Download - Document
![Page 1: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/1.jpg)
B478
37Al
le z
wei
Mon
ate
in O
pern
- und
Kon
zerth
äuse
rn,i
m C
D-Fa
chha
ndel
und
bei
Kar
tenv
orve
rkau
fsst
elle
n >
Jahr
gang
6>
2004
> w
ww.
cres
cend
o-m
agaz
in.d
e
juni
/ ju
li
ausg
abe
03/2
004
2004
> HiFi-Schwerpunkt: Röhrenverstärkercrescendo premium
Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb BambergOpernpremieren und Konzerte von Mai bis Juli
<klassisch
lang lang
klassischlang lang
teodoro anzellotti <thomas hengelbrock <
<teodoro anzellotti <
thomas hengelbrock <
plus H
ifi-Ne
uheit
en zu
r High
End
cresce
ndo a
uf de
r High
End i
m M,
O,C M
ünch
en vo
m 20
. – 23
. Mai
C03_titel5_whneu.qxd 12.05.2004 21:50 Uhr Seite 1
![Page 2: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/2.jpg)
Große Opern, große Gefühle.
fÜR
te SwIHr H rE Z.iiESun
SSi hCeSSiEhE eNr c .
S eNsLa
... dafür stehen die Opernneuheiten der Deutschen Grammophon,Decca und Philips.Die schönsten Höhepunkte der Opernsaison mit Aufnahmen vonKünstlern wie Christian Thielemann, Joseph Calleja, Anna Netrebko,Cecilia Bartoli, Juan Diego Flórez sowie Beverly Sills und CarloBergonzi haben wir für Sie ausgesucht.
Bestellen Sie KOSTENLOS die umfangreiche Opern Broschürezusammen mit Ihrem persönlichen Hörmuster!
Bitte schreiben oder faxen Sie an
Universal Classics & JazzOper (6795)
Stralauer Allee 1, 10245 [email protected]
Fax: 030/52007-2244
Jules MassenetManonBeverly Sills · Nicolai GeddaGérard Souzhay· u.a.3CD 474 950-2
Carlo BergonziArien aus Werken von VerdiMeyerbeer · Giordano ·Cilea · PucciniCD 475 392-2
Joseph CallejaTenor AriasArien und Szenen vonVerdi · Donizetti ·Puccini · CileaDirigent: Riccardo ChaillyCD 475 250-2SACD 470 648-2
www.klassikakzente.de
Christoph Willibald GluckOrphée et EurydiceChor und Orchester LesMusiciens du LouvreDirigent : Marc Minkowski2CD 471 582-22SACD 474 993-2
Richard WagnerTristan und IsoldeChor und Orchester derWiener StaatsoperDirigent:Christian Thielemann3CD 474 974-2
C03_04_U2_U3_U4.qxd 08.05.2004 20:53 Uhr Seite 2
![Page 3: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/3.jpg)
Auch weniger bekannte Künstler zu porträtieren, von denen
wir glauben, dass sie eine größere Aufmerksamkeit verdient
hätten: das ist schon immer ein wichtiges Anliegen von cres-
cendo gewesen! Deswegen freuen wir uns, Ihnen in dieser
Ausgabe neben internationalen Berühmtheiten wie Thomas
Hengelbrock und Lang Lang wieder einmal einen solchen
Musiker vorstellen zu können: den Bariton Alexander Marco-
Buhrmester. Hören können Sie ihn zur Zeit in Bielefeld – und
in Bayreuth, wenn Sie denn eine der raren Karten haben...
Apropos keine Karten: Kennen Sie das? Gerade hat man ein
interessantes Konzert entdeckt, aber ehe man sich noch rich-
tig überlegt hat, ob man es besuchen möchte, sieht man auf
den zweiten Blick: ausverkauft! Falls Ihnen das so gegangen
ist mit dem Auftritt von Jewgenij Kissin beim Klavier-Festi-
val Ruhr oder dem Waldbühnenkonzert von Lang Lang: cre-
scendo hat noch einige Karten zu verlosen. Wie auch für
„Jedermann“ in Salzburg und Krystian Zimermans Klavier-
abend in Essen. Bei letzterem haben Sie außerdem die Chan-
ce, exklusiv bei seiner Probe dabei zu sein, alle Infos finden
Sie auf S. 14-15.
Schließlich möchten wir Sie herzlich einladen, uns auf der High
End in München zu besuchen. Die crescendo-Lounge wird
vom 20.-23. Mai Treffpunkt für alle Klassik-Freunde sein, die
sich über Technik informieren wollen – und für alle Technik-
Fans, die Klassische Musik hören.
Bis dahin wünsche ich Ihnen aber erst einmal viel Vergnügen
mit dem neuen crescendo!
Ihr Klemens Hippel
PortraitEin Künstler für das 21. JahrhundertDer Pianist Lang Lang 4
Interview„Aufgeben tue ich nie“Der Dirigent Thomas Hengelbrock 6
ÜberzeugungstäterDer Akkordeonvirtuose Teodoro Anzellotti 10
Bayreuths neuer AmfortasDer Bariton Alexander Marco-Buhrmester 12
specialGustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb 8crescendo premium 14Festspiele hören 16
unterwegsReise-Tipps 18crescendo-Rätsel 20
Bayern regional 21
PremierenspiegelAuf einen Blick 26(Un)endlich 28Interessanter Müll 28Bericht aus Berlin 29NRW-Rundschau 30Der Rattenfänger von Darmstadt 31Opernrundschau im Nordwesten 31
HifiMagazin 32Röhrenverstärker 34High End 36Portrait Ivor Tiefenbrun 37
gehörtKurz vorgestellt 38crescendo tipps 42CD-/SACD-Besprechungen 44DVD-Video-Besprechungen 55Bücher 56
Kultur Spiegel Klassik Bestseller 43Impressum 54
was? wann? wo?Konzerte und Musiktheaterpremierenim Mai, Juni und Juli 2004 57
Liebe Leserin,lieber Leser!
InhaltJuni /Juli 2004
Die Meistersinger von Nürnberg
(Festspiel-Premiere) Don Carlo
Xerxes
Lulu
Otello
Roberto Devereux
Orphée et Eurydice
Roméo et Juliette
The Rape of Lucretia
(Festspiel-Premiere) Rodelinda
Tannhäuser
Pelléas et Mélisande
(Festspiel-Premiere)
Liederabende:
Waltraud Meier
Felicity Lott/Angelika Kirchschlager
Dorothea Röschmann
Violeta Urmana
Petra-Maria Schnitzer/Peter Seiffert
Ian Bostridge
Jonathan Lemalu
Konzerte:
Zubin Mehta/Marjana Lipovsek
Gary Burton/Makoto Ozone
Giora Feidman/Uri Caine/Alan Bern
Choir of Clare College
Gonzalo Rubalcaba
David Daniels/Ivor Bolton
Ballett:
Die Kameliendame
Ein Sommernachtstraum
Dornröschen
Oper für alle, Festspiel+
Verfügbare-Karten-PDF anfordern: [email protected]
Karten und Informationen:Tel: 089/2185-1920 Fax: 089/2185-1945
Münchner Opern-Festspiele26.6.-31.7.2004
Beilagenhinweis:Ein Teil dieser Ausgabe enthält Beilagen der Fest-spiele Mecklenburg-Vorpommern und der Interna-tionalen Orgelwoche Nürnberg – Musica Sacra.
FO
TO
:C
HR
IST
INE
SC
HN
EID
ER
ChefredakteurKlemens Hippel
WWW.CRESCENDO-MAGAZIN.DE
Unter www.crescendo-magazin.de finden Sie die
aktuelle Ausgabe und die crescendo-Jahrgänge 2000
bis 2004 zum kostenlosen Download. Sie können zahl-
reiche Veranstalter per Link erreichen, und natürlich ha-
ben wir auch eine komfortable Volltextsuchfunktion in-
tegriert. Viel Spaß beim Stöbern!
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA 3crescendo 03 2004
C03_04_S3.qxd 09.05.2004 13:47 Uhr Seite 3
![Page 4: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/4.jpg)
Rf
besu
cht
Er spielt seit 19 Jahren Klavier – und ist doch
gerade erst 21! Als Ersatz für André Watts
startete Lang Lang 1999 seine internationale
Karriere. Spät abends nach dem Konzert bat
ihn Zarin Mehta, noch etwas zu spielen: die Gold-
berg-Variationen. Unvorbereitet und ohne Partitur!
„In der Nacht war ich verrückt und habe gesagt: Yes.
Christoph Eschenbach, Mehta und Midori haben in
der Nacht wenig geschlafen...“
Seitdem hat er mit vielen großen Orchestern der
internationalen Musikszene gearbeitet. Als erster Chi-
nese am Klavier mit den Berliner Philharmonikern, mit
den fünf großen amerikanischen Symphonieorches-
tern, das Eröffnungskonzert bei den Proms – 150 Kon-
zerte spielt der im chinesischen Shenyang geborene
Pianist im Jahr. „Das hat mit Geld nichts zu tun. Ok,
Geld ist wichtig. Aber ich spiele so viel, weil es so vie-
le tolle Angebote gibt. In Berlin habe ich Konzerte mit
Eschenbach, Rattle, Barenboim. In New York ist es das-
selbe mit Maazel, all den großen Künstlern. Es gibt so
viele Pianisten, die diese Gelegenheiten nicht nutzen –
ich finde, ich muss das tun. Das ist ein großes Glück.
In ein paar Jahren mache ich vielleicht weniger, fahre
nur noch an Orte, die mir wirklich gefallen und nehme
mir die Zeit, sie anzusehen.“
Spielen mit den Großen der Zunft – so könnte man
sein Erfolgsgeheimnis zusammenfassen. „Wenn Du
mit jemandem wie Rattle, Levine oder Barenboim ar-
beitest: für sie zu spielen bringt dir viele Erkenntnisse,
die du niemals in der Schule lernen könntest. Diese
Art zu lernen ist viel schneller und direkter.“
Schnell lernen ist eine seiner hervorstechenden Ei-
genschaften. Mit fünf Jahren hat er virtuose Werke von
Liszt gespielt, mit zehn Rachmaninows technisch
höchst anspruchsvolles 3. Klavierkonzert. Wenn man
schon alles kann mit 21, was bleibt da eigentlich noch
zu tun? „Oh, es gibt noch so viele Stücke, Beethovens
Sonate op. 106 zum Beispiel. Die Goldbergvariationen
öffentlich spielen. Außerdem will ich auch zeitgenös-
sische Musik aufführen. Ich bin 21 im 21. Jahrhundert
– wir müssen Neue Musik entwickeln.“ Und das tut
er. Nachdem er das op. 1 seines Landsmannes Tan
Dun in der Carnegie Hall gespielt hat, will der ihm ein
Konzert schreiben. Daneben lernt er gerade ein Tip-
pett-Konzert und denkt daran, sich an Bartoks 2. Kla-
vierkonzert zu machen. Außerdem ist da ja noch die
Alte Musik: „Es gibt viel Musik vor Bach zu studieren.
Vor zwei Wochen war ich in Italien und das hat mich
wirklich fasziniert. Drei Tage habe ich in den Museen
verbracht. Ich würde gern mehr über die Musik der
Renaissance lernen. Ich habe viele Freunde, die Cem-
balo studieren, und ich schaue mir das oft an. Die Musik
der Renaissance ist sehr flexibel, fast wie eine Jazz-
Partitur. Da gibt es viel zu spielen in Zukunft!“
Bei so vielen Plänen und einem so hektischem Le-
ben war es wohl ein Glück, dass er, als er mit 14 nach
Amerika kam, erst einmal nicht nach New York zog,
sondern ins ruhigere Philadelphia. „In New York bist
Du so fasziniert von der Umgebung, von der Ge-
schwindigkeit des Lebens. Philadelphia ist eine tolle
Stadt zum Studieren, man hat da nicht so viele ande-
re Dinge zu tun. Und mit vierzehn muss man lernen!“
Ein ziemlich stressiges Leben ist es schon, das er führt
– Parforceritte von Stadt zu Stadt, von einem Hotel ins
andere („in der Nacht ist es manchmal schwierig, wenn
man die Toilette sucht!“). Doch wenn er von Musik
spricht, lernt man einen viel ruhigeren, nachdenklichen
Künstler kennen, der über sein Instrument hinausdenken
kann: „Wenn man eine Mozartsonate nur als Klavier-
stück versteht, ist es sehr schwer zu spielen. Es ist in
Mozarts Musik immer wie in der Oper. Genauso, wie bei
Schubert alles über seine Lieder zu verstehen ist. Und
Chopin ist darin ein zweiter Mozart: Er versucht immer,
Szenen zu beschreiben. Man muss die verschiedenen
Stimmungen erzeugen.“
Die Menschen zu erreichen mit seiner Musik, das
ist es, was Lang Lang eigentlich interessiert. Sein Weg
dazu: Die Klassik aus ihrem verzopften Image befreien.
„Das Problem ist doch: Im Fernsehen sieht man immer
nur Popmusik. Für die jungen Leute ist das „die“ Mu-
sik. Für sie ist Klassik Vergangenheit. Wie ein alter
Schwarzweißfilm aus den 30er oder 40er Jahren –
sehr alt und seriös. Dieses Image müssen wir ändern!“
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 4 crescendo 03 2004
Der Pianist Lang LangVon Klemens Hippel
Ein Künstler für das 21. Jahrhundert
„Im Fernsehen sieht man immer nur Popmusik“
FO
TO
S:
J
HE
NR
Y
FA
IR/
DG
C03_04_4-5.qxd 08.05.2004 21:54 Uhr Seite 4
![Page 5: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/5.jpg)
K O N Z E R T E D E R B U N D E S S TA D T B O N N BEETHOVEN
BONNORCHESTER
Bewerbungsschluss:30. Juni 2004
Robert-Schumann-Werkstattfür junge Musikkritiker
Bayreuth23. - 28. August ‘04
Schwerpunkt auf Printmedien
und professionelle Musiktheater-
Kritik, Besuch der Neuproduktion
des „Parsifal“ bei den Bayreuther
Wagner-Festspielen
Bonn11. - 14. November ‘04
Schwerpunkt auf CD-Vergleich,
Rundfunk (Deutsche Welle)
Produktion einer 30-minütigen
Kultursendung in einem der
Produktionsstudios der
Deuschen Welle
DozentenAlexander Dick Badische Zeitung
Dr. Bernhard Hartmann Generalanzeiger Bonn
Dr. Gero Schließ Deutsche Welle
Thomas Voigt freier Journalist
Gregor Willmes Fono Forum
Nähere Informationen:
Beethoven Orchester Bonn
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julia Pannes
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Telefon (0228) 45 49 3-15
Fax (0228) 45 49 3-25
Dieser Workshop soll denTeilnehmern die Grundlagendes musikjournalistischenHandwerks vermitteln undEinblicke in unterschiedlicheBereiche des Musikjourna-lismus bieten.
Ein Projekt derKonzerte der Bundesstadt Bonn und desFestivals junger Künstler Bayreuth
In Zusammenarbeit mit: Schumannfest ,,Endenicher Herbst“ . Fono Forum . Generalanzeiger . Deutsche Welle . Musikproduktionen Dabringhaus+Grimm
Dann, so ist er überzeugt, würde man auch wieder
mehr junge Menschen in die Konzerte holen. Wenn
man in die Schulen und ins Fernsehen geht, wie Leonard
Bernstein es gemacht hat. „Ein 5-Minuten-Stück spie-
len und erklären, was da passiert. Um zur Klassik zu
kommen, muss man eine Tür öffnen – eine Geschich-
te erzählen, die nahe am Leben der Kinder ist. Ihnen
klar machen, was die Musik uns geben kann. Die Ber-
liner Philharmoniker machen da eine tolle Arbeit, genau
wie die New Yorker Philharmoniker. Wir Solisten soll-
ten uns anschließen. Viele große Pianisten, wunder-
volle Musiker, arbeiten nur für sich: keine Interviews,
keine Meisterkurse. Und Meisterkurse sind natürlich
gut, aber nur für Profimusiker. Diese Musiker würden
nie in eine Schule gehen. Das ist die Gefahr in der
Klassik, dass die Kinder glauben, wir sind nicht inter-
essant.“
Für solche Projekte will er – von der Popmusik ler-
nen! Dort stehen verschiedene Künstler für unter-
schiedliche Lebenswelten und Images. Oder auch: Von
guten Restaurants, wo man erst alles mögliche pro-
biert, um herauszufinden, was einem am besten
schmeckt. „Man muss im Fernsehen nicht immer eine
ganze Mahlersymphonie zeigen. Lieber einzelne Stücke
aus verschiedenen Konzerten, mit unterschiedlichen
Künstlern. Damit man die Unterschiede sehen kann:
Der eine macht es so, der andere Dirigent ganz an-
ders. Hier ein deutsches Werk, dann ein Debussy, ein
chinesisches Stück und dann ein Gershwin. Damit man
sieht: Das klingt ja ganz verschieden! Der eine mag
dann lieber Romantik, der andere Klassik, ein dritter will
russische Musik... man muss ihren Horizont erweitern:
„klassische“ Musik klingt ganz unterschiedlich!“
crescendo premium verlost zweimal zwei Karten fürLang Langs Konzert in der Berliner Waldbühne!
besu
cht
AKTUELLE CD
Lang Lang live at Carnegie HallDeutsche Grammophon 474 820-2 (2 CD)
crescendo premium hält diese CD für Sie bereit
C03_04_4-5.qxd 08.05.2004 21:54 Uhr Seite 5
![Page 6: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/6.jpg)
besu
cht
Musizieren heißt Geschichten erzählen.
Das kann man als ein Motto über
Thomas Hengelbrocks Arbeit als Diri-
gent setzen. Immer wieder verbindet
er Musik, Theater und Literatur zu bunten und auf-
schlussreichen Programmen. „Märchen und Mythen“
ist der Titel „seines“ Festival im österreichischen
Feldkirch in diesem Jahr – mit einem Programm vom
Barock über die Moderne bis zur außereuropäischen
Musik. Hengelbrock begann seine Karriere als Geiger
und war Mitbegründer des Freiburger Barockorches-
ters. 1991 gründete er den Balthasar-Neumann-Chor,
1995 das gleichnamige Ensemble.
crescendo: Sie sind nicht nur Dirigent und Geiger, son-
dern haben auch Ihr eigenes Festival. Ist das notwen-
dig, um seine eigenen Ideen umzusetzen?
Hengelbrock: Nein, ich glaube nicht. Ich mache das
wahnsinnig gerne. Es ist viel Arbeit, ganz schlecht be-
zahlt übrigens (lacht) – das wirtschaftliche Element
steht in Feldkirch überhaupt nicht im Vordergrund. Aber
wir haben tolle Musiker, Schauspieler, Komponisten,
die für uns schreiben. Und es ist schon so, dass wir
Künstler selbst aktiv das Gesicht mitgestalten müs-
sen, das die Kunst in den nächsten Jahren haben soll.
Das Programm in Feldkirch spiegelt genau meine Über-
zeugung wieder, dass die Kunst Vielfalt und Kommu-
nikationskraft haben muss. Wir müssen ein neues
Publikum heranziehen.
crescendo: Gelingt Ihnen das in Feldkirch?
Hengelbrock: Wir haben 80% des Publikums aus Feld-
kirch und dem Umland. Es werden jetzt aber auch
immer mehr Wochenendbesucher, die wegen des Pro-
gramms kommen. Es ist ein Angebot für die jungen
Leute dort – gegenüber der Schubertiade hat sich das
Publikum bestimmt um 25 Jahre verjüngt. Die halten
ja noch die Fahne hoch, das ist noch die Buddenbrook-
Zeit... Aber ich möchte etwas Bezahlbares machen:
Bei uns kommen junge Leute für acht Euro ins Konzert.
crescendo: Sie werden zu Pfingsten Verdis Rigoletto in
Baden-Baden aufführen – auf historischen Instrumen-
ten. Bleiben den modernen Orchestern bald nur noch
Mahler und Puccini?
Hengelbrock: Ach, das ist doch auch herrlich auf histo-
rischen Instrumenten: Mahler klingt doch ganz toll auf
Darmsaiten!
crescendo: Warum haben
Sie sich für diese Instru-
mente entschieden?
Hengelbrock: Gerade bei
Rigoletto haben wir sehr
viel gebastelt. In den
Blasinstrumenten haben
Sie eine Vielfarbigkeit,
das ist ungeheuerlich. Mir
gefällt das sehr. Die Solo-
Oboistin hat mir sechs
verschiedene Instrumen-
te vorgespielt! Sechs ro-
mantische Oboen. Natür-
lich kann man auch mit
einem großen modernen
Orchester Freude haben mit Rigoletto, wenn die Mu-
siker motiviert sind. Aber es ist mindestens genauso
legitim, sich auf die Spurensuche zu begeben. Die
Historische Aufführungspraxis hat ja gezeigt, dass das,
was vor 20 Jahren belächelt wurde, heute zum selbst-
verständlichen Kanon gehört. Wenn Sie mal schauen,
wie altmodisch das aus Berlin immer noch herüber-
getönt hatte, und dass jetzt dieses Orchester mit Simon
Rattle arbeitet, der Erfahrung hat mit dem Orchestra of
the Age of Enlightenment und ähnlichen Ensembles.
crescendo: Man steckt viel Arbeit in so ein Projekt, um
es dann zweimal zu spielen – ist das nicht schade?
Hengelbrock: Jammerschade! Ich würde es gern zehn
mal spielen. Vielleicht soll es ja auch den Hauch der Ex-
klusivität haben... Aber man kann eine Inszenierung
wieder aufnehmen. Da kommen viele Intendanten und
Festivalchefs nach Baden-Baden!
crescendo: Sie haben ein sehr breites Repertoire – geht
man jeweils mit verschiedenen Arbeitsweisen an die
Stücke?
Hengelbrock: Die Weise, wie ich an ein Werk heran-
gehe, ist eigentlich immer gleich; ob das jetzt von Mon-
teverdi ist oder von Verdi oder eine Uraufführung. Ich
muss als allererstes versuchen, sehr gut zu verstehen,
was der Komponist gemeint hat. Darum geht es
eigentlich: zu verstehen, was jemand vor 150, 200 oder
300 Jahren geschrieben hat. Das ist ein sehr langer
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 6 crescendo 03 2004
Der Dirigent Thomas HengelbrockVon Klemens Hippel
„Aufgeben tue ich nie“
Bühnenbildentwurf für „Rigoletto“ in Baden-Baden von Philippe Arlaud
FO
TO
:A
ND
RE
A
KR
EM
PE
R
FO
TO
:B
IAN
CA
C
LA
ßE
/
B
MG
C03_04_6-7.qxd 08.05.2004 21:43 Uhr Seite 6
![Page 7: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/7.jpg)
Kein Wort von verwindungssteifen Gusskörben und dem hoch
auflösenden Gewebehochtöner. Keine Silbe über die präzisen
Klangdetails der komplexen Tief-Mitteltönerkombination.
Vollkommenes Schweigen zur hochstabilen MDF-Gehäusestruktur
und den edelsten Echtholzfurnieren. Absolute Stille. Nur Klang.
Nur Gefühl. Das Erleben mit allen Sinnen. Das ist die
Klangwahrheit von Audience. Die Wahrheit von Dynaudio.
Informationen: Dynaudio International GmbH, Postfach 118,
D-21221 Rosengarten, Tel.: 04108-4180-0, Fax: 04108-4180-10,
E-Mail: [email protected]
nur fühlen.Audience 82
www.dynaudio.de
nicht sprechen.
crescendo 03 2004 7
und manchmal sehr mühsamer Prozess. Und manchmal gelangt man auch an einen
Punkt, wo man nicht weiter kommt, oder verzweifelt: Was wollte der Komponist da-
mit, warum interpretiert er den Text so – jede Oper ist ja Textexegese. Was meint der
Komponist mit dieser harmonischen Wendung, wenn er das so instrumentiert, wel-
che Farbe möchte er finden... Das ist für mich das Wichtige. Das heißt natürlich
nicht, dass ich so weit komme zu behaupten: ich führe das so auf, wie Verdi das auf-
geführt haben wollte! Ich mache mich kundig, lese und arbeite viel, und das als
Background zu haben ist für mich als Künstler sehr viel befriedigender. Man musi-
ziert mit einem anderen Werkverständnis. Und man hat auch eine größere Überzeu-
gungskraft für sein Ensemble.
crescendo: Unterscheidet sich denn die Arbeit mit „modernen“ Orchestern von der mit
dem Balthasar-Neumann-Ensemble?
Hengelbrock: Ich habe viele Orchester dirigiert: Rundfunksymphonieorchester, Opern-
orchester. Das ist eine schwerwiegende Erfahrung, die Sie als Dirigent machen: mit
wieviel Beamtenmentalität und auch Frust im Nacken dort gespielt wird. Das ist
nicht immer eitel Sonnenschein und es geht beileibe nicht immer nur um die Kunst.
Man schaut auf die Uhr: Wann ist die Probe rum und ich komme in mein Garten-
häuschen. Sie lachen, aber das ist so! Es gibt Gott sei Dank auch viele Ausnahmen,
aber ich könnte Ihnen da Geschichten erzählen... Das ist etwas, was bei meiner
eigenen Gruppe vollkommen wegfällt, dass ich irgend jemanden motivieren muss.
Die kommen, um Musik zu machen. Das ist bei jedem Projekt spürbar, egal ob die
Inszenierung gefällt oder die Zusammenarbeit – immer ist die Gruppe schnell zu-
sammen und Sie haben ein absolutes Sich-einsetzen, dass der Abend gut wird. Das
ist etwas, was ich bei anderen Orchestern oft erst herstellen muss. Indem ich sage:
So können wir nicht vor ein Publikum treten. Sie spielen zwar alle Noten, aber ich habe
in zwei Tagen noch keinen Takt richtige Musik gehört.
AKTUELLE CD
Antonio Lotti: Missa sapientiae / Bach:MagnificatBalthasar-Neumann-Chor und -Ensemble:HengelbrockDHM 054727753428 / BMGcrescendo premium hält diese CD für Sie bereit
Feldkirch – auch 2004 im FestivalfieberF
OT
O:
FE
LD
KIR
CH
F
ES
TIV
AL
„Rigoletto war auch einmal Avantgarde“
C03_04_6-7.qxd 08.05.2004 21:44 Uhr Seite 7
![Page 8: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/8.jpg)
Erstaunlich hoch war der Frauenanteil der Teilnehmer:
unter den ca. 300 Bewerbern waren es nur 10 %, aber
6 von 16 schafften es dann in die Stadt an der Regnitz.
Im Semifinale war nur noch eine Kandidatin übrig ge-
blieben: Oksana Lyniv (Ukraine) stellte sich ihren Mit-
bewerbern Toshihiko Matsunuma (Japan), Gustavo Du-
damei (Venezuela) und Ivo Venkov (Bulgarien). Ivo, der
Älteste der Teilnehmer, überzeugte mit seiner Fähigkeit,
das Orchester zu hochkonzentrierter Bestleistung zu
motivieren und seiner stupenden Art und Weise, aus-
wendig zu arbeiten. Sein besonderes Talent ist es, der
inneren Bewegung einer Komposition nachzuspüren
und sie präzise herauszuarbeiten. Auch Toshihiko weiß
genau, was er will, ist in der Interpretation aber ober-
flächlicher. Ein atemberaubendes Talent ist Gustavo.
Er tritt als jüngster Teilnehmer mit der unbekümmer-
ten Selbstverständlichkeit der Jugend auf, weiß sehr
genau, was zu proben ist und wie er etwas aus den
Musikern herausbekommt. Energiegeladen, extrover-
tiert und mitreißend, dabei stets echt und ungekün-
stelt – Musiker und Publikum fressen Gustavo aus der
Hand. Dagegen schien Oksana fast ein bisschen
schüchtern. Auch sie beherrscht ihr Fach, konnte je-
doch ihre Klangvorstellung nicht genügend auf das Or-
chester übertragen. Am Ende entschied die Jury, ihr
und Toshihiko einen dritten Preis zu geben.
Gustavo war im Finale entspannter als am Vortag, konn-
te seine Qualitäten voll ausspielen und zeigte genau die
richtige Probenökonomie. Ivo ging stattdessen dazu
über, die Stücke durchzuspielen und nur noch wenig
daran zu arbeiten.Allerdings mit zum Teil fantastischen
Wiedergaben – besonders einige Rückertlieder gerie-
thema
Eine faszinierende Sache ist so ein Diri-
gierwettbewerb. Da treten 16 junge Ka-
pellmeister von Anfang 20 bis Anfang
30 vor die Bamberger Symphoniker –
und haben eine Stunde Zeit zu zeigen, was sie
können. Zunächst heißt es: zu den Musikern
Kontakt aufnehmen, sie inspirieren. Und dann
natürlich: die Jury überzeugen!
Bei einem Wettbewerb, der nach Gustav Mahler
benannt ist, mit Mahlers Enkelin Marina als
Schirmherrin und überaus aktivem Ehrenmitglied der
Jury („ich habe immer alles gesagt, was ich gedacht
habe, das könnte ich sonst nicht aushalten“), da muss
natürlich Mahler gespielt werden: je ein Satz aus der
5. Symphonie und einige der Rückertlieder. Dazu ein
Satz aus einer Schubert-Symphonie. Einmal ganz durch-
kommen ist die Vorgabe – das dauert so zwischen gut
20 und 30 Minuten. An welchen Werken sie arbeiten
wollten, blieb den Kandidaten überlassen. Die meisten
widmeten sich vorwiegend dem für den Dirigenten
schwierigsten Part: der Mahlersymphonie. Ganz ver-
schieden nahmen die Jungdirigenten die Herausfor-
derung an – charmant um das Orchester werbend der
eine „ich spiele gerne auf den Schlag – aber wie Sie
wollen, dann müssen Sie aber auch Kammermusik
machen“, das Ruder fest in die Hand nehmend der an-
dere: „so dirigiere ich das“.
Die Bamberger machten das in bewundernswerter
Weise mit. Hoch konzentriert, auf exzellentem techni-
schen Niveau und stets bereit dem Dirigenten auch
dann zu folgen, wenn seine Ideen vom Gewohnten ab-
weichen oder gar etwas seltsam erscheinen. Ebenso
die beiden gut vorbereiteten Solistinnen. Obwohl sie
„nur“ zur ersten Runde geladen waren, probten sie die
Rückertlieder, als wäre es für ein Konzert. Und die Ar-
beitsatmosphäre war ausgezeichnet: Nach der ersten
Runde bleiben nicht etwa die Weitergekommenen zu
Imbiss und Gespräch, sondern vor allem die, die nach
Hause geschickt wurden. Und für jeden nahm sich die
Jury Zeit!
8 crescendo 03 2004 INHALT THEMA PORTRAIT RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU
Gustav Mahler. Büste von Anna Mahler
Generalsponsor
PAGLIACCI
DER BAJAZZO
RUGGEROLEONCAVALLO
14. August – 5. September 21.30 Uhr
Info-Tel.www.domstufen.de 0361 – 22 33 155
C03_04_8-9.qxd 09.05.2004 2:08 Uhr Seite 8
![Page 9: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/9.jpg)
in-akustik GmbH & Co. KG • 79282 Ballrechten-Dottingen • [email protected] • www.in-akustik.com • Telefon 07634-5610-29
jazzfestivalEUROPA-PARK
hot
Das Europa Park Festival 2002
Jazz Meister vom Feinsten - jetzt auf DVDLive at Montreux 2003
Sein 65.Geburtstagskonzert-...und noch kein bisschenleise
Die Euro Top 8 demonstrieren Dixieland vom Feinsten
Seine Gassenhauererwecken Appetit aufNachschlag
Highlights hochkarätiger Vokalisten:Karin Allyson, Patti Austin, Peter Cincotti, Nnena Freelon,Monica Mancini, Diane Schurrund Curtis Stigers.
inak 6401 DVD inak 6403 DVDinak 6402 DVD DVD-7014-9
ten zu Sternstunden: im Saal herrschte atemlose Stil-
le. Bei Mahlers Fünfter probierte er dann allerdings gar
nicht mehr. Damit verschenkte er Punkte und die Jury
entschied, Gustavo den ersten Preis zu verleihen: als ei-
nem riesigen Talent, das Zeug hat zum ganz Großen
und hoffentlich nicht zu schnell seinen Weg macht. Der
2. Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb ist für 2007
geplant.
Gustavo DudameiGustavo wurde 1981 in Barquisimeto, Venezuela ge-
boren. Seine Ausbildung als Geiger erhielt er am Kon-
servatorium Jacinto Lara, derzeit studiert er bei José
Francisco del Castillo an der Lateinamerikanischen
Akademie für Violine. Das Dirigieren begann er schon
1999 als musikalischer Direktor der Sinfónica Nacional
Juvenil e Infantil, dem nationalen Jugendorchester. Mit
diesem Ensemble tritt er im In- und Ausland auf, zu den
Highlights gehörten die Konzerte beim Kindergipfel der
UNICEF in New York und anlässlich einer Gedenkmesse
für Giuseppe Sinopoli in San Marco, Venedig. In
Deutschland war Gustavo Dudamei mit seinem Or-
chester im Herbst 2002 zu Gast. Nach Bekanntgabe
seines ersten Preises war der erste Gedanke: erst ein-
mal schlafen! Am nächsten Tag warteten schon wieder
die Generalproben für das Abschlusskonzert.
thema
FO
TO
:P
ET
ER
E
BE
RT
S
Von der Arbeit im Wettbewerb...Mezzosopranistin Claudia Schneider über die Arbeit
mit den Kandidaten
„Beim Dirigentenwettbewerb war es so: Wenn ein Kan-
didat kam und wirklich sofort reagiert hat, war das
gleich eine ganz andere Arbeit. Ein gutes Niveau haben
die Bamberger Symphoniker ja immer. Aber trotzdem
gibt es diesen Klick, wo es plötzlich völlig anders klingt.
Man hat ja keine Zeit: Die Kommunikation mit dem
Dirigenten funktioniert – oder eben nicht. Das muss
sofort geschehen, man hat keine Möglichkeit, sich erst
miteinander zu verständigen. Und man muss sich aufs
Wesentliche konzentrieren. Bei den Liedern gibt es ja
keine großen technischen Schwierigkeiten, da kommt
es nur darauf an, die richtige Atmosphäre herzu-
stellen.“
FO
TO
:B
AM
BE
RG
ER
S
YM
PH
ON
IKE
R
Gustavo Dudamei vor den Bamberger Symphonikern
Von Detlef Krenge und Klemens Hippel
Der Gustav-Mahler-Dirigentenwettbewerb in Bamberg
C03_04_8-9.qxd 09.05.2004 2:11 Uhr Seite 9
![Page 10: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/10.jpg)
DIE NEUE REFERENZ HEISSTLINN CLASSIK MOVIE Di.*Der CLASSIK Movie Di mit seinen perfekt abgestimmtenLautsprechern bietet atemberaubende Power undPerformance zu einem unschlagbar attraktiven Preis.
Für überragende Sound- und Bildqualität sind in diesemeleganten und kinderleicht bedienbaren Komplettsystem einhochkarätiger DVD/CD-Player, ein empfangsstarker Tunersowie ein kräftiger 5-Kanal-Verstärker mit DolbyDigital/DTS/Pro Logic II-Dekoder integriert. Digitaleingängezum Anschluss an Game-Konsolen, Satelliten-Anlagen oderPremiere-Decoder sowie volle Multiroom-Fähigkeit rundendie vorzügliche Ausstattung des zigfachen internationalenTestsiegers und weltweiten Referenzmaßstabs ab.
Für mehr Infos und eine Auswahl begeisterter Testberichtebesuchen Sie einfach einen Linn Händler in Ihrer Nähebzw. www.classik.com oder wählen Sie 040-890-6600.
CLASSIK Movie Di: kombiniertes DVD/CD-Laufwerk, UKW/MW-Tunermit 200 Stationsspeichern, 5.1-Kanal-Verstärker (5 x 75 W) mit DolbyDigital/DTS-Decoder, Digitaleingänge, Kopfhörerausgang, 5-Zonen-Multiroom-Option, Linn KNEKT kompatibel (bis zu 128 Räume)
CLASSIK Lautsprecher Paket: Fullrange-Lautsprecher UNIK + aktives BassExtension Modul AFEKT mit integrierter 300-W-Endstufe (StandfüßeKOLUM und Wandhalterungen BRAKIT sind als Zubehör erhältlich).
Dolby Digital und Pro Logic II sind eingetragene Warenzeichen von DolbyLaboratories. DTS ist ein eingetragenes Warenzeichen von Digital TheatreSystems, Inc. Alle Rechte vorbehalten. *Zitat aus VIDEO 12/03.“Das beste Surroundsystem - mit Abstand”, Zitat aus AUDIO 9/03 THEMA INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I BÜCHER CD VORSCHAU 10 crescendo 03 2004
Gleich zwei Randbereiche hat sich Teodoro
Anzellotti ausgewählt: sein Instrument ist
das Akkordeon, bevorzugte Musikrichtung
Neue Musik. Aus dem italienischen Apulien
stammend entwickelte Anzellotti schon zu Beginn
seines Studiums ein reges Interesse an zeitgenössi-
scher Musik, die Karriereleiter führte über mehrere
erste Preise bei Wettbewerben zu einer intensiven
Konzerttätigkeit. Er hat mit den meisten namhaften
Komponisten zusammengearbeitet und weit über
150 Werke uraufgeführt – Anzellotti wird mit neuer
Akkordeon-Musik nahezu gleichgesetzt. Sein Charme
und seine Hingabe an Instrument wie
Musik überzeugen stets aufs neue Pu-
blikum und Kritiker.
crescendo: Neue Musik ist oft komplex
und schwierig zu spielen – reicht da die
knappe Probenzeit aus?
Anzellotti: Es sind meistens zuwenig
Proben! Gerade bei Uraufführungen hat
man oft extrem wenig Zeit, da muss man
ungeheuer gut vorbereitet sein. Das ist
ein Seiltanz und geht nur, wenn man ef-
fizient arbeitet und sehr erfahren ist. Die
Klänge, Klangfarben oder Phrasierungen
sind eigentlich von vornherein klar, da
gibt es gar nicht viel zu probieren oder
zu experimentieren, das gehört zum Re-
pertoire dazu – die sitzen! Man macht
vielleicht einen Fehler einmal, aber nicht
zweimal. Das ist natürlich anstrengend,
die Proben sind eigentlich anstrengen-
der als das Konzert.
crescendo: Wie wichtig ist die Qualität der Aufführung?
Anzellotti: Wenn man Neue Musik, besonders ein
schweres Stück, auf wunderbarem Niveau spielt, dann
ist das ganz andere Musik, als wenn das jemand ge-
rade mal so hinkriegt. Es gibt auch viele nicht so gute
Aufführungen, ganz sicherlich, und da leidet vor allem
die Musik darunter. Nur ist es so: bei einer Mozart-
sonate liegt es dann nicht an der Musik, sondern am
Interpreten, wenn es nicht so gut war. Bei der Neuen
Musik wissen viele nicht genau, ist jetzt die Musik ko-
misch oder blöd oder doof?
crescendo: Wie wird die Neue Musik heute vom Publi-
kum wahrgenommen?
Anzellotti: Jeder ambitionierte Veranstalter bringt auch
Neue Musik, das gehört einfach dazu, und das ist auch
wichtig. Nicht nur für die Neue Musik, sondern für die
Musik an sich. Immer nur dieses Zurück
und dieses alte Repertoire – was wun-
derbar ist, das ist überhaupt keine Frage
– aber wenn man nur das hört, denke
ich, dass es tatsächlich abstumpft. Ich
spüre es, wenn ein Musiker Erfahrung
mit der Interpretation Alter und Neuer
Musik hat – es ist frischer, persönlicher,
lebendiger, die ganze Artikulation ver-
ändert sich. Und das kann man auch ein
bisschen auf die Festivals übertragen.
Plötzlich höre ich etwas Klassisches
oder Romantisches neu. Die Sinne wer-
den wacher, man erlebt die Intervalle
auch anders.
crescendo: Wie erleben Sie die Reaktion
vom Publikum auf Neue Musik?
Anzellotti: Neue Musik ist ja genauso wie
die alte eine hoch emotionale Sache –
für mich macht das überhaupt keinen
Unterschied. Selbst Neue Musik, die sehr
konzeptuell gemacht ist, hat einen sehr
starken Ausdruck. Das ist auf eine neue Art emotio-
nal, sehr, und das Publikum lernt damit umzugehen. Ich
habe es einmal in Berlin bei den Philharmonikern er-
lebt, die Sinfonia von Berio wurde gespielt und hinter-
her Mahlers Vierte – da war die Berio Sinfonia ein viel
stärkerer Eindruck auf das Publikum. Ich glaube, wenn
bekannte Interpreten, die sonst viel Klassik und
Der Akkordeonvirtuose Teodoro AnzellottiVon Detlef Krenge
Überzeugungstäterbesu
cht
FO
TO
:W
INT
ER
&
WIN
TE
R
Ob Scarlatti oder Sciarrino - Teodoro Anzellotti spielt alles auf dem Akkordeon
C03_04_10-11.qxd 08.05.2004 22:02 Uhr Seite 10
![Page 11: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/11.jpg)
T Y P I S C H
DIE LIEBE ZUR MUSIKJeder Interpret, jeder Dirigent und jedesOrchester verleiht der Aufführungmusikalischer Meisterwerke seineeigene Note. Die Glieder derWiedergabekette sollen dieseNuancen, diese Klangfarben, dieseDokumente kreativer Schaffenskraftunverfälscht wiedergeben. OCTAVE — aus Liebe zur Musik.
V 40V 70 NEU
MRE 120
V 50 MK II
HP 500 SE
RE 280 MK II
Jubilee Vor-/Endstufen
www.octave .de Tel 07248-3278
HP 300
Romantik spielen, auch mehr Neue Musik aufführen,
dann akzeptiert es das Publikum.
crescendo: Ist die Ausbildung an den Hochschulen in
Ihren Augen zeitgemäß?
Anzellotti: Also, erst einmal muss man sagen, dass es da
natürlich wunderbare Musiker gibt, die sehr ernsthaft
arbeiten und hochqualifizierte Arbeit leisten. Aber tat-
sächlich finde ich es fragwürdig, ob man heute noch an
Hochschulen so unterrichten kann wie vor 60, 70 Jah-
ren, vom Repertoire her gesehen. Ich weiß nicht, ob das
so attraktiv ist – gerade für die Bildung der jungen Mu-
siker. Ich glaube schon, dass die das gerne machen,
aber ob das wirklich so verantwortungsvoll ist... Ich
habe da eine kritische Haltung dazu.
crescendo: Wohin wird sich die zeitgenössische Musik
Ihrer Ansicht nach entwickeln?
Anzellotti: Im Moment gibt es eben keine deutliche oder
einheitliche Richtung mehr. Jeder Komponist versucht,
seinen eigenen Ton, seine eigene Musik zu finden. Und
das ist interessant, weil sehr viele unterschiedliche
Dinge entstehen, z. B. Polyphonie, sehr harmonisch
geprägte, sehr strukturell geprägte, sehr motorische
Stücke, sehr virtuose Stücke, sehr lyrische Stücke. Ich
finde es immer spannend, wenn ich ein Stück bekom-
me und sehe, dass es eine eigene Harmonik hat. Jeder
Komponist hat eine bestimmte Intervallbehandlung,
und als Interpret merkt man das natürlich sehr schnell,
man spielt die Sachen und spürt genau, was als nächs-
tes kommt, man liest es fast wie eine Tonalität. Und ich
finde es dann immer spannend, wenn ein Komponist
plötzlich doch eine andere Form von Atonalität oder
Tonalität findet, eben eine ganz eigene.
crescendo:Für viele Menschen ist es anstrengend, Neue
Musik zu hören – ist das bei Ihnen auch noch so?
Anzellotti: Wenn ich Neue Musik höre, höre ich genau-
so Spannung und Entspannung, ich höre auch in dieser
Atonalität einen Atem, ganz genauso wie in der Alten
Musik. Neulich lief „Klangschatten“ von Lachenmann
im Zimmer nebenan, die Tür war offen, ich hörte ein-
fach so nebenbei zu und fand das einfach unglaublich
attraktiv, das hat die Raumluft verändert. Wunderbar!
besu
cht
n
Teodoro Anzellotti, Akkordeon: 1. D. Scarlatti (Winter & Winter, 910 062-2 / edel)2. Pintscher (Winter & Winter, 910 097-2 / edel)3. John Cage (Winter & Winter, 910 080-2 / edel)
©
GE
OR
G
BA
SE
LIT
Z
C03_04_10-11.qxd 08.05.2004 22:04 Uhr Seite 11
![Page 12: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/12.jpg)
besu
cht
crescendo: Nach Ihrer Ausbildung in der Schweiz haben Sie sich immer wieder an ein
Theater gebunden: Essen, Dortmund, Komische Oper Berlin und jetzt Bielefeld. Wes-
halb waren Festengagements für Sie so wichtig?
Marco-Buhrmester: Für mich ist es in erster Linie wichtig, dass ich mich in dem Haus,
an dem ich beschäftigt bin, wohl fühle und in einem Verhältnis von gegenseitigem
Respekt arbeiten kann. So lange dieser Fakt gegeben ist, bleibe ich gerne da, ist dies
nicht mehr der Fall, muss ich eben weiterziehen. Jetzt möchte ich mich aber nicht
mehr fest an ein Haus binden. Ich stelle mir meinen Beruf so vor, wie ich ihn hier in
Bielefeld ausübe: jede Spielzeit mit der Hausleitung zu besprechen und zu klären, wel-
che Rollen für mich in Frage kommen könnten.
crescendo: Sie haben in den vergangenen Jahren nicht nur die großen Bariton-Partien
Ihres Fachs gesungen, sondern auch Grenzen erkundet, moderne Opern und auch
Musicals gemacht, zuletzt die Uraufführung des Musicals „Starry Messenger“.
Marco-Buhrmester: Grundsätzlich interessiert mich die Vielfalt der Welt hinter dem
Horizont. Musical zu singen ist für mich wirkliche Entspannung. Nicht im Sinne von
Erholung, sondern im Sinne von Flexibilität, die man sich dadurch, dass man mal
etwas ganz anderes tut, erhält. Außerdem macht mir das Musical-Genre sehr viel
Spaß. Die Moderne hat sich per Zufall ergeben, allerdings möchte ich davon nicht zu
viel singen, denn es gibt viele Partien, bei denen man vorsichtig sein muss, was die
stimmliche Extrembelastung angeht.
crescendo: Seit dem Sommer 2001 gastieren Sie bei den Bayreuther Festspielen, in
diesem Jahr als Amfortas im „Parsifal“. Da werden Sie erstmals mit Schlingensief als
Regisseur arbeiten. Wie wichtig ist für Sie die Zusammenarbeit mit einem Regisseur?
Marco-Buhrmester: Wenn ich eine neue Arbeit beginne, habe ich kein fertiges Rol-
lenkonzept im Kopf. Ich bin mehr oder weniger für alles offen, auch wenn ich gewisse
Erwartungen in den Wertgehalt und -erhalt einer Partie setze, weshalb die Arbeit mit
dem Regisseur für mich sehr, sehr wichtig ist. Wenn das Konzept für mein Empfinden
eine Vergewaltigung der Partie, oder des Stückes darstellt, was passiert, wenn der
Inhalt, auch der musikalische, eines Stückes nicht mehr so wichtig ist, wie der Effekt
12 crescendo 03 2004 EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PR
FO
TO
S:
AL
EX
AN
DE
R
MA
RC
O-
BU
HR
ME
ST
ER
Bayreuths neuer AmfortasMit dem jungen Bariton Alexander Marco-Buhrmestersprach Martin Essinger
Alexander Marco-Buhrmester in Aktion:„Starry Messenger“ und „Margarethe“ (Bild rechts).
C03_04_12-13.qxd 09.05.2004 1:22 Uhr Seite 12
![Page 13: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/13.jpg)
Große Musik,wo Sie bisher darauf verzichtet haben:
So sieht sie also aus, diese „kleinste, komplette HiFi-Anlage der Welt“,die vom Forbes Magazin neben solchen Legenden wie dem Porsche550 Spyder in die Liste der „Ewig besten Produkte“ aufgenommenwurde: kaum größer als ein aufgeschlagenes Buch, großes Displayund ein klares Tastenfeld oben auf dem Deckel zum CD-Laufwerk.
Dazu gibt’s eine scheckkartengroße Fernbedienung mit wenigen,logischen Tasten. Das Bose Wave® Radio/CD hat überall Platz, zumBeispiel in der Küche, im Schlafzimmer und überall da, wo es eineSteckdose gibt. Ein einfacher Knopfdruck genügt, und Ihre Augen werden Ihren Ohren nicht mehr trauen: Dieser kleine „Klangriese“(Zitat HÖRZU) verwandelt jeden Raum akustisch in einen großenKonzertsaal.
Unglaublich, wie kraftvoll, lebendig und klar die patentierte BoseWave® Guide-Technologie jedes Detail der Musik wiedergibt – auchbei leiser Hintergrundmusik. Ein Radio ist ebenso Teil des Bose-Systems wie ein elektronischer Wecker, der jeden Tag mit großartigerMusik beginnen lässt.Das unglaubliche Klangwunder ist in Schwarz oder Weiß nur direktbei Bose erhältlich. Kostenlos anrufen, Infos anfordern oder gleichbestellen unter:
Deutschland und Österreich: Neu in der Schweiz:
✆ (08 00) 2 67 33 33 ✆ (08 00) 88 00 20Kennziffer 4ACR21
„Klangwunder“
zum Beispiel in der Küche... ... und auch im Schlafzimmer.
des „Gegen-den-Strich-Bürstens-um-jeden-Preis“ dann habe ich schon ein Pro-
blem damit, besonders, wenn es den Komponisten degradiert, denn solche Konzep-
te entspringen in meinen Augen der Feigheit, etwas Eigenes zu schreiben.
crescendo: Und wenn ein Regisseur mit Ihnen eine Rolle in einer Weise erarbeiten
wollte, die Ihnen völlig widerspricht?
Marco-Buhrmester: Das ist sehr von den Umständen abhängig. Nehmen wir an, ich
könnte mit der Konzeption eines Regisseurs nicht umgehen, dann stellt sich die
Frage, wie weit der Regisseur und ich in der Lage sind, gemeinsam einen Weg zu
finden. Ist ein gemeinsames Findenwollen nicht möglich, würde ich mittlerweile dem
Regisseur und dem Haus anbieten, jemanden zu suchen, mit dem das zu verwirk-
lichen ist, was verwirklicht werden soll, denn alles andere wäre Energieverschwen-
dung und das kann man sich in unserem Beruf oft nicht leisten. Allerdings, ein solcher
Fall ist mir bisher zum Glück noch nicht vorgekommen.
crescendo: Was erwarten Sie von einem Dirigenten?
Marco-Buhrmester: Ich liebe Dirigenten, die zwar wissen, was sie wollen, aber trotz-
dem noch ein offenes Ohr dafür haben, was der Sänger oder auch das Orchester ihnen
entgegenbringt. Entweder hört man dem Gegenüber zu und arbeitet gemeinsam
oder es kann eine wirklich befruchtende Arbeit nicht stattfinden. Darüber hinaus
sollte ein Dirigent die Bühne mitleben und mit den Sängern atmen können, oder er
sollte es lassen, eine Oper zu dirigieren!
crescendo: Haben Sie einen Rat an einen jungen Opernsänger?
Marco-Buhrmester: Er sollte nebst Talent und Begabung auch den Willen haben, das
Metier aufzunehmen und dafür auch, wie ich es überspitzt ausdrücke, ein gesundes
Maß „Exhibitionismus“ mitbringen, d. h. den Mut haben, sein Innerstes nach außen
zu kehren, sonst hört die persönliche Ausstrahlung an der Bühnenrampe auf.
crescendo: Gibt es in Zukunft einige Traumrollen?
Marco-Buhrmester: Ganz sicher der „Hamlet“ von Thomas, dann im italienischen
Fach der Miller in Verdis „Luisa Miller“, überhaupt mehr Verdi und mehr französische
Oper, die bei uns schändlich vernachlässigt wird. Der Osten reizt mich auch sehr, aber
da habe ich noch Angst vor der Sprache.
crescendo: Welche Zukunftsprojekte können Sie uns bereits verraten?
Marco-Buhrmester: Nach dem Bayreuther Amfortas in der neuen Spielzeit der Posa in
Verdis „Don Carlos“ und der Zurga in Bizets „Perlenfischer“, beides in Bielefeld.
Nächstes Jahr wird mein Debüt an der Pariser Bastille-Oper sein mit dem Melot.
Außerdem gibt es einiges, was noch in Verhandlung ist.
crescendo 03 2004 13AIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU
s
C03_04_12-13.qxd 09.05.2004 1:25 Uhr Seite 13
![Page 14: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/14.jpg)
Premium 1:Festspiele hören
Als crescendo premium-Teilnehmer
erhalten Sie mit jedem Heft eine Über-
raschungs-CD oder DVD gratis. Dies-
mal: Die erste crescendo-CD zum
Festspielsommer 2004 mit einer Aus-
wahl an Aufnahmen von Künstlern, die
Sie bei den Festivals erleben können.
Premium 2:empfohlene CDs bis zu 20 % günstiger Die Crescendo-Redaktion
stellt in jeder Ausgabe CDs
vor, die sie für besonders
interessant hält (s. S. 42-43). Bis zum 15.07.04 können Sie diese
Tipps der Redaktion und auch die aktuellen CDs der von uns por-
trätierten Künstler mit nebenstehendem Coupon zum Sonderpreis
bestellen. Sie sparen bis zu 20 %!
Premium 3:Klavier-Festival-Debüt: Jewgenij Kissin am 17. Juni 2004 in derPhilharmonie EssenSchon als Jewgenij Kissin 1988
sein legendäres Silvesterkonzert
unter Karajan gab, sah man ihn
in der Nachfolge von Horowitz
und Richter – bis heute gelingt
es ihm auf wunderbare Weise, jede technische Schwierigkeit zu
meistern und dabei sein Publikum immer wieder aufs Neue zu ver-
blüffen. Der Ausnahmepianist spielt nur Werke, die er liebt: in
premi
umBestellungBitte senden Sie Ihre Bestellung an: Verlag Port Media,crescendo premium, Senefelderstraße 14, 80336 München,Fax: 089/74 15 09-11, Tel: 089/74 15 09-10
Diese Angebote stehen exklusiv crescendo premium-Teilnehmernoffen. (Teilnahmecoupon linke Seite)
Vorname/Name
Straße
PLZ/Ort
Tel/Fax
Zahlungsweise: (bitte ankreuzen) per beigefügtem Scheck per Nachnahme (zzgl. 4,- EUR) per Bankeinzug:
Kontoinhaber
Kontonummer
Bank/BLZ
Die von der Redaktion empfohlenen CDs (siehe S. 42-43)
Stückpreis>1 Guillaume de Machaut: Motetten
ECM, 1 CD 16,90 EUR
>2 Prokofjew/Saint-Saens.Tacet 1 SACD 21,50 EUR Tacet 1 DVD-A 24,90 EUR
>3 Mendelssohn: Sämtliche Klaviertrios MDG, 1 CD 16,90 EUR
>4 Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem Warner, 1 CD 16,90 EUR
>5 Mirijam Contzen: Solo Arte Nova, 1CD 6,90 EUR
>6 Tschaikowsky: 5. Symphonie harmonia mundi, 1CD 16,90 EUR
>7 Schostakowitsch / Coplandharmonia mundi, 1CD 16,90 EUR
>8 Die Orgeln von G. Silbermann, Vol. 1-8(bitte gewünschte Folge angeben)querstand, je CD 16,90EUR
>9 Haydn: Die Schöpfung.DG, 2 CD (erscheint am 07.06.) 22,90 EUR
Lang Lang live at Carnegie Hall (siehe S. 4)Deutsche Grammophon, 2 CD 16,90 EUR
Lotti: Missa sapientiae. HengelbrockDHM, 1CD (siehe S. 6) 16,90 EUR
Limitierte Angebote:Ja, ich will bei der Verlosung teilnehmen:
Premium Angebot 3: Jewgenij Kissin
Premium Angebot 4: Krystian Zimerman
Premium Angebot 7: Waldbühne
Premium Angebot 8: Jedermann
Premium Angebot 9: Notenbücher
Versand (ab 40,- EUR Bestellwert innerhalb Deutschl. versandkostenfrei) 3,00 EUR
Gesamtbestellwert (Die gesetzl. Mehrwertsteuer ist in allen Preisen bereits enthalten.)
Eintrittskarten und Hotelleistungen sind Leistungen der angegebenen crescendopremium-Partner und werden von uns nur vermittelt. Es gelten die AllgemeinenGeschäftsbedingungen der Port Media GmbH, sowie der jeweiligen crescendopremium-Partner.
Ort, Datum, Unterschrift
crescendo bietet seinen Lesern mit crescendo premium jetzt – zusätzlich zur Zeitschrift – sechs CDs pro Jahr undzahlreiche speziell für Klassikfreunde zusammengestellte Angebote: Von günstigeren Preisen für CDs und Tickets bis zurTeilnahme an VIP-Veranstaltungen. Für 29,- EUR pro Jahr erhalten Sie garantierte Leistungen:
> 6x pro Jahr das Klassikmagazin crescendo in Ihrem Briefkasten > sechs Klassik-CDs bzw. -DVDs pro Jahr gratis!> vergünstigte Preise für ausgewählte CDs und DVDs
Zugang zu den limitierten crescendo premium-Angeboten:> vergünstigte Opern- und Konzertkarten und Arrangements > exklusive Premieren- und Festspielkarten> Teilnahme an Sonderveranstaltungen und Künstlerpräsentationen > Autogrammkarten, CDs und Poster – signiert von prominenten Künstlern > Als Begrüßungsgeschenk erhalten Schnellentscheider bis zum 15.07.04:
Die CD zur Titelgeschichte dieser Ausgabe (S. 4/5): „Lang Lang live at Carnegie Hall“ (DG)
Klassik für alle SinneDie crescendo premium Angebote Juni / Juli 2004
THEMA PORTRAIT PREMIUM PREMIERENSPIEGEL RE ISE CD DVD VORSCHAU 14
Anzahl Summe
3,00 EUR
Die aktuellen crescendo premium-Leistungen
Mit crescendo premium genießen Sie diese Vorteile:
Essen werden sie von Chopin, Medtner und Strawinsky sein.
Wir verlosen unter allen Interessenten 4 x 2 Karten der
besten Kategorie für das bereits ausverkaufte Debüt,
incl. CD des Klavier-Festivals Ruhr 2003 und 2004 sowie
eine Führung durch die neu eröffnete Philharmonie
Essen. Einsendeschluss: 01. Juni 2004
Premium 4:Krystian Zimerman am 22. Juni 2004 in derPhilharmonie Essen (Klavier-Festival Ruhr)
Die Zahl seiner Auftritte ist begrenzt, die Pausen zwischen
seinen Konzerten oft lang. So wird jeder von Krystian Zimer-
mans Klavierabenden zu einem außergewöhnlichen Kultur-
ereignis. Mit Bedacht sind auch die Werke Chopins, Ravels
und die selten gespielten von Leopold Godowsky kombiniert,
mit denen er in Essen zu erleben ist.
Wir verlosen 5 x 2 Karten der besten Kategorie für den
Klavierabend in der Philharmonie Essen, incl. CD des
Klavier-Festivals Ruhr 2003 und 2004, und einen exklu-
siven Probenbesuch am Nachmittag vor dem Konzert.
Einsendeschluss: 01. Juni 2004
FO
TO
:K
LA
VIE
R-
FE
ST
IVA
L R
UH
R
crescendo 03 2004
FO
TO
:K
LA
VIE
R-
FE
ST
IVA
L R
UH
R
>
>
>
>
C03_04_premium14-15 09.05.2004 14:50 Uhr Seite 14
![Page 15: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/15.jpg)
FIRST NIGHT – DAS ERÖFFNUNGSKONZERTSamstag, 31. Juli 2004, 19.30 Uhr
„PASION FLAMENCA“ - SPANISCHE NACHTSamstag, 07. August 2004, 19.30 Uhr
OPERN-Inszenierung „Zar und Zimmermann“ von Albert Lortzing Premiere am Freitag, 13. August 2004 um 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen der Oper jew. um 20.00 Uhr: Samstag, den 14. August 2004 Dienstag, den 17. August 2004 Mittwoch, den 18. August 2004 Freitag, den 20. August 2004 Samstag, den 21. August 2004
KINDER- UND FAMILIENPROGRAMMSamstag, 28. August 2004 um 18.00 UhrSonntag, 29. August 2004 um 18.00 Uhr
LAST NIGHT – DAS ABSCHLUSSKONZERTSamstag, 04. September 2004 um 19.30 Uhr
Tickets: Ticketcenter „Alte Kapelle“ (Tel. 0 39 43 / 62 54 93)und Volksstimme Ticket-Service (Tel. 0 18 05 / 96 06 10)
Prospekt & Kontakt:Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode gGmbHBahnhofstr. 16 · 38855 Wernigerode · Tel. 0 39 43 / 94 95 0Net: www.kammerorchester-wr.de http://www.kammerorchester-wr.de
Ja, ich möchte für 29,- EUR pro Jahr die Vorteile voncrescendo premium nutzen. Als Begrüßungsgeschenk erhalte ich die CD „Lang Lang live at Carnegie Hall“.
Ich kann jederzeit zum Ende des Kalenderjahres kündigen.(Im europ. Ausland: zzgl. 10,– EUR Auslandsspesen)
Vorname/Name
Straße
PLZ/Ort
Tel./Fax
Bitte buchen Sie den Betrag von diesem Konto ab:
Kontoinhaber
Konto-Nr.
Bank/BLZ
Ort, Datum, Unterschrift
Sollten Sie Bezahlung per Rechnung wünschen, fallen zusätzlich 5,– EURBearbeitungsgebühr an.
Schicken oder faxen Sie diesen Coupon an:Verlag Port Media, Team crescendo, Senefelderstraße 14,80336 München, Tel +49 -89 -74 15 09-0, Fax: +49 -89 -74 15 09-11,email: [email protected]
THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIUM PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 15
Premium 5:Das exklusive Ambiente des 5-Sterne Hotels Sheraton Essen
in unmittelbarer Nähe zur Philharmonie bietet den gelunge-
nen Rahmen, um Ihr einzigartiges Konzerterlebnis in Essen
abzurunden. Wir offerieren Ihnen für die Nacht vom 17.-18.
Juni 4 Doppelzimmer und für den 22.-23. Juni 5 Doppel-
zimmer (jeweils im Abrufkontingent bis 3 Tage vor Anreise).
Preis pro Doppelzimmer: EUR 135,00, inklusive Früh-
stücksbuffet. Premium-Vorteil: 140,- EUR bzw. 51 %
gegenüber dem Normalpreis von EUR 275,-
Reservierung unter: Tel: +49-201-1007257, Code
„crescendo“ (bei Anreise bitte Ihren premium-Ausweis
nicht vergessen!).
Premium 6:Das Münchner 5 Sterne-Hotel Palace, in dem viele Musiker
Stammgäste sind, gewährt Ihnen gegen Vorlage der crescendo
premium-Karte 15 % Vergünstigung auf den Zimmerpreis
(Messezeiten ausgenommen, keine Anrechnung auf andere
Rabatte). Reservierung und Buchung: Tel: +49-89-419 71-0
Premium 7:Konzert in der Berliner Waldbühne mit LangLang am 27.06.2004Längst ausverkauft ist das Konzert! Aber wir haben noch 2 x 2
Karten für ein einmaliges Erlebnis: Das traditionelle Wald-
bühnen-Konzert der Berliner Philharmoniker unter Sir Simon
Rattle am 27.06.04! Außerdem 3 signierte CDs und 3 Lang
Lang T-Shirts! Auch die verlosen wir unter allen interessier-
ten Einsendern. Einsendeschluss: 01. Juni 2004
Premium 8:Salzburg für „Jedermann“Die Mozartstadt Salzburg ist für Junge und Jungge-
bliebene ein beliebtes Reiseziel. Wer nach Salzburg
kommt, kann die atemberaubende Kulisse der Stadt
genießen und die herzliche Gastlichkeit erleben. Welt-
berühmte Sehenswürdigkeiten und ein vielseitiges Kul-
turangebot mit über 4000 Veranstaltungen das ganze
Jahr über, abwechslungsreiche Gastronomie, und ein
schwungvolles Nachtleben machen Salzburg in jeder
Jahreszeit zu einem Erlebnis. Die Salzburg Card ist Ihr
Ticket zur Eroberung der „Bühne der Welt“. Sind das
nicht gute Gründe für Sie, Salzburg zu besuchen?
Information und Buchung unter: www.salzburg.info
Wir verlosen unter allen Interessenten 1 Übernachtung
im DZ vom 24. - 25. Juli 2004 inkl. Frühstück im 4* Cor-
dial Theater Hotel (www.cordial.at) + 2 Jedermann Pre-
mierenkarten am 24. Juli Kategorie II + 2 Salzburg Cards
für 24 Stunden. Einsendeschluss: 15. Juni 2004
Premium 9:8 signierte Notenbücher von Ludovico Einaudi
Möchten Sie das aktuelle
Album „I Giorni“ des ita-
lienischen Berio-Schülers
Ludovico Einaudi selbst
spielen? Seine Musik
wurde schon in der Scala,
in Tanglewood und in der
Queen Elizabeth Hall aufgeführt. crescendo premium verlost
8 signierte Notenbücher, die Sie in Deutschland eigentlich gar
nicht kaufen können, nicht einmal unsigniert!
Premium 10:Besuchen Sie uns auf der High Endcrescendo premium verlost Eintrittskarten für die High End
2004 (s. S. 36). Rufen Sie uns an: die zehn ersten Interes-
senten bekommen je eine Karte! Tel: +49-89-74 15 09-10
FO
TO
:T
OU
RIS
MU
S
SA
LZ
BU
RG
>
>
>
>
crescendo 03 2004
>
>
FO
TO
:H
OT
EL
S
HE
RA
TO
N
ES
SE
N
C03_04_premium14-15 09.05.2004 14:50 Uhr Seite 15
![Page 16: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/16.jpg)
Kammerorchester Ludwig van Beethovens 2. Klavierkonzert
spielen wird (2. August). Und eins gibt es wohl nur hier in den
Alpen: die musikalischen „Gipfeltreffen“ in 2000 Meter Höhe!
In diesem Jahr u. a. mit den „Rheinsirenen“ und Tango, Char-
leston und Federboa!
Tel: +49-1805-132132;
www.oberstdorf.de/musiksommer
>Feldkirch Festival, 03. – 13. Juni 2004 Das Feldkirch Festival verführt seine Zuhörer in dieser Saison
in eine märchenhafte Welt. Märchen und Mythen aus allen
Epochen der Musikgeschichte werden in einem oft über-
raschenden Kontext präsentiert: von den antiken Gestalten
Apollo und Dafne (3. Juni) über die Sagen der Scheherazade
(5. Juni) und die Geschichte der versunkenen Stadt Vineta (6.
Juni) bis zu den Märchen der Seidenstraße (7. Juni). Dazu
kommen ein jazziges Tanzmärchen (9. Juni) und Musik der
Romantik. Zum Finale interpretieren das Chamber Orchestra
of Europe und der Balthasar-Neumann-Chor Mendelssohns
Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ (13. Juni).
Tel: +43-5522-82943;
www.feldkirchfestival.at
>Mozartfest Würzburg, 04. Juni – 04. Juli 2004Mozart auf Reisen – dieses Motto garantiert ein abwechs-
lungsreiches Programm beim ältesten deutschen Mozartfest.
Mit der Sinfonie KV 74 (von Mozarts erster Italienreise) beim
Eröffnungskonzert bis zum Streich-
quartett KV 590 (für den König von
Preußen) zum Abschluss erleben
die Gäste einen Querschnitt durch
Mozarts Schaffen. Vorgetragen
von zahlreichen internationalen
Stars – Christian Zacharias zum
Beispiel, der die in Frankreich
komponierte „Pariser Symphonie“
(15. Juni) dirigiert. Oder Musica
Antiqua Köln, die mit der Sym-
Sommerzeit ist Festspielzeit. Doch was gibt
es wo zu hören? Und vor allem: Wie klingt
das? In diesem Jahr können Sie sich erst-
mals vorab ein Bild machen. Denn zu einigen
Festspielen und Festivals haben wir Ihnen Musik
ausgesucht, die Lust machen soll, mehr zu hören.
Fahren Sie hin und erleben Sie die Festspiele live, die
wir Ihnen auf unserem Sampler präsentieren! Die
crescendo Festspiel-CD bekommen Sie mit neben-
stehendem Coupon gratis bei den genannten Ver-
triebsstellen. Viel Spaß beim Entdecken!
>Klavier-Festival Ruhr, 11. Juni – 14. August 2004Seit 16 Jahren werden im
Sommer die Flügel über das
Ruhrgebiet ausgebreitet. Die
Pianisten der Welt machen
sich reisefertig, um die Kon-
zertsäle der ehemaligen
Montanregion mit Musik zu
erfüllen. Unter der künstleri-
schen Leitung von Prof.
Franz Xaver Ohnesorg hat
sich das Klavier-Festival Ruhr
zum bedeutendsten Pianis-
tentreffen Europas entwickelt. Hier wird das gesamte Spek-
trum der Klaviermusik vom Barock bis zur Avantgarde
berücksichtigt, und auf dem Klavierschemel wechseln sich
die Altmeister mit den Koryphäen von morgen ab.
Tel: +49-1805-353700; www.klavierfestival.de
>Canto Bayreuth, 30. – 31. Oktober 2004Rossinis Opern in Richard Wagners Stadt Bayreuth – es ist
ein musikalischer Kontrapunkt, den die New European Fes-
tival GmbH mit „Canto Bayreuth“ anbietet! Nach dem großen
Erfolg von „Tancredi“ im letzten Jahr gibt es jetzt „die“ ko-
mische Oper schlechthin:
den „Barbiere di Siviglia“.
Wilhelm Keitel und das Minsk
Orchestra präsentieren die
Oper auf einer Tournee, die
sie außer nach Bayreuth u.a.
nach Leipzig (11. Oktober),
Bremen (17. Oktober), Ham-
burg (22. Oktober) und Berlin
(2. November) führt.
Tel: +49-921-6900,
www.wilhelm-keitel.de
>ION Nürnberg – Musica Sacra, 25. Juni – 04. Juli 2004Ein Mekka für Freunde der Orgelmusik ist die ION sowieso.
Für sie gibt es zahlreiche Orgelkonzerte, den Wettbewerb
um den Johann-Pachelbel-Preis und einen Meisterkurs zu
Mendelssohns Orgelwerk. Doch mit Chor- und Orchester-
musik lockt die Orgelwoche auch alle anderen Klassikfans
nach Nürnberg. Werke aus sechs Jahrhunderten gibt es die-
ses Jahr zu hören: der Höhepunkt wird dabei wohl Bachs
h-moll-Messe mit dem neuen Leiter des Festivals, Robert
King, und seinem King’s Consort (26. Juni). Einen Schwer-
punkt bildet die französische Musik mit Kompositionen von
Couperin, Charpentier und Messiaen. Und zum 100. Todes-
tag Dvoráks erklingt sein Requiem (4. Juli).
Tel: +49-1801-2144488 (Ortstarif)
www.ion-musica-sacra.de
>Oberstdorfer Musiksommer, 29. Juli – 19. August 2004
Vielseitigkeit ist Trumpf beim Oberstdorfer Musiksommer.
Von der zeitgenössischen Musik bis zum klassischen Re-
pertoire, vom Blechbläserensemble bis zum Streichquartett,
von der Matinee bis zum Dinnerkonzert. Neben so renom-
mierten Musikern wie Dennis Russell Davies bekommen in
Oberstdorf auch Nachwuchskünstler eine Chance. Wie der
16-jährige Pianist Joseph Moog, der mit dem Georgischen
cresc
endo
CDFestspiele hörenDer crescendo-Sampler präsentiert Künstler von Festspielen und Festivals
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT CRESCENDO CD PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 16 crescendo 03 2004
5 JahreEin Supplement der Zeitschrift Crescendo. Erscheint jährlich im Mai.
Der Festspiel-Guide für denSommer 2000
59 Festivals in ganzEuropa. Ausgewähltvon Crescendo.
Das KlassikMagazin
EDI
KO
NZ
ER
T
IN
ST
.S
EB
AL
D.
FO
TO
:IO
N
-
MU
SIC
A
SA
CR
A
FO
TO
:F
EL
DK
IRC
H
FE
ST
IVA
L
B A L T H A S A R - N E U M A N N - C H O R U N D - E N S E M B L E
„T
AN
CR
ED
I“
20
03
.F
OT
O:
GE
RH
AR
DK
AS
SN
ER
.DE
FO
TO
:OB
ER
ST
DO
RF
ER
MU
SIK
SO
MM
ER
„ G I P F E L T R E F F E N “ 2 0 0 3
RE
SID
EN
Z.
FO
TO
:S
TA
DT
AR
CH
IV W
ÜR
ZB
UR
G
FO
TO
:M
AR
CO
B
OR
GG
RE
VE
/B
MG
V E S
C03_04_FSG16-17_neu.qxd 09.05.2004 13:41 Uhr Seite 16
![Page 17: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/17.jpg)
phonie Es-Dur KV 16 (16. Juni) an Mozarts Englandreise er-
innert.Aber natürlich werden auch „heimische“ Werke Mozarts
gespielt wie das in Wien entstandene Divertimento Es-Dur
KV 563, das das Trio Echnaton vorstellt (13. Juni).
Tel: +49-931-372336
www.mozartfest-wuerzburg.de
>Münchner Opern-Festspiele,26. Juni – 31. Juli 2004Oper für alle – das ist nicht nur
das Motto der traditionellen
Veranstaltung auf dem Münch-
ner Max-Joseph-Platz (10./11.
Juli) bei den Münchner Opern-
Festspielen. Es könnte auch als
Motto des Festivals insgesamt
dienen, denn hier ist wirklich
für jeden Opernfreund etwas dabei: ob „Lulu“ oder „Die Meis-
tersinger“, „Rodelinda“ oder „Orphée et Eurydice“. Darge-
boten wird dieses Programm von einigen der bekanntesten
Opernsängern unserer Zeit – Vesselina Kasarova und David
Daniels, Edita Gruberova und Marcelo Alvarez, Ann Murray
und Ramón Vargas.
Tel: +49-89-2185-1920; www.staatsoper.de
>Herrenchiemsee Festspiele, 23. Juli – 01. August 2004Das Prunkschloss Ludwigs II. bildet die Kulisse der Herren-
chiemsee Festspiele. Auch die Programme reflektieren die
Persönlichkeit des bayerischen „Märchenkönigs“ in ihrer
Ambivalenz zwischen politischem Auftrag und künstlerischer
Utopie. So trägt das Festival 2004 das Motto „Mitwelt –
Gegenwelt“. Im Widerspruch zum
Zeitgeist komponierte Werke ste-
hen neben Kompositionen, die
sich, wie die „Eroica“, bewusst
mit Befindlichkeiten der eigenen
Epoche auseinandersetzen. Ein
Anliegen des Intendanten Enoch
zu Guttenberg ist es dabei, der
Musik durch ihren Kontext jene
Brisanz und Aussagekraft wiederzugeben, die sie im Alltag
des Konzertbetriebs weitgehend verloren hat. Einführungs-
vorträge des Dramaturgen ergänzen das Angebot.
Tel: +49-89-936093;
www.herrenchiemsee-festspiele.de
>Weitere Informationen finden Sie im
crescendo festspiel-guide 2004
Foto
: P
risk
a K
ette
rer
Jonathan NottBamberger Symphoniker
TUD
OR
CD
712
6 SA
CD
HYB
RID
TUD
OR
CD
713
1
TUD
OR
CD
714
1
NEU BEI NAXOS DEUTSCHLAND
www.tudor.ch
crescendo 03 2004 17
01067 Dresden: OPUS 61 Klassik &Jazz, Wallstr. 17-1904109 Leipzig: OPUS 61 Klassik &Jazz, Nikolaistr. 19-2109111Chemnitz: MUSIKHAUS CHARTS 9001, Rosenhof 1210117 Berlin: DUSSMANN, Friedrichstr. 9010629 Berlin: L &P CLASSICS, Knesebeckstr. 32/3412163 Berlin-Steglitz: SATURN (Klassik CD Abt.), Schloßstr. 11014776 Brandenburg: KUNSTKABINETT, Hauptstr. 1715517 Fürstenwalde: MUSIK & BUCH WOLFF, Eisenbahnstr. 13419055 Schwerin: MUSIKHAUS Althen & Clausen, Puschkinstr. 7120095 Hamburg: Theaterkasse Central, Gerh.-Hauptmann-Platz 4820354 Hamburg: HANSE CD, Große Bleichen 3622391 Hamburg: CLASSIC CABINETT im A.E.Z., Heegbarg 3122926 Ahrensburg: aktiv MUSIC CORNER, Hamburger Str. 923552 Lübeck: KLASSIK KONTOR LÜBECK, Aegidienstr. 823552 Lübeck: MUSIKHAUS ERNST ROBERT, Breitestr. 2923795 Bad Segeberg: SOUND-ECK aktiv, Oldesloer Str. 1924103 Kiel: RUTH KÖNIG KLASSIK, Dänische Str. 724114 Kiel: „Hört-sich-gut-an“, Hermann-Weigmann-Str. 12-1626122 Oldenburg: JPC SCHALLPLATTEN, Kurwickstr. 127472 Cuxhaven: SCHEIBENHONIG, Nordersteinstr.2 427793 Wildeshausen: CD-POINT, Huntestr. 2030159 Hannover: SCHMORL & VON SEEFELD, Bahnhofstr. 1432756 Detmold: ALLEGRO MUSIKALIEN, Bruchstr. 4033098 Paderborn: UNGER SOUND, Königstr. 1333602 Bielefeld: JPC SCHALLPLATTEN, Niedernstr. 4137073 Göttingen: JPC SCHALLPLATTEN, Barfüßer Str.1 38118 Braunschweig: SALZMANN, Burgpassage 141450 Neuss: PLATTEN SCHMIDT, Theodor-Heuss-Platz 744139 Dortmund: VVK Westfalenhalle, Harnackstr. 3344135 Dortmund: AKTIVISSIMO im Konzerthaus, Brückstr. 2144787 Bochum: aktiv Music Point, Kortumstr. 9745010 Essen: Tourismus Essen VVK, Am Hauptbahnhof 245127 Essen: Müller for Music, Limbecker Str. 5048143 Münster: DISCOTECA, Windthorststr. 4848143 Münster: CD FORUM, Alter Steinweg 4-548231 Warendorf: MUSIKHAUS ROTTWINKEL aktiv, Münsterstr. 548432 Rheine: OHRWURM RECORD STORE, Bahnhofstr. 3249071 Osnabrück: JPC SCHALLPLATTEN, Hakenstr. 2050667 Köln: MUSIKHAUS TONGER, Breite Str. 2-4
50670 Köln: SATURN (Klassik CD-Abt.), Hansaring 9750827 Köln: Konzertkasse Johnen, Venloer Str. 65452062 Aachen: RADIO-RING, Ursulinenstr. 7-953111 Bonn: Konzertkasse im Metropol, Markt 2453113 Bonn: BOUVIER, Am Hof 2853474 Bad Neuenahr: PLATTENKISTE, Kreuzstr. 1254290 Trier: MUSIKHAUS HANS KESSLER, Dietrichstr. 4955116 Mainz: RADIO BAUER, Ludwigstr. 355543 Bad Kreuznach: MUSIKHAUS ENGELMAYER, Mühlenstr. 156068 Koblenz: REUFFEL BUCHHANDLUNG, Obere Löhrstr. 9259065 Hamm: MUSIK BLUM, Oststr. 9-1159755 Arnsberg: KAMPSCHULTE/CDFrei Haus, Neheimer Markt 959955 Winterberg: DIE SCHALLPLATTE, Am Waltenberg 2360385 Frankfurt: SATURN (Klassik CD-Abt.), Berger Str. 12563450 Hanau: MUSIC-ARTS AKTIV, Freiheitsplatz 1664283 Darmstadt: CITY CD, Luisen-Center 31566111 Saarbrücken: SARAPHON, St. Johanner Markt 27-2968161 Mannheim:Tourist-Info VVK,Willy-Brandt-Pl. 3 (Hbf.-Vorplatz)68309 Mannheim: cdpost.de, Lindenstr. 2169115 Heidelberg: MUSIKHAUS Karl Hochstein, Bergheimer Str. 9-1172070 Tübingen: RIMPO, Marktgasse 1774613 Öhringen: MUSIC STORE aktiv, Hirschgasse 1976133 Karlsruhe: MUSIK SCHLAILE, Kaiserstr. 17577652 Offenburg: LA MUSICA, Langestr. 3879098 Freiburg: COMPACT DISC CENTER, Schiffstr. 879098 Freiburg: ROMBACH KLASSIK, Universitätsstr. 980327 München: LUDWIG BECK AM RATHAUSECK, Marienplatz 11 80331 München: Müller im Tal (CD-Abteilung) , Im Tal 2380331 München: MUSIKHAUS MAX HIEBER, Liebfrauenstr. 185221 Dachau: SC DISCY, Sparkassenplatz 286150 Augsburg: ZAUBERLAND, Maximilianstr. 1486899 Landsberg: SC DISCY, Hubert-v.-Herkomer-Str. 11187600 Kaufbeuren: DIE SCHALLPLATTE, Alleeweg 889073 Ulm: Württ.-Bayer. Konzertdirektion, Münsterplatz 5191054 Erlangen: ZITELMANN ´S MUSICLAND, Luitpoldstr. 1791054 Erlangen: MUSICA RECORDS, Neustädter Kirchplatz 297070 Würzburg: Main-Ticket Kartenvorverkauf, Theaterstr. 1099423 Weimar: MUSIKHAUS, 19 Geleitstr. 1999423 Weimar: MUSIKMARKT, Frauenplan 7
Coupon für eine kostenlose Hörprobe!Die crescendo festspiele hören-CD steht exklusiv für crescendo-Leser gratis bereit!So wird’s gemacht: Original-Coupon ausschneiden und bei einem der untenangegebenen Vertriebsstellen kostenlos gegen die CD eintauschen.(Nur solange der Vorrat reicht, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Pro Person nur eine CD.)
✁
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT CRESCENDO CD PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU
FO
TO
:M
AR
CO
B
OR
GG
RE
VE
/B
MG
V E S S E L I N A K A S A R O V
EN
OC
H
ZU
G
UT
TE
NB
ER
G
C03_04_FSG16-17_neu.qxd 09.05.2004 13:43 Uhr Seite 17
![Page 18: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/18.jpg)
8.2004Düsseldorf4.–18. Juli 2004
Ticket-Hotline 0180/5644332www.schumannfest-duesseldorf.de
Highlights4.Juli, 20.00 Uhr, Tonhalle
EröffnungskonzertAndrás Schiff | Chamber Orchestra of EuropeMendelssohn Bartholdy, Schumann
7.Juli, 20.00 Uhr, Robert-Schumann-Saal
TrioabendJulian Rachlin | Mischa Maisky | Itamar GolanHaydn, Dvorák, Schumann
9.,12.,13. und 14.Juli, 20 Uhr11.Juli, 11 Uhr, Tonhalle
Robert SchumannDas Paradies und die PeriJohn Fiore, Musikalische Leitung | GregorSeyffert, Inszenierung | Gottfried Helnwein,Bühne | Jörg Waschinski, Sopran | MarkusSchäfer, Tenor | Alison Browner, MezzosopranAnke Krabbe, Sopran | Andreas Post, TenorRaimund Nolte, Bariton | Karl Petersen, BassGregor Seyffert & Compagnie | StädtischerMusikverein Düsseldorf | DüsseldorferSymphonikerEin inszeniertes Oratorium
13.Juli, 20 Uhr, Altes Kesselhaus, Böhler Werke
JazzabendUri Caine Ensemble„Dichterliebe“ nach Robert Schumann
16.Juli, 20 Uhr, Tonhalle
OrchesterkonzertRenaud Capuçon | Concerto Köln | David SternSchumanns Violinkonzert und seine Geschichte
17.Juli, 20 Uhr, Robert-Schumann-Saal
LiederabendMatthias Goerne | Eric SchneiderAusgewählte Lieder von Robert Schumann
„Ehre das Alte hoch,bringe aber auch demNeuen ein warmes Herzentgegen.“
unter
wegs
PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 18 crescendo 03 2004
Zwei große Lebensadern durchschneiden
den süddeutschen Raum: der Inn sucht
sich seinen Weg durch die Alpen in Öster-
reich und ist bereits ein mächtiger Strom,
wenn er in Passau in die aus dem Schwarzwald
kommende Donau fließt und ihr Volumen verdoppelt.
Wir sind beiden Flüssen gefolgt und haben für Sie die
interessantesten Musikfestivals zusammengestellt.
Hier unsere Tipps:
>1 InnsbruckAm Ausgangspunkt unserer Reise finden die etablierten Inns-
brucker Festwochen für Alte Musik zum 28. Mal statt (13. –
28. August). Zwei Opern stehen in diesem Jahr auf dem Pro-
gramm. Festivalchef René Jacobs entführt uns mit der Neu-
entdeckung „Eliogabaldo“ von Francesco Cavalli in die Zeit
und Intrigen des späten römischen Kaiserreichs. Als beson-
derer Leckerbissen werden die Kostüme vom Pariser Edel-
Schneider Christian Lacroix entworfen. Die zweite Produktion
widmet sich dem auch von Händel vertonten „Giulio Cesare
in Egitto“ von Antonio Sartorio, Dirigent ist hier der Jungstar
Attilio Cremonesi. Einen Grundsatz pflegen die Innsbrucker
Festwochen seit jeher, diesmal ist es Programm: die „Klang-
farbe als Qualität“ des ausschließlich benutzten historischen
Instrumentariums. Der Lautenist Paul O’Dette oder der Cellist
Jaap ter Linden werden die vielfältigen virtuosen Möglich-
keiten des Solospiels vorführen, die Klangfarbigkeit der Stim-
me wird unter anderem von der Sopranistin Rosemary Joshua
in einem Recital unter Beweis gestellt. Zwei Chorkonzerte
runden das wie gewohnt ausgesprochen niveauvolle Programm
ab, mit französischen Chorwerken aus der Zeit rund um das
Edikt von Nantes mit Dominique Visse und seinem Ensemble
Clément Janequin sowie Musik von Alfonso Ferrabesco
d. Älteren, die Paul van Nevel und das Huelgas Ensemble er-
klingen lassen. Auch die Ambraser Schlosskonzerte präsen-
tieren wieder interessante Vorstellungen: Der Mythos von
Apollon und Daphne in der Musik des Barock wird am 13. Juli
beschworen, Bariton Stéphane Degouts spürt Kompositio-
nen Francesco Rasis nach, dem „Orfeo“-Sänger der Urauf-
führung 1607, Musik aus der Bibliothek des Sonnenkönigs
Ludwig XIV. wird ebenso zu hören sein wie musikalische
Juwelen aus der Shakespeare-Zeit. Beim letzten Konzert am
10. August gibt Shootingstar Hélène Schmitt einen Eindruck
von Giovanni Carbonelli und Pietro Catrucci, den beiden Lieb-
lingsviolinisten Georg Friedrich Händels.
tickets +43-512-561 561
www.altemusik.at
>2 WattensKlein aber fein, das ist genau die richtige Beschreibung für
die „Musik im Riesen“ im von Innsbruck ein Stückchen fluss-
abwärts gelegenen Wattens. Das Kammermusikfestival vom
19. bis 23. Mai ist aus einer ursprünglich über das ganze
Jahr verteilten Konzertreihe hervorgegangen. In diesem Jahr
wird die Sängerin Juliane Banse in vier von insgesamt sie-
ben Konzerten vorgestellt. Ihre Partner sind u. a. Jan-Philip
Schulze, Klavier, das Miró Quartett und Christoph Poppen.
ReisetippsWo Inn und Donau sich küssen
Schloss Ambras
FO
TO
:IN
NS
BR
UC
KE
R
FE
ST
WO
CH
EN
/C
LE
ME
NS
U
NT
ER
WU
RZ
AC
HE
R
C03_04_reise_18-20.qxd 08.05.2004 22:10 Uhr Seite 18
![Page 19: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/19.jpg)
MoritzburgFestivalKammermusik inköniglicher Umgebung
8. - 22. AUGUST 2004
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
Jan Vogler
COMPOSER-IN-RESIDENCE
Mark-Anthony Turnage
KÜNSTLER
Benjamin Schmid, Mira Wang,Anne Akiko Meyers, Kai Vogler,Carolin Anne Widmann, Carrie Dennis, Stefan Fehlandt,Gautier Capuçon, Gustav Rivinius,Jan Vogler, Werner Zeibig, Paul Meyer, John-Edward Kelly, RiekoAizawa, Enrico Pace, Alfredo Perl,Marie Luise Neunecker, Stefan Genz,Lydia Teuscher, Marcus Ullmann,Anke Vondung, Ulrich Eisenlohr,Franz Liszt KammerorchesterBudapest
TICKETS & INFORMATION
Tel.: 0351-810 54 95www.moritzburgfestival.de
Wir danken unserem Kooperationspartner
unter
wegs
INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL REISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU crescendo 03 2004 19
Außerdem wird das Artemis Quartett zu hören sein, am
23.05. präsentiert das Hilliard Ensemble zusammen mit
Christoph Poppen das Bach-Projekt „Morimur“, das auch auf
CD erschienen ist. Zwei Konzerte am 22. und 23. Mai sind der
Verbindung von Musik und Literatur gewidmet, Sprecher ist
Alois Hotschnig.
tickets +43-5224-510 80
www.swarovski.com/kristallwelten
>3 Erl Im letzten Jahr war es ein Riesenerfolg: zweimal wurde Wag-
ners kompletter Ring szenisch aufgeführt. Auch diesmal steht
die Tetralogie im Zentrum. Der erste Zyklus wird vom 10. bis
15., der zweite vom 17. bis 22. Juli zu hören sein. Die Tiroler
Festspiele wurden 1997 vom Dirigenten Gustav Kuhn ge-
gründet, der die Aufführungen leitet und als Opernregisseur
selbst inszeniert. Das Sängerensemble stammt von der Acca-
demia di Montegral. Das weitere Programm beeinhaltet die
Accademia Pianistica 1 – 5, die Tetrachord-Reihe (26. bis
29. Juli), das doppeldeutige Orchesterkonzert „Ende vom
Lied“ am 30. Juli und weitere Konzerte. Auch die Neue Mu-
sik kommt nicht zu kurz, es werden Kompositionen von
Zehm, Bert Breit, und Gorli uraufgeführt.
tickets +43-512-57 88 88
www.tiroler-festspiele.at
>4 ChiemgauRund um den Chiemsee locken mehrere interessante Ver-
anstaltungen. Beim 8. Internationalen Musikfest im Chiem-
gau Gut Immling, das unter der Intendanz von Opernsänger
Ludwig Baumann steht, werden in diesem Jahr drei große
Opern-Eigenproduktionen aufgeführt (01. Juli – 01. August).
Unter dem Motto „Liebe.Macht.Treue“ werden Verdis „La
Traviata“, Mozarts „Entführung aus dem Serail“ und Beet-
hovens „Fidelio“ gegeben. Konzertant und in Auszügen wird
Bellinis „Norma“ zu hören sein. Desweiteren gibt es ein mu-
sikalisches Schauspiel als Hommage an Maria Callas’ „Meis-
terklasse“, das Weltklasse-Gitarrenquartett „Los Romeros“
veranstaltet „Una Fiesta Espagñola“, auf dem Max-Josefs-
Platz in Rosenheim werden als Open-Air-Ereignisse am 23.
Juli die Salzburg Dance Company und einen Tag später die
Münchner Symphoniker mit Beethovens Neunter zu Gast
sein. Eine Kinderkulturwoche mit vier Nachmittagsvorstel-
lungen von Rossinis „Aschenputtel“ schließt sich vom 03. –
08. August an. In Prien wird in der Galerie im Alten Rathaus
vom 07. Oktober bis 06. Januar 2005 ein Querschnitt aus
Werk und Leben Keith Harrings gezeigt. Die Ausstellung ent-
stand in Zusammenarbeit mit Estate Keith Harring New York.
Enoch zu Guttenbergs Herrenchiemsee-Festspiele stehen in
diesem Jahr unter dem Motto „Mitwelt – Gegenwelt. Musik
im Einklang und im Widerstreit mit ihrer Epoche“ (23.07.-
01.08.). Ein Titel, der sich, dem Ort angemessen, auch auf das
Klischee des „verkannten Genies“ Ludwig II. bezieht. Die
einzigartige konzentrierte Stimmung auf der Herreninsel
ist der Rahmen für unter anderem zwei konzertante Auffüh-
Reise
infos
Chiemgau
www.tourismus.chiemsee.de
Erl
www.erl.at/tourismus
Ingolstadt
www.ingolstadt.de/tourismus
Innsbruck
www.innsbruck-tourismus.com
Österreich
www.austria-tourism.at
Passau
www.passau.de
Wattens
www.tiscover.at/wattens-wattenberg
>1 Innsbruck>2 Wattens>3 Erl
>4 Chiemgau>5 Ingolstadt>6 Passau
Festliche Stimmung auf Gut Immling
FO
TO
:G
UT
IM
ML
ING
C03_04_reise_18-20.qxd 08.05.2004 22:15 Uhr Seite 19
![Page 20: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/20.jpg)
unter
wegs
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL REISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 20 crescendo 03 2004
rungen von Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“(24./25.O7.)
und einem Händel-Chorfest am 26. Juli.
Gut Immling: tickets +49-180-504 66 54
www.immling-musikfestival.de
Prien: info +49-8051-690 50
www.tourismus.prien.de
Herrenchiemsee: tickets +49-89-93 60 93
www.herrenchiemsee-festspiele.de
>5 IngolstadtZum 15. Mal locken Audi und der Bayerische Rundfunk mit
den groß angelegten Sommerkonzerten vom 26. Juni bis 08.
August Musikfreunde an die Donau. Das hochkarätige Pro-
gramm beinhaltet einen Richard-Strauss-Abend mit dem
Chor des Bayerischen Rundfunks am 28.06., die Bamberger
Symphoniker unter ihrem Chefdirigenten Jonathan Nott sind mit
Starpianist Rudolf Buchbinder am 11. Juli zu hören und für das
Abschlusskonzert (08.08.) sind die Salzburger Festspiele zu
Gast mit einem echten Leckerbissen: Nikolaus Harnoncourt
dirigiert in einer konzertanten Aufführung Henry Purcells
Meisterwerk „King Arthur“. Lesung und Konzert verbinden
sich beim thematischen Konzert „Robert Schumann und
Clara Wieck – Eine Liebesbeziehung“ mit Klaus Maria Bran-
dauer; Grimme-Preisträger Herbert Feuerstein wird am 14.
Juli zum „OPERNverFÜHRER“. Wegen der großen Nachfrage
gibt es am 22. Juli eine zusätzliche (Freilicht-)Aufführung von
Heinz-Rudolf Kunzes Musical-Fassung des „Sommernachts-
traum“ von Shakespeare. Außerdem wird sich vom 29. bis
31. Juli ein Hauch von Verona über Ingolstadt legen: das Ge-
orgische Kammerorchester – das übrigens in diesem Jahr
sein 40-jähriges Jubiläum feiert – wird unter Leitung von
Markus Poschner im Turm Baur Rossinis „Der Barbier von
Wissen Sie es...?Janá `cek hat in diesem Jahr 150. Geburtstag, Dvo`rák 100.
Todestag. Neben diesen beiden und Semetana gibt es noch
einen vierten, etwas weniger bekannten tschechischen Kom-
ponisten, dessen Werke Sie bei der Passauer Orgelnacht
hören können. Der Gesuchte wurde am 08. Dez. 1890 ge-
boren, mußte 1940 aus Paris fliehen und gelangte so in die
Vereinigten Staaten. 1946 ging er als Prof. für Komposition
ans Prager National-Konservatorium. Er starb 1959. Dieses
Mal gibt es für Sie Karten für zwei Personen für die Passauer
Orgelnacht (23.07.) incl. Übernachtung im Hotel Schloss Ort
(siehe auch Bild oben) zu gewinnen. Wenn Sie den Kompo-
nisten erraten haben, schicken Sie bis spätestens 25.06.
eine Karte oder email an:
Port Media GmbH, Team Crescendo
Senefelderstraße 14, 80336 München
Fax: +49-89-74 15 09-11; email: [email protected]
Auflösung aus crescendo 02Im letzten crescendo fragten wir nach Wolfgang Amadeus
Mozart. Gewonnen hat: A-E. Kessler aus Marburg.
Herzlichen Glückwunsch!
Sevilla“ aufführen. Jürgen Schneider singt den Conte, Julia
Rempe ist als Rosina und Thomas E. Bauer als Figaro zu
hören.
Sommerkonzerte: tickets +0800-11 84 030
www.sommerkonzerte.de
Barbier: tickets +49-841-305 18 18
www.georgischeskammerorchester.de
>6 PassauAlljährlich im Sommer locken die Europäischen Wochen zahl-
reiche Musikfreunde in die Bischofsstadt in herrlicher Lage
am Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz. Bereits zum 52.
Mal werden die Festspiele veranstaltet (18. Juni – 25. Juli),
in diesem Jahr unter dem Motto „Für Gott und die Welt“.
Das Programm ist ausgesprochen reichhaltig: aufgeführt
werden große Chorwerke wie Beethovens „Missa Solemnis“
im Eröffnungskonzert am 18.06., gleich darauf, am 19.06.,
„Credo“ von Krzysztof Penderecki und am 20.06. im Fest-
gottesdienst die Schöpfungsmesse von Haydn. Dessen
„Schöpfung“ wird am 15.07. zu hören sein, das deutsche
Requiem von Brahms am 24.06.Weitere Höhepunkte sind die
„Traumtage in Böhmen“ I und II (03.07. und 17.07.), ein Kon-
zert von Enoch zu Guttenberg mit seiner KlangVerwaltung
(10.07.), das Auryn Quartett am 22.06 und als Abschluss-
konzert die monumentale 8. „Symphonie der Tausend“ von
Mahler (23.07.). Schließlich darf natürlich die Orgelnacht in
Zusammenarbeit mit dem Bistum Passau nicht fehlen. Sie
findet vom Sonnenuntergang des 23. Juli bis zum Sonnen-
aufgang des Folgetages zum fünften Mal statt und verspricht,
wieder zu einem echten Erlebnis zu werden. Sechs Organis-
ten aus sechs europäischen Ländern (ein Schwerpunkt liegt
auf den Ländern Mittel- und Osteuropas, die am 01. Mai der
Europäischen Union beigetreten sind) werden Meisterwerke
der europäischen Orgelmusik interpretieren. Ob der Rekord
von 1998 wohl geknackt werden kann? Da kam die Pas-
sauer Orgelnacht nämlich als längste Orgelnacht der Welt in
das Guiness-Buch der Rekorde!
tickets +49-851-75 20 20/-516 89
www.ew-passau.de
crescendo Preisrätsel
Hotel Schloss Ort in Passau
Klenzepark mit Reduit in Ingolstadt
FO
TO
:E
UR
OP
ÄIS
CH
E
FE
ST
WO
CH
EN
P
AS
SA
U
FO
TO
:A
UD
I A
G
FO
TO
:HO
TE
L
SC
HL
OS
S
OR
T
C03_04_reise_18-20.qxd 08.05.2004 22:17 Uhr Seite 20
![Page 21: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/21.jpg)
ange
künd
igt
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU crescendo 03 2004 21
plus regional Bayern
Ist der Innenhof von Schloss Herrenchiem-
see nicht eine ebenso imposante Opern-
Kulisse wie die Arena von Verona?! Es dürfte
wenige Plätze in Europa geben, wo imperi-
ale Prachtentfaltung und idyllische Natur so
eng zusammenliegen wie auf dieser be-
waldeten, vom Versailles-Nachbau König
Ludwigs II. bekrönten Insel inmitten des
oberbayerischen Chiemsees. Zum traum-
haften Ort gesellt sich ein stimm- und bild-
gewaltiges Musiktheater-Ereignis unter
freiem Himmel. Für die nötige Nil-Atmo-
sphäre ist jedenfalls gesorgt, wenn Starso-
listen der Mailänder Scala und der Arena di
Verona unter Leitung von Wilhelm Keitel,
einem ausgewiesenen Experten für das ita-
lienische Opernfach, das alte Ägypten her-
aufbeschwören. Hollywoodstar Cristopher
Lee übernimmt bei der Premiere dieser
außergewöhnlichen Inszenierung die Rolle
des Erzählers. Bei Aida handelt es sich
wahrscheinlich um Verdis größten Hit – und
das nicht nur wegen des Triumphmarschs,
dem Ohrwurm jeder Siegesfeier im Fußball.
Es ist die geniale Vertonung der ergreifen-
den Liebesgeschichte zwischen dem ägypt.
Feldherren Radames und der versklavten
äthiopischen Königstochter Aida, die der
Oper eine zeitlose Qualität garantiert. Beide
können die Erfüllung ihrer Leidenschaft für-
einander nicht im Diesseits, sondern einzig
im gemeinsamen tragischen Tod finden.
Subtile musikalische Charakterisierung,
kraftvoll dramatische Chorszenen, differen-
zierte Orchesterbehandlung, populäre und
doch nicht banale Melodik, die raffinierte
Verzahnung einzelner Arien mit großen,
durchkomponierten Szenen – dies alles
prägt den unverwechselbaren Charakter
einer Oper, die den ganzen menschlichen
Gefühlskosmos umfasst: prachtvollen Jubel
ebenso wie innige Todeslyrik, irdischen
Triumph wie selige Weltentrückung. Die
Massenszenen sind dabei nicht nur ein
effektvoller Rahmen, sie sind notwendiger
Bestandteil des Geschehens, das über irdi-
sche Eitelkeiten und Verblendungen zu
Liebestod und Verklärung führt.
Und wer noch mehr vom Chiemsee-Zauber
genießen möchte, kann wieder ans Südufer
übersetzen, wo im Sommer 2000 – unweit
von Prien – die erste Seebühne Deutsch-
lands entstanden ist. Neben dem Kult-
Musical Der Watzmann ruft! mit Wolfgang
Ambros, Joesi Prokopetz u. a. in einer einzig-
artigen Neuinszenierung (8.7. – 1.8.) sind
dort in diesem Jahr noch drei weitere High-
lights zu erleben: die Musical Tribute Show
I’m a Soul Man (5. – 8.8.) als Hommage an
die Blues Brothers, das „musikalische Dan-
keschön” ABBA – in Concert (12., 13.08.),
die Musical-Biographie Elvis (14., 15.08.).
Und nicht zuletzt Hofmannsthals berühmtes
Schauspiel Jedermann als großartiges
Open-Air-Spektakel mit Starbesetzung am
Schloss Herrenchiemsee (18.09.).
Open Air auf Schloss Herrenchiemsee10.-12. JuniGiuseppe Verdi: Aida (Künstl. Ltg: Wilhelm Keitel)09. Juni: Magic of the Dance13. Juni: Chris de Burgh (Solo)14. Juni: AUSTRIA 3 18. September: JedermannHerreninsel/Chiemsee, Schloss HerrenchiemseeTickethotline: 01805-98 19 81 (0,12 Euro/Min)www.tourismus.prien.de
E.ON Bayern Seebühne Chiemsee08. Juli - 15. AugustVier verschiedene Musicalprogramme Tickethotline: 01805-98 19 81 (0,12 Euro/Min)www.seebuehne.de
Triumph der Bilder und StimmenMit Giuseppe Verdis „Aida“ geht das Priener Klassik Open-Air am Schloss Herrenchiemsee in die zweite Saison
FO
TO
:P
RIE
NE
R T
OU
RIS
MU
S G
MB
H
Opernerlebnis unter freiem Himmel – bei Festbeleuchtung im Ehrenhof des Schlosses Herrenchiemsee
FO
TO
:P
RIE
NE
R T
OU
RIS
MU
S G
MB
H
FO
TO
:PR
IEN
ER
TO
UR
ISM
US
E.ON Bayern Seebühne
Imposanter Bühnenaufbau für Aida Imposanter Bühnenaufbau für Aida
C03_04_regional_21-25.qxd 08.05.2004 17:45 Uhr Seite 21
![Page 22: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/22.jpg)
ange
künd
igtplus regional Bayern
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU 22 crescendo 03 2004
mit Thomas Langhoffs langerwarteter Neu-
inszenierung der Meistersinger von Nürn-
berg eröffnen. Die Premieren II und III sind
Brittens The Rape of Lucretia (Insz.: Deborah
Warner) und Debussys Pelléas et Mélisande
(Insz.: Richard Jones). Im Block des Kon-
zertgesangs folgen Auftritte von Felicity Lott
mit Angela Kirchschlager, Dorothea Rösch-
mann,Violeta Urmana, Petra-Maria Schnitzer
mit Peter Seiffert, Ian Bostridge, Counter-
tenor David Daniels und Jonathan Lemalu.
Für das Besondere sorgt wieder die Reihe
„Festspiel +“ mit einem Nacht-Konzert von
Giora Feidmann, Uri Caine (Klavier) und Alan
Berg (Akkordeon) als Highlight. Wem aber
Opernhäuser zu eng oder der Kartenerwerb
zu umständlich ist, der kann sich auf das
Angebot „Oper für alle“ verlassen: Neben
den Meistersingern „live auf Leinwand“
dirigiert Mehta Mahlers Symphonie Nr. 3
(Solistin: Marjana Lipovsek) auf dem Max-
Joseph-Platz.
26. Juni – 31. JuliR. Wagner: Meistersinger (Premiere: 29.06.)Oper für alle: Open-Air-Konzert (10.07.); Live-Übertragung der Meistersinger (11.07.)B.Britten: The Rape of Lucretia (Premiere: 19.07.)Debussy: Pelléas et Mélisande (Premiere: 26.07.)Karten und Info: Tel. +49-89-21 85-19 20www.staatsoper.de
Opernfestspiele HeidenheimEs ist die von den Staufern erbaute Burg-
anlage Hellenstein, die Heidenheim diesen
ganz besonderen Festpielreiz verleiht. Doch
noch anderes als ein Galakonzert (11.07.)
und ein Klassik-Open-Air (18.07.) lohnen den
Besuch der romantischen Schlossanlage.
Erstmals werden Verdis drei bekannteste
und beliebteste Opern in unmittelbarer zeit-
licher Abfolge gespielt – so wie der Kom-
ponist sie Mitte des 19. Jahrhunderts auf
dem Zenit seines Schaffens kreiert hat: die
„Trilogia popolare“ Rigoletto – Il Trovatore –
La Traviata (Premiere mit Anna Maria Kauf-
mann in der Titelrolle). Die musikalische
Leitung der Nürnberger Symphoniker, der
Stuttgarter Choristen und internationalen
Solisten übernimmt Festspieldirektor Marco-
Maria Canonica persönlich.
09. Juli – 01. AugustGuiseppe Verdi: „Trilogia popolare“La Traviata (09., 10., 17., 25.07., 01.08.)Il Trovatore (16., 24., 31.07.)Rigoletto (23., 30.07.)Karten und Info: Tel. +49-7321-32 73 40www.trilogia.de
Fränkischer SommerDie vielleicht schönste Möglichkeit, Fran-
kens kulturelle und architektonische Viel-
falt mit seinen unzähligen Kirchen, histori-
schen Sälen, Burgen, Höfen und Schlössern
zu erkunden, bietet das überaus reiche Kon-
zert- und Vortragsprogramm der Musica
Franconia. Bei 47 Veranstaltungen an 54
verschiedenen Spielorten in ganz Mittel-
franken reicht die Palette musikalischer
Highlights mit ihrem Schwerpunkt auf der
Alten Musik über alle Epochen und Ensem-
bleformationen, von der Oper über den Jazz
bis zur Gegenwart – und das im fünften
Festspieljahr!
16. Juli – 12. SeptemberKarten und Info: Tel. +49-981-46 64 50 11 oder+49-9123-954 49 31www.fraenkischer-sommer.de
Open-Air-Events in AugsburgIn klaren Sommernächten der Musik eines
Genies lauschen – Mozart, dem die 6 Open-
Air Konzerte im Fronhof der Regierung von
Schwaben gewidmet sind, hätte es genos-
ter Andechs, geblickt haben. Dort hat er auf
eigenen Wunsch hin seine letzte Ruhestät-
te gefunden; genau der richtige Ort also,
um den genialen Komponisten mit Fest-
spielen zu ehren. Auf dem diesjährigen
Spielplan steht allerdings – neben den Orff-
Werken Die Bernauerin (Junge Münchner
Philharmonie/Mark Mast) und Antigonae
(Münchner Symphoniker/H. M. Förster) erst-
mals eine Oper des in München lebenden
Orff-Schülers Wilfried Hiller: Der Goggolori
(Münchner Symphoniker/M. Mast; Regie:
Hellmuth Matiasek).
18. Juni – 01. AugustOrff: Bernauerin (23., 24., 25., 30., 31. 07., 01.08.)Carl Orff: Antigonae (03., 04.07.)Wilfried Hiller: Der Goggolori (18., 19., 20., 22.,24., 25., 26., 27.07.)Karten und Info: Tel. +49-81 52-37 60www.andechs.de
Münchner Opern-FestspieleMit diesen Festspielen könnte München Ge-
schichte schreiben: Zum ersten Mal werden
während des fünfwöchigen Saisonausklangs
alle 14 Neuproduktionen der laufenden
Spielzeit zu sehen sein, wobei drei davon in
dieser Zeit Premiere feiern. So wird Zubin
Mehta die Opern-Festspiele – nach einem
ersten Liederabend von Waltraud Meier –
FO
TO
:W
ILF
RIE
D H
ÖS
LF
OT
O:
FR
ÄN
KIS
CH
ER
SO
MM
ER
Festspielzentrale Nationaltheater
Fränkischer Sommer
>1 Festivals19. Kissinger SommerItalien – das Land der Sehnsucht so vieler
deutscher Künstler – ist Mittelpunkt des
diesjährigen Bad Kissinger Musikfestivals.
Uns so wird hier, wo das Flair vergangener
Epochen noch heute zu verzaubern vermag,
Musik von Vivaldi, Monteverdi, Boccherini,
Cacchini, Cherubini, Scarlatti, Verdi, Doni-
zetti, Bellini und Rossini erklingen. Doch
auch seltener aufgeführte Tonsetzer wie
Kapsberger, Frescobaldi, Clementi oder
Neutöner wie Scelsi, Chiari, Berio, Nono und
Sciarrino sollen Gehör finden. Freilich steht
„Bella Italia“ – im Schlusskonzert furios
verkörpert von Mezzostar Cecilia Bartoli –
nicht allein auf dem Programm. Neben den
bekanntesten ital. Barockorchestern Il Giar-
dino Armonico, Venice Baroque und Europa
Galante kommen erstklassige Klangkörper
aus England,Tschechien, Österreich, Ungarn
und Deutschland zu insgesamt 22 Konzerten
in die prachtvollen Säle des Regentenbaus.
Jewgenij Kissin, Arcadi Volodos, Grigory
Sokolov, Jean-Yves Thibaudet, Lang Lang
und Lars Vogt brillieren am Klavier.
18. Juni – 19. JuliKarten und Info: Tel. +49-971-80 71 10www.kissingersommer.de
Festspiele Orff in AndechsVon seinem Haus in Diessen soll Carl Orff
bei gutem Wetter stets über den Ammer-
see zum Heiligen Berg Bayerns, nach Klos-
FO
TO
:S
.S
CH
UH
BA
UE
R-
VO
N J
EN
A
Badszene in Orffs Bernauerin
C03_04_regional_21-25.qxd 08.05.2004 17:47 Uhr Seite 22
![Page 23: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/23.jpg)
Vom 21. bis 26. Juni lädt das Ballett Nürn-
berg zur 3. TanzWOCHE ein. Neben einer
Werkschau eindrucksvoller Produktionen
der letzten Jahre präsentiert das Ballett der
Wiener Staatsoper Werke von Kylián, Forsythe
und Zanella (22. Juni). Das Finale bestreiten
die Tänzer mit eigenen Kreationen an un-
gewöhnlichen Orten des Opernauses: die
TanzNACHT als Gesamtkunstwerk.
Karten und Info: Tel. 0180-1-34 42 76 www.staatstheater-nuernberg.de
Solisten der Mailänder Scala und Arena di
Verona gastieren am 26. Juni (20 Uhr) in
einer monumentalen Open-Air-Inszenierung
von Wilhelm Keitel mit Verdis Nabucco auf
dem Münchner Königsplatz.
Karten und Info: Tel. 01805-761111 (0,12 E/Min)www.passau-ticket.de
Erfrischend neu wollen sich die Sommer-
konzerte in Ingolstadt anlässlich ihres
15jährigen Jubiläums vom 26. Juni bis 08.
August mit rund 20 Veranstaltungen aus
den Bereichen Klassik, Pop und Jazz bis hin
zum HipHop präsentieren. Namen wie
Harnoncourt, Jansons, Buchbinder, Nigel
Kennedy oder das Trio Kroke, Kunze oder
Feidman sind da mehr als Programm.
Karten und Info: Tel. 0800-118 40 30 www.sommerkonzerte.de
sen! Wir dürfen uns neben Kammermusi-
kalischem und Jazz auf seine Entführung
aus dem Serail freuen.
Mit Carl Orffs mitreißender Carmina Burana
startet das historische Bürgerfest Augsburg.
23. – 25. JuliOpen-Air Konzerte „mostly Mozart“ im Fronhof Karten und Info: Tel. +49-821-309 84www.konzerte-im-fronhof.de
1. August (21.30 Uhr, Einlass: 20 Uhr)Carmina Burana (Freilichtbühne am Roten Tor)Karten und Info: Tel. +49-180-5450411www.kulturgipfel.de
Herrenchiemsee FestspieleUnter dem Motto „Mitwelt – Gegenwelt”
setzen sich die diesjährigen Festspiele auf
Herrenchiemsee mit der Thematik von Mu-
sik im Einklang und im Widerstreit mit ihrer
Epoche auseinander. Wer den Hörgenuss in
königlichem Ambiente intellektuell vertiefen
will, dem seien die Konzerteinführungen des
Festspieldramaturgen Klaus Jörg Schön-
metzler ans Herz gelegt.
23. Juli – 01. AugustKarten und Info: Tel. +49-8035-10 31www.festspiele-herrenchiemsee.de
... und außerdemMusik vom Mittelalter bis zur Romantik – an
historischen Stätten interpretiert von inter-
national führenden Ensembles – kann man
vom 28. bis 31. Mai bei den Tagen Alter Mu-
sik in Regensburg erleben. Das Festival
feiert sein 20jähriges Jubiläum u. a. mit der
Erstaufführung von Joseph Schusters 200
Jahre verschollenen Oper Amor und Psiche.
Karten und Info: Tel. +49-941-704 00 72www.tage-alter-musik.allmusic.de
Frankens bekannteste Freilichtbühne – die
Waldbühne Weißenburg i. Bay. – begeht mit
abwechslungsreichem Festspielprogramm
(darunter zehn Musikproduktionen) vom 11.
Juni bis 07.August sein 75jähriges Jubiläum.
Karten und Info: Tel. +49-9141-907-322www.weissenburg.de
Die 16. Richard-Strauss-Tage in Garmisch-
Partenkirchen finden vom 15. bis 20. Juni
statt. Opern-Highlight ist die konzertante
Aufführung der Ariadne auf Naxos.
Karten und Info: Tel. +49-1805-46 36 67www.richard-strauss-tage.de
ange
künd
igt
> 1 Festivals > 2 Konzerte > 3 Oper
Konzerte 03/04
Klassisch anders Wir danken unseren Förderern: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft,Forschung und Kunst | Landeshauptstadt MünchenKulturreferat | Bezirk Oberbayern
Joseph Haydn und Amerikanische Moderne
6. Abonnementkonzert | 29.04. 04
Cage Twenty-Three for String Orchestra Carter Inner Song for Oboe SoloHaydn Konzert C-Dur für Oboe und Kammerorchester Copland Quiet City Haydn Sinfonie Nr. 52 c-mollSolist: François Leleux, OboeLeitung: Daniel Giglberger, Konzertmeister
7. Abonnementkonzert | 27.05. 04
Haydn Sinfonie Nr. 26 d-moll „Lamentatione“ Anlässlich seines 75. GeburtstagesHans Stadlmair
Toccata für StreichorchesterCarter A Mirror on Which to Dwell Haydn Scena di Berenice Wolfe Cruel Sisters für Streichorchester – Uraufführung –Solistin: Juliane Banse, SopranLeitung: Christoph Poppen
München, Herkulessaal, 20 Uhr
Kartenservice Tel. 0 8106 / 89 95 65www.muenchener-kammerorchester.de
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU crescendo 03 2004 23
Reihe der MeisterkonzerteGeorgisches Kammerorchester | Melos Quartett & SüddeutscherKammerchor | Efim Jourist Ensemble | Meininger Trio | StuttgarterKammerorchester | L'Orfeo Barockorchester | London Brass Quintet |Russische Kammerphilharmonie | u. v. a.
Gipfelkonzerte in den Allgäuer AlpenOpen air auf Nebelhorn und Fellhorn
Musikalische Soiréen und Dinnerkonzerte
Forum junger PreisträgerInternationale Meisterkurse
Künstlerischer Leiter: Prof. Peter Buck
Vorverkauf
Allgäu Ticket, Tel 0180-5132132
online: www.muenchenticket.de
Informationen
Festivalbüro, Tel +49(0)8322-700-267
www.oberstdorf.de/musiksommer
www.b-werk.de
Oberstdorfer Musiksommer12. Internationales Klassikfestival im Allgäuvom 29. Juli bis 19. August 2004
FO
TO
:R
ICH
AR
D-
ST
RA
US
S-
TA
GE
Richard-Strauss-Tage: Waltraud Meier
FO
TO
:S
TA
R E
NT
ER
TA
INM
EN
T
Künstlerischer Leiter Wilhelm KeitelKünstlerischer Leiter Wilhelm Keitel
C03_04_regional_21-25.qxd 08.05.2004 17:48 Uhr Seite 23
![Page 24: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/24.jpg)
Freies Musikzentrum MünchenDer Welt des Klangs in allen ihren Facetten
eine Heim- und Wirkungsstätte sein – das
könnte eines jener Ziele sein, die den Erfolg
des Freien Musikzentrums München aus-
machen. Im Juni feiert der für sein vielsei-
tiges Kurs- und Konzertangebot von Klassik
über Jazz bis hin zum Tanz bekannte Verein
sein 25jähriges Jubiläum mit einem sechs-
köpfigen Percussion Highlight: The Drum
Smiles. Es folgt ein Konzert zum 101. Ge-
burtstag des Komponisten Karl Meister mit
Ulrike Gruber (Klavier) und Edgar Borsich
(Violoncello).
19. Juni (Festkonzert The Drum Smiles, 20 Uhr)26. Juni (Konzert „Karl Meister“, 20 Uhr)Konzertsaal FMZ, Ismaninger Str. 29Karten und Info: Tel. +49-89-414 24 70www.freies-musikzentrum.de
...und außerdem
Meisterwerke live und locker aufbereitet
durch unterhaltsame Moderationen bietet
die Reihe „Abenteuer Klassik!“ im Max-
Joseph-Saal der Münchner Residenz (21.05.,
25.06., 26.06. und 09.10.).
Karten und Info: Tel. +49-89-559 68 60www.kulturgipfel.de
„Bilder zum Hören“ nennt Lilya Zilberstein
ihr Klavierrezital mit Werken von Beethoven
und Mussorgski, das sie am 18. Juni in der
Reihe der Dachauer Schlosskonzerte gibt.
Karten und Info: Tel. +49-8131-752 86www.dachau.de/schlosskonzerte
Ausgehend vom Internat. Musikfestival Gut
Immling finden in diesem Jahr erstmals
auch zwei Open-Air-Veranstaltungen auf
dem Rosenheimer Max-Josephs-Platz statt:
die Salzburger Dance Company mit Peter
Breuers Ballett Bolero (23. Juli) und die
Münchner Symphoniker mit Beethovens
Neunter Symphonie (24. Juli).
23. Juli – 01. Augustwww.immling-musikfestival.de
...Neue MusikDas BR-Symphonieorchester, das Schlag-
quartett Köln und das ensemble belcanto
interpretieren am 12. Juni in der Reihe
musica viva Werke von Rihm, Walter und
Stäbler. Für das Programm vom 19. Juli
(Baltakas, Donatoni, Haas, Nono) konnte das
BR-Symphonieorchester als Solisten den
Cellisten Clemens Hagen gewinnen.
Karten und Info: Tel. +49-89-59 00 40 90 www. br-online.de/musicaviva
... JazzEr gilt als die Nr. 1 unter Italiens Modern-
Jazz-Pianisten: Enrico Pieranunzi.Am 6. Juni
(20.30 Uhr) kann man den geistreichen Im-
provisationskünstler und begnadeten
Rhythmiker im Münchner Lustspielhaus
(LOFT) live erleben.
Karten und Info: Tel. + 49-89-34 49 74www.lustspielhaus.de
Mariss Jansons am Pult des Symphonieor-
chesters des Bayerischen Rundfunks (2. Juli)
und James Levine mit den Münchner Phil-
harmoniker (03. Juli) bringen mit Beethoven,
Mendelssohn Bartholdy, Dvo`rák und Mahler
den Münchner Odeonsplatz zum Klingen.
Karten und Info: Tel. +49-89-54 81 81 81www.klassik-am-odeonsplatz.de
Aus Anlass des 800jährigen Stadtjubiläums
begehen die Landshuter Hofmusiktage eine
musikalische Zeitreise, die vom 12. bis ins
21. Jahrhundert führt: Dieses 12. Europäi-
sche Festival für Alte Musik steht unter dem
Motto „Europa in Landshut“ (02. – 11. Juli).
Karten und Info: Tel. +49-871-92 20 50www.Landshuter-Hofmusiktage.com
Die Musica Sacra International in Markt-
oberdorf hat sich die Begegnung der Welt-
religionen zum Schwerpunkt erkoren. Vom
28. Mai bis 02. Juni können zum siebten
Mal elf Ensembles aus neun Nationen in
den schönsten Allgäuer Kirchen und Sälen
gemeinsam auftreten.
Karten und Info: Tel. +49-8342-96 18 25www.modmusik.de
>2 KonzerteEuropamusicaleDas 3. Europäische Musikfest in Berlin,
Leipzig, München und Wiesbaden ist den
zehn neuen EU-Ländern gewidmet. Als
Vertreter ihres Landes stellen die Riga
Chamber Players neuere Werke lettischer
Komponisten in der Münchner Allerheiligen-
Hofkirche vor, während ihre Kollegen aus
Polen (Sinfoniette Cracovia), der Slowakei
(Slowakische Philharmonie) und Tschechien
(Musica Florea; mit der dt. EA einer Barock-
oper von Jan Dismas Zelenka) im Herkules-
saal gastieren.
02. – 30. MaiResttermine in München: 21.5. (Lettland), 23.5.(Polen und Slowakei), 28.5. (Tschechien)Karten und Info: Tel. 0800-545 44 44 (kostenfrei)www.europamusicale.com
Kent Nagano/Arcadi VolodosKent Nagano gilt als einer der innovativsten
Pultstars unserer Zeit. An der Spitze des
Deutschen Symphonieorchesters Berlin
wird er in Regensburg und München Werke
von Prokofieff (Romeo und Julia) und Ravel
(Boléro) dirigieren. Höhepunkt der beiden
Konzerte wird Prokofieffs kolossal-virtuo-
ses Klavierkonzert Nr. 2 g-moll mit Arcadi
Volodos am Flügel sein.
27. Mai (20 Uhr) Regensburg, AudimaxKarten und Info: Tel. +49-941-29 60 00www.odeon-concerte.de
28. Mai (20 Uhr) München, PhilharmonieKarten und Info: Tel. +49-89-98 29 28 27www.hoertnagel.de
Georgisches KammerorchesterDie neun Sinfonien von Beethoven hat
Markus Poschner, künstlerischer Leiter des
Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt,
anlässlich des 40jährigen Bestehens zum
Hauptthema seines Klangkörpers gemacht.
Die Sprengkraft der „Fünften” – wie kein
anderes Werk des deutschen Komponisten
von radikalen Werten geprägt – konterka-
riert das in Tiflis/Georgien gegründete En-
semble, das seit 1990 seine zweite Heimat
in der AUDI-Metropole gefunden hat, mit
Musik aus Rumänien.
13. Juni (20 Uhr)Ingolstadt, Festsaal Theater IngolstadtKarten und Info: Tel. +49-841-305 18 13www.georgischeskammerorchester.de
ange
künd
igtplus regional Bayern
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU 24 crescendo 03 2004
FO
TO
:A
RC
HIV
PA
RL
AN
DO
Nacht der Gaukler: Pantomime Nemo
FO
TO
:A
RC
HIV
E I
MP
RE
SS
AR
IO
Europamusicale: Musica Florea
FO
TO
:F
RE
IES
MU
SIK
ZE
NT
RU
M M
ÜN
CH
EN
Freies Musikzentum München: Jubiläumskonzert mit The Drum SmilesFreies Musikzentum München: Jubiläumskonzert mit The Drum Smiles
FO
TO
:K
UL
TU
RG
IPF
EL
Abenteuer Klassik
C03_04_regional_21-25.qxd 08.05.2004 17:49 Uhr Seite 24
![Page 25: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/25.jpg)
>3 OperGlucks Orpheus und EurydikeAb kommender Spielzeit will das Staats-
theater Nürnberg sich mit eigenen Fest-
spielen als europäisches Gluck-Zentrum
etablieren. Die Neuinszenierung (Olivier
Tambosi) von Glucks erster Reformoper in
der Wiener Urfassung setzt deshalb den mit
Iphigenie auf Tauris begonnenen Zyklus
konsequent fort. Bereits in dieser 1762
entstandenen Neudeutung des antiken
Orpheus Mythos zeigt sich nämlich Glucks
Bestreben, die Musik ganz in den Dienst
der dramatischen Wahrheit zu stellen und
sich auf die Kraft des unverstellten Aus-
drucks und die Natürlichkeit des Gesangs
zu konzentrieren. Mit der Intimität des Ge-
schehens – die Oper Orpheus und Eurydike
erfordert nur drei Solopartien –, mit seinem
völlig unheldischen Gestus, der die Perso-
nen als leidende Menschen erscheinen
lässt, und mit dem Wunsch nach dem pri-
vaten Glück rückt das Werk zugleich in die
Nähe des bürgerlichen Trauerspiels. In die-
sem Zusammenhang gewinnt dann auch
das „lieto fine“, der von der antiken Vorla-
ge abweichende glückliche Ausgang, sei-
nen Sinn, der eben mehr ist als ein bloßes
Zugeständnis an die Opernkonventionen.
Die musikalische Leitung übernimmt Chef-
dirigent Philippe Auguin.
23. (Premiere), 29.05., 06.,09.,16., 28.06., 10.,15.07. (Sa 19.30 Uhr, So 19 Uhr, Mo-Fr 20 Uhr)Christoph Willibald Gluck: Orpheus und EurydikeStaatstheater NürnbergKarten und Info: Tel. 0180-1-34 42 76 www.staatstheater-nuernberg.de
Menottis Der KonsulAls der Komponist Gian-Carlo Menotti wäh-
rend eines Flugs von Europa nach Nord-
amerika nur zwei Jahre nach Zusam-
menbruch des Hitler-Regimes Zeuge einer
dramatischen Szene zwischen der Einwan-
derungspolizei und einer alten italienischen
Bäuerin wird, kommt ihm die Idee zu einer
EDITORIAL INHALT INTERVIEW PORTRAIT EXTRA REISE REGIONAL PREMIERENSPIEGEL HIF I CD DVD VORSCHAU crescendo 03 2004 25
plus regional BayernSonderseiten Crescendo KlassikMagazin
Projektleitung: Liselotte Richter-LuxRedaktion: Vesna Mlakar (verantw.)
Alle Verlagsangaben s. Impressum S. 54
PAULANER OPEN AIR ’04
im Brunnenhof der Münchner Residenz, Beginn: 20 Uhr*
Fr, 25.06. Night of the GypsiesJoszef Lendvay & friends
So 27.06. Mozart-Serenade András Adorján, FlöteMi, 30.06. Holly Cole Do, 01.07. Hora Romanesca
Gilles Apap & The Colours of InventionSa, 03.07. Havanna Club
Sierra Maestra (*Beginn: 19 Uhr!)Mi, 07.07. Vivaldi im Brunnenhof
Bach Collegium MünchenSo, 11.07. Zauber der Operette
Johann Strauß Symphonie-Orchester BudapestDi, 13.07. Michel Hermon singt PiafMi, 21.07. Griechische Nacht Maria Farantouri & EnsembleDi, 27.07. Classic meets Cuba
The Klazz Brothers & Cuba PercussionSa, 31.07. Italienische Nacht
Orchestra di Padova e del VenetoSo, 01.08. All you need is love Best of the BeatlesMo,02.08. American Classics Victoria Horne, GesangDi, 03.08. High Society A Tribute to Louis „Satchmo“ ArmstrongSo, 08.08. Piazzolla forever Richard Galliano, AkkordeonMo, 09.08. Fiesta Flamenca
Gérardo Núñez, Gitarre · Carmen Cortez, TanzDi, 10.08. A Gospel Summer Celebration The Voices of Praise
Jazz & Classics
Bestellen Sie jetzt bei der Tonicale Musik & Event GmbH – Tel. 0800-545 44 55,[email protected], www.musikerlebnis.de und an allen Vorverkaufsstellen!
www.musikerlebnis.de
Oper, die in der Drastik ihrer Handlung
ihresgleichen sucht: Der Konsul ist ein An-
klagestück, ein flammender Protest gegen
Unrecht und Gleichgültigkeit, was dem Werk
eine quasi immerwährende Aktualität ver-
leiht. Die Regie übernimmt der Intendant
des Hofer Theaters Uwe Drechsel.
29. (Premiere), 30.05., 05., 06., 23., 29., 30.06.,02., 10., 11., 17.07. (Sa/So 19 Uhr, Mo-Fr 20 Uhr)Gian-Carlo Menotti: Der KonsulTheater Hof, Großes HausKarten und Info: Tel. +49-9281-707 02 90www.theater-hof.de
...und außerdemUnter dem Dirigat von Marcello Viotti (Regie:
Andreas Homoki) feiert die Bayerische
Staatsoper am 30. Mai (19 Uhr) mit Charles
Gounods „Seelenoper” Roméo et Juliette
ihre vierte Spielzeit-Premiere. Die Titelpar-
tien singen, – wie schon mit großem Erfolg
in Gounods Faust – Angela-Maria Blasi und
Marcelo Álvarez.
Karten und Info: Tel. +49-89-21 85-19 20www.staatsoper.de
Countertenor und Erfolgsregisseur Axel
Köhler inszeniert für das Staatstheater am
Gärtnerplatz und die Bayer. Theaterakade-
mie August Everding/Hochschule für Musik
und Theater Benjamin Brittens A Midsum-
mer Night’s Dream. Vorstellungen: 16., 22.,
25. Juni im Prinzregententheater (München)
und 28. Juni im Theater am Bismarckplatz
(Regensburg).
Karten und Info: Tel. +49-89-21 85-19 60www.staatstheater-am-gaertnerplatz.de
Im Rahmen des Mozartfestes 2004 bringt
das Mainfrankentheater Würzburg eine
Neuinszenierung von Mozarts Frühwerk
Idomeneo (Premiere: 24. Juni).
Karten und Info: Tel. +49-931-390 81 24www.theaterwuerzburg.de
Chefdirigent Philippe Auguin
FO
TO
:M
ET
RO
PO
LIT
AN
OP
ER
A N
EW
YO
RK
C03_04_regional_21-25.qxd 08.05.2004 17:50 Uhr Seite 25
![Page 26: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/26.jpg)
gese
hen
EDITORIAL INHALT INHALT INTERVIEW PORTRAIT REGIONAL PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 26 crescendo 03 2004
> 1 Köln> 2 Weimar> 3 Basel
> 4 Leipzig> 5 Bonn> 6 Aachen
Auf einen BlickEin knapper Rückblick auf Opernpremieren undFestivals der letzten zwei Monate
>1 Ein Plädoyer für DaphneNicht zu Unrecht führt Strauss’ Spätwerk Daphne imOpernrepertoire ein Schattendasein. Joseph Gregorshölzerne Verse inspirierten Strauss nicht in dem Maß,dass ein einheitliches Meisterwerk hätte entstehenkönnen. Auch wenn das Stück große und musikalischvollendete Augenblicke aufweist, wie jetzt in derkonzertanten Aufführung in der Philharmonie in Köln (13.03.04) nachzuprüfen war. Vor allem, wenn dieStrauss-Musik so hingebungsvoll dargeboten wird, wiedurch das WDR Sinfonieorchester unter der Leitungdes animierenden Semyon Bychkov. Dazu trat ein über-durchschnittliches Ensemble an, das Daphne konzer-tant so aufführte, als gelte es einem Meisterwerk. Vorallem der große und gefeierte Soprangast RenéeFleming in der Titelrolle begeisterte mit makellosenPhrasierungen und wunderbaren Spitzentönen und er-wies sich abermals als ideale Strauss-Sängerin vongroßem Format, die zu Recht umjubelt wurde. Zentrumder Aufführung allerdings war nicht sie, sondern JohanBothas geradezu überwältigender Apollo. Mühelosmachte Botha sich diese gefürchtete Partie zu eigen underwies sich als absoluter Ausnahmetenor. Zumindest in diesem Fach hat er zur Zeit keine Konkurrenz zufürchten. Mit wunderbar pastosen Alttönen überzeug-te die junge Anna Larsson als Gaea und KwangchulYoun als bassgewaltiger Peneios. Unter den Schäfernhörte man immerhin so intensive Stimmen wie die vonEike Wilm Schulte. Leider entsprach Jeffrey Dowd mitmerkwürdig indifferenter Tenorstimme als Leukipposnicht dem Qualitätsstandard dieser Aufführung. Dennochwar dies insgesamt ein Strauss-Abend von Format undein bedeutendes Plädoyer für seine Daphne! ME
>2 Orfeo ed EuridiceDie Weimarer Orfeo-Inszenierung von Peter te Nuylverwandelt den antiken Sänger in einen egozentri-schen Komponisten zwischen Rokoko und Gegenwart,der die Liebe zu Euridice bloß als Stimulans für seineKunst braucht. Die Idee ist gut, trägt aber nicht über ei-nen ganzen Abend, auch die dekorative Ausstattung
(Mirjam Grote Gansey) rettet ihn nicht. Weil die Gefüh-le nicht ernst gemeint sind, wählt Jac van Steen zuRecht rasche Tempi, was der Musik Glucks aber die In-tensität raubt. Ein Genuss war wenigstens die klare,hell timbrierte Countertenorstimme von Matthias Koch,der auch die ihm zugewiesene Rolle gut spielte. DenHöhepunkt des Abends aber bildete das im 3. Akteingefügte Cembalo-Solo von Louis Andriessen mitdem Titel „Ouverture to Orpheus“ (Annette Reifig), daspantomimisch ausgestaltet wurde. Hier dehnte sichein Augenblick zu ein paar kosmisch erfüllten Minuten.
PSa
>3 Die NaseAnderenorts verkompliziert, gewinnt der frühe Genie-streich von Schostakowitsch in der Baseler Erstauf-führung an charakterisierender Deutlichkeit. Hier istder vermeintliche Nasenverlust einer Standespersoneine grelle Persiflage auf den seinerzeit aufgeblähtenzaristischen Staatsapparat. Mehr noch: Mit uniformgekleideten Zeitungsredakteuren spielen Regisseur
Robert Schuster undseine AusstatterinPenelope Wehrli auchauf die Presse(freiheit)im heutigen RusslandPutins an. Die bewussteAlogik des musikali-schen Geschehens mitihren unerwarteten Ef-fekten und komischenKontrasten weiß JürgHenneberger, ein aus-gewiesener Spezialistfür Neue Musik, souve-
rän anzusteuern. Überragend zudem Igor Morosow inder Titelpartie. Natürlich singt der Ukrainer, aber auchdie vielen anderen, darunter Chorsolisten, in der Origi-nalsprache. Ein hin und wieder eingestreuter deutscherSatz verstärkt das Tohuwabohu zu einer rundum über-zeugenden grotesk-witzigen Opernsatire. BK
>4 Flight1998 von der Glyndebourne-Opera uraufgeführt, in ver-schiedenen Ländern nachgespielt, erreichte die – einemEreignis auf dem Pariser Flugplatz Charles de Gaullenachgehende – Oper Flight nun auch die deutschenBühnen. Im Zentrum steht ein Flüchtling, der ohne Passund Visum aus einem ungenannten fernen Lande ein-flog und daher das Gelände nicht verlassen kann. Sie-ben Reisenden begegnet er, findet anfangs kein Mitleid.Erst nachdem er gegen Ende seine Fluchtgeschichte ineiner beeindruckenden opernhaften Szene vor dem ihn
verhaften wollenden Ausländerbeauftragten erzählt,findet er es. Der „Officer“ drückt ein Auge zu, die „Con-trollerin“ des Aerodroms deckt ihn schon immer, dieReisenden sind erschüttert. Ihre Schicksale werdenpartiell offenbar, indem Streitigkeiten, fast unverhüllterSex und Hoffnungsbekenntnisse die Handlunsgebenebestimmen. Mit einer lockeren, operettenhaften Artbreiten sie sich auf der musikalischen Grundlage vonMinimal Music-Elementen und Puccini-Sound aus,nicht ernst, in Art einer Soap-Oper, amüsant, etwasoberflächlich, aber mit geschickten Arrangements, dieden Sängern Entfaltungsmöglichkeiten gaben. Einegroße Oper ist das Werk trotz dreier sehr ausgedehn-ter Akte nicht, eine effektvolle zwar, aber wenig tief-gehende, die das Leipziger Ensemble und Gäste wie derAltus von David Cordier als Flüchtling u.a. locker überdie Szene brachte. Die Leitung von Solisten-Dektettund Gewandhausorchester hatte John Axelrod. DieInszenierung stammte von Ralf Nürnberger. Die Büh-nenausstattung – geschickt fürs Spiel angelegt – warvon Thomas Gruber, die Kostümgestaltung von ClaudiaRühle. FS
>5 „Amüsiert Euch,meine Lieben!“Großes Vergnügen kann das Publikum der Oper Bonnzur Zeit mit der Tragédie lyrique Dardanus von Jean-Philippe Rameau haben, denn die Regisseurin KarolineGruber nimmt dieses Stück als das, was es ist: puresUnterhaltungstheater. Mittels einer Idee en travestieschickt sie die Handlung in unsere Zeit, ohne die ba-rocken Wurzeln außer Acht zu lassen. Unterstützt wirdsie von Bernhard Klebers farblich geschmackvollemF
OT
O:
CG
RIS
TIA
N
BR
AC
HW
ITZ
FO
TO
:A
ND
RE
AS
B
IRK
IGT
FO
TO
:S
EB
AS
TIA
N
HO
PP
E
C03_04_kuk_S26-27.qxd 09.05.2004 2:15 Uhr Seite 26
![Page 27: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/27.jpg)
PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU
✁Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2004/2005mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.
w w w . g e w a n d h a u s . d e
Name, Vorname
Straße
PLZ, Wohnort
Telefon Geburtsdatum
Coupon bitte zurücksenden an: Gewandhaus zu Leipzig · Marketing und Kommunikation · Augustusplatz 8 · 04109 Leipzig
✆ 03 41/12 70-280
GewandhauskapellmeisterHerbert Blomstedt
21./22. Mai 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt Cornelia Grohmann, Flöte · Frank-Michael Erben, Violine · Michael Schönheit, Cembalo · Johann Sebastian Bach, 5. Brandenburgisches Konzert D-Dur BWV 1050 · Anton Bruckner, 2. Sinfonie c-Moll 27./28. Mai 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt Claudio Bohórquez, Violoncello · Antonín Dvorák, Karneval op. 92Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll op. 104, 7. Sinfonie d-Moll op. 70 3./4. Juni 2004 Gewandhausorchester · Dmitri Kitajenko Lilya Zilberstein, Klavier · Georges Bizet/Rodion Schtschedrin, Carmen-Suite · Manuel de Falla, Nächte in Spaniens Gärten – Sinfonische Impres-sionen für Klavier und Orchester · Nikolai Rimski -Korsakow, Capriccio
espagnol 10./11. Juni 2004 Gewandhausorchester · Charles Dutoit Frank Peter Zimmermann, Violine · Hector Berlioz, Le Carnaval romain Camille Saint-Saëns, 3. Konzert für Violine und Orchester h-Moll op. 61
Nikolai Rimski-Korsakow, Scheherazade op. 35 17./18. Juni 2004Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Gustav Mahler, 9. Sinfonie D-Dur 24./25. Juni 2004 Gewandhausorchester · Herbert BlomstedtRichard Goode, Klavier · Johann Sebastian Bach, 2. Ouvertüre h-Moll BWV 1067 · Ludwig van Beethoven, 1. Konzert für Klavier und Orchester C-Dur op. 15 · Paul Hindemith, Sinfonie „Mathis der Maler“ 3. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Jean-Yves Thibaudet, Klavier · Edvard Grieg, Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40 · Richard Strauss, Burleske für Klavier und Orchester d-Moll op. 11 · Max Reger, Variationen und Fuge über ein lustiges Thema von Johann Adam Hiller op. 100 5. September 2004Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Leonidas Kavakos, Violine Edvard Grieg, Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil op. 40 · Johannes Brahms, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 · Maurice RavelBoléro 9./10. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Siegfried Matthus, Responso – Konzert für Orchester · GustavMahler, 1. Sinfonie D-Dur 16./17. September 2004 Gewandhaus-orchester · Mikko Franck · Bernhard Krug, Horn · Einojuhani RautavaaraIsle of bliss (Insel des Glücks) · Richard Strauss, 2. Konzert für Horn und Orchester Es-Dur · Jean Sibelius, 5. Sinfonie Es-Dur op. 82 23./24. September 2004 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Garrick Ohlsson, Klavier · Johannes Brahms, 1. Konzert für Klavier und Orchesterd-Moll op. 15, 2. Sinfonie D-Dur op. 73 30. September/1. Oktober 2004 Gewandhausorchester · GewandhausChor · GewandhausKammer-chor · Herbert Blomstedt · Luba Orgonásová, Sopran · Cornelia Kallisch Alt · Kresimir Spicer, Tenor · Klaus Mertens, Bass · Leos Janácek, Vecné evangelium (Ewiges Evangelium) – Legende für Sopran, Tenor, Chor und Orchester · Anton Bruckner, 3. Messe für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor und Orchester f-Moll
gese
hen
Jaquart-Bühnenbild und den herrlichschrägen Kostümen Mechthild Seipels. DieSänger ziehen mit, ob der körperbewußteEric Laporte in der schwierig hohen undgut gesungenen Titelpartie, Sabine Ritter-busch als moderne Iphise, Reuben Willcoxals Charakterstudie Antenors, der dümm-liche Vater Iphises von Mark Morouse, dersexy Venus von Katrina Thurman oder dervertransten Zauberer von Andrej Telegin.Attilio Cremonesi am Pult vermittelt Solis-ten, Chören und dem Beethoven Orches-ter Bonn das nötige Stilgefühl und dieFreude an der Musik – was will man mehr?Es ist angerichtet, bon appetit! MF
>6 IlsebillDas Theater Aachen hat mit Sicherheit eine der interessantesten Ausgrabungen derSpielzeit initiiert: Friedrich Kloses Märchenoper Ilsebill aus dem Jahr 1903. DerLibrettist Hugo Hoffmann nahm das Grimmsche „Märchen vom Fischer und seinerFrau“ und wagnerte die Worte stabreimelnd im Stil des Bayreuther Meisters. DieOper trägt den Untertitel „Eine dramatische Symphonie“, mit Recht – die Qualität vonKloses Musik liegt nicht in der Überwindung des Wagnerschen Vorbildes in einenvolkstümlichen Märchenton, wie es Engelbert Humperdinck gelang, sondern in dersymphonischen Anlage des Werkes, die gut zur balladenhaften Struktur des Märchenspasst und den Bruckner-Schüler verrät. Ganz eigen ist die vorausweisende meister-liche Orchestrierung des Werkes, die auch Richard Strauss nicht unbekannt gebliebensein dürfte. Auf der Bühne wagt der Intendant und Regisseur Paul Esterhazy leiderein unerquickliches Experiment – artifiziell und undramatisch setzt er die musikalischeStruktur durch eine Folge von zumeist unbeweglichem Bild und Licht an-Licht ausum, ein gepunkteter Schleiervorhang am Bühnenportal schafft zusätzlich Distanz, einweiterer, ständig bewegter pointilistischer Gazeschleier im Hintergrund verursacht einständiges Augenflimmern – eine Zumutung für die Zuschauer! Bühnenbild: Pia Janssen.Die Kostüme von Renate Schwietert sind sowohl archaisch als auch anarchisch, weilsie an die Spermatozoen aus dem Woody-Allen-Film erinnern. Bei GMD MarcusBosch liegt die Partitur allerdings insicheren Händen, er gibt sich und dasSinfonieorchester Aachen dem nötigenKlangrausch hin. Als Gast singt NorbertSchmittberg mit sehr flexibler Stimme dieheikle Hauptpartie des Fischers, JaroslavSielicki imponiert als Wels mit Helden-bariton. Die Titelrolle der Ilsebill singt mitgroßer Verve Lisa Graf, seit ihrer Toscaklingt ihre Stimme in der Höhe leider zu-nehmend schrill und verhärtet. MichaelEnde beeindruckt als tenoraler Kreuz-zugsprediger, aber auch hier bemerktman, nach dem Cavaradossi, einen Ab-bau an Farben und Schmelz der Stimme.Die restlichen Rollen werden aus demHausensemble zuverlässig besetzt undder große Chorpart wird von Chor undExtrachor hervorragend gemeistert. MF
27
FO
TO
:T
HIL
O
BE
U
FOTO
:FR
AN
K H
ELLE
R
C03_04_kuk_S26-27.qxd 09.05.2004 2:16 Uhr Seite 27
![Page 28: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/28.jpg)
am Rande
„Bohemia“ ist das Motto des diesjährigen Bonner
Beethovenfestes, das vom 17. September bis zum 10.
Oktober stattfindet. Steht doch der Böhmisch-Mäh-
rische Raum in diesem Jahr durch zwei Jubiläen im
Blickpunkt der Klassikfreunde: dem 150. Geburtstag
von Leos Janá `cek und dem 100. Todestag von Antonin
Dvorák. Außer ihrem Werk (und dem Beethovens) wer-
den aber auch zahlreiche weniger bekannte tschechi-
sche Komponisten vorgestellt, Feld und Filas, Benda
und Dussek, Stepan und Vorisek. Neben 56 Konzerten
gibt es beim Beethovenfest ein umfangreiches Rah-
menprogramm von Lesungen,Ausstellungen,Vorträgen
und Filmvorführungen. Einige Höhepunkte des Pro-
gramms: das Eröffnungskonzert mit den Bamberger
Symphonikern unter Jonathan Nott (17.09.), die Kon-
zerte der Tschechischen Philharmonie unter Sir John
Eliot Gardiner (05.10.), des Finnish Radio Symphony
Orchestra unter Sakari Oramo (08.10.) und das Ab-
schlusskonzert mit dem Philharmonia Orchestra London
unter Frans Brüggen (10.10.). Mit Pierre-Laurent Aimard,
Murray Perahia u.a. sind außerdem zahlreiche Pia-
nisten zu Gast. Für Kinder gibt es eine „Musikalische
Schnitzeljagd“ (19.09.), Jazzfreunde können unter an-
derem Uri Caine und Künstler aus der tschechischen
Jazz-Szene erleben. Geleitet wird das Festival seit die-
sem Jahr von Intendantin Ilona Schmiel. Weitere Infos
unter www.beethovenfest.de
Den mit 16.000 EUR dotierten Kompositionswettbe-
werb in der „Gläsernen Manufaktur“ gewann der deut-
sche Komponist Matthias Ockert mit Diaphaneity.
Berichtigung zum Festspiel-Guide 2004: Anstelle des
jüngst verstorbenen Sir Peter Ustinov übernimmt Armin
Mueller-Stahl bei den Festspielen Mecklenburg-Vor-
pommern die Rolle des Sprechers im Karneval der Tie-
re am 16.07. in Rostock.
(Un)endlichMichael Endes Unendliche Geschichte aufder Opernbühne in Trier
Ein Bus ruckelt durch das Nachkriegs-London. In kaum ge-
brochener Monotonie ruckelt die Musik dazu, die Michael
Nyman, ein Spezialist für die kleinen Zwischenfälle im Immer-
gleichen, den zwölf Spielern seiner neuen Oper entlockt. In
Karlsruhe, wo der für drei Jahre als composer in residence
verpflichtete Nyman bereits vor zwei Jahren seine Neufassung
von Facing Goya herausbrachte, folgte jetzt Man and Boy:
Dada. Wieder eine Künstleroper, wieder ein kleiner Ach-
tungserfolg für den britischen Komponisten und Musik-
wissenschaftler.
Zwei Personen stürzen sich auf eine entwertete Fahrkarte, ein
zwölfjähriger Junge, der seine Sammlung der Tickets aller
Londoner Buslinien vervollständigen möchte, und ein alter
Mann, der in ihr ein Kunstobjekt und Ausgangsmaterial für
eine Collage sieht. Der alte Mann, der seit 1940 im englischen
Exil lebende Dadaist Kurt Schwitters, und der Junge freun-
den sich an. Gemeinsam brechen sie ins Busdepot ein, um die
begehrte Fahrkarte zu bekommen. Zu Besuch bei Michaels
Mutter rezitiert Schwitters seine Hatschi-Aktion „Niesge-
dicht“, mit der Darstellung seines „Bomben-Lieds“ reißt er
bei ihr alte Wunden auf und mit seinem unbrauchbaren Dada-
Fahrrad, das er Michael zum Geburtstag schenkt, stößt er den
Jungen vor den Kopf: alles eben nur „interessanter Müll“. In-
mitten von Trümmern kann sich seine lebensbejahende
Dada-Kunst kaum gegenüber dem pragmatischen Lebens-
willen von Michael behaupten. Erst am Schluss mag man
erahnen, dass sich Michael der Fantasiewelt Kurts öffnet.
Das ist eine hübsch konstruierte, bittersüße Handlung, die
Nyman mit kleinen Tango-Sequenzen und dekorativen Flos-
keln unaufwändig umhäkelt, die aber doch so dünn bleibt
wie der Tee bei Michaels Mutter, wo es am streng rationierten
Zucker fehlt. Mit Elan agieren Wolfgang Heinzel am Pult sowie
in der Rolle des Schwitters John Pickering, der singt als ginge
es um die Rolle seines Lebens. Die „Oper für drei Stimmen“
hat schon die Fahrkarte nach Prag in der Tasche, nach
London sowieso. Reiner Knäbel
InteressanterMüllUraufführung von Michael Nymans Oper„Man and Boy: Dada“ in Karlsruhe
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 28 crescendo 03 2004
Angelika Schmid als uralte Morla
FO
TO
:J
OC
HE
N
KL
EN
K
FO
TO
:C
HR
IST
OP
HE
O
HL
ING
ER
Die weißen Wolken des Nichts hatten bereits vor der Vor-
stellung damit begonnen, die Wörter im Programmheft
durcheinander zu würfeln. Später fraßen sie sich in die Text-
projektionen vom Orakel des Südens hinein (dessen Weis-
sagungen man ansonsten, rein akustisch, vermutlich gar
nicht hätte verstehen können) und versuchten geflissentlich,
das Publikum zu verunsichern. Dies gelang allerdings nur
bei den wenigen Opernbesuchern, die sich auf die Bilder-
welt der Verfilmungen von Endes Geschichte fixierten. Wer
sich davon zu lösen vermochte, wer sich einließ auf die fan-
tasievoll erzählte Geschichte von Bastian und Atréju, vom
Medaillon Auryn, der Kindlichen Kaiserin und allerhand wei-
teren fantastischen Gestalten, und wer sich vom Sog der
musikalischen Sprache Siegfried Matthus’ mitreißen ließ,
der konnte im Theater Trier einen kurzweiligen, teilweise so-
gar recht spannenden Opernabend erleben.
Dass der überbordenden Fantasie des Romans durchaus mit
den Mitteln des Theaters beizukommen ist, bewiesen Re-
gisseur Heinz Lukas-Kindermann und mehr noch Ausstatter
Daniel Dvorák mit beeindruckenden Szenerien und höchst
aufwändigen Kostümen. Dass man dem Stoff mit der Kunst-
form der Oper gerecht zu werden vermag, dafür sorgte Sieg-
fried Matthus mit einer Musik, welche den Szenen und Fa-
belwesen Charakter verleiht, ohne sie mit billigen Pro-
grammmusikeffekten ab- oder auszumalen. So gut, dass
man gelegentlich die Augen schließen konnte, um den Flug
des Drachen Fuchur oder das Wüten des Werwolfs allein in
der Sprache der Musik mitzuverfolgen. Einziger Wermuts-
tropfen: das Libretto von Anton Perrey wartet mit einer teil-
weise zu abgehobenen Sprache auf, die man im Gewebe der
Musik und des Ensemblegesangs kaum verstehen kann. Das
Ensemble zeigte beachtliche sängerische und darstelleri-
sche Leistungen; das Städtische Orchester unter Leitung von
A. Henning wusste die in konventioneller Orchesterbeset-
zung abgefasste Partitur sehr angemessen zum Klingen zu
bringen. Unbedingt hingehen! Guido Johannes Joerg
Beverly O’Reagan-Thiele und John Pickering
ILO
NA
S
CH
MIE
L
/
FO
TO
:BA
RB
AR
A
FR
OM
MA
NN
C03_04_premiere_28-31.qxd 09.05.2004 1:00 Uhr Seite 28
![Page 29: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/29.jpg)
>1 Zu beneiden ist Regisseur David Alden nicht. Denn ein an-
tiker Mythos schreibt Zauber vor. Der sogenannte Zeitgeist
verlangt aber Aktualisierung. Seine Lösung: Aus Alcinas Insel
wird kurzerhand eine Bühne (Gideon Davey) auf der Bühne.
Arg zerschlissen ist sie, nurmehr matt glänzend nach Art ei-
nes Varietés. Da hat eine Traum-Diva (Emma Bell) einem
heutigen jungen Mann (Annette Markert) so sehr den Kopf
verdreht, dass er die Verlobte schier vergisst. Diese singt mit
tiefem Alt und rührt in einem gewaltigen Topf. Der Deckel
muss wieder her, sprich: die verwirrten Gefühle ins klein-
bürgerliche Lot...
Aufgewacht, liebes Publikum! Knapp vier Stunden erhabener
Langeweile haben sich auf die Augenlieder gelegt. Paul Mac-
Creesh lässt zwar mit dem Orchester kein Pathos aufkom-
men, vermittelt stattdessen einen leichten Händel-Klang von
sanfter Biegsamkeit. Nein, was eigentlich langweilt, sind die
zahlreichen aufgesetzten szenischen Albernheiten. Britischer
Humor ist eben anders. Da, wo der Berliner „dem Affen
Zucker gibt“, verabreichen Alden & Co. gleich ganze Bana-
nenstauden. Die Textfassung ist indes, wie in diesem Hause
üblich, ganz deutsch: „Ich bin ja so allein und möchte doch
fröhlich sein“, singt Oberto, eine ziemlich überflüssige Neben-
figur. Übertragen wir diese Replik auf das Finale, so müsste
sich die entmachtete Alcina im Angesicht auffahrender spieß-
bürgerlicher Reihenhäuschen mit den Worten zurückziehen:
„Die sind ja gar so klein, da pass ich leider nicht hinein!“
Bericht aus Berlin>1 Komische Oper >2 Deutsche Oper >3 Staatsoper
>2 Christian Thielemann hatte sich an der Deutschen Oper
dieses Mal für Puccini entschieden: Das Mädchen aus
dem Goldenen Westen. Dessen üppige Tonsprache ist
zwar eigentlich nicht „sein Ding“, doch gelang ihm gemeinsam
mit dem ungemein fein abgestuften Männerchor (Ulrich
Paetzholdt) eine maßvolle Gesamtdarstellung des an veristi-
schen Effekten reichen Gangsterstücks. In weniger über-
zeugender als verkrampfter Verbindung zum Heute zeigte
Jungregisseurin Vera Nemirova wenig Eigenes, dank der aus-
nehmend hässlichen Ausstattung (Klaus Werner Noack)
jedoch oft Irritierendes. Da es Paoletta Marrocu (Minnie) und
Dario Volonté (Dick Johnson) zudem an Kraft bzw. Höhen-
glanz fehlte, blieben von der Premiere letztlich wenig Ein-
drücke haften.
>3 Die Staatskapelle (Daniel Barenboim) und Chöre (Eber-
hard Friedrich) dominierten auch an der Staatsoper unter
den Linden die österliche Festtagspremiere. Schönbergs Ver-
such, den alttestamentarischen Gottesgedanken in die Bil-
dersprache der Oper Moses und Aron zu übertragen, war
hier in seinen dodekaphonischen Strukturen fast leichter
durchzuhören als im szenisch-dunklen Ungewissen (Peter
Mussbach) zu entschlüsseln. Immerhin erkannte man die
Dialektik zwischen Reformer Moses (Willard White) und Be-
wahrer Aron (Thomas Moser) wie auch das zwischen Glau-
ben und Zweifel schwankende Volk. Und das ist bei einem
Werk dieses Schwierigkeitsgrades schon eine ganze Menge.
Bernd Kima
Partystimmung in der Berliner Alcina
crescendo 03 2004 29
FO
TO
:M
ON
IKA
R
ITT
ER
SH
AU
S
za
ub
er
fl
öt
ed
ie
W. A. MozartTheaterhaus Stuttgart
Beginn 20.00 UhrMusikalische Leitung: Wilhelm Keitel
Konzeption & Szenografie: Sylvia WankeRegie: Stefan Bastians
Tickethotline: 07031 - 71 126 und bei allenbekannten Vorverkaufsstellenwww.new-european-festival.de
27.-28. Mai 2004
WILHELM KEITEL
C03_04_premiere_28-31.qxd 09.05.2004 1:00 Uhr Seite 29
![Page 30: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/30.jpg)
am Rande
Klassik und Politik – in Zeiten von Etatkürzungen und
Stellenstreichungen normalerweise kein Anlass für po-
sitive Nachrichten! Umso schöner, dass Bundespräsi-
dent Johannes Rau ein Herz für Klassische Musik hat.
Schon seit Jahren begleitet er die Karriere der Cello-
virtuosin Maria Kliegel. Als Ministerpräsident hatte er
entscheidenden Anteil daran, dass die „Stiftung Kunst
und Kultur NRW“ ihr ein Instrument von Stradivari zur
Verfügung stellte, jetzt lud er die Künstlerin zusam-
men mit ihrer Klavierpartnerin Nina Tichman zu einem
Konzert im Berliner Schloss Bellevue ein (im Bild von
links nach rechts: Chris Voll, Geschäftsführer Naxos;
Nina Tichman; Dr. Johannes Rau; Maria Kliegel). Ein
Bundespräsident, bei dem Interesse für Kunst und Kul-
tur nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern der
Künstler persönlich kennt und ihre Karriere verfolgt –
hoffentlich bekommen wir wieder so eine(n)!
Die UdK Berlin nimmt wieder Bewerber für den Weiter-
bildungsstudiengang „Kulturjournalismus“ auf. Mit
Blick auf die Osterweiterung soll dabei die Zu-
sammenarbeit mit den Hochschulen der Beitrittsländer
und Russlands intensiviert werden. Bewerbungs-
schluss ist der 31.05.04!
Die HFF „Konrad Wolf“ in Potsdam bietet ab dem Win-
tersemester 04/05 einen neuen Studiengang Film-
musik an! Das Angebot richtet sich an Bewerber, die
bereits ein Grundstudium Musik abgeschlossen haben
und als Komponist im Bereich Film, Fernsehen und
Multimedia arbeiten wollen. Bewerbungsschluss:
06.08.04.
NRW-Rundschau>1 Essen >2 Gelsenkirchen >3 Köln >4 Krefeld >5 Wuppertal >6 Köln
>4 In Krefeld wird Jules Massenets Werther einem Opern-
debütanten überantwortet, mit einem guten Ergebnis. Patrick
Schlösser lässt die Geschichte einer „amour fou“ in einem
aufgeschnittenen Haus spielen, wo dicke Wände und ge-
schlossene Türen Kontakte vielfach verhindern. Erst im freien
Raum des Finalbildes erfüllt sich die Liebe der Protagonisten
mit ihrem tristanhaften, todestrunkenen Ausgang. Der welt-
schmerzliche Gestus von Massenets Musik kommt unter
Graham Jackson angemessen zum Ausdruck. Andrea Guber
ist zwar etwas reif für Charlotte, Steven Harrison einiger-
maßen jungenhaft – dennoch bieten sie berührende Leis-
tungen.
>5 Mehr als eine nette Ausgrabung kann Georg Anton Bendas
Il buon marito in Wuppertal nicht genannt werden, gefällt
jedoch durch charmante Ausführung, wie schon in Schwet-
zingen zu beobachten.
>6 Etwas handfester gerät ein Operettentest in Köln, Kontrast
zu Celan. Eduard Künnekes Lady Hamilton baut auf einer
individuellen Dramaturgie auf und enthält viel inspirierte
Musik. Man hat im übrigen die verloren gegangenen
Saxophonstimmen rekonstruiert: authentischer zwanziger-
Jahre-Sound. Der Aufstieg der Kneipensängerin Amy zur Mä-
tresse Lord Nelsons ist keine vergilbte Geschichte, Michael
Bogdanov inszeniert sie farbig und durchaus frech, ohne den
konservativen Grundzug seiner Regie zu verleugnen. Hier ist
das völlig in Ordnung und für die Zukunft des Werkes hof-
fentlich sogar eine Hilfe. Musikalisch steht das meiste zum
Besten. Jens Mail
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I BÜCHER CD DVD VORSCHAU 30 crescendo 03 2004
FO
TO
:B
UN
DE
SB
ILD
ST
EL
LE
B
ER
LIN
Gruppenbild mit zwei Damen: Preißinger, Hielscher, Andonian, Stöckens und Schlüter in Ruzickas Celan
FO
TO
:K
LA
US
L
EF
EB
VR
E
>1 In Essen verbreitet sich das Programmheft über Ähnlich-
keiten von Mascagnis Cavalleria und Leoncavallos Bajazzo,
über den Verismo und anderes Theoretische. Guy Joostens
Regie geht eigene Wege gemäß dem Motto „Theater auf dem
Theater“, was aber nur wenig Sinnerhellendes bringt. Über-
haupt ist das Aalto in dieser Saison szenisch nicht at his
best. Aber Dirigent Pietro Rizzo nutzt das Ausdruckspotenzial
der Oper nachdrücklich. Bei den Sängern machen Mikhail
Davidoff (Turiddu/Canio) und Peter Bording (Silvio) die bes-
ten Figuren.
>2 Johannes Leiackers Ausstattung in Essen zeigt wie fast
immer den Könner, während Stefanie Pasterkamp in Gel-
senkirchen nur mit Gianni Schicchis plüscherner Altherren-
wohnung gefällt (Puccini). Der blumendrapierte Palast in
Zemlinskys Florentinischer Tragödie wirkt wie von Kar-
stadt. Ähnlich verteilt sich die Qualität bei Dieter Kaegis Ins-
zenierungen und der Sängerbesetzung. Johannes Wildner
dirigiert hier wie da überzeugend.
>3 Im Opernhaus erlebt man die 3. Produktion von Peter
Ruzickas „Musiktheater“ Celan. Es geht um den Dichter
Paul Celan und seine Unmöglichkeit, Holocausterlebnisse zu
verarbeiten. Ruzicka und sein Librettist Peter Mussbach lassen
das im Freitod endende Leben in Rückblenden vorbeiziehen.
Darüber hinaus besitzt das Werk politischen Mahncharak-
ter. Günter Krämer unterstreicht sehr geschickt gerade diese
Inhalte, die karge Raumlösung von Ulrich Schulz wirkt sug-
gestiv. Überwältigend die Gestaltung von Celan 1 durch Thomas
Mohr, Ruzicka dirigiert sein Werk erstmals höchstselbst.
C03_04_premiere_28-31.qxd 09.05.2004 1:00 Uhr Seite 30
![Page 31: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/31.jpg)
52. Festspieleuropäische Wochen
Passau
18.6. bis 25.7.2004
„Für Gott und die Welt –Europäische Kultur in Kirchen,
Klöstern und Schlössern“
über 60 Veranstaltungen(Solo-, Kammer-, Symphonie-, Chor- und
konzerte, Tanz- und Theateraufführungen,Lesungen, Vorträge, Filme
und Ausstellungen)
Warschauer Philharmonie,rzysztof Penderecki, Auryn Quartett,
The Swingle Singers,Radiosymphonieorchester Wien,
Musica Antiqua Köln,Bruckner Orchester Linz,
Dennis Russel Davies, Timna Brauer,Elisabeth Leonskaja,
Arnold Schönberg Chor,zu Guttenberg, Barbara Dennerlein,
Kammerchor Stuttgart,Barockorchester Stuttgart,
Frieder Bernius, Paul Badura-Skoda und viele andere
in den schönsten Kirchen,Klöstern, Burgen, Schlössern und
Museen in Ostbayern, Böhmen und Oberösterreich
EDITORIAL THEMA PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL REISE HIF I CD crescendo 03 2004 31
Friedrich Cerhas 1987 in Graz uraufgeführte Oper Der
Rattenfänger (nach dem Bühnenstück von Carl Zuck-
mayer) erlebte am Staatstheater Darmstadt ihre deutsche
Erstaufführung. Der Märchenstoff wird hier zur sozialkriti-
schen Parabel über die Machtgier der Herrschenden und die
Verführbarkeit der Machtlosen. Der heimatlose Rattenfänger,
der mal Heilsbringer, mal Verfolgter, immer aber Außensei-
ter in einer korrumpierten Gesellschaft ist, sieht sich kon-
frontiert mit an ihn gerichteten Führungserwartungen. Auch
er wird verführt vom Willen zur Macht. Gleichwohl ist er mehr
Aufklärer und Aufrührer als Verführer. Den Kindern, die von
ihm in eine bessere Welt geführt werden wollen, nimmt er die
Illusion, dass der Weg dorthin unbeschwert sei.
Für die abwechslungsreiche, teils beklemmende, teils an-
rührende Handlung hat Cerha eine eigenwillige, vielschichtige,
doch kohärente Tonsprache gefunden. In der Schlussszene,
in der die Ambiguität von Sozialutopien gezeigt wird, scheint
sich auch das musikalische System – in nicht-eindeutiger
Weise – zu öffnen. Strukturen und Nerven der nicht allein
intellektuell ansprechenden, sondern auch unter die Haut
gehenden Musik werden vom Orchester des Staatstheaters
und seinem Moderne-erfahrenen jungen GMD Stefan Blunier
frei gelegt. Dass das düstere Geschehen auch optisch sinn-
fällig wird, dafür haben der mit sicherer Hand Regie führende
Darmstädter Operndirektor F. Meyer-Oertel und sein Büh-
nenbildner H. Schörghofer gesorgt, der die Drehbühne ge-
schickt für rasche Wechsel der düsteren Szenerien nutzt.
Aus der Riesenbesetzung samt Chor- und Statistenmassen
ragt der schlanke John Pierce heraus, der den Rattenfänger
in seiner Gebrochenheit und Ambivalenz großartig verkör-
pert und singt. Heinz-Günter Vester
Der Rattenfängervon DarmstadtDie Deutschlandpremiere von Cerhas Oper
>1 Spitzenwerke des Repertoires – und wie Regisseure mit
ihnen umgehen:Als symptomatisch für das sogenannte „pro-
gressive Regietheater“ erwies sich Tilman Knabes Annähe-
rung an Wagners Tannhäuser in Bremen. Da gab es nicht
die Spur von Ehrfurcht vor dem Werk; um jeden Preis wur-
de Neues ausprobiert. Das strotzte nur so von Vulgarismen
und Trivialitäten. Immerhin zeigten das von Florian Ludwig
temperamentvoll dirigierte Orchester und der von Thomas
Eitler ganz ausgezeichnet präparierte Chor beachtliche Qua-
litäten.
>2 Hans Neuenfels hat sich in seiner langen Regie-Karriere
die Hörner abgestoßen und kann es sich leisten, in Hamburg
Beethovens Fidelio ohne Skandale, nur einfach in einer le-
bendigen, hoch ästhetischen Form auf die Bühne zu bringen.
Eine Wohltat für das Auge. Leider sind die Sänger nicht durch-
weg von erster Qualität. Die Leonore der Susan Anthony ist
ein auf Volumen gepowerter Koloratursopran, Falk Struck-
mann als Pizarro forciert wie ein Berserker und für den
Charaktertenor Hubert Delamboye (Florestan) scheint Schön-
gesang ein Fremdwort. Ingo Metzmachers Orchester aller-
dings kann aus dem Vollen schöpfen.
>3 Bleibt der Rosenkavalier in Bremerhaven. Peter Grise-
bach gelingt mit einem ganz jungen Ensemble eine anmutige,
lebendig durchpulste Aufführung, die in ihrer gesanglichen
und orchestralen Frische fesselt und berührt. Oldenburgs
Idomeneo schließlich leidet wiederum an Profilierungssucht
des Regisseurs. Anthony Pilavachi kann es sich nicht ver-
kneifen, als Überraschungsschluss den Idamante erschießen
zu lassen. Gesungen wird das junge Liebespaar von Anja
Metzger (Ilia) und Gundula Schneider (Idamante) mit klaren,
schlanken Stimmen. Hinreißend daneben Oldenburgs Sopran-
Urgestein Marcia Parks als mal furiose, dann wieder leicht
zickige Elettra. Gerhart Asche
Opernrundschauim Nordwesten>1 Bremen >2 Hamburg >3 Bremerhaven und Oldenburg
FO
TO
:C
OR
NE
LIA
IL
LIU
S
Jennifer Barrette Arnold und John Pierce
FO
TO
:M
AR
A
EG
GE
RT
Ohne Skandal: Der Hamburger Fidelio
52. FestspieleEuropäische Wochen
Passau
18.6. bis 25.7.2004
„Für Gott und die Welt –Europäische Kultur in Kirchen,
Klöstern und Schlössern“
über 60 Veranstaltungen(Solo-, Kammer-, Symphonie-, Chor- und
Jazzkonzerte, Tanz- und Theateraufführungen,Lesungen, Vorträge, Filme
und Ausstellungen)
Warschauer Philharmonie,Krzysztof Penderecki, Auryn Quartett,
The Swingle Singers,Radiosymphonieorchester Wien,
Musica Antiqua Köln,Bruckner Orchester Linz,
Dennis Russel Davies, Timna Brauer,Elisabeth Leonskaja,
Arnold Schönberg Chor,Enoch zu Guttenberg, Barbara Dennerlein,
Kammerchor Stuttgart,Barockorchester Stuttgart,
Frieder Bernius, Paul Badura-Skoda und viele andere
in den schönsten Kirchen,Klöstern, Burgen, Schlössern und
Museen in Ostbayern, Böhmen und Oberösterreich
Sie erreichen uns unter folgender Adresse:
KartenzentraleFestspiele Europäische Wochen Passau
Schustergasse 21, 94032 PassauTel: 0851/752020, Fax: 0851/4903424
e-mail: [email protected]: www.ew-passau.de
C03_04_premiere_28-31.qxd 09.05.2004 1:00 Uhr Seite 31
![Page 32: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/32.jpg)
Die Zeitschrift stereoplay ist eine der führendenFachzeitschriften im HiFi-Bereich. Hier wird inausführlichen Tests jedes Gerät auf Herz undNieren überprüft und bewertet – auf einer Punk-teskala von 00-100 und hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das Test-Labor vonstereoplay gilt als das renommierteste der Bran-che. In crescendo können wir nur das Ergebnisselbst mitteilen – Grafiken und ausführlicheTestberichte lesen Sie bitte in stereoplay nach.
high f
idelity
Musik macht glücklich!
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 32 crescendo 03 2004
crescendo goes HiFi – an dieser Stelle präsentiert Ihnen die
Redaktion in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin
stereoplay die wichtigsten Neuheiten rund um die Themen
HiFi, Surround und Mehrkanal-Aufnahmen. Jede Ausgabe
von crescendo hat einen HiFi-Testschwerpunkt. Der dieser
Ausgabe liegt auf Vollverstärkern mit Röhrentechnik. Fünf
von ihnen – jeweils die besten ihrer Klasse – stellen wir auf
Seite 32/33 vor. Hinzu kommt alles Wissenwerte rund um
das Thema Röhren. Viel Spaß beim Schmökern und Infor-
mieren wünscht Ihnen das crescendo-Team.
>GewinnspielWie immer an dieser Stelle unser Gewinnspiel. Diesmal wol-
len wir von Ihnen wissen: Wie finden Sie unsere HiFi Seiten?
Crescendo sollte:
1.) weniger berichten
2.) genauso viel berichten
3.) mehr berichten
Schreiben Sie bis zum
31.05.04 eine Postkarte an:
Portmedia, Senefelderstraße
14, 80336 München, oder mailen Sie uns: crescendo@port-
media.de. Unter allen Einsendern verlost crescendo eines
der tollen Tivoli Radio Model One im Wert von 180 Euro. Der
kleine Kult-Empfänger hat sich schon die Herzen der Radio-
Hörer rund um die Welt erobert. Die Redaktion wünscht Ih-
nen viel Glück!
Das Preisrätsel aus der letzten Ausgabe hat gewonnen:
A. Bleek aus Bremen.
Wer sich einen der sündhaft teuren Plasma-Ferseher kauft,
ist Augenmensch und wird sich keine normalen Holzboxen
daneben stellen. Für diese Klientel hat KEF nun den KHT
9000 entworfen, einen traumhaft hübschen, sehr flachen
Alu-Lautsprecher, der auch klanglich allerhöchsten Ansprü-
chen genügt. Die Redakteure von stereoplay jedenfalls be-
schrieben ihn als wahre Klangsensation, die keinen Verglech
mit konventionellen Boxen scheuen muss. Eine KHT 9000
kostet 900 Euro, ein Fünfkanalset mit Subwoofer 5100 Euro.
Infos: Tel: +49-231-986 03 20, www.gp-gmbh.com
>Spannungsbogenaudiophiles Rack von finite elemente Segment X Modell ‘04 (vier Böden ab 595 Euro) heißt das
neueste Werk der sauerländischen Rack-Spezialisten. Das
anmutige Regalsystem fasziniert durch die genial einfache,
dabei resonanzmindernde Verbindungstechnik, sein filigra
nes Design trotz hoher
Belastbarkeit (100 Kilo)
und seine pfiffige Kabel-
blende.
Infos unter:
Tel: +49-2904-41 92,
www.finite-elemente.de
>Die weltbeste Box? Lautsprecher für 140 000 EuroWilson Audio ist so etwas wie der Rolls Royce unter den
Boxenbauern dieser Welt und die Wilson Alexandria X2
sein neuester Coup. An
diesem Lautsprecher
ist alles vom Feinsten.
Ihr Gehäuse beispiels-
weise ist ein hoch-
gedämpfter, extrem
schwer zu bearbeiten-
der Kunststein, der die
Alexandria X2 nicht nur
zum teuersten Serien-
Lautsprecher der Welt,
sondern auch zu einem
der schwersten macht. Richtig aufgestellt zaubert die neue
Wilson Klangbilder von echter Größe und höchster Natür-
lichkeit.
Infos unter: Tel: +49-40-278 58 60, www.wilsonaudio.de
>Offen für Vieles Extrem flexibler Kenwood-Receiver Der VRS N 8100 (Preis: 800 Euro) spielt nicht nur alle gängi-
gen Formate wie DD 5.1 und DTS. Er beherrscht auch das
neue Dolby Pro Logic IIx 7.1 und weist zudem einen Karten-
einschub (einen sogenannten PCMCIA-Slot) für Wireless LAN
oder Memory Card auf. Er ermöglicht damit sowohl die
Verknüpfung mit der PC-Festplatte als auch den Zugriff auf
Bild- und MP3/WMA-Daten ohne den PC.
Infos: Kenwood: Tel: +49-6104-690 10, www.kenwood.de
>Für Auge und OhrPefekt klingende Design-Box von KEF
HIFI
C03_04hifi_32-35 08.05.2004 19:51 Uhr Seite 32
![Page 33: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/33.jpg)
>Transparenter KlangDas neue Thorens TD 2010 im Acryl-Gewand Punkt 1: Die deutsche Plattenspieler-Manufaktur Thorens gibt es wieder. Punkt zwei: Die neu-
en Modelle haben optisch nur sehr wenig mit den bewährten Vorgängern zu tun, liegen klang-
lich aber wenigstens gleichauf. Punkt drei: Mit dem TD 2010 (Preis: 1650 Euro) bricht Thorens
nun auch in die Acryl-Phalanx der Platzhirsche Clearaudio und Räke ein – und muss den
Vergleich zu beiden keineswegs scheuen. Info: Tel: +49-7229-18 29 50, www.thorens.com
>Jetzt auch mit DAB-RadioCD-Komplettsystem Legation von Pure Digital für 550 EuroDie hübsche kleine Komplettanlage beherrscht nicht nur klassischen UKW-, sondern auch di-
gitalen DAB-Empfang. Obwohl bislang nur wenige Regionen mit DAB versorgt sind, bietet das
System echte Vorzüge: beispielsweise glasklaren Radioton. Info: www.pure-digital.de
Wunsch-CD vorrätig?Händler aller Länder, vereiningt Euch! Schon geschehen: Die an www.musicbasar.deangeschlossenen Partner können derzeit rund 800000 Discs aller Art sofort senden, fallsSie nicht gleich einen Laden in Ihrer Nähe finden.
MP3 in Surround:Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (www.iis.fraunhofer.de) und AgereSystems (www.agere.com) wollen aus Stereo mit einem unwesentlichen Mehr an Daten vollkompatibles 5.1 MP3 zaubern. Ende Juni sollen erste Softwares für Internet-Musik-distributoren bereitstehen.
Händler-TermineBaiersdorf, 15. 05.:MBL kommt mit zwei Elektronik/Boxen-Ketten ins HiFi Forum.Breslauer Str. 29, Tel: +49-9133-60 62 90, hififorum.de
München, 21.-23. 05.:Parallel zur High-End-Messe sind im HiFi Concept Accuphase und B&W (Nautilus 800Signature) zu hören, außerdem Röhrenneuheiten von Cayin: die in diesem Heft getestetenMonoblöcke, der Vollverstärker A 300 B und Kopfhörer-Amps.Wörthstraße 38+45, +49-89-447 07 74, www.hificoncept.de
München, 05. 06.:Im HiFi Concept zeigt Sony SACD plus Digitalverstärker, assistiert von Cantons neuenReference-Boxen.
EDITORIAL PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIFI CD DVD VORSCHAU 33
high f
idelity
GROSSE GEFÜHLETragische oder glückliche Liebe, nirgends
wird so mitreißend gelitten, sich verzehrt
und jubiliert, auf unnachahmliche Weise in
Musik übersetzt, wie in den großen Opern
von Verdi, Puccini, Wagner oder Mozart.
Hier sind daraus die bewegendsten Arien
zusammengestellt, gesungen von den größ-
ten Stars, die die Oper zu bieten hat:
José Carreras
Renée Flemming
Plácido Domingo
Marcelo Álvarez
Kiri Te Kanawa und vielen mehr.
Lassen Sie sich verzaubern – und erinnern.
Hörproben und weitere Informationen unter www.sonyclassical.de
515156 9
C03_04hifi_32-35 08.05.2004 19:51 Uhr Seite 33
![Page 34: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/34.jpg)
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 34 crescendo 03 2004
high f
idelity Die Renaissance der Röhre
Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war die Röhre DER Baustein zur Verstärkungvon Ton-Signalen. Dann wurde sie vom deutlich leistungsfähigeren Transistor abgelöst.Ganz verschwunden war sie in der Zwischenzeit nie, doch nun kommt die Röhre mit Machtzurück – weil sie einfach schöner klingt als die moderne Transistor-Technik.
renverstärker baut, dann hat dies auch handfeste technische
Hintergründe. Hersteller wie Octave oder Unison glaubten
schon immer an die Überlegenheit der glimmenden Kolben.
Womöglich zu Recht: Die Messlabor-Experten von stereo-
play können seit 2002 eindeutig belegen, was viele Musik-
liebhaber schon lange ahnten: Die Röhrenverstärker verzer-
ren zwar mehr als die Transistor-Konkurrenten, aber gleich-
mäßiger. Und das ist unserem Ohr viel gefälliger. Kein Wun-
der, dass aus dem ehemaligen Nischen-Produkt Röhre nun
langsam eine mehrheitsfähige Musik-Komponente wird.
Röhren sind anspruchsvollRöhrenverstärker klingen meist recht gut, sind aber an-
spruchsvoll und nicht günstig. Von Billigangeboten aus dem
Versand-Katalog muss crescendo deshalb dringend abraten.
Empfehlenswerte „Einsteigermodelle“ wie der Cayin TA 30
kosten im Fachhandel etwas mehr als 1000 Euro. Der Händ-
ler sollte sich mit der Materie auskennen – Röhren haben im
Vergleich zu Transistoren eine deutlich kürzere Lebensdauer;
Die Faszination der glimmenden KolbenJa, sie kommen wieder, die Röhren. Wie auch die Schall-
platten (beziehungsweise der Plattenspieler) rücken die faszi-
nierenden Verstärkerbauteile wieder in den Fokus des
audiophilen Musikliebhabers. Und es ist mehr als nur ein
melancholischer Blick zurück. Wenn eine seit über 20 Jahren
auf Transistor abonnierte Firma wie T+A jetzt plötzlich Röh-
Röhrenverstärker zwischen 1200 und 9000 Euro
Cayin TA 30, um 1200 EuroDie Einstiegsdroge für den Röhrensüchtigen. Überraschend nobel
aufgebauter Röhren-Verstärker made in China für relativ kleines
Geld. Die Frontplatte ist aus zentimeterdickem Aluminium, die Laut-
stärke-Regler ebenfalls aus dem Vollen gedreht. Ausgestattet mit
zwei Paaren EL 34-Röhre (die für fast 30 Watt pro Kanal sorgen), be-
geistert die TA 30 mit einem sehr feinen und durchsichtigen Klang-
bild, das von wunderbar groovenden Bässen unterlegt ist.
Tel. +49-6198-57 38 06, www.cayin.de
Unison S 2K, um 2200 EuroDie Italiener kombinieren feinsten Klang und edelste Hölzer. Der S 2K
ist quasi der Einstieg ins allerfeinste Hören. Gerade einmal 16 Watt
pro Kanal spuckt die Kleine aus. Aber wem diese 16 Watt reichen, der
erlebt Grandioses. Der Farbreichtum und die immense Luftigkeit der
S 2K wird von kaum einer anderen Röhre – gleich welcher Preis-
klasse – erreicht. Wer will ihr da übelnehmen, dass sie im Bass ein
bisschen schwächelt?
Tel. +49-9945-90 54 50, www.lauditeur.de
Octave V 40, um 2750 EuroDas solide Wunderkind unter den Röhrenverstärkern. Der V 40
ist ausgesprochen wertig verarbeitet und kommt – dank sei-
nes pfiffigen Technik-Konzepts – auch mit anspruchsvolleren
Lautsprechern noch gut zurecht. Seine Leistung liegt bei etwa
40 Watt pro Kanal – nicht eben viel. Doch sein hochagiler und
sehr offener Klang, seine Fähigkeit, Basslinien exakt nachzu-
zeichnen, überzeugt selbst härteste Röhren-Kritiker.
Tel. +49-7248-32 78, www.octave.de
man muss sie also ab und an mal auswechseln. Und Röhren
haben in der Regel relativ wenig Leistung. Genug, um zu
Hause ausreichend laut aufspielen zu können, aber nicht ge-
nug, um mit jedem Lautsprecher zu harmonieren. Eine Liste
von geeeigneten Boxen aus dem stereoplay-Testfundus finden
Sie rechts. Aber auch Ihr Händler wird sicherlich einige gut
klingende Vorschläge parat halten.
Festzuhalten aber bleibt: Wer diesen anmutigen Röhren-
Sound, diese tolle Räumlichkeit und hohe Natürlichkeit der
Klangfarben haben will, muss sich mit gewissen Einschrän-
kungen abgeben. Rock-Konzerte in Orginallautstärke sind
mit Röhren-Verstärkern meist nicht möglich.
Schönheit hinter Gittern: Röhren werden – ähnlich Glüh-
birnen – extrem heiß. Nach CE-Bestimmungen müssen sie
hinter Gitter, die ein Berührung unmöglich machen. Wahre
Röhrenfans (ohne kleine Kinder im Haus) entfernen die Kä-
fige natürlich. Dann hat man zu warmen Klang auch noch das
spezielle Kamin-Feeling dazu...
Octave V 40
Klang (max. 70 Punkte) 55 Punkte
Preis/Leistung überragend
Test stereoplay 10/02
Unison S2 K
Klang (max. 70 Punkte) 55 Punkte
Preis/Leistung überragend
Test stereoplay 6/04
Cayin TA 30
Klang (max. 70 Punkte) 43 Punkte
Preis/Leistung sehr gut
Test stereoplay 11/01
C03_04hifi_32-35 08.05.2004 19:51 Uhr Seite 34
![Page 35: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/35.jpg)
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI CD DVD BÜCHER VORSCHAU 35
high f
idelity FAQs
An dieser Stelle klärt crescendo die wichtigsten Fragenzum Schwerpunkt-Thema – ohne viel Tam-Tam und mög-lichst verständlich, ganz im crescendo-Stil eben.
Wo werden Röhren überhaupt noch hergestellt?Im Wesentlichen in China bei Sino und bei Sovtek in Russland.
Die jugoslavische Firma EI liefert ebenfalls Großserien. Ein Teil des
tschechischen Tesla-Konzerns heisst jetzt nach dem Verkauf JJ und
stellt nun auch Standard-Röhren her. Kleinere Hersteller überleben
mit Spezial-Editionen, etwa mit Variationen der 300 B.
Wie lange wird es Röhren noch geben?Vor dem Hintergrund ihrer Renaissance werden HiFi-Röhren sicher
noch viele Jahrzehnte produziert. In vielen Anwendungsfällen, etwa
bei kräftigen UKW-Sendern (und beim Militär), gibt es für Röhren
bis dato sowieso keinen Halbleiter- oder sonstigen Ersatz.
Welche Lebensdauer haben Röhren gemeinhin?Das hängt ganz davon ab, wie sie behandelt werden. In ordent-
lichen Verstärkern, die nicht allzu viel von ihnen verlangen und
ihnen vor allem auch die korrekte Heizspannung zuführen, halten
die kleinen Röhren (ECC 83, ...) zumeist länger als ein Jahrzehnt.
Für die Endröhren gibt beispielsweise Octave eine durchschnittli-
che Lebenserwartung von 5 Jahren an.
Welches sind die bekanntesten Röhren?In Vorstufen und in den Eingangszügen von Endverstärkern finden
sich zumeist Doppeltrioden des Typs ECC 83. Die bekannteste, in den
30er Jahren für Kinoverstärker entwickelte Leistungstriode heißt
300 B. Wegen ihres schönen Klangs genießt sie trotz geringer
Leistungsausbeute (ca. 8 Watt) absoluten Kult-Status. Tüchtige Leis-
tungspentoden sind die KT 88 und die 6550. Sie geben im Gegen-
takt-Betrieb bis zu 100 Watt ab. Knapp 50 Watt liefern aber auch
schon zwei relativ zarte und preiswerte 6L6. Ebenso weit verbreitet:
die EL 34. An Häufigkeit werden diese beiden nur noch von der EL 84übertroffen, die einst in fast jedem Radio steckte und solo rund 5 Watt
abgibt.
Lassen sich Röhren seperat oder nur im Satz tauschen?Vorstufen-Röhren lassen sich problemlos einzeln austauschen. Bei
Gegentakt-Endstufen sollte der Verstärker-Besitzer aufeinander
ausgemessene Pärchen nach Möglichkeit beim Hersteller seines
Verstärkers bestellen. Die Importeure selbst (etwa Ruby bei Sino)
geben sowieso ungern kleine Mengen ab.
Wer sollte den Austausch vornehmen?Am besten der Fachmann, wenn einer zur Verfügung steht. Sind die
Regler zur Einstellung des Ruhestroms offen zugänglich, kann man
aber auch problemlos selbst Hand anlegen.
Woran erkennt man qualitativ hochwertige Röhren? An nichts Anderem als an Messwerten. Herkunft oder äußerer Ein-
druck haben – von erkennbaren mechanischen Fehlern abgesehen
– definitiv nicht viel zu bedeuten.
Was kosten die Röhren?Im seriösen Handel kostet ein Pärchen selektierter EL 34 um die 50,
ein Pärchen KT 88 oder 6550 etwa 130 Euro.
T+A V 10, um 5000 EuroKein Gerät verkörpert den derzeitigen „Back-To-The-Röhre-Trend“
mehr als der V 10 von T+A. Die Herforder Vorzeige-Manufaktur hat
bislang nur feinste Transistor-Elektronik geliefert. Nun ist der best-
klingende Verstärker aus diesem Stall eine Röhre. Und was für eine.
Die V 10 verbindet Röhren-Anmut mit Transistor-Präzision. Und dank
ihrer sehr aufwendigen Röhrenschaltung kann die V 10 auch extrem
anspruchsvolle Lautsprecher noch locker antreiben.
Tel. +49-5221-767 60, www.TAelektronik.de
McIntosh MC 2275 AC, um 8900 EuroDer renommierte US-Hersteller muss sich nicht zwischen Transistor
und Röhre entscheiden – er hat beides im Programm. Sein neuester
Vollverstärker ist eine kraftvolle Röhre, die fast 90 Watt liefert und mit
Lautsprechern kaum Probleme haben dürfte. Die Ausstattung ist
amerikanisch üppig – wie auch das Klangbild: Der vom deutschen
Vertrieb zusätzlich überarbeitete MC 2275 AC verzückt mit mächtigen
Bässen und einer „ruhigen“, sehr souveränen Wiedergabe.
Tel. +49-40-278 58 60, www.audio-components.de
klingen. Straffer abgestimmte Modelle harmonieren
besser mit der Wärme, die Röhren im Bassbereich
entfalten. Da Röhren im Obertonbereich zur Sanft-
mut neigen, sollten die in Frage kommenden Boxen
in den Höhen etwas kräftiger zupacken. Geeignete
Lautsprecher gibt es schon ab 800 Euro, richtig
spannend aber wird es im vierstelligen Bereich.
Die Klang-Kombination: Wer mit Röhrenverstärkern
Spaß haben will, sollte bei den Boxen nicht nur auf
Wirkungsgrad und Impedanzverlauf, sondern auf die
klangliche Abstimmung der Box achten. Erfahrun-
gen zeigen, dass Boxen, die schon an kontrollierten
Transistor-Verstärkern einen eher fülligen und ge-
mütlichen Bass entwickeln, an Röhren zu „träge“
crescendo 03 2004
T+A V 10
Klang (max. 70 Punkte) 56 Punkte
Preis/Leistung sehr gut
Test stereoplay 1/04
McIntosh MC 2275 AC
Klang (max. 70 Punkte) 57 Punkte
Preis/Leistung gut
Test stereoplay 4/03
Nicht jede Box klingt an Röhrenverstärkern gut; manche brauchen viel Leistung und Kontrolle.Die hier aufgeführten sind nicht billig, harmonieren aber mit den Glimm-Kolben bestens.
Diese Lautsprecher passen besonders gut zu Röhren-Verstärkern
Preis (Paar) stereoplay-Test Klangpunkte Stand/Kompaktbox OhmAudiodata Partout stp 3000 5/03 51 –/� 6Cabasse Caprera 1280 6/03 2/46 �/– 4Cabasse Iroise Kara 4400 11/02 54 �/– 4Dynaudio Audience 52 stp 1250 5/03 40 –/� 4Dynavox 3.1 13750 10/98 62 �/– 6Focal Chorus 716 S 800 8/03 39 �/– 4JBL K 2 9800 32000 3/03 62 �/– 8KEF XQ One 1600 10/03 47 –/� 4KEF Reference 207 16000 1/03 62 � 4Klipsch RB 75 1600 5/04 46 �/– 8Martin Logan Odyssey 8900 7/01 58 �/– 4Sonus Faber Cremona Auditor 3200 4/03 50 –/� 4Thiel CS 2.4 5500 9/03 58 �/– 4
C03_04hifi_32-35 08.05.2004 19:51 Uhr Seite 35
![Page 36: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/36.jpg)
EDITORIAL INHALT THEMA INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIFI36 crescendo 03 2004
high f
idelity
crescendo auf der High EndIn München treffen sich High-End-Hersteller und -Fans
Vom 20. – 23. Mai öffnet die High End ihre Pforten. Und
crescendo sorgt dafür, dass die Klassik auf dieser HiFi-Messe
nicht zu kurz kommt. Alle Klassikfreunde sind herzlich in die
crescendo-Lounge eingeladen!
Die High End ist auf ihre Art einzigartig. Die größte euro-
päische Messe für HiFi-Komponenten ist nach über 20 Jahren
eine feste Größe in der Branche. Messestandort war lange
Zeit das Nobel-Hotel Kempinski im Frankfurter Umland. Doch
nun, im Jahre 2004, wird die Messe erwachsen und traut sich
in die großzügigen und hellen Messehallen des MOC im Mün-
chener Stadtteil Freimann. Ein gleichermaßen mutiger wie
richtiger Schritt. Dank des deutlich größeren Raumangebots
können die Aussteller jetzt viel mehr zeigen – und hören las-
sen. Unser Kooperations-Partner stereoplay etwa präsentiert
die besten Boxen der Welt. Dieser Vergleich ist weltweit ein-
malig und für jeden Musik-Fan ein Muss.
Und crescendo? Natürlich wird unsere Lounge im Studio
C/D (im zweiten Stock) Anlaufstelle für alle Klassikfans auf der
High End sein! Hier bekommen Sie Infos über die Aussteller,
die auf der Messe Klassik vorführen und sich explizit an die
Fans Klassischer Musik richten. Aber wir schaffen auch mehr
Raum für klassische Musik auf der High End. Zum Beispiel
mit unseren Klassik-Inseln. An jedem Messetag (Ausnahme:
Donnerstag) zwischen 10 und 11 Uhr erläutert der Tonmeister
der Emil Berliner Studios, Rainer Maillard, am crescendo-
Stand die Technik und Intention ausgewählter Klassik-
Aufnahmen. Diese Aufnahmen – natürlich allesamt legen-
däre Einspielungen – werden von etlichen Ausstellern zu
festgelegten Zeiten (den so genannten Klassik-Inseln) prä-
sentiert. Ein entspannendes Kontrastprogramm zur üblichen
High End 2004
Termin: 20. bis 23. Mai 2004
Ort: M,O,C, München, Lilienthalallee 40,
80939 München-Freimann
Fachbesuchertag:
Donnerstag, 20. Mai 2004 von 10:00 bis 20:00 Uhr
(nur mit Vorabregistrierung)
Publikumstage:
Freitag bis Sonntag, 21.-23. Mai 2004
von 10:00 bis 18:00 Uhr
Eintrittspreis: 10 EUR
Katalog: 10 EUR
(30% Rabatt für crescendo premium Abonnenten)
www.highendsociety.de
Emil Berliner, der Erfinder der Schallplatte
FO
TO
:E
MIL
B
ER
LIN
ER
S
TU
DIO
S
Messehektik. Eine Liste, wer wann seine Klassik-Insel zele-
briert, finden Sie in der crescendo-Lounge.
Außerdem zeigen wir legendäre Aufnahme-Technik: ge-
meinsam mit den Emil-Berliner-Studios begeben wir uns
in einer Ausstellung zu den Ursprüngen des guten Klangs.
Bei crescendo finden sie die Technik, mit der die großen
Einspielungen der letzten 50 Jahre gemacht wurden. Bei-
spielsweise das letzte große analoge Mischpult, auf dem
Karajan seine Aufnahmen verfeinern ließ. Oder jene Studer-
Bandmaschine, auf der Fritz Wunderlich seine Interpretation
der „Dichterliebe“ aufgenommen hat.
Apropos Wunderlich. Ebenfalls in der crescendo-Lounge
wird die Tochter von Fritz Wunderlich, Barbara Wunderlich,
mit dem Musik-JournalistenThomas Voigt, ehemals Chef-
redakteur von Fono Forum, ein Podiumsgespräch führen:
über die legendären Aufnahmen ihres Vaters, seine Arbeits-
weise, seine Einstellung zu Hifi. Dazu wird Frau Wunderlich
private, bislang unveröffentlichte Aufnahmen und Proben-
material spielen. Nicht nur für Wunderlich-Fans ein echtes
Highlight der Messe: Samstag, 22.05., 15.00 Uhr
Schließlich können Sie uns auf einer Hörtour zu ausge-
wählten Ausstellern begleiten. Mit klassischen Aufnahmen
werden wir der Technik „auf den Zahn fühlen“: Wie gut klingt
Klassik auf ihren Anlagen?
C03_04hifi_36 08.05.2004 20:07 Uhr Seite 36
![Page 37: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/37.jpg)
high f
idelity
CD DVD BÜCHER VORSCHAU 37
Der junge Ivor Tiefenbrun schlenderte in den
frühen 70er Jahren durch die Firma seines
Vaters. Tiefenbrun sen. hatte einen der dick-
sten Aufträge des Königsreichs nach Glas-
gow gezogen: die Fertigung von Rädern und Radauf-
hängungen für Rolls Royce. Ivor sinnierte vor einem
dieser Radlager – und dachte an sein Hobby, die Mu-
sik. Gleichsam als Bastelarbeit brachte er ein Rolls-
Royce-Lager in die Waagrechte, ließ es mit 33 Runden
in der Minute rotieren, setzte einen Tonarm darauf –
fertig war sein erstes HiFi-Produkt. Ein Plattenspieler.
Getauft auf den Namen Sondek LP12. Auch der Name
der Company ließ sich schnell finden: Die Gegend
und das Flüsschen nahe der väterlichen Werkstadt
nannten die Einheimischen Linn.
Der Sondek LP12 gilt nicht nur als der beste Serienplatten-
spieler der Welt, er ist es. Wann immer ein vereinzelter LP12
in den Registern eines Internetauktionshauses auftaucht, er
entschwindet zu Preisen, die fast das Niveau des Erstkaufs
erreichen. Es sind die Details, die diesen Plattenspieler zum
Kultobjekt erhoben haben: Kennern der Feinmechanik stockt
der Atem vor soviel Schönheit und Präzision. Das Design gibt
sich dabei klassisch bis bieder. Zeitlos eben in seiner Splendid
Isolation. Vor allem: seit 1972 wird der LP12 ohne Unterbre-
chung gebaut – in Details wie Tonarm, Antrieb, Tonabnehmer
stets verbessert, aber immerhin das High-End-Produkt mit
der längsten Lebensgeschichte weltweit.
Ivor Tiefenbrun hätte sich allein mit den Einnahmen des LP12
zur Ruhe setzen können. Doch der Schotte wollte mehr. Er
passte Linn den Chancen neuer Märkte an. Als äußerliches
Zeichen ließ er ein neues Firmengebäude erbauen, im Westen
Glasgows, von Schafweiden umgeben, aber vom moderns-
ten Architekten des Empires entworfen: Richard Rogers
zeichnet für das Pariser Centre Pompidou verantwortlich.Auf
der grünen schottischen Wiese entwarf er für Linn einen hel-
len lichtdurchfluteten Quader ohne die üblichen Grenzen.
Der Chef selbst sitzt im offenen Großraumbüro, einen Schritt
weiter wird gefertigt. Paletten-schleppende Roboter kreisen
durch die Gänge, computergesteuert und flüsterleise. Da-
zwischen: Menschen und Maschinen, modernste Platinenfer-
tigung und SMD-Bestückung. Trotz dieser High-Tech-Umge-
bung hält Linn das Prinzip der Verantwortung hoch: Jeder
Mitarbeiter übernimmt die Endfertigung eines einzelnen CD-
Players, einer Standbox, einer Endstufe – und muss mit dem
eigenen Namen vor dem Verpacken seine Arbeit signieren. Es
gibt wertkonservative Linn-Käufer, die ihren neuen CD-Player
partout von Peter Paisley gefertigt haben wollen. Am eigen-
sinnigsten sind die Vinyl-Fans; die eine Generalüberholung
ihres guten alten LP12 nur jener Dame überantworten wollen,
die auch bei der Geburt des Plattenspielers dabei war. Das
mittlere Wunder: die Dame sitzt noch immer an ihrem
Arbeitsplatz. Die Fluktuation bei Linn ist äußerst gering. Die
Angestellten lieben ihren Job, erhalten entgegen aller Schott-
land-Klischees ein verschwenderisch überproportionales
Gehalt. Und: Sie lieben Ihren Chef. Selbst die Putzfrau jubi-
liert: „Mit Ivor würden wir sogar auf den Mond reisen.“
Möglich, dass der Chef bereits einen ähnlichen Plan hegt.
Denn Ivor Tiefenbrun ist seiner Zeit voraus. Vor fünf, sechs
Jahren hielt ihn die Branche für einen Träumer, als er die
DVD für das Medium der Zukunft erklärte und bereits das ver-
netzte Haus skizzierte. Heute bietet er der Welt die besten
Multiroom-Installationen, superbe Lautsprecher, akribisch
aufgebaute Verstärker und den besten Multiplayer: der Uni-
disk 1.1 entreißt jeder Silberscheibe, egal ob DVD-Audio, CD,
SACD, den besten Ton, die feinsten Nuancen. Für einen deut-
lichen Gegenwert: 10000 Euro erwartet Linn aus den Ta-
schen des Kunden. Doch wie bei jedem Linn-Produkt: Es gibt
keinen Wertverfall, nur glückliche gemeinsame Stunden.
Ach ja: Der Prince of Wales hat Linn Products Limited zum kö-
niglichen Hoflieferanten in Sachen Unterhaltungselektronik
ernannt. Den Titel eines „MBE“ darf er schon auf der Visiten-
karte tragen. Und der „Sir“-Titel für Ivor Tiefenbrun ist nur
eine Frage der Zeit. Mehr kann ein Schotte im Vereinigten
Königreich nicht erreichen. ag
crescendo 03 2004
Der Hoflieferant Ivor Tiefenbrun ist der mächtigste Mann im vereinten britischen
HiFi-Königreich. Und ein Visionär von majestätischen Gnaden.
FO
TO
:L
INN
L I N N U N I D I S K 1 . 1
C03_04hifi_37 09.05.2004 0:41 Uhr Seite 37
![Page 38: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/38.jpg)
„Man sieht also und staunt, dass es doch möglich ist, neueste hoch auflösendeMehrkanaltechnik und verblüffend
hohe musikalische Qualität zu einem Preis anzubieten, der viele kleine Mitbewerber nicht einmal bei Standard-CDs so weit unten halten können.“ (Fono Forum 03/04)
UVP 9,99€
Im gut sortierten Fachhandel erhältlich SAC
D,D
SD a
nd t
heir
logo
s ar
e tr
adem
arks
of So
ny
Joan Records Entertainment GmbH • D-80687 München • www.JoanRecords.de
gehö
rt
INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 38 crescendo 03 2004
CHARLES IVES: 50. TODESTAG „Prizes are for schoolboys; I am no longer a schoolboy“. Mit
diesem Ausspruch nahm Charles Ives 1947, im Alter von 73
Jahren, den Pulitzer-Preis für seine Symphonie Nr. 3 entge-
gen. Er war ein unabhängiger Kopf und scherte sich nicht um
die öffentliche Meinung. Als erfolgreicher Versicherungsagent
musste er auch beim Kompo-
nieren keine Kompromisse
eingehen und niemandem mit
seiner Musik gefallen. So fand
er nach einer durchaus tradi-
tionellen Ausbildung weitge-
hend unbeeinflußt von der
europäischen Musikentwicklung zu einem eigenen Stil, der
viele Techniken der Neuen Musik vorwegnahm: Polytonalität,
-rhythmik und -metrik, Atonalität oder Clusterbildungen. Da-
bei kümmerte er sich wenig um die Verbreitung seines Werks.
Erst ab 1920 ließ er auf eigene Kosten einige seiner Werke
drucken, darunter auch die Concord Sonata (2. Klaviersonate).
Diese wird auf der neuen CD von Pierre-Laurent Aimard
(Klavier) und Susan Graham (Mezzosopran) 17 Liedern
gegenübergestellt. Die meisten davon sind dem Band „114
Songs“ entnommen: durchweg recht kurze und abwechs-
lungsreiche Stücke, die oft von Ives’ ausgeprägtem Sinn für
Humor zeugen. Susan Graham findet als Amerikanerin stil-
und stimmsicher genau den richtigen Weg zwischen Direkt-
heit und ironischem Abstand, Aimard zeigt sich hier als per-
fekter Begleiter. Bei der mächtigen Concord Sonata – in An-
lehnung an Beethovens Hammerklavier-Sonate geschrieben
– kommen seine Qualitäten dann voll zum Tragen. Mit seiner
ganzen Erfahrung als Interpret Neuer Musik lässt er mühe-
los das komplexe Stück aus sich selbst heraus klingen: Mu-
sik pur. Hinzugenommen wurden die optionalen Einwürfe für
Flöte und Viola, die, obwohl sehr kurz gehalten, doch als
Stimmen von außen ein erhellendes Licht auf das Werk wer-
fen und darüber hinaus weisen. Prominenter kaum zu be-
setzten: Tabea Zimmermann und Emmanuel Pahud.
Graham, Aimard, Zimmermann, Pahud 2003/04.
Warner Classics 2564 60297-2
Nicht mehr vollenden konnte Ives seine Universe Symphony,
obwohl er bereits 1911 daran zu arbeiten begann. Ein Werk,
das den ganzen Kosmos von der Entstehung der Welt und al-
len Lebens bis hin zum Aufstieg des Spirituellen wieder-
spiegelt. Das Rundfunk-Symphonieorchester Saarbrücken
spielt bei der mitgeschnittenen deutschen Erstaufführung die
von Larry Austin komplettierte Fassung. Insgesamt sieben
weitgehend unabhängig voneinander spielende Orchester –
nur an wenigen Knoten-
punkten treffen die Musik-
stränge zusammen – werden
von Michael Stern mir Hilfe
von vier Subdirigenten geleitet.
Obwohl die räumliche Wir-
kung auf einer CD nur ansatzweise wiedergegeben werden
kann, ist der Eindruck überwältigend. Hilfreich der im Book-
let abgedruckte schematische formale Ablauf, der es er-
möglicht, das Klanggeschehen genauer zu verfolgen. Ar-
chaisch und zukunftsweisend, wahrlich unabhängig im mu-
sikalischen Denken. Am 19. Mai vor 50 Jahren ist Charles
Ives gestorben, richtig entdeckt wurde seine Musik erst nach
seinem Tod.
Rundfunk-Symphonieorchester Saarbrücken: Stern
1998/99. col legno WWE 1CD 20074
JOSEPH SCHMIDT: 100. GEBURTSTAG Dem äußeren Schein nach befand sich Joseph Schmidt am
9. Mai 1933 bei der Premiere seines Films „Ein Lied geht um
die Welt“ auf dem Höhepunkt seiner Karriere, die ihm eine
Popularität ähnlich der von Richard Tauber verlieh. Sie wur-
de wahrscheinlich später in Deutschland nie wieder von ei-
nem Sänger seines Fachs erreicht. Hier taucht schon das
Problem auf: als was soll man Joseph Schmidt, der am 4.
März vor hundert Jahren im rumänischen Davideny geboren
wurde, bezeichnen? Am ehesten wird man ihm gerecht,
wenn man ihn einen Rundfunksänger nennt.Auf einer Opern-
bühne hat er aufgrund seiner Größe nie gestanden. Alles an
seiner Karriere ist Legende und war es schon zu Lebzeiten.
Er selbst spielte in der Verfilmung seines Lebens die Haupt-
rolle und machte den Titelsong dieses Films „Ein Lied geht
um die Welt“ zum Evergreen. Als Interpret solcher Film-
schlager und als Sänger von Operettenliedern bewahrte er
sich seine stilistische und technische Kunstfertigkeit, die
über allen Niederungen des Gewerbes triumphierte. Wie bei
Tauber veredelt sich bei Schmidt alles, was er sang. Viel-
leicht muss man sich zunächst ein bisschen an das näseln-
de Timbre, an die gequetschte Diktion gewöhnen, doch dann
fällt sofort die Klarheit der Vokale, vor allem in den Höhen auf,
und eine Sicherheit und Bravour des Vortrags, ein Elan und
ein Temperament, die keine
stilistischen Grenzen kennen.
Er singt den Postillion mit sei-
nen gefürchteten Höhen mit
sicheren, wenn auch nicht ex-
plodierenden Spitzentönen,
Kurz vorgestelltAuf diesen Seiten finden Sie eine Auswahl interessanter CD-Produktionen:Von historischen Aufnahmen und Gesamteinspielungen bis hin zu besonderenProjekten, auf die wir Sie aufmerksam machen möchten.
C03_04_cd_38-41.qxd 09.05.2004 2:43 Uhr Seite 38
![Page 39: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/39.jpg)
verschiedenen Umstimmun-
gen der Saiten der Geige
(Scordatura) haben diese Wer-
ke zu den bekanntesten Bi-
bers gemacht. Barocke Kam-
mermusik vom Feinsten bietet
die Einspielung der Streichtrio-Kompositionen mit General-
bass von Biber durch Reinhard Goebel und seine Mitstreiter
der Musica Antiqua Köln. Mit leidenschaftlichem Ausdruck
und konzertanter Virtuosität
werden die rhythmisch leben-
digen Tanzsätze der Partien
musiziert, dass die über 300
Jahre alte Musik so frisch
wirkt, als wäre sie gerade erst
geschrieben. Nicht unerwähnt
bleiben kann in diesem Zusammenhang die schon im letzten
Jahr (crescendo 2/03) besprochene Neuabmischung der
Missa Salisburgensis auf SACD. Eine bisher einmalige Gele-
genheit, die Klangpracht der
54-stimmigen Messe in sein
Wohnzimmer zu holen. KH/NL
Biber: Musique au dome du
Salzburg. Arsys: Cao 2003.
Ambroisie AMB 9936
Biber: Mysterien Sonaten.
Piérot, Les Veilleurs de Nuit 2002/2003. Alpha 038 / Note1
Biber: Harmonia artificiosa. Musica Antiqua Köln. Rein-
hard Goebel. Archiv Produktion 474 965-2 / Universal
Biber: Missa Salisburgensis. Musica Antiqua Köln, Ga-
brieli Consort: Goebel / MacCreesh. Archiv Produktion
471 632-2 / Universal
ANTONIN DVORÁK: 100. TODESTAGInitialzündung seines Erfolgs war am 9. März 1872 die Auf-
führung des patriotischen Hymnus für gemischten Chor und
Orchester nach V. Hálek, der stürmisch aufgenomen wurde.
Vorher war Dvo`rák im eigenen Lande nur mäßig bekannt,
was sich nun mit einem Schlag änderte. Zweiter Schritt war
die außerordentlich fruchtbare Freundschaft mit Johannes
Brahms. Dieser empfahl ihn an Simrock, der zum Hauptver-
leger Dvo`ráks wurde. Dadurch konnte er sich die volle An-
erkennung der deutsch- und englischsprachigen Musikwelt
erwerben. Sein überragendes Talent für melodische Erfin-
dung, dazu die tiefe Verwurzelung in der Slawischen Folklore
fanden in einer von Intellekt und Pathos gesättigten Zeit –
vereint in der übermächtigen Gestalt Wagners – und der all-
gehö
rt
PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU crescendo 03 2004 39
und wie bei den besten seines Fachs sind alle Noten in eine
geschmeidige Gesangslinie eingebunden, klingt Vasco da
Gamas „Land so wunderbar“ so geschmeidig, sinnlich und
verführerisch wie Verdis und Puccinis Helden, auch Korn-
golds Paul, dessen „Glück, das mir verblieb“ in seiner zeit-
typischen Mischung aus Oper und Film, Kunstanspruch und
Popularität wie für ihn geschrieben war. Eine Klasse für sich
sind natürlich die Filmlieder, immer innig und hingebungsvoll
gestaltete Momente, oft auch melancholisch innehaltende
Augenblicke. Auf zwei CDs mit einer Spielzeit von 145 Minu-
ten hat die Edition Günter Hänssler unter Schmidts Lebens-
motto „Ein Lied geht um die Welt“ Opern- und Operettenarien
sowie die Filmschlager und italienische Lieder vereint. Eine
Sammlung, die man sich nicht entgehen lassen darf, wenn
man spüren möchte, was Singen mit Inbrunst und Seele be-
deuten kann. RF
Joseph Schmidt (1904 - 1942): A song goes round the
world. Edition Günter Hänssler PH 04017 / Naxos
HEINRICH IGNAZ FRANZ VON BIBER: 300. TODESTAGAm dritten Mai 1704 starb in Salzburg einer der faszinie-
rendsten Komponisten des 17. Jahrhunderts: Heinrich Ignaz
Franz von Biber. „Exzentrisch“ nennt das neue Metzler/Bä-
renreiter Komponistenlexikon (s. S. 56) seine Musik – und
widmet ihm zu Recht 5 Spalten (Schütz und Scarlatti haben
auch nicht mehr). Ursprünglich wohl Geiger, verließ Biber
1670 unerlaubt den Kremser Hof, um sich eine lukrativere
Beschäftigung in Salzburg zu suchen. Dort wurde er Hofka-
pellmeister – und in den erblichen Adelsstand erhoben. Eine
ungeheure Auszeichnung in einer Zeit, wo die Musiker meist
zu den unteren Dienstgraden im Lakaienheer zählten. Von
seinem Werk sind vor allem
die Violinsonaten bekannt –
obwohl es auch sonst noch ei-
niges zu entdecken gibt. Auch
dieses Jubiläum wird, zum
Glück!, mit einigen CDs ge-
feiert. Das Ensemble Arsus
präsentiert das bemerkenswerte f-moll Requiem, in dem Biber
seine Fähigkeiten zum emphatischen Ausdruck von Text
in Musik demonstriert, daneben vier Ersteinspielungen von
bisher nicht edierten Offertorien des Meisters. Die Myste-
rien-Sonaten (auch als Rosenkranz-Sonaten bekannt) steuert
Alice Piérot mit „Les Veilleurs de Nuit“ zum Biber-Jahr bei.
Brilliant aufgenommen sind die 15 programmatischen
Sonaten, die je eins der „Geheimnisse“ des Rosenkranzgebets
beleuchten. Dieses Programm und die dafür erforderlichen
Profi l Medien GmbHEdition Günter HänsslerHauff str. 41D- 73765 Neuhausen a. d. F.Tel.: 07158/ 70 94 24Fax: 07158/ 70 91 80Profi [email protected]
Joseph
SCHMIDT
Vertrieb: NAXOS DEUTSCHLAND GmbHWienburgstr. 171 AD-48147 MünsterTel.: 0251-92 40 6-0Fax: 0251-92 40 6-10e-Mail: [email protected]
Doppel-CD Nr. PH 04017
Zum 100. Geburtstagund zur Erinnerung an
den „kleinen Mann mit der großen Stimme“
„Es ist die Geschichte einer magisch begnadeten Stimme.“
(Jürgen Kesting)
Ein musikalisches Porträt auf zwei CDs vom
neuen Klassik-CD Label
Erhältlich im Fachhandel!
Schmidt_Rondo_in_Crescendo.indd 1 21.04.2004 11:01:42
C03_04_cd_38-41.qxd 09.05.2004 2:44 Uhr Seite 39
![Page 40: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/40.jpg)
DerabsoluteKlang
HochauflösendeMehrkanal und StereoHybrid-Produktionen
für alle SACD und CD-Playersowie Mehrkanal-Produktionenfür DVD und DVD-Audio-Player
SACD: 6.110014 DVD-Audio: 5.110014
SACD: 6.110061 DVD-Audio: 5.110061
SACD: 6.110051 DVD-Audio: 5.110051
DVDs und den Katalog 2002 erhalten Sie im Handel,den Katalog auch direkt von: NAXOS DEUTSCHLAND GmbH
Abt. N2, Wienburgstr. 171a, 48147 Münster e-mail: [email protected]
www.naxos.de
gehö
rt
INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 40 crescendo 03 2004
mählichen Hinwendung zu eigenständigen nationalen Ent-
wicklungen, einen idealen Nährboden. Neben Smetana gilt
Dvo`rák als Repräsentant der national-tschechischen Musik.
Am 1. Mai 1904 ist Antonin Dvo`rák in Prag gestorben.
Die beiden vom Leipziger
Streichquartett eingespielten
Quintette legen Zeugnis ab vom
bestechenden melodischen
Erfindungsgeist Dvo`ráks. Mit
Christian Zacharias als Part-
ner erklingt eine fantastische Interpretation vom Klavier-
quintett op. 81. Bestens aufeinander eingespielt, treffen die
Musiker den romantischen Gestus aufs beste, ohne jemals
ins melodieselige abzugleiten. Eine derartig homogene Klang-
mischung von Klavier und Streichern hört man nur sehr sel-
ten. Jedes Instrument ist klar zu orten, wobei der Klang immer
voll und rund bleibt. Das gilt auch fürs populäre Streich-
quintett op. 97 (mit Bratschist Hartmut Rohde), eines der von
Dvo`ráks Amerika-Aufenthalt geprägten Werke in Verwandt-
schaft zur Symphonie „Aus der Neuen Welt“. Die Wiedergabe
ist sorgfältig, niemals effektheischend, immer den Intentionen
Dvo`ráks angemessen. Beeindruckend auch hier der Klang,
der selbst im Fortissimo niemals hart wird. Das inzwischen
oft etwas abgegriffen wirkende Werk erhält so seinen ei-
gentlichen Glanz zurück.
Zacharias, Rohde, Leipziger Streichquartett 2003.
MDG 307 1249-2 / Codaex
Bei Warner Classics sind drei umfangreiche Box-Sets als
100th Anniversary Edition erschienen, einmal mit Sympho-
nien, Ouvertüren und Symphonischen Dichtungen, Kammer-
musik und zum Dritten den drei Konzerten, Serenaden, Sla-
wischen Tänzen sowie dem Reqiuem. Dieses ausgespro-
chen umfangreiche Paket vereint durchweg Aufnahmen
höchster Qualität und leistet sich keinen Durchhänger. Aus
der illustren Besetzungsliste seien besonders die Interpreta-
tionen der Symphonien 7 – 9, der Slawischen Tänze und ei-
niger anderer Orchesterwerke von Nikolaus Harnoncourt zu
erwähnen. Volltönend und saftig geht er der slawischen Fär-
bung auf den Grund, ohne auch nur ansatzweise in roman-
tisierenden Kitsch zu verfallen. Alles federt und vibriert nur so
vor Beschwingtheit. Pierre-
Laurent Aimard ist ausge-
zeichneter Solist des Klavier-
konzerts, Thomas Zehetmair
krönt die Romanze in f-moll
mit seinem superben Violin-
spiel, für die Kammermusik seien das Trio Fontenay, das Keller-
sowie das Alban-Berg-Quartett mit herausragend inspiriertem
Spiel hervorgehoben. Einen Überblick verschafft die Auswahl
der „Best of“-Doppel-CD.
Symphonien: Warner Classics 2564 61530-2 (5 CDs)
Konzerte: Warner Classics 2564 61528-2 (6 CDs)
Kammermusik: Warner Classics 256461527-2 (6 CDs)
Best of Dvorák: Warner Classics 2564 61531-2 (2 CDs)
Auch bei Brilliant gibt es eine Box, die sich der Kammermusik
Dvo`ráks widmet. Die beiden CDs mit den vom Solomon-Trio
solide interpretierten Klaviertrios fallen positiv auf, ein wah-
rer Schatz aber sind die Klavierquintette op. 5 und 81. Es
spielt kein geringerer als Svjatoslav Richter mit dem Borodin
Quartett. Die starken Neben- und Hintergrundgeräusche sowie
eine recht dürftige Klangqualität lassen, wie ja oft im Falle
Richter, auf einen nicht professionellen Mitschnitt schließen.
Die unglaubliche Intensität, Dichte und Tiefe, die diese fünf
Musiker da produzieren, füllen die Luft mit einer unglaub-
lichen Energie und Spannung
– und gerade dieses spürbare
Knistern wird durch die nicht
auf Hochglanz getrimmte Auf-
nahme noch verstärkt. Mit
beiden Ohren direkt an einer
Sternstunde.
Richter, Matousek, Solomon Trio, Ames Piano Quartet
Borodin Quartet, Stamitz Quartett u.a. Brilliant 92181
DREIMAL GOLDBERG-VARIATIONENCD-Vergleiche finden Sie normalerweise nicht in crescendo.
Das beliebte Verfahren, neue Aufnahmen mit alten „Refe-
renzaufnahmen“ zu vergleichen. Zum einen, weil für uns der
Maßstab das Werk selbst ist, und nicht Aufführungen des
Werks. Zum anderen, weil ja nur die Leser etwas von solchen
Vergleichen haben, die die „Referenzaufnahme“ im Platten-
schrank haben. In einem anderen Sinne machen Vergleiche
aber natürlich sehr viel Sinn: Wenn gleichzeitig verschiedene
Einspielungen desselben Stückes auf den Markt kommen,
und man sich fragt: welche ist die richtige für mich? Gerade
im Moment kamen beinahe gleichzeitig drei Einspielungen
der Goldbergvariationen auf den Markt, die alle auf sehr gro-
ße Aufmerksamkeit bei der Kritik gestoßen sind: Zuletzt
erschien Martin Stadtfelds (vgl. crescendo 2/04) Version, die es
auf Anhieb auf Platz 2 der deutschen Klassikcharts schaffte,
kurz vorher die Aufnahme des 40jährigen französischen
Leonhardt-Schülers Pierre Hantai, die vor allem im franko-
Kurz vorgestelltAuf diesen Seiten finden Sie eine Auswahl interessanter CD-Produktionen:Von historischen Aufnahmen und Gesamteinspielungen bis hin zu besonderenProjekten, auf die wir Sie aufmerksam machen möchten.
C03_04_cd_38-41.qxd 09.05.2004 2:46 Uhr Seite 40
![Page 41: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/41.jpg)
gehö
rt
PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU crescendo 03 2004 41
phonen Ausland großes Lob fand, als erstes die vielgerühmte
Interpretation des ungarischen Pianisten András Schiff. Ich
habe das Werk zum ersten mal „richtig“ wahrgenommen in
der Interpretation des Exzentrikers Glenn Gould. Seitdem
habe ich eine ganze Reihe anderer Interpretationen kennen
gelernt. Und bei keinem anderen Werk scheinen die Mög-
lichkeiten, die Musik zu interpretieren, so vielfältig zu sein.
Nicht nur, dass die einzelnen Künstler in vielen Facetten und
Nuancen das eine oder andere vorziehen – bei den Gold-
bergvariationen scheint die Frage, worum es sich bei diesem
Werk insgesamt handelt, zur Disposition zu stehen. Und drei
grundsätzlich verschiedene Physiognomien des Werks stellen
die aktuellen Aufnahmen dar.
Schiffs Bach ist wie ein
lebendiges Wesen: Er hat es
vielfach mit Verzierungen
versehen und mit einem un-
ablässigen Bewegungsdrang
nach vorne – wie ein Kolibri,
der von einer Blume zur näch-
sten flattert. Dabei ist Schiff immer auf der Suche nach
möglichst umfassenden strukturellen Einheiten, was der Ein-
spielung einen ganz leichten, schwingenden Charakter ver-
leiht. Alles ist mit allem verbunden, nirgendwo Stillstand. Um
dieses zu erreichen, erlaubt sich Schiff große Freiheit in den
Tempi – ob Vorschlag oder Läufe, alles ist organisch-
ungleichmäßig gestaltet. Die Polyphonie Bachs arbeitet er
mit einer äußerst differenzierten Artikulation heraus.
Kreisen statt vorwärts drängen: das ist das Motto von Pierre
Hantais Interpretation. Er spielt auf einem sehr klangschönen
zweimanualigen Cembalo, das ihm im Gegensatz zu den
Klavieren der Kollegen die
unterschiedlichen Klangfarben
verschiedener Register er-
laubt. Noch freier in der Tem-
pogestaltung als Schiff gerät
sein Bach ebenso schwin-
gend, aber stets sich um ein
verborgenes Zentrum bewegend – eher kontemplativ als
vorwärts strebend, mehr Pendel als Vogel. Hantai nutzt die
unterschiedlichen Klangfarben seines Instruments, um die
polyphonen Strukturen deutlich hervortreten zu lassen.
Und Stadtfeld? Er spielt, obwohl der jüngste der drei, in ei-
nem „klassischen“ Gleichmaß – fast wie ein Uhrwerk – und
setzt auf die Architektur des Werks. Auf Verzierungen ver-
Boxen direkt kaufen:
Testsiegerwww.nubert.de
Direktverkauf · Hör- und Homecinema-Studios: 73430 Aalen,Bahnhofstr. 111 und 73525 Schwäb. Gmünd, Goethestr. 69
� Schlau: Direkt beim Hersteller kaufen und sparen
� Bequem: Lieferung ins Haus� Zwanglos: 4 Wochen zu Hause in
Ihremeigenen Hör-Raum testen� Fair: Geld-zurück-Garantie � Kompetent: kostenlose Hotline
0800 -68 23 780Gratiskatalog ordern!
Erweitern Sie mit Nubert-Boxen Ihren Hörizont! Nutzen Sie die Vor-teile unseres Direktversandes!
Jetzt testen: nuBox-380-SetErleben Sie Heimkino in einer neuen Dimension, entdecken Sie Ihre DVD- und CD-Sammlung neu: »Gewaltige Bassattacken meisterte das Teamlocker und gnadenlos souverän. SatteKlangfarben und eine tolle Ortbarkeitgesellten sich zu fein differenzierten Mitten…Selbst für das große Gehäuseformat leistet das Nubert-Set Außergewöhnliches und zeigt mancher Kombimit stattlichen Standboxen die Rücklichter...Überragende Verarbeitung, gewalti-ger Tiefbass, nahezu vorbildlicher Fre-quenzverlauf, verbunden mit einemsehr guten Abstrahlverhalten« Audio 4/03
2x nuBox 380 (Front), 2x nuBox 310 (Rear), Center CS-330, Aktiv-Subwoofer AW-880 (Audio: »Brilliert gar mit besonders exzellentenMesswerten. Dank seiner enormen Pegeltauglichkeit und einem souveränen Tiefgang... führt er das Testfeld mit gebührendem Abstand an.«). Korpus Folie schwarz oder Buche, Schallwände in Aluminium-Ripp. Setpreis 1454,- (ohne Ständer)
»Das Nubert-Set zeigt, wo klanglich der Hammer hängt« Audio
zichtet er weitgehend – und
statt polyphone Strukturen nur
hervorzuheben hat er das
Werk bearbeitet. Einzelne
Stimmen wurden transponiert,
was in manchen Variationen
(wie z. B. der 8.) schon fast nicht mehr nach der Vorlage
klingt, dafür aber ganz unerwartete Klangeffekte hervorzau-
bert. „Statisch“ ist vielleicht die beste Beschreibung seines
Ansatzes. In mancher Hinsicht das genaue Gegenteil von
Schiff und Hantai: kalt statt lebendig schwingend, Klang ge-
wordene Architektur statt atmendem Wesen. Übrigens, ein
Beleg dafür, wie unterschiedlich die Künstler die Variationen
sehen, findet sich auch im lesenswerten Bookletbeitrag
Schiffs. „Es ist eine schwere Verletzung, Bachs Stimmführung
zu verändern“, schreibt er. Genau das ist der Kunstgriff, der
Stadtfelds Interpretation kennzeichnet: die Veränderungen
der Stimmführung! KH
András Schiff. ECM 472 185-2 / Universal
Pierre Hantai. Mirare Mir 9945 / Note1
Martin Stadtfeld. Sony SK 093101
KÜNSTLER DES JAHRHUNDERTS„Great Artists of the Century“ – mit dieser Reihe greift die EMI
in ihr Archiv, um den Musikfreunden einige der bedeutends-
ten Künstler des 20. Jahrhun-
derts (wieder) nahe zu brin-
gen. Walter Gieseking zum
Beispiel, den Pianisten, der
sich wie kaum ein anderer um
das Werk Debussys verdient
gemacht hat. Ein deutscher
Musiker, der sich ganz und gar in die Tonsprache des fran-
zösischen Impressionisten und seine Farbwelt hineindenken
konnte. Oder Dietrich Fischer-Dieskau, dessen einzigartige
Zusammenarbeit mit seinem Klavierbegleiter Gerald Moore
unzählige herausragende Konzerte und Aufnahmen hervorge-
bracht hat. Er ist mit der Winterreise (von 1962) vertreten, dem
Mittelpunkt seines musikalischen Lebens. Oder Jacqueline du
Pré, deren herausragende Interpretation des Schumannschen
Cellokonzerts hier (wegen des Dvo`rák-Jubiläums?) mit der
nicht ganz so glänzenden Fassung des Dvo`rákkonzerts ge-
koppelt ist. Daneben viele andere Größen: Klemperer und
Hotter, Rostropowitsch und Lipatti – aber auch einige aus
der jüngeren Garde der EMI-Künstler: Kennedy, Andsnes und
Jansons. KH
Great Artists of the century. EMI
C03_04_cd_38-41.qxd 09.05.2004 2:47 Uhr Seite 41
![Page 42: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/42.jpg)
gehö
rt
THEMA INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 42 crescendo 03 2004
1 2 3
4 5
>1 Guillaume de Machaut: MotettenWieder einmal macht sich ECM um die Musik des Mittelaltersverdient: Mit dieser Aufnahme von Motetten Guillaume de Ma-chauts. In den Händen des Hilliard Ensembles gewinnt die Mu-sik des bedeutendsten Komponisten des 14. Jahrhunderts eineUnmittelbarkeit, die es ihr hoffentlich erlaubt, ein größeres Pu-blikum zu gewinnen. Mit seinem Kompromiss zwischen py-thagoräischer und reiner Stimmung, mit dem das Ensemblemittelalterliche Musik interpretiert, schafft es einen Klang, dereinerseits die ungewohnten Schärfen nicht vermeidet, ande-rerseits aber auch dem modernen Ohr etwas entgegenkommt.Störend ist dagegen, wie so oft, der Inhalt des Booklets: Wennman glaubt, dass jeder Hörer Englisch kann, warum gibt esdann überhaupt eine deutsche Übersetzung? Und wenn nicht:Warum werden dann ausgerechnet die Texte der Motetten unddie überaus lesenswerten Anmerkungen der Künstler nichtübersetzt? KHHilliard Ensemble. ECM 472 4022 / Universal
>2 Sergei Prokofjew: Peter und der Wolf / Camille Saint-Saens: Karneval der TiereMehrkanalton einmal ganz anders. Schon mehrfach hat Ton-meister Andreas Spreer mit seinem „Moving real surroundsound“ buchstäblich Bewegung in die Partituren gebracht unddie Instrumente selbst in verschiedenen Anordnungen um denHörer herum präsentiert. Mit Peter und der Wolf und dem Kar-neval der Tiere hat Spreer jetzt ein hervorragendes Materialfür seine Idee gefunden. Denn das narrative Element, das inbeiden Werken steckt, wird hier gleichzeitig demonstriert undverstärkt. Die Tiere aus Prokofjews und Saint-Saens’ „Ge-schichten“ werden lebendig und bewegen sich: der Schwanschwimmt einmal um den Hörer herum, der Elefant steht vorihm und schwenkt seinen Rüssel, der Vogel fliegt von Baum zuBaum. Und ganz nebenbei zeigt die Aufnahme auch noch einenVorteil der DVD gegenüber der SACD: mehr Platz. Während derSACD-Käufer mit einer englisch gesprochenen Fassung aus-
kommen muss, enthält die DVD auf 151 Minuten wahlweise ei-nen englischen und deutschen Erzählerkommentar und einereine Musikfassung. Übrigens: Wenn Sie weder einen DVD-noch einen SACD-Player haben, können Sie die Aufnahme (in derSACD-Fassung) auch in Stereo hören. Dann entgehen ihnennatürlich die Effekte, und sie haben „nur“ eine musikalischsehr gelungene Interpretation der beiden Werke. KHPolnisches Kammerorchester: Rajski. Tacet D 114 (DVD-A) Polnisches Kammerorchester: Rajski. Tacet S 114 (SACD)
>3 Felix Mendelssohn Bartholdy: Sämtliche KlaviertriosEs ist ja nicht besonders originell, das Trio Parnassus in der per-sönlichen Bestenliste zu führen.Auch die neue CD von WolfgangSchröder (Violine), Michael Groß (Cello) und Chia Chou (Kla-vier) zeigt wieder, dass die Drei den Musenhügel längst er-obert haben. Halbe Sachen sind ihre Sache nicht, und so sindes dieses Mal die „kompletten“ Mendelssohn-Trios, also diebeiden ganz unterschiedlichen Werke op. 49 in d-moll und op.66 in c-moll, die die Musiker beim audiophilen Label Dabring-haus und Grimm aufgenommen haben. Dessen Bestreben, demKlang im Konzertsaal möglichst nahe zu kommen, kann zu-nächst irritierend wirken: Ist da nicht zumindest das von ChiaChou virtuos gespielte Klavier weit in die Ferne gerückt? Viel-leicht aber hat man auch nur vergessen, wie eine ungespritzteErdbeere schmeckt… Denn ist man erst einmal in die Auf-nahme versunken, öffnen sich musikalische Räume, bleibt letzt-lich nichts als Verzückung: So atmend, so lebendig, leiden-schaftlich und spannungsvoll musiziert das Trio, das sich nichtim romantischen Wohlklang verliert, sondern stets mit einerungeheuren Verve auf den Punkt spielt. BSTrio Parnassus MDG 3031241-2 / Codaex
>4 Wolfgang Amadeus Mozart: RequiemZahlreich und interpretatorisch vielfältig sind die Einspielun-gen von Mozarts Requiem und reichen vom kargen Original-insturmenten- bis zum üppigen Orchestersound. Nigel Shortlegt nun mit dem Chamber Orchestra of Europe und demChor „Tenebrae“ eine wunderbar frische, lebendige und zeit-gemäße Aufnahme bei Warner Classics vor, die ohne Pathosdie Süßmayer-Version in ein kraftvolles und doch transpa-rentes Klangbild rückt. Selten dürfte man das Werk mit sol-cher Leidenschaft und Präzision gehört haben wie hier. Zudem positiven Gesamteindruck tragen auch die vier unprä-tentiösen Solisten (Carys Lane, Frances Bourne, Paul Bradley,Matthew Brook) bei, die sich ganz in den Dienst des Werkesstellen. Ergänzt wird diese empfehlenswerte Aufnahme durchdie innigen und werkgenauen Interpretationen der Chöre Aveverum corpus von Mozart und Insanae et vanae curae vonJoseph Haydn. MEChamber Orchestra of Europe: Short 2003.Warner Classics 2004, Nr. 2564 60191-2
>5 Mirijam Contzen: SoloMit Mut zum Außergewöhnlichen serviert Mirijam Contzen eineinteressante Selektion von Violin-Solostücken. Die Gänge desabwechslungsreichen Menüs reichen von Bachs Partita No.3
Schallplattenpreisegibt es schon (zu)
viele! Wir möchten an dieser Stelle keinen weiteren hin-zufügen. Sondern Ihnen einfach nur einige CDs ans Herzlegen, die unseren Autoren und uns besonders gut ge-fallen haben. Sei es, dass sie überragende Interpretatio-nen vorstellen, wie die Machaut-Motetten des HilliardEnsembles (1). Oder Kompositionen präsentieren, dieeben nicht so bekannt sind wie z. B. Coplands Trios (7).Bisher nicht veröffentlichte historische Aufnahmen wiedie Schöpfung mit Fritz Wunderlich (9). BemerkenswerteÜberblicke bieten wie über das Werk des OrgelbauersGottfried Silbermann (8). Oder eine neue Ästhetik derAufnahmetechnik präsentieren wie den „moving sur-round sound“ (2). crescendo-Tipps eben! crescendopremium-Kunden können sie bei uns auch bestellen.Näheres dazu finden Sie auf der Premium-Sonderseite(S. 14-15).
#
C03_04_cd_42-56.qxd 10.05.2004 12:24 Uhr Seite 42
![Page 43: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/43.jpg)
6 7
8 9
gehö
rt
PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL RE ISE HIF I CD DVD VORSCHAU crescendo 03 2004 43
11
Anna NetrebkoWiener PhilharmonikerOpera AriasDeutsche Grammophon (Universal)
2-
Johann Sebastian Bach: GoldbergvariationenMartin Stadtfeld Sony Classical
3-
Thomas QuasthoffWidmungDeutsche Grammophon (Universal)
43
Cecilia BartoliThe Salieri AlbumDecca (Universal)
53
Hélène GrimaudCredoDeutsche Grammophon (Universal)
64
Nigel Kennedy The Vivaldi AlbumEMI Classics
72
Neujahrskonzert 2004Wiener Philharmoniker: MutiDeutsche Grammophon (Universal)
8-
Joseph Calleja Tenor AriasDECCA (Universal)
95
Hillary Hahn: Bach ConcertosLos Angeles Chamber OrchestraDeutsche Grammophon (Universal)
109
Anne-Sophie MutterNew York Philharmonic Orchestra, MasurBeethoven:Violinkonzert; Romanzen 1& 2 Decca (Universal)
117
Joshua BellRomance of the violinSony
126
J. S. Bach: GoldbergvariationenAndrás SchiffECM
138
Maria Callas The Passion of CallasEMI Classics
14-
Franz SchubertWinterreiseMatthias Görne, Alfred BrendelPhilips (Universal)
1511
Giora FeidmanFeidman plays Mozart and moreWarner
16-
Franz SchubertLiedervon Otter, Quasthoff, Abbado
17-
Guillaume de MachautMotettenHilliard EnsembleECM (Universal)
1813
Andreas SchollArcadiaDecca (Universal)
19-
HaydnDie SchöpfungNikolaus HarnoncourtDHM
20-
Watercolours Anne Sofie von OtterDeutsche Grammophon (Universal)
Klassik Bestseller
Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag desBundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V.Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe
über die spätromantische Sonate op. 27, No. 4 von EugèneYsaÿe, die Bartók-Sonata Sz 117 und Strawinskys Élégie bis zudem 2002 entstandenen Le Serpent des 2003 verstorbenenTibor Varga, Contzens Lehrer. Insbesondere die meditativenCharakteristika dieser unterschiedlichen, doch verwandtenKompositionen bringt die Künstlerin zum Schwingen. Die jungeViolinistin stellt ihre Virtuosität uneitel in den Dienst an-spruchsvoller Musik und macht sie so einem – hoffentlich gro-ßen – neugierigen Publikum zugänglich. HGVMirijam Contzen 2004.Arte Nova Classics 82876 57741 2 / BMG
>6 Peter Tschaikowsky: Symphonie Nr. 5 e-moll,Ouvertüre „Romeo und Julia“An Aufnahmen von Tschaikowskys fünfter Symphonie herrschtkein Mangel, aber für so eine herausragende Einspielung, dieunverständlicherweise schon ein paar Jahre im Archiv schlum-merte, ist immer noch Platz! Daniele Gatti, der noch immerjunge Chefdirigent des Royal Philharmonic Orchestra in London,jagt sein Prachtensemble mit Verve durch alle Untiefen dieserhochemotionalen Symphonie, ohne in Klischees oder Banalitätzu verfallen. Mitunter erinnert sein Interpretationsansatz an dielegendäre Nüchternheit Mrawinskys, der Gatti aber ausrei-chend Wärme zufügt. Das Orchester klingt brilliant, insbeson-dere im Blech, und ist von den Tontechnikern hervorragendeingefangen. Die dynamische Spannbreite ist beeindruckend;ich empfehle, vor Anhören der CD den Nachbarn ein Urlaubs-wochenende zu verordnen. TRRoyal Philharmonic Orchestra: Daniele Gatti 1998.Harmonia mundi 907381
>7 Dimitri Schostakowitsch: Trios Nr. 1 und 2 / Aaron Copland: Trio VitebskDie Tragik des 20. Jahrhunderts hat kaum ein Komponist so inTöne gefasst wie Dimitri Schostakowitsch. Der Schmerz dieserKlänge ist schneidend. Wer zuhört, entrinnt ihm nicht. Das TrioWanderer hat die beiden Klaviertrios op. 8 und 67 kombiniertmit Aaron Coplands Trio Vitebsk und damit den Fokus auf diejüdischen Themen im Werk der beiden Komponisten gelegt.Jüdische Musik, die Schostakowitsch zu einem grotesken To-tentanz verarbeitet, während Copland auf ein Lied zurückgreift,das nach scharfer Dissonanz mit Viertelton-Effekt und getrie-benen, ja gehetzten Passagen melancholisch vom Cello aufge-griffen wird. Das französische Trio erzählt die unsagbar traurigeGeschichte dieser Musik mit großer Intensität, auch in all ihrerSchroffheit. Schön gelingt es, die wiederkehrenden Motive inden Stücken beider Komponisten immer wieder neu zu wenden.Das Ganze wirkt so konkret, so sprechend, dass der Höreratemlos und verstört zurückbleibt. BSTrio Wanderer. Harmonia mundi HMC 901825
>8 Die Orgeln von Gottfried SilbermannNach den Orgelwerken von Johann Ludwig Krebs hat das Labelquerstand nun eine weitere, sehr beachtenswerte Gesamt-schau vorgelegt – eine Klangdokumentation der erhaltenenOrgeln des bedeutenden mitteldeutschen Orgelbauers Gottfried
Silbermann. Dessen 250. Todestag im vergangenen Jahr warAnlass für die Anthologie, die in acht Aufnahmen 32 Silbermann-Orgeln vorstellt. Ewald Kooiman, Felix Friedrich, Jean Ferrard,Martin Haselböck, Ullrich Böhme,Wolfgang Baumgratz, DietrichWagler und Hansjürgen Scholze interpretieren Werke von Kom-ponisten, die zeitlich oder räumlich mit dem Schaffen desOrgelbauers in Beziehung stehen. Freunde der Orgelbaukunstgewinnen mit dieser CD-Kollektion einen erstklassigen Einblickin das Werk Silbermanns, da der Anspruch der Vollständigkeitauch die kleineren Orgeln einschließt. Dank einer überlegtenAuswahl von Organisten und Kompositionen kommen auchLiebhaber der Orgelmusik, die ja kaum von den Instrumentenzu trennen ist, auf ihre Kosten. SVQuerstand VKJK 0022, 0207, 0219, 0220, 0302-0305
>9 Joseph Haydn: Die SchöpfungDie Veröffentlichung der von Herbert von Karajan zum Ab-schluss der Salzburger Festspiele 1965 dirigierten Schöpfung,mit der die Deutsche Grammophon ein bedeutendes Doku-ment ihres einstigen Hauskünstlers offiziell zugänglich macht,ist in jeder Hinsicht ein außerordentlicher Gewinn. Mit den gro-ßen geistlichen Chorwerken hatte sich Karajan bis zum Endeseines Schaffens immer wieder beschäftigt. Der Live-Eindruckwar bei den späten Konzerten ungemein größer und vermitteltetrotz pompöser Erhabenheit mehr von den Werken als Karajansspäte Aufnahmen. In dem Konzert vom 29. August 1965 bauter mit einer großen Besetzung, dem Wiener Singverein undden Wiener Philharmonikern, ganz im Aufführungsglanz des 19.Jahrhunderts eine wohl gelegentlich ausladende, aber unge-mein dichte und strahlende Aufführung, die Haydns Vorstellungvon Chaos ebenso faszinierend umsetzt wie den Sonnenauf-gang. Er trifft, wie ein Kritiker festhielt, den „zwischen Strengeund Naivität angesiedelten Stil der Musik“. Und er trifft diesenTon so kompromisslos überzeugend, dass selbst diejenigen, diedem Werk distanziert gegenüber stehen, von dieser Aufführungund ihrer unbedingten Hingabe gebannt sein müssen. Idealdas Ensemble. Gundula Janowitz und Hermann Prey als Evaund Adam, nicht ganz auf diesem Niveau Kim Borgs Raphael,und dann natürlich Fritz Wunderlich als Uriel, der gleich mitseiner ersten Arie „Nun schwanden vor dem heiligen Strahle“eine ebenso überzeugende Verbindung von Naivität und Na-türlichkeit, von seraphischer Klangschönheit und Reinheit trifft,wie sie auch Karajan in dieser Aufführung anstrebt. In UrielsRezitativen ist Wunderlich ein plastisch gestaltender Erzähler,in den Arien ein sich verströmender Himmelsbote. Das sindQualitätsmerkmale, die wir von ihm kennen, doch diese durch-gehend perfekte Aufführung rundet das Bild ab und ist einewichtige Ergänzung zu der Studioaufnahme der Schöpfungunter Karajan, die im kommenden Frühjahr parallel zur Missasolemnis in Berlin begonnen wurde und zu einem späterenZeitpunkt fortgesetzt werden sollte. Zu spät für Wunderlich,der im September 1966 starb. Sein Part wurde in der Stu-dioaufnahme der DG von Werner Krenn übernommen. RFJanowitz, Wunderlich, Prey, Borg, Wiener Singverein,Wiener Philharmoniker: Karajan.Deutsche Grammophon 474 955-2 / Universal
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:01 Uhr Seite 43
![Page 44: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/44.jpg)
gehö
rt
44 crescendo 03 2004
>1 Johann Sebastian Bach, Dimitri Schostakowitsch: Präludien und Fugen Vol. 2Wie ein Glockenspiel an einem sonnigen Sommermorgen, klar, zart, schwingend, bis es schließ-lich stehen bleibt – solche Assoziationen kann man bei vielen der Präludien und Fugen DimitriSchostakowitschs entwickeln. Teilweise verspielt mit einfachen, gesanglichen Melodien, aberauch manchmal streng, an Bach erinnernd. Diesen Zyklus hat Oli Mustonen schon 1999 mit demWohltemperierten Klavier I Johann Sebastian Bachs zu einer beachtlichen CD verschmolzen. Nunerscheint der zweiten Teil dieser Idee. Zwölf Präludien und Fugen der beiden Komponisten zusam-mengemischt, die Tonarten arrangiert nach dem Quintenzirkel. Oli Mustonen begann zunächstanalytisch diese Idee zu untersuchen, entdeckte bei beiden Komponisten Zahlensymbolik,mathematische Logik, bis hin zu Entsprechungen im strukturellen Ansatz. Die Verwirklichung derIdee ist aber durchdrungen von Musikalität und Emotion. Oli Mustonen stellt Schostakowitsch nichtals einen Bach nacheifernden Komponisten dar, sondern betont die individuelle Note eines jeden– vielleicht ist er mit seiner äußerst strengen, stellenweise sehr nüchternen Bachinterpretation so-gar über dieses Ziel hinausgeschossen. Es entsteht ein Geflecht aus sehr unterschiedlichen Klang-farben, die sich gegenseitig bereichern und zusammen kaleidoskopartige Muster anlegen. EHOlli Mustonen (Klavier) 2002. Ondine 1033-2 / Note 1
>2 Ludwig van Beethoven: Streich-Trios op. 9Unspektakulärer kann eine Programmzusammenstellung kaum daherkommen: Beethoven, op. 9,Nummer eins bis drei. Das war’s. Die Aufnahme des Berliner Jacques Thibaud Trios hat jedocheinen nicht zu unterschätzenden Spannungsbogen. Nicht nur weil die Streichtrios von zweiheiteren Werken in G- und D-Dur gleichsam als Höhepunkt auf das dramatischere c-moll-Triozustreben. Nein, das konsequent auswendig spielende Ensemble mit Burkhard Maiß (Violine),Philip Douvier (Viola) und Uwe Hirth-Schmidt (Cello) hat einen derart berückenden Zugriff, dassman den Werken, die stets als Vorformen der Quartette betrachtet werden, gebannt lauscht. KeineAkzentuierung, keine Steigerung, die nicht ausgereizt würde. Und doch steht alles im Zu-sammenhang. Fast meint man, im Klang der Drei einen Hauch Patina zu vernehmen, einen Grußvergangener Zeiten, der aus den herrlich ausgesungenen langsamen Sätzen herüberweht. Einegelungene CD zum Betriebsjubiläum: Seit bereits zehn Jahren besteht das Ensemble. BSJacques Thibaud Trio Berlin. Audite 97.508 / Naxos
>3 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 Es-DurIch bin sehr gespannt, wann es Christoph Eschenbach schafft, zu den ganz großen Dirigenten seinerGeneration gezählt zu werden. Noch machen die „Majors“, die großen Markenlabel, einen Bogenum ihn herum, und er hatte wenig Gelegenheit zu maßstabsetzenden Einspielungen des Kern-repertoires mit den weltbesten Orchestern. Aber in der zweiten Reihe hat Eschenbach bereits Her-ausragendes geleistet, und seine neue CD mit dem Orchestre de Paris, dem er seit vier Jahrenvoransteht, ist ein weiterer Meilenstein auf seinem Weg. Bruckners vierte Symphonie nimmtEschenbach mit viel Geduld und erstaunlich weitem Atem. Fast 74 Minuten gönnt er sich underöffnet dem Hörer einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt des wundersamen Österreichers.Hohe Transparenz, vor allem zwischen den verschiedenen Stimmen der Blechbläser, und durch-gehaltene Spannungsbögen zeichnen Eschenbachs Interpretation aus. Eine der besten Einspie-lungen der „Romantischen“, die ich zwar hinter Karajan und Celibidache, aber noch vor denhochgeschätzten Aufnahmen von Wand oder Sawallisch einordnen würde. Einziges Ärgernis sinddie wenigen Sekunden frenetischen Beifalls am Schluss, die man hätte ausblenden können. TROrchestre de Paris: Christoph Eschenbach 2003. Ondine 1030-2 / Note 1
>4 Cellosonaten russischer MeisterBoris Pergamenschikow ist einer der internationalen Stars aus der russischen Cellistenschule.Trotzdem schneidet seine Einspielung der Cellosonate von Rachmaninow im direkten Vergleichmit Sonia Wieder-Atherton (siehe Seite 45) schlecht ab. Er und Pavel Gililov musizieren engagiertund zupackend, sie verlieren sich aber in Kleinigkeiten, so dass die Sonate insgesamt langatmigwirkt. Störend ist auch das intensive Dauervibrato, einziger Pluspunkt die gute Balance zwischenCello und Klavier. Einen besseren Eindruck hinterlässt die Sonate von Prokofjew, besonders derzwischen Verspieltheit und Exzentrik schwankende zweite Satz. In den Rahmensätzen überzeugt
1 2
3 4
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:06 Uhr Seite 44
![Page 45: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/45.jpg)
5 6
7 8
EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER
gehö
rt
die Vielfalt an Klangfarben und Bewegungscharakteren. PSaAulos Musikado AUL 68516 / musikado
>5 Samuel Coleridge-Taylor / Anton Dvorák: ViolinkonzerteKennen Sie schon das Philharmonische Orchester von Johannisburg? Nicht? Verzeihlich, das Or-chester gibt es erst seit vier Jahren, und dass es jetzt erstmals auf dem internationalen Platten-markt in Erscheinung tritt, kann angesichts der schwierigen Umstände in Südafrika nur mit größ-tem Respekt vor der dahinter stehenden Privatinitiative betrachtet werden. Aber kennen Sie schonSamuel Coleridge-Taylor? Auch nicht? Na gut, nochmal verziehen. Das war einer der ersten farbigenamerikanischen Komponisten, der 1912 im Alter von 38 Jahren verstarb und uns unter anderemein wunderschönes Violinkonzert hinterlassen hat, das auf dieser CD seine Weltersteinspielung er-fährt. Die Uraufführung wäre seinerzeit übrigens fast gescheitert, weil die Original-Partitur mit derTitanic verschifft wurde; Coleridge-Taylor hat das Werk noch mal flugs nachkomponiert, bevor erverstarb. Auch für Nicht-Musikwissenschaftler sind Ansätze einer amerikanischen Tonspracheerkennbar – sehr hörenswert und von den Künstlern auch achtbar interpretiert! Gekoppelt ist dasGanze mit dem Violinkonzert von Anton Dvorák. Den kennen Sie? Ja, gut, aber das ist jetzt bittenicht der Grund, warum Sie diese CD kaufen! TRPhilippe Graffin, Johannesburg Philharmonic Orchestra: Michael Hankinson 2003.avie 0044 / Musikwelt
>6 En Sonate: Sonia Wieder-AthertonIch muss bekennen, dass ich, obwohl selbst Cellist, noch nie etwas von Sonia Wieder-Athertongehört habe. Welch ein Versäumnis! Die vorliegende Doppel-CD mit Aufnahmen aus den Jahren1995 bis 2003 präsentiert sie mit verschiedenen Duopartnern als energiegeladene und sensibleUr-Musikerin; dass sie souverän über allen technischen Schwierigkeiten steht, versteht sich vonselbst. Am meisten begeistert sie mich in der höllisch schweren Duosonate von Ravel, in der siezu einer phänomenalen Klang- und Ausdruckssynthese mit dem Geiger Raphaël Oleg findet. Dankdes unübertrefflichen Gespürs dieser beiden für den Großrhythmus werden selbst so simple Kom-positionen wie die 8 Duos von Reinhold Gliere zu ausdrucksstarken Miniaturen. Stilsicher gelun-gen ist auch das folkloristische Duo von Kodály. Eine aparte Klangwelt eröffnet sich schließlich inProfils von George Aperghis für Cello und Zarb, einer persischen Trommel, der Françoise Rivallandunerwartet vielfältige Klänge entlockt. Die Hauptwerke der anderen CD mit der Pianistin ImogenCooper sind Schuberts Arpeggione-Sonate und die Cellosonate von Rachmaninow. Leider rücktdie Aufnahmetechnik das Klavier zu weit in den Hintergrund, es klingt schön, aber nicht natür-lich. Bei Schubert sollte auch die Frage erlaubt sein, ob er nicht etwas schlichter, „klassischer“gespielt werden sollte. Absolut einmalig ist aber die musikalische Gestaltung der Rachmaninow-Sonate. Tempo und Dynamik sind sehr variabel, aber stets so dosiert, dass der große Zu-sammenhang plastisch wird. Ich kenne keine spannendere Aufnahme. PSaSonia Wieder-Atherton. RCA 82876 552732 / BMG
>7 Christoph Willibald Gluck: Orphée et EurydiceChristoph Willibald Glucks Orphée et Eurydice in der Pariser Fassung von 1774 hat Marc Minkowskimit den (auf Originalinstrumenten spielenden) Musiciens du Louvre aus Grenoble mustergültig ein-gespielt: eine im Théâtre de Poissy live aufgenommene Interpretation voller anmutiger Noblesseund beseelter Akkuratesse. Der Besetzung des Orpheus mit einem Tenor ist den Alternativenvorzuziehen, wenn man Robert Croft zur Verfügung hat, der mit warmen Timbre seine Partieüberzeugend gestaltet. Dass die populäre Arie „J’ai perdu mon Eurydice“ noch immer (oder wie-der) zu Herzen geht, ist auch Crofts Verdienst. HGVRichard Croft, Mireille Delunsch, Marion Harousseau, Les Musiciens du Louvre: MarcMinkowski 2004. Archiv Produktion 471 582-2 / Universal
>8 Michael Haydn: RequiemDabringhaus und Grimm legen hier eine wie immer höchsten klanglichen Ansprüchen gerecht wer-dende CD mit einer interessanten Werkkoppelung des jüngeren Haydn-Bruders vor. Hauptwerk istdas Requiem c-moll, eines der bedeutendsten Sakralwerke Haydns, ergänzt durch zwei Sym-
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:13 Uhr Seite 45
![Page 46: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/46.jpg)
9 10
11 12
bis Tippett bietet das Chamber Orchestra of Europe einen inte-ressanten Querschnitt durch britische Musik des 20. Jahrhun-derts. Alles wird exzellent musiziert und überzeugend inter-pretiert, ob die barocke Rhythmik in den Originalkompositionenvon Purcell oder die Transparenz in Brittens Lachrymae, dieraffinierte Harmonik und die grandios angelegte dynamischeSteigerung in Vaughan Williams Fantasie über Tallis oder diespätromantisch sanfte Musik Waltons oder das virtuose Konzer-tieren zweier Violinen und eines Cellos in Tippetts Fantasia.Eine klug zusammengestellt und mitreißend gespielte Aufnahme.
NLChamber Orchestra of Europe.Warner Classics 2564 60190-2
>11 Franz Lehar: Der SternguckerDas Label CPO führt seine Lehar-Reihe mit einer Gesamtauf-nahme von der Sterngucker fort, der ersten überhaupt. DerMeister der silbernen Operette versucht sich hier auf dem Gebietder Kammer- oder Salonoperette, was ihn auch zu einer erstenZusammenarbeit mit Fritz Löhner-Beda (u.a. Land des Lächelns)führt. Das Libretto erzählt eine einfache kleine Geschichte umeinen verträumten Hobbyastronomen, vier Haupt- und neunNebenrollen, kein Chor, also gut zurechtgeschnitten für einekleine Bühne. Wie oft bei CPO ging der Aufnahme eine Auffüh-rung voraus und das Ensemble ist sorgfältig ausgewählt. Diebeiden Tenöre Lothar Odinius und Robert Wörle, ebenso dieSoprane Claudia Rohrbach und Hanna Dora Sturludottir, wissenum Leichtigkeit und Diktion des Operettengenres und gebenSchmelz und Schmalz in der nötigen Dodierung ab. MarkusKöhler, Angelika Bamber und Alexandra Bröer verteilen die übri-gen Rollen mit Spaß unter sich. Johannes Goritzki findet mit derDeutschen Kammerakademie Neuss zum nötigen Konversa-tionston des Werkes. Zwei Mankos bleiben: erstens wäre essicher möglich gewesen, das Stück auf nur eine CD zu pres-sen, zweitens ist es leider nur ein zweitklassiger Lehar. Warumdieses, wenn von Richard Heubergers Opernball noch nichteinmal ein Querschnitt erhältlich ist, von besseren Werken LeoFalls und anderer ganz zu schweigen. Es bleiben eine Bitte undein Wunsch. MFOdinius, Wörle, Rohrbach, Sturludottir, Köhler, Bamber,Bröer, Deutsche Kammerakademie Neuss: Goritzki.cpo 4465825 / jpc
>12 Sergej Liapunow: Symphonie Nr. 2 h-mollEs ist immer wieder erstaunlich, wie sehr ein Dirigent den Klangeines Orchesters prägen kann. Der vor zwei Jahren verstorbe-ne große russische Dirigent Jewgeni Swetlanow, lange JahreLeiter des staatlichen Symphonieorchesters der UdSSR undEnde der neunziger Jahren aus Russland herausgeekelt, schafftes, das Orchester von Radio France wie sein altes russischesEnsemble klingen zu lassen: Schluchzende Trompeten, raueStreicher, überdeutliche Holzbläser. Damit reiht sich die vorlie-gende Aufnahme hervorragend in die Anthologie russischerMusik, zu der Swetlanow fast 2000 Einspielungen produzierthat. Eine Repertoirelücke schließt die CD obendrein, zum Kom-
gehö
rt
phonien. Das Requiem, welches Mozarts zwanzig Jahre späterentstandenem Werk deutlich als Vorbild diente, erfährt durchChristian Zacharias und das Orchestre de Chambre de Lau-sanne, dessen Chefdirigent Zacharias ist, eine sehr genaue,gut durchhörbare und historisch informierte Interpretation aufmodernen Instrumenten. Der Schweizer Kammerchor entle-digt sich seiner Aufgabe ohne Fehl und Tadel: klangschön, ho-mogen und intonationssicher. Die vier Solisten, allesamt gutbekannt aus der Alten-Musik-Szene, hinterlassen einen leidernur soliden Eindruck. Die beiden Symphonien, ebenfalls ausHaydns Salzburger Zeit, zeigen einen fröhlichen und witzigenKomponisten.Auch diese Werke werden schwungvoll, engagiertund trotzdem mit genauer Artikulation wiedergegeben. Eineschöne CD, um die leider heutzutage eher selten zu hörende,dabei qualitativ hoch stehende Musik Michael Haydns kennenzu lernen. CDSchweizer Kammerchor, Orchestre de Chambre de Lau-sanne: Zacharias. MDG 340 1245-2 / Codaex
>9 Vesselina Kasarova: The Magic of KasarovaDreizehn Arien bzw. Szenen von acht Komponisten, begleitetvon sieben Orchestern unter acht Dirigenten ergeben ein of-fensichtlich überfälliges Porträt von Vesselina Kasarova, diesich ansonsten solcher populären Kompilationen enthalten hat.Und wirklich populär kann eine Kopplung mit Aufnahmen derKasarova bei dem erlesenen Repertoire der bulgarischenMezzosopranistin zwischen Gluck, Händel und Mozart, italie-nischem Belcanto und französischer Opéra-lyrique von vorn-herein nicht wirklich werden. Sie beginnt mit dem Rondo desSextus, das mit Hilfe des Mozart-Könners Colin Davis zu einerperfekt abschattierten Seelenschau gerät. Bei ihrer Cenerentolavermisst man die Poesie und die märchenhafte Aura; ihr Romeowirkt ähnlich verunsichert, und Charlotte wird als Figur nichtwirklich vorstellbar. Trotzdem: Kasarova singt auf einem Niveau,um das sie alle Kolleginnen beneiden müssen, klangschön undmit einem opulenten Timbre. Kasarova gestaltet, trotz kleinerEinschränkungen, immer mit Anmut und Stilgefühl, sie bleibtstets geschmackvoll und auf fast altmodische Weise zu-rückhaltend. Manchmal zu zurückhaltend, wie als Tancredi, wodas Vorbild der von ihr als Vorbild genannten Horne, wie auchim Fall von Händels kriegswildem Rinaldo, unerreicht bleibt.Meist wirkt Kasarovas Singen geheimnisvoll überschattet, me-lancholisch, wovon ihre Mignon profitiert, aber auch die groß-artige Marguerite von Berlioz. RFArien von Händel, Gluck, Mozart, Rossini, Bellini, Thomas,Massenet, Berlioz. Diverse Orchester und Dirigenten.RCA 82876 51933 / BMG
>10 Lachrymae. Music for stringsFast alle Stücke dieser CD haben einen expliziten Bezug zur Ver-gangenheit, ob es Brittens Variationen über Lieder von Dowlandsind, charakteristisch „Lachrymae“, also Tränen, benannt, oderob Tippett eine Fantasia concertante über ein Thema von Corellischrieb. Mit der Ausnahme von Arvo Pärt sind britische Kompo-nisten vertreten, von Purcell, dem barocken Orpheus britannicus,
PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RÄTSEL HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 46 crescendo 03 2004
TA D - l á u d i t e u rSpelling - Knorn
Gutendorf 14 · D 93471 ArnbruckTel: +49 (0)9945 902707 · Fax: +49 (0)9945 902717
[email protected] · www.lauditeur.de
F l a c h k a b e lDie aufblasbaren Lautsprecher!
Tivoli Audio
TIVOLI Model 1
UNISON Unico
UNISON S2K
OPERA mini
CHARIO Piccoli
SOUND and DESIGNhandmade in Italy
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:15 Uhr Seite 46
![Page 47: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/47.jpg)
AU
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:20 Uhr Seite 47
![Page 48: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/48.jpg)
ponistenraten im Freundeskreis ist sie bestens geeignet. Mit mehr als einer Stunde Spielzeit – al-lein der erste Satz dauert über 23 Minuten! – wird hier eine der schönsten, hochromantischen rus-sischen Symphonien präsentiert. Nun sollte ich vielleicht noch verraten, um welches Werk sichdie Besprechung überhaupt dreht: Es handelt sich um die 1917 entstandene, von Swetlanow1951 uraufgeführte zweite Symphonie in h-moll von Sergej Liapunow, eines Schülers von Bala-kirew und Rimsky-Korssakow. Hemmungslos empfohlen. TRPhilharmonisches Orchester von Radio France: Jewgeni Swetlanow 1998.Naive 4974 / harmonia mundi
>13 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4 G-DurUnter zwei amerikanischen Dirigenten – Benjamin Zander und Michael Tilson Thomas – entste-hen zur Zeit zwei Mahler-Zyklen, die neue Referenzmaßstäbe versprechen. „MTT“ ist mit seinemSan Francisco Symphony Orchestra auf hauseigenem Label inzwischen nach der 1., 3. und 6.bei der 4. Symphonie angelangt, und wieder kann die Einspielung klangtechnisch und inter-pretatorisch begeistern. MTTs Mahler ist transparent, tiefgründig, nie aufdringlich und zumeistfreundlich – auch der Vierten tut dieser Interpretationsansatz gut. Für Freunde des Fortissimo istdie Vierte weniger interessant als für Liebhaber von Liedern. Letztere werden mit Laura Claycombsakzentfreiem Deutsch im Finale besonders glücklich werden, erstere dürften zumindest denHöhepunkt im dritten Satz genießen. Die CD ist nur als Super Audio CD erhältlich – zwar hypbrid,also voll kompatibel, aber leider sehr teuer. Dennoch mit Nachdruck empfohlen. TRSan Francisco Symphony Orchestra: Michael Tilson Thomas 2003.SFS 821936-0004-2 / Musikwelt
>14 Stanislaw Moniuszko: Das GespensterschlossUnerwartet und voller Freude kann man ein neues Produkt von EMI Classics begrüßen. Statt der hundertsten Tosca hat man sich entschlossen in Zusammenarbeit mit dem Teatr Wielki inWarschau eine Aufnahme von Straszny Dwor, dem Meisterwerk Stanislaw Moniuszkos, heraus-zubringen. Das Gespensterschloss erzählt eine harmlose, spukige Geschichte zweier Geschwis-terpaare und enthält wundervolle romantische Musik mit vielen nationalen Anklängen in Form vonPolonaisen, Mazurken und anderen polnischen Tänzen. Unter dem hervorragenden Ensemble fin-det sich mit Stefania Toczyska der einzige prominente Name, mit Jacek Kasprzyk am Pult führtein inspirierender Maestro die Chöre und das Orchester der polnischen Nationaloper durch die Par-titur. Man merkt den Beteiligten ein Herzensanliegen an, uns die viel zu unbekannte Oper nahezu bringen, es wäre schön, wenn sich diese kulturelle EU-Erweiterung auch in den Spielplänenunserer Opernhäuser wiederfände. Einziger Makel: der Bookletbeitrag, der sich in der Übersetzungdem Charme und der Grammatik einer chinesischen Gebrauchsanweisung nähert – das ist derEMI nicht würdig. MFKruszewski, Hossa, Lubanska, Krzysztof Szmyt, Stanchura, Chor und Orchester der polni-schen Nationaloper: Kasprzyk. EMI 557 4892-2
>15 Wolfgang Amadeus Mozart: Konzerte für zwei und drei KlaviereMit interessanten CDs beginnt Profil Medien, dass neue Label von Günter Hänssler, seine Arbeit!Mozarts Konzert für drei Klaviere klingt auf den historischen Instrumenten der „Salzburger Hof-musik“ so frisch, als hätte Mozart es gerade gestern geschrieben. Sehr schön eingefangen sinddie immer wieder miteinander verwobenen Klavierstimmen des Lodronkonzertes, bei denen dieweit voneinander entfernt aufgestellten Hammerflügel in einer guten Balance mit dem Orchesterstehen. Den tollen Beginn vermag die CD allerdings nicht ganz durchzuhalten: Wesentlich ge-wichtiger, leider aber auch ein wenig schwerfällig ist das Konzert für zwei Klaviere geraten – dieabschließende virtuose Sonate für zwei Klaviere kommt, für meinen Geschmack, etwas sehr me-chanisch daher – und auch nicht so schön aufgenommen wie die Konzerte. KHBrunner, Birsak, von Stauss (Klaviere), Salzburger Hofmusik: Brunner 2003.Profil CD PH04012 / Naxos
����������������� � ����
���������������
�������������� ������������
���������������������������������������������������������������������������������� ����!�����"#��$�!�����%� ����� ���� �&'�(�)����� *��+���� ������������,�-���������.����,����������/��������������/�����0���������(���������������������� �"#1���2%�������� �������������������"3���4���,��5�6��%���)�7�����������)�����������/��������/������ -������������8
������������������������ ���������������� ������������
9��������������:����6���:�3���������������������&���������/�'���,��(��;/<�� !������� ���� �� 4������������8=�������=�������#��)����/<��1�������#�������������������������������3���4����>�?�����"� �@�����%��,��������������������������*��������/7?���������;����������3���A�����7�A-��7������7�1������������������,,���
www.warnerclassics.de • Warner StrategicMarketing • a division of Warner Music GroupGermany • a Warner Music Group Company
PR
ES
EN
TS
gehö
rt
48 crescendo 03 2004
13 14
15
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:27 Uhr Seite 48
![Page 49: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/49.jpg)
>16 Giovanni Battista Pergolesi: Stabat mater / Salve reginaOb ein gewisser „circensischer“ Effekt hier auch beabsichtigt ist? Als Star der Aufnahme hört maneinen Mann, der Sopran singt. Anders als seine Countertenor-Kollegen wagt er sich also in Re-gionen, bei denen ihm eine gewisse Anstrengung schon anzuhören ist. Auch wenn er alles saubertrifft. Und seine Vorsicht beim Angehen der Spitzentöne passt zu dem Streben nach Schlichtheit,mit dem beide Solisten an die Interpretation gehen. Je schlichter sie singen, desto besser klingtes – an einigen Stellen erzeugen sie so eine fast atemlose Spannung. Daneben gelingt ihnen einewundervolle Verschmelzung der Stimmen durch einander angenäherte Klangfarben. Das Orches-ter kommt da nicht ganz mit – vor allem die Violine ist in den colla-parte-Passagen oft ein bis-schen unsensibel, und insgesamt scheint es, dass man es im Orchester an vielen Stellen lieberweniger sanft gehabt hätte. KHJörg Waschinski, Michael Chance, Kölner Kammerorchester: Müller-Brühl 2003.Naxos 8.551221
>17 Niccolò Piccinni: Le donne vendicateDer Streit zwischen Gluckisten und Piccinnisten, also zwischen den Befürwortern der ReformopernGlucks und den Verteidigern der italienischen Oper im Paris der 1770er Jahre, ist uns ein Begriff.Aber nur wenige werden Musik des von seinen Anhängern zum Gegner Glucks aufgebautenNeapolitaners Niccolò Piccinni kennen. Mit einer Neueinspielung des zweiteiligen Intermezzos Le donne vendicate in seiner Alten-Musik-Reihe „Chaconne“ gibt uns Chandos nun die Möglich-keit dies zu ändern. Die Musik dieses zu seiner Zeit oft aufgeführten Werkes ist unterhaltsam undzeichnet sich durch die die Charaktere der Protagonisten gut treffenden Arien und Ensembles undeinen interessant durchgearbeiteten Orchestersatz aus. Das Ensemble „I Barocchisti“ wird vonDiego Fasolis zu von italienischen Barockensembles bekanntem schwungvollen und lebendigenSpiel angehalten. Die vier Sänger können da nicht ganz mithalten, obwohl sie ihre Rollen an-sprechend umsetzen. Herauszuheben ist der Bariton Mauro Buda, der die typische Buffofigur desFerramonte mit kerniger Stimme, ohne vokales Outrieren zu gestalten weiß. Insgesamt also einegute Gelegenheit um sich ein Urteil über den in seiner Zeit berühmten, heute aber fast unbekanntenund im CD-Katalog unterrepräsentierten Komponisten zu bilden. Leider fehlt im ansonstenlesenswerten Booklet eine deutsche Übersetzung des Librettos. CDdi Donato, Pozzer, Buda, Castellani, I Barocchisti: Fasolis. Chandos 9511507052 / Codaex
>18 Yuri Rozum plays Chopin – Skrjabin – RachmaninowDie Anzahl der Töne, die das menschliche Ohr pro Sekunde unterscheiden kann, ist nach Meinungvieler Musiker die Grenze für ein gutes Tempo. Technisch sind Virtuosen – darunter auch der rus-sische Pianist Yuri Rozum – längst in der Lage, auch schneller zu spielen. Es verschlägt einem ge-radezu den Atem, wenn man die gekonnt flirrenden Sechzehntel-Passagen der C-Dur Etude vonChopins op. 10 aus den Händen Yuri Rozums anhört. Schön phrasiert, immer kontrolliert, und dochist man als Hörer auch verwirrt, denn man kann nicht mehr ausmachen, ob die Melodie geradenach oben oder nach unten geht, das Gehirn weigert sich, es mitzuverfolgen. Yuri Rozum gilt alseiner der besten lebenden russischen Pianisten. Die vorliegende CD zeigt den Pianisten mit einemkleinteiligen Programm von Chopin, Skrjabin und Rachmaninow, virtuos, abwechslungsreich undklangbewusst und scheinbar ohne technische Grenzen. Die virtuosen Passagen werden zu einemFeuerwerk von Tönen, die lyrischen Teile weich, gut strukturiert und ohne jede Sentimentalität.Bedenkt man, dass es sich um einen Livemitschnitt handelt, ist die Perfektion faszinierend, dieSicherheit und Kunst, mit der er den Charakter der vielen kleinen Stücke trifft verblüffend, dasextrem hohe Tempo der virtuosen Stücke kann auf Dauer aber anstrengend sein. EHYuri Rozum 2003. Mediaphon MED 72-184
>19 Antonio Salieri: La Passione di Nostro Signore Gesu ChristoMetastasios „Azione sacra“, die seit 1730 mehrfach vertont wurde, erzählt die LeidensgeschichteJesu aus einem gänzlich anderen Blickwinkel als die Passionen Bachs. Unter Verzicht auf Bibel-texte hüllt Metastasio die Passion in das Gewand einer Opera seria mit den Protagonisten Petrus,Maria Magdalena, Johannes und Joseph von Arimathäa und einer durchaus der Statik der barocken
16 17
18 19
ww
w.
ha
rm
on
iam
un
di.
co
m
HAYDNKonzerte für Violoncello
Jean-Guihen Queyras, einer der wenigen Musiker,die in der zeitgenössischen Musik ebenso zu Hausesind wie in der Klassik oder im Barock, spielt diese
Meisterwerke mit hinreißender Freiheit.
JEAN-GUIHENQUEYRASFreiburger Barockorchester
Foto
: Alv
aro
Yañe
z
gehö
rt
EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:27 Uhr Seite 49
![Page 50: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/50.jpg)
CD-NEUHEITEN BEISONY CLASSICAL
Die grandiose Filmmusik von George Fenton zum berauschend-poetischen Kinofilm – brillant eingespielt von den Berliner Philharmonikern.
EIN NEUE KLANGWELT MIT DEN BERLINER PHILHARMONIKERN
Kraftvoll, elegisch, burlesk – voller Facetten sind die wenigen Werke, die Richard Strauss für das Violoncellohinterlassen hat. Der charismatische Cellist Jan Voglerund die Staatskapelle Dresden unter Fabio Luisi haben sich nun dieser Musik gewidmet: den humorigenDon Quixote-Variationen ebenso wie der schillerndenRomanze für Cello und Orchester. Komplettiert wird die Aufnahme durch Strauss’ Cellosonate, für die Vogler in Louis Lortie einen ebenbürtigen Partner fand.
„FASZINIERENDES GEMEINSAMESMUSIZIEREN“ (SZ)
www.sonyclassical.de
CD
92
58
1C
D 9
31
00
Hybrid-SACD:
abspielbar auf allen CD- und SACD-Playern
Oper entsprechenden Darstellung der Passion aus Rückblicken, Reflektionen und Erzählungen vonJesu Leben und Wunder. In der Tradition der großen Wiener Festaufzüge schuf der 26jährige, inder Kaiserstadt idolisierte Salieri ein geistliches Drama von glutvoller, opernhafter Leidenschaft,das trotz der schablonenhaft anmutenden Abfolge von Rezitativen und Arien vor heftiger Drama-tik strotzt und durch geistreiche Instrumentation und ausgesprochen vibrierend begleitete Rezi-tative besticht. Christoph Spering hat diese gebärdenreich faszinierende Musiksprache mit demNeuen Orchester reich an Affekten und Effekten eingefangen und bringt sie ausdruckvoll zur Gel-tung. Im Solistenquartett fallen besonders Melba Ramos auf, deren Maddalena mit der Bravourund Brillanz einer Operntragödin aufwarten kann, und Hanno Müller-Brachmann, der dem etwaseindimensional angelegten Giuseppe d’Arimatea bewegende Dimensionen verleiht. RFMelba Ramos, Franziska Gottwald, Florian Mock, Hanno Müller-Brachmann, Chorus Musi-cus Köln – Das Neue Orchester: Christoph Spering. Capriccio 60 100 (2 CD)
>20 Dimitri Schostakowitsch: Symphonie Nr. 10Das französische Label Naive bringt seit einiger Zeit Rundfunkmitschnitte von Radio France heraus,deren besonderer künstlerischer Wert der Nachwelt erhalten bleiben soll. Nicht immer überzeugtmich die Auswahl dabei völlig: Die Aufnahme von Schostakowitschs 10. Symphonie unter KurtSanderling (von 1978) – finde ich vergleichsweise verzichtbar. Sanderlings sehr gemäßigte Tempiwirken langweilig; das Scherzo – ein Porträt Stalins – kann nicht beängstigen, die Orches-terleistung ist höhepunktsarm und die Aufnahmetechnik nur altersbedingt zu verzeihen. BeiSchostakowitsch lohnen sich gut aufgenommene Studioeinspielungen allemal – wer sich von derZehnten mitreißen lassen möchte, höre einmal bei Karajan (DG) oder Haitink (Decca) hinein, weres noch dazu live und aus den 70er Jahren möchte, greife zu Mrawinski (Erato). TROrchestre National de France: Kurt Sanderling 1978. naive 4973 / harmonia mundi
>21 Robert Schumann: Pletnev plays SchumannWie so vielen russischen Pianisten gelang auch Mikhail Pletnev der Durchbruch für seine Karrieremit dem Sieg des berühmten Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerbs: man schrieb das Jahr 1978.Aus dem Ausnahmetalent ist längst ein Ausnahmemusiker geworden, sowohl als Dirigent alsauch als Pianist ist er viel beachtet. Auf seiner neuen CD spannt er einen Bogen von leichteren,populäreren Stücken Schumanns wie den Bunten Blättern bis hin zu den anspruchsvollen sym-phonischen Etüden. Der zunächst von Schumann vorgesehene Titel „Etüden im Orchestercharakterfür Pianoforte von Florestan und Eusebius“ trifft die Interpretation Pletnevs: Innovative Klangfarbenzaubern aus dem Klavier ein imaginäres großes Orchester, die Spannbreite des Ausdrucks erstrecktsich über alle Facetten zwischen Schumanns Phantasiegestalt, dem introvertierten Eusebius bis zu dem Exzentrischen Florestan. Die dadurch aufgebaute Spannung reicht vom ersten bis zumletzten Ton, ohne Leerlauf oder blasse Stellen führt Pletnev den Hörer durch eine schillerndeKlangwelt, die ein Erlebnis darstellt. EHMikhail Pletnev 2003. Deutsche Grammophon 474 813-2
>22 Vivaldi’s CelloMit beherztem Zugriff und sportivem Elan präsentieren Yo-Yo Ma, Ton Koopman und das Amster-dam Baroque Orchestra ein breites Vivaldi-Programm. Das Spektrum reicht vom Konzert für zweiCelli (zusammen mit Jonathan Manson), über weitere Konzerte für Cello und Orchester bis hin zuAusschnitten aus diversen Werken des Barockmeisters, die Koopman für Yo-Yo Ma und seinBarockinstrument arrangiert hat. Eine Empfehlung für Vivaldi- und Yo-Yo Ma-Fans.Wer das noch nichtist, wird es durch diese CD nicht unbedingt werden; denn allzu ebenmäßig und (selbst-)gefälligerscheint das auf die Markennamen Vivaldi und Yo-Yo Ma setzende Konzept. HGV
Yo-Yo Ma, The Amsterdam Baroque Orchestra: Koopman 2004. Sony Classical SK 90916
>23 Deborah Voigt: ObsessionsSie ist in jeder Hinsicht, und dies sei ohne falsche Untertöne festgehalten, eine der gewichtigstenund üppigsten Stimmen, die sich heute im Wagner und Strauss-Repertoire auf den internationalen
50 crescendo 03 2004
gehö
rt 20 21
22 23
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:34 Uhr Seite 50
![Page 51: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/51.jpg)
24 25
gehö
rt
26
EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER
Bühnen tummeln. Die fabelhafte Stimme der Deborah Voigt hat Kraft und Volumen, verfügt überschier unerschöpfliche Reserven in den mächtig aufblühenden Höhen, die sie für einige der fürfast unsingbar gehaltenen Partien von Strauss empfehlen, und ist von einer Schönheit, die an diegroßen amerikanischen Vorgängerinnen Traubel und Lawrence denken lässt. Deborah Voigt, diedieses Repertoire seit gut zehn Jahren bedient, führt auf ihrem aktuellen Recital „Obsessions“ dieRollen vor, von denen sie offenbar besessen ist. Sie hat natürlich den ausladenden Jubelton fürElisabeths „Hallenarie“, besitzt aber auch genügend Stehvermögen in der Mittellage für Isoldesmajestätische Erzählungen und Sieglindes „Der Männer Sippe“ mit dem geheimnisvollen „EinFremder trat da herein“. Ihre Chrysothemis hat seit der Aufnahme unter Giuseppe Sinopoli nichtnur an textlicher Prägnanz gewonnnen. Ein bisschen mehr davon würde man sich für ihre Ariadnewünschen, wo das gefürchtete „Totenreich“ etwas fahl bleibt, „Hermes“ dafür aber mit über-rumpelnder Leuchtkraft begrüßt wird. Als Kaiserin braucht sie keine Konkurrenz zu fürchten.Schade nur, dass man ihrer Salome wohl kaum auf der Bühne begegnen wird. RFSzenen und Arien von Wagner und Strauss. Symphonieorchester des Bayerischen Rund-funks: Sir Richard Armstrong. EMI Classics 7243 5 57681
>24 Wien 1900Die sich abzeichnende Krise der Tonalität war schon in der Spätromantik deutlich wahrzunehmen.Anfang des 20. Jahrhunderts suchten die Komponisten nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten,die harmonischen, formalen und klanglichen Möglichkeiten wurden bis in ihre Grenzbereicheausprobiert. Auf der vorliegenden CD sind Werke für Stimme und Orchester dieser Zeit vereint.Allerdings in – meist zeitgenössischen – Bearbeitungen für die reduzierte Besetzung des Kammer-orchesters. Die Stücke sollten auch im kleineren Rahmen aufgeführt werden und so größereVerbreitung finden. Das Ergebnis ist zweischneidig. Zum einen verstärkt das Arrangement die Kon-zentration auf die Konstruktion der Musik, jedoch fehlen die oft enorm wichtigen Klangfarben dervollen Instrumentierung – gerade bei Mahlers Kindertotenliedern ein erheblicher Mangel. Dane-ben finden sich die Sieben frühen Lieder von Alban Berg sowie einige Lieder von Schönberg undZemlinsky. Ein sehr gelungenes Zeitporträt, adäquat wiedergegeben vom Nouvel EnsembleContemporain unter Pierre Alain Monot. Hervorragend, mit einem wunderschönen Timbre, dieMezzosopranistin Maria Riccarda Wesseling. DKWesseling, Nouvel Ensemble Contemporain: Monot, 2003.Claves 50-2312 / Klassik Center Kassel
NEUE MUSIK>25 Morton Feldman: Palais de Mari, Three Dances u.a.Oft wird die Klaviermusik von Morton Feldmann unemotional und analytisch hart gespielt – nichtvon Siegfried Mauser. Sein Repertoire an Anschlagsnuancen scheint unerschöpflich und ermög-licht feinste Differenzierungen, mit weicher Klangopulenz schafft er eine unverhohlen menschli-che Ausdeutung der minimalistischen Werke: die Nature Pieces und Intermissions I-V von Anfangder 50er Jahre sowie die undatierten Three Dances (Ersteinspielung) werden dem SpätwerkPalais de Mari gegenübergestellt, einem durch ein Foto des babylonischen Palastes angeregtenPianissimo schwebender Klänge. Was Mauser allerdings beim Blick aufs Detail verloren geht, istder große Bogen. So wirken die Kompositionen leider oft etwas haltlos und auch beliebiger, alssie es eigentlich sind. DKSiegfried Mauser, 2002. Kairos 0012362KAI
>26 Georg Friedrich Haas: in vainEine CD, ein Track, ein Stück, 63 Minuten 13 Sekunden lang ein mäanderndes Klangband fließenderMikrotöne für 24 Instrumente. Wer denkt, das wäre langweilig, der irrt in diesem Fall gewaltig:Gebannt bleibt man hocken, geradezu hypnotisiert von der hoch komplexen, kaleidoskopartigschimmernden Komposition. Nicht zuletzt auch durch die beeindruckende Wiedergabe des Klang-
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:34 Uhr Seite 51
![Page 52: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/52.jpg)
Jacques OffenbachHoffmanns ErzählungenOpéra National de Paris 2002
Neil ShicoffBryn TerfelSusanne MentzerDésirée RancatoreRuth Ann SwensonBéatrice Uria-Monzon
Orchestre et Chœurs de l’Opéra National de ParisJesus Lopez-Cobos
Inszenierung: Robert Carsen
DV-OPLCDH
Voices of Our TimeEine Recital-Serie aus dem
Théâtre du Châtelet, ParisMit ausführlichen Künstlerinterviews
Thomas HampsonGustav MahlerDes Knaben Wunderhorn
Thomas Hampson, Bariton
Wolfram Rieger, Klavier
DV-VTTH-EUR
Konzerttermine: 15.06. Frankfurt 16.06. Dortmund · 23.06. Ludwigsburg15.07. München · 24., 25.07 Lübeck04., 06., 08.08. Baden-Baden
Anne Sofie von OtterErich W. Korngold:Lieder und Kammermusik
Anne Sofie von Otter,MezzosopranBengt Forsberg, Klavieru.a.
DV-VTASO-EUR
Konzerttermine:17., 18., 19.07. München
Neue TDK-Website ab Mai: www.tdk-music.com
PRESENTS
JAZZ>29 The Bad Plus: GiveSie sind die amerikanische Antwort auf das Esbjörn SvenssonTrio: Der Sound ist ähnlich, die Musik aber teilweise rauer,härter als die der schwedischen Erfolgsband. Nach dem Debüt-Album wurde das Klaviertrio als „Jazz-Entdeckung des Jahres 2003“ gefeiert, und auch der Nachfolger überzeugtmit einer kraftvollen Mischung aus Swing und hartem Rock,Klassikreminiszenzen und Freejazz. Nichts für Puristen. ACIverson (p), Anderson (b), King (dr) 2003.Columbia COL 515307 9 / Sony
>30 Bendian Gauthier Liebig Stinson: Bone StructureWeiter weg vom Mainstream-Jazz geht’s wohl kaum: Treiben-de Grooves oder auch mal weite Klangflächen, spacige Soundsdank ausgeklügelter Elektronik, und dazu ein wummerndesFundament von der Kontrabassgitarre – Bone Structure ausLos Angeles präsentieren eine ziemlich extreme Mischung imweiten Feld zwischen Avantgarde-Rock, Freejazz und NeuerMusik. Öffnet die Ohren. ACBendian (dr, p), Gauthier (violin), Liebig (b-git), Stinson (git)2000. Cryptogramophone CG 114 / rent-a-dog.
>31 Mike Holober: CanyonStar-Pianist Fred Hersch nennt Mike Holober „eines von NewYorks bestgehüteten Geheimnissen“. Mit „Canyon“ könnte dasanders werden, denn Holober entpuppt sich in der Tat als hochinteressanter, lyrischer Komponist und Pianist. Und weil er dasist, hat er für sein Debüt exquisite Mitmusiker gefunden. Fri-scher Mainstream von bester Qualität. ACm. W. Muthspiel (git), Ries (sax), Colley (b), Blade (dr) 2001.Sons of Sounds SSPCD 016 / SunnyMoon
>32 Charlie Mariano & Vitold Rek: Opus absolutumVitold Rek ist einer der großen Bass-Meister, der in seinenKompositionen gern aus dem Fundus der polnischen Folkloreschöpft. Die Werke für seine neue Quartett-CD schrieb erzumeist speziell für Charlie Mariano, der sich auch mit 80Jahren noch als einer der prägenden Improvisatoren deseuropäischen Jazz behauptet. Und am Klavier sitzt einer derinteressantesten Pianisten Europas: Vladimir Sendetzki. Opusabsolutum ist eine unaufgeregte, konzentrierte, aber dennochspannende CD. ACMariano (a-sax, fl), Sendetzki (p), Rek (b), France (dr) 2003.Taso Music TMP CD 509
>33 Renaud Garcia-Fons: EntremundoRenaud Garcia-Fons ist wohl der beeindruckendste Bassistderzeit. Auf seiner neuen CD, im Trio und fallweise um Musikerder Weltmusik-Szene ergänzt, frönt der Franzose erneut seinerLiebe für die Musik anderer Kulturen, besonders des Orients.„Entremundo“ bietet hoch-virtuose, intelligene Jazz-Pop-
forum Wien unter der Leitung von Sylvain Cambreling, die her-vorragend aufgenommen wurde. Georg Friedrich Haas hat invain im Jahre 2000 komponiert, grundlegendes Material sindAusschnitte aus Obertonreihen und Tritionus-/Quart-/Quint-akkorde, durch deren Aufeinanderprallen die nötige Reibungentsteht. Das Ergebnis ist gewagt und faszinierend. Diese Welt-ersteinspielung ist nicht nur Referenz sondern ein Meilenstein!
DKKlangforum Wien: Cambreling, 2002. Kairos 0012332KAI
>27 Arvo Pärt: Berliner Messe, Fratres, Summa u. a.Eine sehr reichhaltige Zusammenstellung an Musik Arvo Pärtsbietet die neue CD von Vladimir Spivakov und seinen MoskauerVirtuosen. Zentrales Werk ist die halbstündige Berliner Messevon 1991/92, die sich nahtlos in die Reihe der großen geist-lichen Chorwerke wie Passio, Miserere oder Magnificat ein-fügt. Weitere Stücke, allesamt originell und spannend, sindFratres, Summa sowie die beiden tombeau-artigen Cantus inmemory of Benjamin Britten und Mozart-Adagio. Mit der Collageüber B-A-C-H ist auch eine Komposition aus der Zeit bevorPärt seinen „Tintinnabuli-Stil“ entwickelte dabei. Der weiträu-mige und schnörkellos präsente Streicherklang trifft genau denrichtigen Ton, um die Musik in Ruhe aus sich selbst herauswirken zu lassen. Einziger Anlass zur Kritik ist die Klangbalancebei der Berliner Messe, wo sich der volltönende Chor mit denheller und lichter klingenden Streichern schlecht mischt. DKSpivakov, Moscow Virtuosi, Choir of the Academy of ChoralArt, 2002. Capriccio 67 079
>28 Penderecki: Violinsonaten Nr. 1 und 2Kammermusik hat Krzysztof Pendercki vor allem am Beginnseiner Karriere geschrieben, sich dann lange der Chor- undOrchestermusik gewidmet und ist schließlich in den 90ern zuintimeren Besetzungen zurückgekehrt. Eines der wichtigstenWerke ist die zweite Violinsonate aus dem Jahr 2000, die hierzum ersten Mal eingespielt wurde. Die Sätze kreisen um einausgedehntes Adagio, Stilanklänge an Schostakowitsch undinsbesondere Schnittke sind unüberhörbar – am unmittelbar-sten im Scherzo, einem düster beschwingten Tänzchen. Dasgesamte Opus versucht beständig, einen schon fast romanti-schen Gestus heraufzubeschwören, ohne daß sich jedoch eineinnere Notwendigkeit oder ein formaler Zusammenhang er-schließt. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die Interpreta-tion der Geigerin Ida Bieler, die sehr sicher und mit großemTon, kraft- und druckvoll schon fast zuviel des Guten gibt (amKlavier begleitet von Nina Tichmann). Ein wenig mehr Abstandund eine klarere, aber nicht weniger intensive Herangehens-weise würde dem Werk guttun.Außerdem mit eingespielt wurdedie Kadenz für Solovioline (1984), die 1. Violinsonate aus demJahr 1953 sowie die drei Miniatures. Diese kurzen, kontrast-vollen und spannungsreichen Klangskizzen bilden den Höhe-punkt der Einspielung. DKBieler, Tichman, 2003. Naxos 8.557253
gehö
rt 27 28 29
30 31 32
THEMA INTERVIEW PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER VORSCHAU 52 crescendo 03 2004
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:34 Uhr Seite 52
![Page 53: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/53.jpg)
gehö
rt
EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER
33 35
36 37
Weltmusik, die einfach Laune macht. ACm. Ruiz (git), Trasante (dr) u.a. enja ENJ-9464 2
>34 Michel Portal, Richard Galliano: ConcertsSeit ihrem gemeinsamen Album „Blow Up“ haben der Klarinettist Michel Portal und der Akkor-deonist Richard Galliano über 200 Konzerte gegeben. 14 Mitschnitte präsentieren sie nun auf „Con-certs“ - von Tango und Folklore beeinflusster Jazz, der immer aufs Neue überrascht durch dasphänomenale Zusammenspiel, durch die Energie und den Spielwitz der beiden Franzosen. ACDreyfus Jazz FDM 36661-2 / Soulfood.
>35 Poncho Sanchez: Out of Sight!Wer guten, frischen Soul/R’n’B/Latin-Jazz hören will, kommt derzeit um Poncho Sanchez nicht he-rum. „Out of Sight!“ heißt das neue Studio-Album des kalifornischen Percussionisten, zu dem ersich u.a. Ray Charles und die James-Brown-Veteranen Pee Wee Ellis und Fred Westley als Ver-stärkung geholt hat. Geht in die Beine. ACm. D. Torres (p), Banda (b), Ortiz (perc), Vasquez (perc), Martin (sax), F. Torres (tb) u.a.2003. Concord picante SACD 1031-2 (Hybrid)
FILMMUSIK>36 Ennio MorriconeWie die Feste fallen: 2003 sah an neuer Filmmusik wenig Spektakuläres, dafür den 75. Geburts-tag eines wahren Altmeisters auf diesem Gebiet – Ennio Morricone. Aus diesem Anlass dirigier-te der Meister des Italo-Westerns, des französischen Kriminalfilms und – was viele nicht wissen– sogar des deutschen Edgar-Wallace-Films, seine bekanntesten Stücke, aber auch viele Raritä-ten, eigenhändig in neue Konzertfassungen gebracht, in verschiedenen Arenen Italiens und Spaniens– daher der Titel „Arena Concerto“. Die Arrangements weichen natürlich oft von den vertrauten Klän-gen des jeweiligen Original-Soundtracks ab, stellen damit aber eine echte Repertoire-Bereiche-rung dar, bei der zweierlei auffällt: 1. spielen die italienischen Orchester einen Tick besser als diespanischen, 2. verblüfft es, wie man offensichtlich in mediterranen Ländern diese riesigen Stadienund Arenen mehrfach mit symphonischer Filmmusik füllen kann, hierzulande aber nicht einmalder Versuch gemacht wird, etwa die Düsseldorfer Tonhalle an einen Abend in einen (Cine)Musen-tempel zu verwandeln. Ein Muss! TvdLEnnio Morricone: Arena Concerto; diverse italienische und spanische Orchester: EnnioMorricone; Warner Classics 697 402-2
>37 CelloCinemaIn Deutschland wird offenbar erwartet, dass man sich dem Thema Filmmusik mit einer (nicht seltenPseudo-)Intellektualität nähert, wie es jetzt das Freiburger Musikforum getan hat. Der CellistEckart Runge wird dabei am Klavier begleitet von Jacques Ammon und musiziert Rota, Schosta-kowitsch oder wieder Morricone in eigenen, oft ganz hübschen Arrangements, aber auch Über-flüssiges und Intellektuell-Verquastes wie Chaplins angebliche Cellomelodien (in Wirklichkeitschrieb David Raksin die Chaplin-Filmmusiken) oder die Janácek-Musik „aus dem Film“ (!) „Dieunerträgliche Leichtigkeit des Seins“. Au weia. Hörenswert ist lediglich Herrmanns „Psycho“, ur-sprünglich für Streichorchester, bei der allerdings die berüchtigten Glissandi auf dem Klavier ihrebeabsichtigte Schmierigkeit und tonale Ungebundenheit verlieren. Hier haben zwei typisch deut-sche Musici eine Filmmusik-CD gemacht, ohne auch nur das Geringste davon zu verstehen. Derprätentiöse und am Thema vorbei geschriebene Klappentext von Eckart Runge geben einem denRest. Nichts gegen Filmmusikbearbeitungen, aber nach diesem Schollen-, pardon Cellofilet, dasnicht Fleisch nicht Fisch war, bitte herzhafte originäre Filmmusikkost! TvdLEckart Runge, Violoncello; Jacques Ammon, Klavier; Ars Musici 1370-2
Königliche Porzellan-Manufaktur BerlinBERLIN . Straße des 17. Juni 100 . Kurfürstendamm 27 . Unter den Linden 35
HAMBURG . Neuer Wall 63 . KÖLN . Am Hof 1 . Und im gehobenen Facheinzelhandel sowie in führenden Warenhäusern . [email protected] . www.kpm.de
Ist es nicht Zeit, an die wesentlichen Dinge zu denken?
Service BERLIN
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:35 Uhr Seite 53
![Page 54: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/54.jpg)
Impressumwww.crescendo-magazin.de
Verlag: Port Media GmbH,Senefelderstraße 14, 80336 MünchenTelefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11email: [email protected]
Herausgeber:Winfried Hanuschik,email: [email protected]
Chefredakteur:Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich)email: [email protected]
Redaktion:Detlef Krenge (DK)Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11email:[email protected]
Redaktion Hifi:Andreas Günther (AG) (verantwortlich)
Redaktion plus regional:Vesna Mlakar (verantwortlich)email:[email protected]
Schlussredaktion:Michaela Wurstbauer
Weitere Mitarbeiter:Alexander Ross (Reporter), Gerhart Asche (GA), MichaelBeughold (MB), Klaus-Martin Bresgott (KMB), Dr. ArntCobbers (AC), Christian Dahm (CD), Dr. Martin Essinger(ME), Dr. Rolf Fath (RF), Gerald Felber (GF), Martin Frei-tag (MF), Prof. Dr. Hans Gärtner (HG), Erika Habenicht(EH), Jürgen Hartmann (JH), Raimund Hertzsch (RH),Katharina Honke (KHo), Guido Johannes Joerg (GJJ),Bernd Kima (BK), Reiner Knäbel (RK), Natalie Lenz(NLe), Nike Luber (NL), Jens Mail (JM), Dr. Volker Rülke(VR), Dr. Tom Reinhold (TR), Peter Sarkar (PSa), BettinaSchröm (BS), Federico Skerra (FS), Carlos Maria Solare(CMS), Rufus Sperling (RS), Peter Spiel (PSp), ManuelStangorra (MSt), Dr. Friedbert Streller (FS), Tobias vande Locht (TvdL), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV),Stefan Voges (SV), Dr. Andreas Waczkat (AW), Hans Ge-org Walder (HGW), Dr. Eckhard Weber (EW), DietholfZerweck (DZe), Dominik Zimmermann (DZi)
Anzeigenverwaltung:Natalie Lenz (verantwortlich)Telefon: +49-89-74 15 09-10email: [email protected] s. Verlag
Verlagsrepräsentanten:Tonträger: Barbara Wunderlichemail: [email protected]
Veranstalter/Medien: Liselotte Richter-Luxemail: [email protected]
Ausland: WH Marketing, Wilfried Harms,Telefon: +49-41 37-80 84-03, Fax: -04email: [email protected]
Gültige Anzeigenpreisliste:Nr. 6 vom 01.01.2004
Layout & Artwork:Stefan Steitz (verantwortlich)email: [email protected]
Druck:Westermann Druck GmbHGeorg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig
Erscheinungsweise:Crescendo erscheint sechsmal jährlich und ist inOpern- und Konzerthäusern, Vorverkaufsstellen und imMusik- und Tonträgerfachhandel erhältlich. Copyrightfür alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlichgekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Ver-fassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder.Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise,nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Für un-verlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keineGewähr übernommen.
Angabe der Beteiligungsverhältnisse gemäß Art. 2DVBayPrG: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 %Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München
Abonnement-Preis:EUR 15,– p. Jahr* inkl. 7 % Mwst., *= Inland; europ. Ausland EUR 15,– + Versandspesen EUR 10,– .Kündigung 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.
Verbreitete Auflage:103.914 (laut IVW-Meldung I/04)
ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage
>38 Howard Shore: Der Herr der Ringe – Die Rückkehr desKönigs (OST)Bei den aktuellen Original-Soundtracks sieht es düster aus –im wahrsten Sinne: Howard Shore ist mit seiner Mammutpar-titur zur Herr-der-Ringe-Trilogie, nach vierjähriger Arbeit in Neu-seeland und im Londoner Dorchester Hotel fertig (aber nur fast,denn es kommen ja noch die Ergänzungsmusiken für die län-gere DVD-Fassung des dritten Teils auf ihn zu). „Die Rückkehrdes Königs“ fängt natürlich die düsteren Stimmungen von PeterJacksons Film ein, bietet zum ersten Mal aber auch so etwaswie Einfälle: Wunderbar die Beiträge für Knabensopran oderSir James Galways Flöten- und Tin-Whistle-Soli, die an WotansFeuerzauber gemahnende Leuchtfeuer-Musik oder der Schluss,an dem der „eine“ Ring in wallendem Es-Dur verstrahlt. Trotzdieser amüsanten Anspielungen und gelegentlicher sympho-nischer Üppigkeit hätte man der gewaltigen Bildsprache einemonumentalere Filmmusik mit Themen, Motivarbeit und Kontra-punkt gewünscht, anstatt nur Klangteppiche zu weben. TvdLSir James Galway, Flöte; London Philharmonic Orchestra;Howard Shore; Warner Classics 505 046-2Auch als Deluxe-Ausgabe mit Bonus-DVD, die HowardShore bei der Arbeit zeigt.
>39 Alexandre Desplat: Girl With a Pearl EarringÜberraschungen gibt es im Leben gar viele: Die beste Film-musik seit mindestens einem Jahr stammt von einem ganzjungen luxemburgischen Komponisten namens AlexandreDesplat. Der Film Girl With a Pearl Earring, dessen deutscherTitel noch nicht feststeht, wird bald auch bei uns anlaufen –nicht versäumen! Achten Sie einfach auf eine Vermeer-Verfil-mung mit Colin Firth in der Hauptrolle. Das Renaissance-Delftund die Welt Vermeers sind fabelhaft eingefangen. Das herrlicheTuba-Solo (Track 6) erscheint im Film, wenn die Kamera übereine Tafel mit aufbereiteten Köstlichkeiten schwenkt und die ap-petitlich drapierten Fische zum Vorschein kommen. Die Musikist einfallsreich, kontrapunktisch raffiniert, klingt luxuriös, hu-morvoll, trotz der Nähe zum Minimalismus verschwenderischin der Melodik und macht süchtig. TvdLDecca 475 537-2
CRESCENDO HÖRT MIT:Lautsprechern von B&W:
2 CDM 9NT, 4 CDM 1NT,
1 CDM CNT, 1 ASW 2500
Denon Receiver AVR 3803 und DVD-Player DVD 3300
Sony SACD-Player XA-333 S
54 crescendo 03 2004
38
39
Herausragende Neuveröffentlichungen bei NAXOS...
CDs und den Katalog 2004 erhalten Sieim Handel, den Katalog auch direkt von: NAXOS DEUTSCHLAND GmbHAbt. N28, Wienburgstr. 171a, 48147 Münster e-mail: [email protected]
www.naxos.de
Einzige Neuveröffentlichungin Pergolesis Originalfassungmit Männerstimmen
NX 8.551221
Das große Morgen- und Abendlob: das geistlicheHauptwerk Rachmaninoffs
NX 8.555908D
Norwegens Natur, Leben und Geschichte fesselnd in Musik gefasst
NX 8.557279
Wunderbar homogenesSolistenensemble; mitBo Skovhus als Almaviva.
NX 8.660102-04
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:41 Uhr Seite 54
![Page 55: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/55.jpg)
THE WOMAN – THE VOICE
Anna Netrebko, Sopran
Wiener Philharmoniker
Gianandrea
Noseda, Dirigent
Inklusive zahlreicher
Bonus-Features wie
„The Making of“, Inter-
views & Bildergalerie.
DVD 073 230-9
ANNANETREBKO
OHREN AUF,AUGEN AUF –HIER KOMMT
ANNANETREBKO
Erleben Sie Anna Netrebko hautnah –in Ihrem Wohnzimmer! Starregisseur
Vincent Paterson, der die Tanzszenen ausLars von Triers „Dancer in the Dark“(Björk) sowie Musikvideos von MichaelJackson und Madonna choreografierte,hat die schönsten Arien aus Puccinis „LaBohème“, Mozarts „Don Giovanni“, Bellinis„La Sonnambula“ und Dvoráks „Rusalka“aufwändig in Szene gesetzt.
Konzerttermin:28.08.04 – Berlin / Waldbühne
>1 Gaetano Donizetti: Lucia di LammermoorDas Besondere an der vorliegenden französischen Bearbei-tung ist, daß diese vom Maestro eigens mit leichten Retou-chen autorisiert wurde. Schnell verblasst die Erinnerung an diegewohnte italienische Originalfassung. Die Aufnahme ist glän-zend dramatisch disponiert, die Kamera läuft nicht bloß mit,sondern eröffnet eigene Einblicke. Die Tonqualität ist ebenfallshervorragend, die sparsame abgedunkelte Beleuchtung ge-wöhnungsbedürftig. Patrizia Ciofi in der Titelpartie gibt einezerbrechlich Lucia. Ihr Wahnsinn bricht sich eher lyrische Bah-nen, die gleichnamige Arie gerät nicht zur forcierten Raserei.Roberto Alagna als Edgard kehrt sängerisch zu seinen Leistenund dem Mut zum Piano zurück. Er verzichtet weitgehend aufblechernes Hafenschreiergebrülle und präsentiert sich schön-stimmig und geschmackvoll. Evelino Pidò läßt den Orchester-klang wohldosiert entströmen und begleitet superb eine stim-mige Lucia. PSpAlagna, Ciofi, Tezier, Laho, Pido, Chor und Orchester derOpéra National de Lyon: Pido. Regie: Patrice Caurier undMoshe Leiser 2002. TDK DV-OPLDL / Naxos
>2 Richard Wagner: Das RheingoldDer Vorabend beginnt erwartungsvoll in einer gediegenen klas-sizistischen Bäderhalle mit Galerie und einem die Bühne do-minierenden schalenförmigen Heilwasserbrunnen in dem dieRheintöchter ihr Geschmeide verwahren. Die Szenerie wird be-völkert von allerlei geschäftsmäßig gekleideten Wesen, diewohl zu den dauerkartenbesitzenden Stammgästen des Ba-des gehören. Nachdem Alberich das Gold aus dem Brunnengezerrt hat, entwickelt Joachim Schlömer ein ansehnlichesHandlungsgeflecht, in dem durchaus eindrucksvolle Bilder ge-lingen. Gesungen wird engagiert und recht ordentlich, auchwenn Esa Ruuttunen als Alberich zu stark forciert, WolfgangProbst als Wotan zum Tremolieren neigt und Robert KünzlisLoge etwas zu lyrisch angelegt ist. Die musikalische Darbietungder beiden übrigen Götterherren ist dagegen eher ein Schlag insWasser. Lothar Zagrosek leitet das wohlsortierte Staatsorche-ster Stuttgart durch einen befriedigenden Ringauftakt. PSpProbst, Ruuttunen, Lorenz, Ens, Staatsorchester Stuttgart:Zagrosek. Regie: Joachim Schlömer 2002.TDK DV-OPRDNR / Naxos
>3 Richard Wagner: Siegfried>4 Richard Wagner: Die Meistersinger von NürnbergZwei Wagner-Exegesen, wie sie unterschiedlicher nicht seinkönnen, liegen jetzt auf DVD vor. Was Stuttgarts Siegfried undSydneys Meistersinger allerdings gemeinsam haben, ist die inBild und Ton vorbildliche Aufbereitung von TDK respektive Art-Haus, einer Tochterfirma von Kinowelt, die jedoch außer Trai-lern für weitere Opern-DVDs keine weiteren Extras aufbietet.Während die Südhalbkugel einen Wagner herschiebt, wie er„deutscher“ und altväterlicher nicht sein kann, allzuwenig
gese
hen
EDITORIAL INTERVIEW PORTRAIT PREMIERENSPIEGEL RE ISE HIF I CD DVD BÜCHER crescendo 03 2004 55
1 2 3
4 5
mochte man bei der Opera Australia unter Michael Hampe aufbackenbärtige Meistersinger und knubbelnasigen Kantinen-humor (überzogen der Beckmesser John Pringles) verzichten,liefert Jossi Wieler einen freakigen „Sieg Fried“ im gleichlau-tenden Sprüche-T-Shirt mit Mime an einer abgefressenenImbiß-Tafel, auf der der Curry-Gewürzketchup nicht fehlen darf.Mein Gott, Heinz. Nach viereinhalb Stunden krampfhafter Ak-tualisierungsversuche kommt als erlösender Deus-ex-machinadie biedermeierliche Bettstatt mitsamt Brünnhilden aufgefahrenwie weiland das tuntenbarocke Interieur am Ende von StanleyKubricks 2001. Verständlicher Beifall allenfalls für die solide,wenn auch nicht bahnbrechende Besetzung (zu angestrengtJon Fredric Wests Siegfried) unter dem allzu bedächtigen LotharZagrosek, dessen Aktschlüsse so gar nichts Zündendes haben,während auf der Bühne zumindest pyrotechnisch Einiges ab-brennt.Hingegen liefert Charles Mackeras in Sydney feierlich-schwungvollen Singwettstreit vom Feinsten ab.Als Star-Vehikelführt Donald McIntyre ein durchwachsenes Ensemble an. PaulFrey hat seine (Bayreuther) Glanzzeiten schon hinter sich undgibt eher ein angestrengtes Rudolf-Schock-Look-(and-Sing)-Alike ab. TvdLWest, Göhrig, Schöne, Waag, Jun, Ranada, Gasteen, Herrera,Staatsorchester Stuttgart: Zagrosek. Regie: Jossi Wielerund Sergio Morabito 2002. Staatsoper Stuttgart,TDK 105 208 / NaxosDoese, McIntyre, Frey, Pringle, Doig, Shanks, Gunn, Allman,Australian Opera Chorus, Elizabethan Philharmonic Or-chestra: Mackerras. Regie: Michael Hampe. AustralianOpera, ArtHaus 100 122 / Naxos
>5 Sergej Prokofjew: Krieg und FriedenDie bislang aufwendigste Inszenierung der Bastille galt im Jahr2000 Prokofiews grandioser Tolstoi-Oper Krieg und Frieden.Da werden auf der Pariser Bühne Flakgeschütze aufgefahren,wie man sie im französischen Napoleon-TV-Mehrteiler gernegesehen hätte. Heerscharen ziehen gegeneinander auf vor blut-getränkten Wandmalereien, dass es auch auf der jetzt er-schienenen DVD eine Wonne ist. Das überwiegend russischeEnsemble singt dazu idiomatisch und enthusiastisch.Was diese Doppel-DVD von anderen Opern-Verscheiblichungenabhebt, ist ein 80minütiger Dokumentarfilm über die Entste-hung der gigantischen Produktion mit ihren 62 Gesangsrollen(von den Chören ganz zu schweigen). Regisseurin FrancescaZambello nimmt uns mit auf einen Streifzug durch Paris undzeigt uns das Grab Napoleon Bonapartes, während DirigentGary Bertini ungläubige Journalisten auf einer Pressekonfe-renz die 1300 Seiten starke Partitur hiefen läßt. Das alles ist mitsoviel Witz und Esprit gemacht, wie man es manch schnarch-lappiger deutscher Opernproduktion wünscht. Musikalisch,szenisch, audio- und videotechnisch eine Glanzleistung. TvdLGuryakova, Gunn, Brubaker, Kotcherga, Obraztsova, Za-remba, Chor und Orchester der Opéra de Paris: Bertini2000. Regie: Francesca Zambello. Opéra National de Paris,TDK 450 270 / Naxos
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:41 Uhr Seite 55
![Page 56: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/56.jpg)
1 2
geles
en
56 crescendo 03 2004
>1 Kläre Warnecke: Christian Thielemann. Ein PorträtEin Porträt ist es nicht geworden! Viel zuviel ist hier von der musikalischen Auffassung der Auto-rin zu lesen, die immer wieder ihre Sicht der Dinge darstellt. Überflüssige Seitenhiebe auf Kolle-gen: „Thielemann verzichtet bei den Proben auf alle pseudophilosophischen Erklärungen undblumige Vergleiche“, Barenboim „wuchtete die großen Wagner-Opern auf die vergleichsweise kleineBühne der Lindenoper“, kann sich die Autorin ebensowenig verkneifen wie direkte Widersprüchezum Porträtierten: Gerade hat die Warnecke die „Apologeten“ der Historischen Aufführungspraxisabgewatscht, da kommt er zu Wort und nennt Harnoncourt „eine der größten Autoritäten, die esje gegeben hat“. Und Reinhard Goebel „unglaublich faszinierend“. Oder zum Thema Pfitzner:seitenlange Koreferate über Pfitzner und seine Rezeption, statt sich auf Thielemanns Sicht derDinge zu konzentrieren. Dass das Buch trotzdem sehr lesenwert ist, liegt an den zahlreichen, aus-führlichen Zitaten des Berliner Dirigenten. Hier, in seinen eigenen Worten, wird er lebendig. Seinemusikalischen Überzeugungen, viele interessante An- und Einsichten. Mein Lesetipp: Sich von Zitatzu Zitat entlanghangeln! KHBerlin: Henschel 2003. 288 S., ISBN 3-89487-465-1. , EUR 22,00
>2 Komponisten-Lexikon. Herausgegeben von Horst WeberDas Komponieren der Komponisten steht im Fokus dieses Lexikons. Und das macht es zu eineminteressanten Projekt. Ob Neue Musik oder Alte – immer geht es um das Werk, die Kompositions-geschichte, die Zusammenhänge zwischen Komponisten und Epochen. Biographische Detailsüberlässt man den bekannten, umfangreicheren Enzyklopädien. So entsteht hier auf knapp über700 Seiten ein konziser Überblick über die europäische Musikgeschichte. Einen „deutlichen Akzentauf die Musik des 20. Jahrhunderts“ setzt dabei auch die zweite Auflage des Lexikons. (Und –politisch korrekt – auf die Frauen: Fanny Hensel bekommt 3 Spalten; soviel wie John Dowland oderdie Gabrielis). Schlecht gelöst sind allerdings die internen Verweise: „Leonin“ findet nur, wer ihnbei „Perotin“ zu suchen weiß, und einen Hinweis unter „Tschaikowsky“, dass der als „Cajkovs-kij“ zu finden ist, hätte der Leser verdient gehabt! KHStuttgart und Weimar: Metzler / Kassel: Bärenreiter 2003. 715 S., ISBN 3-476-01966-7,EUR 49,95
>3 Lea Singer: WahnsinnsliebeEin ganz besonderes Porträt des Wien der Jahrhundertwende. Schönberg und seine Zweite WienerSchule bilden weniger das Zentrum – sie sind nur der Hintergrund, vor dem Schönbergs erste FrauMathilde und ihre Affäre mit dem Maler Richard Gerstl porträtiert werden. Und man muss sagen:Eine gute Figur machen Schönberg und seine Freunde hier nicht. Vielleicht ist manches über-zeichnet wie die ungeheure Ignoranz Schönbergs seiner Frau gegenüber – aber gerade dadurchentsteht ein bedrückendes Bild der Situation einer begabten Frau, die im Schatten eines „Genies“nicht nur verkümmert, sondern von diesem auch unterdrückt wird. Weil eben nur seine Kunst zählt.Dass das nicht so sein müsste, dafür steht Richard Gerstl, der wenigstens versucht, MathildeSchönberg als Person ernst zu nehmen. Sehr lesenswert! KHMünchen: Deutsche Verlags-Anstalt 2003. 240 S., ISBN 3-421-05790-7, EUR 19,90
>4 Capella 2004Das bewährte Notensatz-Programm „capella“ kann in seiner neuesten Version wieder mit eini-gen zusätzlichen Extras und Verbesserungen aufwarten. Sehr nützlich ist der Partitur-Assistent,mit dem man unkompliziert die Darstellung der Notensysteme seinem Bedarf anpassen kann. Werzur selbstgebastelten Melodie die passenden Akkorde sucht, dem hilft jetzt eine Lead-Sheet-Automatik auf die Sprünge. Aber auch dem Profi wird das Arbeiten mit vielen durchdachten undeinfach zu bedienenden Werkzeugen leicht gemacht – stets intuitiv zu bedienen und praxisnah.Vom Geburtstagsständchen für die Mutti bis hin zum anspruchsvollen Arrangement die richtigeWahl. DKFür Windows 98/Me/2000/XP. ISBN 3-933741-79-3, EUR 148,00
gustav mahler
des knaben wunderhorn
Erste Digital-Gesamteinspielung von Mahlers Original-Klavierfassung mit zwei Stimmen
diana damrau • iván paleystephan matthias lademann
des knaben wunderhornworld premiere recording
diana damrau • iván paleystephan matthias lademann
mahler
vocaltelos usic
www.telos-music-vocal.com
ab Juni im Handel
TLS
-100
1
2 CD s
Phot
o: Ta
nja
Niem
ann
2
C03_04_cd_42-56.qxd 09.05.2004 14:41 Uhr Seite 56
![Page 57: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/57.jpg)
was-w
ann-w
o?
Aachen 17.05. Rimski-Korsakow: Mozart und SalieriAltenburg 16.05. Rotman: Die sechste Stunde. Feltz,
Kresnik
Andechs: Orff in Andechs, 18.06-01.08.
Baden-Baden: Karajan Pfingstfestspiele, 28.05.-06.06.28./30.05. Verdi: Rigoletto. Hengelbrock, Arlaud29.05. Ives, Schostakowitsch, Bartók. Kremer,
SWR Sinfonieorchester: Gielen01.06. Mussorgsky, Tschaikowsky. Pletnev04.06. Rachmaninow, Brahms, Bach. Grimaud06.06. Händel. Bartoli
Bad Kissingen: Kissinger Sommer, 18.06.-19.07.26.06. Jewgenij Kissin29.06. Il Giardino Armonico
Basel 22.05. UA Neuwirth: Lost Highway.Henneberger, Schlömer
BerlinDeutsche Oper 24.06. Janá`cek: Die Sache Makropoulos.
Albrecht, LehnhoffKonzerthaus 05.06. Janá`cek: Tagebuch eines Verschollenen/
Ullmann: Die Weise von Liebe und Tod25.06. UA Zender: Kalligraphie. BSO: Zender
Philharmonie 29.05. Liszt, Tan Dun, Rachmaninow. Lang Lang17.06. UATanDun,Messiaen.12Cellisten: Rattle
Staatsoper 22.05. Henze: Elegie für junge Liebende.Jordan, Pade
13.06. Verdi: Don Carlo. Luisi, HimmelmannWaldbühne 27.06. Tschaikowsky. Lang Lang, Berliner
Philharmoniker: RattleBern 06.06. Donizetti: Le convenienze ed
inconvenienze teatrale. Dinic, GramssBielefeld 19.06. Janá`cek: Katja Kabanowa. Kaftan,
Gerber09.07. Haubenstock-Ramati: Amerika
BonnBeethovenhalle 06.06. Schostakowitsch: 7. Symphonie /
Rachmaninow: 3. Klavierkonzert. Lang Lang, Beethoven Orch. Bonn: Kofman
04.07. Mozart. Lars Vogt, Beet. Orch.: LeppardSt. Remigius 05.06. Musik am Taufstein Beethovens
Braunschweig Classix Festival, 01.05.-18.06.26.05. Arcadi Volodos, DSO Berlin: Nagano13.06. „Vom Kampf mit der Liebe“. Tea-time Konzert
Braunschweig 28.05. Strauss: Der Rosenkavalier. Alber,Gropper
Bremen 05.06. UA Battistelli: Der Herbst des Patriarchen. Klingele, Gilmore
Bremerhaven 12.06. Rossini: Aschenputtel (Oper für Kinder)Chemnitz 19.06. Wagner: Tristan und Isolde. Bareza,
Heinicke
Chiemsee: Seebühne Chiemsee, 08.07.-15.08.Cottbus 19.06. Lloyd Webber: Jesus Christ SuperstarDresdenSemperoper 01.07. Minkus: Don Quixote. Schmidtsdorf,
Derevianko (Ballett)Staatsoperette 25.06. Abraham: Viktoria und ihr Husar.
Garbosnik, FrostDortmund 16.06. Schubert, Mahler, Strauß, Wolf.
Hampson, Wiener Virtuosen19.06. Webern, Strauss. Isokoski, RSO Berlin:
Janowski
Düsseldorf: Schumannfestspiele, 04.04.-18.07.07.07. Trioabend. Rachlin, Maisky, Golan16.07. Capuçon, Concerto Köln: Stern
Echternach: Festival International, 05.05.-08.07.26.05. Bach: h-moll Messe. Gächinger Kantorei: Rilling17.06. Leonoidas Kavakos, Orch. Phil. de Lux.: Flor
Eindhoven 22.05. Weill: Dreigroschenoper (opera zuid)Erl: Tiroler Festspiele, 10.07.-31.07.
Essen: Philharmonie: Eröffnungs-Zauber, 05.06.-25.07.05.06. Eröffnungskonzert09.06. Uri Caine: Othello11.06. Eröffnungskonzert Klavier-Festival Ruhr28.06. Berliner Philharmoniker: Rattle12.07. Essener Philharmoniker: Soltesz
Musiktheaterpremieren, Festspiele und KonzerteIN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel. musikal. Leitung, Regie bzw. ChoreografieReihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: DirigentUA = Uraufführung, DE/ÖE/SE = Deutsche/Österreichische/Schweizerische Erstaufführung,ÜN = Übernahme. Empfehlungen der Redaktion in grün – alle Angaben ohne Gewähr.
Beate AltenburgWerke fürVioloncello soloBach, Kurtág, Halffter,Vassiliev, Jolivet82876581422
Alban BeikircherGabriel FauréSämtliche Werke fürVioline und Klavier 74321927632
Mirijam ContzenWerke für Violine soloBach, Bartók,Stravinsky, Varga, Ysaÿe82876577412
Christian Gerhaher,Gerold HuberFranz SchubertSämtlicheLiederzyklen3CDs 82876577472
Matthias KirschnereitRobert SchumannFantasie op.17Bunte Blätter op.9982876577452
Tonhalle Orchester ZürichDavid ZinmanRobert SchumannSämtliche Symphonien2CDs 82876577432
ARTE NOVA _ KAMPAGNE 2004
Der neue Katalog - jetzt im Handel erhältlich! www.artenova.de
C03_04_vorschau_57-58.qxd 08.05.2004 19:59 Uhr Seite 57
![Page 58: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/58.jpg)
was-w
ann-w
o?
Musiktheaterpremieren,Festspiele und Konzerte
Ettlingen: Schlossfestspiele, 24.06.-22.08.Europamusicale: Berlin, Leipzig, München, Wiesbaden,02.-31.5.
Feldkirch Festival: 03.-13.06.03.06. Apollo e Dafne. Ensemble Stylus phantasticus06.06. Vineta. Balthasar-Neumann-Chor: Hengelbrock13.06. Ein Sommernachtstraum. Brandauer, Chamber
Orchestra of Europe: Hengelbrock
Frankfurt 27.06. Ullmann: Der Kaiser von Atlantis / El reablo de Maese Pedro. Debus,Schwalbach / Wilson
Richard-Strauss-Tage Garmisch-Partenkirchen, 15.06.-20.06.17.06. Thibaudet, Münchner Philharmoniker: Levine18./20.06. Strauss: Ariadne auf Naxos19.06. Waltraud Meier
Gotha: Ekhof-Festival, 26.06.-22.08.
Halle: Händel-Festspiele, 03.06.-13.06.04.06. Händel: Hercules
HamburgStaatsoper 17.06. HK Gruber: Gloria von Jaxtberg.
Schäfer, MüllerMusikhalle 23.05. Henze, Beethoven. Radu Lupu, Philh.
Staatsorchester: Metzmacher
Hannover: Festwochen Herrenhausen, 18.06.-05.09.
Hannover 17.06. Marthaler: 20th Century Blues.Henneberger, Marthaler
Heidenheim: Schlossfestspiele, 09.07.-01.08.18.07. Classic Open Air
Heilbronn 22.05. Loewe: My Fair Lady. Kemmer, Düwel
Herrenchiemsee: Open-Air, 09.06.-14.06.
Hohenlohe: Kultursommer, 05.06.-26.09.
Hof 29.05. Menotti: Der Konsul. Boggasch,Drechsel
Gut Immling: Int. Musikfestival, 01.07.-01.08.
Ingolstadt: Sommerkonzerte, 26.06.-08.08.02./03.07. Trio Jean Paul
Jena 19.05. Delius, Ravel u.a. Vinocour, BoschKaiserslautern 19.06. Bizet: Carmen. Corti, ReitmeierKarlsruhe 29.05. Boito: Mefistofele. Sandner, Schulin
03.07. Strauss: Elektra. Bramall, TannenbaumKassel 29.05. UA Schenker: Johann Faustus.
Baumann, Erpenbeck
Klavier-Festival Ruhr, 11.06.-14.08.16.06. Pierre-Laurent Aimard17.06. Jewgenij Kissin22.06. Krystian Zimerman30.06. Ivan Moravec
Köln 08.06. Stockhausen. Aimard, WDR Sinfonieorchester: Eötvös19.06. Krystian Zimerman
Landshut: Hofmusiktage, 02.07.-11.07.04.07. I Fagiolini10.07. Concerto Köln
Leipzig 20.05. Mozart, Bach, Brahms. Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: Järvi
21.05. Bach, 5. Brand. Konzert; Bruckner 2.Symph. Gewandhausorch.:Blomstedt
30.05. Europamusicale. Zelenka: Sub olea pacis. Musica Florea: Stryncl
22.06. Gubaidulina, Schmidt. MDR Sinfonieorchester: Luisi
Ludwigsburg: Internationale Festspiele, 04.06.-19.09.
Mannheim 13.06. UA Eggert: Die Schnecke. Koloseus,Neuenfels
Max-Reger-Wochen, NRW, 02.05.-20.06.
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, 05.06.-05.09.05.06. Eröffnungskonzert02.07. Dietrich Fischer-Dieskau10./11.07. Julia Fischer, English Chamber Orchestra
Meiningen 21.05. Janá`cek: Jenufa. Ventura, BaumgartenMDR Musiksommer, 26.06.-04.09.Stift Melk: Internationale Barocktage, 28.05.-31.05.MGladbach 11.06. Flotow: Martha. Duryea, Mottl
München: Opern-Festspiele, 26.06.-31.07.04.07. Berg: Lulu14.07. Gluck: Orphée ed Eurydice26.07. Debussy: Pelléas et Mélisande
MünchenHerkulessaal 27.05. Haydn, Carter, UA Wolfe. Banse,
Münch. Kammerorchester: PoppenStaatsoper 30.05. Gounod: Romeo et Juliette. Viotti,
Homoki29.06. Wagner: Die Meistersinger. Mehta,
Langhoff Münster 06.06. Berg: Wozzeck. Humburg, Wyrsch
00.06 Menotti: Das Medium. Voß, Borrmann
Neustrelitz: Schlossgartenfestspiele, 19.06.-18.07.
Nürnberg: Internationale Orgelwoche – Musica Sacra,25.06.- 04.07.26.06. Bach: h-moll Messe. Robert King27.06. Charpentier-Jubiläum. Musica Antiqua Köln
Anzeigenschluss: 16.06.2004 58 crescendo 03 2004
Or f fin Andechs
FESTSPIEL
Programm 2004
18. Juni – 1. August 2004 · Kloster Andechs Florian-Stadl
Wilfried Hiller Der goggoloriEine bairische Mär mit Musik in acht Bildern
und einem Epilog · Text Michael Ende
Florian-Stadl · Freitag, 18. Juni, 20 Uhr PremiereSamstag, 19. Juni, 20 Uhr · Sonntag, 20. Juni, 16 Uhr · Dienstag, 22. Juni, 20 Uhr
Donnerstag, 24. Juni, 20 Uhr · Freitag, 25. Juni, 20 UhrSamstag, 26. Juni, 20 Uhr · Sonntag, 27. Juni, 16 Uhr
Musikalische Leitung Mark Mast · Inszenierung Hellmuth Matiasek Bühne & Kostüme Thomas Pekny · Lichtgestaltung Georg Boeshenz
Choreinstudierung Anton Ludwig Pfell · Kleiner Welttheaterchor AndechsMünchner Symphoniker
Carl Orff AntigonaeEin Trauerspiel des Sophokles von Friedrich Hölderlin
Mit Gail Gilmore in der TitelpartieEine Koproduktion mit den Antikenfestspielen Trier
Florian-Stadl · Samstag, 3. Juli, 20 Uhr Premiere · Sonntag, 4. Juli, 20 Uhr
Musikalische Leitung Heiko Mathias FörsterInszenierung Heinz Lukas-Kindermann
Bühne & Kostüme: Thomas Pekny · Choreinstudierung: Eckhard WagnerChor der Antikenfestspiele Trier · Münchner Symphoniker
Carl Orff die BernauerinEin bairisches Stück von Carl Orff
Florian-Stadl · Freitag, 23. Juli, 20 Uhr WA-Premiere Samstag, 24. Juli, 20 Uhr · Sonntag, 25. Juli, 16 Uhr · Freitag, 30. Juli, 20 Uhr
Samstag, 31. Juli, 20 Uhr · Sonntag, 1. August, 16 Uhr
Musikalische Leitung Mark Mast · Inszenierung Hellmuth Matiasek Bühne & Kostüme Thomas Pekny · Lichtgestaltung Hanns-Joachim HaasChoreinstudierung Anton Ludwig Pfell · Kleiner Welttheaterchor Andechs
Junge Münchner Philharmonie
Eintrittskarten: Klosterpforte AndechsTel. 0 81 52 / 37 64 00 München: Hieber am Dom Tel. 089 / 29 00 80 14
München Ticket Tel. 089 / 54 81 81 81 · www.muenchenticket.de
www.orff-in-andechs.de
C03_04_vorschau_57-58.qxd 08.05.2004 19:59 Uhr Seite 58
![Page 59: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/59.jpg)
was-w
ann-w
o?
Oldenburg: Int. Musikfestival, 05.-13.06.
Oldenburg 10.06. Verdi: La forza del destino. Rumpf,Nemirova
Passau: Europäische Wochen, 18.06.-25.07.18.06. Beethoven: Missa solemnis24.06. Brahms: Requiem. Arnold Schönberg Chor Wien10.07. Enoch zu Guttenberg
Pforzheim 20.06. Kálmán: Die Csárdásfürstin. Korth, NN
Potsdam: Musikfestspiele Sanssouci , 04.06.-20.06.
Regensburg 13.06. Mascagni: Cavalleria rusticana / Leoncavallo: Der Bajazzo. Vranos, NN
Rheingau Musik Festival, 26.06.-28.08.
Rheinsberg: Festival Schloss Rheinsberg, 26.06.-14.08.
RuhrTriennale: 21.05.-24.07.26.06. Berg: Wozzeck. Soltesz, Schaaf07.07. Berlioz: Requiem14.07. Schumann: Faust-Szenen
Sachsen: Fest Alter Musik, 26.06.-04.07.
Salzburger Festspiele, 28.-31.05.29.05. Les Talens Lyriques: Rousset30.05. Biber. John Holloway, Marieke Spaans
Salzburg 20.06. Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Schmöhe, Prins
Schwerin: Schlossfestspiele, 18.06.-18.07.Trier: Antikenfestspiele, 24.06.-18.07.Wattens: Musik im Riesen, 19.-23.05.
Weimar 19.06. Verdi: Il Trovatore. Storbeck, Dißmeier
Weißenburg: Festspiele i. Bergwaldtheater, 11.6.-07.08.Wolfsburg: Movimentos. Int. Tanzfestival, 06.05.-31.05.
WienVolksoper 05.06. Strauß: Eine Nacht in VenedigStaatsoper 13.06. Strauss: Daphne. Bychkov, Krämer
Wildbad: Rossini in Wildbad, 03.07.-25.07.
Wiltz: Festival, 25.06.-30.07.03.07. Thibaudet, Orchestre Phil. du Lux.: Soustrot10.07. Solistes Européens
Wörgl: Academia Vocalis, 14.06.-06.08.
Würzburg: Mozartfest 04.06.-04.07.19.06. Serenade im Hofgarten30.06. Königliche Phil. Flandern: Herreweghe
Würzburg 24.06. Mozart: Idomeneo. Klajner, RothWuppertal 06.06. UA Tarkmann: Der Mistkäfer. Musikali-
sches Märchen. Sinf. Wuppertal: Rekers
Xanten: Sommerfestspiele, 01.07.-25.07.
Zürich: Festspiele, 18.06.-11.07.
IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND DER SCHWEIZ Reihenfolge der Namen bei Opern: Komponist: Titel. musikal. Leitung, Regie bzw. ChoreografieReihenfolge der Namen bei Konzerten: Komponist: Titel. Solisten, Orchester: DirigentUA = Uraufführung, DE/ÖE/SE = Deutsche/Österreichische/Schweizerische Erstaufführung, ÜN = ÜbernahmeEmpfehlungen der Redaktion in grün – alle Angaben ohne Gewähr.
Vorschau 04Das nächste crescendo erscheint am 15. Juli 2004. Wir sprechen mit dem Geiger Leonidas Kavakos, widmen uns ausführlich
der Spielzeit 2004/2005 und berichten von der High End in München.
C03_04_U2_U3_U4.qxd 08.05.2004 20:58 Uhr Seite 59
![Page 60: Document](https://reader034.vdocument.in/reader034/viewer/2022050810/568c36da1a28ab0235999854/html5/thumbnails/60.jpg)
Im Mai 2004 jährt sich der Todestag Antonin Dvorakszum 100. Mal. Als Tribut an diesen großen Meister hatWarner Classics seine bekanntesten und besten Werkeneu zusammengestellt.
.
ANNIVERSARY EDITION
DVORÁKANTONíN
1OOTH
"Best of Dvorak" 2564-61531-2/ 2 CDs
"Concertos" 2564-61528-2/ 6 CDs "Symphonies" 2564-61530-2/ 5 CDs "Chamber Music" 2564-61527-2/ 6 CDs
Interpretiert von führenden Künstlern wie P.L. Aimard,Nikolaus Harnoncourt, Mstislav Rostropovich, u.v.a.
Warner Music Group Germany • A Warner Music Group Company • www.warnerclassics.de
PR
ES
EN
TS
Im Mai 2004 jährt sich der Todestag Antonin Dvorakszum 100. Mal. Als Tribut an diesen großen Meister hatWarner Classics seine bekanntesten und besten Werkeneu zusammengestellt.
.
ANNIVERSARY EDITION
DVORÁKANTONíN
1OOTH
"Best of Dvorak" 2564-61531-2/ 2 CDs
"Concertos" 2564-61528-2/ 6 CDs "Symphonies" 2564-61530-2/ 5 CDs "Chamber Music" 2564-61527-2/ 6 CDs
Interpretiert von führenden Künstlern wie P.L. Aimard,Nikolaus Harnoncourt, Mstislav Rostropovich, u.v.a.
Warner Music Group Germany • A Warner Music Group Company • www.warnerclassics.de
PR
ES
EN
TS
Im Mai 2004 jährt sich der Todestag Antonin Dvorakszum 100. Mal. Als Tribut an diesen großen Meister hatWarner Classics seine bekanntesten und besten Werkeneu zusammengestellt.
.
ANNIVERSARY EDITION
DVORÁKANTONíN
1OOTH
"Best of Dvorak" 2564-61531-2/ 2 CDs
"Concertos" 2564-61528-2/ 6 CDs "Symphonies" 2564-61530-2/ 5 CDs "Chamber Music" 2564-61527-2/ 6 CDs
Interpretiert von führenden Künstlern wie P.L. Aimard,Nikolaus Harnoncourt, Mstislav Rostropovich, u.v.a.
Warner Music Group Germany • A Warner Music Group Company • www.warnerclassics.de
PR
ES
EN
TS
C03_04_U2_U3_U4.qxd 08.05.2004 21:14 Uhr Seite 60