swiss issues regionen januar 2015 luzern, obwalden, nidwalden … · 2015-09-22 · luzern,...

35
Economic Research Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden und Uri Struktur und Perspektiven

Upload: others

Post on 11-Feb-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Economic Research

Swiss Issues Regionen Januar 2015

Luzern, Obwalden, Nidwalden und Uri Struktur und Perspektiven

Page 2: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 2

Impressum

Herausgeber

Giles Keating

Head of Research and Deputy Global CIO

+41 44 332 22 33

[email protected]

Fredy Hasenmaile

Head of Real Estate & Regional Research

Tel. +41 44 333 89 17

E-Mail: [email protected]

Autoren

Thomas Rühl

+41 44 333 72 65

[email protected]

Fabian Hürzeler

Nathalie Ramel

Nicole Brändle Schlegel

Andreas Christen

Dr. Fabian Waltert

Kontakt

E-Mail: [email protected]

Titelbild

PC-24, © Pilatus Aircraft Ltd

Druck

Koprint AG, Alpnach Dorf

Redaktionsschluss

19. Januar 2015

Besuchen Sie uns auf dem Internet

http://www.credit-suisse.com/research

Copyright

Die Publikation darf mit Quellenangabe zitiert werden.

Copyright © 2015 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihrverbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten

Page 3: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 3

Editorial

Geschätzte Leserinnen und Leser Es freut uns, Ihnen die neue Regionalstudie über die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri zu präsentieren. Wir haben unseren Ökonomen den Auftrag gegeben, die Region aus volkswirtschaftlicher Sicht im Detail zu analysieren. Im Vordergrund stehen dabei die Themen Konjunktur, Wirtschaft, Wohnen und Kantonsfinanzen. Die Studie soll unseren Privat- und Fir-menkunden sowie den Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft einen Mehrwert bieten und zu Diskussionen anregen. Als Bank mit starker Verwurzelung in der Zentralschweiz liegt es uns am Herzen, die regionale Wirtschaft im Detail zu verstehen. Wir hoffen, mit diesem Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Region beizutragen. Der Schweizer Werkplatz hat eine Zukunft. Diese liegt vor allem in innovativen und wertschöp-fungsstarken Produkten oder Produktionsprozessen. So können die Standortvorteile der Schweiz trotz der hohen Lohn- und Bodenkosten genutzt werden. Das jüngste Beispiel für die Innovationsfähigkeit der Zentralschweiz ist der Business-Jet PC-24 der Pilatus-Werke, der die Titelseite dieser Studie ziert. Das Flugzeug wird in Stans entwickelt und montiert. Teile und Knowhow stammen jedoch auch von Zulieferern aus den Kantonen Luzern, Obwalden und Uri. Das Flugzeug – dessen Jungfernflug unmittelbar bevorsteht – ist damit Sinnbild für die internati-onale Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsraumes. Die vier Kantone verbinden aber nicht nur Erfolgsstories, sie sind auch mit ähnlichen Herausfor-derungen konfrontiert. Ein Beispiel ist der Tourismus: Dank der bekannten Aussichtsberge und atemberaubenden Bergpanoramen haben sich die vier Kantone zu einer international beliebten Destination entwickelt. Die Stärke des Schweizerfrankens wirkt sich jedoch dämpfend auf die Nachfrage und die Margen aus. Seit Abschaffung des Mindestkurses zum Euro ist die Aus-gangslage noch anspruchsvoller geworden. Die Tourismusprojekte in Andermatt, auf dem Bür-genstock und in Melchsee-Frutt sorgen für Erneuerung, sind jedoch auch mit Risiken behaftet. Die Credit Suisse ist seit Langem mit der Zentralschweiz verbunden: Die «Bank in Luzern» wur-de 1856 gegründet und 1912 mit der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt verschmolzen. 1922 bezog die SKA die Filiale am Luzerner Schwanenplatz, wo die Credit Suisse noch immer residiert. Heute zählt die Region Zentralschweiz 13 Standorte und umfasst die sechs Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits im Januar 2014 publiziert und kann bei Interesse gerne bei uns bezogen werden. Unsere regionale Verbundenheit im Bankengeschäft und unsere vielfältigen Engagements im kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Bereich sind uns sehr wichtig. Wir sind stolz, zahl-reiche Zentralschweizer Privatpersonen und Firmen zu unseren Kunden zählen zu dürfen. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.

Roger Suter Michael Fahrni Leiter Region Zentralschweiz Leiter Firmenkundengeschäft Zentralschweiz

Page 4: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 4

Auf einen Blick

Übersicht Standortqualität

2014, synthetischer Indikator, CH = 0

Quelle: Credit Suisse, Geostat, DDS Quelle: Credit Suisse

Bevölkerung

2013, Fläche entspricht der Bevölkerung

Die Kantone am Vierwaldstättersee sind von einer beträchtli-chen Heterogenität geprägt. Das direkte Einzugsgebiet der Stadt Luzern erstreckt sich bis in Teile der Kantone Obwalden, Nidwalden, Zug und Schwyz. Die Region Luzern ist vom Dienstleistungssektor geprägt und erbringt die Hälfte der Wirt-schaftsleistung des Raumes. In den ländlichen Regionen, etwa in Willisau und im Entlebuch, ist der Landwirtschaftssektor nach wie vor ein bedeutender Arbeitgeber. Die Bevölkerung wächst vor allem in der Region Sursee/Seetal und im direkten Einzugsgebiet der Stadt Luzern. Gleichzeitig stagnieren die ländlichen Gebiete oder sind, wie im Fall der Urner Bergge-meinden, teilweise sogar mit einer Abwanderung konfrontiert.

Quelle: BFS, Credit Suisse, Geostat

Bruttoinlandprodukt Beschäftigung im Flugzeugbau

2011, Fläche entspricht dem Anteil am Schweizer BIP 2012, Fläche entspricht den Beschäftigten der Branche Flugzeugbau

Quelle: BFS, Credit Suisse, Geostat Quelle: BFS, Credit Suisse, Geostat

Willisau

Entlebuch Sarneraatal

Nidwalden/Engelberg

Uri

Sursee/Seetal

Luzern

Oberaargau

Burgdorf

Oberes Emmental

Berner Oberland-Ost

Goms Tre Valli

Surselva

Glarner Hinterland

Innerschwyz

Einsiedeln

Lorzenebene/Ennetsee

Freiamt

Aarau

Knonaueramt

Arth

Thun

Airolo

Sursee

WeggisKriens

SempachHuttwil

Zofingen

Erstfeld

Willisau

Burgdorf

Muri (AG)

Engelberg

Andermatt

Meiringen

Schüpfheim

Interlaken

Langenthal

Escholzmatt

Grindelwald

Küssnacht (SZ)

Disentis/Mustér

Zug

Glarus

Sarnen

Schwyz

Altdorf

Hauptverkehrsstrassen

Wirtschaftsregionen

Zentren

0 10 20km

Willisau

Sursee/Seetal

Luzern

Entlebuch

Sarneraatal

Nidwalden/Engelberg

Uri

-0.7 - -0.3-0.2 - 0.00.1 - 0.30.4 - 1.01.1 - 2.0

Page 5: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 5

Regionaler Kontext

Von Berggebieten bis in urbane Räume Der Vierwaldstättersee verbindet die Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden und Uri. Ihre wirt-schaftliche Entwicklung ist geprägt durch die Lage, die von den Alpenregionen bis in das Zent-rum Luzern und die zugehörigen Agglomerationen reicht. Uri, Ob- und Nidwalden sowie das Entlebuch sind topografisch gesehen Talschaften, ihre südlichen Gemeinden sind alpin. Willisau und Sursee/Seetal haben einen ländlichen Charakter und sind durch Hügel gegliedert. Dem gegenüber steht die Region Luzern, deren Gemeinden städtischer oder suburbaner Natur sind. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Raum vergleichsweise heterogen. Gemeinsam haben die vier Kantone ihre Ausrichtung auf den Tourismus, unterschiedliche Spitzenindustriebranchen und die Landwirtschaft. Die Stadt Luzern ist ein wichtiger Standort für unternehmensbezogene Dienst-leistungen, die dem gesamten Raum zugute kommen. Ausserdem ist sie Verkehrsknotenpunkt und kultureller Mittelpunkt am Vierwaldstättersee. Um die wirtschaftlichen Entwicklungen regional erfassen zu können, fokussieren wir auf die Ebene der Wirtschaftsregionen. Diese wurden auf der Basis von wirtschaftlichen Zusammen-hängen erstellt und entsprechen nicht unbedingt den politischen Grenzen. So wird die Obwald-ner «Exklave» Engelberg gemeinsam mit Nidwalden zur Wirtschaftsregion Nidwalden/Engelberg zusammengefasst. Die Luzerner Gemeinden Greppen, Viznau und Weggis sind ökonomisch stark mit den nahen Schwyzer Gemeinden verknüpft und zählen zur Wirtschaftsregion Inner-schwyz. Ausserdem zählen die Gemeinden Pfaffnau, Reiden, Roggliswil und Wikon zur Region Aarau. Die wichtigsten wirtschaftlichen Indikatoren zu den betrachteten Kantonen und Wirt-schaftsregionen sind in der unten stehenden Tabelle zusammengefasst.

Wirtschaftliche und demografische Indikatoren Bevölkerung Beschäftigung

2012 Bruttoinlandprodukt

2011 Haushaltseinkommen

2015 (Prognose) Anzahl

Personen 2013 Wachstum 2003-2013

Sektor I Sektor II Sektor III Anteil am CH-Total

Pro Be- schäftigten,

in CHF

in CHF, pro Kopf

Gemeinden

Emmen 28'926 0.7% 132 5'690 6'506 - - -

Kriens 26'957 0.7% 69 2'004 6'954 - - -

Luzern 80'501 0.9% 119 6'590 50'949 - - -

Wirtschaftsregionen

Luzern 218'559 1.0% 1'637 24'729 81'381 2.5% 135'429 54'553

Sursee/Seetal 78'104 1.4% 2'489 12'152 19'617 0.7% 124'389 55'941

Willisau 59'322 0.8% 3'064 9'176 11'804 0.5% 129'442 45'733

Entlebuch 16'732 0.1% 1'456 1'871 2'565 0.1% 108'702 33'574

Sarneraatal 32'487 0.9% 1'040 6'154 7'665 0.3% 127'002 48'776

Nidwalden/Engelberg 45'908 0.7% 949 6'189 12'184 0.4% 138'611 58'139

Lorzenebene/Ennetsee 97'561 1.4% 759 16'427 59'817 2.3% 175'383 85'427

Kantone

LU 390'349 1.0% 9'115 50'560 119'317 4.0% 130'871 52'522

UR 35'865 0.2% 924 5'222 7'604 0.3% 125'233 46'169

OW 36'507 1.0% 1'148 6'412 9'179 0.4% 124'796 49'777

NW 41'888 0.7% 840 5'931 10'671 0.4% 142'035 58'174

SZ 151'396 1.2% 2'825 18'436 37'371 1.4% 137'293 75'672

ZG 118'118 1.3% 1'218 17'931 63'563 2.4% 174'381 83'410

Schweiz 8'139'631 1.0% 107'863 1'002'233 2'750'989 100.0% 150'076 51'785

Quelle: BFS, Credit Suisse

Page 6: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 6

Konjunktur

Schweiz ohne Euro-Untergrenze: Was nun? Am 15. Januar 2015 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Euro-Untergrenze von 1.20 CHF/EUR aufgehoben. Exportunternehmen und Tourismus werden in der Zentralschweiz am stärksten unter dem deutlich erstarkten Schweizerfranken leiden.

Die Nachricht um 10.30 Uhr traf die Schweizer Wirtschaft wie ein Schock: Der Schweizer Franken wertete innerhalb weniger Minuten extrem auf und schwankt seither im Bereich der Parität. Gleichzeitig erlebte die Schweizer Börse einen der bisher stärksten Tagesverluste in ihrer Geschichte. Nach dem Schock stellt sich die Frage, wie sich die Aufhebung der Unter-grenze mittelfristig auf die Schweizer (und Zentralschweizer) Wirtschaft auswirkt. Entscheiden-des Kriterium ist der Wechselkurs des CHF zu den Währungen der wichtigsten Handelspartner, also des Euro und des US-Dollars. Prognosen sind derzeit sehr schwierig, da die aktuellen Ent-wicklungen stark von währungspolitischen Massnahmen der EZB und geopolitischen Risiken – etwa der Währungskrise in Russland – getrieben werden. Aufgrund seiner Rolle als «Safe-Haven» für internationale Anleger gewinnt der Franken besonders in Risikophasen an Wert. Wir schätzen den fairen Wert des Euro bei CHF 1.22, die aktuellen Kurse deuten somit auf ein Un-terschiessen hin. Die Schweizer Wirtschaft ist seit Jahrzehnten auf einen starken Franken eingestellt. Völlig neu an der Situation seit 2010 war jedoch die enorme Geschwindigkeit der Aufwertung und aktuell der extreme Kurssturz nach Aufhebung der Untergrenze. Die Aufwertung trifft nicht alle Wirt-schaftsbereiche gleichermassen: Direkt betroffen sind Branchen mit ausländischen Kunden und einem hohen Kostenanteil in der Schweiz, also die Exportindustrie, der Tourismus und weitere international orientierte Dienstleistungsbranchen. Gefährdet sind Unternehmen, die mit geringen Margen arbeiten oder langfristige Aufträge erfüllen, bei denen die Wechselkursrisiken nicht ab-gesichert werden können sind. Branchen mit direkten ausländischen Konkurrenten, etwa der Detailhandel nahe der Grenze oder das Autogewerbe, spüren die Aufwertung ebenfalls direkt. Für Schweizer Konzerne mit globaler Wertschöpfungskette, die in CHF abrechnen, reduzieren sich – rein buchhalterisch – die Umsätze und Gewinne. Eine Deflation oder währungsbedingte Konjunkturschwäche kann jedoch auch den Binnenmarkt übergreifen und die Bau- und weitere Branchen betreffen. Wir haben unsere Prognosen für 2015 revidiert: Neu rechnen wir mit einem realen BIP-Wachstum von 0.8%. Die Inflation wird sich in den negativen Bereich bewegen. Wir rechnen mit –1.3% für 2015 und 0.0% für 2016. Eine Rezession ist gemäss unserer aktuellen Ein-schätzung unwahrscheinlich, gleichwohl dürfte die Arbeitslosigkeit ansteigen (vgl. Abb. 2).

Vieles hängt am Euro-Wechselkurs

Exporteure und Tourismus sind direkt betroffen

Keine Rezession, aber geringeres BIP-Wachstum

Abbildung 1 Abbildung 2 Wechselkurs EUR/CHF Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Tageskurse, bis 16.1.2015 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent; Arbeitslosenquote: Jahresmittel

2013 2014p 2015p 2016p

Bruttoinlandprodukt, real 1.9 1.8 0.8 1.2

Privater Konsum 2.2 1.2 1.5 1.0

Öffentlicher Konsum 1.4 0.9 2.3 3.0

Ausrüstungsinvestitionen 2.0 1.0 1.0 1.5

Bauinvestitionen 1.2 3.5 1.5 1.5

Exporte (Güter und Dienstl.) 1.0 3.5 0.0 2.0

Importe (Güter und Dienstl.) 1.4 2.0 2.0 2.0

Konsumentenpreise -0.1 0.0 -1.3 0.0

Arbeitslosenquote 3.2 3.2 3.4 3.8

Quelle: Credit Suisse / IDC Quelle: Seco, Credit Suisse

1.00

1.10

1.20

1.30

1.40

1.50

1.60

1.70

01/1999 01/2003 01/2007 01/2011 01/2015

EUR / CHF

Page 7: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 7

Die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri und ihre wichtigsten Branchen dürften von den aktuellen Entwicklungen unterschiedlich stark betroffen sein: Für Gäste aus dem Ausland hat sich die Schweiz als Tourismusdestination stark verteuert. Hotels und Restaurants können die bereits heute geringen Margen nur bedingt mit Produktivitätserhöhungen verbessern. Auch für Schweizer werden die hiesigen Destinationen im internationalen Vergleich teurer, auch wenn die Frankenpreise gleich bleiben. Die Urner Tourismusdestinationen sind überdurchschnittlich stark auf europäische Touristen angewiesen (vgl. Abb. 3), die sich grundsätzlich auch für andere Destinationen in den Alpen entscheiden können. Luzern und Obwalden haben rund 40% aller Gäste aus Nicht-Euro-Ländern. Hier lassen sich die Effekte der Aufwertung nicht klar abschät-zen. Nid- und Obwalden haben einen Anteil von Schweizer Touristen im Rahmen des Schweizer Mittels. Falls es sich dabei um Stammgäste handelt, könnte sich der Binnentourismus stabilisie-rend auf die Nachfrage auswirken. Der Fokus auf das margenstärkere Luxussegment hilft den Zentralschweizer Kantonen (siehe Kapitel Tourismus). Während die Buchungen für den Winter bereits erfolgt sind, dürfte die Währungssituation in der Sommersaison 2015 einen Rückgang an ausländischen Gästen zeigen. Einheimische Gäste zieht es zudem vermehrt ins Ausland. Neben den bekannten Technologieunternehmen beherbergen die vier Kantone eine Reihe von «Hidden Champions», die in Nischenmärkten Weltmarktführer sind (siehe Kapitel «KMU und Exporte»). Ihren hohen Spezialisierungsgrad und die Marktstellung haben sich diese Unterneh-men in einem Umfeld des starken Frankens in der Vergangenheit erwirtschaftet. Ein Produktivi-tätssprung von mehr als 10%, der die aktuelle Aufwertung kompensieren könnte, ist jedoch kaum realisierbar. Ebenso werden die Abnehmer Preisaufschläge im zweistelligen Prozentbe-reich nur in Ausnahmefällen akzeptieren, Einbussen bei den Margen sind also zu erwarten. Ins-gesamt liefern die Luzerner, Obwaldner und Urner Unternehmen nach wie vor mehr als die Hälfte ihrer Exporte in die Eurozone, Nidwalden ist breiter diversifiziert (vgl. Abb 4). Wenn auch die Zentralschweiz nicht unmittelbar ans Ausland grenzt dürften Detailhändler noch stärker unter Druck kommen. So dürften sie die tieferen Ankaufspreise von ausländischen Waren nach und nach an die Konsumenten weitergeben und damit das Preisniveau senken. Der Trend hin zum Online-Einkauf im Ausland wird durch die Frankenstärke zusätzlich verstärkt. Die in der Zentralschweiz überdurchschnittlich vertretenen Hersteller von Nahrungsmitteln wer-den sich damit auch im Binnenmarkt mit einem stärkeren Preisdruck rechnen müssen. Der Import von Gütern und Dienstleistungen wird mit einem aufgewerteten Franken günstiger. Die Schweizer Unternehmen werden also versuchen, noch grössere Teile ihrer Wertschöp-fungskette ins Ausland zu verlagern. Dies kann über die Auslagerung von Produktionsschritten oder Akquisitionen geschehen. Nach wie vor ist die Schweiz günstig, was das Steuer- und Zinsniveau angeht. Kapitalintensive Tätigkeiten (etwa Handel oder automatisierte Produktion) sowie die Hauptsitzfunktionen von Konzernen sind also weniger stark von der Aufwertung des Frankens betroffen. Aus Sicht der Beschäftigungsentwicklung dürften diese (auch in der Zent-ralschweiz stark vertretenen) Branchen stabilisierend wirken. [email protected]

Tourismus: Uri und Nidwal-den populär bei Europäern

Exportwirtschaft: Hightech-Spezialisierung schützt zu einem gewissen Grad

Detailhandel: Einkaufstou-rismus und Preisdruck

Schweiz bleibt günstig bei Steuern und Zinsen

Abbildung 3 Abbildung 4 Logiernächte Exportanteil Eurozone Anteil der Gäste nach Herkunft, 2011-2013 in Prozent. Eurozone: Euro-19 Güterexporte in CHF, in Prozent, Euro-19; 2014: bis Q2 2014

Quelle: BFS, Credit Suisse Quelle: EZV, Credit Suisse

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

LU UR NW OW CH

Anteil Schweiz Anteil Eurozone andere Länder

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

LU NW OW UR CH

Page 8: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 8

Konjunktur

Vollbeschäftigung am Vierwaldstättersee Arbeitslosenquote

Jahresdurchschnitte in Prozent

Alle vier betrachteten Kantone weisen eine Arbeitslosenquote von unter 2% auf. In Uri, Nid- und Obwalden liegen die Werte nahe bei 1%. Der Ausdruck «Vollbeschäftigung» ist damit ge-rechtfertigt. Gleichwohl unterliegt die Entwicklung über die Zeit konjunkturellen Schwankungen, die parallel zum Landesmittel verlaufen. Dies zeigt sich an den Rezessionsphasen ab 2003 und 2009, die eine vorübergehend höhere Zahl an Arbeitslosen nach sich zogen. Nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze rechnen wir zwar nicht mit einer Rezession. 2016 dürfte die Arbeitslosigkeit jedoch ansteigen. Die Zentralschweizer Kanto-ne wären davon ebenfalls betroffen. Dennoch rechnen wir damit, dass der Abstand auf das Landesmittel bestehen bleibt und die Werte vergleichsweise tief bleiben.

[email protected] Quelle: Credit Suisse

Exporte wachsend, aber seit 2010 auf geringerem Niveau Exportbarometer Kantone Luzern und Uri

Jahreswachstum in Standardabweichungen; gleitender Durschnitt über 6 Monate

Die Exporte sind 2014 in allen vier betrachteten Kantonen gestiegen. Ähnlich dem Landesmittel war die Entwicklung nach der Rezession 2009 von einem steilen Aufholwachstum ge-prägt und verlief nach der starken Aufwertung des Frankens 2010 auf geringerem Niveau als vor der Finanz- und Wirt-schaftskrise. Den geringsten Zuwachs weist aktuell der Kanton Uri auf, der 2013 noch stark überdurchschnittlich gewachsen ist. In Luzern und Obwalden verläuft das Wachstum auf hohem Niveau und ist von geringeren Schwankungen geprägt. Nidwalden erreicht momentan sehr hohe Wachstumsraten. Da der der Aussenhandel von wenigen, dafür wertmässig grossen Produkten geprägt ist, sind die Schwankungen sehr hoch.

[email protected] Quelle: EZV, Bloomberg, PMI Premium, Datastream, Credit Suisse / IDC

Konjunkturelle Lage in Abnehmerländern intakt Exportbarometer Kantone Nidwalden und Obwalden

Jahreswachstum in Standardabweichungen; gleitender Durschnitt über 6 Monate

Neben der Währungssituation ist die konjunkturelle Lage in den Abnehmerländern der wichtigste Einflussfaktor für Exporte. Das Exportbarometer erlaubt Prognosen über die Konjunktur-lage in den Zielländern. Es fasst die Einkaufsmanager-Indices (PMI) gewichtet nach Zielland und dem jeweiligen Exportvolu-men jedes Kantons zusammen. Gemäss den kantonalen Ex-portbarometern ist die Nachfrage 2015 vorhanden und höher als in früheren Jahren. Angesichts der starken Aufwertung des Schweizer Frankens dürfte dies jedoch ein schwacher Trost bleiben. Ähnlich unseren Erwartungen auf Landesebene dürf-ten die Zentralschweizer Kantone somit kaum ein Export-wachstum realisieren.

[email protected] Quelle: EZV, Bloomberg, PMI Premium, Datastream, Credit Suisse / IDC

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

LU NW OW UR CH

-3.0

-2.0

-1.0

0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

Exporte LU Barometer LUExporte UR Barometer URExporte CH Wachstumsschwelle

-3.0

-2.0

-1.0

0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

Exporte NW Barometer NWExporte OW Barometer OWExporte CH Wachstumsschwelle

Page 9: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 9

Wirtschaft | Standortqualität

Engagierte Spieler im Steuerwettbewerb Aus Sicht von Unternehmen sind die Zentralschweizer Kantone steuerlich sehr attrak-tiv. Bei der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und bei Erreichbarkeitsfak-toren zeigt sich ein Stadt/Land-Gefälle.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Standortes bestimmen die langfristige Entwick-lung von Wertschöpfung und Wohlstand. An attraktiven Orten siedeln sich neue Unternehmen an, und bereits ansässige Firmen investieren stärker als in weniger attraktiven Gebieten. Neben den unveränderbaren natürlichen Voraussetzungen zählen staatliche Regulierungen, die Verfüg-barkeit von Arbeitskräften sowie das Geschäftsumfeld zu den zentralen Kriterien der Standort-qualität.1 Um die Attraktivität der Schweizer Regionen und Kantone aus Unternehmersicht zu messen, haben wir einen Standortqualitätsindikator (SQI) entwickelt. Dieser basiert auf den folgenden sieben quantitativen Teilindikatoren und stellt die Attraktivität eines Gebiets in Form eines relati-ven Index dar: Steuerbelastung der natürlichen und juristischen Personen, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften sowie Erreichbarkeit der Bevölkerung, der Beschäftigten und von Flughäfen. Landpreise und Lohnkosten werden bewusst nicht berücksichtigt, da sie in gewissem Sinne nichts anderes als das Spiegelbild der Attraktivität sind. Neben Zürich und Basel erreicht die Zentralschweiz hohe Werte der Standortqualität, allen voran der Kanton Zug. Nidwalden, Luzern und Obwalden rangieren unter den acht attraktivsten Kantonen und liegen damit deutlich über dem Schweizer Mittel (vgl. Abb. 1). Aufgrund seiner anspruchsvollen Topographie erreicht der Kanton Uri hingegen einen unterdurchschnittlichen Wert. Gegenüber anderen Gebirgskantonen, etwa Graubünden und Wallis, ist Uri jedoch klar at-traktiver positioniert. Die Bewertung der Luzerner Teilregionen fällt heterogen aus: Luzern und Sursee/Seetal erreichen die Top-20 der 110 Schweizer Wirtschaftsregionen, Willisau liegt im Schweizer Durchschnitt. Das Entlebuch ist unterdurchschnittlich positioniert, jedoch noch deut-lich vor der Berner Nachbarregion Oberes Emmental.

Gemeinsam ist allen vier Kantonen die äusserst hohe steuerliche Attraktivität sowohl für Privat-personen als auch Unternehmen (vgl. Abb. 2). Luzern weist seit 2012 die geringste Gewinn-steuerbelastung auf und hat damit Obwalden und Appenzell Ausserrhoden an der Spitzenpositi-on abgelöst. Neben geringen Sätzen erweisen sich die Zentralschweizer Kantone auch als inno-

1 Weitere Informationen: «Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen: Ein Wegweiser für Unternehmen und Politik», Credit Suisse, September 2013.

Steuern, Arbeitskräfte und Erreichbarkeit im Fokus

Uri und Entlebuch attraktiver als andere gebirgige Regionen

Abbildung 1 Abbildung 2 Standortqualität der Schweizer Kantone 2014 Steuerbelastung 2014

Synthetischer Indikator, CH = 0 Index, CH = 100, natürliche Personen: Einkommens- und Vermögenssteuer. Juristische Personen: Reingewinn- und Kapitalsteuer

Quelle: Credit Suisse Quelle: Braingroup, Credit Suisse

Die Zentralschweizer Kan-tone sind Steuer-Pioniere

ZG

ZH

Luze

rn

BSSZ S

urse

e/S

eeta

l

NW

AG

LUOW

ARBLTG SH

Willi

sau

AI SO

SG

GE

BE UR GL

Ent

lebu

ch VDTI FRNEGR

VSJU-2.0

-1.5

-1.0

-0.5

0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

ZH BE

LU

UR

SZ OWNW

GL

ZG

FRSO

BS

BL

SH

AR

AI

SG

GRAG

TG

TI

VD

VS

NE

GE

JU

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

50 60 70 80 90 100 110 120 130 140Steuerbelastung der natürlichen Personen

Ste

uerb

elas

tung

der j

uris

tisch

en P

erso

nen

Standortqualität als Basis für Wohlstand

Page 10: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 10

vativ was Steuermodelle angeht: Zug ist der Pionier der privilegierten Besteuerung von Hol-dings. Nidwalden hat als erster Kanton die sogenannte «Lizenzbox» etabliert: Während die kan-tonale Gewinnsteuer mit (vergleichsweise geringen) 6.0% angesetzt ist, müssen Erträge aus geistigem Eigentum (z.B. Patente) seit 2011 nur mit 1.2% versteuert werden. Seit 2008 be-steuert Obwalden Einkommen in Form einer Flat-Rate von 12%, was vor allem Haushalten mit hohen Einkommen zugutekommt. Dass ehemalige Hochsteuer-Kantone wie Uri und Obwalden Mitte der Nullerjahre eine Trendwende einläuten konnten, ist hauptsächlich der Neugestaltung des Finanzausgleichs (NFA) sowie den Erträgen aus Goldverkäufen der Schweizerischen Natio-nalbank zu verdanken. Damit konnten sie zu den steuerlich sehr attraktiven und unweit gelege-nen Kantonen Nidwalden und Zug aufschliessen. Mittlerweile hat sich die Finanzlage der Kantone landesweit eingetrübt und im Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen ist mehr Ruhe eingekehrt (siehe Kapitel Öffentliche Finanzen S. 29). Dass dies nur ein vorübergehender Zustand sein wird, lässt die Unternehmenssteuerreform III vermuten, die sich aktuell in der Vernehmlassung befindet: Auf Druck von EU und OECD wird die Schweiz die privilegierte Besteuerung von Statusgesellschaften (Holdings, etc.) voraussicht-lich abschaffen. Um die Attraktivität der Schweiz zu wahren, plant der Bund eine Reihe von Massnahmen, unter anderem die Einführung einer «Lizenzbox» sowie einer zinsbereinigten Ge-winnsteuer. Die Kantone dürften ihre ordentlichen Gewinnsteuersätze – nach Möglichkeit und politischem Willen – senken, um für Unternehmen attraktiv zu bleiben. Wie weit diese Entwick-lungen die relativen Unterschiede zwischen den Kantonen beeinflussen wird, kann aus heutiger Sicht noch nicht abgeschätzt werden. In der Zentralschweiz werden jedenfalls bereits heute in-ternational kompetitive Steuerniveaus angeboten, so dass hier keine fundamentalen Anpassun-gen notwendig sind. Wissensgetriebene Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sind auf qualifizierte Arbeitskräf-te angewiesen, die eine höhere Berufs- oder Hochschulausbildung mitbringen. Unter den unter-suchten Regionen erreicht einzig Luzern einen durchschnittlichen Wert bei der Verfügbarkeit von Hochqualifizierten (vgl. Abb. 3). Im Kanton Uri, in Willisau und im Entlebuch ist der entspre-chende Anteil an den Einwohnern und Zupendlern vergleichsweise gering. Dies erschwert es diesen Regionen, am Wettbewerb um ansiedlungswillige Unternehmen teilzunehmen. Investitio-nen in höhere Bildungsstätten, etwa die Universität Luzern oder in die HSLU, wirken dieser Entwicklung langfristig entgegen. Das Angebot an Stellen für Hochqualifizierte, das besonders in den ländlichen Landesteilen wenig ausgeprägt ist, hindert diese Bestrebungen und führt zur Abwanderung von Hochqualifizierten. [email protected]

Unternehmenssteuerreform für Schweiz entscheidend

Hochqualifizierte sind aus-serhalb der Stadt Luzern rar

Abbildung 3

Komponenten der Standortqualität 2014, synthetische Indikatoren, grössere Kreissegmente stellen eine höhere Attraktivität dar. Steuerbelastung 2013

Kanton Luzern SQI-Wert: 0.67 Rang: 7/26

Kanton Nidwalden SQI-Wert: 0.68 Rang: 5/26

Kanton Obwalden SQI-Wert: 0.43 Rang: 8/26

Kanton Uri SQI-Wert: -0.61 Rang: 18/26

Region Luzern SQI-Wert: 1.20 Rang: 12/110

Region Sursee/Seetal SQI-Wert: 0.78 Rang: 19/110

Region Willisau SQI-Wert: -0.02 Rang: 41/110

Region Entlebuch SQI-Wert: -0.65 Rang: 61/110

Quelle: Credit Suisse

Page 11: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 11

Wirtschaft | Standortqualität

Zentralschweiz international nach wie vor kompetitiv Gewinnsteuersätze

2014, in Prozent, inkl. Bundessteuer. Ausgewählte Länder

Angesichts der Bestrebungen der OECD, Steuerprivilegien abzuschaffen, dürften die ordentlichen Gewinnsteuersätze stärker in den Fokus rücken. Die Zentralschweizer Kantone sind auf den Systemwechsel, der mit der Unternehmenssteuer-reform III vorgesehen ist, bestens vorbereitet: Bezüglich Ge-winnsteuer sind sie ähnlich positioniert wie Irland und Liechten-stein. Eine Reihe von Kleinstaaten besteuern Gewinne niedri-ger (oder gar nicht). Mit Blick auf andere Standortfaktoren dürften diese jedoch kaum Konkurrenz bieten. Weiterhin blei-ben die grossen europäischen Staaten wie Deutschland und Frankreich bei der Gewinnsteuer deutlich über den Schweizer Niveaus.

[email protected] Quelle: KPMG

Bessere Bahn-Anbindung für Altdorf dank der NEAT ÖV-Erreichbarkeit der Beschäftigten

Synthetischer Indikator, nach km². Basis: ÖV-Fahrpläne, Vollzeitäquivalente

Die Gotthard-Route ist ein Herzstück des internationalen Bahn-verkehrs. Mit dem Basistunnel, dem weltweit längsten Eisen-bahntunnel, wird die Verbindung nach der Eröffnung im Juni 2016 weiter an Bedeutung gewinnen. In Altdorf wird derzeit ein «Kantonsbahnhof» gebaut, an dem dereinst die Intercity-Züge aus Basel zweistündlich halten werden. Am anderen Ende des Vierwaldstättersees werden zurzeit Varianten für einen Luzerner Tiefbahnhof diskutiert. Vor 2030 ist jedoch keine entsprechen-de Lösung für die Kapazitätsengpässe zu erwarten. Die ÖV-Erreichbarkeit bleibt – mit oder ohne Tiefbahnhof – geringer als entlang der Ost-West-Achse. Im Strassenverkehr hat die A4 durch das Knonaueramt Fahrzeitverkürzungen gebracht. Weite-re namhafte Projekte sind die Obwaldner Umfahrungen, der Ausbau der Axenstrasse sowie der Luzerner Seetalplatz.

[email protected] Quelle: BFS, search.ch, Credit Suisse

Nidwalden zieht mit Lizenzbox geistiges Eigentum an Patentanmeldungen

pro 10‘000 Beschäftigten, nach Domizil des Antragstellers, 2011

Bezogen auf die Anzahl an Beschäftigten werden in Nidwalden landesweit am zweitmeisten Patente beim Europäischen Pa-tentamt angemeldet. In Basel-Stadt dürfte die intensive For-schungstätigkeit der Pharmaindustrie Ursache für die hohe Zahl sein. Hauptgrund in Nidwalden dürfte dem gegenüber die «Lizenzbox» sein, die eine sehr milde Besteuerung von Erträgen aus geistigem Eigentum erlaubt und bald landesweit eingeführt werden dürfte. Während Obwalden nur knapp unter dem Lan-desmittel liegt, positionieren sich Luzern und Uri am Ende der Rangliste. Eine Branchenstruktur mit einem statistisch nur bedingt messbaren Innovationsgrad und die spezielle Attraktivi-tät Nidwaldens dürfte dieses Resultat erklären.

[email protected] Quelle: OECD, BFS, Credit Suisse

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

BelgienFrankreich

DeutschlandNiederlande

GEBSBEZH

GrossbritannienAGSHUR

LettlandZGSZAR

NWOW

IrlandLiechtenstein

LUBosnien/Herzegowina

MontenegroGuernsey

Isle of Man

Zug

Stans

Aarau

Glarus

Sarnen

SchwyzLuzern

Zürich

Altdorf

Liestal

hoch

tief

Erreichbarkeit

StrassennetzSchienennetz

BS

NW

ZG

SHNEBLFRVD

ARZHGECHSGAGOW

TGSZGRSOGL AIJU TI BEVSLU

UR0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Page 12: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 12

Wirtschaft | Branchenstruktur

Hightech, Tourismus und Unternehmensdienste Die Branchenportfolios der Kantone Luzern, Obwalden, Nidwalden und Uri sind gut diversifiziert und weisen eine Reihe von interessanten Schwerpunkten auf. In den kleinen Kantonen ist die Beschäftigung jedoch auf wenige Unternehmen konzentriert.

Die Branchenstruktur ist von zentraler Bedeutung für das Leistungspotenzial einer Region. Die branchenmässige Zusammensetzung der Wirtschaft, ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre Wachstumsstärke liefern nicht nur Hinweise zur heutigen Wirtschaftskraft einer Region, sondern ermöglichen auch Rückschlüsse auf das zukünftige Wachstumspotenzial der Wertschöpfung. Die Entwicklung der Beschäftigung zeigt zudem gesamtwirtschaftliche und weitere Veränderungen auf, die für die Region kennzeichnend sind und stark von der vorherrschenden Branchenstruktur geprägt werden. Die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri bieten Arbeit für rund 210‘000 Beschäftig-te, wovon über 85% im Kanton Luzern tätig sind. Die Landwirtschaft spielt in den Regionen Willisau, Uri, Sarneraatal und in der «Biosphäre Entlebuch» noch immer eine wichtige Rolle. Aus Sicht der Chancen und Risiken zählt die Branche zu den strukturell schwächsten Wirtschaftsbe-reichen und dürfte weiter an Beschäftigung verlieren (vgl. Abb. 2). Der Industriesektor ist in der Zentralschweiz breit diversifiziert. Neben den bekannten Aushän-geschildern – etwa der Fahrzeugbau in Nidwalden oder die Elektronik in Obwalden – zählt der Maschinenbau und die Herstellung von Nahrungsmitteln zu den prägenden Branchen. Während einzelne Unternehmen in Hightech-Nischen sehr erfolgreich sind, sind die mittelfristigen Aus-sichten aufgrund des Kostenumfelds durchzogen. Eine Chance ist die innerbetriebliche Verlage-rung hin zu Service, Entwicklung und produktnahen Dienstleistungen. Das Baugewerbe blickt auf mehrere Jahre der Hochkonjunktur zurück, doch allmählich normalisiert sich die Auftragsla-ge. In der Region Luzern konzentrieren sich verschiedene unternehmensbezogene Dienstleistungen (vgl. Abb. 1), etwa Unternehmensberatung und Personaldienstleister. Für andere Unternehmen stellt diese Konzentration durchaus einen Standortvorteil dar, da sie im näheren Umfeld auf gewisse Leistungen zurückgreifen können. Luzern hat sich zudem als Versicherungs-Cluster etabliert. Anders als das Bankgeschäft ist diese Branche von geringerer Volatilität geprägt und weist dennoch eine hohe Produktivität auf. [email protected]

Landwirtschaft spielt vieler-orts eine Hauptrolle

Vielfältiger Industriemix mit Fokus auf Hightech

Luzern: Hauptsitze, Hotels und Versicherungen

Abbildung 1 Abbildung 2 Chancen-Risiken-Profil der Branchenstruktur Regionale Branchenschwerpunkte Region Luzern, Chancen-Risiken-Profil der 15 grössten Branchen, 2014 Die beiden bedeutendsten Branchen nach Region, 2014, Kreisgrösse: Beschäftigung

Quelle: BFS, Credit Suisse Quelle: BFS, Credit Suisse

Ausbaugewerbe

Maschinenbau

Gesundheits-wesen

Unterrichts-wesen

Öffentliche Verwaltung

Heime

Detailhandel

Gross-handel

Versicherungen

Gastronomie

Landverkehr

Architekten, Ingenieure

Unternehmens-beratung/Hauptsitze

Interessen-vertretung

Personal-dienstleister

-1.0% 0.0% 1.0% 2.0% 3.0%

Bau und IndustrieÖffentlicher SektorDienstleistungen

Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt

hoch

nied

rigB

ranc

henb

ewer

tung

Versicherungen

Detailhandel

Landwirtschaft

Nahrungsmittel

Logistik

Heime

ElektrotechnikTiefbau

Fahrzeugbau

Hotellerie

-5% 0% 5% 10% 15% 20% 25%

Luzern

Sursee/Seetal

Willisau

Entlebuch

Sarneraatal

Uri

Nidwalden/Engelberg

Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt

hoch

nied

rigB

ranc

henb

ewer

tung

Branchenportfolio ist die Basis für Wertschöpfung

Page 13: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 13

Wirtschaft | Branchenstruktur

Wertschöpfungsstarke Dienstleistungen untervertreten Produktivität

Bruttoinlandprodukt pro Beschäftigten in CHF, 2011

Das Bruttoinlandprodukt pro Beschäftigten ermöglicht einen Vergleich der Wirtschaftskraft der Regionen und ist eine Be-wertung der Resultate des jeweiligen Branchenportfolios. Auf regionaler Ebene sind bisher nur Zahlen bis 2011 verfügbar. Sie weisen für den Kanton Zug die höchste Produktivität unter den betrachteten Regionen aus. Nidwalden und Luzern positio-nieren sich dank wertschöpfungsstarker Dienstleistungsbran-chen bei rund CHF 140‘000, bleiben damit aber unter dem Landesmittel (CHF 150‘000). Mit teilweise hohen Beschäfti-gungsanteilen von Landwirtschaft und Tourismus erreichen die Luzerner Regionen, Uri und Obwalden tiefere Produktivitäts-werte.

[email protected] Quelle: BFS, Credit Suisse

Zentralschweiz ist ein KMU-Land Beschäftigte nach Unternehmensgrösse

2012, Anteile der Grössenklassen, Vollzeitäquivalente

Die durchschnittliche Unternehmensgrösse prägt die Struktur eines Wirtschaftsstandortes. Während kleinere und eigentü-mergeführte Unternehmen oft innovativer und flexibler sind als Konzerne mit komplexen Strukturen, erbringen letztere oft eine hohe Wertschöpfung. Ausserdem können Grossfirmen die internationale Wahrnehmung eines Standorts positiv beeinflus-sen. Ob- und Nidwalden zählen zu den Kantonen mit der höchsten Dichte an kleineren und mittleren Unternehmen: Nahezu 80% der Beschäftigten finden Arbeit in KMU. Im Zent-rumskanton Luzern beschäftigen Grossunternehmen über 30% der Arbeitnehmer. Im Vergleich zu Zürich, Genf und Basel-Stadt bleibt der Anteil damit jedoch gering.

[email protected] Quelle: BFS, Credit Suisse

Trotz geringer Grösse hohe Diversifikation der Branchen Konzentrationsindex

Herfindahl Index (2011); Beschäftigte (Kreisgrösse)

Im Gegensatz zu anderen kleineren Kantonen weisen Obwal-den, Nidwalden und Uri keine überdurchschnittliche Konzentra-tion auf einzelne Branchen auf. Im Jura und in den beiden Appenzeller Kantonen ist die Wirtschaft weniger breit abge-stützt. Aus Sicht der Konzentration auf einzelne Unternehmen Ist Uri – neben Basel-Stadt – der Spitzenreiter, Nid- und Ob-walden erreichen ebenfalls überdurchschnittliche Werte. Damit ist der wirtschaftliche Erfolg stark von den Entscheidungen der entsprechenden Unternehmensleitungen abhängig. Dank sei-ner Grösse und der strukturellen Heterogenität zählt Luzern zu den breit diversifizierten Kantonen. Dies stabilisiert die konjunk-turelle Entwicklung, schwächt jedoch die Cluster-Effekte, die etwa in Basel-Stadt ein zentrales Standortargument für die dortige Pharmabranche sind.

[email protected] Quelle: BFS, Credit Suisse

ZG

CHNW SZ Lu

zern

LU Willi

sau

UR OW Sur

see/

See

tal

Ent

lebu

ch

0

20'000

40'000

60'000

80'000

100'000

120'000

140'000

160'000

180'000

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

BS GE ZH NE VD BE SO LU FR SH SG TI BL UR VS JU ZG TG GR GL OWNW AR SZ AI

Mikrounternehmen Kleine UnternehmenMittlere Unternehmen Grosse Unternehmen

AG

AG

AIAR

BE

BL

BS

FR

GE

GL

GR

JU

LU

NE

NW

OW

SG

SH

SO

SZ

TGTI

UR

VD VS

ZGZH

0.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

2.5 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6

150'000

20'000

tief Branchenkonzentration hochtief

Unt

erne

hmen

skon

zent

ratio

n

hoc

h

Page 14: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 14

Wirtschaft | Strukturwandel

Luzerner Stellenwachstum staatlich getrieben In der Schweiz werden nach wie vor Arbeitsplätze geschaffen, insbesondere in den Zentren und Agglomerationen. Stärker als in anderen Teilen der Zentralschweiz ba-siert das Wachstum in Luzern vor allem auf Staat und Gesundheitswesen.

Die Zentralschweizer Wirtschaft ist seit den Neunzigerjahren deutlich stärker gewachsen als der Landesdurchschnitt. Unter den Grossregionen verzeichnet einzig der Genferseeraum eine leicht höhere Zunahme der Beschäftigung (vgl. Abb. 1). Die kurzfristige Seitwärtsbewegung aufgrund der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Dynamik kaum aufgehalten. Der Lö-wenanteil des Wachstums zwischen 2008 und 2012 entfällt auf den Kanton Zug, die Stadt Lu-zern ist jedoch ebenfalls um über 6% gewachsen. Dem gegenüber stehen die ländlichen und gebirgigen Regionen – etwa Uri – die einen Rückgang der Beschäftigung erlitten haben. Das Beschäftigungswachstum verläuft nicht linear über die gesamte Wirtschaft, sondern geht mit strukturellen Veränderungen einher: Von der landwirtschaftlich geprägten Vergangenheit der Zentralschweiz zeugen zahlreiche Traditionsprodukte, etwa der Sbrinz oder das «Bürgler Mutschli». Ende des 18. Jahrhunderts war die Hälfte der Zentralschweizer Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig. Noch heute haben die meisten Teilregionen der vier Kantone einen über-durchschnittlichen Anteil, allen voran das Entlebuch mit rund einem Viertel der Beschäftigten. Der Rest der Wirtschaft hat sich jedoch stark in Richtung von Bau und Industrie sowie vor allem zum Dienstleistungssektor hin entwickelt. In einem Prozess schöpferischer Zerstörung bewirken die Märkte die Abwanderung oder den Untergang unproduktiver Wirtschaftsbereiche. Dadurch werden Raum und Kapazität für die Produktion neuer, höherwertiger Güter und Dienstleistungen geschaffen. Neue Technologien spielen eine zentrale Rolle und können das Wertschöpfungspotenzial einer Region steigern. Strukturwandel hat oft unerwünschte kurzfristige Konsequenzen, etwa den Verlust von Arbeits-plätzen oder eine temporär höhere Arbeitslosigkeit. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich nach-haltiges Wirtschaftswachstum nur mit einer Bewegung weg von wertschöpfungsschwächeren und hin zu wertschöpfungsintensiveren Tätigkeiten erreichen lässt. Die direkte politische Ein-flussnahme auf die Wirtschaftsstruktur oder deren Wandel hat sich verschiedentlich als nicht nachhaltig erwiesen. Eine nachhaltigere Strategie zur Pflege der Wirtschaftsstruktur ist die Op-timierung der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Gefahr, dass der Staat den Markt übermässig verzerrt oder in die «falschen» Branchen investiert, und die entsprechen-den Kosten lassen sich dadurch verhindern.2

2 Weitere Informationen: Standortqualität der Schweizer Kantone und Regionen, Credit Suisse, September 2013.

Zug ist die Wachstumslokomotive

Markt erzwingt Struktur-wandel

Abbildung 1 Abbildung 2 Beschäftigungswachstum der Grossregionen Beschäftigungswachstum 2008 – 2012 Beschäftigungswachstum, Index, 1996 I = 100, Vollzeitäquivalente Vollzeitäquivalente, in Prozent

Quelle: Seco, Credit Suisse Quelle: BFS

90

95

100

105

110

115

120

125

130

1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

Zentralschweiz Espace Mittelland Nordwestschweiz Zürich CH

ZG

Stadt Zug

ZH Stadt Luzern

LUCH

OW SZ

NW

AG BE

UR-4%

-2%

0%

2%

4%

6%

8%

10%

12%

Von der Scholle zum Standort globaler Unternehmen

Page 15: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 15

Landesweit haben die Unternehmensdienstleistungen am stärksten zum Beschäftigungswachs-tum beigetragen. Die Zentralschweizer Kantone profitieren ebenfalls vom starken Wachstum dieser Branchengruppe. An zweiter Stelle folgen die staatsnahen administrativen und sozialen Dienste, insbesondere das Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung. In der Stadt Lu-zern machen diese Branchen über die Hälfte des Beschäftigungswachstums aus. Allein im Ge-sundheitswesen sind zwischen 2008 und 2012 über 1‘300 zusätzliche Arbeitsplätze entstan-den. Dem gegenüber steht die Entwicklung in den Nachbarkantonen: In Nid- und Obwalden haben die staatsnahen Branchen stagniert, in Uri sind sie sogar geschrumpft. Das Gesund-heitswesen hat demographischen und technologischen Rückenwind. Allfällige Risiken sind poli-tischer Natur: Die neue Spitalfinanzierung dürfte den Wettbewerb mittelfristig verstärken. Dies dürfte den Luzerner Spitälern durchaus Auftrieb geben, da sie sich mit grösseren Fallzahlen und einer stärkeren Spezialisierung von den Konkurrenten in den südlichen Nachbarkantonen abhe-ben dürften. Während die Spitzenindustrie landesweit geschrumpft ist, schafft diese in Uri, Obwalden und Nidwalden Stellen. Gleichzeitig sind die weniger technologieintensiven traditionellen Industrie-branchen von Rückgängen betroffen, was auf einen Strukturwandel innerhalb des Werkplatzes hindeutet. Dem gegenüber stehen die Handels- und Verkaufsbranchen, die in den Kantonen am Vierwaldstättersee Stellen abgebaut haben. Luzerns Erfolg als einer der umsatzstärksten Verkaufsstandorte für Uhren und Luxusgüter täuscht damit über die gesamte Entwicklung der Branche hinweg. Eine spannende Komponente des Strukturwandels sind Unternehmensgründungen. Gemessen an der Beschäftigung, ist der Einfluss oft eher gering, beginnen doch sämtliche Firmen klein. Innovative Produkte und Dienstleistungen mit Zukunftspotenzial entstehen jedoch oft in Startup-Unternehmen. Aufgrund des oft hohen Zeit- und Mitteleinsatzes ist eine Gründung für (Jung-)Unternehmer ein Entscheid mit langfristigen Konsequenzen. Der Businessplan, die Finanzie-rung und der Geschäftsstandort werden entsprechend sorgfältig gewählt. Obwalden erlebte ab 2006 einen starken Anstieg der Neugründungen, was grösstenteils auf die stark gesenkte Steuerbelastung für Unternehmen zurückgeht. Das Beispiel zeigt den Zusammenhang zwischen der Standortqualität und dem Strukturwandel. Ob in Luzern nach der Steuerreform 2012 eine ähnliche Euphorie ausbrach, lässt sich mit den verfügbaren Zahlen der Bundesstatistik noch nicht eindeutig feststellen. Aufgrund des grösseren Unternehmensbestands dürften die Grün-dungsraten in Luzern jedoch kaum diejenigen Obwaldens oder gar Zugs erreichen. Anekdotisch und auf Basis von Handelsregisterzahlen lässt sich seit 2012 ein Anstieg an Neugründungen zeigen. [email protected]

Staatsnahe Branchen wachsen in Luzern stark

Industrie wandelt sich in Richtung Hightech

Obwalden: Normalisierung nach Gründungs-Euphorie

Abbildung 3 Abbildung 4 Strukturwandel Gründungsdynamik Wachstumsbeiträge der Branchengruppen, 2008–2012, in Prozent, 2. und 3. Sektor Rate der neu gegründeten Unternehmen in Prozent des Unternehmensbestands

Quelle: Bundesamt für Statistik Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

-10%

-5%

0%

5%

10%

15%

20%

ZG StadtZug

ZH StadtLuzern

LU CH OW SZ NW AG BE UR

Traditionelle Industrie SpitzenindustrieBau EnergieversorgungHandel und Verkauf Verkehr, Transport, PostInformation, Kommunikation, IT FinanzdienstleistungenUnternehmensdienstleistungen Unterhaltung und GastgewerbeAdministrative und soziale Dienste

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

8%

9%

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

LU UR OW NW SZ ZG CH

Page 16: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 16

Wirtschaft | KMU und Exporte

Weltmeisterliche Zentralschweizer KMU

Die Zentralschweizer MEM-Exportindustrie ist vergleichsweise erfolgreich. Jedes 10. Industrie-KMU der Region gibt an, ein «Hidden Champion» zu sein. Deutschland ist der wichtigste Exportmarkt für Zentralschweizer Industrie-KMU.

Seit Generationen beheimatet die Zentralschweiz erfolgreiche, global ausgerichtete Industriebe-triebe. In allen vier Kantonen finden sich namhafte Beispiele wie der Nidwaldner Flugzeugbauer Pilatus, der Luzerner Lifthersteller Schindler, der Obwaldner Elektromotorproduzent Maxon Mo-tor oder die Urner Dätwyler-Werke. Angesichts der Branchenzugehörigkeit dieser Firmen ist es nicht erstaunlich, dass die Zentralschweizer Exporte stärker durch die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) geprägt sind als beispielsweise durch pharmazeutische Produk-te, die auf Landesebene dominieren (vgl. Abb. 1). Die Gesamtexporte der Region nahmen zwischen 2004 und 2013 mit 20% weniger stark zu als diejenigen der Gesamtschweiz (+38%), was aber im Wesentlichen auf den Branchenmix zu-rückzuführen ist. Das Gesamtschweizer Exportwachstum war in diesem Zeitraum hauptsächlich durch Pharma- und Uhrenausfuhren getrieben – Exportbranchen, die in Luzern, Ob- und Nidwalden sowie Uri unterdurchschnittlich vertreten sind. Dafür wuchsen aber die Ausfuhren anderer Exportbranchen in der Region vergleichsweise dynamisch. Das trifft insbesondere auf den Maschinenbau und die Elektrotechnik sowie die Metallindustrie zu (vgl. Abb. 2). Zusammen mit dem Fahrzeugbau exportierten diese Sektoren 2013 rund ein Viertel mehr als 2004. Auf Landesebene betrug das Plus lediglich 3%. Für diese Entwicklung waren nicht nur die oben genannten Grossfirmen verantwortlich. In unse-rer jüngsten KMU-Exportstudie zeigen wir, dass Schweizer Industrie-KMU für rund 20% der gesamten Warenexporte verantwortlich sind (vgl. Abb. 3)3. In der Zentralschweiz dürfte dieser Anteil etwas höher liegen, weil die hier überproportional wichtigen MEM-Exporte allgemein stärker KMU-geprägt sind als die auf landesweiter Ebene wichtigeren Ausfuhren pharmazeuti-scher Produkte. Eine im Rahmen der KMU-Exportstudie durchgeführte Umfrage zeigt, dass rund die Hälfte aller Zentralschweizer Industrie-KMU exporttätig ist, was etwa dem Schweizer Mittel entspricht. Durchschnittlich erzielen diese Firmen etwas über 40% ihres Umsatzes im Ausland.

3 Vgl. Credit Suisse (2014): Erfolgsfaktoren für Schweizer KMU – Perspektiven und Herausforderungen im Export.

Zentralschweizer MEM-Industrie schlägt sich bes-ser als Branche in der übri-gen Schweiz

Nicht nur Grossbetriebe, auch KMU stark exportori-entiert

Abbildung 1 Abbildung 2 Zentralschweizer Exporte stärker durch MEM geprägt Zentralschweizer MEM erfolgreicher als Gesamtschweizer Anteil an Gesamtexporten in Prozent (2013) Entwicklung nominale Exporte, Index 2004 = 100

Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung, Credit Suisse Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung , Credit Suisse

28%15%

12%

5%

11%

3%

12%

39%

8%1%

23%31%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

LU, OW, NW, UR Schweiz

Maschinenbau,ElektrotechnikMetall

Fahrzeugbau

Chemie/Pharma

Holz/Papier/Druck

Lebensmittel

Textilien

Sonstiges80

100

120

140

160

180

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Maschinenbau, Elektrotechnik (LONU) Metall (LONU)Maschinenbau, Elektronik (CH) Metall (CH)

Zentralschweiz geprägt durch erfolgreiche, global tätige Firmen aus der MEM-Industrie

Page 17: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 17

Auch wenn verschiedene exportierende Zentralschweizer Industriebetriebe seit Generationen existieren, hat sich das Umfeld in den letzten zwei Dekaden massiv verändert. Einzelne Elemen-te der globalen Wertschöpfungsketten verteilen sich heute nicht nur über viele Länder, sondern auch über eine grosse Zahl an Firmen. Jedes Unternehmen stellt innerhalb einer Wertschöp-fungskette diejenigen Güter her beziehungsweise erbringt diejenigen Dienstleistungen, bei wel-chen es komparative oder absolute Vorteile hat. Dies führt zu einer hochgradigen Spezialisie-rung, welche darin mündet, dass auch sehr kleine Firmen für ganz spezifische Produkte, Kom-ponenten oder Dienstleistungen globale Marktführer sein können. Da diese Nischen mitunter sehr klein ausfallen, sind diese Unternehmen nicht selten ausserhalb der jeweiligen Branche praktisch unbekannt. Daher nennt man sie auch «Hidden Champions», also «versteckte Welt-meister».

Generell finden sich «Hidden Champions» vor allem in den Branchen Maschinenbau, Elektro-technik und Präzisionsinstrumente. Viele dieser Firmen sind jedoch keine KMU im engeren Sinne, da sie mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen. Beispiele dafür wären die Obwaldner Leister AG – weltweiter Marktführer bei Geräten zum Schweissen von thermoplastischen Kunst-stoffen – oder die Luzerner Trisa AG, welche ein global führender Produzent im Bereich der Mund-, Haar- und Körperpflege ist. Dass es aber auch «Hidden Champions» bei eigentlichen KMU-Betrieben gibt, beweisen die Beispiele von Thermoplan in Weggis/LU und der Aerolite Max Bucher AG in Ennetbürgern/NW. Thermoplan beliefert unter anderem Starbucks seit 1999 mit vollautomatischen Espressomaschinen, Aerolite ist Marktführer bei der Ausstattung von Ret-tungshelikoptern. In der im Rahmen der KMU-Exportstudie durchgeführten Umfrage gaben 11% aller Zentralschweizer Industrie-KMU an, dass sie mindestens für ein Kernprodukt globaler Markführer sind. Dies entspricht dem Anteil auf Gesamtschweizer Ebene. Die internationale Ausrichtung der Zentralschweizer KMU zeigt sich auch in den Exportdestinati-onen. Durchschnittlich exportierte ein international tätiges Zentralschweizer Industrie-KMU im Jahr 2012 seine Produkte in etwas über vier Länder. Als Absatzmarkt steht dabei ganz klar Europa im Zentrum, wohin 46% der Industrie-KMU exportieren (schweizweit: 50%). Stärker noch als in den meisten anderen Landesgegenden ist dabei Deutschland wichtigster Absatz-markt. Aussereuropäische Märkte werden von Zentralschweizer KMU hingegen weniger stark bedient als von Betrieben aus der restlichen Schweiz. So verkaufen nur rund 21% der kleinen und mittelgrossen Unternehmen ihre Waren in Schwellenländern wie China oder Brasilien (inkl. Schwyzer und Zuger KMU: 24%). Der Schweizer Durchschnitt liegt hier bei 28%. [email protected]

Globalisierung führt zu Spezialisierung und zu «Hidden Champions»

Jedes 10. Zentralschweizer Industrie-KMU ist ein «Hid-den Champion»

Luzerner, Ob- und Nidwald-ner sowie Urner KMU un-terdurchschnittlich in Schwellenländern präsent

Abbildung 3 Abbildung 4

Rund 1/5 aller Warenexporte stammen von KMU Zentralschweizer KMU weniger präsent in Schwellenlän-dern

Anteil Gesamtschweizer Warenexporte 2012 nach Unternehmensgrössenklassen Anteil der KMU, welche 2012 in mindestens ein Schwellenland exportierten, in

Prozent

Quelle: Credit Suisse KMU-Umfrage 2014 Quelle: Credit Suisse KMU-Umfrage 2014, Geostat

1%

4%

13%

81%

Mikrounternehmen

Kleinunternehmen

MittelgrosseUnternehmen

Grossunternehmen

<25%

25%-30%

>30%

Genferseeregion

Espace/Mittelland

Ostschweiz

Zentralschweiz

Tessin

Nordwestschweiz Zürich

21%

33%

34%

32%

27%

24%

27%

Page 18: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 18

Wirtschaft | Tourismus

Hotellerie investiert in die Zukunft Die Zentralschweizer Hotellerie wird sich dank zahlreicher Investitionen wandeln. Das Gastgewerbe ist eine strukturschwache Branche mit Überkapazitäten. Die Ausrich-tung auf das Luxussegment und der Erfolg in Schwellenländern sind Pluspunkte.

Andermatt Swiss Alps: Investitionssumme CHF 1.8 Mrd., Bürgenstock Resort: CHF 500 Mio., Parkhotel Vitznau: CHF 300 Mio., Hotel Kurpark Engelberg: CHF 100 Mio. Die Zentralschwei-zer Hotellerie erlebt aktuell einen regelrechten Bauboom. Die genannten Projekte sind dabei nur einige der bekanntesten und umfangreichsten, aber bei weitem nicht die einzigen. Seit 2006 zogen die Investitionen in neue Hotel- und Restaurantbauten in den vier Zentralschweizer Kan-tonen deutlich an (vgl. Abb. 1). Dies gilt aber nicht nur für die Zentralschweiz: Im ganzen Land wurde die Erneuerung der Ho-telinfrastruktur in den letzten Jahren stark vorangetrieben. Doch während in den Jahren 1994-2005 in den vier Kantonen Luzern, Uri, Nidwalden und Obwalden meist unterdurchschnittlich viel investiert wurde, zieht das Zentralschweizer Gastgewerbe im Verhältnis zur Grösse seit 2006 überdurchschnittlich viele Investitionen an. Die Entwicklung ist dabei regional breit abge-stützt: Die Investitionen waren in Nidwalden, Obwalden und Luzern in den Jahren 2006-2013 höher als im Schweizer Mittel, in Uri nur knapp darunter (vgl. Abb. 2). Die Kosten für Bauland sowie assoziierte Bauwerke wie zum Beispiel Hallenbäder, Erschliessungsanlagen, Parkplätze oder Apartmenthäuser fliessen nicht in die Zahlen ein. Aus diesem Grund dürften insbesondere die Werte in Uri und Nidwalden nach unten verzerrt sein, da dort grosse Hotelkomplexe mit vie-len solchen zusätzlichen Bauten entstehen. Kaum jemand bestreitet, dass das Schweizer Gastgewerbe vor grossen strukturellen Herausfor-derungen steht. Schweizweit schreiben aufgrund des intensiven Wettbewerbs in einer von Überkapazitäten geprägten Branche nur knapp 40% der Betriebe schwarze Zahlen. Zwischen 2003 und 2013 wurden 10% der Branchenbeschäftigung abgebaut, während die Gesamtwirt-schaft 13% an Stellen schuf. Hinzu kommen ungewisse Aussichten aufgrund der Frankenstär-ke. In unserer jährlichen Bewertung fällt das Chancen-Risiken-Profil des Gastgewerbes im Branchenvergleich dadurch auch unterdurchschnittlich aus.4 Wie lässt sich vor diesem Hinter-grund das grosse Interesse an Zentralschweizer Tourismusprojekten erklären, welche das Prob-lem der Überkapazitäten in dieser Branche zusätzlich verschärfen dürften?

4 Vgl. Swiss Issues Branchen – Branchenhandbuch 2015 Strukturen und Perspektiven.

Zentralschweizer Investiti-onsboom regional breit abgestützt

Wie erklären sich hohe Investitionen in eine struk-turschwache Branche?

Abbildung 1 Abbildung 2 Jährliche Neubauinvestitionen in Hotels und Restaurants Neubauinvestitionen in Hotels und Restaurants nach Kanton In CHF pro bestehendes Hotelbett; Zentralschweiz = Luzern, Uri, Nidwalden und Obwalden; ohne Kosten für Bauland und assoziierte Bauwerke Durchschnitt 2006-2013; in CHF pro bestehendes Hotelbett; ohne Kosten für

Bauland und assoziierte Bauwerke

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

0

500

1'000

1'500

2'000

2'500

1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Schweiz Zentralschweiz

0

500

1'000

1'500

2'000

2'500

3'000

3'500

4'000

4'500

ZG AG NW ZH SG BL OW AR BS GR VD LU SZ CH UR BE TG SO JU FR TI VS GL GE AI NE SH

In die Zentralschweizer Hotellerie wird kräftig investiert

Page 19: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 19

Die Investoren der Zentralschweizer «Flagship-Projekte», wie zum Beispiel Samih Sawiris in Andermatt, der Katarische Staatsfonds auf dem Bürgenstock, Peter Pühringer in Vitznau, Yungfeng Gao in Engelberg und Melchsee-Frutt oder Alexander Lebedew auf dem Gütsch, kommen allesamt aus dem Ausland, wenn auch aus unterschiedlichen Weltregionen. Ihre Moti-ve dürften teilweise sehr individuell sein, haben aber auch gewisse Gemeinsamkeiten. Dass die Schweiz ein sicherer Hafen in Bezug auf das politische und wirtschaftliche Umfeld darstellt, dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen. Der Tourismusstandort Schweiz hat zudem bedeutende Wettbewerbsvorteile, wie die hervorragende Verkehrsinfrastruktur, die hohe Umweltqualität und die Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Personal, vorzuweisen. Die verkehrstechnische Er-reichbarkeit sowie touristische Attraktionen von hoher internationaler Reputation sprechen dabei besonders für die Zentralschweiz. Hotelinvestitionen gelten zudem als stabile Wertanlagen, die Steuervorteile mit sich bringen. Persönliche Leidenschaft für die erworbenen Häuser oder Ver-bundenheit mit der Region sind aber oft ebenfalls mit von der Partie. Die Investoren sind also si-cher keine reinen Mäzene, sondern verfolgen (auch) handfeste finanzielle Ziele. Vor dem Hin-tergrund des harten Konkurrenzumfelds sind die Investitionen allerdings mit Risiken behaftet. Die Erfolgschancen der jüngsten Investitionen in die Zentralschweizer Hotellerie lassen sich naturgemäss nicht pauschal beurteilen, sondern hängen von den individuellen Charakteristiken der einzelnen Projekte ab. Positiv zu werten ist aber sicherlich, dass viele der Neu- und Umbau-ten im Erstklass- oder Luxussegment angesiedelt sind. Denn dort besteht einerseits zumindest in Uri, Nidwalden und Obwalden ein Nachholbedarf (vgl. Abb. 3). Das 5-Sterne-Segment ist in diesen Kantonen praktisch inexistent und der Anteil der Betten im 4-Sterne-Segment ist deut-lich tiefer als im Schweizer Mittel. Andererseits sprechen wir höherwertigen Angeboten innerhalb der Hotellerie grössere Wachstumschancen zu. Die Schweiz wird in Zukunft kaum an preislicher Wettbewerbsfähigkeit gewinnen und muss sich daher über hohe Qualität positionieren. Dabei kann sie von den bedeutendsten Wachstumstreibern für die Branche, wie der Alterung der Ge-sellschaft und dem Aufstieg der Schwellenländer, profitieren. Der bisherige Erfolg von Destinationen wie Luzern oder Engelberg basiert hauptsächlich auf dem rasanten Wachstum der Übernachtungen von Gästen aus Schwellenländern wie China oder Indien (vgl. Abb. 4). Der Kanton Luzern ist in diesen beiden Ländern im schweizerischen Vergleich bereits hervorragend positioniert. China ist zusammen mit Hongkong mit einem Anteil von 8% bereits der viertwichtigste Markt, Indien folgt auf dem 7. Rang (3%). Damit sind die An-teile rund dreimal resp. doppelt so hoch wie für die Schweiz insgesamt. Vor allem darum konnte Luzern als einziger der vier Kantone die Logiernächte seit 2005 überdurchschnittlich steigern, und dies um satte 30%. Während Gäste aus den traditionellen europäischen Märkten sowie der Schweiz auch in Zukunft an Gewicht verlieren, wird der Erfolg der Zentralschweizer Neu- und Umbauprojekte zu einem grossen Teil davon abhängen, ob es gelingen wird, auch in Zukunft Touristen aus den aufstrebenden Märkten für die Region zu begeistern. [email protected]

Finanzielle Ziele und Lei-denschaft als Motivation für die Investitionen

Grossteil der Investitionen im zukunftsträchtigen und bisher schwach vertretenen oberen Preissegment

Die Zukunft liegt in den Schwellenmärkten

Abbildung 3 Abbildung 4 Segmentierung Zentralschweizer Hotellerie Logiernächte nach Herkunftsland Anteile am Total der Hotels und Kurbetriebe pro Kanton nach Sternekategorie, 2013; k.A. = keine Angaben, k.K. = keine Kategorie Jährliche Übernachtungen in Hotels und Kurbetrieben, Entwicklung 2005-2013 in

Prozent; Werte für China/Hongkong: NW 1‘677, OW 1‘373

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

5% 5%

2%

2% 7%

18% 16% 18%

46%26%

25%15%

16%

23%

8%6%

41%

79%

60%

36% 36%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

LU UR NW OW Schweiz

1-Stern 2-Stern 3-Stern 4-Stern 5-Stern k.A./k.K.0%

50%

100%

150%

200%

250%

300%

350%

400%

450%

500%

LU UR NW OW CH

China/Hongkong Indien Total USA Deutschland Schweiz UK

Page 20: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 20

Wirtschaft | Büromarkt

Schlummerndes Potenzial bei Büroflächen Im Gegensatz zu anderen Schweizer Zentren herrscht im Luzerner Geschäftsgebiet kein Überangebot an Geschäftsflächen. Die hohe Standortattraktivität und tiefe Miet-preise versprechen Potenzial, die USR III könnte die nötigen Impulse liefern.

Der gesamtschweizerische Markt für Büroflächen ist von einem Überangebot geprägt. Die Überkapazitäten sind aber regionales Phänomen: Rund die Hälfte der angebotenen Flächen befinden sich in den Regionen Genf, Lausanne, Zürich und Glattal. Die Region Luzern ist mit 1.4 Mio m2 der siebtgrösste Büroflächenmarkt der Schweiz. Die Leerstandsquote hat sich zwar innerhalb eines Jahres von 1.8% auf 3.0% erhöht, liegt damit aber immer noch unter dem Schweizer Mittel von 3.7%; derzeit sind rund 42‘000 m2 an Fläche ausgeschrieben. Im Vergleich zu den nahe gelegenen Zentren Zürich und Zug sind Büroflächen in der Region Luzern preislich attraktiver. Der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter ist mit CHF 213 17.4% tiefer als in der Region Lorzenebene/Ennetsee und gar 40.0% unter dem durchschnittlichen Mietpreis der Stadt Zürich (vgl. Abb. 1). Die verhältnismässig tiefen Preise in Kombination mit einer hohen Standortattraktivität – mehrheitlich basierend auf einer hohen verkehrstechnischen Erreichbarkeit sowie einer der schweizweit tiefsten Besteuerungen von Unternehmensgewinnen – machen Luzern zu einem attraktiven Standort für Dienstleistungsunternehmen. Die Nachfrage ist allerdings moderat: Dies kann einerseits auf den kompetitiven Standortwettbewerb in der Zentralschweiz zurückgefürt werden. Andererseits stellt sich die Frage, ob die Region Luzern ein genügend grosses Flächenangebot hat, um interessierten Firmen mit grösserem Flächenbedarf Ansiedlungsmöglichkeiten zu bieten. Das Angebot an Büroflächen im zentralen und äusseren Geschäftsgebiet der Stadt Luzern reduziert sich auf kleinere Einzelobjekte, grössere Flächen findet man mehrheitlich ausserhalb des Zentrums (vgl. Abb. 2). Die Umsetzung der Unternehmenssteuerreform (USR) III könnte der Nachfrage nach Büroflächen in der Region Luzern Schub verleihen. Im Vergleich zu anderen Innerschweizer Kantonen nimmt Luzern, mit 12.3% Anteil an den Gewinnsteuereinnahmen, deutlich weniger von Statusgesellschaften ein. Durch den Wegfall der Steuerprivilegien werden Unternehmen ihre Standortentscheide zukünftig auf Basis der ordentlichen Steuersätze vornehmen (ausser sogenannte «Lizenzboxen» kommen zur Anwendung). Der Kanton Luzern hat nicht nur eines der attraktivsten Unternehmensbesteuerungsregime der Schweiz, sondern positioniert sich auch im internationalen Vergleich äusserst kompetitiv. Luzern könnte daher relativ an Attraktivität zulegen, was sich positiv auf die Nachfrage nach Büroflächen auswirken dürfte. Das entsprechende Angebot müsste allerdings noch geschaffen werden. [email protected]

Zuviele Büroflächen in der Schweiz, nicht aber in Luzern

Attraktive Angebotsmieten in Kombination mit einer hohen Standortattraktivität

USR III birgt Opportunitäten

Abbildung 1 Abbildung 2 Entwicklung der regionalen Angebotsmieten Angebotsdichte von Büroflächen Flächengewichtetes Mittel der Bruttomietpreise in CHF/m2 und Jahr Kumulierte, angebotene Büroflächen in m² pro Hektar

Quelle: Meta-Sys AG, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung, Meta-Sys AG, swisstopo, Credit Suisse

150

200

250

300

350

400

2009 2010 2011 2012 2013 2014

Luzern Lorzenebene/Ennetsee Zürich-Stadt Bern Schweiz

Horw

Kriens

Littau

EbikonEmmen

Luzern

zentrales Geschäftsgebiet

äusseres GeschäftsgebietAngebotsdichte (qm)für Neu- & Altbau(Stand Januar 2015)

sehr hoch

niedrig

mit tel

Page 21: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 21

Wohnen | Wohnattraktivität

Günstig wohnen hat seinen Preis Wohnorte in der Zentralschweiz gehören aus finanzieller Sicht zu den schweizweit At-traktivsten. Neben einer geringen Steuerbelastung bewirkt eine niedrige Erreichbar-keit eine beschränkte Nachfrage nach Wohnimmobilien und dadurch tiefe Preise.

In der Zentralschweiz lässt es sich günstig leben: Sowohl die obligatorischen Abgaben (z.B. Steuern, Krankenkasse) wie auch die fixen Kosten (Wohnkosten) sind in mehreren Regionen sehr tief, was einer hohen finanziellen Wohnattraktivität zugutekommt. Gemäss unserem Indika-tor zum frei Verfügbaren Einkommen (RDI) ist der Kanton Uri der finanziell attraktivste Wohn-kanton, gefolgt von Glarus und Appenzell Innerhoden. Auch Obwalden, Nidwalden und Luzern sind in der vorderen Hälfte der Kantonsrangliste anzutreffen. Die Höhe des frei verfügbaren Einkommens wird hauptsächlich von zwei Komponenten beein-flusst: der Steuerbelastung für natürliche Personen und den Preisen für Wohneigentum bzw. Mietwohnungen. Während die Steuersätze von der Politik festgelegt werden sind Immobilien-preise ein Resultat des Marktes. Die Nachfrage nach Wohnräumlichkeiten ist insbesondere in Einzugsgebieten stark wachsender Arbeitszentren hoch und nimmt mit zunehmender Fahrdis-tanz ab. Die öffentliche Statistik zeigt, dass nur 12.5% der Automobilisten und 23.7% der Nut-zer des öffentlichen Verkehrs (ÖV) in der Schweiz bereit sind, länger als 30 Minuten zu pendeln. Gemeinden mit einer langen Fahrzeit zum nächsten Zentrum haben häufig tiefere Immobilien-preise und dadurch eine höhere finanzielle Wohnattraktivität (vgl. Abb. 1). Finanziell sehr attrak-tive Wohnorte kommen daher zum Pendeln meist nur bedingt in Frage. Die verkehrstechnische Erreichbarkeit eines Standortes wird durch die Fahrzeiten zu bevölke-rungs- und beschäftigungsstarken Gebieten bestimmt. Innerhalb der vier Kantone ist die Er-reichbarkeit rund um die Stadt Luzern und entlang der Hauptverbindungachsen nach Zug/Zürich und Basel/Bern am höchsten (vgl. Abb. 2). Unterdurchschnittlich ist die Erreichbar-keit im Entlebuch und den alpinen Gebieten Nid- und Obwaldens. Trotz der Lage an der wich-tigsten Nord-Süd-Verbindung des Landes (Gotthardautobahn A2) weist der Kanton Uri die tiefste regionale Erreichbarkeit auf und schliesst auch im nationalen Vergleich nur auf Rang 88 von 110 Regionen ab. Neben der Erreichbarkeit und finanziellen Aspekten wirken sich natürlich auch andere Faktoren auf die Wohnattraktivität aus: Inneralpine Gemeinden sind häufig in Tä-lern angesiedelt und können nicht mit viel Aussicht und Sonnenschein punkten. Wer also güns-tig wohnen möchte, muss dafür bei anderen Faktoren Abstriche hinnehmen. [email protected]

Pendeln ja, aber nicht zu lange

Tiefe Erreichbarkeit trotz Gotthard-Autobahn

Abbildung 1 Abbildung 2 Finanzielle Wohnattraktivität steigt mit Fahrzeit zu Zentren Verkehrstechnische Erreichbarkeit der Bevölkerung 2011, Zentralschweizer Gemeinden (ohne touristische Gemeinden), lineare Trendlinie 2011, MIV & ÖV, Resultate pro km²

Quelle: Bundesamt für Statistik, search.ch, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Geostat, Navteq, search.ch, Credit Suisse

0

20

40

60

80

100

120

-0.5 0 0.5 1 1.5 2 2.5

ÖV-

Fahr

zeit

zum

näc

hste

n Ze

ntru

m

RDI-Indikator

LU UROW NW

Hohe finanzielle Wohnat-traktivität

Page 22: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 22

Wohnen | Pendlerverkehr

Schneller Wandel zur Pendlerregion Das Pendleraufkommen in der Zentralschweiz ist überdurchschnittlich gewachsen. Hauptachsen der Pendlerströme verlaufen aus der Region Sursee/Seetal nach Luzern und von Luzern in die Zuger Region Lorzenebene/Ennetsee.

Durch das Wachstum von Bevölkerung und Haushaltseinkommen steigt das Mobilitätsaufkom-men in der Schweiz. Die zunehmende Zweiteilung von Bevölkerungs- und Beschäftigungs-wachstum, bedingt durch ein knappes Wohnangebot und steigende Immobilienpreise in den Zentren, wirkt sich zudem direkt auf ein Wachstum des Pendleraufkommens aus. Als Konse-quenz droht eine Überlastung der Infrastruktur in Form von Verkehrsstaus oder überfüllten Zü-gen und Bussen. Zwischen 2000 und 2012 ist die Anzahl der Pendler in der Schweiz um durchschnittlich 3.7% pro Jahr gestiegen – rund viermal stärker als das Bevölkerungswachstum im selben Zeitraum. In der Zentralschweiz war das Pendlerwachstum nochmals ausgeprägter (vgl. Abb. 1): Im Kanton Luzern lag die Zunahme bei den Zu- wie auch den Wegpendlern mit 4.9% bzw. 4.8% pro Jahr deutlich höher. Noch stärker war das Wachstum der Zupendler in den Kantonen Uri, Obwalden und Nidwalden. Die Anzahl hat in Uri innerhalb von 12 Jahren um 130% zugenommen (7.2% pro Jahr), allerdings bleibt er der Kanton mit der tiefsten absoluten Zahl an Zupendlern. Unter-durchschnittlich entwickelten sich lediglich die Wegpendler aus Nidwalden, deren Quote war je-doch bereits im Jahr 2000 auf einem hohen Niveau. Im Kanton Nidwalden pendelt über ein Fünftel der Bevölkerung über die Kantonsgrenze zur Arbeit, während dies in den Kantonen Lu-zern und Uri nur jeder Zehnte tut. Die wichtigste regionale Verflechtung ist der Pendlerstrom aus der Region Sursee/Seetal nach Luzern mit über 8‘800 Arbeitstätigen (vgl. Abb. 2). Weitere wichtige Zupendlerströme für die Region Luzern stammen aus der Region Willisau und Nidwalden/Engelberg. Eine ähnlich hohe Anzahl, 8‘600 Personen, pendelt täglich von Luzern weg in die Zuger Region Lorzenebe-ne/Ennetsee. Vier von 100 Einwohnern der Region Luzern arbeiteten 2012 in der Agglomerati-on Zug, was absolut dreimal mehr Zupendler sind als aus der Stadt Zürich und Luzern zum wichtigsten «auswärtigen» Zuger Arbeitskräftemarkt macht. Seit dem Jahr 2000 verzeichnete diese Achse eine Zunahme von über 3‘400 Pendlern. Trotz Bestrebungen, den Kanton Uri zeit-lich näher an die Arbeitszentren anzubinden (z.B. Tellbus), bleibt das Pendleraufkommen be-scheiden. Insbesondere über die Sprachgrenze, ins Tessin, wird kaum gependelt. Daran dürfte wohl auch die kommende Eröffnung des NEAT Basistunnels nichts ändern. [email protected]

Drohende Überlastung der Infrastruktur

Überdurchschnittliches Wachstum des Pendlerauf-kommens

Luzern ist der wichtigste auswärtige Arbeitskräfte-markt für Zug

Abbildung 1 Abbildung 2 Wachstum des Pendleraufkommens Regionale Pendlerverflechtungen 2012 Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 2000– 2012, ohne Ausland In 10‘000 Personen, ausgewählte Regionen, ohne Ausland

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

8%

LU UR OW NW CH

Zupendler Wegpendler

Page 23: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 23

Wohnen | Demographie

Ungleiche regionale Bevölkerungsentwicklung Dynamische Wohnregionen für Pendler wie Sursee/Seetal verzeichnen hohe Wachs-tumsraten während sich Bergregionen schleichend entvölkern. Die Region Luzern ist derweil zu einem beliebten Ziel für Zuwanderer aus Zug geworden.

Die Bevölkerung der Schweiz ist in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich über 77‘000 Personen oder 1.0% pro Jahr gewachsen. Trotz der Annahme der «Masseneinwanderungsini-tiative» im Februar 2014 ist noch keine deutliche Abschwächung des zuwanderungsgetriebenen Wachstums in Sicht: In unserer Prognose gehen wir davon aus, dass das Bevölkerungswachs-tum erst im Jahr 2019 unter die Marke von 70‘000 Personen fallen wird. Das Wachstum ist in den Schweizer Regionen allerdings nicht homogen. Ausgehend vom Beschäftigungswachstum dynamischer Arbeitszentren, wie beispielsweise Lausanne, Zug oder Zürich, sind es hauptsäch-lich deren Agglomerationen, die vom Bevölkerungswachstum betroffen sind. Mit zunehmender Knappheit an Wohnraum in den Zentren und dadurch steigenden Preisen verlagert sich das Wachstum fortlaufend in weiter aussen liegende Agglomerationsgürtel. Diese Entwicklung kann insbesondere um den Genfersee, im Grossraum Zürich und der Zentralschweiz beobachtet wer-den. Im Gegensatz dazu leiden periphere und alpine Regionen ausserhalb touristischer Zonen an einer fortschreitenden Abwanderung. Von den vier Kantonen sind zwischen 2003 und 2013 Luzern und Obwalden mit durchschnitt-lich 1.0% pro Jahr am stärksten gewachsen und liegen damit im Schweizer Mittel. In Nidwalden (0.7%) und insbesondere im Uri (0.2%) verlief die Bevölkerungsentwicklung unterdurchschnitt-lich. In der regionalen Betrachtung war die Region Sursee/Seetal mit durchschnittlich 1.4% pro Jahr die wachstumsstärkste Region innerhalb der vier Kantone (vgl. Abb. 1). Im Vergleich der 110 Regionen der Schweiz liegt Sursee/Seetal auf Rang 23. Ein noch stärkeres Bevölke-rungswachstum erlebte die benachbarte Aargauer Region Freiamt (1.6%). Beide Regionen lie-gen in angenehmer Pendeldistanz zu einem oder mehreren Arbeitszentren und erleben deshalb einen regen Zustrom an Bewohnern städtischer Regionen. Zudem wurde die Anbindung dieser Regionen an Zürich, mit der Eröffnung der Autobahn A4, markant erhöht. Die Entwicklung in den Regionen Luzern und Sarneraatal lag in etwa im Landesmittel (1.0%). Neben Uri ist auch die Region Entlebuch mit durchschnittlich 0.1% pro Jahr kaum gewachsen. Selbst innerhalb ei-nes Kantons, in diesem Fall Luzern, können sich Regionen sehr unterschiedlich entwickeln. Eine genauere Analyse der verschiedenen Gemeindetypen belegt die heterogene Wachstums-tendenz (vgl. Abb. 2). 78% des absoluten Bevölkerungswachstums stammt aus Zentren, sub-urbanen Gemeinden, industriellen und tertiären Gemeinden sowie ländlichen Pendlergemeinden. Letztgenannte waren mit durchschnittlich 1.5% pro Jahr der am stärksten wachsende Gemein-detyp der vergangenen zehn Jahre.

Die Schweiz wächst weiter

Agrarische Gemeinden leiden unter Abwanderung

Abbildung 1 Abbildung 2 Bevölkerungswachstum 2003−2013 der Regionen Bevölkerungswachstum nach Gemeindetyp Index, 200 = 100 Gemeinden der Kantone LU, OW, NW & UR, durchschnittliches Wachstum pro Jahr

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

95

100

105

110

115

120

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Luzern Sursee/SeetalWillisau EntlebuchUri SarneraatalNidwalden/Engelberg CH

-0.4%-0.2%0.0%0.2%0.4%0.6%0.8%1.0%1.2%1.4%1.6%

Zentren

Suburbane G

emeinden

Einkom

mensstarke

Gem

einden

Periurbane G

emeinden

Touristische Gem

einden

Industrielle und tertiäreG

emeinden

LändlicheP

endlergemeinden

Agrar-gem

ischteG

emeinden

Agrarische G

emeinden

2003–2008 2008–2013

Boomregion Sur-see/Seetal

Page 24: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 24

Im Gegensatz dazu mussten die agrarischen Gemeinden einen Bevölkerungsrückgang hinneh-men. Am prägnantesten fand diese Entwicklung in Urner Tälern statt, mit Ausnahme des touris-tisch geprägten Urserentals. Insbesondere jugendlichen Bevölkerungsgruppen fehlt es in den Alpentälern häufig an beruflichen Perspektiven, weshalb für viele die «Flucht» in die Ballungs-räume die rationalste Option ist. Diese Gebiete werden wohl auch künftig landwirtschaftlich ge-prägt bleiben − ein Lösungsansatz, um die Abwanderung zu stoppen, scheint nicht zu existieren. Das föderalistische System der Schweiz erlaubt es den Kantonen und Gemeinden, eigene Rahmenbedingungen festzulegen. Im Zusammenspiel mit der Niederlassungsfreiheit entsteht ein Standortwettbewerb bereits auf tiefster Verwaltungsstufe. Jeder Umzug hinterlässt dabei ei-nen statistischen Fussabdruck – auch «Foot Voting» genannt – der die relative Attraktivität eines Gebiets gegenüber einem anderen abbildet. Der Kanton Luzern ist nicht nur für internationale Zuzüger attraktiv, sondern weist auch eine stetige Zuwanderung aus anderen Kantonen auf. Absolut war der Migrationssaldo zwischen 2008 und 2013 mit über 900 Personen aus dem Kanton Zug am höchsten, gefolgt von Schwyz und Graubünden. Über 60% der Zuger zogen in die Region Luzern, die nach dem Freiamt − gemessen am Migrationssaldo − die zweitbeliebtes-te Auswanderungsregion der Zuger ist. Die effiziente verkehrstechnische Verbindung zwischen den beiden Zentren sowie die hohen Zuger Immobilienpreise bekräftigen das Wachstum in der Region Luzern. Auch die Region Sursee/Seetal erlebte mit über 250 Personen einen regen Zu-strom aus dem Kanton Zug, allerdings stammt das überdurchschnittliche Wachstum in den ver-gangenen fünf Jahren zu fast einem Viertel (1'300 Personen) aus dem positiven Migrationssal-do gegenüber der Region Luzern (vgl. Abb. 3). Die Region Willisau profitierte wiederum von ei-ner Nettozuwanderung aus allen anderen Luzerner Regionen. Die Regionen Entlebuch, Sarner-aatal, Nidwalden/Eng und Uri verzeichneten allesamt eine Nettoabwanderung in die Region Lu-zern und in geringerem Masse auch nach Sursee/Seetal. Das Total der interkantonalen Migrati-on war in drei der vier Regionen ebenfalls negativ, was auf eine relative Attraktivitätseinbusse gegenüber den Nachbarregionen hindeutet. Das Sarneraatal verzeichnete dank einem regen Nettozustrom aus Nidwalden/Engelberg einen positiven Saldo. Wie in der gesamten Schweiz ist auch in den vier analysierten Kantonen die internationale Mig-ration massgebend für die Bevölkerungsentwicklung (vgl. Abb. 4). Die tiefe Schweizer Arbeits-losenquote, die im benachbarten Ausland nach ihresgleichen sucht, zieht Arbeitnehmer aller Qualifikationsstufen an. In allen vier Kantonen war die internationale Migration der letzten 10 Jahre per Saldo stets positiv und höher als die interkantonale Migration. Neben internationaler und interkantonaler Migration trägt als dritte Komponente der Geburtenüberschuss zum Bevöl-kerungswachstum bei. Im Kanton Luzern lag der natürliche Wachstumsbeitrag 2013 bei über einem Viertel und damit doppelt so hoch wie im Schweizer Mittel. Dem war nicht immer so: Der Anstieg des Geburtenüberschusses lag im Kanton Luzern zwischen 2003 und 2013 bei durch-schnittlich 5.7% pro Jahr. In Nid- und Obwalden kann im selben Zeitraum keine Zunahme bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung festgestellt werden, im Kanton Uri starben 2013 gar mehr Bewohner als geboren wurden. [email protected]

Zuger zieht es nach Luzern

Kinder kriegen liegt in Lu-zern wieder im Trend

Abbildung 3 Abbildung 4 Regionale Migrationsströme 2008−2013 Migrationsbilanzen 2003−2013 In 10‘000 Personen, Farbe: Herkunftsregion Saldo in Personen

Interkantonal International Saldo

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

-200

-100

0

100

200

300

400

2003 2005 2007 2009 2011 2013

NW

-300-200-100

0100200300400500

2003 2005 2007 2009 2011 2013

OW

-300

-200

-100

0

100

200

300

400

2003 2005 2007 2009 2011 2013

UR

-1'000

0

1'000

2'000

3'000

4'000

5'000

2003 2005 2007 2009 2011 2013

LU

Page 25: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 25

Wohnen | Demographie

Mässiges Bevölkerungswachstum in der Zentralschweiz Bevölkerungsprognose 2014-2040

Durchschnittliches jährliches Bevölkerungswachstum

Wir gehen davon aus, dass die Bevölkerung in der Schweiz in der langen Frist durchschnittlich 0.6% pro Jahr wachsen wird, was bis 2040 eine Einwohnerzahl von 9.7 Mio. Personen zur Folge hat. Unter den Zentralschweizer Regionen verzeichnet dabei die Region Sursee/Seetal mit 0.9% die höchste Wachstumsrate. Gleichzeitig schrumpft gemäss unseren Berechnungen die Bevölkerung im Entlebuch und im Kanton Uri wie auch in anderen peripheren Regionen der Schweiz langfristig. Demgegenüber spiegeln die hohen Wachstumsra-ten der suburbanen Gebiete um den Genfersee und Zürich die Attraktivität dieser Regionen wider. Das Wachstum in Luzern und in den übrigen Schweizer Zentren fällt auch aufgrund von knapperem Wohnraum moderater aus.

[email protected] Quelle: Credit Suisse, Geostat

Demographische Alterung wird sich fortsetzen Altersquotient

Verhältnis der über 64-Jährigen zu den 20-64-Jährigen

Langfristig wächst die Bevölkerung in der Schweiz nicht nur, sondern wird gleichzeitig auch älter. Dies zeigen unsere Be-rechnungen zum Altersquotienten, der das Verhältnis der Personen ab 65 Jahren zu den Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre) wiedergibt. Bis zum Jahr 2023 bewirkt die Alterung der Gesellschaft demnach, dass im Schweizer Durchschnitt einem Rentner noch rund 3 erwerbsfähige Per-sonen gegenüberstehen. Im Jahr 2000 betrug dieses Ver-hältnis noch 25%. Wir gehen zudem davon aus, dass der Altersquotient in den Kantonen Nidwalden und Uri bis 2023 sogar bei über 40% liegen wird. Gerade im Kanton Nidwalden ist der rasante Anstieg des Altersquotienten seit 2000 dabei auf die Abwanderung der Erwerbsbevölkerung zurückzufüh-ren.

[email protected] Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

Markanter Anstieg des Qualifikationsniveaus Bildungsstand der Wohnbevölkerung

Anteil Hochqualifizierte an der Wohnbevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren

Der Anteil der Personen mit einem tertiären Bildungsab-schluss (Hochschulen und höhere Berufsbildung) hat sich im Schweizer Durchschnitt über die letzten drei Jahrzehnte bei-nahe verdreifacht. Mit über 50% an Hochqualifizierten ist dabei die Stadt Zürich im Jahr 2012 Spitzenreiter unter den 110 Wirtschaftsregionen der Schweiz. Im Kanton Luzern werden die Stadt/Land-Unterschiede hinsichtlich der Qualifi-kationsstruktur der Bevölkerung deutlich. Während die Stadt Luzern 2012 32.5% an Hochqualifizierten aufweist, liegt dieser Anteil im Entlebuch bei 19.8%. Unsere Berechnungen zeigen auch, dass der Bildungsstand in der Zentralschweiz mit Ausnahme der Regionen Luzern und Sursee/Seetal seit 1980 überdurchschnittlich gestiegen ist.

[email protected] Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse

Zug

Sion

ChurBern Stans

Aarau

Basel

Glarus

Sarnen

Genève

SchwyzLuzern

Zürich

Altdorf

HerisauLiestal

Delémont

Lausanne

Fribourg

Appenzel l

Neuchâtel

Solothurn

Bell inzona

Frauenfe ld

Schaffhausen

St.Gallen

-1.5% - -0.4%-0.3% - 0.0%0.1% - 0.3%0.4% - 0.6%0.7% - 0.8%0.9% - 1.3%1.4% - 2.1%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

OW LU CH NW UR

2000 2013 2023

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Züric

h-S

tadt

Lorz

eneb

ene/

Enn

etse

e

Luze

rn CH

Sur

see/

See

tal

Nid

wal

den/

Enge

lber

g

Inne

rsch

wyz

Sar

nera

atal Uri

Willi

sau

Ent

lebu

ch

1980 1990 2000 2012

Page 26: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 26

Wohnen | Immobilien

Kaum Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt

Die Wohnimmobilienmärkte der Kantone Luzern, Uri, Ob- und Nidwalden haben sich in den letzten Jahren uneinheitlich entwickelt. Das relativ starke Preiswachstum auf dem Luzerner Wohneigentumsmarkt führt zu einer Verlagerung von Angebot und Nachfrage in gut erschlossene Nachbarregionen wie Sursee/Seetal und zunehmend auch Willisau. In Ob- und Nidwalden hat die Abkühlung bereits eingesetzt, während periphere Regionen wie das Entlebuch und der Kanton Uri von einer stagnierenden Nachfrage geprägt sind. Insgesamt sind die regionalen Märkte gesund und weder Überhitzung noch Überangebote stellen eine unmittelbare Gefahr dar.

Der Schweizer Wohneigentumsmarkt hat seinen Zenit überschritten. Während in den Jahren 2010–2013 noch ein mittleres Preiswachstum von 5.3% erreicht wurde, sind die Preise im 3. Quartal 2014 im Vorjahresvergleich nur noch um 2.5% gestiegen (vgl. Abb. 1). Dieser Dyna-mikverlust ist insbesondere getrieben von der verschärften Regulierung, welche zusammen mit dem bereits hohen Preisniveau dazu geführt hat, dass sich weniger Haushalte Wohneigentum leisten können. Die Preisentwicklung in den vier Zentralschweizer Kantonen ist aktuell von ei-nem gewissen Aufholeffekt geprägt: Ausser im Kanton Nidwalden, welcher sogar sinkende Preise (-0.3%) aufweist, ist das aktuelle Preiswachstum noch höher als in der Gesamtschweiz. Doch auch in der Zentralschweiz macht sich der Dynamikverlust im Wohneigentumsmarkt deut-lich bemerkbar. Am stärksten ist der Rückgang des Preiswachstums in den beiden Kantonen Ob- und Nidwalden, welche zwischen 2010 und 2013 mit durchschnittlich 6.8% bzw. 6.1% besonders starke Preisanstiege verzeichneten. Im Kanton Luzern ist nur ein schwacher Rück-gang der Preisdynamik festzustellen – die Preise wachsen hier noch immer mit einer Jah-reswachstumsrate von 4.7%. Zurückhaltend zu interpretieren ist, das aktuell starke Preiswachs-tum im kleinen Wohneigentumsmarkt der Region Entlebuch (8.8%), in welcher Eigentum noch immer deutlich günstiger zu erwerben ist als in den Nachbarregionen. Am tiefsten in die Tasche greifen müssen Käufer von Eigentumswohnungen in der Region Luzern und in den Seegemeinden Nidwaldens; hier werden für durchschnittliche Neubauobjekte Preise von bis zu CHF 10‘000/m² und mehr bezahlt (vgl. Abb. 2). Auch in den gut erschlosse-nen Gemeinden der Regionen Sursee/Seetal und dem Kanton Obwalden ist ein Preisniveau, welches mit ca. CHF 6‘000–8‘000 über dem Schweizer Durchschnitt (CHF 6‘300/m²) liegt, erreicht. Deutlich günstiger zu haben sind Wohnungen in Teilen des Kantons Uri, sowie in den Regionen Willisau und Entlebuch. Bei den Preisen von Einfamilienhäusern zeigt sich ein ähnli-ches Bild, wobei die regionalen Unterschiede jedoch noch stärker ausgeprägt sind.

Die Preisdynamik ist noch höher als im Schweizer Durchschnitt…

… schwächt sich aktuell jedoch deutlich ab, vor allem in Ob- und Nidwalden

Hohe Wohneigentumsprei-se in der Region Luzern und am Vierwaldstättersee

Abbildung 1 Abbildung 2 Entwicklung der Wohneigentumspreise Preisniveau Eigentumswohnungen Mittleres jährliches Preiswachstum, in % Neubauwohnung mit mittlerem Ausbaustandard, Q3 2014, in CHF/m²

Quelle: Wüest & Partner, Credit Suisse Quelle: Wüest & Partner, Geostat

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

8%

9%

Schweiz LU UR OW NW Luzern Sursee Willisau Entleb.

2000-2014 2010-2013 2013-2014

Stans

Sarnen

Sursee

Luzern

Willisau

Hochdorf

EscholzmattAltdorf (UR)

> 10'0009'000 – 10'0008'000 – 9'0007'000 – 8'0006'000 – 7'0005'500 – 6'0005'000 – 5'5004'500 – 5'0004'000 – 4'500< 4'000

0 2010 km

Page 27: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 27

Das relativ hohe Preisniveau in der Region Luzern hat dazu geführt, dass sich die Nachfrage in den letzten Jahren zunehmend in die nördlich angrenzenden Regionen Sursee/Seetal und Willisau verlagert hat. Insbesondere die Gemeinden entlang der A2 und der Bahnlinie Luzern–Olten zeichnen sich dadurch aus, dass nicht nur Luzern, sondern auch die Region Aarau–Olten sowie Zürich, Basel und Bern gut erreichbar sind. Mit durchschnittlich 1.9% bzw. 1.8% in den vergangenen fünf Jahren war die Absorption auf dem Wohnungsmarkt hier deutlich höher als in anderen Regionen der vier Zentralschweizer Kantone (vgl. Abb. 3). Die Bautätigkeit hat auf die-se Entwicklung reagiert. Das in der Region Sursee/Seetal aktuell entstehende Wohnungsvolu-men entspricht 2.9% des gesamten Wohnungsbestands – soviel wie in keiner anderen Region der Schweiz. Auch die Region Willisau weist mit 2.2% eine sehr hohe aktuelle Ausweitung auf und auch in den Regionen Nidwalden/Engelberg und Uri liegt die aktuelle Ausweitung des Wohnungsbestands deutlich über dem, was in der Vergangenheit vom Markt absorbiert wurde. In allen Regionen werden hauptsächlich Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser gebaut.

Im Jahr 2014 sind die Leerstände in der Schweiz deutlich angestiegen; die aktuelle Leer-standsziffer beträgt 1.08%. In fünf der sieben Regionen der Kantone Uri, Luzern, Ob- und Nidwalden stehen weniger Wohnungen leer als im Schweizer Durchschnitt (vgl. Abb. 4). Die Ausnahmen bilden die Regionen Nidwalden/Engelberg (1.2%, Vorjahr: 2.1%) und das Entle-buch (1.7%, Vorjahr: 1.3%). Am wenigsten Wohnungen stehen im Sarneraatal und in der Re-gion Willisau leer (0.5%), wobei in erstgenannter Region fast zur Hälfte Wohneigentum betrof-fen ist. Auch im Entlebuch entfällt ein vergleichsweise grosser Teil der Leerstände auf Wohnei-gentum (33%). Dass hier 40% der Leerstände auf Neubauwohnungen zurückgehen, deutet darauf hin, dass ein gewisses Überangebot entstanden ist. In der Region Sursee/Seetal sind die Leerstände von einem tiefem Niveau ausgehend angestiegen (2013: 0.4%, 2014: 0.6%). Hier muss aufgrund der aktuell sehr hohen Ausweitung jedoch mit einem weiteren Anstieg ge-rechnet werden. Anders als in anderen Schweizer Regionen haben sich auf den Wohnungsmärkten der Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri keine grösseren Ungleichgewichte eingestellt. Insbeson-dere in der Region Luzern, aber auch in den Kantonen Ob- und Nidwalden, sind die Preise in den letzten Jahren relativ stark gestiegen, jedoch nicht im selben Ausmass wie in den Hotspot-Regionen am Zürich-, Zuger- und Genfersee. Der Wohnungsbestand wächst aktuell vor allem in den Regionen Sursee/Seetal und Willisau äusserst stark. Am aktuellen Rand zeichnet sich hier jedoch eine Abschwächung ab. Auch bei einem schweizweiten Rückgang der Wohnungsnach-frage (etwa durch steigende Zinsen und weniger Zuwanderung) sind die vier Kantone insgesamt gut aufgestellt: Die Leerstände sind grösstenteils tief und die moderate Steuerbelastung, die gute Erreichbarkeit und die schönen Wohnlagen mit Nähe zu Seen und Bergen sorgen dafür, dass die Region attraktiv bleibt. Weniger Dynamik ist in peripheren Regionen wie dem Entlebuch und Teilen des Kantons Uri zu erwarten, welche wie viele Schweizer Bergregionen von Abwan-derung und einer vergleichsweise starken Alterung der Bevölkerung betroffen sind. [email protected]

Kanton Luzern: Verlagerung von Angebot und Nachfrage in die Regionen Sur-see/Seetal und Willisau

Auch Abseits der Zentren relativ wenig leerstehende Wohnungen

Fazit: Funktionierende Wohnungsmärkte

Abbildung 3 Abbildung 4 Aktuelle Ausweitung und mittlere Absorption Leerstandsziffer 2014 Nach Wohnform, in % des totalen Wohnungsbestandes Leerstandsziffer per 1. Juni 2014, in % des Wohnungsbestands (CH=1.08%)

Quelle: Baublatt, Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse, Geostat

Schweiz

Nidwalden/Engelberg

Sarneraatal

Uri

Entlebuch

Willisau

Sursee/Seetal

Luzern

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0%

MietwohnungenEigentumswohnungenEinfamilienhäuserMittlere vergangene Absorption

Uri

Willisau Luzern

Entlebuch

Sarneraatal

Sursee/Seetal

Nidwalden/Engelberg

> 2.50%2.00 – 2.50%1.50 – 2.00%1.25 – 1.50%1.00 – 1.25%0.75 – 1.00%0.50 – 0.75%0.25 – 0.50%< 0.25%

0 2010 km MietwohnungenWohneigentum

Page 28: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 28

Wohnen | Immobilien

Erreichbarkeit, Seen und Steuern bestimmen die Mietpreise Durchschnittliche Mietpreise einer 4-Zimmer-Wohnung

Neubauwohnung, mittlerer Ausbaustandard, 110m², Q2 2014, in CHF/Monat (netto)

Das Mietpreisgefälle zwischen den Regionen ist relativ stark ausgeprägt. Am teuersten ist eine durchschnittliche 4-Zimmer-Neubauwohnung an guter Lage in den Gemeinden am nördli-chen Teil des Vierwaldstättersees (Region Luzern und Kanton Nidwalden), wo teilweise Nettomonatsmieten bis über CHF 2‘400 fällig werden. Im Entlebuch sowie in Teilen der Wirt-schaftsregion Willisau und dem Kanton Uri hingegen sind ver-gleichbare Wohnungen bereits für CHF 1‘400 Nettomiete zu haben (Schweizer Durchschnitt: CHF 1‘900). Überdurch-schnittlich hoch sind die Mieten auch in einigen touristischen Gemeinden der Kantone Ob- und Nidwalden sowie in Sursee und in steuergünstigen Gemeinden am Sempachersee.

[email protected] Quelle: Wüest & Partner, Geostat

Grosse regionale Unterschiede bei der Insertionsdauer Mittlere Insertionsdauer von Mietwohnungen

Bestandeswohnungen, in Tagen, 2014

Die Insertionsdauer, also die durchschnittliche Zeitdauer wäh-rend der Wohnungsinserate online sind, zeigt, wie einfach Wohnungen zu vermarkten sind. Wenig überraschend sind Mietwohnungen in der urbanen Region Luzern am schnellsten vergeben – ein Inserat bleibt dort durchschnittlich nur 17 Tage online. Am anderen Ende der Skala liegt das ländlich geprägte Entlebuch, in welchem 3.2% der Mietwohnungen leer stehen: Hier sind Wohnungsinserate mit durchschnittlich 34 Tagen doppelt so lange aufgeschaltet. In den übrigen Regionen liegt die Insertionsdauer mit 22–26 Tagen knapp über dem Schwei-zer Durchschnitt von 21 Tagen.

[email protected] Quelle: Meta-Sys AG, Credit Suisse

Moderate Überangebotsrisiken bei Mietwohnungen Überangebotsrisiko Mietwohnungen (mittlere Frist)

Auf Basis verschiedener Angebots- und Nachfrageindikatoren

Getrieben von tiefen Zinsen und der hohen Nachfrage durch die Zuwanderung sind in den letzten Jahren schweizweit immer mehr Mietwohnungen gebaut worden, oft jedoch auch aus-serhalb der Nachfrageschwerpunkte. Dadurch steigt in gewis-sen – hauptsächlich zentrumsfernen – Regionen die Gefahr von Überangeboten. In den Kantonen Luzern, Uri, Ob- und Nidwal-den ist diese Gefahr jedoch moderat, zumal sich hier die Bau-tätigkeit hauptsächlich auf nachfragestarke Regionen kon-zentriert. Am unmittelbarsten besteht die Gefahr im Entlebuch, welches bereits relativ hohe Leerstände (3.2%) zu verzeichnen hat und bevölkerungsmässig stagniert. Ein drastischer Rück-gang der Nachfrage – etwa durch die Umsetzung der «Mas-seneinwanderungsinitiative» – könnte jedoch auch in weiteren Regionen den Druck auf die Leerstände erhöhen.

[email protected] Quelle: Credit Suisse, Geostat

Stans

Sarnen

Sursee

Luzern

Willisau

Hochdorf

EscholzmattAltdorf (UR)

> 2'800 2'600 - 2'8002'400 - 2'6002'200 - 2'4002'000 - 2'2001'800 - 2'0001'600 - 1'8001'400 - 1'6001'200 - 1'400

0 2010 km

0

5

10

15

20

25

30

35

Schweiz LU UR OW NW Luzern Sursee Willisau Entleb.

Stark überdurchschnittlich

Überdurchschnittlich

Durchschnittlich

Unterdurchschnittlich

Stark unterdurchschnittlich

Page 29: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 29

Öffentliche Finanzen

Geht die Luzerner Steuerstrategie auf? Ohne die SNB-Ausschüttungen würde Luzern 2015 trotz Sparmassnahmen Defizite schreiben. Die Steuerstrategie führt zwischenzeitlich zu Einnahmenausfällen. Die Chancen, dass das Wachstum des Steuersubstrats dies kompensiert, sind gemäss unserer Einschätzung intakt.

Die Luzerner Steuergesetzrevision 2011 mit Halbierung des Gewinnsteuersatzes kommt einem Paukenschlag gleich: Landesweit setzte sich erstmals ein grossflächiger Zentrumskanton mit grossem bestehenden Steuersubstrat an die Spitze der steuerlichen Attraktivität. Für Luzern be-deutete dies ausserdem einen radikalen Kurswechsel, hatten die nahen Nachbarn zuvor jeweils Vorsprung. Die Tiefsteuerstrategien kleinerer Kantone, etwa Obwalden, Appenzell Innerrhoden und Uri, hatten auf der Einnahmenseite geringere Ausfälle zur Folge. Deren Budget war weni-ger stark von Gewinnsteuern abhängig als dasjenige Luzerns. Tatsächlich haben die kantonalen Einnahmen der Gewinn- und Kapitalsteuer 2012 gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel, d.h. CHF 47.7 Mio., abgenommen (vgl. Abb. 1). 2013 erholten sich die Erträge. Der Kanton rech-net damit, dass die Einnahmen bis 2018 auf ein Niveau wie vor der Reform zurückkehren wer-den, da sich das Steuersubstrat durch zugezogene Unternehmen erhöhen soll. Landesweit müssen die Kantone den Gürtel enger schnallen: Die Steuererträge fallen aufgrund der konjunkturellen Entwicklung, der Auswirkungen der Unternehmenssteuerreform II und ver-gangener Steuersenkungen geringer aus. Die Nationalbank (SNB) schüttete 2014 erstmals keinen Gewinn aus. 2015 wird der einmalige Ausfall voraussichtlich mit einer Sonderausschüt-tung kompensiert. Auf der Ausgabenseite hat die neue Spitalfinanzierung die Budgetierung vo-rübergehend erschwert. Die Kantone überprüfen ihre Leistungen, einzelne haben Steuererhö-hungen beschlossen.5 In diesem Kontext erweist sich die Luzerner Finanzstrategie als kontro-vers: 2014 stiess das Paket zur Leistungsüberprüfung auf Widerstand. Der Voranschlag 2015 wurde ebenfalls erst verworfen, nur mit Anpassungen abgesegnet und plant ein Minus von CHF 24.3 Mio. Dank der (nicht budgetierten) CHF 32 Mio. an ordentlichen SNB-Gewinnausschüttungen und der Sonderausschüttung wird ein Plus resultieren. Neben den (ur-sprünglich geplanten) roten Zahlen wird kritisiert, dass der Kanton die Gewinnsteuer nicht anhe-ben will, um für Unternehmen attraktiv zu bleiben Gleichzeitig werden jedoch Leistungen für die Einwohner abgebaut, etwa im Bildungs- und Sozialbereich.

5 Weitere Informationen: Kantonsfinanzen – Die «fetten Jahre» sind vorbei. April 2014, Credit Suisse Economic Research.

Defizite nur dank SNB-Geldsegen abgewendet

Abbildung 1 Abbildung 2 Fiskalerträge Kanton Luzern Kantonale Rechnungsabschlüsse und Budgets Mio. CHF, ab 2014 Budget bzw. Aufgaben- und Finanzplan, ohne Gemeinden Budgets 2015 von LU, NW, OW und ZG um ord. SNB-Ausschüttungen korrigiert

Quelle: Eidgenössische Finanzverwaltung, Kanton Luzern Quelle: Kantone, Credit Suisse

0

200

400

600

800

1'000

1'200

1'400

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014B 2016B 2018B

Direkte Steuern natürliche Personen Direkte Steuern juristische PersonenBesitz- und Ausgabensteuern Übrige direkte Steuern

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

B

2015

B

2015

B, i

nkl.

SN

B

LU ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### 0 -0 -0 0

ZG ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### -0 -0 -0 -0

SZ ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### -0 -0 -0 -0

UR ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### 0.1 0 0 0

NW ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### -0 -0 -0 -0

OW ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### ### -0 -0 -0 -0

> 3% 1-3% 0-1% 0--1% -1 - -3 < -3%

Budgetierung von Zuver-sicht geprägt

Page 30: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 30

Tatsache ist, dass Unternehmensgewinne je nach Firmenstruktur sehr mobil sind und innerhalb der geltenden Steuergesetze auf tatsächlichem oder auf buchhalterischem Weg an andere Standorte transferiert werden können. Dies gilt insbesondere für Konzerne mit globalen Wert-schöpfungsketten, die auch den damit verbundenen Aufwand tragen können. Im Gegensatz da-zu sind Privatpersonen weniger mobil. Ihre Einkommen und Vermögen lassen sich einfacher lo-kalisieren und besteuern. Der weltweite Wettbewerb um das Steuersubstrat von juristischen Personen wird also härter geführt als derjenige um Privatpersonen. Die Luzerner Steuerstrate-gie trägt diesem Umstand Rechnung. Da das Stimmvolk jedoch ausschliesslich aus Privatperso-nen besteht, die im Einzelfall nicht unbedingt direkt von tieferen Gewinnsteuern profitieren, sind Zielkonflikte vorprogrammiert, wenn die Ressourcen knapper werden. EU und OECD üben Druck auf die Schweiz aus, die privilegierte Besteuerung ausländischer Gewinne von Statusgesellschaften (z.B. Holdings) abzuschaffen. Der Bundesrat hat als Antwort darauf die Unternehmenssteuerreform III vorgeschlagen. Neben der Aufhebung der Privilegien sieht der Bund Massnahmen zur Sicherung der steuerlichen Attraktivität («Lizenzbox», Zinsabzug bei der Gewinnsteuer, etc.) vor, die 2019 in Kraft treten dürften. Ertragsseitig sind Nidwalden und Luzern mit über 12% der Unternehmenssteuereinnahmen stärker betroffen als Obwalden und Uri (vgl. Abb. 3). Sie bleiben jedoch unter dem Landesmittel und deutlich hinter Basel-Stadt und Zug, die von Statusgesellschaften mehr einnehmen als von ordentlich besteuerten Unter-nehmen. Andere Standorte, etwa Irland, haben auf Druck von OECD und EU ebenfalls steuerli-che Sondermodelle aufgehoben. Mit diesen Bestrebungen rücken die ordentlichen Steuersätze wieder stärker in den Vorder-grund. Um für Unternehmen attraktiv zu bleiben, müssen die Schweizer Kantone ihre Steuersät-ze auf international kompetitive Niveaus senken. Für Basel-Stadt, Zürich oder etwa Genf wären dazu grössere Senkungsschritte notwendig, die auf der Ertragsseite substanzielle Ausfälle hin-terlassen dürften. Die Zentralschweizer Kantone sind im Gegensatz dazu bereits auf kompetiti-ven Niveaus oder nur wenig davon entfernt (siehe Kapitel Standortqualität, S. 9). Ansässige Un-ternehmen haben damit eine höhere Planungssicherheit als andernorts, was Wegzüge verhin-dern kann. Gleichzeitig könnten die Zentralschweizer Kantone von Zuzügen aus anderen Kanto-nen profitieren, die keine vergleichbaren Rahmenbedingungen anbieten können. Ob sich die Luzerner Steuerstrategie auszahlt, kann noch nicht abschliessend beurteilt werden. Angesichts der Unternehmenssteuerreform III und der lokal starken Konkurrenz dürfte dieser Schritt notwendig sein, um im Steuerwettbewerb national und international überhaupt mitspielen zu können. Entscheidendes Kriterium sind die Gewinnsteuereinnahmen: Der Kanton ist aus Sicht der Standortqualität gut positioniert, um den prognostizierten Anstieg des Steuersubstrats realisieren zu können. Der Zuzug von Firmen ist jedoch stark von Einzelentscheidungen abhän-gig. Ansiedlungswillige Unternehmen müssen zudem die Unsicherheiten bezüglich der USR III sowie der genauen Umsetzung der «Masseneinwanderungsinitiative» und der «Abzocker-Initiative» einkalkulieren. Alle langfristig wirksamen Investitionen in die Standortqualität sind mit Risiken verbunden. Gemäss unserer Einschätzung sind Luzerns Chancen jedoch intakt, dass sich die Reform letztendlich rechnet. [email protected]

Zielkonflikt: Unternehmen vs. Privatpersonen

Privilegien sind andernorts stärker verbreitet

USR III bietet Chancen für die Zentralschweiz

Luzerner Steuerreform ist eine Langfrist-Investition

Abbildung 3 Abbildung 4 Erträge aus Statusgesellschaften Ressourcenindex 2008-2010, Anteil am Total der juristischen Personen, Kantone und Gemeinden 2015

Quelle: EFV Quelle: EFD

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

BS ZG SH BL GE NE SZ VD TI NW AI FR GL LU SG JU ZH BE AR GROWUR TG SO AG VS

ordentlich besteuerte Gesellschaften Statusgesellschaften

CH

-Dur

chsc

hnitt

ZG

SZGE BS

NWZH

VDSHBL TI AG NEOWAR AI GRLUSGSOTG FR BEGLVSJUUR

0

50

100

150

200

250

300

Page 31: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 31

Öffentliche Finanzen

Schweizer Kantone weit von Schuldenfalle entfernt Pegelstand kritische Schuldenquote

Pegelstand der kritischen Schuldenquote in Prozent, ausgewählte Kantone

Während die Staatshaushalte europaweit unter beträchtlichen Schuldenlasten leiden, sind die Bilanzen hierzulande durchwegs gesund. Von einer Schuldenfalle – in der bereits die Zinszah-lungen zu einer Neuverschuldung führen – sind die Schweizer Kantone weit entfernt. Schwyz ist sehr steuergünstig und er-wirtschaftet momentan sehr geringe Primärüberschüsse. Damit kommt die Schuldenlast der kritischen Quote am nächsten. Einen wichtigen Beitrag zur Stabilität leisten die Schulden-bremsen, die meist einen Ausgleich von Defiziten über eine mehrjährige Periode fordern und damit chronischen Defiziten entgegenwirken. Gemäss einer Analyse der Strenge der kan-tonalen Budgetregeln zählen die Zentralschweizer Regeln nicht zu den striktesten (Yerly, Die Volkswirtschaft 6-2014). Gleich-wohl ist die Schuldenlast nirgends besorgniserregend.

[email protected] Quelle: FDK, EFV, Credit Suisse

NFA: Luzern, Obwalden und Uri sind Nettobezüger Neuer Finanzausgleich: Zahlungen für 2015

CHF pro Einwohner; positive Werte: Nettozahlung, negative Werte: Nettobezug

Neun Kantone zahlen in den Neuen Finanzausgleich (NFA) ein. Mit einem Beitrag von CHF 465 Mio. wird Zürich am stärksten belastet. Pro Einwohner erbringt Zug mit über CHF 2‘800 den höchsten Nettobeitrag, was hauptsächlich auf dem hohen Ressourcenpotenzial des Kantons beruht. Gegenüber 2014 ist der Zuger Beitrag um mehr als 11% angestiegen, im Vergleich zu 2008 sogar um über 61%. Auf der anderen Seite erhalten die Kantone Bern, Neuenburg und Jura pro Einwohner rund 36% mehr als noch 2008. Die NFA-Ausgleichszahlungen werden von den Geberkantonen verstärkt kritisiert. Sie fordern einen verringerten Ausgleich, steuerpolitische Einschränkungen für die Empfängerkantone sowie die Abschaffung des Härte-ausgleichs.

[email protected] Quelle: EFV

Zwecksteuer zum Hochwasserschutz in Obwalden Investitionen: ein Drittel der Schäden von 2005

Schäden durch Hochwasser und weitere Naturgefahren, Mio. CHF (Preise von 2013)

Die Obwaldner Steuersätze kannten in der Vergangenheit nur eine Richtung: nach unten. Die Zustimmung des Stimmvolkes von über 82% zur Einführung einer Zwecksteuer zur Finanzie-rung eines Hochwasserschutzprojekts im Herbst 2014 über-rascht daher auf den ersten Blick. Das Projekt ist mit CHF 115 Mio. budgetiert, der Entscheid über die Höhe der Bundesbei-träge ist noch ausstehend. Dass die Stimmbürger dieses Jahr-hundertwerk und die Erhöhung der Steuerrechnung um 1.1% bis 1.3% mit klarem Mehr angenommen haben, lässt sich mit den Unwetterschäden von 2005 erklären: Die Zentralschweiz war stark betroffen. Die Schadenssumme für Obwalden beläuftsich auf rund das Dreifache der geplanten Investitionen. Diese dürften sich deshalb in einem vergleichbaren Szenario auszah-len.

[email protected] Quelle: WSL

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

ZG FR OW GL UR AG ZH BS LU SO BE GE NW NE TI SZ

aktuelle Schuldenquote in % kritische Schuldenquote

ZH

BELU

UR

SZ

OW

NW

GL

ZG

FR

SO

BS

BLSH

ARAI

SG

GR

AG

TG

TI

VD

VS

NE

GE

JU-3'000

-2'000

-1'000

0

1'000

2'000

3'000

4'000

RessourcenausgleichLastenausgleichHärteausgleich

0

500

1'000

1'500

2'000

2'500

3'000

3'500

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010

BE; 805

LU; 590

UR; 365

OW; 345

NW; 120

GR; 85

SZ; 80

übrige Kt.; 185

unlokali-siert; 415

Page 32: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 32

Risikowarnung

Jede Anlage ist mit Risiken verbunden, insbesondere in Bezug auf Wert- und Rendi-teschwankungen. Sind Anlagen in einer anderen Währung als Ihrer Basiswährung denominiert, können Wechselkursschwankungen den Wert, den Kurs oder die Rendite nachteilig beeinflussen. Informationen zu den mit Anlagen in die hierin behandelten Wertpapiere verbundenen Risiken finden Sie unter folgender Adresse: https://research.credit-suisse.com/riskdisclosure Dieser Bericht kann Informationen über Anlagen, die mit besonderen Risiken verbun-den sind, enthalten. Bevor Sie eine Anlageentscheidung auf der Grundlage dieses Berichts treffen, sollten Sie sich durch Ihren unabhängigen Anlageberater bezüglich notwendiger Erläuterungen zum Inhalt dieses Berichts beraten lassen. Zusätzliche Informationen erhalten Sie ausserdem in der Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei der Schweizerischen Bankiervereinigung erhalten. Kurs, Wert und Ertrag der in diesem Bericht beschriebenen Wertpapiere oder Finanzinstrumente können sowohl steigen als auch fallen. Der Wert von Wertpapie-ren und Finanzinstrumenten unterliegt Schwankungen von Kassa- bzw. Termin- und Wechselkursen sowie der Entwicklung von wirtschaftlichen Indikatoren, der Bonität von Emittenten oder Referenz-Emittenten usw. Diese Schwankungen und Entwick-lungen können sich sowohl vorteilhaft als auch nachteilig auf den Ertrag bzw. den Kurs der betreffenden Papiere oder Instrumente auswirken. Beim Kauf von Wertpa-pieren oder Finanzinstrumenten können Sie aufgrund von Schwankungen der Börsenkurse oder anderer finanzieller Indizes usw. einen Verlust oder einen den investierten Betrag übersteigenden Verlust erleiden. Dieses Risiko betrifft insbeson-dere Anleger in Wertpapiere wie beispielsweise ADRs, deren Wert von Wechselkurs-schwankungen beeinflusst wird. Provisionssätze für Maklergeschäfte entsprechen den zwischen der CS und dem Anleger vereinbarten Sätzen. Bei Transaktionen, die als Abkommen zwischen selbstständigen Händlern/Kommittenten (Principal-to-principal-Basis) zwischen der Credit Suisse und dem Anleger abgeschlossen werden, entspricht der Kauf- bzw. Verkaufspreis der Gesamtvergütung. Auf Principal-to-principal-Basis durchgeführte Transaktionen, einschliesslich ausserbörslicher (OTC) Transaktionen mit Derivaten, werden als Kauf-/Geldkurs oder Verkaufs-/Briefkurs angegeben, wobei zwischen diesen Kursangaben eine Differenz (Spread) bestehen kann. Gebühren für Transak-tionen werden vor dem Handel gemäss den geltenden Gesetzen und Bestimmungen vereinbart. Bitte konsultieren Sie vor einem Kauf die handelsvorbereitende Dokumen-tation, in der Sie eine Erläuterung der Risiken und Provisionen usw. der jeweiligen Wertpapiere oder Finanzinstrumente finden. Bei strukturierten Wertpapieren handelt es sich um komplexe Anlageinstrumente, die typischerweise ein erhöhtes Risiko aufweisen. Diese Produkte richten sich aus-schliesslich an erfahrene und informierte Anleger, die alle mit der entsprechenden Anlage verbundenen Risiken verstehen und akzeptieren. Der Marktwert von struktu-rierten Wertpapieren wird durch wirtschaftliche, finanzielle und politische Faktoren beeinflusst (insbesondere Spot- und Forward-Zinsen sowie Wechselkurse), ebenso durch Faktoren wie Laufzeit, Marktkonditionen, Volatilität oder Bonität des Emitten-ten bzw. von Referenzemittenten. Anleger, die den Erwerb strukturierter Produkte erwägen, sollten das betreffende Produkt eigenständig prüfen und analysieren und ihre eigenen Berater zu den mit dem geplanten Erwerb verbundenen Risiken konsul-tieren. Einige der in diesem Bericht behandelten Produkte weisen ein erhöhtes Mass an Volatilität auf. Anlagen mit erhöhter Volatilität können starken Wertschwankungen unterliegen, die zu Verlusten bei einer Realisierung der betreffenden Anlage führen können. Derartige Verluste können dem Wert der ursprünglichen Anlage entspre-chen. Bei bestimmten Investments können die erlittenen Verluste den Wert der ursprünglichen Anlage sogar übersteigen. In einem solchen Fall müssen Sie die erlittenen Verluste durch zusätzliche Zahlungen decken. Die Rendite auf ein Invest-ment kann fluktuieren, und gegebenenfalls wird ein Teil des für die ursprüngliche Anlage gezahlten Betrags für die Zahlung der Rendite verwendet. Bestimmte Invest-ments können gegebenenfalls nicht ohne weiteres realisiert werden, und der Verkauf bzw. die Realisierung der betreffenden Instrumente kann sich als schwierig erweisen. Ebenso kann es sich als schwierig erweisen, zuverlässige Informationen zum Wert eines Investments oder den damit verbundenen Risiken zu erlangen. Bitte wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Relationship Manager. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für eine zukünf-tige Wertentwicklung Die Wertentwicklung kann durch Provisionen, Gebüh-ren oder andere Kosten sowie durch Wechselkursschwankungen beeinflusst werden.

Finanzmarktrisiken Historische Renditen und Finanzmarktszenarien sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Preis und der Wert der hierin erwähnten Anlagen und alle daraus resultierenden Erträge können sinken, steigen oder schwanken. Die Performance in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung. Sind Anlagen in einer anderen Währung als Ihrer Basiswährung denominiert, können Wechselkurs-

schwankungen den Wert, den Kurs oder die Rendite nachteilig beeinflussen. Sie sollten, soweit Sie eine Beratung für erforderlich halten, Berater konsultieren, die Sie bei dieser Entscheidung unterstützen. Anlagen werden möglicherweise nicht öffentlich oder nur an einem eingeschränkten Sekundärmarkt gehandelt. Ist ein Sekundärmarkt vorhanden, kann der Kurs, zu dem die Anlagen an diesem Markt gehandelt werden oder die Liquidität bzw. Illiquidität des Marktes nicht vorhergesagt werden.

Schwellenmärkte In Fällen, in denen sich dieser Bericht auf Schwellenmärkte bezieht, weisen wir Sie darauf hin, dass mit Anlagen und Transaktionen in verschiedenen Anlagekategorien von oder in Zusammenhang oder Verbindung mit Emittenten und Schuldnern, die in Schwellenländern gegründet, stationiert oder hauptsächlich geschäftlich tätig sind, Unsicherheiten und Risiken verbunden sind. Anlagen im Zusammenhang mit Schwel-lenländern können als spekulativ betrachtet werden; ihre Kurse neigen zu einer weit höheren Volatilität als die der stärker entwickelten Länder der Welt. Anlagen in Schwellenmärkten sollten nur von versierten Anlegern oder von erfahrenen Fachleu-ten getätigt werden, die über eigenständiges Wissen über die betreffenden Märkte sowie die Kompetenz verfügen, die verschiedenen Risiken, die solche Anlagen bergen, zu berücksichtigen und abzuwägen und ausreichende finanzielle Ressourcen zur Verfügung haben, um die erheblichen Risiken des Anlageausfalls solcher Anlagen zu tragen. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Risiken, die sich aus Anlagen in Schwellenmärkten ergeben, und Ihre Portfolio-Strukturierung zu steuern. Bezüglich der unterschiedlichen Risiken und Faktoren, die es bei Anlagen in Schwellenmärkten zu berücksichtigen gilt, sollten Sie sich von Ihren eigenen Beratern beraten lassen.

Alternative Anlagen Hedge-Fonds unterliegen nicht den zahlreichen Bestimmungen zum Schutz von Anlegern, die für regulierte und zugelassene gemeinsame Anlagen gelten; Hedge-Fonds-Manager sind weitgehend unreguliert. Hedge-Fonds sind nicht auf eine bestimmte Zurückhaltung bei Anlagen oder Handelsstrategie beschränkt und versu-chen, in den unterschiedlichsten Märkten Gewinne zu erzielen, indem sie auf Fremd-finanzierung, Derivate und komplexe, spekulative Anlagestrategien setzen, die das Risiko eines Anlageausfalls erhöhen können. Rohstofftransaktionen bergen ein hohes Mass an Risiko und sind für viele Privatanle-ger möglicherweise ungeeignet. Marktbewegungen können zu erheblichen Verlusten oder sogar zu einem Totalverlust führen. Anleger in Immobilien sind Liquiditäts-, Fremdwährungs- und anderen Risiken ausgesetzt, einschliesslich konjunktureller Risiken, Vermietungsrisiken und solcher, die sich aus den Gegebenheiten des lokalen Marktes, der Umwelt und Änderungen der Gesetzeslage ergeben.

Zins- und Ausfallrisiken Die Werthaltigkeit einer Anleihe hängt von der Bonität des Emittenten bzw. des Garanten ab. Sie kann sich während der Laufzeit der Anleihe ändern. Bei Insolvenz des Emittenten und/oder Garanten der Anleihe ist die Anleihe oder der aus der Anleihe resultierender Ertrag nicht garantiert und Sie erhalten die ursprüngliche Anlage möglicherweise nicht oder nur teilweise zurück.

Page 33: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 33

Offenlegungen

Die Informationen und Meinungen in diesem Bericht wurden von der Abteilung Research der Division Private Banking & Wealth Management der CS am angegebe-nen Datum erstellt und können sich ohne vorherige Mitteilung ändern. Aufgrund unterschiedlicher Bewertungskriterien können die in diesem Bericht geäusserten Ansichten über einen bestimmten Titel von Ansichten und Beurteilungen des Credit Suisse Research Department der Division Investment Banking abweichen oder diesen widersprechen. Artikelbeiträge von Anlagestrategen sind keine Research-Berichte. Anlagestrategen gehören nicht dem CS Research Department an. Die CS verfügt über Weisungen, die sicherstellen, dass das Research Department unabhängig ist. Dies schliesst Weisungen zu Handelsbeschränkungen für bestimmte Wertschriften vor der Veröf-fentlichung von Research-Berichten ein. Diese Weisungen gelten nicht für Anlage-strategen. Die CS lehnt jede Haftung für Verluste aus der Verwendung dieses Berichts ab, es sei denn, dieser Haftungsausschluss steht im Widerspruch zu einer Haftung, die sich aus bestimmten, für die CS geltenden Statuten und Regelungen ergibt. Dieser Bericht ist kein Ersatz für eine unabhängige Beurteilung. Die CS hat möglicherweise eine Handelsidee zu diesem Wertpapier veröffentlicht oder wird dies möglicherweise in Zukunft tun. Handelsideen sind kurzfristige Handelsempfehlungen, die auf Markt-ereignissen und Katalysatoren basieren, wohingegen Unternehmensempfehlungen Anlageempfehlungen darstellen, die auf dem erwarteten Gesamtertrag im 6- bis 12-Monats-Horizont basieren, gemäss der Definition im Disclosure-Anhang. Da Handel-sideen und Unternehmensempfehlungen auf unterschiedlichen Annahmen und Analysemethoden basieren, könnten die Handelsideen von den Unternehmensemp-fehlungen abweichen. Ausserdem hat die CS möglicherweise andere Berichte veröffentlicht oder wird möglicherweise Berichte veröffentlichen, die im Widerspruch zu dem vorliegenden Bericht stehen oder zu anderen Schlussfolgerungen gelangen. Diese Berichte spiegeln die verschiedenen Annahmen, Einschätzungen und Analy-semethoden wider, auf denen sie basieren, und die CS ist in keiner Weise verpflich-tet, sicherzustellen, dass der Empfänger Kenntnis von anderen entsprechenden Berichten erhält.

Bestätigung der Analysten Alle in diesem Bericht aufgeführten Analysten bestätigen hiermit, dass die in diesem Bericht geäusserten Ansichten über Unternehmen und deren Wertschriften mit ihren persönlichen Ansichten über sämtliche hier analysierten Unternehmen und Wert-schriften übereinstimmen. Die Analysten bestätigen darüber hinaus, dass eine bereits erhaltene oder zukünftige Vergütung in keiner Art und Weise direkt oder indirekt mit den in diesem Bericht ausgedrückten Empfehlungen oder Ansichten in Verbindung steht. Die in diesem Bericht erwähnten Knowledge Process Outsourcing Analysten (KPO-Analysten) sind bei der Credit Suisse Business Analytics (India) Private Limited angestellt.

Wichtige Angaben Die CS veröffentlicht Research-Berichte nach eigenem Ermessen. Dabei bezieht sie sich auf Entwicklungen in den analysierten Unternehmen, im Sektor oder Markt, die für die im Bericht geäusserten Meinungen und Ansichten wesentlich sein können. Die CS veröffentlicht ausschliesslich unparteiische, unabhängige, eindeutige, faire und nicht irreführende Anlagestudien. Der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Credit Suisse verbindliche Code of Conduct ist online unter folgender Adresse abrufbar: https://www.credit-suisse.com/governance/doc/code_of_conduct_en.pdf Weitere Informationen finden Sie im Dokument «Unabhängigkeit der Finanzanalyse» unter folgender Adresse: https://www.credit-suisse.com/legal/pb_research/independence_en.pdf Die Vergütung der für diesen Research-Bericht verantwortlichen Analysten setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, darunter aus dem Umsatz der CS. Einen Teil dieses Umsatzes erwirtschaftet die Credit Suisse im Bereich Investment Ban-king.

Zusätzliche Angaben Vereinigtes Königreich: Weitere Informationen zu Angaben über den Bereich Fixed Income erhalten Kunden der Credit Suisse (UK) Limited und der Credit Suisse Securities (Europe) Limited unter der Telefonnummer +41 44 333 33 99. Informationen zu rechtlichen Hinweisen und Offenlegungen bezüglich der von Credit Suisse Investment Banking beurteilten Unternehmen, die in diesem Bericht erwähnt

wurden, finden Sie auf der Seite «Disclosure» der Investment Banking Division unter folgender Adresse: https://rave.credit-suisse.com/disclosures Weitere Informationen wie Angaben im Zusammenhang mit anderen Emittenten finden Sie auf der der Seite «Disclosure» der Private Banking & Wealth Management Division unter folgender Adresse: https://www.credit-suisse.com/disclosure

Allgemeiner Haftungsausschluss / Wichtige Information

Der vorliegende Bericht ist nicht für die Verbreitung an oder die Nutzung durch natürliche oder juristische Personen bestimmt, die Bürger eines Landes sind oder in einem Land ihren Wohnsitz bzw. ihren Gesellschaftssitz haben, in dem die Verbrei-tung, Veröffentlichung, Bereitstellung oder Nutzung dieser Informationen geltende Gesetze oder Vorschriften verletzen würde oder in dem CS Registrierungs- oder Zulassungspflichten erfüllen müssten. In diesem Bericht bezieht sich CS auf die Schweizer Bank Credit Suisse AG oder ihre Tochter- und verbundenen Unternehmen. Weitere Informationen über die Organisati-onsstruktur finden sich unter folgender Adresse: http://www.credit-suisse.com/who_we_are/de/ KEINE VERBREITUNG, AUFFORDERUNG ODER BERATUNG Diese Publikation dient ausschliesslich zur Information und Veranschaulichung sowie zur Nutzung durch Sie. Sie ist weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Wertschriften oder anderen Finanzinstrumenten. Alle Informationen, auch Tatsachen, Meinungen oder Zitate, sind unter Umständen gekürzt oder zusammengefasst und beziehen sich auf den Stand am Tag der Erstel-lung des Dokuments. Bei den in diesem Bericht enthaltenen Informationen handelt es sich lediglich um allgemeine Marktkommentare und in keiner Weise um eine regulierte Finanzberatung bzw. Rechts-, Steuer- oder andere regulierte Finanzdienst-leistungen. Den finanziellen Zielen, Verhältnissen und Bedürfnissen einzelner Perso-nen wird keine Rechnung getragen. Diese müssen indes berücksichtigt werden, bevor eine Anlageentscheidung getroffen wird. Bevor Sie eine Anlageentscheidung auf der Grundlage dieses Berichts treffen, sollten Sie sich durch Ihren unabhängigen Anlageberater bezüglich notwendiger Erläuterungen zum Inhalt dieses Berichts beraten lassen. Dieser Bericht bringt lediglich die Einschätzungen und Meinungen der CS zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments zum Ausdruck und bezieht sich nicht auf das Datum, an dem Sie die Informationen erhalten oder darauf zugreifen. In diesem Bericht enthaltene Einschätzungen und Ansichten können sich von den durch andere CS-Departments geäusserten unterscheiden und können sich jederzeit ohne Ankündigung oder die Verpflichtung zur Aktualisierung andern. Die CS ist nicht verpflichtet sicherzustellen, dass solche Aktualisierungen zu Ihrer Kenntnis gelangen. PROGNOSEN & SCHÄTZUNGEN Vergangene Wertentwicklungen sollten weder als Hinweis noch als Garantie für zukünftige Ergebnisse aufgefasst werden, noch besteht eine ausdrückliche oder implizierte Gewährleistung für künftige Wertentwick-lungen. Soweit dieser Bericht Aussagen über künftige Wertentwicklungen enthält, sind diese Aussagen zukunftsgerichtet und bergen daher diverse Risiken und Unge-wissheiten. Ist nichts anderes vermerkt, sind alle Zahlen ungeprüft. Sämtliche hierin erwähnten Bewertungen unterliegen den CS-Richtlinien und -Verfahren zur Bewer-tung. KONFLIKTE: Die CS behält sich das Recht vor, alle in dieser Publikation unter Umständen enthaltenen Fehler zu korrigieren. Die Credit Suisse, ihre verbundenen Unternehmen und/oder deren Mitarbeitende halten möglicherweise Positionen oder Bestände, haben andere materielle Interessen oder tätigen Geschäfte mit hierin erwähnten Wertschriften oder Optionen auf diese Wertschriften oder tätigen andere damit verbundene Anlagen und steigern oder verringern diese Anlagen von Zeit zu Zeit. Die CS bietet den hierin erwähnten Unternehmen oder Emittenten möglicher-weise in erheblichem Umfang Beratungs- oder Anlagedienstleistungen in Bezug auf die in dieser Publikation aufgeführten Anlagen oder damit verbundene Anlagen oder hat dies in den vergangenen zwölf Monaten getan. Einige hierin aufgeführte Anlagen werden von einem Unternehmen der CS oder einem mit der CS verbundenen Unternehmen angeboten oder die CS ist der einzige Market Maker für diese Anla-gen. Die CS ist involviert in zahlreiche Geschäfte, die mit dem genannten Unterneh-men in Zusammenhang stehen. Zu diesen Geschäften gehören unter anderem spezialisierter Handel, Risikoarbitrage, Market Making und anderer Eigenhandel. BESTEUERUNG: Diese Publikation enthält keinerlei Anlage-, Rechts-, Bilanz- oder Steuerberatung. Die CS berät nicht hinsichtlich der steuerlichen Konsequenzen von Anlagen und empfiehlt Anlegern, einen unabhängigen Steuerberater zu konsultieren. Die Steuersätze und Bemessungsgrundlagen hängen von persönlichen Umständen ab und können sich jederzeit ändern. QUELLEN: Die in diesem Bericht enthaltenen Informationen und Meinungen stammen aus oder basieren auf Quellen, die von CS als zuverlässig erachtet werden; dennoch garantiert die CS weder deren Richtigkeit noch deren Vollständigkeit. Die CS lehnt jede Haftung für Verluste ab, die aufgrund der Verwendung dieses Berichts entstehen. WEBSITES: Der Bericht kann Internet-Adressen oder die entsprechenden Hyperlinks zu Websites beinhalten. Die CS hat die Inhalte der Websites, auf die Bezug genommen wird, nicht überprüft und über-nimmt keine Verantwortung für deren Inhalte, es sei denn, es handelt sich um eigenes Website-Material der CS. Die Adressen und Hyperlinks (einschliesslich

Page 34: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Credit Suisse Economic Research

Swiss Issues Regionen 34

Adressen und Hyperlinks zu dem eigenen Website-Material der CS) werden nur als als praktische Hilfe und Information für Sie veröffentlicht, und die Inhalte der Websi-tes, auf die verwiesen wird, sind keinesfalls Bestandteil des vorliegenden Berichts. Der Besuch der Websites oder die Nutzung von Links aus diesem Bericht oder der Website der CS erfolgen auf Ihr eigenes Risiko.

Distribution von Research-Berichten Sofern hier nicht anders vermerkt, wurde dieser Bericht von der Schweizer Bank Credit Suisse AG erstellt und publiziert, die der Zulassung und Regulierung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht untersteht. Australien: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse AG, Sydney Branch (CSSB) (ABN 17 061 700 712 AFSL 226896), ausschliesslich an «Wholesale»-Kunden, definiert nach s761G des Corpo-rations Act 2001, verteilt. CSSB übernimmt keine Gewähr, noch macht sie Zusiche-rungen zur Wertentwicklung der in diesem Bericht erwähnten Finanzprodukte. Bahrain: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse AG, Bahrain Branch, verteilt, die über eine Zulassung der Central Bank of Bahrain (CBB) als Investment Firm Catego-ry 2 verfügt und von dieser reguliert wird. Dubai: Diese Informationen werden von der Credit Suisse AG, Dubai Branch, verteilt, die über eine ordnungsgemässe Lizenz der Dubai Financial Services Authority (DFSA) verfügt und unter deren Aufsicht steht. Finanzprodukte oder Finanzdienstleistungen in diesem Zusammenhang richten sich ausschliesslich an Kunden, die nach den Regeln der DFSA als «professioneller Kunde» oder «Marktkontrahent» einzustufen sind und über genügend Kenntnisse und ausreichend Erfahrung in Finanzfragen verfügen, um sich an Finanzmärkten zu engagieren und die regulatorischen Kriterien für eine Kundenbeziehung erfüllen. Frankreich: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse (France) verteilt, die von der Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution (ACPR) als Anlagedienstleister zugelassen ist. Die Credit Suisse (France) wird von der Autorité de Contrôle Pruden-tiel et de Résolution und der Autorité des Marchés Financiers überwacht und regu-liert. Deutschland: Die Credit Suisse (Deutschland) AG, die der Zulassung und Regulierung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) untersteht, vertreibt das von einem ihrer verbundenen Unternehmen erstelltes Research an ihre Kunden. Gibraltar: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse (Gibraltar) Limited vertrieben. Die Credit Suisse (Gibraltar) Limited ist eine unabhängige Gesellschaft, die zu 100% im Besitz der Credit Suisse ist. Sie untersteht der Regulierung der Gibraltar Financial Services Commission. Guernsey: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse (Channel Islands) Limited verteilt, einem rechtlich unabhängigen Unternehmen, das in Guernsey unter der Nummer 15197 und unter der Anschrift Helvetia Court, Les Echelons, South Esplanade, St Peter Port, Guernsey, eingetra-gen ist. Die Credit Suisse (Channel Islands) Limited ist zu 100% im Besitz der Credit Suisse AG. Sie wird von der Guernsey Financial Services Commission überwacht. Der jeweils aktuelle testierte Jahresabschluss ist auf Anfrage erhältlich. Hongkong: Der vorliegende Bericht wird in Hongkong von der Credit Suisse AG, Hong Kong Branch, herausgegeben. Die Credit Suisse AG, Hong Kong Branch, ist als «Authori-zed Institution» der Aufsicht der Hong Kong Monetary Authority unterstellt und ist ein eingetragenes Institut nach Massgabe der «Securities and Futures Ordinance» (Chapter 571 der gesetzlichen Vorschriften Hongkongs). Indien: Der Vertrieb des vorliegenden Berichts erfolgt durch die Credit Suisse Securities (India) Private Limited («Credit Suisse India», CIN-Nr. U67120MH1996PTC104392), die vom Securities and Exchange Board of India (SEBI) unter den SEBI-Registrierungsnummern INB230970637, INF230970637, INB010970631, INF010970631 und INP000002478 sowie der folgenden Geschäftsadresse: 9th Floor, Ceejay House, Plot F, Shivsagar Estate, Dr. Annie Besant Road, Worli, Mumbai 400 018, Indien, Tel. +91-22 6777 3777, beaufsichtigt wird. Für Details zu den Geschäftsaktivitäten der Credit Suisse India und den vom SEBI gegen sie verhängten Disziplinarmassnahmen verweisen wir auf Section III und Section IV des Disclosure Document unter htttps://www.credit-suisse.com/media/pb/docs/in/privatebanking/services/disclosure-portfolio-management.pdf. Italien: Dieser Bericht wird in Italien einerseits von der Credit Suisse (Italy) S.p.A., einer gemäss italienischem Recht gegründeten und registrierten Bank, die der Aufsicht und Kontrolle durch die Banca d'Italia und CONSOB unter-steht, sowie andererseits von der Credit Suisse AG, einer Schweizerischen Bank mit Lizenz zur Erbringung von Bank- und Finanzdienstleistungen in Italien, verteilt. Japan: Dieser Bericht wird von Credit Suisse Securities (Japan) Limited, Financial Instruments Dealer, Director-General of Kanto Local Finance Bureau (Kinsho) No.66, Mitglied der Japan Securities Dealers Association, Financial Futures Associa-tion of Japan, Japan Investment Advisers Association und Type II Financial Instru-ments Firms Association, ausschliesslich in Japan verteilt. Credit Suisse Securities (Japan) Limited wird diesen Bericht nicht ausserhalb Japans verteilen oder in Länder ausserhalb Japans weiterleiten. Jersey: Der Vertrieb des vorliegenden Berichts erfolgt durch die (Channel Islands) Limited, Jersey Branch, die von der Jersey Financial Services Commission beaufsichtigt wird. Die Geschäftsadresse der Credit Suisse (Channel Islands) Limited, Jersey Branch, in Jersey lautet: TradeWind House, 22 Esplanade, St Helier, Jersey JE2 3QA. Luxemburg: Dieser Bericht wird von der Credit Suisse (Luxembourg) S.A. verteilt. Diese ist eine luxemburgische Bank, die über eine Zulassung der Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) verfügt und von dieser reguliert wird. Katar: Diese Information wird von der Credit Suisse Financial Services (Qatar) L.L.C verteilt, die über eine Bewilligung der Auf-sichtsbehörde für den Finanzplatz Katar (QFCRA) verfügt und von dieser reguliert wird (QFC Nr. 00005). Alle Finanzprodukte oder Finanzdienstleistungen im Zusam-menhang mit diesem Bericht sind nur für Geschäftskunden oder Vertragspartner (gemäss Definition der Aufsichtsbehörde für den Finanzplatz Katar (QFCRA)) zu-gänglich. Zu dieser Kategorie gehören auch Personen mit einem liquiden Vermögen

von über USD 1 Mio., die eine Einstufung als Geschäftskunden wünschen und die über genügend Kenntnisse, Erfahrung und Verständnis des Finanzwesens verfügen, um sich an solchen Produkten und/oder Dienstleistungen zu beteiligen. Singapur: Dieser Bericht wurde zur Verteilung in Singapur ausschliesslich an institutionelle Anleger, zugelassene Anleger und erfahrene Anleger (wie jeweils in den Financial Advisers Regulations definiert) erstellt und herausgegeben und wird von der Credit Suisse AG, Singapore Branch, auch an ausländische Anleger (gemäss Definition in den Financial Advisers Regulations) verteilt. Die Credit Suisse AG, Singapore Branch, ist gemäss den Bestimmungen der Vorschrift 32C der Financial Advisers Regulations berechtigt, Berichte, die durch ihre ausländischen oder verbundenen Unternehmen erstellt wurden, zu verteilen. Für Fragen, die sich aus diesem Bericht ergeben oder die damit in Verbindung stehen, wenden sich Leser aus Singapur bitte an die Credit Suisse AG, Singapore Branch, unter +65-6212-2000. In Bezug auf Finanzbera-tungsdienstleistungen, die Sie von der Credit Suisse AG, Singapore Branch, erhal-ten, entbindet Ihr Status als institutioneller Anleger, zugelassener Anleger, erfahrener Anleger oder ausländischer Anleger die Credit Suisse AG, Singapore Branch, von der Verpflichtung bestimmte Anforderungen des Financial Advisers Act, Chapter 110 in Singapur (das «FAA»), der Financial Advisers Regulation sowie der entsprechenden Hinweise und Richtlinien, die hierzu erlassen wurden, zu erfüllen. Spanien: Dieser Bericht wird in Spanien von der Credit Suisse AG, Sucursal en España, verteilt. Diese ist ein durch die Banco de España autorisiertes Unternehmen (Registernum-mer 1460). Thailand: Der Vertrieb des vorliegenden Berichts erfolgt durch die Credit Suisse Securities (Thailand) Limited, die von der Securities and Exchange Commissi-on, Thailand, beaufsichtigt wird und unter der Adresse 990 Abdulrahim Place Buil-ding, 27/F, Rama IV Road, Silom, Bangrak, Bangkok, Tel. 0-2614-6000, eingetra-gen ist. Vereinigtes Königreich: Dieser Bericht wurde von der Credit Suisse (UK) Limited und der Credit Suisse Securities (Europe) Limited herausgegeben. Die Credit Suisse Securities (Europe) Limited und die Credit Suisse (UK) Limited verfügen beide über eine Zulassung der Prudential Regulation Authority und stehen unter der Aufsicht der Financial Conduct Authority und Prudential Regulation Authority. Sie sind der Credit Suisse zugehörige, aber rechtlich unabhängige Gesellschaften. Der Schutz privater Kunden durch die Financial Conduct Authority und/oder Prudential Regulation Authority gilt nicht für Investments oder Dienstleistungen, die durch eine Person ausserhalb des Vereinigten Königreichs angeboten werden. Das Financial Services Compensation Scheme gilt nicht, wenn der Emittent seine Verpflichtungen nicht erfüllt. USA: WEDER DIESER BERICHT NOCH KOPIEN DAVON DÜRFEN IN DIE VEREINIGTEN STAATEN VERSANDT, DORTHIN MITGENOMMEN ODER AN US-PERSONEN ABGEGEBEN WERDEN.

Das vorliegende Dokument darf ohne schriftliche Genehmigung der Credit Suisse weder vollständig noch auszugsweise vervielfältigt werden. Copyright © 2015 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehal-ten. 15C027A_R

Page 35: Swiss Issues Regionen Januar 2015 Luzern, Obwalden, Nidwalden … · 2015-09-22 · Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri sowie Zug. Eine separate Studie zum Kanton Zug wurde bereits

Weitere Publikationen der Credit Suisse

Retail Outlook 2015 Wachsender E-Commerce verän-dert den Detailhandel Die jährliche Studie zum Schweizer De-tailhandel zeigt die konjunkturellen Per-spektiven für die Branche und aktuelle Herausforderungen auf. Im diesjähri-gen Schwerpunktthema diskutieren wir die strukturellen Auswirkungen des Onlinehandels.

Erschienen am 7. Januar 2015

Branchenmonitor 4. Quartal 2014 Der Branchenmonitor beschreibt quar-talsweise die aktuelle Situation und den konjunkturellen Ausblick der wichtigsten Schweizer Branchen. Erschienen am 15. Januar 2015

Branchenhandbuch 2015 Strukturen und Perspektiven Das Branchenhandbuch ist das jährlich erscheinende Nachschlagewerk der Schweizer Branchen. Die einzelnen Branchenportraits geben vertieften Ein-blick in die Strukturen und die konjunk-turellen Perspektiven der Schweizer Branchen. 3. Februar 2015

Immobilienmarkt 2015 Strukturen und Perspektiven Die jährlich publizierte Immobilienstudie analysiert die Auswirkungen der kon-junkturellen Rahmenbedingungen, die aktuellen Herausforderungen sowie die strukturellen Veränderungen in den wichtigsten Immobiliensegmenten der Schweiz. 4. März 2015

Monitor Schweiz 1. Quartal 2015 Der Monitor Schweiz fasst die Er-kenntnisse der makro- und mikroöko-nomischen Analysen und Prognosen zusammen. 17. März 2015

Der Kanton Tessin Struktur und Perspektiven Das Tessin ist mit Herausforderungen konfrontiert, die sich aus der besonde-ren geographischen Lage ergeben. Die Regionalstudie fokussiert auf die wirt-schaftlichen Perspektiven des Kantons. 10. Juni 2015