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CEMIT Mentoring Programm 2007 Women in science and industry Bericht und Analyse Dr. Barbara Frick Projektmanagement

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Page 1: CEMIT Mentoring Programm 2007 Women in science and industry€¦ · CEMIT Mentoring Bericht Seite 7 4.4. Kick-off Am 13. Juni 2007 lernten sich vier der Mentorinnen und die Mentees

CEMIT Mentoring Programm

2007

Women in science and industry

Bericht und Analyse

Dr. Barbara Frick

Projektmanagement

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 2

CEMIT Mentoring Programm

Index

1. Mentoring - Was ist das? .................................................................................................................................................... 3

2. Ziele des CEMIT Mentoring Programms.................................................................................................................. 3

2.1. geschlechtsspezifische Hemmschwellen abbauen....................................................................................... 3

2.2. Interesse für industrielle Forschung wecken ..................................................................................................... 4

2.3. Wichtige Kontakte knüpfen........................................................................................................................................ 4

2.4. Frauen als Wissenschafterinnen sichtbar machen ....................................................................................... 4

2.5. Karriereplanung betreiben.......................................................................................................................................... 4

3. Nicht-Ziele.................................................................................................................................................................................... 4

4. Ablauf des CEMIT Mentoring Programms.............................................................................................................. 5

4.1. Konzept.................................................................................................................................................................................. 5

4.2. Mentorinnensuche.......................................................................................................................................................... 5

4.3. Menteesuche ...................................................................................................................................................................... 6

4.4. Kick-off ................................................................................................................................................................................... 7

4.5. Matching .............................................................................................................................................................................. 7

4.6. Meetings................................................................................................................................................................................ 7

5. Evaluierung Mentorinnen ................................................................................................................................................. 8

6. Evaluierung Mentees..........................................................................................................................................................10

7. Schlussfolgerung...................................................................................................................................................................12

Acknowledgements

Das CEMIT Mentoring Programm war Teil des Projekts „CEMIT – Enforcing Women in Science and

Industry“.

Gefördert wurde dieses Projekt von der Programmlinie FEMtech, einer Initiative des BMVIT

und BMWA, koordiniert von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 3

CEMIT Mentoring Programm

Der Anteil der Frauen in Forschung und Entwicklung liegt noch immer um die 20% und damit

unter dem EU Durchschnitt. Im Rahmen des FEMtech Projekts Enforcing Women in Science

und Industry versucht das Kompetenzzentrum CEMIT seine Position als Kontaktpunkt

zwischen Industrie und Universität zu nutzen, um junge Wissenschafterinnen zu fördern und

ihnen neue Karrieremöglichkeiten in der Wirtschaft aufzuzeigen. Ein Mentoring Programm -

unterstützt von erfolgreichen Frauen der Tiroler Life Science Unternehmen - sollte helfen, die

Lücke zwischen Studentinnen am Ende ihrer akademischen Ausbildung und Forscherinnen in

der Wirtschaft zu schließen.

1. Mentoring - Was ist das?

Mit dem Bergriff Mentoring werden verschiedene Förderpraktiken und -programme

bezeichnet, bei denen erfahrene und im Berufsleben etablierte Personen (MentorInnen) mit

jungen motivierten Personen (Mentees) eine Beziehung eingehen, im Sinne von beruflicher

Unterstützung, Beratung und Förderung. So ist Mentoring eine effektive und kostengünstige

Art der Personalentwicklung, zunehmend, wie auch in diesem Programm, wird Mentoring in

der Frauenförderung eingesetzt.

2. Ziele des CEMIT Mentoring Programms

Ziel des CEMIT Mentoring-Programms war es, jungen Forscherinnen die Tür zur

außeruniversitären Forschung zu öffnen. Folgende Punkte scheinen nach wie vor Hindernisse

zu sein, die junge Wissenschafterinnen vom Einstieg in die Wirtschaft abhalten. Die

Erfahrungen dieses Programms werden den Jungwissenschafterinnen hoffentlich helfen, die

Hindernisse zu überwinden.

2.1. geschlechtsspezifische Hemmschwellen abbauen

Frauen haben nach wie vor zu viel „Respekt“ vor Forschung und Erfolgsdruck im industriellen

Bereich, vor Verantwortung und unbekannten Anforderungen abseits der universitären

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 4

Struktur. Durch Gespräche mit Forscherinnen und Einblicke in deren Arbeitsalltag sollten diese

Hemmschwellen abgebaut werden.

2.2. Interesse für industrielle Forschung wecken

Da es zwischen Universitäten und Wirtschaft nach wie vor eher wenig Berührungspunkte gibt,

ist es für junge Universitätsangehörige schwierig, einen Einblick in die angewandte

Forschungslandschaft, in die „Szene“ der Life Science Unternehmen zu erhalten. Das

Kennenlernen von diversen Unternehmen, ihrer Produkte und Strategien sollte ein besserer

Einblick in die Tiroler Unternehmerlandschaft vermitteln.

2.3. Wichtige Kontakte knüpfen

Kontakte zu anderen WissenschafterInnen sind wichtig, ein Netzwerk muss sowohl vertikale

als auch horizontale Verknüpfungen aufweisen, d.h. sowohl zu Personen in höheren

Positionen als auch zu Forscherinnen in ähnlichen Situationen. Die Meetings mit den

Mentorinnen sowie auch die Peertreffen sollten dem Aufbau eines Netzwerks dienen.

2.4. Frauen als Wissenschafterinnen sichtbar machen

Nach wie vor werden die meisten gehobenen Positionen von Männern eingenommen, umso

wichtiger ist es, Frauen als Geschäftsführerinnen und Forscherinnen sichtbar zu machen, um

ein Wandel der Bilder in den Köpfen der Gesellschaft und der Nachwuchsgeneration zu

bewirken. Die Mentorinnen sollten in diesem Sinn Vorbildwirkung haben.

2.5. Karriereplanung betreiben

Dazu zählt nicht unbedingt eine fixe Position zum Ziel zu haben, die es zu erreichen gilt -

allein die Überlegung verschiedener Berufsmöglichkeiten, Gespräche über Vereinbarkeit von

Familie und Karriere, können helfen, aktiver oder offener für alternative Karrierewege zu

werden. Durch die Gespräche mit den Mentorinnen, die verschiedene Karrieren hinter sich

haben und zum Großteil auch selber Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen,

sollten neue Aspekte beleuchtet werden.

3. Nicht-Ziele

Das CEMIT Mentoring Programm grenzte auch klar die Nicht-Ziele ab.

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 5

� Das Projekt sollte keine Job-Vermittlung sein

� Die Treffen nicht als fachliche Weiterbildung gesehen werden

� die Mentorinnen keine therapeutischen Aufgaben übernehmen.

4. Ablauf des CEMIT Mentoring Programms

4.1. Konzept

Das Programm wurde als Gruppenmentoring konzipiert, bei dem Kleingruppen von

Jungakademikerinnen, die am Ende ihrer universitären Ausbildung stehen, in ein- oder

mehrmaligen Besuchen erfolgreiche Frauen an ihren Arbeitsplätzen besuchen sollten, um

einerseits durch Gespräche Tipps und Tricks zu erhalten und andererseits verschiedene

Unternehmen kennenzulernen.

4.2. Mentorinnensuche

Erfolgreiche Frauen unserer Partnerunternehmen wurden angeschrieben mit der Bitte an

diesem Programm teilzunehmen. Die Reaktionen waren sehr positiv. Folgende Mentorinnen

unterstützten dieses Projekt:

Dr. Elske Ammenwerth (Institutsvorstand, UMIT-Privatuniversität)

Dr. Marion Beier (Projektmanagerin, Biocrates AG)

Dr. Nancy Hecker-Denschlag (Managing Director Ionimed Analytik GmbH)

DI Dr. Ingeborg Hochmair (Geschäftsführerin MedEl GmbH)

Mag. Brigitte Nessler (Geschäftsführerin Nessler Medizintechnik GmbH)

Dr. Ingrid Kohl (Co-Dirctor R&D Ionimed Analytik GmbH)

In einem Vorgespräch mit der Organisatorin des Programms wurden die Mentorinnen auf den

Besuch der Mentees vorbereitet, indem die Ziele und die nicht-Ziele klargestellt wurden.

Folgende Checkliste sollte den Mentorinnen zudem helfen, sich mit dem Thema Frauen -

Wissenschaft - eigene Karriere auseinanderzusetzen.

Checkliste Mentorinnen

Eigene Situation:

Wie fühle ich mich in meiner momentanen beruflichen Situation?

Was ist an meinem Job das Interessanteste?

Was gefällt mir an meiner Arbeit nicht?

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 6

Wie schaffe ich meine persönliche Work-Life-Balance?

Welche Karriereziele habe ich selber noch? In 5/15 Jahren?

Eigener Werdegang:

Habe ich Karriereplanung betrieben?

Wie hab ich meine derzeitige Position erreicht?

Konnte ich auf ein Netzwerk und/oder einen Mentor/eine Mentorin zurückgreifen?

Mit welchen Problemen hatte ich zu kämpfen

War das „Frau-sein“ ein Hindernis?

4.3. Menteesuche

Dissertantinnen und weibliche PostDocs des Biozentrums (Medizinischen Universität

Innsbruck) und aus naturwissenschaftlichen/technischen Bereichen der Leopold Franzens

Universität Innsbruck wurden über ihre Professoren/Institutsleiter angeschrieben und

aufgefordert, am Programm teilzunehmen. Keine Rückmeldungen kamen aus den rein

technischen Fächern (IT, Physik, Mathematik, Chemie). Es meldeten sich sechs

Dissertantinnen/PostDocs aus den Bereichen Mikrobiologie und Pharmazie als Mentees an.

Gründe für den geringen Rücklauf, zB. unzureichende Kommunikation zwischen Vorgesetzten

und Dissertantinnen oder fehlendes Interesse der jungen Forscherinnen, wurden nicht

erhoben.

In einem ersten Meeting mit den Mentees wurde das Konzept mit seinen Zielen und Nicht-

Zielen vorgestellt und über die Erwartungen der Teilnehmerinnen gesprochen.

Zusammenfassend erhofften sich die Mentees von den Mentorinnen Tipps und

Erfahrungsberichte zu folgenden Themen:

� was ist wichtig für eine Bewerbung, für ein Vorstellungsgespräch?

� Welche wichtigen Fähigkeiten sind in der Industrie gefragt (im Vergleich zur Universität)?

� Wie ist der Arbeitsalltag in einem Unternehmen (im Vergleich zur Universität)?

� Kontakte zur „Szene“, Netzwerkpartner

� Welche Möglichkeiten im Life Science Bereich gibt es in Tirol?

� Wie verhalte ich mich als (weibliche) Führungskraft?

� Lebensmodelle, Work-Life-Balance, Karrierepausen

� Persönliche Weiterentwicklung und Horizonterweiterung

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 7

4.4. Kick-off

Am 13. Juni 2007 lernten sich vier der Mentorinnen und die Mentees bei einem Kick-off

Treffen erstmal persönlich kennen. Frau Mag. Barbara Wildauer von der Mentoring Plattform

Tirol gab eine kurze Einführung über Sinn und Zielsetzung von Mentoring Programmen und

berichtete von ihren Erfahrungen. Die Mentorinnen stellten kurz ihren Lebensweg vor und

erweckten dadurch schon Interesse auf ein näheres Kennenlernen. Beim Ausklang am Buffet

wurden bereits erste Diskussionen über Frauen, Forschung und Life-Work-Balance geführt.

Abb. 1: v.l.: Mentee Mag. Mariana de Araujo (I-MED, Biozentrum), Mentorinnen Dr. DI Ingeborg Hochmair (MedEl GmbH), Dr. Ingrid Kohl (Ionimed Analytik GmbH), Mag. Barbara Wildauer (Mentoring Plattform Tirol), Mentee Dr. Simone Sartori (LFU, Pharmazie)

Abb. 2: v.l.: Mag. Barbara Wildauer (Mentoring Plattform Tirol), Mentorin Dr. Marion Beier (Biocrates AG), Mentees: Mag. Petra Pfisterer, Mag. Juliane Hombach, Dr. Simone Sartori (alle LFU, Pharmazie)

4.5. Matching

Die sechs Mentees wurden in zwei 3er Gruppen aufgeteilt. Jede Peergruppe erhielt die

Kontaktdaten von 3 Mentorinnen. Obwohl die fachlichen Gebiete und Interesse des

Mentorinnen und der Mentees sich nicht unbedingt deckten, wurde versucht das Matching

so sinnvoll wie möglich zu gestalten.

4.6. Meetings

In einem Vortreffen lernten sich die Mentee-Kleingruppen besser kennen und erstellten einen

Themen- und Fragenkatalog. Zum Teil bereiteten die Mentees CVs vor, um den Mentorinnen

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 8

einen Eindruck zu geben, wer diese jungen Akademikerinnen waren. Dann wurden die

Mentorinnen kontaktiert und Termine vereinbart.

Die Mentees besuchten 3 Mentorinnen an ihrem Arbeitsplatz und erhielten so erst mal einen

Einblick in verschiedene Unternehmen. In den Gesprächen erzählten die Mentorinnen von

ihren Erfahrungen, gaben Antworten und Tipps zu Karriereplanung oder Bewerbung oder

diskutierten ganz allgemein über Frauen, Familie und Forschung.

In je einem Sommer und Herbst Peertreffen tauschten sich die Mentees aus und erzählten von

ihren Besuchen. Daraufhin entschied eine Peergruppe z.B. eine Mentorin der anderen Gruppe

kennenlernen. Auch die Idee, dieselben Themen auch mit einem männlichen Geschäftsführer

zu diskutieren um eine Gegenpol-Sicht kennenzulernen entstand beim herbstlichen

Peertreffen und wurde als letztes Treffen im Jänner 2008 abgehalten.

Herr Dr. Oswald Mayr, Geschäftsführer von Montavit GmbH und Präsident der

Industriellenvereinigung Tirols erklärte sich für dieses Gespräch bereit. Alle Mentees wurden in

die Firma eingeladen und Dr. Mayr nahm sich viel Zeit mit den Mentees ausführlich zu

diskutieren.

Abb. 3: Dr. Oswald Mayr (Montavit GmbH und Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung) im Gespräch mit den Mentees.

5. Evaluierung Mentorinnen

Die Mentorinnen erhielten einen Feedbackbogen, um ihre Sicht des Programms zu

evaluieren. Die Bewertung erfolgte über Punkte (1= nein/trifft nicht zu/gar nicht über 3= teils-

teils/weiß nicht bis 5= ja/trifft voll zu/sehr). Die Punktezahl in Klammer beschreibt die

durchschnittliche Bewertung der Mentorinnen.

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 9

� Treffen

Bei den 3 Mentorinnen, die konkrete Erwartungen an das Treffen hatten, wurde diese teils-teils

bis ziemlich gut erfüllt (Durchschnittlich 3,6 P.). Die restlichen Mentorinnen hatten keine

speziellen Erwartungen an den Besuch der Mentees.

� Beziehung zu den Mentees

Bei der Beurteilung der Beziehung zu den Mentees gaben die Mentorinnen an durchwegs

ausreichend Zeit gehabt zu haben, um einander kennenzulernen (4,4 P.), die Gespräche

wurden als sehr oder zumindest ziemlich interessant und konstruktiv beschrieben (4,4, P.) Die

Mentees wurden als interessiert und engagiert eingeschätzt, mit bereits konkreten

Berufsvorstellungen. Auf die Frage nach dem Wunsch von weiteren Treffen, gab nur eine

Mentorin dezidiert an, weitere Treffen zu wünschen, diese aber dann besser in Zweier -

Gesprächen. Dieselbe Forscherin, die in ihrer Ausbildung selbst an einem Mentoring-

Programm teilgenommen hatte, plädierte überhaupt für ein Paar –Mentoring über längere

Zeit (z.B. während des gesamten Doktoratsstudiums) mit einer - wenn möglich - 100%igen

Deckung der Fachgebiete.

Die Gespräche waren vorwiegend von den Themen Zukunftplanung, Werdegang,

Unterschied zwischen Universität und Industrie, sowie Interessenskonflikt Familie – Karriere

bestimmt.

� Persönlicher Nutzen

Nur eine Mentorin gab an, das eigene Netzwerk erweitert zu haben (durchschnittlich 2,2 P.),

auffallend war, dass die Mentorinnen der mittleren Managementebene eher als die der

Führungsebene von der Selbstreflexion persönlich profitierten (Durchschnitt 3,2 P.) und das

Gefühl hatten, die eigene Beratungskompetenz verbessert zu haben (2,8 P.). Nur bei einer

Mentorin führte das Programm auch zum Überdenken der Personalstruktur im eigenen

Unternehmen (durchschnittlich 1,8 P.).

� Qualität des Programms

Die Qualität der Organisation wurde von teils-teils bis sehr gut bewertet (im Schnitt 4,2 P.), die

Sinnhaftigkeit des Konzepts großteils als sehr sinnvoll erachtet (4 P.), als Verbesserung wurde

eine Paarmentorschaft über einen längere Zeit und mit Teilnehmerinnen aus demselben

Fachgebiet vorgeschlagen.

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 10

� Statements Mentorinnen

„ Ich wünschte, so eine Möglichkeit hätte es gegeben, als ich in diesem Stadium war!“

„sinnvoll!“

„es war sehr schön, intelligente, zielstrebige, junge Frauen kennenzulernen…“

„ So etwas sollte es öfter geben! Ich bin verwundert, dass nicht mehr Frauen das Programm in

Anspruch genommen haben!“

6. Evaluierung Mentees

Die Evaluierung der Mentees wurde über einen Feed-back Fragebogen erhoben, die

Bewertung erfolgte über Punkte (1= nein/trifft nicht zu/gar nicht über 3= teils-teils/weiß nicht bis

5= ja/trifft voll zu/sehr). Die Punktezahl in Klammer bezeichnet die durchschnittliche

Bewertung der Mentees.

� Treffen

Die Mentees gingen großteils mit der Erwartung in das Programm, erfolgreiche Frauen und

Unternehmen kennen zu lernen, Tipps und Tricks fürs Arbeitsleben zu erhalten und sich selbst

über die eigenen Ziele klar zu werden. Die Erwartungen wurden von teils-teils bis sehr gut

(Durchschnitt 4 P.) erfüllt. Die Themen der Gespräche wurden recht ausgeglichen von beiden

Seiten bestimmt, die Mentees bewerteten die Einbringung ihrer eigenen Themen mit

durchschnittlich (3,6 P.), aber auch die Mentorinnen trugen mit ihren Themen zu den

Gesprächen bei (3 P.).

� Beziehung zu den Mentorinnen

Die Mentees empfanden die Gespräche als sehr interessant und konstruktiv (4,6 P), das

Interesse der Mentorinnen an den jungen Akademikerinnen wurde aber eher als

durchschnittlich eingestuft (3,3 P.) Zumindest drei Mentees hätten sich mehr Interesse der

Frauen an den Personen der Peergruppe gewünscht. Bei den Treffen erhielten die jungen

Wissenschafterinnen nach eigenen Angaben einen zum Teil guten bis sehr guten Einblick in

die Unternehmen (4 P.).

Alle Mentees fanden die Zeit bei den Meetings ausreichend, um die einzelnen Frauen kennen

zu lernen (4,5 P.), weitere Treffen wurden von den Mentees nicht unbedingt gewünscht (2,5

P.).

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 11

� Nutzen

Die Mentorinnen konnten den Akademikerinnen in den Gesprächen die Arbeitswelt in der

industriellen Forschung sehr gut näherbringen (4,3 P.), „Lust auf Karriere“ machen (4,2 P.),

Tipps für Bewerbungen und Karriereplanung (3,8 P.) und Strategien zu Work –Life - Balance

geben (3,7 P). Die Vermittlung von wichtigen Kontakten konnte in der kurzen Zeit nicht

realisiert werden (1,6 P.).

Als weiteren direkten Nutzen aus dem Programm gaben die Mentees an, einen guten Einblick

in die „Foschungsszene“ erhalten zu haben (4 P.), die Selbstreflexion half den meisten auch

eindeutig, ihre Ziele klarer zu sehen (4 P.). Das eigene Netzwerk wurde nach Angaben der

Mentees nur bedingt erweitert (3,2 P.)

� Nachwirkungen

Zum Zeitpunkt der Evaluierung schätzten die Mentees, dass ihnen die Erfahrungen des

Programms bei ihrer Karrieregestaltung durchaus nützlich sein werden (3,8 P.), sie glaubten,

dass sie vor allem aber in Bewerbungsphasen stark davon profitieren werden (4,5 P.). Die

Kontakte zu den Mentorinnen werden eher nicht aufrecht erhalten (2,1 P.), zu den anderen

Mentees zumindest teils-teils (3,6 P.).

� Organisation des Programms

Die Information im Vorfeld, die Begleitung während des Programms und die Sinnhaftigkeit

des Konzepts wurden als gut bewertet (je 4 P.) Das Matching – die Gruppen- und

Mentorinnenauswahl wurde als nicht ganz ideal gesehen (3,5 P.)

� Statements Mentees

„eine interessante Erfahrung, ich habe gerne teilgenommen und würde es jederzeit

weiterempfehlen“

„Die spärliche Info zum Ablauf des Programms zu Beginn war zuerst verwirrend. Die Mentorinnen

waren jedoch so gut ausgewählt, dass sich bei jedem Treffen eine interessante Konversation

entwickelte“

„…Meine Perspektiven wurden erweitert und ich erhielt Klarheit über meinen beruflichen

Werdegang. Auch eröffnete mir das Programm neue Wege, die ich bisher vollkommen

ausgeschlossen habe.“

„ich habe das Gefühl, viel gelernt zu haben und ich bin froh, die Chance ergriffen zu haben. Das

Programm war nicht perfekt, aber der Großteil meiner Erwartungen wurde erfüllt.“

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CEMIT Mentoring Bericht Seite 12

„ guter Einstieg, hilft, sich mit der Problematik auseinander zu setzen“

„ein sehr gutes Programm, das mir in meiner persönlichen Entwicklung weitergeholfen hat. Ich

würde es jedem weiterempfehlen“

7. Schlussfolgerung

Das FEMtech Projekt „CEMIT Gender – Enforcing Women in Science und Industry“

setzte sich zum Ziel, Impulse zu geben, um den Anteil von Wissenschafterinnen in

technologie- und forschungsnahen Unternehmen zu erhöhen.

Eine Maßnahme des Projekts – das CEMIT Mentoring Programm - setzte bei den

Forscherinnen an, die am Ende ihrer universitären Ausbildung stehen. Durch Kontakt mit

erfolgreichen Frauen aus Forschungsunternehmen sollten bei den Dissertantinnen/PostDocs

Eigenmotivation gefördert und das Umfeld der industriellen Forschung kennengelernt

werden. Das Konzept des Mentoring Programms beruhte nicht darauf, junge

Akademikerinnen mithilfe von MentorInnen durch Paar-Mentoring in gute Positionen zu

holen, vielmehr sollte das Programm Frauen in verschiedenen Stufen der Karriereleiter zeigen,

durch Gespräche über work-life-balance und über Anforderungen in der Wirtschaft im

Vergleich zur Universität den Blick für neue Karrierewege öffnen. Außerdem sollte den jungen

Akademikerinnen das Feld „industrielle Forschung“ vertrauter gemacht werden.

Die Gespräche wurden von beiden Seiten als anregend und sehr interessant

empfunden. Die erfahrenen Mentorinnen, die als Geschäftsführerinnen bereits ganz oben

stehen, erzählten von ihren persönlichen Karrierewegen und gaben ihre Erfahrungen auch in

Bezug auf Doppelbelastung (Familie – Karriere) wieder, während die Mentorinnen der

mittleren Führungsebene die Akademikerinnen eher mit aktuellen Tipps für Bewerbungen

und Lebensplanung versorgten. Die Mentees lernten neue Aspekte kennen, allgemein waren

sie „beruhigt“, dass eine interessante Karriere nicht durchgeplant sein muss, sondern dass es

wichtiger ist, Chancen zu ergreifen, die sich bieten und Augen und Ohren offen zu halten.

Die Ziele, den jungen Wissenschafterinnen mit diesem Programm Frauenkarrieren und

Tiroler Forschungsunternehmen näher zu bringen und die Motivation bisher vielleicht nicht

beachtete Karrierewege zu bestreiten, konnten mit dem CEMIT Mentoring Programm gut

umgesetzt werden.