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Dr. Kai Lehmann Flossbach von Storch Research Institute Stocks and Standards-Workshop der Deutschen Börse AG 05. September 2018 Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe

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Page 1: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Dr. Kai LehmannFlossbach von Storch Research Institute

Stocks and Standards-Workshop der Deutschen Börse AG05. September 2018

Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe

Page 2: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Schlagzeilen

www.fvs-ri.com Seite 2 von 23

Shareholder Activism vs. mangelndes Engagement

„Hauptversammlungen verkommen zur Show – mit Folgen“Quelle: Handelsblatt online vom 30.05.2018

„DAX-Unternehmen: Die Meuterei fällt aus“Quelle: Wiwo online vom 22.06.2018

„Vorstandsvergütung: Wenig Kritik auf Hauptversammlungen“Quelle: Böckler Impuls, Ausgabe 18/2010

„Hauptversammlungen von DAX-Konzernen: Aufstand der Aktionäre“Quelle: Handelsblatt online vom 30.05.2017

„Wo Aktionäre die VW-Führung hart rannehmen werden“Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018

„Aktivistische Aktionäre machen Druck – Angriff der Fondskrieger“Quelle: Wiwo online vom 10.03.2014

„DSW: Kritik auf Hauptversammlungen wird lauter werden“Quelle: Sueddeutsche online vom 26.02.2017

„So aufregend wie ein Schluck Wasser – Gepflegte Langeweile bei ThyssenKrupp“Quelle: Wiwo online vom 17.01.2014

„Shareholder Activism“

mangelndesEngagementvs.

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(2) (…) Zudem liegen konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass die derzeitige „Überwachung“ von Gesellschaften, in die investiert wurde, sowie das Engagement von institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern oft unzureichend und zu stark auf kurzfristige Gewinne ausgerichtet sind, was zu einer unzureichenden Corporate Governance und Wertentwicklung führen kann.

(15) Institutionelle Anleger und Vermögensverwalter sind oft bedeutende Aktionäre börsennotierter Gesellschaften in der Union und können daher eine wichtige Rolle bei der Corporate Governance dieser Gesellschaften sowie allgemein bei deren Strategie und dem langfristigen Unternehmenserfolg spielen. Die Erfahrung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass sich institutionelle Anleger und Vermögensverwalter oft nicht in die Gesellschaften einbringen, von denen sie Aktien halten; zudem gibt es klare Anhaltspunkte dafür, dass die Kapitalmärkte oft Druck auf Gesellschaften ausüben, damit diese kurzfristig Erfolge liefern, was die langfristige finanzielle und nicht- finanzielle Leistung von Gesellschaften gefährden und neben anderen negativen Auswirkungen auch suboptimale Investitionen, beispielsweise in Forschung und Entwicklung, zu Lasten des langfristigen Unternehmenserfolgs und der Anleger zur Folge haben kann.

EU-Aktionärsrechterichtlinie

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Auszug

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Fragestellung: „Ist die in der EU-Aktionärsrechterichtlinie geäußerte Kritik berechtigt?“

Methodik: Deskriptive Analyse der Abstimmungsergebnisse zu den typischen wiederkehrenden Abstimmungsfragen auf den Hauptversammlungen der DAX-Konzerne:

• Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

• Verwendung des Bilanzgewinns

• Aktienrückkäufe

• Bestellung des Abschlußprüfers

• Billigung des Systems zur Vergütung der Vorstandsmitglieder

Studiensample: DAX-30 Unternehmen

Zeitraum: 2005-2018

Datengrundlage: Veröffentlichungen auf den Internetseiten der Unternehmen

Studie „Die Abnicker“

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Studiendesign

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Steigende Präsenz auf den DAX-Hauptversammlungen

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Durchschnittliche Präsenzquote 2005-2018

44.6%

50.2%

55.8% 56.9% 56.5% 56.9% 57.0%59.4%

50.3%

57.4% 55.8%60.7% 61.4% 63.2%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

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Steigende Präsenz auf den DAX-Hauptversammlungen

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Präsenzquoten nach Unternehmen in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

ADIDAS AG 26,9 39,7 44,1 53,0 48,8 46,4 57,6 62,2 40,9 48,0 48,5 66,6 64,6 70,0ALLIANZ SE 39,2 42,5 40,2 40,7 37,1 45,1 43,8 27,2 39,8 40,1 39,5 41,2 45,7BASF SE 34,4 38,4 48,4 51,4 45,4 52,0 45,5 45,4 33,2 40,0 37,7 46,6 47,6 52,4BMW AG 36,5 42,2 56,9 62,3 56,7 49,6 48,5 55,1 32,2 46,6 41,3 58,7 59,2 62,2BAYER AG 77,8 75,2 76,1 77,5 74,6 75,6 75,6 75,8 75,9 76,0 76,1 79,9BEIERSDORF AG 73,4 75,1 72,1 73,0 71,6 73,3 69,5 73,1 72,0 71,5 72,5 71,6 71,5 74,2COMMERZBANK AG 39,4 40,9 43,6 46,1 38,7 48,7 47,4 46,4 38,6 51,2 45,8 48,8 49,6 51,4CONTINENTAL AG 23,6 39,8 47,4 53,1 71,2 83,1 81,7 85,9 81,3 81,4 81,2 80,1 80,0 82,5COVESTRO AG 87,3 85,7 70,5DAIMLER AG 37,8 38,7 38,5 42,4 41,6 40,3 43,1 44,1 29,3 39,3 36,2 50,8 49,2 55,7DEUTSCHE BANK AG 25,5 40,7 42,5 33,2 41,9 35,1 34,0 34,9 23,0 29,8 33,4 35,9 43,0 42,6DEUTSCHE BOERSE AG 59,8 44,9 53,3 51,7 42,5 45,3 42,9 59,7 29,4 46,4 42,2 66,0 73,7 71,1DEUTSCHE POST AG 41,4 36,3 54,1 47,8 52,5 48,0 53,0 48,5 41,5 57,0 47,0 41,8 44,9 45,3DEUTSCHE TELEKOM AG 74,2 68,5 67,2 71,6 69,9 67,2 64,7 67,0 45,9 56,3 53,8 63,2 62,8 65,8E.ON SE 54,5 50,2 57,6 58,6 61,2 58,7 62,1 62,3 49,0 58,4 57,5 65,1 66,5 67,7FRESENIUS MEDICAL CA 26,1 43,0 54,2 52,9 48,4 43,2 42,2 43,5 26,1 32,3 33,7 44,6 42,9 48,4FRESENIUS SE 63,8 60,4 73,9 73,3 73,7 74,4 78,8 76,9 73,7 74,3 74,2 77,8 76,8 80,5HEIDELBERGCEMENT AG 47,9 60,2 49,8 74,5 63,3 74,0 75,8 75,6 73,6 74,0 73,9 72,5 70,0 73,0HENKEL AG AND 44,5 84,2 81,4 64,4 72,5 70,0 72,0 73,4 75,1 73,2 75,2 74,1 75,5 72,8INFINEON TECHNOLOGIE 57,2 62,2 66,9 54,7 55,9 70,0 57,0 53,6 54,4 55,5 75,6 55,6 57,2 57,4LINDE AG 48,2 54,4 52,9 60,1 45,6 50,8 52,8 58,5 42,6 48,5 53,4 65,4 64,8 68,1DEUTSCHE LUFTHANSA 49,8 54,2 66,6 69,2 62,4 62,5 64,8 65,5 61,8 61,9 67,8 65,2 65,5 70,2MERCK KGAA 28,6 41,5 58,9 55,0 59,1 58,2 56,6 63,5 67,5 63,9 64,3 61,9 64,0 59,3MUNCHENER RUCKVER 42,5 43,3 45,2 45,1 44,6 40,8 45,4 47,1 34,0 44,3 44,9 32,4 39,2 44,0RWE AG 56,5 61,4 64,5 66,3 61,9 60,5 52,6 58,1 54,1 53,6 52,2 54,9 52,9 55,2SAP SE 54,0 62,1 57,6 62,7 66,4 56,9 65,3 67,3 67,3 65,6 66,2 70,3 69,9 72,0SIEMENS AG 32,3 37,5 41,0 48,5 44,3 46,5 44,2 38,4 35,8 45,7 42,9 51,9 53,8 57,3THYSSENKRUPP AG 54,0 52,6 57,7 65,0 57,5 55,0 58,5 65,5 64,0 71,2 72,4 71,7 71,6 73,1VOLKSWAGEN AG 26,3 44,8 45,3 43,5 67,7 68,2 59,3 71,6 58,8 73,5 57,5 55,7 54,7 55,1VONOVIA SE 85,0 52,5 68,5 66,9 72,4

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

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Studie „Die Abnicker“

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Abstimmungsergebnisse auf den DAX-Hauptversammlungen in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Abstimmung über…

Entlastung des Vorstands

97,6 99,2 97,3 99,6 98,0 98,0 99,6 99,2 98,0 98,6 98,3 99,1 98,6 96,4

Entlastung des Aufsichtsrats

97,2 99,1 96,9 99,0 97,4 97,5 99,1 98,5 97,3 98,1 97,9 97,6 94,5 96,6

Gewinn-verwendung

98,4 99,9 99,1 99,3 99,8 99,8 99,6 99,6 99,7 99,5 99,3 98,2 98,1 98,3

Aktien-rückkäufe

98,4 98,5 96,8 99,0 96,7 94,4 97,6 96,7 95,6 96,1 96,7 96,1 93,4 92,5

Wahl des Abschlussprüfers

99,5 99,8 99,2 99,4 99,6 98,9 99,2 98,7 98,8 98,5 96,7 97,7 97,6 95,5

Vorstands-vergütung

NA NA NA NA NA 91,5 93,9 91,0 88,2 95,3 91,7 78,5 69,1 81,8

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

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BVI-Analyse-Leitlinien für Hauptversammlungen 2018

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Entlastung - Auszug

Als kritische Faktoren für die Entlastung von Mitgliedern des Vorstands, Aufsichts- oder Verwaltungsrat sind anzusehen:

• Interessenkonflikte und mangelnde Unabhängigkeit

• Anhängige Verfahren (z.B. Anfechtung der Bilanz, Insidergeschäfte, Korruption oder Kartellverstöße)

• Keine regelmäßige Abstimmung (mindestens alle fünf Jahre) über das Vergütungssystem für den Vorstand bzw. fehlende Abstimmung bei Änderung

• mehr als

− drei Mandate in Summe für exekutiv tätiges Mitglied;

− fünf Mandate in Summe für nicht-exekutiv tätiges Mitglied (…)

• für exekutiv tätiges Mitglied:

Nachhaltig schlechtere Ergebnisse relativ zur Branche

Quelle: https://www.bvi.de/fileadmin/user_upload/Regulierung/Branchenstandards/ALHV/BVI_ALHV_2018.pdf

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Studie „Die Abnicker“

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Entlastung des Vorstands in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

ADIDAS AG 99,6 99,3 99,0 99,5 99,0 99,4 95,9 97,6 94,4 99,7 99,6ALLIANZ SE 98,0 99,7 99,8 97,7 99,4 99,8 99,8 98,9 99,8 99,7 99,1 98,6 99,5BASF SE 99,9 99,5 99,8 99,8 99,8 99,9 99,9 99,7 99,9 99,8 99,7 99,6 98,3 99,6BMW AG 100,0 99,3 99,9 99,9 99,9 99,9 99,7 99,8 99,5 99,7 99,7 99,9 98,4BAYER AG 99,4 99,5 99,4 99,2 99,7 98,5 97,7 98,5 98,4 96,7 97,2BEIERSDORF AG 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 100,0 100,0 99,8 97,6 99,9 99,3 99,9 100,0 99,8COMMERZBANK AG 99,8 98,2 99,3 99,8 96,5 98,6 99,0 97,6 96,5 99,5 99,6 99,8 99,8 99,3CONTINENTAL AG 99,0 99,6 99,6 99,9 99,9 99,9 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 99,7 99,9COVESTRO AG 99,9 100,0 99,9DAIMLER AG 94,5 97,1 99,6 99,2 98,3 99,7 99,6 98,6 98,6 99,7 98,9 99,2 94,6DEUTSCHE BANK AG 99,7 98,9 99,0 98,5 99,0 98,6 93,7 88,9 61,0 98,5 94,1 94,8DEUTSCHE BOERSE AG 68,2 99,4 77,4 99,9 99,6 99,6 99,7 99,9 99,6 99,9 99,7 99,8 83,9 26,0DEUTSCHE POST AG 99,1 99,7 99,8 100,0 99,4 99,8 99,9 99,7 99,8 99,0 99,7DEUTSCHE TELEKOM AG 99,0 99,5 99,6 99,7 99,7 99,9 99,7 99,1 99,8 99,8 99,8 98,8 97,8E.ON SE 99,4 99,6 99,8 99,5 99,2 99,5 98,4 99,3 99,2 99,6 99,4 99,7FRESENIUS MEDICAL CA 99,9 99,7 99,9 99,9 99,9 99,9 99,9 100,0 99,6 99,8 99,8 99,9 99,8 99,2FRESENIUS SE 100,0 100,0 100,0 99,8 99,9 99,9 99,6 99,9 99,9 98,4 99,6 99,6 100,0 97,5HEIDELBERGCEMENT AG 100,0 99,9 99,0 99,8 99,6 98,8 99,5 99,4 99,2 99,9 99,9HENKEL AG AND 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 99,2 100,0 100,0 100,0 100,0INFINEON TECHNOLOGIE 98,9 99,3 99,8 99,5 61,0 99,6 99,8 99,6 99,4 98,2 99,7 99,9 99,8 99,9LINDE AG 99,8 100,0 99,8 99,8 99,7 99,5 99,9 100,0 99,2 99,1 99,5 99,6 96,3 98,8DEUTSCHE LUFTHANSA 99,7 99,9 99,8 99,7 99,8 99,6 98,4 99,5 96,4 98,0 99,5 99,6 98,7 99,8MERCK KGAA 100,0 56,2 99,8 99,9 99,7 99,1 99,9 99,2 99,4 99,2MUNCHENER RUCKVER 99,9 99,5 99,7 99,8 99,9 99,7 99,9 99,7 99,4 99,8 99,7 98,5 99,9 99,4RWE AG 99,8 99,7 99,8 99,6 99,9 93,0 99,8 99,5 99,7 97,4 99,7 99,9SAP SE 99,5 98,4 99,9 99,4 98,8 99,0 98,9 99,6 99,1SIEMENS AG 99,1 98,9 71,4 98,7 99,0 99,0 99,1 99,3 98,9 98,9 99,6 99,6 99,5 99,5THYSSENKRUPP AG 99,9 99,9 99,9 99,9 99,9 99,7 98,9 95,6 70,8 92,4 99,6 100,0 99,9 96,3VOLKSWAGEN AG 99,8 99,8 99,9 97,3 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 97,7 99,0 98,9VONOVIA SE 99,0 99,9 97,8 99,8 99,8

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

Page 10: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Studie „Die Abnicker“

www.fvs-ri.com Seite 10 von 23

Entlastung des Aufsichtsrats in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

ADIDAS AG 99,6 99,2 99,0 99,5 99,0 99,1 96,7 93,6 94,4 98,0 98,0ALLIANZ SE 99,6 99,7 99,8 97,4 99,4 99,5 99,8 98,8 99,5 99,7 99,1 98,5 95,2BASF SE 99,3 99,5 99,1 99,0 99,8 99,9 99,6 99,7 99,9 99,6 98,9 99,0 98,0 99,6BMW AG 99,5 99,8 99,8 99,8 99,8 99,5 99,5 99,1 98,7 97,9 93,7 96,8BAYER AG 99,3 99,2 99,1 99,5 99,5 99,2 99,1 99,6 97,7 97,3 96,9 95,7 95,4 98,0BEIERSDORF AG 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 100,0 99,4 99,0 97,9 99,9 98,4 98,9 98,6 97,3COMMERZBANK AG 92,9 97,3 98,7 99,6 97,2 98,4 99,0 98,1 96,6 99,0 99,6 99,8 99,8 99,3CONTINENTAL AG 99,0 99,6 99,9 99,9 99,8 95,7 100,0 100,0 99,9 99,9 100,0 97,1 96,2 97,2COVESTRO AG 96,9 100,0 99,9DAIMLER AG 94,0 96,2 99,6 99,2 98,0 99,7 99,3 98,6 98,5 99,7 98,8 96,4 94,0DEUTSCHE BANK AG 99,1 98,8 98,9 98,5 93,1 77,7 94,1 91,3 91,5 86,9 93,2 84,4DEUTSCHE BOERSE AG 67,7 99,2 77,1 99,9 99,6 99,6 98,9 99,8 96,2 99,4 98,4 99,8 86,9 85,5DEUTSCHE POST AG 99,8 99,7 99,6 99,9 99,4 99,7 99,9 97,8 99,8 90,5 99,6DEUTSCHE TELEKOM AG 99,1 99,5 99,7 99,7 99,7 99,7 97,1 99,6 98,8 96,6 96,9 92,2E.ON SE 99,4 99,6 99,8 99,5 99,2 98,7 98,3 99,3 96,7 99,6 99,7 99,8FRESENIUS MEDICAL CA 99,9 99,7 99,9 99,7 99,9 99,9 99,9 100,0 99,6 99,8 98,8 99,9 86,5 95,5FRESENIUS SE 100,0 99,9 100,0 99,9 99,9 99,8 99,6 99,9 98,7 98,4 98,0 99,5 91,8 89,0HEIDELBERGCEMENT AG 100,0 97,8 99,0 99,8 97,8 98,5 99,5 99,4 97,6 98,0 97,3HENKEL AG AND 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 99,9 99,0 100,0 100,0 99,6 98,8 99,6INFINEON TECHNOLOGIE 99,5 99,3 99,8 99,5 50,0 96,5 99,8 99,6 99,3 98,0 99,7 97,8 93,8 99,7LINDE AG 99,8 100,0 99,8 99,6 99,7 99,5 99,9 100,0 99,1 99,1 97,4 97,9 94,5 96,2DEUTSCHE LUFTHANSA 99,4 99,7 99,6 99,6 99,7 99,6 96,1 99,5 96,4 97,8 99,1 92,0 98,7 99,8MERCK KGAA 100,0 56,0 99,8 99,9 99,9 98,5 96,5 96,5 91,8 96,6MUNCHENER RUCKVER 99,8 99,5 99,6 99,8 99,9 99,7 99,9 99,4 99,4 99,8 96,0 98,6 99,7 99,4RWE AG 99,1 99,4 99,4 99,6 97,9 99,8 97,2 99,5 95,8 99,1 95,5 99,7SAP SE 99,3 97,8 99,6 93,8 98,2 91,1 93,3 50,5 98,6SIEMENS AG 99,1 99,3 65,9 87,2 96,2 97,5 99,0 99,0 98,4 95,2 98,6 99,3 99,3 99,6THYSSENKRUPP AG 99,9 99,9 100,0 99,9 99,9 99,7 98,9 94,8 69,2 80,7 99,2 100,0 98,4 94,3VOLKSWAGEN AG 99,8 98,2 98,6 96,0 99,7 99,7 99,3 99,6 99,3 99,6 97,7 99,0 98,9VONOVIA SE 100,0 99,9 97,6 99,8 97,9

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

Page 11: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Studie „Die Abnicker“

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Gefahr von Interessenkonflikten und hoher Mandatslast

• Zwischen den DAX-Aufsichtsräten besteht ein enges Netzwerk. Im Durchschnitt sitzen in einem DAX-Aufsichtsrat Vertreter fünf weiterer DAX-Konzerne.

• Aktionärsvertreter in DAX-Aufsichtsräten bekleiden im Durchschnitt drei Aufsichtsratsposten und gehen in zwei von drei Fällen einer geschäftsführenden Haupttätigkeit nach

• Einzelne DAX-Aufsichtsratsmitglieder kommen auf sieben Mandate, davon im Einzelfall viermal als AR-Vorsitzender

à Effektive Kontrolle aufgrund hoher Mandatslast überhaupt möglich?

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute, abrufbar unter: http://www.fvs-ri.com/analysen/analysen-details.html#Unternehmensanalyse

Adid

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BASF

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SE

Anza

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=4,8

)

Adidas 1Allianz 5

BASF 5Bayer 6

Beiersdorf 0BMW 7

Com .bank 3Continental 3

Daim ler 9Dt. Bank 6Dt. Börse 6Dt. Lufth. 9

Dt. Post 5Dt. Tele. 8

E.ON 7FMC 1

Fresenius 6Heid.Cem . 0

Henkel 5Infineon Tech. 3

Linde 6Merck 2

Munich Re 5ProSiebenSat1 5

RWE 8SAP 4

Siem ens 7ThyssenKrupp 7

VW 0Vonovia 4

Anzahl (Ø=4,8) 0 11 5 6 0 5 7 3 6 6 6 7 4 6 7 2 6 0 10 3 5 2 5 4 6 4 8 4 4 1

Page 12: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

BVI-Analyse-Leitlinien für Hauptversammlungen 2018

www.fvs-ri.com Seite 12 von 23

Auszug – Gewinnverwendung

Als kritische Faktoren bei der Gewinnverwendung sind anzusehen:

• Die Dividende ist im Branchenvergleich nicht angemessen und entspricht nicht dem finanziellen Ergebnis des Unternehmens.

• Die Dividende wird (außer in besonders begründeten Ausnahmefällen) aus der Substanz gezahlt.

Quelle: https://www.bvi.de/fileadmin/user_upload/Regulierung/Branchenstandards/ALHV/BVI_ALHV_2018.pdf

Page 13: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Studie „Die Abnicker“

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Zustimmung zur Gewinnverwendung in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

ADIDAS AG 99,9 99,1 100,0 99,6 99,9 99,8 99,7 99,4 99,7 99,6 99,9ALLIANZ SE 99,9 99,7 100,0 99,9 100,0 99,9 100,0 99,9 100,0 99,9 99,4 99,6 99,9BASF SE 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 100,0 100,0 100,0 99,9 99,8 99,7 99,9 99,9 99,9BMW AG 90,5 88,3 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 99,9 99,8 100,0BAYER AG 99,4 100,0 99,9 100,0 99,9 99,9 99,9 100,0 99,8 99,7 99,7 99,8 99,9 99,9BEIERSDORF AG 100,0 100,0 98,3 100,0 99,8 100,0 100,0 99,3 98,5 98,5 98,8 98,4 98,5 98,9COMMERZBANK AG 93,5 99,7 99,7 99,9 99,9 99,8 99,7 99,8 99,5CONTINENTAL AG 100,0 99,6 99,8 99,9 100,0 99,9 100,0 99,9 100,0 90,0 100,0 100,0COVESTRO AG 100,0 100,0 99,9DAIMLER AG 99,7 99,8 99,9 99,8 99,9 99,9 99,8 99,5 99,7 99,6 99,6 100,0DEUTSCHE BANK AG 100,0 99,6 99,8 99,6 99,7 99,5 99,6 99,4 99,3 98,9 99,2 99,4DEUTSCHE BOERSE AG 90,7 100,0 94,5 100,0 100,0 100,0 99,9 100,0 100,0 100,0 99,9 100,0 100,0 100,0DEUTSCHE POST AG 100,0 100,0 99,9 99,8 99,8 99,8 99,9 99,9DEUTSCHE TELEKOM AG 99,7 99,7 99,0 99,6 98,8 99,7 99,5 99,5 99,8 99,7 99,6 99,6E.ON SE 100,0 100,0 99,9 99,9 99,9 99,9 99,3 99,8 98,3 99,7FRESENIUS MEDICAL CA 99,9 99,9 100,0 100,0 100,0 99,0 100,0 99,9 99,9 99,8 99,6 100,0 88,3 88,3FRESENIUS SE 100,0 100,0 100,0 99,8 99,9 100,0 100,0 99,9 100,0 99,8 88,7 90,7 91,0 89,2HEIDELBERGCEMENT AG 99,7 100,0 100,0 99,7 100,0 99,8 99,8 99,7 99,8 99,9 100,0HENKEL AG AND 100,0 100,0 100,0 96,6 99,8 100,0 100,0 100,0 100,0 99,1 99,9 100,0 100,0 100,0INFINEON TECHNOLOGIE 99,2 99,9 99,9 100,0 100,0 99,7 99,8 99,8LINDE AG 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 96,0 100,0 99,9 99,8 99,8 99,9 99,7DEUTSCHE LUFTHANSA 99,9 100,0 100,0 100,0 99,9 97,3 99,9 96,7 97,1 99,9 99,9 99,8 76,5MERCK KGAA 100,0 100,0 99,9 100,0 100,0 99,1 100,0 99,8 99,7 99,8MUNCHENER RUCKVER 99,9 99,7 99,4 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 99,5 100,0 99,9 99,9 99,7 99,5RWE AG 100,0 100,0 99,9 100,0 99,9 100,0 99,9 99,1 99,3 98,0 99,6 100,0SAP SE 100,0 100,0 100,0 99,9 99,9 99,7 100,0 99,9 99,9SIEMENS AG 99,9 99,7 99,6 99,3 99,3 99,7 99,9 99,9 99,7 99,8 99,6 99,7 99,5 99,9THYSSENKRUPP AG 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 92,3 99,9 94,2 99,6 75,2 74,1 98,6VOLKSWAGEN AG 92,7 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0VONOVIA SE 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

Page 14: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Studie „Die Abnicker“

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Beispiele

“Statt 85 Millionen Euro an die Aktionäre auszuschütten, müsste dringend die Bilanz gestärkt werden.”Ingo Speich, Union Investment

“Das ist eine schottische Mager-milchdividende. Wir wollen dann auch mal mehr haben, nicht so eine Knauser-Dividende.” Bernd Günther, Aktionärsvertreter

„Deshalb schlagen Aufsichtsrat und Vorstand Ihnen eine Dividende von 15 Cent je Aktie vor. [D]ieser Dividendenvorschlag [berücksichtigt] unsere bilanziellen Erfordernisse. Denn mit einem Teil des Jahresüberschusses stärken wir auch unser Eigenkapital.“ Heinrich Hiesinger, CEO

„Jetzt möchten wir etwas zurückgeben. Mit einer 60% höheren Dividende möchten wir Sie an unserem Erfolg beteiligen. Deshalb schlagen wir der Hauptversammlung 80 Cent pro Aktie vor – die zweithöchste Dividende seit dem Börsengang von Lufthansa.“ Carsten Spohr, CEO Lufthansa

„Wir haben fünf Sterne, bekommen bald das tausendste Flugzeug, aber wir haben keinen Euro für die Dividende. Hier haben Sie gepatzt.“Martin Buhlmann, Aktionärsvertreter

Deutsche Lufthansa AG 2018 (76,5% Zustimmung)ThyssenKrupp AG 2014/15 (75,2% Zustimmung)

Page 15: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

BVI-Analyse-Leitlinien für Hauptversammlungen 2018

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Auszug – Rückkauf von Aktien

Als kritische Faktoren bei Rückkauf von Aktien sind anzusehen:

• Die beantragende Gesellschaft befindet sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

• Anträge auf Aktienrückkauf ohne Begründung und Angaben über die langfristige Strategie des Unternehmens bezüglich Kapitalmaßnahmen.

• Der Rückkauf von Aktien ist nicht für alle Anleger gleich geregelt. Es bestehen Vorteile für einzelne Aktionäre.

• Der Preis, zu dem die Aktien zurückgekauft werden sollen, übersteigt den jeweiligen Marktpreis um 10 Prozent.

• Ein Rückkaufvolumen von mehr als 10 Prozent (Vorratsbeschluss) oder ein Zeitraum der Genehmigung von mehr als 5 Jahren.

• Eine Genehmigung zur Wiederausgabe zurückgekaufter Vorzugsaktien.

Quelle: https://www.bvi.de/fileadmin/user_upload/Regulierung/Branchenstandards/ALHV/BVI_ALHV_2018.pdf

Page 16: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Studie „Die Abnicker“

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Zustimmung zu Aktienrückkäufen in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

ADIDAS AG 99,6 98,0 91,4 97,1 93,6ALLIANZ SE 99,9 98,3 98,1 98,2 98,3BASF SE 93,7 98,3 99,6 100,0 95,0 91,4BMW AG 99,9 99,9 99,8 99,4BAYER AG 97,0 95,5BEIERSDORF AG 99,9 100,0 99,5 99,5 99,4 85,5 88,3COMMERZBANK AG 93,3 92,0 94,6 99,1 99,0 99,3 99,1CONTINENTAL AG 99,8 98,4 81,1 99,4COVESTRO AGDAIMLER AG 98,6 98,4 99,3 98,3 93,8 96,4 94,1DEUTSCHE BANK AG 99,4 97,9 88,7 92,6 97,6 94,1 92,0 94,1 96,0 94,7 98,8 93,2DEUTSCHE BOERSE AG 99,5 99,0 91,0 97,8 98,1 98,3 95,2 93,9 98,1 93,8DEUTSCHE POST AG 97,4 95,8 94,4DEUTSCHE TELEKOM AG 99,4 99,3 98,5 98,8 99,0 97,2 97,0E.ON SE 97,7 96,4 94,9 93,9FRESENIUS MEDICAL CA 99,1FRESENIUS SE 96,5 96,6 93,2HEIDELBERGCEMENT AG 99,9 98,2HENKEL AG AND 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 99,8INFINEON TECHNOLOGIE 99,9 99,2 96,6 66,2 97,0 95,5 92,7LINDE AG 98,9 98,7 83,6 99,0 96,0 97,9 95,6 95,8DEUTSCHE LUFTHANSA 93,7 96,8MERCK KGAAMUNCHENER RUCKVER 99,0 99,5 96,7 96,0 95,8 96,5 97,5 96,9 96,7 93,8 88,0 87,3RWE AG 96,7 99,0 97,3 97,1 97,3 97,2 93,8SAP SE 97,4 96,8 93,3SIEMENS AG 97,5 97,9 98,3 96,7 96,1 96,0THYSSENKRUPP AG 99,6 99,3 99,4 99,8 85,5 89,4 98,8VOLKSWAGEN AG 99,7 99,4 99,8 99,8 98,9 98,9VONOVIA SE 99,6 91,6

Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

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Rückkauf von Aktien

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Beispiel Daimler

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Ausgabe von 96 Mio. Aktien (Emissionserlös 1,95 Mrd. €, Kurs 20,27€)

Quelle: Bloomberg, Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Optimierung der Kapitalstruktur mit Aktienrückkaufprogramm.

Um die Kapitalstruktur des Unternehmens zu optimieren, haben Vorstand und Aufsichtsrat im August 2007 auf Basis der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 4. April 2007 ein Programm zum Rückkauf eigener Aktien beschlossen. Hintergrund dieser Entscheidung waren die hohe Nettoliquidität und die hohe Eigenkapitalquote im Industriegeschäft nach der Trennung von Chrysler. Die Optimierung der Kapitalstruktur hat das Ziel, den Einsatz von im Vergleich zu Fremdkapital teurem Eigenkapital zu reduzieren.Quelle: Geschäftsbericht Daimler 2008, S. 37

Rückkauf von 137 Mio. Aktien für 7,73 Mrd. € (Ø-Kurs: 56,38€)

Kurs der Daimler Aktie

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BVI-Analyse-Leitlinien für Hauptversammlungen 2018

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Auszug – Vergütung

Als kritische Faktoren für die Vergütung (und damit sowohl für die Abstimmung über das Vergütungssystem sowie die Wahl bzw. die Entlastung) von Mitgliedern des Vorstands, Aufsichts- oder Verwaltungsrats sind anzusehen:

• Keine betragsmäßigen Höchstgrenzen der Gesamtvergütung inklusive variabler Vergütungskomponenten

• Bestehen von variablen Vergütungskomponenten mit fehlender Ausrichtung auf den längerfristigen Erfolg der Gesellschaft und Verknüpfung mit publizierte langfristige Erfolgsfaktoren

• Nachträgliche Anpassung von Leistungsparametern, die es erleichtern, die vorgegebenen Ziele zu erreichen

• Steigende bzw. nicht in angemessenem Umfang reduzierte Bezüge bei gleichzeitig schlechteren Unternehmensergebnissen

• Nicht leistungsgerechte oder unverhältnismäßige Vergütung oder Abfindungen jeder Art; fehlende Bonus- / Malusvergütung

Quelle: https://www.bvi.de/fileadmin/user_upload/Regulierung/Branchenstandards/ALHV/BVI_ALHV_2018.pdf

Page 19: Hauptversammlungen der DAX-Konzerne unter der Lupe · Quelle: Manager Magazin online vom 02.05.2018 „Aktivistische Aktionäre machen Druck –Angriff der Fondskrieger“ Quelle:

Studie „Die Abnicker“

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Zustimmung zum Vorstandsvergütungssystem in Prozent

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

ADIDAS AG 90,0 89,5 77,5 70,2ALLIANZ SE 86,2BASF SE 98,4 79,6BMW AG 97,7 95,8 95,4 96,6 78,7BAYER AG 95,2 81,1BEIERSDORF AG 99,1 97,9 99,3 95,1 77,3COMMERZBANK AG 97,0 98,4 96,5CONTINENTAL AG 97,1 98,2 80,9COVESTRO AG 91,1DAIMLER AG 96,0 97,4 96,8DEUTSCHE BANK AG 58,1 94,3 88,7 90,8 48,1 96,8DEUTSCHE BOERSE AG 52,8 84,2DEUTSCHE POST AG 88,6DEUTSCHE TELEKOM AG 95,9E.ON SE 95,9 96,0 90,6 91,1 91,1FRESENIUS MEDICAL CA 99,3 99,7 76,0FRESENIUS SE 99,5 97,0 96,4 63,0HEIDELBERGCEMENT AG 45,8 96,0 97,6HENKEL AG AND 99,9 99,5INFINEON TECHNOLOGIE 93,2 77,0LINDE AG 98,6 96,5DEUTSCHE LUFTHANSA 97,3 98,4 90,0 90,0MERCK KGAA 70,3 86,7 46,0 92,7MUNCHENER RUCKVER 98,3 89,8 89,8 95,4 92,4 90,2 84,8 34,3 92,0RWE AG 96,1 96,1 74,0 81,2SAP SE 97,5 65,9 54,7 90,1SIEMENS AG 89,6 96,7 93,9 92,8THYSSENKRUPP AG 99,6 94,9 98,8VOLKSWAGEN AG 99,4 81,0VONOVIA SE 86,7Quelle: Flossbach von Storch Research Institute

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Studie „Die Abnicker“

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Vorstandsvergütung – Studienergebnisse des Flossbach von Storch Research Institutes

Ausgewählte Forschungsergebnisse des Flossbach von Storch Research Institutes zum Thema Vorstandsvergütung*

• Vergütungssysteme sind zu großen Teilen intransparent (Zielwerte, Gewichtung, Pay-for-Performance)

• Zugeflossene Beträge liegen meist über den gewährten Gehältern à Zielvorgaben offenbar wenig ambitioniert

• Asymmetrische Erfolgs-/Misserfolgspartizipation

• Pflicht zu signifikanten Eigeninvestments selten

• Erreichung individueller oder qualitativer Leistungsfaktoren für Externe nicht ermittelbar

• Möglichkeiten zur nachträglichen Anpassung

• Entwicklung der Vergütungshöhe steht in engerem Zusammenhang mit Fundamentalkennzahlen als mit Total Shareholder Return à Performancekriterien

• Vorstände oftmals mit Ansprüchen aus leistungsorientierten Versorgungszusagen im zweistelligen Mio. Euro-Bereich

*abrufbar unter: http://www.fvs-ri.com/analysen/analysen-details.html#Unternehmensanalyse

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Vorstandsvergütung

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Beispiel Volkswagen ex-CEO Martin Winterkorn

Gewährte Zuwendungen in € Martin Winterkorn

Die hier als gewährte Zuwendungen ausgewiesenen Werte der variablenVergütung basieren auf einem mittleren Wahrscheinlichkeitsszenario.

2015 2015 (Minimum)

2015 (Maximum)

Festvergütung 1.216.810 1.216.810 1.216.810

Nebenleistungen 228.531 228.531 228.531

Einjährige variable Vergütung 2.317.278 0 2.484.375

Sondervergütung (zweijähriger Betrachtungszeitraum) 4.634.556 0 4.968.750

Long-Term Incentive (vierjähriger Betrachtungszeitraum) 3.312.500 0 3.312.500

Summe 11.709.674 0 12.210.966

Quelle: Geschäftsbericht Volkswagen AG 2015, S. 73.

Zufluss in € Martin Winterkorn

Fixe Vergütung 1.445.341

Einjährige variable Vergütung 966.661

Sondervergütung (zweijähriger Betrachtungszeitraum) 2.416.653

Long-Term Incentive (vierjähriger Betrachtungszeitraum) 2.484.375

Summe 7.313.030

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Fazit und Ausblick

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• Steigende Präsenzquoten auf Hauptversammlungen nicht zwingend Ausdruck gestiegenen Interesses an einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit Abstimmungsthemen. Gründe vielmehr in wachsendem Einfluss von Stimmrechtsberatern und veränderter Anteilseignerstruktur zu sehen.

• Hohe Zustimmungs- bzw. Entlastungsquoten deuten auf mangelnde Diskussionskultur bzw. mangelnde Auseinandersetzung mit Abstimmungsthemen hin.

• Allerdings: Dialog mit kritischen Investoren findet meist im Vorfeld der Hauptversammlung statt. Hauptversammlung als letztes Glied in langer Gesprächskette.

• Vorhandensein eines Ankeraktionärs korreliert mit hohen Zustimmungs- bzw. Entlastungsquoten .

• Initiativen aktionistischer Investoren führen bislang nur selten zu kontroversen Diskussionen auf den Hauptversammlungen.

• Tendenziell wachsender Einfluss aktivistischer Investoren und Umsetzung der reformierten EU-Aktionärsrechterichtlinie könnte Bild künftig beeinflussen

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