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Proseminararbeit Planung eines Unterrichtskonzepts zum Thema „Globales LernenThema: Fair Trade – Fairer Handel 290085 PS Globales Lernen im Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht – Gruppe B LV – Leiterin: Mag. Dr. Ingrid Schwarz SS 2014 Reisinger Melanie Matrikelnummer : 1001082 Studienkennzahl : 190 456 347 E – Mail Adresse: [email protected]

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Page 1: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

Proseminararbeit

Planung eines Unterrichtskonzepts zum

Thema „Globales Lernen“

Thema: Fair Trade – Fairer Handel

290085 PS Globales Lernen im Geographie- und

Wirtschaftskundeunterricht – Gruppe B

LV – Leiterin: Mag. Dr. Ingrid Schwarz

SS 2014

Reisinger Melanie

Matrikelnummer : 1001082

Studienkennzahl : 190 456 347

E – Mail Adresse: [email protected]

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung............................................................................................................................ 3

2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens ..................................................................... 4

3. Einbettung in den Lehrplan................................................................................................ 4

3.1 Voraussetzungen und Rahmenbedingungen ................................................................. 4

3.2 Lernziele ......................................................................................................................... 5

4. Überblick über die Unterrichtsplanung- und Gestaltung................................................... 7

4.1 Verlauf und detaillierte Feinplanung der Unterrichtseinheiten .................................... 8

4.2 Begründung der verwendeten Methoden bzw. Sozialformen .................................... 13

5. Das Unterrichtsbeispiel im Detail : Fair Trade – Fairer Handel........................................ 14

5.1 Erste Unterrichtseinheit ............................................................................................... 14

5.2 Zweite Unterrichtseinheit ............................................................................................ 28

5.3 Dritte Unterrichtseinheit.............................................................................................. 34

5.4 Vierte Unterrichtseinheit ............................................................................................. 42

5.5 Fünfte Unterrichtseinheit............................................................................................. 47

6. Vorbereitung zur Exkursion „Zotter Schokoladenmanufaktur“ ....................................... 48

7. Literaturverzeichnis.......................................................................................................... 50

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1. Einleitung

Im Rahmen des Proseminars „Globales Lernen im Geographie- und

Wirtschaftskundeunterricht“ unter der Leitung von Frau Mag. Dr. Ingrid Schwarz wurde

ausgiebig zu verschiedensten Themenbereichen in Bezug auf Globales Lernen gearbeitet.

Fairer Handel, Migration und Ausbeutung, Welternährung, Fairer Fußball, Umwelt und

Entwicklung... – Die behandelten Themenschwerpunkte waren sehr vielfältig, dass sich die

Wahl für das Thema meiner vorliegenden Proseminararbeit gar nicht so einfach gestaltete,

da ich mich für sehr viele Themen in Bezug auf Globales Lernen interessiere.

Deshalb besuchte ich die BAOBAB Bibliothek in der Sensengasse, verbrachte dort einige

Stunden und ließ mich von den verschiedensten Themen, die auf unterschiedlichste Weise

behandelt und aufbereitet werden können, inspirieren. Da ich bereits einige gedankliche

Ideen für den Unterricht hatte, die sich in der BAOBAB Bibliothek verankerten und ich auch

privat sehr darauf achte, faire gehandelte Produkte zu konsumieren, kam ich zum Entschluss

mich mit „Fair Trade – Fairer Handel“ näher zu beschäftigen.

Die vorliegende Proseminararbeit ist folgendermaßen gegliedert: Bevor ich mich mit den

geplanten Unterrichtseinheiten im Detail befasse, gehe ich näher auf den Kontext des

globalen Lernens in Bezug auf mein Thema, die Rahmenbedingungen, die Einordnung in den

Lehrplan sowie auf die Begründung der verwendeten Methoden ein.

Danach werde ich die geplanten Unterrichtseinheiten mit deren Stundenbildern

konkretisieren und näher darstellen. Der letzte Teil der Proseminararbeit bildet eine

geplante Vorbereitung für eine Exkursion zur Zotter Schokoladenmanufaktur GmbH in der

Steiermark, da sich dieses Unternehmen auch stark auf den fairen Handel spezialisiert hat.

Außerdem bilden die vorangehenden Unterrichtseinheiten das nötige Grundwissen für eine

solche Exkursion, die in der Praxis den Themenbereich „Fair Trade – Fairer Handel“

abrunden soll. Weiters bekommen die SchülerInnen dadurch einen direkten Bezug mit

einem beispielhaften österreichischen Unternehmen und deren Produkte.

Die Quellen werden zwar auch im Kurzbeleg angegeben, finden sich aber detailliert im

abschließenden Literaturverzeichnis wieder.

Wien, Juni 2014

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2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens

Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit den

zentralen Fragen der Gegenwart. Eine wesentliche Aufgabe von Bildung besteht heute darin,

(junge) Menschen zu befähigen, komplexe Vorgänge zu verstehen und diese kritisch zu

reflektieren. Dabei gilt es, ökonomische, soziale, politische, ökologische und kulturelle

Entwicklungen als gestaltbare Prozesse wahrzunehmen und Möglichkeiten zur eigenen

Teilhabe und Mitgestaltung in der Weltgesellschaft zu erkennen.1

Das Thema „Fair Trade – Fairer Handel“ stellt dabei einen großen Themenschwerpunkt des

globalen Lernens da und trifft auf die genannte Beschreibung des Bundesministeriums für

Bildung als Lehr- und Lernkonzepts zu. Die SchülerInnen sollen durch das Beispiel des fairen

Handels dazu angeleitet werden, die Welt aus der Sicht anderer zu betrachten und auf der

Basis verschiedener Betrachtungsweisen innerhalb einer globalen Weltengesellschaft lernen,

reflektieren und handeln (vgl. SCHRÜFER und SCHWARZ 2010: 12). Weiters sollen sie sich im

Sinne des globalen Lernens, die Fähigkeit aneignen, eigene Entscheidungen und eigenes

Handeln bzw. Nicht – Handeln, beispielsweise in Form des Konsums fair gehandelter

Produkte, zu reflektieren und sich deren Auswirkungen auf die Zukunft bewusst werden (vgl.

SCHRÜFER und SCHWARZ 2010: 12). SchülerInnen sollen dabei vor allem den Aspekt der

Globalisierung, in Form alltäglicher Produkte erkennen und die unterschiedlichen

Herstellungsbedingungen und Entlohnungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern

wahrnehmen. Nur so wird ihnen bewusst, dass jeder Einzelne von uns ein Mitglied der

globalen Weltengesellschaft ist und wir einen enormen Einfluss auf die Bewältigung globaler

Herausforderungen besitzen (vgl. SCHRÜFER und SCHWARZ 2010: 12).

3. Einbettung in den Lehrplan

3.1 Voraussetzungen und Rahmenbedingungen

Die nachfolgenden Kapitel stellen die schriftliche Fassung meiner Unterrichtsplanung einer

Sequenz von fünf Schulstunden zum Thema „Fair Trade – Fairer Handel“ dar. Die

Unterrichtsplanung ist auf eine 5. Klasse AHS (Sekundarstufe II) ausgerichtet, wobei davon

1 vgl. https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/globales_lernen.html (zuletzt aufgerufen: 23.06.2014;

11:02)

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ausgegangen wird, dass sich in der Klasse ungefähr 20 SchülerInnen befinden würden.

Hinsichtlich des Lehrplans hat globales Lernen sowie auch „Fair Trade“ zahlreiche

Anknüpfungspunkte, sowohl in der AHS – Unterstufe als auch in der AHS – Oberstufe. Da ich

mich speziell auf die 5. Klasse der AHS Oberstufe beziehe, stützt sich das gewählte Thema

auf den Teilbereich „Die Menschen und ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse“ sowie

„Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen“ des AHS – Oberstufenlehrplans.

Der Unterricht zielt in Bezug auf die Bildungs- und Lehraufgabe besonders auf die Umwelt-,

Gesellschafts- und Wirtschaftskompetenz ab. Mit Hilfe dieser Unterrichtseinheiten sollen die

SchülerInnen zu einem bewussterem bzw. reflektierterem Konsumverhalten angeleitet

werden und das Grundprinzip des fairen Handels in ihrer Lebenswelt kennen lernen,

aufmerksam beachten und in Form ihres Handelns umsetzen. Weitere Lernziele in Bezug auf

den Lehrplan der AHS – Oberstufe werden im nachfolgenden Unterkapitel näher erläutert.

Wirtschaftliche Kenntnisse, wie Import bzw. Export werden bei den SchülerInnen bereits

vorausgesetzt. Auch die Globalisierung sollte an sich kein neues Thema mehr für die

SchülerInnen einer 5. Klasse AHS sein.

3.2 Lernziele

Wie bereits erwähnt findet sich das gewählte Thema in der fünften Schulstufe der AHS

wieder, woraus sich auch folgende Lernziele zu den beiden Themenbereichen ergeben

haben:

Die Menschen und ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse2

- Erkennen der Bedeutung von Märkten und der der Preisbildung für die Verteilung knapper

Güter und grenzenloser Bedürfnisse

- Erklären können von wirtschaftlichen Ungleichheiten auf der Erde anhand der Verfügbarkeit

an Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital, Humanressourcen) sowie als Folge

politischen Handelns

2 Lehrplan Oberstufe AHS GWK:

https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_neu_ahs_06_11858.pdf?4dzgm2 (zuletzt aufgerufen:

23.6.2014; 10:15)

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Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen3

- Erklären können von regionalen Konflikte über die Verfügbarkeit von knappen Ressourcen

(Boden, Wasser, Bodenschätze usw.) und dahinter stehenden politischen Interessen

- Erfassen, wie sich Naturereignisse aufgrund des sozialen und ökonomischen Gefüges

unterschiedlich auswirken

Weiters werden folgende Lernziele durch die geplanten Unterrichtseinheiten zum Thema

„Fair Trade – Fairer Handel“ verfolgt und bei den SchülerInnen angestrebt:

• Selbständiges und kritisches Auseinandersetzen mit fairem Handel

• Verständnis grundlegender Zusammenhänge von volks- und weltwirtschaftlichen

Bereichen bzw. Problemen sowie die Kenntnis über gesamtwirtschaftliche

Gesetzmäßigkeiten und Strukturen (Wirtschaftskompetenz)

• Wirtschaftspolitik (in Form von fairen Handel) als wesentlichen Bestandteil der Politik

und in realen Systemen erkennen und einschätzen können (Wirtschaftskompetenz)

• Erkennen der persönlichen Rolle als KonsumentIn (Gesellschaftskompetenz)

• Motivation zur persönlichen Auseinandersetzung mit lokalen, regionalen und

globalen Fragestellungen (Gesellschaftskompetenz)

• Erkennen der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Konsumverhaltens

(Gesellschaftskompetenz)

• Festigung der Erziehung zur globalen Verantwortung für die „eine Welt“

(Umweltkompetenz)

3Lehrplan Oberstufe AHS GWK:

https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_neu_ahs_06_11858.pdf?4dzgm2 (zuletzt aufgerufen:

23.6.2014; 10:15)

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4. Überblick über die Unterrichtsplanung- und Gestaltung

Um kurz einen Überblick zu geben: Geplant sind fünf Unterrichtseinheiten, wobei es sich um

jeweils zwei Doppelstunden und eine zusätzliche Einzelstunde handelt. Die erste

Doppelstunde widmet sich dem Konzept von Fair – Trade, während sich die zweite

Doppelstunde mit einem expliziten Beispiel von fairem Handel, nämlich der Schokolade,

seiner Herstellung und seiner Preisbildung auseinandersetzt. Im Anschluss daran ist in der

darauffolgenden Einheit eine Sicherung des Unterrichtsertrages sowie eine Vorbereitung für

die Exkursion geplant: Die SchülerInnen müssen in dieser letzten Einheit eigenständig

recherchieren und ein Plakat bzw. eine Präsentation zum Thema „Fairtrade“ und der Zotter

Schokoladenmanufaktur planen.

Danach ist eine Exkursion zur Zotter Schokoladenmanufaktur GmbH in die Steiermark

geplant, wodurch die SchülerInnen einen Einblick in die Praxis von fair gehandelter

Schokolade gewinnen.

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4.1 Verlauf und detaillierte Feinplanung der Unterrichtseinheiten

Zeit

(Min.) Inhalt

Methode/

Sozialform Materialien

5 Begrüßung, Themenvorstellung Plenum

10

Einstieg in das Thema

Fairtrade – Gütesiegel: Mit Hilfe des Logos von

Fairtrade machen die SchülerInnen ein Brainstorming.

Mit Leitfragen und dem Logo wird an die Lebenswelt

der SchülerInnen angeknüpft.

Einzelarbeit

Plenum

PP-Folie mit Logo

10

Was ist Fairtrade?

Die SchülerInnen lesen einen Informationstext zum

Thema Fairtrade und erledigen die dazugehörige

Arbeitsaufgabe.

Gemeinsames Vergleichen im Plenum

Einzelarbeit

Plenum

Arbeitsblatt „Was ist

Fairtrade?“

10

Interpretation von Grafiken und Abbildungen

Die SchülerInnen interpretieren/ analysieren die

Grafiken und vergleichen ihre Ergebnisse mit

MitschülerInnen.

Einzelarbeit

Partnerarbeit Arbeitsblatt mit Grafiken

15

Expertenpuzzle: Wie fair ist Fairtrade?

Die SchülerInnen arbeiten mit verschiedenen

Zeitungsartikeln und setzen sich kritisch damit

auseinander. Sie diskutieren dann die verschiedenen

Positionen und Statements, zuerst in der

Expertengruppe zu dem gleichen Artikel und dann

mischen sich die Experten zu Gruppen mit

unterschiedlichen Artikeln.

Gruppenarbeit Zeitungsartikel

Pause

Stundenbild der ersten Unterrichtseinheit

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9

Zeit

(Min.) Inhalt

Methode/Sozi

alform Materialien

7

10

Fortsetzung: Weiterarbeiten an der Expertengruppe

Abschlussdiskussion im Plenum

Partnerarbeit

LS – Gespräch

Plenum

ev. Notizen

7

Gemeinsames Ansehen des Kurzfilms „Für ein paar Cent

mehr“ – Fairtrade Präsentation: SchülerInnen sollen sich

Notizen dazu machen

Plenum

Kurzfilm: „Für ein paar

Cent mehr“ –

Fairtrade Präsentation

(Dauer 6:18 min.)

� siehe CD im Anhang

10

Erledigung des Arbeitsblattes zum Film:

Arbeitsblatt „Nur Fairtrade garantiert doppelten Genuss“

mit dazugehörigen Leitfragen

Einzelarbeit

Arbeitsblatt „Nur

Fairtrade garantiert

doppelten Genuss“

5

Besprechung des Arbeitsblattes im Plenum mit Hilfe einer

Overhead-Folie, ev. nochmals Ausschnitte des Films

ansehen Plenum

LS – Gespräch

Overhead Folie

ev. Kurzfilm: „Für ein

paar Cent mehr“ –

Fairtrade Präsentation

9

2

Sicherung des Unterrichtsertrags: In der Klasse werden

Behauptungen aufgestellt und SchülerInnen müssen sich in

die Mitte der Klasse stellen und dann entscheiden, ob es

sich bei dieser Behauptung um konventionellen Anbau

oder um fairen Handel handelt.

Vorne bei der Tafel: FAIRTRADE

am Ende des Klassenraum: KONVENTIONELLER ANBAU

kleiner Hausübungsauftrag:

SchülerInnen sollen sich für die nächste Doppelstunde

Produkte überlegen, die sie selbst konsumieren, kennen...

� die mit Fairtrade zu tun haben. Sie dürfen diese

Produkte auch gerne in die nächste Einheit mitnehmen.

Plenum

LS – Gespräch

Plenum

LS – Gespräch

- Klassenraum

- Behauptungen, die

vom Lehrer/ von der

Lehrerin gestellt

werden

- Laminierte Kärtchen

mit „Fairtrade“ und

„Konventioneller

Anbau“

Stundenbild der zweiten Unterrichtseinheit

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Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

10

Begrüßung, Themenvorstellung

Sammeln der Ideen von den SchülerInnen,

die als Fair Trade – Produkte in Frage

kommen � Gestaltung eines Tafelbilds

Plenum

LS – Gespräch

Tafelbild

Notizen der SchülerInnen

– werden in ihre Mappe/

Heft eingetragen

10

Einstieg in das Thema:

Fairtrade am Bsp der Schokolade

Fair- Naschen-Quiz

Die SchülerInnen beantworten das Quiz

über Schokolade. Sie müssen teilweise

raten bzw. schätzen. Mit einem Video

bzw. einem Gespräch im Plenum werden

die Fragen dann kontrolliert.

Einzelarbeit

Plenum

Arbeitsblatt

„Fair Naschen Quiz“

Video zur Kontrolle:

„Fairtrade Schokolade –

Das süße Gold“

30

Schokoladenspiel

Bei diesem Spiel diskutieren die

SchülerInnen über die

Verteilungsgerechtigkeit bzw. handeln den

Anteil, der ihnen als jeweiliger Akteur

zusteht, aus. Die Ergebnisse werden im

Plenum besprochen und etwaige Fragen

werden geklärt.

Gruppenarbeit

Plenum

Spielanleitung zum

Schokoladespiel:

"Von der Kakaopflanze

zur Tafel Schokolade"

Schokolade

(Fairtrade vs. Milka)

Pause

Stundenbild der dritten Unterrichtseinheit

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Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

12

8

Erledigung des Arbeitsblattes zum Thema

„Kakaopreis“:

Jeder liest sich selbstständig das

Arbeitsblatt durch und erledigt die

Aufgaben in Partnerarbeit: Interpretieren

der Grafik und Zusammenstellen des

Kakaopreises

Anschließend gemeinsames Vergleichen

und Diskutieren des Arbeitsblattes im

Plenum

Plenum

Partnerarbeit

Plenum

LS-Gespräch

Arbeitsblatt

„Kakaopreis“

15

7

Erledigen des Arbeitsblattes „Anbau- und

Verbraucherländer von Kakao“ –

SchülerInnen müssen eigenständig auf der

Karte mit zwei verschiedenen Farben die

verschiedenen Länder mit Hilfe des Atlas

einzeichnen

Anschließendes Vergleichen und

Besprechen im Plenum

Einzelarbeit

Plenum

LS-Gespräch

Arbeitsblatt „Anbau- und

Verbraucherländer von

Kakao“

Overhead - Folie

8

Kakaomap von Zotter

Einstieg bzw. Ausblick auf die

bevorstehende Exkursion: Die Kakaomap

wird auf die Leinwand projiziert und

ausgeteilt. Dazu werden Leitfragen

gestellt.

Plenum

LS – Gespräch

PP – Folie

Kakaomap von Zotter

Stundenbild der vierten Unterrichtseinheit

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Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

5

Begrüßung, Themenvorstellung:

Ausblick auf die bevorstehende Exkursion

zur Zotter Schokoladenmanufaktur GmbH

Plenum

LS – Gespräch

8

Sicherung der Unterrichtserträge aus den

vorangegangenen Einheiten:

Kurzfilm: „Fairtrade-Kakao aus der

Dominikanischen Republik“

SchülerInnen sollen sich Notizen zu den

wichtigsten Punkten machen. Es ist nichts

Neues dabei, fasst all das Gelernte

nochmals zusammen.

Plenum

Kurzfilm: „Fairtrade-

Kakao aus der

Dominikanischen

Republik“

Dauer: 6:58 min.

(Quelle:

http://www.youtube.com/wat

ch?feature=player_embedded

&v=2ZatGrTJwSY)

37

Abschließende Eigenrecherche zu Zotter

+ Erstellen eines Plakats zum Thema:

Fairtrade und Zotter

Schokoladenmanufaktur: Anknüpfen an

die Lebenswelt der SchülerInnen.

Sie sollen zu viert eine Gruppe bilden und

ein Plakat zu Fairtrade erstellen. Dabei

sollen sie Bezug auf das Unternehmen

Zotter nehmen und dieses auch kurz

präsentieren, um bereits vor der Exkursion

mehr darüber zu wissen.

Gruppenarbeit zu

viert

Selbstständige

Eigenrecherche

Besprechung im

Plenum

Internet

Plakat

Stundenbild der fünften Unterrichtseinheit

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4.2 Begründung der verwendeten Methoden bzw. Sozialformen

Wie sich anhand der fünf Stundenbilder erkennen lässt, wird auf ein abwechslungsreiches

Programm Wert gelegt, einerseits hinsichtlich der Methoden und Sozialformen (Einzelarbeit,

Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Expertenpuzzle, Gespräch im Plenum), andererseits in Bezug

auf die Arbeitsaufträge. So sollten die SchülerInnen beispielsweise mit Bildern arbeiten und

diese interpretieren oder Zeitungsartikel lesen und die Inhalte ihren MitschülerInnen

erzählen.

So wurden verschiedenste Kompetenzen, wie z.B. nennen, analysieren, diskutieren,

vergleichen, herausarbeiten, wiedergeben, eintragen, formulieren, erläutern, erklären etc.,

der drei Anforderungsbereiche („Reproduktion“, „Reorganisation und Transfer“ und

„Reflexion und Problemlösung“) (vgl. FRAEDRICH, HIEBER und LENZ 2011: 10 ff.) in die

Arbeitsaufträge miteinbezogen. Um die Inhalte etwas lebensnaher bzw. schülerfreundlicher

zu gestalten, wurde auch ein Quiz und ein Spiel rund um das Thema Verteilungsgerechtigkeit

anhand von Schokolade integriert. Auch das Erstellen einer Kurzpräsentation mit Plakat soll

die SchülerInnen zur eigenständigen Arbeit anregen. Dadurch müssen sie sich auch in der

Gruppe organisieren und die gelernten Inhalte nochmals reflektieren. Neben

verschiedensten Arbeitsblättern wurden auch einige Filme in die Arbeitsaufgaben eingebaut,

um unterschiedliche Formen der Medien zu verwenden und den Unterricht so praxisnahe

wie möglich zu gestalten.

Außerdem dient am Ende der Unterrichtseinheiten die Exkursion zu Zotter als Abrundung für

den Themenschwerpunkt, da die SchülerInnen den Bezug von fair gehandelter Schokolade

hautnah erleben und in Form der Führung durch das Unternehmen, die Inhalte nochmals

zusammengefasst werden.

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5. Das Unterrichtsbeispiel im Detail : Fair Trade – Fairer Handel

5.1 Erste Unterrichtseinheit

Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

5 Begrüßung, Themenvorstellung Plenum

10

Einstieg in das Thema

Fairtrade – Gütesiegel: Mit Hilfe des Logos

von Fairtrade machen die SchülerInnen ein

Brainstorming. Mit Leitfragen und dem Logo

wird an die Lebenswelt der SchülerInnen

angeknüpft.

Einzelarbeit

Plenum

PP-Folie mit Logo

10

Was ist Fairtrade?

Die SchülerInnen lesen einen Informationstext

zum Thema Fairtrade und erledigen die

dazugehörige Arbeitsaufgabe.

Gemeinsames Vergleichen im Plenum

Einzelarbeit

Plenum

Arbeitsblatt „Was ist

Fairtrade?“

10

Interpretation von Grafiken und Abbildungen

Die SchülerInnen interpretieren/ analysieren

die Grafiken und vergleichen ihre Ergebnisse

mit MitschülerInnen.

Einzelarbeit

Partnerarbeit Arbeitsblatt mit Grafiken

15

Expertenpuzzle: Wie fair ist Fairtrade?

Die SchülerInnen arbeiten mit verschiedenen

Zeitungsartikeln und setzen sich kritisch damit

auseinander. Sie diskutieren dann die

verschiedenen Positionen und Statements,

zuerst in der Expertengruppe zu dem gleichen

Artikel und dann mischen sich die Experten zu

Gruppen mit unterschiedlichen Artikeln.

Gruppenarbeit Zeitungsartikel

Pause

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15

Der Einstieg in das neue Thema „Fair Trade – Fairer Handel“ erfolgt mit einem

Brainstorming, die SchülerInnen sollen dadurch aus Ihrer Lebenswelt abgeholt werden. Mit

den Leitfragen, die von dem/der LehrerIn gestellt werden, sollen sie zum diskutieren

angeregt werden und sich mit dem Gütesiegel von Fairtrade auseinandersetzen. Dieses

Brainstorming soll sich auch in ihrer Mappe bzw. in ihrem Heft wiederfinden. Es ist Absicht,

dass sich unter dem Gütesiegel nicht dessen Name befindet, da die SchülerInnen selbst

darauf kommen sollen, worum es geht. Erst nach dem Brainstorming wird die neue

Überschrift über das Gütesiegel geschrieben, nämlich „Fair Trade – Fairer Handel“.

Folgende Leitfragen werden dazu gestellt (siehe Kapitel 5.1.1):

• Kennst du dieses Zeichen/Siegel? Was fällt dir dazu ein?

• Wenn ja, in welchem Zusammenhang ist es dir untergekommen?

• Was verbindest du damit?

• Mit welchen Produkten assoziierst du dieses Siegel?

• Hast du solche Produkte schon einmal gekauft?

• Wenn ja, welche Produkte mit diesem Siegel hast du konsumiert?

• Warum hast du dich genau für diese entschlossen?

Nach Abschluss dieses Brainstormings sollen die SchülerInnen mit dem Konzept von

Fairtrade vertraut gemacht werden. Dazu sollen sie in Einzelarbeit einen Informationstext

über das Konzept von Fairtrade lesen und mit der anschließenden Frage, sich mit Hilfe des

Textes Gedanken über die Ziele und Funktionen eines fairen Handels machen. Weiters wird

auch aufgezeigt, wofür das Fairetrade Gütesiegel steht (siehe 5.1.2).

Im Anschluss daran, werden die Ergebnisse im Plenum, in Form eines Lehrer – Schüler

Gesprächs besprochen und verglichen. Im nächsten Schritt sollen die SchülerInnen anhand

von drei Grafiken und Abbildungen (siehe 5.1.3) versuchen diese zu analysieren und wenn

möglich miteinander zu vergleichen. Dabei geht es vor allem um die Förderung der

SchülerInnen, selbstständig Grafiken und Abbildungen richtig interpretieren und analysieren

zu können. Danach sollen sie gemeinsam mit ihrem Sitznachbar bzw. Partnerarbeit ihre

Analysen und Interpretationen vergleichen. Die erste Graphik zeigt die Umsatzverteilung von

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Fairtrade nach Vertriebsschiene während die zweite Graphik ähnlich aufgebaut ist und aus

derselben Quelle stammt, jedoch die Umsatzverteilung nach Produktkategorien abbildet.

Dabei muss den SchülerInnen jedoch der Begriff „Convenience Produkte“ vorher erklärt

werden und an die Tafel geschrieben werden.

In der dritten Abbildung wird die Preisstruktur einer konventionellen bzw. einer fair

gehandelten Banane gezeigt. Die Grafik ist zwar in englischer Sprache, das in einer 5. Klasse

AHS durchaus lösbar sein sollte, jedoch werden gewisse eventuell unbekannte Begriffe dazu

erläutert, um das Interpretieren zu erleichtern. Mit Hilfe der beiden Bananen soll der

Unterschied in der Preisaufteilung bildlich für die SchülerInnen dargestellt werden. Weiters

sollen sie sehen, dass vor allem derjenige, der die Bananen produziert, also beispielsweise

der Bananenbauer mit Hilfe von Fairtrade besser für seine Arbeit entlohnt wird. Diese

Interpretationen werden anschließend im Plenum in Form eines Lehrer-Schüler-Gesprächs

kurz diskutiert.

Am Ende der Stunde wird mit einer sogenannten Expertenrunde begonnen, die danch in der

zweiten Einheit der Doppelstunde zu Ende gebracht wird. Dabei bekommt jeder/jede

SchülerIn einen Artikel zum Thema Fairtrade (siehe 5.1.4). Jedoch lesen nicht alle

SchülerInnen denselben Artikel, da insgesamt drei verschiedene Artikel zu unterschiedlichen

Sichtweisen und Positionen in Bezug auf Fairtrade ausgeteilt wurden. Die Themen der drei

Artikel sind folgende:

• Artikel 1: Ist Fairtrade gar nicht so fair?

• Artikel 2: Wachstum gegen die Armut

• Artikel 3: Fair gehandelte Ware verkauft sich auch gut

Nachdem jeder/jede seinen/ihren Artikel gelesen hat, formiert sich die Klasse in Gruppen. Es

sollen nun sechs Gruppen zu je 3 Personen (bei zwei Gruppen 4 Personen) gebildet werden,

wobei jeder/jede von den drei Personen einen verschiedenen Text gelesen haben muss,

sodass sich alle verschiedenen Perspektiven zu Fairtrade in einer Gruppe befinden. Die

SchülerInnen sollen dadurch das Konzept näher kennen lernen und sich auch ein kritisches

Denken aneignen, da auch ein Artikel dabei ist, der Fairtrade aus liberaler Sichtweise

kritisiert. In dieser Expertenrunde soll dann über die unterschiedlichsten Sichtweisen

diskutiert werden und die SchülerInnen sollen ExpertInnen für den gelesenen Artikel sein.

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17

Ziel ist es, dass sich die SchülerInnen selbstständig mit Fachartikeln auseinandersetzen und

zu einem kritischen Denken angeleitet werden, das vor allem in der AHS Oberstufe

angestrebt wird. Die Artikel stammen einerseits aus der Presse bzw. aus dem Medienportal

von Fairtrade Österreich.

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5.1.1 Fairtrade-Logo und Leitfragen

Quelle: http://financesonline.com/why-fairtrade-should-matter-to-you/

(zuletzt abgerufen am: 19.06.2014; 14:23)

• Kennst du dieses Zeichen/Siegel? Was fällt dir dazu ein?

• Wenn ja, in welchem Zusammenhang ist es dir untergekommen?

• Was verbindest du damit?

• Mit welchen Produkten assoziierst du dieses Siegel?

• Hast du solche Produkte schon einmal gekauft?

• Wenn ja, welche Produkte mit diesem Siegel hast du konsumiert?

• Warum hast du dich genau für diese entschlossen?

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4

5.1.2 Was ist

Viele Kleinbauern und Angestellte in Entwicklungsländern leben an der Schwelle zur Armut

oder darunter. Sie sind von den schwankenden Rohstoffpreisen abhängig, leiden unter

immer höheren Lebenskosten und werden von Zwischenhändlern ausgebeutet. Durch den

Klimawandel fürchten viele Bauern um ihre Ernteerträge. Riesige soziale, gesundheitliche

und ökonomische Probleme sind die Folgen. Die Kleinbauern spielen jedoch eine wichtige

Rolle in der Lebensmittelversorgung und somit im Kampf gegen Armut und Hunger. Fairtrade

ist eine Handelspartnerschaft, die für soziale Verantwortung, trotz verstärkter

Globalisierungsentwicklung, steht. Diese Handelspartnerschaft basiert auf Dialog,

Transparenz und Respekt, die sich für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel

einsetzt. Fairtrade setzt sich für die langfristige und möglichst direkte Handelsbeziehung ein.

Durch die Vereinbarung von Mindestpreisen, welche über den Weltmarktpreisen angesetzt

werden und von den Preisschwankungen unabhängig sind, bringen5

den Bauern ein regelmäßiges Einkommen, welche die

Lebenshaltungskosten decken sollen. Übersteigt der Weltmarktpreis

den Fairtrade-Preis bekommen die Produzenten die Differenz

ausbezahlt. Durch die Zahlung von Sozialprämien wird die

Lebenssituation und Dorfgemeinschaft verbessert. Der Faire Handel

entwickelte sich aus einzelnen Wohltätigkeitsorganisationen, dem

sogenannten Charity-Handel, die bereits im 19. Jahrhundert die mangelnde Markt- und

Preistransparenz kritisierten und sich mit dem „Ausbeutungsverdacht“ bzw. mit dem

Vorwurf „nicht sozial verantwortlich zu handeln“ beschäftigten. Weiters entstanden

internationale Entwicklungsprojekte im Zusammenhang mit der Herstellung und dem

Verkauf von Waren aus südlichen Ländern. Diese verschiedenen Bewegungen waren die

4 http://www.fairtrade.at/index.php; zuletzt abgerufen am: 20.06.2014; 08:23

(bearbeitet von: Melanie Reisinger)

5 Quelle Bild:

Quelle:http://www.altaussee.at/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=221041553&detailonr=221041553;

zuletzt abgerufen am: 20.06.2014; 08:23

?

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20

Grundlage für die Entwicklung von Fairtrade. Seit den 1990er Jahre kann der Faire Handel

enorme Wachstumsraten aufweisen und hat im 21. Jahrhundert eine neue Stufe erreicht.

Das Fairtrade-Gütesiegel kennzeichnet Produkte, die unter bestimmten sozialen,

ökonomischen und ökologischen Bedingungen produziert und bearbeitet wurden.

Aufgabe: Nenne 3 wichtige Aspekte (Ziele, Funktion,…) des Themas Fairtrade!

(Bearbeitet nach:

http://www.fairtrade-

deutschland.de/fileadmin/user_upload/materialien/download/unterrichtseinheit_kakao.pdf,

https://www.wko.at/Content.Node/branchen/ooe/Handel-2020.html

http://www.dreigliederung.de/essays/2007-01-001.html, letzter Zugriff am 13.05.2014)

Page 21: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

21

5.1.3 Interpretation von Grafiken und Abbildungen

Interpretiere die folgenden Abbildungen und Graphiken!

(https://plus.google.com/photos/101983385482165817920/albums/5829550073569100193?banner=pwa&aut

hkey=CIWnnbzwuqWxQQ, letzter Zugriff am 13.05.2014)

(https://plus.google.com/photos/101983385482165817920/albums/5829550073569100193/60009652424628

08994?banner=pwa&authkey=CIWnnbzwuqWxQQ&pid=6000965242462808994&oid=10198338548216581792

0, zuletzt abgerufen am: 30.05.2014; 20:10)

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22

Die Preisstruktur einer konventionellen Banane

ANMERKUNGEN

- Distribution... Verteilung

- margin...........Gewinnmenge

- overhead.......Fixkosten

- shipment.......Verschiffung

- loading..........Verladung

- packing.........Verpackung

- Europe’s licences & VAT.......

Europäische Lizenz und MwSt.

Die Preisstruktur einer Fairtrade Banane

(bearbeitet nach: http://derstandard.at/2753324, letzter Zugriff am 13.05.2014)

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23

5.1.4 Zeitungsartikel für das Expertenpuzzle

Ist Fairtrade gar nicht so fair?

Fairtrade-Organisationen zahlen ihren Arbeitern niedrigere Löhne als konventionelle

Betriebe in den gleichen Lieferregionen. Das zeigt eine Studie auf.

28.05.2014 | 15:08 | (DiePresse.com)

"Fairtrade ist kein Almosenkonzept". Diese Aussage

stammt von Fairtrade-Österreich-Chef Hartwig

Kirner. Es sei ein handelsbasiertes Konzept. Bei

Fairtrade gehe es um Handel, um gerechtere

Handelsstrukturen und nicht um Spenden, jedoch

mit gravierenden Einschränkungen. Eine Studie der

University of London über das Fairtrade-System

zeigt nämlich auf, dass Kaffee, Tee und Blumen, die

das Siegel tragen, das Leben der ärmsten Landarbeiter in Äthiopien und Uganda nicht verbessern.

Vier Jahre dauernde Untersuchungen von Arbeitsbedingungen in Anbauregionen ergaben,

dass in "vergleichbaren Gebieten bei vergleichbaren Arbeitgebern, die die gleichen Produkte

herstellen", die Löhne bei konventionellen Herstellern im Schnitt höher waren, zitiert „Spiegel-Online" die Autoren.

Arbeiter in Kleinbetrieben benachteiligt

Für Arbeiter, die bei Fairtrade-Firmen beschäftigt waren, war der Studie zufolge außerdem

häufig der Zugang zu vorhandenen Schulen, Kliniken oder Sanitäranlagen beschränkt. Diese

Einrichtungen werden ausgerechnet aus dem Fairtrade-System finanziert, das entsprechend

zertifizierte Produkte verteuert. Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie unter anderem

Daten von 1700 Personen und mehr als 100 Interviews mit Betroffenen aus.

Untersucht wurden von den Wissenschaftlern ausschließlich die Hilfsarbeiter im System,

nicht die weltweit schätzungsweise 1,2 Millionen Fairtrade-Bauern. Die Landarbeiter werden

für die Ernte oder Hilfsarbeiten bezahlt - und rutschen offenbar durch das System, das

eigentlich gut funktionieren sollte: Das Fairtrade-Siegel bekommen nur Produkte, deren Hersteller bessere Bedingungen für Bauern und Arbeiter sicherstellen.

Fairtrade wehrt sich

Die Produzenten in den Ländern schließen sich in Organisationen zusammen, die gemeinsam

investieren. Die Fairtrade-Organisationen versprechen, dass die gezahlten Löhne mindestens

so hoch sind wie die regionalen Durchschnitts- oder die gesetzlichen Mindestlöhne in dem

Land. Allerdings mit einem kleinen Haken: Das Versprechen gilt nur für Betriebe mit mehr als

20 Arbeitern - kleinere werden der Studie zufolge kaum beachtet. Und welcher Konsument hierzulande kann eine Zuordnung zu groß oder klein vornehmen?

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Die Studien-Autoren fordern die Fairtrade-Organisationen auf, ihr Versprechen auf alle

beteiligten Arbeiter umzusetzen und zu kontrollieren, da sonst deren Anspruch des

"ethischen Handels" nur leere Versprechungen seien. Fairtrade-Großbritannien allerdings

wehrt sich mit dem Argument, dass kleine Fairtrade-Plantagen nicht mit konventionellen Großbetrieben zu vergleichen seien.

Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/3813407/Ist-Fairtrade-gar-nicht-so-fair (zuletzt

abgerufen am: 30.5.2014; 23:02)

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25

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26

(http://www.fairtrade.at/fileadmin/user_upload/PDFs/Presse/SWM10_tansania_final.pdf, letzter

Zugriff am 20.05.2014)

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27

(http://www.fairtrade.at/fileadmin/user_upload/PDFs/Presse/SN_faireWare.pdf, letzter Zugriff am

20.05.2014)

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28

5.2 Zweite Unterrichtseinheit

Zeit

(Min.) Inhalt

Methode/Sozi

alform Materialien

7

10

Fortsetzung: Weiterarbeiten an der Expertengruppe

Abschlussdiskussion im Plenum

Partnerarbeit

LS – Gespräch

Plenum

ev. Notizen

7

Gemeinsames Ansehen des Kurzfilms „Für ein paar Cent

mehr“ – Fairtrade Präsentation: SchülerInnen sollen sich

Notizen dazu machen

Plenum

Kurzfilm: „Für ein paar

Cent mehr“ –

Fairtrade Präsentation

(Dauer 6:18 min.)

� siehe CD im Anhang

10

Erledigung des Arbeitsblattes zum Film:

Arbeitsblatt „Nur Fairtrade garantiert doppelten Genuss“

mit dazugehörigen Leitfragen

Einzelarbeit

Arbeitsblatt „Nur

Fairtrade garantiert

doppelten Genuss“

5

Besprechung des Arbeitsblattes im Plenum mit Hilfe einer

Overhead-Folie, ev. nochmals Ausschnitte des Films

ansehen Plenum

LS – Gespräch

Overhead Folie

ev. Kurzfilm: „Für ein

paar Cent mehr“ –

Fairtrade Präsentation

9

2

Sicherung des Unterrichtsertrags: In der Klasse werden

Behauptungen aufgestellt und SchülerInnen müssen sich in

die Mitte der Klasse stellen und dann entscheiden, ob es

sich bei dieser Behauptung um konventionellen Anbau

oder um fairen Handel handelt.

Vorne bei der Tafel: FAIRTRADE

am Ende des Klassenraum: KONVENTIONELLER ANBAU

kleiner Hausübungsauftrag:

SchülerInnen sollen sich für die nächste Doppelstunde

Produkte überlegen, die sie selbst einkaufen, kennen...

� die mit Fairtrade zu tun haben. Sie dürfen diese

Produkte auch gerne in die nächste Einheit mitnehmen.

Plenum

LS – Gespräch

Plenum

LS – Gespräch

- Klassenraum

- Behauptungen, die

vom Lehrer/ von der

Lehrerin gestellt

werden

- Laminierte Kärtchen

mit „Fairtrade“ und

„Konventioneller

Anbau“

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In der zweiten Einheit der Doppelstunde wird an der Expertenrunde weitergearbeitet und in

den einzelnen Gruppen diskutiert. Anschließend wird der/die LehrerIn im Plenum eine

Abschlussdiskussion leiten und die verschiedensten Eindrücke, Interpretationen und

Stellungnahmen aus den verschiedenen Expertengruppen in der Klasse sammeln.

Im Anschluss an diese Diskussion zu Fairtrade sollen die SchülerInnen sich wieder etwas

beruhigen und sich auf eine neue Arbeitsaufgabe einlassen. Hierfür dient folgender Kurzfilm

„Für ein paar Cent mehr“, der einer Fairtrade Präsentation entnommen worden ist. Der

Kurzfilm dauert 6:18 min., stammt aus dem Jahr 2003 und gibt einen Einblick in die Welt von

Fairtrade: Es werden die Vorteile von fair gehandelten Produkten genannt; die Produkte, die

unter diesem Gütesiegel stehen; die Kontrollen, denen Fairtrade unterliegt als auch

namhafte Markenhersteller, die an solchen fair gehandelten Produkten beteiligt sind.

Während des Films sollen sich die SchülerInnen dazu Notizen machen, da sie im Anschluss

ein Arbeitsblatt bearbeiten müssen. Sie sollen sich dabei aber eher auf den Film selbst

konzentrieren.

(Anmerkung: Da der Kurzfilm aus der BAOBAB Bibliothek in der Sensengasse

stammt und online nicht zu finden ist, befindet sich im Anhang sowohl eine

CD mit dem dazugehörigen Film.)

Quelle zu Bild : eigenständige Aufnahme von Melanie Reisinger am 20.06.2014

Anschließend soll wie bereits erwähnt das Arbeitsblatt „Nur

Fairtrade garantiert doppelten Genuss“ (siehe 5.2.1) in Einzelarbeit bearbeitet werden, um

die Inhalte aus dem gesehenen Kurzfilm zu sichern. Die Fragen wurden so gestellt, sodass

nicht nur sogenannte W-Fragen, sondern auch Operatoren zum Einsatz kommen.

Im Anschluss daran werden die Ergebnisse gemeinsam in Form eines Lehrer-Schüler-

Gespräch verglichen und auf einer Overhead-Folie gezeigt bzw. noch ergänzt. Falls

notwendig werden zur Erklärung bzw. zur Analyse nochmals Filmausschnitte hergezeigt.

Am Ende der Unterrichtseinheit bzw. der Doppelstunde soll der Unterrichtsertrag gesichert

werden, indem die SchülerInnen selbstständig bzw. auch in Form einer Art Gruppenarbeit

den Unterschied zwischen Fairtrade und konventionellem Anbau erkennen. Dazu muss vorab

der Begriff „konventioneller Anbau“ erklärt werden, damit diese Arbeitsaufgabe reibungslos

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funktioniert. Vorerst stellen sich die SchülerInnen in der Mitte der Klasse auf: Vorne bei der

Tafel wird ein laminiertes Schild mit der Aufschrift „FAIRTRADE“ aufgehängt. Hinten am Ende

der Klasse befindet sich ein gegensätzliches Kärtchen mit der Aufschrift „KONVENTIONELLER

ANBAU“. Der/Die LehrerIn stellt dazu zehn verschiedene Behauptungen auf und die

SchülerInnen müssen nach jeder Behauptung eigenständig entscheiden, um welches Prinzip

es sich handelt und zu dem Kärtchen hingehen. Gerade am Ende der Stunde soll dies

nochmals aufmuntern, da sich die SchülerInnen bewegen können und sich dennoch auf die

Thematik und die bereits gelernten Vor-/Nachteile von Fairtrade auseinandersetzen müssen

(siehe 5.2.2). Die Behauptungen klingen zwar teilweise etwas provokant, können aber

durchaus von den SchülerInnen einer 5. Klasse AHS schon eingeschätzt und hinterfragt

werden.

Am Ende der Stunde bekommen die SchülerInnen den Auftrag für die nächste Doppelstunde,

sich generell noch weitere Produkte zu überlegen, die sie kennen bzw. konsumieren und die

in Zusammenhang mit Fairtrade stehen. Diese Produkte dürfen auch gerne in die nächste

Einheit mitgenommen werden. Grund für diese kleine Hausübung ist, dass in der nächsten

Einheit genauer zu einem Fairtrade Produkt gearbeitet wird, nämlich der Schokolade. Diese

Unterrichtseinheiten sollen auch eine gewisse Basis für die Exkursion in die Zotter

Schokoladenmanufaktur GmbH sein, da sich dieses Unternehmen auch auf biologische und

fair gehandelte Schokolade spezialisiert.

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5.2.1 Arbeitsblatt: „Nur Fairtrade garantiert doppelten Genuss“

Beantworte mit Hilfe deiner Notizen und des Kurzfilms - „Für ein paar

Cent mehr“ – Fairtrade Präsentation - folgende Fragen in Einzelarbeit!

Quelle: Die Fragen wurden eigenständig in Anlehnung an den Kurzfilm „Für ein paar Cent mehr“ erstellt!

• Nenne mind. vier Vorteile, die sich durch das Konzept von Fairtrade ergeben!

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

• Erkläre, welche Produkte unter diesem Gütesiegel gehandelt werden?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

• Wer kontrolliert, ob es sich tatsächlich um ein fair gehandeltes Produkt handelt?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

• Welche namhaften Markenartikelhersteller sind an Fairtrade Produkten beteiligt?

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Quelle: http://blog.wernerlampert.com/2014/05/fair-

trade-ist-fairer-handel/

Quelle: http://www.prometheanplanet.com/en/resources/partner-

resources/fairtrade/fairtrade.aspx

Quelle: http://www.koeln-news.com/

fairtrade-bio-produkte-sind-sehr-beliebt/

Page 32: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

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5.2.2 Sicherung des Unterrichtsertrags: Zuordnen von Behauptungen zu

FAIRTRADE oder KONVENTIONELLER ANBAU

BEHAUPTUNGEN

• Der Einsatz von Gentechnik ist verboten!

• Die Bauern müssen zu dem Preis verkaufen, den ihnen die Zwischenhändler vorschlagen.

• Illegale Kinderarbeit ist verboten.

• Die Kakaobauern verdienen genug, um zu überleben.

• Die Kinder besuchen auf jeden Fall eine Schule.

• Bei Krankheiten gibt es kostenlose medizinische Versorgung

• Globale Preisschwankungen wirken sich stark auf das Einkommen der Bauern aus.

• Kakao wächst unter tropischen Bedingungen.

• Es wird demokratisch entschieden, was mit den Gewinnen gekauft wird.

• Plantagenarbeiter werden meist unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn bezahlt.

In Anlehnung an:

Ulrich Brameier: Die süße Chance – Fairer Handel am Beispiel Kakao:

http://www.fairtrade-

deutschland.de/fileadmin/user_upload/materialien/download/2012_Fairtrade_Unterrichtseinheit_Ka

kao.pdf; zuletzt abgerufen: 14.06.2014; 18:31)

Page 33: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

33

FAIRTRADE Quelle: selbst erstellt von: Melanie Reisinger

� Diese Kärtchen werden jeweils laminiert und an den Klassenenden aufgehängt

KONVENTIONELLER

ANBAU Quelle: selbst erstellt von: Melanie Reisinger

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34

5.3 Dritte Unterrichtseinheit

Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

10

Begrüßung, Themenvorstellung

Sammeln der Ideen von den SchülerInnen,

die als Fair Trade – Produkte in Frage

kommen � Gestaltung eines Tafelbilds

Plenum

LS – Gespräch

Tafelbild

Notizen der SchülerInnen

– werden in ihre Mappe/

Heft eingetragen

10

Einstieg in das Thema:

Fairtrade am Bsp der Schokolade

Fair- Naschen-Quiz

Die SchülerInnen beantworten das Quiz

über Schokolade. Sie müssen teilweise

raten bzw. schätzen. Mit einem Video

bzw. einem Gespräch im Plenum werden

die Fragen dann kontrolliert.

Einzelarbeit

Plenum

Arbeitsblatt

„Fair Naschen Quiz“

Video zur Kontrolle:

„Fairtrade Schokolade –

Das süße Gold“

30

Schokoladenspiel

Bei diesem Spiel diskutieren die

SchülerInnen über die

Verteilungsgerechtigkeit bzw. handeln den

Anteil, der ihnen als jeweiliger Akteur

zusteht, aus. Die Ergebnisse werden im

Plenum besprochen und etwaige Fragen

werden geklärt.

Gruppenarbeit

Plenum

Spielanleitung zum

Schokoladespiel:

"Von der Kakaopflanze

zur Tafel Schokolade"

Schokolade

(Fairtrade vs. Milka)

Pause

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35

Die dritte Unterrichtseinheit beginnt folgendermaßen: Zuerst werden die Ideen der

SchülerInnen im Hinblick auf die Fairtrade Produkte im Plenum gesammelt, die sie sich als

Hausübung der letzten Einheit überlegen mussten. Diese Ideen bzw. gesammelten Produkte

werden notiert und ebenfalls in ihre Mappe bzw. in ihr Heft eingetragen.

Danach erfolgt der Einstieg in das Thema, nämlich Fairtrade am Beispiel der Schokolade. Um

die SchülerInnen „abzuholen“, bekommen sie ein Quiz „Fair – Naschen – Quiz“ ausgeteilt

(siehe 5.3.1), um die Motivation zu stärken, da ein kleines Quiz für die SchülerInnen oft sehr

spannend und unterhaltsam ist. Am Ende des Quiz warten die SchülerInnen auf die

Lösungen: Dazu wird jedoch ein kleine Videosequenz „Fairtrade Schokolade – Das süße

Gold“ gezeigt, in der die Lösungen zum Großteil wiederzufinden sind. Das heißt die

SchülerInnen müssen sich bei diesem Video stark auf den Inhalt

konzentrieren, um ihre Lösungen finden zu können.

• Ausschnitt Video: „Fairtrade Schokolade – Das süße Gold“

(Sequenz: 1:06 – 2:52)

Quelle Video: http://www.youtube.com/watch?v=fTeueVPTvpk, letzter Zugriff am: 14.05.2014

Quelle Bild: http://swisschocomana.wordpress.com/2011/11/28/zwanzig-jahre-faire-schokolade/fair-trade-

schokolade/, letzter Zugriff am: 15.06.2014

All jene Lösungen, die sich nicht im Video befinden müssen gemeinsam im Plenum

herausgefunden werden und danach von dem/der LehrerIn mit Hilfe eines Lösungsblattes

(siehe 5.3.1) vermittelt werden.

Nachdem das Quiz erfolgreich abgeschlossen wurde und die SchülerInnen nun über Kakao,

Schokoladeproduktion sowie fair gehandelte Schokolade und deren Preisverteilung Bescheid

wissen, soll vor allem jener Aspekt bzw. das Problem der Preisverteilung im folgenden

„Schokoladespiel“ näher gebracht und praktisch erläutert werden (siehe 5.3.2). Die Anleitung

befindet sich im nachfolgenden Unterkapitel.

Der folgende Text wird als kurze Einführung in das Problem der Preisverteilung gelesen:

"Von der Kakaopflanze zur Tafel Schokolade"

Schokolade ist süß. Und sie ist beliebt. Und sie ist in unseren Supermärkten meistens

verhältnismäßig preisgünstig. Bevor wir sie genießen, hat sie einen langen Weg hinter sich:

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36

Kleinbauern in der sogenannten "Dritten Welt" produzieren Kakao bzw. Kakaobohnen und

Zucker aus Zuckerrohr. Plantagenbesitzer, Exportfirmen oder staatliche Aufkäufer

(Zwischenhandel) vermarkten und exportieren den Kakao bzw. die Kakaobutter.

Transportunternehmen und Importeure verdienen daran. Schokoladenfirmen in Europa

stellen aus Kakao(butter), Zucker, Milch und anderen Zutaten die Schokolade her. Die

Verpackung kostet Geld. Großhandel und Einzelhandel vermarkten die Schokolade und

wollen selbstverständlich daran verdienen.

Für die Kakaoproduzenten, die Kleinbauern, bleibt meist nur wenig übrig vom Gesamtpreis

einer Tafel Schokolade. Oft zu wenig um die eigenen Kosten zu decken und ein

menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Die Spielidee dabei ist folgende:

Die Mitspielerinnen identifizieren sich mit den verschiedenen Akteuren auf dem Weg von

der Kakaopflanze zum Verkaufsprodukt "Schokolade". Sie machen dabei die "sinnliche"

Erfahrung, wer wie viel vom Endpreis der Schokolade bekommt je nachdem, ob es sich um

herkömmliche oder fair gehandelte Schokolade handelt. Die Mitspielerinnen können dabei

aushandeln, welcher Verteilungsmodus ihrer Ansicht nach gerecht ist und wie viel jeder

Akteur eigentlich vom Endpreis der Schokoladentafel "verdient". So sehen sie, wie es in der

Realität abläuft und wie ungerecht die Preisverteilung sein kann. Den SchülerInnen wird

dadurch hautnah bewusst, was sich durch den Konsum einer fair gehandelten Schokolade

ändert und was sie selbst dadurch bewirken können. Dies wurde auch schon im

vorangehenden Unterrichtsbeispiel mit der Abbildung der Banane angedeutet, jedoch hier

durch das Spiel nochmals gefestigt.

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37

5.3.1 „Fair-Naschen-Quiz“

In welchem Klima gedeiht Kakao besonders gut?

a) im gemäßigten Klima

b) im tropisch-feuchten Klima

c) im subtropischen Wüstenklima

Woraus wird Kakao gemacht?

a) Aus der Rinde des Kakaobaums

b) Aus der Schale der Kakaofrüchte

c) Aus den Samen der Früchte

Eine 100 g Schokolade enthält den Kakao von

a) 25

b) 40

c) 55 verarbeiteten Kakaobohnen

In Mitteleuropa werden durchschnittlich pro Person und Woche

a) 10 -100g-Tafeln Schokolade

b) 2 -100g-Tafeln Schokolade

c) 1 -100g-Tafel Schokolade verzehrt?

Wer hat beim Kakao-Anbau die meiste Arbeit?

a) Die Frauen, denn sie sammeln und bearbeiten die Früchte und sind auch für den Haushalt

und die Kinder verantwortlich

b) Kakao ist reine Männersache

c) Die ganze Familie hilft beim Kakao-Anbau mit

Eines der wichtigsten Anbauländer von Kakao ist?

a) China

b) Elfenbeinküste

c) Panama

Das Ziel von Fair Trade ist?

a) Die Transportkosten für Kakao möglichst niedrig zu halten

Quelle: http://www.shape.de/bildergalerie/b-24451/10-dinge-

die-sie-ueber-schokolade-wissen-sollten.html;

bearbeitet von Melanie Reisinger

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b) Dass die Produkte für Menschen in Entwicklungsländern so billig wie möglich sind

c) Eine gerechte Entlohnung für die Bauern

Beim Verkauf einer herkömmlichen Tafel Schokolade mit 18 Stücken erhält der Händler

den Wert für 6 Stücke, die Schokoladenfirma den Wert für 7 Stücke, 4 Stücke entfallen für

die Kosten von Transport und Verpackung. Wie viele Stücke bleiben für den Bauern / die

Bäuerin übrig?

a) 4

b) 2

c) 1

Beim Verkauf einer fair gehandelten Schokolade geht der Preis von 3 Stücken an Transport

und Zoll, 3 Stücken an die Läden oder Supermärkte, 4 Stücke an die Importorganisation EZA.

Wie viel bleibt für den Bauern / die Bäuerin?

a) 8

b) 6

c) 4

(Verändert nach BAOBAB & Österreichische Entwicklungszusammenarbeit: Thema Fairer

Handel am Beispiel Schokolade. In:

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CDIQFjAB&url=

http%3A%2F%2Fwww.entwicklung.at%2Fuploads%2Fmedia%2FFairer_Handel_10-

12_Jahre.pdf&ei=zopvU9LqBOqS7AbMn4GICg&usg=AFQjCNGKjB6RQPxK02Ht5t1Jqt8g3vsTrA

, letzter Zugriff am 11.5. 2014)

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39

Lösungen:

In welchem Klima gedeiht Kakao besonders gut?

c) im subtropischen Wüstenklima

Woraus wird Kakao gemacht?

c) Aus den Samen der Früchte

Eine 100 g Schokolade enthält den Kakao von

b) 40

In Mitteleuropa werden durchschnittlich pro Person und Woche

b) 2 -100g-Tafeln Schokolade

Wer hat beim Kakao-Anbau die meiste Arbeit?

c) Die ganze Familie hilft beim Kakao-Anbau mit

Eines der wichtigsten Anbauländer von Kakao ist?

b) Elfenbeinküste

Das Ziel von Fair Trade ist?

c) Eine gerechte Entlohnung für die Bauern

Beim Verkauf einer herkömmlichen Tafel Schokolade mit 18 Stücken erhält der Händler den

Wert für 6 Stücke, die Schokoladenfirma den Wert für 7 Stücke, 4 Stücke entfallen für die

Kosten von Transport und Verpackung. Wie viele Stücke bleiben für den Bauern / die Bäuerin

übrig?

c) 1

Beim Verkauf einer fair gehandelten Schokolade geht der Preis von 3 Stücken an Transport

und Zoll, 3 Stücken an die Läden oder Supermärkte, 4 Stücke an die Importorganisation EZA.

Wie viel bleibt für den Bauern / die Bäuerin?

a) 8

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40

5.3.2 Schokoladenspiel

"Von der Kakaopflanze zur Tafel Schokolade"

Schokolade ist süß. Und sie ist beliebt. Und sie ist in unseren Supermärkten meistens

verhältnismäßig preisgünstig. Bevor wir sie genießen, hat sie einen langen Weg hinter sich:

Kleinbauern in der sogenannten "Dritten Welt" produzieren Kakao bzw. Kakaobohnen und

Zucker aus Zuckerrohr. Plantagenbesitzer, Exportfirmen oder staatliche Aufkäufer

(Zwischenhandel) vermarkten und exportieren den Kakao bzw. die Kakaobutter.

Transportunternehmen und Importeure verdienen daran. Schokoladenfirmen in Europa

stellen aus Kakao(butter), Zucker, Milch und anderen Zutaten die Schokolade her. Die

Verpackung kostet Geld. Großhandel und Einzelhandel vermarkten die Schokolade und

wollen selbstverständlich daran verdienen.

Für die Kakaoproduzenten, die Kleinbauern, bleibt meist nur wenig übrig vom Gesamtpreis

einer Tafel Schokolade. Oft zu wenig um die eigenen Kosten zu decken und ein

menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Material:

2 Arbeitsblätter mit Verteilungs- und Preisangaben

(herkömmliche Schokolade und fair gehandelte Schokolade)

3 Tafeln herkömmliche Schokolade

3 Tafeln fair gehandelte Schokolade

6 Teller für die verteilte Schokolade

(oder 2 x 6 Teller zur besseren Ansicht der unterschiedlichen Ergebnisse)

Spielidee:

Die Mitspielerinnen identifizieren sich mit den verschiedenen Akteuren auf dem Weg von

der Kakaopflanze zum Verkaufsprodukt "Schokolade". Sie machen dabei die "sinnliche"

Erfahrung, wer wie viel vom Endpreis der Schokolade bekommt je nachdem, ob es sich um

herkömmliche oder fair gehandelte Schokolade handelt. Die Mitspielerinnen können dabei

aushandeln, welcher Verteilungsmodus ihrer Ansicht nach gerecht ist und wie viel jeder

Akteur eigentlich vom Endpreis der Schokoladentafel "verdient".

Page 41: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

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Akteure:

• Kleinbauer

• Plantagenbesitzer

• Verpackungsindustrie

• Schokoladenfirma

• Handel

Die Spielschritte:

Die Schokolade (72 Stückchen) wird nach Spielanleitung aufgeteilt. Dann fragt der Spielleiter

(LehrerIn), ob die einzelnen Akteure zufrieden sind und die Verteilung gerecht finden.

Wahrscheinlich sind nicht alle zufrieden und es sollte nun eine, ihrer Meinung nach,

gerechte Verteilung bzw. wichtige Kriterien ausgehandelt/diskutiert werden. Dieselben

Spielschritte erfolgen dann mit fair gehandelter Schokolade.

Ergebnissicherung:

• Ergeben sich Unterschiede in diesen beiden Verteilungen?

• Welche Verteilung ist ihrer Ansicht nach gerechter?

• Wo ergeben sich Fragen?

Verteilungsangaben:

(überarbeitet nach: http://www.klimabuendnis.at/start.asp?ID=108274, letzter Zugriff am:

14.06.2014)

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42

5.4 Vierte Unterrichtseinheit

Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

12

8

Erledigung des Arbeitsblattes zum Thema

„Kakaopreis“:

Jeder/Jede liest sich selbstständig das

Arbeitsblatt durch und erledigt die

Aufgaben in Partnerarbeit: Interpretieren

der Grafik und Zusammenstellen des

Kakaopreises

Anschließend gemeinsames Vergleichen

und Diskutieren des Arbeitsblattes im

Plenum

Plenum

Partnerarbeit

Plenum

LS-Gespräch

Arbeitsblatt

„Kakaopreis“

15

7

Erledigen des Arbeitsblattes „Anbau- und

Verbraucherländer von Kakao“ –

SchülerInnen müssen eigenständig auf der

Karte mit zwei verschiedenen Farben die

verschiedenen Länder mit Hilfe des Atlas

einzeichnen

Anschließendes Vergleichen und

Besprechen im Plenum

Einzelarbeit

Plenum

LS-Gespräch

Arbeitsblatt „Anbau- und

Verbraucherländer von

Kakao“

Overhead - Folie

8

Kakaomap von Zotter

Einstieg bzw. Ausblick auf die

bevorstehende Exkursion: Die Kakaomap

wird auf die Leinwand projiziert und

ausgeteilt. Dazu werden Leitfragen

gestellt.

Plenum

LS – Gespräch

PP – Folie

Kakaomap von Zotter

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43

Als Einstieg in den zweiten Teil der Doppelstunde lesen sich die SchülerInnen eigenständig

den Text des Arbeitsblatts „Der Kakaopreis“ durch, bevor sie in Partnerarbeit die Grafik über

Rohkakaoproduktion und –preise sowie den Arbeitsauftrag „Mein Vorschlag: 79 Cent für...“

in Partnerarbeit interpretieren und diskutieren. Aufgrund des vorangehenden

Schokoladespiels sind die SchülerInnen bereits in der Lage über die Preisaufteilung von

Schokolade zu entscheiden, damit es sich um eine möglichst faire Aufteilung handelt. Mit

Hilfe des Arbeitsblattes sollen sie auch erkennen, dass der Kakaopreis großen Schwankungen

ausgesetzt sein kann und die Marktmacht, die von den Industrieländern ausgeht, den Preis

bestimmt. Zum Arbeitsblatt werden Arbeitsaufträge gestellt, die von den SchülerInnen in

Partnerarbeit beantwortet werden müssen (siehe 5.4.1). Im Anschluss werden die

Ergebnisse gemeinsam im Plenum verglichen und besprochen.

Danach folgt ein etwas praktischer Teil in Form eines Arbeitsblattes (siehe 5.4.2): Es geht

dabei um die „Anbau- und Verbraucherländer von Kakao“. Die SchülerInnen sollen dabei mit

Hilfe des Atlas die vorgegebenen Anbau- und Verbraucherländer auf der Karte einzeichnen,

um einen Überblick zu bekommen, wo sich die Länder befinden. Weiters soll ihnen auffallen,

dass sich die Anbauländer vermehrt im Süden befinden und zugleich auch oft

Entwicklungsländer sind, während die Verbraucherländer eher zu den nördlichen

Industriestaaten zählen. Die Ergebnisse werden anschließend gemeinsam im Plenum

verglichen.

Am Ende der Einheit wird den SchülerInnen noch ein kleiner Impuls in Form der „Kakaomap“

(siehe 5.4.3) gegeben, im Hinblick auf die geplante Exkursion zur Zotter

Schokoladenmanufaktur GmbH. Dazu werden den SchülerInnen im Lehrer-Schüler-Gespräch

Leitfragen gestellt, um sie „abzuholen“ und auf die Exkursion sowie auf die letzte Einheit zum

Thema „Fairtrade“ vorzubereiten.

Folgende Leitfragen werden dazu gestellt:

• Was glaubt ihr haben diese Länder mit Kakao zu tun?

• Wer von euch hat schon mal von der Zotter Schokolade gehört und kann darüber

berichten?

• Aus welchen Gründen hat das Unternehmen Zotter diese Kakaomap erstellt?

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5.4.1 Arbeitsblatt „Der Kakaopreis“

Arbeitsaufgabe (in Partnerarbeit): • Beschreibe die Entwicklung der Rohkakaoproduktion und vergleiche diese mit der

Preisentwicklung, wie du in der Grafik siehst!

• Die Preise für Rohkakao schwanken stark. Beschreibe die Folgen!

• Im Supermarkt bezahlst du für eine Tafel Markenschokolade 79 Cent. Notiere, wer wie viel

von diesem Geld erhalten soll.

In Anlehnung an: Ulrich Brameier: Die süße Chance – Fairer Handel am Beispiel Kakao: http://www.fairtrade-

deutschland.de/fileadmin/user_upload/materialien/download/2012_Fairtrade_Unterrichtseinheit_Kakao.pdf;

zuletzt abgerufen: 14.06.2014; 18:31)

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45

5.4.2 Arbeitsblatt „Anbau- und Verbraucherländer von Kakao“

Arbeitsaufgabe (in Einzelarbeit):

� Veranschauliche in der Karte mit Hilfe deines Atlas die wichtigsten Anbau- und

Verbraucherländer. Kennzeichne die Länder mit zwei unterschiedlichen Farben!

In Anlehnung an:

Ulrich Brameier: Die süße Chance – Fairer Handel am Beispiel Kakao:

http://www.fairtrade-

deutschland.de/fileadmin/user_upload/materialien/download/2012_Fairtrade_Unterrichtseinheit_Ka

kao.pdf; zuletzt abgerufen: 14.06.2014; 18:31)

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46

5.4.3 „Kakaomap“ von Zotter

Quelle: http://www.zotter.at/de/das-ist-zotter/bio-fair-green/fair.html;

zuletzt abgerufen am: 11.06.2014; 13:15

• Was glaubt ihr haben diese Länder mit Kakao zu tun?

• Wer von euch hat schon mal von der Zotter Schokolade gehört und kann darüber

berichten?

• Aus welchen Gründen hat das Unternehmen Zotter diese Kakaomap erstellt?

Quelle: https://www.delicious-austria.com/zotter-milchcreme.html; zuletzt abgerufen am: 11.06.2014; 13:15

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47

5.5 Fünfte Unterrichtseinheit

Der Beginn der fünften Unterrichtseinheit soll durch ein Video „Fairtrade – Kakao aus der

Dominikanischen Republik“ die gesamten Unterrichtserträge über Fairtrade sowie das

Beispiel von Kakao bzw. Schokoladeproduktion sichern. Gleichzeitig soll dieser Kurzfilm aber

auch einen Einblick bzw. Ausblick für die bevorstehende Exkursion geben, da das

Unternehmen Zotter einen Großteil des Kakaos für die Schokoladeproduktion aus der

Zeit

(Min.) Inhalt Methode/Sozialform Materialien

5

Begrüßung, Themenvorstellung:

Ausblick auf die bevorstehende Exkursion

zur Zotter Schokoladenmanufaktur GmbH

Plenum

LS – Gespräch

8

Sicherung der Unterrichtserträge aus den

vorangegangenen Einheiten:

Kurzfilm: „Fairtrade-Kakao aus der

Dominikanischen Republik“

SchülerInnen sollen sich Notizen zu den

wichtigsten Punkten machen. Es ist nichts

Neues dabei, fasst all das Gelernte

nochmals zusammen.

Plenum

Kurzfilm: „Fairtrade-

Kakao aus der

Dominikanischen

Republik“

Dauer: 6:58 min.

(Quelle:

http://www.youtube.com/wat

ch?feature=player_embedded

&v=2ZatGrTJwSY)

37

Abschließende Eigenrecherche zu Zotter

+ Erstellen eines Plakats zum Thema:

Fairtrade und Zotter

Schokoladenmanufaktur: Anknüpfen an

die Lebenswelt der SchülerInnen.

Sie sollen zu viert eine Gruppe bilden und

ein Plakat zu Fairtrade erstellen. Dabei

sollen sie Bezug auf das Unternehmen

Zotter nehmen und dieses auch kurz

präsentieren, um bereits vor der Exkursion

mehr darüber zu wissen.

Gruppenarbeit zu

viert

Selbstständige

Eigenrecherche

Besprechung im

Plenum

Internet

Plakat

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48

Dominikanischen Republik bezieht. Die SchülerInnen sollen sich dazu Notizen über die

wichtigsten Punkte machen, da sie im Anschluss eine eigenständige Präsentation mit einer

Plakatgestaltung in der Gruppe planen müssen.

Das Thema für diese Kurzpräsentation ist „Fairtrade und Zotter Schokoladenmanufaktur

GmbH“. Die SchülerInnen sollen sich jeweils zu viert in Gruppen finden, wodurch fünf

Gruppen in der Klasse entstehen. Sie sollen in Eigenrecherche die wichtigsten Informationen

über das Unternehmen von Zotter in Bezug auf Fairtrade herausfinden, sowie die

wichtigsten Aspekte von Fairtrade ebenfalls in ihre Gestaltung einbeziehen. Bevor die

Exkursion stattfindet werden diese Kurzpräsentationen in der Klasse vorgetragen und die

Plakate erklärt, damit die SchülerInnen bereits gut für die Exkursion vorbereitet sind.

Quelle Kurzfilm: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=2ZatGrTJwSY; zuletzt

abgerufen am: 15.06.2014; 15:19

6. Vorbereitung zur Exkursion „Zotter Schokoladenmanufaktur“

Das Ziel der Lehrperson bei einer Betriebserkundung ist eine bessere Motivationsmöglichkeit

der SchülerInnen durch mehr Anschaulichkeit zu erlangen. Durch den Praxisbezug wird der

Unterricht lebendiger und für Jugendliche leichter zugänglich. Zusammenhänge, die

wirtschaftlich oder gesellschaftlich komplex sind, können besser veranschaulicht werden. Die

lebendigen Beispiele sollen die Freude der SchülerInnen am Lernen verstärken und die

Praxisbezüge sollen sich mit dem theoretischen Wissen bezüglich des fairen Handels

verknüpfen.

Quelle: Screenshot aus Youtube – eigenständige Aufnahme durch

Melanie Reisinger; am 23.06.2014; 14:58

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49

Durchführung

Da nun alles vorbereitet ist, erfolgt die Anreise zum ausgewählten Unternehmen. In diesem

Fall handelt es sich um die „Zotter – Schokoladenmanufaktur“ in Riegersburg. Die Anfahrt

aus Wien beträgt 1,5 bis 2 Stunden und ist an einem Tag zu bewältigen. Die gesamte Tour

dauert ca. 90 Minuten und sollte für die Lernenden keine allzu großen Schwierigkeiten

darstellen. Die Führung beginnt mit einem kurzen Film über die Kakaoproduktion im Betrieb

und anschließend wird erklärt, wie die Kakaobohne in die Fabrik kommt. Dieser Film ist sehr

verständlich und schülerInnengerecht aufgebaut. In diesem Film wird auch speziell auf die

Kakaomap, die bereits im Unterricht erwähnt und behandelt wurde, eingegangen.

7.

Quelle: http://shop.dwpeg.de/uebersicht/91954/29/kstliches-

aus-fairem-handel/schokoladen-manufaktur-

zotter/labookos/at1-20-008-zotter-labooko-ziegenmilch-

schokolade-bio-2x35g-detail; zuletzt abgerufen: 30.06.2014

Quelle: http://www.shop-

quintessenz.de/shop.php?p-1404;

zuletzt abgerufen: 30.06.2014

Quelle: http://www.zotter.at/de/schoko-

shop/labooko-contest/detail/product/soja-

dunkel-weiss.html; zuletzt abgerufen:

30.06.2014

Page 50: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

50

7. Literaturverzeichnis

• FRAEDRICH, HIEBER und LENZ (2011): Operatorenliste. In: Geographie heute. Heft 291, S. 10-

11. – Wien. Variiert und ergänzt nach SITTE.

• SCHRÜFER G. und SCHWARZ I. (2010): Globales Lernen. Ein geographischer Diskursbeitrag. –

Münster: Waxmann. S.11 – 25.

Internetquellen:

• Lehrplan Oberstufe AHS – GWK:

https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/lp/lp_neu_ahs_06_11858.pdf?4dzgm2

(zuletzt abgerufen: 23.6.2014; 10:15)

• https://www.bmbf.gv.at/schulen/unterricht/ba/globales_lernen.html

(zuletzt aufgerufen: 23.06.2014; 11:02)

• BAOBAB & ÖSTERREICHISCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT:

Thema Fairer Handel am Beispiel Schokolade. In:

http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CDIQFjAB&

url=http%3A%2F%2Fwww.entwicklung.at%2Fuploads%2Fmedia%2FFairer_Handel_10-

12_Jahre.pdf&ei=zopvU9LqBOqS7AbMn4GICg&usg=AFQjCNGKjB6RQPxK02Ht5t1Jqt8g3v

sTrA

(zuletzt abgerufen: 11.5. 2014; 10:19)

• Abbildung: http://derstandard.at/2753324

(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 10:25)

• Fairtrade – Logo: http://financesonline.com/why-fairtrade-should-matter-to-you/

(zuletzt abgerufen am: 19.06.2014; 14:23)

• Bild im Fairtrade – Informationsartikel:

http://www.altaussee.at/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=221041553&detailon

r=221041553

(zuletzt abgerufen am: 20.06.2014; 08:23)

• Grafik:

https://plus.google.com/photos/101983385482165817920/albums/5829550073569100

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(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 10:33)

• Grafik:

https://plus.google.com/photos/101983385482165817920/albums/5829550073569100

193/6000965242462808994?banner=pwa&authkey=CIWnnbzwuqWxQQ&pid=60009652

42462808994&oid=101983385482165817920

(zuletzt abgerufen: 30.05.2014; 20:10)

• Artikel:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/3813407/Ist-Fairtrade-gar-nicht-

so-fair

(zuletzt abgerufen: 30.5.2014; 23:02)

• Artikel:

http://www.fairtrade.at/fileadmin/user_upload/PDFs/Presse/SWM10_tansania_final.pdf

(zuletzt abgerufen: 20.05.2014; 10:49)

• Artikel:

http://www.fairtrade.at/fileadmin/user_upload/PDFs/Presse/SN_faireWare.pdf

(zuletzt abgerufen: 20.05.2014; 10:53)

• http://www.fairtrade

deutschland.de/fileadmin/user_upload/materialien/download/unterrichtseinheit_kakao.

pdf

(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 11:23)

• http://www.klimabuendnis.at/start.asp?ID=108274

(zuletzt abgerufen: 14.05.2014; 11:28)

• http://blog.wernerlampert.com/2014/05/fair-trade-ist-fairer-handel/

(zuletzt abgerufen: 14.05.2014; 11:21)

• http://www.koeln-news.com/fairtrade-bio-produkte-sind-sehr-beliebt/

(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 11:38)

• http://www.prometheanplanet.com/en/resources/partner-

resources/fairtrade/fairtrade.aspx

(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 11:39)

Page 52: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

52

• http://swisschocomana.wordpress.com/2011/11/28/zwanzig-jahre-faire-

schokolade/fair-trade-schokolade/

(zuletzt abgerufen: 15.06.2014)

• http://www.shape.de/bildergalerie/b-24451/10-dinge-die-sie-ueber-schokolade-wissen-

sollten.html;

(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 11:29) bearbeitet von Melanie Reisinger

• https://www.wko.at/Content.Node/branchen/ooe/Handel-2020.html

(zuletzt abgerufen: 13.05.2014; 11:21)

• http://www.youtube.com/watch?v=fTeueVPTvpk

(zuletzt abgerufen: 14.05.2014; 20:35)

• Quelle Kurzfilm: “Kakao – Dominikanische Republik“

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=2ZatGrTJwSY

(zuletzt abgerufen: 15.06.2014; 15:19)

• https://www.delicious-austria.com/zotter-milchcreme.html

(zuletzt abgerufen: 11.06.2014; 13:15)

• Kakaomap: http://www.zotter.at/de/das-ist-zotter/bio-fair-green/fair.html

(zuletzt abgerufen: 11.06.2014; 13:15)

• Ulrich Brameier: „Die süße Chance – Fairer Handel am Beispiel Kakao“:

In: http://www.fairtrade-

deutschland.de/fileadmin/user_upload/materialien/download/2012_Fairtrade_Unterric

htseinheit_Kakao.pdf

(zuletzt abgerufen: 14.06.2014; 18:31)

• Kurzfilm: „Für ein paar Cent mehr“ – Fairtrade Präsentation (Dauer 6:18min.) 2003 –

ausgelehnt aus BAOBAB Bibliothek in der Sensengasse

� befindet sich in der CD im Anhang

• Zotter Schokolade – Ziegenmilch: http://shop.dwpeg.de/uebersicht/91954/29/kstliches-

aus-fairem-handel/schokoladen-manufaktur-zotter/labookos/at1-20-008-zotter-labooko-

ziegenmilch-schokolade-bio-2x35g-detail

(zuletzt abgerufen: 30.06.2014; 20:03)

• Zotter Schokolade – Kürbiskerne mit Marzipan: http://www.shop-

quintessenz.de/shop.php?p-1404

(zuletzt abgerufen: 30.06.2014; 20:04)

Page 53: Thema: Fair Trade – Fairer Handel · 2014-08-04 · 4 2. Fair Trade im Kontext des Globalen Lernens Globales Lernen definiert die Auseinandersetzung mit globalen Themen und damit

53

• Zotter Schokolade – Soja weiß & Soja dunkel: http://www.zotter.at/de/schoko-

shop/labooko-contest/detail/product/soja-dunkel-weiss.html

(zuletzt abgerufen: 30.06.2014; 20:04)