unfinished memory - der moment der dauer

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unfinished memory der moment der dauer DIPLOMAUSSTELLUNG FILIP B. ANTONIJEVIC

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Degree Show 2014 Freie Kunstakademie Mannheim www.antonijevic.de

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unfinishedmemoryder moment der dauer

DIPLOMAUSSTELLUNG FILIP B. ANTONIJEVIC

Cover Filip B. Antonijevic /// Der innere Emigrant// Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 140x140cm/ 2013

UNFINISHED MEMORY FILIP B. ANTONIJEVIC

FILIP B. ANTONIJEVIC UNFINISHED MEMORY Der Moment der Dauer Malerei 2014 – 1980 Diplomausstellung

IDENTITÄTEN

PROZESSE ANFORDERUNGEN

INDIVIDUALISIERUNG DIGITALISIERUNG MEDIALISIERUNG

GLOBALE ABHÄNGIGKEITEN

GESELLSCHAFTEN

IDENTIFIKATIONSPROZESSE

VERÄNDERUNGEN UMBRÜCHE

IDENTITÄTSFRAGEN

ENTWICKLUNG VERORTUNG

STABILISIERUNG REVISIONEN

NEUBESTIMMUNGEN

// „In der Welt der Künste geht es immer um Rechtfertigung des Erschaffenen; Legitimation des Seins. Die Antworten eines Künstlers erklären im Prinzip nicht viel von seinem Werk. Es geht dabei eher um Legitimation. Gesellschaftlich gesehen gibt es ständig Legitimationsprobleme für Künstler.

Textliche

Entsprechung Meist wird doch versucht, ein Außenbild des Künstlers zu konstruieren, als Mensch oder als Kunstfigur, das nichts über seine Arbeit aussagt. Eigentlich geht es immer darum, eine textliche Entsprechung zu finden.“ M. Lüpertz

Eine unfertige Erinnerung? Ein Paradoxon! Denn Erinnerung, das weiß doch ein jeder, ist Vergangenes. Und vergangen, das heißt: fertig, das heißt: abgeschlossen. Eine unfertige Erinnerung? Eine Erinnerung, die als zeitloses Medium gleichermaßen der Vergangenheit als auch der Zukunft verpflichtet sein soll!? Eine Erinnerung, die gar nicht, niemals, fertig werden kann, weil sie in der Zukunft weiter wirkt, weil sie in der Zukunft die Vergangenheit rückblickend verändert!? Und die gleichsam die Zukunft durch die Vergangenheit gestaltet, weil sie sie in sich trägt, in Traditionen, in Denk- und Verhaltensmustern, die die Vergangenheit sich in der Zukunft wiederholen lassen. Eine Erinnerung, die Abbild ist, der Summe unserer Erfahrungen und Ergebnis der Einflüsse derer, die dahinter stehen. Die doch eigentlich nichts weiter ist als die Zukunft, die wir alle schon im Jetzt gesehen haben. UNFINISHED MEMORY, unfertige Erinnerung, ist Titel und zugleich Gegenstand der Bilder meiner Diplomarbeit. Im Mittelpunkt dieser steht das Verhältnis von Erinnerung zur Gegenwart im Spannungsfeld von gesellschaftlichen, politischen und besonders Migrationsbewegungen – persönliche Erfahrungen. Meine Kindheit und die sich aus ihr speisenden Erinnerungen gehören zu den wichtigsten Inspirationsquellen. Eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und visionärer Zukunft soll durch die in der Diplomausstellung gezeigten Werke hergestellt werden. Das ist: zwischen Anfang und Ende, Leben und Tod, Werden und Vergehen, Schaffen und Vernichtung. Diese spielen sich in den unfassbaren Erinnerungen unserer Selbst, in deren Greifbar-Werden in der Realität, die das Aufgewühlte und Chaotische, die das Lebendige in Konstantes umwandelt – die das Immaterielle materialisiert. Meine Wahl fiel auf die gegenständliche Malerei, die, mir meinen Ausdruck am Treffendsten gewährleistend, in Bezug auf meine bisherige künstlerische Praxis den größtmöglichen Schaffensbogen spannte.

Eine unfertige Erinnerung? Ein Paradoxon! Denn Erinnerung, das weiß doch ein jeder, ist Vergangenes. Und vergangen, das heißt: fertig, das heißt: abgeschlossen. Eine unfertige Erinnerung? Eine Erinnerung, die als zeitloses Medium gleichermaßen der Vergangenheit als auch der Zukunft verpflichtet sein soll!? Eine Erinnerung, die gar nicht, niemals, fertig werden kann, weil sie in der Zukunft weiter wirkt, weil sie in der Zukunft die Vergangenheit rückblickend verändert!? Und die gleichsam die Zukunft durch die Vergangenheit gestaltet, weil sie sie in sich trägt, in Traditionen, in Denk- und Verhaltensmustern, die die Vergangenheit sich in der Zukunft wiederholen lassen. Eine Erinnerung, die Abbild ist, der Summe unserer Erfahrungen und Ergebnis der Einflüsse derer, die dahinter stehen. Die doch eigentlich nichts weiter ist als die Zukunft, die wir alle schon im Jetzt gesehen haben. UNFINISHED MEMORY, unfertige Erinnerung, ist Titel und zugleich Gegenstand der Bilder meiner Diplomarbeit. Im Mittelpunkt dieser steht das Verhältnis von Erinnerung zur Gegenwart im Spannungsfeld von gese l l s chaf t l i chen , po l i t i s chen und besonders Migrationsbewegungen – persönliche Erfahrungen. Meine Kindheit und die sich aus ihr speisenden Erinnerungen gehören zu den wichtigsten Inspirationsquellen. Eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und visionärer Zukunft soll durch die in der Diplomausstellung gezeigten Werke hergestellt werden. Das ist: zwischen Anfang und Ende, Leben und Tod, Werden und Vergehen, Schaffen und Vernichtung. Diese spielen sich in den unfassbaren Erinnerungen unserer Selbst, in deren Greifbar-Werden in der Realität, die das Aufgewühlte und Chaotische, die das Lebendige in Konstantes umwandelt – die das Immaterielle materialisiert. Meine Wahl fiel auf die gegenständliche Malerei, die, mir meinen Ausdruck am Treffendsten gewährleistend, in Bezug auf meine bisherige künstlerische Praxis den größtmöglichen Schaffensbogen spannte.

// Es ist doch so – auf die eine oder andere Art betrügen wir uns selbst, um ohne Steinen an den Schuhsohlen durchs Leben gehen zu können. Wir sind Künstler, sind phantasielose Träumer, gescheiterte Melancholiker, groteske Hipster, ideenlose Dekorateure, sind Whistleblower, sind Ghostwriter, sind bekleidete Exhibitionisten. Wir entblößen uns digital, egal, allein das Network zählt, bespitzeln uns gegenseitig um uns unserer Persönlichkeiten zu vergewissern. Wir leben im Tiefschlaf, wir glauben an die Spiegelbilder der trügerisch glänzenden Oberflächen und früher oder später stehen wir sowieso alle irgendwo zwischen Putin, Angela und Obama. Ob in Syrien, auf der Krim oder im Kosovo, um uns werden Tomahawks fliegen! Wir verdrängen die hässliche Wahrheit! Weil wir zweifeln. Weil wir hoffen. Wir stellen alle die eine Frage an uns selbst. Wild und laut gebärdet sie sich nach außen! So laut wie die P o s tmod e r n e , w i e u n s e r e f o r t g es c h r i t t e n e Individualisierung, kann sie schreien. Sie ist Hülle, wir tragen sie an uns haftend. Ein leises Flüstern aber ist sie nach innen. Sie ist das jeher bestehende Begreifen-Wollen der eigenen Existenz, die Frage nach dem Sinn des Lebens. Sie ist die Frage nach uns selbst. Sie ist zweifeln. Sie ist hoffen. Und sie ist Tat! Sie will greifen und bekommt zu fassen, was schon da ist, was bereits da war! Sie hält an unfertigen Erinnerungen fest.

Das oft auf den ersten Blick unlogisch Erscheinende, ihr Ausdruck. Meine Bilder sind vollkommen, und doch nicht abgeschlossen. Denn das, was sie zeigen, ist schon gewesen, bevor es Farbe, Duktus, Bild wurde. Und es wird sich über den beendeten Malprozess hinaus entwickeln – im Verblassen, in Craquelées, in der Zukunft, die die Bilder immer wieder neu, immer wieder fremd, zu ihren Betrachtern sprechen lassen wird. Denn, in Marcel Duchamps Worten: Der Betrachter vervollständigt das Kunstwerk. Und was Duchamps ehemals, und auch heute noch, als gedruckte Lettern in der Innenseite einer mit einem Spiegel versehenen schwarzen Box verlauten ließ, das wirkt auch über sie hinaus, das ist Charakteristika eines jeden Werkes. UNFINISHED MEMORY. Vergangenheit, Gegenwart, und einer Vision von Zukunft wurde innerhalb dieser Diplomausstellung eine künstlerische Bühne gebaut. Auf dieser sich, im Sinne des Neubeginns, rückblickend die Erinnerungen, die gegenwartsbezogen sind, in Gedankenmodelle bildlich übersetzt zeigen. Hierin zeigt sich ein Umbruch in meinen Arbeiten, vom rein Erzählerischen ins Gegenständlich-Beschreibende, der beispielhaft für meine Faszination für dieses Thema und das Prinzip der Sensibilität der Erinnerungen steht. Diese wird durch die Titel der Arbeiten hervorgehoben, die sowohl meine erlebte Vergangenheit als auch meine gedachte Gegenwart beschreiben. // UNFINISHED MEMORY. Die ausgewählten Arbeiten sind mehr als zusammengeschnittene Sequenzen meiner eigenen unvollendeten Erinnerung, sie sind Zeugnisse eines fortwährenden Prozesses, einer Suche nach bildlicher Entsprechung, nicht nach Erklärungen der Vergangenheit, sondern um Fragen an die Zukunft. Ein Capriccio der Erinnerungen! Es war und ist eine Suche nach der monumentalen Ruhe im Hässlichen, im Kaputten – es sind Erinnerungen gegen Begreiflichkeit, gegen Automatismen der Wahrnehmung.

Das oft auf den ersten Blick unlogisch Erscheinende, ihr Ausdruck. Meine Bilder sind vollkommen, und doch nicht abgeschlossen. Denn das, was sie zeigen, ist schon gewesen, bevor es Farbe, Duktus, Bild wurde. Und es wird sich über den beendeten Malprozess hinaus entwickeln – im Verblassen, in Craquelées, in der Zukunft, die die Bilder immer wieder neu, immer wieder fremd, zu ihren Betrachtern sprechen lassen wird. Denn, in Marcel Duchamps Worten: Der Betrachter vervollständigt das Kunstwerk. Und was Duchamps ehemals, und auch heute noch, als gedruckte Lettern in der Innenseite einer mit einem Spiegel versehenen schwarzen Box verlauten ließ, das wirkt auch über sie hinaus, das ist Charakteristika eines jeden Werkes. UNFINISHED MEMORY. Vergangenheit, Gegenwart, und einer Vision von Zukunft wurde innerhalb dieser Diplomausstellung eine künstlerische Bühne gebaut. Auf dieser sich, im Sinne des Neubeginns, rückblickend die Erinnerungen, die gegenwartsbezogen sind, in Gedankenmodelle bildlich übersetzt zeigen. Hierin zeigt sich ein Umbruch in meinen Arbeiten, vom rein Erzählerischen ins Gegenständlich-Beschreibende, der beispielhaft für meine Faszination für dieses Thema und das Prinzip der Sensibilität der Erinnerungen steht. Diese wird durch die Titel der Arbeiten hervorgehoben, die sowohl meine erlebte Vergangenheit als auch meine gedachte Gegenwart beschreiben. // UNFINISHED MEMORY. Die ausgewählten Arbeiten sind mehr als zusammengeschnittene Sequenzen meiner eigenen unvollendeten Erinnerung, sie sind Zeugnisse eines fortwährenden Prozesses, einer Suche nach bildlicher En tsp re chung , n i ch t nach Erk lä rungen de r Vergangenheit, sondern um Fragen an die Zukunft. Ein Capriccio der Erinnerungen! Es war und ist eine Suche nach der monumentalen Ruhe im Hässlichen, im Kaputten – es sind Erinnerungen gegen Begreiflichkeit, gegen Automatismen der Wahrnehmung.

Kunst lässt die Wahrnehmung der Welt des Künstlers plastisch erscheinen (und in dem sich Wiederspiegelnden: die eigene). In meiner Malerei gestaltet sich meine Lebensrealität. Sie ist vage, verschwommen, und nicht im Detail greifbar. In Schichten und Bildern, die sich übereinanderlegen und nur in ihren Kombinationen, in ihrem Gemenge ein Ganzes, ein Neues, sich in ständiger Änderung Begriffenem ergeben. Weil real ist, was sich ändert. Und das entgegen der üblichen, betont harten Definition von Realismus die sich gerade nicht im hastig gemaltem, groben Duktus wiederfindet, sondern oft in einer leisen, introvertierten Spannung – die Fragen stellt und keine Antworten gibt. Was sind Zwischenräume? Was ist Nähe, was Distanz? Welche Farbe hat Verletzlichkeit? Und wie lang ist ein Moment? Meine Malerei lebt von Widersprüchen und Gegensätzen. Sie sucht nach Ausdrücken für Nähe, für Distanz, nach einer Farbe für Verletzlichkeit und der Dauer eines Momentes. Im Kontrast einander gegensätzlicher Positionen trifft in den gezeigten Bildern der Diplomausstellung gestisch-abstrakte Malerei auf eine gegenständlich-beschreibende Darstellung, begegnet braune Monochromie einer intensiven Farbigkeit. Die malerische Geste, der individuelle Pinselstrich ist bei mir stets beides: freie künstlerische Äußerung sowie beschreibendes Element. Der Materialität von Farbe kommt hierbei eine tragende Rolle zu. Die Oberfläche meiner Bilder wirkt oft schrundig und rau, Bereichen, in denen normalerweise die pastos aufgetragene Farbmasse beinahe skulpturale Qualitäten aufweist, stehen großflächige lasierend-fließende Partien entgegen. Als Ausdruck erfahrener Widersprüchlichkeit führe ich Dinge zusammen, die eigentlich nicht zusammen gehören. Das Unfertige, Vorläufige ist bei mir immer Teil des Bildes. UNFINISHED MEMORY.

// Jemand der sich erinnert, verändert die Realität. Veränderungen wahrnehmen bedeutet Zeit zusammenpressen. Es bedeutet auch, dass man mehrere Ereignisse als miteinander verbunden interpretiert und sie auf eine Zeitachse abträgt um eine neue Ordnung zu erfinden. Und längst bevor das Hirn uns etwas vorspielt und Ereignisse auf diese Weise verbindet, gibt es einen besonderen Moment - in dem zwar ihre Position in der Raumzeit klar markiert, aber das Tragwerk ihres Zusammenhangs nicht konstruiert ist – den Moment der Entstehung.

Bildliche

Auf diese Weise haben mich die Erinnerungen die letzten beiden Semester des Studiums begleitet. Es sind düster-poetische Bilder entstanden. Es sind Träume, fiktive Orte, Stimmungen, Gebete, Anordnungen, Vorschläge.... und allesamt – Botschaften aus der Vergangenheit.

Entsprechung

No.1 // Transversale Biographien/ Öl auf Leinwand // Oil on canvas/ 160x160cm/ 2013

No.2 // Mein Leben als Gag/ Öl/Sprühlack auf Leinwand // Oil/Spray paint on canvas/ 250x160cm/ 2013

No.3 // Von Zwetschgenwasser und Diktatoren/ Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 210x150cm/ 2014

No.4 // Der innere Emigrant/ Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 140x140cm/ 2013

No.5 // Jahre mit Potenzial/ Öl auf Leinwand // Oil on canvas/ 30x50cm/ 2013

No.6 // Volunteer Exile / Doppelbild / Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 280x140cm/ 2014

No.7 // Alternatives Ende/ Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 160x210cm/ 2014

No.8 // Ihr Massenmenschen/ Öl auf Leinwand // Oil on canvas/ 35x60cm/ 2013

No.9 // Zeitweilig unnötig bemaltes Bild/ Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 140x140cm/ 2013

No.10 // Emotionales Chamäleon/ Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 140x140cm/ 2014

No.11 // WTF Europe? / Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 40x60cm/ 2014

No.1/ Transversale Biographien/ Öl auf Leinwand/ 140x140cm/ 2013 No.2/ Mein Leben als Gag/ Mixed Media auf Leinwand/ 250x160cm/ 2013 No.3/ Von Zwetschgenwasser und Diktatoren/ Mixed Media auf Leinwand/ 215x160cm/ 2014 No.4/ Der innere Emigrant/ Mixed Media auf Leinwand/ 140x140cm/ 2013 No.5/ Jahre mit Potenzial/ Acryl/Öl auf Leinwand/ 30x50cm/ 2013 No.6/ Volunteer Exile/ Mixed Media auf Leinwand/ 280x140cm/ 2014 No.7/ Alternatives Ende/ Mixed Media auf Leinwand/ 160x210cm/ 2013 No.8/ Ihr Massenmenschen/ Öl auf Leinwand/ 50x70cm/ 2013 No.9/ Zeitweilig unnötig bemaltes Bild/ Mixed Media auf Leinwand/ 140x140cm/ 2013 No.10/ Emotionales Chamäleon/ Mixed Media auf Leinwand/ 140x140cm/ 2014 No.11/ WTF Europe?/ Mixed Media auf Leinwand/ 40x60cm/ 2014 No.12/ Zeilen von dir/ Mixed Media auf Leinwand/ 140x140cm/ 2014

W e r k v e r z e i c h n i s // M e m o r y f o r S a l e

1980  Geboren in Serbien 2000 in Deutschland lebend 2000 2005 Studium PH Heidelberg 2010-2014 Studium an der Freien Kunstakademie Mannheim;

Fachrichtung – Malerei; Diplom 2014 lebt & arbeitet in Mannheim Einzelausstellungen 06/2013 „Paintless“ / Ten Gallery, Mannheim Gruppenausstellungen 09/2014 „Show Off“ / Galerie im Bürgerhaus / Sulzfeld 07/2014 „Unfinished Memory“ / Diplomausstellung / FKAM / Mannheim 11/2013 „Mannheimer Originale - Original Mannheim“ / Herzkammer / Mannheim 07/2013 „Es wird nicht besser“ / Sommerausstellung / FKAM / Mannheim 04/2013 Lange Nacht der Museen / FKM / Mannheim 07/2012 Sommerausstellung / FKAM / Mannheim 04/2012 Lange Nacht der Museen / FKAM / Mannheim 11/2010 Alte Apotheke (aktuell Nordbecken) / Karlsruhe 08/2008 mit der Künstlergruppe Alte Apotheke / Karlsruhe

No.12 // Zeilen von dir/ Mixed Media auf Leinwand // Mixed Media on canvas/ 140x140cm/ 2014

Eine unfertige Erinnerung? Ein Paradoxon! Denn Erinnerung, das weiß doch ein jeder, ist Vergangenes. Und vergangen, das heißt: fertig, das heißt: abgeschlossen. Eine unfertige Erinnerung? Eine Erinnerung, die als zeitloses Medium gleichermaßen der Vergangenheit als auch der Zukunft verpflichtet sein soll!? Eine Erinnerung, die gar nicht, niemals, fertig werden kann, weil sie in der Zukunft weiter wirkt, weil sie in der Zukunft die Vergangenheit rückblickend verändert!? Und die gleichsam die Zukunft durch die Vergangenheit gestaltet, weil sie sie in sich trägt, in Traditionen, in Denk- und Verhaltensmustern, die die Vergangenheit sich in der Zukunft wiederholen lassen. Eine Erinnerung, die Abbild ist, der Summe unserer Erfahrungen und Ergebnis der Einflüsse derer, die dahinter stehen. Die doch eigentlich nichts weiter ist als die Zukunft, die wir alle schon im Jetzt gesehen haben. UNFINISHED MEMORY, unfertige Erinnerung, ist Titel und zugleich Gegenstand der Bilder meiner Diplomarbeit. Im Mittelpunkt dieser steht das Verhältnis von Erinnerung zur Gegenwart im Spannungsfeld von gesellschaftlichen, politischen und besonders Migrationsbewegungen – persönliche Erfahrungen. Meine Kindheit und die sich aus ihr speisenden Erinnerungen gehören zu den wichtigsten Inspirationsquellen. Eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und visionärer Zukunft soll durch die in der Diplomausstellung gezeigten Werke hergestellt werden. Das ist: zwischen Anfang und Ende, Leben und Tod, Werden und Vergehen, Schaffen und Vernichtung. Diese spielen sich in den unfassbaren Erinnerungen unserer Selbst, in deren Greifbar-Werden in der Realität, die das Aufgewühlte und Chaotische, die das Lebendige in Konstantes umwandelt – die das Immaterielle materialisiert. Meine Wahl fiel auf die gegenständliche Malerei, die, mir meinen Ausdruck am Treffendsten gewährleistend, in Bezug auf meine bisherige künstlerische Praxis den größtmöglichen Schaffensbogen spannte.

// Unfinished Memory / Der Moment der Dauer . So der Titel der Diplomarbeit von Filip Antonijevic, repräsentiert durch mehrere Stillleben, welche es erlauben, einen Eindruck seines malerischen Vermögens und seiner Gedankenwelt zu erlangen. Der Moment der Dauer – ein Wortspiel mit der Phrase: die Dauer des Moments – soll zunächst irreleiten, stutzen lassen und Interesse wecken. Die scheinbare Widersprüchlichkeit löst sich auf, wenn wir den Titel unfinished Memory – unabgeschlossene Erinnerung – genauer betrachten: Filip Antonijevics Malerei versteht sich als eine Art subjektiver Kritik an der Beliebigkeit sowie Obszönität postmoderner Bi lder und Meinungsfluten, der Kurzlebigkeit von Nachrichten und Sensationen, die ihre Austauschbarkeit kaum verhüllen und somit in hohem Grade an Interesse verlieren. Allein die Irritationen, welche dem Versuch einer allgemeinen Begriffsbestimmung für unsere Gegenwart in dem Sinne zugrunde liegen, dass man nicht recht weiß, ob man nun postmodern oder posthistoire ist, ob man nun in der Neuen Moderne oder aber einmal wieder im Kalten Krieg lebt usw.

Somit verbleibt der Rückzug auf das, dem wir noch am wenigsten misstrauen (ob berechtigt oder nicht, das soll dahingestellt bleiben), nämlich auf uns selbst und die Erinnerung. Dieser Rückzug wird nahezu wörtlich in den Gemälden Volunteer Exile und Der innere Emigrant ins Bild des Exils übersetzt Wohl wissend, dass die Erinnerung immer trügerisch ist, selektiv, sich im Laufe der Jahre verändert, verlischt oder manchmal ganz und gar falsch sein kann, werden sie, die Erinnerungen, die Bilder, malerisch neu vermessen. Mit grobem Pinselduktus pastose Farbschichten anhäufend und mit las ierenden Farbf lächen kontrastierend, erarbeitet sich Filip Antonijevic nachgerade Fragmente seiner Erinnerungen und überblendet diese mit weiteren. Er schafft einen neuen formal-künstlerischen Sinn-Zusammenhang, der nun sichtbar wie auch haptisch in der Welt der Dinge den Momenten/Augenblicken Dauer verleiht.

Eine unfertige Erinnerung? Ein Paradoxon! Denn Erinnerung, das weiß doch ein jeder, ist Vergangenes. Und vergangen, das heißt: fertig, das heißt: abgeschlossen. Eine unfertige Erinnerung? Eine Erinnerung, die als zeitloses Medium gleichermaßen der Vergangenheit als auch der Zukunft verpflichtet sein soll!? Eine Erinnerung, die gar nicht, niemals, fertig werden kann, weil sie in der Zukunft weiter wirkt, weil sie in der Zukunft die Vergangenheit rückblickend verändert!? Und die gleichsam die Zukunft durch die Vergangenheit gestaltet, weil sie sie in sich trägt, in Traditionen, in Denk- und Verhaltensmustern, die die Vergangenheit sich in der Zukunft wiederholen lassen. Eine Erinnerung, die Abbild ist, der Summe unserer Erfahrungen und Ergebnis der Einflüsse derer, die dahinter stehen. Die doch eigentlich nichts weiter ist als die Zukunft, die wir alle schon im Jetzt gesehen haben. UNFINISHED MEMORY, unfertige Erinnerung, ist Titel und zugleich Gegenstand der Bilder meiner Diplomarbeit. Im Mittelpunkt dieser steht das Verhältnis von Erinnerung zur Gegenwart im Spannungsfeld von gesellschaftlichen, politischen und besonders Migrationsbewegungen – persönliche Erfahrungen. Meine Kindheit und die sich aus ihr speisenden Erinnerungen gehören zu den wichtigsten Inspirationsquellen. Eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und visionärer Zukunft soll durch die in der Diplomausstellung gezeigten Werke hergestellt werden. Das ist: zwischen Anfang und Ende, Leben und Tod, Werden und Vergehen, Schaffen und Vernichtung. Diese spielen sich in den unfassbaren Erinnerungen unserer Selbst, in deren Greifbar-Werden in der Realität, die das Aufgewühlte und Chaotische, die das Lebendige in Konstantes umwandelt – die das Immaterielle materialisiert. Meine Wahl fiel auf die gegenständliche Malerei, die, mir meinen Ausdruck am Treffendsten gewährleistend, in Bezug auf meine bisherige künstlerische Praxis den größtmöglichen Schaffensbogen spannte.

Der Mensch ist Zeitzeuge, aber auch ein Bote der Zeit

UNFINISHED MEMORY

Der Moment

der Dauer

Diplomausstellung 2014

Filip B. Antonijevic // Malerei Tutorin: Stephanie Abben Entstanden 2013 // 2014

an der Freien Kunstakademie Mannheim

Alle hier dargestellten Bilder sind ausschließlich für die Diplomarbeit angefertigt worden. Diese

umfasst weitaus mehr Werke als in der Diplomausstellung gezeigt oder im Katalog

abgebildet werden konnten.

Freie Kunstakademie Mannheim U3,1 Herschelbad 69123 Mannheim

www.freie-kunstakademie-mannheim.de

Alle Arbeiten & Fotos / All Works & Photos ©

Filip B. Antonijevic

Man muss vergessen können...

Diplomausstellung 8. – 13. Juli 2014

Freie Kunstakademie Mannheim U3, 1 Herschelbad

[email protected] www.antonijevic.de