testberichte • reiseberichte • reportagen • news · 2014-08-24 · 29. – 30.01.2011...
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29. – 30.01.2011 Wheelies-Messe Dettelbach05. – 06.03.2011 Wheelies-Messe (Arena-Hohenlohe) Kos
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seit 1998
Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News
Februar2011
Test Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
Enduro-Reise Rumänien
Sport Hockenheim Classics
Impressum
Herausgeber:Regio-Verlag Schwäbisch Hall e.K.Am Kühnbach 2774523 Schwäbisch HallTel. (0791) 53864Fax (0791) 959243Mobil: 0171/6019577eMail: [email protected]
Redaktion/Produktion:Eberhard Hermann (EH)
Anzeigenannahme/-preisliste:Eberhard HermannTel. (0791) 53864eMail: [email protected]
Erscheinung:8 x jährlich - einmalig - unbezahlbarNeu Bundesweit:an über 1400 Auslagestellen!
Auflage: 35.000 Stück
Satz & Repro:Klaus MackÖhringer Straße 3074545 Michelfeld-Gnadental
Druck:Vogel Druck und Medienservice GmbH97204 Höchberg
Freie Mitarbeiter:Ralf Kistner, Marc Noll,Jürgen Hägele (Präsi), Heidi Hermann,Robert Scheu, Günther Hägele,Matthias Grams, Ruth Schmackler,Peter Jung
Sportfotograf:Reinhold TrescherEberhard Hermann
Termine und Veranstaltungen:Unter Angabe von Ort, Zeit und Datumwerden kostenlos Veranstaltungen ver - öffentlicht. An Presse material IhrerVeran staltung sind wir interessiert.
Für die Richtigkeit von eingesandtemPres se material wird keine Gewähr über-nommen. Nachdruck, auch nur auszugs -weise, gerne gesehen, aber bitte nur mitder Genehmigung des Verlags. Haftungder Redaktion bei fehlerhaften Anzeigenmax. nur in Höhe des Anzeigenpreises
Druckfehler unter Vorbehalt.
Vom Verlag angefertigte Anzeigen sindurheberrechtlich geschützt und dürfenausschließlich nur mit Genehmigung fürandere Zwecke verwendet werden.
Titelbild:Ebbse
WIR über UNS – Was gibt’s 2011 neues bei WHEELIESFür 2011 sind wie schon im vergange-
nen Jahr 8 WHEELIES-Ausgaben ge-
plant. Die jeweiligen Termine (+- 2
Tage), ab denen WHEELIES an den meis-
ten Auslagestellen erhältlich ist, stehen
immer unter dem Editorial und neuer-
dings nun auch bei den Terminen. Wir
möchten der immer noch größer wer-
denden WHEELIES-Leserschar von in-
zwischen bundesweit über 100.000! Le-
sern nicht irgendwelche „Rund-um-
den-Kirchturm- oder Kaffeesatz-Storys"
bieten, sondern nachvollziehbare Test-
fakten, Vorstellungen von Old- und
Youngtimern aus vielleicht besseren
Motorrad-Zeiten, inspirierende und
nachfahrbare Reiseberichte und span-
nenden Motorradrennsport, egal ob
MotoGP, Superbike-WM oder mit dem
WHEELIES-Classic-Racing-Team bei den
zahlreichen Oldtimer-Veranstaltungen.
Selbstverständlich werden wir versu-
chen, die allermeisten Neumodelle 2011
wieder nach unseren Vorstellungen und
Kriterien zu testen. Die neue Kawa
ZX10R hat ja schon auf der Rennstrecke
in der Wüste von Doha den Testreigen
2011 eröffnet. Anfang Februar wird
dann mit der 6-Zylinder-BMW K1600
GT/L die Testserie in Kapstadt fortge-
setzt. Ganz bestimmt ist diese Testfahrt
mit dem neuen 6-Zylinder-Flagschiff
schon gleich zu Beginn des Jahres ein
ganz besonderes Highlight und eine
herrliche Einstimmung auf die hoffent-
lich bald beginnende Motorradsaison.
Mit den neuen Hondamodellen werden
wir dann die Testreihe wahrscheinlich
auch irgendwo in hoffentlich wärmeren
Gegenden fortsetzen, bevor wir die
restlichen Neumodelle in heimatlichen
Gefilden oder bei unseren Reisen auf
Herz und Nieren prüfen werden.
Dazwischen kann aber schon ein Groß-
teil dieser Neumodelle auf den WHEE-
LIES-Motorrad-Messen bestaunt und
auf ihnen zur Probe gesessen werden.
Der schönste und spannendste Testbe-
richt hilft nichts, wenn einem das Mo-
torrad optisch nicht gefällt oder zum
Körperbau oder zur fahrerischen Vor-
stellung und Verwendung nicht passt.
Dies sind für mich die Grundvorausset-
zungen, um Spaß am Motorradfahren
zu haben.
Genau diesen Spaß möchte Euch das
WHEELIES-Reiseteam mit seinem Reise-
programm 2011 vermitteln. 2 x USA, 2 x
Sardinien und 2 x Korsika: Da müsste ei-
gentlich für jeden ein Motorradtraum
und Termin erfüllbar sein. Dass sich für
manche/n dieser Traum erfüllen wird,
zeigt sich daran, dass für alle Reisen nur
noch ganz wenige Plätze frei sind. Man-
che Reisen sind jetzt schon ausgebucht.
Also schnellstens anfragen (info@whee-
lies.de oder auf den Messen), ob und
wo noch ein Plätzchen frei ist.
Um auf diese und Eure anderen Reisen
optimal vorbereitet zu sein, veranstal-
ten wir am 10. April das nun schon tradi-
tionelle WHEELIES-Sicherheitstraining.
Wo genau, erfahrt ihr auf den Messen
und in der WHEELIES-Märzausgabe. Un-
kostenbeitrag: 30 Euro. Teilnehmer-
zahl: auf 40 limitiert! E
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WHEELIES-Ausgabe Märzab 24.02.2011 an den Auslagestellen
Wie ihr seht, haben wir auch für 2011 ei-
niges geplant. Der Terminplan ist ziem-
lich voll und Angst vor Langeweile hat
das WHEELIES-Team zu keiner Zeit. Eher
davor, dass wir nicht alles, was wir
möchten, so verwirklichen können.
Aber da greift dann unser Grundsatz:
Geht nicht – gibt’s nicht. Also beginnen
wir das neue Motorrad-, Lebens- und
Wirtschaftsjahr sehr zuversichtlich, im-
mer auch in dem Bewusstsein, dass wir
hoffentlich nie schneller fahren wer-
den, als unser Schutzengel fliegen
kann.
Wir sehen uns – ich freu´mich darauf
Euer
„Ebbse“ Eberhard Hermann
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Vergleich: Touren-/Fahrbericht Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
Text: Günter Hägele I Fotos: Günter Hägele, Präsi, Thomas Kuhn, Walter Wörner
Die Alternative ListeNein, keine Sorge. Das WHEELIE’sverbreitet keine einschlägige Polit-propaganda. Als Beispiel muss diePolitik diesmal jedoch herhalten. Alsvor vielen Jahren die Grünen, die Al-ternative Liste, den schwankendenBoden der Politik betraten, wurdensie als komische Vögel betrachtet,
die niemand für ernst nahm. Inzwi-schen haben sie den etablierten Par-teien vielfach Paroli geboten, ja sindselbst längst in der großen weitenWelt der Politik etabliert.
Seit nunmehr 30 Jahren tummeltsich die BMW GS sehr erfolgreich
auf dem Markt und behauptet seitüber einem Jahrzehnt ununterbro-chen den ersten Platz in der Zulas-sungsstatistik. In dieser Zeit hat sieviele Konkurrenten kommen und ge-hen sehen. Keiner konnte ihr denThron streitig machen. Dies wirdsich sicherlich auch nicht so schnell
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ändern. Also, lohnt es sich über-haupt, über den weiß-blauen Teller-rand zu blicken, und sich vor demMotorradkauf auch mal bei anderenHändlern umzuschauen und eine Al-ternative in Betracht zu ziehen? Die-ser Frage wollen wir nachgehen undhaben zu einem interessanten Ver-
� Pause am Misurinasee
� Beseitigung des Regendrecks
� Besichtigungsfahrt am Fedaia-Pass
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gleich zwei europäische Kandidateneingeladen. Als direkter GS-Konkur-rent darf sicherlich die Moto GuzziStelvio angesehen werden. In derNTX-Ausführung mit schmälererund geländetauglicherer Bereifung,mit Zusatzscheinwerfern, Sturzbü-geln und robusterem Motorschutzversehen.
Die Engländer heben sich mit derTriumph Tiger bewusst vom Enduro-Jargon ab und siedeln ihre Raub-katze eher Richtung reisetauglichesFunbike an. Ein differenziertes Kon-zept im Vergleich zur Vorgängerin,aber nach wie vor mit dem „Wahn-sinns-Triple“ als Antrieb!
Wenn sich die beiden Bikes selbstaussuchen dürften, wo sie sich amvorzüglichsten nach Lust und Laueaustoben könnten, so würden sie
mit Sicherheit eine der großartigs-ten Regionen im gesamten Alpen-raum wählen – die phantastischeBergwelt der Dolomiten!
Gesagt – getan: Auf die Jahresaus-fahrt der Motorradfreunde COUN-TRY RIDER Unterrot begleiten unsdie Testbikes mit 31 anderen Motor-rädern. Präsi treibt die Stelvio überdie regennasse A7 – ich reise mit derTiger an. Hier treten schon die erstenUnterschiede zutage. Während diemanuell verstellbare Scheibe der Ita-lienerin in der obersten Position ei-nigermaßen Wetterschutz bietet, binich hinter dem flach stehenden undnicht einstellbaren Schild der Eng-länderin dem prasselnden Regenund der Gischt der Autofahrer ziem-lich schutzlos ausgeliefert. BeimTanken in Garmisch töne ich noch:„Ab dem Brenner scheint sowieso
die Sonne!“ Was ein Glück – Rechtgehabt! Blauer Himmel begleitetuns bis zu unserem Ziel: dem WHEE-LIE’s-Partnerhaus, Hotel Villa Edenin Rocca Pietore (www.hotelvillae-den.com).
Nach gut 10 Stunden (Stau-)Anreisedas Fazit: Beide Bikes eignen sichhervorragend als bequeme Reise-maschinen. Den Heimspiel-Vorteilnützt die Guzzi dabei leicht aus. Die
Vergleich: Touren-/Fahrbericht Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
� Ein Bike – Drei Zinnen
� diese ewigen Pausen!
� Schulterblick ins Cockpit
� einfach nur genießen� im Anflug zum Hotel� italienisches Stilleben
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Sitzposition auf ihr fällt erhaben-souverän aus: breiter Lenker, tollesSitzmöbel, Fußrasten in der richti-gen Position. Und dazu noch einenfürstlichen Soziusplatz, wie uns un-sere Test-Co-Piloten Ute, Tine undMichael noch bestätigen werden.Nicht zu vergessen – ein wartungs-freier Kardanantrieb. Präsi sitzt be-stimmt schon beim ersten Weizen,während ich mir noch dreckigeHände beim Ketteschmieren hole!
Für den Fahrer bietet die Tiger aucheine langstreckentaugliche Sitzposi-tion, die aber nicht ganz so kommodwie auf der Stelvio ausfällt. Auchsind die Rasten für größere Pilotenetwas zu weit oben angebracht unddie Sitzbank lässt in ihrer tiefenMulde keine großen „Po-Verände-rungen“ zu. Ein Mitfahrer sitzt ziem-lich hoch und der Soziussitz muss inder Länge den kompakten Abmes-sungen des Funbikes Tribut zollen.Wo wir beim Stichwort wären!Fun/Spaß ohne Ende bereitet die Tri-umph in den kommenden Tagen aufden Pass-Straßen. Montagmorgen 9Uhr: kalte 5 Grad über Null auf gut1.200 Meter über dem Meeresspie-gel. Die Frisur hält und die Sonnelacht von einem strahlend blauenwolkenlosen Himmel. Die mächti-gen Brocken der Dolomiten liegen
Vergleich: Touren-/Fahrbericht Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
zum Greifen nahe vor uns. Unserzweiter Testtag beginnt und dieserwird symptomatisch für die darauffolgenden Tage sein. Nach kurzemDruck auf den Starterknopf erwa-chen die Aggregate der beiden Test-kandidaten zum Leben. Guzzi-ty-pisch, tief bollernd, als liege ir-gendwo ein Gewitter in den Bergen,gibt die Stelvio ihre Lebensäußerun-gen zum Besten. Die britische Raub-katze macht ihrem Namen alle Ehreund faucht heiser aus ihrem Edel-stahl-Auspuffrohr.
„Auf geht’s, wir sind bereit!“, einmalin italienischer und einmal in engli-scher Sprache. Zum Einfahren gehtes die Ostrampe des Fedaia-Passeshinauf. Jetzt sind wir mal gespannt,ob die Motorüberarbeitung bei derMoto Guzzi das bei den ersten Mo-dellen deutlich spürbare Drehmo-mentloch zwischen 3.000 und 5.000Umdrehungen endlich ad acta legenkann. Sauber hängt der Zweizylinderam Gas. Beim Gasaufziehen knappüber Leerlaufdrehzahl schüttelt sichder 1.200er kurz, um dann stamp-fend loszulegen. Und siehe da, dieitalienischen Ingenieure haben sehrgute Arbeit geleistet. Nicht mehr vielzu spüren vom „tiefen Krater“ der
� am Posso Rolle
� grandiose Kulisse am Passo Giau
� Let’s swing –am Passo Giau
� macht dem Tourguide alle Ehre
� vor dem Rosengarten-Massiv
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vergangenen Tage. Bullig legt sichdie Fuhre bis gut 5.500 Umdrehun-gen ins Zeug, um darüber richtig„auf den Sack zu hauen“. WieSchmidts Katze springt der 260-Kilo-Brocken leichtfüßig aus jeder „Tor-nanti“ und legt bemerkenswerteZwischenspurts auf den Geradenhin. Am Fedaiasee, direkt unterhalbder Marmolata gelegen, lächelt Präsizufrieden, als ich mit der Tiger ein-laufe. Doch auch hinter mir liegenerlebnisreiche 10 Minuten, die mirwieder mal vor Augen führen, dassder von Triumph verbaute Triple mitSicherheit zu den bestgeeignetstenMotorradtriebwerken der Welt zuzählen ist. Jede leichte Gasdrehunglässt das Spaßgerät nach vornespringen. Lange-Arme-Garantie in-klusive! Gierig hechtet die Englän-
derin in jede Kurve, um wheelie-for-dernd wieder daraus aufzutauchen!Ein Spitzensportler im Freizeitanzug!
Wir stürzen uns hinab nach Canazai.Vor uns liegen die bekannten Pässeder Großen Dolomitenstraße: derSella-, der Pordoi-, der Valparola-und der Falzarego-Pass sowie dasGrödner Joch. Die Asphaltdeckenbieten prima Grip, allerdings sind ei-nige Passagen in sehr schlechtemZustand. Beide Motorräder lassensich spielend leicht von Kurve zuKurve „werfen“. Die Tiger lenkt et-was zielgenauer ein, die Stelviosucht dagegen jede Kurve und wirktaufgrund des schmäleren Reifensund des breiteren Lenkers etwasspontaner und handlicher. Aller-dings merkt man die Mehrpfundeder Signora gegenüber der durch-trainierten Miss Tiger in schnell auf-einander folgenden Wechselkurven.Gleichstand herrscht beim gebote-nen Komfort. Die Federelemente derBeiden drücken die Frostaufbrücheim unteren Bereich des Falzarego-Passes nahezu weg ohne dabeiüberdämpft zu wirken. Man be-kommt jederzeit perfekte Rückmel-dung über den jeweiligen Straßen-zustand. Daumen hoch für BEIDEFahrwerke!
Die Nordabfahrt am Grödner Jocheignet sich hervorragend, um dieBremsen zur „Weißglut“ zu treiben.Kehre folgt auf Kehre, dazwischenmeist 200 Meter, um wieder aufSpeed zu beschleunigen. Wie es einTiger nun mal tut, verbeißen sich dievorderen Stopper richtig wild in dieScheiben. Vielleicht etwas zu wildund aggressiv. Der Druckpunkt lässtsich gut definieren und das aufpreis-pflichtige ABS greift relativ spät ein.Weitaus softer geht die Stelvio ansWerk, was kein Nachteil sein muss.Der Druckpunkt ist hier noch besserzu finden und im direkten Vergleichsteht die Guzzi sogar etwas früher alsdie Stoppie-gefährdete Engländerin.
Die restlichen Tage tauschen Präsiund ich die Mopeds durch. Als Tour-
Vergleich: Touren-/Fahrbericht Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
� nützliches Tourenzubehör � der nächste Pass wartet schon
� die Tiger hebt keck ihre Nase in den Wind
� wenn sich Engländer in Italien wohl fühlen
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Modelle 2011 Tuning/Umbauten/Trikes/Quads
Custom-Bikes
Stunt-/ Dragster Show wetterabhängig
Infos: Regio-Verlag Schwäbisch Hall e.K. Telefon: (0791) 53864 www.whee-lies-online.de [email protected]
Motorrad-Messen
Dettelbach29./30. Januar 2011
Arena Hohenlohe05./06. März 2011
Alle Marken
Vergleich: Touren-/Fahrbericht Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
guides führen wir unsere jeweiligenTeilnehmergruppen der COUNTRYRIDER (www.country-rider.de – aufder Homepage findet ihr auch vieleweitere Fotos von den Bikes und derTour) durch die beeindruckendeBergwelt der Dolomiten und stoßendabei auf ein absolutes Highlight:den Passo San Boldo bei Belluno.Nur als Tipp: Unbedingt mal fahren! Auf den kleinen engen Sträßchendes Duran, Cibiana oder Manghenbegeistert uns ein um das andereMal die Leichtigkeit des Seins, diedie beiden Maschinen ausstrahlen.An den flüssigen Kurvenpassagendes Passo Rolle oder am Passo Giaubesteht sogar höchste Suchtgefahr,dem Fahrrausch zu erliegen. Die bul-lige (Moto Guzzi) und die spritzige
(Triumph) Leistungsentfaltung ma-chen einfach nur Laune pur! Per-fekte Bikes, um hier den Maximal-spaß zu erleben!
Ein Wort noch zur Ausstattung: MitABS, Trägersystem mit Alukoffern(je 37 Liter Stauraum), Zusatz-scheinwerfern, Hauptständer, Bord-computer, Sturzbügel, Handprotek-toren, Ölwannenschutz, höhenver-stellbarer Sitzbank und einem „Ge-heimfach“ in der Verkleidung blei-ben bei der Guzzi vermutlich kaummehr Wünsche offen. Von einemSonderangebot lässt sich aufgrundder 16.000 Euro, die für das Bike zuberappen sind, allerdings nicht un-bedingt reden. Diesen Titel darfschon eher die Tiger für sich bean-
spruchen. Haben die Engländerdoch den Preis von knapp 13.000Euro (ohne ABS) knallhart kalkuliert.Allerdings sind viele Ausstattungs-features nur gegen Aufpreis zu be-kommen. Einzig allein die Handpro-tektoren, der Bordcomputer und dieaufgrund des Auspuffs unterschied-lich großen Koffer sind serienmä-ßig.
Bleibt die Antwort auf die Frage:Taugen diese beiden Bikes als echteAlternative zur eierlegenden Woll-milchsau GS? Und diese lautet un-eingeschränkt JA!
Die Moto Guzzi Stelvio NTX zielt so-gar direkt auf die Käuferschar desBestsellers: Extreme Wendigkeit,absolute Langstreckentauglichkeit,sehr gute Verarbeitung, Komplett-ausstattung und eine bullige Motor-charakteristik machen die Italienerinfür alle interessant, die es leid sind,mit ihrem Bike in der grauen Massezu versinken. Der Gruß eines entge-gen kommenden Stelvio-Pilotenkommt noch von Herzen – ja, viel-leicht bremst dieser sogar, um einenSmalltalk zu halten. So ein Stück ge-lebte Individualität kann schon be-ziehungsfördernd sein.
� tolle Bergkulisse bei Cortina d’ Ampezzo
� schau mir in die Augen, Kleiner!
� Tigerjagd� macht auch vor der Pizzeriaeine tolle Figur
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Ambitionierte Fahrer werden mit derTriumph Tiger SE glücklich. Schonder Blick in ihre Insektenaugen lässterahnen, welche Sportgene in demBike stecken. Die Tiger eignet sichals Kumpel für die Feierabendrundeauf der Hausstrecke, für den Weg zurArbeit, aber auch für die große Tour,zumal, wie auf der Intermot in Kölnzu erfahren war, ab dem neuen Mo-delljahr die sehr bequeme Gel-Sitz-bank nun serienmäßig verbaut wird.Auf einen Mitfahrer oder eine Mit-fahrerin sollte aber bei einer länge-ren Urlaubsreise verzichtet werden.Schon deshalb, weil der auspuffsei-tige Koffer nur als größere Kosme-tiktasche verwendet werden kann.Verarbeitung, Fahrwerk und vor al-lem der potente Dreizylinder – allesnur vom Feinsten. Die Tiger möchteein reisetaugliches Funbike sein.Dieses Ziel wurde zu 100 Prozent er-füllt. Spaß gesucht – noch mehrSpaß gefunden: Triumph Tiger!
Vergleich: Touren-/Fahrbericht Moto Guzzi Stelvio 1200 NTX – Triumph Tiger 1050 SE
� Technische Daten und Messwerte
Moto Guzzi Stelvio 1200 Triumph Tiger 1050 SE
Motor Zweizylinder 90-Grad-V Dreizylinder-Reihe
Hubraum 1151 ccm 1050 ccm
Drehmoment 113 Nm bei 5800 U/min 100 Nm bei 6250 U/min
Leistung 105 PS bei 7250 U/min 115 PS bei 9400 U/min
Maße und Gewichte
Räder 110/80 R 19 / 150/70 R17 120/70 ZR 17 / 180/55 ZR 17
Gewichtvollgetankt 279 kg 240 kg
Tankinhalt 18 Liter 20 Liter
V-Max. 215 km/h 225 km/h
Beschleunigung
0 – 100 km/h 4,0 Sek. 3,4 Sek.
Durchzug
60 – 100 km/h 4,4 Sek. 3,6 Sek.
Preis: ca. 16.000 Euro ca. 13.000 Euro
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1. WHEELIES Motorrad Strahlende Gesichter von über10.000 Besuchern und 80 Händlernzeigen, dass die WHEELIES Motor-radmesse in Ulm genau den strapa-zierten Nerv von Besuchern undHändlern getroffen hat. Das WHEE-LIES Konzept ging voll auf und be-wirkte einen tollen positiven Ruckbei den Händlern und Besuchern.Jede Menge Motorräder aller Mar-ken, darunter viele Neumodelle2011, tolle Custombikes und Motor-räder der Superlative, motivierteHändler und viele Aktionen in derHalle und im Freibereich, sowie dergnädige Wettergott schufen besteVoraussetzungen für die 1. WHEE-
LIES Motorrad Messe in Ulm. Einspürbares WIR Gefühl von Händlernund WHEELIES und ganz viel Herz-blut bei der Messegestaltung habennun ein absolut tragbares Funda-ment für die weitere Zukunft derWHEELIES Motorradmesse in Ulmgeschaffen. Die Zauberformel Quali-tät vor Quantität hat ganz klar denAusschlag gegeben, dass zukünftigUlm auch bei den Bikern wieder ei-nen positiven Namen hat. Nach die-ser gelungenen Messe haben sichschon jetzt viele der Händler undauch neue Aussteller für die 2.WHEELIES Motorrad Messe am 7./8.Januar 2012 angemeldet.
d Messe Ulm
6. Dettelbacher WHEELIES MOTORRADMESSE am 29. + 30.01.2011 in der Frankenhalle
Auch die 6. Dettelbacher WHEELIES Motorradmesse wird wieder die größte Motorradmesse in Nordbayern sein!
Dettelbach liegt ca. 15 km östlich von Würzburg direkt an der B22 in Richtung Bamberg. Am besten erreicht man den
Ort über die A3 Würzburg - Nürnberg Ausfahrt 74 Kitzingen/Dettelbach.
Die Hallen sind mit fast 40 Ausstellern komplett ausgebucht. Sämtliche Motorradmarken werden mit ihren verfüg-
baren Modellen 2011 wie BMW K1600 GT und R1200R-Classic, KTM -125 Duke, die brandneuen Honda Modelle, Du-
cati Diavel und 1198SP, Morini, CR&S, Kawasaki ZX 10R, Z1000SX, Triumph Tiger 800 und Speed Triple und die Harley
Modelle 2011 u.v.m. präsentiert. Bekleidung, Zubehör, Tuning, Custombikes und Reisen, sowie alles rund ums Motor-
rad gibt’s oftmals zum günstigen Messepreis. Natürlich muss eine WHEELIES Messe auch ihrem Namen von WHEELIES
gerecht werden. Dies wird ganz eindrucksvoll Horst Hoffmann mit seiner Suzuki B-King, seinem Suzuki Quad und sei-
nem Gas Gas Trailmotorrad im Freigelände, sofern dieses schnee- und eisfrei ist, demonstrieren. In der Halle (Arena)
werden die Radballer aus Rottendorf ihre Ballperfektion auf dem Rad zeigen. Dass niemand verhungern und ver-
dursten muss, dafür sorgt wieder das schon seit Jahren bewährte WHEELIES – Bewirtungsteam mit seinen Köstlich-
keiten.
Ich bin ganz sicher, dass auch diese 6. Dettelbacher WHEELIES Motorradmesse wieder den Geschmack und die Gelü-
ste aller Biker treffen wird. Ein unvergessliches Motorraderlebnis für jung und alt !
Wie immer wird mit 5 Euro Eintritt (ab 14 Jahren) für wenig Geld sehr viel geboten.
Öffnungszeiten: Samstag: 10 Uhr bis 18 Uhr • Sonntag: 10 Uhr bis 17 Uhr
WHEELIES Motorrad Messen 201105.+06.03.2011 WHEELIES Motorrad Messe in Ilshofen - Arena Hohenlohe
Ausstellerverzeichnis 6. Dettelbacher WHEELIES Motorradmesse 29.01.+30.01.2011
BMW+Honda Ebert Höchberg
BMW Witzel Sennfeld
Honda Perschall Volkach
Yamaha/MZ/Roller Freitag Kitzingen
Suzuki Laux Lengfurt
Suzuki Demant Ochsenfurt
Suzuki Wora Center Grünsfeld
Ducati Moto Officina Karlstadt
KTM, Triumph, Aprilia HMF Würzburg
Kawasaki Motorwelt Schwebheim
Kawasaki Hutzel Lohr
Kawasaki/Hyosung Stahl Würzburg
Harley/Buell Würzburg Hettstadt
Husaberg Welink Oberschwarzach
CR&S, Morini Hausner Bad Rodach
Gietl Bikes Custombikes Wernberg
Motek Gespannbau Röttenbach
Schwindt Aluschweissen Welzheim
Power Shop Tuning,Zubehör Rimpar
Roller MOMO Würzburg
Trikes Oppmann Burggrumbach
Hellfritsch Rahmenvermessung Martinsheim
Götz Bekleidung, Zubehör Grosselfingen
Biker Shop Bekleidung/Zubehör Schweinfurt
Hein Gericke Bekleidung/Zubeh. Würzburg
Indian&Western Schmuck, Hüte Iphofen
Jasons Bikestore Motorradliteratur Güntersleben
T Shirt Hirchenhain Langenselbold
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WHEELIES Motorradreisen Schwäbisch Hall
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VMT Volkach Info Volkach
Hotel zur Post Bikerhotel Schönberg
Alpenpromotion Touristik Österreich
Berggasthof Beverin Touristik Schweiz
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Modelle 2011 Tuning/Umbauten/Trikes/Quads
Custom-Bikes
Stunt-Show wetterabhängig
Öffnungszeiten: Samstag: 10 - 18 Uhr Sonntag: 10 - 17 Uhr
Eintritt: ab 15 Jahre: 5,- €Kinder bis 14 Jahre frei
Motorrad-MesseDettelbach
Frankenhalle29. / 30. Januar
Infos: Regio Verlag Schwäbisch Hall e.K. | Telefon +49 (0) 791 / 5 38 64 | [email protected] | www.wheelies.de
Enduro-Reise: Rumänien
Text: Thomas Ottillinger I Fotos: Thomas Ottillinger
Ganz schön abgefah
Endlich, es ist der 3. Juni 2010 - ichstehe mit 8 gleichgesinnten Enduro-fahrern in München am Flughafenund warte, bis unser Flug nach Bu-karest/Rumänien aufgerufen wird.Vor ziemlich genau 4 Monaten warich mit Jürgen, Jörg, Bertl und Nor-bert in einem Sportheim. Dort ha-ben wir uns Enduro-Bilder von di-versen Urlauben und Rennen ange-
sehen, als mich Norbert plötzlichfragte: „Wie schaut’s aus Kleiner,willst so was auch mal machen? Ichfahre mit ein paar Freunden im Juninach Rumänien“. Als ein Mann derschnellen Entscheidungen und zu-sätzlich aufgewühlt von den großar-tigen Abenteuerbildern sagte ichspontan : „Klar mein Großer, ich bindabei“.
Nach einem ruhigen Flug nach Bu-karest und ausreichend Benzinge-rede im Flugzeug sind wir nach derLandung überrascht, dass es hierangenehm warm und trocken ist.Doch Marius, ein rumänischer Fir-meninhaber, der sich um die Logistikunserer Mopeds gekümmert hat unduns in seinem Hotel „CASA AUGS-BURG“ fürstlich bewirten wird,
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dämpft sofort unseren Enthusias-mus: „Hier hat es drei Wochen amStück geregnet. Es wird sehrschlammig werden“. Enduroherz,was willst du mehr!
Wir werden von Marius Mitarbeiternam Flughafen abgeholt und ca 80 kmRichtung Westen nach Campina, ei-ner Stadt mit ca. 35000 Einwohnern
ren!
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gebracht. In einer Seitenstraßetrauen wir unseren Augen nicht. Eintolles 4-Sterne Hotel mit Pool, Saunaund Fitnessraum erwartet uns - dieCASA AUGSBURG. Auf dem Nach-bargrundstück stehen bereits un-sere Motorräder mit unseren Kisten,in die wir unsere Ausrüstung ver-packt haben. Ich kann den nächstenTag kaum erwarten!
Donnerstag Morgen: 10 Uhr ist Ab-fahrt. Da wir es alle nicht erwartenkönnen sind wir schon um 9:15 Uhrabfahrbereit. Nur unser Guide Jikkalässt auf sich warten. Endlich istauch er da. Langsam fahren wir los,quer über eine riesige Weidefläche,die in einen Hohlweg mündet. Alswir den Weg auf der andern Seitedes Waldes verlassen, stehen wir di-rekt am Fuße eines ca 300 Meter ho-hen Waldhanges. Unser Guide, derweder deutsch noch englischspricht, grinst und zeigt mit der lin-
ken Hand nach oben, gibt rechts Gasund ist weg!
Ich denke mir, was der kann, daskann ich schon lange – Gas auf undlos geht’s! Nach gut 150 Metern je-doch liege ich schon das erste malam Boden und höre Jörg noch rufen:“Gas geben, immer Gas!“. Einigenmeiner Mitfahrern geht es nicht an-ders als mir und so vergehen 30 Mi-nuten, bis alle den Hügel „erfahren“haben. Norbert, der als Erster obenwar, grinst mich an und meint :“ Dasschönste am Endurofahren ist, wennman oben steht und zusieht, wie dieAnderen sich quälen.“ Na ja – An-sichtssache!
So geht es die nächsten zwei Stun-den weiter. Immer wieder scheiternwir an Auffahrten und müssen dieEnduros zum Teil mit Gurten hoch-ziehen. Nur Jikka steht oben, lächeltverschmitzt und meint: „Enduro!“
Plötzlich hören wir vor dem Durch-queren eines rauschenden BachesMotorengeräusch und aus demNichts tauchen zwei Gestalten aufihren Enduros auf. Jikka stellt unsunseren zweiten Guide Lorry undseinen 14 jährigen Sohn Vlad vor,die uns die nächsten 3 Tage eben-falls begleiten werden. Lorry fragtuns, ob es uns bis jetzt gefallen hatund wie wir weiterfahren wollen.Einstimmig beschließen wir: genauso wie bisher. Eigentlich hätte mirhier auffallen müssen, wie mitleidiguns Jikka ansieht, als Lorry die Füh-rung übernimmt. Wir folgen einemkleinen Bach, den wir einige Maleüberqueren, doch plötzlich ist derWeg zu Ende. Lorry deutet uns an,dass wir nach rechts oben müssen,dreht stramm am Hebel und schießtdavon. Der schlammige Weg, dersich nun den Berg hochschlängelt istso rutschig, dass die meisten vonuns nach 100 Metern kapitulierenmüssen. Mehrfache schweißtrei-bende Versuche, diese Rampe hoch-zukommen, scheitern.Erst zwei Stunden später können wirunsere Tour fortsetzen, werden abernoch das eine oder andere Mal vonunseren Guides, die die imposantes-ten, natürlichen Hindernisse für unsbereit halten, auf die Probe gestellt.Doch aus den Fahrfehlern der ersten
Enduro-Reise: Rumänien
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Stunden haben alle schnell gelerntund so fahren wir zügig nach Cam-pina zurück.
Die nächsten drei Tage werden nochgetoppt durch die Ausfahrten in dieBerge. Für einen Endurofahrer ist esin Deutschland unvorstellbar, überWanderwege und Almwiesen aufüber 1800 Meter hohe Berge zu fah-ren und dabei außer Schafen, Kühenund Pferden, die sich aus dem Lärmunserer Motoren überhaupt nichtszu machen scheinen, nur vereinzeltMenschen an zu treffen, die auchnoch freundlich winken. Ein weitererHöhepunkt unserer täglichen Tourensind die Pausen in kleinen Dörfern,wo wir sofort von freundlichen Dorf-bewohnern umringt sind, die unsden Weg zu Dorfläden, Tankstellen
und auch schon mal zu einer Reifen-werkstätte zeigen. Hier wird einemeine Freundlichkeit entgegen ge-bracht, die wir so in Deutschland lei-der nicht mehr kennen und praktizie-ren.
Mein Fazit nach diesen vier wunder-schönen Fahrtagen: ich habe viel ge-lernt - mit meinen Freunden vielePassagen gemeinsam bezwungen,die Natur in Rumänien bewundertund war begeistert von der Freund-lichkeit der Rumänen.
Die beschriebene Tour eignet sichnur für erfahrene Enduristen. Endu-rowanderer kommen aber genausoauf ihre Kosten, da auch „gemütli-che“ Touren durch diese herrlicheNaturlandschaft angeboten werden.
Enduro-Reise: Rumänien
Infos: [email protected] (Mails werden weiter geleitet)
Fahrtage : 4,5
Fahrstrecke ca. 500 km
Flugkosten 100€
Motorradtransport 150€
Restkosten (Hotel,Benzin,Guide,Essen&Trinken) ca. 500€
Anspruch: nicht für Fahranfän-ger geeignet
Spaßfaktor : unbezahlbar
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Sport: Hockenheim Classics in der 33. Auflage
Text: Jürgen Nöll I Fotos: Ebbse
Das hätte sich Weltrekordmann Wil-helm Herz, seinerzeit Leiter der Ho-ckenheimring GmbH sowie die Alt-vorderen des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes um den heutigen Ehren-präsidenten Karl Reese vor mehr als3 Jahrzehnten nicht träumen lassen:Aus der Präsentation einiger weni-ger Veteranen-Rennmaschinen imRahmenprogramm eines internatio-nalen Motorradrennens ist ein mo-torsportliches Großereignis gewor-den, das deutschlandweit seines-gleichen sucht.
Bereits zum 33. Mal richtete der Ba-dische Motorsportclub gemeinsammit dem VFV die Hockenheim Clas-sic aus. Wurden bereits im Vorjahrmehrere Hundert rennsportbegeis-terte Teilnehmer gezählt, so konntedie Zahl 2010 nochmals deutlichübertroffen werden.
Im Mittelpunkt standen erneut dieEndläufe um die Deutsche Histori-sche Motorradmeisterschaft (DHM),die in rund 20 verschiedenen Klas-sen für Solomaschinen und Ge-spanne zu Austragung kamen. Hinzu
kam ein einzigartiges Rahmenpro-gramm mit Zielfahrten für serienmä-ßige Autos und Motorräder sowiediverse Demonstrationsläufe meistlupenreiner Rennmaschinen aus gut9 Jahrzehnten. Fahrzeuge also, mitdenen in ihren besten Jahren Renn-sportgeschichte vom feinsten ge-schrieben wurde und die dem Be-trachter gewöhnlich nur in Privat-sammlungen und Museen hinterAbsperrungen präsentiert werden.Während einer dieser Prädikatsläufealljährlich vom VFV organisiert wirdund dessen Mitglieder hier ihre
Hockenheim Classics in der 33. Auflage
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Honda-Racing,Urgestein „Eckert“
Schätze nach Herzenslust präsentie-ren können, wird der andere vorwie-gend mit Fahrzeugen aus dem Renn-sportmuseum Hockenheim sowievon Gästen aus dem In- und Auslandbeschickt. So genau nahm es hieraber keiner und Konkurrenzdenkenherrschte schon gar nicht. So gingenbeispielsweise auch Vorkriegsfahr-zeuge aus dem Rennsportmuseumim VFV-Lauf an den Start währendYoungtimer von VFV-Mitgliedern imGegenzug schon mal im Museums-lauf ihre Runden abspulten.
Erstmals in Hockenheim dabei warGeorge Beale. Der für seine einzigar-tigen Nachbauten bekannte Englän-der war der Einladung des VFV ge-folgt und hatte seine 297ccm Sechs-zylinder Honda mitgebracht, die miteinem unbeschreiblichen Klang aufsich aufmerksam machte. Die lupen-reine Replika, die von John Cron-saaw pilotiert werden sollte, zeigtesich allerdings sehr misslaunig, wo-rauf Cronsaaw zunächst einige Trai-ningsrunden auf einer Vierzylinder-Benelli abspulte um dann auf eineHalbliter MV Agusta 3-Zylinder um-zusteigen.
Zwischenzeitlich ist auch die Indus-trie auf die Hockenheim Classic auf-merksam geworden. So schicktebeispielsweise Autobauer Opel eineVierventil-Bahnrennmaschine nachHockenheim, Porsche sogar Renn-fahrzeuge samt Fahrerlegenden wieHans Hermann und Roland Asch.Die Zuschauer waren begeistert alsAsch beim Lauf der Legenden nur sozum Spaß in einen Trabi stiegt, umdamit einen Porsche in der Sachs-kurve zu überholen.
Dass die Besucherzahl mit 12.500dennoch hinter den Erwartungender Veranstalter zurück blieb, dürftewohl in erster Linie an den schlech-ten Wetterprognosen gelegen ha-ben. Für alle, die sich trotzdem aufden Weg ins Badische gemacht ha-ben gab es dann trotz negativemWetterbericht ein nahezu trockenesRennwochenende.
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Der Chef persönlich
Unscharf rast Grau an meinem Vi-sier vorüber – Zweitakter, Gummiund Bremsstaub drängen sich in dieLunge. Ich liege auf einem hartenBrett knapp 10 cm über dem Bodenund ducke mich flach hinter einerkleinen Plexiglaskuppel – lang ge-streckt und windschlüpfrig. Atemrauscht an meinem Ohr.
Ich bin auf dem 27. InternationalenOldtimer Festival auf dem Nürburg-ring und liege auf der "Turnfläche"eines historischen Ural-Gespanns.
Vor drei Wochen hätte ich niemalsgeglaubt bei so einem Wahnsinnmitzumachen. Und dann standplötzlich die Frage im Raum, ob ich
als Ersatz-Beifahrerin bei einem Ge-spann-Rennen mitmachen wollte.Überrascht von mir selbst spuckteich ein eindeutiges JA aus. Gefragthat Lothar Singer aus Meßstetten. Ermacht Kraftfahrzeugreparaturen al-ler Art, entwickelt sogar eigene Mo-toren und baut historische Rennma-schinen auf – ein technisches Genie
Erfahrungsbericht eines Neu-lings. Zwischen mich und denAsphalt passt kein Blatt Papiermehr.
Seitenwagen
Seitenwagen – wilde Exoten der Rennsportszene
Text: Katja Abt I Fotos: Privat
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mit eigener Werkstatt. Und er hatgleich zwei Gespanne zur Verfü-gung. Selbst fährt er mit einer gutmotorisierten BSA von 1968. BSAsteht für Birmingham Small ArmsCompany – eine britische Traditions-marke.
Ich soll jedoch in einem russischenUral-Gespann von 1955 fahren. Dierussischen Ural-Werke haben 1939mit der Motorrad-Produktion begon-nen und sind 1941 in die Seitenwa-gen-Herstellung eingestiegen – derKrieg hat das forciert. Unsere Ural istvon 1955 und hat ihren Seitenwagenauf der rechten Seite – das ist üblichbei Rechtsverkehr. Im Vergleich mitdem Rest des Feldes ist sie eherschwach motorisiert – für uns zähltes dabei zu sein.
Der Zollernalbkreis hat sogar eine le-bende Legende zu bieten. HorstBurkhardt aus Hechingen ist als Bei-
fahrer 1960 und 61 Vizeweltmeisterim Seitenwagen geworden. Mir istniemand begegnet, der bei diesemNamen nicht ehrfürchtig gewordenwäre. Mit seinen 58 kg Kampfge-wicht hat er damals die schnellstenRenner auf der Strecke gehalten –das ist die Aufgabe des Beifahrers –das Gewicht immer dorthin zu brin-gen, wo es nötig ist, damit sich dasFahrzeug nicht überschlägt oder vonder Strecke gerät. Ich habe mir vonihm wertvolle Instruktionen geholt,wie ich es machen soll – wie ich michim Seitenwagen bewegen muss.
Freitag Morgen glitzert das erste Ta-geslicht durch die Wolkendecke. Im-mer wieder drohen kleine Schauerden Formel-1-Kurs unter Wasser zusetzen. Für heute sind zwei Trainingsangesetzt. Die BSA soll alles geben –für meinen Piloten und mich geht esdarum, sich kennenzulernen undmich an meine Aufgabe heran zu
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führen. Als absoluter Neuling mussich erstmal den Bewegungsablauflernen und den Mut aufbringen michweit hinaus zu lehnen. Ich will nichtals Maulheld dastehen – so bin ichstill und versuche mein Bestes. DieEifel ist uns hold und die Streckebleibt trocken.
Mein Fahrer Helmut Kleinfelder istein "alter Hase" jedoch nur einenTick älter als ich. Mir fällt nicht mehrein was mich mit meinen bald 44Lenzen zu diesem Wahnsinn getrie-ben hat – aber da ist auch diese un-bändige Freude während ich das Po-chen in der Schläfe fühle. Frauensind selten in diesem Sport, aber inunserer kleinen Gruppe ist gleicheine weitere: Bettina Singer ausMeßstetten turnt sich mit Mut, Herzund Verstand im BSA-Gespann ihresVaters Lothar nach ganz oben aufdas Treppchen. Ein gigantischer Er-folg. Sie ist erst 17!!!Samstag ist Renntag. Wir haben
zwei Läufe – einen vormittags undeinen am Nachmittag. Es ist einGleichmäßigkeitslauf – trotzdemfährt jeder so schnell er kann –manchmal auch gleichmäßigschnell. Das morgendliche Rennennehmen wir noch als Training – ichbrauche Übung. Dann wird es ernst.
Aufruf im Fahrerlager - wir sollenuns zum Vorstart begeben. Ich ste-cke in einem roten Lederkombi – derRückenprotektor fühlt sich ein wenigsperrig an, aber Sicherheit geht vor.Ich schwitze – die Mittagssonne er-hitzt.
Zuschauer schlendern durch's Fah-rerlager. Wir werden neugierig be-äugt. Seitenwagen-Oldtimer mit un-terschiedlichster Motorisierung rol-len lautstark Richtung Rennstrecke.Langsam nehmen wir unsere zuge-wiesenen Plätze ein und warten stillgespannt. Der Rennleiter gibt uns zuverstehen die Motoren laufen zu las-
sen – wir schieben an. E-Starter oderStartmaschine haben wir nicht. Jegrößer der Hubraum, desto anstren-gender ist diese Prozedur. Wir wer-den in zwei Gruppen aufgeteilt –knapp 40 Gespanne würden sichsonst gegenseitig den Weg ab-schneiden – die Zeiten werden überTransponder gemessen.
Die Startflagge geht – mein Kombirutscht nach hinten und ich mit ihm.Ich klammere mich vorne an denGriffen fest. Es geht auf die 5,148 kmlange Südschleife. Schall vibriertdurch die Luft - denke an Gröne-meyer "sie hört Musik nur wenn sielaut ist". Helmut sucht die Ideallinie,kann mich nicht sehen und hörenkönnen wir beide uns nicht. Wennich "fliegen" ginge, spürte er es nuram Fahrverhalten. Also heißt es amPlatz zu bleiben.Die erste Kurve geht nach rechts –Helmut bremst an – mit dem linkenFuß suche ich Halt an einem Bügel
Seitenwagen – wilde Exoten der Rennsportszene
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und schlage unsaft mit dem Schien-bein an – ziehe mich nach vornerechts und schiebe alles was ichhabe über die Fläche nach rechts aufdie Kurveninnenseite. Ist der Beifah-rer nicht weit genug draußen, dannhebt sich das dritte Rad – das Ge-spann könnte sich überschlagen.Helmut fährt vorsichtig. Der Asphaltzischt an meinem Visier vorbei – dieSchulter reibt kurz über das rauheGrau. Kaum ein Augenblick um zuverschnaufen, ich schiebe michnach hinten – liege flach. Schonkommt das Omega – eine lang gezo-gene Linkskurve. Halt suchen – hin-ter dem Sitz sind zwei Griffe ange-bracht – etwas höher als normaler-weise die Tritte für einen Sozius – ichgreife über das Hinterrad und ziehemich rüber – knalle mit den Rippenauf die Abdeckung – stehe auf derVerkleidung des dritten Rades –fühle mich wie beim Trapez-fliegen.Kaum zu glauben, dass unsere Ma-schine nur gut 85 km/h drauf hat. Die
Ural könnte wohl noch schneller, nurmit mir nicht - Luft drückt auf dieLunge.
Schneller Wechsel rechts raus – nie-mals den Griff lösen – gerade nochrechtzeitig – ich schlage kurz auf, esmalt Kratzer ins Visier. Zurück schie-ben – noch eine Rechtskurve – ichkeuche mich über die Plattform aufdie Innenseite. Wir rasen auf dasSchumacher-S zu – ich bringe michso gut ich kann in Position – nun einescharfe Linkskurve – in meiner Au-genbraue steht ein Schweißtropfenund droht mir die Sicht zu verne-beln. Sehe ich nicht klar, dann weißich nicht wohin ich soll. Ich zwinkeredas elende Ding irgendwie weg. Wirschießen an der Zuschauertribühnevorbei auf die Schikane zu – scharflinks rechts in hartem Wechsel – ichstelle mir vor, ich wäre geschmeidigwie eine Katze und lege mich richtigins Zeug. Optimal ist meine Kürnicht, aber immerhin.... Sauber vor-
bereitet gehen wir in eine weitereRechtskurve und kurz darauf passie-ren wir den Start/Ziel-Bereich.
Es geht in die nächste Runde. Das Vi-sier ist beschlagen, ich fummele eseinen Spalt auf – benzinschwangereLuft durchflutet mich. Ich verliereden Überblick über Raum und Zeit –bin in der Anstrengung vollkommenauf das Hier und Jetzt fixiert.
Es kommt mir gar nicht in den Sinn,dass es einen anderen Grund alsmich geben könnte, das Rennennicht zu beenden. Wir schießen idealaus einer Kurve heraus – ein plötzli-cher Ruck schüttelt die Maschine,das Hinterrad rutscht – Helmut fängtdie Ural ab und wir rollen im Grünaus. Verwirrung. Kurbelwelle gebro-chen – das Rennen ist vorbei...Hauptsache dabei sein – ein giganti-sches Erlebnis – jederzeit gerne wie-der! So läßt sich ein technischerAusfall gut verkraften.
Seitenwagen – wilde Exoten der Rennsportszene
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Reise: Eine Motorradreise in’s Fränkische Mittellalter
Text: Peter H. Geissler I Fotos: Peter H. Geissler
Anfang August traf sich eine kleineGruppe überwiegend reifer Motor-radfreaks zu einer “Fränkischen Mo-torradtour auf Burgen und Schlös-ser”. Donnerstagabend traf mansich auf Burg Rupprechtstein, dieliegt an der Grenze Oberpfalz undMittelfranken auf einer Anhöhe mitherrlicher Aussicht in der Nähe derB14 und von Etzelwang. Die Herrenvon Neidstein bauten diese Burg1243, seit Ende 2009 ist sie Eigentum
einer netten Großfamilie aus demSchwäbischen, die sie liebevoll res-taurieren. Ein schattiger und vor al-lem ruhiger Biergarten wartet aufWanderer, Motorradfahrer oderLiebhaber von saftigen Steaks oderschwäbischen und fränkischen Spe-zialitäten, die auch in einer rustikaleingerichteten Burgschänke oder imKaminzimmer oder Steakhaus ein-genommen werden können.
Die Tour wurde von Peter H. Geisslerorganisiert, einem weitgereistenMarketingmann aus dem Saarland,der aber schon 30 Jahre im Franken-land wohnt und die Gegend sehr gutkennt. Freitagmorgen startete manbei Wolken verhangenem Himmel.Zuerst ging die Tour zum SchlossNeidstein, dem ehemaligen Besitzvon Nicolas Cage aus Hollywood.Das Anwesen wird jetzt renoviertund der Öffentlichkeit zugänglichgemacht. Weiter zur Burg Lichte-negg, einer alten Ritterburg aus demMittelalter, bevor das Mittagessenauf Burg Hartenstein, bei herrlicherAussicht weit ins Frankenland, ge-nossen werden konnte.
Vorm Schleckerle in Nürnberg
Vor Burg Hohenstein Eine Motorradreise in’s
Fränkische Mittellalter
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17:00 Uhr war Termin beim DauphinSpeedEvent, einem privaten Oldti-mermuseum eines fränkischen undweltweit agierenden Bürostuhlher-stellers. Dort erwartete die Gruppein einer alten Aufzugsfabrik, aufwen-dig und architektonisch anspruchs-voll renoviert, eine private Samm-lung von über 100 Sportwagen undmehr als 200 Motorrädern aus den30er bis 70er Jahren des letztenJahrhunderts. Auch einige Rennmo-torräder von BMW über Matchless,Norton, AJS, Velocette, Triumph,Vincent, DKW, NSU bis Yamaha wa-ren vertreten. Natürlich auch Velo-Solex, Vicky, Victoria, Horex, Hercu-les oder Münch, Honda, Indian und
Harley-Davidson. Es wurde eifrig fo-tografiert und beim Verlassen hattenalle glasige Augen voller Wehmut andiese Zeugen der Vergangenheit.Beim abendlichen Essen auf BurgRupprechtstein wurde noch eifrigüber diese Pretiosen des Automobil-und Motorradbaus diskutiert.
Der zweite Tag startete ohne Regenund die Sonne ließ sich immer häufi-ger blicken. Jetzt konnten die vielenKurven der unzähligen Bach- undFlusstäler ausgekostet werden. DieFahrer wurden mutiger und genos-sen die immer wieder neuen Eindrü-cke hinter jeder Kurve. Hirschbach-tal, das Tal der Pegnitz, Sittenbach-
Burg Veldenstein
Schloss Neidstein
Burg Lichtenegg
Burg Veldenstein
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tal bis man an der Burg in Hohen-stein im Café mit herrlichem Burg-blick, draußen sitzend, Windbeutelund selbstgemachten Kuchen genie-ßen konnte. Weiter ging es auf klei-nen Höhenstraßen über Schnait-tach, Eschenbach zur Burg nachNürnberg. Dort herrschte reger Be-trieb durch das Burggrabenfest.
Im historischen Rauchbierlokal„Schlenkerla“ am Albrecht-Dürer-Platz gab es saftige NürnbergerWürstchen und Co. Bevor man aufkleinen Straßen über Leinburg, En-tenberg, Hubmersberg, Deckersbergund wieder das Pegnitztal zur Golf-
Die WHEELIES Saisonauftakttour2011 führt vom 29.04. bis 01.05.2011in die Fränkische Schweiz.Preis 180,- Euro 2 x Übernachtungim DZ + Halbpension.Anmeldung: [email protected] oder0791-53864
Reise: Eine Motorradreise in’s Fränkische Mittellalter
anlage Gerhelm und dann zur letz-ten Burg nach Neuhaus, der BurgVeldenstein kam. Die ehemaligeJagdburg von Hermann Göringlockte mit seinem Biergarten undeiner herrlichen Aussicht vomBurgturm über die vielen Hügelder Fränkischen Schweiz.
Die Tour endete mit einem zünfti-gen Ritteressen auf Burg Rupp-rechtstein. So ging eine abwechs-lungsreiche und schöne Motorrad-tour in die Vergangenheit derDeutschen Geschichte und desAuto- sowie Motorradbaus zuEnde.
Wunderschöner Pausenplatz
Dauphin Speed Event Museum
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Presse-Mitteilung
Bei Biker-Kleidung kommt sicher vor cool
München. Leder, Textil, Kombination aus beidem, Protektoren an den wichtigsten Stellen wer sich aufs Motorrad setzt, sollte nicht nur gut aussehen, sondern vor allem optimal geschützt sein. Inzwischen hat viel Technik Einzug gehalten in moderne Motorradbekleidung. Die Fachleute von TÜV SÜD erklären, worauf man achten sollte, wenn man sich eine neue Motorrad-Kombi zulegt und warnt: nach einem Unfall Kleidung sofort ersetzen!
Helm, Kleidung, Stiefel, Handschuhe dass die richtige Ausrüstung für den Motorradfahrer nicht Jacke wie Hose ist, das ist inzwischen allen Bikern klar. Fahrer in Jeans und Turnschuhen sieht man nur noch selten. Dass die Zahl der Unfalltoten unter Bikern zurück geht (von 2007 bis 2008 um knapp 20 Prozent
2007: 807 getötete Fahrer und Beifahrer; 2008: 656), liegt mit an immer besserer Schutzkleidung. Und dabei gab es in den letzten Jahren rasante Entwicklungen. Dazu Günter Schmid, TÜV SÜD-Motorradexpe Lederkombis sind heute klimatechnisch fast so gut wie Textilkleidung und die wird wiederum in Sachen ptimale Bewegungsfreiheit und Schutz vor Witterungseinflüssen , Wie aber wählt der Motorradfahrer die richtige Kleidung für sich aus?
Ein- oder Zweiteiler: Wichtige Fragen vorab: Wie, wofür und wann kommt das Motorrad zum Einsatz? Für kurze Ausfahrten ist der Einteiler gut. Er liegt eng am Körper, bietet wenig Windwiderstand und kann nicht verrutschen. Geht es auf längere Touren oder will man mit dem Bike zum Arbeitsplatz pendeln, sind zweiteilige Textil- oder Lederkombinationen die richtige Wahl, denn sie können auch abseits des Motorrads getragen werden. Zudem verfügen sie zumindest über Stauraum für Schlüssel und Brieftasche. Wichtig bei allen Anlässen: gut gesehen zu werden. Deshalb: helle Farben wählen und auf Reflektoren achten!
Nappa oder Nylon Leder und Textil s Bike geht. Beim Leder unbedingt auf die Stärke achten. Tests haben gezeigt, dass das Material mindestens 1,2 Millimeter stark sein sollte dann reicht die Abriebfeste des Naturmaterials aus.
Presse-Mitteilung Vom Antrieb bis zum Zubehör
TÜV SÜD: Bei Gebraucht-Motorrad Sicherheits-Check unerlässlich
München. Gesamtzustand, Wartung, Elektronik beim Kauf eines gebrauchten Motorrades ganz oben auf der Liste: die Sicherheit. Nur wenn die Maschine aus zweiter Hand einwandfrei funktioniert, sind Freiheit grenzenlos und Fahrgefühl pur garantiert. Deshalb ist es wichtig, das Bike ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Unerlässlich vor dem Kauf: die Probefahrt. Wo besondere Gefahren lauern und worauf man beim Kauf eines gebrauchten Motorrades achten sollte: dazu Hinweise von den TÜV SÜD-Experten.
Abgefahrene Reifen, umgebaute Auspuffanlagen, schlecht greifende Bremsen, defekte Elektronik. Wer sich ein gebrauchtes Motorrad zulegt, sollte vor allem eines sein: sicher. Technische Mängel am Bike können für Fahrer und Sozius schnell lebensgefährlich werden. Genauso wie nicht sachgemäße Umbauten. Deswegen sollte man sich vor allem Zeit lassen und eine ausführliche Probefahrt unternehmen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der lässt vorab ein Gebraucht-Gutachten bei
Ein a Günther Schmid, Fahrzeugexperte bei TÜV SÜD.
Antrieb: Traummotorrad gefunden? Preis und Ausstattung stimmen? Dann geht es zur obligatorischen Probefahrt. Darauf achten, dass der Motor beim Start kalt ist. Nur dann kann man Geräusche wie das
Mahlen von Lagern oder Rasseln der Steuerkette gut hören. Springt die Maschine einwandfrei an? Der Motor sollte auch nach dem Kaltstart rund und ruhig laufen. Zu diesem Zeitpunkt die Beleuchtung prüfen und schauen, ob die Bowdenzüge alle leichtgängig sind. Bei abgeschaltetem Motor: Gang einlegen, Kupplung ziehen und das Motorrad schieben. So lässt sich überprüfen, ob die Kupplung richtig trennt.
Antrieb II: Ist der Motor warm, unbedingt im Stand schauen, ob er sich ohne Aussetzer hochdrehen lässt. Beim Viertakter auf bläulichen Rauch aus dem Auspuff und auf den Geruch nach verbranntem Öl achten. Das kann auf verschlissene Kolbenringe hinweisen. Qualmt es sogar im Stand, sind die Ventilschaftdichtungen undicht. (Zweitakter rauchen immer)
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Wheelies – Termine/NewsWHEELIES Termine 01/02/2011
21. – 23.01. Faszination Motorrad in Karlsruhe
29. + 31.01. 16. Hamburger Motorrad Tage Hamburg Messe
und Congress GmbH, Messeplatz 1.
29.+30.01. 6. WHEELIES Motorrad Messe in Dettelbach bei
Würzburg. Alles rund ums Motorrad. Neumodelle
2011, Gespanne, Custombikes, Trikes, Zubehör, Be-
kleidung, Reisen, Show, Gespann Testfahrten mit
Instruktor u.v.m. Öffnungszeiten: Samstag 10 – 18
Uhr, Sonntag 10 – 17 Uhr. Eintritt: bis 14 Jahre freier
Eintritt, ab 15 Jahre 5 Euro.
18.-20.02. IMOT München. Die Mega-Motorradmesse
„Rund ums Motorrad“
25.-27.02. 19. Touren- und Gespannfahrertreffen in 91625
Schnelldorf. BAB Kreuz A6+A7. Infos: 07951-21187
26.+27.02. Superbike WM Auftakt in Phillip Island (AUS)
05.+06.03. 12. WHEELIES Motorrad Messe in der Arena Hohen-
lohe Ilshofen. Alles rund ums Motorrad. Neumo-
delle 2011, Gespanne, Custombikes, Trikes, Zube-
hör, Bekleidung, Reisen, Show, Gespann Testfahr-
ten mit Instruktor u.v.m. Öffnungszeiten: Samstag
10 – 18 Uhr, Sonntag 10 – 17 Uhr. Beginn 10 Uhr Bi-
kergottesdienst. Ab 11 Uhr Verkauf bis 14 Jahre
freier Eintritt, ab 15 Jahre 6 Euro.
Presse-Mitteilung Checkliste für Motorradfahrer Dezember 2010
So geht´s: Die Frühjahrskur für das Bike
München. Egal ob das Motorrad gerade aus dem Winterschlaf erwacht oder als Neuanschaffung den Hof des Besitzers ziert: mit guter Laune und unfallfrei soll der Start in die Motorradsaison verlaufen. Also nicht einfach aufs Bike schwingen und ab die Post - hier einige Tipps von TÜV SÜD zum richtigen Frühjahrscheck:
Reifen: Der Reifeninnendruck sollte überprüft und gegebenenfalls um 0,2 bis 0,3 bar erhöht werden,
um die Tragfähigkeit wieder herzustellen. Dabei gleich auf die Profiltiefe achten, sie muss mindestens
1,6 mm betragen. Hart an der Grenze? Dann lieber neues Schuhwerk ans Motorrad!
Bremsen: Sind die Bremsleitungen und Bremsschläuche noch dicht? Sind Risse oder Scheuerstellen
zu sehen? Gleichzeitig sollte ein Auge auf die Bremsbeläge der Scheibenbremsen und auf den Stand
der Bremsflüssigkeit geworfen werden.
Motor und Getriebe: Ölwechsel durchführen und dabei den neuen Ölfilter nicht vergessen. Ölwechsel
erst gemacht? Dann auf alle Fälle den Ölstand noch kontrollieren.
Batterie: Der Elektrolyt-Stand ist zu überprüfen und dabei auch zu checken, ob die Entlüftung der
Batterie klappt, das heißt der Entlüftungsschlauch darf nicht geknickt sein. Bei den Batterieanschlüssen
darauf achten, ob sich Rost angesetzt hat.
Die TÜV SÜD-Fachleute haben zudem noch allgemeine Tipps rund ums Bike parat: Die Antriebskette
mit einem speziellen Kettenspray behandeln, alle elektrischen Einrichtungen durch eine Funktionsprobe
überprüfen und die Kühlflüssigkeit bei Bedarf wieder auffüllen.
Weitere Tipps rund ums Motorrad gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de
Battle of Twins
Uns wurde bewusst, dass es eigentlich keine interessante Renn-
klasse mehr für Twins vom Schlage unserer eigenen Rennmaschine
(Snella RS) gibt. Den Todesstoß bekam die BoT damals durch das
Aufkommen von übermächtigen Vierventilern von Typen wie der
DUCATI 888, 916 usw. Vorbei waren die Zeiten der individuell auf-
gebauten Rennmaschinen...
Mittlerweile haben sich bei sehr vielen Leuten die Ansichten über
den Rennsport geändert. Durch das Aufkommen von neuen interes-
santen Zweiventil-Ducatis gibt es beispielsweise günstige Lösungen,
die man zum Aufbau einer Rennmaschine hernehmen könnte.
Damit überhaupt ein Zustandekommen ermöglicht wird, ist unserer
Meinung nach ein gutes, aber einfaches Konzept erforderlich. Wie
viele Klassen es geben wird hängt davon ab, wie viele Interessenten
es gibt, und zwar für Zwei- und Vierventiler. In diesem Fall könnte
das Reglement folgendes vorschreiben:
Zweiventilklasse: Keine Beschränkung; nicht erlaubt wären Auf-ladungen wie Kompressor oder Turbo
Vierventilklasse:Um ein möglichst buntes und ausgewogenesMaschinenfeld zu bekommen, würde die Maxi-
malleistung auf ca. 150-155 PS an der Kurbel-
welle beschränkt. Dadurch würden reine Super-
bikes eingeschränkt, könnten aber ohne großen
Aufwand auf diese Leistung reduziert werden.
(Beispielsweise durch Drosselklappenanschlag)
Ansonsten auch keine Beschränkungen.
Momentan sind Gespräche mit Veranstaltern im Laufen, geplant
sind vier bis fünf Veranstaltungen mit je zwei Läufen. Ziel ist u. a.
auch, die Nenngelder möglichst niedrig zu halten.
Zur Kostenabdeckung der Serie ist ein Sponsoring geplant, was si-
cherlich auch für kleinere Unternehmen interessant ist, da es sich
nur um einen geringen Betrag handeln würde. (Angedacht ist ein
Jahresbetrag von ca. 400 Euro)
Interessenten melden sich bitte bei
DSM DUCATI • Im Weiherle 1 • 73312 Geislingen • 07331/66262
[email protected] • www.dsm-ducati.de • www.battle-of-twins.de
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