laubwandbezogene darstellung der aufwandmenge bei der

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Übersichtsarbeit 229 Journal für Kulturpflanzen, 71 (8-9). S. 229–237, 2019, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2019.08-09.01 Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart Laubwandbezogene Darstellung der Aufwandmenge bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in Rebindikationen Leaf wall area related dose within the framework of the authorisation for plant protection products in grape vine uses Gregor Kral 1 , Georg Hill 2 , Martin Hommes 3 , Roland Ipach 4 , Heribert Koch 6 , Friedrich Louis 5 , Oliver Strub 7 Affiliationen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Abteilung 2 Pflanzenschutzmittel, Braunschweig 1 67577 Alsheim, Ludwigstr. 2, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe Hunsrück, Abteilung Wein- bau, Bad Kreuznach 2 Ehem. Julius-Kühn-Institut (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Braunschweig 3 67435 Neustadt a.d. Weinstraße, Fuchsfarmstraße 24, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Abteilung: Institut für Phytomedizin, Neustadt 4 67433 Neustadt a.d. Weinstraße, Mandelring 269, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Abteilung: Institut für Phytomedizin, Neustadt 5 Ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe Hunsrück, Abteilung Landwirtschaft, Bad Kreuznach 6 67586 Hillesheim, Dolgesheimer Straße 4, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe Hunsrück, Abteilung Landwirtschaft, Bad Kreuznach 7 Kontaktanschrift Dr. Gregor Kral, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Abteilung 2 Pflanzenschutzmittel, Messeweg 11–12, 38104 Braunschweig, E-Mail: [email protected] Zur Veröffentlichung angenommen 14. August 2019 Zusammenfassung Mit Pflanzenschutzmittel zu behandelnde Kulturpflan- zen werden im Spritz- oder Sprühverfahren in der Regel durch eine waagerecht oder senkrecht zur Erdoberfläche geführte Einrichtung behandelt, je nachdem ob es sich um eine Flächenkultur – wie z.B. Getreide oder Kartoffel – bzw. um eine Raumkultur – wie z.B. Weinrebe oder Apfel – handelt. Da die Zielfläche bei Raumkulturen in aller Regel nicht wie bei Flächenkulturen identisch mit der Grundfläche ist, soll auch bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln die Aufwandmenge auf die tat- sächlich zu behandelnde Fläche bezogen werden, näm- lich auf die Laubwandfläche. Bei der Zulassung von Indikationen in Weinrebe, Kern- obst und hochwachsende Gemüsekulturen soll die Wirk- samkeitsbewertung laubwandflächenbasiert erfolgen. Entsprechend wird die Beschreibung der Anwendungen zusätzlich mit der Angabe einer laubwandflächenbasier- ten Aufwandmenge ergänzt. Die Konsequenzen für die Zulassung und die weinbauliche Praxis werden darge- stellt. Stichwörter: laubwandflächenbezogene Aufwandmenge, Aufwandmengenbezug, Dosierung, Raumkultur, Laubwandfläche, Zulassung, Weinbau Abstract Plant protection products are usually applied as a spray application with the help of a boom sprayer. Depending on whether it is a field crop – such as cereal or potato – or a high growing crop – such as grapevine or apple – the boom sprayer is horizontally or vertically guided parallel in relation to the target surface. In the case of high growing crops the target area is gen- erally not identical to the ground area as it is the case of field crops. Within the authorisation the dosage of plant protection products in high growing crops should also be related to the real treated area, namely the leaf wall area. The efficacy assessment should be based on the leaf wall area when approving uses of vine grape, pome fruits or high growing vegetable crops. In future the efficacy assessment should be based on the leaf wall area when approving vine grape uses. Accordingly, the description of the uses is adapted with an additional information of a leaf wall area based application rate. The consequences for the registration and the viticulture practice are pre- sented. Key words: leaf wall area related dose, dose expression, dosage, high growing crop, leaf wall area, registration, viticulture

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Page 1: Laubwandbezogene Darstellung der Aufwandmenge bei der

Übersichtsarbeit

Journal für Kulturpflanzen, 71 (8-9). S. 229–237, 2019, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2019.08-09.01 Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

Laubwandbezogene Darstellung der Aufwandmenge bei derZulassung von Pflanzenschutzmitteln in Rebindikationen

Leaf wall area related dose within the framework of the authorisationfor plant protection products in grape vine uses

Gregor Kral1, Georg Hill2, Martin Hommes3, Roland Ipach4, Heribert Koch6, Friedrich Louis5, Oliver Strub7

229

AffiliationenBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Abteilung 2 Pflanzenschutzmittel, Braunschweig1

67577 Alsheim, Ludwigstr. 2, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe Hunsrück, Abteilung Wein-bau, Bad Kreuznach2

Ehem. Julius-Kühn-Institut (JKI) Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau undForst, Braunschweig3

67435 Neustadt a.d. Weinstraße, Fuchsfarmstraße 24, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Abteilung:Institut für Phytomedizin, Neustadt4

67433 Neustadt a.d. Weinstraße, Mandelring 269, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Abteilung:Institut für Phytomedizin, Neustadt5

Ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe Hunsrück, Abteilung Landwirtschaft, Bad Kreuznach6

67586 Hillesheim, Dolgesheimer Straße 4, ehem. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe Hunsrück,Abteilung Landwirtschaft, Bad Kreuznach7

KontaktanschriftDr. Gregor Kral, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Abteilung 2 Pflanzenschutzmittel, Messeweg11–12, 38104 Braunschweig, E-Mail: [email protected]

Zur Veröffentlichung angenommen14. August 2019

Zusammenfassung

Mit Pflanzenschutzmittel zu behandelnde Kulturpflan-zen werden im Spritz- oder Sprühverfahren in der Regeldurch eine waagerecht oder senkrecht zur Erdoberflächegeführte Einrichtung behandelt, je nachdem ob es sichum eine Flächenkultur – wie z.B. Getreide oder Kartoffel– bzw. um eine Raumkultur – wie z.B. Weinrebe oderApfel – handelt. Da die Zielfläche bei Raumkulturen inaller Regel nicht wie bei Flächenkulturen identisch mitder Grundfläche ist, soll auch bei der Zulassung vonPflanzenschutzmitteln die Aufwandmenge auf die tat-sächlich zu behandelnde Fläche bezogen werden, näm-lich auf die Laubwandfläche.

Bei der Zulassung von Indikationen in Weinrebe, Kern-obst und hochwachsende Gemüsekulturen soll die Wirk-samkeitsbewertung laubwandflächenbasiert erfolgen.Entsprechend wird die Beschreibung der Anwendungenzusätzlich mit der Angabe einer laubwandflächenbasier-ten Aufwandmenge ergänzt. Die Konsequenzen für dieZulassung und die weinbauliche Praxis werden darge-stellt.

Stichwörter: laubwandflächenbezogene Aufwandmenge,Aufwandmengenbezug, Dosierung, Raumkultur,Laubwandfläche, Zulassung, Weinbau

Abstract

Plant protection products are usually applied as a sprayapplication with the help of a boom sprayer. Dependingon whether it is a field crop – such as cereal or potato – ora high growing crop – such as grapevine or apple – theboom sprayer is horizontally or vertically guided parallelin relation to the target surface.

In the case of high growing crops the target area is gen-erally not identical to the ground area as it is the case offield crops. Within the authorisation the dosage of plantprotection products in high growing crops should also berelated to the real treated area, namely the leaf wall area.

The efficacy assessment should be based on the leafwall area when approving uses of vine grape, pome fruitsor high growing vegetable crops. In future the efficacyassessment should be based on the leaf wall area whenapproving vine grape uses. Accordingly, the descriptionof the uses is adapted with an additional information of aleaf wall area based application rate. The consequencesfor the registration and the viticulture practice are pre-sented.

Key words: leaf wall area related dose, dose expression,dosage, high growing crop, leaf wall area, registration,viticulture

Page 2: Laubwandbezogene Darstellung der Aufwandmenge bei der

Journal für Kulturpflanzen, 71 (8-9). S. 229–237, 2019, ISSN 1867-0911, DOI: 10.5073/JfK.2019.08-09.01 Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart

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Übersichtsarbeit

Einleitung

Aufwandmengenbezüge bei der Pflanzenschutzmittelan-wendung mussten bereits seit Inkrafttreten der Richtlinie91/414/EWG über das Inverkehrbringen von Pflanzen-schutzmitteln (EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFTEN, 1991) inmetrischen Einheiten angegeben werden, also in Kilo-gramm oder Liter Mittel pro Flächeneinheit und nicht inForm einer Anwendungskonzentration in der Spritzflüs-sigkeit. Folgerichtig fordert dies auch der EPPO StandardDose expression for plant protection products (PP1/239(2)) (EPPO, 2012) mit folgender Formulierung:„The units used should always be in the metric system.Generally the amount of commercial product will be givenin kg or L …“.

Hintergrund ist die notwendige Angabe der exaktenAufwandmenge eines Mittels, welche für die Bewertungder möglichen Risiken bei einer Pflanzenschutzmittelan-wendung z.B. auf Umwelt und Mensch ebenso Vorausset-zung ist wie für den Anwender selbst, der Pflanzen-schutzmittel sachgerecht anwenden soll. In der Regelwird die Aufwandmenge auf einen Hektar Grundflächebezogen. In Flächenkulturen, wie Getreide oder Kartof-fel, ist die zu behandelnde Kulturfläche dabei identischmit der zu behandelnden Grundfläche. In den sog.Raumkulturen, wie z.B. in Apfel- oder in Rebanlagenwird hingegen ein Spritzgestänge nicht parallel zurBodenoberfläche geführt, sondern auf die Laubwandeiner Kultur ausgerichtet. Somit gilt die übersprühteLaubwandfläche als Behandlungsfläche, auf die ein Flüs-sigkeitsvolumen mit einer Produktmenge appliziert wird,wie in der Dosiergleichung [Liter Spritzflüssigkeit/10.000 m2 = l/min × 600: m × km/h] zum Ausdruckkommt. Die tatsächlich behandelte Fläche (Laubwand-fläche) unterscheidet sich hierbei in der Regel von derGrundfläche einer Anlage. In der praktischen Anwen-dung von Pflanzenschutzmitteln ist dies bei der Einstel-lung der Spritz- und Sprühgeräte zu beachten. Es wirdangestrebt, die Produkt-Aufwandmenge künftig zusätz-lich in der Einheit kg oder l pro 10. 000 m2 Laubwandflä-che anzugeben und nicht mehr nur in der Einheit kg oderl pro ha Grundfläche.

Mit Inkrafttreten der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln(EUROPÄISCHE UNION, 2009) erfolgt die Prüfung von Pflan-zenschutzmitteln in zonalen Verfahren. Harmonisierun-gen müssen damit stärker als zuvor angestrebt werden.Dabei muss die Basis für die Bewertung eine verständ-liche und einheitliche Grundlage haben, um Daten inallen Mitgliedsstaaten der EU (MS) für die zonalen Ver-fahren nutzen zu können. Eine Voraussetzung dafür isteine harmonisierte Anwendungsbeschreibung (GAP =good agricultural practice). Die GAP bildet als Beschrei-bung der Anwendung eines Pflanzenschutzmittels dieBewertungsbasis im Zulassungsverfahren. Eine der wich-tigsten Größen dabei ist die Produkt-Aufwandmenge,wobei die Einheit, worauf sich diese Menge bezieht(„dose expression“), in den MS noch unterschiedlichbeschrieben wird. Verwendete „dose expression“ in

Raumkulturen sind kg oder l pro Hektar, kg oder l proHektar und Meter Kronenhöhe, kg oder l pro 10.000 m2

Laubwandfläche oder kg oder l pro m³ Kronenvolumenpro Hektar („tree row volume“) (FRIEßLEBEN et al., 2007;KOCH, 2007).

Grundlagen der laubwandbezogenen Darstellung der Aufwandmenge

Zur Harmonisierung des Aufwandmengenbezugs („doseexpression“) in Raumkulturen spricht sich für den Prüf-bereich der Wirksamkeit der EPPO Standard Dose expres-sion for plant protection products (PP 1/239(2)) (EPPO,2012) für den Laubwandflächenbezug aus: „This stan-dard notes that ‘per treated leaf wall area unit’ (LWA) isbecoming a common dose expression method in 3 dimen-sional crops“.

Als Grund wird die Ungenauigkeit bei der Dosierungangeführt, die sich beim Arbeiten mit einer Anwendungs-konzentration ergeben: „One very commonly used expres-sion of dose in three dimensional crops is concentration ofthe formulated product in the spray volume (e.g. dose perhL or %). However, a dose expressed in this way may givehighly variable deposits of active substance, mainly due tocrop structure, to application (spraying) technique and tothe volume of water used. This is particularly true forhigh-growing crops of variable size in various planting sys-tems (e.g. orchards). As such, it is recognised that thisexpression is no longer sufficient“.

Da die MS noch verschiedene Aufwandmengenbezügeim Rahmen des Zulassungsverfahrens verwenden, mussfür eine harmonisierte Beschreibung eine Konvertierungder Aufwandmengenbezüge vorgenommen werden kön-nen. Im EPPO Standard Dose expression for plant protec-tion products (PP 1/239(2)) (EPPO, 2012) werden dieKonvertierungsmöglichkeiten zwischen verschiedenenAufwandmengenbezügen in Raumkulturen beschrieben.Dazu müssen bei der Durchführung von Studienbestimmte Strukturdaten zur Bestandesgeometrie derVersuchsanlage erhoben werden. Sind die erforderlichenKonvertierungsdaten ermittelt bzw. werden die Studiennach einheitlichen Aufwandmengenbezügen angelegt,kann die Anzahl der durchzuführenden Studien erheblichreduziert werden, da sie in den MS im Rahmen der Zulas-sungsverfahren und der gegenseitigen Anerkennung vonZulassungen anerkannt werden. Zusätzlich wird die Be-wertung für die MS im Rahmen des Zulassungsverfahrenserleichtert. So heißt es im EPPO Standard: „To allow betterexchange of data between countries, to avoid unnecessaryrepetition of trials … dose expression should be harmonizedin trial reports … As such, both regulators and industryrequire a common simplified approach to dose expressionin order to facilitate the authorisation of products andMutual Recognition between EU Member States.„

Für Anwendungen im Weinbau wird in Deutschlandderzeit im Rahmen der Zulassungsprüfung und der Aus-weisung zugelassener Pflanzenschutzmittel die Auf-wandmenge in der Regel in Abhängigkeit von BBCH Sta-

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Übersichtsarbeit

dien (MEIER, U. 2018) auf die Grundfläche bezogen (kgoder l/ha). Bei dem in Deutschland verwendeten soge-nannten Faktorsystem für Rebanlagen sind oft vier Stu-fen ausgewiesen: Basisaufwand, Basisaufwand × 2(BBCH 61), × 3 (BBCH 71), × 4 (ab BBCH 75). Aufgrundder internationalen Harmonisierungsbestrebungen, dieAufwandmengenbezüge auf die tatsächlich zu behan-delnde Fläche (entspricht der von den geöffneten Düsentatsächlich übersprühte Behandlungsfläche) zu bezie-hen, soll für die Weinbauanwendungen im Rahmen derZulassung von Pflanzenschutzmitteln die Erweiterungder Mengenangaben auf die Laubwandfläche vorgenom-men werden. Dabei soll unter Laubwandfläche nicht nurdie Laubwand im engeren Sinne verstanden werden, son-dern der gesamte von den Düsen abgedeckte Rebstock-bereich, der neben der sogenannten Laub- auch eineTraubenzone enthält. Unter Laubwand sollen aber auchTeilflächen gemeint sein, wenn z.B. nur die Traubenzoneoder beim chemischen Entfernen von Stocktrieben derStammbereich der Rebe behandelt wird. Die behandelteLaubwandfläche ergibt sich somit in der Regel aus demsenkrecht gestellten Spritzband, das von den geöffnetenDüsen erzeugt wird. Die Fläche des Spritzbandes errech-net sich aus behandelter Reihenlänge (Laubwandlänge)und Behandlungshöhe. Im Weinbau wird in der Regel beikonventionellen Spritz-und Sprühgeräten mit jeder Düseein Spritzband von ca. 30 cm Breite erzeugt. In Abb. 1sind die Geometriedaten einer Rebanlage dargestellt.

Betreffs weiterer Harmonisierungsbestrebungen hatdie EPPO im Oktober 2016 in Wien einen „Workshop onharmonized dose expression for the zonal evaluation ofplant protection products in high growing crops„ durchge-führt. Die Diskussion wurde kulturspezifisch geführt unddabei erneut festgestellt, dass in Raumkulturen einBezug der Aufwandmenge auf die behandelte Laub-wandfläche die passende Dosiervorgabe darstellt unddass diese Größe in der Wirksamkeitsbewertung verwen-det werden soll. Dies wurde für die Kulturen Kernobst,Weinrebe und hochwachsende Gemüsekulturen ent-schieden: „Leaf Wall Area (LWA) was agreed as an appro-priate dose expression for plant protection products inpome fruit, grapevine and high growing vegetables„ and„Kg or L/ha ground dose expression is not to be used in thezonal efficacy evaluation of plant protection products as itis not linked to any crop structure parameters„ (EPPO,2016).

Im Central Zone Steering Committee (CZSC) der EUwurde beschlossen, dass für neue Mittel ab dem Jahr2020 für die Wirksamkeitsbewertung alle Zulassungs-anträge u. a. für Weinbauindikationen in der zentralenRegistrierungszone mit der zusätzlichen Angabe einerlaubwandflächenbezogenen Dosierung beschrieben seinmüssen (CIRCABC, 2017; BVL, 2018). Es wird ange-strebt, dass dies auch für Anträge auf erneute Zulassungumgesetzt wird.

Die Voraussetzungen für die Bewertung möglicherRisiken von Pflanzenschutzmittelanwendungen bei laub-wandflächenbezogener Darstellung der Aufwandmengeim Rahmen der Zulassungsprüfung werden in späterenKapiteln dargelegt. So muss eine Umrechnung der Auf-wandmenge auf die Grundfläche bezogen zu verschiede-nen BBCH Stadien der Kulturpflanze möglich sein.

Eine wichtige Frage bei der Einführung der laub-wandflächenbasierten Dosierung im Weinbau ist, ob dieAufwandmenge bezogen auf die Laubwandfläche imSaisonverlauf gleichbleiben kann oder ob aufgrundeiner Zunahme der Laubwanddichte eine Anpassungder Aufwandmenge zur Erzielung einer hinreichendenWirksamkeit vorgenommen werden muss. Über dieErgebnisse dazu wird nachfolgend berichtet.

Für die neue Darstellung der Aufwandmengenbezügemüssen Regeln getroffen werden, wie mit bestehendenZulassungen und Anträgen auf Zulassung umgegangenwerden soll. Bei Anträgen ist zu unterscheiden zwischenneuen Mitteln, welche erstmalig beantragt werden undbereits bestehenden Zulassungen, die erneut beantragtwerden. Insbesondere bei Antragstellungen auf eine er-neute Zulassung liegen Studien vor, bei denen die Auf-wandmenge auf Basis der Grundfläche (Faktorsystem)beschrieben ist. Es wird dargestellt, wie bei solchenAnträgen die GAP hinsichtlich der Dosiervorgabe vom al-ten Faktorsystem auf das neue laubwandbezogene Sys-tem transformiert werden kann.

Ferner wird beschrieben, was insbesondere bei dendurchzuführenden Wirksamkeitsstudien, welche im Rah-men der Zulassungsprüfungen erarbeitet werden, zubeachten ist. Auch hier gibt der EPPO Standard Dose

Abb. 1. Darstellung der Geometriedaten einer Rebanlage. Die zubehandelnde Laubwandfläche [m2/ha Grundfläche] errechnet sich beibeidseitiger Behandlung wie folgt: = Höhe des Spritzbandes[m] × 2 × 10.000 m2/Reihenbreite [m] (Quelle: IPACH, 2018)

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Übersichtsarbeit

expression for plant protection products (PP 1/239(2))(EPPO, 2012) klare Vorgaben.

Beschreibung der Laubwandflächen in Abhängigkeit der Abmessungen deutscher Rebanlagen

Nach Erhebungen von IPACH (2019) können Rebanlagenin Deutschland mit einer Drahtrahmenerziehung im Ext-remfall bis zu 18.000 m2 Laubwandfläche pro ha Grund-fläche messen. Dabei wird eine Laubwand von beidenSeiten betrachtet. Durchschnittliche Rebanlagen messenetwa 15.000 m2 Laubwandfläche pro ha Grundfläche.Die übliche Erziehungsform ist dabei die Drahtrahmen-erziehung (Bogreberziehung). Typisch bezüglich derLaubwandfläche ist hierbei, dass ein Zuwachs in derVegetationsperiode stattfindet, wie in den Tab. 1a bis cdargestellt ist. Diese Erziehungsform macht etwa 97%der deutschen Rebfläche aus.

Die Berechnung der möglichen Laubwandflächenbasiert auf modernen Rebanlagen mit einer Reihenbreitevon mindestens 2,00 m. Reihenbreiten unter 2,00 m wer-

den nur in sehr wenigen Fällen noch angelegt und sind inder Regel dem Geländeprofil geschuldet. Die Laubwand-höhe wird durch Laubschnittmaßnahmen in aller Regelauf 1,50 bis 1,60 m begrenzt. Bei einer vorhandenen Zei-lenlänge von 5.000 m/ha Rebfläche ergibt sich dadurcheine Laubwandfläche von 15.000 bis max. 16.000 m2. Beibreiteren Rebgassen verringert sich die Rebzeilenlängeund damit die Laubwandfläche, da bei diesen Anlagendie Laubwandhöhe nicht oder nur unwesentlich höherist. Größere Laubwandflächen werden nur in Ausnahme-fällen, wie zum Beispiel in einer nur 1,90 m breiten Reb-anlage mit einem verspäteten Laubschnitt und dadurchbedingt einer höheren Laubwandhöhe von 1,60 m bis1,70 m (Tab. 1c), erreicht.

Andere Erziehungsformen wie zum Beispiel Einzel-stock- oder Pfahlerziehung sind nur noch in sehr gerin-gem Umfang in Terrassen- oder Steilstlagen vorhanden.

Sondererziehungsformen wie z.B. Minimal-/Nicht-schnittanlagen besitzen von Beginn der Vegetations-periode an bereits eine hohe Laubwand, so wie sie imspäteren Jahresverlauf bei der Drahtrahmenerziehung jenach Rebsorte erst während oder kurz nach der Blüte

Tab. 1a. Zu behandelnde Laubwandfläche (LWF) im Verlauf der Vegetationsperiode mit resultierendem Hektaraufwand [kg/haGrundfläche (GF)], „Normal“-Rebanlage mit 2,0 m Reihenabstand und 1,5 m hoher Laubwand (15.000 m2 LWF/ha GF)

Spritztermin[BBCH]

Laubwandhöhe[m]

Düsen[Anzahl]

Laubwandfläche[m2 LWF/ha GF]

Aufwand/ha LWF[kg/10.000 m2 LWF]

Aufwand/ha GF[kg/ha GF]

13–17 0,5 2 5.000 1 0,5

53–57 0,75 3 7.500 1 0,75

57–61 0,9 3 9.000 1 0,9

68 1,2 4 12.000 1 1,271 1,5 5 15.000 1 1,5

73 1,5 5 15.000 1 1,5

75 1,5 5 15.000 1 1,575–81 1,5 5 15.000 1 1,5

Tab. 1b. Zu behandelnde Laubwandfläche (LWF) im Verlauf der Vegetationsperiode mit resultierendem Hektaraufwand [kg/haGrundfläche (GF)], „90. Perzentil“-Rebanlage mit 2,0 m Reihenabstand und 1,6 m hoher Laubwand (16.000 m2 LWF/ha GF)

Spritztermin[BBCH]

Laubwandhöhe[m]

Düsen[Anzahl]

Laubwandfläche[m2 LWF/ha GF]

Aufwand/ha LWF[kg/10.000 m2 LWF]

Aufwand/ha GF[kg/ha GF]

13–17 0,6 2 6.000 1 0,6

53–57 0,9 3 9.000 1 0,957–61 1,2 4 12.000 1 1,2

68 1,3 4 13.000 1 1,3

71 1,5 5 15.000 1 1,573 1,5 5 15.000 1 1,5

75 1,6 5 16.000 1 1,6

75–81 1,6 5 16.000 1 1,6

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Übersichtsarbeit

erreicht wird (Tab. 1d). Solche Anlagen werden in derRegel auf älteren Drahtrahmenanlagen errichtet, um denarbeits- und zeitintensiven Winterschnitt zu vermeidenoder zumindest zu minimieren. Werden neue Rebanla-gen schon als Minimal-/Nichtschnittanlagen konzipiert,so werden in der Regel die Rebgassen aus arbeitstechni-scher Sicht breiter angelegt, was damit zu einer Verringe-rung der maximalen Laubwandflächen pro ha führt.Diese Anlagenformen machen nur weniger als 3% derdeutschen Rebfläche aus.

Wirksamkeitsversuche zur laubwandflächenbezogenen Angabe der Aufwandmenge im Vergleich zum bisheri-gen Faktorsystem

Vor einer möglichen Einführung der neuen laubwandbe-zogenen Dosierung musste geprüft werden, ob die Wir-kung gegenüber den zu bekämpfenden Schaderregerndurch eine geänderte Dosierung (Faktorsystem versuslaubwandflächenbezogenem Aufwand) beeinflusst wird.Dazu wurden über 3 Jahre Wirksamkeitsversuche an ver-

schiedenen Standorten in Deutschland angelegt. DieBekämpfungsversuche richteten sich gegen die beidenwichtigsten pilzlichen Schaderreger – Echter und FalscherMehltau. Für die Umrechnung der Aufwandmengen nachdem Faktorsystem auf eine laubwandbezogene Dosierungwurde eine Laubwandfläche von 15.000 m2 je ha Grund-fläche angenommen, was einer durchschnittlichen Größevon Laubwandflächen in Deutschland entspricht. DieseFläche wird etwa ab dem Entwicklungsstadium BBCH 71erreicht. Hier arbeitet das Faktorsystem noch mit demFaktor 3. Die max. Aufwandmenge mit Faktor 4 erreichtdieses System jedoch erst mit dem Stadium BBCH 75.Diese Steigerung des Mittelaufwandes ohne weitere Er-höhung der Laubwand und damit der Laubwandflächeist dem Umstand geschuldet, dass die Laubwand durchZuwachs von Geiztrieben dichter und auch die Oberflä-che der Beeren deutlich größer wird. Aus diesem Grundewurden für die Versuche die Umrechnungen der Auf-wandmengen in einer Variante auf den Faktor 3, in einerweiteren Variante auf den Faktor 4 bezogen. Diese beidenVarianten wurden dem gängigen Faktorsystem und einerunbehandelten Kontrolle gegenübergestellt.

Tab. 1c. Zu behandelnde Laubwandfläche (LWF) im Verlauf der Vegetationsperiode mit resultierendem Hektaraufwand [kg/haGrundfläche (GF)], „worst case“-Rebanlage mit 1,90 m Reihenabstand und 1,7 m hoher Laubwand (18.000 m2 LWF/ha GF)

Spritztermin[BBCH]

Laubwandhöhe[m]

Düsen[Anzahl]

Laubwandfläche[m2 LWF/ha GF]

Aufwand/ha LWF[kg/10.000 m2 LWF]

Aufwand/ha GF[kg/ha GF]

13–17 0,6 2 6.315 1 0,63

53–57 0,9 3 9.474 1 0,9557–61 1,2 4 12.632 1 1,26

68 1,3 4 13.684 1 1,37

71 1,5 5 15.789 1 1,5873 1,6 5 16.842 1 1,68

75 1,7 5 17.894 1 1,79

75–81 1,7 5 17.894 1 1,79

Tab. 1d. Zu behandelnde Laubwandfläche (LWF) im Verlauf der Vegetationsperiode mit resultierendem Hektaraufwand [kg/haGrundfläche (GF)], „worst case“ – Minimal-/Nichtschnittanlage mit 2,0 m Reihenabstand und 1,7 m hoher Laubwand (17.000 m2

LWF/ha GF)

Spritztermin[BBCH]

Laubwandhöhe[m]

Düsen[Anzahl]

Laubwandfläche[m2 LWF/ha GF]

Aufwand/ha LWF[kg/10.000 m2 LWF]

Aufwand/ha GF[kg/ha GF]

13–17 1,5 5 15.000 1 1,5

53–57 1,6 5 16.000 1 1,6

57–61 1,6 5 16.000 1 1,668 1,7 5 17.000 1 1,7

71 1,7 5 17.000 1 1,7

73 1,7 5 17.000 1 1,7

75 1,7 5 17.000 1 1,775–81 1,7 5 17.000 1 1,7

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Übersichtsarbeit

Über den gesamten Versuchsumfang betrachtet gab eszwischen den 3 Behandlungsvarianten keine signifikan-ten Unterschiede bei der Wirksamkeit gegen beide Schad-erreger. Eine mögliche Erklärung für die vergleichbareWirksamkeit der geringeren Aufwandmenge (15.000 m2

Laubwandfläche berechnet auf Faktor 3) gegenüber demFaktorsystem mit max. Faktor 4 könnte sein, dass bei derlaubwandbezogenen Dosierung bei den frühen Stadienund in dem sehr empfindlichen Zeitraum um die Blütehöhere Dosierungen vorgenommen werden (Tab. 2).Dadurch könnten die Reben die empfindlichen Phasengesünder überstanden haben. Nach dem Fruchtansatzfallen die Aufwandmengen der laubwandabhängigenDosierung gegenüber dem Faktorsystem geringer aus,

was aber durch eine verringerte Empfindlichkeit derBeeren und Blätter gegenüber den Schaderregern kom-pensiert werden kann. Zudem werden heute die Laub-wände vor allem im Traubenzonenbereich stärker ent-blättert und so die Trauben freier gestellt. Eine Erhöhungder laubwandflächenbezogenen Aufwandmenge wegeneiner dichter werdenden Laubwand nach der Blüte istdaher nicht notwendig, um eine ausreichende Wirkungzu erzielen. Es ist somit ausreichend über die gesamteSaison hinweg die gleiche laubwandflächenbezogeneAufwandmenge beizubehalten. Bei Behandlungen mitPflanzenschutzmitteln anderer Wirkbereiche, wie z.B.Insektiziden, ist die Umrechnung der zugelassenengrundflächenbezogenen Aufwandmenge auf eine laub-

Tab. 2a. Umrechnung der Aufwandmengen vom derzeitigen Dosiersystem (Faktorsystem mit Grundflächenbezug) auf dieLaubwandfläche (LWF) sowie ihrer Rückrechnung zur grundflächenbezogenen Hektaraufwandmenge nach ausgewähltem laub-wandbasiertem Aufwand von 2,0 kg/10.000 m2 LWF; Rebanlage mit 16.000 m2 Laubwandfläche (LWF) pro Hektar Grundfläche(GF) (90 Prozent aller deutschen Rebanlagen sind damit subsumiert)

Typische Spritzzeitpunkte[BBCH]

Laubwandfläche[m2]

Aufwand(Bsp. 1 bis 4 kg) nach derzeitigem Dosier-

modell (Faktorsystem) [kg/ha GF]

Aufwand abgeleitet vom Faktorsystem

[kg/10.000 m2 LWF]

Rückrechnung eines laubwandflächen-

bezogenen Aufwands von 2,0 kg/10.000 m2

LWF auf ha GF[kg/ha GF]

13–17 6.000 1 1,66 1,253 bis 57 9.000 1,5 1,66 1,8

57 bis 61 12.000 2 1,66 2,4

68 13.000 2,5 1,92 2,671 15.000 3 2,00 3,0

73 15.000 3,5 2,30 3,0

75 16.000 4 2,50 3,275 bis 81 16.000 4 2,50 3,2

Tab. 2b. Umrechnung der Aufwandmengen vom derzeitigen Dosiersystem (Faktorsystem mit Grundflächenbezug) auf dieLaubwandfläche (LWF) sowie ihrer Rückrechnung zur grundflächenbezogenen Hektaraufwandmenge nach ausgewähltem laub-wandbasiertem Aufwand von 2,0 kg/10.000 m2 LWF; Rebanlage mit 18.000 m2 Laubwandfläche (LWF) pro Hektar Grundfläche(GF) (fast alle deutschen Rebanlagen sind damit subsumiert)

TypischeSpritzzeitpunkte[BBCH]

Laubwandfläche[m2]

Aufwand(Bsp. 1 bis 4 kg) nach derzeitigem Dosier-

modell (Faktorsystem)[kg/ha GF]

Aufwand abgeleitet vom Faktorsystem

[kg/10.000 m2 LWF]

Rückrechnung eines laubwandflächen-

bezogenen Aufwands von 2,0 kg/10.000 m2

LWF auf ha GF[kg/ha GF]

13 bis 17 6.315 1 1,58 1,26

53 bis 57 9.474 1,5 1,58 1,89

57 bis 61 12.632 2 1,58 2,5368 13.684 2,5 1,83 2,74

71 15.789 3 1,90 3,16

73 16.842 3,5 2,08 3,3775 17.894 4 2,24 3,58

75 bis 81 17.894 4 2,24 3,58

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Übersichtsarbeit

wandflächenbezogene Aufwandmenge weniger proble-matisch, da hier nicht von dem Faktorsystem, sondernmeist von bestimmten Anwendungszeitpunkten bzw.Entwicklungsstadien der Weinrebe umgerechnet werdenmuss.

Angabe einer laubwandflächenbezogenen Dosierangabe im Rahmen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln

Bedeutung für die Durchführung von Wirksamkeits-studien im Rahmen der MittelprüfungFür Anträge neuer Mittel ab 2020 ist in der zentralen Regis-trierungszone – wie eingangs erwähnt – die hinreichendeWirksamkeit für Rebindikationen mit laubwandflächenbe-zogenem Aufwand zu belegen (BVL, 2018). Die Wirksam-keitsprüfung erfolgt dann auf Basis einer laubwandflächen-bezogenen Aufwandmenge; die Wirksamkeitsstudien müs-sen entsprechend durchgeführt worden sein.

Rückstandsstudien werden weiterhin mit Bezugsbasisder Aufwandmenge auf Hektar Grundfläche bewertet.Zur besseren Bewertungsmöglichkeit der Rückstandsstu-dien ist die Erhebung der Geometriedaten der Versuchs-anlage aber ebenso wünschenswert.

Da in Mitgliedstaaten der anderen Registrierungszonenauch nach 2020 immer noch unterschiedliche Dosier-vorgaben im Rahmen der Zulassung gefordert werden,müssen die Geometriedaten der Versuchsanlage stets er-fasst und berichtet werden. Dazu heißt es im EPPO Stan-dard Dose expression for plant protection products (PP1/239(2)): „Different modes of dose expression have beenadopted, based on ‘standard orchard’, ‘leaf wall area’,‘tree-row volume’ or ‘tree-area density’, and used on the la-bels of plant protection products. It is generally recognisedthat concentration is no longer sufficient. … Several me-thods are available in parallel, and any can be used provi-ded that adequate information is given on the experimentalplots, so that the data can be recalculated.„ (EPPO, 2012).

Weiter wird in dem EPPO Standard ausgeführt, welcheDaten erhoben werden müssen, um bei unterschiedli-chen dose expression Konvertierungsmöglichkeiten zuhaben. Dazu heißt es:

„To interconvert between these systems for a specific crop, itis necessary to measure crop structure parameters as follows:

• Cropping system (single or multiple rows);• Distance between rows and between plants in the row;• Treated foliage height and mid-width of the crown;• BBCH growth stage at application.

The actual applied spray volume (and not just the expectedvolume) should be recorded and given in the trial report, aswell as information on the application equipment.„ (EPPO,2012).

Mit Hilfe der erhobenen Geometriedaten der Versuchs-anlagen kann gewährleistet werden, dass die Studien inallen MS auch zukünftig verwendet werden können. DerAntragsteller auf Zulassung von Pflanzenschutzmittelnsollte im Zulassungsdossier die evtl. notwendigen Kon-

vertierungen aufführen und in den Mitgliedstaaten dieDosiervorgaben für Raumkulturen so beantragen, wiedas die jeweiligen Zulassungsbehörden fordern.

Bedeutung für die Beschreibung der Anwendung (GAP)Die Aufwandmenge in der GAP wird bei Anwendungenim Weinbau für Fungizide, Insektizide/Akarizide undWachstumsregler nach Einführung des Laubwandflä-chensystems auf die Laubwandfläche bezogen (kg oder lProdukt/10.000 m2 Laubwandfläche, als zusätzlicheAngabe der Aufwandmenge). Herbizidanwendungenwerden selbstverständlich weiterhin als Bezugsgröße diereal behandelte Grundfläche haben, eine Ausnahme stelltwie oben beschrieben z.B. die Stocktriebbehandlung dar.

Neben der laubwandflächenbezogenen Aufwandmen-ge (kg oder l Produkt/10.000 m2 Laubwandfläche) wer-den die maximale Einzelaufwandmenge pro HektarGrundfläche (kg oder l Produkt/Hektar) und die maxi-male Menge, welche in der Summe in einer Vegetations-periode pro Hektar Grundfläche (kg oder l Produkt/Hek-tar/Jahr) appliziert werden darf, weiterhin angegeben.Die maximale Aufwandmenge pro Hektar Grundflächeist eine entscheidende Eingangsgröße für die Risiko-bewertung in den Bereichen Umwelt und Gesundheit. Siegibt das Maximum der Mittelmenge an, die auf einenHektar Grundfläche ausgebracht werden darf. Wenn sichbei sehr großen zu behandelnden Laubwandflächenrechnerisch höhere Mittelmengen pro Hektar Grund-fläche ergeben, bleibt die angegebene maximale Mittel-menge pro Hektar Grundfläche der begrenzende Faktor.Um eine Unterdosierung zu vermeiden, kann hier eineTeilflächenbehandlung (z.B. nur eine Behandlung derTraubenzone) oder eine Applikation zu früheren Ent-wicklungsstadien (wenn die max. Laubwandfläche nochnicht erreicht ist) vorgenommen werden oder es mussauf andere Mittel zurückgegriffen werden, die eineBehandlung größerer Laubwandflächen erlauben.

Im Folgenden ist ein Beispiel einer GAP, wie sie im Rah-men der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln beschrie-ben werden soll, dargestellt, wobei die Darstellung derAufwandmengen in Fettschrift hervorgehoben sind:

Einsatzgebiet: WeinbauKultur: WeinrebeSchadorganismus: Echter Mehltau (Oidium

necator)Anwendungszeitpunkt: BBCH 15 – 81 bei Infek-

tionsgefahr bzw. ab Warndienstaufruf

Anwendungstechnik: spritzen oder sprühenAbstand in Tagen: 10 – 14Zahl der Behandlungen

in der Anwendung: 4in der Kultur: 4

Aufwand:– max. Aufwandmenge

pro Behandlung:2,40 kg/ha Grund-fläche

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Übersichtsarbeit

Bedeutung für Zulassungsanträge von Pflanzen-schutzmittelnZulassungsanträge für neue Mittel mit Anwendungen imWeinbau müssen ab 2020 – wie oben beschrieben – einelaubwandflächenbezogene Angabe der Aufwandmengeenthalten, inklusive der Angabe der maximalen Einzelauf-wandmenge und der maximalen Mittelaufwandmenge proKalenderjahr. Die Aufwandmengen müssen in den Wirk-samkeitsstudien laubwandbasiert angegeben werden, dar-auf basiert die Wirksamkeitsprüfung. Die Dosierungs-angaben bestehender Zulassungen bleiben unangetastet.

Bei erneuten Anträgen auf Zulassung werden die Wirk-samkeitsstudien, die noch nach dem Faktorsystem durch-geführt wurden, im Rahmen der Zulassung auch nachdem Stichtag akzeptiert. Anträge auf erneute Zulassungwerden nach Artikel 43 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 gestellt, eine erneute Wirksamkeitsbewertung fin-det in diesem Verfahren nur bezüglich der aktuellenResistenzlage statt. Die laubwandflächenbezogene Auf-wandmenge, die auch bei den Anträgen auf erneuteZulassung beantragt und ausgewiesen werden soll, kannüber eine Standardanlage errechnet werden, wie es inder Tab. 2 gezeigt ist. Die maximale Aufwandmenge proHektar Grundfläche verbleibt grundsätzlich wie in derbisherigen Zulassung angegeben.

Aufgrund der unterschiedlich großen Laubwandflä-chen (Tab. 1) und der aus dem Faktorsystem zu verschie-denen Entwicklungsstadien der Rebe sich ergebendenschwankenden laubwandbasierten Aufwandmengen(Tab. 2), stellt sich die Frage, welche errechneten laub-wandflächenbezogenen Aufwandmengen für die erneuteZulassung ausgewählt wird. Eine Vorgabe seitens der amZulassungsverfahren beteiligten Behörden wird hier nichtgemacht, es bleibt dem Antragsteller überlassen, welcheLaubwandfläche hier für die Berechnung herangezogenwird. Die Angaben in den Tabellen sollen eine Orientie-rung geben. Da die grundflächenbezogenen Aufwand-mengen bisher in der Praxis ebenso dazu führen, dass dieAufwandmengen auf der Zielfläche Laubwand variieren,ohne dass daraus Probleme bei der Wirkung oder der Phy-totoxizität resultieren, wird diese Herangehensweiseohne Vorlage neuer Wirksamkeitsversuche favorisiert.

Die Antragstellung sollte für die normale Reberzie-hung gelten (verschiedene Drahtrahmenerziehungen,die auf über 97% der Fläche verbreitet ist). Die Sonder-erziehungsformen mit z.B. Minimalschnitt (hohe Laub-wandfläche von Beginn der Vegetationsperiode an) wer-den automatisch im Zulassungsverfahren berücksichtigt.Sollte aufgrund der Risikobewertung eine Zulassung fürSondererziehungsformen nicht möglich sein, so müssendiese Erziehungsformen im Einzelfall von der Zulassungausgenommen werden.

Bedeutung für die RisikobewertungIn die Expositionsabschätzungen im Rahmen des Zulas-sungsverfahrens – z.B. für die Risikobewertung imBereich des Naturhaushalts, der Grundwassergefährdungoder des Anwenderschutzes – gehen die Aufwandmengenpro Hektar Grundfläche ein. Um im Jahresverlauf, die aufdie Laubwand bezogene Aufwandmenge auf einen Hek-tar Grundfläche umrechnen zu können, ist eine Beschrei-bung von typischerweise in DE vorkommenden Rebanla-gen notwendig. Diese muss zu verschiedenen BBCH Sta-dien die Laubwandflächen pro Hektar Grundfläche auf-zeigen, womit die Aufwandmenge mit Laubwandflächen-bezug auf die Grundfläche umgerechnet werden kann.

In der Tab. 1 werden die im deutschen Weinbau typi-scherweise vorkommenden Laubwandflächen beschrie-ben und die Umrechnung der Aufwandmengen mit Laub-wandflächenbezug auf einen Hektar Grundfläche darge-legt. Dabei wird die Kalkulation für die BBCH-Stadientypischen Spritztermine aufgezeigt. Die in den Tabellenausgewiesenen behandelten Laubwandflächen bzw. diedaraus errechneten Aufwandmengen pro Hektar Grund-fläche spiegeln somit realistische Szenarien wider, sodass die Risikobewertung den tatsächlichen Verhältnis-sen in der Praxis gleichen kann.

Die Tab. 2 zeigt einen Vergleich der Aufwandmengenpro Hektar Grundfläche zwischen dem bisherigen Fak-torsystem und den Aufwandmengen mit Laubwandflä-chenbezug auf, welche sich rechnerisch aus den Auf-wandmengen zu den verschiedenen Entwicklungsstadi-en der Rebe ergeben.

Im Vegetationsverlauf ergeben sich zwischen dem Fak-torsystem und dem Laubwandflächensystem zu verschie-denen BBCH-Stadien unterschiedliche Aufwandmengenpro Hektar Grundfläche (Vergleich der Spalten 3 mit 5).Die Unterschiede vor und während der Blüte erklärensich dadurch, dass in diesem Zeitraum das Triebwachs-tum sehr schnell verläuft und sich somit im Laubwandflä-chensystem die Produkt-Aufwandmengen pro HektarGrundfläche schneller erhöhen als beim starren Faktor-system mit stufenweiser Anpassung an das Entwick-lungsstadium. Nach der Blüte ist der Laubwandflächen-zuwachs infolge der Schnittmaßnahmen schwächer alses das Faktorsystem mit einer Erhöhung der Aufwand-mengen vorgibt, da dieses System den inneren Zuwachsin der Laubwand durch Geiztriebe und der Vergrößerungder Traubenoberfläche berücksichtigt. Daraus ergebensich beim Laubwandflächensystem tendenziell zur Blüte-zeit höhere Aufwandmengen, am Ende der Vegetations-periode auf die Grundfläche bezogen tendenziell gerin-gere Aufwandmengen als beim Faktorsystem. Dabei wirdauf einen Quadratmeter Laubwandfläche zu allen Ent-wicklungsstadien immer die gleiche Produkt-Aufwand-menge appliziert. Das wiederum ist entscheidend für An-lagerung und Wirksamkeit, denn es besteht ein klarer Zu-sammenhang zwischen der je Behandlungsflächenein-heit (= die von den geöffneten Düsen übersprühte Flächevor den Düsen) ausgebrachten Aufwandmenge und denangelagerten Belagsmengen auf der Pflanzenoberfläche(KOCH, 2007; KOCH und WEIßER, 1995).

– max. Aufwandmenge für die Kultur bzw. das Kalenderjahr:

9,00 kg/ha Grund-fläche

– laubwandflächen- bezogene Aufwandmenge:

1,33 kg in 200 bis 500 l Wasser/10.000 m2 Laubwandfläche

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Übersichtsarbeit

Die oben ausgeführte Kalkulation der Produkt-Auf-wandmengen in Tabelle 1a–c bezieht sich auf die gängi-gen Erziehungssysteme im Drahtrahmen in Deutschlandund deckt ca. 97% der Rebflächen ab. Es existieren aberauch andere Erziehungssysteme, die durch einen Mini-mal-/Nichtschnitt von Beginn der Vegetationsperiode be-reits eine hohe Laubwand besitzen, so wie sie im späte-ren Jahresverlauf bei der Bogreberziehung erst je nachRebsorte während oder kurz nach der Blüte erreichtwird. Bezüglich der Aufwandmenge muss in Minimal-/Nichtschnitt-Anlagen von Vegetationsbeginn an eineLaubwandfläche je Rebzeile behandelt werden, die sogroß ist wie bei der Drahtrahmenerziehung zum späte-ren Zeitpunkt (Tabelle 1d). Das bedeutet auch, dass diebenötigte Aufwandmenge auf die Grundfläche bezogenim Vegetationsverlauf in etwa gleich hoch bleibt. Da aberdie Reihenabstände bei solchen Anlagen in aller Regelweiter sind, bewegen sich die maximalen Laubwandflä-chen deutlich unter dem hier angenommenen „worstcase“ von 17.000 m2 je Hektar Grundfläche. Das heißt,dass die Vorgabe zum maximalen Mittelaufwand je Hek-tar und Jahr genauso wie die maximale Einzelaufwand-menge eingehalten werden können. Die Anbaufläche inDeutschland für solche Sondererziehungsformen beträgtetwa 2 bis 3%.

Konsequenzen einer laubwandflächenbezogenen Angabe der Aufwandmenge für die weinbauliche Praxis und Beratung

Eine Umstellung auf eine laubwandflächenbezogeneDosierung wird in der Praxis nicht ohne die Unterstüt-zung durch die Beratung sicher vollzogen werden kön-nen, zumal die Betriebe über mehrere Jahrzehnte mitdem derzeitig angewendeten Faktorsystem gut zurecht-kamen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Dosieranga-ben der Pflanzenschutzmittel bei laufenden Zulassungenweiterhin in Abhängigkeit von BBCH-Stadien auf dieGrundfläche bezogen (kg oder l/ha) bestehen bleibenund beide Systeme für mehrere Jahre nebeneinanderangewendet werden müssen. Prinzipiell ist es jedoch gutmöglich, die Aufwandmenge eines Mittels nach dem Fak-torsystem, die eines anderen Mittels nach der laubwand-abhängigen Dosierung zu berechnen und nebeneinandereinzusetzen. Die Praxis muss diesbezüglich bei Beratun-gen und Weiterbildungsveranstaltungen frühzeitig infor-miert werden. Auch in der Ausbildung sind die zukünf-tigen Anwender rechtzeitig mit dem neuen System ver-traut zu machen. Die Betriebe/Anwender müssen bei derersten Zulassung eines Mittels nach dem neuen System inder Lage sein, die neuen Dosiervorgaben umzusetzenund einzuhalten.

Für die Praxis bringt die Umstellung auf die laub-wandabhängige Dosierung letztendlich auch Vorteile.Gerade in frühen Stadien gibt es zwischen den einzelnenSorten oder später auch bei unterschiedlich alten Rebenbei gleichem Entwicklungsstand oft deutliche Höhenun-terschiede in der Laubwand. Diese können bedingt sein

durch unterschiedlich lange Internodien, unterschied-liche Blattzahl an den Trieben oder unterschiedlicheNährstoff- oder Wasserversorgung der Reben. DerAnwender muss sich nicht mehr am Entwicklungssta-dium der Rebe orientieren und damit im Prinzip inschnell hochgewachsenen Anlagen keine Unterdosie-rung vornehmen, um die Dosiervorgaben der Zulassungnach dem gestaffelten Faktorsystem einzuhalten. DerAnwender kann mit der laubwandflächenbezogenenAufwandmenge die Geräteeinstellung direkt nach derVorgabe der Zulassung vornehmen. Die maximalegrundflächenbezogene Hektar-Aufwandmenge ist natür-lich auch nach dem neuen Dosiersystem immer einzu-halten. Auch bei besonderen Erziehungsformen, wiezum Beispiel bei Minimal- oder Nichtschnittanlagen,können die laubwandflächenbezogenen Aufwandmen-genangaben umgesetzt werden.

Literatur

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FRIEßLEBEN, R., H.-J. ROßLENBROICH, A. ELBERT, 2007: Dose expressionin plant protection product field testing in high crops: need for har-monization. Pflanzenschutz-Nachrichten Bayer 60 (1), 85-96.

IPACH, R., 2018: eigene Abbildung.IPACH, R., 2019: eigene Erhebung, unveröffentlicht.KOCH, H., 2007: How to achieve conformity with the dose expression

and sprayer function in high crops. Pflanzenschutz-NachrichtenBayer 60 (1), 71-84.

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© Der Autor/Die Autorin 2019. Dies ist ein Open-Access-Artikel, der unter den Bedin-

gungen der Creative Commons Namensnennung 4.0 InternationalLizenz (CC BY 4.0) zur Verfügung gestellt wird (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de).

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