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BEFREIT VON UNSEREN ÄNGSTEN

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Page 1: BEFREIT VON UNSEREN ÄNGSTEN
Page 2: BEFREIT VON UNSEREN ÄNGSTEN

Neil T. Anderson & Rich Miller

Befreit von unserenÄngsten

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Titel der englischen Originalausgabe: Freedom from Fear

© 1999 by Neil T. Anderson and Rich MillerPublished by Harvest House Publishers,Eugene, Oregon 97402 USA

Die Bibeltexte stammen aus der Neuen Genfer Übersetzung undder Übersetzung von Franz Eugen Schlachter.

© und Verlag: La Maison de la Bible, 2002, 2011Ch. de Praz-Roussy 4bisCH-1032 Romanel-sur-Lausanne

E-mail: [email protected]: www.hausderbibel.ch

ISBN Papierausgabe 978-2-8260-5028-5ISBN epub-Format 978-2-8260-0268-0ISBN pdf-Format 978-2-8260-9701-3

Gedruckt in der UE bei Lightning Source auf FSC-Papier

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Hinweis der Autoren an die Leser/innen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

1. Eine Festung der Furcht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

2. Ängstliche Gedanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

3. Alle Ihre Sorgen auf Jesus werfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

4. Menschenfurcht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

5. Die Furcht vor dem Tod . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

6. Die Angst, Fehler zu machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

7. Panikstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

8. Die Festungen der Angst zerstören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

9. Eine Festung des Glaubens errichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213

10. Die Furcht, die jede andere Furcht vertreibt . . . . . . . . . . . . . 239

11. Wiederherstellung der Gottesfurcht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

Nachwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285

Schritte zur Freiheit in Christus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

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1Eine Festung der Furcht

... gepfercht, gepflockt, gesperrt in freche Furcht und Zweifel.Shakespeare

Macbeth Dritter Akt, 4. Szene

Furcht ist ein Dieb. Sie untergräbt unseren Glauben, raubt unsereHoffnung, stiehlt unsere Freiheit und nimmt uns die Freude, das über-fließende Leben in Christus zu führen. Phobien sind wie die Windungeneiner Schlange – je mehr wir nachgeben, desto fester drücken sie zu.Des Kämpfens müde, erliegen wir der Versuchung und überlassen unsunseren Ängsten. Aber was zunächst als ein leichter Ausweg erschien,erweist sich in Wirklichkeit als Gefängnis des Unglaubens - als Festungder Furcht, die uns gefangen hält.

Steven E. Hyman, M. D., der Leiter des Amerikanischen Bundes-amtes für Psychische Gesundheit (ABPG)1, sagt: »Angststörungen sinddie meistverbreiteten psychischen Krankheiten in Amerika, doch vieleMenschen, die Angststörungen haben, leiden still und heimlich, weil siesich unangebracht zu sehr schämen oder weil sie sich der exzellentenTherapiemöglichkeiten, die es gibt, nicht bewusst sind.«2

Der Statistik der amerikanischen Gesellschaft für Angststörungen3

zufolge leiden fast zwanzig Millionen Amerikaner (ungefähr jeder drei-

1 Englisch: »National Institute of Mental Health (NIMH)«.2 »Anxiety Disorders Most Common U.S. Mental Illness«, National Institute of Mental

Health, Oktober 1996, S. 1.3 Englisch: »Anxiety Disorders Association of America«.

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zehnte) an irgendeinem Punkt ihres Lebens an einer Phobie. Drei bissechs Millionen leiden an Panikstörungen, während ebenso viele vonZwangsstörungen geplagt werden. Bis zu zehn Millionen Amerikanerleiden jedes Jahr an anhaltender, übertriebener Angst (generalisierteAngststörung).4 Hyman kommt zu folgendem Schluss: »Die Menschenhungern nach Information. Das zeigt sich an den Tausenden, welche dienationalen Informationstage zum Thema Angst und Depression besu-chen und das ABPG und andere Gruppen um Information ersuchen.«5

In den oben genannten Zahlen nicht enthalten sind die subtilerenÄngste, die Christen davon abhalten, im Glauben voranzugehen und einbefreites Leben in Christus zu führen. Die meisten Christen schlagensich mit Ängsten herum, die man nicht als Angststörung klassifizierenwürde, die aber dennoch ihr persönliches Wachstum behindern. DieseGläubigen haben vielleicht ein begrenztes Verständnis davon, was esbedeutet, ein Kind Gottes zu sein, aber es fehlt ihnen die Gewissheit derGegenwart Gottes in ihrem Leben.

Ursachen und Therapien

Was sind die eigentlichen Ursachen von Angststörungen, und welcheTherapien gibt es bzw. wie werden sie geheilt? Ein Artikel der Ameri-kanischen Stiftung für Angststörungen6 zeigt deren gegenwärtiges Den-ken über das Phänomen der Panikstörung:

»Vor zwanzig Jahren wurde das Phänomen der Panikstörungselbst von den meisten Fachleuten kaum verstanden. Es wurde alsAngstneurose bezeichnet, und manche hielten es für ein Symptom›tief sitzender‹ seelischer Konflikte und unverarbeiteter, demUnterbewusstsein entspringender sexueller Triebe. Heute betrach-ten wir eine Panikstörung vornehmlich als ein körperliches, imKern den Stoffwechsel betreffendes Problem. Eine Panikstörung ist kein emotionales Problem, auch wenn emo-tional gesunde Personen nach dem Erleiden einer PanikstörungDepressionen oder andere Probleme entwickeln können. ... Nurwenige Fachleute halten noch an der Vorstellung fest, bei einerPanikstörung handle es sich nicht um eine körperliche Störung.

4 »Anxiety Disorders - In Brief«, Anxiety Disorders Association of America.5 »Anxiety Disorders Most Common U.S. Mental Illness«, S. 1.6 Englisch: »National Anxiety Foundation«.

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Eine Panikstörung wird heute, ähnlich wie Diabetes oder Lungen-entzündung, als eine körperliche Störung betrachtet.«7

Wenn es sich bei einer Panikattacke um eine körperliche Störung han-delt, dann besteht die richtige Therapie in medikamentöser Behandlung,verbunden mit einer ausgewogenen Ernährung und einem gesundenMaß an körperlicher Betätigung. Wir gestehen zu, dass es so sein kann.Wir gestehen auch zu, dass eine medikamentöse Behandlung zur The-rapie einer Panikstörung hilfreich und in manchen Fällen sogar notwen-dig sein kann, um den Prozess der Überwindung von Furcht und Angstzu unterstützen. In extremen Fällen von Furcht und Angst ist es sehrschwer, biblische Wahrheit zu vermitteln, solange die körperlichenSymptome nicht durch medikamentöse Behandlung gelindert wordensind. Die Linderung menschlichen Leidens durch legitime medizinischeMittel ist ein wirklicher Akt der Barmherzigkeit.

Der Versuch, die Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Angst-störungen allein auf der körperlichen Ebene zu verstehen, liefert jedochnoch keine angemessene Antwort. Fachärzte geben offen zu, dass vieleihrer Klienten aufgrund psychosomatischer Ursachen krank sind. Aberkognitive und verhaltenstherapeutische Ansätze stellen, wenn sie alleinmit medikamentöser Behandlung kombiniert werden, keine ganzheitli-chen Ansätze dar, weil sie sowohl den Schöpfer des Universums alsauch den Gott dieser Welt und das geistliches Wesen des Menschenaußer Acht lassen. Die Suche nach einer ganzheitlichen Antwort wirftFragen hinsichtlich unseres in der westlichen Welt vorherrschendenrationalistischen Weltbildes auf.

Vier kritische Beobachtungen

Erstens: Wir sind tief besorgt angesichts der Tatsache, dass allzuviele ärztliche Verordnungen, die unsere Gesundheit und unser Wohler-gehen betreffen, den »großen Arzt«, den »Wunderrat«, außer Acht las-sen und die Realität der geistlichen Welt ignorieren. Um einer Person inangemessener Weise helfen zu können, müssen wir die ganze, den gan-zen Menschen betreffende Wirklichkeit in Betracht ziehen – Körper,Seele und Geist. Wir danken Gott für die ärztlichen Berufe, die einzigdie Behandlung des physischen Leibes zum Ziel haben, aber wir

7 »Panic Disorder«, National Anxiety Foundation, S. 4.

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erfreuen uns auch der göttlichen Fürsorge für unsere Seele und unserenGeist. Wir brauchen beides. Wir brauchen ein Krankenhaus und eineGemeinde, die hinsichtlich ihres Dienstes in einem ausgewogenenVerhältnis zueinander stehen und offen für den Beitrag des anderen sind.

Zweitens: Es macht uns Sorge, worauf man im Grunde genommenseinen Glauben und seine Hoffnung setzt. Gott und sein Wort sind dieeinzig legitimen Dinge, auf die wir unseren Glauben setzen dürfen. Gottist es, der uns tröstet, wenn wir unsere Hoffnung auf ihn setzen (2. Kor.1,4.10). Die Schrift lehrt auch seine alles überragende Stellung undBedeutung: »und er ist vor allem, und alles besteht in ihm« (Kol. 1,17).Das bedeutet nicht, dass Gott nicht durch einen gottesfürchtigen Pastor,Psychiater, Psychologen oder qualifizierten Arzt wirken würde. Er tutes, und wir geben Ihnen den Rat, um seine Führung und seinen Schutzzu bitten, wenn Sie eine solche Hilfe suchen. Aber wenn Sie Ihren Glau-ben und Ihre Hoffnung auf irgendeine Person oder irgendwelche Medi-kamente setzen, wird sich das am Ende als unzureichend erweisen. Dasmedizinische Modell behandelt weder den ganzen Menschen, nochzieht es die ganze Wirklichkeit in Betracht. Und kein Mensch kann unddarf ein zulässiger Gegenstand Ihres Glaubens sein.

Drittens: Wir sind besorgt im Hinblick auf unsere Prioritäten. Inunserer heutigen Kultur liegt die Betonung darauf, zuerst jede erdenk-liche natürliche Erklärung zu suchen; erst, wenn das nicht zum Zielführt und uns nichts anderes übrig bleibt, beginnen wir zu beten. In derBergpredigt sprach Jesus über das Problem des Sich-Sorgens undschloss seine Ausführungen mit den Worten: »Es soll euch zuerst umGottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch dasübrige alles dazugegeben« (Mt. 6,33). Jakobus sagte: »Leidet jemandunter euch, der bete« (Jak. 5,13 Lu). Das Erste, was ein Christ in jederSache tun sollte, ist beten, und ganz besonders gilt das für jedes geistigeoder emotionelle Problem.

Viertens: Wir müssen die Extreme meiden. Ein Extrem ist es, zuglauben, jede Einnahme von Medikamenten bzw. jede Inanspruch-nahme von medizinischer Hilfe stelle einen Mangel an Glauben dar.Unser Körper braucht Nahrung, um am Leben zu bleiben, und hin undwieder benötigt er Medikamente, weil wir in einer Welt voller Krank-heitserreger und Viren leben. Zudem ist unser Körper vergänglich, undoftmals leiden wir, weil wir mit unserem Körper in dieser gefallenenWelt »Raubbau treiben«. Das andere Extrem besteht darin, seine Hoff-

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nung allein auf medikamentöse Behandlung zu setzen. In unserenGemeinden haben wir beide Fehlhaltungen gesehen. Manche suchenmedizinische Hilfe, aber keine persönliche Seelsorge, während anderevielleicht Seelsorge suchen, aber keinen Arzt konsultieren werden. Lei-der suchen viele Menschen, die von Ängsten geplagt werden, überhauptkeine Hilfe und leiden – gerade deshalb – unnötig.

Die eigentliche Ursache

In einer zunehmend technologisierten Welt warnen wir vor einer subti-len Aushöhlung des Glaubens an Gott und an die Wahrheit seinesWortes. In gewisser Hinsicht können alle unsere Probleme letztlich aufden Sündenfall Adams und Evas zurückgeführt werden. Als Gott Adamund Eva erschuf, tat er das mit dem Ziel, dass sie geistlich und körper-lich lebendig sein und eine innige Beziehung zu ihm haben sollten. Alsaber Eva betrogen wurde und Adam sündigte, starben beide den geistli-chen Tod. Sie waren von Gott getrennt. Auch der körperliche Tod würdenoch Folge ihrer Sünde sein, aber er trat nicht unmittelbar nach demSündenfall ein. Gottes vollkommene Schöpfung war ins Chaos gestürzt.

Infolge des Sündenfalls seufzt die gesamte Schöpfung unter ihremgegenwärtigen Zustand und »sogar wir seufzen innerlich noch, weil dievolle Verwirklichung dessen noch aussteht, wozu wir als Gottes Söhneund Töchter bestimmt sind: Wir warten darauf, dass auch unser Körpererlöst wird« (Röm. 8,23). Furcht war die erste in der Schrift erwähnteGefühlsregung nach dem Sündenfall. Adam sagte: »Ich ... fürchtetemich; denn ich bin nackt, darum verbarg ich mich!« (1. Mose 3,10). Alsder auferstandene Christus das erste Mal seinen Jüngern erschien, hiel-ten sie sich aus Angst vor den Juden hinter verschlossenen Türen ver-borgen. Er sagte zu ihnen einfach nur »Friede sei mit euch!« (Joh.20,19). Gottes Fürsorge für die persönliche Erlösung hatte ihren Anfanggenommen.

Angststörungen sind oftmals Zeichen für ein Getrenntsein vonGott und für die mangelnde Einbindung in eine stützende christlicheGemeinschaft. Um Menschen mit Angststörungen zu trösten, reicht esjedoch nicht, ihnen zu sagen, sie müssten nur wiedergeboren werdenund ein paar christliche Freunde finden – obwohl das ein notwendigerAnfang ist. Wir alle müssen einen Wachstumsprozess durchlaufen, derdie Erneuerung unseres Sinnes einschließt. Das Vertrauen, das wir in

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uns selbst hatten, bevor Christus in unser Leben kam, muss durch dasVertrauen in Gott ersetzt werden. Auch der selbstgerechte und allzuzufriedene Paulus musste zu Boden geworfen werden, damit er einApostel werden konnte. Erst danach konnte er sagen: »die wir ... nichtauf Fleisch vertrauen« (Phil. 3,3).

Während einerseits der hilfreiche Beitrag anzuerkennen ist, denmedizinische Wissenschaft und säkulare Psychologie zum Verständnisvon Angst und Furcht geleistet haben, müssen wir auch daran denken,dass Freiheit und Heil nur in Christus zu finden sind. Unseren himmli-schen Vater wirklich zu kennen, und zutiefst zu verstehen, was es bedeu-tet, Gottes Kind zu sein, sind notwendige Schlüssel, um die Fesseln vonAngst und Furcht zu überwinden. Der Prophet Jesaja stellte den weltli-chen Versuchen, die Angst zu besiegen, die wahre Hoffnung gegenüber,die wir in Gott haben. Er schrieb Folgendes:

»Die Inseln schauen und schaudern, die Enden der Welt erschre-cken; sie nähern sich und kommen herzu. Da hilft einer dem ande-ren und spricht zu seinem Bruder: Sei getrost! Der Künstler ermu-tigt den Goldschmied, der welcher mit dem Hammer glättet den,der auf den Amboss schlägt, indem er von der Lötung sagt: Sie istgut! Und er befestigt es mit Nägeln, damit es nicht wackelt.Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, mein Auserwählter, du SameAbrahams, meines Freundes; den ich von den Enden der Erdeergriffen und aus ihren entferntestenWinkeln berufen und zu demich gesprochen habe: Du bist mein Knecht, ich habe dich aus-erwählt und nicht verworfen; – fürchte dich nicht; denn ich bin mitdir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ichhelfe dir auch, ich erhalte dich durch die rechte Hand meinerGerechtigkeit« (Jes. 41,5-10).

Der Herr erinnert sein Volk liebevoll daran, wer sie sind, und an seinetiefe und innige Fürsorge für sie. Und dann gab er ihnen das Gegenmit-tel gegen ihre Ängste – das auf Erfahrung gegründete Wissen um seinemachtvolle Gegenwart, seine Fürsorge und seinen Schutz. Aber wiekommt es, dass eine Person beim Lesen dieser Verse aus dem BuchJesaja (und anderer ähnlicher Abschnitte) ermutigt wird, den Glaubenan den Herrn zur Grundlage ihres Lebens zu machen, und in der Folgedie Erfahrung macht, dass die Gefühle von Furcht und Angst schwin-

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den, während andere wenig Trost finden? Angenommen, diese Leutewollen glauben, sie wünschen sich eine richtige Beziehung zu Gott undzu Anderen, und sie führen ein Leben gemäß der Schrift – es gibtzweierlei Gründe, weshalb es ihnen schwer fällt, eine solche Beziehungzu haben. Erstens mangelt es ihnen möglicherweise an geistlichemVerständnis und an geistlicher Reife; und zweitens gibt es in ihremLeben vielleicht viele ungelöste persönliche und geistliche Konflikte,die verhindern, dass sie zu einer innigen und vertrauten Beziehung zuGott gelangen.

Mangelndes Verständnis

Haben Sie sich jemals gefragt, weshalb Sie, nachdem Sie Rettung erfah-ren haben, noch immer dieselben Ängste spüren und sich mit denselbenSorgen herumschlagen wie zuvor? Um diese Frage zu beantworten,müssen wir verstehen, was bei unserer Rettung geschah und was nicht.

Aufgrund des Sündenfalls wurden wir alle zwar körperlich leben-dig, aber geistlich tot geboren (Eph. 2,1). Weder hatten wir die Gegen-wart Gottes in unserem Leben, noch kannten wir seine Wege. Folglichlernten wir alle, unser Leben von Gott unabhängig zu führen. Dieseerlernte Unabhängigkeit ist ein Hauptmerkmal dessen, was die Bibel»das Fleisch« nennt.

Im Augenblick unserer Wiedergeburt, wurden wir in Christus eineneue Schöpfung. Das Alte war vergangen, und etwas Neues hatte begon-nen (2. Kor. 5,17). Wir empfingen den Sinn Christi (1. Kor. 2,16) undden nun in uns wohnenden Heiligen Geist, der uns »zum vollen Ver-ständnis der Wahrheit« (Joh. 16,13) führen wird. Aber wir schlagen unsnoch immer mit vielen unserer früheren Ängste herum, weil die Tat-sache, gerettet zu sein, nicht sofort unseren Sinn erneuert. All die altenfleischlichen Gedanken und Gewohnheiten, die durch unsere frühereLebensführung in unseren »Computer« einprogrammiert wurden, sindimmer noch da. In den Datenbanken unseres Gedächtnisses gibt es keineLöschtaste. Aus diesem Grund sagt die Schrift: »Richtet euch nicht län-ger nach den Massstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuenWeise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, obetwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und obes vollkommen ist« (Röm. 12,2). Ohne Erneuerung unseres Denkensmüssten wir mit Hosea den Schluss ziehen: »Mein Volk geht aus Man-gel an Erkenntnis zugrunde« (Hos. 4,6).

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