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Research Collection
Doctoral Thesis
Die jungvulkanischen Gesteine von Aegina, Methana und Porosund deren Stellung im Rahmen der Kykladenprovinz
Author(s): Davis, Eleutheria
Publication Date: 1957
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000126484
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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ETH Library
Prom. Nr. 2562
Die jungvulkanischen Gesteine
von Aegina, Methana und Porös und
deren Stellung im Rahmen
der Kykladenprovinz
von der
EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN ZÜRICH
zur Erlangung
der Würde eines Doktors der Naturwissenschaften
genehmigte Promotionsarbeit
vorgelegt von
Eleutheria N. Davis
aus Athen (Griechenland)
Referent: Herr Prof. Dr. C. Burri
Korreferent: Herr Prof. Dr. F. de Quervain
1957
Buchdruckerei AG. Baden
Lebenslauf
Ich wurde am 23. April 1928 in Rethymno (Creta) geboren, wo ich die Pri¬
mär- und Mittelschule besuchte. Im Jahre 1945 beendigte ich die Mittelschule
und im Oktober des gleichen Jahres bestand ich die Aufnahmeprüfung an die
Universität von Athen, wo ich während 4 Jahren Naturwissenschaften stu¬
dierte. Im Oktober 1950 promovierte ich zum Dr. es sc. mit einer petrogra-
phischen Arbeit, betitelt «Les Péridotites de l'Eubée Méridionale-». Im Jahre
1952 erhielt ich ein Staatsstipendium, welches mir ermöglichte, zuerst zwei
Semester an der Universität Genf zuzubringen (Winter-Semester 1952/1953,
Sommer-Semester 1953). Im Winter-Semester 1953 j 1954 und Sommer-
Semester 1954 war ich an der Eidg. Technischen Hochschule als Fachhörerin
eingeschrieben. Winter-Semester 1954J55 brachte ich wiederum in Athen zu,
und seit Sommer-Semester 1955 war ich wieder an der ETH eingeschrieben.
Seit 1951 bin ich als Assistentin am Mineralogisch-Petrographischen Institut
der Universität von Athen angestellt.
Diese Arbeit erscheint zugleich als Nr. 6 der Publikationen, herausgegebenvon der Stiftung «Vulkaninstitut Immanuel Friedlaender»
2
Inhalt
A. Einleitung 8
B. Geologie 9
1. Der geologische Bau von Aegina, Methana und Porös....
9
a) Die Halbinsel Methana 9
b) Die Insel Aegina 9
c) Die Insel Porös 10
2. Das Alter des Vulkanismus 10
3. Postvulkanische Erscheinungen 13
C. Pétrographie IS
1. Mineralbestand 15
a) Feldspäte 15
a) Plagioklase 15
ß) Orthoklas 24
b) Quarz 24
c) Cristobalit 27
d) Hornblende 27
e) Biotit 29
f) Pyroxene 31
a) Augit 31
ß) Orthaugit 32
g) Olivin 32
h) Magnetit 33
i) Apatit 33
2. Die verschiedenen Typen der jungvulkanischen Eruptivgesteine
des Saronischen Golfes 35
a) Laven 35
a) Dacitoide 35
aa) Hornblendedacitoide und Hornblende-Augitdacitoide 36
ßß) Hornblende-Biotit-Augitdacitoide (Porös) ....40
ß) Andésite 42
aa) Hornblende-Augit-Hypersthenandesite (Aegina und
Methana) 42
ßß) Olivinführende Augit-Hypersthenandesite ....44
b) Tuffe 46
3
c) Einschlüsse 46
a) Exogene Einschlüsse 46
ß) Endogene Einschlüsse 46
aa) Vorwiegend monomineralische und einfach zusammen¬
gesetzte Einschlüsse 46
ßß) Gesteinseinschlüsse 47
d) Übersicht über den modalen Mineralbestand der Laven und
Einschlüsse 52
D. Petrochemische Betrachtungen 54
1. Der Chemismus der Magmen des Saronischen Golfes 54
2. Diagrammatische Darstellungen nach P. Niggli und Versuch einer
Charakterisierung des Provinzialtyps 61
3. Der Vulkanismus des Saronischen Golfes im Rahmen der Kykla-
denprovinz 67
E. Verzeichnis der benützten Literatur 72
4
Verzeichnis der Figuren und Tafeln
A. Tafeln
Tafel I
Tafel II
Tafel III
Tafel IV
Tafel V
Tafel VI
Figuren 3, 4, 5, 6
Figuren 7, 8, 9, 10
Figuren 17, 19, 25
Geologische Karte von Aegina nach R. v. LeydenGeologische Karte von Methana nach R. v. LeydenDer Kykladenbogen
B. Figuren
Fig. 1:
Fig. 2:
Fig. 3:
Fig. 4:
Fig. 5:
Fig. 6:
Fig. 7:
Fig. 8:
Fig. 9:
Fig. 10:
Fig. 11:
Fig. 12:
Fig. 13:
Fig. 14:
Fig. 15:
Fig. 16:
Fig. 17:
Fig. 18:
Fig. 19:
Morphologische Ausbildung der PlagioklaseZonarstruktur der PlagioklaseZonarer Plagioklaseinsprengling mit korrodiertem Kern, aus Hornblende-Augit-dacitoid, Chôma Bukore, Methana
Zonarer Plagioklaseinsprengling, verzwillingt, aus Hornblende-Pyroxendacitoid,Dzunaki, Methana
Zonarer Plagioklaseinsprengling, verzwillingt, aus Hornblende-Augitdacitoid,Kameni, Methana
Plagioklaseinsprengling, voll von Glaseinschlüssen, aus Hornblendedacitoid,Kameni, Methana
Zonarer Plagioklaseinsprengling, aus Hornblendedacitoid, Dzunaki, Methana
Zonarer Feldspateinsprengling mit Rekurrenzen, verzwillingt, aus Hornblende-
Augitdacitoid, Kipoi, AeginaZonarer Feldspateinsprengling mit kristallographischem Umriß, aus Hornblende¬
dacitoid, Dzunaki, Methana
Banater Verwachsung von Plagioklas, aus Hornblendedacitoid, AeginaInteressante Verwachsung von Augit und Feldspat, aus olivinführendem Pyroxen-andesit, Malisa, Methana
Lage der (010)-Pole, verglichen mit der Migrationskurve von v. d. Kaaden
Achsenwinkel der Plagioklase, verglichen mit den Kurven von Reinhard und
v. d. Kaaden
Exogener Quarzeinschluß, aus olivinführendem Hornblende-Augitandesit, Ein¬
schluß in Hornblende-Augitdacitoid, Dzunaki, Methana
Quarzeinschluß mit Reaktionszonen, aus Hornblende-Augitandesit, Einschluß in
Hornblendedacitoid, Metochi, AeginaAngeschmolzene Individuen aus Quarz, aus Hornblendeandesit, Einschluß in
Hornblendedacitoid, Kipoi, AeginaCristobalit in der Grundmasse, olivinführender Hornblende-Pyroxenandesit,Einschluß in Hornblendedacitoid, Kossona, Methana
Hornblendeeinsprengling mit randlicher Umwandlung in Augit, aus Horn¬
blende-Augitandesit, Einschluß in Hornblendedacitoid, Malja Glat, Methana
Hornblende, vollständig in Magnetit umgewandelt, aus Hornblendedacitoid,Kameni, Methana
5
Fig. 20: Biotiteinsprengling, randlich zersetzt unter Neukristallisation von Hornblende,aus olivinführendem Hornblende-Pyroxenandesit, Einschluß in Hornblende-
dacitoid, Porös
Fig. 21: Einsprengung von Hornblende mit normaler Umwandlung in Biotit, aus Horn-
blende-Augitdacitoid, Dzunaki, Methana
Fig. 22: Einsprengung von Olivin mit Reaktionsrand von Hornblende, aus olivinführen¬
dem Hornblende-Pyroxenandesit, Einschluß in Hornblendedacitoid, Malja Glat,Methana
Fig. 23: Olivin mit beginnender Bildung von Hornblendereaktionsrand, aus Hornblende-
Augitdacitoid, Methana
Fig. 24: Olivin randlich in Augit umgewandelt, aus Hornblende-Augitdacitoid, Malisa,Methana
Fig. 25: Idiomorpher Olivineinsprengling ohne Reaktionszone, aus olivinführendem
Hypersthenandesit, Malisa, Methana
Fig. 26: Modaler Mineralbestand der Laven
Fig. 27: Modaler Mineralbestand der Einschlüsse
Fig. 28: Variation von al, fm, c und alk in Abhängigkeit von si
Fig. 29: k-mg-Diagramm der analysierten Gesteine von Aegina, Methana und Porös
Fig. 30: Mittlere Variationskurven für al, fm, c und alk in Abhängigkeit von si gemäßFig. 28
Fig. 31: Zusammensetzung und Mengenverhältnisse der normativen FeldspäteFig. 32: QLM-Dreieck der analysierten Gesteine von Aegina, Methana, Porös und des
Isthmusgebiets von Korinth
Fig. 33: K-Na-Ca-Dreieck
Fig. 34: Fe-Mg-Ca-Dreieck
Fig. 35: Kykladenbogen, Differentiationstendenzen
Fig. 36: k-mg-Diagramme der drei Differentiationstendenzen des Kykladenbogens
6
Vorwort
Im Herbst 1953 schlug mir Herr Prof. Dr. C. Burri die Bearbeitung der
seinerzeit durch R. v. Leyden gesammelten jungvulkanischen Gesteine von
Aegina und Methana vor, welche in den Sammlungen der Stiftung Vulkan¬
institut Immanuel Friedlaender im Mineralogisch-Petrographischen Institut
der Eidg. Technischen Hochschule in Zürich aufbewahrt sind.
Er regte zugleich eine Vervollständigung der Aufsammlungen, vor allem in
Hinsicht auf die in den Sammlungsbeständen nicht vertretene Insel Porös an,
was im Winter 1954/55 durchgeführt werden konnte. Die mikroskopischen
Untersuchungen und die chemischen Gesteinsanalysen wurden im mineralo-
gisch-petrographischen Institut der Eidg. Technischen Hochschule durch¬
geführt.Mein erster Dank gilt meinem hochverehrten Lehrer Prof. Dr. C. Burri so¬
wohl für die Zuweisung dieser Aufgabe, wie auch für das rege Interesse, wel¬
ches er meiner Arbeit jederzeit entgegenbrachte. Herrn Prof. Dr. F. Laves, dem
Direktor des obigen Institutes, danke ich ebenfalls für sein Interesse und für
die Förderung, welcher er meiner Arbeit angedeihen ließ.
Den Herren Prof. Dr. R. L. Parker, J. Jakob und Fr. de Quervain bin ich
für Ratschläge und mannigfache Hilfe ebenfalls zum Danke verpflichtet.
Meinem verehrten Lehrer Prof. Dr. M. Gysin in Genf spreche ich auch meinen
wärmsten Dank aus für seine vielseitige Unterstützung bei meiner weitern
Ausbildung in Pétrographie, besonders aber für die Einführung in die Uni¬
versaldrehtischmethoden während meiner Studienzeit in Genf.
Mein Studienaufenthalt in Zürich wurde durch ein griechisches Staats¬
stipendium ermöglicht, wofür ich meinen Professoren an der Universität
Athen, sowie dem Herrn Präsidenten des griechischen Staatsstipendien-Fonds,
K. T. Dimaras, auch an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte.
7
A. Einleitung
Die Vulkane des Saronischen Golfes bilden den nördlichen Endteil des
vulkanischen Bogens des Süd-Aegäischen Meeres, welcher längs des Randes
des Kykladischen Massivs verläuft.
Er umfaßt die Vulkane von Kromyonia (im Isthmusgebiet von Korinth),
Aegina, Methana, Porös, Milos, Santorin, Nisyros, Kos etc. (Dodekanes)und erreicht in der Halbinsel von Halikarnassos das Kleinasiatische Festland.
Die Vulkane wurden nach der Alpidischen Faltung und dem Auftauchen
der Aegäis gebildet und sind durch Magmen der Kalkalkalireihe charakteri¬
siert.
Es ist jedoch bemerkenswert, daß der Vulkanbogen dem Rand der Kykla-denmasse folgt, während die gefaltete Zone selbst, mit Ausnahme des NW-
Teils des Bogens, frei von vulkanischen Bildungen ist.
Einige von diesen Vulkanen sind heute noch aktiv (Santorin), und die
Tätigkeit anderer (Kameni Methana), ist uns durch historische Schriften
bekannt. (Strabo, Pausanias, Ovidius).
Unsere bisherigen Kenntnisse über den Vulkanismus im Saronischen Sek¬
tor des Kykladenbogens beruhen vor allem auf den Untersuchungen von
H. S. Washington und R. v. Leyden über Aegina und Methana, sowie denjeni¬gen von /. Papastamatiou über das Isthmusgebiet von Korinth.
Durch R. v. Leyden wurde anläßlich seiner vorwiegend geologischen Unter¬
suchungen auch eine reichhaltige Sammlung der vulkanischen Gesteine an¬
gelegt, welche heute in den Sammlungen der «Stiftung Vulkaninstitut Imma¬
nuel Friedlaender» im Mineralogisch-Petrographischen Institut der Eidg.Technischen Hochschule in Zürich aufbewahrt wird. Sie bildete, ergänzt durch
eigene Aufsammlungen, besonders von Porös, die Unterlage für die vor¬
liegende Arbeit.
8
B. Geologie
1. Der geologische Bau von Aegina, Methana und Porös
a) Die Halbinsel Methana
Die Basis der vulkanischen Bildungen von Methana besteht aus gefaltetenmesozoischen Gesteinen und neogenen Sedimenten. Die mesozoischen Bildun¬
gen sind hauptsächlich Kalke der obern Kreide und Konglomerate. Sie bauen
den Südteil Methanas (Aspro Vuni) und die Landbrücke zur Argolis auf.
Es handelt sich um Kalke mit Hippuriten, Nerineen und Korallen, die
zwischen Aspro Vuni und dem zentralen vulkanischen Gebiet in Konglomerate
übergehen.Kalksteine finden sich auch im NW von Methana (Krasso Panaja) mit
einer weniger mächtigen Zone (am NW-Rand) von Schiefer, Hornstein und
Serpentin, welche die Basis des Sterna Gambru-Vulkans bilden.
Die neogenen Sedimente finden sich seltener. Im Gebiet des südlichen
Dzunaki-Stroms, bei Kokkinopetra, bestehen sie aus Mergeln mit Ostreen
und Cardien und körnigen Kalken.
Fossilführendes Neogen findet sich auch in Schollen in den Laven der
Malisa-Vulkane an der Westküste (Kalke mit Cardien und Cerithien, Mergelund Konglomerat-Mergel), und an der Nordküste des Malja Glat-Vulkans
(Mylonit, Hornstein, Fossilmergel).Über dieser Basis von mesozoischen Sedimenten bauen sich die Vulkane
von Methana auf.
R.v. Leyden unterscheidet zwischen den älteren Laven, die den Unterbau
für die meisten jüngeren Eruptionen bilden, und welche die erste Phase der
vulkanischen Tätigkeit darstellen, und den jüngeren Bildungen der jüngerenEinzelvulkane.
Die älteren Laven bilden eine 400 bis 500 Meter hohe Bergmasse, für welche
zufolge der Erosion keine vulkanischen Formen mehr erkennbar sind. Jüngerals die Masse der älteren Laven sind die jüngeren Vulkane, welche mit Kup¬
pen, Strömen und Decken höhere Berge bilden.
b) Die Insel Aegina
Ebenso wie auf Methana haben wir auch hier gefaltete mesozoische Ge¬
steine und neogene Sedimente, welche sich wie folgt einteilen lassen:
9
1. Der gefaltete Unterbau. Es handelt sich um Kalkschiefer, Mergelkalke und
Schiefersandsteine an der Nordküste von Aegina, welche wegen ihrer Ähn¬
lichkeit mit den fossilführenden Schichten der Insel Ag. Georgios bei Sala¬
mis (Renz) in die Unterkreide gestellt werden.
2. Untere Neogengruppe mit Fossilien.
Schichten von Konglomeraten, Kalken, Mergeln und Tuffen bilden das
Liegende der vulkanischen Massen.
Bei Ag. Marina findet man reichlich fossilführende Mergel, von unterplio-
zänem Alter (Ostrea, Baianus, Echinides), die über den Laven der ersten
Eruptionsperiode und unter den Hypersthen-Andesiten der zweiten liegen.Das Alter der ersten Eruptionsperiode ist somit vorunterpliozän oder unter-
pliozän, das der jungen post-unterpliozän bis rezent. Wie in Methana haben
wir auch hier die älteren Bildungen der ersten Eruptionsperiode, die eine zu¬
sammenhängende Masse bilden, und die jüngeren Laven (Hypersthen-Andé¬site des Orosgebietes und Südteils von Aegina).
c) Die Insel Porös
Die vulkanischen Bildungen des Saronischen Golfes dehnen sich südlich bis
auf die Insel Porös aus. Sie finden sich dort auf der Halbinsel Sfäria, auf
welcher die Stadt und der Hafen liegt. Der Vulkan stellt einen Spaltenerguß
von ungefähr 1 Kilometer Länge und 70 bis 80 Meter Höhe dar.
Abgesehen von den Eruptivgesteinen besteht die Insel aus Mergeln, Tuffen,
Hornstein und Serpentinen.Die mergeligen Tuffe fallen nach Osten unter die Laven ein. Fossilien wur¬
den nicht gefunden. Die Mergel erreichten 25 Meter Meereshöhe. Nach einem
Bericht von Pausanias war Porös im Altertum eine Halbinsel des Festlandes.
Demnach wäre der heutige flache Meeresarm ganz jungen Senkungen zuzu¬
schreiben.
2. Das Alter des Vulkanismus
Das Kykladenmassiv
Das Kykladenmassiv ist eine der starren Massen, welche den Verlauf der
alpidischen Ketten bedingen.Nach Kober handelt es sich um ein kristallines Fenster im dinarischen
Deckenbau. Nach dem gleichen Forscher findet man im Kykladenmassiv, im
Vergleich mit dem attischen Kristallin, alle Ablagerungen von Karbon bis
Unterkreide, wobei fossilführende, nicht metamorphe Serien auftreten {Kober
10
1929). Andere Forscher (Phillipson 1898 bis 1901) nehmen höheres archa¬
isches Alter des Kykladenkristallins an. Zumindest seit der Oberkreide sind
Teile des Kykladenmassivs Denudationsgebiete (Quarzsandsteine und Ober¬
kreide im Randgebiet, Methana).Erst während der jüngsten (quartären) Bruchphase wurden weite Teile
vom Meer überflutet, so daß nur noch eine große Zahl von Inseln vorhan¬
den ist.
Das kristalline Kykladenmassiv wurde während der miozänen Faltung von
jungen Faltengebirgen eingerahmt. Den Hauptstrang bilden die Gebirge des
südgriechisch-kretischen Bogens. Zwischen ihnen und dem kristallinen Massiv
liegt das Kandische Meer. Parallel des südägäischen Faltenbogens findet sich,
randlich in einem Abstand von ca. 100 bis 120 Kilometern, die Zone der
jungen Vulkane, welche teilweise heute noch tätig sind. Diese sitzen somit
nicht der gefalteten Zone auf.
Ein Bruchsystem zerlegte in der Folge die Kykladenmasse in Schollen und
gab zur Entstehung der zahlreichen Inseln Anlaß. Lokal (zum Beispiel Chios,
Psara, Antipsara, Caloyeri, Antiparos, H. Eustratios, Pathmos zum Teil) kam
es hierbei zu Magmenaustritten. Dieser Vulkanismus, welchen man als inner-
kykladisch bezeichnen kann, unterscheidet sich durch seinen atlantischen Cha¬
rakter deutlich vom andesitisch-dacitischen des Kykladenbogens.
Nach Papastamatiou waren die Vulkane von Krommyonia (Isthmusgebietvon Korinth) im Beginn des Unterpliozäns, und zwar während der Levan-
tinischen Stufe, tätig. (Papastamatiou 1937). Ihre Laven ergossen sich auf
den Boden eines neogenen Sees und zum Teil an dessen Ufern auf die Kalk¬
stein-Basis der Gerania-Gebirge. Zu diesen Folgerungen kommt der Autor
durch Untersuchungen der fossilführenden neogenen und quaternären Sedi¬
mente, mit welchen die Eruptivgesteine in Kontakt kommen, sowie auf Grund
der geologischen Lagerung.
Ebenfalls nach Papastamatiou ergossen sich in der Süd-Krommyonia zu¬
erst die sauren und nachher die basischeren Laven, und die Zentren der vulka¬
nischen Tätigkeit verschoben sich von Osten nach Westen. In Aegina haben
wir, nach v.Leyden, folgende stratigraphische Serien (v.Leyden 1940):
11
Stufe Sedimente Vulkanismus Bewegungen
Entstehung des heuti¬
gen Golfs, Schollen¬
bildung.
Junge Deckkalke Einzelvulkane von
(Sande und Konglo¬ Kakoperato und Gli-
merate) auf Metopi. kovuno. Zweite Erup¬
tionsperiode, Hyper-
sthen-Andesite und
Tuffe des Oros.
Pleistozän Obere Neogensedi- Geringe Heraus¬
mente, marine Strand¬ hebung der Nord¬
bildungen von Ag. küste Aeginas.
Marina, Misoraka,vulkanische Konglo¬
merate im Vorland.
Erste Eruptions¬
periode Hornblende-
Andésite von Mara-
tovuno und Horn-
blende-Hypersthen-Andesite der zen¬
tralen Massive.
Oberpliozän Untere Neogen-
gruppe, limnisch
btackische und
marine Mergel,
Kalke, Konglomerate,
Starke Bruchbildung
Tuffe. Ältere Eruptiva von
Skolini.
Nach v. Leyden (1940) flössen in Aegina die Hauptmassen der älteren
Lava über gestörten Levantinmergel und sind demnach pleistozänen Alters.
Nur an einer Stelle (oberes Skolini-Tal) wurden noch ältere Eruptiva unter
tuffigen Oberpliozänmergeln konstatiert, so daß auch in Aegina der Beginnvulkanischer Förderung in das Pliozän gesetzt werden kann.
Mitzopoulos (unveröffentlicht) ist hingegen der Auffassung, daß die fossil¬
führenden Sedimente von Ag. Marina nicht pleistozänen, sondern pliozänenAlters sind (Astien) und betrachtet daher die damit in Zusammenhang ste¬
henden Laven als gleichaltrig oder jünger.In Porös und Methana ist nach v. Leyden die Altersbestimmung des Vulka¬
nismus schwieriger. Die geringen Reste neogener Sedimente lassen immer¬
hin einen Vergleich mit den Levantinischen Ablagerungen auf Aegina zu,
was für Porös auf einen Eruptionsbeginn im Pliozän (Tuffe in den grünlichen
Mergeln) deuten würde. In Methana liegt wohl Beginn und stärkste Ent¬
faltung des Vulkanismus (Massive), ähnlich wie in Aegina, im Pleistozän.
Nach den Berichten von Pausanias, Strabo und Ovidius hat der letzte Aus¬
bruch in Methana noch in historischer Zeit stattgefunden, und zwar während
12
des Königreiches von Antigonus Gonatas von Makedonien (239 bis 227 vor
Christus).
Washington (H.S.Washington 1895) ist der Ansicht, daß sich in Aegina
und Methana die basischen Laven zuerst ergossen (Hypersthenandesite des
Orosgebietes in Aegina und Chelonas Methana).
Im Gegensatz zu Washingtons Ansicht hat jedoch nach v. Leyden der
Vulkanismus im Golf von Aegina mit den sauren Typen begonnen und endete
mit basischen Andesiten in Aegina und Methana.
In Milos und Erimomilos (R. Sonder 1924) hat der Vulkanismus im Ober¬
pliozän begonnen und dauerte bis in die jüngsten Zeiten (prähistorische
Periode) an.
Nach Ktenas (Ktenas 1925/1935) ist der Vulkanismus von Santorin vom
Pliozän bis heute tätig.
In Kos (A.Desio 1931) fanden die ersten Ausbrüche schon im mittleren
Miozän statt und dauerten bis zum Beginn des Pliozän. Im Pliozän herrschte
Ruhe, und im oberen Neozoikum lebte der Vulkanismus mit großer Intensität
wieder auf.
Die angeführten Beobachtungen lassen somit den Schluß zu, daß der Vulka¬
nismus des Kykladenbogens im allgemeinen seinen Anfang im Oberpliozän
genommen haben dürfte.
3. Postvulkanische Erscheinungen
Fumarolen. Nach der Erstarrung der Lava folgte eine Periode, wäh¬
rend welcher an vielen Orten postvulkanische Phänomene auftraten.
Heute finden sich Fumarolen an der Ostküste des südlichen Dzunaki-
Kossona-Stroms (Methana), bei der Ortschaft Thiafi (Thiafi-Schwefel), mit
H2S-Austritten. Sie haben die umliegenden Gesteine gebleicht. Sublimationen
treten auch in den Spalten der anliegenden Gesteine auf. Die Ruinen der
antiken Badehäuser weisen auf ehemalige warme Quellen hin.
In der Nähe des Kameno-Vulkans (Methana) finden sich ebenfalls ge¬
bleichte Gesteine, welche das Vorhandensein ehemaliger Fumarolen andeuten.
Thermen. Warme Quellen, welche für ihre Heileigenschaften bekannt
sind, existieren an verschiedenen Punkten der Insel Methana, sowie auch an
der Nordküste der Insel Aegina.
In Methana sind folgende Quellen zu unterscheiden (M.Pertessis 1923):1. NaCl-Quellen an der nördlichen Küste von Lutra.
2. Schwefelsäure-Quellen (Bäder) bei Lutra und bei Ag. Nikolaos an der
Nordküste sowie unweit der alten Stadt von Methana (Paläokastro) lassen
vermuten, daß es sich um die von Pausanias erwähnten Anlagen handelt.
13
3. Bei Kameno Chorio deuten Mauerwerkruinen an, daß dort im Altertum
eine warme Quelle vorhanden war.
Analoge Phänomene existieren im Isthmusgebiet von Korinth, wo sich eben¬
falls Fumarolen an verschiedenen Orten finden. (Papastamatiou 1937). Die
bedeutendsten liegen in der Nähe des Dorfes Soussaki. Die Fumarolen steigen
aus zahlreichen Spalten in den neogenen Sedimenten und in den Peridotiten
auf und bewirken eine chemische Umwandlung dieser Gesteine. Sie führen
besonders H20, C02 und H2S.
Viele Autoren haben sich damit befaßt und es wurden verschiedene Er¬
klärungen für ihre Herkunft gegeben.
Die Heilquellen von Loutraki, unweit von diesem Gebiet, stehen wahr¬
scheinlich im Zusammenhang mit dem tektonischen Aufbau der Gegend.
14
C. Pétrographie
1. Mineralbestand
a) Feldspäte
a) Plagioklase
Allgemeines und Morphologie
Die Feldspäte sind sozusagen ausschließlich Plagioklase von 36-90 % An¬
Gehalt. Sie finden sich als Einsprengunge und in der Grundmasse als Mikro-
lite. Die Einsprengunge zeigen klar zonare Struktur. Außer der durch unter¬
schiedlichen An-Gehalt bedingten Zonarstruktur kommen auch zonenförmig
angeordnete Glaseinschlüsse vor (Fig. 5).Die Glaseinschlüsse sind gewöhnlich mit ihrer Längsachse parallel an¬
geordnet, entweder im ganzen Kristall oder auf Zonen, die sich am Rand oder
im Kern des Kristalls befinden^ Sie sind als Ergebnis von abwechselnd ruhi¬
gen und aktiven Perioden der Vulkane aufzufassen.
Außer diesen Einschlüssen von Glas enthalten die Einsprenglingsplagioklasereichlich Hornblende-, Biotit- und Pyroxen-Einschlüsse. Die Einsprengunge
zeigen oft schön die Umrisse von Schnitten nach (010) oder ungefähr _La.
Besonders vertreten ist der Typus gestreckt nach a = [100], während der
nach c = [001] gestreckte nicht beobachtet wurde. Die Schnitte (010) haben
001
20!
OOÏ
0
Fig. 1
gewöhnlich kristallographische Umrisse mit verschiedenen Formen, wie sie
u. a. von Duparc und Reinhard (1924) abgebildet wurden.
Meistens wurden Formen wie in Fig. 1 angegeben, beobachtet.
Auf den Schnitten nach (010) zeigen die geraden Feldspäte das «égaléclairement commun» (Michel-Lévy) bei +40°, in bezugauf die Spur (001).Diese Schnitte sind charakterisiert durch die Abwesenheit der Zwillings¬
lamellen, nach dem Albitgesetz, zeigen jedoch diejenigen nach dem Periklin-
gesetz.
15
ooi 001
b)
60-
50-
Rekurrenz
o
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 mm
n% (D100-
Zwischenzone
90-
80-
70-
60-
50- fllMI„/lft
Kern Rand
40-
30- 1 1 1 1 r
Kern
I IUL
Rand
Rand
Kern
1-JHU
p,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,0 0,1 0,Z 0,0 0,1 0,2 0,5 0,4
An%
100
90-
80-
70
60-
50
•
40
30
0,
©
Kern
Rand
uZwischenzone
—i 1 1 1 r-
',0 0,2 0,4 0,6 0,8
Rand ©
JZwischenzone
Kern
0,0 0,Z 0,4 0,6
Fig. 2
1. Plagioklaseinsprengling mit Rekurrenz, Hornblendedacitoid, Dzunaki, Methana.
2. Zonarer Plagioklaseinsprengling, Hornblende-Augitdacitoid, Chôma Bukore, Methana.
(Fig. 2)
3. Zonarer Plagioklaseinsprengling, Hornblende-Augitdacitoid, Dzunaki, Methana.
(Fig. 3)
4. und 6. Invers-zonarer Plagioklaseinsprengling, Hornblendedacitoid, Kameni,Methana. 4 = Indiv. 2; 6 = Indiv. 1. in Fig. 5.
5. Zonarer Plagioklaseinsprengling, Hornblendedacitoid, Dzunaki, Methana. (Fig. 7)
Die Schnitte _L a haben einen quadratischen Umriß.
Bei den Mikroliten hat der Umriß der Schnitte (010) die einfache Form,
wie Figur lc (der Einsprengunge) zeigt. Sie sind tafelig nach (010) oder auch
nach der a-Achse gestreckt. Der An-Gehalt der Einsprengunge wurde in erster
Linie nach den klassischen Methoden an Hand von kristallographisch orien¬
tierten Schnitten bestimmt.
Dabei wurden hauptsächlich die Schnitte der Zone _L (010), vor allem
_La = _L [100], die gewöhnlich die zwei Spaltbarkeiten nach (001) und
(010) unter 86° zeigten, verwendet, sowie die Schnitte nach (010) mit kri-
stallographischen Umrissen. Diese Schnitte eignen sich besonders zur Fest¬
stellung der Variation des An-Gehaltes. Auch die konjugierten Auslöschungs¬schiefen der Albit-Karlsbaddoppelzwillinge wurden verwendet.
Die so bestimmten An-Gehalte lieferten im allgemeinen die gleichen Resul¬
tate wie die Bestimmungen mit dem U-Tisch.
Zonarstruktur
Zonarstruktur ist allgemein vertreten. In den nur schwach zonaren Ein¬
sprengungen variiert der An-Gehalt meistens von 40-56 %, wobei ein An¬
Gehalt von 42-45 % vorherrscht. In den Einsprengungen von Aegina wurde
auch niedrigerer An-Gehalt von nur 36-38 % gemessen.
In Gegensatz hierzu sind die Einsprengunge der endogenen Einschlüsse,
welche selbst ärmer an Si02 sind, basisch (75-80% An), wie auch die der
Hypersthen-Andésite von Aegina und Methana ( 70-85 % An).
In bezug auf die Zonarstruktur bestehen unterschiedliche Verhältnisse.
Neben solchen mit nur wenig Zonen finden sich auch Beispiele, für welche bis
deren 40 (Fig. 8) unterschieden werden können. Auch hinsichtlich der Varia¬
tion im An-Gehalt bestehen große Unterschiede. Während diese in gewissen
Fällen bis zu 40 % An betragen kann, erreicht ihr Betrag in andern Fällen
nur ca. 5 % An, wobei bei feinst ausgebildeten Zonen ein oszillierender Wech¬
sel vorhanden ist. An den Grenzen der einzelnen Zonen sind oft deutliche An¬
zeichen von Korrosion zu konstatieren.
In den meisten Fällen ergaben die Messungen überraschenderweise inverse
Zonarstruktur mit einem sauren Kern und äußerer basischer Hülle, wobei
deren An-Gehalt gleich dem der Mikroliten ist. Die Mikroliten sind somit viel
stärker basisch als die Kerne der Einsprengunge. Es wurde zum Beispiel ge¬
funden: Kern 48%, äußere Zone 70%, oder auch Kern und äußere Zone
70 %, Zwischenzone 42 % usw.
Nur in wenigen Fällen wurde der normale Typ mit Kern basischer als der
äußere Rand gefunden.Die Diagramme Fig. 2 geben an Hand einiger Beispiele Einzelheiten in
17
Bezug auf den Aufbau der Zonarstruktur. Mikrophotos der entsprechenden
Plagioklase sind in Fig. 3,4, S, 7 wiedergegeben.1
Die erwähnte oszillierende Zonarstruktur der Plagioklase ist in vulka¬
nischen Gesteinen keine seltene Erscheinung und findet sich in der Literatur
verschiedentlich beschrieben, so z.B. besonders eingehend durch F.Homma
(1932,1936).Sie findet sich aber auch unter relativ wenig mächtiger Sedimentbe¬
deckung in holokristallin-körnig erstarrten Plutoniten, wie zum Beispiel den
oberkretazischen Intrusiva des Banat (St.Ghika-Budesti 1931, A.Codarcea
1932). Für die Vorkommen in Vulkaniten wurden meist die Änderung der
physikalisch-chemischen Verhältnisse, im besondern des H20-Dampfdrucks
im Magmaherd, wie sie durch die rhythmisch wechselnden Gasausbrüche und
Lavaergüsse und die damit zusammenhängenden Konvenktionsströmungen
bedingt sind, verantwortlich gemacht. Ed.Wenk (1945) hat jedoch darauf
hingewiesen, daß eine weitere Erklärungsmöglichkeit in Betracht gezogen
werden muß, nämlich die gleichzeitige Ausscheidung Al-haltiger, das heißt
potentiell An-führender Hornblende, welche mit der Plagioklaskristallisation
interferiert. Er nennt folgende Punkte als bedeutungsvoll in dieser Hinsicht:
1. Die oszillierende Zonarstruktur ist nicht nur in vulkanischen, sondern auch
in plutonischen Gesteinen oft sehr prägnant ausgebildet.
2. Sie ist charakteristisch für bestimmte chemisch-mineralogisch definierte,
intermediäre bis saure Gesteinsserien, und zwar für quarzführende, horn¬
blendereiche Gesteinstypen, in welchen idiomorphe Plagioklase und Horn¬
blenden gleichzeitig ausgeschieden wurden.
3.Nach Abschluß der Hornblendekristallisation setzen die Rekurrenzen bei
den Feldspäten aus und es bilden sich, vom oszillierenden Kern deutlich ab¬
gesetzt, normale saure Ränder aus.
Der Versuch zur Erklärung dieser Erscheinungen nach Ed. Wenk läßt sich
in seinen wesentlichen Punkten wie folgt zusammenfassen :
1. Durch die normale Ausscheidung An-reicher Plagioklase wurde die Schmelze
in deren unmittelbarer Umgebung Ab-reicher. In der anscheinend viskosen
Schmelze erfolgte der Ausgleich durch Nachdiffusion An-reicheren Materials
zuerst nur langsam und unvollständig, so daß sich der eben gebildete Plagio-
klas mit seiner direkten Umgebung nicht im Gleichgewicht befand. Er rea¬
gierte daher mit ihr unter Bildung einer saureren Außenzone. Infolge dieser
Reaktion und der in der Folge langsam nachdiffundierenden An-reicheren
Schmelze wurden die Bedingungen wieder günstig für Bildung An-reicherer
Mischungen, welche sich als basischere Zone um die eben gebildete saurere
Aus drucktechnischen Gründen wurden die Dünnschliff-Photos Fig. 3-10, 17, 19 und
25 auf Taf. I—III am Schluß der Arbeit vereinigt.
18
legten. Dieser sich rhythmisch abspielende Prozeß, welcher zur Bildung der
beobachteten Oszillationen führte, wurde durch die sich gleichzeitig aus¬
scheidende Hornblende mitbeeinflußt. In den Al-haltigen, gewöhnlichen Horn¬
blenden können An und Ab in einem vom Chemismus der Schmelze abhängi¬
gen und mit dem An-Gehalt der Plagioklase übereinstimmenden Verhältnis
eingebaut werden, wie sich an Gesteinen zeigen läßt, für welche die Zu¬
sammensetzung der Hornblende bekannt ist. Die Kristallisation der Horn¬
blende entzieht somit der Schmelze ebenfalls An, ohne jedoch den dadurch
entstehenden Ab-Überschuß, analog wie bei der Plagioklasbildung, durch
Reaktion und Zonarstruktur aufnehmen zu können. Die Ab-Anreicherung,welche eben in Zusammenhang mit dem langsamen Diffusionsausgleich für die
Entstehung der oszillierend-zonaren Plagioklase verantwortlich gemacht
wurde, wird somit durch die gleichzeitige Auskristallisation der Hornblende
noch verstärkt.
Die Wenk'sche Erklärung des Phänomens der oszillierenden Zonarstruktur
der Plagioklase läßt sich auch auf die untersuchten Gesteine anwenden, für
welche ja eine Al-haltige Hornblende als häufiger Bestandteil auftritt. Leider
eignete sie sich in keinem Falle zur Separierung für eine chemische Analyse,
so daß ihr potentieller An-Gehalt nicht bekannt ist. Immerhin muß erwähnt
werden, daß sich die oszillierende Zonarstruktur auch in den hornblende¬
freien olivinführenden Hypersthen-Andesiten findet, wenn auch, soweit sich
aus dem vorliegenden Material ergibt, in geringerem Maße. Diese Tatsache
wäre insofern gut mit der Wenk'schen Auffassung vereinbar, als die Gegen¬
wart von Hornblende ja keine conditio sine qua non für das Zustandekommen
oszillierend-zonar gebauter Plagioklase darstellt, sondern nur zusätzlich ver¬
stärkend in dieser Richtung wirkt.
Die Beobachtung, daß jedoch gerade bei den an und für sich hornblende¬
reichen endogenen Einschlüssen die Zonarstruktur eher selten auftritt, sprichtnicht gegen die Wenk'sche Deutung des Phänomens als solche. Da diese Ein¬
schlüsse nach ihrer Erstarrung als andesitisch-dacitoide Gesteine infolge ihrer
Einschließung durch noch nicht erstarrte, heiße Laven erneut erhitzt und wohl
während längerer Zeit auf erhöhter Temperatur gehalten wurden, ist es sehr
wohl möglich, daß eine eventuell vorhandene oszillierende Zonarstruktur
durch innere Diffusion ausgeglichen wurde.
Es ist zwar bekannt (zum Beispiel E.Dittler u. A.Köhler 1925), daß es
^experimentell bis jetzt nicht gelungen ist, zonare Plagioklase durch Tempern
zu homogenisieren. Wie J.R. Goldsmith (1952) ausführt, dürfte der Grund
hierfür darin liegen, daß eine solche Homogenisierung durch innere Diffusion
nicht nur einen Platzaustausch von relativ locker gebundenen Na- und Ca-
Ionen, sondern auch einen solchen von viel stärker gebundenen Si- und AI-
Ionen bedingt. Es wäre jedoch denkbar, daß der äußerst feine oszillierend-
19
zonare Bau, wie er hier beschrieben wurde, infolge der geringen Differenzen
im An-Gehalt sowie der relativ kurzen Wanderungsdistanzen einer Homo¬
genisierung ausnahmsweise günstig wäre.
Was die zweite Eigentümlichkeit vieler Plagioklase anbelangt, nämlich die
zum Teil sehr ausgeprägte inverse Zonenfolge, das heißt das Auftreten eines
An-reichen Randes, meist in Verbindung mit entsprechend basischen, be¬
deutend An-reichern Mikroliten, im Vergleich zu den unmittelbar auf den
Kern der Einsprengunge folgenden Zonen, so läßt sich diese nach M. Reinhard
und E. Wenk (19S1 p. 43) ebenfalls mit der Hornblendeführung in Zu¬
sammenhang bringen. Beim Instabilwerden der intratellurisch gebildeten
Hornblenden im Effusivstadium, unter Bildung von Opaziträndern oder gänz¬
lichem Ersatz durch Magnetitpseudomorphosen, wird der potentielle An-Ge¬
halt der Hornblenden wiederum der Schmelze zugeführt, ohne daß eine ent¬
sprechende Ab-Menge für eine Kompensation zur Verfügung steht. Es muß
daher in Bezug auf die Plagioklasausscheidung eine Rekurrenz nach An¬
reicheren Mischungen auftreten, welche sich in der Bildung basischerer Rän¬
der um bereits vorhandene Einsprengunge oder basischer Mikroliten in der
Grundmasse auswirkt. Das häufige Auftreten von teilweise oder gänzlich re¬
sorbierten größeren Hornblenden in den untersuchten Gesteinen machen der¬
artige Zusammenhänge durchaus wahrscheinlich. Es ist immerhin darauf hin¬
zuweisen, daß sich Plagioklaseinsprenglinge mit inverser Zonarstruktur, das
heißt basischen Außenrändern, auch ohne Begleitung von resorbierten Horn¬
blenden finden. Für diese Fälle könnte angenommen werden, daß Hornblende
wohl ursprünglich ebenfalls vorhanden gewesen und resorbiert worden wäre,
wobei die Magnetitpseudomorphosen jedoch infolge ihrer hohen Dichte ab¬
gewandert wären und sich daher der Beobachtung entziehen. Es besteht aber
prinzipiell auch die Möglichkeit, daß Ungleichgewichtszustände, bewirkt
durch Absinken bereits gebildeter Plagioklase in tiefere Regionen mit Schmel¬
zen höherer Temperatur, mit welchen Plagioklasmischungen basischerer Zu¬
sammensetzung im Gleichgewicht standen, in Betracht zu ziehen sind.
Es bleibt noch zu untersuchen, inwiefern sich eventuell ein Einfluß der
Druckentlastung bei der Eruption zur Oberfläche auf die mit einer Schmelze
von bestimmter Zusammensetzung koexistierenden Kristalle auswirken könnte.
Experimentelle Befunde über die Druckabhängigkeit der Liquidus- und Soli-
duskurve im System An-Ab bestehen nicht, jedoch wurde durch H. S. Yoder
(in J.M.Carr, 1954, p. 372) versucht, den Druckeinfluß auf die Schmelz-^temperaturen der Endglieder An und Ab aus thermodynamischen Daten an¬
nähernd zu berechnen. Dabei ergab sich dT/dP für Ab etwa viereinhalbmal
so groß wie für An. Setzt man für das Zweiphasenblatt dieselbe Form voraus
wie für Atmosphärendruck, so zeigt es sich, daß mit einer Schmelze von be¬
stimmter Zusammensetzung bei höheren Drucken Ab-reichere Mischkristalle
20
koexistieren als bei niedrigeren. Druckentlastung würde somit tatsächlich die
Bildung An-reicherer Mischungen und somit inverse Zonenfolge begünstigen.Für die hier besonders interessierenden basischen Glieder wäre der Unter¬
schied in der Zusammensetzung der bei verschiedenen Drucken mit der
Schmelze koexistierenden Mischkristalle allerdings bedeutend geringer als
für saurere. Es ist daher nicht anzunehmen, daß die Druckentlastung bei der
Eruption an die Oberfläche von wesentlicher Bedeutung für die Bildung der
inversen Zonarstruktur ist. Wäre dies der Fall, so müßte sie wohl auch ganz
allgemein in Vulkaniten häufiger anzutreffen sein.
Was die Mikroliten anbelangt, so variiert ihr An-Gehalt von 58-85 %, häu¬
fig zwischen 65-75%. Sehr oft sind sie ebenfalls zonar, mit einem kleinen
Kern und einer schmalen äußeren Zone. Die Differenz an An variiert bis 9 %,dabei ist die äußere Zone saurer (Kern 63 %, äußere Zone 54 % zum Beispiel).
Zwillingsgesetze und gesetzmäßige Verwachsungen
In der untenstehenden Tabelle wird die Häufigkeit der verschiedenen
Typen der Zwillingsgesetze, sowohl der Einsprengunge wie der Mikroliten,statistisch dargestellt.
Messungen Albit Manebach Baveno Karlsbad...
Aklin Periklin Ala Albit-Ala Albit- Karlsbad An-Gehalt%
Mediana
102
Porös
69
Aegina
49
37
23
14 1
29
20
8
9
9
8
1 7
3
4
19
14
14
42-88 %
42-80 %
36-90 %
Summe
220 74 1 57 26 1 14 47 36-90 %
Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, daß das häufigste Gesetz das
Albit-Gesetz ist (74 bei 220 Messungen), und zwar sowohl bei den Einspreng¬ungen wie bei den Mikroliten.
21
An zweiter Stelle bezüglich Häufigkeit kommt Karlsbad (57), dicht gefolgt
von Albit-Karlsbad (47).
Bei den Einsprengungen findet sich öfters auch das Periklingesetz, welches
dagegen bei den Mikroliten selten zu treffen ist. Ebenfalls relativ zahlreich
ist das sonst seltene Komplexgesetz Albit-Ala vertreten ( 14).
Am Schluß sei erwähnt, daß bei einem kleinen Einsprengung aus den Ge¬
steinen von Aegina das Baveno-Gesetz bestimmt wurde, sowie einmal auch
Ala, auf Methana.
An größeren Individuen wurde öfters die sogenannte Banater Verwach¬
sung (Fig. 10) beobachtet. Diese auffälligen kreuzförmigen Durchwachsun-
Fig. 11
Interessante Verwachsung von Augit und Feldspat. Olivinführender Pyroxenandesit, Ma¬
lisa, Methana.
gen zweier Zwillingsindividuen wurden erstmals, und zwar unabhängig von
einander, durch C.Burri (C.Burri und H. Huber 1932) an jungvulkanischenGesteinen von Burma, durch A. Streckeisen (A. Streckeisen 1932) an jungenIntrusiva des Banates, und durch Ed. Wenk an jungen Laven von Borneo
(Ed. Wenk 1933) beobachtet, wobei durch Streckeisen die heute allgemeinübliche Bezeichnung «Banater Verwachsung» vorgeschlagen wurde. Nach
Burri ist die Banater Verwachsung dadurch charakterisiert, daß die Pinakoide
(010) bzw. (001) der beiden Individuen zu einander gegenseitig parallel sind,
22
das heißt, daß für die beiden Individuen die a-Achse gemeinsam ist. Nach
Streckeisen hingegen bildet die a-Achse einen Winkel von 30-40°. Im vor¬
liegenden Fall war es wegen der schlechten Ausbildung der pinakoidalen
Spaltbarkeiten nicht möglich, die Lage der a-Achse als Schnittachse der Pina-
koide festzulegen. Sie mußte vielmehr aus der Migrationskurve der Zwillings¬
achse des Ala-Gesetzes für den betreffenden An-Gehalt interpoliert werden.
Dabei ergaben sich Winkel von 7-12° zwischen den a-Achsen der beiden
Individuen. In Anbetracht der vorhandenen Zonarstruktur, welche die Ein-
messung und die Interpolation erschwerte (für die beiden Individuen ergaben
sich An-Gehalte von 58 bzw. 64 % An), dürfte das Resultat eher dafür spre¬
chen, daß die a-Achsen im Idealfall zusammenfallen.
Fig. 12 zeigt die Projektion des Pols (010) der gemessenen Plagioklase,
verzwillingt nach Albit, Karlsbad, Albit-Karlsbad, Albit-Ala und Ala.
Temperaturabhängigkeit der optischen Orientierung
Fig. 12
Lage der 010-Pole verglichen mit der Migrationskurve von v. d. Kaaden.
23
Die Flächenpole (010) liegen auf einem Band, dessen Mittellinie gut der
Hochtemperaturkurve nach v. d. Kaaden entspricht.Es handelt sich somit bei den untersuchten Plagioklasen um Hochtempe¬
raturbildungen, eventuell zum Teil auch um zwischen Hoch- und Tieftempe¬
raturoptik gelegene Zwischenformen, wie sie unter anderem durch /. D. Muir
(1955) beschrieben wurden. Aus Fig. 12 ist auch ersichtlich, daß eine Häu¬
fung der Punkte bei 40-48 % und 60-85 % An vorhanden ist. Die Achsen¬
winkel der untersuchten Plagioklase streuen, wie erwartet, ziemlich stark.
Die Fig. 13 zeigt die Meßresultate im Vergleich zur Kurve von Reinhard.
Die gleiche Figur zeigt gleichzeitig die Änderung des optischen Charakters
mit dem An-Gehalt.
\
\\
^\ 2V ^~~~'^-^f "^w \
/^ .„
/
~
V* /?
1 i i i
+ jy
i
-80°
90°
+ 80"
-t-70"
üb 10 20 30 40 50 60 70 80 90 IOO%An
— Tiefremperatur nach Reinhard
Hochremperatur nach van der Kaaden
Fig. 13
Achsenwinkel der Plagioklase, verglichen mit den Kurven von Reinhard und v. d. Kaaden.
ß) Orthoklas
In den Dacitoiden sowie in den Hypersthen-Andesiten von Aegina und
Methana wurde auch Orthoklas in sehr wenigen Kristallen in der Grund¬
masse bestimmt.
b) Quarz
Schon makroskopisch erkennt man hie und da Quarzkörner von mittlerer
Größe und schwach rosavioletter oder weißer Farbe. Mikroskopisch treten
diese nicht in idiomorphen Individuen, sondern in Form rundlicher oder ellip¬tischer Körner auf. Ihre bedeutende Größe im Verhältnis zu derjenigen der
Einsprengunge sowie ihre rundliche Form lassen exogene Herkunft vermuten.
24
Charakteristisch ist oft auch das Auftreten von angeschmolzenen Indivi¬
duen, das heißt einer Reaktion zwischen Quarz und Grundmasse unter Bildung
eines Glasrandes (Fig. 16). Öfters erkennt man auch um den Quarz an den
Berührungsflächen mit der Grundmasse eine Zone von feinstengeligen grün¬
lichen Augit-Kriställchen in radialer Anordnung. Manchmal sind die nagel¬
artigen Augit-Kristalle sehr dicht angeordnet, und um diese Zone folgt eine
weitere von Hornblende. In anderen Fällen wiederum tritt zwischen dem
Quarzkorn und der Augithülle eine schmale Zone von Glas auf (Fig. 14, 15).
Auch in diesen Fällen zeigt der Quarz keine Kristallflächen.
In anderen Fällen wiederum sind die Quarzeinschlüsse von der Grundmasse
sozusagen durch Hohlräume getrennt, wie sie Lacroix (1893) durch Aus¬
dehnung von im Einschluß enthaltenen Gasen oder durch teilweise Absorptionderselben durch das Glas entstanden denkt. Die beobachteten Phänomene
entsprechen weitgehend bis in die Einzelheiten den klassischen Beschreibun¬
gen durch A.Lacroix und unterstützen die Ansicht vom exogenen Charakter
des Quarzes. Durch röntgenographische Untersuchungen wurde der Quarz als
a-Quarz bestimmt.
Fig. 14
Bei diesem exogenen Quarz-Einschluß lassen sich gegen außen folgende Reaktionszonen
unterscheiden: Q = Quarz, Gl = Glas, A = Augit, H = Hornblende, Gr = Grund¬
masse. Aus olivinführendem Hornblende-Augitandesit, Einschluß in Hornblende-Augit-
dacitoid, Dzunaki, Mediana.
25
Fig. 15
Quarz-Einschluß mit Reaktionszonen. Links Feldspateinsprengling mit breiter Zone von
parallel gerichteten Glas-Einschlüssen. Aus Hornblende-Augitandesit, Einschluß in Horn-
blendedacitoid, Metochi, Aegina.
Fig. 16
Angeschmolzene Individuen von Quarz (Q), Reaktion zwischen Quarz und Grundmasse.
H = Hornblende, Plg = Plagioklas, Gl = Glas. Aus Hornblendeandesit, Einschluß in
Hornblendedacitoid, Kipoi, Aegina.
26
c) Cristobalit
Während Quarz in den Laven des Saronischen Golfes überwiegend oder gar
ausschließlich exogener Natur ist, kommt eine andere Si02 -Modifikation als
endogene Bildung vor.
Cristobalit tritt in der Grundmasse in unregelmäßigen Massen sowie in
rechteckig-tafeligen Individuen auf, oder er füllt die Zwickel zwischen ande¬
ren Mineralien aus. Er erscheint schwach rötlich, ist niedrig, licht- und dop¬
pelbrechend und zeigt die typische «Ballenstruktur».
Er unterscheidet sich klar von der Grundmasse, sowohl durch die rosarote
Farbe, wie auch durch die Doppelbrechung, welche zwar schwach, aber gut
sichtbar ist, während das Glas ganz isotrop ist. Die gut entwickelten Kristalle
zeigen eine deutliche orthogonale Spaltbarkeit. Einzelne Körner zeigen einen
fleckig-mosaikartigen Aufbau mit teilweise verschiedener Orientierung der
einzelnen Felder. Es dürfte sich dabei um polysynthetische Verzwillingung
handeln, wie sie durch H. Kuno beschrieben wurde. Normalerweise ist er ein¬
achsig-negativ, sehr selten zweiachsig, doch mit nicht meßbaren 2V.
Die Form, in welcher der Cristobalit erscheint, das heißt in der Grundmasse
oder in den Zwischenräumen der anderen Mineralien, zeigt deutlich seine
späte Bildung, wahrscheinlich als Resultat pneumatolythischer Prozesse.
Für den in den Laven der San Juan-Mountains, Colorado, USA, vor¬
kommenden Cristobalit ist Larsen der Auffassung, daß zwei Bildungsarten
vorliegen. {Larsen 1936 bis 1938.)1. Der in der Grundmasse vorkommende Cristobalit, Ergebnis einer raschen
Kristallisation, unter Bildung einer instabilen Form.
2. Cristobalit in den Zwischenräumen größerer Mineralien, gebildet durch
Gaszufuhr nach der Erstarrung der Grundmasse.
H. Kuno, in seiner Arbeit über Si02 -Mineralien in japanischen Laven
{H.Kuno 1933) bemerkt auch, daß der Cristobalit in der Grundmasse und
derjenige in den Zwischenräumen verschiedene Bildungsbedingungen gehabthaben müssen.
d) Hornblende
Sie ist der wichtigste der femischen Gemengteile, welcher in analoger Aus¬
bildung in zahlreichen Gesteinen enthalten ist.
Im allgemeinen kommt sie reichlich in den Dacitoiden von Aegina, Methana
und Porös vor, wo sie das vorherrschende femische Element ist.
27
Dagegen tritt sie bei den Hypersthen-Andesiten von Aegina und Methana
(Si02 = 53 %) zurück, oder erscheint in Magnetit umgewandelt. Man
findet alle verschiedenen Stadien dieser Umwandlung (Opazitrand). Manch¬
mal ist sie so weit fortgeschritten, daß nur aus dem Umriß zu erkennen ist, daß
es sich ursprünglich um Hornblende handelte.
In den Fällen, wo die Hornblende verschwindet, zeigt sich an ihrer Stelle oft
Pyroxen, welcher bei diesen Bedingungen stabil ist, entweder die Hornblende
korrodierend und scheinbar in ihr eingeschlossen, oder randlich um sie herum¬
gewachsen (Fig. 18).
In den olivinführenden Hypersthen-Andesiten von Methana findet sich die
Hornblende seltener. Diese Individuen zeigen interessanterweise ebenfalls
eine randliche Umwandlung in Augit, so daß die Hornblende nur als Kern
auftritt, was wiederum ihre Unstabilität bei den herrschenden Bedingungen
anzeigt.
Maßgebend für die Bildung von Hornblende anstelle von Pyroxen dürfte
in erster Linie das Vorhandensein von leichtflüchtigen Bestandteilen in der
Schmelze sein, vor allem H20, sowie von Druckverhältnissen, welche deren
Entweichen verhindern. Ändern sich diese Bedingungen durch Druckent¬
lastung bei der Eruption, so wird die Hornblende instabil, und es erfolgt ihr
Zerfall unter Opazitbildung (Fig. 19).
In den Ergußgesteinen von Aegina, Methana und Porös findet man vor¬
wiegend die basaltische braune Hornblende (Oxyhornblende), daneben aber
in gewissen Fällen auch eine grüne Varietät, entweder als Einsprengung oder
in der Grundmasse. Wie bekannt, unterscheidet sich die basaltische Horn¬
blende von der grünen nur durch den Oxydationsgrad des Fe, und grüne Horn¬
blenden können durch Erhitzen in Oxyhornblenden umgewandelt werden,
(S. Kôzu, B. Yoshiki und K. Rani 1927). Viele Hornblenden enthalten reich¬
lich Einschlüsse von Glas, Feldspat oder Biotit.
Die braune Hornblende ist intensiv pleochroitisch mit folgenden Farben:
na = dunkelbraun, nß — gelb, und ny = gelb-braun.
Bei der basaltischen Hornblende wurde mit U-Tisch gemessen: c/ny =7°, und (-) 2V = 82°, bei der grünen: c/ny — 19° und (-) 2V = 71°.
An einem zonaren Kristall von grüner Hornblende wurde ein Kern mit
kleinem 2V bestimmt (58°), welcher wahrscheinlich reicher in Mg ist.
Die drei Hauptdoppelbrechungen der braunen Hornblende wurden mit dem
i?ere£-Kompensator gemessen und ergaben folgende Werte (die Schliffdicke
wurde aus der bekannten Doppelbrechung des vorhandenen Quarzes be¬
stimmt) :
ny-na— 0.0418, nß-na = 0.0231, nrn/?- 0.0197; (-) 2V = 83°.
28
Fig. 18
Hornblendeeinsprengling mit randlicher Umwandlung in Augit. Aus Hornblende-Augit-
andesit, Einschluß in Hornblendedacitoid, Malja Glat, Mediana.
e) Biotit
Er fehlt in den Hypersthen-Andesiten von Methana und Aegina ( 53 %
Si02), erscheint aber in den saureren Andesiten mit Si02 58-63%. Nur
in den Andesiten von Porös ist er reichlich vorhanden. Er erscheint ebenfalls
als große Einsprengunge in den Einschlüssen mit einem Si02-Gehalt von 52
bis 54 % und schließt oft Magnetit ein, auch Feldspäte.
Neben den gewöhnlichen Umwandlungen von Hornblende in Biotit, wie sie
dem Reaktionsprinzip entsprechen (Fig. 21), findet man interessanterweise
auch den umgekehrten Fall, das heißt eine Umwandlung von Biotit in Horn¬
blende, wobei Biotit randlich zersetzt wird unter Neukristallisation von Horn¬
blende (Fig. 20).
Dieses letztere wurde auch von Wenk (M. Reinhard und E. Wenk 1951) in
Ergußgesteinen von Borneo beobachtet, doch enthält er sich einer Deutung.
29
J 1 .... 1
I Z 3 mm
Fig 20
Biotitemsprengling randlich zersetzt unter Neukristallisation von Hornblende Olivm-
fuhrender Hornblende Pyroxenandesit, Einschluß in Hornblende Biotitdacitoid, Porös
Einsprengling von Hornblende mit normaler Umwandlung in Biotit Hornblende-Augit-dacitoid, Dzunaki, Methana
30
f) Pyroxene
Pyroxen kommt in den Laven des Saronischen Golfes reichlich vor, zu¬
sammen mit Olivin und Hornblende.
Hauptsächlich finden sich monokline Pyroxene, Augit oder Pigeonit, da¬
neben in den Hypersthen-Andesiten von Methana und Aegina auch Orthaugit.
ex) Augit
Er ist im Schliff hellgrün bis gelb oder graugrün und tritt als Einsprengungund in der Grundmasse auf, sehr oft mit Einschlüssen von Feldspat oder Glas.
Die Kristalle sind kurzprismatisch mit (100), (110) und (010) entwickelt.
Schnitte _L c zeigen oktogonalen Umriß mit orthogonaler Spaltbarkeit unter
87°, bzw. 93°.
Die Bisektrizen-Dispersion ist sehr schwach, oft ist jedoch Zonarstiuktur
mit örtlich verschiedener Auslöschung vorhanden. Öfters treten Zwillingenach (100) und symmetrische Auslöschung der zwei Individuen (010) auf. Es
kommen auch Penetrationszwillinge nach (122) vor.
Auslöschungswinkel und 2V mit dem U-Tisch gemessen ergaben folgendeWerte:
c/ny 46° 42° 48° 41° 47° 48° 44°
( + )2V 60° 64° 60° 60° 60° 57° 57°
im Mittel c/ny = 44°, 2V = 60°
was einem gewöhnlichen Augit entspricht.
Die drei Hauptdoppelbrechungen wurden mit dem .Bere£-Kompensator be¬
stimmt und ergaben folgende Werte:
ny-nß = 0.0290, ny-na — 0.0390, n^-na = 0.0100 und 2V = 60.7°
Die Schliffdicke wurde aus der bekannten Doppelbrechung des gleichzeitigvorkommenden Quarzes bestimmt.
Die Einsprengunge waren für eine chemische Analyse leider nicht geeignet.
Neben dem gewöhnlichen Augit kommt ein weiterer Typus mit kleinerem
Auslöschungswinkel und 2V vor, offenbar ein Übergangstypus zwischen Augit
und Pigeonit, reicher an Mg und Fe und ärmer an AI und Ca. Mit dem U-Tisch
wurden gemessen:
c/ny 30° 34° 35° 38°
( + ) 2V 52° 50° 48° 47°
Dieser Typus kommt bei zonaren Kristallen, und zwar als äußere Zone vor,
wobei der Kern aus gewöhnlichem Augit besteht, sowie in der Grundmasse.
Nach Larsen und Barth ist Pigeonit eine raschkristallisierte, instabile Kri-
31
stallart. Diese Ansicht wird bekräftigt durch die Tatsache, daß in Gabbros von
gleicher Zusammensetzung wie pigeonitführende Basalte und Diabase kein
Pigeonit beobachtet wurde, daß dafür Hypersthen und Diopsid zusammen
vorkommen, was der stabilen Paragenese entspricht.
ß) Orthaugit
In kleinerem Maße, immer zusammen mit Augit und nur in einigen seltenen
Fällen in größerer Menge, tritt Orthaugit auf. Er ist farblos und von kleinerer
Doppelbrechung als Augit. Mit U-Tisch wurde (-) 2V bis 64° gemessen, ent¬
sprechend Hypersthen. Die Zusammensetzung schwankt also um En60 Hy40.
Andere Individuen zeigten positiven Charakter mit ( + ) 2V = 56-63°;
es ist somit auch Enstatit um En95 Hy5 vorhanden.
g) Olivin
Er kommt in großen Einsprengungen vor, und war ziemlich reichlich in den
Augit-Hypersthen-Andesiten von Methana, welche daher als Olivin-Augit-
Hypersthen-Andesite zu bezeichnen sind, weniger auch in denen von Aegina.
Er ist in diesem Fall idiomorph (Fig. 25). Die Kristalle sind nach c = [001]
gestreckt mit gut entwickelten Flächen (021) und (010).Er ist meist sehr frisch und zeigt nur selten eine schmale Umwandlungszone
von Iddingsit oder Bowlingit.Eine andere Form des Auftretens ist zusammen mit Augit in den Horn-
blende-Augit-Andesiten von Methana sowie auch in den Einschlüssen. In die¬
sem Fall zeigt er keine idiomorphe Umgrenzung und bildet knäuelartige Ver¬
wachsungen allein oder mit Augit. Charakteristisch ist in vielen Fällen das
Auftreten einer Reaktionszone von Hornblende, die ihn randlich umgibt, wo¬
bei verschiedene Stadien der Reaktion beobachtet werden können (Fig. 21,
22). Seltener besteht die Umwandlungszone anstelle von Hornblende aus
, Augit-Kriställchen (Fig. 24).Zahlreiche Messungen mit U-Tisch gaben folgende Werte für 2V:
1.Olivin mit Reaktionszone: (-) 78 (M), (-) 82 (M), (-) 83 (M), (-) 80
(P),(-)77(P).2. Olivin idiomorph, ohne Reaktionszone: (-) 88 (M), 90 (M), (-) 89 (M).M = Methana, P = Porös.
Aus diesen Messungen ergibt sich, daß die Zusammensetzung schwankt
zwischen:
Fo80Fa20 = Chrysolith (-) 2V = 87 ° und Fo60Fa40 = Hyalosiderit
(-) 2V = 78°.
32
h) Magnetit
Er tritt primär und sekundär, bei der Opazitbildung, auf. Leucoxen ist Um¬
wandlungsprodukt von Ilmenit und Ti-Magnetit.
i) Apatit
ist vorhanden und zeigt nichts Besonderes.
Fig. 22
Einsprengung von Olivin mit Reaktionsrand von Hornblende. Olivinfuhrender Horn-
blende-Pyroxenandesit. Einschluß in Hornblendedacitoid, Malja Glat, Methana.
33
Fig. 23
Olivin mit beginnender Bildung von Hornblende-Reaktionsrand (Mitte). Weiter fortge¬schritten (rechts oben). Links Hornblende im Kern in Magnetit umgewandelt. Aus Horn¬
blende-Augitdacitoid, Methana.
Fig. 24
Olivin randlich in Augit umgewandelt. Hornblende-Augitdacitoid, Malisa, Methana.
34
2. Die verschiedenen Typen der jungvulkanischen Eruptivgesteinedes Saronischen Golfes
Bei den Eruptivgesteinen von Aegina, Methana und Porös lassen sich Laven
und endogene Einschlüsse unterscheiden.
An Masse treten die letzteren sehr zurück, sie sind jedoch für die genetische
Deutung der ganzen Vergesellschaftung von großer Bedeutung. Was die Laven
anbetrifft, so finden sie sich mit Ausnahme der nur von Methana bekannten
olivinführenden Augit-Hypersthenandesite auf Aegina und Methana in so
stark übereinstimmender Ausbildung, daß eine getrennte Beschreibung zu un¬
nützen Wiederholungen führen würde. Sie sollen daher für die Beschreibung
zu Typen vereinigt werden. Die biotitreichen Laven von Porös hingegen stellen
einen besonderen, auf Aegina und Methana unbekannten Fall dar.
Alle Laven gehören der Andesit-Dacitgruppe an, wobei der Si02-Überschuß,wie er durch die chemische Analyse belegt ist, oft seinen Ausdruck im Auf¬
treten von Quarz nicht findet. Für diesen bekannten Fall soll die durch A.La¬
croix vorgeschlagene Bezeichnung Dacitoid gebraucht werden. (A.Lacroix1933 ). Die Beschreibung soll gemäß folgendem Schema erfolgen:
a) Laven.
a) Dacitoide.
Hornblendedacitoide und Hornblende-Augitdacitoide
(Aegina und Methana).
Hornblende-Biotit-Augitdacitoide (Porös).
ß) Andésite.
Hornblende-Augit-Hypersthenandesite (Aegina und Methana).Olivinführende Augit-Hypersthenandesite (Methana).
b) Tuffe.
c) Einschlüsse.
a) Exogene Einschlüsse.
ß) Endogene Einschlüsse.
a] Laven
a) Dacitoide
Für die hier als Dacitoide bezeichneten Gesteine ergibt sich nomenklato-
risch insofern eine prinzipielle Schwierigkeit, als sie teilweise auf Grund ihres
Quarzgehaltes übungsgemäß als Dacite zu bezeichnen wären.
Da jedoch aus den schon erwähnten Gründen der Quarz als exogen be¬
trachtet wird, so werden sie hier in Anbetracht ihrer glasreichen Grundmasse
als Dacitoide bezeichnet.
35
Diese Art des Vorgehens wird durch die chemischen Untersuchungen ge¬
stützt, welche zeigen, daß auch ohne Berücksichtigung des exogenen Quarzes
ein Si02-Überschuß vorhanden ist, sowie, daß dieser auch für quarzfreie Ge¬
steine besteht.
Nach A. Ktenas und H. S. Washington sind Dacitoide ohne exogenen Quarz
auch unter den Laven von Santorin reichlich vertreten. In dieser Gruppe kön¬
nen folgende Untertypen unterschieden werden:
aa) Hornblendedacitoide und Hornblende-Augitdacitoide
(Aegina und Methana).
ßß) Hornblende-Biotit-Augitdacitoide (Porös).
aa) Hornblendedacitoide und Hornblende-Augitdacitoide
Dies ist der am weitesten verbreitete Typus, in Aegina und Methana vor¬
kommend. In Methana umfaßt er alle älteren Laven sowie viele der jüngeren,
zum Beispiel diejenige des Kameni-Stromes, sowie von Dzunaki, Kossona,
Ag. Panteleimonas etc. In Aegina gehören ebenfalls alle älteren Laven diesem
Typus an. Es sind Gesteine von hellgrauer bis dunkelgrauer oder auch braun¬
grauer Farbe. Makroskopisch lassen sich Plagioklaseinsprenglinge (2 bis 3
Millimeter Größe), Hornblende und Augitkristalle sowie glänzende Blättchen
von Biotit gut erkennen.
Unter dem Mikroskop zeigen sie hemikristallin porphyrische Struktur mit
hyalopilitischer bis pilotaxitischer Grundmasse, meist mit viel Glas und
manchmal klar fluidaler Anordnung der sehr feinen Mikroliten.
Der mit dem Integrationstisch ermittelte quantitative Mineralbestand ist
auf der Tabelle (Seite ) angegeben.
H. G. Plagioklaseinsprenglinge 42-45% An-Gehalt, Mikrolite 51-75%.
Hornblende, Pyroxen: Augit und Pigeonitaugit, sehr oft vom Orthaugit be¬
gleitet.
N. G. Biotit.
U. G. Magnetit, Apatit.
Die Laven enthalten reichlich endogene und exogene Einschlüsse, und
zwar:
1. Exogene Einschlüsse bestehen aus Quarz, in abgerundeten Kristallen, mit
oder ohne Reaktionszone von Augit.2. Endogene Einschlüsse, Olivineinschlüsse.
Charakteristisch ist der Unterschied, der sich unter dem Mikroskop zwi¬
schen älteren und jüngeren Laven von Methana zeigt. So enthalten die älteren
Laven von Methana reichlich endogene Olivineinschlüsse mit der charakte¬
ristischen beschriebenen Hornblendereaktionszone, welche sie vom primären
36
Olivin, wie er in den Hypersthenandesiten vorkommt, unterscheiden läßt.
Gegenüber der hier geäußerten Auffassung, daß die Olivine mit Hornblende¬
reaktionsrand als endogene Einschlüsse zu betrachten seien, das heißt, zwar
wohl als Kristallisationsprodukte von Schmelzen des gleichen magmatischen
Zyklus, jedoch als Bildungen anderer, Si02-ärmerer Teilschmelzen, welche
nach Anreicherung durch gravitativ bedingte Sonderungsprozesse mit den an
Si02 übersättigten dazitischen Schmelzen vermischt wurden, müssen auch an¬
dere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden. Es könnte zum Beispiel an¬
genommen werden, daß es sich um Frühausscheidungen aus der gleichenSchmelze handle, welche sich in der Folge bis zum dazitischen Stadium ent¬
wickelte, wobei diese durch die Bildung der Reaktionsränder vor späterer
Resorption geschützt worden wären und trotz ihres hohen spezifischen Ge¬
wichtes nicht abgewandert wären. Dies scheint jedoch nicht sehr wahrschein¬
lich, da die peritektischen Reaktionen dann wohl schon im Pyroxenstadiumder Reaktionsserie und nicht erst im Hornblendestadium eingesetzt hätten.
Außerdem sind Olivinrelikte in so sauren Gesteinen überhaupt kaum bekannt.
Hierbei wäre allerdings auch in Betracht zu ziehen, daß der saure Charakter
der Grundmasse nicht allein eine Folge der normalen Entwicklung durch
gravitative Kristallisationsdifferentiation darstellt, sondern durch die un¬
zweifelhaft vorhandene Quarzassimilation mitbedingt sein könnte.
Schließlich wäre noch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, daß die Olivine
überhaupt nicht Produkte des spättertiären Magmas sind, sondern daß sie
als exogene Einschlüsse der ophiolithischen Formation entstammen, auf wel¬
cher die jungvulkanischen Bildungen teilweise aufsetzen. Anstehend finden
sich zwar unter den Ophiolithen keine Peridotite, sondern nur Serpentine, was
jedoch das Vorhandensein olivinführender Gesteine in der Tiefe nicht aus¬
schließt. Gegen diese Annahme spricht jedoch die Tatsache, daß olivin-
führende Einschlüsse in den Jüngern Laven sich auch in andern Sektoren des
Kykladenbogens finden, wo keine Ophiolithe bekannt sind, wenn auch, so¬
weit aus den Beschreibungen ersichtlich, ohne Hornblendereaktionsränder.
Die chemische Zusammensetzung dieser Gesteine ergibt sich aus den nach¬
folgenden Analysen (Tab. 1 ).
37
Tabelle 1
1. 2. 3. 4. 5.
Si02 61.32 58.38 59.93 62.78 59.23
AI2O3 15.85 17.19 17.24 15.95 15.68
Fe203 5.30 3.36 2.92 3.15 4.46
FeO 0.18 2.16 2.67 1.39 1.67
MnO 0.13 0.12 0.12 0.12 0.12
MgO 1.80 3.80 2.54 2.08 3.17
CaO 7.60 7.23 6.76 6.68 8.00
Na20 2.99 3.49 3.44 3.69 3.85
K20 2.18 2.69 1.98 2.80 2.30
+H2O 1.35 0.52 1.20 0.70 0.50
—H20 0.10 0.08 0.12 0.20 0.24
Ti02 0.76 0.75 0.74 0.58 0.80
P205 0.23 0.34 0.27 0.20 0.34
99.79 100.11 99.93 100.32 100.36
Analytiker: E. Davis.
1. Hornblendedacitoid, Kossona, Methana. (jüngere Lava).2. Hornblende-Hypersthendacitoid, Kameni, Methana. (jüngere Lava).3. Hornblendedacitoid, Dretzeika, Methana. (ältere Lava).4. Hornblendedacitoid, Antzeo, Aegina. (ältere Lava).5. Hornblende-Augit-Biotitdacitoid. Methochi, Aegina. (ältere Lava).
Modus (mit Integrationstisch gemessen) :
1. 2.
Grundmasse 59.8 Grundmasse
Feldsp. Einspr. 14.7)
2.3J. _
ftFeldsp. EinsprMikroliteMikrolite
Hornblende 4.8 Hornblende
Erz (+Apatit) 15.7 Biotit
Biotit 1.2 Olivin
Quarz 1.5 Erz
4. 5.
Grundmasse 46.7 Grundmasse
Feldsp. Einspr. 15.6)
15.6JFeldsp. EinsprMikroliteMikrolite
Hornblende 14.9 Hornblende
Erz 3.4 Erz
Biotit 1.9 Augit
Quarz 1.9 Quarz
Der hohe Erzgehalt erklärt sich aus der fortgeschrittenen Umwandlung der
Hornblende in Magnetit. Oft werden ganze Hornblendekristalle durch Magne¬
tit ersetzt.
3.
57 Grundmasse 46.5
2234
Feldsp. Einspr. 9.5)
23.4/12 Mikrolite
8 Erz 10.7
0.1 Hornblende 5.9
0.1 1.0 Pyroxen 4.0
0.8J
47.8
22.8
12.134.9
1.0
13.2
2.8
0.3
32.9
38
Zum Vergleich ähnliche Analysen aus dem Gebiete des Kykladenbogens
(Tabelle 2).
Tabelle 2
a) b) c) d)
Si02 60.42 62.00 60.64 59-34
Al2o2 18.22 17.53 16.32 16.32
Fe203 2.66 2.33 1.48 4.39
FeO 3.13 2.51 6.18 1.63
MnO 0.13 Sp. 0.18 0.15
MgO 2.13 2.39 1.88 3.55
CaO 6.84 5.95 6.02 7.50
Na20 3.17 3.44 3.83 3.14
K20 1.98 2.63 2.01 1.66
P2O5 0.08 Sp. 0.23 0.31
+H20 0.43 1.02 0.22 0.70
—H20 0.54 — 0.22 0.50
T1O2 0.59 0.59 1.20 0.58
100.32 100.39 100.41 99.77
a) Labradordacitoid, Christiana. Analytiker: Raoult.
Quelle: C. A. Ktenas. Prag. Akad. Athen, Tom. A. Nr. 4, 1935.
b) Andesit, Kalymnos. Analytiker: F. Millosevich.
Quelle: F. Millosevich, Rend. Ac. Line. XXI (2) p. 306. 1912.
c) Andesindacitoid, Thera, Santorin. Analytiker: Raoult.
Quelle: C. A. Ktenas, Prag. Akad. Athen, Tom. A. Nr. 4, 1935.
d) Pyroxendacit, Akrachès, Milos. Analytiker: Raoult.
Quelle: C. A. Ktenas. Prag. Akad. Athen, Tom. A. Nr. 1, 1935.
Niggli-Werte und Magmentypen der in Tabellen 1 und 2 zusammengestell¬
ten Analysen gehen aus Tabelle 3 hervor.
Tabelle 3
si al fm C alk k mg « p qz Magma
1. 214 32.5 24.3 28.3 14.9 .32 .39 2.1 0.4 + 54.4 quarzdioritisch2. 177 30.7 30.4 23.5 15.4 .38 .56 1.6 0.4 + 15.4 quarzdioritisch
3. 199 33.7 27.3 23.9 15.1 .28 .46 1.6 0.4 + 38.6 quarzdioritisch
4. 220 32.8 23.2 25.1 18.9 .33 .47 1.7 0.2 +44.4 quarzdioritisch
5. 182 28.5 29.2 26.4 15.9 .28 .49 1.8 0.6 + 38.4 cumbraitisch/qz-dioritisch
a) 213 35.5 26 24 14.5 .29 .40 1.6 0.2 + 55 quarzdioritisch
b) 213 35.5 25.5 22 17 .34 .49 1.4 Sp. +45 quarzdioritisch
c) 200 31.5 30.5 21 17 .25 .31 3.0 0.2 + 32 quarzdioritisch
d) 185 30.5 31.5 25 13 .26 .53 1.5 0.4 + 33 cumbraitisch
39
Basis und Kata-Standardnormen für Analysen 1-5 sind in Tabelle 4 zu¬
sammengestellt:
Tabelle 4
Basis:
Q Kp Ne Cal Cs Fs Fa Fo Ru Cp
1. 45.8 7.9 16.7 14.5 4.1 5.7 0.4 3.9 0.6 0.4
2. 39.0 9.7 18.8 14.1 3.3 3.5 2.6 7.9 0.5 0.6
3. 43.5 7.2 18.9 15.8 1.8 3.1 3.2 5.4 0.5 0.64. 44.4 9.9 20.1 11.4 4.0 3.3 1.7 4.4 0.4 0.4
5. 39.3 8.2 20.9 11.3 5.7 4.7 2.0 6.6 0.6 0.7
Kata-Standardnorm:
Q Or Ab An Wo En Hy Mt Hm Ru Cp
1. 19.2 13.1 27.9 24.1 5.5 5.2 0.8 3.2 0.6 0.4
2. 8.3 16.2 31.3 23.5 4.4 10.5 1.2 3.5 — 0.6 0.5
3. 14.3 12.0 31.5 26.3 2.4 7.2 2.1 3.1 — 0.5 0.6
4. 14.2 16.5 33.5 19.0 5.3 7.4 — 3.3 — 0.4 0.4
5. 10.4 13.6 34.7 18.7 7.6 8.8 0.9 4.0 — 0.6 0.7
ßß) Hornblende-Biotit-Augitdacitoide (Porös)
Dieser Typus kommt nur auf der Insel von Porös als Spaltenerguß in der
Umgebung der Stadt Sphäria vor.
Das charakteristische Merkmal für diesen Typus ist die reichliche Biotit¬
führung. Frische Gesteine zeigen dunkelgraue oder rotbraune Farbe, mit schö¬
nen Feldspateinsprenglingen verschiedener Größe (bis 1 cm), dazu Horn¬
blendeprismen und Biotitblättchen sowie auch Quarzkörner von rosavioletter
Farbe.
Mikroskopisch zeigen die Gesteine hemikristallin-porphyrische Struktur
mit hyalopilitischer Grundmasse und rot-bräunlichem Glas, das viele Feld-
spatmikroliten und Magnetitkörner enthält. Manchmal ist eine fluidale Tex¬
tur gut entwickelt.
Feldspäte: Einsprengunge 42-45 % An, Mikrolite 55-75 %.Hornblende: Sie ist der vorherrschende dunkle Gemengteil. Sehr oft hat sie
Feldspateinschlüsse.Biotit: In großen Einsprengungen. Sehr oft zeigt er eine Hornblende¬
reaktionszone. Oft schließt er Feldspäte ein.
Pyroxen: Augit und Pigeonit treten auf. Manchmal nur in einigen Körnern,oder auch in großen Einsprengungen.
Exogene Quarzeinschlüsse kommen auch hier vor.
Die chemische Analyse ist in Tabelle 5 aufgeführt.
40
Tabelle 5
6. a) b)
Si02 61.37 59-99 61.03
A1203 16.30 16.97 20.30
Fe2Û3 4.29 2.15 2.03
FeO 0.54 2.60 2.03
MnO 0.12 0.11 —
MgO 1.84 2.65 2.42
CaO 6.62 6.33 6.41
Na20 3.63 2.70 3.56
K20 2.05 2.43 1.63
+H2O 1.88 2.50 0.87
—H20 0.10 0.30 —
Ti02 0.62 1.00 .—.
P2O5 0.44 0.18 —
99-80 99.91 100.28
6. Hornblende-Biotit-Augitdacitoid, Porös. Analytiker: E. Davis.
a) Biotit-Dacit, Korinth, Einschluß. Analytiker: Moarambas.
b) Glimmer-Amphibol-Pryoxenandesit, Nisyros. Analytiker: Martelli,
Modus:
6.
Grundmasse 47.3
Feldsp. Einspr. 'S)"»Mikrolite
Hornblende 17.7
Erz-Apatit 6.0
Biotit 2.6
Augit 0.8
Quarz 0.7
Quelle: a) /. Papastamatiou: Habilit. Schrift. Univ. Athen.
(1937).
b) A. Martelli: Mem. Soc. It. Sc. «dei XL», 20, Roma.
(1917).
Niggli-Werte, Magmatypus,
aus Tabelle 6.
Basis und Kata-Standardnorm ergeben sich
Tabelle 6
Niggli-Werte:si al fm C alk k mg ti p qz
6. 219 34.3 23.0 25.5 17.2 .26 .43 1.7 0.6 + 50,2 quarzdioritisch
a) 215 35.8 25.1 24.2 14.9 .38 .57 2.6 0.2 + 58.4 quarzdioritisch
b) 202 39-5 23 22.5 15 .23 .52 — — +42 quarzdioritisch
Basis:
Q Kp Ne Cal Cs Fs Fa Fo Ru Cp
6. 45.6 7.4 20.1 13.8 2.5 4.6 0.7 3.9 0.5 0.9
Kata-Standardnorm :
Q Or Ab An Wo En % Mt Hm Ru Cp
6. 17.6 12.4 33.5 23.0 3.3 5.2 — 1.4 2.2 0.5 0.9
41
ß) Andésite
ctaJ Homblende-Augit-Hypersthenandesite (Aegina und Methana)
Dieser Typus kommt in Aegina und Methana vor. In Methana finden wir
ihn unter den jüngeren Laven der Gebiete von Chelona und des Megalo-
Stroms. In Aegina ist er verbreiteter und nimmt das ganze zentrale und süd¬
liche Gebiet der Insel ein (Lazarides, Oros).
Makroskopisch handelt es sich um ein dunkles, kompaktes Gestein, welches
man sofort von den Dacitoiden unterscheiden kann. Die großen Feldspat-
einsprenglinge in dichter, feinkörniger Grundmasse fehlen hier. Nur kleine
Feldspatkristalle und Körner femischer Elemente sind erkennbar.
Unter dem Mikroskop zeigt der Typus hemikristallin porphyrische Struk¬
tur, mit pilotaxitischer Grundmasse und fluidaler Anordnung der Mikroliten.
Die Feldspäte sind bei den Hypersthenandesiten im allgemeinen basische
Plagioklase, 70-80 % An. Sie sind auch nicht so stark zonar wie bei den Daci¬
toiden. Daneben treten seltene saure Einsprenglinge auf.
Pyroxene: Teilweise herrscht der Augit vor, teilweise der Hypersthen. Es
kommt aber der Fall vor, wo beide zurücktreten, wodurch Typen sehr arm an
Gemengteilen entstehen.
Hornblende: Braun oder grün, jeweils fast vollständig in Mt umgewandelt.
Olivin: Fehlt in den Methana-Gesteinen, kommt aber in Form einzelner
Körner in der Andesitmasse des Lazarides-Gebietes von Aegina vor.
Zwei Beispiele für die chemische Zusammensetzung dieser Gesteine sind
in Tabelle 7, einige Vergleichsanalysen aus dem Gebiet des Kykladenbogensin Tabelle 8 aufgeführt.
7. 8.
Si02 53.51 58.80
M203 18.00 18.39
Fe203 4.15 3.34
FeO 3.50 2.70
MnO 0.13 0.15
MgO 3.67 2.20
CaO 9.37 7.18
Na20 3.34 3.38
K20 1.98 1.75
+H20 0.83 0.68
—H2O 0.11 0.17
Ti02 1.07 0.81
p2o6 0.24 0.32
99.90 99.87
Tabelle 7
Modus
7. 8.
Grundmasse 57.0 Grundmasse 43.8
Feldsp. Einspr. 7.9 Feldsp. Einspr. 7.8
Mikrolite 11.4 Mikrolite 37.4
Pyroxen 12.3 Pyroxen 1.0
Hornblende 1.1 Hornblende 0.3
Erz 8.4 Erz 7.0
Olivin 1.9 Quarz 2.7
42
7. Hornblende-Augit-Hypersthenandesit. Oros, Aegina.
Analytiker: E. Davis.
8. Homblende-Augit-Hypersthenandesit. Chelona, Methana.
Analytiker: E. Davis.
(beides jüngere Laven)
Tabelle 8
a) b) c) d) e) f)
Si02 58.06 56.80 56.59 55.63 57.04 57.66
A1203 19.09 15.96 17.39 18.27 15.74 18.93
Fe203 1.29 1.46 3.79 4.84 3.38 1.65
FeO 2.71 4.09 3.50 2.15 4.79 3.23
MnO 0.11 — — — 0.13 0.19
MgO 2.79 4.65 4.49 4.46 4.01 2.68
CaO 7.60 9.38 8.83 8.72 8.60 7.72
Na20 3.90 2.71 2.65 3.47 3.31 4.07
K20 2.78 2.35 2.44 1.16 1.73 1.97
Ti02 0.48 0.52 0.40 0.57 0.75 0.98
P2O5 — Sp. — — — 0.22
+H2O 1.00 1.55 0.75 0.91 1.13 0.50
—H20 — — — — 0.13 0.18
99-81 99.47 100.83 100.18 100.74 99-98
a) Augit-Hypersthenandesit, Kos.
Analytiker: Bianchi.
Quelle: A. Bianchi: Mem. Ist. Geol. Univ. Padova VII p. 53, 1928.
b) Pryoxenandesit, Piskopi.Analytiker: Conci.
Quelle: /. Conci: Mem. Ist. Geol. Padova VIII p. 9, 1929.
c) Pyroxenandesit, Kalymnos.
Analytiker: Conci.
Quelle: I. Conci: Mem. Ist. Geol. Padova, VIII p. 22, 1929.
d) Amphibolandesit, Nisyros.Analytiker: Martelli.
Quelle: A. Martelli, Mem. Soc. It. Sc. «dei XL» Vol. 20. Roma, 1917.
e) Pyroxenandesit, Erimomilos.
Analytiker: Sonder.
Quelle: R. A. Sonder: Z. f. Vulk. VIII. p. 220. 1924.
f) Andesinandesit, Balos, Santorin.
Analytiker: Raoult.
Quelle: C. A. Ktenas: Pragm. Akad. Athen, Tom. A. Nr. 4. 1935.
43
Tabelle 9
Niggli-Werte:
si al fm C alk k mg ti p qs ]Magma
7. 145 28.9 31.7 27.2 12.2 .28 .47 2.3 0.2 — 3.5 belugitiisch/peJéeitisch/orbitii8. 189 34.8 26.4 24.7 14.1 .25 .40 1.9 0.4 + 32.6 quarzdioritisch/peléeitischa) 181 35.5 21.7 25.5 17.3 .32 .60 1.1 — + 11.9 cumbraitisch
b) 162 27 33 28.5 11.5 .35 .61 1.03i Sp. + 16 peleeitisch/orbitisch
c) 156 28 34.5 26 11.5 .38 .54 0.83 + 10 peleeitisch/orbitisch
d) 162 31.3 29.7 27.1 11.9 .18 .65 1.32 + 14.3 peleeitisch/orbitisch
e) 161 26 36 26 12 .30 .48 1.5 — + 13 peleeitisch/orbitischf) 177 34 24.5 25.5 16 .24 .50 2.4 0.2 + 13 quarzdioritisch/peléeitisch
Basis:
C> JCp Ne Ca! Cs Fs Fa Fo Ru Cp
7. 34.7 7.1 18.3 17.2 5.1 4.4 4.3 7.7 0.8 0.4
8. 42.8 6.3 18.5 18.3 1.2 3.6 3.4 4.7 0.6 0.6
Kata-Standardnorm:
Q Or Ab An Wo En Hy Mt Ru Cp
7. 1.1 11.8 30.5 28.6 6.8 12.8 2.8 4.4 0.8 0.4
8. 11.8 10.5 30.8 30.5 1.6 7.9 2.1 3.6 0.6 0.6
ßß) Olivinführende Augit-Hypersthenandesite
Dieser Typus kommt nur in Methana vor. Die jüngeren Laven von Ag. An¬
dreas in NW-Halbinsel und von Malisa an der Westküste gehören ihm an.
Sehr kompakte Gesteine, manchmal aber auch porös. Wenn die Gesteine
sehr frisch sind, haben sie eine feinkörnige Grundmasse mit wenigen, relativ
kleinen Einsprengungen von Plagioklas und Pyroxenkristallen.
Mikroskopisch zeigt sich hemikristallin-porphyrische Struktur mit hyalo-
pilitisch-pilotaxitischer Grundmasse. Manchmal ist die Textur porös.Dieser Typus zeigt gewisse Analogien mit dem schon beschriebenen Ty¬
pus aa), (Hornblende-Augit-Hypersthenandesit). Trotzdem ist er als be¬
sonderer Typus zu betrachten, erstens wegen des reichlichen Gehaltes an
größeren idiomorphen Olivinkristallen (ohne Reaktionszone), welche bei
Typus aa) fehlen oder nur in kleinen Individuen in der Grundmasse vor¬
kommen und die einen erheblich niedrigeren Si02-Gehalt bedingen, sowie
wegen des sehr geringen Hornblende-Gehalts.
Plagioklase: Basisch 60-81 % An, daneben treten seltener auch saure von
45-50% An auf.
Pyroxene: Augit und Hypersthen kommen nebeneinander vor, wobei der
eine oder der andere vorherrschen kann. Im allgemeinen ist der Augit vor¬
herrschend.
44
Olivin: Er tritt reichlich in großen und idiomorphen Kristallen auf. Der
idiomorphe Olivin hat bemerkenswert größeres 2V (88-90°), entsprechend
Fo8oFa20 (Chrysolith).Die Hornblende kommt nur in seltenen Kristallen vor, die in den meisten
Fällen als instabile Komponente einen Pyroxenrand zeigen.
Ein Beispiel für die chemische Zusammensetzung ist in Tabelle 10, zu¬
sammen mit einem durch C. Ktenas als «Basalt» bezeichneten ähnlichen Ge¬
stein von Santorin aufgeführt.
Tabelle 10
9. a)
Si02 53.41 53.36
Alaos 16.22 17.53
Fe203 3.53 2.00
FeO 3.75 5.28
MnO 0.13 0.22
MgO 5.95 5.22
CaO 9.66 9.94
Na20 2.62 3.12
K20 1.72 1.55
+H20 1.23 0.37
—H20 0.08 0.35
Ti02 1.08 1.14
P2Os 0.52 0.18
99.90 100.26
9. Olivinführender Augit-Hypersthenandesit, Malisa, Mediana, (jüngere Lava).
Analytiker: E. Davis.
a) Basalt, Mavrorachidi, Santorin.
Analytiker: Raoult.
Quelle: C. A. Ktenas, C. R. Paris 189 (1929) p. 997.
Modus: 9.
Grundmasse 70
Pyroxen 14
Feldsp. Einspr. 11
Olivin 5
Niggli-Werte, Magmatypus, Basis und Kata-Standardnorm sind in Ta¬
belle 11 aufgeführt.
45
Tabelle 11
Niggli-Werte:
si al fm C alk k mg ti p qz Magma
9. 140 25.0 38.5 27.0 9.5 .30 .60 2.2 0.6 + 2 leukomiharaitisch
a) 137 26.5 36 27.5 10 .24 .56 2.2 0.2 —3 leukomiharaitisch
Basis:
Q Kp Ne Cal Cs Fs Fi Fo Ru Cp
9. 34.7 6.1 14.4 16.8 5.3 3.7 4.6 12.5 0.9 1.0
Kata-Standardnorm:
Q Or Ab An Wo En Hy Mt Ru Cp
9. 3.1 10.1 24.0 28.0 8.9 16.6 3.7 3.7 0.9 1.0
b) Tuffe
Gesteine aus den Gebieten Kakopotamo, Kokkinovracho, Ag. Marina,
Chondos, in Aegina sowie aus dem südlichen Dzunaki-Strom in Methana
stellen Tuffe dar. Sie sind feinkörnig oder grobkörnig, von brauner Farbe,
hell bis dunkel. Mikroskopisch erkennt man eckige und unregelmäßige oder
auch abgerundete Bruchstücke von Hornblendedacitoiden und Hornblende-
Augitdacitoiden. Der Mineralbestand stimmt mit demjenigen der. Laven
überein, d. h. Feldspäte, grüne und braune Hornblende, Augit, Biotit und viel
mikrolitische Grundmasse mit Glas ist vorhanden. Bemerkenswert und cha¬
rakteristisch ist, daß die Tuffe frisch sind und keine umgewandelten Bestand¬
teile enthalten.
c) Einschlüsse
a) Exogene Einschlüsse
Quarzeinschlüsse treten, wie schon erwähnt, in abgerundeten Kristallen, mit
oder ohne Reaktionszone auf. Sie kommen reichlich in den Dacitoiden von
Aegina, Methana und Porös vor, sowie in den endogenen Gesteinseinschlüssen.
Bei den Hypersthenandesiten treten sie sehr selten auf, sie wurden jedochkonstatiert.
ß) Endogene Einschlüsse
aa) Vorwiegend monomineralische und einfach zusammengesetzte Einschlüsse.
Olivinreiche Einschlüsse kommen in den älteren Laven von Methana reich¬
lich vor. Gewöhnlich finden sich die Olivine in knäuelartigen Gruppierungen,wobei fast immer die schon erwähnten Hornblende-Reaktionsränder auf-
46
treten. Die Zusammensetzung dieser Olivine schwankt um Fo60Fa40 (Hyalo-
siderit) mit (-) 2V = 78°.
Häufig sind auch Aggregate von größeren Olivin- und Pyroxen-Kristallenmit dazwischen liegenden dünntafeligen Plagioklasen von der Zusammen¬
setzung um 70 % An.
Derartige Bildungen peridotitisch-pyroxenitischer bis gabbroider Natur
dürften als Bruchstücke und Fetzen frühausgeschiedener, abgesaigerter und
bei der Eruption der saureren Laven mit emporgerissener Kristallisations-
differentiate aufzufassen sein. Dabei dürfte sich der Hornblende-Rand der
Olivine infolge der neuen, am Si02 übersättigten Umgebung gebildet haben.
Hornblende anstelle des sonst bei solchen Bildungen gewöhnlich beobachteten
Pyroxens tritt wohl auf, weil die umschließende Lava in ihrer Entwicklungbereits das Hornblende-Stadium der Bowen'schen Reaktionsserie erreicht
hatte, wie dies durch die reichliche Hornblendeführung der Gesteine belegtwird.
ßß) Gesteinseinschlüsse
In den Eruptivgesteinen von Aegina, Methana und Porös kommen diese
Einschlüsse reichlich vor. Ihre Abmessungen variieren von mikroskopisch bis
faustgroß, bei Methana wurden sogar solche von Kopfgröße konstatiert. Sie
sind meistens von abgerundeter Form und seltener eckig. Ihre Farbe ist grau
oder rotbraun. Sie sind immer feinkörniger als das umgebende Gestein. Der
Unterschied der Einschlüsse und des umgebenden Gesteins in Farbe und
Struktur fällt sofort auf.
Die Grenzfläche zwischen Einschluß und umgebendem Gestein ist scharf,
und oft ist es leicht möglich, beide zu trennen, weil fast immer zwischen Ein¬
schluß und Gestein Hohlräume vorhanden sind, welche durch Zersetzung eines
Glas-Saumes bedingt sein dürften. Die Form und die Lage der Einschlüsse in
der umgebenden Lava macht durchaus den Eindruck, als ob dieselben in
festem Zustande gewesen waren, bevor die Lava erstarrte.
Die Einschlüsse stellen offenbar mitgerissene Bruchstücke von schon früher
in der Tiefe erstarrten Magmenpartien dar. Damit in Übereinstimmung steht
ihr viel geringerer Glas-Gehalt im Verhältnis zu den in höherem Niveau oder
oberflächlich erstarrten Schmelzen.
Mikroskopisch: Interessanterweise zeigen alle Einschlüsse Intersertal-
Struktur, fein oder grobkörnig, und der Glasanteil ist so gering, daß man im
ersten Augenblick vermuten könnte, daß es sich um eine holokristalline Struk¬
tur handelt. Der Mineralbestand stimmt mit demjenigen des umgebendenGesteins weitgehend überein.
Plagioklase: Sie sind hauptsächlich basisch (74-87% An) oder seltener
auch saurer (43-38% An). Sie sind zonar struiert, mit zahlreichen Ein-
47
Schlüssen. Es treten nur selten beträchtliche Größenunterschiede auf, ge¬
wöhnlich finden sich gleichmäßig mittelgroße Individuen.
Hornblende: Unter den dunklen Gemengteilen herrscht die Hornblende
vor. Sie ist meistens braun, seltener grün. Auch hier treten Hornblende-Reak¬
tionsränder um Olivin, um Pyroxen und teilweise auch um Biotit auf. Dies
zeigt, daß in den hier betrachteten Einschlüssen offenbar ähnliche Verhält¬
nisse geherrscht haben müssen wie in den einschließenden Laven. Man darf
somit den Schluß ziehen, daß auch der Altersunterschied in bezug auf die
Verfestigung der eingeschlossenen und der umschließenden Laven nicht sehr
bedeutend gewesen sein kann. Beide Schmelzen müssen, als sie bereits im
Hornblende-Stadium der Kristallisation angelangt waren, eine Beimischung
von älterem peridotitisch-pyroxenitischem Material erfahren haben, mit wel¬
chem sie unter Bildung der Hornblende-Reaktionsränder in Reaktion traten.
Schwer verständlich bleibt die erwähnte Umwandlung von Biotit in Horn¬
blende, da dieser als späteres Glied in der ZJowew'schen Reaktionsserie nicht
umgewandelt, sondern einfach aufgeschmolzen werden sollte. Es ist natürlich
prinzipiell auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, daß die Bildung der
Hornblende-Reaktionsränder der dunklen Gemengteile der Einschlüsse nicht
schon bei deren Verfestigung, sondern erst bei derjenigen der einschließenden
Laven erfolgte. Die Dünnschliff-Beobachtungen liefern jedoch in dieser Hin¬
sicht keine Anhaltspunkte.
Pyroxen, Augit oder Orthaugit treten auf.
Olivin findet sich in größerem Ausmaße als im umgebenden Gestein. Auch
wenn dasselbe überhaupt keinen Olivin enthält, kann er hier auftreten.
Apatit, Magnetit bieten nichts Besonderes.
Quarz kommt als exogener Einschluß mit Reaktionszone von Augit-Kri-stallen und Glas vor.
Es können folgende Einschlußtypen unterschieden werden:
1. olivinführende Hornblende-Pyroxenandesite.Dieser Typus kommt reichlich unter den Einschlüssen von Methana und
Porös vor.
2. olivinführende Pyroxenandesite mit Augithypersthen.Dieser Typus findet sich nur in Methana. Er wird durch die Abwesenheit
der Hornblende charakterisiert.
3. Hornblendeandesite auf Aegina, Methana, Porös.
Dies ist der verbreitetste Typus; es fehlen Olivin und Pyroxen. Dagegenkommt etwas Biotit vor.
48
4. H'rnblende-Augitandesite (Aegina) und Hornblende-Hypersthenandesite
(Methana), manchmal mit Biotit.
Den Chemismus der verschiedenen Typen belegen folgende Analysen
(Tabellel2).
Tabelle 12
10. 11. 12.
Si02 54.50 55.14 52.49
AI2O3 16.55 16.46 16.87
Fe203 6.14 3.99 8.15
FeO 0.37 2.85 0.19
MnO 0.13 0.11 0.14
MgO 5.93 5.72 5.31
CaO 9.78 8.63 10.15
Na20 3.12 2.50 3.15
K20 1.99 1.57 1.79
+H2O 0.50 1.48 0.30
—H20 0.11 0.13 0.10
T1O2 0.87 0.96 1.24
P2O5 0.40 0.30 0.37
100.39 99.84 100.25
Analytiker: E. Davis.
10. Olivinführender Hornblende-Pyroxenandesit, Porös.
11. Olivinführender Pyroxenandesit, Methana.
12. Hornblende-Augitandesit, Dzunaki, Methana.
Modus:
10. 11. 12.
Hornblende 32.8 Grundmasse 54.8 Feldspäte 41.8
Feldspäte 28.8 Feldsp. Einspr. 17.1 Hornblende 14.4
Glas 16.4 Augit 12.6 Erz 20.8
Augit 10.3 Olivin 4.9 Pyroxen 12.0
Erz 8.8 Erz 7.4 Glas 11.0
Olivin 2.0 Hypersthen 1.6
Biotit 0.9 Hornblende 1.6
Gesteine ähnlicher chemischer Zusammensetzung sind auch hier, und zwar
sowohl in bezug auf Einschlüsse wie auf Laven, unter den Vorkommen des
Kykladenbogens leicht zu finden, wie die Zusammenstellung von Tabelle 13
zeigt.
49
Tabelle 13
Einschlüsse Laven
a) b) c) d) e) f)
Si02 56.12 55.64 51.64 54.35 51.76 55.28
AI2O3 18.53 18.19 14.28 13.14 19.93 19.44
Fe2Û3 3.82 2.20 9.89 4.71 3.87 3.76
FeO 2.84 5.57 2.18 4.54 4.37 2.13
MnO 0.11 0.20 — 0.17 0.22 —
MgO 2.82 3.47 3.71 5.78 3.98 4.28
CaO 7.22 8.52 8.38 10.01 10.38 9.44
Na20 3.63 3.64 3.21 2.86 2.90 3.18
K20 2.11 1.30 1.98 1.89 1.07 1.73
+H2O 1.76 — 0.89 1.49 0.16 1.20
—H2O 0.08 0.13 0.59 0.23 0.13 —
Ti02 0.79 1.54 1.98 0.86 1.04 0.20
p2o6 0.11 — 0.71 0.25 0.36 —
99-94 100.40 99.44 100.28 100.17 100.64
a) Hornblendereicher Einschluß, Milos. Analytiker: Raoult.
Quelle: A. Lacroix, Soc. géol. Belgique Liv. Jub. I, 2 p. 400, 1924.
b) Pyroxenreicher Andesit, Einschluß, Santorin. Analytiker: Raoult.
Quelle: C. A. Ktenas, Pragm. Akad. Athen T. A. Nr. 4, 1935.
c) Hornblendereicher Einschluß, Acrotiri, Santorin. Analytiker: Raoult.
Quelle: A. Lacroix, Soc. géol. Belgique, Liv. Jub. I, 2, p. 400, 1924.
Niggli-Werte, Magmatypus, Basis und Kata-Standardnorm sind in Ta¬
belle 14 zusammengestellt.
Tabelle U.
Nigf;li-Werte:
si al fm C alk k mg ti p q* Magma
10. 142 25.4 36.1 27.4 11.1 .30 .64 1.7 0.5 — 2A[ belugitisch/peleeitisch/orbitisch11. 152 26.8 38.4 25.4 9.4 .30 .61 2.0 0.3 + 14.4 leukomiharaitisch
12. 133 25.4 36.3 27.6 10.7 .27 .55 2.3 0.3 — 9.Éî belugitisch/peléeitisch/orbitischa) 171 33 29 23.5 14.5 .27 .44 1.6 0.2 + 13.CI dioritisch
ty 155 30 32.5 25.5 12 .19 .44 3.2 — — 7 peléeitisch
c) 149 23 40.5 24.5 12 .29 .38 4.1 0.8 + 1 peléeitisch/orbitischd) 157 20 41.5 28 10.5 .30 .53 1.7 0.3 + 15 orbitisch
e) 133 30 32.5 28.5 9 .20 .47 2.0 0.5 — 3 belugitisch
f) 150 31 30 27.5 11.5 .26 .58 0.5 — + 4 dioritisch
Basis
Q Kp Ne Cal Cs F» Fa Fo Ru Cp
10. 34.0 7.0 16.8 15.2 6.3 6.4 0.6 12.3 0.6 0.8
11. 37.9 5.6 13.8 17.9 3.7 4.3 3.5 12.0 0.7 0.6
12. 32.4 6Â 17.0 16.2 6.5 8.6 0.4 11.0 0.8 0.7
Kata-Standardnorm:
Q Or Ab An Wo En Hy Mt Hm Ru Cp
10. 4.1 11.7 28.0 25.4 8.4 16.4 1.2 3.4 0.6 0.8
11. 15.3 9.4 23.0 23.9 4.9 16.0 1.9 4.3 0.7 0.6
12. 3.1 10.6 28.4 27.0 8.7 14.7 0.8 5.2 0.8 0.7
50
Aus den Ergebnissen der chemischen Analysen, welche für die Einschlüsse
im Vergleich zu den Laven einen durchwegs niedrigeren SiC>2 -Gehalt zeigen,sowie auf Grund der mikroskopischen Beobachtungen, welche basischere Pla-
gioklase und andere Strukturen ergaben, müssen die betrachteten Einschlüsse
den «enclaves homœogènes antilogues plésiomorphes» der Klassifikation von
A. Lacroix zugeordnet werden.
Analoge Einschlüsse wurden in den Laven verschiedener Inseln des Aegäi-schen Meeres beobachtet. So berichtet zum Beispiel H. S. Washington
(1894/95) über das Vorkommen zahlreicher Einschlüsse in den Ergußgestei¬
nen von Aegina und Methana, wobei er ebenfalls den Unterschied in der
Struktur gegenüber den einschließenden Laven vermerkt. Dabei wird im all¬
gemeinen Übereinstimmung im Mineralbestand konstatiert und nur einmal
zusätzlich Olivin erwähnt. /. Papastamatiou (1937) erwähnt sie als sehr reich¬
lich in den Laven des Isthmusgebietes von Korinth vorkommend und ordnet
sie ebenfalls dem Typus «homœogène antilogue plésiomorphe» nach Lacroix
zu. Auch Lacroix selbst untersuchte Einschlüsse in Hypersthenandesiten von
Santorin, welche basischer als die einschließenden Laven sind, und verglich sie
mit solchen des Mont Dore. Zahlreiche Einschlüsse von Santorin wurden
auch durch C. Ktenas (1926a, 1935) untersucht. Mit einer Ausnahme, welche
dem Typus «homœogène allomorphe» zugewiesen wurde, werden sie auch von
diesem Autor als dem ersterwähnten Typus zugehörig betrachtet. Hier ist der
Pyroxen vorwiegend Augit, seltener Hypersthen, und der Plagioklas ist eben¬
falls basisch. Olivin, welcher in den einschließenden Laven sehr selten ist,kommt reichlich vor.
51
Olivinfùhrende
Aug, Hypersrrien-
Andesite
Aug Hypersthen-
Andesite
Docitoide
0 50 IOO%Vol.
Fig. 26
Modaler Mineralbestand der Laven
1 = Grundmasse, 2 = Feldspateinsprenglinge, 3 = Feld. Mikrolite, 4= Hornblende,5 = Erz (Magnetit aus Hornblende und in der Grundmasse), 6 = Biotit, 7 = Quarz(Einschlüsse), 8 = Pyroxen, 9 = Olivin.
d) Obersicht Ober den modalen Mineralbestand der Laven und Einschlüsse
Fig. 26 stellt graphisch die Volumenprozente der Mineralien der ver¬
schiedenen Typen von Laven dar, wie sie durch Integration bestimmt wurden.
Die Gesteine sind nach steigendem si geordnet, das heißt in der Reihenfolgeolivinführende Hypersthenandesite, Hypersthenandesite, Dacitoide. Wie er¬
sichtlich, nimmt die Grundmasse den größten Anteil ein, der bis 70 % be¬
tragen kann. Dann folgen die Feldspäte (Einsprengunge und Mikrolite). Es
zeigt sich dabei, daß die Einsprengunge anscheinend bei den olivinführenden
Hypersthenandesiten zurücktreten. Von den dunkeln Gemengteilen ist die
Hornblende vorherrschend, besonders bei den Dacitoiden, wo sie von Biotit
begleitet wird. Gegen die Hypersthenandesite fortschreitend, tritt sie an zweite
Stelle und kommt hier mit Pyroxen zusammen vor. Bei den olivinführenden
Hypersthenandesiten tritt sie vollständig zurück, wobei sich an ihrer Stelle
der Pyroxen einstellt, allerdings in Begleitung des Olivins. Ein beträchtlicher
1
pr-Q--fiii
= 4 3ß||,
t?p
—ü—J^3^s'1
52
Teil des Erzgehaltes müßte eigentlich der Hornblende zugerechnet werden, da
er durch Umwandlung aus dieser entstanden ist. Der Quarz in Form von
exogenen Einschlüssen, wenn auch nur in kleinen Mengen, kommt von den
Dacitoiden bis und mit den Hypersthenandesiten vor. Bei den Einschlüssen
existieren ähnliche Verhältnisse (Fig. 27), statt der Grundmasse haben wir
hier jedoch Glas. Die durchwegs gleichmäßig großen Feldspäte lassen sich
nicht mehr in Einsprengunge und Mikrolite unterteilen und treten hier an
erste Stelle. Das Glas tritt manchmal stark zurück, was eine fast holokristal-
line Struktur zur Folge hat. Die Hornblende nimmt immer eine herrschende
Stellung ein, bei den relativ sauren Typen kommt auch Biotit vor, bei den
basischen Olivin.
Einschlüsse
iOO% vol.
Fig. 27
Modaler Mineralbestand der Einschlüsse
1 = Feldspäte, 2 = Glas, 3 = Hornblende, 4 = Erz, 5 = Biotit,
6 = Pyroxen, 7 = Olivin.
53
D. Petrochemische Betrachtungen
1. Der Chemismus der Magmen des Saronischen Golfes
Mit dem Ziele, den Chemismus der jungen Eruptivgesteine des Saronischen
Golfes zu charakterisieren und gleichzeitig mit den übrigen Laven des Kykla-
denbogens genauer zu vergleichen, wurden 12 Analysen ausgeführt, welche
anläßlich der Beschreibung der Gesteine bereits aufgeführt wurden und welche
im folgenden (Tabelle 15) nochmals zusammengestellt sind:
Tabelle 15
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Si02 61.32 58.38 59.93 62.78 59.23 61.37
A1203 15.85 17.19 17.24 15.95 15.68 16.30
Fe203 5.30 3.36 2.92 3.15 4.46 4.29
FeO 0.18 2.16 2.67 1.39 1.67 0.54
MnO 0.13 0.12 0.12 0.12 0.12 0.12
MgO 1.80 3.80 2.54 2.08 3.17 1.84
CaO 7.60 7.23 6.76 6.68 8.00 6.62
Na20 2.99 3.49 3.44 3.69 3.85 3.63
K20 2.18 2.69 1.98 2.80 2.30 2.05
T1O2 0.76 0.75 0.74 0.58 0.80 0.62
P2O5 0.23 0.34 0.27 0.20 0.34 0.44
—H20 0.10 0.08 0.12 0.20 0.24 0.10
+H20 1.35 0.52 1.20 0.70 0.50 1.88
99.79 100.11 99.93 100.32 100.36 99.80
7. 8. 9. 10. 11. 12.
Si02 53.51 58.80 53.41 54.50 55.14 52.49
Al2Og 18.00 18.39 16.22 16.55 16.46 16.87
Fe2Û3 4.15 3.34 3.53 6.14 3.99 8.15
FeO 3.50 2.70 3.75 0.37 2.85 0.19
MnO 0.13 0.15 0.13 0.13 0.11 0.14
MgO 3.67 2.20 5.95 5.93 5.72 5.31
CaO 9.37 7.18 9.66 9.78 8.63 10.15
Na20 3.34 3.38 2.62 3.12 2.50 3.15
K20 1.98 1.75 1.72 1.99 1.57 1.79
Ti02 1.07 0.81 1.08 0.87 0.96 1.24
P2O5 0.24 0.32 0.52 0.40 0.30 0.37
—H20 0.11 0.17 0.08 0.11 0.13 0.10
+H20 0.83 0.68 1.23 0.50 1.48 0.30
99.90 99.87 99.90 100.39 99-84 100.25
Analytiker: E. Davis.
54
1. Hornblendedacitoid, Dzunaki (Kossona), Methana.
2. Hornblende-Hypersthendacitoid, Kameni, Methana.
3. Hornblendedacitoid, Dretzeika, Methana.
4. Hornblendedacitoid, Antzeo, Aegina.
5. Hornblende-Augit-Biotitdacitoid, Metochi, Aegina.6. Hornblende-Biotitdacitoid, Poros.
7. Hypersthenandesit, Oros, Aegina.8. Hornblende-Augit-Hypersthenandesit, Chelona, Methana.
9. Olivinführender Augit-Hypersthenandesit, Malisa, Methana.
10. Einschluß im Gestein 4, Poros.
11. Einschluß in den älteren Laven, Methana.
12. Einschluß im Gestein 7, Dzunaki, Methana.
In der nachfolgenden Tabelle 16 sind noch 11 weitere Analysen des gleichen
Gebietes, die durch H.S.Washington (1895) veröffentlicht wurden, aufge¬
führt. Analysen mit AI-Überschuß, sowie diejenige eines silifizierten Tuffes
wurden nicht berücksichtigt.
Tabelle 16
13. 14. 15. 16. 17. 18.
Si02 59.93 55.46 55.87 54.53 59.83 59.94
A1203 16.99 16.76 18.74 13.06 17.82 18.40
Fe203 3.58 5.15 4.88 6.85 3.62 3.69
FeO 1.28 3.00 5.01 4.86 4.60 2.99
MgO 1.51 2.44 1.39 3-14 1.64 1.95
CaO 5.92 10.00 8.20 9.83 6.88 6.58
Na20 3.23 2.94 3.43 4.62 3.31 3.43
K20 1.55 1.95 1.55 1.59 1.23 1.67
+H20 4.28 1.60 0.36 0.52 0.36 0.94
TiOa 0.96 0.21 0.01 0.96 0.01 0.02
Cl — — 0.007 — — —
99.23 99-51 99.45 99-96 99-44 99.61
19. 20. 21. 22. 23.
Si02 56.38 61.29 64.06 62.90 55.83
Al2Os 17.48 17.68 15.25 18.29 18.96
Fe2C>3 5.30 6.03 2.72 1.79 5.64
FeO 2.72 0.30 4.30 4.00 3.23
MgO 3.10 2.45 1.30 1.61 2.76
CaO 10.89 5.61 3.93 5.62 7.40
Na20 1.77 4.28 4.37 2.91 3.12
K20 1.38 1.38 2.78 1.48 1.17
+H20 0.52 0.96 1.70 0.98 1.20
Ti02 0.33 0.65 0.18 0.18 0.32
Cl — — — 0.006 —
99.87 100.63 100.59 99.77 99-63
Analytiker: A. Röhrig: Nr. 13-23
Quelle: H. S. Washington, J. Geol. 3 (1895) 150: Nr. 13-23
55
13. Hornblendeandesit, Spasmeno Vouno, Aegina.14. Hornblende-Augitandesit, W Chondros, Aegina.15. Augit-Hypersthenandesit, Otos, Aegina.16. Augit- Hypeisthenandesit, Kouragio, Aegina.17. Hypersthenandesit, Chelona, Methana.
18. Hornblende-Hypersthenandesit, Kaimeni, Methana.
19. Hornblendeandesit, Schliere in Gestein Nr. 17, Chelona, Methana.
20. Hornblendedacit, Antzeo, Aegina.21. Hornblendedacit, Kakoperato, Aegina.22. Hornblende-Hypersthendacit, Kossona, Methana.
23. Hornblendeandesit, Schliere im Gestein Nr. 22, Kossona, Methana.
In Tabelle 17 sind die Laven des Isthmusgebietes von Korinth (Landschaft
Krommyonia) zusammengestellt.
Tabelle 17
24. 25. 26. 27. 28. 29.
Si02 68.26 67.34 69.82 67.52 59.99 69.95
Al2o3 15.55 15.96 14.16 14.77 16.97 15.00
Fe203 0.35 3.38 1.17 1.07 2.15 1.06
FeO 2.57 0.80 1.45 2.03 2.60 1.45
MnO 0.11 — 0.05 0.09 0.11 0.09
MgO 0.75 0.88 0.91 1.40 2.65 1.25
CaO 3.34 2.98 3.76 4.16 6.33 3.10
Na20 3.41 4.12 2.85 3.61 2.70 3.20
K20 3.61 1.66 3.42 3.17 2.43 2.85
+H2O 1.55 2.20 1.09 1.63 2.50 1.30
—H20 0.17 — 1.05 0.36 0.30 0.20
Ti02 0.58 0.56 0.44 0.48 1.00 0.50
P2O5 0.09 — 0.07 0.08 0.18 0.05
100.34 99.88 100.24 100.37 99-91 100.00
24. Biotitdacit, Boziki, Isthmus-Gebiet von Korinth.
25. Biotitdacit, Kolantziki, Isthmus-Gebiet.
26. Biotit-Hornblendedacit, Pyrgos, Isthmus-Gebiet.
27. Hornblende-Biotitdacit, Kiafa Beka, Isthmus-Gebiet.
28. Hornblendeandesit (Einschluß in Dacit), Armyra, Isthmus-Gebiet.
29. Biotit-Hornblendedacit, Kalamaki, Isthmus-Gebiet.
Analytiker: Raoult: Nr. 24, 26, 27, Röhrig: Nr. 25, Mourabas: Nr. 28, 29-
Quellen: /. Papastamatiou, Habilitationsschr. Univ. Athen (1937): Nr. 24, 26-29.
H. S.Washmgton, J. Geol. 3 (1895) 150: Nr. 25.
In Tabelle 18 sind die Niggli-VJerte und die Magmatypen der Analysen 1
bis 29 zusammengestellt.
56
Tabelle 18
si al fm C alk k mg ti p ql Magma
1. 214 32.5 24.3 28.3 14.9 .32 .39 2.1 0.4 + 64.4 quarzdioritisch2. 177 30.7 30.4 23.5 15.4 .38 .56 1.6 0.4 + 15.4 quarzdioritisch3. 199 33.7 27.3 23.9 15.1 .28 .46 1.8 0.4 + 38.6 quarzdioritisch4. 220 32.8 23.2 25.1 18.9 .33 .47 1.7 0.2 +46.4 quarzdioritisch5. 182 28.5 29.2 26.4 15.9 .28 .49 1.8 0.6 +18.4 cumbraitisch/quarzdioritisch6. 219 34.3 23.0 25.5 17.2 .26 .43 1.7 0.6 + 50.2 quarzdioritisch7. 145 28.9 31.7 27.2 12.2 .28 .47 2.3 0.2 — 3.8 belugitisch/peléeitisch/orbitisch8. 189 34.8 26.4 24.7 14.1 .25 .40 1.9 0.4 + 32.6 quarzdioritisch9. 140 25.0 38.5 27.0 9.5 .30 .60 2.2 0.6 + 2.0 leukomiharaitisch
10. 142 25.4 36.1 27.4 11.1 .30 .64 1.7 0.5 — 2.2 belugitisch/peléeitisch/orbitisch11. 152 26.8 38.4 25.4 9.4 .30 .61 2.0 0.3 +14.4 leukomiharaitisch
12. 133 25.4 36.3 27.6 10.7 .27 .55 2.3 0.8 — 9.8 belugitisch/peléeitisch/orbitisch13. 227 38 23 23.5 15.5 .24 .37 2.7 — + 65 leukopeléeitisch14. 159 28 29 31 12 .32 .36 0.5 — + 11 belugitisch/cumbraitisch15. 164 32.5 29 25.5 13 .24 .21 Sp. — + 12 peléeitisch/cumbraitisch16. 145 20.5 37 28 14.5 .19 .34 1.9 — —13 melteigitisch/leukomiharaitisch17. 193 34 29 24 13 .21 .27 Sp. Sp. +41 peléeitisch18. 196 35.5 27 23 14.5 .26 .35 Sp. — + 38 quarzdioritisch19. 159 29 30.5 33 7.5 .34 .43 0.7 — +29 ? belugitisch20. 205 35 28 20 17 .18 .43 1.6 — + 37 quarzdioritisch21. 240 33.5 28 16 22.5 .31 .26 0.4 — + 50 maenaitisch
22. 227 39 26 21.5 13.5 .25 .33 0.4 — + 73 quarzdioritisch/leukopeléeitisch23. 165 33 32.5 23.5 11 .21 .38 0.7 — +21 peléeitisch24. 312 41.5 16.5 16.5 25.5 .41 .32 2.2 — + 110 granodioritisch25. 305 42.5 20 14.5 23 .21 .29 1.9 — + 113 farsunditisch
26. 335 40 17 19.5 23.5 .44 .42 1.4 0.3 + 141 leukoquarzdioritisch27. 289 37 20 19 24 .37 .45 1.5 0.3 +93 farsunditisch/leukoquarzdioritisch28. 209 35 27 23.5 14.5 .37 .51 2.7 0.2 + 51 quarzdioritisch29. 332 42 19 15.5 23.5 .37 .47 1.7 Sp. + 138 leukoquarzdioritisch
Die Basis-Werte sind in Tabelle 19 zusammengestellt.
57
Tabelle 19
Q Kp Ne Cal Cs Sp Fs Fa Fo Ru Cp
1. 45.8 7.9 16.7 14.5 4.1 — 5.7 0.4 3.9 0.6 0.4
2. 39.0 9.7 18.8 14.1 3.3 — 3.5 2.6 7.9 0.5 0.6
3. 43.5 7.2 18.9 15.8 1.8 — 3.1 3.2 5.4 0.5 0.6
4. 44.4 9.9 20.1 11.4 4.0 — 3.3 1.7 4.4 0.4 0.4
5. 39.3 8.2 20.9 11.3 5.7 — 4.7 2.0 6.6 0.6 0.7
6. 45.6 7.4 20.1 13.8 2.5 — 4.6 0.7 3.9 0.5 0.9
7. 34.6 7.1 18.3 17.3 5.2 — 4.4 4.3 7.7 0.8 0.3
8. 42.8 6.3 18.5 18.3 1.2 — 3.6 3.4 4.7 0.6 0.6
9. 34.8 6.1,
14.4 16.7 5.4 — 3.7 4.6 12.5 0.8 1.0
10. 33.8 7.0 16.8 15.2 6.7 — 6.4 0.6 12.3 0.6 0.6
11. 37.9 5.6 13.8 17.9 3.7 — 4.3 3.4 12.1 0.7 0.6
12. 32.4 6.4 17.0 16.2 6.5 — 8.6 0.4 11.0 0.7 0.8
13. 48.0 5.7 18.5 17.6 0.5 — 4.1 1.6 3.3 0.7
14. 37.8 7.6 16.3 16.4 7.3 — 5.5 3.6 5.3 0.2 —
15. 38.9 5.8 18.8 19.2 2.9 — 5.3 5.9 3.2 Sp. Sp.16. 30.7 5.8 25.1 6.3 11.7 — 7.3 5.8 6.6 0.7 —
17. 44.4 4.8 18.1 18.5 1.3 — 3.9 5.5 3.5 Sp. —
18. 44.1 6.5 18.7 18.1 1.0 — 3.9 3.6 4.1 Sp. —
19. 41.6 5.1 9-9 21.9 5.7 — 5.7 3.3 6.6 0.2 —
20. 43.6 5.0 23.2 15.2 0.8 — 6.4 0.3 5.1 0.4 —
21. 44.9 10.5 23.8 8.1 1.9 — 2.9 5.1 2.7 0.1 —
22. 49.6 5.5 16.1 17.1 — 2.7 1.9 4.8 2.1 0.2 —
23. 40.5 4.5 17.2 21.1 0.8 — 6.0 3.8 5.9 0.2 —
24. 52.5 13.0 18.8 9-7 — 0.3 0.3 3.2 1.4 0.5 0.3
25. 53.4 6.2 22.8 9.1 — 3.3 3.6 0.9 0.3 0.4 —
26. 55.5 12.4 15.9 9.8 0.6 — 1.4 1.8 2.0 0.3 0.3
27. 50.8 11.6 19.8 9.0 1.5 — 1.2 2.5 3.0 0.3 0.3
28. 45.6 15.2 9.0 16.8 1.1 — 2.3 3.2 5.7 0.8 0.3
29. 55.7 10.3 17.8 9.4 — 1.7 1.2 1.8 1.8 0.3 —
Tabelle 20 enthält die aus den Basis-Werten von Tabelle 19 berechneten
Kata-Standardnormen. Es fällt auf, daß sämtliche Analysen ausnahmslos
neben den höchstsilifizierten Komponenten freien Quarz aufweisen, trotz¬
dem in Tabelle 18 in einigen Fällen negative Quarzzahlen vorhanden sind.
Der Grund hierfür ist, daß die Standardnorm die Bildung von Mt und Hm
berücksichtigt, während bei der Berechnung der Niggli-Werte das Gesamt¬
eisen in zweiwertiger Form in das fm eingeht und bei Berechnung von qz als
zu Hypersthen silifiziert gedacht wird, wodurch der Si02-Verbrauch größer
ist als bei der Normberechnung.
58
Tat*:11e 20
Q Or Ab An Wo En H, Cord Mt Hm Ru Cp
1. 19-1 13.1 27.9 24.1 5.5 5.2 — — 0.8 3.2 0.6 0.4
2. 8.3 16.2 31.3 23.5 4.4 10.5 1.2 — 3.5 — 0.6 0.5
3. 14.5 12.0 31.5 26.3 2.4 7.2 2.1 — 3.9 — 0.5 0.6
4. 14.2 16.5 33.5 19.0 5.3 7.4 — — 3.3 — 0.4 0.4
5. 10.4 13.6 34.7 18.7 7.6 8.8 0.9 — 4.0 — 0.6 0.7
6. 17.6 12.4 33.5 23.0 3.3 5.2 — — 1.4 2.2 0.5 0.9
7. 1.1 11.8 30.5 28.6 6.8 12.8 2.8 — 4.4 — 0.8 0.4
8. 11.8 10.5 30.8 30.5 1.6 7.9 2.1 — 3.6 — 0.6 0.6
9- 3-1 10.1 24.0 28.0 8.9 16.6 3.7 — 3.7 — 0.9 1.0
10. 4.1 11.7 28.0 25.4 8.4 16.4 — — 1.2 3.4 0.6 0.8
11. 15.3 9.4 23.0 23.9 4.9 16.0 1.9 — 4.3 — 0.7 0.6
12. 3-1 10.6 28.4 27.0 8.7 14.7 — — 0.8 5.2 0.8 0.7
13. 20.8 9.5 30.8 29.3 0.7 4.4 — — 3.2 0.6 0.7 —
14. 7.4 12.7 27.2 27.3 9-7 8.8 1.2 — 5.5 — 0.2 —
15. 9.0 9-7 31.4 32.0 3.9 4.3 4.4 — 5.3 — Sp. —
16. 2.7 9.7 41.8 10.5 15.6 8.8 2.9 — 7.3 — 0.7 —
17. 16.0 8.0 30.1 30.8 1.7 4.7 4.8 3.9 — Sp. —
18. 14.8 10.8 31.2 30.2 1.3 5.5 2.3 — 3.9 — Sp. —
19. 13.6 8.5 16.5 36.5 9.5 8.8 0.7 — 5.7 — 0.2 —
20. 14.9 8.3 38.7 25.3 1.1 6.8 — — 0.6 3-9 0.4 —
21. 15.3 17.5 39.7 13.5 2.5 3.6 4.9 — 2.9 — 0.1 —
22. 20.5 9.2 26.8 28.5 — 2.8 5.2 4.9 1.9 — 0.2 —
23. 12.4 7.5 28.7 35.2 1.1 7.8 1.1 — 6.0 — 0.2 —
24. 23.2 21.7 31.3 16.2 — 1.9 4.1 0.5 0.3 — 0.5 0.3
25. 26.7 10.3 38.0 15.2 — 0.4 — 6.0 1.8 1.2 0.4 —
26. 29.5 20.7 26.5 16.3 0.8 2.7 1.5 — 1.4 — 0.3 0.3
27. 22.4 19.3 33.0 15.0 2.0 4.0 2.5 — 1.2 — 0.3 0.3
28. 16.5 25.3 15.0 28.0 1.4 7.6 2.8 — 2.3 — 0.8 0.3
29. 28.8 17.2 29.7 15.7 — 2.4 1.6 3.1 1.2 — 0.3 —
Aus diesen Zusammenstellungen ergibt sich, daß im Gebiete des Saroni-
schen Golfes neutrale bis saure Magmen gefördert wurden. Die si-Werte lie¬
gen zwischen 133 und 240 bzw. 335, wenn die Laven des Isthmusgebietes mit
einbezogen werden. Sie sind isofal und nur selten leicht femisch, diejenigen
des Isthmusgebietes sind salisch. In bezug auf c stehen sie an der Grenze
zwischen c-normal und c-reich. Auffallend ist vor allem, daß basische gabbro-
dioritische oder gabbroide Magmen in der ganzen Provinz völlig unbekannt
sind, wie denn auch keine typischen Basalte beschrieben wurden. Dieser Punkt
stellt ein Hauptcharakteristikum der ganzen Vergesellschaftung dar. Beim
näheren Vergleich der Analysen zeigt sich auch, wie dies ohne weiteres zu er¬
warten war, daß ihre Qualität nicht einheitlich ist. Hinweise in dieser Be¬
ziehung wurden schon durch H.S. Washington (Washington 1926) gemacht.Hier sei darauf hingewiesen, daß zum Beispiel die mg-Werte im ganzen be¬
trachtet bedeutend stärker streuen als dies für die neuern Analysen der Fall
59
Variation von al,fm,c und alk in Abhängigkeit von si
Aegina, Methana, Porös Isthmus von Korinth10
" 3 5 3 F ,4
300 350
• neue Analysen
o Analysen aus Literatur
Si
* »-Si
Si
150 200 300 350 400
Si
Fig. 28
60
ist. Immerhin darf wohl behauptet werden, daß die hier angeführten Analysen,auch die älteren, zu petrochemischen und provinziellen Betrachtungen ver¬
wendet werden dürfen, und daß kleinere Unstimmigkeiten durch die größere
Zahl, welche das Ziehen mittlerer Kurven erlaubt, ausgeglichen werden.
Auf Grund der vorliegenden chemischen Analysen lassen sich für die jung¬
vulkanischen Gesteine des Saronischen Golfes folgende petrochemischen
Typen unterscheiden:
1. Dacitoide:
a) Hornblendedacitoide und Hornblende-Augitdacitoide (Aegina und
Methana)
Magmatypus: z. H. quarzdioritisch
b) Hornblende-Biotit-Augitdacitoide (Porös)
Magmatypus: quarzdioritisch2. Andésite:
a) Hornblende-Augit-Hypersthenandesite (Aegina und Methana)
Magmatypus:
Aegina : belugitisch / peléeitisch / orbitisch
Methana: quarzdioritisch/belugitisch
b) olivinführende Augit-Hypersthenandesite (Methana)
Magmatypus : belugitisch / peléeitisch / orbitisch
2. Diagrammatische Darstellungen nach P. Niggli und Versuch
einer Charakterisierung des Provinzialtyps
In Fig. 28 sind die Niggli-Werte al, fm, c, alk der Analysen 1-29 gegen¬
über si aufgetragen. Dabei zeigt sich, daß die Streuung eine bemerkenswert
geringe ist, sowie auch, daß die Laven des Isthmusgebietes von Korinth die
Fortsetzung des sauren Endes der Serie von Aegina, Methana und Porös bil¬
den. Fig. 30 gibt das aus den mittleren Variationskurven konstruierte Varia¬
tionsdiagramm. Es zeigt deutlich den extrem pazifischen Typus, charakteri¬
siert durch eine große Differenz (al-alk), welche die große Rolle, welche das
Anorthit-Molekül spielt, erklärt.
Dieser Provinzialtypus, welcher sich in zahlreichen Faltengebirgen, beson¬
ders für die Phase des subsequenten Vulkanismus verwirklicht findet, wurde
seinerzeit (C.Burri 1926) als «Typus Pelée-Lassen Peak» bezeichnet. Ihm
gehören unter andern an: Die jungen Laven der Kleinen Antillen mit der Mon¬
tagne Pelée auf Martinique, diejenigen des Lassen Peak, Calif., diejenigender Fuji Bonin-Zone, Japan, und viele andere der zirkumpazifischen Vulkan¬
gebiete. Auch im Mittelmeergebiete ist er wohl bekannt, so zum Beispiel von
61
05
mg
> • o
oc« °
• neue Analysen
o Analysen aus Literatur
h 1 1 h K
0,5
Fig. 29
k-mg-Diagramm der analysierten Gesteine von Aegina, Methana und Porös
den Laven des Mâtra-Gebirges (Ungarn) und anderer Vorkommen des Kar-
pathen-Innenrandes.Für Intervalle von SO zu SO si lassen sich aus dem idealisierten Variations¬
diagramm Fig. 30 folgende Werte zur Charakterisierung des Kurvenverlaufes
interpolieren.
si al fm C alk Magma
150 28 34 27 11 peléeitisch/belugitisch200 35 25 24 16 quarzdioritisch250 39.5 19 21.5 20 leukopeléeitisch300 42 16 18 24 farsunditisch
350 44 15 15 26 yosemitgranitisch
130 150 200 300 350250
Fig. 30
Mittlere Variationskurven für al, fm, c und alk in Abhängigkeit von si gemäß Fig. 28
62
Nach C.Burri gilt für den Typus Pelée-Lassen Peak vergleichsweise für
dasselbe si-Intervall:
si al fm C alk Magma
150 28.5 36 25 10 peléeitisch200 34 28 22.5 15 quarzdioritisch250 38 22.5 19.5 20 quarzdioritisch300 41 18 16 25 plagioklasgranitisch/granodioritisch350 43 14 13 30 trondhjemitisch/yosemitisch.
Die Übereinstimmung ist demnach eine gute und es ergibt sich somit, daß
die jungen Laven des Saronischen Sektors des Kykladenbogens (Aegina, Me¬
diana, Porös, Isthmusgebiet von Korinth) einem unter den subsequentenVulkaniten der jungen Faltengebirge weitverbreiteten Provinzialtypus ange¬
hören.
© Aegmo
• Methano
+ Porös
Na-Feldspaf
Albit
Oligoklos
——-r^\ ea\>
Andesin \ * ä&r^
Lobrodor \j--^\
Byfownit
Anortrut1 1 1 1
Co- Feldspat
K- FeldspotK-P
9 i
8 2
7 3
6 4
5 5
4 6
3 7
2 8
I 9
Na-Feldspat
A Isthmus-Gebiet
von Korinth
2 alk
al+alk
Fig. 31
Zusammensetzung und Mengenverhältnisse der normativen Feldspäte
Fig. 31 gibt eine Übersicht über Zusammensetzung und Mengenverhältnisder normativen Feldspäte (P.Niggli 1927). Das Bild entspricht durchaus
dem für eine intermediäre bis saure pazifische Gesteinsserie üblichen.
Die Zusammensetzung der normativen Plagioklase liegt zwischen An30
63
und An6o mit einer deutlichen Häufung um An50, wenn man von einigen
saureren Laven von Aegina und des Isthmusgebietes absieht, für welche saurer
Andesit charakteristisch ist. Das Verhältnis Kalifeldspat/Plagioklas schwankt
ungefähr zwischen 7:13 = 0.54 und 1:9 = 0.11, wobei sich besonders die
sauren Laven des Isthmusgebietes durch höhere Werte auszeichnen.
Tabelle 21
Q L M n r
1. 45.8 39-1 15.1 31 .29
2. 39.0 42.6 18.4 .33 .19
3. 43.5 41.9 14.6 .38 .13
4. 44.4 41.4 14.2 .28 .30
5. 39.3 40.4 20.3 .28 .30
6. 45.6 41.3 13.1 •33 .21
7. 34.6 42.7 22.7 .40 .24
8. 42.8 43.1 14.1 .42 .09
9. 34.8 37.2 28.0 .45 .21
10. 33.8 39.0 27.2 .39 .26
11. 37.9 37.3 24.8 .48 .16
12. 32.4 39.6 28.0 .41 .25
13. 48.0 41.8 10.2 .42 .05
14. 37.8 40.3 21.9 .41 .34
15. 38.9 43.8 17.3 .44 .17
16. 30.7 37.2 32.1 .17 .37
17. 44.4 41.4 14.2 .45 .09
18. 44.1 43.3 12.6 .42 .08
19. 41.6 36.9 21.5 .59 .27
20. 43.6 43.4 13.0 .34 .06
21. 44.9 42.4 12.7 .19 .15
22. 49.6 38.7 11.7 .44 .00
23. 40.5 42.8 16.7 •49 .05
24. 52.5 41.5 6.0 .23 .00
25. 53.4 38.1 8.5 .24 .00
26. 55.5 38.1 6.4 .26 .10
27. 50.8 40.4 8.8 .22 .18
28. 45.6 41.0 13.4 .41 .09
29- 55.7 37.5 6.8 .25 .00
Zur Ermöglichung einer weiteren Charakterisierung der Provinz wurden
aus den in Tabelle 19 zusammengestellten Basis-Werten die Q-, L- und M-
Werte sowie iz und y berechnet (Tabelle 21). Auchdas QLM-Dreieck (Fig.32)
sowie die KNaCa- bzw. MgFeCa-Dreiecke (Fig. 33 und 34) zeigen das Bild
einer typisch pazifischen Vergesellschaftung, wie Vergleiche mit entsprechen¬
den Darstellungen (zum Beispiel P.Niggli 1938, oder C.Burri und P.Niggli
1945) zeigen. Dabei ist deutlich ersichtlich, daß, wie schon aus den Gesteins¬
beschreibungen hervorging, das basische Ende der Serie fehlt, das heißt, daß
64
keine Basalte vorhanden sind. Nur die Projektionspunkte der olivinführenden
Hypersthenandesite und der olivinführenden Einschlüsse fallen knapp unter
die Sättigungslinie PF, welche die Felder normativ quarzfreier bzw. quarz¬
führender Paragenesen trennt. Die geringe Untersättigung der olivinführenden
Gesteine zeigt auch, daß bei vollständiger Kristallisation unter Erreichung
von Gleichgewicht offenbar ein bedeutender Teil des vorhandenen Olivins
durch das im Glas vorhandene Si02 zu Pyroxen silifiziert worden wäre. Dies
geht parallel mit der schon erwähnten Tatsache, daß Gesteine mit modalem
Olivin eine olivinfreie Kata-Standardnorm ergaben. Auch die KNaCa- und
MgFeCa-Dreiecke zeigen das für pazifische Serien gewohnte Bild, wenn auch
ohne deren basisches Ende.
Es steht somit fest, daß die für die vulkanischen Gesteine des Saronischen
Golfes konstatierte Variation im Chemismus durchaus nichts Außergewöhn-
Fig. 32
liches bietet und einem weitverbreiteten Typus entspricht, wie er durch gravi¬tative Kristallisationsdifferentiation eines ursprünglich homogenen Magmas
gedeutet werden kann. Dabei mag dahingestellt bleiben, ob dieses basisch
und daher simatischen Ursprungs gewesen sei, oder ob es ursprünglich sauer
und lithogen, durch différentielle Aufschmelzung von durch die Orogenèse in
Regionen höherer Temperatur versenkten sialischen Massen entstanden sei.
Für beide Fälle läßt sich die konstatierte chemische Mannigfaltigkeit in der an¬
gedeuteten Weise erklären. Die Dünnschliffbeobachtung zeigt jedoch deut¬
lich, daß die Vorstellungen der klassischen gravitativen Kristallisationsdiffe¬
rentiation allein offenbar nicht ausreichen, um alle beobachteten Erscheinun-
65
KlKpl
Fig. 33
gen zu erklären, sondern daß auch Assimilations- und Wiederaufschmelzungs-
prozesse eine Rolle gespielt haben. Es wurde mehrfach darauf hingewiesen,
daß sowohl die Aufnahme basischen bis ultrabasischen, wohl endogenen, wie
auch diejenige extrem sauren, exogenen Materials eine Rolle gespielt haben
muß. Da jedoch diese Stoffänderungen in Mengenverhältnissen erfolgten,welche den Charakter der Schmelzen nicht grundlegend änderten und da zum
Beispiel durch gleichzeitige Zufügung von Olivin und Quarz zugleich das zur
normativen Silifizierung des letztern benötigte Si02 geliefert wurde, und da
überhaupt nur solche Komponenten hinzukamen, welche auch bei gravitativen
Differentiationsprozessen wandern, blieb der Chemismus durchaus normal.
Fig. 34
3. Der Vulkanismus des Saronischen Golfes
im Rahmen der Kykladenprovinz
Wie schon erwähnt, bilden die betrachteten Vulkane des Saronischen Golfes
(Aegina, Methana, Porös) zusammen mit denjenigen des Isthmusgebietes
von Korinth nur ein Teilgebiet einer ausgedehnteren Zone jungvulkanischer
Tätigkeit, welche sich weiter über Milos, Santorin und den Dodekanes bis
auf das kleinasiatische Festland erstreckt. Diese Zone folgt dem SW- und
S-Rand der Kykladenmasse und steht mit deren Einbruch im Jungtertiär im
Zusammenhang, wobei offenbar erst den durch die Faltungsvorgänge akti¬
vierten Magmen der Aufstieg ermöglicht wurde.
Als Ganzes genommen ist der Vulkanismus pliozän bis pleistozän, nur auf
Kos und Patmos begann er schon im Miozän. Santorin ist noch tätig und der
einzige aktive Vulkan des östlichen Mittelmeergebietes.
Wegen der bogenförmigen Anordnung der Vulkanzone wird sie im allge¬
meinen als Kykladenbogen bezeichnet, wobei jedoch im Auge gehalten wer¬
den muß, daß es sich nicht um einen einem Faltengebirge aufgesetzten Vulkan¬
bogen handelt, sondern vielmehr um einen am Innenrand eines solchen, an der
Grenze gegen das starre Zwischengebirge lokalisierten. Es besteht also viel¬
mehr Analogie zu den ungarisch-siebenbürgischen Vulkangebieten, als etwa
zu den japanischen oder denjenigen der Kleinen Antillen, mit welchen allen
chemisch-petrographisch eine bemerkenswerte Übereinstimmung besteht.
Die jungen Laven des Kykladenbogens können zu einer petrographischenProvinz zusammengefaßt werden. Es handelt sich vorwiegend um Andésite,
Dacite bzw. Dacitoide und Liparite, im Gebiet des Dodekanes auch um K-
reichere Trachyandesite, Trachydacite und Trachyte. Basalte fehlen gänz¬lich. Die betrachteten Vulkane des Saronischen Golfes können ihrerseits zu
einer Saronischen Subprovinz zusammengefaßt werden und es stellt sich nun
die Aufgabe, die Stellung derselben innerhalb des Rahmens der KykladischenProvinz zu untersuchen. Diese Aufgabe kann gelöst werden, da die übrigen
Subprovinzen des Kykladenbogens relativ gut bekannt sind. Die maßgeben¬den Arbeiten stammen von R.A.Sonder (Milos), F.Fouqué, C.A.Ktenas,H. Reck, A.Liatsikas, G. Georgalas (Santorin) und von A. Desto, A. Martelli,
F.Millosevich und der Schule von Padova (A.Bianchi, I.Conci) für den
Dodekanes. Sämtliche bis 1949 veröffentlichten Gesteinsanalysen sind bei
C.Burri und P. Niggli (1949) zusammengestellt.
Trägt man die al-, fm-, c-, alk-Werte aller vorhandenen Analysen gegen¬
über si auf, so erkennt man sofort, daß nicht die eindeutigen Verhältnisse der
Saronischen Subprovinz herrschen, sondern daß eine beträchtliche Streuungvorhanden ist, wie dies auch infolge des eben erwähnten Vorhandenseins
trachyandesitischer bis trachytischer Gesteine zu erwarten war. Nach C. Burri
67
Kykladenbogen Differentiationstendenzen
40'
30-
20-
10-
Tendenz
alk
fm
« c
40
30
20-
10-
Tendenz n
._**<
r**
al
alk
fmc
40
30
20-
10
Tendenzalalk
fm
c
150 200 250 300
Fig. 35
350
(unveröffentlicht, persönliche Mitteilung) lassen sich chemisch drei Gesteins¬
serien bzw. Differentiationstendenzen auseinanderhalten, welche enge Ana¬
logien zu den Verhältnissen anderer jungeruptiver Provinzen im Gebiete
des mediterranen Orogens zeigen. In Fig. 35 und 36 ist versucht worden,
diese drei Tendenzen durch mittlere Kurven zu charakterisieren. Tendenz I
ist extrem pazifisch und entspricht dem für die Saronische Subprovinz kon¬
statierten Typus. Außer den Gesteinen von Aegina, Methana, Porös und dem
Isthmusgebiet von Korinth (welche durch ihre Ordinaten mit den Analysen¬
nummern bezeichnet sind), gehören auch noch solche von Santorin, Milos,
Nisyros (Nisiro), Kos (Coo), Kalimnos (Calino), Episkopi (Piscopi) dieser
Tendenz an.
Tendenz II zeichnet sich gegenüber I durch höheres alk und kleineres (al-
alk) aus. Ihr pazifischer Charakter ist weniger extrem ausgeprägt, sie ent-
68
spricht ungefähr dem Typus «Sierra Nevada, Effusivgesteine» (Burri 1926).
Gleichzeitig erreicht k teilweise etwas höhere Werte, wie Fig. 35 zeigt. Die
Tendenz ist besonders auf Milos vertreten, sowie auf Santorin, neben der vor¬
herrschenden Tendenz I, aber auch auf Kos, Nisyros finden sich hierher ge¬
hörende Beispiele.Tendenz III ist als schwach mediterran zu bezeichnen. Gegenüber II ist alk
und k ebenfalls höher und (al-alk) noch etwas geringer. Es besteht große Ähn¬
lichkeit zu dem an der Grenze von pazifisch und mediterran stehenden Typus
«Yellowstone Park» (Burri 1926), nur daß der mediterrane Charakter noch
etwas stärker ausgeprägt ist. Vertreten ist III vor allem im Dodekanes auf
den Inseln Kos, Nisyros, Pserimos (Cappari).
06
05
04
03
02
0.1
1mg
06 -
•
•
05
•
••
•
•
•
04 -
• •••
•
0.3 -
:;•
02•
• •
•
<
0 1
i i
•
i
n
06
05
04
03
0.2
I
mg
m
_i i ' ' '
0.1 0.2 03 0.4 k Ol 0 2 0.3 0.4 k 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 k
Fig. 36
k-mg-Diagramme der drei Differentiationstendenzen des Kykladenbogens
Die Kykladenprovinz ist somit als Ganzes betrachtet vom pazifischenbis schwach mediterranen Typus, wobei der mediterrane Charakter in Rich¬
tung vom griechischen zum kleinasiatischen Festland zunimmt. Von diesem
selbst (Halbinsel von Halikarnassos, Budrun) sind bis jetzt keine Analysenbekannt. Nach Phillipson (1891/92) und Andrä (1905) spielen Biotitandesite
und Dacite neben Tuffen eine große Rolle, was mit dem vermuteten medi¬
terranen Charakter der dortigen Gesteine zum mindesten nicht in Wider¬
spruch steht. Durch G.D'Achiardi (1902) wurden außerdem K-reiche Ge¬
steine, nämlich Monzonite, Monzonitpophyrit, Syenitaplit und Syenitporphyrvon Kadi-Kalé beschrieben. Obwohl analoge Gesteine von den Inseln des
Dodekanes nicht bekannt sind, ist die Vermutung nicht von der Hand zu
weisen, daß sie hypoabyssische bis abyssische Äquivalente der Trachyande-site bis Trachyte darstellen.
Daß die Gesteine der Saronischen Provinz enge chemische Verwandtschaft
69
mit solchen von andern Vorkommen des Kykladenbogens zeigen, geht schon
daraus hervor, daß anläßlich der Gesteinsbeschreibung eine große Anzahl von
Kykladenlaven als Vergleichsanalysen gegeben werden konnten. Auch in be-
zug auf den Mineralbestand zeigen sich große Analogien. Die Hauptminera¬lien sind immer Plagioklas, Hornblende, Augit, Hypersthen, welcher in Ande¬
siten und Daciten eine große Rolle spielt, sowie in sauren Gliedern auch Biotit
und Quarz, in Si02-armen auch Olivin.
Auch die endogenen Einschlüsse sind weitgehend dieselben.
Im Isthmusgebiet von Korinth sind zwar nur saure Laven aufgeschlossen,aber ihre endogenen Einschlüsse zeigen, daß auch basischere Typen in der
Tiefe gebildet wurden. Analyse Nr. 28, einen derartigen Einschluß betreffend,
zeigt einen Chemismus, der demjenigen der basischeren Gesteine von Aeginaund Methana durchaus entspricht.
Auf den Inseln der Milosgruppe (Milos, Kimolos, Polyvos und Erimomilos
(Antimilos) wurden zuerst Liparite und saure Dacite, dann Dacite und saure
Andésite und, nach einer relativen Ruhepause, wieder Andésite gefördert. Als
jüngste prähistorische Bildungen kamen wieder rhyolithische Laven und
Aschen zum Ausbruch. Die Santorin-Gruppe umfaßt die Inseln Thira, Thi-
ressia, Aspronisi und die Kameni-Inseln. Die Hauptinsel Thira hat halbmond¬
förmige Gestalt und bildet mit Thiressia und dem kleinen Aspronisi die Reste
einer großen Caldera, in deren Zentrum sich die Kameni-Inseln mit dem
heute noch aktiven Vulkan befinden.
Die Laven sind Dacitoide, Dacitandesite und Andésite mit Hornblende,
Augit und Hypersthen, sowie olivinführende Hypersthenandesite. Ein Ge¬
stein wurde von Ktenas als Basalt bezeichnet. Die Analyse ergibt jedoch Zu¬
gehörigkeit zum belugitischen Magmatypus, steht also den olivinführenden
Hypersthenandesiten von Methana nahe.
«Basalt» 137
Santorin (nach Ktenas)Olivinführender
HypersthenandesitMethana 144
Belugitisches
Magma (nach Niggli) 138
Das Auftreten dieses «Basaltes» auf Santorin stellt somit keine Besonder¬
heit gegenüber andern Lokalitäten des Kykladenbogens dar.
Im Gebiet des Dodekanes, vor allem auf den Inseln Nisyros (Nisiro), Kos
(Coo) und Pserimos (Cappari) und einigen andern kleinern, finden sich neben
Lipariten, Daciten und Andesiten besonders die schon erwähnten K-reicheren
al fm C alk k mg ti p
26.5 36 27.5 10 .24 .56 2.2 0.2
25.8 36.4 27.9 9.9 .30 M 2.4 0.6
29 35 27 9 .19 .54 1.3 0.2
70
trachyandesitisch-trachydazitisch-trachytischen Gesteine, so daß sich in die¬
sem Abschnitt alle von den drei für die Kykladenprovinz konstatierten Ten¬
denzen verwirklicht finden. Von besonderm Interesse ist, daß sich Differen¬
tiationstendenzen wie hier als I und II beschrieben auch für die jungen In-
trusivgesteine des alpin-dinarischen Grenzgebietes verwirklicht finden.
P.Niggli (1922) hatte seinerzeit für die damals allein näher bekannten jung¬
alpinen Intrusivstöcke von Biella und Traverselle in Piémont sowie für das
Bergeller Massiv zwei Differentiationstendenzen als «tonalitisch» und «syeni¬tisch» unterschieden. Neuere Untersuchungen der Schule von Padova haben
gezeigt, daß sich diese Tendenzen auch für die nach E anschließenden jungenIntrusivstöcke des Adamello, Mte Ivigna (Iffinger), Mte Croce (Kreuzberg)und der Vedrette Ries (Rieserferner) konstatieren lassen. Sie finden sich auch
weiter im E im Gebiet von Eisenkappel-Schwarzenbach und im Pohorje
(Bacher). Die «tonalitische» Tendenz von Niggli entspricht weitgehend der
hier konstatierten Tendenz I und die «syenitische» der Tendenz II, während
Aequivalente zu II nicht realisiert zu sein scheinen.
71
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74
Fig. 3
Zonarer Plagioklaseinsprengling mit korrodiertem Kern. Verzwillingt: Vz Periklin-, %
Albit-Gesetz, aus Hornblende-Augitdacitoid, Chôma Bukore, Mediana. Vergr. 36, Nie. +.
Fig. 4
Zonarer Plagioklaseinsprengling, verzwillingt: % Albit-Karlsbad-Gesetz, % Albit-Gesetz,Vs Karlsbad-Gesetz, V4 Periklin-Gesetz, aus Hornblende-Pyroxendacitoid, Dzunaki, Me¬
diana. Vergr. 48, Nie. +.
Fig. 5
Zonarer Plagioklaseinsprengling, verzwillingt: Vz Karlsbad-Gesetz, % Albit-Gesetz, aus
Hornblende-Augitdacitoid, Kameni, Mediana, Vergr. 44, Nie. +.
Fig. 6
Plagioklaseinsprengling, voll von Glaseinschlüssen. An 60. Vergr. 9, Nie. parallel, aus
Hornblendedacitoid, Kameni, Mediana.
Publ Vulkaninstitut Immanuel Friedlaender 6 (1956) Tafel I
Fig 3 Fig 4
Iig 5 Fig 6
rig 7
Zonarer Plagioklaseinsprenghng, verzwilüngt V2 Karlsbad-, % Albit-Karlsbad-, % Albit-
Ala-Gesetz, aus Hornblendedacitoid, Dzunaki, Methana Vergr 24, Nie -f-
Fig 8
Zonarer Feldspateinsprengling mit Rekurrenzen, ver^willingt V2 Penklingesetz An-Ge¬
halt der verschiedenen Zonen 43-50%, aus Hornblende Augitdacitoid, Kipoi, AeginaVergr 24, Nie -f
Fig 9
Zonarer Feldspateinsprengling mit kristallographischem Umriß [Schnitt nach (010)]Vergr 45, Nie + An-Gehalt Kern und äußere Zone 37 %, Zwischenzone 55 % Aus
Hornblendedacitoid, Dzunaki, Methana
Fig 10
Banater Verwachsung von Plagioklas An Gehalt Indiv 1 = 64 %, Indiv 2 = 58 % Aus
Hornblendedacitoid, Aegina Vergr 72, Nie -\-
Vulkaninstitut Immanuel Friedlaender 6 (1956) Tafel II
Fig 7Fig 8
Fig 9 Fig 10
Fig 17
Cnstobalit (C) in der Grundmasse Olivinfuhrender Hornblende Pyroxenandesit, Einschluß
in Hornblendedacitoid, Kossona, Methana Vergr 72, Nie parallel
Fig 19
Hornblende vollständig in Magnetit umgewandelt Aus Hornblendedacitoid, Kameni, Me
thana Vergr 48, Nie parallel
Fig 25
Idiomorpher Olivineinsprengling, ohne Reaktionszone Olivinfuhrender Hypersthenande
sit, Malisa, Methana Vergr 50, Nie parallel
Publ Vulkaninstitut Immanuel Fnedlaender 6 (1956) Tafel III
Fig 17
Fig 19 Fig 25
Publ Vulkaninstitut Immanuel Fnedlaender 6 (1956) Tafel IV
23*30'
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Profil a
AlluviumKxwvy:
QuartärsDeckkalke
Hornblende-
Augit-Andesit
^Hornblende -
%2Andesitbrezzien
Hornblende - i HDazit i iiiiiiiiiiiiiiiiii
riiozanmergeiund Tuffe
tiypersthen-An¬des/! u Tuffe
Kreidekalk
ßistozane
mann Mergel
Mergelkalkeu role Schiefer
Publ. Vulkaninstitut Immanuel Friedlaender 6 (1956) Tafel V
Sterna GambruChelonas
Osunaki
Profil
hang - und
Talschutt
Tuffe und
Bimssteine
hornblende -
Hypersthen -Andesit^ Hypersthen-
Andesit
Hornblende -Dazit
'^der jung Vulkane
Hornblende -Dazit
der Massive
Kreidekalk und
KonglomerateSchiefer, tlornslem
und Serpentin
Publ. Vulkaninstitut Immanuel Friedlaender 6 (1956) Tafel VI