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ULTIMO 3

MIXDer kleine Schnorrer; Der Wort-

finder-Kalender; 90 Minuten Armi-

nia Bielefeld 4

TITELBlack Rider ab September im

Stadttheater 5

NEUE WEGEDie Bürgerinitiative „Radentscheid“

hat sich mit der Stadt auf einen

Veertrag geeinigt 6

SCREENSHOTSGreyhound; Chemical Hearts;

Perry Mason; Cursed – Die

Auserwählte 8

FILMEThe King of Staten Island 10

Wir beide 11

Master Cheng in Pohjanjoki 10

Irresistible 14

Der See der wilden Gänse 14

Edison 15

Pandemie 15

Sea of Shadows 15

Nina Wu 16

Sword of God 16

DVDThe Gentlemen; Merz gegen Merz

(2); 7500; Intrige; Little Joe; A

Rainy Day In New York;

Die Braut des Prinzen 17

COMEBACKToughe Texas-Country-Girls: The

Chicks 19

INTERVIEWKomplexes Kopfkino: Hausbesuch

bei Long Distance Calling 20

TONTRÄGERThe Streets; All Them Witches;

Hank van Hell; Jessy Lanza; Bob

Dylan; Sonic Boom; Paradise Lost;

Crack Cloud; Peter Piek 21

BÜCHERGeschichte: Die Brücke von

Arnheim; Krimis: Der Schwur & Zu

viele Putzfrauen; Wallace Shawns

Essay „Nachtgedanken 24

COMICSThe Last American Crime; The

Called Us Enemy; Zaroff;

Bezimena; Von GIR zu Moebius;

Drachen; Miss Crumble; Reset; Die

Schrift des Windes 26

SPIELPLATZDer geniale Nachfolger:

»The Last of Us 2« 27

KALENDERAusstellungen & Museen 30

Sechs Wochen Programm vom

27.7.-6.9. 32

Adressen 41

TUMMELPLATZKostenlose Kleinanzeigen 42

Setzers Abende 43

Impressum 44

FAST FERTIGKent Harufs Colorado: »Kostbare

Tage« 45

Die Leiden einer Schauspielerin: »Nina Wu«; auf Seite 16

4 ULTIMO

mix

DER KLEINE SCHNORRERBalkonienDas Virus hat unsere Ferienpläne gekillt.

Da dank Corona nur noch Spinnweben inder Urlaubskasse sind, verbringt die ausge-mergelte Redaktion den Sommer diesmalzuhause. Und weil unsere PR-Abteilungeinen goldigen Humor hat, bekommen allenoch ein Geschenk (statt Urlaubsgeld): DerEhapa-Verlag hat das Lustige TaschenbuchUrlaub auf Balkonien mit Tipps & Tricks fürdonaldistische Sommerferien in Haustralienund Sofambique herausgebracht. Statt lästi-ger Sandstrände und nervigen Hotels wer-den hier die unschätzbaren Vorzüge desUrlaubs vor der Haustür ausgemalt.Da Ihr als Ultimoleser auch Ferien-lektüre verdient habt, verlosen wirfünf Exemplare: Einfach bis zum 4.8.Mail mit dem Betreff „Balkonienschnorren“ an [email protected]

Gauner gegen GaunerWarum der neue Guy Ritchie The

Gentlemen richtig gut ist und trotz-dem im Kino unterging, könnt ihr imDVD-Teil lesen. Zur optisch-realenÜberprüfung haben wir den Film imAngebot, als DVD und BD (bitteWunschformat angeben). Auch hiergilt: Email schreiben (betr.: Gauner)an [email protected],Einsendeschluss ist der 4.8.

KALENDER

Schatten

Der Verein Die Wortfinder e.V.fördert das Kreative Schreiben

und die Literatur von besonderenMenschen und Menschen in besonde-ren Lebenslagen. Der Schwerpunktder Vereinsaktivitäten liegt bei Men-schen mit geistiger Behinderung. Andiesen Personenkreis richtet sichauch der jährlich ausgerufene Litera-turwettbewerb. Aufgrund der Coro-na-Pandemie hat sich der Vereinbeim diesjährigen Wettbewerb dazuentschieden, die Zielgruppe auf alleMenschen mit Behinderung auszu-weiten. Das Thema des diesjährigenWettbewerbs war „Licht & Schatten,Hell & Dunkel, Tag & Nacht.

Mehr als 500 Autorinnen undAutoren aus Deutschland, Öster-reich und der Schweiz reichtenBeiträge ein. Eine 5-köpfige fachkun-dige Jury wählte aus den rund 1000Texten die Preisträger aus. In ihrenTexten erfährt man nicht nur,warum es Tag und Nacht gibt undwie diese entstanden sind, sondernbekommt zum Beispiel auch ganzpraktische Anleitungen zum Vertrei-ben dunkler Gedanken oder zumBacken eines Sonnenkuchens. DieTexte laden dazu ein, den Tagesan-bruch im Kuhstall mitzuerleben, dasPolarlicht in Finnland oder eineNacht auf der Straße. Man lernt dasZebra als Inbegriff von Hell-Dunkelkennen und darf Anteil nehmen amtragischen Faible der Motten für dasLicht.

Die Texte erscheinen in einemWandkalender 2021. Der schöngestaltete Kalender Mein Schattenspringt vor Freude hat DinA4 Hoch-format und enthält pro Woche einBlatt mit einem oder mehreren Tex-ten.

Der Kalender erscheint Mitte Septemberfür 17,- und kann jetzt vorbestellt wer-den unter [email protected] per Telefon: 0521-560 950 30 oderper Post: Die Wortfinder e.V., c/o SabineFeldwieser, Bossestr. 9, 33615 Bielefeld./// www.diewortfinder.com.

ULTIMO 5

T I T E L

TRAGIK UND ROMANTIK»THE BLACK RIDER« IM STADTTHEATER BIELEFELD

So come on along with the BlackRider“ – wie weit wäre man be-reit, für die Liebe zu gehen? Wür-

de man es wagen, die Grenze zum Ok-kulten zu überschreiten, auch wennman damit die Kontrolle über das ei-gene Leben in die Hand unbekannterund unberechenbarer Mächte legt?

Der Stoff erscheint wohlbekannt:Schon Carl Maria von Webers OperDer Freischütz erzählte von derAngst vor dem das ganze Lebens-glück entscheidenden Probeschuss,die einen verliebten jungen Mann indie Arme des Teufels treibt. In die-ser romantisch-musikalischen Les-art, inklusive angefügtemHappy-End, wurde die Legende vomFreischütz weltberühmt. Die tragi-scheren Quellen der Oper hingegengerieten – obwohl zu ihrer Zeitdurchaus wirkungsmächtig –zunehmend in Vergessenheit.

In den 1980er Jahren fiel demTheatermacher Robert Wilsonjedoch das Gespensterbuch in dieHände, eine Sammlung volkstümli-cher Gruselgeschichten, die schonMary Shelley und Lord Byron zuihren schaurig-fantastischen Wer-ken angeregt hatte. In der darin ent-haltenen Erzählung Der Freischütz,eine Volkssage (auf der auch WebersOper basiert) erkannte Wilson dieperfekte Grundlage für eine seit lan-gem anvisierte Zusammenarbeit mitdem Musiker Tom Waits. Und in derTat zeigte sich auch Waits von „der

kleinen traurigen Geschichte miteinem schrecklichen Ende“ faszi-niert und erklärte sich bereit, Songsfür ein daraus entstehendes Stückzu komponieren. Das Team wurdekomplettiert durch den Schriftstel-ler William S. Burroughs, einem derGründungsväter der Beat-Gener-ation. Angesiedelt zwischen deut-scher Romantik, Drogentrip undCabaret erlangte The Black Rider –The Casting of the Magic Bulletsschnell Kultstatus.

Der Vielfalt des Stücks begegnetdas Theater Bielefeld mit einergemeinsamen Produktion aller dreiSparten. Regisseur Michael Heicks,

Videodesigner Sascha Vredenburgund Kostümbildnerin Anna Sören-sen zeigen eine magische Kunstwelt,die der vielbeschworenen Romantikdes deutschen Waldes und den dortherrschenden Traditionen zwarReverenz erweist, ebenso raschjedoch in vollkommen andere Sphä-ren entführen kann. Ein gleicherma-ßen absurdes, humorvolles wie tragi-sches Spiel, dessen Verlauf die Prota-gonisten zwar beeinflussen wollen,bei dem letztendlich aber doch nurder Teufel am Drücker sitzt.

(Pressetext)Premiere am Sa. 12.09.20, 19:30 Uhrim Stadttheater, eine Besprechung folgtin Heft 20/20

Foto: Joseph Ruben

FUSSBALL

Buch zum ClubDass Arminia Bielefeld wieder in die1. Bundesliga aufgestiegen ist (zum8. Mal!) dürfte inzwischen bekanntsein. Passend zum Klimmzug ins gro-ße Geschäft haben Wilhelm Achel-pöhler und Jan-Hendrik Grotevent ei-nen schönen Band 90 Minuten Armi-nia Bielefeld herausgebracht. Darin wird die wechselhafte Vereinsge-schichte nach Spielminuten erzählt: Was war die bedeutendste 42. Spiel-minute (2003, ein Fallrückzieher von Artur Wichniarek), die 53. Minu-te (1996, als Arminia trotz einer 3:2 Niederlage gegen Unterhaching auf-stieg)? Das ergibt eine witzige Chro-nik in wechselnder Reihenfolge (mit einigen Wiederholungen) und geht natürlich weit über 90 Minuten hin-aus: in der 125.Minute flog Arminia aus dem Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft – das war 1923. Im Plauderton, faktenreich und schön layoutet, präsentiert der Band einen Verein zwischen Wahnsinn und Be-ständigkeit – Arminia halt. thf

Wilhelm Achelpöhler, Jan-HendrikGrotevent: 90 Minuten Arminia Biele-feld. Verlag Die Werkstatt, Bielefeld2020, 144 S., mit vielen farbigen Abb.,16,90

N E U E W E G E

IN DIE PÖTTE KOMMENINTERVIEW MIT CLAUDIA BÖHM VOM »BÜRGERBEGEHREN RADENTSCHEID«

Bielefeld soll endlich fahrrad-freundlicher werden. Um das zuerreichen, sammelte das Bürger-

begehren Radentscheid Bielefeldüber 26.000 Unterschriften für einenForderungskatalog. Am 18. Junistimmten die Mitglieder des Rates inihrer Sitzung einem öffentlich-recht-lichen Vertag der Stadt mit dem Bür-gerbegehren zu.. Claudia Böhm isteine der drei Vertretungsberechtig-ten des Bürgerbegehrens und seit 25Jahren verkehrspolitisch tätig imADFC Bielefeld.

Wie fahrradfreundlich ist Biele-feld?

Mäßig… Der regelmäßig vom ADFCerhobene Fahrrad-Klimatest zeigtdeutlich, dass sich seit Jahren nichtstut. Bei den Aufsteigern, also beiStädten, die ihr Engagement für denFahrradverkehr spürbar steigern,war Bielefeld noch nie dabei. Nen-nenswertes ist hier zuletzt im letztenJahrhundert etwas passiert. Seitdemherrscht Stillstand.

Das Bürgerbegehren ist einSchubs?

Berlin hat es mit dem erfolgreichen„Volksentscheid Fahrrad“ vorge-macht, andere Städte folgten demBeispiel. In Bielefeld gab es eine In-

itiative von Transition Town und vonanderen Leuten, denen die Idee ge-fiel. Viele fühlten sich angesprochen,was zu einer Zusammenarbeit zwi-schen verschiedenen Verbänden undGruppen führte. Wir wollen nichtnur etwas für fitte Leute tun, damitdie schnell mit dem Rad pendeln kön-nen. Es geht uns darum, mehr Men-schen aufs Rad zu kriegen. Beson-ders die, die im Moment noch nichtfahren. Die kriegt man nicht aufsRad, indem man irgendwo einSchlagloch zuschüttet oder eine He-cke schneidet. Kreuzungen umzu-bauen ist sicher das größte Projekt.Sie müssen so gestaltet sein, dassRadfahrer vor rechts abbiegenden

Kraftfahrzeugen geschützt sind. Esgeht außerdem darum, schnell einNetz gut sichtbarer Wege für Fahrrä-der zu schaffen. Gerne wird auf Hol-land mit seinen tollen Radwegen ver-wiesen. Wenn wir das genauso über-nehmen würden, würde der Bauauf-wand 40 Jahre dauern. Unsere Ideeist, das System mit einfacheren Mit-teln zu übernehmen.

Sie haben für den Radentscheidüber 26.000 Unterschriften gesam-melt. Dann erklärte die Stadt dasBürgerbegehren für unzulässig.

Der Oberbürgermeister, gestützt aufsein Rechtsamt und ein externes ju-ristisches Gutachten, sieht das Bür-

gerbegehren als nicht zulässig an,weil er in elf Forderungen elf ver-schiedene Ziele sah. Ein Bürgerbe-gehren darf nur einen Gegenstandbetreffen. Der Radentscheid hat einGegengutachten erstellen lassen,das zu dem Schluss kommt, dass esbei allen Forderungen nur um einZiel geht, nämlich den Radverkehrzu fördern. Als nächster formellerSchritt folgte der Bürgerausschussdes Rates. Dort interessierte mansich nicht für die Zulässigkeit, son-dern für den Inhalt. Die Angelegen-heit wurde an den Rat weitergege-ben, der sich ebenfalls nur für den In-halt interessierte und dem zwischen-zeitlich ausgehandelten Vertrag zu-stimmte. Ob das Begehren nun zuläs-sig oder unzulässig war, hatte für dieEntstehung des Vertrages keine gro-ße Bedeutung. An einigen Punktenwünschten sich unsere Verhand-lungspartner eine größere Flexibili-tät, wie bei Abbiegeassistenten fürAltfahrzeuge oder ob alle Radwege2,3 Meter breit sein müssen. Der Ver-trag ist ein vernünftiger demokrati-scher Weg. Es ist kein Vertrag derStadt mit einem Unternehmen übereine Leistung, sondern eine Inhalts-vereinbarung, welche Leistungendie Stadt erbringen muss und wo-rauf gemeinsam hingearbeitet wird.

ULTIMO 7

Ist der Vertrag so etwas wie einefreiwillige Selbstverpflichtung?

Es ist ein verbindlicher öffent-lich-rechtlicher Vertrag und ein Mit-tel, das auch der Jurist, der die Stadtberaten hat, empfohlen hat. Wir ha-ben jetzt den Vertrag mit fünf- bezie-hungsweise sechsjähriger Bindung.Die Forderungen sind auf diesen Zeit-raum abgestimmt. Wir haben dasMandat von über 26.000 Unterschrif-ten, dennoch soll und muss die Poli-tik weiter gestalten. Im Vertrag stehtdrin, was in den einzelnen Jahren er-reicht werden soll. Wir werden regel-mäßig mit der Stadtverwaltung zu-sammenkommen und uns bespre-chen. Kommen wir bei der Gestal-tung einer Kreuzung zusammen?Passt diese Route? Können wir dieKilometer anrechnen? Der Vertragist darauf angelegt, dass man sich ei-nig wird und Fantasie entwickelt,wie die Dinge umgesetzt werden kön-nen. So etwas gab es in Bielefeld bis-her noch nicht und ist wirklich etwasNeues. Verwaltung und Radent-scheid sollten sich im Idealfallschnell einig werden.

Wer zählt zu den Unterstützern,wer zu den Gegnern?

Es gibt eine breite Unterstützung vonVerbänden wie der Ärzteschaft, Fir-men wie Schüco und Geschäfte. Ichhabe selber viele Unterschriften ge-sammelt. Wenn man mit den Leutenspricht, finden 80 Prozent unsereForderungen toll. Gleichzeitig gibt esdie Wahrnehmung, dass das in Biele-feld ein sehr konfrontatives Themaist. Es gibt Politiker, die in jedem Fort-schritt für den Radverkehr eine unan-gemessene Bevorzugung sehen. Eswird unterstellt, dass die Innenstadtfür motorisierten Verkehr gesperrtwerden soll. Das ist überhaupt nichtder Fall. Jeder wird auch zukünftigmit dem Auto überall hinfahren kön-nen, wenn es notwendig ist. Anderer-seits soll jeder die Möglichkeit ha-ben, mit dem Fahrrad zu fahren. ImVertrag steht nirgendwo etwas vonder Begrenzung des Autoverkehrs.Jeder, der ein Handicap hat, wird sei-nen Behindertenparkplatz vor demHaus behalten. Lieferfahrzeuge dür-fen weiter in die Innenstadt. Was esvielleicht nicht mehr geben wird:dass jeder erstmal drei Rundendurch die Altstadt dreht, bevor er insParkhaus fährt. Darin sehe ich nochkeine Einschränkung des Autover-kehrs. Es soll einfach eine klügere,klarere Steuerung geben. In anderenStädten hat das nicht geschadet.

Welche Einflussmöglichkeiten gibtes?

Unsere Mitwirkung ist klar festge-schrieben. Wir nehmen an den Be-sprechungen teil. Alle Planungenkommen im frühen Stadium auf denTisch und nicht erst, wenn Aufträgeschon erteilt sind. Im ersten Jahrwerden unter anderem Standardsfestgelegt. Wie sehen Fahrradstra-ßen aus? Wie werden sie vom Durch-gangsverkehr freigehalten? Wie se-hen Kreuzungen und Kreisverkehreaus? Wo sollen Abstellanlagen hin?Am Ende des Jahres müssen Ergeb-nisse vorliegen. Die Stadtverwaltungmuss etwas erarbeiten, dem der Rad-entscheid zustimmen muss – wennwir uns nicht einig werden entschei-det der Rat. Parallel wird natürlichweiterhin viel Öffentlichkeitsarbeitnotwendig sein. Unser Radent-scheid-Team besteht auch nach Un-terzeichnung des Vertrages undwird den Druck aufrechterhalten.

Der Vertrag hat eine Laufzeit vonfünf Jahren plus einem Jahr Verlän-gerung. Was passiert, wenn die Zeitabgelaufen ist und die Ziele nichterreicht wurden?

Wenn wir merken, dass es völlig ausder Spur läuft und nichts passiert,werden wir wohl klagen. Es gibt si-cher Umstände, dass etwas malnicht funktioniert. Das wird ja auchim Vertrag beschrieben. Unter nor-malen Umständen sind die Punkteumsetzbar. Wie etwa eine gute Rad-verbindung von der Innenstadt nachStieghorst oder Sennestadt, damitmehr Menschen von dort mit demRad in die City fahren. Die Stadt hatja ein ziemlich gutes Konzept dafür.Aber die sie muss endlich in die Pöttekommen. Dafür sorgt der Radent-scheid.

Wie optimistisch sind Sie, dass derVertrag Erfolge bringt?

Ich weiß nicht ob alles erfüllt wird,aber ich bin sehr optimistisch, dassendlich etwas passiert.

Interview: Olaf Kieser

Claudia Böhm

8 ULTIMO

S C R E E N S H O T S

FILM

Übers WasserTom Hanks hat mit »Greyhound –Schlacht im Atlantik« einenKriegsklassiker-Roman in eine intensiveGebetsstunde verwandelt

In den 50er Jahren als Roman TheGood Shepherd erschienen und hef-

tig ob seiner Intensität gelobt, wurdein der Drehbuchumsetzung des Stof-fes durch Tom Hanks Greyhound,was ganz sachlich der Name desSchiffes ist, auf dem Hanks Kapitänist. Im letzten Bild, nach all den Atlan-tikwellen, Bomben und Befehlen,wird Kapitän Krause in ein göttlichesLicht getaucht, das mehr als deutlichmacht: Hier war einer, trotz allerMängel, als Schutzengel unterwegs,als guter Hirte. Amen.

Kapitän Krause führt einen Kon-voi von Handelsschiffen an, der vonden USA aus Material und Truppennach England schaffen soll. Mittenim Atlantik, an jener Stelle, wo dieLuftüberwachung der USA nichtmehr reicht und die der Briten nochnicht einsetzt, erwartet ein „Wolf-pack“ deutscher U-Boote denKonvoi.

Man kann dem Film nicht vorwer-fen, dass er Zeit vergeude. Sehrschnell und sehr ausschließlich gehtes um marine Verfolgungsfahrten,Torpedos, Wasserbomben, eine

Mannschaft in Daueranspannungund einen Kapitän, der drei Tagelang nicht zum Schlafen (und seltenzum Essen) kommt. Dafür hat er abund zu Bibelsprüche parat und lässtkeinen falschen Jubel aufkommen,wenn mal wieder ein deutschesU-Boot versenkt wird.

Der eher im Genre unerfahreneAaron Schneider hat das mit wenigPathos und viel Blick für Seegangund Bootsenge umgesetzt. Grey-hound ist spannend, weil er wenigSpannung aufbaut (von der schreckli-chen Musik einmal abgesehen). Le-ben und Sterben spielen sich schein-bar nebenbei ab, im Vordergrund ste-hen Befehlsketten, Teamwork undschnelle Reaktion.

Dass sich Hanks selbst ans Dreh-buch machte und die Hauptrolle ineine Ikone der Sachlichkeit verwan-delt, macht deutlich, wie wichtig ihmder Film war. Die Coronakrise verhin-derte einen Kinostart, jetzt ist derFilm, immerhin auch in der 4KHD-Version, auf Apple tv+ zu sehen

Thomas FriedrichUSA 2020 R: Aaron Schneider B: TomHanks K: Shelly Johnson D: Tom Hanks,Stephen Graham, Elisabeth Shue, RobMorgan, Karl Glusman, 91 Min., seit 10.7.auf Apple tv+

Cecil Scott Forester schrieb dasBuch, nach dem Greyhound ent-stand. Geboren in Ägypten als Ce-cil Lewis Troughton Smith, wur-de der ehemalige Times-Korre-spondent vor allem durch seineSee-Romane um den (fiktiven)Helden Horatio Hornblower be-rühmt, Vorbild aller modernenSeefahrerromane. Er verfassteauch den Roman The AfricanQueen (verfilmt von John Hustonmit Humphrey Bogart und Katha-rine Hepburn) und diverse Reise-und Abenteuerromane. Er starb1966 in Kalifornien.

TV-FILM

Highschool-Liebe»Chemical Hearts« ist ein coming-ofage-Filmmit netten Protagonisten

Teenager haben es schwer – zumin-dest in dem von Richard Tanne in-

szenierten Romantikdrama Chemi-cal Hearts. Im Mittelpunkt der Hand-lung steht der 17-jährige Henry Page(Austin Abrams), der in seiner Frei-zeit kaputte Keramikvasen zusam-menklebt. Sein großer Traum ist es,im letzten Highschool-Jahr Heraus-geber der Schülerzeitung zu werden.Aber Henrys Prioritäten wechseln,als die attraktive Grace Town (LiliReinhart) von einer anderen Schule

herüberwechselt. Durch denKontakt mit ihr verändert sichHenrys ganzes Leben.

Chemical Hearts beruht auf demErstlingsroman „Our Chemical He-arts“ der australischen Autorin Krys-tal Sutherland, der bei uns unterdem Titel „Wer fliegen will, mussschwimmen lernen“ erschienen ist.Die Romanverfilmung richtet sichprimär an Teenager und versuchtdas Gefühlschaos („teenage limbo“)einzufangen, das mit dem Erwach-senwerden einhergeht. Das gelingtmit guten Dialogen an einigen Stel-len durchaus ansprechend. Verant-wortlich dafür ist auch die starke Per-formance von Austin Abrams – be-kannt aus The Walking Dead – derden unsicheren Romantiker HenryPage glaubhaft verkörpert. Auch LiliReinhart (Riverdale) überzeugt alspsychisch etwas labile Grace Town.

Die restliche Besetzung agiert hin-gegen ziemlich blass. Das liegt vor al-lem daran, dass der Film – bis auf dieAndeutung einer lesbischen Liebes-beziehung – stark auf die beiden Pro-tagonisten fokussiert, sodass alle an-deren Figuren eher als Staffage er-scheinen. Zuweilen wirkt dasHerz-Schmerz-Thema mit Gesten,die zu offensichtlich groß und tief wir-ken sollen, etwas penetrant umge-setzt – zumindest wenn sich vor demBildschirm nicht gerade liebeskran-ke Teenager versammelt haben.Dazu passt der Schnitt, der dem Pub-likum eine Kussszene mit zeitlichenSprüngen schmachtend aus gleichdrei Perspektiven präsentiert.

Nicht besonders innovativ ist auchdie teilweise recht platte Symbolikum Scherben sowie körperliche undseelische Narben geraten. Leider ret-tet die Filmmusik da auch wenig,weil sie viel zu oft Szenen durchKlangsequenzen voller Pop- undFahrstuhlmusik zukleistert, statt dieHandlung behutsam zuunterstützen.

Chemical Hearts bietet einige in-teressante Ansätze und ansprechen-de schauspielerische Leistungen, of-fenbart aber gleichzeitig zu vieleSchwächen. Selbst die Teenager-Ziel-gruppe dürfte mit Alternativen wieTote Mädchen lügen nicht besserbedient sein. Ingo Gatzer

USA 2020 Geschaffen von Richard Tannenach einer Romanvorlage von Krystal Sut-herland R: Richard Tanne D: Austin Ab-rams, Lili Reinhart, Kara Young, C. J.

Captain, mein Captain – Tom Hanks als maritimer Schäfer in „Greyhound“

Schlapphut geht immer dachten sich wohl die Macher der Neuauflage desTV-Klassikers Perry Mason und machten aus dem legendären Strafverteidi-ger einen Schmuddeldetektiv, einen Private Eye, wie man ihn schon tausend-fach gesehen hat. Matthew Rhys tut dann auch gar nicht erst so, als sei dieseRolle neu zu interpretieren und schleppt sich mit letzter Kraft durch ein ka-puttes Leben: Frau weg, Geld weg, miese Aufträge. Das alles wäre noch zu er-tragen, wenn wenigstens ein kluger Plot abzuarbeiten wäre. Aber es bleibträtselhaft, warum jemand diesen Plattfuss engagieren sollte, der auch nichtmehr drauf hat als die Cops und nur ab und zu über einen Hinweis stolpert,den er beim besten Willen nicht übersehen kann. (8 Folgen ab 31.7. auf sky)

10 ULTIMO

THE KING OF STATEN ISLAND

For Pete's SakeDer depressive Komiker PeteDavidson hat über sich selbst

einen Film gemacht

Scott ist ein Slacker – kiffen, mitKumpels herumhängen, sinnloseGespräche führen im endlosen

Kreislauf der kleinen Räusche; dareicht´s nicht mal zum Nerd, dermüsste wenigstens von irgendwasetwas verstehen.

Scott kann gar nichts. Nicht mal tä-towieren. Was seine Leidenschaft ist,wie man an vielen verunglückten Tat-toos seiner Freunde sehen kann.Scott wohnt bei seiner Mama, die alsKrankenschwester arbeitet, hat kei-nen Job, will auch keinen Job – under ist 24.

Scott ist depressiv, seit er sehr frühseinen Vater verloren hat, der alsFeuerwehrmann im Dienst umkamund als großes strahlendes VorbildScott ständig klar macht, was für einVersager er ist.

Scott ist eine leicht veränderte Va-riante des Komikers Pete Davidson,bekannt für böse Witze, seine Auftrit-te bei „Saturday Night Live“, seineDepressionen und dafür, dass sein Va-ter als Feuerwehrmann beim 9/11-Einsatz umkam.

The King Of Staten Island ist den-noch keine weinerliche Selbstbe-trachtung geworden, sondern eineziemlich böse Komödie, in der die Fi-gur „Scott“ nicht immer gut weg-kommt. Als seine Mutter sich wiederverliebt und Scott klar wird, dassdies das Ende seiner Schnorrer-Exis-tenz bedeuten könnte, beginnt er ei-nen blödsinnigen Feldzug gegen Ma-mas neuen Lover. Die aber hat vonden Allüren ihres wehleidigenSprösslings die Nase voll und setztden neuen Liebhaber vor die Tür undden Sohn gleich mit.

Es dauert leider etwas, bis die Ko-mödie von Judd Apatow in Gangkommt. Anfangs kreist der Film einbisschen selbstverliebt um sein Set-

ting und versucht ein bisschen, Girlsnachzuahmen, nur mit Jungs und we-niger Verstand. Als Scott schließlichdas Hotel Mama verlassen muss undkeine Bleibe findet, kriecht er schließ-lich bei den alten Kumpels seines Va-ters unter – den Feuerwehrmän-nern. Die lassen Scott auf der Wacheschlafen und wohnen, solange er dastut, was er noch nie gemacht hat: ar-beiten. Er schrubbt die Klos und dieFeuerwehrautos und findet zum ers-ten Mal im Leben Anschluss. Und ent-deckt, dass sein Vater zwar wirklichein Held, aber auch ein ziemlichverrückter Hund war.

Dass Mamas neuer Liebhaberauch ein Feuerwehrmann ist und aufScotts Wache arbeitet, dass die bei-den sich anfreunden und Scott aufdem Rücken von Mamas Freund mitseinen (wirklich schrecklichen) Tat-toos experimentieren darf – das ge-hört zu den wirklichkeitsverfremden-den netten Einfällen, mit denen dasDrehbuch von Davidson und JuddApatow eben mehr geworden ist alsnur eine Autobiografie. Das machtThe King of Staten Island in der zwei-ten Hälfte zu einem wirklich unter-haltsamen Film, weitgehend frei vonAlbernheiten und dennoch sehrkomisch.

Das funktioniert, weil neben David-son ein Ensemble guter Schauspielerjede Rolle perfekt ausfüllt: Maria To-mei als Mutter, Bill Burr als neuerPapa, Bel Powley als Freundin undSteve Buscemi als altersweiser Feu-erwehrmann. Sie alle sind mit gro-ßer Ernsthaftigkeit an der Erziehungdes jungen Pete beteiligt, dessen ers-te Szene zeigt, wie er auf demHighway unterwegs ist – und danneinfach die Augen schließt. „Jederweiß, dass du verrückt bist“, sagt sei-ne Schwester später, „deshalb fühlensich alle in deiner Nähe so unwohl.“.Daraus einen komischen Film zumachen, ist nicht die geringsteLeistung. Thomas Friedrich

USA 2020 R: Judd Apatow B: Pete David-son, Judd Apatow, Dave Sirus K: RobertElswit D: Pete Davidson, Marisa Tomei,Bill Burr, Maude Apatow, Bel Powley, 137Min.

Pete Davidson ist „The King Of Staten Island“

SERIE & BUCH

Der weibliche Blick»Cursed – Die Auserwählte« will dieArtus-Sage aus Sicht einer Heldinbeschreiben

England steht in Flammen. Nichtnur wegen der Dürre, die auf dem

Land lastet. Pater Carden und seineRoten Paladine marodieren ungehin-dert und löschen ein Dorf der Feynach dem anderen aus. König Utherhockt derweil in seiner Burg undrührt keinen Finger, um die religiö-sen Fanatiker zu stoppen. So er-wischt es auch Nimues Dorf. Mitknapper Not kann die junge Fraudem Massaker entkommen. Rettenkonnte sie nur ein seltsames

Schwert. Vor ihrem Tod trug NiumesMutter ihr auf, es zu einem gewissenMerlin zu bringen. Ist der nicht Bera-ter und Magier im Dienst des Kö-nigs? Um den letzten Wunsch ihrerMutter zu erfüllen, macht sich Ni-mue auf den Weg, Pater Carden undseine Leute dabei stetes dicht aufden Fersen. Unterstützung erhältNimue von einem etwasundurchsichtigen Söldner namensArthur.

Cursed – Die Auserwählte will dieArthus-Sage neu interpretieren. Die

Ereignisse werden aus dem Blick derjungen Nimue erzählt. Sie ist dazu be-stimmt die Herrin des Sees zu wer-den, aus dem König Arthur sein be-rühmtes Schwert Excalibur erhält.Die Geschichte wird als Mix aus Co-ming-of-Age, Fantasy- und Action-Epos sowie Teenie-Romanze darge-boten. Der Ansatz ist nicht uninteres-sant, leidet jedoch unter stilistischerUnentschlossenheit und einer allzuplatten Gut-Böse-Konstellation. Zwi-schentöne und Ambivalenzen habenkaum Platz. Personen, denen Nimueauf der Suche nach Merlin begegnet(der Magier wird hier als kahlköpfigeMischung aus Catweazle und Cap-tain Jack angelegt), sind entwedergut oder böse. Optisch hat die Serieihre Qualitäten, auch wenn längstnicht jeder Effekt überzeugt.

Nimue ist eine glaubwürdig unfer-tige Heldin, der nicht alles gelingt.Animierte Zwischensequenzen wir-ken so, als stammten sie aus einemMärchen- oder Abenteuerfilm fürKinder. Im krassen Gegensatz dazustehen Action-Szenen, in denen Kör-perteile abgetrennt werden und CGI-Blut das Bild rot färbt, was der Serieeine FSK 16 Freigabe beschert hat.Als Vorlage diente der 2019 erschie-nene gleichnamige Roman von Tho-mas Wheeler mit Illustrationen derComic-Legende Frank Miller. Die Se-rienadaption hält sich dicht an denRoman. Von Millers Illustrationensind die schwarz-weißen oft besserals die farbigen.

Trotz gewisser Schwächen ist Cur-sed – Die Auserwählte recht unter-haltsame Fantasy, sei es in Serien-oder Buchform, wobei letztere rechtschön aufgemacht ist. Olaf Kieser

USA 2020 Geschaffen von Tom Wheelerund Frank Miller R: Jon East, Daniel Nett-heim, Zetna Fuentes, Sarah O’Gorman B:Frank Miller, Tom Wheeler, William Whee-ler K: Damien Bromley, Stuart Howell,James Friend D: Katherine Langford, De-von Terrell, Gustaf Skarsgård, DanielSharman. 10 Episoden auf Netflix / Tho-mas Wheeler, Frank Miller: Cursed – DieAuserwählte. Fischer Tor, Frankfurt amMain 2020, 450 S., 24,-

Illustration von Frank Miller

Katherine Langford ist die Auserwählte

S C R E E N S H O T S F I L M E

ULTIMO 11

WIR BEIDE

Geheime LiebeZwei Frauen halten ihre

Beziehung geheim – bis eszu spät ist

Seit vielen Jahren sind Nina undMadeleine ineinander verliebt.Die Wohnungen der Frauen lie-

gen im gleichen Stockwerk gegen-über und sind nur durch einen Flurgetrennt. Aus Rücksicht auf Madelei-nes Familie halten die beiden jedochihre Beziehung geheim. Obwohl Ma-deleine in ihrer Ehe unglücklich war,spielt sie nach dem Tod ihres Man-nes ihren Kindern die trauerndeWitwe vor.

Insgeheim träumen Nina und Ma-deleine davon, nach Rom zu ziehenund dort zusammen ein neues Lebenzu beginnen. Da sie nicht jünger wer-den, wollen sie diesen Traum endlichwahr werden lassen. Nina beginntmit konkreten Vorbereitungen, wäh-rend Madeleine sich erst noch vor ih-ren Kindern outen will. Im entschei-denden Moment kneift sie jedoch.Nina ist gelinde gesagt enttäuschtund macht Madeleine schwere Vor-würfe. Nachdem sich Nina beruhigthat, will sie sich für die groben Worteentschuldigen. Sie findet Madeleinebewusstlos in ihrer Wohnung. Siehatte einen Schlaganfall.

Ob und wie weit sich Madeleine er-holen wird, ist ungewiss. Sicher istnur, dass sie auf Pflege angewiesenist. Madeleines Tochter Anne stelltdafür eine Krankenpflegerin ein, diesie rund um die Uhr betreuen soll.Zwar kehrt Madeleine in ihre Woh-nung zurück, doch Nina kann nichtmehr einfach so zu ihr hinüberkom-

men. Wie kann sie bei ihrer geliebtenMadeleine sein ohne Verdacht zuerregen?

Wir beide ist ein Film, bei demman sich nie ganz sicher sein kann,welchen Weg er einschlägt. Es be-ginnt romantisch und heiter. Beob-achtet man Nina und Madeleine,wird schnell deutlich, wie innig undvertraut sie miteinander sind. Wennvon den Rom-Plänen die Rede ist(dort haben sich die beiden vor Jah-ren auf einer Reise kennengelerntund ineinander verliebt), scheint dasgrößte Hindernis die Frage zu sein,wie Madeleines Familie reagierenwird.

Dass die beiden erwachsenenFrauen, beides Pensionärinnen, mei-nen ihre Beziehung geheim halten zumüssen, mutet entwürdigend an.Doch nach dem Streit und Madelei-nes Schlaganfall bekommt der Filmplötzlich einen anderen, dunklerenTon. War vorher Madeleine etwasstärker im Fokus, so steht ist es nunNina. Dass sie sich von Madeleine imStreit getrennt hat und sich nicht beiihr entschuldigen kann, bedrückt siesehr. Auch deshalb will sie unbedingtin der Nähe ihrer Geliebten sein.

Der Zuschauer weiß um die Bezie-hung der Frauen, alle anderen je-doch nicht. Deshalb wirkt das, wasNina nun veranstaltet, wie das Werkeiner Psychopatin. Mit ihrem Zweit-schlüssel schleicht sie sich heimlichin Madeleines Wohnung und beginntder Pflegerin wann immer es geht,Knüppel zwischen die Beine zu wer-fen und sie als inkompetent darzu-stellen. Hier wirkt Wir beide strecken-weise wie ein Psychothriller, bei demes nur eine Frage der Zeit ist, wannein Unglück geschieht. Aber auchhier spielt der Film mit den Erwar-tungen der Zuschauer. Ninas Nähe

und Fürsorge tun Madeleine gut undaktivieren sie, während alle andereneher auf Medikamente undRuhigstellen zu setzen scheinen.

Getragen wird der Film von seinenzwei famosen Hauptdarstellerinnen.Neben Martine Chevallier als Made-leine weiß besonders Barbara Suko-wa als Nina zu überzeugen. Ihre reso-lute Art flößt Respekt ein. Gleichzei-tig schimmern immer wieder Ver-zweiflung und Verlustangst bei ihrdurch. Beiden gelingt es, die innige,langjährige Beziehung ihrer Figurenglaubwürdig darzustellen.

Der Film kommt mit nur wenigenSchauplätzen aus, vieles spielt sichin und zwischen den Wohnungen derbeiden Frauen ab. Das verstärkt dieintime Atmosphäre, die viele Nahauf-nahmen ohnehin schon erzeugen.Wenn eine der Protagonistinnen im-mer wieder direkt in die Kameraschaut, dann erinnert das ein wenigan Michael Haneke. Olaf Kieser

Deux F / LUX / BEL 2019 R: Filippo Meneg-hetti B: Malysone Bovorasmy, Filippo Me-neghetti, Florance Vignon K: Aurélien Me-nini D: Barbara Sukowa, Martine Cheval-lier, Léa Drucker 99 Min.

Martine Chevallier

MASTER CHENG IN POHJANJOKI

AllesHühnersuppeMika Kaurismäki wirft einen

sanften Blick auf die finnischenSeltsamkeiten

Heute Wursttag“ steht jeden Tagauf dem Schild vor „Sirrka‘sBar“. Die Gaststätte im finni-

schen Pohjanjoki ist der soziale Treff-punkt der kleinen Gemeinde hochoben in Lappland, aber gewiss keinkulinarischer Hotspot. Träge liegtder Kartoffelbrei im Wärmebehälter.Nebenan schwimmen Wurststückein brauner Fettsoße. Dazu gibt es vor-geraspelte Möhren aus der Tüte alsGemüsebeilage.

Die Einwohner beschweren sichnicht. Sie sind es nicht besser ge-wöhnt und sehen, dass Sirrka, diejunge Wirtin, sich Mühe gibt, den La-den aufrecht zu erhalten. Aber alsein Bus mit chinesischen Touristenvorfährt, rümpfen die Gäste aus Fern-ost die Nase und wollen wiederReißaus nehmen.

„Ich kann helfen“ sagt Cheng, deram Tag zuvor mit seinem kleinenSohn Nunjo in Pohjanjoki angekom-men ist. Er ist auf der Suche nach ei-nem Mann namens „Fongtron“, aberkeiner im Dorf hat je von ihm gehört.Sirrka hat den beiden Verlorenen einZimmer angeboten, und nun willsich Cheng für die Gastfreundschaftrevanchieren. Zuhause in Schanghaiwar er ein Meisterkoch, der ein florie-rendes Restaurant betrieben hat, biser nach dem Tod seiner Frau aus derBahn geriet.

Fortsetzung auf Seite 14

Das einfache Leben: „Master Cheng in Pohjanjoki“

BEUTELTIERE, TRAUMDIEBE& EIN NUSCHELKÖNIG

WIEDER DA:MÜNSTERS OPEN A IR -K INO VORM SCHLOSS

Freitag, 24.7.Das perfekte Geheimnis

Zeig mir dein Handy, und ich sag dir,was du verbirgst. Böse Komödie umein harmloses Partyspiel – mit DavidFitz, Jella Haase, Karoline Herfurthund Wotan Wilke-Möhring.

Samstag, 25.7.Die Schöne und das Biest

Die Real-Version mit Emma Watsonals Belle.

Sonntag, 26.7.Downton Abbey

Der König kommt! Viel Stress also fürdie Bediensteten und Anwohner derHistorien-Serie – mit Maggie Smithund Hugh Bonneville.

Montag, 27.7.Sneak Preview

Der Abend mit dem Überraschungs-film!

Dienstag, 28.7.Lindenberg! Mach dein Ding

Biopic über den wundersamen Werde-

gang des Panikrockers und Nuschelkö-nigs, der den Deutschrock erst richtignach vorn brachte. Mit Jan Bülow alsUdo und Max von der Groeben als Stef-fi Stephan.

Mittwoch, 29.7.The Big Lebowski

Der Dude will seinen Teppich gereinigthaben. Und Julianne Moore schwebtnackt von der Decke – natürlich nuraus künstlerischen Gründen! SchrägerKultfilm mit Jeff Bridges, JohnGoodman, Philipp Seymour Hoffmanund John Turturro.

Donnerstag, 30.7.A Star Is Born

Shanananananaahh – der Erfolgsfilmmit viel Musik, Bradley Cooper undLady Gaga.

Freitag, 31.7.Inception

Da wackeln die Wände! In ChristopherNolans SciFi-Thriller kann man die

Träume anderer Menschen kapern.Mit Leonardo DiCaprio und Ellen Page.

Samstag, 1.8.Nightlife

Fatale Datenight in Berlin, mit ElyasM’Barek, Palina Rojinsko, FrederickLau und jeder Menge Gangster…

Sonntag, 2.8.La La Land

Ryan Gosling und Emma Stone im Lie-bestaumel. Seufz!

Dienstag, 4.8.European Outdoor-Filmtour 19/20

Spektakuläre Auswahl der besten Out-door- und Abenteuerfilme des Jahres.

Mittwoch, 5.8.Bang Boom Bang –

Ein todsicheres DingDer unkaputtbare Kultfilm, der bei kei-nem Sommernachtsfestival fehlendarf.

Donnerstag, 6.8.Knives Out – Mord ist FamiliensacheWie Agatha Christie auf Himbeergeist:

Eine große Familie bedeutet viele Ver-dächtige – vor allem, wenn es ums Er-ben geht. Mit Daniel Craig, ChristopherPlummer und Jamie Lee Curtis.

Freitag, 7.8.Die Känguru-Chroniken

Marc-Uwe Klings subversives Beutel-tier mit der großen Klappe jetzt auchals Film.

Samstag, 8.8.Bohemian Rhapsody

Rami Malek als Freddie Mercury dröhnender Musikfilm über eine don-nernde Stimme. Das Queen-Biopic er-hielt zwei Golden Globes und vier Os-cars und blendete Freddys schwulesPrivatleben weitgehend aus.

Sonntag, 9.8.Little Women

Das kluge Remake mit Saoirse Ronan,Emma Watson, Florence Pugh und Eli-za Scanlen – Leben und Hoffnungenvon vier jungen Frauen in den USA des19. Jahrhunderts.

12 ULTIMO

14 ULTIMO

Fortsetzung von Seite 11

Nach einem kurzen Ausflug in denörtlichen Lebensmittelladen zaubertCheng eine Hühnernudelsuppe, diedie chinesischen Gäste, aber auchdie Ortskundschaft genüsslich in sichhinein schlürfen. Der Touristenfüh-rer kündigt weitere Busladungenhungriger Asiaten an und so bittetSirrka den Koch zu bleiben.

Mit Master Cheng in Pohjanjokientwirft Mika Kaurismäki, der ältereBruder von Aki Kaurismäki, einesanft melancholische Multikulti-Ko-mödie, in der sich chinesische Esskul-tur und finnisches „Savoir-vivre“munter miteinander vermengen.Auch wenn der kauzige Alte anfangsbehauptet, dass „kein gutaussehen-der, heterosexueller finnischerMann“ so etwas jemals essen würde,sind die interkulturellen Widerstän-de angesichts der wohlschmecken-den Speisen schnell gebrochen. Zu-mal Chengs Gerichte unter denEinwohnern auch eine heilendeWirkung entfalten.

Im Gegenzug lernt der chinesischeGast die Freuden des Lebens im nord-finnischen Sommer kennen. Berg-wanderungen mit Panoramablick inunendliche Weiten, Saunagänge mitBirkenzweig-Geißelungen, Angelaus-flüge in einem riesigen Floß über denidyllischen See. Und natürlich Sirr-ka, die aus dem Süden nach Lapp-land gezogen ist, um ein neues Lebenanzufangen und in Cheng den Mannerkennt, mit dem sie dieses Lebenteilen will.

Sicherlich sind in Master Cheng inPohjanjoki die Wege zum Glück inklu-sive der Aufarbeitung schmerzhafterErlebnisse in der Vergangenheitrecht überschaubar verlegt. Aber an-gesichts der wunderbar kauzigenDorfbewohner, einer sympathischenRomanze, dem gelassenen Erzähl-ton, den wunderschönen Land-schaftsaufnahmen und den kulinari-schen Köstlichkeiten, die Körper und

Seele erwärmen, ergibt man sich nurzu gerne dem diskreten Charmevollkommener Harmonisierung.

Martin Schwickert

Mestari Cheng FIN/CHINA/GB 2019 114min R: Mika Kaurismäki B: Hannu Oravis-tu K: Jari Mutikainen D: Pak Hon Chu, PakHon, Chu, Lucas Hsuan, 114 Min.

IRRESISTIBLE

Der BetriebEine kluge Wahlkampf-Satire von

Jon Stewart

Er ist ein Demokrat!“, sagt GaryZimmer (Steve Carell) mit glit-zernden Augen „er weiß es nur

noch nicht“. Im Jahr 2017, kurz nachder dramatischen Niederlage HillaryClintons, ist der Politikberater undPR-Stratege Zimmer auf der Suchenach einem Zeichen der Hoffnung –für die Demokratische Partei, aberauch für die eigene Karriere.

Diese Suche bringt ihn auf dieSpur von Jack Hastings (Chris Coo-per). Der pensionierte Berufssoldatund Farmer hatte sich in seiner Hei-matstadt Deerlaken, Wisconsin, wäh-rend einer Bürgerversammlung fürdie illegalen Immigranten stark ge-macht, die von den Kürzungen im Ge-sundheitssektor der verarmten Ge-meinde besonders betroffen seien.Werte und Prinzipien könne mannicht aufgeben wie ein Hobby, sagteer, und die Videoaufnahme seinerRede ging im ganzen Land um.

Gary sieht in dem Witwer das Idealdes anständigen Amerikaners. Erüberredet Jack, für die Demokratenum das Bürgermeisteramt zu kandi-dieren. Der Farmer willigt unter derBedingung ein, dass der versierte Po-litikberater aus Washington höchst-persönlich die Leitung derWahlkampagne übernimmt.

Deerlaken befindet sich nach demAbzug des örtlichen Armeestütz-punktes in einer schweren Krise.Dennoch ist hier noch Vieles so, wieman sich es in der Provinz vorstellt:Schon einen Tag nach der Ankunftwird der Mann aus Washington D.C.von allen Passanten mit einemfreundlichen „Hallo DC Gary“ be-grüßt. Die Bäckerin weiß genau, werwelchen Kuchen am liebsten mag.Und natürlich gibt es im Gasthof undweiten Teilen des Ortes kein WLAN.Dank Garys Medienoffensive werdenauch schon bald die Republikanerauf die Lokalwahl in Deerlaken auf-merksam und nehmen denFehdehandschuh auf.

Garys gehassliebte Gegenspiele-rin Faith Brewster (Rose Byrne)wird in die Provinz abkomman-diert, und mit ihr zieht auch der Me-dienzirkus in die Kleinstadt ein.Bald wird klar, dass ein Wahlkampfdieses Formats nicht aus lokalenMitteln finanziert werden kann,und so fliegt Gary mit seinem Kandi-daten nach New York, wo die libera-le Oberschicht ihre Spendenchecksausstellt. Mit dem frischen Geldwird die ganze Armada aus Bera-tern und Analysten eingeflogen, diedie Befindlichkeit der Wähler mitmodernster Evaluationstechnik ab-tasten. Die abgehängte Kleinstadtwird zum Hotspot der politischenBerichterstattung.

In seiner Politsatire lässt Regis-seur und Drehbuchautor Jon Ste-wart (Rosewater) die provinzielleWelt des Mittleren Westens mit demZynismus der Politprofis aus Wa-shington aufeinanderprallen.

Stewart, der 15 Jahre als politi-scher Stand-Up-Comedian in TheDaily Show eine gesellschaftskriti-sche Größe in der US-Medienland-schaft war, nimmt hier mit profun-dem Wissen und einer wendungsrei-chen Dramaturgie die Schwächenund Absurditäten des amerikani-sche Wahlsystem auseinander. SeinFilm zeigt die Wahlmaschinerie alsprofitorientierten, sich selbst tragen-den Industriezweig, der über Spen-dengelder Millionen umsetzt und derKorruption Tür und Tor öffnet.

Und seine Fiktion bewegt sichsehr nahe an der Realität: Im Früh-jahr 2017 verpulverten Republika-ner und Demokraten bei einer sym-bolträchtigen Sonderwahl im StaatGeorgia um einen (sic!) freien Sitz imKongress geschätzte 55 MillionenDollar.

Und ein Tipp: Unbedingt bis zumEnde des Abspann sitzen bleiben.

Martin Schwickert

USA 2020 R&B: Jon Stewart K: Bobby Bu-kowski D: Steve Carell, Chris Cooper, RoseByrne, Brent Sexton, Will Sasso, 101 Min.

DER SEE DER WILDEN GÄNSE

TraurigeSchönheit

Ein Gangster auf der Flucht undeine hässliche

Industrielandschaft, schönfotografiert

Gerade sind alle so schön dabei,die Bezirke untereinander aufzu-teilen, da beschwert sich ein

Jung-Gauner, dass er immer dieschlechten Straßen bekomme undein Anrecht habe auf den Bezirk vonZenong Zhou. Der sei zwar derdienstälteste Motorradknacker hierin der Runde, aber das auch nur,wenn man seine Knastjahre mit-zähle. Der Streit um die Pfründeeskaliert, ein Schuss fällt – und einkleiner Bandenkrieg ist im Gange,den der Chef klären möchte durchLeistungsnachweis: Wer in zwei Stun-den die meisten Motorräder klauenkann, bekommt den Bezirk.

Nicht nur mit dieser bürokratischkorrekten Aufteilen der Straftatge-biete lehnt sich der Film ein bisschenan Fritz Langs M an; auch der ge-meinsame Wille von Polizei undGangstern, einen störenden Außen-seiter zu erledigen, hat ein Vorbild

Der traurigen Schönheit in derDunkelheit der Bilder dieses Kunst-krimis stehen immer wieder schrägeIdeen im Weg – und eine schauspiele-rische Langsamkeit, als solle „War-ten auf Godot“ im Industriebezirkaufgeführt werden, nicht unter vierStunden.

So lange dauert der Film danndoch nicht, aber er nimmt sich einbisschen viel Zeit für seine dünne Sto-ry, die immer wieder durch über-in-szenierte Tableaus aufgewertetwird. Dazu hatte Diao Yinan nicht ge-rade die erste Garde an Schauspie-lern zur Verfügung, weshalb die ge-künstelten Dialoge genau so wirken:gekünstelt.

Die geheimnisvolle Fremde

Rose Byrne findet Steve Carell „Irresistible“

F I L M E

ULTIMO 15

EDISON – EIN LEBEN VOLLERLICHT

Unter StromDer Kampf um Wechsel- oder

Gleichstrom als kantigerMännerkrieg

Eine ganze Zugladung schwerrei-cher Investoren aus New Yorkhat Thomas Edison mitten in der

Nacht nach Menlos Park in New Jer-sey herbeizitiert. Die Lok hält quiet-schend mitten in der Pampa an. DieHerren wandeln in feinstem Zwirndurch matschige Wiesen, wo der be-rühmte Erfinder sie mit Zigarre imMundwinkel wie ein Messias emp-fängt. Auf sein Zeichen hin wird derSchalter umgelegt, und um ihn he-rum leuchten an die hundert Lam-pen in perfekten konzentrischenKreisen. Kein Zweifel – Edison (Bene-dict Cumberbatch) weiß, wie er sichund seine Erfindung ins richtigeLicht setzt. Einen ganzen Block inManhattan hat Edison in einem Pilot-projekt schon unter großem Applauszum Leuchten gebracht. Aber dervon ihm verwendet Gleichstromüberwindet keine großen Distanzen.Jeder Dynamo kann jeweils nur einbegrenztes Terrain versorgen, wo-durch die Elektrifizierung des gan-zen Landes zu einer kostspieligenAngelegenheit werden kann.

Edison ist ein genialer Erfinder,der neben der Glühlampe auch denPhonographen und später auch denKinetographen als Vorläufer derFilmkamera entwickelt. Aber er istkein guter Geschäftsmann und zu-dem ein Mensch mit Prinzipien: „Daseinzige Gerät, das ich nie bauen wer-

Zu allem Elend erschießt ZenongZhou auch noch aus Versehen einenPolizisten, weshalb ihm auch die ge-heimnisvolle Frau letztlich nicht hel-fen kann. Solche Gerne-Filme folgenbestimmten Gesetzen, und an diehält sich am Ende auch Der See derwilden Gänse.

Der Titel verweis auf eine Gegend,in der kein Gesetz herrscht und dieBanden ihr eigenes Recht durchset-zen. Der See selbst ist so hässlich wieein Baggersee bei Nacht. Aber allesHässliche hat Diao Yinan geradeatemberaubend schön ins Licht ge-setzt. Als Tableau ist das beachtlich,wenn sich jemand bewegt, ist dieMagie dahin. Victor Lachner

Nan Fang Che Zhan De Ju Hui China 2019R & B: Diao Yinan K: Jingsong Dong D: HuGe, Gwei Lun-Mei, Liao Fan, Wan Qian,110 Min.

de, ist eines, das einen Menschen tö-tet“, sagt er und schlägt die Millionen-offerten der Rüstungsindustrie aus.

Sein Konkurrent George Westing-house (Michael Shannon) in Pitts-burgh hat ein Vermögen durch denErwerb von Patenten verdient undweiß genau, dass letztendlich alleindie Rentabilität darüber entscheidet,ob eine Erfindung sich durchsetzt.Westinghouse setzt mit seinem Unter-nehmen auf Wechselstrom, der übereine größere Reichweite verfügt.

Zwischen den beiden Pionierenentwickelt sich ein Wirtschaftskriegüber die Vorherrschaft auf demStrommarkt. Edison ist fest davonüberzeugt, dass Wechselstrom zu ge-fährlich ist. Zum Beweis setzt er einPferd unter Wechselstrom, das vorden Augen der Presse tot umfällt.Dies wiederum weckt das Interessedes Ingenieurs Southwick Brown,der auf der Suche nach einer „huma-nen“ Exekutionsmethode durchElektrizität ist.

Ursprünglich hatte Drehbuchau-tor Michael Mitnick „Edison“ als Büh-nenmusical konzipiert, und dieseVorgeschichte schimmert auch nochdurch Alfonso Gomez-Rejons Kino-version des Stoffes durch. Mit kräfti-gen Pinselstrichen werden hier dieKontrahenten und das Erfindermi-lieu des frühen 19.Jahrhunderts ge-zeichnet. Äußerst plastisch werdendie Figuren des eitlen Genies Edisonund des planvollen UnternehmersWestinghouse charakterisiert.

Aus dem Stoff hätte man eine inter-essante Studie über die zerstöreri-schen Folgen von männlichem Kon-kurrenzverhalten entwickeln kön-nen, das eben das Geschäft nicht im-mer belebt, sondern sehr viel häufi-ger Lösungen und Kompromisseverhindert. Aber dafür fehlt es „Edi-son“ bei aller forcierten Unterhalt-samkeit an analytischem For-schungsdrang. Martin Schwickert

The Current War USA/RUS/GB 2017 R: Al-fonso Gomez-Rejon B: Michael Mitnick K:Chung-hoon Chung D: Benedict Cumber-batch, Michael Shannon, Nicholas Hoult,106 Min.

PANDEMIE

BlutspuckenEin südkoreanischer Sf-Thriller

von 2013 zeigt, wie sich eineSeuche verbreitet

Es ist alles drin, was in einen korea-nischen Krawallfilm gehört: Kor-rupte Politiker, edle und nicht so

edle Ärzte, ein vorlautes kleines Mäd-chen, ein schrecklich edler Held,eine nervige Anti-Heldin – und natür-lich Explosionen, schnelle Schnitte,die die vielen Ekel-Effekte gar nichtrichtig wahrnehmbar machen. Undschwuppdich hat man einen Unter-haltungsfilm zu einem ersten The-

ma. Hier schleppen illegale Einwan-derer aus Hongkong ein Grippevirusein, der mutieren konnte, weil dieFlüchtlinge in einen Container einge-sperrt waren und sich dort im Todlangsam in Suppe verwandelten (dieSzene, in der die ahnungslosen Ärzteden Container öffnen und ihnen einSchwall Ratten entgegen strömt,gehört noch zu den sanfteren).

In den Straßen fallen jetzt die Leu-te tot um oder bluten effektvoll ausdem Mund, in den Krankenhäusernbricht das System zusammen, aufden Dächern der Häuser stehen An-zugträger und telefonieren panischmit ihren Angehörigen: Seht zu, dassihr wegkommt!

Pandemie hat viele starke Bilder,von den Zeitlupenaufnahmen derTröpfcheninfektion bis hin zu Mas-senkarambolagen auf den Straßender Stadt, die schließlich vollständigabgeriegelt wird. Das alles ergibt kei-nen guten Film, koreanische Durch-schnittsware halt, nicht ganz dumm,nicht wirklich klug, rasant inszeniertund mit zu viel Klischees belastet,um zu gefallen.

Trotzdem war die Idee, diesenFilm von 2013 auszugraben, nichtfalsch. Einerseits, weil einem heuteso vieles überraschend bekannt vor-kommt. Und andererseits, weil mansieht, wie selbstverständlich im asia-tischen Raum die Bedrohung durcheine Pandemie akzeptiert und zumGegenstand eines Mainstream-Movies wird.

Das ist ein Weg, den der Westennoch zu gehen hat (und, wie´s aus-sieht, gerade geht). Victor Lachner

Gamgi. Korea 2013 R: Sung-Soo Kim B:Lee Yeong-jong, Sung-Soo Kim K: Mo-GaeLee D: Hyuk Jang, Soo Ae, Park Min-ha,Yoo-Hae-jin, 121 Min.

SEA OF SHADOWS – DER KAMPFUM DAS KOKAIN DES MEERES

Kleine FischeWarum der Golf von Kalifornienfür das Organisierte Verbrechen

interessant ist

Der Totoaba-Fisch hat eineSchwimmblase, der gesundheits-fördernde Eigenschaften nachge-

sagt werden, vor allem in China.Eine Schwimmblase erzielt auf demlokalen Markt gut 7000,- Dollar, inChina wird mehr als das Zehnfachedafür bezahlt.

Also ziehen die Fischer in Mexikoin kleinen Booten und großen Netzenillegal aufs Meer, um den wertvollenTotoaba zu fangen. Dabei geht ihnenauch viel Beifang ins Netz, etwa dervom Aussterben bedrohe Kaliforni-sche Schweinswal („Vaquita“), einKleinwal, von dem zu Beginn diesesFilms noch gut 30 Exemplareexistieren.

Der für „National Geographic“ ent-standene (und von Leonardo di Ca-prio finanzierte) Film folgt einemJournalisten, der den Schmugglernvor Ort und ihren chinesischen Kon-taktleuten auf die Spur kommen will.Wir sehen eine Gruppe Wissenschaft-ler, die die Vaquitas einfangen undwoanders wieder aussetzen will. Wirsehen eine Crew der Organisation„Sea Sheperd“, die mit Drohnen undInfrarotkameras das nächtliche Trei-

Michael Shannon (als Westinghouse) blickt in die Zukunft: „Edison“

Panik ist auch eine Seuche

16 ULTIMO

F I L M E

ben beobachtet. Wir sehen und hö-ren Polizisten, Informanten, arbeits-lose Fischer, und haben den Ein-druck, dass sich viele sehr aufregenund trotzdem gar nichts passiert.

Das alles ist sehr schön fotogra-fiert und dramatisch erzählt, aber esstreckt sich doch sehr und wäre als60minütiges TV-Feature sicherlichspannender gewesen. Zumal wäh-rend des Drehs nur zwei Dinge dra-matisch werden: Die Wissenschaft-ler fangen nach diversen Fehlversu-chen einen Vaquita, der ihnen unterder Hand wegstirbt. Und die Polizeiverhaftet drei Fischer, die beim illega-len Netzeauslegen erwischt wurden.Der gewalttätige Protest der Bewoh-ner führt dazu, dass die Polizei diedrei wieder freilassen muss.

Am Ende des Films gibt es noch 15Vaquitas. Victor Lachner

Sea of Shadows. Ö 2019 R & B & K: Ri-chard Ladkani Mit Carlos Loret de Mola,109 Min.

NINA WU

ÜberblendungEine Schauspielerin zwischen

Wahn und Wirklichkeit

Nina Wu versucht seit acht Jah-ren, einen Filmvertrag zu be-kommen. Sie hat ihre Theater-

kompanie in der Provinz verlassen,um in der Hauptstadt Karriere zu ma-chen. Dort lebt sie von Werbespotsund Internetauftritten. Bis die großeChance kommt.

Der Film kann den großen Durch-bruch bringen. Obwohl eine expliziteSexszene darin vorkommt, die NinaWu Unbehagen bereitet, ist die Rolleanspruchsvoll. Leider ist der Regis-seur ein sadistischer Psychopath, dieDreharbeiten werden zur Tortur.Aber es scheint sich zu lohnen, dieersten Kritiken sind gut, der Film er-hält Preise, Nina Wu wird zum Star.

Ausgedacht haben sich das Ke-XiWu und Midi Z, die seit vielen Filme

zusammenarbeiten und auch hierdas Drehbuch gemeinsam verfass-ten. Ke-Xi Wu spielt zudem wiederdie Hauptrolle, mit einer faszinieren-den Mischung aus Zerbrechlichkeitund Härte. Midi Z lässt seiner Haupt-darstellerin alle Zeit der Welt, ihreSzenen zu entwickeln.

Denn Nina Wu ist nicht nur einFilm über die Leidensfähigkeit vonSchauspielerinnen. Immer öfterkann Wu nicht unterscheiden, ob siezum Beispiel wirklich von einer frem-den Frau beobachtet und verfolgtwird oder ob sie sich das nur einbil-det. Denn das Casting zum Filmscheint sich anders abgespielt zu ha-ben als üblich (jedenfalls wenn nichtHarvey Weinstein der Produzent ist).Und ihr Vater, der eine kleine Fabrikauf dem Land betreibt, scheintlangsam den Verstand zu verlieren.

Diesem zunehmend wirren Ge-flecht von Geschichten stellt der Filmeine Liebesgeschichte zur Seite, dieden Kontrast der Ansprüche ver-schärft: Auf der einen Seite die dilet-tantische liebevolle Hingabe zurKunst, auf der anderen Seite dieknallharte Ausbeutung im Profibe-trieb. Ke-Xi Wu spielt diese Zerrissen-heit mit hinreissender Wut undTrauer und vollem Körpereinsatz.

Das Spiel mit den Ebenen be-herrscht der Film souverän. Etwawenn wir lange vor Ende des Filmsdie Schlußcredits für einen Film na-mens „Nina Wu“ sehen. Wir sind in ei-nem Vorführraum und alle sind be-geistert. Und Nina Wu glaubt, jetztwürde das schöne Leben beginnen.

Aber der Weg dahin hat ihr Inner-stes zerbrochen. Sie hat ihre Liebeaufgegeben, ihr Elternhaus, ihreKunst. Dafür hetzt sie vom Fotoshoo-ting zum Kosmetiktermin zur Presse-konferenz, wo sie dumme Fragenbeantworten muss.

Das alles hat Midi Z im Stil einesHorrorfilms à la Shining und des Psy-choterrors von Black Swan gefilmt,mit einem großen Gefühl für Tempound einer immer perfekten Kamera.Es ist ein bisschen Opening Night vonCassavetes auf Taiwanesisch. Also

SWORD OF GOD – DER LETZTEKREUZZUG

Gott im SchlammMissionare und die Wilden: EinFilm, in dem manches anders ist

Ein Ruderboot treibt führungslosim Meer. An Bord sind der ältereRitter Willibrord und ein junger

Mann. Sie waren Teil einer größerenExpedition, die wohl in arge Schwie-rigkeiten geraten ist. Darauf deutenzumindest die Toten an Bord hin.Das Boot landet schließlich an einemmenschenleeren Strand einer bewal-deten Insel. Nachdem die Männerihre toten Kameraden beerdigt ha-ben, machen sie sich auf ins Innereder Insel. Dort lebt zwischen Felsenund Höhlen ein archaischer Stamm.

In Felle gehüllt, mit Erde undSchlamm beschmiert und mit wil-dem Auftreten stellen die Männer,Frauen und sogar Kinder einenfurchteinflößen Anblick dar. Den bei-den Gestrandeten gegenüber verhältsich der Stamm vorsichtig, aber fried-lich. Willibrord und sein Begleiter be-ginnen kurz nach der ersten Begeg-nung mit der Missionierung. In derWahl ihrer Mittel unterscheiden sichdie beiden deutlich. Willibrord setztauf Stärke und Machtdemonstratio-nen. Um zu zeigen, wie mächtig derchristliche Gott ist, fordert Willi-brord den Schamanen des Stammeszu einer Feuerprobe heraus. Wäh-rend der Ritter sie unbeschadet über-steht, verbrennt der Schamane. Daserschüttert alle, die das beobachtethaben.

Willibrords jungen Begleiter ent-setzt das grausige Spektakel regel-recht. Er hat auf vorsichtige Annähe-rung gesetzt. Dass er und die schöne,selbstbewusste Tochter des Stamme-sanführer aneinander Gefallen fin-den, spielt dabei natürlich eine gewis-se Rolle.

Viel wird in Sword of God nicht ge-sprochen. Die beiden Missionare ha-ben sich nicht viel sonderlich viel zusagen, und Unterhaltungen mit demStamm scheitern an der Sprachbar-riere. So muss Verständigung überGesten stattfinden. Die Inszenierunggeht einen ähnlichen Weg. Es gibtlange Passagen, in denen kaum et-was gesagt wird und Bilder das Er-zählen übernehmen. Da sind der fins-tere Wald und der windgepeitschteStrand, die Höhlen des Stammes, woMenschen an Geister und Dämonenerinnern.

Tatsächlich erweisen sich die unzi-vilisiert wirkenden Menschen als für-sorgliche Gemeinschaft. Willibrordund sein Begleiter wirken zuneh-mend wie Eindringlinge und Vorbo-ten dessen, was noch kommen wird.Beide wissen, dass der König einAuge auf das Land geworfen hat.Nur die Christianisierung kann denStamm vor der Vernichtung retten.Die beiden versuchen also Leben zuretten.

Unverkennbar war Nicolas Win-dung Refns Walhalla Rising Vorbildfür Sword of God. Wo Walhalla Ri-sing nicht viel mehr als eindrucksvollinszeniertes Gewälze im Schlammwar, will Sword of God über die Ver-quickung von Mission, Religion undPolitik zu reflektieren, was aller-dings nur mäßig gelingt.

Die Inszenierung triumphiert überden Inhalt, das aber aufbeeindruckende Weise. Olaf Kieser

Krew Boga POL / BEL 2018 R: Bartosz Ko-nopka B: Bartosz Konopka, PrzemyslawNowakowski, Anna Wydra K: Jacek Pod-górski D: Krzysztof Pieczynski, Karol Ber-nacki, Wiktoria Gorodecka, Jacek Koman100 Min.

mit mehr Drama, Gewalt undschöneren Bildern. Victor Lachner

Juo ren mi mi Taiwan 2019 R: Midi Z B:Ke-Xi Wu, Midi Z K: Florian Zinke D: Ke-Xi Wu, Vivian Sung, Li-Ang Chang. 102Min.

Winter is coming: „Sword of God“

Ke-Xi Wu als Schauspielerin mit Nehmerqualitäten: „Nina Wu“

ULTIMO 17

D V D

THE GENTLEMEN

GaunerstückGuy Ritchie macht wiederGangsterfilme

Matthew McConaughey ist am be-sten, wenn jemand seine Affek-

tiertheit ausbremst. Guy Ritchie ge-lingt das nicht so ganz, aber alsleicht durchgeknallter Gangster mitRuhestandsabsichten ist McConaug-hey trotzdem eine Stütze des Films –gemeinsam mit Michelle Dockereyals seine Partnerin, die scheinbarvor nichts Angst hat und selbst eineVergewaltigung recht ruhig übersich ergehen lässt, genau wissend,dass es dem Vergewaltiger bald vielschlimmer ergehen wird als ihr.

Die Story ist verwirrend, witzigund im typischen Stil des frühen Rit-chie erzählt: Um die Ecke, manch-mal in der falschen Reihenfolge undimmer furztrocken. An der effekti-ven Kinoauswertung konnte TheGentlemen nur durch Covid-19 ge-stoppt werden. Möge die DVD-Aus-wertung für angemesseneVerbreitung sorgen. Alex Coutts

USA 2019 R&B: Guy Ritchie K: Alan Ste-wart D: Matthew McConaughey, MichelleDockery, Hugh Grant, Colin Farrell, EddieMarsan, 113 Min. E: 4 Featurettes, Glos-sary of Cannabis, Best Gentlemen Quips,Behind the Scenes, What Is A Guy RitchieFilm? (zus. 12 Min). Zu haben als DVD, BDund 4k

MERZ GEGEN MERZ (2)

AlltagssorgenDer Beziehungsclinch wirdausgeweitet

Nach unzähligen Sitzungen bei derPaartherapeutin wollen sich Anne

und Erik Merz noch einmal eineChance geben. Ihr neues Miteinan-der wird schneller als gedacht aufharte Proben gestellt. Anne schlittertlangsam in eine Midlifecrisis undErik hat alle Hände voll damit zu tun,die Übernahme der Firma durch fin-nische Investoren zu organisieren.Derweil glaub Annas und Eriksschwer pubertierender Sohn, dasssich niemand für ihn interessiert undjobbt lieber in einer coolenShisha-Bar als in die Schule zugehen.

In der zweiten Staffel der Comedy-serie von Stromberg-Erfinder RalfHusmann versuchen Anne und Erik,allen irgendwie gerecht zu werden.Dabei treten ihre eigenen Bedürfnis-se und Wünsche oft in den Hinter-grund. Kein gutes Fundament füreine ohnehin angeschlagene Ehe. Da-bei zuzusehen wie sie trotz guten Wil-lens scheitern, ist ziemlich vergnüg-

lich und zugleich ein bisschen trau-rig. Das liegt zum einen daran, dasses viele schöne Wortgefechte und einpaar freche Spitzen gibt. Zum ande-ren erfreuen Annette Frier und Chris-toph Maria Herbst, die beide sind mitsichtlichem Vergnügen und demnötigen Ernst bei der Sache sind unddie Serie tragen. Olaf Kieser

D 2020 R: Felix Stienz, Jan Markus LinhofB: Ralf Husmann K: Brendan Uffelmann,Martin Menke D: Annette Frier, ChristophMaria Herbst, Philip Noah Schwarz, Victo-ria Mayer E: 10 Bonus Clips 9 Episoden200 Min.

7500

KabinenkollerEine Flugzeugentführung und einmutiger Kapitän

Während die Flugbegleiterinnenbeim Boarding die Passagiere

des abendlichen Linienfluges Berlin– Paris an Bord begrüßen, gehen derjunge Pilot Tobias Ellis und sein Flug-kapitän die Checkliste vor dem Startdurch. Nachdem sie ihre Flughöheerreicht haben, versuchen einige jun-ge Männer mit „Allahu akbar“-Ru-fen das Cockpit zu stürmen. In einemkurzen aber heftigen Handgemengegelingt es den Piloten, die mit Glas-scherben bewaffneten Terroristenaus dem Cockpit zu drängen.

Nahezu die gesamte Handlung die-ses Kammer- oder besser Cockpit-spiels spielt sich im Cockpit des Flug-zeugs ab. Was hinter der verschlosse-

nen Tür vor sich geht, erfährt mannur durch gedämpfte Schreie, dump-fe Schläge gegen die Tür und über ei-nen Monitor. Die Inszenierung wirktüber weite Strecken dokumenta-risch. Tobias ist kein knallharter Acti-onheld, sondern ein gewöhnlicherMann, der plötzlich Entscheidungenüber Leben und Tod treffen muss. Jo-seph Gordon-Levitt spielt diesenverzweifelten Mann ausgesprochenglaubwürdig und einnehmend.

Lohnend sind die sehr informati-ven Featurettes, die auf die Hinter-gründe eingehen und die Dreharbei-ten beschreiben. Dabei wird deut-lich, wie akribisch sich die Machervorbereitet haben. Olaf Kieser

D /A / USA R: Patrick Vollrath B: PatrickVollrath, Senad Halilbasic K: SebastianThaler D: Joseph Gordon-Levitt, Aylin Te-zel, Carlo Kitzlinger, Omid MemarE: Featu-rettes: Regie, Drehbuch, Kamera, Cast,Szenebild, VFX, Audiotranskription 92Min.

INTRIGE

Die WahrheitRoman Polanski inszeniert dieDreyfus-Affäre als modernesLehrstück

Einer der größten Skandale desfranzösischen Militärs, die Verfol-

gung und Bestrafung des jüdischenOffiziers Alfred Dreyfus zu Beginndes 20. Jahrhunderts, macht Polans-ki zu einem modernen Krimi, in demein Ermittler brav und unbeirrt alleFakten zusammenträgt, bis – wenn

auch Jahre später – das Lügengebäu-de zusammenbricht. Das ist ein groß-artiger und makelloser Film gewor-den, der dennoch von massiven Boy-kottaufrufen begleitet wurde, weilPolanski immer noch und immer wie-der der Vergewaltigung bezichtigtwurde – er hatte 1977 Sex mit einerMinderjährigen, die wohl unter Alko-hol- und Drogeneinfluss stand. Undobwohl er sich außergerichtlich geei-nigt und das Opfer ihm öffentlich ver-ziehen hat, kocht der Vorfall jedes-

mal erneut auf, wenn Polanski einenneuen Film herausbringt. Dass ersich hier mit dem Opfer Dreyfusverglich, war da nicht geradehilfreich. Thomas Friedrich

J’accuse. F 2019 R: Roman Polanski B: Ro-bert Harris, Roman Polanski; nach demRoman von Robert Harris K: Pawel Edel-man D: Jean Dujardin, Louis Garrel, Ema-nuelle Seigner, Grégory Gadebois, 131Min. E: Making Of

LITTLE JOE

PflanzreihenEin etwas behäbiger Horror-SF ausdem Genlabor

Im Labor soll eine Blume „Little Joe“durch Duft glücklich machen. Das

klappt nicht so richtig und entwickeltsich eher zu einem Plot à la „Die Kör-perfresser kommen“.

Vor allem eine aggressive Farbdra-maturgie bringt die eher schleppendvorankommende Geschichte auf dieGleise. Wo Logik noch nie ein gutesInstrument war, um SF- und Horror-geschichten zu beurteilen, treibt esdieser österreichisch-englische Filmda ein bisschen wild: Dass in einemGenetik-Labor der Hunde einer An-gestellten mit zum Arbeitsplatz darfist ebenso seltsam wie der fehlendeBestäubungsschutz verschiedenerPflanzreihen, die hier dichtbeieinander stehen.

Unserem Kritiker gefiel´s („Mit un-nachgiebiger Stringenz arbeitet (Re-gisseurin) Hausner an der Atmosphä-re grundlegender Verunsicherungund beweist dabei ein enormes filmi-sches Kontrollvermögen“), dieHauptdarstellerin bekam in Canneseine Palme. Victor Lachner

GB/Ö/D 2019 R: Jessica Hausner B: Géral-dine Bajard, Jessica Hausner K: MartinGschlacht D: Emily Beecham, Ben Wis-haw, Kerry Fox, 105 Min.

Familienleben: „Merz gegen Merz 2“

Joseph Gordon-Levitt hat den Überblick: „7500“

18 ULTIMO

D V D

Die Braut des Prinzen ge-hört längst zu den Komö-dien-Klassikern des letztenJahrhunderts. Rob Reinersfröhliche Verfilmung des Wil-liam Goldman-Romansstand allerdings unter kei-nem guten Stern, von der Su-che nach einer Produktions-firma bis zum Unglück desHauptdarstellers, der sichvor der großen Fechtszeneden Zeh brach. All das undvieles mehr Wissen zumFilm findet sich in der groß-artigen Neuausgabe, der derPublisher Turbine im Juniauf den Markt gebracht hat:Zunächst einmal als 4KUHD-, BluRay- und DVD-Ver-sion. Dazu eine weitere Scheibe mit Haufenweise Extras (Dokumentationen,Features, Soundeffekte, Audiokommentare, alte Kinotrailer), alles in eineschöne Box gebunden, die ein dickes Booklet enthält, worin die Geschichtedes Films auf knapp 30 Seiten erzählt wird, von den Anfangsschwierigkeitender Finanzierung, den Dreharbeiten in England (Regen!) und der Ratlosigkeitdes Verleihs, wie man das vermarkten soll; der Versuch, ihn als Kinderfilm zupushen, ging jedenfalls daneben. Erst in der Langzeitauswertung erlangteder Film die ihm zustehende Begeisterung und gehört (neben Stand By Me)zu den schönsten Werken von Rob Reiner. Der soll übrigens bei den (meist im-provisierten) Szenen seines Freundes Billy Crystal den Set verlassen haben,weil er das Lachen nicht unterdrücken konnte. (Die Braut des Prinzen. 4K Ul-tra HD Ultimate Collector's Edition + Blu-ray + 2 DVDs)

A RAINY DAY IN NEW YORK

StadtbummelWoody Allen wiederholt sich, aberdas recht charmant

Der junge Student Gatsby will mitseiner Freundin ein Wochenende

in Manhattan verbringen. Die ange-hende Journalistin Ashleigh soll dorteinen ebenso berühmten wie depres-siven Regisseur für die Unizeitung in-terviewen. Danach will Gatsby sei-ner Ashleigh sein geliebtes Manhat-tan zeigen. Doch das Interview ziehtsich und bald wird Ashleigh immertiefer in die schillernde Filmwelt hin-eingezogen. Gatsby streift derweil al-lein durch die Stadt, in der er aufge-wachsen ist. Er besucht seinen Bru-der und trifft alte Freunde wieder,

darunter auch Shannon, mit derenälterer Schwester er mal zusammenwar.

A Rainy Day in New York ist eineweitere Liebeserklärung Allens anNew York, genauer gesagt an Man-hattan. Es gibt schön melancholi-sche Bilder eines Manhattans imDauerregen, bis in die Nebenrollenhervorragende Darsteller, redseligeFiguren und komische Situationenund Verwicklungen. Etwas irritie-rend ist dabei das zum Teil sehrkünstlich wirkende Licht. Noch un-glaubwürdiger sind jedoch die Ge-spräche, die die Zwanzigjährigenüber Filme der 50er und 60er Jahre.Auch hat man das Gefühl, dass Allensich hier laufend selbst zitiert. Aberssei es drum, in Zeiten von Kontakt-verboten und Reisewarnungen ist ARainy Day in New York ein schönanzuschauender filmischer Spazier-gang durch eine wunderbare Stadt.

Olaf Kieser

USA 2018 R & B: Woody Allen K: VittorioStoraro D: Timothée Chalament, Elle Fan-ning, Liev Schreiber, Jude Law, Selena Go-mez 92 Min.

Timothée Chalament

I N T E R V I E W

KOMPLEXES KOPFKINOZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE: HAUSBESUCH BEI »LONG DISTANCE CALLING«

Das Münsteraner Quartett zähltzu den außergewöhnlichstenBands in Deutschland. In denmeisten ihrer Stücke ist kein

Gesang zu hören, und dennochschleichen sich ihre Breitwandklän-ge zwischen Progressive- und Post-Rock unweigerlich ins Ohr. Das letzteAlbum ,,Stummfilm“ brachte ihneneine Nominierung zum deutschenMusikautorenpreis 2020 ein – fürden keine Absatzzahlen den Aus-schlag geben, sondern aus-schließlich die künstlerische Lei-stung. ,,How Do We Want To Live“heißt der tiefgründige Nachfolger,auf dem Long Distance Calling dasVerhältnis zwischen Mensch undMaschine sezieren. Ultimo traf Bas-sist Jan Hoffmann und Drummer Ja-nosch Rathmer auf ein Bierchen…

Ultimo: In welcher Stimmung wartihr, als ihr das neue Album erar-beitet habt?Jan: Wir haben sehr viel experi-mentiert! Corona war zu dem Zeit-punkt noch kein Thema, deswegenwar die Stimmung sehr gelassen.Als die Idee für den konzeptionellenÜberbau des Albums entstand, hatsich ein kreativer Sog entwickeltum die Themen ,,Zukunft“ und,,KI“. Man findet viele Informatio-nen und Gedankenanstöße und die-se Ideen umzusetzen, war eine er-frischende Erfahrung.Auf welche Details habt ihr beson-deren Wert gelegt?Janosch: Wir wollten keine Kom-promisse eingehen. Alles, was aufder Platte zu hören ist, ist echt. Vie-

le Bands arbeiten heutzutage ex-zessiv mit Samples. Wir aber woll-ten ein Album, das komplett eigenklingt. Ich habe hunderte Drum-und Percussionspuren aufgenom-men, die Grundlage waren für vieleFeinheiten und Details, die man vorallem mit Kopfhörern entdeckenkann. Des weiteren haben wir unsim konzeptionellen Bereich sehrtief eingearbeitet. Das spiegelt sichetwa im Cover-Artwork oder denVideos zu den Singles wieder.Corona treibt die Digitalisierungvoran. Ist das für Künstler vonVorteil?Janosch: Die Digitalisierung istFluch und Segen zugleich! Auf dereinen Seite haben wir jetzt die Mög-lichkeit, direkt mit unseren Fans zukommunizieren. Wir können trotzCorona unser Album promoten, viaStreaming Konzerte spielen. Alles,was man dazu braucht, ist ein Han-dy. Auf der anderen Seite wird dieKultur durch die Digitalisierungaber auch entwertet. Es hat sicheine Art ,,Kulturflatrate“ verselbst-ständigt. Viele möchten diese um-sonst nutzen. In der Zeit von Coro-na, wo nahezu alle Einnahmen derKünstler wegbrechen, streamenBands ihre Konzerte, und nur sel-ten wird ein Gegenwert verlangt.Des weiteren setzt man sich einerimmer krasseren Bewertungskul-tur aus. Es gibt Menschen, die las-sen ihrem Hass freien Lauf, nurweil sie einen Song nicht mögen!In eurem Kurzfilm ,,Voices“ gehtes um das Zusammenleben vonMensch und Maschine. Die Ge-

schichte geht nicht gut aus.Janosch: Das Video hat viele Ebe-nen. Es erzählt die Geschichte voneinem einsamen Mann, der sichnach körperlicher und emotionalerNähe sehnt. Ich denke einfach, dasseine komplexe Beziehung zwischenMenschen nicht einfach durch eineMaschine ersetzt werden kann. DieMaschine wurde ja irgendwann mitInformationen gefüttert. Auf diesegreift sie zurück, um Entscheidun-gen zu treffen. Im Video stellt dieMaschine fest, dass der Menschkrank ist und nicht mehr lange zuleben hat. Also beendet sie das,,Leid“. Ich denke, wir sollten SEHRvorsichtig sein, inwieweit wir dieMaschine in unser Leben lassen.Eine KI als Sparring-Partnerkönnte euch musikalische Ideenaußerhalb eurer Blase geben.Janosch: Aber dann ist diese KI jaeinfach nur eine Inspirationsquelle.Als diese würde ich sie nutzen. DieKI soll jedoch nicht meine ,,Arbeit“übernehmen. Kunst entsteht ausEmotionen. Die sind menschlichund sollen es auch bleiben.Jan: Natürlich ist die KI darauf an-gewiesen, mit was wir sie füttern,aber was dann aus diesen Informa-tionen gemacht wird, ist spannend.Es gibt ja bereits KI, die in der Lageist, neue Musik zu erzeugen und esist sehr interessant, wie sich dasweiter entwickeln wird. Wir sindeine neugierige Band und lieben es,Neuland zu betreten. Mit ,,How DoWe Want To Live?“ machen wir ei-nen Schritt in diese Richtung.Durch den vermehrten Einsatz von

elektronischen Elementen habenwir Maschinen in die Songs inte-griert, auch wenn sie von uns selbstbedient werden. Aber genau dieseMischung aus Elektronik und orga-nischem Bandsound hat uns dies-mal besonders interessiert.Für viele ist der Gesang einesSongs das Wichtigste überhaupt,auch weil er Botschaften trans-portiert. Warum verzichtet ihrweitgehend darauf?Jan: Weil wir es uns zur Aufgabegemacht haben, die Fantasie desHörers zu beflügeln, was schwierigist, wenn man durch einen Sängereine konkrete Botschaft transpor-tiert. Auf dem neuen Album gibt esdurchaus ein Narrativ, aber dieseswird durch passende Sprachsam-ples erzeugt, um in die Welt der KIeinzutauchen. Durch das nahezurein instrumentale Vorgehen hatjeder Hörer die Chance, seine indi-viduellen Gedanken durch unsereMusik beflügeln zu lassen. Wir ge-ben nur den Rahmen vor.Letzte Frage: Euer Stil wird als,,progressiv“ umschrieben. Washaben wir darunter zu verstehen?Jan: Progressiv bedeutet Fort-schritt! Dass man es schafft, Neueszu kreieren oder eine neue Mi-schung aus bestehenden Elemen-ten. Für viele steht ,,progressiv“ al-lerdings auch für ,,kompliziert“,aber das sehen wir nicht so. Kom-plex ja, kompliziert nein!

Interview: Olaf Neumann

Long Distance Calling: ,,How Do WeWant To Live?“, Inside Out/Sony Mu-sic, VÖ: 26.06.2020

20 ULTIMO

TONTRÄGERRäudige Rocker, bekiffte Psychedelik

& die sinistre Düster-Spirale

HANK VAN HELLDEAD

S O N Y M U S I C

Ohne Frage ist Hans Erik DyvikHusby eine lebende Rocklegende:Als Sänger der kultisch verehrtenTurbonegro hatte er mit abgerocktmarkanten Vocals und Selbstzer-störungs-Nihilismus auf Klassikernwie ,,Ass Cobra“ und ,,ApocalypticDudes“ Ende der 90er entschei-denden Anteil am kometenhaftenAufstieg der skandinavischen

Rock’n’Roll-Szene. Nach seinemAusstieg 2010 versuchte sich Hankvan Hell (wie er sich fortan nannte)als Schauspieler, Buchautor, tratder Scientology-Sekte bei und be-warb sich erfolglos für sein Heimat-land Norwegen beim Eurovision-Contest in Israel. Mit ,,Egomania“erschien vor zwei Jahren ein erstesSolowerk, dessen Nachfolger nunvorliegt. Produzent Tom Dalgety(Rammstein, Royal Blood, Ghost)hat dem kurzweiligen Werk einenknackigen Bombastsound verlie-hen, der beim knalligen Titeltrack,,Dead“ ebenso funktioniert wiebeim groovenden Breitwand-Popvon ,,Disco“, der wie eine ra-diotaugliche Mixtur aus Alice Co-oper zur ,,Poison“-Ära und – Über-raschung! – Ghost klingt. ConeMcCaslin und Dave Baksh vonSum41 sowie Thundermother-Sän-gerin Guernica Mancini reichernden metallischen Party-Hardrockmit stimmlichen Beiträgen zusätz-lich an. Und beim knalligen ,,Am IWrong“ bekommt man eine klangli-che Vorstellung davon, wie Turbo-negro heute mit Hanks Beteiligungklingen könnten! Frank Möller

THE STREETSNONE OF US ARE GETTING OUT

OF THIS LIVE ALIVEU N I V E R S A L

Vor neun Jahren hat Mike Skinner,der wohl wichtigste britische Rap-per der 00er-Jahre, verkündet,dass er keinen Bock mehr habe unddas Mikro an den Nagel gehängt.Weil er demnächst aber einen Filmdrehen möchte und dafür denSoundtrack lieber selber schreibt,fing er jetzt doch wieder mit derMusik an. Herausgekommen ist einwildes Mixtape, das auf jedemTrack mindestens einen Gast un-terbringt und dabei sämtliche briti-schen Club-Sounds der letzten zweiDekaden verhandelt. Von Grime bisDubstep über Drum’n’Bass undGarage hat Skinner mit Idles, TameImpala oder Ms Banks als Gästenhierfür etliche Einflüsse vereint.Inhaltlich geht es, wie immer beiMike Skinner, um viele kleine all-tägliche Beobachtungen und diemeisten drehen sich um Smartpho-nes und Kommunikation. Als Tea-ser für ein ,,echtes“ Streets-Albumist dieses Mixtape mehr als gut ge-lungen – und der Beweis dafür,dass Mike Skinner nichts verlernthat. Christopher Hunold

JESSY LANZAALL THE TIME

H Y P E R D U B

Die Musik der Kanadierin wurde zuBeginn ihrer Karriere oft in die vonFKA Twigs so gut bespielte Eckedes Alternative-R’n’B gesteckt, wasihren tatsächlichen Einflüssen undSounds allerdings nicht gerechtwird. Ihre Klangwelt wird nicht sosehr von einer futuristischen Ideevon R’n’B dominiert, wie ersteTracks vermuten ließen, stattdes-sen ist ihr der detailverliebte Blickin die Vergangenheit – gerade wasPop, aber auch House-Musik an-geht – sehr wichtig. So klingt ihrdrittes Album wie eine in den spä-ten 90ern gefeierte Dance-Party, inder knallige Melodien auf tiefe Bäs-se und strahlende Beats treffen undsich für keinen Ohrwurm zu schadesind. Songs wie ,,Lick in Heaven“oder der Opener ,,Anyone Around“stehen hierfür als hell leuchtendeBeispiele. Zwischen Neon-Lichtund Nebelmaschine sollte auf jedenFall Platz für diese 40 Minuten cat-chy Pop sein. Christopher Hunold

BOB DYLANROUGH AND ROWDY WAYS

S O N Y M U S I C

Ein famoses Album vom greisenGrantler! Der Stil, wie gehabt, stoi-scher Blues, Folk, Rhythm’n’Blues,Zydeco und sogar geklauter Jacqu-es Offenbach im wirklich schönenLovesong ,,I’ve Made Up My MindTo Give Myself To You“. Dylanknarzt sich durch die Weltge-schichte und die Gegenwart, klingtmystisch und zeitkritisch, witzbol-dig und todernst, und das alles oftdurch einen Atemzug nur getrennt

ALL THEM WITCHESNOTHING AS THE IDEAL

N E W W E S T R E C O R D S / R O U G H T R A D E

Das ist mal gepflegter Psychedelic-Stoner-Rock, da macht man es sichglatt mit dem Bong im Ohrensesselgemütlich. Lausche, wie da die Gi-tarren in langen Linien gniedeln,wie eine Herde Sidewinder im Wü-stensand. Wie schön sie brutzeln inihrer warmen Verzerrung! Laaan-ge Songs, die Zehnminutengrenzein Sicht. Und natürlich ist der Ope-ner ,,Saturnine & Iron Jaw“ in sei-ner kontrolliert tantrischen Epen-Ekstase ein wahrer Hit. Muss einenHeidenspaß gemacht haben, diesesfeine Stöffchen ausgerechnet inden Abbey-Road-Studios aufzu-nehmen. Und dann auch noch dasGlück zu haben, gerade rechtzeitigvor dem Lockdown zurück inNashville zu sein. PersönlicherLiebling jedoch ist ,,Hot Everest“,ein verträumtes Gitarreninter-mezzo, ohne Drang und Wollen, einirrlichternder Sonnenfleck…

Karl Koch

ULTIMO 21

PETER PIEKTHE TIME TRAVELLING

S O U L F O O D / B E L I E V E

Angeblich entstanden auf einer Ei-senbahnreise von Moskau nach Pe-king, präsentiert der Leipziger All-roundkünstler Peter Piek seinesehr eigene Version von Pop. Diehat wenig mit Perfektion zu tun, alsvielmehr mit überquellendemSchaffensdrang, der sich in flotthingeworfenen Songs und ollemEquipment äußert. Mit diesemTrash-Pop ist der gebürtige Chem-nitzer näher an Jim Avignon unddem kurzlebigen 8-Bit-Genre, alsan zeitgemäßen Entwicklungen.Dabei entstehen hübsche Hits wieder Feriensong ,,Summer Holiday“oder der Bubblegum von ,,Clouds“,Art-Brut-Pop mit deutschen Lyrics

SONIC BOOMALL THINGS BEING EQUAL

C A R P A R K / I N D I G O

Damit hätte niemand gerechnet,dass Sonic Boom 30 Jahre nach sei-nem letzten Album plötzlich wie-der eins raushaut. Der Mann warmaßgebliches Mitglied von Space-men 3, jener herrlichen Combo, diein den 80ern den Kids weltweit dieFreuden von Psychedelik, VelvetUnderground und Krautrock näherbrachte. Und jetzt dieses seltsamaus der Zeit gefallene Album! Alswäre es eine einzige große Verbeu-gung vor Florian Schneider undKraftwerk, tänzelt die Psychedelikhier in den ersten drei Stückenfröhlich zwitschernd den Mittel-streifen auf der Autobahn entlang.Im ruhigen Fluss zirpen Old-School-Synthies und entwickelnzusammen mit dem Mantra-Ge-sang Sonic Booms auf ,,Things LikeThis (A Little Bit Deeper)“ auf herr-lich heitere Weise sogar eine ArtFunkiness. Aber nicht alles ist eitelSonnenschein, so klingt ,,SpinningCoins And Wishing On Clover“ wie

bei ,,China Instant Nudeln“, LowFi-Rap à la Puppetmastaz bei ,,1989“und ,,Travelling“. Und natürlich hatdie ständige Munterkeit und Bunt-heit, gemischt mit vorgeblicherNaivität, auf Dauer einen hohenNervfaktor. Doch für kurze Mo-mente kann dieser quietschige Vo-gel einen grauen Tag hübsch auf-hellen… Karl Koch

oder sogar in einem. Das kann nurdieses 79-jährige Fossil! JüngereMenschen: Schaut euch die Tour-Doku ,,Don’t Look Back“ an, um zuverstehen, was für ein sharperDude dieser Dylan mal war. Undfreuen wir uns über den lebendig-sten Dylan seit Jahrzehnten.,,Goodbye Jimmy Reed“ rockt soräudig, als stünde Dylans Christen-phase noch bevor. Und staunenüber das 17-minütige OpusMagnum ,,Murder Most Foul“, einSong, der den Bogen vom Kennedy-Mord bis ins Heute schlägt und da-bei quer durch Literatur, Popkul-tur und Stream Of Conciousness-Gegenwartsfetzen stürmt und be-weist, dass Dylan auch ,,Rick AndMorty“ guckt. Karl Koch

CRACK CLOUDPAIN OLYMPICS

M E A T M A C H I N E

So wirklich viel ist über dieses ka-nadische Kunstkollektiv nicht be-kannt, das in den letzten Jahren mitmehreren EPs, die düsteren undverschrobenen Post-Punk servier-ten, einen kleinen Hype auslöste. Jenach Tagesform besteht die Bandmal aus acht, mal aus 20 Mitglie-dern, viele haben einen Back-ground in freier Kunst, sozialer Ar-beit oder beides und ihre Videosdrehen ab ins Absurde. SpokenWord, Post Punk, Hip Hop-Beats,Theater-Pop – die Mischung ist somerkwürdig wie faszinierend.Songs wie ,,The Next Fix“ passen inkeine Schublade, während mit,,Ouster Stew“ ein astreiner Hit ge-boren wird, der jeden Indie-Clubder 80er angezündet hätte. Wasuns die Band genau sagen möchte,man weiß es nicht genau, ihre Kom-munikation mit der Außenwelt, dieüber die Musik hinausgeht, bleibtkryptisch. Wenn Fragezeichenaber so funky und energiegeladenklingen, legen wir sie uns gerne aufden Plattenteller.

Christopher Hunold

PARADISE LOSTOBSIDIAN

N U C L E A R B L A S T / W A R N E R

Wie viele Ausdrucksformen desLeids gibt es? Tiefgestimmte Riffs,melodiegetränkte Leadgitarren so-wie der stimmige Wechsel zwi-schen Growls und cleanem Gesangaus den Tiefen der Kehle von Sän-ger Nick Holmes geben auf dem 16.Studioalbum der Gothic-Doom-Metal-Institution aus dem nordeng-lischen Halifax eine mehr als über-zeugende Antwort. In Zeiten desglobalen Wahnsinns besteht derThemenpark des Quintetts ausMelancholie, Trauer, Depression,Zorn – aber auch dunkelromanti-scher Hoffnung. Mit mehrstimmi-gem Gesang und Streichern startetder Opener ,,Darker Thoughts“stimmungsvoll, doch diese Ruhevor dem Sturm währt gerade malzwei Minuten. ,,Fall From Grace“kommt uns dann schroff undbrachial mit düster-tiefgründigerStimmung, die vom Sisters ofMercy-artigen Darkwave-Song,,Ghosts“ dann konterkariert wird.,,The Devil Embraced“ wiederumlockt sinister in einen sich spiralför-mig windenden schwarzen Tun-nel… Bereits nach diesen erstenSongs fällt auf, wie viel Abwechs-lungsreichtum und Vielfalt noch indieser Band lodert: Die Geschichtevon Paradise Lost ist auch nachüber drei Jahrzehnten keineswegsauserzählt. Frank Möller

eine große Was-wäre-wenn-Medi-tation nach dem Gastbeitrag ,,Taw-king Tekno“ von John Cale imSuicide-Sound. Zum Schluss dashoffnungsvolle ,,I Feel A ChangeComing On“, damit lässt sich derRest von 2020 doch gut überste-hen. Karl Koch

22 ULTIMO

24 ULTIMO

DIE BRÜCKEVON ARNHEIM

Wie die Alliierten unter dem englischenOberbefehlshaber Montgomery

die »Operation Market Garden« gnadenlos versenkten

Jeder Offizier, der in der Prüfungplante, mit seinen Truppen aufder einzigen Straße von Nimwe-

gen nach Arnheim zu marschieren,um die Stadt einzunehmen, ließ manin der niederländischen Stabsakade-mie durchfallen. Das galt als un-durchführbares Vorhaben: Weil dieStraße schmal war, konnte man nurin Kolonne vorrücken, das tiefer gele-gene Gelände war so weich, dass esnur mit Infanterie-Einheiten zu si-chern wäre. Und sobald Fahrzeugeauf der Route liegenblieben, kämedie Kolonne zum stehen.

So steht es in dem Buch Arnheimdes britischen Historikers AntonyBeevor. Und genau diese Straße undder Vormarsch Richtung Arnheimwaren ein wichtiger Bestandteil der

„Operation Market Garden“, einemder größten alliierten Fehlschlägeim II. Weltkrieg.

Wer meint, nur in der Politik undder Wirtschaft spielten Eitelkeiteneine Rolle, sollte mehr Militär-Litera-tur lesen: Die Eifersüchteleien zwi-schen diversen Truppführern im II.Weltkrieg gehörten zu den großenUnwägbarkeiten, mit denen sich

General Eisenhower herumschlagenmusste. Der war immerhin derernannte Oberbefehlshaber aller alli-ierten Truppen und musste den engli-schen Oberbefehlshaber mehrmalszurechtweisen, etwa wenn „Monty“Montgomery mal wieder loslegte,alle Befehle aus dem Stab seienUnfug: „Monty, so können Sie mit mirnicht reden, ich bin ihr Boss!“

„Monty“ war vor allem eifersüch-tig auf der Erfolge des US-GeneralsPatton, der über das Saarland gegenDeutschland vorrücken wollte. Mont-gomery verlangte, Patton solle sei-nen Vorstoß stoppen, bis er, Montgo-mery, über Holland – und dort Arn-heim – im Norden die Deutschen ver-trieben hätte und dann RichtungRuhrgebiet vorrücken würde.

Die „Operation Market Garden“war ambitioniert: 40.000 Fallschirm-springer sollten hinter den deut-schen Linien bei Arnheim absprin-gen und die Brücke sichern. Gleich-zeitig solle von Eindhoven aus einegroße Landstreitmacht Richtung Arn-heim marschieren, um dieStellungen zu sichern.

Warum das alles schief ging, dashat der englische Autor und Welt-kriegsspezialist Anthony Beevor inArnheim. Die Kampf um die Brückenüber den Rhein 1944 noch einmalausgeschrieben, unter Zuhilfen-ahme vieler neuer Quellen. Dasergibt nicht nur äußerst detaillierteGefechtsbeschreibung (mit immerwieder erschütternden Szenen), Bee-vor breitet auch aus, warum, schonin der Planungsphase vieles schief-ging. Die Fallschirmjäger wurdenviel zu weit entfernt von ihren Zielenabgesetzt, weil die Transportfliegerdie deutsche Luftabwehr bei Arn-heim fürchteten. Zudem landetennicht alle da, wo es geplant war, undweil die Aufklärung unzureichendwar, hatten sie unerwartete Wider-stände zu überwinden.

Die Entsatztruppen, die über Nim-wegen nach Arnheim vorrücken soll-ten, konnten den ehrgeizigen Zeit-plan nicht einhalten. Blieb ein Pan-

zer liegen, stoppte der ganze Tross,manchmal für viele Stunden. Zudemwaren die Truppen ein leichtes Zielfür deutsche Flieger. Hinzu kamenKommunikationsprobleme (derFunk funktionierte meisten nicht),eine unklare Befehlsstruktur, einStab, der bisweilen nicht aufzufin-den war, fehlende Ausrüstung (etwaBoote, um über einen Kanal überzu-setzen; wenn Boote da waren, fehl-ten die Pioniere, sie zu steuern). Sosaßen die Fallschirmtruppen in Arn-heim fest und wurden von den Deut-schen langsam aufgerieben, wäh-rend die Bodentruppen auf dem

„Hell´s Highway“ steckenblieben.Beevor, der bereits mehrere

Bücher über den II. Weltkrieg ver-fasste, gelingt die Balance zwischen

strategischer Übersicht und anekdo-tischem Erleben. Er benennt den grö-ßten Fehler des Planes „OperationMarket Garden“ (schon der Nameärgerte einige Truppführer, es klangwie ein Ausflug zum Blümchenpflü-cken), nämlich Fehlschläge nicht vor-zusehen, und lässt sich viel Zeit, dieabsurden Entwicklungen zu be-schreiben, etwa wie Krankenhäuserund Verwundetenplätze immer wie-der „die Seiten wechseln“, weil mor-gens noch die Engländer das Haushielten, abends die Deutschen (unddas Ärzteteam aus Engländern, Deut-schen, Niederländern und Freiwilli-gen ungerührt weiterarbeitete,soweit das möglich war). Oder die

Luftbild der Lage: Vor der Brücke stehen zerstörte deutsche Panzer

Diva und Haudegen: BernardMontgomery (l.), D. Eisenhower

Highway to Hell: Der lange Weg der Alliierten nach Norden durchFeindesland

ULTIMO 25

sprichwörtliche Höflichkeit der Bri-ten: „Der Bewohner eines Hausesnahe der Kirche und unter der Flug-bahn der Geschosse berichtete, wieein britischer Artillerist höflich anseine Tür klopfte und ihn bat, nichtzu erschrecken, wenn die Haubitzenzu schießen begännen: ‚Wenn Sie einBumm und ein Pfeifen hören, dannsind wir das‘, erläuterte er. ‚WennSie zuerst ein Pfeifen und dann einPeng hören, dann sind es dieanderen‘.“

Auf beiden Seiten gab es Grausam-keiten, so Beevor, und Fürsorge.Amerikanische Truppen erschossenkapitulierende Soldaten ebensoungerührt wie umgekehrt die Deut-schen. Die Schikane der Zivilbevölke-rung allerdings ging nur von deut-scher Seite aus. Nach dem Rückzugder Alliierten aus Arnheim wurdenTeile der Stadt zum Plündern freige-geben. Die Soldaten gingen von Hauszu Haus und warfen Handgranatenin die Keller oder hielten mit ihrenFlammenwerfern durch die Fenster.

Der folgende Hungerwinter derBevölkerung geht auf die geschei-terte Operation zurück. Einerseitshatten die Deutschen fast alle Vor-räte geplündert, andererseits hattendie Alliierten nach dem Fehlschlagim Kriegsjahr 1944 alles Interessean Holland verloren. Und die Brückevon Arnheim, die sie so verzweifeltund unter großen Verlusten beset-zen wollten, wurde schließlich vonihnen selbst bombardiert und zer-stört: Man wollte verhindern, dassdie Deutschen sie nutzten.

Erich SauerAntony Beevor: Arnheim. Der Kampfum die Brücken über den Rhein 1944.Aus dem Englischen von Helmut Ettin-ger. C. Bertelsmann, München 2019,543 S., mit zahlr. Fotos und Karten,28,00

KRIMI

UnterwegsEin Thriller um Flüchtlinge und

Fremdheit

Die junge Nigerianerin Faith siehtin der Reise in die Schweiz dieeinzige Chance, um für sich und

ihre Familie zu sorgen. Dafür musssie einen besonderen Schwur leistenund sich in die Obhut von skrupello-sen Schleppern begeben. Ihre ältereSchwester Joy lebt schon längereZeit in der Alpenrepublik und weißrecht genau, was auf Faith zukom-men wird. Deshalb wendet sie sichan die Detektei von Bashir Berishaund Marisa Greco.

Sunil Mann hat sich durch Krimi-nalromane mit interkulturellen The-matik – vor allem mit seinem Privat-detektiv Vijay Kumar – einen Namengemacht. In Der Schwur verknüpftder Sohn indischer Einwanderer dieKriminalhandlung mit einem Thril-ler, in dem er die illegale Reise vonNigeria in Richtung Europabeschreibt. Genau dieser Erzähl-strang ist dann auch eine großeStärke seines Romans. Das beginntbereits auf den ersten Seiten, aufdenen der Autor das Ritual des titel-gebenden Schwurs höchst anspre-chend beschreibt. Hier kreiert SunilMann eine sehr dichte, bedrückendeAtmosphäre. Den Effekt intensiviert

Das ist WallaceShawn. SeineFilmkarrierebegann inWoody AllensManhattan,seine Autoren-karriere indem LouisMalle-FilmMein Essen mitAndré. Er warder Gauner in

Die Braut des Prinzen (siehe Seite 18) und Der Große Nagus in Deep SpaceNine. Im TV war er zuletzt als verliebter Akademiker in der Serie YoungSheldon und in The Marvelous Mrs. Maisel zu sehen.

Dass der New Yorker aus gutem Hause sich immer mit Lust in die Niede-rungen der Unterhaltung begeben hat, macht seinen Charme aus. SeinePreise bekam er allerdings für Leistungen in der Hochkultur. Als Autor fürMein Essen mit André etwa, als Schauspieler für Wanja auf der 42. Straße.Jetzt ist ein Essay von Shawn auf Deutsch erschienen, den er bereits 2017verfasst hatte und der davon handelt, dass die Welt im Wesentlichen in dieGlücklichen und die Unglücklichen zerfällt. Die Glücklichen sind die, derenStädte nicht bombardiert wurden, die wissen, was sie morgen essen wer-den (und können) und eine Wohnung haben, welche im Winter nicht uner-träglich kalt wird. Die Glücklichen, so Shawn, werden etwas abgeben müs-sen, um die Unglücklichen davon abzuhalten, eines Tages einfach die Weltüber den Haufen zu werden.

Verfasst ist Nachtgedanken in einer wundersam verschränkten und bis-weilen wunderlichen Argumentation. Erst am Ende bemerkt man, dassauch die abseits liegenden Gedanken, die Shawn hier auffährt, für seinSchlussargument gebraucht wurden. Und dass sein Einstieg keinesfallsEffekthascherei, sondern schlüssig war: Dass er nämlich als gut situierterZeitungsleser die Meldungen über Mord und Totschlag keinesfalls alsOpfer, sondern als Mörder lese. Derlei unterhaltsame Gedankenakrobatikist in Deutschland selten zu finden. Da haben solche Texte immer etwasManifest-artiges. Shawn bleibt immer verspielt und doch sehr seriös. Undklug. (Aus dem Amerikanischen von Joachim Kalka. Alexander Verlag,Berlin 2020, 73 S., 10,00) /// -thf-

der Autor dabei geschickt, indem erzeigt, wie beklemmend und ein-schüchternd die archaisch anmu-tende Prozedur auf ein kleines Mäd-chen wirkt. Der Rest der Thriller-handlung, in deren Mittelpunkt dieReise der kleinen Faith steht, istpackend geschildert.

Bashir Berisha und Marisa Grecosind ebenfalls interessante und viel-schichtige Charaktere, die in diesemRoman, der wie ein Auftakt zu einerneuen Reihe anmutet, noch einigeGeheimnisse umgeben. Ihre „Agen-tur für unliebsame Angelegenhei-ten“, die sich von einer klassischenDetektei durch das kreative Lei-stungsangebot wohltuend abhebt, isteine charmante Idee – auch wenn dieArt und Geschwindigkeit der Grün-dung gelinde gesagt ziemlichüberrascht.

Unter dem Strich ist Der Schwurein lesenswerter Roman, vor allemwegen der dicht erzählten Thriller-handlung und trotz einiger logischerSchwächen. Ingo Gatzer

Sunil Mann: Der Schwur. Grafit, Köln2020, 320 S., 13,-

KRIMI

Läuse im MagenDie Mundartautorin El

Awadalla über Mord, Betrugund »Zu viele Putzfrauen«

Am Anfang geht es um einen selt-samen Mietvertrag. Dann liegteine Rentnerin tot in der Woh-

nung, mit einer Krücke erschlagen,und der Mieter Gruber von unten mitseinen starken voyeuristischen Nei-gungen sagt der Polizei, er habe kurzvor dem Mord „die Putzfrau“ aus derWohnung kommen sehen.

Die Putzfrau Dragica hat serbi-sche Vorfahren und kann es eigent-lich nicht gewesen sein. Was aberden Ermittler Kowarik mit stark ras-sistischen Neigungen nicht davonabhält, nur gegen Dragica zu ermit-teln. Die verliert dabei ihren Job,ihre Wohnung, ihr soziales Umfeld.

In sparsamen Sätzen, meistens imTon einer Reportage, schreibt ElAwadalla über einen Fall, den es soähnlich gegeben hat. Die absurdeGeschichte kontrastiert mit demschlichten Tonfall aufs feinste.Zumal die Autorin keinesfalls neu-tral ist und die gefährlicheBeschränktheit der Wiener Polizeisehr schön bloßstellt. Das Problemist, wie in Deutschland, nicht ein ras-sistischer Ermittler. Das Problemsind die vielen Kollegen, die ihngewähren lassen.

Zu viele Putzfrauen ist ein saubergebauter Krimi (der am Ende sehrschön die Kurve kriegt zu dem langeZeit seltsam allein herumstehendenAnfangskapitel bekommt), es istauch ein wütendes und komischesBuch über Verhältnisse, die hinge-nommen werden. Etwa die dauern-den Durchstechereien der Polizei,wenn es darum geht, die Presse fürdie Ermittlungen einzusetzen. Unddie willige Presse, die Verdächtige sopräsentiert, als stünde ihreTäterschaft fest – wenn sie fremdlän-disch sind.

Erst aus der Nähe betrachtetmerkt man, dass die Dinge kompli-zierter sind. Und dass der Titel Zuviele Putzfrauen weniger witzig,dafür präziser ist, als man anfangsmeint.

Für Dialektunkundige hat dassehr komische und sehr traurigeBuch ein Glossar für all die Dialogeim schwersten Wiener Dialekt.

Etwa was der Satz bedeutet „Nadoa kriag i Leis im Mogn“: „Nein, dakriege ich Läuse im Magen“.

Alex Coutts

El Awadalla: Zu viele Putzfrauen. EinWiener Krimi. Milena, Wien 2020, 120S., 19,-

Sunil Mann

B Ü C H E R

26 ULTIMO

Seit Juni kann man auf Netflix The Last Days of American Crime sehen.Der Film basiert auf dem gleichnamigen Comic von Rick Remender (Sto-ry) undGreg Tocchini (Zeichnungen) von 2009. Statt Zeit an den völlig ver-hunzten Film zu vergeuden, sollte man lieber zur Vorlage greifen: DieUS-Regierung plant mit der Ausstrahlung des A.P.I.-Signals Verbrechenund Terrorismus ein für alle Mal abzuschaffen. Das Signal beeinflusstdasmenschliche Gehirn so, dass esMenschen unmöglich ist, gesetzeswid-rige Taten auszuführen. Zusätzlich wird Bargeld komplett abgeschafftund durch ein digitales Zahlungssystem mit Karten ersetzt. Damit kön-nen alle Geldbewegungen überwacht werden. Zwei Wochen bleiben demGangster Graham Bricke noch für einen letzten, großen Coup. Er willeine der Maschinen klauen, die die neuen Kreditkarten aufladen. Da Gra-ham das nicht allein schafft, holt er die Hackerin Shelby und ihren psy-chotischen Freund Kevin ins Boot. Gemeinsam wollen sie das letzte gro-ße Ding in der Geschichte der USA drehen. Natürlich läuft es nicht glatt.Jeder treibt sein eigenes Spiel, Gangster und Polizei sind Graham und sei-ner Gang auf den Fersen und die Stadt versinkt im Chaos, weil viele in Tor-schlusspanik nochmal die Sau rauslassen. Remenders Story ist eine flir-rende Mischung aus Pulp und Heist-Thriller in einem beunruhigendenSF-Szenario voller Wendungen, Sex und blutiger Gewalt. Tocchinis wil-der, beinahe expressionistischer Zeichenstil erinnert an FrankMiller. Diewarmen Farben der Bilder betonen die gewaltgeladene Atmosphäre. Manchmal geht dieser Stil jedoch auf Kosten der Übersichtlichkeit. Im Anhang gibt es Skizzenund Coverentwürfe. (Aus dem Amerikanischen: Bernd Kronsbein, Splitter-Verlag, Bielefeld 2011, 172 S., HC, 22,80) /// -ok-

Als Mr. Sulu an Bord der Kirk-Enterprise durfte er in den 60ern Jahrenden ersten ernstzunehmenden Asiaten in einer TV-Serie spielen. SeineProminenz hat George Takei zunächst dafür genutzt, sich (Jahre nachdem Star-Trek-Ende) zu seiner Homosexualität zu bekennen und als Akti-vist für Bürgerechte aufzutreten. Ebenso deutlich führt er seit Jahrenden USA eine der dunklen Epochen des 20. Jahrhunderts vor Augen: Dieungesetzliche Verhaftung Tausender amerikanischer Japaner nach demAngriff von Pearl Harbor. Takeis Familie gehört zu den Opfern dieser ras-sistischen Maßnahme, in deren Folge gut 120.000 in den USA (zum Teil inder dritten Generation) lebende Japaner abgeholt und in Lagern „inter-niert“ wurden. Sie mussten ihren Besitz verkaufen (weit unter dem übli-chen Marktpreis) und wurden ganz offen als Feinde der USA behandelt –weil sie Japaner waren oder Verwandte in Japan hatten.Nach einemTheaterstück von Takei und demMusical gibt es diese Erinne-rung jetzt auch als Comic: They Called Us Enemy – Eine Kindheit im In-

ternierungslager erzählt die Geschichte der Familie Takei und ihre Zeitim Lager. Es geht umWürde und Sturheit (Takeis Vater weigerte sich, de-mütigende Loyalitätserklärungen zu unterschreiben, nur um aus dem La-ger zu kommen), beschützende Eltern und um Vergebung und Vergessen.Die Rahmenhandlung spielt in der Gegenwart, als George Takei im Roose-velt-Haus einen Vortrag halten soll und nicht vergisst zu erwähnen, dassdieser Roosevelt, neben seiner Sozialpolitik und seinem Engagement, Eu-ropa und den asiatischen Raum zu befreien, eben auch der Initiator der In-ternierungspolitik war.Der Comic ist vor allem lehrreich. Aus Takeis Erinnerungen haben Justin

Eisinger und Steven Scott die Geschichte geformt,Harmony Becker hat ineinem etwas reduzierten Manga-Stil versucht, eine angemessen sachli-che Bildform zu finden. Die sorgt für wenig ästhetische Überraschungen,transportiert die Geschichte aber sehr gut. Eine Geschichte, die übrigensniemals endet: They Called Us Enemy schlägt den Bogen von denen dama-ligen Lagern zu den skandalösen Kinder-Lagern der Trump-Regierung,die seit 2016 aufgrund der HerkunftMenschenjagd betreibt – das amerika-nische Paradox: Eine Nation, die nur durch Einwanderer zustande kam,pflegt heute Hass und Hetze gegen Einwanderer. (Aus dem Amerikani-

schen von Christian Langhagen. CrossCult, Ludwigsburg 2020, 208 S.,

HC, 25,-) /// -aco-

1924 erschien RichardConnells KurzgeschichteThe Most Dangerous

Game (Das grausamsteSpiel). Darin strandet derGroßwildjäger Rainsfordauf einer Karibikinsel.Der von der Oktoberrevo-lution ins Exil getriebenerussische General Zarofffrönt dort seiner Leiden-schaft, der Menschen-jagd. 1932 verfilmten Er-nest B. Schoedsack und Ir-ving Pichel den Stoff underfanden mit ihrem Filmdas Genre der Survival-Movies. In Zaroff setzten Sylvain Runberg (Story) und Fran-

cois Miville-Deschenes (Zeichnungen) nun Connells Kurzgeschichte fort. Zaroff hatdie Begegnungmit Rainsford überlebt. Die Niederlage hat ihm jedoch die Lust an derJagd genommen. Eines Tages taucht Fiona Flanagan auf der Insel auf. Sie ist die Toch-ter eines von Zaroffs Opfern, einem Gangsterboss aus Boston. Fiona und brennt aufRache. Um die zu bekommen, hat sie ihre Leute mitgebracht sowie Zaroffs Schwes-ter und ihre Kinder als Geiseln genommen. Die nun folgende blutige Auseinanderset-zung zwischen Zaroff und den Gangstern ist, nicht übermäßig originell, doch ziem-lich spannend. Die Gangster sind zahlenmäßig überlegen, dafür kennt Zaroff das Ter-ritorium. Was Kaltblütigkeit angeht, sind Zaroff und Fiona einander ebenbürtig. He-rausragend sind Miville-Dschenes realistische Zeichnungen und die gekonnte Farb-gebung. Dass die Insel insgesamt nicht sonderlich glaubwürdig ist, geben die Ma-cher im Nachwort zu. Dafür ist sie ein stimmungsvoller Schauplatz. Und das machtbei solchen Geschichten viel aus. (Aus dem Französischen: Harald Sachse, Split-

ter-Verlag, Bielefeld 2020, 90 S., HC, 19,80) /// -ok-

Bezimena ist eine Mischung aus modernerLegende, Voyeurismus und Unterwerfungs-fantasie.Nina Bunjevac hat die etwas wirreGeschichte um eine Göttin, die als Mann wie-dergeboren wird und unter einem recht star-ken Triebleben leidet, in fein schraffiertenTusche-Tableaus umgesetzt, die ihre Vorbil-der nicht verleugnen. Dazu erklärt sie in ei-nem Nachwort, dass sie damit ihre Miss-brauchserfahrung aufgearbeitet habe, wo-mit der ganze prächtige Band erheblich ver-wirrender wirkt. Fürs Auge ist Bezimena –

Eine moderne Adaption des Mythos von Arte-

mis und Siproites ein Genuss; drüber nach-denken sollte man hingegen nicht zu sehr.(Aus dem kanadischen Englisch von Benja-

min Mildner, avant-verlag, Berlin 2020, 224

S., HC, 30,-) /// -aco-

ULTIMO 27

COMICSVon GIR zu Moebius – Der Sma-

ragdsee heisst ein großformatigerHardcoverband, der ohne Herausge-ber und erkennbares Ordnungsprin-zip frühe Arbeiten des Comic-Ge-nies Jean Giraud zusammenstellt.Vom Schwarzweiss-Western biszum Foto-Comic sieht alles nicht be-sonders beeindruckend aus – wennman außer Acht lässt, das hier einerder ganz Großen seine ersten Schrit-te macht. Zur Einordnung gibt´s einVorwort (von 1980!) des VeteranenJijé und ein ausführliches und sehrhilfreiches Nachwort von ClaudeEcken. Der ganze etwas frustrieren-de Band enthält zudem viele Beispie-le für die Arbeiten Girauds, der psy-chodelisch-durchgeknallte Teil, dener als Moebius verbreitete, kommthingegen kaum vor. (Aus dem Fran-

zösischen von Harald Sachse, Bear-

beitung: ‚Uwe Peter. Splitter, Biele-

feld 2020, 144 S., HC, 25,00) /// -aco-

Nach Kriegsende 1918 versetzt die Rückkehr des totgeglaubten Grafen Cra-ckersmith das beschauliche englische Dorf Sweet Cove in helle Aufregung. Lei-der hat mit dem Grafen auch der Tod Einzug in den Ort gehalten. Die Polizeikann dem Treiben des Mörders keinen Einhalt gebieten. Zum Glück besitzt diepensionierte Dorflehrerin Adelaide Crumble eine ausgeprägte Spürnase undnimmt sich des Falls an. Miss Crumble – Das gestiefelte Monster, der ersteBand aus der Anthologie-Reihe 7 Detektive von Herik Hanna (Story), Sylvain

Guinebaud (Zeichnungen) und Lou (Farben), ist ein klassischerWhodunnit-Kri-mi. Oder besser: er will es sein, denn richtig spannend wird es erst im letztenViertel des Bandes. Davor sind die Seiten mit zahlreichen Albernheiten, peinli-chen Witzchen über dicke Menschen, viel Text und ein paar Morden, aberkaumDetektivarbeit angefüllt. Die ins cartoonhafte gehenden Zeichnungen las-sen vieles wie groteske Slapstick-Nummern wirken. Dass die sympathischschlagfertige und eigenwillige Miss Crumble als pensionierte Dorflehrerinständig mit tiefem Dekolleté ihren Busen betont, erscheint auch seltsam. Hat-ten die Macher etwa nicht genug Vertrauen in die geistigen Fähigkeiten ihrerHeldin? Dabei stellt Miss Crumble oft ihre spitze Zunge und ihren scharfen Ver-stand unter Beweis. (Aus dem Französischen: Tanja Krämling, Splitter-Verlag,

Bielefeld 2020, 66 S., HC, 16,-) /// -ok-

Tokyo imWinter 1898: HochrangigeBeamte der neuen Regierung besu-chen ihren einstigen politischenGegner Katsu Kaishu, der die friedli-che Übergabe derMacht vom Shogu-nats an die Anhänger des Kaisers or-ganisierte und so einen blutigen Bür-gerkrieg verhinderte. Zwischen deneinstigen politischen Gegner ent-spinnt sich ein Gespräch über die Ge-schicht.e Auf Bitten seiner Gäste er-zählt Kaishu von einer denkwürdi-gen Begebenheit aus der Anfangs-zeit des Shogunats. 1649, nach überzwei Jahrhunderten voller kriegeri-scher Auseinandersetzungen ist esder Togukawa-Dynastie gelungen,die Vorherrschaft zu erringen undstreng aber friedlich über das Landzu herrschen. Der Kaiser wurde ent-machtet und wird seitdem in sei-nem Palast in Kyotot festgehalten.

Der Diebstahl geheimer Staatsdoku-mente schürt jedoch die schwelen-den Konflikte und droht das Land ineinen neuen Bürgerkrieg zu stoßen.Um diesen abzuwenden beauftragtdas Shogunat den Samurai Jubei da-mit, die Schriften zu finden und inSicherheit zu bringen. Die Schrift

des Windes von Kan Furuyama

(Story) und Jiro Taniguchi (Zeich-nungen) ist ein packendes Historien-drama. Seine Nachforschungen füh-ren Jubei durch Wälder, in Tempelund nach Kyoto. Beeindruckendsind Taniguchis stimmungsvolle, de-taillierte und realistische Darstel-lungen von Landschaften und Ge-bäuden. Die Bilder gehen optischweit über das hinaus, was in denmeisten Manga sonst üblich ist. Im-mer wieder wird Jubei mit Getreu-en des Kaisers konfrontiert, was zuenergiegeladenen Actionszenenführt. Gewalt entlädt sich darin ge-radezu eruptiv. Die Schwertkämpfedauern meist nicht länger als einpaar Hiebe.Ende des 19. Jahrhundert herrschtwieder der Kaiser über Japan. Erhat sein Reich in Gottesland verwan-delt, mit ihm als Zentrum. Auf seinePerson vereint sich alle politischeund weltliche Macht. Bittere Ironiedabei ist, dass zur Etablierung die-ses Herrscherbildes ausgerechnetjene Dokumente beigetragen haben,die Jubei vor über 300 Jahren wie-derfinden sollte. Die verheerendenFolgen die der fanatische Glaube anden Kaiser für Japan und die Welthaben wird, sind hinlänglich be-kannt. (Aus dem Japanischen Miyu-

ki Tsuji, Carlsen, Hamburg 2020, S.

240, SC, 16,-) ///-ok-

Die Ölfelder brennen, die Staaten der Welt zerfallen. Eine Seuche hat die Erdeheimgesucht, dieMenschheit ist am Ende. Damit beginnt die auf drei Bände an-gelegte Erzählung Reset von Fred Duval, die von Emem in beeindruckendeund vor allem recht farbenfrohe Bilder umgesetzt wurde. Eine zweite Erzählli-nie spielt auf einem anderen Planeten, wo sich ein Paar gerade auf die Hochzeitvorbereitet und hofft, im kommenden Militäreinsatz gemeinsam eingesetzt zuwerden. Dennman hat beschlossen, einen Planeten namens Erde zu retten, dervon einem massiven Artensterben heimgesucht wird und dessen primäre Spe-zies nicht in der Lage zu sein scheint, das Leben auf dem Planeten zu erhalten.So rücken die Aliensmit einer erstaunlichen Technologie auf die Erde vor, über-nehmen freundlich, aber bestimmt das Kommando und verstricken sich bald indie Händel verschiedener Fraktionen, die es ihnen die Einmischung übel neh-men. Bereits 2018 in Frankreich erschienen, wirkt Reset vor dem Hintergrundder jetzigen Pandemie erschreckend aktuell. Ohne große Mätzchen erzählt, be-eindruckt die zeichnerische Phantasie von Emem, dessen Alientechnologieziemlich anders aussieht als alles, was man im Genre gewohnt ist, wofür Desig-ner Fred Blanchard zuständig gewesen sein dürfte. Der erste Band Die Entwur-

zelten liegt vor, der zweite soll im August erschienen. (Reset Bd. 1: Die Entwur-

zelten. Aus dem Französischen von Tanja Krämling. Splitter, Bielefeld 2020, 64

S., HC, 16,00) /// -aco-

Der Schwede Peter Bergting ist seit17 Jahren als Zeichner, Illustratorund Autor tätig, vor allem im Be-reich Kinderbücher und Rollenspiel-illustrationen. Seit seiner Kindheitliebt er es, Drachen zu zeichnen.Nun hat er diesen beliebten Fanta-sy-Wesen mit Drachen – Die geflü-

gelten Bestien ein Buch gewidmet.Darin werden die Ursprünge der Sa-gen ebenso beschrieben wie derenEtablierung in der Popkultur. DenGroßteil des Buches nehmen die Be-schreibungen von gut drei Dutzendmehr oder weniger bekannter Dra-

chen aus Literatur, Film und Rollen-spielen ein, von Smaug über Fafnir,Fuchur, Draco bis hin zu den Dra-chen aus Game of Thrones. Einigeseiner eigenen Schöpfungen hatBergting natürlich auch unterge-bracht. Neben einem kurzen interes-santen Informationstext bekommtjeder Drache meist eine ganzseitigeZeichnung. Zusätzlich gibt es auchein paar Fun Facts mit denenman inden entsprechenden Kreisen reüssie-ren kann. Dazu gehört auch ein Grö-ßenvergleich. Den Schluss bildenSkizzen und ein Literaturverzeich-nis. (Aus dem Schwedischen: Chris-

tian Vallin, Cross Cult, Ludwigs-

burg 2020, 122 S., HC, 25,-) /// - ok-

28 ULTIMO

S P I E L P L A T Z

INS HERZ DER FINSTERNIS»THE LAST OF US PART 2« IST EIN DÜSTERES UND BRILLANTES SPIEL

The Last of Usgehört zuden besten Vi-

deospielen über-haupt: 20 Jahrenachdem ein mu-tierter Cordy-ceps-Pilz großeTeile der Weltbe-völkerung inblutrünstige Irreverwandelt hatsoll derSchmuggler Joeldie kleine Elliequer durch dieverwüstetenUSA bringen.Das Spiel endetemit einemaufwühlendenCliffhanger.

Der zweiteTeil spielt vierJahre nach denEreignissen des Vorgängers. Ellieund Joel haben sich bei seinem Bru-der und dessen Frau in Wyoming nie-dergelassen und mit anderen Überle-benden eine Gemeinde aufgebaut.Eine Mauer und regelmäßigen Pat-rouillen schützen das Städtchen vorumherstreifenden Infizierten undPlünderern. Ellie ist seit kurzem mitder gleichaltrigen Dina zusammen.

Mit vielen Details macht Spieleent-wickler Naughty Dog diese Welt le-bendig. Man freut sich, dass die lieb-gewonnenen Figuren des erstenTeils ein neues, besseres Leben ge-funden haben. Dann erleidet Ellie ei-nen furchtbaren Verlust. Von Wutund Trauer getrieben, schwört sieRache und folgt den Verant-wortlichen nach Seattle. So ent-schlossen Ellie ihre selbstauferlegte

Mission angeht, so schwer wird es,sie zu erfüllen. In den Ruinen derStadt gibt es unzählige Infizierte. Au-ßerdem kämpfen mit der militärischorganisierten Washington Liberati-on Front und der archaischen Sera-phiten-Sekte, deren Mitglieder sichals Initiation das Gesicht vernarben,zwei Fraktionen erbittert um das,was von der einst größten Stadt imNordwesten der USA übrig ist.

Die zunächst eher simpel wirken-de Rache-Story nimmt einige Wen-dungen, wird immer komplexer undtragischer. Dass die Handlung rechtlinear ist, fällt kaum auf, so sehrwird man durch die herausragendgeschriebenen Charaktere, die Storymit ihren perfekten Tempowechselnund die Actionszenen in das Spielgezogen.

Die verregnete Stadt verfällt lang-sam, Pflanzen wuchern, Grau undGrün sind die dominierenden Far-ben. Das wirkt trostlos und bedrü-ckend, besitzt zugleich eine gewisseSchönheit. Die seltenen lichten Mo-mente strahlen umso heller. DieAreale, die Ellie durchquert, sinddeutlich größer als im Vorgänger. Esgibt also viel zu erkunden, um Vorrä-te, Munition, Trainingsbücher oderZettel mit herzzerreißendenGeschichten oder nette Easter-Eggszu finden. Die angenehm einfachenCrafting und Skill-Systeme des Vor-gängers wurden leicht erweitert.Kämpfe gestalten sich unglaublichpackend und intensiv. Im Vergleichzum Vorgänger gibt es noch mehrSurvival-Horror, der einem das Blutin den Adern gefrieren lässt. Oft hates Ellie aber mit menschlichenGegnern zu tun.

Ellie kann unter Autos durchkrie-chen, geduckt laufen, sich durchSpalten zwängen oder im hohenGras verbergen. Das Gunplay istwuchtig. Treffer werfen Ellie schonmal um, dann muss sie sich liegendwehren. Die Gewaltdarstellung istdrastisch und realistisch. GetroffeneGegner kippen nicht einfach um, sieröcheln, zucken, rufen verzweifeltum Hilfe oder den Namen gefallenerKameraden, Hunde jaulen herzer-weichend. Naughty Dogs Absicht, Tö-ten so brutal und blutig darzustellen,dass Konfrontationen möglichst ver-

mieden werden,geht auf. Mussdoch gekämpftwerden, stelltsich danach keinTriumphgefühlein.

Mit einem ge-nialen und einfa-chen Kniff wirdetwa in der Mittedes Spiels ElliesAntagonisten eingut nachvollzieh-bares Motiv gege-ben. Spätestensjetzt wird TheLast of Us Part 2zu einer Reflexi-on über Hass, Ge-walt und Vergel-tung, die Genre-konventionensprengt. Wenn El-lie auf ihre Ant-

agonisten trifft, dann gibt es einembei jedem Treffer, egal wer ihn erlei-det, einen Stich ins Herz, da manVerständnis für beide Seiten hat.

In technischer Hinsicht ist dasSpiel makellos. Was Naughty Dogaus der guten alten PS4 an optischerPracht herausholt, ist beeindru-ckend, ebenso das Sounddesign. DasSpiel läuft stets flüssig, auch wenndie Konsole oft besorgniserregendröhrt. Einzig die deutsche Tonspurist nicht immer optimal abgemischt.

Zum Release setzte ein übler Shit-storm ein. Die Gewaltdarstellung,der Verlauf der Geschichte, von derein Hacker Details geleakt hatte(nicht lesen war natürlich keine Opti-on), wurde kritisiert. Andere empör-ten sich darüber, dass Ellie lesbischist (was seit dem Left Behind -DLCdes Vorgängers klar war) oder fastalle zentralen Figuren weiblich sind(was in AAA-Titeln selten ist). Es gabsogar Morddrohungen gegen eineDarstellerin. Das ist erschreckend,traurig und Beleg für die toxischeErregungsunkultur.

The Last of Us Part 2 ist ein muti-ges Spiel, das es weder allen rechtmachen will oder kann. Gerade des-halb ist es ein Meisterwerk. Es isteine verstörende Reise ins Herz derFinsternis, die noch lange nach demAbspann nicht loslässt. Olaf Kieser

The Last of Us Part 2. Entwickler:Naughty Dog Hersteller: Sony. Für PS4

Eine Welt am Ende: „The Last Of Us Part 2“

Zwischen Schrecken und Idylle

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ULTIMO 41

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Brake kulturellEngersche Straße 361,0521/771057www.brakekulturell.de

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Forum für Kreativität undKommunikatione.V. / TheaterpädagogischesZentrum Bielefeld:Markgrafenstr. 3 (Die Lofts)0521-176980www.forum-info.de

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HecheleiRavensberger Park0521-966880www.hechelei.de

Heimat+HafenStapenhorststr.780521-55731550www.heimathafen-bielefeld.de

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Kleines Theater BielefeldRavensberger Park 10700/88200200www.kleines-theater-bielefeld.net

KULTurVEREIN Bielefeld e.V.Breite Str. 2433602 Bielefeld0521-5574066www.kulturverein-bielefeld.de

LAG Spiel und Theater NRWe.V.: c/oMichael Zimmermann, Früh-herrenstr. 11,05221-342730www.spiel-und-theater-nrw.de

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Musik- & Kunstschule derStadt BielefeldBurgwiese 90521-51-6677www.muku-bielefeld.de/

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Neue SchmiedeHandwerkerstraße 7,0521-1443117www.neue-schmiede.de

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StadthalleWilly Brandt-Platz 1,0521-9636-0www.stadthalle-bielefeld.de

Stadttheater BielefeldBrunnenstraße 3-90521-515454www.theater-bielefeld.de

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StellwerkNaggertstr. 5233729 Bielefeld0521 / 94 93 66 01www.stellwerk-bielefeld.de

StereoAm Boulevard 133613 Bielefeld0521-9679293www.stereo-bielefeld.de

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FilmweltLange Straße 7405231 32073web.detmold-kino.de

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ganzen Gebäudes und eine Detailauf-nahme. Die Bilder müssen als JPEG-For-mat in einer Größe von ungefähr 3600mal 2400 Pixel bei 300 dpi zusammenmit der Ortsangabe und dem Namendes Fotografen per Mail geschickt wer-den an: [email protected]. Einsende-schluss ist der 31. August 2020. LWL-In-dustriemuseumZiegelei Lage, Tel. 015140635050, [email protected]

JOBSBuchhändler*in gesucht. Für unserelebhafte Stadtteilbuchhandlung in Bie-lefeld suchenwirmöglichst bald Verstär-kung auf zunächst 400 €-Basis. Sie soll-ten mit allen buchhändlerischen Tätig-keiten vertraut und flexibel einsetzbarsein. [email protected]

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Wann und wenn immer rechtspopulistische Bewegungenauftauchen und erfolgreich werden, geht das mit einem rapidenVerfall der Sitten einher: Das maßlose Beschimpfen undVerleumden aller Andersdenkenden und –handelnden wird zumNormalfall.Das ist lustig, weil diese Bewegungen ja immer antreten, um diesogenannten guten Sitten wieder herzustellen und immer zurückwollen zu jenen „guten alten Werten“, die die jeweilige Nationmal groß gemacht haben sollen. Diese alten Werte bestehenimmer in Anstand (yep), Vaterlandsliebe und Verachtung undVerfolgung jeder Sexualität, die sich nicht in der heterosexuellenMissionarsstellung ausdrückt. Immer gerne wird auch ein SchussReligion genommen, wobei der jeweilige Führer meistens garnicht religiös ist (Mussolini, Hitler, Orban, Trump etc.), was seineSchäfchen (und deren Hirten) aber nicht weiter stört.Immer gehört auch ausgelebter Fremdenhass dazu, der damitgerechtfertigt wird, dass die Nation an der einstigen Größedurch böse Feinde gehindert wird, seien sie im Lande alsWertezerstörer oder böse Nachbarn, die der jeweiligen „großenNation“ die Größe neiden.Dass das alles Quatsch ist, kann man noch so oft wiederholen. Esgeht nicht um Argumente, sondern um Nestbau. Und das Egoeines großen Führers, im bürgerlichen Leben erfolglos undverachtet, der genau weiß, dass er seiner Gefolgschaft die Huckevolllügt und gerade darüber noch mehr Spaß an der Sache hat.Irgendwann wachen die trotteligen Gefolgsleute wieder auf (oftin einer Trümmerlandschaft, real und moralisch) und fragen sich,wie das alles passieren konnte.Das erklärt ihnen dann der nächste Führer ganz genau.

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ULTIMO 45

fast fertig

AMERICA, THEBEAUTIFUL

DER VORLETZTE ROMAN VON KENT HARUF BEHANDELT »KOSTBARE TAGE«AM ENDE DES LEBENS UND FEIERT NOCH EINMAL LANDSCHAFT UND LEUTE IN COLORADO,

WO DAS LEBEN AUCH NICHT EINFACHER IST, ABER FREUNDLICH MITEINANDERUMGEGANGEN WIRD.

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Gleich auf den ersten Buchseiten erhält„Dad“ Lewis seine Diagnose: Er wird nurnoch ein paar Monate zu leben haben. Le-

wis ist eine Institution in Holt, der fiktivenKleinstadt in Colorado, in der alle sechs Ro-mane von Kent Haruf spielen. Dad betreibtden Hardware-Store in Holt. Er hat eine ihnliebende Frau, eine fröhliche Tochter undFrank, einen entfremdeten Sohn, den er seitJahren nicht mehr gesehen hat. Dad weissgar nicht, wo Frank lebt.

Dad Lewis blickt auf sein Leben zurück.Er war ein guter Mann und ein strengerMann. Wegen seiner Härte hat sich einMann umgebracht. Lewis versuchte dasjahrelang mit vielen guten Taten zu kom-pensieren, aber es war nie genug. Wort-karg und abweisen erscheint er. Mit seinerFrau und seiner Tochter kutschiert Dadnoch einmal durch den Ort, in dem er fastsein ganzes Leben verbracht hat. Ermeint, dass sein Leben sehr klein gewesensei.

Wie Haruf diesen langen Abschied insze-niert, unsentimental und doch zu Tränenrührend, ist ein weiterer Beleg für das im-mense Talent diesen sparsamen Schrei-bers, der nie über etwas anderes schriebals über die Kleinstadt Holt und darin dieganze Welt entdeckte und beschrieb.

In das ländliche Holt kommt der neuePfarrer. Er predigt, dass Jesus mit seinemWort „Liebet eure Feinde“ heute auch dieMenschen im Irak oder Afghanistan mei-

nen würde. Empört verlässt ein Teil der Ge-meinde die Kirche. Dieser Pfarrer mussversetzt werden!

Aber Dad Lewis möchte gerne, dass derPfarrer die Andacht hält, wenn er tot ist.Und weil die Kirche dem Pfarrer verschlos-sen ist, wird sie im Garten stattfinden.

Viele kleine Szenen reihen sich aneinan-der, im Grundtonfall recht traurig. Das Le-ben ist nicht mehr in Ordnung zu bringen.Und Haruf ist kein Autor, der mit Weishei-ten aufwarten würde, schon gar keinen spi-rituellen. Lieber schildert er absolut bezau-

bernd einen heissen Sommertag, der vierFrauen aus drei Generationen dazu bringt,in einem großen Viehtrog schwimmen zu ge-hen. Keine hat einen Badeanzug dabei, unddie älteste hat sich noch nie öffentlich entklei-det. Aber das Wetter ist heiß und das Wasserangenehm kalt. Und dann machen sich dieFrauen nackig, und Haruf beschreibt jedenKörper einzeln und detailliert und ganz undgar sachlich: den kindlich dürren Laib vonAlice wie den üppigen und vom Leben ermü-deten von Willa. Diese Beschreibungen sindebenso direkt wie warmherzig, unerotischund zärtlich, durch die Beschreibung desSchamhaars erfahren wir etwas über denKreislauf des Lebens.

Dann sind da die Ratschläge, mit denendie Eltern ihre traurig alternden erwachse-nen Kinder trösten:

„Es ist so lächerlich. So absurd. Alles ist sosinnlos.

Das wird sich bessern, Schatz.Wie denn?Es wird einfach besser. Alles wird besser.Aber wie?Nach einer Weile vergisst man. Man fängt

an, auf die eigenen Zipperlein und Schmer-zen zu achten. Man erwägt eine künstlicheHüfte. Die Augen werden schlechter. Mandenkt über den Tod nach. Die Perspektiveverengt sich. Man denkt nicht mehr an dennächsten Monat. Man hofft, dass es sichnicht allzu lange hinzieht.“

Kent Harufs Texte könnte man füreine Idealisierung der Idylle halten.Er beschreibt das Korn, das Licht, dieschnurgeraden Wege und das Un-kraut, die Sonne, den Regen, die Men-schen. Aber es gibt bei ihm auch Dro-gen und Gewalt und Liebe und Ver-lust, in allen seinen Romanen. In Kost-bare Tage hat es die Idylle besondersschwer, sich zu behaupten.

Nach diesem Roman schrieb Harufnur noch das wundervolle Buch Unse-re Seelen bei Nacht, ein Höhepunktder Reduktion. Und wenn endlich auch seine beiden ersten Romane „The Tie That Binds“ und „WhereYou Once Belonged“ erschienen,könnte man diesen großen amerikani-schen Schriftsteller mit dem schma-len Oeuvre auch hier zur Gänze wür-digen. Thomas Friedrich

Kent Haruf. Kostbare Tage. Aus dem Ameri-kanischen von pociao und Roberto de Holan-da. Diogenes, Zürich 2020, 347 S., 24,00

Kent Haruf in seinem geliebten Colorado (Bild: Cathy Haruf)

fast fertig