte Faktoren, das

Körpergewicht (1), mit einer phänotypischen Korrelation (rp)

von 0.57, die Eiproduktion (2) (rp• 0.49) und die Veränderung

des Körpergewichtes (3) (rp=0.42) beeinflusst. 30 - 70 .\der

Unterschiede im Futterverbrauch sind jedoch von zahlreichen

anderen Einflüssen abhängig. Diese sind vor allem die Rasse

(Arboleda, 1976; Bordas et Merat, 1984, 1974; Nordskog et

al., 1972;), das Alter (Leeson, 1978), der Gesundheitszu­

stand der Tiere , die Befiederung (Damme , 1984; Tauson et

al. , 1984, 1980; Tullet et al. , 1980; O'Neill et al., 1971),

die Haltungsform {Wegner, 1985), verschiedene Umweltein­

flüsse (Leeson, 1978) die Aufrechterhaltung der Körpertem­

peratur (Lee et al, 1983; O'Neill, 1971; Tasaki, 1970), die

8

Aktivität (Akbar, 1985), sowie die Qualität und die Beschaf­

fenheit des Futters. Ungeeignete Fütterungseinrichtungen,

welche die Futterverschwendung fördern (Heil et al. 1980),

können den Futterverbrauch ebenfalls beeinflussen .

zusammengefasst ausgedrückt ist der Futterverbrauch die

Summe aus dem Bedarf an Nährstoffen für die Erhaltung und

die Leistung sowie aus dem Luxuskonsum und den Futterver­

lusten. Um der Diskussion über den Futterverbrauch einen

klar begrenzten Umfang zu geben, wird sich diese Arbeit nur

auf seine Beziehungen zu den Merkmalen Körpergewicht und Ei­

masseproduktion beschränken. In diesem Zusammenhang ist die

Futterverwertung ein wichtiges Merkmal.

2.3. Futterverwertung

In der Literatur wird die Futterverwertung je nach Autor

verschieden definiert. Eine Gegenüberstellung der verschie­

denen Definitionen wie Futterverwertungsrate und Futterum­

wandlungsrate gibt Pym (1982).

Die Futterverwertungsrate entspricht einer Kombination des

Verhältnisses der produzierten Eimasse zum Futterverzehr,

ohne Berücksichtigung des Energiegehaltes und der von Brody

( 1945) definierten energetischen Effizienz (Futter-Energie

im output/Futter-Energie im input). Unter Futterumwandlungs­

rate wird das umgekehrte Verhältnis, bzw. Futterverzehr pro

produzierte Eimasse, verstanden. Beide Definitionen bein­

halten den Bedarf für die Erhaltung und die Produktion. Je

nachdem ob die Zeit berücksichtigt wird, bis eine festge­

legte Futtermenge verbraucht ist, oder ob das Zeitintervall

zwischen 2 Messungen fixiert ist, ist die Futterverwertungs­

rate oder die Futterumwandlungsrate das gebräuchlichere

Mass. Das meist angewendete Kriterium ist die Futterumwand­

lungsrate, (Futter/Eimasse), welche jedoch oft als Futter­

verwertung bezeichnet wird. Pauw (1986) bestätigte in seinen

9

Untersuchungen die Annahme, wonach durch die Selektion auf

Wirtschaft! ichkei t die Produktion der Eimasse ansteigt. In

den meisten Fällen erhöhte sich auch der Futterverbrauch.

Hagger und Abplanalp (1978) benutzten einen Selektionsindex

um den Quotienten Ertrag/Futterkasten ~u maximieren und

kamen zu folgendem Ergebniss. Die genetische Verbesserung

einer Legehennenherde wird erreicht über eine Erhöhung der

produzierten Eimasse durch Herabsetzen der Legereife, höhe­

res Eigewicht und höhere Legerate, verbunden mit einem höhe­

ren Futterkonsum und einem, nicht immer, reduzierten Körper­

gewicht.

Heil und Pirchner (1979) selektierten zwei reziproke Kreu­

zungen über drei Generationen einerseits auf bessere Futter­

verwertung und andererseits auf höhere Eizahl. Sie kamen zum

Schluss, dass die auf Eizahl gezüchtete Linie mehr und

schwerere Eier legte und ein höheres Körpergewicht und einen

höheren Futterverbrauch pro Tag hatte. Die Futterverwertung

verbesserte sich von 2.45 auf 2.34. Durch die direkte Selek­

tion auf Futterverwertung sanken das Eigewicht und das Kör­

pergewicht sowie der Futterverbrauch pro Tag, währenddessen

die Legeleistung leicht anstieg. Die Futterverwertung nahm

über drei Generationen von 2.46 auf 2.22.ab.

Hau (1985) selektierte in zwei Linien mit zwei verschiedenen

Indices. Im ersten (I1) dienten das Körper- und das Eige­

wicht sowie der Futterverbrauch, im zweiten (I2) das Körper­

gewicht und die produzierte Eimasse als Informationsmerk­

male. Es zeigte sich, dass bei Anwendung beider Selektions­

indices mehr Eimasse produziert wurde, dass das Körperge­

wicht und der Futterverbrauch bei nach I2 selektierten Hen­

nen jedoch stark anstiegen. Auch er kam zum Schluss, dass

durch den Einbezug des Futterverbrauches in einen Index, die

Futterverwertung noch stärker verbessert werden konnte.

10

Umfassende Literaturangaben weisen darauf hin, dass über

50 Jt der Varianz der Futterverwertung auf den Erhaltungs­

bedarf , die Eimasse und die Veränderung des Körpergewichtes

zurückgeführt werden können (Fairfull et al., 1984; Bentsen

et al., 1983 ; Wing et al., 1982; Bordas et Merat, 1981;

Byerly et al., 1980; Pirchner , 1980; Hagger et al., 1978;

Hurnik et al. , 1977; Arboleda et al., 1976). Aus diesen

Untersuchungen geht hervor, dass die Futterverwertung durch

indirekte Selektion über Produktionssteigerung und Körper­

gewichtreduzierung verbessert werden kann, dass der Erfolg

jedoch grösser ist, wenn das Merkmal Futterverbrauch in ei­

nem Selektionsindex zur besseren Futterverwertung berück­

sichtigt wird.

Wirtschaftlich ist es nun von Interesse , die Restvarianz des

Futterverz ehrs, definiert als Differenz zwischen beobach­

tetem und auf Grund von Körpergewicht, Körpergewichtsver­

änderung und Eiproduktion geschätztem Futterverzehr näher zu

untersuchen. Mögliche andere beeinflussende Faktoren müsssen

deshalb auch bei den folgenden Merkmalen gesucht werden: bei

der Befiederung (Leeson et al. 1978, Charles, 1976;) sowie

bei der Grösse der unbefiederten Teile wie Kamm, Kehllappen

oder Schenkel (Bordas et al., 1984, 1981, 1974), in der Ak ­

tivität (Akbar, 1985) , in der Futterverschwendung, wo täg ­

liche Unterschiede bis zu 100 g gefunden wurden (Heil et al.

1980) oder bei der Eizusammensetzung.

So stellten Romanoff et al . (1949) eine positive Korrelation

zwischen dem Restfutterverzehr und dem Verhältnis vom Ei­

dotter zum Eiklar fest , weil der Trockensubstanzgehalt und

der Energiegehalt mit steigendem Eidot terantei 1 zunehmen.

Zum gleichen Ergebnis kam Pirchner ( 1985), da im Eidotter

mehr Nährstoffe als im Eiklar enthalten sind und dadurch

dessen Produktion mehr Futter benötigt. Bentsen (1983) und

Heil (1976) ermittelten ebenfalls positive Korrelationen,

wenn auch sehr schwache , zwischen der Futterumwandlungsrate

11

und dem Anteil Eidotter. Katle et al. (1984) weisen eben­

falls auf eine signifikant positive phänotypische Korre­

lation von r 0.19 zwischen Residualfutter (Abweichung

zwischen beobachtetem und berechnetem Futterkonsum) und dem

Anteil Eidotter hin. Diese Korrelationen wurden auf einen

signifikanten Unterschied im Metabolismus zurückgeführt, der

durch ein geringeres Akti vi tätsni veau der Hennen mit nied­

rigerem Residualfutter zustande kam. Nach Pym (1982, 1979),

wird beim Broiler durch eine verbesserte Futterverwertung

möglicherweise der Energiegehalt im Körperzuwachs reduziert,

zum Beispiel durch eine Umverteilung des Wasser-, Fett- und

Proteingehaltes im Körper. Dies könnte sich auch dement­

sprechend auf die Eizusammensetzung auswirken. Der ungleiche

Futterverzehr zwei sonst gleicher Hennen kann demzufolge

möglicherweise auch durch einen unterschiedlichen Eidotter­

gehalt und mit ihm einem anderen Trockensubstanz-, Protein­

und Energiegehalt zustandekommen.

Fairfull et al. (1984) weisen darauf hin, dass vielleicht

nicht alle Hennen den gleichen Futterbedarf haben um ent­

weder 1 g Ei oder 1 g Körpergewicht zu produzieren.

Nach Fairful 1 et al. ( 1984) und Charles ( 1984) sind die

genetischen Korrelationen zwischen Restfutterverzehr und

Eigewicht al tersabhängig, d. h., sie erhöhen sich mit zu­

nehmendem Alter der Henne. Deshalb sollte die Eiqual i tät

auch in einem möglichst späten Stadium untersucht werden.

Aus den erwähnten Arbeiten geht hervor, dass es sich lohnt,

das Merkmal Eizusammensetzung unter dem im Versuch ange­

wandten Selektionskriterium zu untersuchen und dies sowohl

bei jüngeren wie bei älteren Tieren.

12

2.4. Eizusammensetzung

a) in Abhängigkeit vom Eigewicht

Schon in den fünfziger Jahren wurden Arbeiten über die Ei­

qual itätsmerkmale publiziert. Dabei standen aber vor allem

das Eigewicht sowie die Anteile Eidotter und Eiklar am Eige­

wicht im Vordergrund. Es war bekannt, dass das Eigewicht von

der Rasse der Tiere, vom Körpergewicht, vom Alter, von der

Legeleistung und anderen Einflüssen abhängig ist und dass

das Eigewicht seinerseits die Eizusammensetzung beeinflusst.

Die zahlreichen Faktoren, welche auf das Eigewicht einwir­

ken , lassen sich jedoch auf Grund ihrer Verknüpfungen nicht

immer eindeutig auseinanderhalten.

Scott (1941) hat nachgewiesen, dass Hennen, welche Eier le­

gen die schwerer sind als 3,95 % ihres Körpergewichtes, eine

schlechtere Schlupfrate aufweisen und, dass für eine gute

Schlupfrate das beste Verhältnis Eiklar zu Eidotter bei 2:1

liegt. Eine natürliche Selektion sollte deshalb extreme Ab­

weichungen in den Eikomponenten verhindern, weil die Frucht­

barkeit von solchen Eiern produzierenden Hennen sinkt. Ein

mittelgrosses Ei wiegt ungefähr 58 g und enthält 17 g Eidot­

ter , 31 g Eiklar und 10 g Eischale mit 25 % Trockensubstanz,

52 % Rohprotein und einen Energiegehalt von 28.8 MJ/kg.

Hilfiker (1970) untersuchte die Schlupffähigkeit einer auf

hohes Anfangseigewicht (52 g) und einer auf tiefes Anfangs­

eigewicht ( 44. 9 g) gezüchteten Linie. Die auf tiefes An­

f angseigewicht gezüchtete Linie war der anderen in der

Schlupffähigkeit um 6.9 % in der zweiten und um 16 % in der

dritten Selektionsgeneration überlegen. Lerner (1951) prägte

den Ausdruck der "genetischen Homeostase", wonach Küken bei

einem optimalen Verhältnis vom Eidotter zum Eiklar am besten

schlüpfen werden und die Extreme durch natürliche Selektion

verschwinden. Aus Untersuchungen von Sainz (1983) an Eiern

13

von verschiedenen Spezies geht hervor, dass die Eigrösse

nicht a priori die Eizusammensetzung beeinflusst, sondern

dass genetische Rassenunterschiede vorhanden sind. Der

Dotteranteil variiert zwischen 25.5 t und 33 t (Burkhardt,

1971) wobei die Anteile Eidotter-Trockensubstanz und Eiklar­

Trockensubstanz biologisch weniger von der Eigrösse abhängig

sind als ihre absoluten Gewichte (Hi 11, ,1966). Nach Marion

(1964) ist die Varianz in der Eizusammensetzung vor i allem

auf physiologische Veränderungen sowie das Alter, Umwelt­

einf lüsse und die Selektionsrichtung zurückzuführen .

Durch Zucht auf höhere Eigewichte nehmen die Merkmale Dot­

ter- und Eiklargewicht wegen ihrer positiven Korrelationen

mit dem Eigewicht zu (Chwalibog, 1985; Tawfik, 1981; Rodda,

1977; Hill, 1966; Jaffe, 1965; Chung, 1965;). Der Anteil Ei­

dotter sinkt aber zu Gunsten des Anteils Eiklar . Den Resul­

taten von Hilfiker (1970) kann man entnehmen, dass die Se­

lektion auf hohes Anfangseigewicht vor allem die Eiklarmasse

und damit den Protein und Wassergehalt beeinflusste.

Ambrosen et al. (1981) beobachteten in Linien die während 4

Generationen auf Eigewicht oder Eizahl selektiert wurden,

signifikante Unterschiede in der Eigrösse und der Eizusam­

mensetzung gegenüber der Kontrollinie. In der auf Eigewicht

selektierten Linie veränderte sich vor allem das Eigewicht.

Es nahm im Vergleich zur Kontrollinie stark zu und damit

verbunden lagen auch die Gewichte von Eidotter und Eiklar

über der Kontrollinie. In der auf Legeleistung selektierten

Linie veränderte sich vor allem die chemische Zusammenset­

zung des Eiklares. Sein Protein- und Trockensubstanzgehalt

lagen unter den entsprechenden Werten der Kontrollinie. Der

Trockensubstanzgehalt der Gesamteimasse lag in der auf Eige­

wicht selektierten Linie über demjenigen der Kontrollinie

und in der auf Legeleistung selektierten Linie war er gleich

hoch wie in der Kontrollinie. Dies mag erklärbar sein durch

die bei Hennen gleichen Alters festgestellten negativen Kor­

relationen zwischen Legeleistung und Eigewicht einerseits,

14

und zwischen Eigewicht und Trockensubstanzgehalt anderer­

seits.

Der Trockensubstanzgehalt liegt bei allen Untersuchungen

zwischen 24 und 31% und ist mit dem Eidotteranteil positiv

korreliert . Mit zunehmendem Eigewicht aber bei gleichem

Alter der Hennen sinken der Eidotteranteil und der Trocken­

substanzgehalt in der Eimasse. Ambrosen et al. (1981) wiesen

darauf hin, dass genetisch bedingte grosse Eier einen höhe­

ren Trockensubstanzgehalt im Eiklar enthalten als grosse

Eier , welche von älteren Hennen produziert wurden . Hilfiker

(1970) fand keine nachweisbaren Unterschiede im Trockensub­

stanzgehalt des Eiklares zwischen einer auf hohes und einer

auf tiefes Eigewicht selektierten Linie. Nach Rodda (1977)

besteht eine positive genetische Korrelation zwischen Ei­

dottergewicht und Trockensubstanzgehalt im Anteil Eidotter.

Dies ist umso erstaunlicher, als in der Natur normalerweise

jede Zunahme der produzierten Menge mit einer Aenderung der

Zusammensetzung, vor allem einer Zunahme des Wassergehaltes,

verbunden ist. Marion et al . (1965) haben auch gezeigt, dass

die Gesamteimasse von grossen Eiern einen tieferen Trocken­

substanzgehal t aufweist als qie Eimasse von kleineren Eiern,

obwohl bei schweren Eiern der Trockensubstanzgehalt sowohl

im Eidotter wie im Eiklar höher ist. Dies ist darauf zurück­

zuführen, dass das Verhältnis Eiklar/Eidotter bei schweren

Eiern grösser ist als bei leichteren. Die Grosseierlinie

hatte nach fünf Generationen im Durchschnitt 2 % mehr Eiklar

als die Kleineierlinie.

Bedeutend weniger Autoren haben sich mit chemischen Unter­

suchungen des Eiinhaltes auseinandergesetzt und die meisten

Arbeiten stammen aus den letzten Jahren. Jaffe publizierte

1965 repräsentative Ergebnisse.

15

Tabelle 2 Zusammensetzung von Eidotter und Eiklar (nach

Jaffe, 1965).

Merkmal

Eidotter

Eiklar

Protein t

16.6

10.6

Fett t

32.6 50.0

0'1. o

Daraus geht deutlich der Unterschied zwischen Eiklar und Ei­

dotter hervor, und es muss in allen Untersuchungen berück­

sichtigt werden, dass 1 g Eidotter mehr Protein enthält als

g Eiklar. Weil jedoch der Anteil Eiklar am Ei ca. 63 t

gegenüber ca. 25 t Eidotter beträgt, stammt mehr Protein aus

dem Eiklar als aus dem Eidotter wie folgende Rechnung zeigt:

16.6 x 0 . 25 4.15 gegenüber 10.6 x 0.63 6.67.

Untersuchungen von Kirchgessner ( 1980) an Tieren mit ver­

schiedenen Energie- und Proteinaufnahmen haben gezeigt, dass

mit steigender Proteinaufnahme das Eigewicht anstieg, der

Trockensubstanzgehal t der Eimasse leicht sank (von 32. 4 t

auf 31.6 t) und der Fettgehalt in der Trockensubstanz eben­

falls von 39.3 % auf 37.3 t sank. Mit zunehmender Energie­

versorgung nahm der Rohproteingehalt in der Ei trockensub­

stanz etwas ab und der Energiegehalt verzeichnete nur einen

geringen Anstieg. Da sich mit steigendem Proteingehalt im

Futter auch das Eigewicht erhöht, lässt sich nach Kirch­

gessner folgern, dass grosse Eier einen etwas höheren Roh­

proteingehalt und tieferen Fettgehalt aufweisen. Die Korre­

lationen betrugen +O. 48 zwischen Eigewicht und Prozent Ei­

protein in der Trockensubstanz und -0.46 zwischen Eigewicht

und Energie in der Trockensubstanz. Nach Marion, (1965), ist

der unterschiedliche Eifettgehalt nicht alleine von der Ei­

dottermasse abhängig, sondern auch vom Verhältnis der Lipide

zu anderen chemischen Stoffen im Eidotter. May (1960) schät­

zte eine positive genetische Korrelation zwischen dem Eige-

15

wicht und dem Eiproteingewicht (rg ~ +0.8). Demzufolge ist

der Anteil Fett in grossen Eiern kleiner als in kleinen Ei­

ern, da bei den ersten die Anteile H2o und Protein höher

sind und diese mit dem Energiegehalt negativ korreliert

sind. Nach Sibbald (1979) ist die Variation der Bruttoener­

gie der Gesamteimasse, incl. Schale, zu 89 % vom Eigewicht

abhängig . Die negativen Korrelationen zwischen Energie- und

Proteingehalt bewirken mit steigendem Eigewicht eine Zunahme

des Proteingehaltes und eine Abnahme des Energiegehaltes in

der Trockensubstanz.

Bekannt ist seit längerem, dass die Heritabilität für das

Eigewicht hoch ist. Die h 2 - Schätzwerte liegen bei allen Au-

toren zwischen 0. 42 - 0. 60 (Scheinberg, 1953,

Hill , 1966, Rodda, 1977). Nach Cahaner (1979)

Jaffe, 1965,

sind die h 2-

Werte in selektierten Linien kleiner, weil die genetische

Varianz gegenüber der Kontrolllinie geringer ist. Nach Van

Tijen (1970) ist der h 2 -wert am Ende der Legeperiode meist

höher als zu Beginn, währenddessen Nagai et al. (1969) fan­

den , dass die h 2-werte einiger Eiqualitätsmerkmale im Laufe

der Legeperiode sanken.

Wiederholbarkeiten wurden für die Merkmale Ei-, Eidotter­

und Eiklargewicht bestimmt, und die Literaturangaben liegen

zwischen 0.55 0.76 resp. 0.42 0 . 78 und 0.55 0.70

(Ambrosen, et al. 1981, Rodda, 1977, Scheinberg, 1953). Die

niedrigste Wiederholbarkeit wurde von allen Autoren für das

Merkmal Eidottergewicht ermittelt. Mit zunehmendem Alter

wird diese grösser, weil der Dotter im Vergleich zum Eiklar

bei Legebeginn sehr unterschiedlich entwickelt ist. Mit

fortschreitendem Alter verändert er sich deshalb noch stär­

ker.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Eigewicht mit

den Merkmalen der Eizusammensetzung, ausgedrückt als Quanti­

tät, positiv korreliert ist, mit den gleichen Merkmalen in

17

Prozenten ausgedrückt, aber zum Teil negativ. Das Eiklar­

gewicht scheint die Hauptkomponente des Eigewichtes zu sein.

Durch Selektion erzieltes höheres Eigewicht wird durch an­

steigendes Eiklargewicht erreicht und dies vor allem über

einen zunehmenden Wassergehalt. Als Folge davon haben

grössere Eier von Hennen gleichen Alters einen höheren Pro­

teingehalt und einen tieferen Energiegehalt.

b) in Abhängigkeit vom Alter

Bei Qualitätsmerkmalen muss berücksichtigt werden, dass ein

58 g schweres Ei einer 30 Wochen alten Henne eine andere Zu­

sammensetzung aufweist als ein gleich schweres Ei einer 50

Wochen alten Henne. Der Alterseinfluss auf das Eigewicht und

die Eizusammensetzung wurde von verschiedenen Autoren unter­

sucht. Schon in den 50er Jahren wiesen Peterson et al.

(1949) darauf hin, dass · die Zunahme des Eigewichtes vom er­

sten zum zweiten Legejahr verhältnismässig grösser ist bei

Hennen, welche im ersten Jahr leichtere Eier legten.

Aus der Literatur ist bekannt, dass das Eigewicht mit zuneh­

mendem Alter der Henne ansteigt. Anderson, (1978), wies in

seinen Untersuchungen nach, dass das Eigewicht in den ersten

16 Legewochen stärker zunimmt, als in den folgenden. Paral­

lel dazu steigen sowohl die Mengen Frischeidotter und

Frischeiklar und Wasser, wie auch die Mengen Trockeneidot­

ter und Trockeneiklar an . Ein durch den Alterseffekt schwer­

er werdendes Ei verändert sich demzufolge ebenfalls in sei­

ner Zusammensetzung: der Anteil Eidotter steigt an , während­

dessen der Anteil Eiklar sinkt. Das Experiment von Hurnik

(1977), bestätigte ebenfalls den altersbedingten Anstieg des

Ei- sowie des Eidotter- und Eiklargewichtes. Mit zunehmendem

Alter und bis zu 60 Wochen fällt der Proteingehalt im Eiklar

stärker als im Eidotter (Hurnik, 1977) wobei zu berücksich­

tigen ist, dass die absolute Menge Eiklar stärker zunimmt

18

und deshalb auch die absolute Menge an Protein. Der Fettge­

halt im Eidotter dagegen steigt leicht an und der Cholest­

eringehalt sinkt. Durch die Untersuchungen von Varadarajulu

et al. (1972) wurden die genannten Ergebnisse grösstenteils

bestätigt, mit All:!mahme des Alterseinflusses auf die Trok­

kensubstanz des Eidotters. Marion et al. (1964) untersuchten

den Alterseffekt an zwei auf verschiedene Merkmale selek­

tierten Linien: schwere Eier (Grosseierlinie), leichte Eier

(Kleineierlinie). Mit zunehmendem Alter wurden die Eier

schwerer und der Anteil Eidotter stieg an währenddessen der

Anteil Eiklar sank. Der Anteil Eidotter nahm in der Klein­

eierlinie weniger zu. Der Trockensubstanzgehalt von Eidotter

und Eiklar sank in beiden Linien.

Cunningham (1960) hat saisonale Einflüsse und Altersein­

flüsse getrennt voneinander untersucht und kam zum gleichen

Schluss wie die anderen Autoren. Eiklarvolumen, Eidotter­

volumen sowie Eidotteranteil stiegen mit zunehmendem Alter

an, währenddessen der Eiklaranteil sank. Zusätzlich weist er

darauf hin, dass der Trockensubstanzgehalt im Eiklar wohl um

4.8 t sank , dass die Menge Trockensubstanz im Ei jedoch an­

stieg. Hilfiker (1970) beobachtete in seinen Untersuchungen

ebenfalls eine altersbedingt stärkere Zunahme des Eidotters

als des Eiklares.

Chwal ibog ( 1985) bestätigte die altersbedingte Zunahme des

Eigewichtes zwischen der 26. bis zur 47. Lebenswoche ver­

bunden mit einer Zunahme des Eidottergewichtes und des Ei­

dotteranteiles . Gleichzeitig stieg der Quotient von Eidot­

ter- zu Eiklargewichten von 41 % auf 48 t. Der Anteil Eidot­

ter stieg von 28.8 t auf 32.6 t währenddessen der Anteil

Eiklar von 71.2 t auf 67 . 4 t sank, Der Energiegehalt stieg

in dieser Zeit von 7.1 MJ/kg Eimasse auf 7.5 MJ/kg Eimasse.

Fletcher (1981) fand mit zunehmendem Alter eine Zunahme des

Anteils Eidotter von 29 % auf 33 t und eine Abnahme des

Anteils Eiklar von 71 % auf 67 %.

Ambrosen ( 1981), hat in seinem Experiment gefunden, dass

durch den Alterseinfluss, gemessen zwischen der 26. und der

19

61. Woche, das Eigewicht, das Eiklargewicht, das Eidotter­

gewicht und der Trockensubstanzgehalt im Eidotter anstiegen.

Der Proteingehalt sowie der Trockensubstanzgehalt im Eiklar

sanken.

Mit zunehmendem Alter und bis zu 60 Wochen fiel nach Hurnik

(1977) der Proteingehalt im Eiklar stärker als im Eidotter.

Dagegen stieg der Fettgehalt im Eidotter leicht an. Nach

Chwalibog (1985), stieg der Energiegehalt signifikant um

5.3 t.

2.5. Befiederung und Körpertemperatur

Der Gef iederzustand der Legehennen spielt sowohl für das

Tier selbst, als auch für wirtschaftliche Oberlegungen eine

wichtige Rolle. Bedingt durch eine schlechtere Isolierung

gegenüber der Umwelt, führen Kahlstellen zu einer erhöhten

Wärmeabgabe. Der dadurch entstehende Energieverlust kann

durch einen höheren Futterkonsum kompensiert werden.

Charles (1976) beurteilte die Befiederung mit einem 5 Punkte

System. Dies diente den meisten nachfolgenden Arbeiten in

einer mehr oder weniger abgeänderten Form als Grundlage zur

Klassierung der Befiederung. Leeson et al. (1978) wiesen in

ihren Arbeiten nach, dass "futtereffizente" Hennen ein sig­

nifikant (p i 0.01) höheres Federgewicht hatten als inef­

fiziente, obwohl sie sich in deren visuellen Beurteilung

nicht deutlich unterschieden. Der geringe Aussagewert der

Befiederungsklassierung mag darauf zurückzuführen sein, dass

dieses subjektive Beurteilungskriterium in der Praxis nicht

problemlos angewendet werden kann. Tauson et al. (1984)

betrachteten die Aussagekraft von Beurteilungsschemen und

kamen zum Schluss, dass immer die gleichen Personen bewerten

sollten, wenn Tiere in verschiedenem Alter beurteilt werden,

damit ein Punkteschema genügend Auskunft über den gesamten

Gefiederzustand gibt.

20

Tul let et al. ( 1980) wiesen in ihrer Untersuchung darauf

hin , dass die künstliche Entfiederung von Hals und Brust

( 1 7 % der befiederten Körperf 1 äche) den Futterverbrauch um

10% erhöhte , dass aber teilentfiederte Tiere mehr Eier leg­

t en und ihr Körpergewicht gegenüber der Kontrollgruppe ge­

ringer war . Die zusätzlich aufgenommene Energie genügte of­

fensi c htlich nicht, die höhere Wärmeabgabe zu decken . Mög­

licherweise verringern diese Tiere ihre Aktivität .

Hughes (1980) kam zu ähnlichen Resultaten. Sein Bewer­

tungssystem basierte auf 6 Punkten (0= perfekt; 6= völlig

nackt). Er schreibt, dass der Verlust einer Befiederungs­

einheit den Erhaltungsbedarf um 7 % erhöhte und dass Hennen

mit beschädigtem Gefieder mehr Eier legten, was jedoch nicht

dem Mehrkonsum an Futter entsprach. Die Erklärung dafür mag

folgende sein: Befiederung und Eiproduktion sind vom Hormon­

haushalt abhängig . Schlechtere Legehennen haben eine gerin­

gere Ovarialtätigkeit mit tieferem Oestrogen Niveau und

können deshalb Nackstellen besser neu befiedern. Nach Gonyou

et al.(1982) bewirkt die künstli c he Entfernung der Federn am

Nacken , Rücken und / oder Brust einen 5 % - 6 % erhöhten Fut­

terkonsum sowie eine s ch lec hte r e Fu t t e rverwertung, aber kei ­

ne Veränderung des Kö r perg ewi c htes , der Eiprodukt i o n ode r

der Eimasse. Tiere, wel c he an Nacken, Brust und Rücken nicht

befiedert waren , wiesen einen 25 % höheren Futterkonsum auf,

als die befiederten. Aus den Arbeiten von Tauson et al.

(1980) geht hervor , dass ganz schlecht befiederte Tiere 27 %

mehr fressen als gut befiederte. Nach Conson (1986) besteht

eine signifikante positive Beziehung zwischen Gefiederbe­

schaffenhei t und Futteraufnahme ( r P 0. 27). Hennen mit

starken Gef iederschäden haben demnach eine höhere Futter ­

aufnahme als Hennen mit guter Befiederung.

Grashorn et al. ( 1987) kamen in ihren Untersuchungen des

Gefiederzustandes brauner Legehybriden zum Schluss, dass die

Wi r tschaft! ichkei t der Eierzeugung durch den Bef iederungs­

zustand beeinflusst wird und dass die Heritabilität mit

21

zunehmendem Alter steigt (h2M 0.41 bis 0.87). Dies weist

darauf hin, dass die genetische Veranlagung altersabhängig

zum Ausdruck kommt. Hennen mit höherer Legeleistung wiesen

auch eine schlechtere Befiederung auf.

Als Masstab für die Körpertemperatur gilt die Rektaltempe­

ratur. Beim Huhn beträgt die Körpertemperatur 41 °c und wird

durch verschiedene Faktoren wie Lichteinwirkung, Tagesrhyt­

mus , Geschlecht , Herkunft, individuelles Verhalten, Alter

und Eiproduktion beeinflusst. Laut Tasaki (1970) steigt die

basale Wärmeproduktion legender Henne mit einem Gewicht

zwischen 1.31 bis 2.16 kg beinahe linear zum Körpergewicht.

Bobr et al. (1977) fanden, dass die basale Temperatur in der .

Nacht 0.3 °e bis 0.7 °e tiefer liegt als bei Lichteinwirkung

und , dass sie bei Belichtungsbeginn bis in den späteren

Nachmittag leicht ansteigt, um dann wieder zu sinken. Der

beste Messzeitpunkt wäre demzufolge am späten Nachmittag

oder nachts.

22

3. Material und Methoden

3.1 . Selektionskriterium

Das im vorliegenden Versuch verwendete Selektionskriterium

entspricht dem erzielten Eierlös von der 21. bis zur 40.

Lebenswoche abzüglich der Futterkosten zwischen der 21. und

der 40. Lebenswoche . Es wird als "Ei erlös minus

Futterkosten" bezeichnet.

Ei erlös

Die Eier wurden nach Gewicht in 7 verschiedene Klassen

eingetei 1 t. In Tabelle 3 sind die verwendeten Eigewichts­

klassen und Preise zusammengefasst.

Tabelle 3 Einteilung der Eier in Gewichtsklassen und

relative Preise .

Klasse

2

3

4

5

6

7

Eigewichte (g)

>70

65-69

60-64

55-59

50-54

45-49

<44

relative Preise

1 . 3

1. 15

1 . 1 0

1 • 0

0.9

0 . 7

0.5

Als absoluter Eierpreis der Gewichtsklasse 4 wurden Fr . 0.18

eingesetzt. Auf Grund der Relationen der 7 Gewichtsklassen

kann der Eierpreis für jede Klasse berechnet werden. Der

Futterpreis und der absolute Eierpreis haben keinen Einfluss

auf die Rangierung der Hennen für das im Versuch angewandte

Selektionskriterium.

23

Futterkosten

Für die Futterkosten wurde auf Grund von Angaben aus der

Bundesrepublik Deutschland ein Durchschnittspreis von

Fr. 65. -- /100 kg Futter eingesetzt. Um einen Vergleich

zwischen den Jahren zu ermöglichen, wurde er nicht der

Teuerung angepasst.

Die Rentabilität der Legehennen ist stark von den Produk­

tionskosten, welche vorwiegend auf die Futterkosten zurück­

zuführen sind, abhängig. Diese entsprechen dem Produkt von

Futterverbrauch und Futterpreis. Der Futterverbrauch setzt

sich aus dem Futterverzehr und den Futterverlusten zusammen.

Der Futterverzehr ist vom Körpergewicht, von der Veränderung

des Körpergewichtes sowie von der Produktion abhängig. Die

Rentabilität kann zusammengefasst folgendermassen darge­

stellt werden:

Abbildung 1 Zusammenstellung der Faktoren welche die Rentabilität beeinflussen

Rentabilität

Produktionskosten Futterkosten Ei erlös

1 Futterpreis x Futterverbrauch

1 Eizahl, Eipreis,

Eigewicht

1 Futterverzehr Futterverluste

Körpergewicht Körpergewichtsveränderungen Eiproduktion

Eizusammensetzung Körpertemperatur Befiederung Aktivität

24

3.2. Versuchsaufbau

3.2.1. Herkunft der Tiere

Die Ausgangspopulation setzte sich aus einer Kreuzung zwi­

schen Rhodeländer Hähnen x White Plymouth Rock Hennen zu­

sammen. Rhodeländer sind amerikanischer Herkunft und ent­

standen aus Kreuzungen zwischen roten malaisischen Kämpfern

und anderen Rassen asiatischen Ursprunges. Ein ausgewach­

sener Hahn wiegt zwischen 3.3 - 4 kg und die Henne zwischen

2 . 6 - 3 kg. White Plymouth Rock stammen aus Nordamerika und

entstanden aus einer Kreuzung Brahman, Dominikanern und

Cochin. Ein ausgewachsener Hahn wiegt 3 - 3.6 kg , die Hennen

2 . 5 - 3 kg. Im Dezember 1982 wurden die Bruteier in Deutsch­

land auf dem Basiszuchtbetrieb der Meisterhybriden in der

Forschungsanstalt Grub produziert. 50 Hähne mit je 6 ange­

paarten Hennen lieferten je ungefähr 10 - 11 Bruteier . Diese

wurden im Januar 1983 in die Schweiz gebracht und kamen zum

Ausbrüten auf den Versuchsbetrieb "Chamau", der ETH Zürich.

Eine Kreuzung als Ausgangspopulation zu wählen , hat ver­

schiedene Vor- und Nachteile (Hill , 1971). Die genetische

Streuung ist in Kreuzungen grösser als in reinen Linien .

Falls Heterosiseffekte, die in der Eiproduktion geradezu

eingeplant sind , auftreten, dann vor allem in Merkmalen mit

niedriger Heritabilität. Als Nachteile einer Kreuzung als

Ausgangspopulation müssen die möglichen nicht additiven

genetischen Effekte erwähnt werden, welche unter Umständen

den Selektionserfolg in der ersten Generation beeinflussen.

3.2.2. Versuchsanordnung

Für dieses Experiment standen auf dem Versuchsgut 1440

Einzelkäfige für ausgewachsene Tiere, wovo n 1200 für Hennen,

zur Verfügung. Angestrebt wird eine Verteilung von 480

Tieren pro Selekt ionsl inie und 240 in der Kontroll inie mit

2 5

einer Selektionsintensität von 15.4t auf der weiblichen

Seite.

Aus der Ausgangspopulation (F1) wurden 2 Selektionslinien

(L1 und L2) sowie eine Kontrollinie (K) erzeugt. Eine un­

selektierte Kontrollinie erlaubt es, Umwelteinflüsse und

genetische Verbesserungen auseinanderzuhalten (Hill, 1972),

vorausgesetzt, dass sich die Kontrolle von Generation zu

Generation genetisch nicht verändert. Das Selektionsver­

fahren und der Herdeumtrieb können wie folgt charakterisiert

werden:

Pro Selektions- und Kontrollinie werden je 20 Hähne und 80

Hennen als Zuchttiere eingesetzt,

- die männlichen Tiere werden zufällig ausgelesen, wobei

aber berücksichtigt wird, dass ein Hahn aus jeder Halb­

geschwister Familie für die Erzeugung der nächsten

Generation verwendet wird,

- die weiblichen Zuchttiere der zwei Selektionslinien wurden

auf Grund ihrer Eigenleistung ausgelesen,

- in der Kontrollinie wird nicht selektiert und die Anzahl

Zuchttiere entspricht derjenigen der Selektionslinien,

- in der Kontrollinie soll von jedem Hahn ein zufällig aus­

gelesener Sohn und von jeder Henne eine zufällig ausgele­

sene Tochter zur Weiterzucht eingesetzt werden, was einer­

seits erlaubt, den Inzuchtgrad möglichst gering zu halten

und andererseits die Leistung der Kontrollinie nicht durch

unbeabsichtigte Selektion zu beeinflussen .

25

Die Ausgangspopulat ion (F1) wurde wie folgt in zwei Se-

lektionslinien und eine Kontrollinie aufgeteilt. Aus jeder

Halbgeschwister-Familie

Familien der F1 wurde

Kontrollinie zugeordnet

und ein

jeweils

und die

bis zwei Vollgeschwister­

zufäl l ig eine Henne der

restlichen Hennen wurden

zufällig auf die Selektionslinien und 2 verteilt. Die

Auswahl der Zuchttiere erfolgte in allen drei Linien nach 40

Wochen. In der ersten Generation wurden dieselben 20 Hähne

in allen drei Linien verwendet um für die drei Linien eine

möglichst ähnliche genetische Ausgangslage zu schaffen .

Diese Hähne wurden an die 80 besten Hennen der

Selektionslinien und an 80 zufällig ausgelesene Hennen der

Kontrollinie angepaart. Jedem Hahn wurden 4 Hennen aus jeder

Linie zugetei 1 t. Ab der F2 wurden pro Linie 20 Hähne zu­

fällig ausgelesen und an 4 Hennen der gleichen Linie ange­

paart . Das Symbol F1 wurde verwendet wei 1 es sich bei der

Ausgangspopulation , wie in 3.4.2. erwähnt , um eine F1-

Kre~zungsgeneration

und F3 für die

handelte .

nächsten

Selektio nslinien) beibehalten.

Analog wu r den

Generationen

die Symbole F2

(Kontroll- und

Di e e rste Generation wurde in 2 Bruten, die zweite Gene ­

ration in 3 Bruten und die dritte Generation in 4 Bruten

über küns tliche Besamung produziert. Den Hähnen wurde wenn

möglich 1 ml Sperma entnommen und unverdünnt je vier Hennen

eingespritzt.

27

3.2.3. Populationsqrösse

Abbi ldunq 2 gibt Auskunft über die Methode und die Anzahl

selektierter Tiere pro Generation.

Abbildung 2: Paarungsschema

Paarungs­schema

Genera- Auf- Linie tion teilung

so! x J03f f--P

~F1 Bei 40 Wochen aus jeder HGF aus 1-2 VGF a~ie erste nach zuiW11szahl rangierte Henne.

Rest zufällig verteilt auf~L1 und auf ~L2

20 unsel. Hähne [

44

4

sel. Hennen aus L1 sel. Hennen aus L2 unsel. Hennen aus K

3 x 20~4 sel. Hennen aus L1 unsel. ~ 4 sel. Hennen aus L2 Hähne 4 unsel. Hennen aus K

28

Tabelle 4 zeigt die Aufteilung der Hennen im Alter von 40

Wochen i n den verschiedenen Generationen und Linien.

Tabelle 4 Anzahl Versuchstiere der drei Generationen (F1, F2, F3) , in den Selektionslinien (L1 und L2) und in der Kontrollinie (K), sowie die Anzahl Stichprobentiere für die Untersuchung der Eizusammensetzung.

Linie

Gene­ration

F1

F2

F3

L1

404

422

L2 K

396 254

506 221

Total

905

1054

1149

davon auf Eizusammen­setzung untersucht in den Perioden 21.- 40. Woche/41. - 60. Woche

303

220/200

227/215

Der Inzuchtgrad war nach der dritten Generation immer noch

praktisch Null.

3.3. Umwelt und Haltung

Das Versuchsgut der ETH besitzt einen eigenen Brut - und

Schlupfapparat sowie spezielle Gebäude für die Aufzucht und

die spätere Haltung von 1200 Legehennen und 240 Hähnen.

Während den ersten 14 Wochen werden die Küken auf Tiefstreu

bei künstlichem Licht in Gruppen zu ca. 110 Tieren aufgezo­

gen. Danach werden die Tiere bis zur sechzigsten Lebenswoche

in fensterlosen Ställen in Einzelkäfigen verteilt auf drei

Etagen mit Einzelfütterungsvorrichtungen gehalten . Dabei

wird darauf geachtet, dass die drei Linien über beide Ställe

und alle Etagen gleichmässig verteilt sind. In beiden

2 9

Ställen beträgt die Temperatur ungefähr 20 °c, wobei in den

Wintermonaten auf ein Minimum von 18 °c geheizt werden kann

und in den heissen Sommermonaten nur die Möglichkeit besteht

den Boden zu befeuchten und die Ställe dadurch etwas zu

kühlen. Bis zur 40. Lebenswoche erhalten die Tiere 12

Stunden Tageslicht. Ab dann wird das Lichtprogramm jede

Woche um 30 Minuten bis zu einem Maximum von 14, 5 Stunden

verlängert.

Während der ersten 10 Lebenswochen werden die Hennen mit UFA

Kükenfut ter gefüttert , danach wird bis zum Legebeginn auf

UFA Junghennenfutter umgestellt und ab Legebeginn (20

Wochen) erhalten die Tiere UFA Legehennenfutter.

Der Gehalt des Legehennenfutters wurde jährlich an der

Forschungsanstalt Grangeneuve untersucht. Die Ergebnisse

sind Tabelle 5 zu entnehmen.

Tabelle 5 Durchschnittliche Ergebnisse der Analyse des

Legehennenfutters für die 3 Versuchsjahre

Trockensubstanzgehalt 90.4 .\'

Asche 14.6 %

Energie 11. 4 MJ/kg UE

Protein 1 7. 1 %

Fett 4.6 %

Die drei Proben unterschieden sich kaum in den drei Jahren.

Der Futtergehalt entsprach somit einer Stichprobe über drei

Jahre.

30

3.4. Datenerfassung

3.4.1. Erhebungen im Stall

3.4.1.1. Futterverzehr

Von der 21. bis und mit der 60. Lebenswoche wurde der

Futterverzehr durchgehend erhoben. Das Futter wurde in

Büchsen zu 300 g Nettoinhalt automatisch, mit einem Gerät

des Types 700-6 der Firma AWENA AG , abgefüllt . Die Hennen

erhielten erst eine neue Ration Futter, wenn der gesamte

Inhalt einer Büchse ohne Probleme in den individuellen

Futtertrog gegeben werden konnte, andernfalls wurde erst am

nächsten Tag gefüttert . Mit dieser Fütterungsmethode konnte

die Futterverschwendung gering gehalten werden. Jede

Futtergabe wurde am betreffenden Tag auf der Stallkarte des

Tieres eingetragen. Ueber eine Periode von 40 Wochen

ermöglicht dieses Aufzeichnungssystem ein recht genaues

Erfassen des Futterverbrauchs. Am Ende der Lebensperiode

wurde das Futter nicht zurückgewogen, da man es so richtete,

dass möglichst alles Futter aufgefressen wurde.

3.4.1.2. Körpergewicht

Das Gewicht der Hennen und Hähne wurde auf den Tag genau bei

einem Alter von 10, 20, 30, 40 und 60 Wochen erhoben und auf

+/ - 5 g gerundet.

3.4 . 1.3 . Legeleistung

In der Periode von der 21. bis zur 60. Wochen wurden die

Eier jeder

jeden Tag,

einzelnen Henne gewogen,

anschliessend wöchentlich

im ersten Legemonat

an 6 aufeinanderfol-

genden Tagen . Dies erlaubte sowohl die Festlegung des Alters

bei Legebeginn als auch die Berechnung der Legeleistung (P)

in Prozenten. Die erhobene individuelle Eizahl wurde für die

3 1

Auswertung in Abschnitten von 30 Tagen wie folgt korrigiert.

Für die Tage an welchen keine Erhebung durchgeführt wurde ,

wurde eine im Intervall von 0 bis gleichverteilte Zufa_lls­

zahl (Z) gezogen. War diese Zahl Z 5 P (P• Legerate des zu

korrigierenden Abschnittes) so wurde am fehlenden Tag ein Ei

mit dem durchschnittlichen Gewicht der Periode eingesetzt .

Die Summe aller einzelnen Eigewichte ergab die pro Henne

produzierte Eimasse in den Zeitabschnitten von der 21. bis

zur 40. und der 41. bis zur 60. Woche.

3.4.1.4. Befiederung

Der Gefiederzustand wurde subjektiv erfasst . Die Klassierung

wurde mit einer 5 Punkte Skala vorgenommen. Dabei galten für

die Einteilung der Tiere folgende Anhaltspunkte:

Tabelle 6 Schema für die Klassierung der Befiederung

1 • völlig intaktes Federkleid,

2 = leichte Gefiederschäden im Halsbereich und auf der

Flügeloberfläche,

3 • deutliche entfiederte Nacktstellen (Durchmesser ca 3 cm)

am Hals und am Nacken oder auf den Flügeln,

4 • Tier nicht mehr vollständig bedeckt, grössere

Nacktstellen am Hals, Nacken und auf der Brust

5 • grosse Nacktstellen vom Hals direkt übergehend auf die

Brust (geierhaftes Aussehen).

Bewertet wurden die Tiere zum ersten Mal im Alter von 40

Wochen und zum zweiten Mal im Alter von 60 Wochen.

32

Abbildung 3: Methode zur Bestimmung der Eizusammensetzung

+ Qt> BECHER.GLAS ES

FRISC.HMASSE ~OC.KENMASSE

ALU - SCHALE L Y0'PHILl51 Fi:aT lt8h

~

~

TIEGEL kP,LORIMEIER l<~~EL-+OSS

BOMBE

TS 2. °lo ENERGIE TS M:J/KS PROTEll'-J TS 01&

33

3.4.1.5. Körpertemperatur

Die Rektaltemperaturen wurden mit Hilfe eines Temperatur­

messgerätes des Typs QT 100, Prexe, der Firma Wullschleger

AG, ausgerüstet mit einer Sonde, gemessen. Dank der mög-

1 ichst konstant gehaltenen Stalltemperatur befanden sich

alle Tiere im Bereich der thermoneutralen Zone und mussten

keinen zusätzlichen Regelmechanismus z.B. Bewegung oder

Fettabbau, zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur

aktivieren. Die Temperatur wurde nur bei Hennen erhoben die

alle im gleichen Alter und dem gleichen Lichtprogramm aus­

gesetzt waren. Zudem wurde darauf geachtet, dass 90 t der

Hennen ihr Ei bei der Temperaturmessung schon gelegt hatten.

In der F3 Generation wurden die Daten .im Alter von 30 und 50

Wochen bei all denjenigen Tieren erhoben, welche auch in die

Eiuntersuchung einbezogen waren. Für die F2 Generation

standen nur die Messungen bei 50 Wochen zur Verfügung.

3.4.2. Laboruntersuchungen

Die Eiqualitlitsmerkmale wurden in allen 3 Generationen im

Alter von 30 Wochen untersucht. Bei der zweiten und dritten

Generation wurden sie zusätzlich noch im Alter von 50 Wochen

erhoben, um den Alterseinfluss mitberücksichtigen zu können.

Aus jeder Vollgeschwistergruppe wurde zufällig eine Henne

für den Versuch ausgewählt, wobei darauf geachtet wurde,

dass die Tiere auch gleichmässig über alle Bruten verteilt

waren. Von jeder dieser Stichprobenhennen wurden während 6

aufeinanderfolgenden Tagen die Eier gesammelt und die 4

resp. 3 letzten im Labor untersucht.

3.4.2.1. Eizusammensetzung

Abbildung 3 zeigt schematisch die angewandte Methode zur Be­

stimmung der Eizusammensetzung. Alle 4, resp. 3 Eier einer

34

Henne wurden einzeln gewogen und aufgeschlagen um das Ei -

klar, den Eidotter und die Schale separat zu wägen. Ober

einem Becherglas wurde das Eiklar vom Eidotter getrennt. Der

freie Eidotter wurde über ein Fi 1 terpapier gerollt um ihn

möglichst vom Eiklar zu befreien. Die Eischale wurde mit

Hilfe eines Kleenex ausgetrocknet und anschliessend sofort

gewogen. Das Eiklargewicht wurde als Differenz zwischen

Eigewicht und Eidotter und Eischale bestimmt. Dieses

Verfahren wurde angewendet , wei 1 eine Wägung des Eiklares

keinen genauen Wert ergab , da die Verluste auf dem Filter­

papier und in der Eischale beträchtlich sein können . Am

Schluss wurden alle Eier einer Henne im gleichen Becherglas

zusammengemischt .

3.4.2 .2 . Trockensubstanzgehalt

Die Frischeimasse, die Summe von 4 resp. 3 Eiern einer

Henne, wurde wieder gewogen, über Nacht eingefroren und

anschliessend während 48 h im Gefriertrockner des Institutes

für Lebensmittelwissenschaft der ETH Zürich gefrierge­

trocknet . Danach wurde sie während 6 Stunden offen stehen

gelassen und nochmals gewogen. Dies ergab die erste Trocken­

substanzmasse. Die Masse wurde nicht sofort gewogen , wei 1

die Zeitspanne zwischen dem Wägen der ersten Probe und der

letzten im Minimum h betrug und somit das ausgesprochen

hygroskopische Protein bei den letzen Proben zuviel H2o aus

der Luft hätte aufnehmen können. Diese erste Trockensub­

stanzmasse (TS 1 ) wurde noch einmal mit einem elektrischen

Küchenmesser gemahlen und in luftdichte Gläser abgefüllt.

Anschliessend wurden Trockensubstanz-, Protein- und

Energiegehalt an der Eidg. Forsc hungsanstalt, Grangeneuve ,

bestimmt. Ungefähr 2 g dieser Trockensubstanz wurden an­

schliessend während 3 h bei 104 °C Hitze getrocknet. Damit

35

wurde die zweite Trockensubstanz ermittelt (TS 2 ). Die de­

finitive Trockensubstanz (TS3 ) entspricht dem Produkt TS 1 x

TS 2 .

3.4.2.3. Proteingehalt

Für die Rohproteinbestimmung der gefriergetrockneten Eimasse

wurden 5 mg genau gewogen und der Gehalt mit einem Kjelfoss

Gerät halbautomatisch nach der Weender Analyse bestimmt.

3.4.2.4.Energiegehalt

Eine Menge von 1 g gefriergetrockneter Eisubstanz wurde zu

Tabletten gepresst. Der Energiegehalt, ausgedrückt in MJ/kg

TS, wurde mit einem automatischen Kalorimeter des Types

AC200 bestimmt.

3.5. Statistische Auswertung

3.5.1. Berechnete Merkmale

Da sich die genetischen Parameter im Laufe einer Produk ­

tionsperiode verändern können, wurde das Legejahr in 2

Abschnitte eingeteilt. Der 1. Abschnitt beinhaltet alle

Daten der Tiere von der 21. bis zur 40 . Lebenswoche und der

2. Abschnitt alle Angaben von der 41. bis zur 60. Lebens­

woche. Für jeden Abschnitt wurden die Leistungsmerkmale

getrennt berechnet.

Die Eimasse entspricht der Summe aller einzelnen Eier eines

Abschnittes. Windeier wurden miteinbezogen, da die diesbe­

züglichen Angaben auf den Legekarten nicht eindeutig inter­

pretiert werden konnten.

Der Anteil Eidotter ergibt sich aus der Summe der 4 resp. 3

separat gewogener Eidotter geteilt durch die Anzahl Eier.

36

Aus der berechneten Differenz Eigewicht minus Eischale minus

Eidotter für die 4 resp. 3 Eier wurde der Anteil Eiklar

berechnet .

3.5.2. Genetische Parameter

Für die Schätzung der Least Squares Konstanten und der ge­

netischen Parameter wurde Harveys (1976) Least Squares and

Maximum Likelihood General Purpose Program verw~ndet.

Die Heritabilitäten wurden nach folgender allgemeiner Form

der Varianzanalyse zur Schätzung der Varianz und Kovarianz­

komponenten berechnet (Falconer, 1984):

Varianz- Freiheits­ursache grade

Hähne

Hennen

Rest

2 C1 d

2 C1

s

FG

s-1

d-s

e-d

- C1

Durchschnitts ­quadrate

DQ

2 e

Erwartungs­werte E (DQ)

2 C1

2e C1

2e C1 e

Die Heritabilität ist somit aus der Väterkomponente durch

folgende Beziehungen gegeben:

4 X 2

C1 s

3 7

Je nach Generation dienten die folgenden Modelle als

Grundlage:

Für die Generation F1 wurde Modell I verwendet, da die

Linien noch nicht aufgeteilt waren:

Yijkln

Yij kln µ

s. 1

d .. 1)

µ + si + dij + Stall k + Brut 1 + eijkln

Beobachtungswert am Ei nze ltier in Generation F1

Allgemeiner Mittelwert

zufälliger Effekt des i-ten Hahnes (i = 1, ... ,50)

zufälliger Effekt der j-ten Henne innerhalb des

i-ten Hahnes

Stallk =fixer Effekt der k-ten Stallseite (k = 1 , ... ,6)

Brut 1 = fixer Effekt der 1-ten Brut (1 = 1,2) 2

eijkln = zufälliger Restfehler, N (0 , o e)

Für die Generation F2 wurden die Linien ins Modell II

einbezogen, die gleichen 20 Hähne waren jedoch noch über

alle drei Linien verteilt.

Modell II:

Yijklmn µ + si + dij + Stall k + Brut 1 + Liniem + eijklmn

Yijklmn = Beobachtungswert am Einzeltier in Generation F2

µ Allgemeiner Mittelwert

s . zufälliger Effekt des i-ten Hahnes ( i = 1 ' ... '20) 1

d .. zufälliger Effekt der j-ten Henne innerhalb des 1)

i-ten Hahnes

Stallk = fixer Effekt der k-ten Stallseite (k = 1' ... '6)

Brut 1 = fixer Effekt der 1-ten Brut ( 1 = 1' . .. 3)

Liniem . fixer Effekt der m-ten Linie (m = 1' . .. 3)

eijklmn = zufälliger Restfehler, N ( 0, 2 e) Cl

38

Im Modell III Fur die Generation F3 wurde berücksichtigt,

dass die Hähne nur innerhalb Linie verwendet wurden.

Modell III:

yijklmn

Yijklmn }J.

s . mi

d .. miJ

Stallk

Brut 1 Linie

m

eijklmn

µ + Liniem + smi + dmij + Stall k 7 Brut 1 +

eijklmn

Beobachtungswert am Einzeltier in Generation F3

Allgemeiner Mittelwert

zufälliger Effekt des i-ten Hahnes der m-ten

Linie (i = 1, . . . ,60)

zufälliger Effekt der j-ten Henne innerhalb des

i-ten Hahnes der m-ten Linie

fixer Effekt der k-ten Stallseite (k = 1, . .. ,6)

fixer Effekt der 1-ten Brut (1 = 1, ... ,4)

fixer Effekt der m-ten Linie (m = 1, . . . ,3)

zufälliger Restfehler , N ( 0 , o 2 ) e

Zur Berechnung der genetischen Parameter der Eizusammen­

setzung wurde folgendes Modell ohne Berücksichtigung der

Henne verwendet , wei 1 nur Nachkomme pro Vollgeschwister-

familie für die Untersuchung herangezogen wurde.

Y ijkn µ + si + Stallj + Untersuchungstagk + eijkn

yijkn

µ

s. 1

Stall . J

Untersuchungstagk

eijkn

Beobachtungswert des n-ten Nachkommen

des Hahnes i im Stall j am Untersuch­

ungstag k

Allgemeiner Mittelwert

= zufälliger Effekt des i-ten Hahnes

fixer Effekt des j-ten Stalles

= fixer Effekt des Untersuchungstages k

= zufälliger Restfehler, N (0, o 2 ) e

39

3.5.3. Wiederholbarkeit

Für die Wiederholbarkeiten (R) der Messungen eines gleichen

Merkmales an einem Tier wurde folgende Schätzmethode

angewandt:

Modell V:

Yijk = µ + Analysetagi + Tierij + eijk

Yijk Beobachtungswert am Einzeltier

µ allgemeiner Mittelwert

Analysetagi = fixer Effekt des Analysetages i

Tierij = Tier j innerhalb Analysetag i

eijk zufälliger Restfehler N (0 , o 2e)

2 o T

R -- -------2 2

o T + o e

wobei:

Varianz zwischen Individuen 2 o T

2 o e = Varianz der einzelnen Messungen innerhalb Individuen

Der Selektionserfolg wurde als Abweichung zur Kontrollinie

mit den Linieneffekten der Modelle II und III geschätzt.

4 0

3.5.4. Einflüsse auf den Futterverbrauch

Modell VI wurde verwendet , um die Faktoren mittels Regres­

sionsanalyse zu erörtern, welche den Futterverbrauch beein­

flussen:

Mode_l_LYJ_

FCijkl = µ + Fei + sj + b1(BWijkl) + bz(BWCHijkl) +

b3(AFEjikl) + ~bn(COVijkl) + eijkl

FCijkl µ

Fe . 1

s. J

BWijkl

BWCHijkl

AFEjikl

~covijkl

= Futterverbrauch eines bestimmten Tieres (kg)

Allgemeiner Mittelwert

fixer Effekt der Federnklassen(i=1, .. 4)

zufälliger Effekt des j-ten Hahnes

= Körpergewicht bei 30, resp. 50 Wochen (kg)

Körpergewichtsveränderung zwischen der 21. und

der 40. Lebenswoche, resp. zwischen der 41. und

der 60 . Lebenswoche (kg)

Alter bei Legebeginn (Tage)

andere im Modell einbezogene kontinuierliche

Kovariablen

Folgende Kovariablen wurden in den Modellen VII X

zusätzlich berücksichtigt :

Modelle:

(VII)

(VIII)

(IX)

(X)

wobei

Eimasse inklusiv Schale (EM)

Energie in der Eimasse ohne Schale (EN)

Gesamt Eidottermasse (YM) und Eiklarmasse (AM)

Energie und Protein (P) in der Eimasse ohne

Schale

Partielle Regressionskoeffizienten

= zufälliger Restfehler, N (0, o 2 ) e

41

4. Ergebnisse

4.1. Selektionskriterium und Futterverwertung

Die Selektion hatte zum Ziel, die Wirtschaftlichkeit der

Eiproduktion zu verbessern. Zu diesem Zwecke wurde das

Selektionskriterium "Eierlös minus Futterkosten" zwischen

der 21. und der 40. Woche angewendet.

In einem ersten Teil wird der Einfluss der Selektion auf das

Selektionskriterium sowie auf die korrelierten Merkmale,

Futterverbrauch, Futterverwertung, Körpergewicht und Eipro­

duktion, diskutiert.

Der Hauptteil der Untersuchung bestand jedoch in der Erfas­

sung der durch die Selektion verursachten Veränderungen in

der Eizusammensetzung. Dieser Aspekt wird später behandelt.

Als Mass für die Futterverwertung wurde das Verhältnis des

Futterverbrauches zur produzierten Eimasse verwendet. Die

durch indirekte Selektion verbesserte Futterverwertung ist

somit von grösster Bedeutung für den Selektionserfolg des im

Versuch angestrebten Zuchtzieles.

4.1.1. Mittelwerte und Standardabweichungen

4 . 1.1.1. Selektionskriterium in den drei Generationen

Das Selektionskriterium "Eierlös minus Futterkosten" wurde

für jedes Jahr und jede Linie in der ersten Periode (21.-40.

Woche) berechnet. In der zweiten Periode (41. - 60. Woche)

wurde ein entsprechendes Merkmal definiert als "analoge

Differenz". Die Ergebnisse der drei Generationen sind in

Tabelle 7 zusammengefasst.

4 2

Tabelle 7 Mittelwerte (X) und Standardabweichungen (s ) für das Selektionskriterium "Eierlös minus x Futterkasten in der gesamten Population und LSQ­Konstanten (µ+c) für das Selektionskriterium in den Linien L1 und L2 sowie in den Kontrollinien

Generationen

F1 F2 F3

x s :X sx x s X X

Linien/Perioden

Gesamt-

population

21 - 40 Wo 11. 88 1. 91 1 0. 71 2.27 11 . 3 2 1 . 97

41 - 50 Wo 11 . 1 5 3 . 09 10.47 3. 21 11. 57 2.93

µ+c ,J+C

Linie 1

21 - 40 Wo 10.85 11. 56*

4.1 - 60 Wo 10.56 11 . 7 9

Linie 2

21 - 40 Wo 10.79 11. 40*

41 - 60 Wo 10.72 11. 88

Kontrolle

21 - 40 Wo 10.46 10.69*

41 - 60 Wo 10.38 11. 00

* Im Selektionskriterium weichen die Linien signifikant

(p i 0 . 05) von einander ab.

Für die Interpretation wurde zwischen Generationen, Perioden

und Linien unterschieden.

43

Beim Vergleich der drei Generationen muss jedoch berück­

sichtigt werden, dass die Generation F1 eine kommerzielle

Kreuzung Rhode-Island x White Rock war. Beim Kreuzen zweier

Rassen ist mit einer gewissen Heterosis zu rechnen; in die­

sem Versuch konnte sie jedoch nicht berechnet werden.

Die Abnahme des durchschnittlichen Selektionskriteriums

( 11 . 88) von der F1 als Gesamtpopulation zur unselektierten

Kontrollinie (10.46) in der F2 ist unter anderem auf einen

Heterosisverlust zurückzuführen. In der F2 ist schon eine

leichte Verbesserung des Selektionskriteriums der Selek­

tionslinien (10.82) gegenüber der Kontrollinie (10.46)

festzustellen. In der F3 sind die Selektionslinien bereits

signifikant besser (11 . 48) als die Kontrollinie (10.69).

In den zwei ersten Generationen (F1 und F2) war das Selek­

tionskriterium höher als die "analoge Differenz" . In der

dritten Generation (F3) verhielt es sich umgekehrt, die

"analoge Differenz" lag über dem Selektionskriterium. Diese

Beobachtungen galten für alle drei Linien der Generationen

F2 und F3.

Weiter konnte festgestellt werden, dass die Kontrollinie in

beiden Perioden sowohl

schlechtesten war. Die

in der Generation F2 wie in F3 am

durchschnittliche Abweichung beider

Linien von der Kontrollinie wurde definiert als Selektions­

erfolg. In der Generation F2 betrug der Selektionserfolg für

das Selektionskriterium im Durchschnitt beider Linien 3.3 t

und für die "analoge Differenz" 2.4 t. In der Generation F3 waren beide Selektions! inien bereits

signifikant besser als die Kontrollinie. In der ersten

Periode betrug der Selektionserfolg im Selektionskr i ter i um

6.9 t und in der zweiten Periode für die "analoge Differenz"

7. 1 t. Diese Resultate zeigen, dass in der Generation F2

einerseits das Selektionskriterium (21. - 40. Woche) für die

Gesamtpopulation höher war als die "analoge Differenz" (41.

60. Woche) und dass andererseits die Abweichungen zur

Kontrollinie mit zunehmendem Alter kleiner wurden. In der

44

Generation F3 hingegen war das Selektionskriterium für die

Gesamtpopulation tiefer als die "analoge Differenz" und die

Abweichungen von der Kontrollinie wurden mit zunehmendem Al­

ter grösser. Um daraus weitere Schlüsse ziehen zu können,

und weil sich das Selektionskriterium aus den Faktoren Eier­

lös (Menge x Preis) minus Futterkosten (Menge x Preis) zu­

sammensetzte, wurden die Merkmale Eimasse, Futterverbrauch

und Futterverwertung eingehender analysiert.

4 .1 .1. 2. Korrelierte Merkmale: Eimasse, Futterverbrauch

und Futterverwertung in den drei Generationen.

Die Resultate sind für die verschiedenen Merkmale in Tabelle

8 zusammengefasst.

In Bezug auf die Gesamtpopulation geben die Zahlen aus Ta­

belle 8 wichtige Hinweise zur Erklärung der Veränderung im

Selektionskriterium. Wie schon im Selektionskriterium zu

sehen war, hatte die Heterosis in der ersten Generation auch

einen grossen Einfluss auf andere Leistungen.

In der ersten Generation produzierten alle Hennen zusammen

während der ersten Periode 0.3 t mehr Eimasse als während

der zweiten Periode; der Futterverbrauch der ersten Periode

lag 7 t unter demjenigen der zweiten Periode mit dem Resul­

tat, dass die Futterverwertung in der ersten Periode um 9 t

besser war als in der zweiten Periode.

In der zweiten Generation lag die Eimasseproduktion in der

ersten Periode schon um 0.9 t über derjenigen in der zweiten

Periode, der Futterverbrauch war nur noch 3.2 t geringer und

die Futterverwertung der ersten Periode lag 6.2 t über der­

jenigen der zweiten Periode.

In der dritten Generation hingegen produzierten die Hennen

in der ersten Periode 4.3 t weniger Eimasse als in der zwei­

ten Periode, der Futterverbrauch war demzufolge um 7 . 1 t ge­

ringer und die Futterverwertung um 4.2 t besser.

45

Die grosse Differenz in Bezug auf die Futterverwertung

zwischen den beiden Perioden der ersten Generation hat

verschiedene Ursachen. Im Laufe des Legejahres veränderte

Tabelle 8 Phänotypische Mittelwerte (x) oder LSQ­Konstanten <P+c) der Merkmale Eimasse (EM}, Futterverbrauch (FV) und Futterverwertung (FVW)

Merkmal Eimasse Futterverbrauch Futterverwertun2

Generation F1 F2 F3 F1 F2 F3 F1 F2 F3

x :X x x x x :X x x Linien/ Perioden

Gesamt-population

21 - 40 Wo 7. 16 6. 91 6.90 16 . 21 16.56 15.70 2 . 29 2.42 2.30

41 - 60 Wo 7. 14 6 . 85 7.21 17.42 17. 1 0 16.92 2 . 52 2.58 2.40

µ+~ :U+C ,.. ,..

;l+C V.+c ).l+c µ+c

Linie 1

21 - 40 Wo 6.95 6.95 16.53 15 . 64 2.40 2.27

41 - 60 Wo 6.87 7.22 17. 1 0 16 . 79 2.58 2.39

Linie 2

21 - 40 Wo 6.94 6.93 16.54 15.77 2.41 2.31

41 - 60 Wo 6. 91 7.32 17.03 17 . 08 2.54 2.39

Kontrolle

21 - 40 Wo 6.89 6. 72 16.68 15.64 2.45 2.34

41 - 60 Wo 6.85 6.93 17. 21 16. 71 2.59 2.46

sich die Produktion der Eimasse kaum (-0.3t). Der Futter­

verbrauch nahm jedoch über die Legeperiode stark zu (6.7%),

was zu einem erheblichen Unterschied in der Futterverwertung

45

zwischen den beiden Perioden führte . In der zweiten Genera ­

tion nahm die Eimasseproduktion zwischen 21 und 60 Wochen

ebenfalls kaum ab (-0.9 t), der Futterverbrauch erhöhte sich

jedoch weniger als in der Generation F1 ( 3 . 2 t), was die

kleinere Differenz zwischen den beiden Perioden für das

Merkmal Futterverwertung erklärt . In der dritten Generation

hingegen stieg die Eimasseproduktion innerhalb der Legeper­

iode um 4. 3 t an. Weil, bedingt durch die höhere Eimasse­

produktion auch der Futterverbrauch um 7. 1 t zunahm, fiel

die Differenz in der Futterverwertung zwischen den beiden

Perioden geringer aus.

Diese Beobachtungen führen zur Frage, weshalb die Hennen der

ersten und der zweiten Generation mit zunehmendem Alter pro

Zeiteinheit weniger Eimasse produzierten und in der dritten

Generation das Gegenteil zutraf . Auskunf t dazu gibt eine Zu ­

sammenstellung der Legeleistung in Tabelle 1 im Anhang . In

den zwei ersten Generationen hat die durch Heterosis beding­

te Frühreife mitgespielt. In der ersten Periode wurde da­

durch die produzierte Eimasse grösser. Die Hennen begannen

schon mit 137.7 , resp. mit 135 Tagen zu legen , also 7 Tage

früher als in Generation F3 (142.8 Tage) . Obwohl die Eizahl

in allen drei Generationen von einer Periode zur anderen

sank , war der Rückgang in der Eizahl in der F3 Generation

etwas geringer , und gleichzeitig lag die Zunahme des Eige­

wichtes um 1 t über derjenigen der Generationen F1 und F2.

Auf Grund des früheren Legebeginnes produzierten die Hennen

der F2 Generation in den ersten drei Legemonaten sogar mehr

Eier als die Hennen der F3 Generation in der gleichen Per­

iode. Ab dem vierten Legemonat jedoch sank die Leistung der

Tiere der F2 Generation unter diejenige der Tiere der F3

Generation und blieb darunter. Obschon die F2 Hennen in der

ersten Periode mehr Eier legten als die F3 Hennen, erreich­

ten sie in der zweiten Periode nicht mehr das Produktions­

niveau der F3 Hennen. Insgesamt produzierten die Hennen der

F3 Generation, obwohl sie 7 Tage später mit Legen begann,

nur zwei Eier weniger als diejenigen der Generation F2.

47

4.1.2. Korrelierte Selektionserfolge

Die direkten und indirekten Selektionserfolge für die Merk­

male Selektionskriterium, "analoge Differenz", Eimasse,

Futterverbrauch und Futterverwertung wurden als Abweichung

der Selektionslinien von der Kontrollinie mit den Modellen

II und III geschätzt. Der Selektionserfolg der n-ten Gene­

ration enthält den Selektionserfolg der n-1 vorangehenden

Generationen.

Die Selektionserfolge waren positiv für das Selektions­

kriterium resp. die "analoge Differenz" in beiden Perioden

und Generationen und vergrösserten sich von der F2 zu F3. In

der ersten Periode der dritten Generation war der korrelier­

te Selektionserfolg auf die Futterverwertung bereits signi­

fikant. Die Selektionslinien hatten in beiden Generationen

gegenüber den entsprechenden Kontrollinien eine höhere Ei­

masseproduktion und eine bessere Futterverwertung. Der Fut­

terverbrauch der Selektionslinien war in der zweiten Genera­

tion tiefer als derjenige der Kontrollinien.

In Tabelle 9 sind die Selektionserfolge für die wichtigsten

Merkmale aufgeführt .

Die Linie 1 veränderte sich im Selektionskriterium von einer

Generation zur andern stärker als die Linie 2. Da die Unter­

schiede aber sehr gering ausfielen, waren die Ursachen kaum

abzuklären. Die Differenz könnte auf die frühere Legereife

der ersten Linie sowie auf ihr leicht höheres Anf angseige­

wicht zurückgeführt werden (Tabelle 1 im Anhang).

Allgemein waren die Selektions! inien den Kontroll inien in

allen wirtschaftlichen Merkmalen überlegen. Der Unterschied

im Selektionskriterium war in der dritten Generation bereits

signifikant und konnte durch den Anstieg der produzierten

Eimasse , das Produkt aus Eigewicht und Eizahl, verbunden mit

48

einer geringeren Zunahme des Futterverbrauches und einem

tieferen Körpergewicht grossenteils erklärt werden.

Tabelle 9

Merkmal

Generation

Linie/

Periode

Linie 1

21 - 40

41 - 60

Linie 2

21 - 40

41 - 60

Durchschni t1

21 - 40

41 - 60

Selektionserfolge für das Selektionskriterium und korrelierte Selektionserfolge für verschiedene Merkmale

Selektions- Eimasse Futter- Futterver-kriterium verbrauch wertung

(kg) (kg)

F2 F3 F2 F3 F2 F3 F2 F3

. 39 . 90 . 07 .23 - .15 -.01 -.05 -.07

. 17 .78 .02 .38 - . 12 .08 -.01 - . 07

.34 .72 . 06 . 21 - .14 . 13 -.03 -.03

.34 .88 .06 . 29 - . 19 . 37 -.06 - .08

.36 .79 . 06 . 22 - .15 .07 -.04 -.05

. 25 .83 .04 .34 - . 16 .22 -.03 -.07

4 9

Die Graphiken 1 und 2 veranschaulichen die höhere Eiproduk­

t ion der Selektionslinien , verbunden mit einer besseren Per­

sistenz . Eine Arbeit von Von dem Hagen (1986) , könnte dazu

mögliche Hinweise liefern. Die genannte Untersuchung weist

auf zusammenhänge zwischen der Leistungsminderung bei Lege­

hennen und Leukosevirusinfektionen hin. Aviäre Leukoseviren

vermögen die Legeleistung von Hennen bis ~ur 45. resp. 71.

Woche um 23 bis 30 Eier zu senken. Die Reaktion auf eine In­

fektion ist aber, wie die Infektionsempfänglichkeit, nicht

bei allen Individuen identisch. Möglicherweise wurden in

diesem Experiment durch die Selektion auf Eierlös minus Fut­

terkosten indirekt eher resistentere und/oder virusfreie

Tiere ausgelesen. Deshalb vergrössert sich eventuell die

Differenz in der Legeleistung zwischen der Kontrollinie und

den Selektionslinien von Jahr zu Jahr. Da die Versuchstiere

jedoch nicht auf Leukose untersucht wurden, liefert diese

Arbeit nur eine Hypothese zur Erklärung der tieferen Eipro­

duktion der Kontrollinie, aber keinen Beweis für ihre Unter­

legenheit.

Die Selektionslinien der zweiten Generation benötigten trotz

der höheren Eimasseprodukt ion weniger Futter als die Kon­

troll inie. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der

Futterverbrauch von der Eimasse und dem Körpergewicht ab­

hängt, konnte der geringere Futterverbrauch der Selektions­

linien teilweise durch ihr signifikant tieferes Körperge­

wicht (Tabelle 2 im Anhang) erklärt werden. In der dritten

Generation lag der Futterverbrauch der Selektionslinien über

demjenigen der Kontrollinie und könnte mit der hohen Eimas­

seproduktion erklärt werden, obwohl das Körpergewicht der

Selektionslinien noch leicht unter demjenigen der Kontrol­

linie lag.

Graphik 1 Legeleistung

"' 0

"' " 1

,lp

,-,~-,-,

Graphik 2 Leg e l eis tun g

50

5 0

F2 Generation der

100

der

100

150

1984 F2

19-l'l SELEKTION 1

~ SELEKTION 2

tr---6 KONTROLLE

200

LEGET AG

Ge ner a t io n F3

1985 ° l9-l'l SELEKTION

(9---(9 SEJ. EKTI ON 2

tr---6 KONTROLLE

---,-,,-250 JOO

51

4.1.3. Genetische Parameter in der Selektionsperiode

4.1.3.1. Genetische Korrelationen und Heritabilitäten in der

Selektionsperiode

Die Korrelationen zwischen zwei Merkmalen sind dann von Be­

deutung, wenn durch die Selektion auf ein Merkmal Verände­

rungen in einem anderen Merkmal herbeigeführt werden. Diese

korrelierten Selektionserfolge in wirtschaftlich wichtigen

Merkmalen wurden deshalb auch untersucht.

Die genetischen Korrelationen mussten auf Grund der unter­

schiedlichen Populationsstrukturen mit den Modellen I - III

berechnet werden. Die Schätzungen beruhen auf den Väterkom­

ponenten. Die Werte der Tabelle 10 sind ein mit der Varianz

der Schätzung gewichteter Durchschnitt der drei Generatio­

nen.

Die genetischen Korrelationen zwischen dem Selektionskrite­

rium und den übrigen untersuchten Merkmalen bestätigen eini­

ge Beziehungen, welche in den korrelierten Selektionserfol­

gen zu beobachten waren. Die zusammenhänge zwischen Selek­

tionskri terium und Eimasse sind hoch positiv und zwischen

Selektionskriterium und Futterverwertung hoch negativ. Sie

sind unbedeutend zwischen dem Selektionskriterium und dem

Futterverbrauch, resp. dem Körpergewicht bei 20 Wochen.

5 2

Tabelle 10 genetische Korre2ationen und Standardfehler (in Klammer) sowie h -Werte auf der Diagonalen für die wirtschaftlich wichtigen Merkmale zwischen dsr 21. - 40. Woche für das Selektionskriterium (SK) , die Eimasse, (EM), die Eizahl (EZ}, das Eigewicht (EW}, den Futterverbrauch (FV), die Futterverwertung (FVW} und das Körpergewicht bei 20 Wochen (KG20}.

Merkmal SK EM EZ EW FV FVW KG20

SK .23 .89 .35 .74 .09 -.92 -.09

(. 06) (. 03} ( . 11 ) (. 07) { .12) (. 19) ( . 12)

EM .24 .47 .64 .57 -.57 . 19

(. 05} ( . 1 0} (. 08} (. 09) (. 20) ( .12)

EZ . 23 -. 56 .17 -.43 .08

( . 05) ( .10) ( . 13) (. 20) ( .13)

EW 1 . 0 .35 - . 16 .14

(. 12} ( .10} (. 15) (. 10)

FV . 40 .57 .64

( . 07) ( . 14) (. 07)

FVW . 09 . 42

(. 03) (. 15)

KG20 .58

(. 09}

Die genetische Korrelation zwischen dem Selektionskriterium

und dem Eigewicht ( 0. 74) ist bedeutend höher als diejenige

zwischen dem Selektionskriterium und der Eizahl (0.35). Zwi­

schen dem Selektionskriterium und dem Eigewicht war sie so

53

eng, dass durch die Se).ektion die Eimasse trotz der nega­

tiven Korrelation zwischen Eizahl und Eigewicht grösser wur­

de (Tabe! le 9) . Die enge Beziehungen zwischen dem Selek­

tionskr i terium und der Futterverwertung muss auf die hohe

Korrelation zwischen Selektionskriterium und Eimasse zurück­

geführt werden, da die Korrelation Selektionskriterium

Futterverbrauch sehr tief ist. Dies lässt somit den Schluss

zu, dass auf Grund des Selektionskriteriums effizientere

Hennen ausgelesen wurden .

Der Futterverbrauch wies die höchste Korrelation mit dem

Körpergewicht auf (.64). Diese lag im Bereiche der von

Pirchner (1985) geschätzten Korrelation (rg = .72) und be­

stätigte die enge Beziehung zwischen Futterverbrauch und

Körpergewicht. Demzufolge benötigten schwerere Hennen mehr

Futter, produzierten jedoch mehr Eimasse und wiesen dement­

sprechend eine bessere Futterverwertung auf, was im Selek­

tionserfolg zum Ausdruck kam. Die Korrelation zwischen Fut-

terverbrauch und Eimasse (rg = .57) war leicht

von Pirchner (1985) (rg = .3) oder von Damme,

.35 - . 46) publizierten Werte . Die positiven

höher als die

(1984), (r = g Korrelationen

zwischen dem Körpergewicht und der Futterverwertung, der Ei­

masse und dem Eigewicht deuten darauf hin , dass wegen der

positiven Korrelationen zwischen dem Selektionskriterium und

der produzierten Eimasse, das Körpergewicht langfristig se­

lektionsbedingt ansteigen wird. Da die Selektion jedoch die

Eimasseproduktion stärker beeinflusst als das Körpergewicht,

wird wohl der Futterverbrauch ansteigen, die Futterverwer ­

tung wird sich aber dennoch verbessern und demzufolge zu

einer weiteren Verbesserung des Selektionskriteriums führen .

Die geschätzten Heri tabil i täten sind in Tabelle ·10 auf der·

Diagonalen aufgeführt. Sie waren, mit Ausnahme derjenigen

für die Futterverwertung, relativ hoch und lagen im Bereiche

der von Damme (1984) publizierten Werte. Die von verschied­

enen anderen Autoren geschätzten Heritabilitäten sind in

Tabelle 11 zusammengestellt.

5 4

Tabelle 11 Heritabilitäten einiger Merkmale nach

verschiedenen Autoren

Merkmal eigener

Versuch

Eimasse .24

Eigewicht 1 . 0

Futterverbrauch .4

Futterverwertung .09

Körpergewicht . 58

Hagger

( 1978)

.30 -. 70

Pirchner

(1985)

.32

.58

. 1 2

.17

. 80

Damme

(1984)

.34

.73

. 51

.23

Nordskog

( 1972)

. 20

Einzig für das Mer k mal Eigewicht fielen die Schätzwerte weit

höher aus als bei den i n Tabelle 11 zitierten Autoren.

Der Schätzwert für die Heritabilität des Selektionskriteri ­

ums lag im Bereich der We r te für die Eimasse und Eizahl. Auf

Grund der engen positiven Korrelati on mit der Eimasse darf

in der folgenden Generati on mit einer weiteren Verbesserung

des Selektionskriteriums gerechnet werden.

4 . 1.3 .2. Genetische Korrelationen innerhalb der zweiten

Periode (41. - 60. Woche) sowie zwischen den beiden

Pe r ioden (21. - 40 . Woche und 41 . - 60 . Woche)

und die Heritabilitäten.

In Tabelle 12 sind die genetischen Korrelationen zwischen

verschiedenen Merkmalen innerhalb der zweiten Periode sowie

zwisc hen der ersten und der zweiten Periode zusammenge­

ste llt. Die Heritabili t äten der verschiedenen Merkmale sind

für die zweite Periode in Klammer aufgeführt.

55

Tabelle 12 Genetische Korrelationen (r ) zwischen der Periode 21. - 40. Woche (l)gund der Periode 41.-60. Woche (2), sowie die Korrelationen und die Heritabilitäten (in Klammer) in der zweiten Periode für die Merkmale: Selektionskriterium (SK), "analoge Differenz" (D), Eimasse (EM), Eizahl (EZ), Eigewicht (EW), Futterverbrauch (FV), Futterverwertung (FVW) und Körpergewicht bei 20 Wochen (KG20) und bei 60 Wochen (KG60) .

Merkmal

Periode

SK

D

EM

EZ

EW

FV

FVW

1

2

2

2

2

2

2

KG20

KG60 2

D EM EZ

2 2 2

.89 .80 . 65

(.27) .94 .81

.83 .88 .67

(. 32) . 78

EW

2

.68

.49

. 60

. 60

. 31 .25 .79 - .64

(.22) -.28

FV

2

.11

.19

.48

.64

.05

.41

FVW

2

-.76

-.85

- .45

-.59

- .20

-.52

.56 .68 -.06 .95 .40 -.30

( .90) .28 -.24

.02 .39 . 17 .30 .90 .52

-.74 -.49 -.43 -.18

-.16 -.06 -.05 . 14

( .55) .57

.52

. 53

1. 00

( .18)

.43

KG60

2

- . 19

-.30

.18

- . 01

- . 01

- . 15

. 18

. 16

.80

.6 7

.63

.65

.86

(. 60)

Die Korrelationen sind recht hoch und liegen für die zweite

Periode im Bereiche derjenigen der ersten Periode . In der

ersten Periode war das Selektionskriterium am höchsten mit

56

der Futterverwertung korreliert (-.92) , gefolgt von der Ei ­

masse (.89) , vom Eigewicht ( . 74) und von der Eizahl ( . 35).

In der zweiten Periode hingegen wurden für die "analoge Dif ­

ferenz" die höchsten Korrelationen mit der Eimasse ermittelt

(. 94) '· gefolgt von der Futterverwertung (-. 85), der Ei zahl

(. 81) und dem Eigewicht (. 49). Die Rangfolge der Korrela-

tionen zwischen

wicht hat sich

umgekehrt .

Selektionskriterium und Eizahl

in der zweiten Periode ( 41 .

resp. Eige-

60. Woche)

Die "analoge Differenz'' wurde stärker von der Eizahl als vom

Eigewicht beeinflusst . Dies bringt zum Ausdruck, dass Hennen

welche zu Beginn der Selekti onsperiode einen hohen Anteil

kleiner Eier legten , bei der Selektion nicht berücksichtigt

wurden . Somit wäre es interessant Hennen mit flacheren Eige ­

wichtskurven zu züchten deren Niveau zu Beginn der Legeper ­

iode jedoch höher wäre. Bei ziemlich konstantem Eigewicht in

der zweiten Periode verbes s er te folglich vorwiegend die Ei ­

zahl die " anal oge Differenz". Das gleiche Phänomen kommt

auch i n den Korrelati o nen zwischen der Eimasse und der Ei ­

zahl in d er ersten Periode (.47) gegenüber der zweiten Per ­

iode (.78) sowie zwischen der Eizahl und dem Eigewicht der

ersten Periode (- . 56) gegenüber (-.28) der zweiten Periode

zum Ausdruck.

Vergleicht ma n noch die Korrelation zwischen Eizahl und Fut ­

terverbrauch in der ersten Periode ( . 17) mit derjenigen in

der zwe iten Periode ( .41) so wird deutlich, dass der Futter­

verbrauch in der zweiten Periode enger mit der Eizahl korre­

liert ist als in der ersten Periode. Die Korrelationen des

Selektionskriteriums mit den übrigen Merkmalen in der zwei­

ten Periode sind relativ hoch ausser für die Merkmale Fut­

terverbrauc h und Körpergewicht. Sie liegen unter denjenigen

der "analogen Differenz" ausser für das Merkmal Eigewicht,

was wiederum bedeutet, dass das Selektionskriterium vom

Eigewicht, und die "analoge Differenz" von der Eizahl beein­

flusst wird . Die Heritabilitäten der zweiten Periode weichen

kaum von denjenigen der ersten Periode ab.

5 7

Die Korrelationen zwischen gleichen Merkmalen in beiden Per ­

ioden waren positiv. Sie waren hoch bei den Merkmalen Ei­

masse, Eizahl, Eigewicht und Futterverwertung, mittel für

das Eigewicht und tief für das Körpergewicht und den

Futterverbrauch. Eier von Hennen mit hoher Legeleistung wa­

ren in der ersten Periode leichter und die Legeleistung der

ersten Periode schien sich negativ auf die Eigewichte in der

zweiten Periode auszuwirken.

4.1.4. Einfluss der Befiederung

Bis anhin wurden die wirtschaftlichen Merkmale und ihre Ein­

flüsse auf das Selektionskriterium diskutiert. Als möglichen

weiteren Einfluss auf den Futterkonsum und somit auf das

Selektionskriterium wurde in der Literatur die Befiederung

erwähnt (Tullet, 1980; Tauson, 1980; Hughes, 1980; Charles,

1976). Mit Hilfe des von Charles (1976) publizierten und

angepassten Punktierschemas ( 1 gut, 4 = schlec ht) wurde

die Befiederung für die Linien in beiden Perioden und beiden

Generationen bestimmt.

Tabelle 13 Unterschiede in der Befiederung zwischen den Selektionslinien und der Kontrollinie in beiden Perioden der Generationen F2 und F3.

1. Periode 2. Periode

Generation F2 F3 F2 F3

Linie L1 L2 L1 L2 L1 L2 L1 L2

.05 .03 .23 . 16 -.01* -.06* .22 . 11

Aus Tabelle 13 wird ersichtlich, dass die Selektionslinien

in der ersten Periode weniger gut befiedert waren als die

58

entsprechenden Kontroll inien und dass sich die Bef iederung

mit zunehmendem Selektionszyklus leicht verschlechterte. In

der zweiten Periode der zweiten Generation, wiesen die Tiere

der Selektionslinien eine signifikant bessere Befiederung

auf als die Tiere der Kontrollinie. In der F3 wiederum waren

die selektierten Tiere schlechter befiedert als die unselek­

tierten.

Die Selektion scheint eine Verschlechterung der Befiederung

zu bewirken . Die Tiere waren dadurch schlechter isoliert,

ihr Wärmeverlust wurde grösser und sie frassen möglicher­

weise dementsprechend mehr. Tabelle 14 zeigt die Abhängig­

keit des Futterkonsumes von der Befiederungsklasse , korri­

giert auf Kör pergewicht, Gewichtsdifferenz, Eimasse und Al­

ter bei Legebeginn , geschätzt aus Modell VII. Die Klasse 1

wurde gleich Nul 1 gesetzt und die übrigen Klassen wurden

dann mit dieser verglichen.

Tabelle 14 Abweichungen im Futterverbrauch (kg) zwischen

den verschiedenen Befiederungsklasssen

Generation

Periode

Klasse

2

3

4

0.000

. 22 3

. 306

. 424

F2

0.000

.252

.239

. 371

F 3

0.000

. 135

. 188

.513

F 2

2

0.000

.398

.669

.997

F3

2

0 . 000

. 036

.233

.673

Hieraus wird ersichtlich, dass ein relativ grosser Unter ­

schied zwischen den verschiedenen Befiederungsklassen in Be ­

zug auf den Futterkonsum besteht . Es zeigt sich , dass die

schlechter befiederten Hennen generell mehr fressen . Am

5 9

grössten ist der Unterschied in der zweiten Periode der

zweiten Generation , wo die am schlechtesten befiederten Hen­

nen beinahe 1 kg mehr fressen als die gut befiederten. Weil

in der zweiten Periode der zweiten Generation die Selek­

tionslin i en signifikant besser befiedert waren als die

Kontrollinie, war ihr Futterverbrauch auch dementsprechend

geringer und die Futterverwertung umso besser.

Tullet (1980) hatte in se i ner Arbeit mit teilentfiederten

Tieren nachgewiesen , dass deren Futterkonsum erhöht war.

Ihre Legeleistung war jedoch grösser und ihr Körpergewicht

geringer . Zu ähnlichen Resultaten kam Hughes (1980) indem er

feststellte, dass Hennen mit beschädigtem Gefieder mehr Eier

legten , was jedoch nicht dem Mehrkonsum entsprach . Die in

der vorliegenden Arbeit untersuchten Selektionslinien

zeichneten sich sowohl deutlich durch eine schlechtere

Befiederung wie auch durch höhere Legeraten, Eigewichte und

eine grössere Eimasse sowie tiefere Körpergewichte aus und

bestätigen die Ergebnisse anderer Untersuchungen. Da sowohl

die Befiederung, wie auch die Eiproduktion hormonell

gesteuert werden, haben schlechtere Legerinnen möglicher­

weise eine tiefere Ovarialtätigkeit, können somit Nackt­

stel len besser befiedern und werden dementsprechend besser

klassiert . Auch Conson (1986) kam zum Schluss, dass eine

hoch signifikante positive Beziehung zwischen Gefieder­

beschaffenheit und Futterkonsum besteht. In Bezug auf diesen

Punkt wichen die Resultate der hier untersuchten Selektions­

linien nicht von anderen Resultaten ab. Lediglich Gonyou

( 1982) fand, dass eine Entfernung der Federn an Rücken,

Nacken und Hals den Futterkonsum um 5 - 6 t erhöhte, dass

sich jedoch weder das Körpergewicht noch die Eimasse­

produktion und die Futterverwertung dadurch veränderten. Es

handelte sich in der genannten Arbeit nicht um eine gene­

tische Veränderung der Befiederung, sondern um einen Umwelt­

einfluss (Entfiederung). Diese Folgerungen sind deshalb mit

den hier aufgeführten Resultaten nicht vergleichbar.

50

4.1.5. Einfluss der Körpertemperatur

In der dritten Generation wurden im Alter von 16 , resp . 30

und 50 Wochen die Körpertemperaturen bei je 236 ausgewählten

Tieren gemessen. Die erhobenen Daten sind in Tabelle 15

aufgeführt.

Tabelle 15 Körpertemperaturen gemessen im Alter von 16, 30

und 50 Wochen .

Alter Anzahl Temperatur (OC) L1 L2 K

Wochen Hennen 0

16 236 41 . 81 41. 86 41 . 81 41 . 76

30 236 41 .54 41. 53 41 . 55 41 .54

50 228 41. 36 41. 35 41 . 38 41 . 32

Die Hennen der Selektionslinien haben eine nicht signifikant

höhere Körpertemperatur als die Kontrollinie . Ein signifi­

kanter Einfluss des Alters auf die Körpertemperatur konnte

jedoch festgestellt werden . Je älter eine Henne , desto tie­

fer ih r e Körpertempera t ur. Diese Resultate können nur ein

zusätzlicher Hinweis für den erhöhten Futterverbrauch sein .

Die geringe Anzahl Tiere erlaubt es aber nicht aus diesen

Angaben konkrete Schlüsse zu ziehen.

4.1 .6. Schlussfolgerungen

Nach zwei, auf Eier lös minus Futterkosten selektierten Ge-

nerationen, konnte das Selektionskriterium signifikant

( p ~ 0. 05) verbessert werden. Diese Verbesserung war auf

eine Überlegenheit der Selektionslinien gegenüber der Kon­

troll inie in den Merkmalen Legeleistung, Eigrösse, Eimasse

und Futterverwertung bei tieferem Körpergewicht zurückzu­

führen. Die Futterverwertung der Gesamtpopulation veränderte

sich in der Periode von der 21. bis zur 40. Woche von der

51

ersten zur dritten Generation nicht. In der zweiten Periode,

41. bis 60 . Woche, hingegen verbesserte sich die Futterver ­

wertung von der ersten zur dritten Generation von 2.52 auf

2.40. Die Selektionslinien der dritten Generation hatten in

der ersten Periode eine um 2 t bessere und in der zweiten

Periode eine um 3 t bessere Futterverwertung als die Tiere

der Kontrollinie.

Die genetischen Korrelationen zeigten, dass sich bei anhal­

tender Selektion auf Eierlös minus Futterkosten die korre­

lierten Merkmale weiterhin verbessern werden und in den

nächsten Generationen mit zunehmenden Eigewichten, Legelei­

stungen und grösserer Eimasse, verbunden mit einem anstei­

genden Körpergewicht gerechnet werden kann. Ab welchem Eige­

wicht die Folgen für die Brutergebnisse negativ sein werden,

ist noch nicht abgeklärt. Auf Grund von Untersuchungen von

Hilfiker (1970) und Scott (1941) muss aber beim Erreichen

des Optimums mit sinkenden Brutergebnissen gerechnet werden.

Die hier vorliegenden Resultate zeigen, dass eine Selektion

auf Eierlös minus Futterkosten zu einer besseren Futterver­

wertung führt. Sie bestätigen nicht die Ergebnisse eines Ex­

perimentes von Pirchner (1985), wo die Selektion von Kreu­

zungstieren auf eine bessere Futterverwertunggsrate das Kör­

pergewicht und die Eigewichte reduzierte und nur die Lege­

rate leicht verbesserte. In der gleichen Untersuchung

schätzte Pirchner jedoch wirtschaftlich günstige Korrelatio­

nen zwischen Futterverwertung, Eimasse und Eigewicht.

Ähnliche Korrelationen wurden auch in dieser Arbeit ge­

schätzt. Im Experiment von Heil und Pirchner (1979) stiegen

bei direkter Selektion auf Eiproduktion das Eigewicht, die

Eizahl, das Körpergewicht, wie auch der tägliche Futterver­

brauch. Der korrelierte Selektionserfolg auf die Futterver­

wertung lag tiefer als bei direkter Selektion auf Futter­

verwertung welche zu tieferen Ei- und Körpergewichten und zu

einer höheren Legeleistung führt. Pauw ( 1986) bekräftigte

5 2

die Annahmen, nach welchen eine Selektion auf Wirtschaft­

lichkeit die Produktion von Eimasse erhöht und das Körper­

gewicht unter Einbezug des Futterverbrauches abnimmt.

Das Selekt ionskr i ter i um Ei erlös minus Futterkosten scheint

in diesem Versuch demzufolge gegenüber anderen erwähnten

Selektionskriterien die günstigsten Auswirkungen auf Eimasse

und Futterverwertung zu haben, indem einerseits die Eimasse­

produktion ansteigt , dies auf Grund der besseren Legelei­

stung und der höheren Eigewichte und andererseits das Kör­

pergewicht gesunken ist, was zu einer besseren Futterver­

wertung führt.

Aus der Arbeit von Heil und Pirchner (1979) konnte entnommen

werden, dass die genetische Verbesserung der Futterverwer­

tung durch Selektion nur teilweise durch die Leistungsver­

besserung erklärt werden kann. Durch die Berücksichtigung

der Merkmale Eiproduktion und Futterverbrauch alleine werden

womöglich andere wichtige, nicht zu vernachlässigende Merk­

male wie z.B. die Eizusammensetzung , nicht erfasst.

Korrelationen zwischen dem Selektionskriterium und diesen

Merkmalen könnten zu nicht vorhergesehenen Auswirkungen

führen.

Weil durch die Selektion das Eigewicht anstieg und sich die

Futterverwertung gleichzeitig verbesserte, war es von Inter­

esse, die interne Eizusammensetzung der Eier zu analysieren

um weitere Hinweise zur Erklärung des Selektionserfolges im

Selektionskri terium zu erhalten. Die Frage nach der Verän­

derung der Eizusammensetzung wurde anhand von Untersuchungen

an drei Generationen und zu verschiedenen Zeitpunkten, im

Alter von 30 Wochen und im Alter von 50 Wochen, abgeklärt.

53

4.2. Eizusammensetzung

In der Literatur gibt es bereits eine beachtliche Anzahl von

Hinweisen bezüglich des Eigewichtes, der Eizusammensetzung

und der Korrelationen zwischen diesen beiden Eigenschaften

(Sainz et al. , 1983; Ambrosen et al., 1981; Hill, 1966;

Marion et al., 1965; Chung et al., 1965; Cunningham et al.,

1960 ; ).

Die Variation des Eigewichtes wird auf die Linien sowie auf

die einzelne Henne zurückgeführt . Den grössten Einfluss auf

die Eigrösse von Legehennen hat jedoch deren Alter. Alle

Autoren sind sich einig , dass die Eigrösse die Eizusammen­

setzung beeinflusst. Durch Selektion bedingte Veränderungen

der Eigrösse lassen somit erwarten, dass sich auch die Eizu­

sammensetzung verändern wird . Obwohl das Gesamtei ungefähr

75 t Wasser enthält, ist es eine hochwertige Proteinquelle

und wird oft für Vergleiche mit anderen Nahrungsmitteln

herbeigezogen. Es war deshalb von Interesse, d i e Auswir­

kungen der Selektion auf die Eigrösse und die Eizusammen­

setzung zu erfassen.

4.2.1. Phänotypische Parameter

4 . 2.1.1. Mittelwerte und Standardabweichungen der Merkmale

der Eizusammensetzung der drei Generationen bei 30

respektiv bei 50 Wochen.

Die Ergebnisse bezüglich der Eizusammensetzung bas i eren auf

Untersuchungen an drei Generationen, bestehend aus der

Bas i spopulation und de~ zwei selektierten Generationen mit

je zwei Selektionslinien und einer Kontrollinie. In den drei

Generationen wurden aus der Gesamtpopulation von je 25 t bis

30 t zufällig ausgelesenen Hennen die Eier im Alter von 30,

resp. 50 Wochen untersucht .

54

Den Berechnungen liegt Modell VIII zu Grunde. Die Analysen

umfassen alle Stichprobentiere unabhängig davon ob sie in

beiden Erhebungen, 30 und 50 Wochen, innerhalb einer Genera­

tion erfasst werden konnten oder nicht. Bei denjenigen Tie­

ren, welche nicht in beiden Auswertungen vertreten waren,

handelte es sich um Hennen , die in der ersten oder zweiten

Stichprobe an 5 aufeinanderfolgenden Sammeltagen nicht ein

Minimum von drei ganzen Eiern gelegt hatten , die mauserten

oder abgegangen waren.

Um die drei Generationen zu charakterisieren, sind die Werte

für die verschiedenen Merkmale als Durchschnitt der Selek­

tions- und der Kontrollinien innerhalb der drei Generationen

einander in Tabelle 16 gegenüber gestellt .

Auf Grund der Eigewichte lassen sich diese Untersuchungen

mit solchen aus der Literatur vergleichen (Sainz et al.,

1983: Ambrosen et al. , 1981 ; Burkhardt , 1971; Chung et al. ,

1965 ; Marion et al. , 1965 ; Skala , 1962). Im Alter von 30

Wochen wiegt ein Ei durchschnittlich 59.5 g gegenüber 66 . 9 g

im Alter von 50 Wochen. Im Alter von 30 Wochen setzen sich

die in den drei Generationen untersuchten Eier im Durch­

schnitt aus 38.3 g Eiklar , resp. 64.4t, und 14.9 g Eidotter,

resp. 25.3 t zusammen. Der Trockensubstanzgehalt beträgt

23.1 t , der Proteingehalt 52.4 t und der Energiegehalt

29.1 MJ / kg Trockensubstanz . Im Alter von 50 Wochen legen die

Hennen durc hschnittlich schwerere Eier (66 . 9 g) mit mehr

Eiklar (41.5 g) und mehr Eidotter (18.8 g). Der Trockensub­

stanz gehalt und der Energiegehalt sind bei 50 Wochen höher

( 24 . 2 % resp. 29.8 MJ / kg), und der Proteingehalt ist tiefer

(49.4 %) . In der dritten Generation ist das Eigewicht bei 30

und bei 50 Wochen höher als in der zweiten Generation. Der

Eiklaranteil nimmt von der zweiten zur dritten Generation

ebenfalls zu , währenddessen der Eidotteranteil bei 30 und

bei 50 Wochen von der zweiten zur dritten Generation sinkt.

55

Tabelle 16 Mittelwerte (:X) und Standardabweichungen (sx) der Eibestandteile der drei untersuchten Generationen im Alter von 30 und von 50 Wochen.

Generation F1 F2 F3

X: s X

x sx x Merkmal

Eigewicht g 30 61 . 0 3.7 58.6 4.0 58.9

50 65.6 5.2 68.2

Eiklargewicht g 30 39.2 2 . 9 37.4 3 . 2 38.3

50 40.5 3.9 42 . 5

Eiklaranteil t 30 64 . 3 1 . 5 63.8 1. 9 65.0

50 61. 7 2.3 62.2

Eidottergewicht g 30 15.4 1 . 0 15. 1 1. 2 14.4

50 18.6 1.8 18.9

Eidotteranteil t 30 25 . 3 1 . 4 25 . 9 1. 8 24.6

50 28.3 2.2 27.7

Trockensubstanz- 30 23.3 0.9 23.4 0.9 22.7

gehalt {TS) t 50 24.3 1 . 1 24 .1

Proteingehalt 30 52.4 1.5 51 . 7 1. 8 53 . 0

in der TS t 50 49.0 2 . 0 49.7

Energiegehalt 30 29.2 0.3 29.2 0 . 4 28.9

in der TS MJ/kg 50 29.8 0.4 29.7

Der Trockensubstanzgehalt sinkt von der zweiten zur dritten

Generation in den Untersuchungen bei 30 und bei 50 Wochen ,

innerhalb Generation steigt er mit zunehmendem Alter jedoch

an .

55

Der Proteingehalt in der Trockensubstanz nimmt von der zwei­

ten zur dritten Generation sowohl bei 30 wie bei 50 Wochen

zu, und sinkt innerhalb der Generation mit zunehmendem Al­

ter. Dies ist verbunden mit einer Abnahme des Energiege­

haltes von Generation F2 zu F3 bei 30 und bei 50 Wochen,

währenddessen innerhalb einer Generation der Energiegehalt

mit zunehmendem Alter ansteigt. Diese Veränderungen der

durchschnittlichen Werte deuten auf einen Einfluss des Al­

ters sowie der Selektion hin.

4.2.1 .2. Wiederholbarkeiten

In der ersten untersuchten Generation wurden vier und ab der

zweiten Generation drei Eier pro Henne an möglichst aufein­

anderfolgenden Tagen gesammelt , gewogen und in ihre Einzel­

komponenten zerlegt. Dies erlaubte es , die Wiederholbarkei­

ten für die verschiedenen Merkmale in allen drei Generatio­

nen und soweit vorhanden, in beiden Perioden (30 und 50 Wo­

chen) zu berechnen. In Tabelle 17 sind die Ergebnisse zusam­

mengefasst.

Tabelle 17 Wiederholbarkeiten verschiedener Merkmale de r Eizusammensetzung im Alter von 30 und 50 Wochen für die drei untersuchten Generationen

Generation F1 F2 F3

Alter 30 30 50 30 50

Merkmal

Eigewicht g 0.789 0.834 0.829 0.845 0.826

Eiklar g 0.789 0.835 0.807 0.851 0.797

Eidotter g 0.739 0.825 0.852 0.842 0.843

Eischale g 0.743 0.710 0.700 0.793 0.687

57

Diese Wiederholbarkeiten sind relativ hoch und liegen leicht

höher als die in der Literat.ur gefundenen Angaben ( Ambrosen

et al, 1981; Rodda et al, 1977; Hill et al, 1966; Scheinberg

et al , 1953;). Von Generation zu Generation nimmt die bei 30

Wochen errechnete Wiederholbarkeit zu. Dies mag auf die

grössere Obung bei der praktischen Durchführung zurückzu­

führen sein. Der leicht sinkende Trend von der "30 Wochen­

Untersuchung" zur "50 Wochen-Untersuchung" kann mit der un­

regelmässigeren Legetätigkeit der Hennen bei 50 Wochen er­

klärt werden. Mit 30 Wochen sind die Hennen in ihrer besten

Produktionsphase und legen ausgeglichenere Eier als bei 50

Wochen, wo einige Tiere schon nicht mehr jeden Tag ein Ei

produzieren. Diese Wiederholbarkeiten sowie Angaben aus der

Literatur (Kirchgessner

Nagai et al , 1969; Hill

Marion et al, 1965,1964;

Scheinberg et al, 1953)

et al, 1980; Tawfik et al, 1976;

et al, 1966; Chung et al, 1965;

Skala et al, 1962; May et al, 1960;

erlauben es, die weiteren Be rech-

nungen auf Grund der Durchschnittswerte von vier, resp. drei

gesammelten Eier durchzuführen.

4.2.1.3. Phänotypische Korrelationen der Eizusammensetzung

in den drei Generationen bei 30 und bei 50 Wochen

In Tabelle 18 sind die phänotypischen Korrelationen der Ei­

zusammensetzung in den drei Generationen bei 30 und bei 50

Wochen einzeln aufgeführt.

In Tabelle 18 lassen sich deutlich zwei Gruppen unterschei­

den. Positi'.r korreliert sind einerseits die Merkmale Eige­

wicht (EG g), Eiklaranteil (EK t) und Proteingehalt (P t)

und andererseits die Merkmale Eidotteranteil (ED%), Ener­

giegehalt (E MJ/kg) und Trockensubstanzgehalt (TS t). Ener­

giegehalt und Proteingehalt beziehen sich immer auf die

Trockensubstanz.

68

Tabelle 18 Phänotypische Korrelationen zwischen den Merkmalen Eigewicht, Eiklar (EK) , Protein (P), Eidotter (ED) , Energie (E) und Trockensubstanz {TS) bei 30 und bei 50 Wochen in den drei untersuchten Generationen , F1, F 2, F3 ( = 1 '2 ' 3)

Alter 30 50 30 50 30 50 30 50 30 50

Merkmal EK % p % ED % E MJ/kg TS %

Ei- . 34 .25 -. 38 - .26 -.33

gewicht 2 .40 .26 .24 .1 0 -.35 - . 17 - .2 2 - .08 - .33 - .16

g 3 .5 2 . 41 .22 .15 -.45 -.32 - .26 - . 15 - .46 - . 30

Eiklar . 7 9 -.94 - .82 - .71

% 2 .84 .80 - .95 -.94 -. 79 -.80 -.75 -.85

3 . 71 . 72 -. 95 - .95 - .77 - .75 -.85 -. 86

Protein -.8 2 -.89 -.84

in TS 2 - .85 -. 82 - .8 9 - . 91 - . 61 - . 59

% 3 -.76 -. 7 9 -.88 - . 91 - .47 - . 53

Ei- .84 .73

dotter 2 .82 . 83 .75 .82

% 3 . 81 . 82 .84 . 85

Energie .52

in TS 2 .60 .64

MJ / kg 3 .62 .63

Die Merkmale beider Gruppen sind ihrerseits untereinander

negativ korreliert.

Die einzelnen Korrelationen der entsprechenden Merkmale in

den drei Generationen widerspiegeln keine eindeutigen Ten­

denzen. Die phänotypischen Beziehungen zwischen dem Eige­

wicht und den andern Merkmalen sind tiefer (0.1 - 0.5) als

die Beziehungen der übrigen Merkmale unter sich (0.5 - 0.9).

69

Es scheint, dass die Korrelationen zwischen Eigewicht und

den übrigen Merkmalen von der F1 zur F3 enger werden. Die

aus den drei Korrelationen berechneten Mittelwerte liegen

für die verschiedenen Merkmale im Bereich der von anderen

Autoren angegebenen Werte (Tawfik, 1981; Hilfiker, 1970;

Jaffe, 1965).

Ein Vergleich der phänotypischen Korrelationen zwischen dem

Eigewicht und den anderen Merkmalen bei 30 und bei 50 Wochen

deutet auf Werte hin, die mit zunehmendem Alter sinken. Die

Beziehungen zwischen den übrigen Merkmalen verändern sich

kaum.

Aus den beobachteten Korrelationen zwischen dem Eigewicht

und den anderen Merkmalen kann geschlossen werden, dass die

Eizusammensetzung mit zunehmendem Alter stärker vom Alter

abhängt als von der Eigrösse. Je jünger eine Henne, desto

enger die Beziehungen zwischen dem Eigewicht und den übrigen

Merkmalen. Mehner (1983) weist auf einen höheren Wasserge­

halt des Eiklars mit steigendem Eigewicht hin und begründet

ihn damit, dass bei höherem Gesamteigewicht die Leistung des

Ovars und der Uterusschleimhautdrüsen verstärkt sind und

eine Verzögerung der Kalzifikation in den ersten Stunden der

Sehwellphase, wo das Ei noch stark Flüssigkeit aufnehmen

kann, zu einer Erhöhung des Gesamteigewichtes führt. Vier

bis f\inf Stunden nach der Ovulation kommt das Ei in den

Uterus wo es noch 20 Stunden verbleibt, bis sich die Schale

um die Membranen gebildet hat. Der Grund für eine solche

Verzögerung kann in der relativ grossen Oberfläche eines

grossdotterigen Eies liegen.

4.2.1 . 4 . Korrelierte Selektionserfolge in der Eizusammen­

setzung bei 30 und bei 50 Wochen

Die korrelierten Selektionserfolge, definiert als Abwei­

chungen der Selektionslinien (L1, L2) von der Kontrollinie,

7 0

sind für die zwei selektierten Generationen bei 30 und bei

50 Wochen in Tabelle 19 zusammengefasst.

Tabelle 19 Korrelierte Selektionserfolge bei 30 und bei 50 Wochen für verschiedene Merkmale der Eizusammen­setzung

Generation

Linie

Merkmal

Eigewicht

g

Eiklar

Protein

Eidotter

Energie

MJ/kg

Trocken­

substanz t

* p i 0.05

** p i 0 . 01

w 0

c h e

30

50

30

50

30

50

30

50

30

50

30

50

F2

L1 L2

. 41 . 58

1.12 1.27

. 14 .15

1.16** . 70**

. 34 . 60

.84* .61*

- .36 - . 31

- 1.09** - .72**

- .14 -.11

- .18* -.08*

- .18 -.08

- .61** -.37**

F3

L1 L2

2.57** 2.07**

1 . 63 1. 41

1.00** 1.15**

. 65 . 76

. 96** . 65**

.73* .18*

- 1.01 * * -. 97**

- . 74 - . 61

- . 17* -.14*

- .16* ·· .07*

54** - . 64**

38 - .47

Die Daten wurden für den Einfluss der Brut und des Stalles

korrigiert. Die Selektionserfolge in der dritten Generation

(F3) enthalten auch diejenigen der zweiten Generation (F2).

Die zwei Selektionslinien verhalten sich, wie erhofft, sehr

ähnlich.

71

Die Selektionserfolge waren in beiden Generationen positiv

für die Merkmale Eigewi c ht, Eiklaranteil und Proteingehalt,

währenddessen Eidotte ranteil , Energiegehalt und Trockensub­

stanzgehalt durch die Selektion zurückgingen. Mit Ausnahme

des Merkmal es Eigewicht, wi c hen die Selektionslinien in der

selekt i erten Generati on F 2 bei 50 Wochen in allen Merkmalen

signifikant von d e r Kontroll inie ab. In der Generation F3

wurden sign i fikante Abwei c hungen v on der Kontroll inie für

a lle, i m Alter von 30 Wochen untersuchten Merkmale gefunden.

Die gröss ten Abwei c hungen s i nd in der F 2 beim Merkmal Ei­

do tterante il festzustellen , nämlich - 1 .1 % bei 30 Wochen

resp . -3.1 % bei 50 Wochen gefolgt von den Merkmalen Eige­

wi c ht mit 1 .0 % r esp . 2 . 0 %, Trockensubstanzgehalt mit

- 0 . 9 % resp . -2 . 0 %, Proteingehalt mit 0.8 t resp. 1.4 t,

Eiklar gehalt mi t 0 .2 % resp. 1 . 6 %, und zuletzt vom Ener­

giegehalt mit - 0 . 3 % resp. -0 . 3 % bei 50 Wochen .

In der zweiten selektierten Generation (F3) lagen die Selek­

tionslinien bei 30 Woc hen im Merkmal Eigewicht um 3.9 t bei

30 Wochen und 2.3 % bei 50 Wochen über der entsprechenden

Kontroll inie. Eine ebenfalls starke Veränderung konnte im

Merkmal Eidotteranteil festgestellt werden , nämlich -3.9 %

resp. -2.1 t gefolgt v om Trockensubstanzgehalt mit -2.6 %

resp. -1 . 7 t , dem Eiklaranteil mit 1.7 % resp. 1.1 % gefolgt

vom Proteingehalt mit 1.5 % resp. 1.0 % und zuletzt vom

Energiegehalt mit - 0.3 % resp. -0.5 %.

Aus der Literatur (Ambrosen et al. , 1981 ; Rodda et al. ,

1977) ist bekannt , dass mit zunehmendem Eigewicht der Anteil

Eiklar ansteigt , währenddessen der Anteil Eidotter sinkt .

Das wurde auch in dieser Arbeit gefunden . Dadurch, dass der

Anteil Eidotter durchschnittlich nur 25 % der Eimasse

beträgt, im Vergleich zum Eiklar mit einem Anteil von 64 %,

wirken sich Veränderungen im Eidotteranteil stärker aus. Die

korrelierten Veränderungen im Protein , in der Energie und

der Trockensubstanz liegen in erwarteter Richtung. Je

72

grösser die Eimasse , desto höher de r Proteingehalt und desto

tiefer der Energiegehalt und der Trockensubstanzgehalt.

In Linien welche entweder auf Eizahl oder auf Eigewi c ht se­

lektiert wurden fanden Ambrosen et al. ( 1981} einen um 1 %

höheren Trockensubstanzgehal t im Eidotter der Selektions-

1 inien gegenüber der Kontrollinie, am höchsten für die Eige ­

wichtlinie. Der Trockensubstanzgehalt im Eiklar hingegen

sank durch die Selektion in der Eizahllinie und veränderte

sich kaum in der auf Eigewicht selektierten Linie. Der Trok­

kensubstanzgehal t im Gesamtei aber veränderte sich bei der

auf Eizahl selektierten Linie kaum gegenüber der Kontrol­

linie , während e r bei der auf Eigewich t selektierten Linie

über dem Gehalt der Kontrollinie lag . Die in diesem Experi­

ment erzeugten Linien legen mehr und schwerere Eier , mit

einem tieferen Trockensubstanzgehalt im Gesamtei. Der Ener­

giegehalt scheint durch die Selektion am wenigsten beein­

f 1 usst worden zu sein , findet man doch nach der zweiten

selektierten Generation einen kaum veränderten Energiege­

halt. Ambrosen et al. (1981) fanden in den auf hohes Eige­

wicht selektierten Linien keine signifikanten Unterschiede

im Energiegehalt der Eidotter, obwohl deren Gewichte ange­

stiegen waren. Dies stimmt somit mit den vorliegenden Unter­

suchungen übere in. Sie stellten hingegen eine Veränderung

der Eizusammensetzung bezüglich Cholesterolgehalt im Ei­

dotter bei denjenigen Linien fest, welche auf hohe Eizahl

gezüchtet wurden. Der Gehalt lag unter unter demjenigen der

Kontrollinie. Nach Marion et al. (1965) bestehen Unterschie­

de im Energiegehalt der Eier verschiedener Linien welche je­

doch nicht einfach auf die Eidottergrösse zurückgeführt wer­

den können, sondern auch vom Verhältnis der Fette zu den

übrigen Eidotterbestandteilen wie Protein und Wasser ab­

hängig sind. Dies bedeutet, dass die relativ geringe Abnahme

des Energiegehaltes nicht a priori auf eine selektionsbe­

dingte Veränderung im Fettgehalt, sondern auch auf die Zu­

nahme an Protein und Wasser, teilweise auch im Eidotter,

zurückzuführen ist . Bei effizienteren Futterumwandlern

7 3

scheint eine Tendenz zu höherer Wassereinlagerung zu be­

stehen.

zusammenfassend kann gesagt werden, dass in beiden Genera­

tionen bei 30 und bei 50 Wochen die gleiche Reihenfolge, mit

Ausnahme des Merkmales Eiklar, für die korrelierten Verände­

rungen in der Eizusammensetzung gefunden wurde. Sie waren am

bedeutendsten für den Anteil Eidotter gefolgt vom Eigewicht,

der Trockensubstanz, dem Proteingehalt, dem Eiklaranteil und

dem Energiegehalt. Das Ausmass der Abweichungen veränderte

sich jedoch von der Generation F2 zu F3. In der Generation

F2 wurden die Abweichungen mit zunehmendem Alter grösser und

in der F3 kleiner.

4.2.1.5. Korrelierte Selektionserfolge in der Eizusammen­

setzung bei 30 Wochen und bei 50 Wochen unter Be ­

rücksichtigung des Alterseinflusses für die Genera­

tionen F2 und F3.

Wie in Tabelle 16 gezeigt wurde, haben die Eier je nach

Alter der Henne eine andere Zusammensetzung.

Mit zunehmendem Alter steigt das Eigewicht an und bewirkt

eine Verschiebung der Ei zusammensetzung. Mit fortgeschr i t­

tenem Alter einer Henne werden ihre Eier einerseits eidot­

ter- und energiereicher und enthalten mehr Trockensubstanz.

Andererseits sinkt der Anteil Eiklar und mit ihm der Pro­

teingehalt. Diese Veränderungen wurden in beiden untersuch­

ten selektierten Generationen beobachtet.

Ein Vergleich der beiden Generationen (F2 und F3) in Tabelle

20 zeigt jedoch, dass sich die Eizusammensetzung, gerechnet

als Durchschnitt der Selektionslinien und der Kontrollinie,

in der dritten Generation altersbedingt stärker veränderte.

74

Tabelle 20 Veränderung der Eizusammensetzung zwischen 30 Wochen und 50 Wochen für die zweite (F2) und die dritte (F3) Generation in Prozent

Generation

Merkmal

Eigewicht g

Eiklargewicht g

Eiklaranteil %

Eidottergewicht g

Eidotteranteil %

Trockensubstanz-

gehalt (TS) %

Proteingehalt in

der TS %

Energiegehalt in

der TS MJ/kg

F2

+11%

+ 8%

- 3%

+19%

+ 8%

+ 4%

- 5%

+ 2%

F3

+14%

+10%

- 4%

+24%

+11%

+ 6%

- 7%

+ 2%

Weil einerseits gröss ere Ei e r mehr Eiklar enthalten und an­

dererseits Eier von älteren Hennen eidotterreicher sind,

steigen, als Folge des stark zunehmenden Eigewichtes , sowohl

die Menge Eiklar als auch die Menge Eidotter an, wobei letz­

tere stärker anstieg . Dies ist einerseits auf das kleinere

Verhältnis Eidotter zu Eimasse gegenüber Eiklar zu Eimasse

zurückzuführen und andererseits auf den Einfluss des Alters .

Aus dieser Tatsache lässt sich der damit verbundene höhere

Anstieg des Trockensubstanz- und weniger ausgeprägt, des

Energiegehaltes erklären , sowie auch der tiefere Protein­

gehalt im Alter von 50 Wochen gegenüber 30 Wochen.

Weiter zeigen die vorliegenden Resultate , dass je tiefer der

Dotteranteil bei Legebeginn, desto grösser die altersbeding­

ten Schwankungen.

75

Die Literaturangaben über den Alterseinfluss auf Eigrösse

und Eizusammensetzung ( Ambrosen et al., 1981; Fletcher et

al., 1981; Anderson et al., 1978; Hurnik et al., 1977;

Marion et al., 1964; Cunningham et al., 1960) bestätigen die

in den Tabellen 16 und 20 zusammengestellten Resultate.

Marion et al. ( 1964) untersuchten nach 4 Generationen die

altersbedingten Veränderungen in der Eizusammensetzung von

Linien welche auf grosse, resp. kleine Eier gezüchtet worden

waren. Sie stel 1 ten dabei fest, dass die Ei gewichte einer

Henne , die bei Legebeginn schon relativ schwere Eier legt,

mit dem Alter weniger ansteigen, als solche von Hennen mit

kleinerem Anfangseigewicht. Der Eiklaranteil der schwereren

Eier sank weniger als derjenige von kleineren, währenddessen

der Eidotteranteil der schwereren Eier im Laufe einer Lege­

periode stärker zunahm, weil dieser zu Beginn auf Grund der

grösseren Eier relativ kleiner war. Je tiefer der Eidotter­

anteil zu Beginn der Legeperiode, desto grösser sein An­

stieg . Hurnik et al. (1977) haben in ihren Untersuchungen an

gefriergetrocknetem Eiklar und Eidotter nachgewiesen, dass

mit zunehmendem Alter das Gewicht von gefriergetrocknetem

Eidotter stärker anstieg, als dasjenige von Eiklar. Mit an­

deren Worten ist der altersbedingte Anstieg des Eigewichtes

vor al lern auf die Zunahme des Trockensubstanzgehal tes im

Eidotter und den ziemlich konstant bleibenden Wassergehalt

im Eiklar zurückzuführen.

Vergleicht man den Durchschnitt der Selektionslinien mit den

Resultaten der Kontrollinie (Tabelle 21), so stellt man in

diesem Versuch folgendes fest: die Eier der Selektionslinien

sind in beiden Generationen bei 30 und bei 50 Wochen schwe­

rer und haben mehr Eiklar und Protein, jedoch weniger Eidot­

ter, Energie und Trockensubstanz als die Eier in den ent­

sprechenden Kontrollinien. In der zweiten Generation erhöhte

sich in den Selektionslinien im Vergleich zur Kontrollinie

das Eigewicht im Laufe der Legeperiode stärker. Deshalb

75

nahmen Eiklaranteil sowie Proteingehalt weniger ab. Der

Eidotteranteil, der Energiegehalt und der Trockensubstanz­

gehalt stiegen gegenüber der Kontrollinie weniger an. Dies

wird aus der Tabelle 21 ersichtlich.

Tabelle 21 LSQ-Mittelwerte (}i+cJ für das Eigewicht und die Eizusammensetzung der Selektionslinien (L1+L2/2} und der Kontrollinie (K} bei 30 und 50 Wochen für beide Generationen (F2, F3}

Generation F2 F3

Alter (Wochen} 30 50 30 50

Merkmal ii+c ii+c il+c jj.+c

Eigewicht g

(L1+L2} /2 58.8 66 . 0 59.7 69.0

K 58.3 64.8 57.4 67.5

Eiklar %

(L1+L2} /2 63.9 62 .1 65.4 62.5

K 63.8 61 . 1 64.3 61. 8

Protein %

(L1+L2}/2 51 . 9 49.3 53.3 49.8

K 51 . 5 48.6 52.5 49 . 3

Eidotter %

(L1+L2}/2 25.7 28.0 24.2 27.5

K 26.0 28.9 25.2 28. 1

Energie MJ/kg

(L1+L2} / 2 29.1 29.7 28.9 29.6

K 29.2 29.8 29 . 0 29.8

Trocken- %

substanz

(L1+L2} /2 23.4 24 .1 22.5 23.9

K 23.5 24.6 23.1 24.3

Als Konsequenz des stärker zunehmenden Eigewichtes der

Selektionslinien gegenüber der Kontrollinie in der F2

77

vergrösserten sich die Abweichungen sowohl für den Eiklar­

und den Proteingehalt wie auch für den Eidottergehalt und

die von ihm abhängigen Merkmale Energie und Trockensubstanz­

gehal t. Mit zunehmendem Alter unterscheiden sich deshalb die

Eier der Selektions! inien der zweiten Generation in ihrer

Zusammensetzung immer stärker von denjenigen der Kontrol­

linie (vgl. Tabelle 19).

In der Generation F3 hingegen nahm das Eigewicht der Selek­

tionsl inien weniger zu als in der Kontrollinie, deshalb san­

ken Eiklar- und Proteingehalt stärker und der Eidotteranteil

sowie der Trockensubstanzgehalt stiegen stärker an. In der

Generation F3, war das Eigewicht der Selektionslinien bei

Legebeginn wahrscheinlich schon sehr hoch, deshalb stieg es

während der Legeperiode weniger an. Weil das Eigewicht weni­

ger zunahm, veränderte sich die altersbedingte Zusammen­

setzung um so mehr. Die Eier der Selektionslinien wurden

einerseits eiklar- und proteinärmer und andererseits ei­

dotter-, energie- und trockensubstanzreicher. Somit ver­

ringerten sich die Abweichungen von der Kontrollinie zwi­

schen 30 und 50 Wochen (vgl. Tabelle 19).

Diese Erhebungen lassen den Schluss zu, dass je grösser die

Unterschiede im Eigewicht, bei gleichem Alter , desto grösser

die Abweichungen in der internen Zusammensetzung, und je

grösser die altersbedingte Zunahme im Eigewicht, desto ge­

ringer die Veränderungen in der Zusammensetzung und umge­

kehrt.

4.2.2. Genetische Parameter

4.2.2.1. Genetische Korrelationen der Eizusammensetzung in

den drei Generationen innerhalb der beiden Perioden

bei 30 und bei 50 Wochen

Im vorigen Kapitel wurden die Selektionserfolge der ver­

schiedenen Merkmale besprochen und dabei konnte beobachtet

78

werden, dass sogenannte Merkmalsgruppen bestehen. Dieses

Kapitel befasst sich mit den genetischen Korrelationen

zwischen zwei Merkmalen, deren Beziehungen entweder negativ

oder positiv sind. Die Erfassung der korrelierten Merkmale

ist im Zusammenhang mit Veränderungen, die durch die Selek­

tion bewirkt werden, von grosser Bedeutung, weil die gene­

tische Verbesserung eines Merkmales zu korrelierten Verän­

derungen in anderen Merkmalen führt. Die genetische Ursache

einer Korrelation kann Kopplung oder Pleiotropie sein, wobei

ein Gen, oder verschiedene eng gekoppelte Gene mehrere Merk­

male beeinflussen. Auf Grund der verschiedenen Strukturen

der Populationen zu Beginn des Experimentes mussten die ge­

netischen Parameter mit den entsprechenden Modellen ge­

schätzt werden. Die drei Schätzungen eines Parameters wur­

den mit ihren Standardfehlern gewichtet und zu einem einzi­

gen Wert zusammengefasst. Die genetischen Korrelationen sind

für die verschiedenen Merkmale in Tabelle 22 zusammenge­

stellt.

Die tiefsten genetischen Korrelationen bestehen zwischen dem

Merkmal Eigewicht und den übrigen Merkmalen. Die zwei Grup­

pen bestehend aus den Merkmalen Eigewicht, Eiklar und Prote­

in einerseits, sowie Eidotter, Energie und Trockensubstanz,

andererseits sind untereinander deutlich negativ korreliert.

Die Beziehungen sind eng und liegen im Bereich von -0.67 bis

-0.99 mit Ausnahme für das Merkmal Eigewicht (0.53). Es kon­

nte ebenfalls festgestel 1 t werden, dass die Korrelationen

zwischen den Merkmalen Eigewicht und Eiklaranteil in beiden

Perioden höher waren, als zwischen den Merkmalen Eigewicht

und Eidotter. Mit zunehmendem Alter sinken die genetischen

Korrelationen zwischen dem Merkmal Eigewicht und den übri­

gen. Für das Merkmal Eiklar bleiben sie unverändert. Im Ge­

gensatz dazu sind die Korrelationen für alle anderen unter­

suchten Merkmale beim Alter von 50 Wochen höher als bei 30

Wochen.

79

Tabelle 22 Gewichtete genetische Korrelationen und Standardfehler (s.e.) zwischen den Merkmalen Eigewicht (EW), Eiklar (EK), Protein (P)' Eidotter (ED), Energie (E) und Trockensubstanz {TS) bei 30 Wochen ( 1/1 ) und bei 50 Wochen (2/2)

Merkmal EK s.e. p s . e. ED s.e. E* s.e. TS s.e .

Alter 1/1 1/ 1 1/1 1/1 1/1

2/2 2/2 2/2 2/2 2/2

Eigewicht g

1/1 . 75 . 1 7 .51 .16 -.55 . 20 -.53 . 19 -.68 .27

2/2 .65 . 19 . 33 .29 -.41 .28 -.32 .30 -.36 .26

Eiklar t

1/1 .94 .05 -.98 .32 -.97 .30 -.92 .28

2/2 .95 .05 -.98 . 32 - . 97 . 30 -.92 .28

Protein

1 /1 -.90 .23 -.99 .23 -.67 .27

2/2 - . 94 .36 -.99 . 36 -.78 . 31

Eidotter t

1/1 .99 .03 .90 .05

2/2 .95 .05 .93 .04

Energie MJ/kg

1 /1 .82 . 12

2/2 .88 .10

* Die genetischen Korrelationen der Untersuchungen bei 50

Wochen beruhen für das Merkmal Energie nur auf der zweiten

Generation, weil bei der F3 bei 50 Wochen eine negative

Varianzkomponente geschätzt wurde.

Die Standardfehler liegen im mittleren Bereich und sind bei

den positiven Korrelationen geringer als bei den negativen.

Die genetischen Korrelationen bestätigen die im Kapitel

4.2.1.3. diskutierten phänotypischen Beziehungen und liegen

80

sogar etwas darüber. Im Vergleich zu den Angaben von Tawfik

(1981) sind die gefundenen Korrelationen deutlich höher aus­

gefallen, sie liegen jedoch im Bereiche der von Hill (1965)

publizierten Werte .

Auf Grund der verschiedan gerichteten Korrelationen zwischen

Eigewicht und Eiklaranteil resp. Eidotteranteil ist zu er ­

warten, dass ein positiv korrelierter Selektionserfolg bei

der Eimasse zu einer relativen Änderung zugunsten des Ei­

klar- auf Kosten des Dotteranteiles führen wird. Weil eine

deutlich positive Korrelation zwischen Eigewicht und Prote­

ingehalt besteht, kann mit ansteigendem Eigewicht auch eine

Zunahme des Proteingehaltes erwartet werden. Die positiven

Korrelationen zwischen Eidotteranteil und Energie- resp.

Trockensubstanzgehalt lassen wegen der negativen Beziehung

zwischen Eigewicht und Dot terantei 1 auf eine Verminderung

des Energie- und des Trockensubstanzgehaltes schliessen.

Diese Vermutungen konnten mit diesem Selektionsexperiment

bestätigt werden . Aus den Beziehungen des Eigewichtes zu den

Komponenten des Eies lässt sich ableiten, dass schwerere

Eier relat i v mehr Eiklar (rg +0.75 ± 0.17) und weniger

Eidotter (rg = - 0 . 55 ± 0 .2 ) enthalten.

Hurnik (1976) fand einerseits , dass das Gewicht von frischem

Eidotter und von frischem Eiklar mit zunehmendem Alter an­

steigt , dass andererseits mit zunehmendem Alter j edoch das

Gewicht von gefriergetrocknetem Eidotter stärker anstei~t

als dasjenige von gefriergetrocknetem Eiklar, welches zuerst

leicht ansteigt um dann wieder auf gleiches Niveau zu sinken

wie zu Beginn der Legeperiode . Er zieht daraus den Schluss,

dass die altersbedingten Veränderungen im Trockensubstanz­

gehal t von frischem Eidotter und Eiklar unterschiedlich sind

und dass der offensichtliche Anstieg in getrocknetem Eidot­

ter vor allem zu Beginn der Legeperiode darauf schliessen

lässt, dass ein bedeutender Teil der Zunahme des Eigewichtes

81

während einer Legeperiode auf einen ansteigenden Trockensub­

stanzgehalt im Eidotter und einen zunehmenden Gehalt an

Wasser im Eiklar zurückzuführen ist. Demzufolge muss im

Eiklar der Anteil an anderen Substanzen wie Protein zum

Beispiel, sinken. Der Fettgehalt im Eidotter nimmt nach

Hurnik (1976) mit zunehmendem Alter stark zu.

Ein korrelierter Selektionserfolg im Eigewicht kann nach

einiger Zeit zu Veränderungen der genetischen Korrelationen

führen, da Kopplungsungleichgewichte oder pleiotrope Gene,

welche beide Merkmale positiv beeinflussen, durch die Selek­

tion fixiert werden können und somit die Varianz dieser

Merkmale verringert wird.

4.2.2.2 . Genetische Korrelationen der Eizusammensetzung

zwischen den Merkmalen der zwei Untersuchungs­

perioden

Da bekannt ist, dass sich die Eizusammensetzung im Laufe des

ersten Legejahres verändert, wurden die Korrelationen

zwischen Merkmalen, welche sowohl bei 30 wie bei 50 Wochen

erhoben wurden, berechnet.

Die in Tabelle 23 zusammengefassten gewichteten genetischen

Korrelationen beruhen auf Angaben der Generation F2 und der

Generation F3 mit Ausnahme der Beziehungen für das Merkmal

Energie. Die genetischen Korrelationen zwischen der ersten

und der zweiten Periode sind mit Ausnahme des Merkmales

Eigewicht sehr hoch (rg= 0.6 - .99) und die Standardfehler

sind gering bis mittel.

Das Eigewicht der Untersuchungsperiode bei 30 Wochen scheint

in enger Beziehung zum Eigewicht bei 50 Wochen zu stehen.

Die Beziehung zwischen dem Eigewicht bei 30 Wochen und der

Eizusammensetzung bei 50 Wochen ist jedoch weniger eng. Die

genetischen Korrelationen zwischen den Merkmalen der Ei­

zusammensetzung in der ersten Periode und ihren entsprechen-

82

den Werte in der zweiten Periode sind sehr eng. Dies weist

darauf hin, dass Umwelteinflüsse die Eizusammensetzung

innerhalb einer Legeperiode kaum beeinflussen.

Tabelle 23 Gewichtete genetische Korrelationen und Standardfehler (s. e.) für das Eigewicht (EW), das Eiklar (EK), das Protein (P)' das Eidotter (ED), die Energie (E) , und den Trockensubstanz-gehalt (TS) zwischen den Untersuchungen bei 30 und bei 50 Wochen.

Alter in Wochen 50 50 50 50 50 50 Merkmal EW EK p ED E TS

Eigewicht g

30 Wochen . 95 .67 . 35 - .54 -.45 -.52

s.e. . 07 . 19 .31 . 31 .33 .29

Eiklar %

30 Wochen .74 . 91 . 85 -.86 -.87 -.74

s . e. . 16 .06 . 12 .28 .27 . 26

Protein %

30 Wochen .50 . 91 1 . 0 -.83 - . 97 -.60

s.e. .25 . 08 .0 6 .30 .29 .28

Eidotter %

30 Wochen -.50 -.93 -.92 .93 .92 .76

s . e. .27 .28 .33 . 07 . 10 . 1 2

Energie MJ/kg

30 Wochen - .35 -.82 -.89 . 82 .96 .72

s.e . . 29 . 31 .38 . 16 . 08 . 19

Trocken-

substanz % -.39 -.87 -.76 .87 . 79 .91

30 Wochen s.e. .27 .28 . 34 . 11 . 18 .07

Der Einfluss des Eigewichtes in der zweiten Periode auf die

Eizusammensetzung in der zweiten Periode, ist geringer als

derjenige des Eigewichtes in der ersten Periode auf die Ei­

zusammensetzung in der zweiten Periode.

83

4.2.2.3. Heritabilitäten

Wegen der verschiedenen Populationsstrukturen wurden die h 2 -

Werte für die verschiedenen Merkmale gewichtet. Sie sind in

Tabelle 24 enthalten.

Die h 2 Werte für die Energie in der F3 konnten wegen der ne­

gativen Varianzkomponenten nicht berechnet werden.

Die Werte sind relativ hoch und weisen tiefe Standardfehler

auf . Bei 30 Wochen ist die Heritabilität am höchsten für den

Eiklargehalt (0 . 75) , gefolgt von Dottergehalt, Proteinge­

halt, Energiegehalt, Eigewicht und dem Trockensubstanzgehalt

mit dem tiefsten Wert von 0.4 .

Die Ergebnisse liegen im Rahmen der in der Literatur ange­

gebenen Werte. Hilfiker (1970) schätzte für das durch­

schnittliche Eigewicht eine Heritabilität von 0.63 in einer

auf kleines Anfangseigewicht selektierten Linie und von 0.73

in einer auf hohes Anfangseigewicht selektierten Linie.

Hagger (1977) ermittelte Werte zwischen 0.37 und 0.73, Damme

(1984) je nach Modellwahl zwischen 0.58 und 0.73 und Rodda

et al. (1977) einen Wert von 0 . 42. Jaffe (1965) gab einen

Wert von 0.7 an, Scheinberg (1953) 0.56, Cahaner (1979)

0 . 64 während Hill (1966) Werte von 0.55 aufführte. Nagai et

al. (1969) und Tawfik et al. (1976) beobachteten, dass die

h 2 Werte für das Eigewicht und die Merkmale der

Eizusammensetzung im Laufe einer Legeperiode sanken. Tawfik

stellt gleichzeitig fest, dass Heritabilitäten im dritten

Legemonat, bei höchster Legetätigkeit, am tiefsten sind und

dann leicht anstiegen um wieder zu sinken. Er erklärt das

mit einer generell hohen Leistungsbereitschaft von

Junghennen wodurch genetische Unterschiede nicht so stark

zum Tragen kommen .

84

Tabelle 24 Heritabilitäten (h2) und Standardfehler (s.e.) für Eigewicht und Eizusammensetzung bei 30 und 50 Wochen

Merkmal 30 Wochen 50 Wochen

h2 s.e . h2 s.e .

Eigewicht g .60 . 15 .69 .22

Eiklar .\ . 75 .15 .70 .22

Protein .\ . 70 .15 .36 .20

Eidotter .\ . 70 . 15 .59 . 22

Energie MJ/kg . 66 . 15

Trocken- .\ . 40 .13 . 85 .22

substanz

Dies wird auch in diesem Versuch bestätigt; der h 2 Wert für

das Me r kmal Eigewicht ist bei 30 Wochen geringer als bei 50

Wochen. Die Werte für die Merkmale Protein- und Eidotter­

gehal t und in etwas geringerem Ausmass für den Anteil Ei­

klar sinken mit zunehmendem Alter mit Ausnahme des Merkmales

Trockensubstanzgehalt. Aus diesen hohen h 2 Werten und wegen

der hohen genetischen Korrelationen lässt sich folgern , dass

in den nächsten Generationen mit Veränderungen in der Eizu­

sammensetzung gerechnet werden kann, bis zu dem Moment wo

das Eigewicht oder die Eizusammensetzung das Optimum über­

schreitet. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn

die Eizusammensetzung nicht mehr den Anforderungen für gute

Schlupffähigkeit entspricht, oder sich die genetischen

Korrelationen als Auswirkung der Selektion oder wegen

zufälliger Drift verändern.

85

4.2.2.4. Regression des Futterverbrauches auf verschiedene

Merkmale der Eizusammensetzung

Die geschätzten multiplen linearen Regressionskoeffizienten

erlauben es, die zusammenhänge zwischen dem Futterverbrauch

und verschiedenen anderen Merkmalen zu erfassen.

Das Interesse solcher Untersuchungen für die Praxis 1 iegt

darin, dass die Regressionskoeffizienten als Merkmal zur

Schätzung des Futterverbrauches eingesetzt werden könnten.

Die Regressionen des Futterverbrauches auf die verschiedenen

Merkmale wurden mit den Stichprobentieren der Ei zusammen­

setzungsuntersuchungen durchgeführt und sind in Tabelle 25

für die erste Periode der Generationen F1, F2 und F3 und in

Tabelle 26 für die zweite Periode der Generationen F2 und F3

aufgeführt.

Vier verschiedene Modelle wurden zur Schätzung des Futter­

verbrauches miteinander verglichen. In allen Modellen wurde

der Futterverbrauch als Funktion des Körpergewichtes, der

Körpergewichtsveränderung und des Alters bei Legebeginn (nur

erste Periode) betrachtet. Je nach Modell (VII - X) wurden

die Eimasse, die Energie in der Eimasse, die Dottermasse,

die Klarmasse, die Proteinmasse oder die Schalenproduktion

miteinbezogen. Die Variation im Bestimmtheitsmass der ver­

schiedenen Modelle war gering. Das Bestimmtheitsmass liegt

bei allen 4 Modellen um 0.8 und ist demzufolge hoch. 85 t

der Varianz des Futterverbrauches in der ersten Periode

gegenüber 80 t in der zweiten Periode konnten durch die im

Modell berücksichtigten Variablen erklärt werden. In der

ersten Periode (21. - 40. Woche) der ersten Generation lag

der Regressionskoeffizient für das Körpergewicht bei durch­

schnittlich 3.28 kg mehr Futter pro zusätzliches kg Körper­

gewicht, gegenüber 3.51 kg und 3.53 kg in den folgenden, wo­

bei dafür keine Erklärung gefunden werden konnte. Der Re­

gressionskoeff izient sank für den zusätzlichen Futterver-

85

brauch pro kg Körpergewichtsveränderung zwischen der 21. und

der 40 . Woche von 2.66 kg auf 2.25 kg resp. 1.47 kg. Dieser

Trend kann womöglich durch eine Veränderung in der Effizienz

zustande gekommen sein . Das Alter bei Legebeginn hatte nur

einen geringen Einfluss auf den Futterverbrauch. wie aus

Modell IX ersichtlich wird, braucht es bis zu vier mal mehr

Futter um Dottermasse zu produzieren als Klarmasse. Diese

Werte helfen die Tatsache erklären, dass mit zunehmendem

Eidotteranteil der Trockensubstanzgehalt im Eidotter an­

steigt , währenddessen mit zunehmendem Eiklargehalt der

Wassergehalt im Eiklar zunimmt. Es braucht somit weniger

Futter um ein zusätzliches kg Eiklar gegenüber einem zu­

sätzliches kg Eidotter zu produzieren. Aus Modell VIII wird

ersichtlich, dass 0 . 12 kg Futter benötigt werden, um ein

zusätzliches MJ Energie zu produzieren . Interessant ist es

hingegen festzustellen , dass in der e r sten Periode (21.

40. Woche) zwischen den Generationen Unterschiede bestehen

bezüglich Futterbedarf pro zusätzliches kg Protein. Braucht

es in der ersten Generation 1.6 kg Futter pro zusätzliches

kg Protein, werden in der zweiten 6.34 kg und in der dritten

4.43 kg benötigt .

87

Tabelle 25: Partielle Regressionskoeffizienten des Futterverbrauches auf das Körpergewicht (BWMI), die Körpergewichtsveränderung (BWCH), das Alter bei Legebeginn (AFE), die Eimasse (EM), die Energiemasse (ENM), die Dottermasse (DOM), die Klarmasse (KLM), und die Proteinmasse (PRM) für die erste Periode ( 21. - 40. Woche) der drei Generationen (F1, F2, F3)

Generationen

Modell µ BWMI BWCH AFE EM ENM DOM KLM PRM R2 kg kg Tag kg MJ/kg kg kg kg

F1

VII 6.32 3.43 2.67 -.02 .68 .84

VII 5.54 3 .18 2.66 -.02 - . 12 .84

IX 5 . 55 3.28 2.&3 -.02 1. 76 .45 .84

X 5 . 66 3.22 2.69 -.02 - . 09 1.60 .84

F2

VII 1. 67 3.60 2.21 .00 .85 .80

VIII 2.36 3.40 2.28 .00 - . 13 .78

IX 1. 65 3.54 2.24 .00 1. 24 . 86 .81

X 1 . 99 3.51 2.29 .00 - .03 6.34 .80

F3

VII 2.35 3.67 1 . 41 - . 01 .84 .89

VIII 3.00 3.41 1 .57 - .00 - . 13 .88

IX 2. 17 3.61 1. 42 -.00 1. 48 .75 .90

X 2.55 3.44 1 .50 -.00 - . 06 4.43 .89

8 8

Tabelle 26: Partielle Regressionskoeffizienten des Futterverbrauches auf das Körpergewicht (BWMI), die Körpergewichtsveränderung (BWCH), die Eimasse (EM), die Energiemasse (ENM) , die Dottermasse (DOM) , die Klarmasse (KLM), und die Proteinmasse (PRM) für die zweite Periode ( 41 . -60. Woche) der zwei Generationen (F2, F3)

Generationen

Modell µ BWMI BWCH EM ENM DOM KLM PRM R2 kg kg kg MJ/kg kg kg kg

F2

VII 3 . 50 3.46 .54 . 73 .75

VIII 3 . 75 3.38 .34 . 11 . 75

IX 3 . 38 3.43 .53 1 . 1 7 . 69 .75

X 3.55 3 . 44 . 3 6 . 06 3.41 . 75

F3

VII 3 .9 5 3.26 2.08 .6 2 .84

VIII 3.9 6 3 . 05 2. 01 . 11 . 85

I X 3. 68 3 . 15 2 .06 1. 56 .42 .85

X 3. 91 3.07 2 .0 2 . 08 1 . 70 .85

Wie Tabell e 26 ze i gt , hat si c h in der zweiten Periode (41 .-

60. Woc he ) der Reg r ess ionskoeffizient für das Kö rpergewicht

kaum verändert und beträgt 3.4 kg pro zusätzliches kg Kör ­

perge wi c h t in der Generation F2 gegenüber 3.1 kg in der Ge­

neration F3 .

Ein grosser Unterschied zwischen den Regressionskoeffi­

zienten der Generati onen F2 und F3 ist beim Merkmal Körper­

gewichtsveränderung feststellbar. In der zweiten Generation

betrug der Futterverbrauch durchschnittlich nur 0.45 kg pro

zusätzliches kg Körpergewichtsveränderung gegenüber 2.04 kg

in der dritten Generation. Diese sehr grossen Unterschiede

lassen sich nicht erklären , können aber möglicherweise durch

89

eine andere Körperzusammensetzung (Fetteinlagerungen) oder

eine andere Futterzusammensetzung in der zweiten gegenüber

der dritten Generation beeinflusst worden sein.

Unter dem Einfluss der Selektion nahm das Eigewicht zu und

die Eizusammensetzung veränderte sich, indem der Anteil Ei­

klar anstieg und der Anteil Eidotter sank. Auf Grund des

höheren Anteiles Eiklar mit höherem Wassergehalt sank der

Futterbedarf pro zusätzliches kg Eimasse von der zweiten zur

dritten Generation (0.73 resp. 0.62). Werden für die zweite

Periode die um die Merkmale Energie und Protein erweiterten

Modelle beider Generationen miteinander verglichen, so kann

festgestellt werden, dass der Einfluss des Energiegehaltes

des Eies auf den Futterverbrauch gleich war, während der

Einfluss der Proteinmasse auf den Futterverbrauch in der

Generation F3 deutlich tiefer lag als in der Generation F2.

Dies verhält sich genau umgekehrt zur ersten Periode, wo der

zusätzliche Bedarf an Futter für die zusätzliche Produktion

von Protein von Generation zu Generation stark anstieg. Es

scheint als ob sich mit zunehmendem Alter und Anzahl Gene­

rationen die Protein- und Energiegehalte immer weniger ver­

ändern werden und dass die Gewichtszunahme im Eiklar und im

Eidotter tatsächlich vor allem auf einen erhöhten Wasser­

gehalt zurückzuführen sind . Die Variationen von Generation

zu Generation in den Regressionskoeff izienten ist nicht er­

klärbar.

4.2.2.5. Genetische Korrelationen zwischen dem Selektions­

kriterium und den Merkmalen der Eizusammensetzung

In Tabelle 27 wurden die Korrelationen zwischen den ver­

schiedenen Eizusammensetzungsmerkmalen und dem Selektions­

kriterium resp . der "analogen Differenz" aufgeführt. Für die

erste Periode in der dritten Generation konnten keine Werte

90

angegeben werden, da die genetische Varianz des Selektions­

kri teriums im untersuchten Material sehr klein war und die

Korrelati o nen somit ausserhalb der Grenzen lagen.

Anhand dieser Tabelle kann einzig festgestellt werden, dass

positive Korrelationen zwischen dem Selektionskriterium,

resp. der "analogen Differenz" und den Merkmalen Eigewicht,

Eiklaranteil und Proteingehalt bestehen. Negative Korre­

lationen wurden zwischen dem Selektionskriterium, resp. der

"analogen Differenz" und den Merkmalen Anteil Eidotter und

Energie- und Trockensubstanzgehal t gefunden . Die entspre­

chenden Standardfehler sind jedoch relativ hoch. Es können

somit keine eindeutigen Tendenzen festgestellt werden, weder

innerhalb einer Generation, noch innerhalb Perioden oder

zwischen den beiden Perioden.

Tabelle 27 Genetische Korrelationen und Standardfehler (s.e.) zwischen dem Selektionskriterium, resp. der analogen Differenz und den Merkmalen der Eizusammensetzung in den drei Generationen (F1 , F2, F3)

Selektio nskriterium analoge Differenz

Generation F1 s . e. F2 s . e. F2 s.e . F3 s.e.

Merkmal

Eigewicht g . 5 1 .32 .93 . 51 .49 .44 .28 . 51

Eiklar % . 56 . 32 .82 . 51 .56 .39 . 49 .49

Protein % .20 .34 .78 .54 .35 .44 .23 1 . 2

Eidotter % -.63 .48 - . 72 .80 - . 61 . 51 -. 54 .88

Energie MJ/kg -.4 7 .42 -.44 . 71 -.48 .49

Trocken-

substanz % -1 . 0 1 . 0 -.23 . 70 - .60 . 49 -.7 7 .77

91

4.2.3. Schlussfolgerungen

Durch die Selektion auf "Eierlös minus Futterkosten" konnte

ein korrelierter _Selektionserfolg im Eigewicht bei 30 Wochen

im Durchschnitt beider Selektionslinien von +0.49 g in der

ersten und von +2. 32 g in der zweiten Generation erzielt

werden. Die Eier wurden dadurch eiklarreicher (0.14 t resp.

1 . 75 t) und proteinreicher (0.47 t resp. 0.85 %). Der Anteil

Eidotter sank um 0.35 t resp. 0.99 t, der Energiegehalt um

0. 1 3 resp. 0. 16 t und der Trockensubstanzgehal t um 0. 13 .t,

resp. 0.59 t.

Der Heterosisef fekt auf das Eigewicht war gross in der

ersten Generation. Von der ersten zur zweiten Generation

musste ein Rückgang des Eigewichtes festgestellt werden, der

als Heterosisverlust interpretiert werden kann.

Zwischen den Merkmalen Eigewicht, Eiklaranteil und Protein­

gehalt bestehen hohe, positive genetische Korrelationen. Sie

sind am geringsten zwischen dem Eigewicht und dem Proteinge­

halt ( +O. 51) und am höchsten zwischen Eiklarantei 1 und Pro­

teingehalt (+0.94). Diese drei Merkmale, Eigewicht, Eiklar­

anteil und Proteingehalt, bilden eine Gruppe. Hohe positive

genetische Korrelationen im Bereich von 0.82 - 0.99 konnten

ebenfalls bei der anderen Gruppe, bestehend aus den Merkma­

len Eidotteranteil, Energiegehalt und Trockensubstanzgehalt,

gezeigt werden. Zwischen den beiden Gruppen bestehen jedoch

deutlich negative Beziehungen. Die tiefsten Korrelationen

wurden zwischen dem Merkmal Eigewicht und den übrigen Merk-

malen ermittelt (0.51 0. 75). Die Korrelationen bei 30

Wochen zwischen dem Eigewicht und den übrigen Merkmalen

waren etwas höher als bei 50 Wochen.

Die Korrelationen zwischen den anderen Merkmalen veränderten

sich kaum von 30 zu 50 Wochen oder nahmen nur leicht zu. Die

Eizusammensetzung scheint demzufolge bei älteren Hennen von

der Eigrösse und zusätzlich vom Alter abhängig zu sein.

Grundsätzlich steigen mit zunehmendem Alter das Eigewicht,

92

der Anteil Eidotter sowie der Energiegehalt und der Trocken­

substanzgehalt auf Kosten des Anteiles Eiklar und des Pro­

teingehaltes. Je grösser die Zunahme im Eigewicht, als Folge

des Alterungseffektes, desto geringer die Abnahme im Anteil

Eiklar und im Proteingehalt und desto geringer die Zunahme

im Anteil Eidotter, im Energie- sowie im Trockensubstanz­

gehalt.

In der ersten selektierten Generation liegt das Eigewicht

der Selektionslinien bei 30 Wochen um 0.5 g über demjenigen

der Kontrollinie. Im Laufe der Legeperiode ist die Gewichts­

zunahme für die Selektionslinien höher als für die Kontrol­

l inie. Demzufolge sinken mit zunehmendem Alter der Eiklar­

gehal t und der Proteingehalt weniger stark, und der Eidot­

teranteil sowie der Trockensubstanzgehalt nehmen weniger zu .

Weil einerseits in der Generation F2 die Eier der Selek­

tionslinien bei 30. Wochen grösser und auch eiklar- und pro­

teinreicher waren, und zudem einen tieferen Eidottergehalt

aufwiesen mit weniger Energie und Trockensubstanz als die

Eier aus der Kontrollinie, und sich andererseits die Eizu­

sammensetzung der Selektionslinien auf Grund der höheren

Gewichtszunahme zwischen 30 Wochen und 50 Wochen gegenüber

der Kontrollinie weniger veränderte, waren die korrelierten

Selektionserf olge in der Generation F2 bei 50 Wochen grösser

als bei 30 Wochen.

In der zweiten selektierten Generation (F3) liegt das Eige­

wicht der Selektionslinien bei 30 Wochen deutlich über dem­

jenigen der Kontrollinie. Es nimmt während der Legeperiode

jedoch weniger an Gewicht zu und demzufolge sinken der Ei­

klaranteil und der Proteingehalt stärker, währenddessen beim

Eidotterantei 1 sowie beim Trockensubstanzgehal t eine grös­

sere Zunahme festgestellt wurde. Die Selektionslinien schei­

nen zu Beginn der Legeperiode ein Eigewichtsniveau erreicht

zu haben , welches sie nicht mehr in gleichem Ausmass stei­

gern konnten wie in der Generation F2. Somit veränderte sich

die Eizusammensetzung der Selektionslinien stärker gegenüber

93

der Kontrollinie und die Abweichungen zur Kontrollinie waren

bei 50 Wochen geringer als bei 30 Wochen.

Weil anders gesagt die Kontrollinie mit den tieferen Eige­

wichten zu Legebeginn Eier mit höheren Eidotteranteilen und

damit höherem Energie- und Trockensubstanzgehal t legte als

die Selektionslinien, und sie ihr Eigewicht während der Le­

geperiode mehr steigerten, nahmen der Anteil Eidotter sowie

der Trockensubstanzgehalt weniger zu. Der Anteil Eiklar und

der Proteingehalt sanken dementsprechend weniger. Dies er­

klärt die geringere Differenz zwischen Selektionslinien und

Kontrollinien bei 50 Wochen gegenüber 30 Wochen.

Die Untersuchungen in beiden Perioden haben gezeigt, dass

das Eigewicht bei 30 Wochen mit demjenigen bei 50 Wochen

hoch korreliert ist (0.95). Ebenfalls im Bereich von 0.93 -

0.99 liegen die Korrelationen der verschiedenen Eizusammen­

setzungsmerkmale bei 30 Wochen und ihren entsprechenden

Merkmalen bei 50 Wochen. Etwas weniger eng sind die Be-

ziehungen zwischen den

Wochen und den jeweils

Eizusammensetzungsmerkmalen bei 30

verschiedenen Merkmalen bei 50 Wo-

eben. Am tiefsten erwiesen sich die Beziehungen zwischen dem

Eigewicht bei 30 Wochen und seiner Zusammensetzung bei 50

Wochen.

Die engsten Korrelationen bestehen zwischen Eigewicht bei 30

Wochen und dem Eiklaranteil bei 50 Wochen gefolgt vom Eidot­

teranteil, dem Trockensubstanzgehalt, dem Energiegehalt und

dem Proteingehalt. Das Eigewicht ist bei 50 Wochen stark von

demjenigen bei 30 Wochen abhängig, seine Zusammensetzung

wird mit zunehmendem Alter jedoch immer stärker vom Alters­

einfluss gesteuert. Wird durch indirekte Selektion die Ei­

grösse beeinflusst, so wirkt sich das auch auf seine Ge­

wichtsveränderung im Laufe einer Legeperiode aus, und seine

Zusammensetzung wird dadurch beeinflusst. Es scheint, dass

sich mit zunehmenden Selektionsgenerationen und zunehmendem

Alter die Protein- und Energiegehalte im Ei immer weniger

stark verändern und dass die Gewichtszunahme im Gesamtei

94

wahrscheinlich auf eine höhere Wassereinlagerung zurückzu­

führen ist. Pym et al. (1979) haben in ihren Untersuchungen

auf bessere Futterverwertung bei Mastgeflügel gezeigt, dass

schlechtere Futterverwerter fettreichere Gewebe aufweisen

als die besseren Futterverwerter, welche mehr Protein und

Wasser ins Gewebe einlagern. Da mit der Selektion auf "Eier­

lös minus Futterkasten" auch die Futterverwertung verbessert

wurde , kann eine Verschiebung in der Eizusammensetzung zu­

stande gekommen sein.

Die berechneten Heritabilitäten sind hoch und lassen den

Schluss zu, dass in Zukunft mit einem weiteren Anstieg des

Eigewichtes gerechnet werden kann. Es wird sich möglicher­

weise innerhalb einer Legeperiode auf Grund seines hohen

Anfangsgewichtes immer weniger stark verändern, was die

Differenz in seiner Zusammensetzung gegenüber der Kontrol-

1 inie immer kleiner werden lassen wird.

Die Regressionen des Futterverbrauches auf die Eimasse haben

gezeigt, dass diese mit zunehmendem Selektionszyklus in der

zweiten Periode geringer werden. Die Regression des Futter­

verbrauches auf die Gewichtszunahme schwankt sehr stark. Die

Regression auf die Dottermasse zeigt ebenfalls, dass diese

eine wichtige Ursache des Futterverbrauches ist und zwar so­

wohl in der ersten wie auch in der zweiten Periode beider

Generationen. Obwohl sich der Energiegehalt vor allem auf

die Dottermasse konzentriert ist, veränderten sich die Re­

gressionen des Futterverbrauches auf den Energiegehalt

nicht. Der Proteingehalt, Bestandtei 1 sowohl des Eikl ares

wie auch des Eidotters, erklärt einen wichtigen Teil des

Futterverbrauches.

4.3. Schlupfergebnisse

Untersuchungen von Scott (1941) und Hilfiker (1970) haben

darauf hingewiesen, dass zu grosse oder zu kleine Eier eine

95

schlechtere Schlupfrate aufweisen. Da die Eier durch die Se­

lektion stark an Gewicht zunahmen, war es wichtig auch die­

sen Aspekt kurz zu betrachten. Die Resultate sind in Tabelle

29 zusammengefasst.

Tabelle 29 Brutergebnisse für die drei Generationen

(F1,F2,F3)

Generation Unbefruchtet früh ab- spätab- Schlupf

gestorben gestorben

t t t t

F1 8.8 10.3 21. 8 67.8

F2

Linie 14. 1 4.4 18. 1 77.4

Linie 2 11. 4 6.8 16.5 76.5

Kontrolle 13. 0 4.9 14. 1 80.9

F3

Linie 1 9 . 1 4 . 1 14.3 81 . 4

Linie 2 14.3 4.9 9.3 85.7

Kontrolle 14.3 5.0 8.3 86.6

Die Zuchthennen waren zum Besamungszei tpunkt durchschnitt-

1 ich 45 Wochen alt. Während 3, resp. 4 Wochen wurden ab der

zweiten Generation die Bruteier gesammelt und in 3, resp. 4

Bruten eingelegt. Nach 8 Bruttagen wurden die Eier durch­

leuchtet und die unbefruchteten sowie die früh abgestorbenen

ausgeschieden . Die embryonale Frühsterblichkeit gibt somit

den Prozentsatz der in den ersten acht Bruttagen abgestor­

benen Embryonen an, währenddessen der Begriff Spätsterblich­

keit die vom neunten Tag bis zum Brutende abgestorbenen oder

nicht geschlüpften Tiere erfasst. Wie aus Tabelle 29 hervor­

geht, bestehen keine deutlichen Unterschiede zwischen den

95

Selektionslinien und der Kontrollinie in den zwei selek­

tierten Generationen in Bezug auf unbefruchtete Eier oder

frühabgestorbene Embryonen. Im Prozentsatz spätabgestorbener

und demzufolge auch in der Schlupfrate sind jedoch Unter­

schiede zu erkennen. In den selektierten Generationen sind

die Schlupfergebnisse für die Kontrollinie am besten. Die

Embryonen der selektierten Linien stammten aus durchschnitt­

lich schwereren Eiern und schienen erst gegen Ende der Brut

in Schwierigkeiten zu geraten oder konnten bis zum 22. Tag

nicht schlüpfen. Diese Resultate bestätigen somit die

zitierten Untersuchungen. Die höhere Sterblichkeit bei der

F1 kann möglicherweise auf Transporteinflüsse von Deutsch­

land in die Schweiz zurückgeführt werden .

97

5. Zusammenfassung

Das Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung des Selektions­

kriteriums "Eierlös minus Futterkosten" zwischen der 21. und

der 40 . Woche als Mittel zur wirtschaftliche Verbesserung

der Eiproduktion in der Geflügelhaltung. Der Eierlös wurde

auf Grund der in der Selektionsperiode produzierten Eier be­

rechnet . Die Futterkosten beziehen sich auf das in der glei­

chen Periode verzehrte Futter, multipliziert mit dem Futter­

preis. Zusätzlich wurden die Auswirkungen der Selektion auf

korrelierte biologische und wirtschaftliche Merkmale er­

fasst. Die Erhebungen des individuellen Futterverbrauches,

der Körpergewichte, der Eizahl und der Eigewichte von drei

Generationen zu je ca. 1200 Hennen verteilt auf 2 Selek­

tionslinien (2 x ca. 480) und Kontrollinie (ca. 240),

standen zur Verfügung. Die Untersuchungen der Eizusammen­

setzung wurden an einer Stichprobe zu je ca. 250 zufällig

ausgelesenen Tieren in allen drei Generationen im Alter von

30 Wochen und in den Generationen F2 und F3 zusätzlich noch

im Alter von 50 Wochen durchgeführt.

Die Untersuchungen führten zu folgenden Hauptergebnissen:

1. Das Selektionskriterium (21. - 40. Woche) lag in der F2

für beide selektierten Linien im Durchschnitt um 3.3 t

über demjenigen der Kontrollinie und in der Generation

F3 um 6.9 t. ~ie "analoge Differenz" (41. - 60. Woche)

der Selektionslinien lag in der Generation F2 2.4 t und

in der Generation F3 7.1 t über derjenigen der Kontrol­

linie.

2. Die korrelierten Selektionserfolge betrugen in der

ersten Periode für die Merkmale Eimasse 0.06 kg in der

F2 und 0. 22 kg in der F3. Der Futterverbrauch der F2

lag -0.15 kg unter demjenigen der Kontrollinie und in

98

der F3 0 . 07 kg darüber. Die Futterverwertung der Se­

lektionsline war in der F2 um -0.04 kg und in der F3 um

-0.05 kg besser als in der Kontrollinie.

3. In der zweiten Periode lag die produzierte Eimasse der

Selektionslinie für die Generation F2 um 0.04 kg und in

der F3 um 0. 34 kg über derjenigen der entsprechenden

Kontrollinie. Der Futterverbrauch der Selektionslinie

der F2 lag -0.15 kg unter demjenigen der Kontrollinie.

In der F3 lag er 0.23 kg über demjenigen der Kontrol­

linie. Die Futterverwertung war -0.03 kg besser in der

F2 und -0.07 kg in der F3.

4. Die Heritabilitäten verschiedener Merkmale und deren

genetischen Korrelationen (in Klammern) mit dem Selek­

tionsmerkmal betrugen: Eimasse: 0 . 24 (0.89); Eizahl:

0.23 (0.35); Eigewicht: 0.99 (0 . 74); Futterverbrauch:

0.40 (0 . 09); Futterverwertung: 0.09 (-0.92);

Körpergewicht: 0.58 (0.09).

5. Die Heritabilität des Selektionsmerkmales "Eierlös

minus Futterkosten" betrug 0.23 und für die "analoge

Differenz" 0.27.

6. Die Befiederungsbewertung auf Grund einer Befiederungs­

klassierung von 1 - 4 , war nicht signifikant schlechter

für die Selektionslinien. Die durchschnittlichen Werte

über alle Linien zeigten, dass Hennen mit der schlech­

testen Befiederung (4) in der ersten Periode der Gene­

rationen F1, F2, resp. F3, 0.42 kg, 0.37 kg resp. 0.51

kg mehr Futter benötigten. In der zweiten Periode be­

nötigten die am schlechtesten befiederten Hennen 1 . 0,

resp. 0.67 kg mehr Futter.

7. Die Wiederholbarkeiten der Merkmale Eigewicht, Eiklar,

Eidotter, und Eischale wurden mit Daten von drei Eiern

pro Henne berechnet. In der ersten Periode lagen sie

zwischen 0.74 und 0.79. Sie waren etwas tiefer in der

zweiten Periode bei 50 Wochen.

8. Positiva phänotypische Korrelationen fanden sich einer­

seits zwischen den Merkmalen Eigewicht und · Eiklaranteil

99

oder Proteingehalt und andererseits zwischen dem Eidot ­

teranteil und dem Energiegehalt oder dem Trockensub­

stanzgehal t. Die Merkmale dieser beiden Gruppen sind

untereinander negativ korreliert.

9. Mit zunehmendem Alter sanken die Korrelationen zwischen

dem Eigewicht und den übrigen Merkmalen, während die

Beziehungen zwischen den übrigen Merkmalen unter sich

enger wurden.

1 0. Die korrelierten Selekt ionserfolge waren positiv für

die Merkmale Eigewicht, Eiklaranteil und Proteingehalt

und negativ für die Merkmale Eidotterantei 1, Energie­

und Trockensubstanzgehalt. Sie wichen in der ersten

Periode der dritten Generation bereits signifikant ab.

Von der Generation F2 zur Generation F3 stiegen sie für

das Eigewicht von 0.50 g auf 2.32 g, für den Eiklaran­

teil von 0.14 t auf 1.11 t, und für den Proteingehalt

von 0.47 t auf 0.81 t und veränderten sich für den Dot­

tergehalt von -0.34 t auf -0.99 t, für den Energiege­

halt von -0.13 MJ/kg auf -0 . 16 MJ/kg und für den Trok­

kensubstanzgehalt von -0.13 t auf -0.59 t.

11. Zwischen 30 und 50 Wochen stiegen in der F2 resp. der

F3 das Eigewicht um 11 t, resp. 14 t, der Eidotteran­

teil um 8 t resp. um 11 t, der Energiegehalt um 2 t

resp . um 3 t, und der Trockensubstanzgehal t um 4 t

resp. um 6 t. Hingegen sanken der Anteil Eiklar vom 3 t

resp. um 4 t und der Proteingehalt um 5 t resp. um 7 t.

Die Energie blieb unverändert.

12 . Die gewichteten genetischen Korrelationen zwischen den

untersuchten Merkmalen Eigewicht, Eiklar , Protein, Ei­

dotter, Energie und Trockensubstanz waren in beiden

Perioden hoch (0.51 0.99). Sie waren am geringsten

zwischen dem Merkmal Eigewicht und allen übrigen. Mit

zunehmendem Alter wurden sie höher, mit Ausnahme der­

jenigen zwischen dem Eigewicht und den übrigen, wo es

sich gerade umgekehrt verhielt.

100

13. Die Heritabilitäten lagen für die Merkmale der Eizusam­

mensetzung zwischen 0.40 und 0.75 in der ersten Periode

und zwischen 0.36 und 0.85 in der zweiten Periode.

14. Die partiellen Regressionskoeffizienten des Futterver-

brauches auf verschiedene Merkmale in den drei Genera-

tionen (F1, F2, F3) und Perioden ( 21. - 40. Woche . 1 ' 41. - 60. Woche = 2) waren:

Generation F1 F2 F3

Periode 1 2 2

Körpergewicht kg 3.28 3.51 3.43 3.53 3 .13

Körpergewichtsver

änderung kg 2.66 2.26 0.44 1. 48 2.04

Eimasse kg .68 .85 .73 .84 .62

Energie MJ/kg . 11 . 08 .09 .10 . 1 0

Dottermasse kg 1. 76 1. 24 1 . 1 7 1. 48 1.56

Klarmasse kg .45 .86 .69 .75 .42

Proteinmasse kg 1 . 60 6.34 3.41 4.43 1. 70

15. Zwischen dem Selektionskriterium, resp. der "analogen

Differenz" und den Merkmalen Eigewicht, Eiklaranteil

und Proteingehalt bestanden positive Korrelationen.

Negative Korrelationen wurden zwischen dem Selektions­

kriterium, resp. der "analogen Differenz" und den Merk­

malen Eidotter, Energie und Trockensubstanz gefunden.

16. Die Schlupfergebnisse der Kontroll inie waren leicht

besser als in den Selektionslinien.

101

6. Summary

The objective of this thesis was to explore the selection

criterion "income minus feed cost between the 21st and 40th

week as a mean for economic improvement of egg production in

poultry breeding. The income from egg production is

calculated as a function cf number of eggs produced during

the selection period. Feed costs were calculated as the

amount of feed consumed during the same period, multiplied

by the feed price. Effects of the selection on correlated

biological and economic traits were also investigated.

Reccrds of individual feed consumption, body weight, number

of eggs and egg weight from three generations of approx.

1200 hens in two selection lines (2 x 480) and cne ccntrol

line ( 240) were available. The investigations of egg

composition were made with random samples cf 250 hens at 30

weeks of age in each of the three generations and in the

second and third generation also at 50 weeks.

The main results were :

1. The selection criterion ( 21. - 40. week) of the two

selection lines was 3.3 t above the control line in

generation F2 and 6.9 t in generation F3. The

"analogous difference" (41. 60 . week) of the

selection lines was 2.4 t above the control line in F2

and 7 . 3 t in F3.

2. The correlated selection responses in egg mass were 0.06

kg in generation F2 and 0.22 kg in generation F3. Feed

consumption of selection lines was -0.15 kg in F2 and

0 . 07 kg in F3. Feed conversion in the selection 1 ines

was improved by -0. 04 kg in F2 and -0. 05 kg in F3

compared to the control line.

102

3. In the second period (41. - 60 week) the egg mass of the

selection 1 ines was 0. 04 kg above the control line in

F2 and 0.34 kg in F3. Feed consumption of the selection

lines was -0.15 kg in F2 and 0 . 23 in F3 compared to the

control line . Feed conversion improved by -0. 03 kg in

F2 and by -0.07 kg in F3.

4. The heritabilities of different traits and their genetic

correlations (in parentheses) with the selection

criterion were: egg mass: 0.24 (0.89); egg number: 0.23

(0.35); egg weight: 0.99 (0.74); feed consumption: 0.40

(0.09); feed conversion : 0.09 ( - 0.92); body weight:0.58

( 0. 09).

5. The her i tabi 1 i ty for the selection criterion "income

minus feed cost" (21. - 40 week) was 0.23 and for the

criterion "analogous difference" (41. - 60. week) 0.27.

6. The mean feathering score , on a scale of 1 - 4 was

poorer in the selected lines, but not significantly.

Pooled data from all lines indicated that hens with

higher scores (poorer feathering) required 0.42 kg,

0 .3 7 kg and 0.51 kg more feed in the first period in

generations 1,2,3 respectively. In the second period cf

F2 and F3, 1.0 kg and 0.67 kg more feed was consumed by

the poorer feathered hens.

7 . The repeatabilities of the traits egg weight, egg

albumen , egg yolk and egg shell were calculated from

measures of three eggs per hen. In the f irst period

they were between 0.74 and 0.79. They were lower in the

second period at the age of 50 weeks.

8. Positive phenotypic correlations were found between the

traits egg weight and percentage cf albumen or protein,

as wel 1 as between percentage of yolk and energy or

103

percentage of dry matter. These two groups of trai ts

were negatively correlated.

9. The correlations between egg weight and the other traits

decreased with increasing age whereas the correlations

among the other traits increased.

10. The correlated selection responses were positive for the

trai ts egg weight, percentage of albumen and protein

content and negative for the traits percentage of yolk,

energy and percentage of dry matter. The response was

signif icant

generation.

in the first period of the third

Selection responses increased from ge-

neration F2 to generation F3 for egg weight from 0.50 g

to 2.32 g; from 0 .14 t to 1 . 11 t for albumen; from

0.47 t to 0.81 t for protein. They decreased from

-0.34 t to -0.99 t for yolk, from -0 .13 MJ/kg to -0.16

MJ/kg for energy and from -0 .13 t to 0.59 t for dry

matter.

11 . The egg weight increased between 30 and 50 weeks by 11 t

in F2 and 14 t in F3; the percentage of yolk increased

by 8 t in F2 and by 11 t in F3; the dry matter by 4 t

in F2 and by 6 t in F3. The percentage of albumen

decreased by 3 t in F2 and by 4 t in F3 and the

percentage of protein by 5 t in F2 and by 7 t in F3.

Energy remained unchanged.

12. The weighted genetic correlations between the traits egg

weight, albumen, protein, yolk, energie and dry matter

were high in both periods (0.51 0.99). The lowest

correlations were found between egg weight and the

others. All genetic correlations increased with

increasing age except f or those between egg weight and

the others which decreased.

104

13. The heritabilities for the egg composition traits were

between 0.40 and 0.75 in the first period and between

0.36 and 0.85 in the second period.

14. The partial regression coefficients of feed consumption

on the other traits in the three generations (F1, F2,

F3) and periods (21. - 40 week • 1 ; 41 - 60 week • 2)

were:

Generation F1 F2 F3

period 1 2 2

body weight kg 3.28 3.51 3.43 3.53 3 .13

body weight change kg 2.66 2.26 0.44 1 .48 2 . 04

egg mass kg .68 .85 .73 .84 . 62

energy MJ/kg . 11 .08 . 09 .10 . 10

yolk mass kg 1. 76 1 .24 1 . 17 1 .48 1. 56

albumen mass kg .45 .86 . 69 .75 .42

protein mass kg 1 . 60 6.34 3.41 4.43 1. 70

15. Positive genet ic c orrelations were found between the

selection criterio n, o r the analogous difference and

the traits egg weight, albumen an protein. They were

negative between the selection criterion, or the

analogous difference and the traits yolk, energy and

dry matter .

16. The percentage of eggs hatched was slightly greater for

the control line compared to the selection lines .

105

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Anhang

Tabelle 1 : Legeleistung der Hennen in den drei Generationen

Gene- Alter bei Ei zahl Ei zahl Eigewicht Eigewicht ration Legebeginn 21.-40. 41 . -60. 30 Wochen 50 Wochen Linie

F1 137 . 7 120.9 106.7 59 . 3 67. 1

F2 L1 134 . 7 120.5 105.8 57 . 7 65.0 L2 135 . 1 120.4 106 . 2 57.6 65. 1 K 135 . 1 120 . 7 106.2 57.1 64 . 7

"' 135.0 120. 5 106. 1 57.5 65.0

F3 L1 141 . 4 117 . 0 107.2 59.5 67.5 L2 144 . 1 117. 0 108.8 59.4 67.4 K 142.2 116 . 0 104.8 57.8 66 . 3

"' 142.8 117. 0 107 . 0 58 . 9 67 . 0

Tabelle 2: Körpergewichte der Hennen der drei Generationen ( F1, F2, F3), der Selektionslinien ( L1, L2) und der Kontrollinie (K)

Generationen Linien

Gewichte F1 F2 F3

L1 L2 K L1 L2 K

20 Wochen 2050 2010 2007 2037 2019 2014 2022

30 Wochen 2191 2204 2215 2253 2144 2157 2169

40 Woc hen 2365 2337 2349 2398 2313 2320 2339

50 Wochen 2447 2429 2446 2510 2425 2446 2472

60 Wochen 2532 2517 2538 2615 2548 2574 2607

Differenzen 20-40 13 l 14 l 15 l 15 l 13 l 13 l 14 l 40 - 60 7 l 7 l 7 l 8 l 9 l 1 0 l 1 0 •

Name und Vorname:

Geboren:

Heimatort:

1960 - 19'70:

19'70 - 19'73:

19'73 - 19'74:

19'74 - 19'79:

seit 19'79:

Marguerat-König Catherine

23 . 11.53 in Genf

Lutry, Forel , Bern

Primarschule und Sekundarschule in Bern:

Gymnasium in Neuenburg

Abschluss: Maturität Typ B

Handels-Fachschule Dr. Rischik, Bern

Abschluss: Diplom als Chefsekretärin

Landwirtschaftliches Studium an der ETH

Zürich, Fachrichtung Tierproduktion

Abschluss: Diplom als Ingenieur Agronom

Unterricht an der Landwirtschaftlichen Schule

Grangeneuve, Freiburg

Teilzeitassistentin in der Gruppe Tierzucht des

Institutes für Nutztierwissenschaften der ETH Zürich